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Full text: BUNDzeit (Rights reserved) Ausgabe 2010,4 (Rights reserved)

BUND Dzeit Umweltzeitung für Berlin und Brandenburg aktuell 04.10 Inhalt THEMA Die Macht der Umweltverbände Kampagnen, Klagen, Kungeleien: Wie Umwelt­ verbände weltweit arbeiten Seite 2 Umweltpolitik am Wendepunkt: Interview mit Christian Hey Seite 3 AKTUELL Stufenweise gespart: Berechnungen für die Modernisierung von Gebäuden Seite 4 Kein Allheilmittel: Elektroautos lösen keine Verkehrsprobleme Seite 5 Der große Spagat Von der Graswurzelbewegung zum Expertenpool: Die Umweltorganisationen haben sich in den vergangenen Jahren enorm gewandelt. Es ist nicht leicht, dabei die eigene Identität zu bewahren ­ 1 00.000 demonstrieren gegen die Atom­ politik der Bundesregierung: Die Um­ weltbewegung hat Mitte September in Berlin eindrucksvoll gezeigt, dass sie noch immer in der Lage ist, Menschen aus allen Schichten und Altersgruppen zu mobilisieren. Und das, obwohl sie sich in den vergangenen Jahr­ zehnten massiv gewandelt hat: Aus ursprüng­ lich vereinzelten, lokalen Protestinitiativen sind inzwischen große, gut vernetzte Orga­ nisationen geworden. Es ist fast unheimlich zuzusehen, wie sich beispielsweise der BUND in den 35 Jahren seines Bestehens verändert hat. Errichteten seine Mitglieder Mitte der 80er Jahre noch Barrikaden an der Wiederaufbereitungsan­ lage im oberpfälzischen Wackersdorf, so sit­ zen sie heute gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen in den entsprechenden Fachgremien und diskutieren umwelt- und naturschutzpolitische Aufgaben. Das zentrale Merkmal der Umweltverbände ist heute ihre Sachkompetenz. Sie sind zu Experten in Sachen Umwelt- und Naturschutz und Nachhaltigkeit geworden. Das hängt da­ mit zusammen, dass die politischen Akteure angesichts der immer komplexer werdenden Themen und Erkenntnisse nur noch bedingt in der Lage sind, Antworten auf anfallende Fragen zu finden. Sie sind auf Expertenwissen angewiesen und hoffen, es bei denjenigen zu finden, die sich täglich mit diesen Themen auseinandersetzen. Auch umgekehrt suchen BUND, Greenpeace, WWF und Co. den Kon­ takt zu den Entscheidungsträgern. Sie un­ terbreiten Vorschläge für Gesetzesinitiativen – zum Beispiel für ein Klimaschutzgesetz in Berlin – nehmen an Gremiensitzungen und Konferenzen teil und laden die Umweltsena­ torin auch schon mal in die Geschäftsstelle ein. Ziel ist, die eigenen Vorstellungen von Natur- und Umweltschutz in die Parteien und Verwaltungen zu tragen. Klassische Lobby­ arbeit eben. Sozialverbände und große Kon­ zerne machen das genauso. Doch genau das birgt auch Gefahren. Hin und wieder gibt es Vorwürfe, die Umweltverbände hätten ihre Wurzeln verloren. Es gibt War­ nungen, eine zu große Nähe zu den Parteien könnte den Umweltverbänden ihre für ihre Unabhängigkeit und die Durchsetzung ihrer Ziele so wichtige streitbare Widerborstigkeit nehmen. Die vielen Bürgerbewegungen, die außerhalb der Verbände entstehen, scheinen das zu bestätigen. Mehr Mitglieder als die Parteien Klar ist, dass die Themen Umwelt- und Na­ turschutz inzwischen fest inmitten der Ge­ sellschaft verankert sind, was wohl auch der hartnäckigen Arbeit der Verbände zu ver­ danken ist. 96 Prozent der Deutschen halten einer Umfrage der Europäischen Kommission zufolge den Umweltschutz für ein wichtiges Thema (siehe Seite 8). Auch die Zahl derje­ nigen, die sich in Umweltverbänden enga­ gieren, spricht für sich: 480.000 Mitglieder hat der BUND. Zum Vergleich: CDU und SPD liegen mit rund 512.000 Mitgliedern nur we­ nig darüber. Die großen vier – BUND, Green­ peace Germany, Nabu und WWF Germany - vertreten gar annähernd zwei Millionen Mitglieder. Vor diesem Hintergrund nehmen sich die Parteien geradezu mickrig aus. Auch die Wirtschaft hat das Thema Umwelt längst für sich entdeckt: Viele Unternehmen werben inzwischen mit grünen Slogans für sich, Umwelttechnologie boomt. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass manche Din­ ge, die als wichtige Entwicklungen in Sachen Umweltschutz gefeiert werden, inzwischen von Umweltschützern misstrauisch beäugt werden. Die Auseinandersetzungen um Wind­ räder sind ein klassisches Beispiel dafür. Die Herausforderung der Gegenwart besteht für die Umweltverbände aber in der Globali­ sierung. Seit immer klarer wird, dass Umweltund Klimaschutz weltumspannende Themen sind, seit die EU immer mehr umweltrelevante Fragen reguliert, seitdem schließen sich auch die Umweltorganisationen immer stärker zu internationalen Netzwerken zusammen. Der BUND beispielsweise ist Mitglied bei Friends of the Earth. Auf internationaler Ebene Um­ weltpolitik mitzugestalten ist um ein Viel­ faches schwieriger, weil die Mitwirkung der Verbände und der Öffentlichkeit oft gar nicht vorgesehen ist. Sich hier durchzusetzen, be­ darf neuer Anstrengungen und Ideen. Umweltverbände, die auch künftig noch schlagkräftig auftreten und einflussreich sein wollen, müssen also den Spagat schaf­ fen zwischen der Unterstützung lokale Initi­ ativen und der Entwicklung internationaler Strategien. Wenn es gelingt, den Einfluss der internationalen Organisationen, mit der Sachkompetenz der nationalen Verbände und dem Aktionswillen der Initiativen vor Ort zu bündeln, wird es möglich sein, weiterhin eine starke Stimme für den Umwelt- und Natur­ schutz zu bleiben. Im Namen der Karotte: Aktionen der BUNDjugend Berlin Seite 5 Stopp dem Streusalz: Auftakt der Kampagne „10.000 neue Bäume für Berlin“ Seite 6 Spiel mit der Unklarheit: Baumschutz in Branden­ burg Seite 6 NATUR ERLEBEN Ausflug ins Biberland: Wanderung am Templiner Kanal Seite 7 KURZ & BUND Bäume pflanzen! Seite 8 Die Macht der Umwelt­ bewegung in Zahlen Seite 8 www.BUNDzeit.de Deutschland. Und trotzdem sind sie in den verschiedenen Gesellschaften oft überraschend stark verankert und einflussreich, allen Widerständen zum Trotz. Ein Überblick Der Politikwissenschaftler Christian Hey über Chancen und Grenzen der Einflussmöglichkeiten von Umweltverbänden BUNDzeit: Herr Dr. Hey, sind die Umweltver­ bände eigentlich hilfreich oder nervig, wenn es darum geht, umweltpolitische Linien auszu­ handeln? Alternativer Nobelpreis Nnimmo Bassey, Dichter und Umweltaktivist aus Nigeria und Vorsitzender von Friends of the Earth International – dem inter­ nationalen Dachverband des BUND - ist einer der diesjährigen vier Preis­ träger des "Right Liveli­ hood Award", bekannt als "Alternativer Nobelpreis". Bassey kämpft vor allem gegen die Auswirkungen der Ölförderung im NigerDelta, vertritt arme Dorf­ gemeinden vor Gericht