Path:
Volume

Full text: BUNDzeit (Rights reserved) Ausgabe 2007,1 (Rights reserved)

BUND Dzeit Umweltzeitung für Berlin und Brandenburg 01.07 Inhalt THEMA ENERGIE Sparen ist möglich: Das BUNDProjekt „Gütesiegel Energie sparendes Krankenhaus“ Seite 2 „Vattenfall ist wichtig für Berlin“: Interview mit der Berliner Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Katrin Lompscher Seite 3 AKTUELL Prominente gegen VattenfallTagebau: Umweltverbände übergeben Resolution Seite 4 Landschaftszerstörer Braunkohle: Lausitz droht zu versteppen Seite 4 Risiko Gentechnik: BUND gegen Anbau von gentechnisch verändertem Mais Seite 5 Gefährliche Berater Ihr Einfluss ist gewaltig: Die großen Stromkonzerne nutzen ihre guten Kontakte zu Politik und Medien, um Werbung zu machen für klima- und umweltschädliche Energieträger wie Kohle und Atomkraft. Neue, kreative Ideen, wie Energie gespart oder erzeugt werden könnte, haben es schwer. Der Druck muss von unten kommen, dachten sich der BUND und andere Umweltverbände. Und entwickelten die Aktion „Atomausstieg selber machen“. M al ehrlich: Wer genießt es nicht, wenn beim Martinsumzug nicht die Füße zu Eisblöcken gefrieren? Oder den Latte Macciato noch im Dezember nicht im, sondern vor dem Café zu löffeln? Genau das ist das Problem mit dem Klimawandel. Für wärmehungrige Mitteleuropäer fühlt er sich nicht unbedingt immer schlecht an. Auf diese Tatsache setzen große Unternehmen. Zum Beispiel Vattenfall. Der Energiekonzern hat Berlin und Brandenburg fest im Griff. Das zeigt sich an einem Logo zu einer Vattenfall-Kampagne auf der Homepage des Berliner Senats für Stadtentwicklung. Oder daran, dass der Konzern Mitgesellschafter bei der Berliner Energieagentur ist. Diese entwickelt im Auftrag des Landes Berlin Ansätze, wie Energie eingespart und effizienter verwendet werden kann. Das ist durchaus eine sinnvolle Aufgabe. Das Rätsel aber, warum ausgerechnet ein Stromerzeuger sich daran beteiligt, bleibt ungelöst. Auch den Medien ist die Distanz längst verloren gegangen. In der Berliner Zeitung erscheint der Konzern ausgerechnet in der Rubrik „Jugend und Schule“ mit redaktionellen Berichten über diverse Aktionen. In der Jury des Vattenfall-Journalistenpreises mit dem bezeichnenden Namen „Ostenergie!“ sitzen unter anderem Vertreter der Thüringer Allgemeinen, des Axel-Springer-Verlages und der Nachrichtenagentur dpa. Sinn und Zweck dieses Engagements: Vattenfall bereitet sich mit Hilfe so genannter „gesellschaftlich relevanter Kräfte“ den Boden für eine Industrie von vorgestern. So will das Unternehmen drei Kohlekraftwerke neu bauen, eines davon in Berlin-Rummelsburg. Begründung: Das Öl wird knapp, setzen wir wieder auf Kohle. Und weil sich herum gesprochen hat, dass Kohlekraftwerke sehr viel klimaschädliches Kohlendioxid produzieren, wirbt Vattenfall für das CO2-freie Kraftwerk. Mit Hilfe einer höchst aufwändigen Technik soll das Kohlendioxid eingefangen, verflüssigt und im Erdboden oder Meer versenkt werden. Dass diese Technik noch nicht ausgereift und die Umweltfolgen nicht untersucht sind, verschweigt der Konzern. Widerstand wird mit Drohungen erstickt Wenn sich Widerstand regt, wird Vattenfall ungemütlich und droht mit einem Investitionsstopp in Deutschland. Und hat damit Erfolg: Kanzlerin Merkel ernannte ausgerechnet den Präsidenten von Vattenfall, Lars Göran Josefsson, zum Klimaberater. Bissige Kommentatoren führte das zur Feststellung, dann hätte ja wohl auch Jack the Ripper heutzutage gute Chancen, Frauenbeauftragter zu werden. Warum die Berliner Politik gegen solches Gebaren nicht aktiv wird, darüber kann nur spekuliert werden. Vermutlich erscheint es zu umständlich, einen anderen Weg zu gehen und intensiv auf Energieeinsparung und erneuerbare Energieträger wie Sonne, Wind und Biomasse zu setzen. Das Land Brandenburg hat sich längst der Kohle ausgeliefert. Es vergisst dabei, dass es auf den Folgekosten für den Abbau sitzen bleibt. Und lässt sich weite Landstriche verwüsten, ohne Einspruch zu erheben. Als nächstes soll das wertvolle, artenreiche Gebiet um die Lacomaer Teiche abgebaggert werden. Protestpostkarten übergeben: BUND-Aktion gegen Pläne zur Tramstilllegung Seite 5 NATUR ERLEBEN Schöne Grüße aus der Eiszeit: Wanderung durch das Schlaubetal Seite 6 KURZ & BUND Spritfresser enttarnen: Plakatwettbewerb des BUND Seite 8 Klimazahlen Seite 8 Der BUND macht schon lange mobil gegen die Zerstörung der Landschaft durch den Kohleabbau und setzt sich ein für eine Wende in der Energiepolitik. Auch Sie können mitmachen – bei der Aktion „Atomausstieg selber machen“. Zeigen Sie den Stromkonzernen, was Sie von Ihnen halten. Setzen Sie auf Ökostrom – und zwar nicht den der großen Konzerne, die damit nur ihre Investitionen in Kohle- und Atomstrom finanzieren. Wechseln Sie zu den Anbietern, die ausschließlich auf regenerative Energien setzen. Ganz einfach, per Mausklick im Internet. ro Weitere Informationen unter www.atomausstieg-selber-machen.de www.BUNDzeit.de