BUND
Dzeit
Umweltzeitung für Berlin und Brandenburg
aktuell
03.11
Inhalt
THEMA
Stadtplanung
Klimafreundlich
schrumpfen:
Ökologischer Stadtrückbau
Seite 2
Berlin braucht eine
Gesamtv ision: Interview
mit Aljoscha Hofmann
von der TU Berlin
Seite 3
AKTUELL
Kosten gerecht verteilen:
BUND gegen versteckte
Subventionen
Seite 4
Laut und schmutzig:
BUND-Position zum
Flughafen Schönefeld
Seite 4
Der lange Weg zur
klimagerechten Stadt
Eine grüne Stadt
wollen alle: Analyse
der Wahlprogramme
Seite 5
Der Senat will die Autobahn verlängern, lässt das Klimaschutzgesetz fallen und ignoriert den andauernden
Verlust von Straßenbäumen. Sinnvolle Stadtplanung in Zeiten des Klimawandels sieht anders aus
W
enn das so weiter geht, dann fühlen
wir uns in Berlin in ein paar Jahren
wie im Dauerurlaub. Zumindest was das Wetter angeht. 2050 nämlich, so das Ergebnis
einer Studie im Auftrag des Senats, wird es
im Jahresdurchschnitt 2,5 Grad wärmer sein
als heute. „Wir stellen uns planerisch auf den
Klimawandel ein“, sagt Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer. Das ist erfreulich. Die Frage ist nur, wie konsequent dieser
gute Vorsatz in die Tat umgesetzt wird.
Da wäre zum Beispiel der Umgang mit dem
Stadtgrün. Bäume werfen Schatten und sorgen so für Kühlung der aufgeheizten Asphaltund Betonflächen. Trotzdem werden jährlich
weitaus mehr Straßenbäume gefällt als neu
gepflanzt. Der Senat weist den Bezirken die
Verantwortung dafür zu, diesen fehlt Geld
und qualifiziertes Personal. 10.000 Bäume
hat die Stadt in den vergangenen Jahren verloren. Der BUND Berlin fordert daher vom
Senat ein Sonderprogramm für 10.000 neue
Straßenbäume. 16 Millionen Euro wird das
kosten. Das klingt viel. Laut des britischen
Wirtschaftswissenschaftlers Nicholas Stern
führt der Klimawandel in wenigen Jahren zu
einem jährlichen Wirtschaftsverlust von fünf
Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes.
Auf Berlin umgerechnet wären das gut 4,5
Milliarden Euro weniger pro Jahr.
Neben Bäumen helfen auch Parks, Grünflächen und nicht bebautes Brachland, die
Temperaturen wenigstens punktuell herun-
ter zu kühlen. Wobei die Bezirke und das
Land Berlin zunehmend versuchen, Brachen
zu verkaufen, weil das, bei entsprechender
Lage, richtig viel Geld in die klammen Berliner Kassen spült. Ein immer wieder umstrittenes Vorgehen: Ist es richtig, weiter zu
verdichten oder brauchen wir so viele kleine
Grüninseln wie möglich? Nach Ansicht von
Aljoscha Hofmann, Architektursoziologe an
der Technischen Universität (TU), muss jeder Standort einzeln in seinem ökologischen
Wert bemessen werden (siehe Seite 3).
Maßnahmen“. Gemeint ist ein Klimaschutzgesetz. Das hat Umweltsenatorin Katrin Lompscher allerdings im November vergangenen
Jahres beerdigt.
Weit entfernt von ökologischer Stadtplanung
ist der Senat jedenfalls bei seinem Beharren
auf den Weiterbau der A100. Obwohl jeder
zweite Haushalt in Berlin überhaupt kein
Auto zur Verfügung hat, soll dieses einzigartig teure Teilstück gebaut werden. Viel sinnvoller wäre es, Rad- und Fußwege und den
öffentlichen Nahverkehr auszubauen.
Es fehlen Visionen für die Zukunft
Gut wäre es, die Flughäfen Tempelhof und
Tegel unbebaut zu lassen, weil so Frischluftschneisen in der Stadt entstehen. Allerdings
ist vorgesehen, die Randflächen des Tempelhofer Feldes zu verkaufen. Das aber erhöht
den Nutzungsdruck auf die Restfläche. Die
gerade erst neu gewonnene Weite des Feldes
und auch die dort brütenden Lerchen wären
in Gefahr. Das wäre schade – für die Natur
in der Stadt und für ihre Bewohner.
An wirklich zukunftsweisenden Linien mangelt es bislang in der Berliner Stadtplanung.
Statt konkrete Arbeitsaufträge für die Zukunft einer Stadt im Klimawandel zu formulieren, beschränkte sich der Senat in seinem
im April vorgestellten Energiekonzept auf
die Beschreibung des Ist-Zustandes. Um den
Gebäudebestand klimagerecht instand zu setzen, fordert das Konzept „ordnungspolitische
Ein ökologischer Stadtumbau braucht ein
Gesamtkonzept und Visionen, keine Angstdebatten, davor, dass unsere Bewegungsfreiheit gehemmt werden und das Licht bald
ganz ausgehen könnte. Statt vor Kosten und
Einschränkungen zu warnen, brauchen wir
Ideen, wie erstere abgemildert und letztere
erklärt und durch bessere Alternativen ersetzt werden können. Mit dem Stufenmodell
zur energetischen Sanierung an Gebäuden,
einer Kampagne für Straßenbäume und dem
steten Einsatz für mehr Rad- und öffentlichen Nahverkehr zeigt der BUND Berlin dem
Senat, wie ein solcher Weg aussehen kann.
Es liegt nach der Wahl am neuen Senat, diesen Weg zu einem klimafreundlichen Berlin
einzuschlagen.
Wo der Baum fehlt:
Interaktive Karte
Seite 5
Laufen ist besser als
fahren: Aktionswoche
„Zu Fuß zur Schule“
Seite 6
Besuch der Ministerin:
20 Jahre
BUND Brandenburg
Seite 6
NATUR ERLEBEN
Auf den Spuren des
Krabat: Wanderung im
Braunkohleland
Seite 7
KURZ & BUND
WASsERLEBEN
Seite 8
Stadtplanung in Zahlen
Seite 8
Weitere Info unter www.BUND-Berlin.de
www.BUNDzeit.de
BUNDzeit: Herr Hofmann, Berlin hat einen
Stadtentwicklungsplan Klima, eine Radverkehrsstrategie und einen Landschaftsentwicklungsplan. Die ökologische Stadtplanung funktioniert, oder?
Josef Vorholt ist Revierförster am Müggelsee und
daneben noch einer der
besten Naturfotografen
Europas. Seine Bilder
von Vögeln, Faltern,
Kröten und Blumen einer
vielfach unbekannten
Berliner Stadtnatur sind
noch bis zum 1. November
2011 u nter dem Titel
„Unbekannte Schönheit“
bei der Stiftung Naturschutz zu bewundern.
Ort: Stiftung
Naturschutz Berlin
Potsdamer Straße 68
10785 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
9 bis 17 Uhr
Erst planen,
dann dämmen
Dämmst du noch oder
planst du schon? Wie
wichtig eine integrierte
Stadtplanung ist, um
Städte energieeffizient
umzubauen, zeigt das
Magazin Bauwelt in seiner
Ausgabe 12.11 mit dem
Schwerpunktt hema
„Stadt und Energie“.
Die Autoren beschreiben
Beispiele aus Deutschland,
den USA, China, Indien
und dem Iran.
Zum Download und zum
Bestellen unter
www.bauwelt.de
Seite 2
Klimafreundlich schrumpfen
Schwedt gilt als Musterbeispiel für den ökologischen Stadtrückbau.
Andere Kommunen tun sich da schwerer
S
chwedt macht es offenbar richtig. Und
das, obwohl es die „Nationalparkstadt“,
wie sie sich selber nennt, nicht leicht hat.
