Path:
Volume

Full text: BUNDzeit (Rights reserved) Ausgabe 2007,2 (Rights reserved)

BUND Dzeit Umweltzeitung für Berlin und Brandenburg 02.07 Inhalt THEMA GRÜNE GENTECHNIK Gegen das Schweigen: Was tun gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen? Seite 2 „Viele Landwirte nehmen ihre Chancen nicht wahr“: Interview mit dem brandenburgischen Umweltminister Dietmar Woidke Seite 3 AKTUELL Der gute Kunde Radfahrer: das BUND Projekt „Einkaufen mit dem Rad“ Seite 4 Biber in Gefahr: BUND kritisiert Senat und Verwaltung Seite 4 Essen auf eigenes Risiko Vorrang für den Klimaschutz: BUND demonstriert gegen Vattenfalls Kraftwerkspläne Seite 5 Jüngste Studien zeigen, dass der Genuss gentechnisch veränderter Organismen krank macht. Nichtsdestotrotz werden in Brandenburg so viele gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut wie sonst nirgends in Deutschland. Der BUND fordert eine konsequente Wende zum Ökolandbau. Der 1000ste Baum: Pflanzung mit Klaus Wowereit Seite 5 W as unterscheidet eine Walderdbeere von der Kulturerdbeere? Sehr viel? Richtig. Kaum zu glauben, was aus dem winzigen, hocharomatischen Ding im Laufe von mehreren 100 Jahren Züchtung geworden ist. Und was unterscheidet Reis aus Bioanbau von dem aus gentechnisch veränderten Saaten? Nichts? Auch (fast) richtig. Wobei wir bereits bei einem Kernproblem von Gentechnik in der Landwirtschaft wären: Ob Lebensmittel gentechnisch verändert wurden oder nicht, können wir weder riechen noch schmecken. Ein bisschen ist das so wie mit der Radioaktivität. Dass die Folgen der Gentechnik in der Landwirtschaft ähnlich gravierend sein könnten, dazu gibt es jetzt weitere Erkenntnisse. So stellten französische Wissenschaftler von der Universität in Caen im März fest, dass Mais, der nach gentechnischen Veränderungen ein Insektengift gegen Schädlinge produziert, bei Ratten Leber und Niere schädigt. Züchtung ist ein jahrelanger Prozess der Auslese, bei der Pflanzen oder Tiere mit den gewünschten Eigenschaften häufiger angebaut oder vermehrt werden. Das genetische Informationsmaterial wird also innerhalb einer Art weiter entwickelt. Anders sieht es dagegen bei der gentechnischen Manipulation aus: Da werden Erbinformationen Art übergreifend hin und her kombiniert. Die gesundheitlichen Folgen dieser Gen-Potpourris sind bislang kaum abzusehen. Das Land Brandenburg nimmt bei den Experimenten mit Gentechnik in der Landwirtschaft eine unrühmliche Stellung ein. Fast zwei Drittel aller Freilandversuche in Deutschland finden hier statt. Angesicht der französischen Studie eine alarmierende Entwicklung. Noch schlimmer ist allerdings, dass die brandenburgische Landesregierung untätig bleibt, obwohl sie durch die Gentechnik Gefahren für das grüne Image ihres Landes sieht. So wurde beispielsweise im vergangenen Jahr bei keinem einzigen Genmais anbauenden Betrieb kontrolliert, ob dieser die geltenden Vorschriften einhält. Überhaupt schiebt Umweltminister Dietmar Woidke die Verantwortung dafür, dass die Pflanzen angebaut werden, mit dem Hinweis auf europäisches Recht und die „Entscheidungsfreiheit“ der Landwirte von sich (siehe Interview Seite 3). noch eine Entdeckung hat sie gemacht: Direkt vor der Haustür liegt Europas größter Absatzmarkt für Bioprodukte – Berlin. Hier schießen seit einigen Jahren die Biosupermärkte wie Pilze aus dem Boden, allein im Jahr 2005 eröffneten neun solcher Märkte, Tendenz weiterhin steigend. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, müssen die Lebensmittel von weit her herangeschafft werden, denn Brandenburg hat den Trend verschlafen. Noch immer wird hier überwiegend Weizen, Hafer und Roggen angebaut. Kartoffeln, Möhren und Pastinaken beispielsweise, die im märkischen Sand gut gedeihen würden, liefern Ökobetriebe aus anderen Bundesländern. Verbraucher lehnen Gentechnik ab. Die mangelnde Vielfalt und geringe Menge an Bioprodukten liegt zu einem großen Teil daran, dass Brandenburg umstellungswilligen Bauern und Unternehmern die Gelder massiv gekürzt hat. Ohne Zuschüsse aus der Landeskasse fließt aber auch kein Geld aus europäischen Fördertöpfen. Zwei bis drei Jahre dauert es, bis aus einem konventionell arbeitenden Betrieb ein Biohof geworden ist. Diese Zeit muss der Landwirt finanziell überbrücken. Umweltminister Dietmar Woidke sieht auch an dieser Stelle keinen Handlungsbedarf: Die Zuschüsse für die derzeitigen und künftigen Ökobauern seien „durchaus auskömmlich“. Ansonsten müssten sich die Bauern eben mehr um ihr Marketing kümmern. ro Auch wenn in Brandenburg in diesem Jahr „nur“ auf rund 2100 Hektar von insgesamt gut einer Million Hektar Ackerfläche gentechnisch veränderte Organismen angebaut werden, ist das Risiko, das wir mit der Freisetzung dieser Pflanzen eingehen, nicht zu unterschätzen. Dieser Ansicht schließen sich auch immer mehr Höfe und Regionen in Brandenburg an. Immerhin vier gentechnikfreie Zonen gibt es bislang in Brandenburg: ­in den Regionen Uckermark-Barnim, MärkischOderland, Spreewald und Stechlin-Ruppiner Land sollen keine manipulierten Pflanzen mehr wachsen. Das trifft den Nerv der überwältigenden Mehrheit der Verbraucher: 80 Prozent der Deutschen lehnen gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Diese Entwicklung registriert inzwischen auch die brandenburgische Landesregierung. Und NATUR ERLEBEN Erlebnis für alle Sinne: der Kleine Spreewaldpark Seite 6 KURZ & BUND Genfood eine Absage erteilen: die Aktion „Mein Nein“ Seite 