THEMA Mitmachen Bildungsagenten gesucht Die BUNDjugend bildet ehrenamtliche Referenten aus, die in Schulen Projekttage zu den Themen Energie und Klimaschutz anbieten. Diese „Bildungsagenten“ sollen Schüler anleiten, sich eigenständig und kreativ mit den Themen auseinander zu setzen. Wer Bildungsagent werden möchte, wende sich an die BUNDjugend Berlin Tel. 030 / 392 82 80 E-Mail: energieprojekttag@ BUNDjugend-Berlin.de Weitere Informationen unter www.BUNDjugend-Berlin.de Jugendbündnis Zukunftsenergie Das Jugendbündnis Zukunftsenergie ist ein offenes Netzwerk von Jugendorganisationen und Einzelpersonen, das sich für die Energiewende einsetzt. Mit dabei ist auch die BUNDjugend. Auf der Website des Bündnisses können Interessierte unter „Zeig’ was du hast“ ihre persönliche Verpflichtung zur CO2-Einsparung unterschreiben und Aktionstipps herunter laden. Außerdem gibt es einen witzigen Spot zum Anschauen und Versenden. Weitere Informationen unter www.zukunftsenergie.org Tipps Richtig lüften Kurz und kräftig lüften ist besser als ein Fenster über einen längeren Zeitraum zu kippen: Dauerlüften verschwendet nämlich Heizenergie und trägt wenig dazu bei, die Luft im Raum auszutauschen. Besser: Dreimal täglich maximal fünf Minuten für Durchzug sorgen. Das spart 100 Euro im Jahr! Energie sparen kann auch mit schöner Architektur verbunden werden: die Klinik Bosse Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Sparen ist möglich Das BUND-Projekt „Gütesiegel Energie sparendes Krankenhaus“ setzt Zeichen – für einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie. R und 33.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) weniger innerhalb von fünf Jahren – auf diesen einzigartigen Erfolg kann bislang das BUND-Projekt „Gütesiegel Energie sparendes Krankenhaus“ verweisen. Das bundesweite Projekt unter Federführung des BUND-Berlin zeichnet Kliniken aus, die besonders sparsam und effizient mit Energie umgehen und sich für den Klimaschutz engagieren. Insgesamt 20 Krankenhäuser erhielten bislang das BUNDSiegel. Die Menge, die sie an Kohlendioxid einsparen, entspricht in etwa dem, was 3.500 Einwohner im Jahr produzieren. „Unser Projekt zeigt, dass es möglich ist, Energie in großem Stil einzusparen“, sagt Projektleiterin Mechthild Zumbusch. Denn die Kriterien, die an die Krankenhäuser angelegt werden, die sich für die Auszeichnung „Gütesiegel Energie sparendes Krankenhaus“ bewerben, sind durchaus hart: Sie müssen ihren CO2-Ausstoß um mindestens 25 Prozent reduzieren oder nachweisen, dass sie langfristig überdurchschnittlich Energie einsparen. Hinzu kommen muss außerdem ein überzeu- gendes Energiemanagement. Dazu gehört beispielsweise die Absprache mit dem Personal, wer wann die Heizkörper herunter dreht. Der Erfolg des Projekts spricht sich herum: Immer mehr Kliniken bewerben sich für das Gütesiegel, einige bereits zum zweiten Mal. Denn viele von ihnen haben erkannt, dass das Siegel ihr Image in der Öffentlichkeit verbessert. Beispiel gebendes Engagement Auch in der Politik trifft das Gütesiegel auf Zustimmung: Michael Müller, Staatssekretär im Bundesumweltministerium und Schirmherr des Projektes, nannte die Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern und dem BUND „beispielgebend“. Manfred Breitenkamp, Leiter der Abteilung Umweltpolitik in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, ließ sich ebenfalls zu einem Lob hinreißen: „Gäbe es Sie nicht – man müsste Sie erfinden.“ Bei aller Zustimmung gibt es weiterhin viel zu tun. Denn Berechnungen zufolge könnten die Krankenhäuser bundesweit jährlich sogar sechs Millionen Tonnen CO2 einsparen. Projektleiterin Mechthild Zumbusch will aus diesem Grund das Netzwerk zu dem Projekt ausbauen und den Kliniken mehr konkrete Tipps und Hinweise geben, wie sie ihren Energiebedarf reduzieren können. ro Kontakt Mechthild Zumbusch zumbusch@BUND-Berlin.de Tel. 030 / 78 79 00 - 21 Stand-by abschalten PC- und Hifi-Anlagen verbrauchen im Stand-by-Betrieb eine Menge Strom. Abhilfe bietet eine abschaltbare Steckerleiste. Wenn damit der Strom immer komplett ausgeschaltet wird, spart das im Jahr bis zu 30 Euro! Weitere Informationen unter www.energieverbraucher.de Seite 2 EDITORIAL Ein Wannenbad verbraucht dreimal so viel Energie und Wasser wie eine Fünf-MinutenDusche. Steigen Sie also von Baden auf Duschen um. Das spart 30 Euro im Jahr! von Burkhard Voß und Harald Kächele Duschen besser als baden Liebe Leserinnen und Leser, „Was halten Sie für die drei wichtigsten Umweltthemen” hatten wir auf unserer Internetseite www.natuerlichwaehlen.de gefragt - und fast die Hälfte von Ihnen hat den Klimaschutz an erster Stelle genannt. Anlass für uns, einmal darzustellen, wie die Politik in Berlin und Brandenburg mit diesem Thema umgeht. Unsere Analyse zeigt: Unabhängige, visionäre Konzepte sind in beiden Bundesländern Mangelware. Vielmehr diese den großen Konzernen das Feld überlassen, allen voran dem Unternehmen Vattenfall. Mit welchem Geschick der Konzern Einfluss auf Entscheidungen ausübt, welche Auswirkungen dies auf unsere Umwelt hat und auf welche Weise der BUND für den Klimaschutz aktiv wird, beschreiben wir in dieser Ausgabe der BUNDzeit. Aber auch Sie können sich für den Klimaschutz einsetzen. Dazu haben wir Ihnen verschiedene Energiespar-Tipps zusammengestellt, die nicht nur dem eigenen Geldbeutel, sondern auch der Umwelt gut tun. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine spannende Lektüre! Mit vielen Grüßen Katrin Lompscher, Berliner Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, über erneuerbare Energien und die Rolle des Energieunternehmens Vattenfalls in Berlin. BUNDzeit: Im Landesenergieprogramm hat sich der Senat im vergangenen Jahr vorgenommen, den CO2-Ausstoß in Berlin bis 2010 um 25 Prozent zu senken. Wie wollen Sie das erreichen? Lompscher: Wir werden weiterhin Dritt- und Fördermittel nutzen, um Gebäude wie beispielsweise Kindertagesstätten, Schulen, Bürogebäude energetisch zu sanieren. Und dann gibt es das Energieeinspar-Contracting, das in Berlin auch Energiesparpartnerschaft genannt wird. Ein Dienstleister von außen investiert in die Modernisierung der Anlagentechnik, wie Beleuchtung, Heizung, Pumpen, Regelung. Auf diese Weise werden bereits 1300 Gebäude in dieser Stadt energetisch fit gemacht. Der Contractor refinanziert seine Investitionen aus den erzielten Einsparungen. Außerdem wird das Land Berlin an den Einsparungen beteiligt. Wird mehr als vom Contractor garantiert eingespart, erhält Berlin einen Bonus. So fließen im Jahr zurzeit etwa drei Millionen Euro in die Staatskasse. Etwa 65 Millionen Euro haben bisher die Energiesparpartner in die Energieeffizienz öffentlicher Gebäude investiert. Die jährlichen Energieeinsparungen liegen bei durchschnittlich 25 Prozent. BUNDzeit: In der Koalitionsvereinbarung steht, dass für die vom Land Berlin genutzten Gebäude kein Vertrag mit einem Stromanbieter abgeschlossen werden darf, der auch Atomstrom produziert. Dann dürfen Sie ja demnächst kein Angebot von Vattenfall mehr annehmen. Lompscher: Die politische Auseinandersetzung wird zeigen, wie dieser Satz in Zukunft interpretiert wird. Für mich ist wichtig, dass wir für öffentliche Gebäude keinen Atomstrom beziehen. BUNDzeit: Selbst wenn Vattenfall Ihnen Ökostrom liefert, betreibt das Unternehmen dennoch außerhalb von Berlin und Brandenburg Atomanlagen. Sie dürften also tatsächlich nicht mehr mit Vattenfall ins Geschäft kommen. Lompscher: Das halte ich für unrealistisch. BUNDzeit: Ist es dann auch unrealistisch, dass Sie den derzeitigen Vertrag mit Vattenfall, der noch zwei Jahr läuft, vorzeitig kündigen? Lompscher: Mir ist keine politische Forderung bekannt, nach der eine Sonderkündigung notwendig wäre. BUNDzeit: Vattenfall plant ein neues Kohlekraftwerk in Klingenberg bei Rummelsburg. Damit legen Sie sich für die nächsten 20 bis 30 Jahr auf Kohle als Energieträger fest und nehmen sich die Chance, verstärkt nach Alternativen bei erneuerbaren Energien zu suchen. Wollen Sie das wirklich? Lompscher: Die Diskussion über den Neubau ist erst am Anfang. Klar ist, dass eine Ersatzinvestition in Klingenberg notwendig ist. Klar ist aber auch, dass jeder Anbieter in Berlin hohe Maßstäbe im Bereich Umweltschutz erfüllen muss. Eine intensivere Diskussion werden wir führen, wenn die Pläne auf dem Tisch liegen. Berlin ist derzeit nicht in der Lage, mit erneuerbaren Energien die Kapazitäten zu erreichen, die eine Anlage auf Kohlebasis bietet. BUNDzeit: Vattenfall ist an der Berliner Energieagentur beteiligt, darf auf der Homepage des Senats für Stadtentwicklung Links zur Stromfresseraktion platzieren und hat in Berlin das Monopol auf das Fernwärmenetz. Es entsteht der Eindruck, dass die Distanz von Unternehmen und Senat nicht besonders groß ist. Wie sehen Sie das? Lompscher: Man darf die Geschichte nicht vergessen! Vattenfall hat die landeseigene Bewag übernommen. Die regional- und stadtgeschichtliche Bedeutung dieses Unternehmens bleibt natürlich bestehen. Katrin Lompscher BUNDzeit: Aber jetzt ist das ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Das ist doch ein Unterschied. Lompscher: Natürlich muss auch Vattenfall Wettbewerbsregeln beachten. Ich bleibe aber dabei: industrie- und stadtgeschichtlich ist das Unternehmen ganz wichtig für Berlin. BUNDzeit: Trägt Berlin mit seinem hohen Energiebedarf nicht auch eine Mitverantwortung für die Verwüstung ganzer Landstriche in Brandenburg, in denen Kohle abgebaut wird, die in Berlin dann verbrannt wird? Lompscher: Ich bin keine Freundin der Vorstellung, Berlin sei eine Insel. Ich halte aber diese Diskussion um die Braunkohle für ganz gefährlich. Was dabei heraus kommt, sehen wir jetzt: Die Atomenergie kommt wieder ins Spiel. BUNDzeit: Aber damit wird der Ausbau der erneuerbaren Energien verhindert. Lompscher: Für den Ausbau der erneuerbaren Energien brauchen wir ein integriertes, umweltpolitisches Programm. Berlin und Brandenburg müssen