1988 lebten hier 52.000 Menschen, heute sind
es noch 30.000. Das sind rund 35 Prozent
weniger. Schwedt gehört damit zu den Spitzenreitern in puncto Bevölkerungsschwund,
steht aber bei dieser Entwicklung durchaus
nicht allein da. In Frankfurt/Oder ist die Zahl
der Einwohner beispielsweise seit 1988 um
gut 30 Prozent gesunken, in Cottbus um 22
Prozent. Vor allem die jungen, gut ausgebildeten Menschen ziehen weg, zurück bleiben
die Alten und Geringqualifizierten. Wer mag
angesichts dieser Probleme noch von ökologischer Stadtentwicklung reden?
Schwedt hat für sich eine Lösung gefunden.
Sie heißt „Nachverdichtung“ der Innenstadt.
Je mehr Menschen dort gemeinsam leben,
desto leichter und ressourcenschonender ist
es, sie zu versorgen. Am Stadtrand dagegen
wurden ganze Straßenzüge abgerissen. Die
frühere Plattenbausiedlung „Am Waldrand“
beispielsweise existiert gar nicht mehr. Dort,
wo bis vor ein paar Jahren noch Tausende
Menschen wohnten, in die Schule und zur
Arbeit gingen, gibt es jetzt nur noch Wiese
und Bäume. Auf der rund 20 Hektar großen
Fläche soll in den kommenden Jahren – passend zum früheren Namen – ein Wald entstehen. „Sie können draußen am Rand schon
sehen, wie sich das entwickelt“, sagt Frank
Hein, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung
von Burkhard Voß und Christian Arns
Unbekannte Schönheit
Von der Natur zurückerobert:
Ganze Stadtteile wurden in
Schwedt in den vergangenen Jahren
zurückgebaut und renaturiert
EDITORIAL
Wie lüfte ich richtig, wie
koche ich energiesparend
und welche Geräte verbrauchen zu viel Strom?
Diese und andere Fragen
beantworten seit Anfang
Juli in den Bezirken Mitte
und Spandau vom BUND
Berlin geschulte Energie
sparberater. Sie bieten
vor allem Haushalten mit
geringen Einkommen
ihre Unterstützung an.
Sie sind erreichbar
in der Turiner Straße 48
in Wedding,
Tel. 030 93626288 oder
in Spandau
Tel. 030 66409943
in Schwedt, mit offensichtlichem Stolz. Er
hat den Rückbau in den vergangenen Jahren
mitgeplant und -begleitet und freut sich über
die positive Resonanz auf die vergleichsweise
radikale Antwort der Stadt auf den Bevölkerungsschwund. Sogar der „Spiegel“ war schon
da und hat berichtet.
„Gärten mit Blühaspekten"
Es ist nicht so, dass andere Städte nicht auch
ganze Wohnblocks abreißen. In Frankfurt/
Oder beispielsweise werden im Stadtteil
Neuberesinchen ebenfalls über 2500 Wohnungen abgetragen. Auch hier entstehen
kleinere Waldgebiete, daneben Grünanlagen
und Obstgärten. Anders als in Schwedt ist
dem Konzept der zuständigen Landschaftsarchitekten allerdings anzumerken, wie sie
darum ringen, Erklärungen für die unerhörten
Vorgänge in ihrer Stadt zu finden. Der Wald
soll als „Erholungswald“ dienen, mit TrimmDich-Pfaden, Radwegen und Waldspielplatz.
„Blühaspekte“ in den Gärten werden betont
sowie eine Nutzung der Wiesen für Spiel,
Sport und Feste in Aussicht gestellt. Die Bevölkerung soll mitgenommen werden auf dem
Weg zur kleineren, lebenswerten Stadt.
„Rückbau ist vor allem ein ökonomisches,
kaum ein ökologisches Thema“, sagt Manfred
Kühn vom Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung in Erkner. Er
berichtet von Studien, denen zufolge viele
Städte im Osten Deutschlands zwar schrumpfen, der Flächenverbrauch aber dennoch fast
ungebremst weitergeht. Viele Gemeinden hoffen, Investoren anlocken zu können, indem
sie ihnen ein komplett erschlossenes Gewerbegebiet zur Verfügung stellen. So werden
riesige Flächen zuplaniert, Strom, Trink- und
Abwasserleitungen verlegt, Straßenlaternen
aufgestellt und – niemand kommt. „Beleuchtete Schafweiden“ nennen Stadtplaner diese
Areale. Viele Gemeinden wünschen sich außerdem auch eine Autobahn in nächster Nähe,
vielleicht spült die ja ein Unternehmen mit
Arbeitsplätzen in ihre Gegend. „Ein Autobahnanschluss ist für viele Städte noch immer
ein Hoffnungsträger“, sagt Kühn.
Seiner Ansicht nach werden sich die Städte
irgendwann auf einem niedrigeren Bevölkerungsniveau stabilisieren. Das ein oder
andere Dorf wird aber von der Landkarte
verschwinden. Allerdings gibt es auch einen
Gegentrend: Inzwischen ziehen immer mehr
sogenannte „Raumpioniere“ aufs Land, die
Biohöfe oder Kunstateliers gründen. Nur „Offenheit für Zuwanderung“ kann die kleinen
Orte in Brandenburg nach Ansicht Kühns vor
dem Völlig-Verschwinden bewahren. Die wenigen Zuzügler werden jedenfalls nicht dafür
sorgen, dass die Bahn ihre stillgelegten Gleise
und Bahnhöfe wieder in Betrieb nimmt. Auf
absehbare Zeit werden die Menschen auf dem
Land aufs Auto angewiesen sein.
noch nie Rad gefahren sind. Sie warten
mal wieder auf den Bus; der fährt nämlich
laut Fahrplan zwei Minuten vor Ankunft
der S-Bahn ab. Sie stehen im Stau, weil Sie
wegen des schlechten Bahn-Anschlusses
und Ihrer beiden Kinder auf das Auto
angewiesen sind. Zudem liegen Ihr Arbeitsplatz, Ihre Wohnung und ein Fleckchen
mit etwas Grün in drei weit voneinander
entfernten Bereichen.
Liebe Leserinnen und Leser,
stellen Sie sich doch bloß mal vor, Sie
könnten morgens zu Fuß zur Arbeit gehen.
Großartig wäre es natürlich, wenn Sie
dieser Weg durchs Grüne führte. Und
abends? Da genießen Sie das kulturelle
oder gastronomische Angebot Ihres Wohnorts, wiederum zu Fuß. Geben Sie es zu:
Das wäre traumhaft.
Vergönnt ist das den wenigsten. Wir
kennen vielmehr folgende Realitäten:
Sie quetschen sich mit Ihrem Rad auf
Fahrradwegen durch, die erkennbar von
Menschen geplant wurden, die selbst
Geht das eigentlich wirklich nicht anders? –
Doch natürlich!! Und genau darum geht
es in der neuen Ausgabe Ihrer BUNDzeit:
um zeitgemäße und ökologische Stadt
planung mit allem, was dran hängt. Dabei
interessieren weniger die modellhaften
Inseln, sondern mehr die flächendeckende
Umsetzung. Sie werden sehen: An Ideen
fehlt es nicht, eher am Willen.
Ihnen eine spannende Lektüre und
herzliche Grüße
Aljoscha Hofmann: Natürlich ist es richtig und wichtig,
diese Pläne zu haben. Aber was ich doch ein bisschen
vermisse, ist eine einfach verständliche Gesamtvision:
Es müsste erklärt werden, was Berlin beispielsweise in
Bezug auf den Klimawandel in 20 Jahren erreicht haben
will. Eine bloße Beschreibung des Ist-Zustands und der
Situation im Jahr 2050 mit Empfehlungen reicht nicht aus.
BUNDzeit: Wie sollte denn das ökologische
Berlin der Zukunft aussehen?
Hofmann: Es kommt auf den richtigen Mix an! Wohnen,
Arbeiten und die Versorgung mit Gütern müssen
ineinander greifen und dürfen nicht auf verschiedene
Stadtviertel aufgeteilt werden. Das Stichwort heißt:
Stadt der kurzen Wege. Das bedeutet, dass man wenig
auf Transportmittel, die Energie verbrauchen, angewiesen
ist und dass man viel zu Fuß oder mit dem Fahrrad
erledigen kann. Dazu sind Städte in ihrer Kompaktheit
ohnehin gut geeignet.