8 Ernährungszahlen Seite 8 Der BUND macht mobil – unter anderem mit Protesten gegen den Anbau von Genmais. Aktuelle Informationen dazu finden Sie unter: www.BUND-Brandenburg.de www.BUNDzeit.de THEMA Meinung UM PR OPR OHV BAR MOL HVL Grüne Gentechnik in Brandenburg BRB P FF LOS PM geplante Freisetzung von Genmais TF LDS geplante Freisetzung von Genmais zurückgezogen Landkreise, in denen gentechnisch veränderter Mais angebaut wird Landkreise, in denen kein gentechnisch veränderter Mais angebaut wird Henning Probst, BUND-Kreisverband Märkisch-Oderland: Wir registrieren schon seit einigen Jahren den Anbau von gentechnisch verändertem Mais in unserem Landkreis. Dabei nimmt unsere Region eine betrübliche Spitzenposition nicht nur in Brandenburg, sondern auch deutschlandweit ein, und das mit steigender Tendenz. Neben den bekannten Risikofaktoren entsteht dabei ein enormer Imageschaden für unsere Region. Wie kann man ökologisch angebaute Produkte erfolgreich vermarkten, wenn nebenan ein „Gen-Feld“ liegt? Wie kann man noch einen naturverträglichen Urlaub in der Region machen? Mit dem Anbau von gentechnisch verändertem Mais steht viel auf dem Spiel. Der Schaden ist nicht nur für unseren Kreis, sondern für ganz Ostbrandenburg unserer Meinung nach nicht zu ermessen. Deshalb sagen wir „NEIN“ zur Gentechnik! Seite  OSL SPN Aktionen und Informationen zum Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen W er sich aktiv dafür einsetzen möchte, dass ganz Brandenburg zu einer gentechnikfreien Region wird, kann bei den ­Aktionen verschiedener Bündnisse mitmachen, zu deren Gründern jeweils auch der BUND gehört. So plant beispielsweise das „Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft Berlin-Brandenburg“ am 12. Mai 2007 eine Radtour durch den Elbe-Elster-Kreis. Dabei werden die Felder abgefahren, auf denen Genmais wächst. Auf über 100 Hektar wurde dieser in den Ortschaften Doberlug-Kirchhain, Lebusa und Reichenhain angebaut. Das Ak­tionsbündnis möchte mit der Radtour auf diese Standorte aufmerksam machen und mit den Anwohnern und Landwirten über die Gefahren der Gentechnik in der Landwirtschaft ins Gespräch kommen. von Burkhard Voß und Harald Kächele EDITORIAL Ich sehe die wichtigste Mög­­lich­ keit, Gentechnik zu boykot­ tie­ren, in einem bewussten Verbraucherverhalten. Denn auch wenn Nahrungsmittel mit gentechnisch veränderten Organismen gekennzeichnet werden müssen - durch die Hintertür der genmanipulierten Futtermittel unterstützt man indirekt die undurchsichtigen Machenschaften der Gentechnikkonzerne. Bereits bis zu 60 Prozent des auf dem Weltmarkt erhältlichen Sojas ist genmanipuliert. Meine Konsequenz daraus: Produkte mit Bio-Siegel kaufen. EE Gegen das Schweigen Das neue Gesetz zur Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen sieht vor, dass die genauen Standorte der Felder, auf denen beispielsweise Genmais angebaut wird, nicht Hanna Weickelt, macht ein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim BUND Brandenburg: CB mehr einfach im Internet einsehbar sind, sondern bei den zuständigen Behörden angefragt werden müssen. Und diese Anfrage muss begründet werden. Die Aktion „Bantam“ hilft, diese Gründe zu liefern: Wer diese SüßmaisSorte anpflanzt, egal, ob im Garten oder auf dem Balkon, hat ein Recht darauf zu erfahren, wer in der Nachbarschaft Genmais anbaut. Ähnliches gilt auch umgekehrt: Wer Genmais anbauen möchte, muss einen Mindestabstand zu anderen Anbaugebieten einhalten – und das wird immer schwieriger, je mehr Gartenbeete und Balkonkästen in der Umgebung mit Bantam-Mais bepflanzt sind. Über diese Aktionen hinaus betreibt der BUND auch die Internetseite www.gentechnikfreieregionen.de. Hier gibt es zahlreiche Hintergrundmaterialien und Informationen über aktuelle Entwicklungen der gentechnikfreien Regionen in Deutschland. Dazu gehören beispielsweise Landkarten, auf denen verzeichnet ist, wo es überall solche Regionen gibt. Liebe Leserinnen und Leser, manchmal sind wir selbst überrascht, wie genau unsere Vorhersagen und Einschätzungen zutreffen. So ging es uns mit der BUNDzeit vom Februar: Darin berichteten wir über den Einfluss der großen Stromkonzerne auf die Berliner Politik und über sinnvolle Ansätze, aktiven Klimaschutz zu betreiben. Kaum war die Zeitung erschienen, gab Vattenfall seine Pläne für ein neues Kohlekraftwerk in Berlin-Rummelsburg bekannt. Auf Seite 5 sehen Sie, wie der BUND darauf reagierte. Darüber hinaus gibt es Tipps, wie gentechnikfreie Regionen eingerichtet werden können und welche Kriterien dazu erfüllt sein müssen. Informationen gibt es auch zu gentechnikfreien Höfen, Kommunen und Kirchenland. Auf der Internetseite sind zahlreiche Informationsmaterialien, Bücher und Filme zum Thema aufgelistet, es gibt die Möglichkeit, eine Selbstverpflichtungserklärung herunter zu laden, einen transportablen Infostand zu bestellen und mit Referenten vor Ort Kontakt herzustellen. ro Weitere Informationen unter: www.gentechnikfreies-brandenburg.de www.bantam-mais.de www.gentechnikfreie-regionen.de Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe ist nicht weniger brisant – es geht um unsere Ernährung. Wir werfen einen Blick auf die möglichen gesundheitlichen Gefahren von gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Wir zeigen Ihnen, wie die brandenburgische Landesregierung und die Brandenburger selbst mit den Themen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen und Ökolandbau umgehen. Und wir haben den brandenburgischen Umweltminister Dietmar Woidke gefragt, welchen Einfluss er auf das nimmt, was hier wächst. Seine Antwort lesen Sie auf Seite 3. Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer in hoffentlich gentechnikfreien Regionen! Mit vielen Grüßen Der brandenburgische Umweltminister Dietmar Woidke über Gentechnik in der Landwirtschaft, den Bioboom in Berlin und das grüne Image Brandenburgs. BUNDzeit: Sie wurden Anfang des Jahres in verschiedenen Zeitungen zitiert, dass Sie Gentechnik in der Landwirtschaft ablehnen. Warum? Dietmar Woidke: Zum einen spricht sich eine deutliche Mehrheit der Verbraucher gegen gentechnisch veränderte Organismen im Lebensmittelbereich aus. Zum anderen passt die grüne Gentechnik nicht zu dem Image Brandenburgs, das wir in den vergangenen zehn bis 15 Jahren aufgebaut haben. BUNDzeit: Welches Image meinen Sie? Woidke: Förderung ist immer eine Frage der Information. Ein Ökolandwirt, der ein Gewächshaus bauen will, muss eben wissen, wo er sich hinwenden kann. Da müssen wir ansetzen. Was die Prämien betrifft, die an die Landwirte gezahlt werden: Ich denke, Grundförderung, Direktzahlungen und der Extra-Anteil für Ökoanbau zusammen genommen sind durchaus auskömmlich. Was wir sicher nicht wollen, ist eine Subventionierung von Preisen auf dem Markt. Claudia Nolting, BUND Berlin: Schon vor 30 Jahren habe ich angefangen, bewusster zu konsumieren. Ich hatte damals ein Buch gelesen, in dem der Zusammenhang von unserem Konsumverhalten mit der Umweltzerstörung in der so genannten „3. Welt“ eindrucksvoll dargestellt wurde. Dadurch wurde mir klar, wie sehr ich selber für den Zustand der Welt verantwortlich bin. BUNDzeit: Und dazu zählt auch der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen? Woidke: Ja, der gehört auch dazu. BUNDzeit: Warum verbieten Sie dann nicht die grüne Gentechnik? Woidke: Ich habe immer wieder gesagt und auch auf Bauernversammlungen darauf hingewiesen, dass wir den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen nicht verbieten können. Der so genannte „BT-Mais“ ist europaweit zugelassen. Damit hat jeder das Recht, ihn anzubauen. Woidke: Ich halte diese Einschränkung ja auch für Blödsinn. Wenn jemand gentechnisch veränderte Pflanzen anbaut, wird sich das so oder so herumsprechen. BUNDzeit: Wie wollen Sie denn die anderen Landwirte noch davor schützen, dass sich die gentechnisch manipulierten Pflanzen auch auf ihren Feldern ausbreiten? Woidke: Zum Beispiel durch eine entsprechende Abstandsregelung. Die SPD-Bundestagsfraktion hat vorgeschlagen, 300 Meter Abstand zwischen Felder mit und ohne gentechnisch veränderte Pflanzen zu bringen. Das halte ich erst einmal für richtig. BUNDzeit: Wie viele Betriebe, die genetisch veränderte Pflanzen anbauen, sind denn im vergangenen Jahr in Brandenburg kontrolliert worden? Woidke: Keine. 2005 haben wir festgestellt, dass in allen Betrieben, die gentechnisch veränderten Mais angebaut haben, das Gentechnik-Recht eingehalten wurde. Deshalb gab es für uns keine Notwendigkeit, den Anbau auch im Folgejahr zu überwachen. Für dieses Jahr ist allerdings wieder eine Überwachungsaktion vorgesehen. Unabhängig davon kontrollieren wir regelmäßig Stichproben von Futter- und Lebensmitteln aller landwirtschaftlichen Betriebe auf Spuren von gentechnisch veränderten Organismen. BUNDzeit: Betriebe, die konventionellen oder gar Ökolandbau betreiben, sollen erst entschädigt werden, wenn in ihren Produkten mehr als 0,9 Prozent gentechnisch veränderte Organismen nachgewiesen werden, die von ihren Nachbarn herangeweht wurden. Aber gerade im Ökolandbau sind auch viel geringere Werte absolut geschäftsschädigend. Woidke: Selbstverständlich. Ich bin deshalb auch der Meinung, dass die Nachweisgrenze auf 0,1 Prozent sinken sollte. Meinung BUNDzeit: Stichwort Ökolandbau: Berlin gilt als Europas größter Absatzmarkt für Bioprodukte. Brandenburg kann die Nachfrage nicht annähernd befriedigen. Warum versuchen Sie nicht, diesen Wirtschaftszweig stärker zu fördern? Woidke: Brandenburg ist das Land der Nationalparke, der intakten Natur und der funktionierenden Landwirtschaft, das seine Verbraucher mit gesunden Produkten versorgt. Wir müssen deshalb versuchen, Dinge, die dieses Image stören können, möglichst gering zu halten oder am besten zu eliminieren. BUNDzeit: Das Bundeskabinett hat Ende Februar ein Eckpunktepapier verabschiedet, nach dem die genauen Informationen darüber, wo gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden, nicht mehr frei zugänglich sein sollen. Das wird dann aber schwierig mit dem guten Image, wenn keiner mehr weiß wo was wächst. THEMA „Viele Landwirte nehmen ihre Chancen nicht wahr“ Der brandenburgische Umweltminister Dietmar Woidke BUNDzeit: Das verlangt eigentlich auch niemand. Was aber stark zurück gefahren wurde, ist die Umstellung von konventionellem auf Ökoanbau, der zwei bis drei Jahr dauert und von den Landwirten erst einmal finanziell überbrückt werden muss. Woidke: Es gibt gar nicht so viele Umstellungswillige … BUNDzeit: … weil sie ja auch kein Geld dafür bekommen. Woidke: Also, es ist wirklich Zeit, mal von dem ganzen Gejammer runter zu kommen. Subventionen sind nicht immer der Hauptgrund allen Übels. Viele Landwirte nehmen ihre Chancen auf dem Berliner Markt auch einfach nicht ausreichend wahr. Die Direktvermarktung der ökologischen Produkte ist zu wenig ausgeprägt. Vor 30 Jahren waren die