und verbreitet Berichte über die Umweltschäden. Stadtgespräch Klimaschutz Klimaverträglich Strom produzieren und verbrau­ chen: Das ist das Thema des nächsten „Stadtge­ spräch Klimaschutz“. ­M it dabei: Noara Zohra Kebir, Geschäftsführerin des Un­ ternehmens MicroEnergy International, die sich für die weltweite Verbreitung der Mikrokredite ein­ setzt. Das Stadtgespräch ist eine Veranstaltung des Projekts „Stadtvertrag Klimaschutz“ des BUND Berlin, der Industrie- und Handels­kammer Berlin, der Handwerkskammer Berlin und des DGB. 25. November 2010, 18.30 Uhr Ort: Grüner Salon in der Volksbühne Südafrika China USA Die Umweltbewegung ist in Südafrika gut verwurzelt. Das Spektrum reicht von kleinen Basisorganisationen bis hin zu Zweigstel­ len internationaler Organisationen wie dem World Wide Fund for Nature (WWF) oder Greenpeace. Je nach Anliegen bemühen sich die einzelnen Organisationen, in der süd­ afrikanischen Gesellschaft ein Bewusstsein für bestimmte Umweltprobleme zu schaffen, unterstützen die Anliegen einzelner Grup­ pen, mischen sich in politische Diskussionen ein und betreiben klassische Lobbyarbeit. Wichtige Themen sind der Wildtier- und der Wasserschutz. Anders als in anderen Ländern Afrikas müssen Umweltaktivisten nicht be­ fürchten, verhaftet und misshandelt zu wer­ den. Im Verhältnis zu Themen wie Armut, Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Gesundheits­ wesen oder Kriminalität spielen Umwelt- und Naturschutz aber eher eine untergeordnete Rolle im öffentlichen Bewusstsein. Sie gel­ ten derzeit noch als Spielwiese vor allem der weißen Mittelschicht. Die Überzeugung, dass Umweltschutz ein wichtiger Faktor sein kann, um die Wirtschaft zu entwickeln und Armut zu bekämpfen, setzt sich nur schwer durch. Mit dem chinesischen Wirtschaftsboom wächst auch der Druck auf die natürlichen Ressourcen. Allein beim weltweiten CO2-Aus­ stoß nimmt China inzwischen nach den USA Rang zwei ein. Der Klimaschutz, die Versor­ gung mit sauberem Wasser und der Schutz bedrohter Tierarten sind wichtige Themen der Umweltbewegung. Rund 100 Umweltor­ ganisationen gibt es inzwischen, obwohl sie sich derzeit noch umständlich registrieren lassen müssen und nur eingeschränkt, oft auch nur illegal arbeiten können. Viele von ihnen gründen sich auf die Initiative einzelner Personen. Obwohl Umweltaktivisten immer wieder öffentliche Aufmerksamkeit gewinnen können und hin und wieder Verwaltungen und kommunale Regierungen dazu bringen, besonders umweltschädliche Wirtschaftspro­ jekte noch einmal zu prüfen, setzen sich der­ zeit die Unternehmen noch immer durch. Und obwohl die politische Führung inzwischen auf den internationalen Druck reagiert und sich stärker dem Umweltschutz zuwendet, wird sie bei ihren Zielen immer noch von korrupten und an Umweltschutz wenig interessierten kommunalen Behörden unterlaufen. In den USA gibt es neben rund 150 großen na­ tional agierenden Verbänden eine geschätzte Zahl von 12.000 kleinen und Kleinstgruppie­ rungen, so genannten „grassroots-Gruppen“, mit insgesamt rund 14 Millionen Mitgliedern. Ihre Vielzahl und Unterschiedlichkeit führt dazu, dass die Umweltbewegung in den USA oft nicht so durchsetzungsstark ist wie in Deutschland. Auch die Art und Weise ihrer Arbeit variiert: Einige treten als klassische Naturschutzorganisation auf, andere arbeiten sehr kampagnenorientiert, wiederum andere betreiben Politikberatung und verfügen über wenige Mitglieder, aber große Rechtsabtei­ lungen. Diese brauchen sie, um sich gegen die starke gegnerische Lobby zu wehren, die vor Millionenklagen nicht zurückschreckt. Auch in der gesellschaftlichen Anerkennung gibt es große Unterschiede: Während Umweltor­ ganisationen in Kalifornien ein hohes Anse­ hen genießen, gilt „environmentalist“ in den ländlichen Regionen des mittleren Westens schon fast als Schimpfwort. Insgesamt wird Umweltschutz in den USA noch immer eher als Kostenfaktor denn als Modernisierungs­ strategie begriffen. Seite 2 BUNDzeit: Wieso? Die Anti-Atomdemo in Ber­ lin war doch sehr erfolgreich! Hey: Ich meine auch nicht diese aktuelle Entwicklung. Aber in den Jahren davor, da haben sich die Umweltver­ bände sehr stark darauf konzentriert, Parallelstrukturen zur öffentlichen Verwaltung aufzubauen, um auf gleicher Sachkompetenzebene mit dieser reden zu können. Dabei wurde die Öffentlichkeitsarbeit vernachlässigt. BUNDzeit: Sie meinen, die Verbände hätten sich nicht zu Expertenvereinigungen auf­ schwingen sollen? Hey: Aus meiner Sicht gibt es dazu keine Alternative. Denn vor allem dadurch haben die Verbände seit den 90er Jahren einen Zugang zur politischen Arena bekommen. Sie sind jetzt in sehr vielen Fachgremien vertreten. Wenn man diese Angebote nicht nutzt, dann verspielt man sich Chancen. Aber es ist auch sehr wichtig, kampagnenfähig zu sein und attraktive Angebote für die Vielen zu machen, die bereit sind, sich zu engagieren. BUNDzeit: Jede Partei verfolgt inzwischen ir­ gendwie umweltpolitische Ziele. Schwächt das die Verbände? Hey: Nein, das stärkt sie eher. Die Parteien haben in ihren Apparaten nicht die Sachkompetenz, die die Umweltver­ bände haben. Dadurch, dass sie ein offizielles Bekenntnis ablegen für den Umweltschutz, öffnet sich eine Tür, durch die die Verbände hineingehen können. Liebe Leserinnen und Leser, EDITORIAL von Burkhard Voß und Christian Arns BUND bereitet Klage vor Der Weiterbau der A100 zum Treptower Park wird nicht vor der Abgeord­ne­ ten­hauswahl 2011 be­gin­ nen. An der Baugenehmi­ gung für die A100 wird allerdings weiterhin ge­ arbeitet. Der BUND ­Berlin sieht sich daher dazu ­gezwungen, eine Klage ge­ gen das teuerste Straßen­ projekt Deutschlands vorzubereiten. Tilmann Heuser, Landesgeschäfts­ führer des BUND Berlin, sagte: „Es wäre besser gewesen, die Planung bis zur Wahl ruhen zu lassen. Es ist Geldverschwendung, Geld für ein Projekt aus­ zugeben, bei dem nicht klar ist, ob es jemals um­ gesetzt wird.