BUNDzeit: Bis in die 70er Jahre hinein war
genau das Gegenteil das Ideal, nämlich die
räumliche Trennung von Arbeit und Wohnen.
Warum hat sich das verändert?
Hofmann: Das hat verschiedene Gründe. Zum einen
hat sich gezeigt, dass in Stadtteilen mit nur einer Nutzung,
egal ob Büros oder Wohnen, auf den Straßen weniger los
ist, was das Gefühl der Unsicherheit bei den Menschen
verstärkt. Dieses Gefühl ist in einer unbelebten Gegend
immer größer als dort, wo Wohnen und Geschäfte
zusammenkommen und ständig Leute hin- und herlaufen. Zum anderen hat sich die Organisation der Lebens
gemeinschaften verändert. Das klassische Familienbild
des Alleinverdienerhaushalts ist seltener geworden,
stattdessen hat die Zahl der Singlehaushalte und der
Wohngemeinschaften zugenommen. Diese Schichten haben
andere Ansprüche an die Stadt, sie wollen näher an den
kulturellen Angeboten sein und brauchen öffentliche
Plätze, wo sie sich treffen und austauschen können.
Außerdem wandelt sich die Gesellschaft von der Industriezur Dienstleistungsgesellschaft. Moderne Produktion
erzeugt nicht mehr so viel Lärm und Dreck, sie lässt sich
daher besser in Wohngebiete integrieren. Produktion und
Wohnraum können also dicht beieinander liegen.
Es gibt nur noch wenig Grund, weiterhin nicht integrierte
Industrie- und Gewerbegebiete auszuweisen.
Es gibt sie auch in Berlin:
Architektur, die innova
tive Gestaltung mit
r essourcenschonenden
und energieeffizienten
Prinzipien verbindet.
Auf einer Stadtführung
mit den Architekten von
Ticket B können diese
besichtigt werden. Besucht
werden unter anderem
der Neubau der HeinrichBöll-Stiftung in Mitte
und die Philologische
Bibliothek der Freien
Universität in Dahlem.
Informationen unter
www.ticket-b.de
BUNDzeit: Es heißt hin und wieder, ökologische
Stadtplanung verdränge ärmere Bevölkerungsschichten. Stimmt das?
Bäume retten!
Aber wie?
Hofmann: Betrachten wir einmal das nachträgliche Dämmen von Häusern. Angenommen wir haben zwei Mietshäuser in gleicher Größe, eines in Charlottenburg, eines im
Wedding. Im Charlottenburger Gebäude wohnen wenige
Menschen in großen Wohnungen, weil die sich das leisten
können, im Wedding leben deutlich mehr Menschen auf
weniger Quadratmeter. Teilweise wird vorgeschlagen, dass
das energetische Sanieren der Häuser komplett von der
öffentlichen Hand finanziert werden sollte. Angenommen
das Dämmen der beiden Häuser kostet jeweils eine Million
Euro: Dann ist die pro-Kopf-Förderung in Charlottenburg
deutlich höher als die im Wedding. Das ist ungerecht.
Die Gesellschaft muss sich also überlegen, ob wir beispielsweise pro Person nur bis zu einer bestimmten Höhe fördern,
den Rest muss man sich dann eben leisten. Aber das ist
politisch ein heißes Thema und wird so wohl nie kommen.
Generell gilt, dass Klimaschutz kostet und Verdrängungen
daher nicht ausgeschlossen sind.
Ein Austausch über
Erfolge und auch Miss
erfolge im Kampf für
Bäume – dazu sind
Berliner Bürgerinitiativen
am 4. September 2011 ins
Radialsystem am Berliner
Ostbahnhof eingeladen.
Die Initiativen bekommen
dort Raum, ihre Arbeit
darzustellen und sich
auszutauschen. Als
Diskussionspartner sind
außerdem Vertreter
verschiedener Parteien
des Berliner Abgeordnetenhauses ei ngeladen.
Termin: 4. Sept. 2011,
11-14 Uhr
Ort: Radialsystem
Veranstalter: BUND Berlin im Rahmen der „Berlin
Agora“ des Radialsystem V.
Anmeldung und Infos zur
Berlin Agora „Bäume
retten – aber wie?“ unter
030 787900-58
BUNDzeit: Wenn Sie eine ökologische Stadt
neu bauen könnten: Wie würden Sie die planen?
Hofmann: Ich würde mir eine Stadt mit einem dichten,
repräsentativen Zentrum vorstellen, mit umliegenden
Quartieren, die lockerer bebaut sind und attraktive Zentren
haben. Dazwischen Parks und Grünflächen für den Klimaausgleich, Arbeitsplätze verteilt in der ganzen Stadt, einen
leistungsfähigen Nahverkehr und viele Radwege.
BUNDzeit: Das klingt fast wie Berlin.
Hofmann: Es gibt das Bestreben, Grünflächen und
Frischluftschneisen zu schaffen. Bei der Planung des
Gebietes um den Hauptbahnhof sind diese Belange
zum Beispiel sehr intensiv besprochen worden. Ein großer
Teil des ehemaligen Flughafens Tempelhof soll auch als
Freifläche erhalten bleiben und in Tegel ist immerhin
ein grüner Streifen geplant.
Das Gespräch führte Saphir Robert.
Guerilla-Gärtner
Hofmann: Da haben Sie recht.
Aljoscha Hofmann,
geboren 1980 in Berlin, studierte Architektur an der
Technischen Universität (TU) Berlin. Seit 2008 ist er dort
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Planungsund Architektursoziologie. Zurzeit arbeitet er an seiner
Promotion zu neuen zivilgesellschaftlichen Prozessen rund um
Protestbewegungen gegen städtebauliche (Groß-)projekte.
Dazu untersucht er unter anderem die Entwicklung des
Mediaspree-Geländes in Friedrichshain-Kreuzberg.
Hofmann betreibt gemeinsam mit anderen Soziologen,
Architekten und Geografen die Internetplattform
pro-urbe.net zur kritischen Auseinandersetzung mit Stadt,
Architektur und Gesellschaft und ist Mitglied im Council
for European Urbanism.
Info
Stadtführung
Hofmann: Das ist immer Abwägungssache. Wenn ich auf
eine Brache ein Mehrfamilienhaus für 20 Menschen baue,
dann muss ich mich auch fragen: Wo leben die Menschen
eigentlich jetzt, bevor es das neue Gebäude gibt? Wenn wir
verdichten und dafür sorgen, dass die Leute die Möglichkeit haben, Wege zu Fuß, mit dem Rad oder dem Nahverkehr zurückzulegen, für die sie vielleicht vorher das Auto
gebraucht haben, weil sie am Stadtrand gewohnt haben,
dann haben wir unter Umständen mehr für das Klima getan
als wenn wir die kleine Freifläche erhalten. Meiner Ansicht
nach müssten wir vor allem die Straßenräume stärker für
die Verbesserung des Stadtklimas nutzen, das heißt unter
anderem, mehr Straßenbäume pflanzen. Und wir müssen
Boden entsiegeln, wo immer das möglich ist. Wir werden
in Zukunft immer häufiger Starkregen bekommen, wie in
diesem Sommer, und müssen dafür sorgen, dass das Wasser
besser abfließen kann.
BUNDzeit: Zu einem guten Stadtklima gehören
Grünflächen. Wird das in der Stadtplanung
ausreichend berücksichtigt?
Zur Person
Richtig Energie sparen
BUNDzeit: Die Brachen in der Stadt werden
aber zunehmend verbaut.
© Aljoscha Hofmann
© bardewyk / PIXELIO
THEMA
Der Architektursoziologe Aljoscha Hofmann über neue Lebensformen in alten Stadtstrukturen
und den Wunsch nach mehr Grün in der Stadt
THEMA
Info
„Berlin braucht
eine Gesamtvision“
Stiefmütterchen im
Randstreifen, Tulpen auf
der Verkehrsinsel und
Tomaten auf Abriss
plätzen: Gärtnern kann
man überall, denn der
öffentliche Raum gehört
ja allen, nicht dem
Grünflächenamt.
