MVV EnERGIE
DER ZUKUnFtSVERSoRGER
Geschäftsbericht 2013/14
ENERGIE FÜR
UNSERE KUNDEN:
DEZENTRAL
UND EFFIZIENT
Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 2013/14
Wichtige Ereignisse im
Geschäftsjahr 2013/14
Im November 2013 hat die MVV Umwelt Asset
GmbH einen Kooperationsvertrag mit dem
Standortbetreiber des Chemieparks Leuna, der
InfraLeuna GmbH, unterzeichnet. Unsere thermische Restabfallbehandlungs- und Energie
erzeugungs-Anlage TREA Leuna liefert seit Mitte
2014 Strom und Dampf an den Chemiepark;
dort sind rund 130 Firmen ansässig.
Unser Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren
Energien geht konsequent weiter. So stammt
bereits die Hälfte der Stromerzeugung unserer
Tochtergesellschaft Energieversorgung Offenbach AG (EVO) aus erneuerbaren Energien, insbesondere aus Windkraft: Der vierte Windpark
der EVO ging im Februar 2014 in RheinlandPfalz ans Netz. Damit verfügt die EVO über 38
Windkraftanlagen, die zusammen rund 95 MWel
Leistung erbringen.
MVV Umwelt und die französische SemardelGruppe haben ihr Know-how im Mai 2014 in der
neuen Gesellschaft SEVE (Solutions Européennes
de Valorisation Énergétique S.A.S.) gebündelt:
Die kommunal geprägten Unternehmen arbeiten
bei Ausschreibungsverfahren zur Betriebsführung
von thermischen Abfallverwertungsanlagen in
Frankreich zusammen.
MVV Energie investiert gemeinsam mit dem
Erneuerbare-Energien-Unternehmen BayWa r.e.
rund 14 Mio Euro in den Bau einer dritten Bio
methananlage. Die Bauarbeiten in Staßfurt haben im Juni 2014 begonnen; ab Mitte 2015 soll
dort Biomethan erzeugt und ins Erdgasnetz eingespeist werden.
MVV Energie engagiert sich im wachsenden
Markt der effizienten und kostensparenden
Beleuchtungslösungen: Seit Juni 2014 ist ihre
Tochtergesellschaft MVV Enamic GmbH mit 26 %
an dem Luxemburger Lichtspezialisten luminatis
S.à.r.l. beteiligt.
Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat im
September 2014 einer neuen Beteiligung zugestimmt: Zum 1. Oktober 2014 übernimmt MVV
Energie die niedersächsische Windwärts Energie
GmbH, die Windenergieprojekte entwickelt, erwirbt, baut und betreibt. Mit Windwärts bauen
wir das Windgeschäft und damit den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieerzeugung
des MVV Energie Konzerns weiter aus. Auch im
Bereich der erneuerbaren Energien decken wir
nun die gesamte Wertschöpfungskette von der
Projektentwicklung über den Anlagenbetrieb bis
zur Stromvermarktung ab und erreichen damit
ein Alleinstellungsmerkmal im künftigen Energiemarkt.
Kennzahlen
KEnnZahlEn
Kennzahlen des MVV Energie Konzerns
in Mio Euro
2013/14
2012/13
% Vorjahr
Umsatz und Ergebnis
Umsatz ohne Energiesteuern
3 793
4 044
−6
Adjusted EBITDA1, 2
338
376
− 10
Adjusted EBIT 1, 2
173
208
− 17
Adjusted EBT 1, 2
130
143
−9
Bereinigter Jahresüberschuss 1, 2
92
101
−9
Bereinigter Jahresüberschuss nach Fremdanteilen 1, 2
85
85
0
1,29
1,29
0
Bereinigtes Ergebnis je Aktie 1, 2 in Euro
Cashflow
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2
418
372
+ 12
6,35
5,64
+ 13
Bereinigte Bilanzsumme (zum 30.9.) 3
3 986
4 037
−1
Bereinigtes Eigenkapital (zum 30.9.) 2, 3
1 397
1 391
0
35,1 %
34,5 %
+2
1 088
1 111
−2
ROCE 2
6,8 %
8,3 %
− 18
WACC
7,4 %
7,4 %
0
− 0,6 %
0,9 %
—
2 556
2 507
+2
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit je Aktie 2 in Euro
Kapitalstruktur
Bereinigte Eigenkapitalquote (zum 30.9.) 2, 3
Nettofinanzschulden
Wertentwicklung
Value Spread 2
Capital Employed 2
Investitionen
321
392
− 18
davon Wachstumsinvestitionen
212
301
− 30
davon Bestandsinvestitionen
109
91
+ 20
Köpfe (Anzahl zum 30.9.)
5 444
5 459
0
Vollzeitäquivalente (Anzahl zum 30.9.) 4
4 804
4 785
0
Beschäftigte
1 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten, ohne Strukturanpassung Altersteilzeit,
ohne Restrukturierungsaufwand und mit Zinserträgen aus Finanzierungsleasing
2 Vorjahreswerte angepasst. Erläuterungen dazu im Kapitel
3 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten
4 Teilkonzern Ingolstadt quotal eingeflossen
Geschäftsentwicklung auf Seite 65
MVV Energie auf einen Blick
MVV Energie auf einen Blick
Anteil der Berichtssegmente am Umsatz ohne Energiesteuern
des MVV Energie Konzerns, Geschäftsjahr 2013/14
Adjusted EBIT nach Berichtssegmenten
des MVV Energie Konzerns in Mio Euro, Geschäftsjahr 2013/14
Erzeugung und Infrastruktur
11 %
Strategische Beteiligungen
5 %
Handel und
Portfoliomanagement
24 %
Vertrieb und
Dienstleistungen
60 %
Erzeugung und
Infrastruktur
124
– 22
Handel und
Portfoliomanagement
Vertrieb und
Dienstleistungen
31
Strategische
Beteiligungen
31
9
Sonstiges
– 40
Umsatz ohne Energiesteuern in Mrd Euro
3,9
4,0
3,6
3,4
3,8
40
60
80
100
120
140
400
350
3,0
300
2,5
250
2,0
200
1,5
150
1,0
100
0,5
50
0,0
243
242
223
208
173
0
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
Investitionen in Mio Euro
350
281
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
5 541
5 459
5 444
2011/12
2012/13
2013/14
8 000
392
267
2009/10
Beschäftigte (Köpfe)
400
250
20
450
4,0
300
0
Adjusted EBIT in Mio Euro
4,5
3,5
– 20
321
294
7 000
6 000
6 059
5 919
5 000
200
4 000
150
3 000
100
2 000
50
1 000
0
0
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2009/10
2010/11
mvv ENERGIE
Im PoRTRAIT
Der MVV Energie Konzern ist eines der führenden Energieunternehmen in
Deutschland; die Muttergesellschaft MVV Energie AG hat ihren Sitz in Mann
heim. Unsere rund 5 400 Mitarbeiter haben im Geschäftsjahr 2013/14 einen
Umsatz von 3,8 Mrd Euro erwirtschaftet.
Wir besetzen alle wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette – von der
Energieerzeugung über den Energiehandel, der Energieverteilung über eigene
Netze bis zum Vertrieb und zum Energiedienstleistungsgeschäft. In Deutsch
land zählt unsere Unternehmensgruppe darüber hinaus zu den führenden
Betreibern von thermischen Abfallverwertungs und Biomasseanlagen; unser
Knowhow in diesem Bereich stellen wir zukünftig auch in Großbritannien und
Frankreich unter Beweis.
Mit gezielten Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien, in die
Stärkung der Energieeffizienz, den Ausbau der KraftWärmeKopplung, in
die umweltfreundliche Fernwärme und in die thermische Nutzung von Abfäl
len tragen wir zum Umbau des deutschen Energiesystems bei. Die Energie
versorgung wird zukünftig dezentraler, erneuerbarer, flexibler und intelligen
ter sein. Dem begegnen wir mit der Entwicklung innovativer Produkte und
Energiedienstleistungen.
Wir sind „Der Zukunftsversorger“ und setzen auf Regionalität, Effizienz und
Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit geht weit über den Umwelt und Klimaschutz
hinaus; sie umfasst für uns alle Bereiche unseres unternehmerischen Han
delns. Wir wollen für unsere rund 1 Million Kunden aus Industrie, Gewerbe
und Privathaushalten eine zuverlässige, wirtschaftliche und umweltfreund
liche Energieversorgung gewährleisten und unseren Mitarbeitern auch in
Zukunft sichere und attraktive Arbeitsplätze bieten.
Inhalt
Inhalt
1 . E
NERGIE FÜR UNSERE KUNDEN:
DEZENTRAL UND EFFIZIENT
110 . Konzernabschluss
112 . Gewinn- und Verlustrechnung
22 . An unsere Aktionäre
112 . Gesamtergebnisrechnung
24 . Brief des Vorsitzenden des Vorstands
113 . Bilanz
26 . Der Vorstand der MVV Energie AG
114 . Eigenkapitalveränderungsrechnung
28 . Bericht des Aufsichtsrats
115 . Kapitalflussrechnung
32 . Bericht zur Corporate Governance
38 . Die Aktie der MVV Energie AG
117 . Erläuterungen zum Konzernabschluss
170 . Versicherung der gesetzlichen Vertreter
171 . Organe der Gesellschaft
42 . Zusammengefasster Lagebericht
179 . Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
44 . Grundlagen des Konzerns
53 . Wirtschaftsbericht
180 . Weitere Informationen
94 . Bericht zu Chancen und Risiken
182 . Zehnjahresübersicht
99 . Internes Kontrollsystem (IKS)
188 . Glossar
101 . Vergütungsbericht
193 . Verzeichnis der Tabellen und Grafiken
104 . Übernahmerelevante Angaben
105 . Nachtragsbericht
Impressum, Finanzkalender
105 . Prognosebericht
Kontakt
Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis befindet sich am Anfang des jeweiligen Kapitels.
MVV Energie
Der Zukunftsversorger
ENERGIE FÜR
UNSERE KUNDEN:
DEZENTRAL
UND EFFIZIENT
Magazin zum
Geschäftsbericht
2013/14
MVV Energie
Der Zukunftsversorger
DER
ZUKUNFTSvERSoRGER
»
Wir haben früh den
Schalter umgelegt und
zielgerichtet investiert.
«
WIR BAUEN
die erneuerbaren
Energien aus
WIR ERHÖHEN
die Energieeffizienz
unserer Anlagen
WIR BIETEN
kundenorientierte
Produkte und Services
2
MV V ENERGIE 2013 / 14
Energie für unsere Kunden: dezentral und effizient
Energie für
unsere Kunden:
dezentral
und effizient
Als Zukunftsversorger wollen wir den notwendigen
Umbau des Energiesystems für uns wirtschaftlich
und ökologisch erfolgreich gestalten. Wir stellen
uns aktiv diesen Herausforderungen und arbeiten
effizient an einer zukunftsfähigen, marktgerechten
und verbraucherfreundlichen Energieversorgung.
Kurz: Wir sind ein Vorreiter der neuen Energiewelt.
MV V Energie 2013 / 14
3
MVV Energie
4
Der Zukunftsversorger
MV V Energie 2013 / 14
Energie für unsere Kunden: dezentral und effizient
DIE NEUE ENERGIEWELT
ERFoRDERT FLEXIbLES UND
INTELLIGENTES mANAGEmENT
voN ENERGIE. DAS IST DER
SchLÜSSEL ZUm WIRTSchAFTLIchEN ERFoLG.
„WIR WOLLEN AUCH IN ZUKUNFT ZU DEN
MARKTORIENTIERTEN VORREITERN DER DEUT SCHEN
ENERGIEBR ANCHE GEHÖREN.“
MV V ENERGIE 2013 / 14
5
MVV Energie
Der Zukunftsversorger
WIR ENTWICKELN INNOVATIVE
GESCHÄFTSMODELLE, DEZENTRALE
LÖSUNGEN UND PRODUKTE,
DIE DEN NEUEN BEDÜRFNISSEN
UNSERER KUNDEN ENTSPRECHEN.
MIT DER VERMARKTUNG ÜBER UNSER
VIRTUELLES KRAFTWERK BLEIBEN
INVESTITIONEN IN ERNEUERBARE
ENERGIEN ATTRAKTIV.
V E R M A R K T U N G VO N F L E X I B E L S T E U E R BA R E N K U N D E NA N L AG E N
steuerbare kunDenanLagen
THERMISCHE
ENERGIEERZEUGUNG
ERNEUERBARE
ENERGIEERZEUGUNG
INDUSTRIE, GEWERBE
UND PRIVATKUNDEN
anbinden,
bündeln,
steuern,
überwachen
VirtueLLes kraftWerk Von MVV energie
wirtschaftlich
optimiert
vermarkten
TERMINMARKT
SPOTMARKT
INTRADAY
MARKT
stroMgrosshanDeLsMärkte
6
MV V ENERGIE 2013 / 14
REGELENERGIE
MARKT
Energie für unsere Kunden: dezentral und effizient
Dezentrales Energiemanagement erfordert
neue geschäftsmodelle
Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien wird die Energieversorgung in Deutschland
dezentraler und die Rollen der Marktteilnehmer im Energiesystem ändern sich fundamen
tal: Der Kunde wird in der Energiewirtschaft ein sogenannter „Prosument“, der Energie
sowohl selbst erzeugen kann (Produzent) als auch Energie verbraucht (Konsument). Für
die Energiebranche bedeutet dies, dass sie sich vom klassischen reinen Energieversorger
hin zum modernen Energiedienstleister entwickeln muss.
der kunde
als aktiver
marktteilnehmer
MVV Energie hat sich frühzeitig auf diese Entwicklung eingestellt. Unsere Tochtergesell
schaft MVV Enamic bietet bereits seit einigen Jahren maßgeschneiderte Prozessoptimierung
und Energieeffizienzlösungen für Industriekunden an. Nun stellen wir auch das traditionelle
Geschäftsmodell für Privat- und Gewerbekunden auf den Kopf: Die Kunden rücken noch
stärker als bisher in unseren Fokus, und unser Geschäft wird künftig maßgeblich von inno
vativen Dienstleistungen und Produkten für ein intelligentes, dezentrales Energiemanage
ment geprägt werden.
Intelligentes
Energiemanagement
aus einer Hand
Dazu haben wir Anfang November 2014 ein bisher einzigartiges branchenübergreifendes
Gemeinschaftsunternehmen mit dem Markennamen BEEGY GmbH (abgeleitet von Better
Energy) gegründet. In diesem Joint Venture agieren wir als Energieversorger und -dienst
leister zusammen mit dem Handels- und Dienstleistungskonzern BayWa, dem Heiz- und
Kühlsystemhersteller Glen Dimplex und dem Softwarespezialisten GreenCom Networks.
Unsere Kunden profitieren von der Kombination aus energiewirtschaftlichem Know-how,
Software-Intelligenz und Logistikexpertise: Sie erhalten alle Produktkomponenten, die
sie für ein intelligentes Energiemanagement benötigen, aus einer Hand. Dessen zentrale
Bausteine sind intelligent vernetzte Systemlösungen, die es ermöglichen, die Erzeugung,
den Verbrauch und die Speicherung von Energie flexibler aufeinander abzustimmen.
Schwankende Strommengen bei der Erzeugung aus erneuerbaren Energien können ent
weder direkt verbraucht oder beispielsweise über Wärmepumpen als Wärme im Gebäude
gespeichert werden. Auch werden Prognosen über Verfügbarkeit und Verbrauch von
Energie genutzt, um die Energienachfrage aktiv – zum Beispiel durch Lastverschiebung –
zu steuern. Dabei wird über das Internet auf Strommarktprognosen zugegriffen und nur
dann Strom aus dem Netz entnommen, wenn dieser ausreichend oder im Überfluss vor
handen und deshalb preiswerter ist.
Neue Perspektiven
durch branchenübergreifende
Partnerschaften
Darüber hinaus arbeitet MVV Energie in einem neuen Verbundprojekt mit starken Part
nern wie energy & meteo GmbH und dem Fraunhofer Institut für System- und Innovations
forschung ISI zusammen, um neue Geschäftsmodelle für eine wirtschaftlichere Nutzung
der Energieerzeugung aus regenerativen Energiequellen zu entwickeln. Neben der best
möglichen Vermarktung erneuerbarer Energien an den jeweils lukrativsten Energiemärkten
( siehe auch nebenstehendes Schaubild) ist auch eine Kopplung des Strommarkts
mit dem Wärmemarkt vorgesehen, indem wir unser virtuelles Kraftwerk mit dem Fern
wärmenetz kombinieren. /.
Wirtschaftlichere
Nutzung Von
erneuerbaren
Energien
MV V Energie 2013 / 14
7
MVV Energie
Der Zukunftsversorger
Der energiehanDel:
ein baustein fÜr neue geschäftsmoDelle
M A X I M A L E F L E X I B I L I TÄT D U R C H I N T R A DAY- HA N D E L RU N D UM D I E U H R
EXPERTISE Im
ENERGIEhANDEL
Das Expertenteam von
MVV Trading kombiniert
intelligente Handels
strategien mit der Markt
erfahrung mehrerer Jahre.
hANDEL AUF
AUGENhöhE
Als Partner kommunaler
und regionaler Versorger
bieten wir maßgeschneiderte
Lösungen exakt für deren
Bedürfnisse.
FLEXIbEL DURch
INTRADAY-hANDEL
Der volatilen Stromein
speisung durch Windkraft
und Photovoltaikanlagen
begegnen wir mit Handel
auf dem Kurzfristmarkt.
8
MV V ENERGIE 2013 / 14
Energie für unsere Kunden: dezentral und effizient
Ein wichtiger Pfeiler beim Aufbau von neuen Geschäftsmodellen zum dezentralen und
kosteneffizienten Energiemanagement ist unsere Energiehandelstochter, die MVV Trading.
Für die zunehmend schwankende Stromeinspeisung durch erneuerbare Energien hat sie
einen speziell auf kurzfristige Märkte ausgerichteten Handelsbereich aufgebaut, der rund
um die Uhr und an sieben Tagen der Woche am Intraday-Markt aktiv ist.
Die Rolle des
Energiehandels
beim dezentralen
Energiemanagement
Ein neuer Schwerpunkt des Intraday-Handels liegt im Handel mit Viertelstundenprodukten:
MVV Trading kauft oder verkauft Strommengen für eine bestimmte Viertelstunde eines
Tages. Bislang waren solche Geschäfte nur für ganze Stunden üblich; nun kann der Energie
einkauf noch besser an den tatsächlichen Energiebedarf angepasst werden.