“ Infos unter www.stop-a100.de Christian Hey: Ich glaube, wer in einer Gesellschaft eine Meinung hat, ist immer beides zugleich. Ich nehme die Ver­ bände als außerordentlich konstruktiv und sachorientiert wahr. Ich glaube allerdings, dass sie in den vergangenen Jahren einige Schwächen hatten, was die breite Mobilisie­ rung der Öffentlichkeit betrifft. dass Sie gerade die aktuelle BUNDzeit in Ihren Händen halten, das zeigt: Wir sind noch nicht im Jahr 2030. Dann hätten Sie garantiert irgendetwas Digitales vor sich, so etwas wie den selbstständig schwebenden Ultra-Flachbildschirm, auf dem Sie lesen, was Sie per mündlichem Befehl aufrufen. So halten Sie sich in Echtzeit auf dem Lau­ fenden, was der BUND gerade macht, denn natürlich wird inzwischen jede Aktion live übertragen. Was mag uns in 20 Jahren beschäftigen? Vor allem gibt es dann einen starken BUND-Nordost. Nach den Ländern selbst haben auch unsere Landesverbände von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin fusioniert. Dass wir jetzt durch die Hauptstadt-Entscheidung des neuen Landtags in Angermünde sitzen, hat uns zwar überrascht, aber wir haben uns ganz lauschig eingerichtet. Der Streit zwischen den Konservativen und der erstarkten Ökologie-Bewegung erreicht gerade einen neuen Höhepunkt: Die Rückwärtsgewandten setzen noch immer auf Windräder, während die Fortschritt­ lichen für staatliche Subventionen für die photovoltaischen Fassadenfarben und die Strom speichernden Wand-Module werben. Das Statussymbol „Privatloge“ in den super­ schnellen Elektrobussen erlebt ein neues Hoch, seit dort Online-Shopping möglich ist. Seitdem treffen die frischen Nahrungsmittel aus ökologischer Landwirtschaft fast gleich­ zeitig mit dem Bestellenden zuhause ein. Für Empörung sorgen allerdings die un­ terirdischen Speicher: Aus ihnen strömt unvermindert CO2 aus. Es stammt aus der Kohle-Verstromung, die im vergangenen Jahr beendet wurde. Mit dem Kohlendioxid kann weiterhin niemand etwas anfangen. Aus beinahe allen Teilen Deutschlands kommen Touristen in die Kreisstadt Berlin, um sich ein Reservat anzusehen. Dort lebt ein nostalgisches Grüppchen, das sich in Erinnerung an eine frühere Partei noch im­ mer „SPD“ nennt und nach wie vor um den Weiterbau einer Autobahn namens „A 100“ kämpft, obwohl es seit sieben Jahren keine Autos mehr gibt. An dieser Stelle rufen Sie, liebe Leserinnen und Leser, ihrem schwe­ benden Ultra-Flachbildschirm „Ausschalten“ zu. Diesen Unsinn ertragen Sie auch im Jahr 2030 nicht. Verständnisvoll grüßen Sie herzlich: BUNDzeit: Aber wenn die Verbände so gut angekommen sind in Politik und Verwaltung: Warum lädt Bundeskanzlerin Angela Merkel, wenn es um energiepolitische Weichenstel­ lungen geht, Vertreter von Energiekonzernen ein, nicht aber Umweltschützer? Hey: Ja, da haben Sie recht. In der Energiepolitik besteht in dieser Bundesregierung wie in den Vorgängerregierungen, eine zu starke Offenheit für die großen Energiekonzerne. Ich halte es für Missmanagement, wenn man zu einem Gipfeltreffen einlädt und einen wichtigen gesellschaftlichen Akteur außen vor lässt. Das ist kein modernes Regieren. Aber die Verbände sollten ihre Macht nicht unterschätzen. Die mag sich vielleicht nicht ökonomisch ausdrücken, aber sie haben die Meinungsführerschaft. In Sachen Laufzeit­ verlängerung für Atomkraftwerke hat die Bundesregierung ganz sicher nicht die Meinungsführerschaft. Sie steuert da gegen den gesellschaftlichen Mainstream. Das wird seinen politischen Preis haben. BUNDzeit: Was können die Umweltverbände dieser Missachtung entgegensetzen? Hey: Sie haben in allen Meinungsumfragen einen enormen Glaubwürdigkeitsvorsprung. Das ist ein Kapital, mit dem sie wuchern können. Zur Person THEMA In kaum einem anderen Land spielen Umweltorganisationen eine ähnlich wichtige und starke Rolle wie in „Die Umweltpolitik ist am Wendepunkt“ THEMA Info Kampagnen, Klagen, Kungeleien BUNDzeit: Welche Herausforderungen kom­ men durch die Globalisierung auf die Umwelt­ verbände zu? Volksinitiative erfolgreich Hey: Die größte Schwierigkeit besteht darin, die Agenden zu synchronisieren. Wie man auf verschiedenen Ebenen an derselben Sache relativ gleichzeitig arbeiten kann, das ist ein Problem, das noch nicht gelöst ist. Die Stärke der Umweltverbände liegt unter anderem darin, dass sie die Kernargumente wissenschaftlicher Analysen verstärken und zuspitzen können. Das verleiht ihnen Glaubwürdigkeit und auch einen gewissen Einfluss. . Die Volksinitiative „Rettet Brandenburgs Alleen!“ war erfolgreich. Im Au­ gust konnten der BUND Brandenburg und ande­ re Umweltverbände im Landtag 26.000 gültige Unterschriften übergeben und erreichten damit eine Anhörung im Verkehrs­ ausschuss. Axel Hein­ zel-Berndt vom BUND Brandenburg bekräftigte bei dem Termin am 30. September 2010 vor dem Landtagsausschuss für Infrastruktur und Land­ wirtschaft die Forderung der Initiative, für jeden Alleebaum, der gefällt wird, mindestens einen Baum nachzupflanzen. „Die Nachpflanzpflicht im Verhältnis 1 : 1 ergibt sich aus dem Branden­ burgischen Naturschutz­ gesetz. Für ein Landes­ ministerium muss die Einhaltung der Gesetze eine Selbstverständlich­ keit sein.“ BUNDzeit: Die Verbände haben sich früher oft darüber beklagt, dass auf europäischer Ebene ein Demokratiedefizit herrsche, weil es dort keine Mitbestimmung gebe. Ist das immer noch so? Hey: Nein. Auf europäischer Ebene werden die Umwelt­ verbände aus meiner Sicht viel stärker einbezogen als auf nationaler Ebene. BUNDzeit: Tatsächlich? Hey: Ja. Da darf zum Beispiel der Generalsekretär des Euro­ päischen Umweltbüros am informellen Umweltministerrat teilnehmen und wird als strategischer Ratgeber auf den höchsten Ebenen ernst genommen. Ich wüsste nicht, dass das in Deutschland so weit entwickelt ist. Die Offenheit des Europäischen Parlaments für Argumente der Umweltver­ bände ist außerordentlich hoch: Es gibt keine Fraktions­ disziplin, die die Argumente im Voraus filtert. BUNDzeit: Wo werden und wo müssen sich die Umweltverbände in Zukunft hin entwickeln? Hey: Ich habe den Eindruck, die Umweltpolitik ist an einem Wendepunkt angekommen. In verschiedenen Teilbereichen – Luftreinhaltepolitik, Gewässerpolitik, Abfallpolitik – ist vieles erreicht worden. Da kann man allenfalls noch an ein paar Stellschrauben drehen. In Bereichen wie Landwirt­ schaft, Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt und Verkehr, also jenseits des unmittelbaren Einflusses der Umweltpoli­ tik, gibt es nach wie vor gravierende dauerhaft ungelöste Probleme. Das ist anspruchsvoller, weil man Vorschläge entwickeln muss, die die verschiedenen Ziele dieser Be­ reiche berücksichtigen und gleichzeitig ihre ökologische Entwicklung vorantreiben. Insgesamt aber müssen die Um­ weltverbände zusehen, dass sie ihre Kampagnenfähigkeit wiedergewinnen. Es geht darum, breite Allianzen aufzu­ bauen. Letztlich müssen viele Akteure möglichst dasselbe sagen, um in einer Demokratie Mehrheiten zu Sachthemen aufzubauen. Buchtipp Alles muss größer werden: das Budget des Staates, die Aktienkurse und die Un­ ternehmensumsätze, das eigene Einkommen und unser Konsum. Das west­ liche Entwicklungsmodell ist auf ein fortdauerndes Wirtschaftswachstum ausgerichtet. Aber muss das so sein? In