Im Buch „Guerilla Gardening: Ein botanisches
Manifest“ beschreibt
der Londoner GartenGuerillero Richard
Reynolds, welche Pflanzen
wohin passen und wie
man am besten vorgeht,
um keinen Ärger zu
kriegen. Richard
Reynolds:
Guerilla Gardening:
Ein botanisches Manifest,
269 Seiten, Orange Press,
20 Euro
Seite 3
Jetzt noch schnell hin: In
Jänschwalde in der Lausitz
findet derzeit das Klimaund Energiecamp statt. Die
Bürgerinitiativen gegen die
CO2-„Endlagerung“ und
gegen die neuen Braun
kohlentagebaue fordern
damit unter anderem
eine Abkehr von Energiemonopolen. Zu den Unter
stützern des Camps gehört
auch der BUND. In Jänschwalde entsteht derzeit eine
CCS-Pilotanlage, mit der
probehalber Kohlendioxid
in die Erde verpresst
werden soll.
Termin: 7. bis 14.08.2011
Ort: Jänschwalde
bei Cottbus, Infos unter
www.lausitzcamp.info
Eat-in
Die Massenproduktion der
industriellen Landwirtschaft schadet Menschen,
Tieren und dem Klima.
Aus diesem Grund lädt
ein von der Ernährungsbewegung Slow Food gegründetes Aktionsbündnis
am 24. September 2011
zu einem Eat-In auf dem
Alexanderplatz ein. Dabei
wird neben der Weltzeituhr unter freiem Himmel
eine 100 Meter lange Tafel
aufgebaut, an der gemeinsam gegessen wird. Wer
mitmachen will, bringt ein
Getränk und etwas selbst
Gekochtes – so viel, dass
noch ein weiterer Gast
davon essen kann.
Infos unter
berlin.BUNDjugend.de
AKTUELL
BUND Brandenburg fordert ein Ende versteckter
Subventionen bei der Wassernutzung durch den
Tagebau
D
er Spree geht das Wasser aus. Rund 40 Prozent weniger
Wasser führt sie derzeit im Vergleich zu Vorwendezeiten, weil damit die stillgelegten Braunkohletagebaue in
Brandenburg geflutet werden. Doch damit nicht genug: Das
aus den noch aktiven Tagebauen wiederum in die Spree gepumpte Wasser ist stark mit Eisen und Sulfaten belastet. Das
führt nach Ansicht von Gewässerökologen mittelfristig zu
Problemen in der Trinkwassergewinnung. Trotz allem ist der
Energiekonzern Vattenfall, der die Braunkohle in der Lausitz
fördert, weitgehend vom Wassernutzungsentgelt befreit. Der
BUND Brandenburg fordert ein Ende dieser verdeckten Subvention. Das Brandenburgische Wassergesetz muss geändert
werden, so der Verband.
muss ebenfalls nur rund sieben Prozent dessen bezahlen, was
sie tatsächlich benötigt. Auch hier fordert der BUND ein Wassernutzungsentgelt entsprechend der Verdunstungsverluste.
Laut Berechnungen des BUND sind dem Land Brandenburg
durch die Freistellung Vattenfalls in den vergangenen zehn
Jahren mehr als 200 Millionen Euro entgangen. Wesentlich
besser wird es auch in Zukunft nicht. Denn statt der derzeit
üblichen zehn Cent pro Kubikmeter Wasser soll Vattenfall
nach der geplanten Novelle des Brandenburgischen Wassergesetzes von der Zahlung des Wassernutzungsentgelts befreit
werden, wenn das Unternehmen das Wasser an anderer Stelle
wieder in ein Gewässer oder Tagebauloch einleitet.
Nicht nur beim Wasserverbrauch muss sich nach den Vorstellungen des BUND Brandenburg einiges ändern. Um die
Hochwasser in den Griff zu bekommen, müssen die Deiche
zurück verlegt und Flussauen renaturiert werden. In diesen Bereichen ist mit den bisherigen Deichrückverlegungsprojekten
bei Ratzdorf, Staffelde und am Bösen Ort bei Lenzen zu wenig
geschehen, bemängelt der Verband. „Wir müssen endlich etwas für mehr Überflutungsflächen tun“, sagt Burkhard Voß,
Landesvorsitzender des BUND Brandenburg.
Für das für Kühlzwecke entnommene Wasser muss Vattenfall bis Ende 2013 auch nur einen ermäßigten Preis zahlen.
Und das sind keine geringen Mengen: Rund 92 Millionen
Kubikmeter Wasser verdunsten die Kühltürme der VattenfallKraftwerke jährlich. Zum Vergleich: Rund 200 Millionen
Kubikmeter verbrauchen alle Berliner jährlich an Trinkwasser. Die Vertreter verschiedener Naturschutzverbände werden
daher bei einer Anhörung am 17. August 2011 den Abbau
auch dieser Subventionen fordern. Nicht nur der Tagebau wird
übrigens bei den Wasserkosten geschont. Die Landwirtschaft
Feuchtgebiete sind gut für die Artenvielfalt. Störche und
andere Vogelarten finden hier Nahrung. Der BUND setzt sich
deshalb ebenfalls dafür ein, gereinigte Abwässer auf früheren
Rieselfeldern versickern zu lassen. Dadurch können ausgetrocknete Feuchtgebiete wieder vernässt werden. Und auf noch
einen Punkt legt der Verband Wert: Die Ufer der Gewässer
im Land sollen für alle zugänglich bleiben und nicht mit der
Wasserfläche an private Investoren verkauft werden.
Ödland statt Teichlandschaft:
Grundwasserpumpe bei Lakoma
FÖJ bei der BUND
jugend Brandenburg
Die BUNDjugend Brandenburg bietet ab September
2011 zwei Plätze für junge
Leute ab 18 Jahren, die
ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) machen
wollen. Themenschwerpunkte der Brandenburger
BUNDjugend sind Natur
erlebnispädagogik und
umweltpolitisches Engagement. Junge Leute haben
hier die Möglichkeit, sich
im ökologischen Bereich
weiterzubilden und sich für
den Natur- und Umweltschutz stark zu machen.
Infos: www.BUNDjugendBrandenburg.de
Tel. 0331 9511971
Seite 4
Laut und schmutzig
BUND fordert Verzicht auf volle Flugkapazität in Schönefeld
G
roß soll er sein, ein echter Hauptstadtflughafen eben und
noch mehr: Ein Drehkreuz für Mitteleuropa, das wünscht
sich der Berliner Senat künftig für den neuen Flughafen in
Schönefeld. Um das Projekt nicht zu gefährden, verzichtete
der Senat darauf, ein paar kleinere Details ausreichend zu
kommunizieren. So wurden die abknickenden Flugrouten
der an- und abfliegenden Maschinen, die im vergangenen
Jahr bekannt wurden, im Planfeststellungsverfahren nicht
dokumentiert. Dadurch aber werden deutlich mehr Menschen
in der Region unter Fluglärm leiden als ursprünglich gedacht.
Nach Ansicht des BUND ist diese Methode der Planung nicht
nachvollziehbar. Flugrouten sollten nicht nach einer erhoffte
Anzahl an Flügen geplant werden, sondern danach, möglichst
viele Menschen von Fluglärm zu verschonen. Dabei gibt es
keinen Unterschied zwischen Berlinern und Brandenburgern,
zwischen Ost und West. Möglich ist das, wenn die Flughafengesellschaft darauf verzichten würde, beide Start- und
Landebahnen mit voller Kapazität zu nutzen. Dann könnte
die Nordbahn des Flughafens künftig als reine Landebahn
genutzt werden, die Südbahn als reine Startbahn. Technisch
und sicherheitstechnisch ist es möglich, die Flugzeuge nur
in Richtung Süden abknicken zu lassen – eine Variante, die
die Debatte um die Routen erheblich vereinfachen würde.