Der Handel mit den Viertelstundenprodukten bietet für den MVV Energie Konzern Vorteile
in der Beschaffung und Vermarktung: Zum einen profitieren die Betreiber von Wind
kraft- und Photovoltaikanlagen, die ihren Strom direkt vermarkten, von dieser Form des
kurzfristigen Handels. Die Genauigkeit, mit der die Erzeugung vorhergesagt werden
kann, beeinflusst die erzielte Rendite bei der Direktvermarktung erheblich, denn bei
Abweichungen von der Prognose muss auf teure Ausgleichsenergie zurückgegriffen wer
den. Der kurzfristige Handel hilft dabei, die Wirtschaftlichkeit einer Erzeugungsanlage stark
zu verbessern, weil die kürzeren Prognoseintervalle den Bedarf nach Ausgleichsenergie
deutlich senken. Zum anderen können unsere Tochtergesellschaften und Beteiligungen
ihre kurzfristige Energiebeschaffung durch den Intraday-Handel selbst optimieren.
MVV Trading bietet den Viertelstundenhandel über einen direkten Zugang zu den Energie
märkten an. Voraussetzung für die Erzielung von Skaleneffekten und damit eine erfolg
reiche Nutzung der Intraday-Handelsmöglichkeiten ist eine enge Zusammenarbeit zwischen
Handel und Vertrieben.
Bessere Prognose
durch kürzere
Intervalle
Da die Bedeutung des Intraday-Handels und insbesondere des Handels mit Viertelstunden
produkten für große Energieverbraucher, für Versorger und Erzeuger kontinuierlich steigt,
bietet MVV Trading ihre Handelsaktivitäten auch außerhalb des MVV Energie Konzerns
an: Sie nutzt ihre Erfahrungen aus der Unternehmensgruppe und richtet ihr Dienst
leistungsangebot insbesondere auf kommunale und regionale Energieversorger aus.
Denn sowohl die Bewirtschaftung eines Bilanzkreises als auch das Management eines
eigenen Energieportfolios rund um die Uhr stellen hohe Anforderungen an Personal
und IT – ein Aufwand, den sich beispielsweise viele kleinere Stadtwerke nicht leisten
können. Mit der Unterstützung von MVV Trading haben sie nun die Möglichkeit, spontan
disponieren, Schwankungen des Strompreises nutzen und so am Intraday-Markt echte
Vorteile generieren zu können. /.
GroSSe
Möglichkeiten
für kleine,
lokale Versorger
MV V Energie 2013 / 14
9
MVV Energie
10
Der Zukunftsversorger
MV V Energie 2013 / 14
Energie für unsere Kunden: dezentral und effizient
DIE NEUE ENERGIEWELT
bIETET DIE chANcE, mIT NEUEN
PRoDUKTEN UND DIENSTLEISTUNGEN FÜR UNSERE KUNDEN
PRoFITAbEL ZU WIRTSchAFTEN.
„UNSERE MASSGESCHNEIDERTEN ENERGIEEFFIZIENZLÖSUNGEN HABEN SICH IN INDUSTRIE, GEWERBE UND
IN DER IMMOBILIENWIRT SCHAFT BEWÄHRT.“
MV V ENERGIE 2013 / 14
11
MVV Energie
Der Zukunftsversorger
WIR STELLEN SERVICES
UND LÖSUNGEN ZUR STEIGERUNG
DER EFFIZIENZ IN DEN
FOKUS UNSERES ANGEBOTS.
IN UNSEREN ENERGIEEINSPARPROJEKTEN HEBEN WIR DIE
INDIVIDUELLEN SPARPOTENZIALE
VON UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN
UND SETZEN SIE DIREKT VOR ORT UM.
E N E R G I E E I N SPA RU N G D U R C H N E U E B E L E U C H T U N G I M I N D U S T R I E PA R K G E R S T HO F E N
12
MV V ENERGIE 2013 / 14
Energie für unsere Kunden: dezentral und effizient
Vom reinen Energieversorger
zum Energiedienstleister
Auf dem Markt der Energiedienstleistungen haben wir uns in Deutschland als einer der
führenden Anbieter etabliert. Unser Ziel ist es, auch für die wachsenden Anforderungen
unserer Kunden an das Energiedienstleistungsgeschäft Produkte und Lösungen zu ent
wickeln, die sich durch Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit auszeichnen. Dazu setzen
wir effiziente und umweltschonende Technologien und Verfahren sowie erneuerbare
Energieträger ein: So können wir die begrenzten natürlichen Ressourcen schonen und
gleichzeitig die Kosten für unsere Kunden minimieren.
einer der führenden
Energiedienstleister
Einer unserer Schwerpunkte liegt im Bereich der effizienten Beleuchtungslösungen für
Industrie, Gewerbe und Kommunen, um Energie und damit Kosten zu sparen: Über unsere
Tochtergesellschaft MVV Enamic sind wir mit 26 % an dem Luxemburger Lichtspezialisten
luminatis beteiligt. Die beiden Unternehmen bündeln ihre Stärken und Erfahrungen, um
innovative Dienstleistungen im LED-Wachstumsmarkt anzubieten. Gemeinsam haben sie das
Produkt „Smart-Light-Efficiency“ entwickelt und es im Rahmen von Contracting-Lösungen
bereits erfolgreich umgesetzt. So haben die beiden Partner im Industriepark Gersthofen
bei Augsburg die Werkstraßenbeleuchtung von mehr als 40 Jahre alten QuecksilberDampflampen auf moderne LED-Leuchten umgestellt; damit soll der Energieverbrauch für
die Beleuchtung um rund 70 % sinken.
Energie- und
kostensparend
Die Beleuchtungslösung ist nur eine von vielen Dienstleistungen, die wir für den Industrie
park Gersthofen übernommen haben und die ihn zu einem der modernsten und attrak
tivsten Standorte Bayerns gemacht haben. Da wir als erfahrener Partner sowohl für die
ansässigen als auch für externe Unternehmen die komplette Medienversorgung, Entsor
gungsleistungen und weitere Services anbieten, können diese sich ganz auf ihr Kernge
schäft konzentrieren.
Spezielle Anforderungen an die Energieversorgung stellt auch die Immobilienbranche. Hier
bietet MVV Energie unter dem Leitspruch „Energie plus Service“ ein Komplettpaket an,
das auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist. Es umfasst die intelligente, bedarfsgerechte
Beschaffung von Energie und typische Verwaltungsthemen wie individuelle Lösungen für
Abrechnung, Leerstandsmanagement und Mieterwechsel. Dabei können wir mit unserer
langjährigen Erfahrung als Energieversorger in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
und mit unserem Know-how an der Schnittstelle zwischen Versorger, Netzbetreiber und
Kunden punkten. Gleichzeitig gewinnt die Analyse des Energieverbrauchs für die Bran
che weiter an Bedeutung. Unsere strukturierte Beschaffung an der Börse beispielsweise
verringert Unsicherheiten bei der Energiepreisentwicklung.
/.
Komplettpaket:
Energie
plus Service
MV V Energie 2013 / 14
13
MVV Energie
14
Der Zukunftsversorger
MV V Energie 2013 / 14
Energie für unsere Kunden: dezentral und effizient
DIE NEUE ENERGIEWELT
NUTZT AbFALL UND bIomASSE
ZUR EFFIZIENTEN ENERGIEERZEUGUNG UND SchoNT
So NAchhALTIG WERTvoLLE
RESSoURcEN.
„WIR WERDEN WEITER KONSEQUENT IN DIE
DEZENTR ALE ENERGIEERZEUGUNG
AUS ABFÄLLEN UND BIOMASSE INVESTIEREN.“
MV V ENERGIE 2013 / 14
15
MVV Energie
Der Zukunftsversorger
WÄRME UND STROM AUS
ABFÄLLEN UND ALTHOLZ SIND
MEIST UNTERSCHÄTZTE
BAUSTEINE FÜR DAS
ENERGIESYSTEM DER ZUKUNFT.
MIT UNSEREM KNOW-HOW IM BEREICH
DER THERMISCHEN ABFALLVERWERTUNG
ERSCHLIESSEN WIR NEUE MÄRKTE –
AUCH IM EUROPÄISCHEN AUSLAND.
U N SE R E T H E R M I S C H E A B FA L L B E HA N D LU N G S A N L AG E I N L E U NA
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MV V ENERGIE 2013 / 14
Energie für unsere Kunden: dezentral und effizient
ressourcenschonende energie
aus Thermischer AbFallVerwertung
Energieeffizienz spielt für den wirtschaftlichen Erfolg im deutschen Abfallmarkt eine
immer zentralere Rolle. Folgerichtig ist Effizienz auch ein Kernaspekt bei der thermischen
Verwertung von Abfällen zur Energieerzeugung durch MVV Umwelt, der Tochtergesell
schaft von MVV Energie. Vorausschauend wurde daher im Rahmen des Projekts OptiMa
zwischen 2010 und 2012 in die Leistungssteigerung des Mannheimer Heizkraftwerks
investiert: Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Anlage, die in Kraft-WärmeKopplung gleichzeitig Strom und Wärme produziert, wurden deutlich gesteigert. Zurzeit
laufen die Planungen für ein ähnliches Projekt zur Modernisierung bei der Abfallverwer
tungsanlage der Energieversorgung Offenbach (EVO).
Abfälle: Schätze
aus der Tonne
Ein großer Vorteil von MVV Umwelt: Sie betreibt ihre Anlagen dezentral, also dort, wo
Energie verbraucht wird. In fünf Kraftwerken entsorgt sie neben Industrieabfällen den
Restabfall von insgesamt 22 kommunalen Gebietskörperschaften, in deren Einzugs
gebiet rund 5,4 Millionen Einwohner leben. An den fünf Standorten werden zwei Anlagen
mit Abfall – in Mannheim und in Leuna – und drei mit Biomasse – in Mannheim, Königs
Wusterhausen und Flörsheim-Wicker – befeuert. Das Beispiel der thermischen Restabfall
behandlungs- und Energieerzeugungsanlage in Leuna (TREA Leuna) zeigt, wie durch ein
maßgeschneidertes Versorgungsangebot neue Kundenbeziehungen aufgebaut werden
können. Bisher wurde die Energieerzeugung aus Abfall verstromt und über die Strombörse
vermarktet. Nun beliefert MVV Umwelt die InfraLeuna GmbH und damit die dort ansäs
sigen 130 Unternehmen des Chemieparks Leuna mit Strom und Dampf.
kOMPETENZ
in Sachen
Abfallverwertung
Kompetenz und Erfahrung von MVV Umwelt nutzen wir seit Jahren nicht nur in Deutsch
land, sondern auch in der Tschechischen Republik. Seit kurzem sind wir auch in neuen
Märkten aktiv: Im Jahr 2015 nehmen wir in Großbritannien eine thermische Abfallverwer
tungsanlage in Plymouth und ein Biomassekraftwerk im Industriehafen Ridham Dock in
Betrieb. MVV Umwelt und die französische Semardel-Gruppe haben das Gemeinschafts
unternehmen SEVE (Solutions Européennes de Valorisation Énergétique S.A.S.) gegründet.
In ihm bündeln die beiden kommunal geprägten Partner ihr Know-how mit dem Ziel, sich
an Ausschreibungsverfahren zur Betriebsführung von thermischen Abfallbehandlungs
anlagen in Frankreich zu beteiligen. SEVE bietet Lösungen für kommunale Gebiets
körperschaften auf dem französischen Markt an; zum Betrieb ihrer Anlagen wird sie Ab
fälle als Energierohstoffe nutzen und so die regionalen Anforderungen an eine nachhaltige
Energieversorgung erfüllen. /.
cHANCEN IN
NEUEN mÄRKTEN
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MVV Energie
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Der Zukunftsversorger
MV V Energie 2013 / 14
Energie für unsere Kunden: dezentral und effizient
DIE NEUE ENERGIEWELT
SETZT FÜR EINE SIchERE
UND UmWELTFREUNDLIchE
vERSoRGUNG AUF DIE IN
KRAFT-WäRmE-KoPPLUNG
ERZEUGTE FERNWäRmE.
„WIR WERDEN DEN AUSBAU UND DIE
VERDICHTUNG DER
FERNWÄRMEVERSORGUNG FORTFÜHREN.“
MV V ENERGIE 2013 / 14
19
MVV Energie
Der Zukunftsversorger
MIT DEM AUSBAU DES FERNWÄRMENETZES IST EINE EFFIZIENTE
WÄRMEVERSORGUNG IN DER
REGION GEWÄHRLEISTET.
IN ZEITEN VOLATILER ENERGIEPRODUKTION
DURCH SONNE UND WIND MACHT
DER NEUE FERNWÄRMESPEICHER IN MANNHEIM
DIE WÄRMEVERSORGUNG FLEXIBLER
UND NOCH ZUVERLÄSSIGER.
P R Ä Z I SIO N S A R B E I T F Ü R D E N WÄ R M E T R A N SP O RT
20
MV V ENERGIE 2013 / 14
Energie für unsere Kunden: dezentral und effizient
FernWärme im Fokus
Fernwärme ist Energieversorgung quasi vor der Haustür und kommt nicht – wie der Begriff
vermuten lässt – aus der Ferne. Die Wärme wird in der Region für die Region erzeugt. Ein
Paradebeispiel hierfür ist die effiziente Wärmeversorgung der Stadt Mannheim und der
Metropolregion Rhein-Neckar.
FernWärme wird
effizient erzeugt
In der Quadratestadt hat die Fernwärme zugleich Tradition und Zukunft: Schon in den
60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Weichen für eine umfassende
Fernwärmeversorgung gestellt. Eine zukunftsweisende Entscheidung; heute haben mehr
als 60 % der Haushalte und zahlreiche Industrie- und Gewerbebetriebe vor Ort einen
Fernwärmeanschluss. Die effiziente und preisgünstige Art des Heizens und der Warm
wasserbereitung wird umweltfreundlich in Kraft-Wärme-Kopplung im Grosskraftwerk
Mannheim (GKM) erzeugt und gelangt durch ein Rohrnetz direkt ins Haus der Kunden.
Diese Vorteile haben sich bewährt und werden gerne genutzt: Der Ausbau der Fernwärme
versorgung hat kräftig an Fahrt aufgenommen. Selbst auf die andere Rheinseite wird die
in Mannheim produzierte Wärme seit 2010 über eine Leitung nach Speyer transportiert.
Der Fernwärmespeicher, der auf dem Gelände des GKM in der Heizperiode 2013/14 in
Betrieb genommen werden konnte, sorgt zusätzlich – auch bei zunehmender Einspeisung
volatiler Energie aus erneuerbaren Energiequellen ins Netz – für eine stabile Versorgung
der rund 120 000 angeschlossenen Haushalte. Zu mehr Versorgungssicherheit trägt
ebenfalls eine Fernwärmequerspange bei. Sie verbindet die beiden wichtigsten Trassen in
Mannheim und ist seit März 2014 in Betrieb.
Fortschritt
durch speicher
und Querspange
Mit dem Ausbau und der Verdichtung des Fernwärmenetzes sowie mit dem Bau des
Fernwärmespeichers hat MVV Energie in eine effiziente Technik investiert; dank der damit
verbunden Einsparungen von CO2-Emissionen wird ein Beitrag zum Klima- und Umwelt
schutz in der Metropolregion Rhein-Neckar geleistet.
Zugleich können Fernwärmekunden die Anforderungen der Energie-Einsparverordnung
(EnEV) und die Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetzes (EEWärmeG)
erfüllen. Dies steigert den Wert der mit Fernwärme versorgten Gebäude – in jedem Fall
ein wesentlicher Vorteil für Immobilienbesitzer.
/.
Fernwärme
erfüllt Gesetzliche
Vorgaben
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24 . Brief des Vorsitzenden des Vorstands
26 . der Vorstand der MVV energie ag
28 . Bericht des aufsichtsrats
32 . Bericht zur corporate governance
38 . die aktie der MVV energie ag
AN
UNSERE
AKTIONÄRE
Brief des Vorsitzenden des Vorstands
•
Dr. Georg MÜller
Vorsitzender des Vorstands der
MVV Energie AG
•
unser Geschäftsjahr 2013/14 wurde durch die Diskussionen um die Reform des Erneuerbare-EnergienGesetzes (EEG) geprägt: Diese Reform war überfällig. Sie lenkt den bisher nahezu ungesteuerten
Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland in ökonomisch und ökologisch vernünftige Bahnen
und begrenzt dadurch auch die Kosten für die Verbraucher. Die Maßnahmen, die nun in der EEGNovelle verankert sind, führen zu mehr Wettbewerb und Kosteneffizienz; sie können jedoch nur der
Auftakt zu einer weiterreichenden Reform der Ökostrom-Förderung sein.
Erneuerbare Energien haben auf dem Strommarkt längst die Leitfunktion übernommen. Um die
schwankende Stromeinspeisung aus Wind- und Sonnenkraft auszugleichen, werden jedoch auch
künftig hocheffiziente, konventionelle Kraftwerke benötigt – auch das ist eine Tatsache. Der starke
Ausbau der erneuerbaren Energien hat die Strompreise an den Großhandelsmärkten deutlich sinken
lassen. Dadurch ist die Wirtschaftlichkeit konventioneller Kraftwerke spürbar zurückgegangen. In ihrem
weiteren Reformbestreben sollte die Politik daher mittelfristig ein wettbewerbliches und technologie
offenes Marktdesign schaffen, welches den wirtschaftlichen Betrieb von vorgehaltenen Erzeugungskapazitäten ermöglicht.