gemeinsam energiepolitische Ziele verfolgen. Dafür werde ich mich stark machen, zumal Berlin seit langem ein Umweltkompetenzzentrum ist. Das Gespräch führte Saphir Robert. Eine ausführliche Version des Interviews finden Sie unter www.BUNDzeit.de THEMA „Vattenfall ist wichtig für Berlin“ Mitmachen Klimaaktionsteams Gegen Strom fressende Geräte vor Mediamärkten demonstrieren, Kohlemauer vor dem Brandenburger Tor bauen und vieles mehr: Wer sich für den Klimaschutz einsetzen und Klimakiller öffentlichkeitswirksam beim Namen nennen möchte, ist beim BUND richtig. Die Klimaaktionsteams in Berlin und Brandenburg suchen noch Mitstreiter. Interessenten melden sich bei Tilmann Heuser Tel. 030 / 78 79 00 – 0 E-Mail: heuser@BUND-Berlin.de oder bei Axel Kruschat Tel. 03 31 / 23 70 01 41 E-Mail: BUND.Brandenburg@BUND.net Weitere Informationen unter www.BUND-Berlin.de/klimateam www.BUND-Brandenburg.de Tipps Buch „Ein Freund der Erde“ von T.C. Boyle Die Welt im Jahr 2025: Der Treibhauseffekt hat voll zugeschlagen, im Loiretal wird nicht mehr Wein, sondern Reis angebaut, die meisten Säugetiere sind ausgestorben und das Essen ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Ty Tierwater, ein militanter Umweltschützer, hat mehr Zeit im Knast verbracht als in der freien Natur. Da taucht eines Tages seine zweite Frau Andrea mit einem ganz besonderen Anliegen auf. Ein bitterböses Zukunftsmärchen, in dem Boyle zu tragikkomischer Höchstform aufläuft. Aus dem Amerikanischen von Werner Richter; 360 Seiten, 19,90 Euro. Buch „Der Klimawandel“ von S. Rahmstorf und H.J. Schellnhuber Zeit zu handeln Neue Kohlekraftwerke zerstören das Klima, Atomenergie gefährdet unsere Sicherheit. Ich möchte mehr über die Energie- und Klimapolitik des BUND wissen Ich möchte das Klimaaktions-Paket Ich möchte beim Klimateam mitmachen Ich möchte den kostenlosen Klima-Newsletter des BUND Name, Vorname PLZ, Ort Straße, Hausnummer E-Mail Bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an: BUND Berlin • Crellestraße 35 • 10827 Berlin Die beiden Autoren, Wissenschaftler am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, gehen in ihrem kompakten und übersichtlichen Band den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels auf den Grund und beleuchten auch die Geschichte des Klimas im Laufe der Erdentwicklung. Darüber hinaus zeigen sie Ansätze für mögliche Lösungswege auf. 144 Seiten, 7,90 Euro. Film „Eine unbequeme Wahrheit“ Dokumentarfilm mit dem früheren US-Vizepräsidenten Al Gore zu den Folgen der globalen Erwärmung. Die DVD zu dem Kinofilm erscheint voraussichtlich Mitte März 2007 und kostet 17,99 Euro. Seite 3 AKTUELL Mitmachen Wer sich nach dem Abitur mit seiner Berufswahl noch nicht sicher ist oder noch ein wenig mit dem Studium warten möchte, kann sich jetzt für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) bei der Stiftung Naturschutz Berlin bewerben. Diese bietet über 100 Einsatzstellen, von der Arbeit mit Kindern über Umweltanalytik, Jugendumweltpolitik bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit. Mit dabei ist auch die BUNDjugend. Weitere Informationen und Anmeldung unter Tel. 030 / 26 39 41 40 oder E-Mail: foej@stiftung-naturschutz.de Tipps Grünflächen selbst pflegen Das Schmuckbeet in Ihrem Kiezpark ist in eine pflegeleichte Rasenfläche verwandelt worden, der Pflanzkübel in der Einkaufsstraße ist seit Monaten leer, die große Baumscheibe vor Ihrem Haus dient als Sperrmüllablage – das alles stört Sie und Sie möchten daran etwas ändern? An vielen Stellen Berlins sind Bürger bereits aktiv geworden: Sie bepflanzen Baumscheiben, befreien Beete von Wildkrautwuchs und harken Laub in öffentlichen Grünanlagen. In einer neuen Veranstaltungsreihe, die ab Anfang April startet, stellen Initiativen „ihre“ Flächen vor und Fachleute berichten über die richtige Pflege von Grünpflanzen und über Erfahrungen mit bürgerschaftlichem Engagement in anderen Städten. Weitere Informationen: Dr. Kristina Markan Tel. 030 / 78 79 00 - 48 Fußgänger in Berlin Eine Ausstellung zum Thema „Auf dem Weg … Berlin auf dem Weg zu einer fußgängerfreundlichen Stadt?“ ist bis zum 20 März 2007 in der Volkshochschule (VHS) Schöneberg am Barbarossaplatz zu sehen. Gezeigt werden 12 ausgesuchte Orte in Berlin, an denen es bereits fußgängerfreundliche Lösungen gibt, zum Beispiel der Viktoria-LuisePlatz in Schöneberg. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8 bis 21 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 14 Uhr. Veranstalter: FUSS e.V. Fachverband Fußverkehr Deutschland, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, in Zusammenarbeit mit der VHS Schöneberg. Weitere Informationen unter www.fuss-ev.de Seite 4 Foto: Michael Dieke Anmelden zum FÖJ Die Idylle täuscht: Bald sollen im Gebiet der Lacomaer Teiche die Bagger fahren. Prominente gegen Vattenfall-Tagebau Umweltverbände übergeben Resolution an brandenburgische Landesregierung und schwedischen Energiekonzern D ie Umweltorganisationen BUND, Grüne Liga und ROBIN WOOD haben im Dezember der brandenburgischen Landesregierung und dem Energiekonzern Vattenfall eine Resolution gegen die geplante Abbaggerung der Lacomaer Teiche übergeben. Die Umweltschützer errichteten außerdem 170 Kreuze vor der Potsdamer Staatskanzlei. Jedes Kreuz symbolisierte eine durch den Braunkohletagebau bedrohte Tier- oder Pflanzenart. Mit der Resolution forderten die Umweltorganisationen die Landesregierung auf, den von Vattenfall gestellten Planfeststellungsantrag abzulehnen. Das Unternehmen will in der nördlich von Cottbus gelegenen Teichlandschaft weiträumig Braunkohle abbauen. Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten sind dadurch in ihrem Bestand gefährdet, beispielsweise die streng geschützte Rotbauchunke. Rund 3.000 Menschen haben die Resolution der Umweltschützer unterzeichnet, unter ihnen Prominente wie die SPD-Politikerin Monika Griefahn, Lothar Bisky von der Linkspartei, Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen), der Umweltexperte der CSU, Josef Göppel, die Schauspieler Manfred Krug und Peter Sodann, der Sänger Gerhard Schöne und der Träger des alternativen Nobelpreises, Michael Succow. Die Lacomaer Teichlandschaft gehört zu den ökologisch wertvollsten Landschaften der Region. Sie wurde schon im Jahr 1968 als Landschaftsschutzgebiet und 2004 als Schutzgebiet mit europäischer Bedeutung ausgewiesen. Dennoch soll nach dem Willen von Vattenfall mit ihrer Zerstörung begonnen werden, damit der kleinste ostdeutsche Braunkohletagebau in seinem letzten Teilstück noch weitere sieben Jahre betrieben werden kann. Der Protest der Umweltschützer richtet sich auch gegen die schädlichen Klimaauswirkungen der Braunkohleverbrennung. Das Kraftwerk Jänschwalde, in dem die Braunkohle verstromt werden soll, gehört zu den uneffizientesten und dreckigsten in ganz Europa. Der BUND fordert daher die Brandenburger Landesregierung auf, sich endlich von der Abhängigkeit des Energiekonzerns Vattenfall zu befreien. Die Regierung Platzeck muss verhindern, dass unsere Umwelt und unser Klima zu Gunsten eines Konzerns zerstört werden dürfen. ak Helfen Sie mit Ihrer Spende! Der BUND unterstützt die Grüne Liga bei ihrer Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss, nach dem im Gebiet der Lacomaer Teiche Braunkohle abgebaut werden darf. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie den Protest gegen die Zerstörung der Teichlandschaft. BUND Brandenburg Mittelbrandenburgische Sparkasse BLZ: 160 500 00 Kto: 350 202 62 45 Protestaktion der Umweltverbände gegen Braunkohleabbau Landschaftszerstörer Braunkohle U m an eine Tonne Braunkohle heran zu kommen, müssen zwischen sechs und 20 Tonnen Abraum bewegt werden. Zurück bleiben öde Landschaften und ein zerstörter Wasserhaushalt. Das gilt besonders für die ohnehin unter Trockenheit leidende Niederlausitz. Hier wird seit Jahren das Grundwasser, das beim Abbau der Kohle stört, in die Spree abgeleitet. Das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung hat in einer viel beachteten Studie festgestellt, dass die Lausitz zu versteppen droht. Ist die Kohle abgebaggert, soll das Grundwasser die Restlöcher wieder füllen und in eine idyllische, touristisch nutzbare Teichlandschaft verwandeln. Das Problem: Das Wasser, das hier wieder einfließt, reagiert mit den Bodenmineralien und hat deshalb einen PH-Wert von bis zu 3, ist also extrem sauer. Damit bahnt sich eine weitere ökologische Katastrophe für die Niederlausitz an. Nichtsdestotrotz will die brandenburgische Landesregierung die Braunkohleförderung bis zum Jahr 2050 fortsetzen. Seit 1922 mussten 136 Orte im Niederlausitzer Revier den Baggern weichen, nun sind weitere 54 Dörfer bedroht. Es wird geschätzt, dass in den gesamtdeutschen Braunkohlerevieren 4,3 Milliarden Euro Folgekosten pro Jahr entstehen, die von der Allgemeinheit getragen werden. ak AKTUELL Infos Foto: PixelQuelle Baumzauber startet Risiko Gentechnik BUND lehnt genmanipulierte Pflanzen zur Gewinnung von Rohstoffen ab. D ie Hälfte des Gen-Mais in Deutschland steht in Brandenburg. Das klingt gewaltig, trotz allem ist die Gentechnik ein unbedeutender Wirtschaftszweig. Ganze 450 Hektar GenMais, so genannter „BT-Mais“, wurden 2006 in Brandenburg angebaut. Insgesamt werden in Brandenburg aber 1,34 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt. 749 Betrieben mit ökologischem Landbau stehen 13 Betriebe gegenüber, die BT-Mais anbauen. Diese relativ geringe Zahl ist aber kein Grund, sich entspannt zurück zu lehnen. Denn mit den gentechnisch veränderten Pflanzen – wie BT-Mais und bestimmte Kartoffelsorten – versuchen zum Beispiel Unternehmen wie BASF in das Geschäft mit den nachwachsenden Rohstoffen einzusteigen. Ist dieser Mais nun gentechnisch verändert oder nicht? Man sieht es ihm nicht an. Nachdem sich heraus gestellt hat, dass die Verbraucher genetisch manipulierte Nahrungsmittel ablehnen, sollen die Gentech-Pflanzen jetzt der Energie- und Rohstoffgewinnung