Der BUND fordert ein Planänderungsverfahren, in dem die
neuen Flugrouten verbindlich festgeschrieben werden. Zudem
bedarf es eines strikten Nachtflugsverbotes von 22 bis 6 Uhr.
Eine Begrenzung der Anzahl der Flugbewegungen auf dem
neuen Flughafen wäre auch aus Klimaschutzgründen notwendig. So sind die CO2-Emissionen im Flugverkehr in Berlin
von 1990 bis 2007 um 164 Prozent angestiegen. Die klimapolitischen Ziele des Senats, die CO2-Emissionen in Berlin
bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren,
werden so nicht zu erreichen sein.
Infos unter www.BUND-Berlin.de
Bündnis 90/Die Grünen
„Die SPD will Berlin zur Vorreiterin einer nachhaltigen Stadtentwicklung machen.“ Im „BERLINprogramm 2011 – 2016“ der
Partei des Regierenden Bürgermeisters fehlt es nicht an markigen
Versprechen – doch leider bleibt einiges widersprüchlich. Positiv
sind das Bekenntnis zu Ressourceneffizienz, zum Einsatz regenerativer Energien, zu einem ökologischen Verkehrsmix und
die Bestätigung der Klimaschutzziele. Energieeffizienz sieht die
SPD als Schlüssel zum Wachstum von Industrie und Handwerk.
Das einzige Ziel bei der Diskussion des Klimaschutzgesetzes
bleibt für sie, unverträgliche Mietsteigerungen zu vermeiden.
Der Umweltaspekt wird ausgeklammert. Im Verkehr beharrt die
Partei auf ihr sozialdemokratisches „Sowohl als auch“: Mit dem
Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Radverkehrs will
sie die Innenstadt entlasten, die Finanzierung bleibt aber offen. Gleichzeitig hält sie am millionenschweren Weiterbau der
Stadtautobahn A100 fest. Natur und Umwelt
sieht die SPD insgesamt als Grundlage für
die Lebensqualität in der Großstadt. Sie will
den Flächenverbrauch stoppen, die biologische Vielfalt schützen, Biotope vernetzen
und 10.000 Straßenbäume nachpflanzen. Sie
sagt aber nicht, wie sie das erreichen will.
Anders als ihre Konkurrenten stellen die Grünen in ihrem Wahlprogramm „Eine Stadt für Alle“ die Wirtschaftspolitik unter die
Überschrift „Nachhaltigkeit“, nicht umgekehrt. Mit einer „grünen industriellen Revolution“ will die Partei Berlin als Standort
zukunftsweisender Produktion und grüner Industrie ausbauen.
Damit Berlin Klimahauptstadt wird, sollen zum Beispiel mit der
energetischen Sanierung von Gebäuden Tausende Arbeitsplätze
geschaffen und das von BUND, Mieterverein und IHK vorgeschlagene Klimaschutzgesetz umgesetzt werden. Öffentliche Einrichtungen sollen in Sachen Energieeffizienz und ökologischer
Beschaffung zu Vorbildern werden. Den Bau der A100 wollen
die Grünen stoppen, den Umweltverbund ausbauen und die
einzelnen Verkehrsmittel besser vernetzen. Die Grünen möchten
Teilnetze der S-Bahn ausschreiben. Sie hoffen, dass die Stadtbahn
dadurch wieder attraktiver wird. Für den Flughafen Schönefeld
fordert die Partei ein Nachtflugverbot von 22
bis 6 Uhr. Und Berlin soll „grüner“ werden:
durch die Pflanzung von Straßenbäumen, die
Renaturierung von Gewässern, den Ausbau
des Biotopverbundes, die bessere Einbindung
von Bürgern in den Schutz der Grünflächen.
Konkrete Vorhaben und Finanzierungsvorschläge erspart das grüne Wahlprogramm hier
allerdings dem interessierten Leser.
CDU
Weitere Infos unter www.BUND-Brandenburg.de
Bitte nicht zu jeder Tageszeit:
Flugzeug im Landesanflug
auf Schönefeld
SPD
Fazit: Ideen für den Klima- und den Naturschutz gibt es. Allerdings hätte die SPD vieles
davon bereits in den vergangenen 22 Jahren
ihrer Regierungsverantwortung umsetzen
können.
© Peter Shacky / PIXELIO
Klima- und Energiecamp in Jänschwalde
Doch was im Zeitalter des Klimawandels wirklich wichtig ist, daüber gehen die Ansichten der
Berliner Parteien auseinander. Eine kurze Analyse des BUND Berlin zu den Wahlprogrammen
Fazit: Viele zielführende Ideen und integrierte
Politikansätze. Allerdings bleibt vieles sehr
unkonkret.
Abgetaucht:
Vieles bleibt in Wahlprogrammen unkonkret
© BLia.la / PIXELIO
Die Linke
AKTUELL
Mitmachen
Eine grüne Stadt wollen alle
Kosten gerecht
verteilen
Mitmachen
Die Zukunft
der S-Bahn
Podiumsdiskussion zur
Zukunft der S-Bahn mit
den verkehrspolitischen
Sprechern der Fraktionen
des Berliner Abgeordnetenhauses
Moderation:
Peter Neumann,
Berliner Zeitung
Termin:
25 August 2011, 19-21 Uhr
Ort: Rathaus Schöneberg,
BVV-Saal
Veranstalter:
BUND Berlin und der
Fahrgastverband Igeb
Sagen Sie Ihre
Meinung!
Diskutieren Sie mit den
Wahlkreis-Kandidaten
der fünf größten Parteien
in Berlin zum Thema
Weiterbau der A100:
In Sachen Umwelt- und Naturschutz will die
CDU offenbar nur wenig ändern. Unter den
von ihr im Wahlprogramm „Das muss sich ändern“ benannten 100 wichtigsten Problemen
widmet die Partei unter der Überschrift „Berlin wird grau“ ganze
vier Zeilen dem Naturschutz, insbesondere den Straßenbäumen.
Für diese fordern sie immerhin einen Sonderfonds und eine Personalaufstockung in den Grünflächenämtern. Verkehrsprobleme
analysiert die Partei primär aus der Windschutzscheibenperspektive, entsprechend setzt sie sich für den Bau der A 100 sowie
zahlreiche weiterer Straßen ein und stuft Tempo 30 als „Autofahrerschikane“ ein. Fahrrad- und Autoverkehr sollen getrennt,
Radfahrer auf Velorouten auf Nebenstrecken verbannt werden.
Wichtig scheint der Partei vor allem, dass der Autoverkehr fließt.
In Sachen öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) spielen ausschließlich
die Kosten eine Rolle. Durch straffes Management soll die BVG
ihre Probleme in den Griff bekommen. Als Lösung der S-BahnMisere schlägt die CDU eine größere Anzahl an Werkstätten
vor. Klimaschutz kann für die CDU zwar die Wirtschaftspolitik
unterstützen und Berlin zu einem vorbildlichen Umweltstandort
machen. Was das an konkreter Politik bedeutet, überlässt das
Parteiprogramm jedoch der Phantasie seiner Leser.
In ihrem Programm unter dem Titel „Die soziale Stadt“ hat die Linkspartei ihr umweltpolitisches Profil gegenüber den früheren Wahlen
deutlich geschärft. Den sozialökologischen
Umbau Berlins will sie erreichen, indem sie die öffentliche Kontrolle über den öffentlichen Nahverkehr, die Wasser- und Energieversorgung sowie der Straßenreinigung und Abfallversorgung
herstellt. Dazu sollen zum Beispiel private Eigentumsanteile
an Energienetzen sowie der Wasserversorgung zurückgekauft
werden und die S-Bahn in die Verantwortung des Landes Berlin
übergehen. In der Verkehrspolitik setzt die Linke auf eine stadtverträgliche, umweltgerechte und erschwingliche Mobilität für
alle. Den Weiterbau der A100 nach Treptow lehnt sie ab, für den
Flughafen in Schönefeld fordert sie ein Nachtflugverbot von 23
bis 6 Uhr. Das im Herbst 2010 gescheiterte Klimaschutzgesetz
soll neu aufgelegt werden, allerdings benennt die Linke keinerlei
Eckpunkte dafür. Immerhin fordert sie das Recht zur Mietminderung, wenn der optimierte Energiezustand eines Wohngebäudes
nicht erreicht wird. Im Naturschutz will die Linkspartei wie SPD
und Grüne den Biotopverbund fördern, Gewässer schrittweise
renaturieren und eine gute Pflege für das Stadtgrün durchsetzen.