Preisunterschiede zwischen Bioprodukten und Lebensmitteln aus konventionellem Anbau auch noch viel krasser, es fing ja erst langsam an mit den Bio-Läden. Ich habe aber bald gemerkt, dass Bio-Produkte nicht nur besser schmecken, sondern dass ich mich auch insgesamt körper­lich wohler fühle. Die grüne Gentechnik halte ich für ab­solut gefährlich. Die Folgen sind überhaupt nicht abzusehen. Den Bauern wird vorgegaukelt, dass die Gentechnik die Gifte überflüssig macht. Bewiesen ist es nicht, vielmehr treten unvorhergesehene andere Folgen auf. Bei einer Freisetzung gibt es dann keinerlei Sicherheit mehr über die Auswirkungen auf das gesamte Saatgut. Das Horror­ szenario mancher Sciencefiction-Filme könnte Wirklichkeit werden. BUNDzeit: Die Chance, die Landwirte derzeit gerne wahrnehmen, ist, Pflanzen anzubauen, die bei der Herstellung von Biogas verwertet werden. Biomasseanbau bedeutet aber auch immer mehr Monokulturen und gerade hier werden gentechnisch veränderte Pflanzen gerne verwendet. Woidke: Wir können auch an dieser Stelle die Landwirte nicht aus ihrer Verantwortung entlassen. Sie haben schließlich die Entscheidungsfreiheit. Natürlich haben wir große Sorge, dass wir so Arbeitsplätze verlieren und vor allem die Tierproduktion in Mitleidenschaft gezogen wird, weil immer mehr Grünflächen umgewandelt werden. BUNDzeit: Und wo bleibt Ihre Verantwortung? Woidke: Wir können versuchen, die Richtung vor zu geben und für vernünftige Strukturen zu sorgen. Ziel ist, die brandenburgische Landschaft naturnah zu erhalten, ohne Monokulturen. Das Gespräch führte Saphir Robert. Seite  Jetzt bewerben für das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) bei der BUNDjugend in Berlin oder Brandenburg für 2007/2008! Das FÖJ steht Menschen zwischen 16 und 26 Jahren offen und beginnt jedes Jahr am 1. September. Träger für alle Einsatzstellen in Berlin ist die Stiftung Naturschutz Berlin, in Brandenburg der Landes­ jugendring. Anfragen und Bewerbungen an: Stiftung Naturschutz Berlin Tel.: 030 / 26 39 41 40 oder E-Mail: foej@stiftung-naturschutz.de oder Landesjugendring Brandenburg Trägerwerk e.V. Tel.: 0331 / 620 75 36 oder info@ljr-brandenburg.de Jugendleiter werden Jugendliche, die selbst gerne Jugendgruppen betreuen oder leiten möchten, können bei einem Seminar der BUNDjugend Berlin und Brandenburg die Jugendleitercard (JuLeiCa) erwerben. Die JuLeiCa ist bundesweit anerkannt. Termin: 16. bis 20. Juli und 1. September 2007 Ort: Ökodorf Brodowin in der Uckermark Kosten: 85 Euro, inklusive Übernachtung und Verpflegung Weitere Informationen: Tel. 0331 / 951 19 71 E-Mail: info@BUNDjugendBrandenburg.de Fahrt nach Weißrussland Mit dem Projekt „Einkaufen mit dem Rad“ will der BUND Berlin dazu beitragen, dass mehr tägliche Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. W er ist beim Einkaufen in der Innenstadt schneller: die Autofahrer, die Radfahrer oder die Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel? Die Antwort ist ganz klar: die Radfahrer. Während andere noch auf den Bus warten oder genervt einen Parkplatz suchen, betreten diese bereits den Laden. Wer mit dem Rad fährt, braucht keine Strafzettel zu riskieren und schummrige Parkhäuser zu durchqueren. Fahrräder stoßen keine klimaschädlichen Abgase aus und gesund ist Rad fahren auch. Aus all diesen Gründen hat sich der BUND Berlin zur Aufgabe gemacht, das Einkaufen mit dem Fahrrad stärker zu unterstützen. Mit gezielten Aktionen und Kampagnen will der Verband diese zeitsparende, preiswerte und umweltfreundliche Form der Fortbewegung fördern. Und sucht dabei Mitstreiter, die mit Stimmung machen möchten für das Einkaufen mit dem Rad. Nur vier Prozent aller Einkaufswege in Berlin werden mit dem Rad zurückgelegt. Das hat Gründe. Vielfach fehlen sichere, gut ausgebaute Radwege und –spuren und geeignete Abstellmöglichkeiten für die Fahrräder. Viele Menschen sind sich außerdem unsicher, wie sie ihre Einkäufe auf dem Rad transportieren sollen. Der BUND will hierbei Hilfestellung leisten und zeigen, welche Fahrradständer gut und welche weniger geeignet sind und mit welchen Taschen und Anhängern sich die Einkäufe gut nach Hause fahren lassen. Darüber hinaus werden politisch Verantwortliche und der Einzelhandel dazu aufgefordert, sich mehr für Fahrradwege und Radfahrer einzusetzen. Denn Radfahrer sind gute Kunden. Sie geben zwar nicht so viel Geld auf einmal aus, suchen dafür aber häufiger die Geschäfte auf. Info Der Bezirk konnte sich bislang lediglich zu einem Nachtfahrverbot durchringen, außerdem darf die Rhenaniastraße an dieser Stelle nur noch mit Tempo 30 befahren werden. Bekanntermaßen werden derartige Fahrverbote aber nur selten überwacht. Manfred Krauß, Naturschutzexperte im BUND, ärgert sich über so viel Ignoranz. Seiner Ansicht nach hat die Autofahrerlobby die Verwaltung fest im Griff. Darüber hinaus ist Berlin laut Bundesnaturschutzgesetz dazu verpflichtet, für einen Biotopverbund zu sorgen. „Hier könnte ohne großen Aufwand eine gefährdete Art effektiv geschützt werden. Wenn wir es an dieser Stelle nicht schaffen, einen Biotopverbund herzustellen, dann kriegen wir das nirgends hin“, so Krauß. Der Umweltverband will sich weiter für den Schutz der vom Aussterben bedrohten Biber stark machen. ro Seite  Kontakt: BUND Berlin, Merja Spott, Tel. 030 / 78 79 00 – 31 E-Mail: spott@BUND-Berlin.de Weitere Informationen unter: www.einkaufen-mit-dem-rad.de BUND kritisiert Untätigkeit von Senat und