ihrem Buch „Postwachstumsgesell­ schaft – Konzepte für die Zukunft“ nehmen Ange­ lika Zahrnt, Ehrenvorsit­ zende des BUND, und die Ökonomin Irmi Seidl die zunehmende Wachstums­ kritik auf und zeigen die systemischen Zwänge und Alternativen auf. Angelika Zahrnt/Irmi Seidl: Postwachstums­ gesellschaft - Konzepte für die Zukunft, August 2010, ISBN 978-3-89518-811-4, 247 Seiten, 18 Euro Zu dem Buch gibt es einen Blog unter www.postwachstum.de BUNDzeit: Das klingt geradezu, als entwickelten Umweltverbände keine Kampagnen mehr. Da kann ich Ihnen einige Gegenbeispiele nennen. Hey: Mein Eindruck ist, dass die Industrieverbände dieses Mittel in den vergangenen Jahren erfolgreicher angewendet haben. So ist es ihnen beispielsweise bei der EU-Chemi­ kalienverordnung „Reach“ gelungen, die Öffentlichkeit zu alarmieren, die gesamte Industrie zu mobilisieren und gleichzeitig die entsprechenden Akteure im Parlament, in der Kommission und im Ministerrat anzusprechen. Es lohnt sich für Umweltverbände durchaus zu analysieren, wie und warum das so gut funktioniert hat. Vielleicht können sie daraus noch etwas lernen. Das Gespräch führte Saphir Robert. Christian Hey, geboren 1961 in Saarlouis, ist Diplomverwaltungswissenschaft­ ler und promovierter Politik­wissenschaftler. In den 1990er Jahren baute er das Institut für Regionale Studien in Europa (EURES) mit auf. V ­ on 1997 bis 2001 war Hey politischer ­Direktor im ­Europäischen Umweltbüro, dem Dachverband von 140 Umweltverbänden aus der EU. Seit 2001 ist er ­Generalsekretär des Sachverständigenrates für Umweltfragen und im Vorstand des Netzwerkes der Europäischen Umwelt- und Nachhaltigkeitsräte (EEAC), seit 2006 S ­ precher der Energiearbeitsgruppe des EEAC. Info Christian Hey Seite 3 Gütesiegel verliehen Das bundesweit 30. ­BUND-Gütesiegel "Energie ­sparendes ­K rankenhaus" trägt ab 4. November 2010 das ­Heilig-Geist-Hospital in Bingen. Das 190 BettenHaus engagiert sich seit Jahren für den Klima­ schutz und hat dazu seinen Energieverbrauch massiv reduziert. 2008 verursachte das Kranken­ haus 26,8 Prozent oder 550 Tonnen weniger ­k limaschädliches Kohlen­ dioxid als noch 2005. www.energiesparendeskrankenhaus.de Bereits im vergangenen Jahr hatte die Hochschule für Tech­ nik und Wirtschaft Berlin in einer Studie Alternativen für die Energieversorgung in den Stadtteilen Lichtenberg, Mar­ zahn-Hellersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg untersucht. Auf Grundlage der daraus folgenden Erkenntnisse wurde das Simulationsprogramm für Gesamtberlin entwickelt. In vier Stufen, die nach jeweils fünf Jahren in Kraft treten, würden demnach die energetischen Anforderungen an die Gebäude steigen. Gebäudeeigentümer könnten sich in einem ersten Schritt entscheiden, ob sie künftig einen Grenzwert von 200 Kilowattstunden Wärmeenergie pro Quadratmeter und Jahr (200 kWh/m2/a) einhalten oder ob sie nicht mehr CO2 als 75 kg/m2/a mit ihrer Heizung ausstoßen wollen. Um das zu erreichen müsste beispielsweise der Eigentümer eines unsanierten Hauses mit Ölheizung zusehen, dass er rund elf Prozent Wärmeenergie pro Jahr einspart. Wie er das macht, bleibt dabei ihm überlassen. Jeder Eigentümer kann so die ökonomisch und ökologisch beste Lösung für sein Gebäude wählen. Bei den meisten Häusern ist es möglich, mit wenig Geld bereits diese erste Stufe zu erreichen. „Ressourcenunabhängig, umweltfreundlich, nachhaltig“: Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel über Elektroautos re­ det, spart sie nicht an starken Vokabeln. Wenn der Antrieb aus der Steckdose statt aus der Zapfsäule kommt, dann wird angeblich alles besser auf den Straßen. - Stimmt nicht, sagt der BUND Berlin. Nach Ansicht des Umweltverbandes sind Elektroautos beileibe kein Allheilmittel. Sie können allenfalls ein Teilaspekt einer umfassenden umweltverträglichen Ver­ kehrsplanung sein. Hinzu kommt: Fernwärme ist nicht per se gut. Denn auch wenn diese in Biomassekraftwerken erzeugt würde, müsste davon so viel produziert werden, dass dies auch wieder jeg­ lichen Vorstellungen von Natur- und Artenschutz wider­ spräche. Das Unternehmen Vattenfall beispielsweise geht davon aus, dass es 1,3 Millionen Tonnen Biomasse in Form von Holz benötigt, um gerade einmal 200.000 Haushalte mit Energie zu versorgen. Dazu müsste eine Fläche mit schnell wachsendem Holz bepflanzt werden, die größer ist als Berlin. Flächendeckende Monokulturen in diesem Stil haben aber nichts mit einer nachhaltigen Energieversorgung mehr zu tun. Holzimporte aus Schwellen- und Entwicklungsländern bleiben ebenfalls fragwürdig, solange es keine internationa­ len Standards für deren ökologisch- und sozialverträglichen Anbau und Import gibt. Unbestritten: Elektrofahrzeuge sind derzeit die effizienteste Form, die eingesetzte Energie in Mobilität umzusetzen. Dies liegt unter anderem an dem hohen Wirkungsgrad des Elek­ tromotors, dem kupplungsfreien Direktantrieb und der Rück­ gewinnung von Bremsenergie, weil der Motor dabei zum fahrzeugeigenen Generator wird. Elektroautos benötigen nur zehn bis 30 Kilowatt pro Stunde, um 100 Kilometer weit zu fahren. Autos mit Verbrennungsmotoren benötigen 2,5 bis acht Mal so viel. Im Gegensatz zu Fahrzeugen, die mit Benzin fahren und durchschnittlich 165 Gramm klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer in die Luft pusten, verur­ sachen Elektroautos kaum Emissionen. Wenn allerdings der Bedarf an Energie insgesamt gesenkt wird, indem alle – wirklich alle! - Gebäude mit in die Rech­ nung einbezogen werden – dann braucht es auch keine Kraft­ werke mehr in den Dimensionen, in denen sie derzeit noch geplant werden. Dass das nicht im Interesse von Vattenfall ist, liegt auf der Hand. Die Frage ist, ob sich der rot-rote Senat davon beeindrucken lässt. Damit ist die Positivliste aber schon fast am Ende. Denn die Frage, woher denn der Strom aus der Steckdose kommt, wird weitgehend ausgeblendet. Klar ist aber: Wird der Strom für die Elektroautos mit Hilfe von Steinkohlekraftwerken gewon­ nen, so liegen ihre CO2-Emissionen deutlich über denen von Fahrzeugen mit herkömmlichem Otto-Motor. Im Vergleich mit Strom aus einem hocheffizienten, modernen Gas- und Dampf-Kombikraftwerk liegen sparsame Benziner in etwa gleichauf. Deutliche Klimaschutzvorteile ergeben sich nur, wenn der Strom mit Hilfe von erneuerbaren Energien ge­ wonnen wird. Doch hier gilt, wie auch bei der Gewinnung von Wärmeenergie (siehe Seite 4): Monokulturen oder gar der Raubbau an Wäldern in ärmeren Ländern, nur um den Energiebedarf der Industriestaaten klimaneutral zu decken, ist weder ökologisch noch