Viele reden von der Energiewende – wir machen sie: Wir sind von einem einheitlichen Marktsystem
überzeugt, das konventionelle und erneuerbare Energien sinnvoll miteinander verbindet. Bei der Transformation des Energiesystems in Deutschland haben wir früh eine Vorreiterrolle eingenommen und
leisten auch weiterhin einen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung. Wir haben unsere Unternehmensstrategie MVV 2020 seit dem Jahr 2009 konsequent verfolgt und jüngst einen weiteren Meilenstein
erreicht: Auch im Bereich der erneuerbaren Energien decken wir dank der geplanten Kooperation mit
der Juwi AG und der Übernahme der Windwärts Energie GmbH zum 1. Oktober 2014 nun die gesamte
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MV V Energie 2013 / 14
Brief des Vorsitzenden des Vorstands
Wertschöpfungskette von der Projektentwicklung über den Anlagenbetrieb bis zur Stromvermarktung
ab. Gleichzeitig haben wir in unserer Unternehmensgruppe das eigene Windenergieportfolio weiter
gestärkt: Zum 30. September 2014 verfügte der MVV Energie Konzern bei Windkraftanlagen an
Land über eine installierte Gesamtleistung von rund 174 MWel. Insgesamt betrug der Anteil der
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und aus umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung an
unserem Erzeugungsportfolio im Berichtsjahr 51 %. Darüber hinaus haben wir die Direktvermarktung
von Strom aus erneuerbaren Energien nach dem Marktprämienmodell ausgebaut: Zum Geschäftsjahres
ende 2013/14 hatten wir Kraftwerke für erneuerbare Energieträger mit einer Leistung von 2 600 MW
unter Vertrag; Photovoltaikanlagen trugen hierzu über 1 300 MW bei, was uns in diesem Bereich zum
Marktführer in Deutschland macht.
Die Energieerzeugung in Deutschland wird zunehmend dezentraler und damit auch flexibler – eine
spannende Entwicklung, die neue Anforderungen an Energieversorger stellt. Daraus ergeben sich
auch Chancen, die wir mit neuen Geschäftsmodellen nutzen wollen. Zum einen werden wir mit
unserem eigenen Vertrieb und über unsere Tochtergesellschaft MVV Enamic verstärkt innovative
Lösungen im Bereich des dezentralen Energiemanagements und zur Effizienzsteigerung anbieten.
Zum anderen haben wir Anfang November 2014 gemeinsam mit der Münchener BayWa r.e., der
irischen Glen Dimplex Group und der Münchener GreenCom Networks AG die BEEGY GmbH
gegründet. Im Mittelpunkt steht dabei intelligentes Energiemanagement für unsere Kunden.
Damit unterstreichen wir die Zukunftsorientierung und Zukunftsfähigkeit unserer Strategie – auch wenn
die schwierigen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Berichtsjahr die erwarteten Spuren bei
MVV Energie hinterlassen haben. Hinzu kamen Ergebnisbelastungen aufgrund der außergewöhnlich
milden Witterung während der letzten Heizperiode: Unser operatives Ergebnis (Adjusted EBIT) verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 173 Mio Euro; es lag damit im Rahmen unseres Prognoseziels.
Für das Geschäftsjahr 2014/15 gehen wir davon aus, dass unser Ergebnis wieder ansteigt und wir die
Ergebnisdelle überwinden. Positive Ergebnisbeiträge erwarten wir insbesondere aus unseren Wachstumsinvestitionen: Im Jahr 2015 werden wir sowohl unsere beiden Anlagen in Großbritannien in
Betrieb nehmen – das abfallbefeuerte Heizkraftwerk in Plymouth und das Biomassekraftwerk in
Ridham Dock – als auch unsere dritte Biomethananlage in Sachsen-Anhalt.
Dass wir unsere Strategie erfolgreich umsetzen können, ist vor allem ein Verdienst des hohen persönlichen
Einsatzes, des umfassenden Know-hows und der energiewirtschaftlichen Erfahrungen unserer Beschäftigten. Ich danke daher im Namen des gesamten Vorstands allen Beschäftigten, Führungskräften sowie
den Arbeitnehmervertretungen herzlich für ihr Engagement und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Unser besonderer Dank gilt unseren Aktionärinnen und Aktionären, die uns auch in diesen schwierigen
Zeiten, die der Weg in das Energiesystem der Zukunft mit sich bringt, ihr Vertrauen schenken.
Wir wollen den Unternehmenswert des MVV Energie Konzerns durch profitables Wachstum nachhaltig
steigern und unsere Aktionäre über eine solide Rendite daran partizipieren lassen: Vorstand und Aufsichtsrat der MVV Energie AG werden der Hauptversammlung am 13. März 2015 für das Berichtsjahr
erneut eine Dividende von 0,90 Euro je Aktie vorschlagen. Begleiten Sie uns auch weiterhin in ein neues
Energiezeitalter!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Dr. Georg Müller
Vorsitzender des Vorstands
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Der Vorstand der MVV Energie AG
der Vorstand der MVV Energie AG
•
Dr. Georg Müller
Vorsitzender des Vorstands und
Vorstandsbereich Kaufmännische Angelegenheiten
•
•
Udo Bekker
Vorstandsbereich Personal
•
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MV V Energie 2013 / 14
Der Vorstand der MVV Energie AG
•
Dr. Werner Dub
Vorstandsbereich Technik
•
•
Ralf Klöpfer
Vorstandsbereich Vertrieb
•
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Bericht des Aufsichtsrats
Bericht des Aufsichtsrats
•
Dr. Peter Kurz
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der MVV Energie AG
•
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Verlauf des Geschäftsjahrs 2013/14 von MVV Energie wurde maßgeblich von dem anhaltenden Wandel
der Energiemärkte in Deutschland und Europa beeinflusst. Die energiepolitischen Diskussionen im Geschäftsjahr wurden vor allem von der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und dessen Konformität
zum EU-Recht geprägt. Zusätzlich zu den schwierigen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat
sich im Berichtsjahr eine außergewöhnlich warme Witterung in der Heizperiode auf die Unternehmens
entwicklung ausgewirkt. Trotz dieser Herausforderungen konnte MVV Energie im Geschäftsjahr 2013/14
ein Adjusted EBIT von 173 Mio Euro erzielen, das im prognostizierten Rahmen von 170 bis 175 Mio Euro
lag – auch dank großer und erfolgreicher Anstrengungen, die Effizienz zu steigern und die Kosten zu senken.
Der Aufsichtsrat ist von der langfristigen Strategie des Unternehmens überzeugt, die auf Nachhaltigkeit,
Regionalität und Effizienz ausgerichtet ist.
Im Geschäftsjahr 2013/14 hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben sorgfältig und vollumfänglich wahrgenommen. Wir haben den Vorstand bei der Leitung des
Unternehmens beraten und ihn kontinuierlich in seiner Geschäftstätigkeit überwacht. Der Vorstand
hat uns regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Entwicklung und die Lage des Unternehmens sowie
über seine strategische Fortentwicklung informiert. Dabei beinhalteten die Berichte Darstellungen zur
Geschäfts-, Umsatz- und Ertragsentwicklung, zur Vermögens- und Finanzlage sowie zur Risikolage und
zum Risikomanagement. Außerdem wurden wir über alle relevanten Fragen der Geschäftspolitik und
der Unternehmensplanung vom Vorstand zeitnah in Kenntnis gesetzt. Abweichungen des tatsächlichen
Geschäftsverlaufs von früher aufgestellten Plänen und Zielen hat uns der Vorstand jeweils im Einzelnen
dargelegt und begründet. Wir waren unmittelbar in alle Entscheidungen eingebunden, die von grund
legender Bedeutung für das Unternehmen sind. Über außergewöhnliche Angelegenheiten hat der Vor-
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MV V Energie 2013 / 14
Bericht des Aufsichtsrats
stand den Aufsichtsrat umgehend informiert. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats stand ich auch außerhalb
der Sitzungen in engem Kontakt mit dem Vorsitzenden des Vorstands und habe mich mit ihm über aktuelle
Themen und Vorgänge ausgetauscht.
Beratungsschwerpunkte des Plenums
Der Aufsichtsrat kam im Berichtsjahr zu insgesamt sechs Sitzungen zusammen. Unsere Entscheidungen
haben wir auf Grundlage ausführlicher Berichte und Beschlussvorlagen des Vorstands getroffen. Auch im
Geschäftsjahr 2013/14 haben wir die wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen
intensiv mit dem Vorstand diskutiert. Darüber hinaus sind wir über die Entwicklung wichtiger Faktoren,
die das Ergebnis des MVV Energie Konzerns beeinflussen, regelmäßig unterrichtet worden, wie die
Erzeugungsmarge für konventionelle Kraftwerke, die Abfallpreise sowie den witterungsbedingten Gasund Wärmeabsatz. Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Beratungen waren die Sachstandsberichte
des Vorstands zum Fortschritt der laufenden Investitions- und Akquisitionsprojekte. Wir erhielten unter
anderem Berichte zum Baufortschritt der thermischen Abfallverwertungsanlage in Plymouth, des Biomasse
kraftwerks in Ridham Dock und des Neubaus von Block 9 im Grosskraftwerk Mannheim. Außerdem hat
der Vorstand uns regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen zur Nachfolgelösung des Gemeinschaftskraftwerks Kiel (GKK) informiert und uns die Gründe für die Entscheidung gegen eine Beteiligung am
geplanten Neubau eines Gasheizkraftwerks erläutert.
In unserer Sitzung am 5. DEZEMBER 2013 verabschiedeten wir im Aufsichtsrat die Tagesordnung für die Haupt
versammlung vom 14. März 2014 mit den erforderlichen Beschlussvorschlägen. Darüber hinaus haben wir
uns mit den Prüfungsschwerpunkten für das Geschäftsjahr 2013/14 sowie mit dem Konzernjahresabschluss
(IFRS) und dem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012/13 eingehend befasst und diese gebilligt.
In der Sitzung am 13. MÄRZ 2014 haben wir im Gremium intensiv die strategische Ausrichtung des MVV
Energie Konzerns mit dem Vorstand beraten. Die seit einigen Jahren verfolgte Wachstumsstrategie mit
ihren Investitionsschwerpunkten in Erzeugung aus erneuerbaren Energien, Energieeffizienz, Kraft-WärmeKopplung und Fernwärme hat sich als nachhaltig erwiesen, gerade angesichts des weiterhin schwierigen
Marktumfelds für die konventionelle Stromerzeugung und der veränderten Rahmenbedingungen beim
Ausbau der erneuerbaren Energien. Des Weiteren hat der Aufsichtsrat dem Einstieg in den französischen
Abfallmarkt zugestimmt: MVV Energie hat über ihre Tochtergesellschaft MVV Umwelt GmbH mit ihrem
französischen Partner Semardel eine gemeinsame Gesellschaft gegründet; Ziel der Zusammenarbeit ist
es, sich an laufenden und anstehenden Ausschreibungsverfahren zur Betriebsführung von thermischen
Abfallverwertungsanlagen in Frankreich zu beteiligen.
In einer Sondersitzung am 9. APRIL 2014 haben wir uns insbesondere mit dem strukturellen Umbruch
im Energiemarkt und den Mobilitätskonzepten der Zukunft beschäftigt. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat den Verkauf der Secura Energie GmbH beraten und ihm zugestimmt, ebenso wie dem Bau einer
Biomethananlage in Staßfurt; diese Anlage in der Magdeburger Börde wird gemeinsam mit dem Partner
BayWa r.e. bis 2015 errichtet.
Auf Empfehlung des Personalausschusses hat der Aufsichtsrat in der Sitzung am 4. JUNI 2014 Dr. Hansjörg
Roll zum technischen Vorstand der MVV Energie AG berufen und so eine wichtige personelle Weichenstellung vorgenommen: Dr. Roll, bislang technischer Geschäftsführer der MVV Umwelt GmbH, wird das
Vorstandsressort von Dr. Dub übernehmen, der zum Jahresende 2014 nach 15 Jahren im Vorstand in
den Ruhestand gehen wird. Der Aufsichtsrat dankt Dr. Dub für sein langjähriges Wirken und seinen Beitrag
zur erfolgreichen Entwicklung des MVV Energie Konzerns!
In seiner Sondersitzung am 29. JULI 2014 hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit neuen Geschäfts
modellen im Bereich des dezentralen Energiemanagements befasst und der Gründung eines eigenständigen
Geschäftsfelds für das dezentrale Energiemanagement zugestimmt.
Im Mittelpunkt der Sitzung am 25. SEPTEMBER 2014 stand die Drei-Jahres-Planung sowie der Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2014/15, den der Aufsichtsrat entsprechend beschlossen hat. Des Weiteren hat
sich der Aufsichtsrat mit den Marktbedingungen bei der Projektentwicklung von Windparks beschäftigt
MV V Energie 2013 / 14
29
Bericht des Aufsichtsrats
und mit dem Vorstand die möglichen Marktchancen für einen regionalen Energieversorger besprochen.
Auf dieser Grundlage hat der Aufsichtsrat der Übernahme der Windwärts Energie GmbH zugestimmt.
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat den Abschluss von Konzessionsverträgen mit der Stadt Mannheim in
den Sparten Strom, Gas, Wärme und Wasser beschlossen. An der Beratung und Abstimmung zu diesem
Tagesordnungspunkt haben die Vertreter der Stadt Mannheim im Aufsichtsrat nicht teilgenommen.
Sitzungen der Ausschüsse
Um Themen und Beschlüsse des Gesamtgremiums effizient vorzubereiten, hat der Aufsichtsrat fünf Ausschüsse gebildet; regelmäßig und zeitnah berichteten die Vorsitzenden der Ausschüsse dem Aufsichtsrat
über deren Tätigkeit. Die personelle Besetzung der Ausschüsse ist im Bericht zur Corporate Governance
ab Seite 36 sowie im Kapitel Organe der Gesellschaft auf Seite 172 aufgeführt.
Der BILANZPRÜFUNGSAUSSCHUSS tagte im Berichtsjahr insgesamt sechsmal. Gegenstand der Beratungen
waren regelmäßig: die Lage der Gesellschaft zum jeweiligen Quartal, einschließlich der Ergebnisse und der
Finanzberichte des Konzerns sowie die Risikolage und das Risikomanagement. Darüber hinaus befasste
sich der Bilanzprüfungsausschuss mit dem Jahresabschluss der MVV Energie AG und des Konzerns, die er
umfassend mit Vorstand und Abschlussprüfer erörtert hat. In diesem Zusammenhang gab der Ausschuss
auch Vorschläge zur Auswahl des Jahresabschlussprüfers, zu dessen Honorarvereinbarung und zur
Festlegung der Prüfungsschwerpunkte an den Aufsichtsrat ab. Außerdem befasste er sich mit den
Prüfungsergebnissen und dem Prüfungsplan der Konzernrevision und nahm den Bericht des ComplianceBeauftragten zur Kenntnis. Ausführlich diskutierte der Ausschuss mit dem Vorstand den Wirtschaftsplan
2014/15 und die mittelfristige Planung; er empfahl dem Aufsichtsrat, dem Wirtschaftsplan für das
Geschäftsjahr 2014/15 zuzustimmen.
Weitere Themen, die im Ausschuss beraten wurden, waren die Strategie von MVV Energie, der Finanzstatus und die langfristige Finanzierungsstrategie sowie Berichte aus ausgewählten Geschäftsfeldern.
Der PERSONALAUSSCHUSS tagte im Geschäftsjahr 2013/14 viermal. Schwerpunkt seiner Beratungen im
Berichtsjahr war die Bestellung des neuen technischen Vorstands – der Ausschuss hatte diese auf Basis
eines zuvor ausgearbeiteten Anforderungsprofils vorbereitet. Außerdem befasste sich der Ausschuss mit
Vergütungsangelegenheiten und mit Dienstverträgen der Vorstände.
Der NOMINIERUNGSAUSSCHUSS und der AUSSCHUSS Zur Schaffung eines neuen GENEHMIGTEN
KAPITALs kamen im Geschäftsjahr 2013/14 nicht zusammen; der VERMITTLUNGSAUSSCHUSS gemäß
§ 27 Abs. 3 MitbestG musste nicht einberufen werden.
Corporate Governance
MVV Energie hat im Geschäftsjahr 2013/14 allen Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher
Corporate Governance Kodex zur guten, transparenten und verantwortungsvollen Unternehmensführung
entsprochen. In der Sitzung am 25. September 2014 schloss sich der Aufsichtsrat der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex an, die zuvor vom Vorstand abgegeben worden war.
Sie wurde am 2. Oktober 2014 im Internet veröffentlicht. Der Bericht zur Corporate Governance wurde in
der Sitzung am 4. Dezember 2014 verabschiedet. Im Berichtsjahr traten keine Interessenkonflikte auf. Der
Aufsichtsrat hat überprüft und festgestellt, dass dem Gremium eine ausreichende Anzahl unabhängiger
Mitglieder angehört. Weitere Informationen finden Sie im Bericht zur Corporate Governance ab Seite 32.
Personelle Veränderungen im Aufsichtsrat
Mit Wirkung zum 2. Oktober 2013 hatte Gunter Kühn sein Mandat als Aufsichtsrat niedergelegt. Als gewähltes Ersatzmitglied rückte Daniela Kirchner nach. Das Gremium dankt Gunter Kühn für seine engagierte
und konstruktive Mitarbeit.
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MV V Energie 2013 / 14
Bericht des Aufsichtsrats
Jahres- und Konzernabschlussprüfung
Der Aufsichtsrat erteilte der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 14. März 2014 den Auftrag zur Prüfung des
Einzel- und des Konzernabschlusses der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 2013/14. Der Abschlussprüfer hat dem Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklärung vorgelegt.
Der Lagebericht des Einzelabschlusses der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 2013/14 und der
Konzernlagebericht des MVV Energie Konzerns für das Geschäftsjahr 2013/14 werden in diesem
Geschäftsbericht gemäß §§ 315 Abs. 3 und 298 Abs. 3 HGB in einer geschlossenen Darstellung zusammengefasst und veröffentlicht. Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2013/14 werden im Bundesanzeiger publiziert.
Von PricewaterhouseCoopers geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen wurden der auf Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte
Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns für das Geschäftsjahr 2013/14 und der zusammengefasste
Lagebericht sowie der nach den Regeln des HGB aufgestellte Jahresabschluss der MVV Energie AG für
das Geschäftsjahr 2013/14. Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht sowie der
Jahresabschluss der MVV Energie AG, der Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns
sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen dem Aufsichtsrat rechtzeitig vor der entsprechenden Sitzung vor. Die Unterlagen wurden vom Bilanzprüfungsausschuss und vom Aufsichtsrat umfassend
geprüft und im Beisein des Abschlussprüfers intensiv erörtert. Anschließend billigte der Aufsichtsrat in
seiner Sitzung am 4. Dezember 2014 den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht
sowie den Jahresabschluss der MVV Energie AG; damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Dem Vorschlag
des Vorstands über die Gewinnverwendung stimmte der Aufsichtsrat zu.