Sie verzichtet aber ebenso auf konkrete Festlegungen.
23. August 2011
im Cabuwazi
in der Bouchéstraße
Wahlkreis Treptow
19.30 Uhr
Fazit: Umwelt- und Klimaschutz sind der Partei der „Klimakanzlerin“ offenbar nicht wirklich wichtig.
Fazit: Soziale und ökologische Themen werden gut verknüpft.
In den vergangenen zehn Jahren hätte aber schon einiges davon
realisiert werden können.
Warum fallen schlafende
Vögel eigentlich nicht
vom Baum? Und warum
öffnen manche Pflanzen
ihre Blüten nur bei Nacht?
Wissbegierige Kinder sind
aufgerufen, beim Naturtagebuchwettbewerb 2011
der BUNDjugend teilzunehmen und übereinen
Zeitraum hinweg ein
kleines Stück Natur zu
beobachten. Ihre Notizen
und Zeichnungen sollten
sie an die BUNDjugend
schicken. Mitmachen lohnt
sich: Für das beste Natur
tagebuch gibt es tolle
Sachpreise zu gewinnen.
Einsendeschluss ist der
31. Oktober 2011
Weitere Informationen und die Analyse des Wahlprogramms der FDP unter: www.BUND-Berlin.de/Wahlen
Wo der Baum fehlt
Auf einer interaktiven Karte vermerkt der BUND Berlin Baumscheiben,
die nicht bepflanzt sind
D
ass die Berliner frustriert oder auch wütend darüber
sind, wie mit den Straßenbäumen in der Stadt umgegangen wird, das spürt der BUND Berlin immer stärker. Im
Frühjahr, zur Fällsaison, fragten unzählige Anrufer in der
Geschäftsstelle nach, was sie gegen das Abholzen der Bäume
vor ihrem Haus unternehmen können. Tausende Bürger haben
inzwischen für bessere Pflege des Stadtgrüns und mehr Nachpflanzungen unterschrieben. Derzeit ruft der BUND Berlin
dazu auf, leere, nicht bepflanzte Baumschreiben zu melden
– mit großem Erfolg. Auf der Webseite der BUND-Kampagne
„10.000 neue Bäume für Berlin“ ist jetzt auf einer interaktiven
Karte zu sehen, wo welcher Baum fehlt. Und welcher Bezirk
in Sachen Stadtgrün noch eine Menge nachzuliefern hat.
Rund 14.000 Bäume weniger als vor zehn
Jahren gibt es in Berlin. Der Grund: Den Bezirken fehlt sowohl das Geld als auch das Personal, um alle gefällten Bäume zu ersetzen.
Vor allem in Charlottenburg-Wilmersdorf
und in Steglitz-Zehlendorf wird sei Jahren
zu wenig nachgepflanzt.
Der BUND Berlin fordert vom Senat ein Sonderprogramm für Bäume und ruft die Berliner
weiterhin dazu auf, für einen besseren Umgang mit Straßenbäumen zu unterschreiben.
Infos unter www.baeume-fuer-berlin.de
30. August 2011
im RuDiNachbarschaftszentrum
Modersohnstraße 55
Wahlkreis FriedrichshainKreuzberg
19.30 Uhr
1. September 2011
in der Kiezspinne
Schulze-Boysen-Straße 38
Wahlkreis Lichtenberg
19 Uhr
Naturtagebuch
Infos unter
www.naturtagebuch.de
Seite 5
Ausgezeichnet
Das Krankenhaus vom
Roten Kreuz in Bad Cannstatt sowie die LWL-Klinik
Lippstadt sind mit dem
BUND-Gütesiegel „ Energie
sparendes Krankenhaus“
ausgezeichnet worden.
Die kleine Fachklinik in
Bad Cannstatt ist das erste
Haus des Roten Kreuzes,
das jetzt die besondere
Auszeichnung trägt. Mit
Hilfe einer Energiespar
partnerschaft hat das
Krankenhaus seine technischen Anlagen modern isiert und optimiert. Dadurch kann es seinen
jährlichen CO2-Ausstoß um
fast ein Drittel r eduzieren.
Die Lippstädter K linik
erhielt das Gütesiegel zum
zweiten Mal. Sie hatte in
den vergangenen fünf
Jahren ihren Energiever
brauch weiter verringert
und außerdem ein Blockheizkraftwerk neu
installiert, mit dem sie
k limaschonend Strom und
Nahwärme herstellt.
Insgesamt sanken die CO2Emissionen hier um gut 11
Prozent gegenüber 2004.
Landesdelegiertenversammlung
Am Sonnabend, den
8. Oktober 2011, findet
um 10 Uhr im Haus der
Natur in Potsdam die diesjährige Landesdelegiertenversammlung des BUNDLandesverbandes Brandenburg statt. Alle Mitglieder
sind herzlich eingeladen.
Gesucht: „Allee des
Jahres 2011“
Auch im Jahr 2011 ruft
der BUND zum Fotowettbewerb „Allee des Jahres“ auf. Er steht in diesem
Jahr unter dem Motto
„Lebensraum Allee“. Der
Einsendeschluss ist der
16. September 2011. Die
Wettbewerbsbedingungen
sind unter www.allee-desjahres.de zu finden. Wer
sich mit dem Foto seiner
Lieblingsa llee beteiligen
möchte, kann dieses an den
BUND, Am Köllnischen
Park 1, 10179 Berlin oder
an alleenwettbewerb@
bund.net schicken. Der
Preis für das beste Bild ist
eine Übernachtung für
zwei Personen auf der
Burg Lenzen.
Seite 6
© Martin Steinacker
AKTUELL
NATUR ERLEBEN
Info
Laufen ist besser als fahren
Transparente malen, Elternabende organisieren – BUND Berlin ruft auf zur Aktionswoche
„Zu Fuß zur Schule“
D
as Schuljahr beginnt und wieder stehen Tausende Eltern
vor der Frage: Schafft mein Kind den Weg zur Schule
allein? Oder ist es nicht einfacher und sicherer, ich fahre es
mit dem Auto mal eben schnell hin? – Einfacher vielleicht,
aber ganz bestimmt nicht sicherer, sagt dazu der BUND Berlin. Aus diesem Grund ruft er in Zusammenarbeit mit dem
Arbeitskreis Mobilitätserziehung Berlin vom 22. bis zum 30.
September 2011 zur Aktionswoche „Zu Fuß zur Schule“ auf.
Dazu stellt er interessierten Schulen, die das Thema aufgreifen
wollen, verschiedene Materialien zur Verfügung, unter anderem Transparente zum Selbstbemalen inklusive Farben als
Bastelsatz. Diese können dann am Schulzaun oder –gebäude
aufgehängt werden. Darüber hinaus bieten BUND-Aktive auf
Anfrage Besuche auf Elternabenden an.
Kurz: Autokinder sind gegenüber denen, die zu Fuß zur Schule
gehen, deutlich im Nachteil – allen Ängsten der Eltern zum
Trotz. Abgesehen davon gefährdet das tägliche Verkehrschaos
vor Schulen ausgerechnet diejenigen, die es eigentlich richtig
machen und zu Fuß oder mit dem Rad kommen.