Verwaltung E Die BUND Jugend Berlin sucht ab Mitte Mai eine Assistenzkraft für Finanzen auf Basis eines 400-Euro-Jobs. Weitere Informationen unter: www.BUNDjugend-Berlin.de Wer mehr zur Initiative „Einkaufen mit Rad“ wissen möchte oder selbst gerne etwas dafür tun möchte, kann sich an den BUND Berlin wenden. Für diejenigen, die sich für die Initiative engagieren, gibt es die Möglichkeit, Anhänger und Radtaschen auszuleihen um auszuprobieren, ob sie damit zurechtkommen. ro Biber in Gefahr Die BUNDjugend Berlin ver­ anstaltet im den Sommerferien eine zehntägige Fahrt nach Weißrussland. Junge Leute im Alter zwischen 18 und 26 Jahren haben die Möglichkeit, gemeinsam mit der weißrussischen Partnerorganisation Asdemo ein Umweltkinderfest zu organisieren. Termin: 28. Juli bis 7. August 2007 Ort: Minsk und Gomel Kosten: 180 Euro, inklusive Verpflegung, Unterkunft, Reisekosten ab Bahnhof Lichtenberg/Berlin, Visagebühren und Versicherung Kontakt: BUNDjugend Berlin, Tel. 030 / 392 82 80, E-Mail: info@BUNDjugend-Berlin.de Weitere Informationen unter: www.BUNDjugend-Berlin.de Stellenausschreibung Außer in Berlin läuft das Projekt „Einkaufen mit dem Rad“ noch in fünf weiteren Städten, darunter Offenburg, Bremen und Rostock. Der BUND Berlin koordiniert und berät die verschiedenen Initiativen und stellt Material wie Postkarten, Flyer, Aktionstipps und sogar eine Fotostory zum Thema zur Verfügung. twa 25 Biber gibt es an den Berliner Gewässern. Immerhin, denn eine Großstadt ist kein einfacher Platz für Wildtiere. Eine Zeit lang schien es, als hätten sie eine echte Chance auf genügend Lebensraum in der Stadt. Denn der Senat für Stadtentwicklung arbeitet an einem Konzept, nach dem mindestens zehn Prozent der Landesfläche zu einem Biotopverbindungsnetz umgewandelt werden soll, so dass Tiere gefahrlos im Stadtgebiet wandern können. Der Biber wurde sogar zu einer Leitart erklärt, an der sich die Planungen orientieren sollten. Es scheint bei bloßen Absichtserklärungen zu bleiben. In der Spandauer Rhenaniastraße werden seit einigen Jahren immer wieder Biber überfahren, weil sie dort zwischen zwei Gewässern die viel befahrene Straße überqueren müssen. Senat als auch Bezirk weigern sich jedoch, hier zu handeln. Bereits im vergangenen Jahr hatte der BUND die Sperrung der Rhenaniastraße zwischen dem Abzweig Bootsweg und der Kolonie Haselbusch gefordert. Für die Autofahrer hätte dies keine negativen Auswirkungen, weil sie über die neu und gut ausgebaute, parallel verlaufende Daumstraße ausweichen könnten. Foto: Vladislav Vogeltanz Anmelden zum FÖJ AKTUELL Mitmachen Der gute Kunde Radfahrer Steht auf der roten Liste der gefährdeten Arten: der europäische Biber Weitere Informationen unter: www.BUND-Berlin.de Helfen Sie mit Ihrer Spende! Der BUND setzt sich dafür ein, dass der gesetzlich vorgeschriebene Biotopverbund in Berlin so schnell wie möglich umgesetzt wird. Dieser Biotopverbund soll dafür sorgen, dass die Landschafts- und Naturschutzgebiete in der Stadt miteinander verbunden werden. Tiere wie der Biber können sich so im Stadtgebiet gefahrlos neue Lebensräume suchen. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit des BUND für den Naturschutz in Berlin. BUND Berlin Bank für Sozialwirtschaft BLZ: 100 205 00 Kto: 32 888 00 Stichwort: Biber AKTUELL Vorrang für den Klimaschutz BUND demonstriert gegen Vattenfall-Pläne für ein Kohlekraftwerk in Lichtenberg Umweltpreis 2007 V attenfall verkohlt unser Klima – unter diesem Motto stand Mitte März eine BUND-Aktion vor dem Lichtenberger Rathaus. Mit Transparenten und Eisbär-Maskottchen demonstrierte die Umweltorganisation gegen das Vorhaben des Energieunternehmens Vattenfall, in Berlin-Lichtenberg ein Steinkohlekraftwerk zu errichten. Der BUND fordert den sofortigen Stopp der Kraftwerkspläne. Bereits im vergangenen Jahr war die Absicht des Energieunternehmens, ein neues Kohlekraftwerk in Berlin zu bauen, bekannt geworden. Offiziell rückte Vattenfall damit aber erst Anfang 2007 heraus. Das Steinkohlekraftwerk soll sechs Millionen Megawattstunden Strom pro Jahr produzieren. Damit könnten rund zwei Millionen Haushalte jährlich versorgt werden. Das klingt beeindruckend. Gleichzeitig aber wird sich der CO2-Ausstoß von Berlin auf einen Schlag um 20 Prozent erhöhen, und das für die nächsten 30 bis 40 Jahre. Damit würden die Berliner Klimaschutzziele restlos zunichte gemacht. Da es bereits eine Reihe kleinerer Kraftwerke in Berlin gibt und die Zahl der Privathaushalte insgesamt nur knapp zwei Millionen beträgt, stellt sich die Frage, welche Ziele mit einem Kraftwerk dieser Größe verfolgt. Nach Ansicht des BUND setzt Vattenfall mit seinen Großkraftwerksplänen auf Basis von Kohle auf einen längst nicht mehr zeitgemäßen Energieträger. Viel besser wäre es für Berlin, auf dezentrale, flexible Energieversorgung zu setzen. Dazu gehören kleinere, Gas betriebene Blockheizkraftwerke, Biomasse- und Biogasanlagen, Sonnenkollektoren und Windräder. Vor allem aber muss daran gearbeitet werden, Energie einzusparen. Beispielsweise müssten weit mehr Gebäude als bisher gedämmt werden. BUND und Wowereit pflanzen 1000sten Baum P ünktlich zum Frühlingsanfang hat der BUND Berlin gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit eine Linde am Potsdamer Platz gepflanzt. Die Veranstaltung stand im Rahmen der BUNDAktion „Bäume für Berlin“. Die Linde ist der 1000ste Baum, der mit Hilfe dieser Aktion gesetzt wurde. Klaus Wowereit ist