sozial vertretbar. Informationen unter www.bund-berlin.de/bund_berlinde/home/klima Der richtige Weg: Wer Gebäude dämmt, verringert den Energieverbrauch und den Ausstoß von Kohlendioxid Gerade in einer Stadt wie Berlin ist es gar nicht so dringlich, ein Auto durch ein anderes zu ersetzen. „Viel wichtiger wäre, den Autoverkehr insgesamt zu reduzieren und stattdessen stärker als bisher auf den öffentlichen Nahverkehr zu setzen“, Was das Simulationsprogramm allerdings nicht mit berechnet, ist der volkswirtschaftliche Nutzen, der durch die energetische Gebäudesanierung entsteht. Arbeitsplätze werden erhalten oder auch neu geschaffen. Zusätzliche Steuereinnahmen sind dadurch möglich, darüber hinaus steigt der Wert der Gebäude durch die Sanierungen, die Wohn- und Lebensqualität ver­ bessert sich. Dazu gehört auch, dass eine Härtefallregelung sicherstellt, dass die Mieten nur dann steigen, wenn gleich­ zeitig in einem relevanten Umfang Energie eingespart wird. Das Stufenmodell hatte der BUND gemeinsam mit dem Ber­ liner Mieterverein und der IHK entwickelt. Im Vorfeld hatte Umweltsenatorin Katrin Lompscher bereits einen eigenen Vorschlag vorgestellt. Danach werden allerdings die Lasten vergleichsweise ungerecht verteilt: Haushalte mit Fernwärme, Gasetagenheizung und einer Heizungsanlage, die nicht älter Anzeige Seite 4 als 20 Jahre ist, sind gar nicht betroffen. An der Hälfte des Berliner Gebäudebestandes würde sich also gar nichts ändern. Die andere Hälfte der Hauseigentümer müsste dann allerdings um so mehr investieren, damit die Stadt ihr Klimaschutzziel 2030 erreichen kann. Kosten nach spätestens acht Jahren ausgeglichen Rund 116 Millionen Euro werden die Investitionen den Be­ rechnungen zufolge für diesen ersten Schritt für ganz Berlin betragen. Gleichzeitig lassen sich aber 53 Millionen Euro pro Jahr an Energiekosten sparen. Nach zwei Jahren wären damit die Kosten also wieder ausgeglichen. Bei den folgenden Stufen erhöhen sich allerdings die notwendigen Investitionen. Sie sollen aber spätestens nach acht Jahren durch die Energie­ einsparungen ausgeglichen sein. © Flominator Aktuell F ünfzig Prozent weniger Kohlendioxid (CO2)-Ausstoß bis 2030 – das ist das erklärte Ziel des Berliner Senats. Mit einem für den BUND Berlin entwickelten Simulationspro­ gramm ist es jetzt möglich durchzuspielen, welche Verände­ rungen an Gebäudefassaden und Heizanlagen wann genau notwendig sind, um dieses Ziel stufenweise zu erreichen. Klar ist: Wenn wirklich der Energieverbrauch in Zukunft so dra­ stisch reduziert wird, dann müssen große Kraftwerksanlagen, wie sie beispielsweise das Unternehmen Vattenfall in Berlin plant, noch einmal neu überdacht werden. Elektroautos lösen keine Verkehrs- und Klimaprobleme. Viel wichtiger ist eine intelligente Verkehrspolitik Im Namen der Karotte Mit Carrotmobs will die BUNDjugend die ­unterstützen, die etwas für den Klimaschutz tun wollen Ein Eisladen, der kühle Luft von außen mitnutzt, ein Blumen­ laden, in dem die Fenster abgedichtet und Bioläden, die klima­ freundlich umgebaut werden – das sind einige Ergebnisse so genannter „Carrotmobs“. Diese Aktionsform dreht das Prinzip herkömmlicher Boykotte um – nicht schädigendes Verhalten soll an den Pranger gestellt werden, sondern klimafreund­ liches belohnt. Ladenbesitzern wird nicht die Pistole auf die Brust, sondern die Karotte vor die Nase gehalten – es winken erhöhte Einnahmen am Aktionstag, die in Klimaschutz inve­ stiert werden, und positive Berichterstattung in den Medien. Weil eine solche spontane Art, die Welt zu verändern, ziemlich gut gerade bei jüngeren Umweltschützern ankommt, setzt die BUNDjugend Berlin jetzt verstärkt darauf. „Klimaschutz jetzt - politische Umweltarbeit erlebbar machen“, bringt Tobias Doeppe, Aktivenkoordinator der BUNDjugend, den Zweck der Aktionen auf den Punkt. Umwelt- und Globalisierungskritiker haben sich des Aus­ drucks „Mobs“ bemächtigt, um mit der weit verbreiteten Vorstellung zu spielen, Einzelne könnten nichts gegen Um­ weltverschmutzung oder die Folgen der Globalisierung tun. Wenn nur genug Leute zusammen kommen, so die Botschaft, dann lässt sich Vieles durchsetzen – erst recht, wenn es um Veränderungen im eigenen Umfeld geht. Ein „Mob“, ob als politisch-aktionistischer „Smartmob“ oder als klimaschutzen­ gagierte Einkaufsgemeinschaft wie beim „Carrotmob“, weiß Mitmachen Kostenlos Heizkosten überprüfen lassen Nur gut, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien stammt: Stromtankstelle für Fahrzeuge mit Elektromotor sagt Martin Schlegel, Verkehrsreferent des BUND Berlin. Denn der ÖPNV ist – durch Gas- und teilweise sogar Solarantrieb – schon sehr umweltfreundlich ausgestattet. Ein großes Plus brächte der Elektroantrieb nach Ansicht des BUND allerdings beim innerstädtischen Lieferverkehr und bei Motorrädern: Beide Fahrzeugarten könnten deutlich leiser und sauberer mit Eletroantrieb betrieben werden. So hofft der BUND, dass möglichst viele Diesel-LKW-Flotten in Berlin mittelfristig durch Solar-Elektro-Fahrzeuge ersetzt werden können. Ob das allerdings Zweiradfahrer zufrieden stellt, bei denen das Röhren der Maschine einen Teil des Status und des Lebensgefühls ausmacht, ist fraglich. Elektromobilität muss daher in jedem Fall Teil eines VerkehrsGesamtkonzepts sein. Denn auch Elektroautos brauchen Platz zum Fahren 0und auch das Elektroauto trägt zu Unfällen bei, braucht Parkplätze und macht Krach – letzteres allerdings in reduziertem Maße. Transportmittel wie Bahn und Bus weisen bezogen auf den Personenkilometer einen deutlich geringeren Energieverbrauch als Fahrzeuge mit Elektromotor auf. Nicht zu vergessen das Fahrrad - ein Null-Emissionsfahrzeug! Eine intelligente Stadtentwicklung muss daher dafür sorgen, dass die wirklich klimaverträglichen, schon vorhandenen Ver­ kehrsalternativen ausgebaut und dass das Zu-Fuß-gehen und der Fahrradverkehr gefördert werden. Informationen unter www.stufenmodell.de © BUNDJugend-Berlin Die Energiekosten im Blick behalten und Ein­ sparpotenziale erkennen: ­ Das können Sie mit dem BUND-Energiesparkonto. Das Internetprogramm ­berechnet Ihre persön­ liche Energiebilanz und hilft, Energiefresser auf­ zu­spüren. Die Einrichtung des Kontos ist kostenlos, Ihre persönlichen ­Daten sind nur für Sie selbst ­einsehbar. Infos unter www.bund.net/bundnet/ themen_und_projekte/ klima_energie/ Mit Hilfe eines Simulationsprogramms legt der BUND Berlin konkrete Zahlen für die klimafreundliche Modernisierung von Gebäuden vor. Es zeigt: Die Investitionen werden durch einen viel niedrigeren Energieverbrauch mehr als