dienen. Die Verfechter der Gentechnik erhoffen sich dadurch mehr Akzeptanz und mehr Absatz. Die Risiken für die Artenvielfalt und das Ökosystem durch den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen sind nicht annähernd erforscht. Auch wenn die Gentechnik für Rohstoffe genutzt wird und nicht für Nahrungsmittel, werden dennoch manipulierte Pflanzen in der Natur freigesetzt. Eine mögliche Folge: Die ökologische Landwirtschaft wird durch Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Pflanzen in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Die Landesregierung sollte sich deshalb darauf konzentrieren, die Stärke Brandenburgs bei der ökologischen Landwirtschaft auszubauen. ak Weitere Informationen unter www.BUND-Brandenburg.de Protestpostkarten gegen Tramstilllegung übergeben Grünes Geschenk A ktive des BUND und Betroffene haben im Dezember 4.000 Protestpostkarten gegen Kürzungspläne bei der Tram an die Berliner Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, übergeben. Mit der Aktion „Ausbau statt Abbau“ wehren sich der BUND und Anwohner gegen Überlegungen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bis zu einem Drittel aller Straßenbahnstrecken stillzulegen. Stattdessen wird der Ausbau des umwelt- und fahrgastfreundlichen Verkehrsmittels auch im Westteil der Stadt gefordert. Zwischenergebnis der Aktivitäten des BUND ist ein fast einstimmiger Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses, keine Strecken stillzulegen, sowie der Aufschub für die Einstellung der Schmöckwitzer Uferbahn zumindest bis zum Jahr 2011. Trotzdem ist zu befürchten, dass mittelfristig jede Streckensanierung, gleichzeitig auch die Frage nach deren Fortbestand aufwirft. Der BUND wird sich daher auch weiterhin für die Berliner Straßenbahn und ihre Fahrgäste engagieren! Der BUND Berlin hat Anfang November auf der Reinickendorfer Rathauswiese einen ersten Baumzaubergarten eröffnet. Damit haben Stadtbewohner die Gelegenheit, zu besonderen Anlässen wie etwa Hochzeit oder Taufe einen Baum zu pflanzen. Neben dem Garten in Reinickendorf gibt es bereits eine Anlage im Rudolf-SeiffertPark, in der Weseler Straße in Lichtenberg und im Volkspark Friedrichshain. 2007 sollen Gärten im Mauerpark, südwestlich der Hellen Mitte in Marzahn-Hellersdorf und auf der Laskerwiese in Kreuzberg-Friedrichshain hinzukommen. Hauptsponsor der Aktion „Baumzauber“ ist das Mineralwasserunternehmen Lichtenauer. Weitere Informationen unter www.baumzauber.de Übergabe der Protestpostkarten an die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer. Weitere Informationen unter www.BUND-Berlin.de Den Newsletter zum Thema „Straßenbahn“ können Sie unter strassenbahn@BUND-Berlin.de bestellen. Anzeige Renate Künast, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen im Deutschen Bundestag, hat die Patenschaft für eine Winterlinde im Berliner Stadtteil Schöneberg übernommen. Die Pflanzung fand im Rahmen des BUND-Projekts „Bäume für Berlin“ statt, mit dem der Umweltverband maßgeblich dazu beiträgt, das Stadtklima zu verbessern. Seit 2002 konnte der BUND Berlin durch die Kooperation mit verschiedenen Partnern wie der Deutschen Telekom AG, der Post AG und dem Stadtradio 88acht sowie vielen Privatspendern an die 1000 neue Bäume in Berlin pflanzen. Weitere Informaationen unter www.BUND-Berlin.de ������������������������������������ auf dem Berliner am 1. April 2007 Besuchen Sie uns rten, Dahlem Ga n he isc Botan Staudenmarkt im ����������������������������������� SNOEK GmbH • Tannenweg 10 • D-27356 Rotenburg/Wümme Telefon 0 42 68 – 400 • Fax 0 42 68 – 13 13 www.snoek-naturprodukte.de • info@snoek-naturprodukte.de Seite 5 Schöne Schmetterlinge Für den Schutz der Schmetterlinge in Brandenburg besonders der Naturpark Schlaubetal. Auf einer 14 Kilometer langen Wanderung von Neuzelle ins Dorchetal gibt es Gelegenheit, sie zu bewundern. Termin: 2. Juni 2007, 8 bis 16 Uhr Treffpunkt: Bahnhof Friedrichstraße, vor dem Eingang zum Reisecenter der Deutschen Bahn Kosten: 19 Euro pro Erwachsener (ermäßigt 11 Euro) Veranstalter: Eckart Klaffke in Zusammenarbeit mit dem BUND Berlin; Anmeldung unter Tel. 030 / 78 79 00 - 0 NATUR ERLEBEN Tipps Diavortrag über die Seidenstraße Zu den Jurten und Kamelen im zentralasiatischen Hochgebirge; Diavortrag von der BUND-Bahnerlebnisreise nach Asien. Termin: 7. März 2007, 19.30 Uhr Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin Veranstalter: Benedikt Bisping vom Bund Naturschutz Bayern Umwelt entdecken Papier schöpfen und lernen, wie sich Abfall verwerten lässt – die Ökostation Prenzlau bietet Themennachmittage, Vorträge und Experimentierwerkstätten rund um den Umweltschutz. Weitere Informationen unter www.oekostationprenzlau.de Ausstellung Poetisches und Kreatives zum Naturlehrpfad Moabit gibt es vom 1. bis 31. März 2007 in der Vitrine auf dem Rathausvorplatz des Rathauses Tiergarten am Mathilde-Jacob-Platz zu sehen. Natur erleben in Moabit Frühlingshafte Trauerweiden, Hainbuchen