Der Vorstand erstellte für das Geschäftsjahr 2013/14 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen (Abhängigkeitsbericht). Laut diesem wurde die MVV Energie AG bei den dargestellten
Rechtsgeschäften mit verbundenen Unternehmen nicht benachteiligt. Der Abhängigkeitsbericht wurde
durch den Abschlussprüfer geprüft, der folgenden Bestätigungsvermerk erteilt hat:
„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass die tatsächlichen Angaben
des Berichts richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die zum
Zeitpunkt ihrer Vornahme bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“
Sowohl der Abhängigkeitsbericht als auch der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers gingen dem Aufsichtsrat rechtzeitig zu. Der Aufsichtsrat schließt sich aufgrund seiner eigenen Prüfung der Beurteilung durch
den Abschlussprüfer an und billigt dessen Bericht. Auch das gemäß § 91 Abs. 2 AktG durch den Vorstand
eingerichtete Risikofrüherkennungssystem der MVV Energie AG wurde durch den Abschlussprüfer geprüft.
Der Abschlussprüfer stellte fest, dass das System geeignet ist, seine gesetzlichen Aufgaben zu erfüllen.
Dank an alle Beschäftigten des MVV Energie Konzerns
Die Transformation des Energiesystems in Deutschland bringt viele Herausforderungen für die Energie
branche mit sich. In diesem sich dynamisch verändernden Marktumfeld arbeiten die Beschäftigten des
MVV Energie Konzerns mit Elan, Innovationskraft, großer Ausdauer und beachtlichem Erfolg daran, die
Chancen des Wandels für das Unternehmen zu nutzen. Ich möchte dem Vorstand der MVV Energie AG,
den Vorständen und Geschäftsführungen der Beteiligungsgesellschaften sowie allen Beschäftigten, den
Betriebsräten und Arbeitnehmervertretungen persönlich, aber auch im Namen des gesamten Aufsichtsrats meinen besonderen Dank aussprechen!
Mannheim, im Dezember 2014
Dr. Peter Kurz
Vorsitzender
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Bericht zur Corporate Governance
Bericht zur Corporate Governance
Corporate Governance umfasst das gesamte System der Organisation, Leitung und Überwachung eines
Unternehmens und dient als Instrument für eine kapitalmarktorientierte, verantwortliche und auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensführung und Kontrolle.
MVV Energie sieht in guter Corporate Governance eine wichtige Grundlage für nachhaltigen Unternehmens
erfolg. Sie ist als Basis für das Vertrauensverhältnis zu unseren Aktionären, Kunden und Beschäftigten sowie
zur Öffentlichkeit unerlässlich. Zum Wohle des Unternehmens, der Aktionäre und aller Stakeholder arbeiten
Vorstand und Aufsichtsrat eng zusammen. Leitung, Geschäftsführung und deren Kontrolle orientieren sich
am Deutschen Corporate Governance Kodex. Gemäß Ziffer 3.10 des Kodex‘ berichten wir im Folgenden
über die Corporate Governance der MVV Energie AG.
•
Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat
•
National und international anerkannte Standards guter, transparenter und verantwortungsbewusster
Unternehmensführung sind im Deutschen Corporate Governance Kodex festgehalten. Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex hat die erste Fassung des Kodex‘ im Februar
2002 publiziert; sie überprüft ihn jährlich vor dem Hintergrund der nationalen und internationalen
Entwicklungen und passt ihn gegebenenfalls an.
Wie in der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex auf Seite 33 ersichtlich
wird, folgt die MVV Energie AG den Empfehlungen des Kodex‘ in allen Punkten. Auch die Anregungen
des Kodex‘ haben wir im Berichtsjahr vollständig erfüllt, bis auf Ziffer 2.3.3: Verfolgung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien; während der Hauptversammlung übertragen wir
lediglich die Begrüßung des Versammlungsleiters und die Rede des Vorsitzenden des Vorstands live
auf unserer Internetseite. Im Anschluss an die Hauptversammlung stellen wir die Rede des Vorsitzenden
des Vorstands und die Abstimmungsergebnisse auf unsere Internetseite.
Aktionäre und Hauptversammlung
An unserer jährlichen ordentlichen Hauptversammlung darf jeder unserer im Aktienregister eingetragenen
Aktionäre teilnehmen, zu allen Tagesordnungspunkten das Wort ergreifen sowie sachbezogene Fragen
und Anträge stellen und sein Stimmrecht ausüben; jede Aktie der MVV Energie AG gewährt eine Stimme.
Die eingetragenen Aktionäre haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht in der Hauptversammlung selbst oder
durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl auszuüben. Die Vertretung kann auch durch einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft, ein Kreditinstitut oder eine Aktionärsvereinigung
erfolgen. Zusätzlich bieten wir unseren Aktionären an, ihre Stimmen per Briefwahl abzugeben; dazu ist
eine fristgerechte Anmeldung erforderlich.
Die Einladung zur Hauptversammlung sowie die zu den Beschlussfassungen erforderlichen Vorschläge,
Berichte und Informationen veröffentlichen wir entsprechend den aktienrechtlichen Vorschriften auf
unserer Internetseite www.mvv-investor.de in deutscher und englischer Sprache.
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MV V Energie 2013 / 14
Erklärung zur Unternehmensführung
Entsprechenserklärung
Transparenz
Wir sind davon überzeugt, dass wir mit einer transparenten Unternehmensführung das Vertrauen unserer
Stakeholder dauerhaft erhalten und stärken können. Daher achten wir darauf, dass alle Interessengruppen – private Aktionäre, institutionelle Investoren, Finanzanalysten, Kunden und Beschäftigte sowie die
Öffentlichkeit – zeitgleich, zeitnah und umfassend von uns informiert werden.
Insbesondere aus dem Aktiengesetz (AktG), dem Handelsgesetzbuch (HGB) sowie dem Wertpapierhandels
gesetz (WpHG) ergeben sich die für uns maßgeblichen Berichtspflichten, die wir in der Vergangenheit
stets erfüllt haben.
Rechnungslegung und Abschlussprüfung
Den Einzelabschluss der MVV Energie AG erstellen wir auf der Grundlage des HGB. Den Konzernabschluss,
den zusammengefassten Lagebericht und die unterjährigen Finanzberichte stellen wir nach den International
Financial Reporting Standards (IFRS) auf, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind.
Im zusammengefassten Lagebericht führen wir den Lagebericht der MVV Energie AG und den Konzernlagebericht des MVV Energie Konzerns in einer geschlossenen Darstellung zusammen. Der Abschlussprüfer prüft den vom Vorstand aufgestellten Einzelabschluss; er wird anschließend vom Aufsichtsrat
gebilligt und damit festgestellt. Dem Aufsichtsrat wird ebenso der vom Vorstand aufgestellte und vom
Abschlussprüfer geprüfte Konzernabschluss zur Billigung vorgelegt. Der von der Hauptversammlung 2014
gewählte Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Mannheim, prüft im Rahmen der Abschlussprüfung zudem den zusammengefassten Lagebericht sowie
das Risikofrüherkennungssystem. Die Finanzberichte zum Quartal, Halbjahr und Dreivierteljahr werden
vom Vorstand aufgestellt und vor der Veröffentlichung mit dem Bilanzprüfungsausschuss erörtert.
•
Erklärung zur Unternehmensführung
mit Entsprechenserklärung
•
Am 5. November 2014 haben wir die Erklärung zur Unternehmensführung auf unserer Internetseite
www.mvv-investor.de veröffentlicht und damit die Anforderungen des § 289a HGB erfüllt. Um möglichst
transparent zu informieren, nehmen wir sie auch in diesen Corporate Governance Bericht auf.
Entsprechenserklärung
zum Deutschen Corporate Governance Kodex
gemäß § 161 AktG
Vorstand und Aufsichtsrat haben im September 2014 die folgende Entsprechenserklärung
zum Deutschen Corporate Governance Kodex beschlossen:
Vorstand und Aufsichtsrat der MVV Energie AG erklären, dass den Empfehlungen
der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der am
10. Juni 2013 im Bundesanzeiger bekanntgemachten Fassung des Kodex‘ vom
13. Mai 2013 ausnahmslos entsprochen wurde und wird.
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Erklärung zur Unternehmensführung
Eine gute Unternehmens- und Führungskultur ist die Grundlage für erfolgreiches Wirtschaften. Wir legen
großen Wert auf die vertrauensvolle und effiziente Zusammenarbeit der Beschäftigten innerhalb des MVV
Energie Konzerns; die Qualität der Führungsarbeit sichern wir durch unsere gemeinsamen Führungsleitlinien. Zudem fördern wir das konstruktive Miteinander von Führungskräften und ihren Mitarbeitern,
indem wir unsere Mitarbeiter regelmäßig um anonyme Aufwärtsbeurteilungen bitten, die eine offene
Rückmeldung über das Führungsverhalten zulassen.
Compliance
Ein wichtiges Instrument in unserer Unternehmensführung ist unser Compliance-Management-System
(CMS). Wir gewährleisten mit ihm, dass die gesetzlichen Regelungen eingehalten und gleichzeitig unsere
unternehmensinternen Richtlinien und ethischen Standards, denen wir uns verpflichtet fühlen, umgesetzt
werden.
In das CMS – das alle maßgeblichen geschäftlichen Tätigkeiten und Geschäftsprozesse von MVV Energie
umfasst – haben wir alle Beschäftigten eingebunden. In einem detaillierten Handbuch zur Compliance
werden sowohl die materiellen Inhalte sowie die erforderlichen Organisationsstrukturen und Prozesse
beschrieben, als auch die personellen Verantwortlichkeiten und unser Reportingsystem. Das Handbuch
ist für alle Konzerngesellschaften von MVV Energie verbindlich; es steht – als Teil unseres Managementhandbuchs – jederzeit für alle Mitarbeiter in unserem Intranet zum Download bereit.
Im Berichtsjahr kam es zu keinen gravierenden Verstößen gegen Gesetze sowie gegen unsere internen
Richtlinien. Um Verstöße zu vermeiden, ist unser Compliance-System so ausgerichtet, dass relevante Vorgänge in sensiblen Bereichen bereits im Vorfeld geprüft werden – so können wir präventiv korrigierende
Maßnahmen einleiten.
Der Leiter des Bereichs Konzernrecht, Konzern-Compliance und Materialwirtschaft ist als Compliance
Officer für den Konzern tätig. Zu seinen Aufgaben gehört es, die relevanten Compliance-Vorschriften
in Zusammenarbeit mit den betroffenen Unternehmenseinheiten zusammenzustellen, umzusetzen und
sie und ihre Umsetzung zu dokumentieren. Außerdem veranlasst er die Schulung unserer Beschäftigten,
überwacht die Beachtung der CMS-Prozesse und berichtet an den Vorstand. Der Compliance Officer berät
und unterstützt den Vorstand hinsichtlich präventiver Maßnahmen zur Vermeidung und Aufklärung von
Gesetzesverstößen, Korruption und dolosen Handlungen.
Unsere Mitarbeiter im Vertrieb, in vertriebsnahen Bereichen und im Einkauf unterrichten wir intensiv in
der Korruptionsprävention; das korrekte Verhalten bei Zuwendungen und Einladungen wird ausführlich
erläutert. So begegnen wir dem Risiko der sogenannten weichen Bestechung durch Sachgeschenke
und Einladungen von Geschäftspartnern. Im Geschäftsjahr 2013/14 haben mehr als 250 Mitarbeiter an
Schulungen teilgenommen, die jeweils über zwei Stunden andauerten. Zudem erfassen und kontrollieren
wir Zuwendungen und Einladungen; wir überprüfen systematisch und fortlaufend in allen Geschäftsfeldern,
Fachbereichen, Stabsabteilungen und Tochtergesellschaften, ob den Compliance-Vorschriften entsprochen
wird. Über eine anonyme „Whistleblower Hotline“ können Mitarbeiter und Dritte den Compliance Officer
zudem direkt erreichen und auf Fehlverhalten hinweisen.
Alle Führungskräfte des MVV Energie Konzerns werden regelmäßig geschult, damit sie die allgemeinen
Compliance-Anforderungen und die für ihre Unternehmenseinheit jeweils relevanten gesetzlichen
Anforderungen kennen; diese werden für jeden Verantwortungsbereich entsprechend ausgearbeitet. Die
Führungskräfte sind zudem verpflichtet, zum Ende jedes Berichtsjahrs in einer ausführlichen ComplianceManagement-Erklärung (CME) zu bestätigen, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten wurden.
Des Weiteren beinhaltet die CME, dass alle Mitarbeiter der jeweiligen Führungskraft in das CMS eingewiesen sowie geschult worden sind. Zudem beantworten die Führungskräfte im Rahmen der CME Fragebögen,
die detailliert und gezielt auf die Gegebenheiten der jeweiligen Unternehmenseinheit abgestimmt sind.
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MV V Energie 2013 / 14
Erklärung zur Unternehmensführung
Ab der Gruppenleiterebene müssen neue Führungskräfte ein mehrtägiges Seminar besuchen, in dem sie
die Grundlagen für die Übernahme von Führungsverantwortung im MVV Energie Konzern kennenlernen.
Jeder neu bestellte Geschäftsführer und jede Nachwuchsführungskraft wird im Rahmen des Seminars in
alle Verantwortungsbereiche strukturiert eingewiesen.
In Deutschland befragen wir die Lieferanten und Dienstleister unserer wesentlichen Unternehmensstandorte hinsichtlich deren Compliance. Darüber hinaus holt unser zentraler Einkauf bei wichtigen Ausschreibungen und Verträgen eine Lieferantenselbstregistrierung und Lieferantenauskunft ein. Wir bringen damit
in Erfahrung,
• w
elche Compliance- beziehungsweise Antikorruptionsregelungen beim jeweiligen Lieferanten gültig
sind und ob diese auch für dessen Vorlieferanten oder Subunternehmen gelten,
• o
b die Arbeitsbedingungen den jeweils national geltenden Gesetzen und Verordnungen entsprechen
und ob die international anerkannten Arbeitsstandards eingehalten werden und
• w
elche nichtmonetären Unternehmensziele, wie freiwillige Umweltschutzmaßnahmen oder Bildungs-,
Kultur- und Sportsponsoring, verfolgt werden.
Zusammensetzung und Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie ihrer Ausschüsse
Das gesetzlich vorgegebene duale Führungssystem für Aktiengesellschaften in Deutschland schreibt die
personelle Trennung zwischen dem Vorstand, der als Leitungs- und Geschäftsführungsorgan tätig ist, und
dem Aufsichtsrat, der als Überwachungs- und Beratungsorgan fungiert, vor. Beide Organe kooperieren im
Unternehmensinteresse eng und vertrauensvoll miteinander, haben jedoch jeweils eigenständige Aufgaben
und Kompetenzen, die im Folgenden erläutert werden:
Dem VORSTAND obliegen die Unternehmensleitung und die Geschäftsführung. Er führt das Unternehmen
in eigener Verantwortung und verfolgt dabei das Ziel, nachhaltiges Wachstum zu generieren. Zu seinen
Aufgaben gehört es, die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu erarbeiten und sie mit dem
Aufsichtsrat abzustimmen sowie ihre zielgerichtete Umsetzung zu veranlassen. Der Vorstand bezieht
dabei die Interessen der Stakeholder in seine Entscheidungen ein, also der Aktionäre, der Arbeitnehmer
und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Interessengruppen.
Nach Maßgabe von Gesetz, Satzung und der Geschäftsordnung werden die Geschäfte der MVV Energie AG
vom Vorstand geführt – und zwar sowohl in seiner Gesamtheit als auch durch jedes einzelne Vorstands
mitglied. Die Geschäftsordnung des Vorstands wurde vom Aufsichtsrat für die Arbeit des Vorstands festgelegt. Sie enthält die Ressortzuständigkeiten, die Aufgaben und Entscheidungen, die dem Gesamtvorstand
vorbehalten sind, die Aufgaben des Vorsitzenden des Vorstands sowie die Modalitäten für die Beschlussfassung im Vorstand. Des Weiteren umfasst die Geschäftsordnung gemäß § 111 Abs. 4 Satz 2 AktG einen
detaillierten Katalog von Geschäften, für die der Vorstand die Zustimmung des Aufsichtsrats einholen muss.
Der Vorstand der MVV Energie AG besteht aus mindestens zwei Mitgliedern. Vorgesehen und besetzt sind
derzeit vier Vorstandsressorts.
Als Vorsitzender des Vorstands koordiniert Dr. Georg Müller die Arbeit der Vorstandsmitglieder und repräsentiert den Vorstand nach außen. Die Vorstandsmitglieder sind im Übrigen gleichberechtigt; sie verantworten die Führung des Unternehmens gemeinsam. Jedes Vorstandsmitglied leitet sein zugewiesenes Ressort
in eigener Verantwortung; von den Vorständen wird erwartet, dass sie die ressortbezogenen Interessen
dem Gesamtwohl des Unternehmens unterordnen.
Der Vorstand legt großen Wert auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat und mit
der Vertretung der Belegschaft des Unternehmens. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig,
zeitnah und umfassend über die beabsichtigte Geschäftspolitik und andere grundsätzliche Fragen der
Unternehmensplanung; dabei wird besonderes Augenmerk auf die Finanz-, Investitions- und Personalplanung gerichtet. Auch über die Rentabilität der Gesellschaft, über die Geschäftsentwicklung und die
Lage des Unternehmens sowie über die Risikolage und das Risikomanagement berichtet der Vorstand
dem Aufsichtsrat.
MV V Energie 2013 / 14
35
Erklärung zur Unternehmensführung
Der AUFSICHTSRAT der MVV Energie AG bestellt den Vorstand der Gesellschaft und berät und überwacht
ihn bei der Leitung des Unternehmens und bei Entscheidungen, die für das Unternehmen von grund
legender Bedeutung sind.
Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat 20 Mitglieder; davon sind zehn Vertreter der Anteilseigner und
zehn Vertreter der Arbeitnehmer. Die Vertreter der Anteilseigner werden durch die Hauptversammlung
gewählt, bis auf zwei Mitglieder, die von der Stadt Mannheim direkt entsendet werden: der Oberbürgermeister und der zuständige Fachdezernent. Diese Regelung gilt, sofern die Stadt Mannheim Aktionärin
ist und – unmittelbar oder mittelbar – Aktien in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals hält. Entsprechend dem Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) werden zehn Mitglieder des Aufsichtsrats von den Arbeitnehmern gewählt. Dabei sind die Amtsperioden identisch. Der Aufsichtsratsvorsitzende, der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Peter Kurz, koordiniert die Arbeit des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat
hat sich für seine Arbeit eine Geschäftsordnung gegeben. Zu den Aufgaben und der Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse im Geschäftsjahr 2013/14 befinden sich weitere umfassende Informationen im Bericht des Aufsichtsrats ab Seite 28. Im Kapitel Organe der Gesellschaft ab Seite 171 informieren wir über Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse, die er für eine effiziente
Tätigkeit gebildet hat. Die Vergütung der Aufsichtsräte ist im Vergütungsbericht auf Seite 103 dargestellt.
Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat fünf ständige AUSSCHÜSSE gebildet:
Der BILANZPRÜFUNGSAUSSCHUSS befasst sich mit der Unternehmensplanung, der Strategie, der Entwicklung in einzelnen Geschäftsfeldern, den Grundsatzfragen der Rechnungslegung, der Vorbereitung der
Auswahl des Abschlussprüfers, der Vorberatung und Erörterung der Jahres- und Konzernabschlüsse sowie
mit den Konzern-Zwischenabschlüssen zum Quartal, Halbjahr und Dreivierteljahr. Zudem überwacht er die
Wirksamkeit des internen Kontrollsystems (IKS), der internen Revision, der organisatorischen Vorkehrungen
zur Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien (Compliance)
sowie des Risikomanagementsystems. Dem Bilanzprüfungsausschuss gehören je drei Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an. Vorsitzender dieses Ausschusses ist Professor Heinz-Werner Ufer; der
Aufsichtsratsvorsitzende ist ständiger Gast im Ausschuss.
Der PERSONALAUSSCHUSS bereitet insbesondere die Beschlüsse des Aufsichtsrats über den Abschluss
sowie über Änderungen und Aufhebungen der Anstellungsverträge mit den Mitgliedern des Vorstands vor.
Der Ausschuss besteht aus sechs Mitgliedern: dem Aufsichtsratsvorsitzenden, der zugleich Vorsitzender
des Personalausschusses ist, seinem Stellvertreter, zwei Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner und zwei
Aufsichtsratsmitgliedern der Arbeitnehmer.
Der NOMINIERUNGSAUSSCHUSS schlägt dem Aufsichtsrat geeignete Kandidaten für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung vor – und berücksichtigt bei seiner Auswahl insbesondere die gesetzlichen Vorschriften sowie die Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance
Kodex‘. Der Ausschuss hat sechs Mitglieder: der Aufsichtsratsvorsitzende, der zugleich Vorsitzender des
Ausschusses ist, sowie fünf weitere Mitglieder der Anteilseignerseite.
Zu den Aufgaben des Nominierungsausschusses gehört es zudem, Ziele für die Zusammensetzung des
Aufsichtsrats zu erarbeiten. Ein detailliertes Anforderungsprofil für Aufsichtsratsmitglieder spezifiziert die
Ansprüche an die fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten sowie an Erfahrung und Persönlichkeit künftiger
Aufsichtsratsmitglieder. Folgende Aspekte werden dabei neben der persönlichen Integrität besonders
beachtet: ein allgemein gutes Verständnis der Energiewirtschaft und insbesondere der Geschäftsfelder,
in denen MVV Energie tätig ist; die Fähigkeit, auch komplexe wirtschaftliche und technische Sachverhalte
beurteilen zu können; spezielle Fachkenntnisse in ausgewählten Tätigkeitsgebieten von MVV Energie.
Dabei sollen sich die Mitglieder des Aufsichtsrats so ergänzen, dass die gesamte Bandbreite der angestrebten Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen im Aufsichtsrat vertreten ist; es wird also anerkannt,
dass nicht jedes Aufsichtsratsmitglied das gesamte Spektrum der fachlichen Anforderungen erfüllen kann.
Eine Altersgrenze von 70 Jahren soll beachtet werden. Zudem soll dem Aufsichtsrat eine ausreichende
Anzahl unabhängiger Aufsichtsratsmitglieder angehören; dieses Ziel wurde erreicht.
36
MV V Energie 2013 / 14
Erklärung zur Unternehmensführung
Die Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex´ über die angemessene Beteiligung von
Frauen im Aufsichtsrat wurde sowohl im Nominierungsausschuss als auch im Aufsichtsratsplenum besprochen. Der Aufsichtsrat hatte sich im Geschäftsjahr 2010/11 zum Ziel gesetzt, langfristig einen Frauenanteil
von 20 % zu erreichen; im Geschäftsjahr 2013/14 wurde dieses Ziel bereits erreicht: Vier Frauen sind
Mitglied im Aufsichtsrat der MVV Energie AG.
Der VERMITTLUNGSAUSSCHUSS unterbreitet gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG dem Aufsichtsrat weitere
Personalvorschläge, falls für die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern die erforderliche
Zweidrittelmehrheit im ersten Wahlgang nicht erreicht wurde.
Der Ausschuss zur Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals bereitet die Beschlüsse des
Aufsichtsrats vor, die über die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals getroffen werden sollen.
Dieser Ausschuss besteht aus acht Mitgliedern: dem Aufsichtsratsvorsitzenden, der zugleich Vorsitzender
des Ausschusses ist, dem Vorsitzenden des Konzernbetriebsrats sowie einem weiteren Aufsichtsratsmitglied
der Arbeitnehmer und fünf Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner.
Der Bilanzprüfungsausschuss und der Personalausschuss tagen mehrmals jährlich. Der Nominierungsausschuss, der Vermittlungsausschuss sowie der Ausschuss zur Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals
werden bei Bedarf einberufen.
Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder
Hinsichtlich Ziffer 5.4.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex‘ sind wir der Auffassung, dass
auch die von der Stadt Mannheim entsandten und ihr gegebenenfalls zuzurechnenden Mitglieder des
Aufsichtsrats unabhängig im Sinne des Kodex‘ sind: Zwischen ihnen und dem Unternehmen und seinen
Organen bestehen weder persönliche noch geschäftliche – im Sinne von kommerziellen – Beziehungen.
MV V Energie 2013 / 14
37
Die Aktie der MVV Energie AG
Die Aktie der MVV Energie AG
Volatile Aktienmärkte
Weltweit kletterten die Aktienkurse in den ersten sechs Monaten des Kalenderjahrs 2014 auf neue
Höchststände: Am 5. Juni 2014 überschritt der DAX zum ersten Mal in seiner Historie kurzfristig
die psychologisch wichtige 10 000-Punkte-Marke. Wegen der anhaltenden Konjunkturflaute und
Deflationsbefürchtungen in der Eurozone hatte die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang Juni 2014
die Leitzinsen von 0,25 auf 0,15 % gesenkt. Die niedrigen europäischen Leitzinsen, eine erwartete
Stabilisierung der Weltkonjunktur sowie die Gewissheit, dass auch die US-Notenbank ihre Politik des
billigen Geldes nur schrittweise beenden würde, führten zu einem positiven Börsenumfeld – zudem
ermöglichen Aktien derzeit höhere Renditen als viele andere Kapitalanlageformen.
Am 3. Juli 2014 erreichte der DAX mit 10 029 Punkten seinen bisherigen Schlusshöchststand. Danach
kam es zu einer ausgeprägten Konsolidierung mit deutlichen Kursausschlägen. Ursächlich dafür waren
die geopolitischen Spannungen im Irak, in Syrien sowie in der Ukraine und die Befürchtung, dass die
verschärften Sanktionen der EU gegen Russland die internationalen Aktienmärkte belasten könnten;
hinzu kamen negativ aufgenommene Quartalsberichte, der zunehmende Rückzug internationaler
Anleger, schwache Inflationsdaten aus der Eurozone und einmal mehr solide Wirtschaftszahlen aus
den USA, die die US-Notenbank dazu veranlassen könnten, die Zinswende doch schneller als erwartet
einzuleiten. Ende September 2014 notierte der DAX mit 9 474 Punkten; damit ist er bei sehr volatilen
Kursen gegenüber dem Schlussstand am 30. September 2013 (8 594 Punkte) um 10,2 % gestiegen.
•
1 XETRA-Handel
2 V
orbehaltlich der Zustimmung durch die
Hauptversammlung am 13. März 2015
3 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten, ohne
Strukturanpassung Altersteilzeit, ohne
Restrukturierungsaufwand und mit
Zinserträgen aus Finanzierungsleasing
4 Vorjahreswerte angepasst
5 Anzahl der Aktien im gewichteten
Jahresdurchschnitt
6 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten
7 Ohne Anteile anderer Gesellschafter
8 Basis: Schlusskurs XETRA-Handel
am 30. September
•
Kennzahlen zu Aktie und Dividende der MVV Energie AG
2013/14
2012/13
Schlusskurs 1 am 30.9. in Euro
23,89
22,35
Höchstkurs 1 in Euro
26,05
28,00
Tiefstkurs 1 in Euro
21,85
20,50
Börsenwert am 30.9. in Mio Euro
1 575
1 473
Durchschnittlicher Tagesumsatz in Stück
2 882
4 121
65 907
65 907
Anzahl der Aktien am 30.9. in Tsd
Anzahl der Aktien in Tsd (gewichteter Durchschnitt)
65 907
65 907
Anzahl der dividendenberechtigten Aktien in Tsd
65 907
65 907
Dividende je Aktie in Euro
0,90 2
0,90
Dividendensumme in Mio Euro
59,3 2
59,3
Bereinigtes Ergebnis je Aktie 3, 4, 5 in Euro
1,29
1,29
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit je Aktie 4 in Euro
6,35
5,64
18,06
17,89
Bereinigter Buchwert je Aktie 4, 5, 6, 7 in Euro
Kurs-Gewinn-Verhältnis 8
38
MV V Energie 2013 / 14
17,1
17,3
Kurs-Cashflow-Verhältnis 8
3,8
4,0
Dividendenrendite 8 in %
3,8 2
4,0
Die Aktie der MVV Energie AG
•
ISIN DE000A0H52F5
WKN A0H52F
XETRA MVV1
Reuters MVV Gn.DE
Bloomberg MVV1 GR
•
Die Aktie der MVV Energie AG im Performance-Vergleich
140 %
130 %
120 %
110 %
100 %
90 %
80 %
30.9.2011
30.9.2012
30.9.2013
30.9.2014
DAXsector Utilities
MVV Energie AG
Monatliche Aktienumsätze in Tsd Stück
300
250
200
150
100
50
0
Okt
2011/12
Nov
Dez
2012/13
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
2013/14
MV V Energie 2013 / 14
39
Die Aktie der MVV Energie AG
Entwicklung des Aktienkurses der MVV Energie AG
Am 30. September 2014 notierte die Aktie der MVV Energie AG mit 23,89 Euro – ein Anstieg um 6,9 %
im Vergleich zum Kurs von 22,35 Euro am 30. September 2013. Berücksichtigt man die Ausschüttung der
Dividende in Höhe von 0,90 Euro je Aktie im März 2014, ist der Kurs unserer Aktie im Jahresvergleich um
11,0 % gestiegen. Im Aktienchart auf der vorhergehenden Seite beziehen wir die Dividendenzahlungen
der Jahre 2012, 2013 und 2014 ein. Während unsere Aktie im Dreijahresverlauf einen Kursanstieg von
11,2 % verzeichnete, stieg der DAXsector Utilities, der Branchenindex der Energiewirtschaft, um 14,2 %.
Stimmrechtsmitteilungen nach WpHG und Veränderungen des Streubesitzes
Bereits vor zwei Jahren war bekannt geworden, dass Barclays plc, London, seit 2007 Aktien an der
MVV Energie AG im Auftrag der EnBW Energie Baden-Württemberg AG hält; im April 2014 teilte
uns EnBW gemäß § 21 Abs. 1 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) mit, diesen Anteil von 7,43 %
nun auch formal erworben zu haben – EnBW hat das Zugriffsrecht auf diese Anteile faktisch
umgesetzt, das sie über ein sogenanntes Swap-Geschäft erlangt hatte. In einer weiteren Mitteilung
vom 24. April 2014 teilte uns Barclays plc mit, dass ihr Stimmrechtsanteil am 16. April 2014 die
gesetzlichen Meldeschwellen von 5 und 3 % unterschritten hat und nun bei 0,0015 % liegt. Der
Stimmrechtsanteil der EnBW an der MVV Energie AG erhöhte sich mit dem Erwerb der Aktien von
15,05 auf 22,48 % – EnBW hält den Anteil an der MVV Energie AG als reine Finanzbeteiligung,
eine weitere Aufstockung ist nach Aussage des Unternehmens nicht vorgesehen. Für die unternehmerische Ausrichtung und das operative Geschäft von MVV Energie hat diese Änderung im
Aktienbesitz keine Auswirkungen.
Der Streubesitzanteil (Free Float) unserer Aktie ist aufgrund des höheren EnBW-Anteils von 12,2 auf
4,8 % gesunken. Damit erfüllt sie die Anforderungen der Deutschen Börse für die AuswahlindexZugehörigkeit nicht mehr: Hierfür wird ein Mindest-Free-Float von 10 % vorausgesetzt. Die MVV
Energie AG, die im Prime Standard gelistet ist, wird deshalb von der Deutschen Börse bei der
Berechnung von Index-Statistiken nicht mehr berücksichtigt.
Aktionärsstruktur der MVV Energie AG zum 30. September 2014
RheinEnergie AG
16,3 %
Stadt Mannheim
(mittelbar)
50,1 %
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
22,5 %
GDF SUEZ Energie Deutschland GmbH
6,3 %
Streubesitz: davon 1,9% institutionelle
Investoren und 2,9% Privataktionäre
4,8 %
40
MV V Energie 2013 / 14
Die Aktie der MVV Energie AG
Marktkapitalisierung gestiegen, Handelsvolumen gesunken
Aufgrund der Kursentwicklung stieg unsere Marktkapitalisierung von 1 473 Mio Euro am Bilanzstichtag
des Vorjahrs auf 1 575 Mio Euro zum 30. September 2014. Dabei war der Streubesitzanteil von 4,8 %
mit rund 76 Mio Euro bewertet (Vorjahr 180 Mio Euro bei 12,2 % Streubesitzanteil). Insgesamt wurden
im Geschäftsjahr 2013/14 an allen deutschen Börsenhandelsplätzen rund 0,7 Millionen Aktien gehandelt, 30,4 % weniger als im Vorjahr. Vor allem deshalb sank auch das wertmäßige Handelsvolumen auf
rund 17 Mio Euro (Vorjahr 24 Mio Euro).
Kontinuität bei aktionärsfreundlicher Dividendenpolitik
Für das Geschäftsjahr 2012/13 beschloss die ordentliche Hauptversammlung der MVV Energie AG
am 14. März 2014 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,90 Euro je Aktie und folgte
damit dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Ausschüttungssumme betrug 59,3 Mio Euro
bei insgesamt 65,9 Millionen Aktien. Wir wollen unseren Anteilseignern weiterhin eine angemessene
Dividende zahlen. Der Dividendenvorschlag für die Hauptversammlung am 13. März 2015 wird in der
Aufsichtsratssitzung am 4. Dezember 2014 beschlossen. Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, für
das Berichtsjahr eine Dividende in Vorjahreshöhe von 0,90 Euro je Aktie vorzuschlagen. In Bezug auf
den Aktienschlusskurs im XETRA-Handel am Bilanzstichtag 30. September 2014 entspricht dies einer
Dividendenrendite von 3,8 %.
Investor Relations – strategische Ausrichtung intensiv erläutert
MVV Energie wird aktuell von vier Finanzinstituten analysiert: Deutsche Bank, Kepler Cheuvreux, Landes
bank Baden-Württemberg und M.M. Warburg & Co. Während die Landesbank Baden-Württemberg das
Research im Berichtsjahr neu aufgenommen hat, hat Metzler Equities das Research eingestellt. Unser
Investor-Relations-Team arbeitet weiter daran die Research Coverage für MVV Energie auszubauen.
Zum Bilanzstichtag gab es drei Empfehlungen zum Halten und eine zum Verkaufen der Aktie von
MVV Energie. Die Kursziele der Analystenhäuser für die Aktie bewegten sich dabei in einer Bandbreite
von 20 bis 25 Euro.
Auch im Berichtsjahr nutzten wir die Möglichkeit, unser Unternehmen und unsere strategische Ausrichtung auf Investorenkonferenzen und in Einzelgesprächen zu präsentieren – sowohl für institutionelle
als auch für private Anleger. In Telefon- und Analystenkonferenzen haben wir ausführlich die aktuelle
Geschäftsentwicklung unseres Unternehmens erläutert. Auf unserer Internetseite stellen wir Mitschnitte
der Telefonkonferenzen, Fact Books zu den Konferenzen (Download-Bereich) und aktuelle Informati
onen über unsere Aktie zur Verfügung. Mehr unter www.mvv-investor.de
Auszeichnung für unseren Geschäftsbericht 2012/13
Beim Wettbewerb „2013 Vision Awards Annual Report Competition“ der League of American
Communications Professionals (LACP) in Naples, USA, wurde unser Geschäftsbericht 2012/13
erneut ausgezeichnet: In der Kategorie „Versorger über 100 Millionen Dollar Jahresumsatz“ erhielt
er wie im Vorjahr den Gold Award und erreichte damit den 2. Platz.