ausgeglichen. Kraftwerksbetreiber müssen allerdings umdenken © Rainer Sturm/pixelio Energiekosten im Blick Kein Allheilmittel Aktuell Info Stufenweise gespart Eins, zwei, viele: Carrotmob-Aktionen bescheren Geschäften viele Kunden durchaus, was er erreichen will. Außerdem macht es Spaß, sich mit unzähligen wildfremden Menschen zu einer genau bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu treffen, um etwas durchzusetzen. Einem Carrotmob geht dabei eine Art Versteigerung voraus. Dabei geben Ladenbesitzer über Facebook oder Twitter be­ kannt, wie viel sie von ihren Einkünften in den klimafreund­ lichen Umbau ihres Geschäftes investieren wollen, wenn sie denn an einem Wochenende auf einmal mehr Kunden als gewöhnlich haben. Wer den höchsten Prozentsatz nennt, gewinnt. Dann verabreden sich die Web 2.0 Nutzer online, an einem fest gelegten Tag dort einkaufen zu gehen. Was leicht zur vierfachen Höhe an Einkünften führen kann. Und weil das so gut funktioniert, vor allem in einer Stadt wie Berlin, in der sehr viele junge Menschen gerne etwas für die Umwelt tun wollen und nur nicht wissen, wie, will die BUND­ jugend in Zukunft häufiger zu solchen Aktionen aufrufen. Und nimmt dazu gerne Vorschläge entgegen: Wer eine Idee für einen Carrotmob hat oder mehr zu den bisherigen Aktionen wissen will, kontaktiert die BUNDjugend: info@BUNDjugend-Berlin oder Tel. 030/392 82 80. Wissen Sie, wie viel ­Energie Sie genau fürs Heizen und für Warm­ wasser verbrauchen? Und wie Sie noch Geld e­insparen können? Der BUND Berlin analysiert kostenlos Ihre Heizkosten­ abrechnung und berechnet für Sie, wie und an welcher Stelle Sie Ihre Ausgaben noch reduzieren können. Anmeldungen unter www.berliner-energie­ check.de oder unter 030 787900-60 Workshops zur Nachhaltigkeit Aktives Lernen durch praxisnahe Projekt­­stunden/ -tage zum Thema "Globalisierung & Nach­ haltiges Leben" bietet die BUNDjugend Brandenburg für Schulen an. ­ Die einzelnen Workshops zu den B ­ ereichen ­Wasser, Kulturen und Konsum, ­Energie und ­Ressourcen und Ernährung und ­Landwirtschaft sind als Ergänzung zu natur- und gesellschaftswissenschaft­ lichen Unterrichtsfächern gedacht und eignen sich für Kinder und Jugend­ liche ab der 7. Klasse. Dabei sollen die Schüler angeregt werden, sich mit den Zusammenhängen von Globalisierung und Nachhaltigkeit auseinan­ derzusetzen und Kom­pe­ tenzen zu eigenen Hand­ lungsmöglichkeiten zu erwerben. Interessierte melden sich bei carina.maass@BUND­ jugend-Brandenburg.de Wer gern einen Workshop anleiten oder sich inhalt­ lich/methodisch/konzep­ tionell in das Projekt ein­ bringen möchte, ist eben­ falls willkommen! Seite 5 Jost Kremmler, der ­Vorsitzende des BUNDKreisverbandes ­Potsdam, hat im September den Ehrenamtspreis der Stadt Potsdam erhalten. ­K remmler betreut seit zehn Jahren die Wildnisinseln im Potsdamer Buga-Park, kleine umzäunte Refugien, in denen sich die Natur ohne menschliche Eingriffe entwickeln darf. Darüber hinaus setzt sich Kremmler für die Förde­ rung des Fahrradverkehrs in der Stadt ein und be­ teiligt sich regelmäßig an Schmetterlingszählungen im Babelsberger Park. ­Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen hat er in Potsdam-West ein ­I nsektenhotel errichtet. Grüne Wabe Eine ökologische Bildungsund Begegnungsstätte: Das soll die „Grüne Wabe“ in Schöneiche bei Berlin werden. Ziel des Projektes ist, künftig kontinuierliche Umweltbildungsarbeit für Kindergruppen an­ zubieten und ihnen vor allem ­Wissen zu den ­T hemen ökologisches und energieeffizientes Bauen und regenerative Energie­ nutzung zu vermitteln. ­ Das Gebäude soll nach ­ökologischen Kriterien mit vorwiegend natür­ lichen Baustoffen wie Holz, ­Ziegeln und Lehm errichtet werden, das Dach soll als Gründach gebaut und mit Solarmodulen ausge­ stattet werden. Initiator des Bauprojektes ist der Verein ­Naturschutzaktiv Schöneiche, der sich seit Jahren für den Naturschutz in Schöneiche einsetzt und den Kleinen SpreewaldPark neu entwickelt hat. Infos und Spendenkonto unter www.gruenewabe.de Zum Auftakt der Kampagne Ende September sägten mit Ber­ liner-Bären-Masken verkleidete BUND-Aktive symbolisch an Straßenbäumen. Der Termin war mit Bedacht gewählt: Seit dem 1. Oktober dürfen Bäume wieder gefällt werden, die nicht durch die Baumschutzverordnung geschützt sind. Der BUND fordert, dass für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt werden muss. Ausgleichszahlungen reichen nicht aus. Inzwischen hat der BUND außerdem damit begonnen, mit Bürgern und Bürgerinitiativen durch die Bezirksparlamente zu ziehen, den Bezirksverordneten dort die Baumverlustzahlen zu übergeben und aktuelle Stunden zum Thema zu initiieren. Geplant sind außerdem noch weitere Unterschriftenaktionen und BarCamps, eine Form der offenen Tagung, in der die Teilnehmer ihre Tagungsinhalte selbst entwickeln. Ein wichtiges Thema ist dabei in der kommenden Zeit das Streusalz: Eigentlich ist es in Berlin verboten, Eis auf Gehwe­ gen mit Salz zu bekämpfen. Das ignorieren aber viele Haus­ eigentümer. Mit dem Effekt, dass die Straßenbäume von Jahr zu Jahr stärker geschädigt werden, weil der Boden zunehmend versalzt. Baumärkte halten trotz des Verbots Streusalz vor. Fotos: Thomas Volpers Linkes Bild: Das Werk scharfer Zähne: vom Biber gefällter Baum Rechtes Bild: Hier wachsen Kuckucks-Lichtnelken und heimische Orchideenarten: Feuchtwiese am Templiner Kanal Nein zum Straßenbaumschwund: Auftakt der Kampagne „10.000 neue Bäume für Berlin“ ie Bäume haben im Kreis Märkisch-Oderland derzeit keine politischen Fürsprecher. So teilte das Umweltamt des Kreises dem BUND Brandenburg mit, dass es keine politische Mehrheit für eine Baumschutzverordnung gebe. Der Verband hatte hier wie in anderen brandenburgischen Kreisen und Städten vorgeschlagen, eine eigene Verordnung zu erlassen, weil die derzeitige landesweite Verordnung nur noch bis Ende 2010 gültig ist. Läuft sie aus, droht vielen Bäumen die willkürliche Fällung. Für den Landkreis Märkisch-Oderland wie auch in Oberhavel und in der Uckermark ist das offenbar kein Thema mit besonderer Dringlichkeit. Bereits im Juni 2009 hatte der BUND Brandenburg damit begonnen, mit Kommunalpolitikern ins Gespräch zu kommen. Verabschieden diese nämlich in ihren Gemeinden oder Städten eine eigene Satzung, so setzt diese automatisch die Verord­ nung des Landkreises außer Kraft. Die Städte und Gemeinden können dann selbst über Fällgenehmigungen und Ersatzpflan­ zungen entscheiden. Ihre Satzungen gelten allerdings nur in­ nerhalb der zusammenhängend bebauten Ortsteile. Außerhalb I Infos und