der Schirmherr der Aktion. Der BUND hatte „Bäume für Berlin“ vor fünf Jahren ins Leben gerufen, nachdem mehrere schwere Stürme über 12.000 Berliner Parkund Straßenbäume gefällt hatten. Die Bezirke sehen sich aus Kostengründen nicht in der Lage, ausreichend Bäume nachzupflanzen. Für den BUND ist an dieser Stelle klar: Es gibt viele Menschen und Unternehmen in Berlin, die sich für den Umwelt- und Naturschutz einsetzen. Um ihr Engagement zu würdigen, lobt der Berliner Landesverband des BUND in diesem Jahr zum dritten Mal den Berliner Umweltpreis aus. Nein zu den Kraftwerksplänen: BUND-Aktion vor dem Lichtenberger Rathaus Der BUND fordert, dass der Senat endlich ein Energiekonzept mit klaren und verbindlichen Vorgaben zum Klimaschutz vorlegt – ohne sich von Vattenfall dabei reinreden zu lassen. „Mit diesem Großkraftwerk werden andere, bessere Lösungen keine Chance mehr haben und wir können uns vom Klimaschutz verabschieden. Technische Entwicklungen und Arbeitplätze in einer Zukunftssparte bleiben so auf der Strecke. Das können und dürfen die Berliner Verantwortlichen nicht zulassen“, sagte Andreas Jarfe, Landesgeschäftsführer des BUND-Berlin. ro Weitere Informationen unter: www.klimakiller-stoppen.de Bis zum 1. August 2007 können sich Einzelpersonen, Gruppen, Vereine, Initiativen und Unter­ nehmen für die Kategorien „Umweltengagement“, „Kinder und Jugend“ und „Wirtschaft und Innovation“ bewerben. Der Preis in der Kategorie „Umweltengagement“ ist mit 3000 Euro dotiert. Der besten Initiative aus dem Bereich „Kinder und Jugend“ winkt ein Reisegutschein in Höhe von 1000 Euro von der Deutschen Bahn. Wirtschaftsunternehmen erhalten eine ideelle Anerkennung. Die Preisübergabe findet am 22. Oktober 2007 im Roten Rathaus statt. Hauptsponsor des Umweltpreises ist das Unternehmen Ecover. Weitere Informationen unter: www.berliner-umweltpreis.de Info Hand anlegen für mehr Grün in der Stadt: Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit pflanzte eine Linde am Potsdamer Platz. BUND setzt Alleenschutz durch Der Senat muss sich in einem weit größerem Umfang als bisher für Baumpflanzungen und den Erhalt des Stadtgrüns einsetzen. So werden noch immer weit mehr Bäume in Berlin gefällt als neu gepflanzt. Der BUND selbst bleibt auch weiterhin aktiv: Um Berlins Ruf als grünste Hauptstadt Europas zu erhalten, ruft der Umweltverband weiterhin zu Baumpatenschaften auf und sucht auch in der Wirtschaft Kooperationspartner – mit großem Erfolg. Weit über 1000 Berliner haben bisher mit großen und kleinen Spenden für neue Bäume gesorgt. Zu den Partnern aus der Wirtschaft zählen bislang Unternehmen und Organisationen wie Lichtenauer Mineralwasser, die Deutsche Telekom, die Post, der Reinigungsmittelhersteller Ecover, die Stiftung Mensch, Natur, Kunst und Kultur und das Berliner Stadtradio 88acht. ro Weiter Informationen unter: www.baeume-fuer-Berlin.de Anzeige Kuchen & TorTen vom FeinsTen Mitmachen Der BUND Brandenburg hat durchgesetzt, dass die Allee zwischen Rüdnitz und Dannewitz nicht gefällt werden darf. Das Verwaltungsgericht hat im Januar einem entsprechenden Eilantrag des BUND und der Grünen Liga stattgegeben. Das Gericht entschied, dass der Landkreis Barnim die Allee nicht von natur- und artenschutzrechtlichen Beschränkungen ausnehmen und so zur Fällung freigeben darf. Die Naturschutzverbände hatten nachgewiesen, dass es in der Allee zahlreiche geschützte Nist- und Brutstätten gibt. BUND lehnt SperenbergVerkauf ab Genuss, Spaß am Essen und gesunde Qualität – hochwertige Produkte mit frischen, naturbelassenen Rohstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau aus der Region Vollkornkonditorei Tillmann GmbH Bergiusstr. 36 · 12057 Berlin Tel. 030/613 91 00 · Fax 030/613 91 033 Filiale: Ludwigkirchstr. 14 · 10719 Berlin Tel. 030/88 62 88 82 Der BUND-Brandenburg macht mobil gegen den Verkauf von Land im Gebiet von Sperenberg. Die Fläche, ursprünglich als Standort für den Berliner Großflughafen vorgesehen, trägt den Status „Nationales Naturerbe“. Die Landesregierung will sie verkaufen, obwohl der Koalitionsvertrag der Bundesregierung dies ausschließt. Der BUND kritisiert diesen Umgang mit Naturerbeflächen. Er fordert, die Naturschutzflächen zu sichern, statt sie durch Verkauf in ihrem Wert zu gefährden. www.tillmannkonditorei.de Seite  Verbringen Sie den Muttertag bei Kaffee, Kuchen und selbst gemachtem Apfelsaft auf der Streuobstwiese des BUND Berlin. Termin: Sonntag, 13. Mai 2007 Ort: Streuobstwiese des BUND an der Güterfelder Straße in Teltow-Ruhlsdorf Weitere Informationen: Tel. 030 / 78 79 00 - 24 Langer Tag der Stadtnatur Kaum eine andere ­europäische Hauptstadt kann ­mithalten, wenn es um die Anzahl von Parks, die Ausmaße der Waldgebiete, die Wasserflächen und Straßenbäume geht. Eine Ent­deckungsreise durch unbekannte grüne Oasen bietet die Stiftung Naturschutz mit dem „Langen Tag der Stadtnatur“. Geplant sind unter anderem ein Biofrühstück, Tagesausflüge und eine Nachtwanderung. Termin: 30. Juni und 1. Juli 2007 Weitere Informationen unter: www.stadtnatur-berlin.de Natur im Güterbahnhof Der BUND Berlin bietet im Natur­park Schöneberger Südgelände Führungen für Gruppen, Schulklassen und Einzelpersonen an. Themen sind die Tier- und Pflanzen­welt und vogelkundliche Exkursionen. Termine: jeden Sonntag; die Führung „Bahnbrechende Natur“ findet um 11 Uhr statt, die vogelkundlichen Exkursionen um 9 Uhr Kosten: 5 Euro (erm. 3,50 Euro), Kinder