MV V Energie 2013 / 14
41
44 . GRUNdlAGeN des KoNZeRNs
74 . Nachhaltigkeit
44 . Geschäftsmodell
76 . Unsere wirtschaftliche Basis
47 . Beteiligungsstruktur
77 . Unser Wertschöpfungsbeitrag
48 . Unternehmensstrategie
78 . Unsere ökologische Verantwortung
50 . Wertorientierte Unternehmenssteuerung
87 . Unsere soziale Verantwortung
51 . forschung und entwicklung
93 . Unser gesellschaftliches Engagement
53 . WIRtschAftsBeRIcht
94 . BeRIcht ZU chANceN UNd RIsIKeN
53 . Rahmenbedingungen
99 . INteRNes KoNtRollsYstem (IKs)
53 . Veränderungen in der Energiepolitik
101 . VeRGÜtUNGsBeRIcht
56 . Markt und Wettbewerbsumfeld
104 . ÜBeRNAhmeReleVANte ANGABeN
59 . Witterungseinflüsse
105 . NAchtRAGsBeRIcht
60 . Geschäftsentwicklung
105 . PRoGNoseBeRIcht
60 . Vergleich des tatsächlichen mit dem
prognostizierten Geschäftsverlauf
62 . Ertragslage
67 . Vermögenslage
69 . Finanzlage
70 . Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2013/14
und zur wirtschaftlichen Lage
71 . Erläuterungen zum Jahresabschluss der
MVV Energie AG (HGB)
ZUSAMMENGEFASSTER
LAGEBERICHT
Grundlagen des Konzerns
Geschäftsmodell
G Ru n d l ag e n d e s ko n z e r n s
Geschäftsmodell
Der börsennotierte MVV Energie Konzern ist eines der führenden
Energieunternehmen in Deutschland. Unser Geschäftsportfolio umfasst die Strom-, Wärme- und Biomethanerzeugung, die Wasser
gewinnung, den Energiehandel, die Verteilung von Strom, Fernwärme, Gas und Wasser über eigene Netzgesellschaften sowie
den Vertrieb und die Vermarktung innovativer Produkte auf dem
Energiemarkt. Als Energiedienstleister bieten wir Beratungs- und
Contracting-Services für industrielle und gewerbliche Kunden; zu
unserem Angebot gehören zudem umfangreiche Infrastruktur-,
Versorgungs- und Entsorgungsleistungen für Industrieparks in
Deutschland. Darüber hinaus zählen wir zu den führenden Betreibern von thermischen Abfallverwertungs- und Biomasseanlagen.
Unsere Standorte
Unsere Unternehmensgruppe ist stark kommunal und regional verankert. Mit 102 konsolidierten Gesellschaften sind wir unter anderem an den Standorten Mannheim, Kiel, Offenbach, Ingolstadt und
Köthen sowie in der Tschechischen Republik und in Großbritannien
vertreten.
Eine Übersicht zu unseren wesentlichen direkten und indirekten
Beteiligungen befindet sich auf Seite 47.
Organisation des MVV Energie Konzerns
Die Steuerung und die externe Berichterstattung des MVV Energie
Konzerns erfolgt nach fünf Berichtssegmenten:
Das Berichtssegment ERZEUGUNG UND INFRASTRUKTUR umfasst konventionelle Kraftwerke, Abfallverwertungsanlagen und
Biomassekraftwerke der Teilkonzerne MVV Energie AG, Stadtwerke
Kiel AG, Energieversorgung Offenbach AG und MVV Umwelt GmbH,
Windkraftanlagen, Wasserwerke, Netzanlagen für Strom, Wärme,
Gas und Wasser sowie technische Serviceeinheiten, die zum Geschäftsfeld Netz zur leitungsgebundenen Energie- und Wasserverteilung gehören.
Dem Berichtssegment HANDEL UND PORTFOLIOMANAGEMENT
sind das Energiebeschaffungs- und das Portfoliomanagement
zugeordnet sowie der Energiehandel der MVV Trading GmbH.
Im Berichtssegment VERTRIEB UND DIENSTLEISTUNGEN sind das
Einzelhandels- und Weiterverteilergeschäft von Strom, Wärme, Gas
und Wasser der Teilkonzerne MVV Energie AG, Stadtwerke Kiel AG
und Energieversorgung Offenbach AG, das Energiedienstleistungsgeschäft der Teilkonzerne MVV Enamic GmbH und Energieversorgung Offenbach AG sowie unsere Aktivitäten im Bereich dezentrales Energiemanagement gebündelt.
Das Berichtssegment STRATEGISCHE BETEILIGUNGEN beinhaltet
die Teilkonzerne Stadtwerke Ingolstadt GmbH, Köthen Energie GmbH
und MVV Energie CZ a.s.
Zum Berichtssegment SONSTIGES zählen das Shared-Service-Center
sowie die Querschnittsbereiche.
Den Berichtssegmenten sind Geschäftsfelder zugeordnet, die entlang der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette ausgerichtet
sind.
Stadtwerke
Standorte MVV Enamic
Biomassekraftwerke
Biomethananlagen
Windkraftanlagen
Abfallverwertungsanlagen
Fernwärmeversorgungsstandorte
Tschechien
Stand: 30. September 2014
44
MV V Energie 2013 / 14
Grundlagen des Konzerns
Geschäftsmodell
Berichtssegmente und Geschäftsfelder des MVV Energie Konzerns
Berichtssegmente
Geschäftsfelder
Erzeugung und
Infrastruktur
Handel und Portfoliomanagement
Vertrieb und
Dienstleistungen
Strategische
Beteiligungen
Sonstiges
Erzeugung
Handel und
Portfoliomanagement
Vertrieb
Strategische
Beteiligungen
Shared Services
Umwelt
Energiedienstleistungen
Netze
New Ventures
Erzeugungsportfolio umfasst konventionelle
und erneuerbare Energien
Neben dem Grosskraftwerk Mannheim (GKM) und dem Gemeinschaftskraftwerk Kiel (GKK) verfügen wir über ein umfangreiches
Erzeugungsportfolio von Anlagen mit umweltfreundlicher KraftWärme-Kopplung (KWK) und Anlagen zur thermischen Verwertung
von Abfällen. Dazu kommt unser Windenergieportfolio.
Insgesamt umfasst unser Erzeugungsportfolio aus erneuerbaren
Energien in Deutschland 86 Windkraftanlagen, 11 Biomasseanlagen,
4 Biogasanlagen und 2 Biomethananlagen. Im Bereich der ther
mischen Abfallverwertung verfügen wir über 7 Kraftwerke.
Wir bauen den Anteil der erneuerbaren Energien an unserer Erzeugungskapazität kontinuierlich aus. Dabei setzen wir den strategischen Schwerpunkt auf Windkraftanlagen an Land und auf die
Nutzung von Biomasse zur Erzeugung von Strom, Wärme und
Biomethan.
Netze für eine sichere Versorgung
Leistungsfähige Netze sind die Grundlage für eine zuverlässige
Verteilung von Energie und Wasser. Im Berichtsjahr haben wir
79 Mio Euro in die Modernisierung und in den Ausbau unserer
Netze investiert. Insgesamt verfügte unsere Unternehmensgruppe
zum Ende des Geschäftsjahrs 2013/14 über Strom-, Fernwärme-,
Gas- und Wassernetze mit einer Gesamtlänge von rund 23 000
Kilometern. Unsere Tochtergesellschaft Netrion GmbH ist als gemeinsamer Netzbetreiber für die MVV Energie AG und die Energie
versorgung Offenbach AG tätig. Für die Stadtwerke Kiel AG wird
diese Aufgabe von der SWKiel Netz GmbH wahrgenommen.
Querschnitte
Beschaffung und Handel in einer Hand
Unsere Tochtergesellschaft MVV Trading GmbH steuert und opti
miert das Energiebeschaffungs- und Erzeugungsportfolio für den
MVV Energie Konzern; sie übernimmt zudem den Handel mit
Energieprodukten und das dazugehörige Portfoliomanagement.
Zu den zentralen Aufgaben unseres Handelsgeschäfts gehört auch
das Absichern (Hedging) der Erzeugungs- und Vertriebspositionen
des MVV Energie Konzerns, um das Risiko zu minimieren.
Der Umbau des Energiesystems in Deutschland hat die Rahmenbedingungen für den Energiehandel verändert. Mit MVV Trading
nutzen wir die damit verbundenen Chancen: Zum Beispiel steigt
die Bedeutung des Intraday-Markts stetig, das heißt des Handels
für kurzfristige Energiehandelsprodukte; mithilfe der Gesellschaft
profitieren wir zudem stärker von der Direktvermarktung von
Strom aus erneuerbaren Energien.
Um auf dem Intraday-Markt noch besser agieren zu können, hat
MVV Trading das „Operations Desk“ aufgebaut: Dort handeln unsere Energiehändler rund um die Uhr auf dem Intraday-Markt.
Perspektivisch wird auch der 24-Stunden-Handel mit Gas dazukommen. MVV Trading wickelt zudem das Direktvermarktungs
geschäft der MVV Energie AG ab: Wir nutzen die Direktvermarktung
sowohl für konzerneigene Erneuerbare-Energien-Anlagen als auch
für eine steigende Anzahl externer Kunden.
MVV Trading baut die aktive Bewirtschaftung ihres Gasportfolios kontinuierlich aus. Wir können attraktive Produkte für den Endkunden
markt anbieten, indem wir ein diversifiziertes Gasportfolio aus
verschiedenen Handelsprodukten mit unterschiedlicher Preisbildung
zusammenstellen; zudem ist es uns dadurch möglich, das Optimierungspotenzial am liquiden deutschen und niederländischen
Gasmarkt zu nutzen.
Zukünftig werden die Geschäftsaktivitäten und das Dienstleistungsangebot für Weiterverteiler sowie für Stadtwerke in den Fokus der
MVV Trading rücken.
MV V Energie 2013 / 14
45
Grundlagen des Konzerns
Geschäftsmodell
Unser Vertrieb: innovative Produkte für unsere Kunden
Ganzheitliche Dienstleistungen für mehr Effizienz
Die Energiewelt von morgen wird dezentraler, flexibler und intelligenter. Um auch zukünftig zu den marktorientierten Vorreitern der
deutschen Energiebranche zu gehören, entwickelt unser Vertrieb
Geschäftsmodelle für ein dezentrales Energiemanagement.
Mit innovativen und maßgeschneiderten Energiedienstleistungen
konzentriert sich unsere Tochtergesellschaft MVV Enamic GmbH
auf Projekte und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Energie
optimierung für Industrie, Handel, Gewerbe und Immobilienwirtschaft. Im Bereich Energie-Contracting für Industrie, Handel und
Gewerbe beginnt dies – ähnlich eines Baukastensystems – mit der
Konzeptentwicklung und schließt die Planung sowie die Errichtung
oder die Modernisierung der Erzeugungsanlagen mit ein. Ebenso
eingeschlossen sind die langfristige, zuverlässige Betriebsführung mit
der ständigen Effizienzüberwachung sowie der Möglichkeit, Strommengen und Stromleistung optimal zu beschaffen beziehungsweise
zu vermarkten. Im Contracting für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft steigern wir die Immobilieneffizienz bei unseren Kunden.
Auch den Betreibern von großen Industrieparks bietet MVV Enamic
sämtliche Serviceleistungen aus einer Hand: von der Energie- und
Medienversorgung über Umweltschutz- und Sicherheitsmanagement bis hin zu weiteren Standortservices. Abgerundet wird das
Angebot der MVV Enamic durch internationale Beratungsleistungen.
Die Anforderungen an die Flexibilität der Verfügbarkeit von Strom
steigen mit der zunehmenden Einspeisung von Strom aus erneuer
baren Energien; im Übertragungsnetz entstehen immer stärkere
Schwankungen zwischen Einspeisung und Entnahme von Strom.
Diese werden über die Regelenergie ausgeglichen. Mit unserem
Minutenreservepool bieten wir Kunden mit eigener Stromerzeugung oder Notstromanlagen die Möglichkeit, am Regelenergiemarkt teilzunehmen und damit Zusatzerlöse zu erwirtschaften.
Seit Anfang des Geschäftsjahrs 2013/14 vermarkten wir die
Minutenreserveleistung bundesweit in allen vier Regelzonen. Im
4. Quartal 2013/14 haben wir mit der Vermarktung der Sekundärregelleistung – zunächst in der TransnetBW-Regelzone – begonnen.
Wir bauen unsere Geschäftsaktivitäten im Bereich der Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien nach dem Marktprämienmodell weiter aus: Zum Geschäftsjahresende 2013/14
hatten wir Kraftwerke für erneuerbare Energieträger mit einer
Leistung von 2 600 MW unter Vertrag; Photovoltaikanlagen trugen
hierzu 1 330 MW bei. Damit sind wir Marktführer im Bereich der
Direktvermarktung von Photovoltaikanlagen.
Windkraft- und Photovoltaikanlagen benötigen Strom, den sie in
der Regel selbst erzeugen. In Zeiten, in denen sie keinen oder eine
zu geringe Menge Strom erzeugen, müssen die Anlagenbetreiber
Strom für den Eigenverbrauch beziehen. Unseren Kunden aus dem
Bereich der Direktvermarktung nach dem Marktprämienmodell liefern wir seit dem Geschäftsjahr 2013/14 zusätzlich die benötigten
Strommengen und ergänzen damit unser bestehendes Angebot.
Mit dem neuen Angebot „SOLAR Strom“ bietet MVV Energie Privatkunden die Möglichkeit, eine eigene Photovoltaikanlage zu kaufen
oder zu pachten. Über den sogenannten Solar-Schnell-Check können
sich Hausbesitzer über die Internetseite von MVV Energie anzeigen
lassen, ob sich das eigene Dach für eine Photovoltaikanlage eignet
und welche finanziellen Vorteile eine solche Anlage haben könnte.
Von der Online-Planung, über die individuelle Angebotserstellung
bis zur Prüfung vor Ort durch Spezialisten arbeitet MVV Energie mit
der greenenergetic GmbH zusammen. Die Lieferung und Montage
erfolgt dann fachgerecht durch regionale Betriebe.
46
MV V Energie 2013 / 14
Im Juni 2014 hat MVV Enamic einen Anteil von 26 % am luxemburgischen LED-Spezialisten luminatis erworben, um zukünftig
gemeinsam Produkte und Dienstleistungen im LED-Wachstumsmarkt
anzubieten.
Dienstleistungen für Ablesung, Abrechnung
und IT unter einem Dach
Unsere Tochtergesellschaft Soluvia GmbH bündelt verschiedene
Shared-Services-Gesellschaften: die Soluvia Billing GmbH, Soluvia
IT-Services GmbH und Soluvia Metering GmbH. Sie erbringen sämtliche internen Dienstleistungen in den Bereichen Abrechnung und
Kundenbetreuung, Informationsverarbeitung sowie Metering für
die MVV Energie AG, die Energieversorgung Offenbach AG und
die Stadtwerke Kiel AG. Durch die Bündelung dieser unterstützenden Dienstleistungen erreichen wir notwendige Skaleneffekte und
eine hohe Prozessqualität. Mit ihren operativen Leistungen steuern
unsere Shared-Services-Gesellschaften einen unverzichtbaren Beitrag – insbesondere für die Netzgesellschaften und den Vertrieb –
zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmensgruppe bei.
Rechtliche Unternehmensstruktur
Die börsennotierte MVV Energie AG ist die Muttergesellschaft
des MVV Energie Konzerns mit Sitz in Mannheim. Die Aktien
der MVV Energie AG sind im Marktsegment Prime Standard der
Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen und an den Wertpapierbörsen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart
notiert. Als Aktiengesellschaft nach deutschem Recht hat sie drei
Organe: Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand. Die Entscheidungsbefugnisse der Organe sind streng voneinander abgegrenzt. Informationen zu den Verantwortungsbereichen und der
Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat der MVV Energie AG
befinden sich im Bericht zur Corporate Governance ab Seite 32.
Grundlagen des Konzerns
Beteiligungsstruktur
Beteiligungsstruktur
Bedeutende direkte und indirekte Beteiligungen der MVV Energie AG
Energieversorgung
Umwelt und erneuerbare Energien
MVV RHE GmbH (100 %)
MVV Umwelt GmbH (100 %)
Stadtwerke Kiel Aktiengesellschaft (51 %)
• MVV Umwelt Asset GmbH (100 %)
Energieversorgung Offenbach Aktiengesellschaft (48,46 %) 1
• MVV Umwelt O&M GmbH (100 %)
Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (48,4 %)
• MVV Umwelt Ressourcen GmbH (100 %)
Köthen Energie GmbH (100 %)
• MVV Environment Devonport Ltd., Großbritannien (100 %)
Stadtwerke Sinsheim Versorgungsgesellschaft mbH & Co. KG (30 %)
• MVV Environment Ridham Ltd., Großbritannien (100 %)
Stadtwerke Buchen GmbH & Co. KG (25,1 %)
• Biomasse Rhein-Main GmbH (33,33 %)
Stadtwerke Walldorf GmbH & Co. KG (25,1 %)
• S olutions Européennes de Valorisation Énergétique S.A.S.
(SEVE), Frankreich (50 %)
Stadtwerke Schwetzingen GmbH & Co. KG (10 %)
Biomethananlage Klein Wanzleben GmbH (74,9 %)
MVV Energie CZ a.s., Tschechische Republik (100 %)
Biomethananlage Kroppenstedt GmbH (74,9 %)
Biomethananlage Staßfurt GmbH (74,9 %)
MVV Windenergie GmbH (100 %)
Cerventus Naturenergie GmbH (50 %) 2
Energiedienstleistungen
Weitere gemeinsame Gesellschaften
MVV Enamic GmbH (100 %)
Netrion GmbH, Mannheim 3
• MVV Enamic Contracting GmbH (100 %)
MVV Trading GmbH, Mannheim 4
• MVV Enamic Immobilien GmbH (100 %)
Soluvia GmbH, Mannheim 5
• MVV Enamic IGS Gersthofen GmbH (100 %)
• Soluvia Billing GmbH, Offenbach 6
• MVV Enamic Korbach GmbH (100 %)
• Soluvia IT-Services GmbH, Kiel 6
• MVV Enamic Ludwigshafen GmbH (100 %)
• Soluvia Metering GmbH, Offenbach 6
• MVV Enamic Regioplan GmbH (100 %)
MVV Insurance Services GmbH, Mannheim 7
• MVV decon GmbH (100 %)
• luminatis S.à.r.l., Luxemburg (26 %)
1 Mehrheit der Stimmrechte
2 Energieversorgung Offenbach AG (50 %)
3 MVV Energie AG (70 %), Energieversorgung Offenbach AG (30 %)
4 MVV Energie AG (59,9 %), Stadtwerke Kiel AG (25,1 %), Energieversorgung Offenbach AG (12,5 %),
Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH (2,5 %)
5 MVV Energie AG (51 %), Stadtwerke Kiel AG (24,5 %), Energieversorgung Offenbach AG (24,5 %)
6 Soluvia GmbH (100 %)
7 MVV Energie AG (68,4 %), Energieversorgung Offenbach AG (17,6 %), Stadtwerke Kiel AG (14 %)
Stand: 30. September 2014
MV V Energie 2013 / 14
47
Grundlagen des Konzerns
Unternehmensstrategie
UNteRNehmeNsstRAteGIe
•
Wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensstrategie ist unser
umfangreiches Investitionsprogramm; bis zum Jahr 2020 wollen wir
rund 3 Mrd Euro investieren und gehen dabei in drei Stoßrichtungen:
der Zukunftsversorger
•
chancen des neuen energiesystems nutzen
Mit unserem Anspruch als „Der Zukunftsversorger“ wollen wir
auch im Jahr 2020 und darüber hinaus zu den führenden Energieunternehmen in Deutschland gehören. Um dieses Ziel zu erreichen,
haben wir unsere Unternehmensstrategie bereits im Jahr 2009 auf
das Energiesystem der Zukunft ausgerichtet: Mit klaren strategischen Schwerpunkten haben wir die richtigen Weichen gestellt
und frühzeitig mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und
der Steigerung der Energieeffizienz begonnen. So tragen wir zum
Umbau des Energiesystems in Deutschland bei und können gleichzeitig die daraus entstehenden Chancen für profitables Wachstum
nutzen und den Unternehmenswert des MVV Energie Konzerns
nachhaltig steigern.