Unterschriftenlisten unter www.Baeume-fuer-Berlin.de Das Aus für Bäume: Ohne Baumschutzverordnung dürfen Hauseigentümer und Gemeinden fällen, was ihnen beliebt Mitmachen Elbwanderung Dreistündige Wanderung entlang der Elbe unter dem Titel „Mensch und Strom“ 27. November 2010, 13 Uhr Ort: Besucherzentrum Burg Lenzen, Burgstraße 3, 19309 Lenzen Kosten: 12 Euro Mindestteilnehmerzahl: 6 Anmeldung erforderlich unter 038792 1221 Infos unter www.burg-lenzen.de Eine Wanderung entlang des Templiner Kanals bis nach Hammelspring führt durch großartige und geschichtsträchtige Landschaft Um diese Ziele zu erreichen, setzt der BUND Berlin auf ein breites Bürgernetzwerk. Wo immer Bürger sich für Bäume engagieren wollen, wird der BUND sie mit seiner Kampagne unterstützen. Er hofft, dass sich möglichst viele mit Aktionen und ihrer Unterschrift für einen besseren Baumschutz in der Stadt einsetzen. „Jeder Baumunterstützer mehr hilft, den Druck auf die Politik zu verstärken“, so BUND-Fachreferent Hönig. Nicht alle Städte, Gemeinden und Kreise haben schon eine eigene Baumschutzverordnung. Dabei läuft die bisherige in knapp zwei Monaten aus D Ausflug ins Biberland Sie weisen darauf hin, dass Streusalz in Brandenburg erlaubt ist und dass Brandenburger es gerne in Berlin kaufen. Das bezweifelt allerdings der BUND und ruft die Bürger dazu auf, zum Thema Streusalz mit Baumärkten und Nachbarn ins Gespräch zu kommen. Spiel mit der Unübersichtlichkeit Dabei geht es auch anders. Verschiedene Kreise und Städte haben bereits entsprechende Rechtsverordnungen erlassen, in den Kreisen Havelland, Dahme-Spreewald, Oder-Spree und Teltow-Fläming sind sie in Vorbereitung. In Stahnsdorf diskutierten Mitglieder des BUND mit Gemeindevertretern ihre Vorstellung von einer funktionierenden Gemeindesatzung. Diese ist hier notwendig, weil der Kreis Potsdam-Mittelmark angekündigt hat, sich künftig nur noch um den Gehölzschutz außerhalb der einzelnen Ortschaften zu kümmern. Seite 6 © BUND Berlin AKTUELL E in Investor muss Bäume nachpflanzen, die UNESCO ist alarmiert, weil Bäume in der denkmalgeschützten Huf­ eisensiedlung gefällt werden sollen – wer in Berlin Bäume schädigt oder gar fällt, muss sich in den kommenden Mo­ naten nicht nur jahreszeitlich bedingt warm anziehen: Mit dem Start der Kampagne „10.000 neue Bäume für Berlin“ will der BUND Berlin ein Zeichen setzen für einen deutlich besseren Baumschutz in der Hauptstadt. „Berlin sägt an seiner Substanz“, sagt Christian Hönig, Fachreferent für Baumschutz beim BUND Berlin. „Wir können den schleichenden Schwund nicht länger hinnehmen.“ © BUND Brandenburg Ehrung Kampagne „10.000 neue Bäume für Berlin“ startet Aktionsreihe NATUR ERLEBEN Info Stopp dem Streusalz! n den vergangenen Nächten muss ein Biber hier gewesen sein. Am kniehoch über dem Erdboden gefällten Baum­ stamm sind deutlich die Wetzspuren seiner Zähne zu sehen. Der Baum blieb allerdings liegen, nur ein paar Äste und Rin­ denspäne hat das Tier mitgenommen. Nachdem es seine Arbeit getan hatte, dürfte der Biber wieder zum Wasser gewatschelt sein, jetzt sitzt er vermutlich in seiner Burg und wartet auf die einbrechende Dunkelheit. - Der Naturpark Uckermärkische Seen ist Biberland. Kanu- und Charterbootverleihe werben mit dem skurrilen Tier, das die Landschaft auf so eigenwillige Weise nach seinen Bedürfnissen umformt. Was für den Biber nicht unbedingt positiv ist, denn er ist scheu und mag keine Besucher, die ihm zu nah auf den dicken Biberpelz rücken. Wer das respektiert und sich bei einem Spaziergang entlang des Templiner Kanals bis zum Röddelinsee in der Dämmerung ruhig verhält, kann vielleicht den ein oder anderen Nager von der Ferne im Wasser schwimmen sehen. Aber beginnen wir am Anfang. Es ist Herbst, das Laub der Bäume schillert in allen möglichen gelb-orange-roten Farben, der Boden glänzt von nassen Blättern. Start am Hauptbahnhof Templin, der „Perle der Uckermark“, zu einer gut dreistün­ digen Wanderung zum Röddelinsee bis zu dem knapp 400 Seelen zählenden Örtchen Hammelspring. Die Straße „Am Birkenhain“, gegenüber des Templiner Bahnhofs, führt ge­ radewegs zur Ziegeleibrücke am Templiner Kanal. Zu Zeiten des Zweiten Schlesischen Kriegs 1744-45 angelegt, half der Kanal, Holz, Getreide und Zuckerrüben bis nach Berlin und Hamburg zu befördern. Auf beiden Seiten des Gewässers breiten sich heute Feuchtwiesen aus. Kuckucks-Lichtnelken blühen hier im Sommer und Orchideen wie das Breitblätt­ rige oder das Steifblättrige Knabenkraut, die zur warmen Jahreszeit Blütenstände in den verschiedensten Rosa- und Lilatönen bilden. Alle zusammen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Gegend ist deshalb FFH-Gebiet, das heißt sie unterliegt der Europäischen Naturschutzrichtlinie zum Schutz von Flora-Fauna-Habitaten (Lebensräume von Pflanzen und Tieren). Nicht nur die Pflanzenwelt ist hier etwas Besonderes. Im Kanal schwimmen silbrig-glänzende Binnenstinte und marmorierte Quappen, Bitterlinge und Schlammpeitzger. Letztere werden wegen ihrer ungewöhnlichen Atmung auch – Verzeihung! – „Gewitterfurzer“ genannt. Am Rand brüten Spechte, Rohr­ weihen, Waldwasserläufer und Kraniche. Wer sich an der Brücke gen Südwesten wendet und zwei Kilometer weit geht, erreicht die Einmündung des Kanals in den Röddelinsee. Mehrere Quellen, die auch im Winter nicht zufrieren, queren den Weg. Vor einer alten Eisenbahnbrü­ cke, über die heute nur noch Ausflügler mit Draisinen bis nach Lychen fahren, liegt eine große Biberburg. Wer weiter geht, erreicht das Dörfchen Hindenburg. Nein, es wurde nicht nach dem Reichspräsidenten ernannt, der Hitler zum Kanzler machte, sondern schon im 13. Jahrhundert nach einem ge­ wissen Bertold de Brakel et de Hinnenburg. Der betrieb hier aktiv Kolonisation, das heißt, er lockte Menschen aus dem Westen in die Schorfheide. Sterne betrachten „Von der Milchstraße und funkelnden Plejaden“: ­Vortrag und geführter Rundblick auf die Ster­ nenbilder am winterlichen Himmel. 