und Rosskastanien – Führung für Familien mit Kindern ab 6 Jahren; Termin: Sonntag, 22. April 2007, 12 Uhr Treffpunkt: Gotzkowskystraße/ Levetzowstraße, vor der Erlöserkirche. Moabits grüne Geheimnisse Führung mit der Diplom-Biologin Ulrike Willerding; Termin: Samstag, 28. April 2007, 14 Uhr Treffpunkt: Brunnen-, Waldstraße, Ecke Waldenserstraße Dauer: ca. 2 Stunden. Vögel in Moabit – Führung mit dem Ornithologen Siegfried Hirsch; Termin: Sonntag, 29. April 2007, 7.30 Uhr; Treffpunkt: U-Bahnhof Birkenstraße, westlicher Ausgang. Veranstalter aller Führungen ist die BUND-Gruppe „Naturlehrpfad Moabit“. Weitere Informationen: Heidrun Knief-Schneiker Tel. 030 / 78 79 00 – 32 E-Mail: naturlehrpfad-moabit@ BUND-Berlin.de Seite 6 Klettern, rennen, Natur erleben: Wanderung im winterlichen Schlaubetal Schöne Grüße aus der Eiszeit Wanderung durch das Schlaubetal W as, ihr wollt jetzt im Winter im Schlaubetal wandern?“ – Wer auf solches entsetztes Unverständnis stößt, sollte mit einem stolzen und herablassenden „Ja“ antworten. Denn es gibt kaum ein Ziel, das besser geeignet wäre für eine mehrtägige Tour durch absolute Ruhe und Abgeschiedenheit. Wald wohin das Auge reicht, durchzogen mit gut ausgeschilderten Wanderwegen. Bei gutem Wetter fällt das Sonnenlicht in Streifen auf den dick mit Laub bedeckten Boden. Spinnen huschen aufgeschreckt durch die Blätter. Hin und wieder ertönt ein Scharren und Piepsen. Ein Wiesel verschwindet blitzschnell in seiner Höhle unter einem morschen Baumstumpf. In der Ferne rumpeln einzelne Autos über eine uralte, buckelige Pflasterstraße durch die eiszeitliche Hügellandschaft. Das Schlaubetal in der Nähe von Eisenhüttenstadt beeindruckt durch eine unspektakuläre Schönheit und hinterlässt gerade dadurch den Eindruck einer maßlosen Naturidylle. Und genau hier betreibt der BUND Brandenburg die Schlaubemühle, gemeinsam mit dem gleichnamigen Verein. Schon vor fast 600 Jahren wurde hier das Korn der umliegenden Bauern gemahlen. Die Äbte des östlich gelegenen Klosters Neuzelle entschieden, wer mahlen und wann und wie der Müller sein Vieh im Wald weiden lassen durfte. Zu DDR-Zeiten erholten sich in der ehemaligen Mühle die Mitarbeiter des Ministeriums für Handel und Versorgung, vielleicht auch andere, Genaues drang nicht an die Öffentlichkeit. Nach der Wende hing ein Schild der Bundeswehr an der Mauer, das verschwand aber auch bald. Seit 1993 betreibt der BUND Brandenburg in dem unscheinbaren, grau verputzten Gebäude ein Natur- und Informationszentrum. Wer sich rechtzeitig anmeldet, kann an einer Wald-Ralley teilnehmen, Fledermäuse besuchen, sich unter Anleitung mit Kompass und Karte durch den Wald schlagen oder auch einfach nur übernachten. Es gibt zwei Tagungsräume für bis zu 20 Personen. Schulklassen können zu einer naturverbundenen Klassenfahrt anreisen. Mitten im Grünen: Die Schlaubemühle des BUND bei Eisenhüttenstadt Denn zu entdecken gibt es viel: Selten gewordene Fisch- und Seeadler brüten hier, im Sommer richtet sich der Wiedehopf Höhlen in alten Bäumen ein und ganz selten huscht eine irrwitzig quietschgrün-blau gefärbte Smaragdeidechse durch das Heidekraut. Dreizehn der in Brandenburg heimischen Tierund Pflanzenarten gibt es nur noch im Schlaubetal. Wer wissen will, wo was wächst und kreucht, sollte sich an den BUND wenden. Auf Nachfrage organisiert dieser eine Naturwanderung und andere Unternehmungen. Auf eigene Faust das Gebiet zu durchwandern, vorbei an alten moosbewachsenen Baumstämmen und einer sanft plätschernden und gurgelnden Schlaube hat im Winter übrigens noch einen Vorteil. Dieser sollte vor allem Besuchern aus den Großstädten nicht vorenthalten werden: Es gibt keine Stechmücken. ro Kontakt BUND Naturschutz- & Informationszentrum Schlaubemühle, Tel. 03 36 73 - 59 52, E-Mail: schlaubemuehle@t-online.de Weitere Informationen unter www.people.freenet.de/schlaubemuehle/index.htm Darf ich vorstellen: Meine Erben! Photo: Jan Köhler-Kaeß Dr. Ina Walenda BUND-Mitglied seit 2000 Schmetterlinge Glückliche Kühe Frösche & Co. Der BUND verbessert mit vielen Projekten die Lebensbedingungen der Schmetterlinge – und bewahrt damit die Vielfalt der Natur. Der BUND steht für ökologische Landwirtschaft: artgerechte Tierhaltung, gesunde Ernährung. Ohne Gentechnik! Das soll so bleiben. Der BUND beschützt unsere heimischen Amphibien. Damit unsere Enkel und Urenkel Frösche nicht nur für Märchenfiguren halten. Mein Testament stiftet Zukunft Sie engagieren sich für die Umwelt und Ihnen liegt die Natur am Herzen. Warum nicht konsequent bleiben und sogar über den Tod hinaus für diese Ziele stehen? Handeln Sie wie Ina Walenda und bedenken Sie den BUND in Ihrem Testament. Jeder Betrag hilft, die Natur auch in Zukunft zu schützen und zu bewahren. Fordern Sie dazu kostenlos unsere Informationsbroschüre „Was bleibt, wenn wir gehen?