Unsere zukunftsorientierte Unternehmensstrategie basiert auf drei
Säulen:
1
oPtImIeReN
2
ReAlIsIeReN
3
PRÜfeN
NAchhAltIGKeIt: Wir wollen unseren Kunden auch in Zukunft
zuverlässig und wirtschaftlich umweltfreundliche Energie liefern,
unseren Mitarbeitern sichere und attraktive Arbeitsplätze bieten
und unseren Anteilseignern Perspektiven eröffnen. Unser Handeln
soll im Einklang mit den Erwartungen unserer Stakeholder stehen,
um so eine sinnvolle Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen zu finden. Ausführliche Informationen
zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie und unserem Nachhaltigkeitsmanagement befinden sich im Kapitel Nachhaltigkeit ab Seite 74.
ReGIoNAlItät: Wir wollen die regionalen Marken und Partner-
schaften der Gesellschaften des MVV Energie Konzerns erhalten
und fördern. Die einzelnen Unternehmen nutzen ihre jeweiligen
Stärken – insbesondere ihre regionale Nähe, ihr Kunden- und
Kooperationsnetzwerk sowie ihre lokalen Marktkenntnisse. Dabei
ist es unser gemeinsames Ziel, die Wettbewerbs- und Wachstumsfähigkeit der gesamten Unternehmensgruppe sicherzustellen und
auszubauen.
effIZIeNZ: Zur Sicherung unseres wirtschaftlichen Erfolgs ist es not-
wendig, unsere Prozesse kontinuierlich zu verbessern und zielgerichtet weiterzuentwickeln. Wir wollen die Aufgaben dort erledigen,
wo die besten personellen und organisatorischen Voraussetzungen
gegeben sind und die Gruppensynergien genutzt werden können.
48
MV V ENERGIE 2013 / 14
oPtImIeReN: Durch innovatives Asset- und Produktmanagement
wollen wir unsere Umsatzerlöse profitabel steigern. Ergebnisbelastungen durch schwierige energiepolitische und energiewirtschaftliche
Rahmenbedingungen wirken wir mit kontinuierlichen Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen entgegen. So schaffen wir zum
einen die Grundlage für unsere strategischen Investitionen und
erschließen zum anderen Möglichkeiten für weiteres Wachstum.
ReAlIsIeReN: Wir wollen Chancen für MVV Energie nutzen und
setzen dabei auf unsere Kernkompetenzen. Wir realisieren Projekte, die der Modernisierung, Optimierung und Sicherung unserer
Anlagen und Netze dienen und Projekte, die unsere aussichtsreichen
Wachstumsfelder weiterentwickeln. Außerdem arbeiten wir an der
Entwicklung innovativer Energieeffizienzlösungen und Energiedienstleistungen.
PRÜfeN: Wir prüfen kontinuierlich strategische Opportunitäten,
um zusätzliches nachhaltiges Wachstum generieren zu können.
Grundlagen des Konzerns
Investitionen für nachhaltiges Wachstum
Im Jahr 2009 haben wir beschlossen, bis zum Jahr 2020 rund
1,5 Mrd Euro in die Modernisierung und Sicherung unserer Anlagen und Netze zu investieren und weitere rund 1,5 Mrd Euro
insbesondere in unsere Wachstumsfelder. Hierzu zählen
er Ausbau der erneuerbaren Energien, der Kraft-Wärme• d
Kopplung, der Fernwärme sowie der thermischen und energetischen Nutzung von Abfällen,
ie Weiterentwicklung unserer Energiedienstleistungen und die
• d
Erhöhung der Energieeffizienz für unsere Kunden sowie
ie Weiterentwicklung des Vertriebs mit stärkerem Fokus auf
• d
dezentraler und flexibler Energieversorgung.
Zum Ende des Geschäftsjahrs 2013/14 haben wir von dem geplanten Programm von insgesamt rund 3 Mrd Euro bereits 2,2 Mrd Euro
umgesetzt oder verbindlich beschlossen.
Konsequente Umsetzung der Strategie
Beim Ausbau unseres Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien konzentrieren wir uns vor allem auf WINDKRAFTAnLAGEN AN
LAND (ONSHORE). Damit setzen wir auf eine erprobte und wirtschaftliche Technologie, die im Vergleich zu Windparks im Meer
(Offshore) mit weniger Risiken behaftet ist und deutlich niedrigere
Kosten aufweist. Im Februar 2014 ist der vierte Windpark unserer
Tochtergesellschaft Energieversorgung Offenbach AG (EVO) auf
dem Hungerberg in der Nähe des rheinland-pfälzischen Kirchheimbolanden ans Netz gegangen. Zum Bilanzstichtag 30. September
2014 verfügte der MVV Energie Konzern bei Windkraftanlagen an
Land über eine installierte Gesamtleistung von rund 174 MW. Nach
Zustimmung durch den Aufsichtsrat haben wir am 25. September
2014 bekannt gegeben, dass wir zum 1. Oktober 2014 die nieder
sächsische Windwärts Energie GmbH übernehmen. Windwärts
entwickelt, erwirbt, baut und betreibt Windenergieprojekte. Mit
Windwärts bauen wir das Windgeschäft und damit den Anteil
erneuerbarer Energien an unserer Energieerzeugung weiter aus und
stärken unsere eigene Projektentwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien. Weitere Informationen zum Ausbau unseres Windenergieportfolios sowie Daten zur installierten Leistung und zur
Stromerzeugung finden Sie im Kapitel Nachhaltigkeit ab Seite 79.
Neben Windkraftanlagen an Land realisieren wir im Bereich erneuerbare Energien auch BIOMETHANANLAGEN . Biomethan eignet
sich sowohl zur Strom- und Wärmeerzeugung als auch als Treibstoff
für Erdgas-Fahrzeuge und ist damit einer der vielseitigsten erneuerbaren Energieträger. Im 2. Quartal 2013/14 haben wir unsere zweite
Biomethananlage in Kroppenstedt, Sachsen-Anhalt, in Betrieb genommen. Zusammen mit der Biomethananlage im benachbarten
Klein Wanzleben können jährlich rund 125 Mio kWh Biomethan
erzeugt und in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist werden. Im
Juni 2014 haben wir in Kooperation mit dem Erneuerbare-EnergienUnternehmen Baywa r.e. in der gleichen Region mit dem Bau einer
weiteren baugleichen Biomethananlage begonnen; die Anlage in
Staßfurt soll Mitte 2015 in Betrieb genommen werden.
Unternehmensstrategie
Im Bereich der THERMISCHEN UND ENERGETISCHEN NUTZUNG
VON ABFÄLLEN UND BIOMASSE zur Energieerzeugung ist der
MVV Energie Konzern bereits einer der größten Anlagenbetreiber in Deutschland. Allerdings bietet der deutsche Abfall- und
Biomassemarkt kein weiteres Wachstumspotenzial. Aus diesem
Grund investieren wir im europäischen Ausland – vorausgesetzt,
die Projekte erfüllen unsere Rentabilitätsanforderungen und liefern
nachhaltig positive Ergebnisbeiträge.
Unsere derzeit größten Investitionsprojekte befinden sich daher in
Großbritannien: Im südenglischen Plymouth bauen wir ein abfallbefeuertes Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und
in der Nähe von London im Hafengebiet Ridham Dock ein KWKfähiges Biomassekraftwerk. Bei beiden Projekten nutzen wir unsere
langjährigen Erfahrungen mit diesen Technologien. Beide Anlagen
werden im Jahr 2015 in Betrieb gehen. Darüber hinaus hat unsere Tochtergesellschaft MVV Umwelt GmbH mit der französischen
Semardel-Gruppe im Mai 2014 die neue Gesellschaft Solutions
Européennes de Valorisation Énergétique S.A.S. (SEVE) gegründet.
SEVE wird sich für die Betriebsführung von Abfallverwertungs
anlagen in Frankreich bewerben.
Auf dem deutschen und tschechischen Fernwärmemarkt ist unsere
Unternehmensgruppe einer der größten Anbieter. An unseren
Standorten Mannheim, Kiel, Offenbach, Ingolstadt und in der
Tschechischen Republik arbeiten wir konsequent am weiteren
Ausbau der FERNWÄRME MIT KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG . Auf
dem Gelände des Grosskraftwerks Mannheim (GKM) haben wir im
Winter 2013/14 den derzeit leistungsstärksten Fernwärmespeicher
in Deutschland in Betrieb genommen. Mit ihm sichern wir die Fernwärmeversorgung in Mannheim und der Metropolregion RheinNeckar. Darüber hinaus kann das GKM flexibler auf schwankende
Einspeisungen von Sonnen- und Windenergie reagieren.
Im Fokus unserer Tochtergesellschaft MVV Enamic GmbH im ENERGIEDIENSTLEISTUNGSGESCHÄFT stehen: ganzheitliche Energie
effizienzdienstleistungen und Contracting für Industrie, Gewerbe,
die Immobilienwirtschaft und Kommunen, Services für den Betrieb
von Industrieparks sowie nationale und internationale Beratungsleistungen. Seit Juni 2014 ist MVV Enamic am luxemburgischen
LED-Spezialisten luminatis S.à.r.l. beteiligt: Künftig sollen gemeinsam Projekte umgesetzt und Dienstleistungen im LED-Wachstumsmarkt angeboten werden.
Mit gutem Kundenservice, innovativen Lösungen und der Weiter
entwicklung unserer Geschäftsmodelle für dezentrales Energie
management will unser VERTRIEB neue Kunden gewinnen und
Bestandskunden langfristig binden. Mehr hierzu lesen Sie im
Magazinteil ab Seite 5 und im Kapitel Geschäftsmodell ab
Seite 46.
MV V Energie 2013 / 14
49
Grundlagen des Konzerns
Wertorientierte Unternehmenssteuerung
Wertorientierte
Unternehmenssteuerung
Unser Ziel ist es, den Unternehmenswert des MVV Energie Konzerns
langfristig und nachhaltig zu steigern. Zentrale Steuerungsgröße für
unser Unternehmen ist der Wertbeitrag (Value Spread). Ein positiver
Wertbeitrag und damit eine Steigerung des Unternehmenswerts
wird erreicht, wenn der Ertrag (Return) auf das durchschnittlich im
Unternehmen gebundene Kapital (Capital Employed) eine Rendite
(ROCE) erwirtschaftet, die über den Kosten für das eingesetzte
Kapital (gewogener durchschnittlicher Kapitalkostensatz – WACC)
liegt.
Die folgende Grafik stellt die Ermittlung des Value Spread vereinfacht
dar:
Der ROCE stellt die Rendite des für unsere interne Steuerung
maßgeblichen bereinigten operativen Ergebnisses vor Zinsen und
Ertragsteuern (Adjusted EBIT) auf das dafür eingesetzte Kapital
dar. Auf dieser Basis ergibt sich für das Berichtsjahr ein ROCE von
6,8 % im Vergleich zu 8,3 % im Vorjahr. Während sich das Capital Employed gegenüber dem Vorjahr um 49 auf 2 556 Mio Euro
erhöht hat, hat das niedrigere Adjusted EBIT im Berichtsjahr zu einem Rückgang des ROCE gegenüber dem Vorjahr geführt.
Die Kennzahl WACC stellt unsere langfristig operativ zu erwirtschaftende Untergrenze der Rendite dar. Die Überprüfung der
einzelnen Parameter zur Ermittlung des WACC im Geschäftsjahr
2013/14 haben nur marginale Änderungen ergeben. Aufgrund
der Geringfügigkeit dieser Änderungen haben sich die WACCParameter insgesamt gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.
Daraus ergab sich für das Berichtsjahr weiterhin ein WACC vor
Steuern von 7,4 %.
Ermittlung des Value Spread (vereinfachte Darstellung)
WACC-Parameter des MVV Energie Konzerns
Adjusted
EBIT
:
ROCE
Capital
Employed
EK Kosten
(einschließlich
Marktrisikoprämie
und Beta-Faktor)
+
50
MV V Energie 2013 / 14
2012/13
2,5 %
2,5 %
Marktrisikoprämie
6,0 %
6,0 %
Beta-Faktor
0,83
0,83
Steuersatz
30 %
30 %
Risikozuschlag
–
FK Kosten
(einschließlich
Risikozuschlag)
2013/14
Risikoloser Basiszins
WACC
Value Spread
1,56 %
1,56 %
Fremdkapitalzins
(Risikoloser Basiszins + Risikozuschlag)
4,1 %
4,1 %
Eigen-/Fremdkapitalanteil zu Marktwerten
50 %
50 %
WACC vor Steuern
7,4 %
7,4 %
Grundlagen des Konzerns
Bei der Ermittlung des risikolosen Basiszinses legen wir wie im Vorjahr die langfristige Zinsstrukturkurve der Deutschen Bundesbank
mit einer Restlaufzeit von bis zu 30 Jahren zugrunde. Die Marktrisikoprämie orientiert sich neben unseren eigenen Marktstudien
an den Empfehlungen des Fachausschusses für Unternehmens
bewertung und Betriebswirtschaft des Instituts der deutschen Wirtschaftsprüfer. Die Berechnung des Beta-Faktors erfolgt mit Hilfe
einer Peergroup, die aus vergleichbaren europäischen Energie
unternehmen besteht.
Steuerungskennzahlen des MVV Energie Konzerns in %
9,0 %
8,3
8,0 %
7,0 %
7,4 7,4
6,8
Forschung und Entwicklung
Forschung und Ent wicklung
Der Umbau des Energiesystems in Deutschland stellt die Energieversorger vor neue Herausforderungen. Die Energieversorgung der
Zukunft wird dezentral sein und auf effiziente Energielösungen
setzen. Daher müssen sich die Unternehmen der Branche von reinen Energieversorgern zu Energiedienstleistern weiterentwickeln.
Sinkende Margen im Strom- und Gasvertrieb erfordern neue Geschäftsmodelle mit innovativen Produkten und Dienstleistungen. Als
Zukunftsversorger und nachhaltig ausgerichtetes Energieunternehmen arbeitet MVV Energie auch im Rahmen ihrer Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten an der Verbesserung der Energieeffizienz
und sucht nach dezentralen Energiemanagementlösungen, die für
den Masseneinsatz tauglich sind. Im Folgenden stellen wir einige
unserer Projekte aus dem Geschäftsjahr 2013/14 und ihre Ergebnisse vor.
6,0 %
MVV Energie kooperiert mit Intel
5,0 %
4,0 %
3,0 %
2,0 %
0,9
1,0 %
0,0 %
– 1,0 %
–0,6
– 2,0 %
ROCE 1
2013/14
2012/13
WACC
Value Spread 1
1 Vorjahreswerte angepasst
Für das Geschäftsjahr 2013/14 ergab sich als Differenz aus dem
ROCE von 6,8 % (Vorjahr 8,3 %) und dem WACC vor Steuern von
7,4 % (Vorjahr 7,4 %) ein negativer Value Spread in Höhe von
– 0,6 % (Vorjahr 0,9 %). Der negative Wertbeitrag ist auf den verringerten ROCE in der Berichtsperiode zurückzuführen. Durch unsere
Zukunftsinvestitionen und die Entwicklung innovativer Lösungen
wollen wir unser Adjusted EBIT nachhaltig steigern. Nähere Informationen hierzu befinden sich im Kapitel Unternehmensstrategie
ab Seite 48 und im Prognosebericht ab Seite 105.
Eine intelligente und flexible Steuerung ist eine der Voraussetzungen für das Gelingen einer dezentralen Energieversorgung. Um
Möglichkeiten für eine solche Steuerung zu erforschen, hatte
sich MVV Energie am E-Energy-Projekt „Modellstadt Mannheim“
beteiligt: In einem groß angelegten Feldtest wurden erfolgreich
Bausteine für ein neues Energiesystem erprobt. Künftig werden
MVV Energie und die deutsche Tochter des amerikanischen Technologieunternehmens Intel in einem gemeinsamen Projekt die Entwicklung intelligenter Lösungen weiter vorantreiben; diese werden
in der Lage sein, in einem Gerät unterschiedliche Smart-HomeFunktionen zusammenzuführen – wie Kabel-TV, Internet, Home
Security und auch das Energiemanagement.
Positive Ergebnisse bei Brennstoffzellen-Heizgeräten
Im Projekt „Callux Praxistest Brennstoffzelle fürs Eigenheim“ ent
wickelt MVV Energie zusammen mit namhaften Energieversorgern
und Heizgeräteherstellern Brennstoffzellengeräte, die mit Erdgas
betrieben werden; das Projekt wird vom Bundesministerium für
Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Wir bewerten die
Entwicklung der hocheffizienten Heiztechnologie auf dem Weg
zur Marktreife positiv: Die technische Zuverlässigkeit der Geräte ist
gestiegen, und im Projektverlauf konnten sowohl erhebliche Kosten
senkungen bei Geräten und beim Service als auch eine hohe Kunden
zufriedenheit erzielt werden.
MV V Energie 2013 / 14
51
Grundlagen des Konzerns
Forschung und Entwicklung
Förderung von Wärme aus KWK
Das F&E-Vorhaben „EnEff: Wärme – Kostengünstiger Fernwärmetransport für den effektiven Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung“
wurde am 30. Juni 2014 abgeschlossen. Es wurde untersucht, wie
Wärme, die in großen Anlagen effizient und umweltfreundlich erzeugt wird, wirtschaftlich über Transportleitungen verteilt werden
kann. Die Ergebnisse lassen erwarten, dass sinkende Baukosten für
Fernwärmetransportleitungen in Zukunft dazu führen, dass auch
in erzeugungsfernen Versorgungsgebieten verstärkt Wärme aus
großen KWK-Anlagen genutzt werden kann.