Vor vielen Schulen lässt sich morgens folgendes Bild beobachten: Autos halten in zweiter oder auch dritter Reihe und
entlassen Kinder mit bunten Schultaschen, die sich flink durch
das Fahrzeuggewirr zum Schulgebäude schlängeln. Zu Fuß
ankommende Kinder suchen die passende Lücke, um über die
Straße zu gelangen, es wird gehupt und rangiert. Abgesehen
davon, dass es ökologisch fragwürdig ist, so kurze Strecken
überhaupt mit dem Auto zurückzulegen, tun Eltern ihren
Kindern mit ihren Taxidiensten nach Ansicht des BUND nichts
Gutes. So hat eine Studie im Auftrag von Unfallversicherern
ergeben, dass Kinder, die sich nie als Fußgänger im Straßenverkehr bewegen, nicht lernen, Gefahren einzuschätzen
und sich angemessen gegenüber dem Auto- und Radverkehr
zu verhalten. Sie haben außerdem Schwierigkeiten mit der
Orientierung, weil sie ihren Schulweg nicht kennen. Unter
anderem die Universität Heidelberg weist in einer Untersuchung darauf hin, dass Kinder die Möglichkeit haben sollten,
sich morgens vor dem stundenlangen Stillsitzen noch ein
wenig zu bewegen.
Anmeldungen zur Aktionswoche bei
Gabi Jung, Tel. 030 787900-31
jung@BUND-Berlin.de
Informationen unter
www.mobilitaetserziehung-berlin.de
Um Kinder, Lehrer und Eltern über das richtige Verhalten im
Verkehr aufzuklären und Ängste abzubauen, organisiert der
BUND Berlin gemeinsam mit dem Arbeitskreis Mobilitätserziehung Berlin daher jährlich die Aktionswoche „Zu Fuß zur
Schule“. Er macht Unterrichtsvorschläge, stellt Material wie
Buttons, Stempel, Straßenmalkreide oder Keksausstecher in
Form von Füßen zur Verfügung und bietet auf Anfrage auch
direkte Beratung an.
Hier pflückte schon der Schriftsteller
Erwin Strittmatter Seerosen:
der Zollhausteich bei Proschim
Kreativ und schlau:
Selbstgemaltes Transparent
Wanderung durch das sagenumwobene sorbische Land am Rande des Braunkohletagebaus
G
anz am Ende der Landstraße K7121, zwischen Lieske am
Partwitzer See und Spremberg in der Lausitz, liegt das
kleine Dorf Proschim. Hell verputzte Häuser, eine große, 100
Jahre alte Kirche und der Eindruck von Gelassenheit. Spektakuläres gibt es hier nicht zu sehen. Spektakulär ist eher die
Lage – am Rand des riesigen Braunkohletagebaus -, die Zukunft – genau diesem Tagebau soll der Ort in ein paar Jahren
weichen – und die Vergangenheit: Hier ritt einst der kroatische
Reiterobrist Johannes Schadowitz umher. Dieser erhielt 1691
vom sächsischen Kurfürsten August dem Starken ein Gut, das
Schadowitz offenbar so ungeheuerlich geschickt verwaltete,
dass man fast meinte, das ginge nicht mit rechten Dingen zu.
Der „Kroat“ ging als „Krabat“ in den sorbischen Sagenschatz
ein, eine Figur, der später der Kinder- und Jugendbuchautor
Otfried Preußler zu einiger Berühmtheit verhalf. Grund genug
für die Lausitzer Bevölkerung, den Krabat zum Namenspaten
für dieses und jenes zu machen. In Proschim trägt ein Wanderweg seinen Namen.
Besuch der
Ministerin
Die erste Etappe führt von Proschim in östlicher Richtung
zum alten Zollhaus an der Blunoer Straße. Ein stark verfallenes, sicher einmal schön gewesenes Backsteinanwesen, mit
Seerosenteich und mehreren Kuckucks in der Umgebung. Hier
mussten sich einst die Reisenden Richtung Sachsen erklären.
Links neben dem Zollhaus liegt eine Streuobstwiese, die die
Betreiber einer nahen Windparkanlage gespendet haben. Es
summt und brummt in allen Tonlagen.
BUND-Brandenburg feiert Jubiläum
Vor 20 Jahren wurde der BUND-Landesverband Brandenburg
gegründet - Anlass für eine Feier mit vielen Mitgliedern und
Weggefährten auf der Potsdamer Freundschaftsinsel. Unter
den Gratulanten war auch die brandenburgische Umweltministerin Anita Tack. In ihrer Rede hob sie vor allem die wichtigen Impulse hervor, die der Verband für die Umweltpolitik
im Land liefert: „Der BUND ist für das Umweltministerium
und für mich persönlich ein streitbarer, sachkundiger und
geschätzter Partner.“ BUND-Landesvorsitzender Burkhard
Voß zog ebenfalls eine erfolgreiche Bilanz. Er verwies unter
Anzeige
Auf den Spuren des Krabat
anderem auf die Zahl der Mitglieder, die in den 20 Jahren von
57 auf rund 1800 gestiegen ist. Bei der Veranstaltung wurden
darüber hinaus besonders aktive Mitglieder ausgezeichnet.
Nicht weit von hier tragen riesige Abraummaschinen Jahr für
Jahr Land, Natur und Geschichte so gründlich ab, dass kein
Fitzelchen Erinnerung mehr bleibt. Dem setzen die Proschimer Bäume als Symbol für ihr (Über)leben entgegen. Jedes
Jahr pflanzen Vertreter der Forstbetriebsgemeinschaft, der
Deutschen Waldjugend und der Revierförster den Baum des
Jahres in den Zollhausbereich. „Wir werden hier sonst abgestempelt, als das Gebiet, das ja sowieso abgebaggert wird“,
sagt Johannes Kapelle von der BUND-Ortsgruppe Welzow, zu
der Proschim gehört. Er hat sich dafür eingesetzt, dass der
BUND Brandenburg gegen eine Dichtwand klagt, die, zwischen Lieske und Bluno fast 100 Meter in den Boden gebohrt,
Proschim und das ganze Tagebaugebiet von unterirdischen
Wasserströmen abschneiden sollte. Das hat nicht geklappt, die
Dichtwand hält, nicht was sie verspricht, jetzt soll gepumpt
und neu geplant werden. Vielleicht, so hofft Kapelle, erledigt
sich das Problem damit von alleine.
Entlang der Blunoer Straße, vorbei an einem idyllischen,
weißgekalkten Hof mit Hängematte und Kinderspielzeug auf
der Rasenfläche davor, geht es nach links in einen Feldweg.
Hölzerne Hinweisschilder, die in der Witterung der offenen
Landschaft ihre Aufschriften eingebüßt haben, weisen die
Richtung. Der Weg schlängelt sich dem „Bergchen“ zu, eine
leichte Steigung, obendrauf ein schlichtes Kreuz aus Eichenholz, umgeben von Findlingen und Heidekraut. Von dort
aus geht es Richtung Süden, wieder hin zur Landesgrenze,
ein leichtes Auf und Ab über Bodenwellen. Dann quert der
Weg den Oberen Landgraben, darauf folgt ein Bereich, der
früher eine Feuchtwiese war, bis in die Fünfziger Jahre nagten
Biber an den Baumstämmen der Umgebung. Jetzt bleibt die
Gegend sich weitgehend selbst überlassen, überhaupt wird
es jetzt wilder, mit Wald und Blumen und Steinpilzen im
Herbst. Links dann mit Gras und Sträuchern bewachsene
Erdhaufen, in regelmäßigen Abständen markieren sie die alte
Grenze zu Sachsen. Kurz vor dem Ende des Waldweges ein
graubrauner Grenzstein, umringt von Brombeeren. Danach
noch ein Stück weg entlang eines Windparks – ein Windrad
heißt tatsächlich „Krabat“ - ein wild bewachsener Landgraben
und eine knorrige, alte Eichenallee, dann endet der Weg am
alten Bahnhof von Lieske
Informationen unter
www.proschim-online.de/grenzweg/startseite.htm.
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Mitmachen
Staudenmarkt
Was jetzt gepflanzt wird,
blüht im nächsten Jahr
umso schöner: Der Berliner
Staudenmarkt bietet
Pflanzen und anderes für
Hobby- und Profigärtner
Termin: 3.-4. Sept. 2011
Ort: Botanischer Garten,
Berlin-Dahlem
Erreichbar mit der S1,
S-Bahnhof Botanischer
Garten
Kultur braucht Orte
Brandenburg bezeichnet
sich gern als Kulturland.