“ an. Vielen Dank für Ihre Unterstützung. www.meine-erben.de BUND · Matthias Jach · Am Köllnischen Park 1 · 10179 Berlin Tel.: (030) 275 86 474 · Fax: (030) 275 86 440 Seite 7 Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Berlin e.V. Crellestr.35 10827 Berlin www.BUND-Berlin.de und Landesverband Brandenburg e.V. Friedrich-Ebert-Str. 114a 14467 Potsdam www.BUND-Brandenburg.de Kontakt Tel. 030 / 78 79 00 - 0 E-Mail: redaktion@BUNDzeit.de www.BUNDzeit.de Redaktion Axel Kruschat (ak) Saphir Robert (ro) Carmen Schultze (cs) V.i.S.d.P. Vertrieb & Marketing Thorsten Edler Anzeigen bigben reklame bureau gmbh An der Surheide 29 28870 Fischerhude Tel. 042 93 / 72 72 Plakatwettbewerb – Spritfresser enttarnen! V or neun Jahren versprachen die deutschen Autohersteller, dass sie den Benzinverbrauch bei Neuwagen auf unter sechs Liter senken wollten. Passiert ist – nichts. Der BUND ruft daher zu einem Plakatwettbewerb auf. Gesucht sind besonders kreative Varianten für eine angemessene Autowerbung in den Zeiten des Klimawandels. Machen Sie mit beim BUNDAdbusting-Wettbewerb! Täglich sehen wir sie auf Plakaten, in Zeitschriften, in Fernsehspots: auf Hochglanz polierte Straßen- und Geländekreuzer. Was selbstverständlich nie zur Sprache kommt: In puncto Benzinverbrauch sind die hypergalaktischen Flitzer wahre Oldtimer. So verbrauchen 38 Mercedes-Modelle mehr als zwölf Liter Sprit auf 100 Kilometern, bei Volkswagen sind es 24 Modelle und bei BMW immerhin 15. Ganz zu schweigen von dem entsprechenden CO2-Ausstoß. Unter dem Titel „Die Verantwortungslosen Drei“ macht der BUND jetzt mobil. Wer den originellsten Einfall für den Umgang mit traditioneller Autowerbung hat, kann ein schickes Cruiser-Bike gewinnen. Der Wettbewerb läuft bis zum 31. März 2007. Teilnahmebedingungen und weitere Informationen unter www.vorort.BUND.net/klimaschutz/enttarnt/home.html Klimazahlen Herausgeber KURZ & BUND Impressum Ulla, die Umweltsau Gestaltung sujet.design Livländische Str. 26 10715 Berlin www.sujet.de/sign Auflage 30.000 Gedruckt auf Voiron Green matt (100% Recycling-Papier) ... eines durchschnittlichen Kühlschrankes in Kilowatt pro Stunde: 240 ... eines Strom sparenden Kühlschrankes in Kilowatt pro Stunde: 120 Kosten für Leerlauf und Stand-by-Betrieb elektrischer Geräte ... ... die die Industrie in Deutschland nach EUVorgaben von 2008 bis 2012 einsparen soll, in Millionen Tonnen: 426,9 ... die pro Tonne Kohle entsteht, wenn diese in Kraftwerken verbrannt wird, in Tonnen: 3 Kohlenmenge ... Anstieg des Energieverbrauchs ... ... die das Kraftwerk Jänschwalde nach Angaben von Vattenfall täglich benötigt, um Strom zu erzeugen, in Tonnen: 80.000 ... deutscher Haushalte von 1995 bis 2005, in Prozent: 3,5 Menge an CO2 ... ... die eingespart wird, wenn die Raumtemperatur um ein Grad gesenkt wird, in Prozent: 6 Kosten, die der Klimawandel ... ... nach Berechnungen des ehemaligen Chefökonomen der Weltbank weltweit bis 2050 pro Jahr verursacht, wenn wir nichts dagegen tun, in Euro: 1,6 bis 6,2 Billionen Menge an Kohlendioxid ... Kosten ... die pro Jahr in Deutschland ausgestoßen wird, in Millionen Tonnen: 880 ... die nach Berechnungen des ehemaligen Chefökonomen der Weltbank pro Jahr fällig werden, um den Klimawandel bis 2050 einzudämmen, in Euro: ... die 2002 in Brandenburg ausgestoßen wurde, in Millionen Tonnen: 64,2 Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Oder was fällt Ihnen zum Autowerbung noch ein? Menge an Kohlendioxid ... ... pro Jahr in Deutschland, in Milliarden Euro: 3,3 ... die eingespart wird, wenn ein Auto statt 15.000 Kilometer im Jahr nur 10.000 Kilometer im Jahr fährt, in Kilogramm: 1000 Druck Neef + Stumme GmbH & Co. KG Druck und Verlag Schillerstraße 2 29378 Wittingen Erscheinungsweise: vierteljährlich, der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten Energieverbrauch im Jahr ... ... die 2002 in Berlin ausgestoßen wurde, in Millionen Tonnen: 25 300 Milliarden Ich bin natürlich interessiert ... ... am Abonnement der BUNDzeit, 4 mal im Jahr, Gesamtpreis 5 Euro Die nächste BUNDzeit erscheint Ende April 2007 Anzeigenschluss ist der 16. März 2007 Spendenkonto BUND Berlin Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00 Kto. 32 888 00 BUND Brandenburg Mittelbrandenburgische Sparkasse BLZ: 160 500 00 Kto. 350 202 62 45 Erbschaften an den BUND sind nach §13 ErbStG von der Erbschaftssteuer befreit. Wir informieren Sie gerne: erbschaftsratgeber@BUNDBerlin.de Seite 8 für Nicht-BUNDmitglieder und Nicht-BUNDförderer ... bitte senden Sie mir Informationen über den BUND Berlin Brandenburg ... bitte senden Sie mir den E-Mail-Newsletter des BUND Berlin ... an einer Mitgliedschaft beim BUND, denn eine starke Natur- und Umweltlobby braucht eine finanziell unabhängige Unterstützung (Jahresbeitrag: 50 €, Familien: 65 €, erm. Beiträge möglich) Name, Vorname Straße, Hausnummer PLZ Ort E-Mail Bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an: BUND Berlin • Crellestraße 35 • 10827 Berlin bzw. BUND Brandenburg • Friederich-Ebert-Straße 114a • 14467 Potsdam BUNDzeit
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.