unter 12 Jahre kostenlos; zusätzlich wird von den Parkbetreibern ein Eintrittsgeld von 1 Euro für Personen ab 14 Jahren erhoben Treffpunkt: S-Bhf. Priesterweg, Ausgang Prellerweg, Südeingang zum Naturpark Südgelände Weitere Informationen: www.BUND-Berlin.de Sprung in die Havel Baden im Fluss – wahrhaftig keine Selbstverständlichkeit mehr. Aber Schritt für Schritt hat sich die Wasserqualität in den Flüssen in den vergangenen Jahren verbessert. Um auf diese Erfolge hinzuweisen und das Interesse an den Flüssen zu wecken, findet am 15. Juli 2007 der 4. Havelbadetag am Kloster­ see im Kloster Lehnin statt. Das Baden in der Havel steht im Rahmen des Europaweiten „Big Jump“, des Europäischen Flussbadetages. Termin: 15. Juli 2007, 15 Uhr Ort: Klostersee am Kloster Lehnin; Veranstalter: Förderverein Mittlere Havel e.V. Seite  Foto: Kleiner Spreewaldpark Streuobstwiesenfest NATUR ERLEBEN Tipps Ein Erlebnis für alle Sinne Wie Urlaub im Urwald: Der Kleine Spreewaldpark Natur und Kunst im Kleinen Spreewaldpark in Schöneiche M ax Mann aus Schöneiche bei Berlin fackelte nicht lange. Er maß neun preußische Morgen, also gut zwei Hektar Land ab, griff zum Spaten und fing an zu graben. Viele Arbeitsstunden später hatte der Fredersdorfer Mühlenfließ die neuen Rinnen mit Wasser gefüllt. Entstanden war eine grüne Oase, eine idyllische Auenlandschaft, in der man auf echten Spreewaldkähnen in halbstündiger Fahrt durch Laub überdachte Kanäle dahin gleiten konnte. Das war vor gut 80 Jahren. Der Kleine Spreewaldpark, wie das Gelände in Anlehnung an den großen Bruder im Südosten Brandenburgs heißt, umfasst heute mehr als vier Hektar. Gepflegt und gehegt von einer Gruppe von BUND-Mitgliedern, sind hier auf kleinem Raum eine Vielzahl von Pflanzen, Tieren, Beeten und Arrangements versammelt, mit denen sich Natur hautnah erleben lässt. Zum Beispiel so: Ziehen Sie Schuhe und Strümpfe aus, atmen Sie tief den modrig-frischen Duft des Auenwaldes ein und balancieren Sie vorsichtig mit geschlossenen Augen über pudrig-weiche Sägespäne, kitzlige Zapfen und glitschige Bohlen. Sie gehören zum Fühlweg, ein Teil des „Pfades der Sinne“ im Kleinen Spreewaldpark. Daneben können Besucher rätseln, welche Rinde zu welchem Baum gehört und ob das Wasser auf sandigem Boden wohl schneller versickert als auf lehmigem Untergrund. An manchen Stationen scheinen sich Land-Art-Künstler zu schaffen gemacht zu haben, so beispielsweise an der „Hörinsel“, einem kleinen Platz unter Bäumen, umrahmt von trickreich ineinan­ der verschränkten Baumstämmen. In den hölzernen Pfaden quer durch die Sumpf- und Seenlandschaft weisen helle Streben auf stetige Ergänzung und Erneuerung hin. Die Stege schlängeln sich durch eine Landschaft wie aus Prinz Eisenherz-Zeiten. Ohren betäubendes Vogelgezwitscher, uralte Bäume, mit den Füßen im Wasser stehend und mit Efeu und pelzigen Lianen eng umwickelt. Und dann liegt er plötzlich wirklich da, der Lindwurm aus BUND Kalender 22.03.2007 8:13 Uhr Seite 1 der Rittersage: über 100 Meter lang, kunstvoll gemauert aus schweren Feldsteinen, verziert mit kleinen, bunten, von Kindern gestalteten Keramikreliefs. Der „Dinomaurier“, der vor einigen Jahren in der Zusammenarbeit von Künstlern mit insgesamt 171 Kindern in vier Sommern entstand, grenzt den Park gegen einen dicht mit Schilf und Seerosen bewachsenen Anzeige Teich ab. Enten landen mit lautem Quaken und Geplatsche, gelbe Schmetterlinge torkeln über die Wasseroberfläche, auf dem Spielplatz dahinter übt ein junges Paar versunken ein paar Walzerschritte. Wer diese Symbiose aus Natur und Kunst erleben möchte, kann sich noch heute in der Zeit zwischen Ostern und September mit den eckigen, dunklen Kähnen der Spreewaldschiffer durch die sumpfige Landschaft staken lassen. Für Kindergartenkinder und Grundschüler gibt es Angebote zur Umweltbildung. Sie können an Park-, Baum- oder Waldralleys teilnehmen, Kartoffelpuffer im Lehmherd backen oder Kräutertees selbst herstellen. Wer sich für Käfer oder Vögel interessiert, kann an ein bis zweieinhalbstündigen Führungen teilnehmen. ro Informationen unter: www.schoeneiche-bei-berlin.de/spreewald Offene Gärten im Oderbruch C Welche Blumen mögen Schmetterlinge besonders gerne? Wie schneide ich meinen Buchsbaum am besten? Welche alten Rosensorten kann ich in meinem Garten ziehen? Zu einem Austausch über diese und andere Fragen laden zwanzig Gartenbesitzer aus dem Oderbruch am 23. und 24. Juni 2007 ein. Wie im vergangenen Jahr können Besucher unterschiedliche Anlagen besichtigen, Pflanzen und Samen erwerben, sich über Fragen des Naturschutzes informieren oder einfach nur zwischen alten Bäumen und Teichen entlang schlendern. Sinn des von der BUND-Kreisgruppe Märkisch-Oderland organiM Y CM MY CY CMY K sierten Tages der Offenen Gärten im Oderbruch ist auch, die Schönheit des Oderbruchs mit seinen traditionellen Höfen und Gärten zu präsentieren und so zum Schutz der Kulturlandschaft beizutragen. ro Weitere Informationen unter: www.odergaerten.de Zeit für Klimawandelwandel. Logisch. Wie wir alle besser leben. Manfred Kriener: Das neue Klima in Deutschland – geht es jetzt tatsächlich los? Christiane Paul: Die Schauspielerin und der Klimawandel. Martin Unfried: Mein Drei-Liter-Lupo – die Liebe meines Lebens. Isolde Charim: Warum Al Gore sexy wurde. Boris Palmer: Was der Klima-Oberbürgermeister von Tübingen plant. Stefan Kuzmany: Keinen Schweinsbraten mehr essen gegen die Klimakatastrophe? Niemals. Michael