18. Dezember 2010 Ort: Burgturm Lenzen, Burgstraße 3, 19309 Lenzen Kosten: 9 Euro Mindestteilnehmerzahl: 8 Anmeldung erforderlich unter 038792 1221 Anders als in vielen anderen brandenburgischen Dörfern gibt es in Hindenburg sogar zwei Gasthäuser. Bei einem Kaffee oder anderem lässt es sich gemütlich nachdenken, ob die Kräf­ te noch bis Hammelspring reichen oder ob eine Umkehr besser wäre. Im ersten Falle geht es an der im Winter geschlossenen Westernstadt „El Dorado“ vorbei, über den Höllengraben, durch Wald und Felder bis nach Hammelspring, gegründet von Ritter Conradus II. de Hammelspring, einem Bruder Bertolds. Übrigens lohnt sich der Weg auch, wenn das Laub herunter ist. Dann weitet sich der Blick über die Landschaft und den See zu einem großartigen Panorama. Eine Führung entlang des Templiner Kanals bis nach Hammel­ spring (oder auch umgekehrt) kann gebucht werden über das Bahn-Angebot „Fahrtziel Natur“ bei Thomas Volpers (Spre­ cher des BUND-Kreisverbandes Uckermark), Tel. 039885/3287, volpers@um-natur.de. Anzeige bleibt die Kreisverordnung in Kraft. Der BUND war gemeinsam mit der Naturstiftung David aktiv geworden, weil die bran­ denburgische Umweltministerin Anita Tack beschlossen hatte, nach 2010 keine landesweite Baumschutzverordnung mehr zu erlassen, um, wie sie sagte, „örtlichen Besonderheiten und Erfordernissen besser Rechnung tragen zu können“. Aus Sicht des BUND birgt diese vermeintlich großzügige Of­ fenheit aber die Gefahr, dass der Schutz der Bäume völlig unübersichtlich wird. Wenn Städte, Gemeinden oder Kreise gar keine eigenen Satzung oder Verordnung erlassen, dann sind die Bäume überhaupt nicht mehr geschützt. Jeder Baum, der irgendjemandem im Wege steht oder dessen Laub an die falsche Stelle fällt, kann dann abgesägt werden. Allerdings will jede Satzung und jede Verordnung mit Sach­ verstand wohl überlegt sein. Das zeigte sich beispielsweise in Teltow. Dort wies ein Gericht den Entwurf der Baumschutz­ satzung zurück, weil diese viel zu allgemein gehalten war. Damit sich solche Ereignisse, die Geld und Zeit kosten, nicht wiederholen, bietet der BUND-Brandenburg Gemeindevertre­ tern und Kommunalpolitikern weiterhin seine Unterstützung bei der Ausformulierung der Bestimmungen an. Weitere Infos unter www.BUND-Brandenburg.de Seite 7 Anzeige_BUNDzeit.indd 2 15.09.2010 9:56:58 Uhr Bund für Umwelt und Natur­ schutz Deutschland (BUND) Landesverband Berlin e.V. Crellestr.35 10827 Berlin www.BUND-Berlin.de und Landesverband Brandenburg e.V. Friedrich-Ebert-Str. 114a 14467 Potsdam www.BUND-Brandenburg.de Kontakt Tel. 030 787900-0 E-Mail: redaktion@BUNDzeit.de www.BUNDzeit.de Redaktion Saphir Robert (ro) Carmen Schultze (cs) V.i.S.d.P. Marketing Thorsten Edler Vertriebsunterstützung: primeline.berlin gmbh Marienburger Straße 16 10405 Berlin Anzeigen Tel. 030 787900-42 E-Mail: anzeigen@BUNDzeit.de Druck Neef + Stumme GmbH & Co. KG, Druck und Verlag Schillerstraße 2 29378 Wittingen Gestaltung sujet.design Uhlandstraße 85 10717 Berlin www.sujet.de/sign Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten Auflage 30 000 Gedruckt auf Ultra Lux semiglos, 100% Recycling Die nächste BUNDzeit erscheint Ende Januar 2011. Anzeigenschluss ist der 10. Dezember 2010. Spendenkonto BUND Berlin Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00 Kto. 32 888 00 BUND Brandenburg Mittelbrandenburgische Sparkasse BLZ: 160 500 00 Kto. 350 202 62 45 Erbschaften an den BUND sind nach §13 ErbStG von der Erb­schaftssteuer befreit. Fordern Sie unsere Informationsmaterialien an: erbschaftsratgeber@BUNDBerlin.de © BUND Berlin Herausgeber KURZ & BUND Impressum Macht der Umweltbewegung in Zahlen Bäume pflanzen! Der Klimawandel ist im vollen Gange und trotzdem werden in Deutschland noch weiter neue Kohlekraft­ werke geplant und gebaut. Damit das nicht gar so widersprüchlich aussieht, setzen Kraftwerksbetrei­ ber und Bundesregierung auf eine typisch deutsche Strategie: Mit Hilfe einer komplizierten und teuren, leider aber auch sehr riskanten Technik soll das bei der Kohleverstromung entstehende klimaschädliche Kohlendioxid in die Erde gepresst werden. Warum umständlich, wenn es auch einfach geht: Die Gegner dieser sogenannten „CCS-Technologie“ wollen im November ein Zeichen setzen und 10.000 neue ­Bäume als natürliche Kohlenstoffspeicher pflanzen. Der BUND, Robin Wood, WikiWoods, der Verein BruchKultur und viele weitere Initiativen gegen CO2-Endlagerung rufen Bürger, Gemeinden, Schulen, Unternehmen und alle, die sonst noch mitmachen wollen, auf, in ihrem Garten, ihrer Stadt, im Wald oder am Wegesrand neue Bäume zu pflanzen und so ein Zeichen zu setzen für eine nachhaltige Umwelt­ politik. Bäume statt CO2-Endlager – jetzt! Wann: 12., 13. und 14. November 2010 Wo: Überall Was: Bäume statt CO2-Endlager Zahl der Mitglieder... Anteil der Bundesbürger... ... der fünf großen Parteien (SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Die Linke) zusammen, in Millionen: 1,3 ... der sich laut einer Umfrage von TNS Infrastest Sozialforschung große Sorgen um die Umwelt macht, in Prozent: 88 ... der vier großen deutschen Umweltorganisationen BUND, Greenpeace Germany, Nabu und WWF Germany zusammen, in Millionen: 1,9 ... die laut einer Umfrage des Allensbach-Instituts der Ansicht sind, dass sie selbst zum Um­ welt- und Klimaschutz beitragen können, in Prozent: 52 Zahl der Teilnehmer... ... der nach eigenen Angaben ­Mitglied in einer Umweltorgani­ sation ist, in Prozent: 5 ... bei der Anti-Atomkraft-Demo am 18. September 2010 in Berlin: 100.000 ... bei der Demonstration an der Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf am 31. März 1986: 100.000 Zahl der Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen (NGO)... ... die sich zum Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember 2009 angemeldet hatten: 21.000 ... die beim Klimagipfel in ­Kopenhagen an dem Tag, an ­ dem die Staatschefs anreisten, an der Konferenz teilnehmen durften: 90 ... der den Nichtregierungsorgani­ sationen vertraut, wenn es um die Sicherheit der Kernenergie geht, in Prozent: 28 ... der der Bundesregierung ver­ traut, wenn es um die Sicherheit der Kernenergie geht, in Prozent: 14 Anteil der... ... Deutschen, die laut einer ­Umfrage der EU-Kommission 2007 Umweltschutz für ein ­wichtiges Thema hielten, in ­Prozent: 96 ... EU-Bürger insgesamt, die Umweltschutz für ein wichtiges Thema halten, in Prozent: 96 www.baeume-statt-co2-endlager.de Ich bin natürlich interessiert ... ... am Abonnement der BUNDzeit, 4 Mal im Jahr, Gesamtpreis 5 Euro (für BUNDmitglieder und BUNDförderer im Jahresbeitrag enthalten) ... bitte senden Sie mir Informationen über den BUND Berlin Brandenburg ... bitte senden Sie mir den E-Mail-Newsletter des BUND Berlin ... an einer Mitgliedschaft beim BUND, denn eine starke Natur- und Umweltlobby braucht eine finanziell unabhängige Unterstützung (Jahresbeitrag: ab 50 E, ermäßigte Beiträge möglich) Name, Vorname Straße, Hausnummer PLZ Ort E-Mail Bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an: BUND Berlin • Crellestraße 35 • 10827 Berlin bzw. BUND Brandenburg • Friedrich-Ebert-Straße 114a • 14467 Potsdam BUNDzeit Seite 8
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