Aber das kulturelle Erbe ist
gefährdet, viele Gutshöfe
und Herrenhäuser verfallen, weil den Gemeinden
das Geld für den Erhalt
fehlt. Eine Gefahr sind
auch die Braunkohletage
baue und die geplante
unterirdische Verpressung von Kohlendioxid.
Hildegard Vera Kaethner
beschreibt in ihrem Buch
„Kultur braucht Orte“ vergessenen und renovierte
märkische Schlösser und
Parks, die allemal einen
Besuch wert sind.
Hildegard Vera Kaethner
„Kultur braucht Orte“,
143 Seiten, zahlreiche
Fotos. Erhältlich über
spaetblau.hb@web.de
oder das KunstCafé Litera,
Große Straße 55, 15344
Strausberg für 15 Euro.
Dunkelbunt und
kugelrund
Die Natur sinnlich erleben
und kleine Schätze entdecken beim Workshop
„dunkelbunt und kugelrund“ im Glienicker Park.
Die Teilnehmer erarbeiten
dabei gemeinsam LandartObjekte.
Termin: 20. August 2011,
10 bis 17 Uhr
Ort: Glienicker Park
Potsdam/Berlin (Treffpunkt Wassertaxistation
Krughorn)
Alter: ab 18 Jahren
Kosten: 33 Euro,
ermäßigt 22 Euro,
inkl. Mittagessen
Kontakt: farbenundformen
@gmail.com
Veranstalter:
BUNDjugend Brandenburg
in Kooperation mit der
Naturschule Freiburg
Seite 7
Herausgeber
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Berlin e.V.
Crellestr.35
10827 Berlin
www.BUND-Berlin.de
und
Landesverband Brandenburg e.V.
Friedrich-Ebert-Str. 114a
14467 Potsdam
www.BUND-Brandenburg.de
Kontakt
Tel. 030 787900-0
E-Mail: redaktion@BUNDzeit.de
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sujet.design
Uhlandstraße 85
10717 Berlin
www.sujet.de/sign
Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist
im Mitgliedsbeitrag enthalten
Auflage
30 000
Gedruckt auf Ultra Lux
semiglos, 100% Recycling
Die nächste BUNDzeit
erscheint Ende Oktober 2011.
Anzeigenschluss ist der
16. September 2011.
Spendenkonto
BUND Berlin
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00
Kto. 32 888 00
BUND Brandenburg
Mittelbrandenburgische
Sparkasse
BLZ: 160 500 00
Kto. 350 202 62 45
Erbschaften an den BUND
sind nach §13 ErbStG von
der Erbschaftssteuer befreit.
Fordern Sie unsere Informationsmaterialien an:
erbschaftsratgeber@BUNDBerlin.de
KURZ & BUND
Impressum
WASsERLEBEN
Stadtplanung in Zahlen
Rund 3000 Seen gibt es in Brandenburg,
fast 50 Kilometer weit fließt die Spree
durch Berlin und etliche Kilometer durch
Brandenburg, ebenso die Havel, und viele
weitere Gewässer kommen noch dazu. Sie
alle sorgen für besseres Klima in der Region
und lassen sich als Naherholungsgebiete
bestens nutzen. Was liegt also näher, als
ein paar Rätsel dazu zu erfinden und als
Geo-Caches zu verstecken? Für alle, die
WASsERFINDER werden wollen, haben die
BUNDjugend und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) den Wettbewerb
„WASsERRETTUNG“ gestartet. Sie rufen
Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 16
Jahren dazu auf, bis zum 7. Dezember 2011
sogenannte „Blue Caches“ zu verstecken.
Ein Cache besteht aus einem Schatz aus
Gegenständen zum Tauschen und einem
Logbuch. Er soll vor allem zeigen, warum
Wasser für Menschen, Tiere und Pflanze
wichtig ist und was jeder für seinen Schutz
tun kann. Der Schatz wird an besonderen
Plätzen versteckt, die GPS-Koordinate des
Schatzes sollten die WASsERRETTER auf
den Seiten www.wasserlebnis.de oder
www.opencaching.de veröffentlichen,
damit andere danach suchen können.
Für die besten Caches gibt es ein
Wasserabenteuer-Wochenende
und Geld- und Sachpreise
im Gesamtwert von
25.000 Euro zu gewinnen.
Kontakt: BUNDjugend
Martin Malkmus
030 27586583
info@wasserlebnis.de
Infos: www.wasserlebnis.de
Anteil der Brandenburger ...
... die im Jahr 2004 im Berliner
„Speckgürtel“ lebten, in Prozent: 39
Anteil, um den zwischen 1988 und
2009 die Bevölkerung in …
… Brandenburg insgesamt gesunken ist,
in Prozent: 6
… in Schwedt gesunken ist, in Prozent: 35
… in Frankfurt/Oder gesunken ist,
in Prozent: 33
… in Cottbus gesunken ist, in Prozent: 22
… in Potsdam gestiegen ist, in Prozent: 8
… in Berlin gestiegen ist, in Prozent: 1
Anteil, um den bis 2030
die Bevölkerung …
… in Berlin steigen wird, in Prozent: 2
… in Potsdam steigen wird,
in Prozent: 19,3
… in Frankfurt/Oder sinken wird,
in Prozent: 16,6
… in Cottbus sinken wird, in Prozent: 16
Durchschnittliche Jahrestemperatur ...
... in Berlin in den vergangenen
zehn Jahren: 9,1
... in Berlin im Jahr 2050: 11,6
Anzahl der Straßenbäume …
… die Berlin zwischen 2005 und 2009
verloren hat: 10.000
Anteil der Wege, die 2008 in Berlin …
… mit den Rad zurückgelegt wurden,
in Prozent: 13,1
… mit öffentlichen Verkehrsmitteln
zurückgelegt wurden, in Prozent: 27
… zu Fuß zurückgelegt wurden,
in Prozent: 28
... mit dem Auto zurückgelegt wurden,
in Prozent: 32
Anteil der Wege, die
voraussichtlich in Berlin 2025 …
… mit dem Rad zurückgelegt werden,
in Prozent: 18
… mit öffentlichen Verkehrsmitteln
zurückgelegt werden, in Prozent: 29
… zu Fuß zurückgelegt werden,
in Prozent: 28
… mit dem Auto zurückgelegt werden,
in Prozent: 25
Kosten …
… die bis 2050 durch den Klimawandel
in Deutschland entstehen,
in Milliarden Euro: 800
… die bis 2050 in Deutschland für
den Klimaschutz ausgeben werden
müssten, um den Klimawandel
einzudämmen, in Milliarden Euro: 170
… die jährlich in Berlin ausgegeben
werden müssten, um den Klimawandel
einzudämmen, in Milliarden Euro: 1,9
Summe …
… die das Nachpflanzen von 10.000
Straßenbäumen in Berlin kosten würde,
in Millionen Euro: 16
Investitionen …
… in Fahrradwege in Berlin im Jahr 2009,
in Millionen Euro: 7,8
Kosten …
… die das Land Berlin für den Weiterbau
der A100 zum Treptower Park tragen
müsste, in Millionen Euro: 55
Die Daten basieren auf Angaben des Amtes für Statistik
Berlin-Brandenburg, des Deutschen Wetterdienstes, der
Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
Ich bin natürlich interessiert ...
... am Abonnement der BUNDzeit, 4 Mal im Jahr, Gesamtpreis 5 Euro
(für BUNDmitglieder und BUNDförderer im Jahresbeitrag enthalten)
... bitte senden Sie mir Informationen über den BUND
Berlin
Brandenburg
... bitte senden Sie mir den E-Mail-Newsletter des BUND Berlin
... an einer Mitgliedschaft beim BUND, denn eine starke Natur- und Umweltlobby braucht eine finanziell
unabhängige Unterstützung (Jahresbeitrag: ab 50 E, ermäßigte Beiträge möglich)
Name, Vorname
Straße, Hausnummer
PLZ Ort
E-Mail
Bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an:
BUND Berlin • Crellestraße 35 • 10827 Berlin bzw.
BUND Brandenburg • Friedrich-Ebert-Straße 114a • 14467 Potsdam
BUNDzeit
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