Streck: Wenn ich nicht mehr fliegen darf, wer sucht mir eine neue Frau? ÖKO Stadt, Land, Straße – Der Auto-Test. BIO Starkoch Vincent Klink und die Discounter. STROM Wie Schönau zur Strom-Avantgarde wurde. INVEST Kaufen, verkaufen, erhalten. Die neue Anleger-Ethik. Logisch. Wie wir alle besser leben. ISBN 978-3-937683-10-2 ISSN 1434-2006 tazjournal 2007/01 7 Euro www.taz.de tazjournal x KLIMA Warum Kapitalismus der beste Klimaschutz ist. Klima | Auto | Essen | Reisen | Strom | Geld – alles im neuen taz-Journal. Ab 8. Mai | www.taz.de Seite  Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Berlin e.V. Crellestr.35 10827 Berlin www.BUND-Berlin.de und Landesverband Brandenburg e.V. Friedrich-Ebert-Str. 114a 14467 Potsdam www.BUND-Brandenburg.de Kontakt Tel. 030 / 78 79 00 - 0 E-Mail: redaktion@BUNDzeit.de www.BUNDzeit.de Redaktion Saphir Robert (ro) Carmen Schultze (cs) V.i.S.d.P. Vertrieb & Marketing Thorsten Edler Anzeigen bigben reklame bureau gmbh An der Surheide 29 28870 Fischerhude Tel. 042 93 / 72 72 Druck Neef + Stumme GmbH & Co. KG Druck und Verlag Schillerstraße 2 29378 Wittingen Genfood eine Absage erteilen – die Aktion „Mein Nein“ W enn ich was sage, hört das sowieso niemand.“ Oder: „Was kann ich schon ausrichten?“ – Für all diejenigen, die das Gefühl haben, dass ihre Ansicht im täglichen Stimmen- und Diskussionsgewirr ohnehin unter­geht, gibt es die Internet-Aktion „Mein Nein“. Dort hat jede und jeder Einzelne die Möglichkeit zu sagen, warum sie oder er gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnt. Aus all diesen Stimmen formen sich nach und nach große, unübersehbare NEINs und geben damit eine gewichtige Stellungnahme ab als Gegenpol zu den Versprechungen der Ernährungsindustrie und verschiedener politischer Gruppierungen. Die Aktion „Mein Nein“ wurde im Novem­ber 2006 als ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen Genfood gestartet, initiiert von Vertretern der beiden großen christlichen Kirchen, allen wichtigen Verbänden aus den Bereichen Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie namhaften Unternehmen, bekannten Köchen und vielen Künstlern. Beteiligt sind unter anderem der BUND, Greenpeace, demeter und Bioland. Aus über 15.000 Stellungnahmen entstanden bereits sieben NEINs, die alle auf der Homepage der Aktion abgerufen werden können. Schirmherrin der Aktion ist die Berliner Starköchin Sarah Wiener. ro Ernährungszahlen Herausgeber KURZ & BUND Impressum Ulla, die Umweltsau Weitere Informationen und Stimmabgaben unter: www.mein-nein.de Weltweiter Marktanteil ... Zahl der Produkte ... ... des US-Konzerns Monsanto an Saatgut für den Anbau von Genmais, in Prozent: 90 .... die inzwischen das sechseckige EU-Bio-Siegel tragen: Hektarzahl ... Anzahl der Biosupermärkte ... ... auf der im Jahr 2007 in ganz Deutschland Genmais angebaut werden soll: 3500 ... auf der im Jahr 2007 in Brandenburg Genmais angebaut werden soll: 2000 Menge an Genmais ... ... die nach der Reinigung eines Mähdreschers in den vielen Winkeln übrig bleibt und mit den folgenden Ernten vermischt wird, in Kilogramm: 27 bis 54 Kosten ... ... für die gründliche Reinigung eines Mähdreschers, in Euro: 1800 Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Brandenburg ... ... die 2006 gentechnisch veränderten Mais anbauten: 13 ... die 2006 ökologischen Landbau betrieben: 749 Gestaltung sujet.design Livländische Str. 26 10715 Berlin www.sujet.de/sign Anteil der Verbraucher ... ... die gentechnisch verän­derte Lebensmittel ablehnen, in Prozent: 79 33.000 ... in Deutschland im Jahr 2005 mit Verkaufsflächen von mehr als 200 Quadratmetern: 300 ... in Berlin im Jahr 2006 mit Verkaufsflächen von mehr als 200 Quadratmetern: 30 ... mit Verkaufsflächen von mehr als 200 Quadratmetern, die im Jahr 2005 in Berlin neu eröffneten: 9 Umsatz der Biosupermärkte ... ... in Deutschland im Jahr 2004, in Millionen Euro: 220 Erwarteter Umsatz der Biosupermärkte ... ... in Deutschland im Jahr 2007, in Millionen Euro: 595 Zahl der Arbeitsplätze ... ... in der Agro-Gentechnik: 500 ... in der Produktion und Verarbeitung von BioLebensmitteln: 150.000 Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten Auflage 30.000 Gedruckt auf Voiron Green matt (100% Recycling-Papier) Die nächste BUNDzeit erscheint Ende Juli 2007. Anzeigenschluss ist der 15. Juni 2007. Ich bin natürlich interessiert ... ... am Abonnement der BUNDzeit, 4 mal im Jahr, Gesamtpreis 5 Euro (für BUNDmitglieder und BUNDförderer im Jahresbeitrag enthalten) ... bitte senden Sie mir Informationen über den BUND Berlin Spendenkonto BUND Berlin Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00 Kto. 32 888 00 BUND Brandenburg Mittelbrandenburgische Sparkasse BLZ: 160 500 00 Kto. 350 202 62 45 Erbschaften an den BUND sind nach §13 ErbStG von der Erb­schaftssteuer befreit. Wir informieren Sie gerne: erbschaftsratgeber@BUNDBerlin.de Seite  Brandenburg ... bitte senden Sie mir den E-Mail-Newsletter des BUND Berlin ... an einer Mitgliedschaft beim BUND, denn eine starke Natur- und Umweltlobby braucht eine finanziell unabhängige Unterstützung (Jahresbeitrag: 50 E, Familien: 65 E, erm. Beiträge möglich) Name, Vorname Straße, Hausnummer PLZ Ort E-Mail Bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an: BUND Berlin • Crellestraße 35 • 10827 Berlin bzw. BUND Brandenburg • Friederich-Ebert-Straße 114a • 14467 Potsdam BUNDzeit
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.