Erste Bilanz des Projekts Smart Grid Integration
Eine positive Zwischenbilanz können wir nach dem ersten von
insgesamt drei Jahren ziehen, für die das Projekt „Smart Grid Integration“ (SGI) ausgelegt ist. Als Teil des Spitzenclusters Elektro
mobilität Süd-West wird das Projekt vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung gefördert. Aus Sicht eines Netzbetreibers
wollen wir die Integration von Elektrofahrzeugen in die Niederspannungsnetze optimieren. In einem ersten Schritt haben wir den
zukünftigen Ladebedarf sowie die Potenziale zur Netzunterstützung anhand realer Fahrprofile detailliert bewertet. Im nächsten
Schritt erarbeiten wir nun Konzepte für die nutzerfreundliche
Koordination und Steuerung der Ladevorgänge, die auf Informations- und Kommunikationstechnik gestützt sein werden. Langfristig werden uns die Ergebnisse des SGI-Projekts dabei helfen,
kritische Zustände in Verteilnetzen zu vermeiden und die Nutzung
von Strom aus erneuerbaren Energiequellen noch effizienter zu
gestalten. Das Projekt läuft bis Ende 2015.
„Strombank“ erforscht lokale Stromspeicher
Eine Herausforderungen, die der Umbau der Energieversorgung
mit sich bringt, ist die Notwendigkeit, Strom aus dezentralen,
erneuerbaren Quellen möglichst direkt am Ort der Erzeugung zu
verbrauchen, um so lange Transportwege zu vermeiden und die
Stromnetze zu entlasten. Das Projekt „Strombank“, das MVV
Energie als Konsortialführer vorantreibt, erprobt den Einsatz eines
lokalen Stromspeichers, der Strom für Haushalte mit Photovoltaikanlagen aufnimmt und bei Bedarf wieder abgibt.
Das Projekt wird vom Land Baden-Württemberg gefördert. Sein
Ziel ist es, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die unter anderem eine
möglichst hohe Eigenverbrauchsquote des dezentral erzeugten
Stroms erreichen.
52
MV V Energie 2013 / 14
Im Herbst 2014 wurde im Süden Mannheims ein einjähriger Praxis
test gestartet: An einen Quartierspeicher („Strombank“) wird eine
Reihe von Haushalten mit eigener Stromerzeugung aus Photovoltaik
angeschlossen. Wenn die Teilnehmer mehr Strom erzeugen, als sie
selbst zu diesem Zeitpunkt benötigen, dann werden die Überschüsse
bei der „Strombank“ deponiert. Übersteigt aber ihr Strombedarf die
eigene Erzeugung, können sie den deponierten Strom wieder beziehen. Der Praxistest soll zeigen, ob die Kunden den Ansatz akzeptieren und welche Auswirkungen er auf das Stromnetz haben kann.
Projektpartner sind die Netrion GmbH, die Netzgesellschaft von
MVV Energie, sowie die Firma ads-tec aus Nürtingen und das Institut
für Photovoltaik der Universität Stuttgart.
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung
Die F&E-Aufwendungen nach IFRS betrugen im Berichtsjahr rund
2,2 Mio Euro. Im Berichtszeitraum waren sechs Technologie- und
Innovationsmanager für MVV Energie tätig, darunter Ingenieure,
Verfahrenstechniker und Elektrotechniker. Wie im Vorjahr waren
50 Mitarbeiter aus anderen Bereichen zusätzlich mit wesentlichem
Zeiteinsatz an den Projekten beteiligt.
F&E-Aufwendungen nach IFRS in Mio Euro
6,0
5,2
5,0
4,6
4,0
3,0
3,0
2,5
2,0
2,2
1,0
0,0
/
10
2009
/
11
2010
/
12
2011
/
13
2012
2013 / 14
Wirtschaftsbericht
Wirtschaf tsbericht
Rahmenbedingungen
•
Veränderungen in der Energiepolitik
•
Für MVV Energie wesentliche energiepolitische Aspekte
Diskussionen zu energiepolitischen Reformen prägten im Berichtsjahr die Energiepolitik in Deutschland. Zu einer Vielzahl von nationalen Diskussionen kamen Reformbestrebungen von Seiten der EU.
MVV Energie beteiligt sich aktiv am Meinungsbildungsprozess in
energiepolitischen Diskussionen und steht im Dialog mit Politik,
Wissenschaft und Behörden. Für die Geschäftsentwicklung des
MVV Energie Konzerns sind insbesondere die folgenden energie
politischen Entwicklungen und regulatorischen Rahmenbedingungen
von hoher Relevanz:
• die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG),
• d
ie fortlaufende Debatte zur Versorgungssicherheit und zu
Kapazitätsmärkten sowie
• d
ie anstehende Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungs
gesetzes (KWKG).
Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in Kraft
Bereits seit zwei Jahren wurde in Politik und Öffentlichkeit die notwendige Reform des EEG debattiert. Im Kern ging es darum, die
Kosten im Zusammenhang mit dem Umbau des Energiesystems in
Deutschland wirksam zu begrenzen – und damit die EEG-Umlage
stabil zu halten und die erneuerbaren Energien stärker an den
Markt heranzuführen. Das erste konkrete Resultat ist die EEGNovelle, die am 1. August 2014 in Kraft trat.
Insgesamt gehen wir davon aus, dass die nun im Gesetz veranker
ten Maßnahmen zu mehr Wettbewerb und Kosteneffizienz beim
Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Energien führen werden. Aus unserer Sicht ist die EEG-Novelle daher deutlich positiv zu
bewerten. Sehr viele der Regelungen, die wir in unserer Studie
„Wege in ein wettbewerbliches Strommarktdesign für erneuerbare
Energien“ entwickelt und im Diskurs unterstützt hatten, wurden
von den politisch handelnden Akteuren aufgegriffen und sind
nun im Gesetz verankert. Insbesondere die Pflicht zur Direktvermarktung für neue Erneuerbare-Energien-Anlagen (EE-Anlagen)
halten wir für sinnvoll. Zudem beurteilen wir es als positiv, dass
eine Verordnungsermächtigung zur Einführung eines europarechts-
Veränderungen in der Energiepolitik
kompatiblen optionalen Direktvermarktungsmodells als Nachfolgemodell des Grünstromprivilegs Eingang in das EEG gefunden hat.
Im Rahmen einer solchen alternativen Direktvermarktung hätten
Vertriebe unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit,
Stromprodukte anzubieten, bei denen die tatsächliche Herkunft
des Stroms exakt nachweisbar wird.
Einige Inhalte der EEG-Novelle sind für MVV Energie besonders
bedeutend: die moderate Absenkung der Vergütung für Windkraftanlagen an Land, die Einführung eines sogenannten „atmenden
Deckels“ auch für andere Technologien als die Photovoltaik, die
verpflichtende Direktvermarktung in Verbindung mit der gleitenden
Marktprämie sowie der mittelfristige Umstieg auf Auktionen, die
einen wettbewerblichen und kosteneffizienten Fördermechanismus
darstellen. Im Folgenden gehen wir auf diese Punkte genauer ein.
Für WINDENERGIE AN LAND (ONSHORE) wurde ein Netto
ausbaukorridor von 2,4 bis 2,6 GW pro Jahr festgelegt. Mithilfe
dieses „atmenden Deckels“ soll – bei gleichzeitigem Ausbau der
Onshore-Windkraft – eine allmähliche Absenkung der Einspeisevergütung erreicht werden. Für unsere Standorte ergeben sich aus
dieser Regelung keine signifikanten Änderungen, weil die Einspeise
vergütung vor allem für besonders windhöffige, küstennahe Standorte gesenkt wurde.
Mit der EEG-Novelle wurde die verpflichtende DIREKTVERMARKTUNG
für Neuanlagen, die unter das EEG fallen, eingeführt. Das heißt:
Für sie wird künftig keine feste Managementprämie mehr gezahlt,
sondern die Kosten der Direktvermarktung im EEG-Vergütungssatz
integriert. Darüber hinaus wird die Managementprämie für Bestandsanlagen ab 2015 schrittweise gesenkt. Wir begrüßen diese
Regelung, weil durch sie die Produktion von Strom aus EE-Anlagen
stärker an den Preissignalen der Großhandelsmärkte ausgerichtet
wird.
Ein Meilenstein hin zu einer marktorientierten Ausgestaltung der
Förderung von erneuerbaren Energien ist, dass ab 2017 die Vergütungshöhe für Strom aus erneuerbaren Energien nicht mehr
gesetzlich festgelegt, sondern in WETTBEWERBLICHEN AUKTIONEN
ermittelt werden soll. Die konkrete Ausgestaltung ist derzeit noch
offen. Im Rahmen eines Pilotprojekts wird die Bundesnetzagentur
wahrscheinlich zunächst solare Freiflächenanlagen ausschreiben –
die Erfahrungen, die in diesem Pilotprojekt gewonnen werden,
werden Eingang in das zukünftige Auktionsdesign finden.
Für neue BIOMASSEANLAGEN haben sich die Rahmenbedingungen stark verschlechtert: Die Vergütung für sie wurde gesenkt und
zudem der Zubau auf jährlich 100 MW beschränkt; neue Anlagen,
die nachwachsende Rohstoffe zur Erzeugung verwenden, werden
sich schwerer am Markt behaupten können. Unsere Bestandsan
lagen sind von dieser Regelung nicht betroffen.
MV V Energie 2013 / 14
53
Wirtschaftsbericht
Veränderungen in der Energiepolitik
Ein großer Streitpunkt im parlamentarischen Prozess bis zur Verabschiedung der EEG-Novelle war das sogenannte EIGENSTROMPRIVILEG . Bisher waren Betreiber von EE-Anlagen für selbst produzierten Strom, den sie für den Eigenverbrauch nutzen, von der
Zahlung der EEG-Umlage befreit. Nun ist die EEG-Umlage für selbst
genutzten Strom aus neuen EE-Anlagen und neuen Anlagen mit
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) anteilig zu zahlen: 30 % der Umlage
ab 1. August 2014, 35 % ab 1. Januar 2016 und 40 % ab 1. Januar
2017. Für alle anderen Stromerzeugungsanlagen in der Selbstversorgung ist dagegen die volle EEG-Umlage zu zahlen. Von dieser
Regelung ausgenommen – und damit von der Zahlung der EEGUmlage weiterhin befreit – sind: Kleinsterzeuger bis 10 kW Leistung
und maximal 10 MWh jährlicher Stromerzeugung, autarke Anlagen,
das heißt Anlagen, die ohne Netzanschluss sind oder sich vollständig aus erneuerbaren Energien selbst versorgen. Weitestgehend
freigestellt ist auch der Kraftwerkseigenverbrauch, also Strom,
der zur Stromerzeugung eingesetzt wird. Während des Gesetzgebungsprozesses hatte sich MVV Energie dafür eingesetzt, dass
keine verschärften Regelungen zum Kraftwerkseigenverbrauch in
das Gesetz aufgenommen werden; dies hätte zu einer stärkeren
finanziellen Belastung der Kraftwerke geführt.
Um die Ausbauziele der Bundesregierung für die Erzeugung in EEAnlagen mit KWK nicht zu gefährden, wurde eine Verordnungsermächtigung im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) eingeführt;
mit ihr kann die KWK-Förderung angepasst beziehungsweise die
EEG-Umlagebelastung kompensiert werden.
Finanzmarktregulierung
Am 3. Juli 2014 sind auf europäischer Ebene Richtlinien über Märkte
für Finanzinstrumente in Kraft getreten. Das Europäische Parlament
hatte im April 2014 die Gesetzestexte zu MiFID II und MiFIR beschlossen. Die Richtlinie MiFID II (Markets in Financial Instruments
Directive) muss bis zum 3. Juli 2016 in nationales Recht umgesetzt
werden – in Deutschland sind davon das Kreditwesengesetz und das
Wertpapierhandelsgesetz betroffen. Die Verordnung MiFIR (Markets
in Financial Instruments Regulation) gilt bereits seit dem 3. Juli 2014
unmittelbar in allen EU-Mitgliedstaaten.
Aufgrund der Novellierung der MiFID werden ab dem 3. Juli 2016
OTC-Termingeschäfte über Kohle und Öl sowie Emissionsberech
tigungen als sogenannte Finanzinstrumente eingestuft. Es handelt
sich dabei um direkte Geschäfte zwischen Marktteilnehmern (OTC –
over the counter). Ab Anfang 2017 haben die Marktteilnehmer
die neuen Regeln anzuwenden. Von der MiFID II unberücksichtigt
bleiben ausschließlich physisch geschlossene Geschäfte über Strom
und Gas; sie fallen unter die EU-Verordnung REMIT (Regulation
on wholesale Energy Market Integrity and Transparency), die den
Marktmissbrauch beim Handel mit Strom und Gas verhindern soll.
Zudem wurde eine weitere Kategorie von zu beaufsichtigenden
Märkten eingeführt: die sogenannten organisierten Handelsplattformen (OTF – Organised Trading Facilities).
Ausnahmetatbestände, nach denen ein Unternehmen keine Bank
lizenz benötigt, wurden darüber hinaus eingeschränkt oder sind
weggefallen. Neu aufgenommen wurde eine Ausnahme für kommunale Beschaffungsplattformen; von dieser könnte MVV Energie
profitieren. Die Auswirkungen der Regelungen auf MVV Energie
lassen sich – aufgrund der ausstehenden Umsetzung in nationales
Recht – noch nicht benennen.
Ausstehende politische Entscheidungen
Mit der Novellierung des EEG hat die Bundesregierung einen ersten
Schritt unternommen, um die erneuerbaren Energien in den Markt
zu integrieren. Die Vorbereitungen für die nächsten Gesetzesänderungen haben bereits begonnen: Ein Schwerpunkt liegt auf der
konkreten Ausgestaltung des Auktionsdesigns zur wettbewerb
lichen Ermittlung der Vergütungshöhe für Strom aus erneuerbaren
Energien. Darüber hinaus muss die Bundesregierung bis zum Jahr
2017 eine neue Regelung zur EEG-Umlagebefreiung für Altanlagen
vorlegen, die unter Bestandschutz stehen; diese Regelung muss mit
dem EU-Beihilferecht vereinbar sein.
54
MV V Energie 2013 / 14
Wirtschaftsbericht
Veränderungen in der Energiepolitik
Einführung eines neuen Marktdesigns
Novelle des Kraft-Wärme-Kopplung-Gesetzes
Der kräftige Ausbau der erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren hat zusammen mit dem Einspeisevorrang von Strom aus
erneuerbaren Energien zu einem starken Verfall der Strompreise an
den Großhandelsmärkten geführt. Aus diesem Grund ist die Profitabilität konventioneller Kraftwerke und insbesondere auch die
Wirtschaftlichkeit von Kraftwerken mit KWK spürbar zurückgegangen. Im Berichtsjahr haben bereits mehrere Marktteilnehmer konventionelle Stromerzeugungskapazitäten vom Netz genommen. Es
ist zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Darüber
hinaus wird nicht in Neuanlagen investiert oder Investitionen werden auf unbestimmte Zeit verschoben. Auf absehbare Zeit werden
jedoch weiterhin hocheffiziente konventionelle Kraftwerke benötigt, um die Energieversorgung sicherzustellen – nicht zuletzt, weil
die Stromeinspeisungsmengen aus erneuerbaren Energien starken
Schwankungen unterliegen. Hinzu kommt, dass spätestens im Jahr
2022 die letzten Kernkraftwerke stillgelegt werden und damit die
gesicherte Leistung in Deutschland sinken wird. Um den hohen
Grad an Versorgungssicherheit in Deutschland aufrechtzuerhalten, erachten wir es mittelfristig als erforderlich, dass ein wettbewerbliches und technologieoffenes Marktdesign geschaffen wird,
das den wirtschaftlichen Betrieb von vorrätig gehaltenen Erzeugungskapazitäten ermöglicht. Das Bundeswirtschaftsministerium
hat angekündigt, im Jahr 2015 entsprechende Lösungsvorschläge
vorzulegen, um so den Gesetzgebungsprozess vorzubereiten; es
hat eine Arbeitsgruppe Strommarktdesign gegründet, die unter
anderem die Notwendigkeit eines neuen Marktdesigns untersucht.
Auch die Reform des Kraft-Wärme-Kopplung-Gesetzes (KWKG),
die noch im Jahr 2014 vom Bundeswirtschaftsministerium in Angriff genommen wurde, stellt einen wichtigen Baustein der energie
politischen Rahmenbedingungen dar. Die wirtschaftliche Situation
der meisten KWK-Anlagen hat sich seit der KWKG-Novelle im Jahr
2012 deutlich verschlechtert. Das Ziel der Bundesregierung, bis
zum Jahr 2020 einen Anteil von 25 % der Stromerzeugung aus
KWK zu generieren, wird aus heutiger Sicht ohne eine Novellierung
des KWKG nicht erreicht werden. Wichtig ist es unserer Ansicht
nach, dass das Gesetz weiterhin den Charakter einer Technologieförderung beibehält, also dass der Einsatz effizienter Technik
belohnt wird.
Der Gesetzgeber muss dabei aber auch die anderen Ziele weiterverfolgen, wie den Ausbau der erneuerbaren Energien oder die
Reduzierung von Treibhausgasen, die dem Umbau des Energie
systems in Deutschland zugrunde liegen; dafür sind geeignete
Instrumente wie das EEG und der CO2-Handel zu berücksichtigen.
Aus unserer Sicht ist ein wettbewerbliches und technologieoffenes
Marktdesign die kosteneffizienteste Lösung – die zudem mit dem
europäischen Binnenmarkt vereinbar ist. Hierzu sind alle angebotsund nachfrageseitigen Flexibilitäts- und Kapazitätsoptionen wie
beispielsweise konventionelle Kraftwerke, erneuerbare Energien,
Stromspeicher aber auch die sogenannte Laststeuerung (DSM –
Demand-Side-Management) im Rahmen ihrer verfügbaren gesicherten Leistung zu berücksichtigen.
Die Bundesnetzagentur erstellt derzeit einen Evaluierungsbericht
zur Anreizregulierung, der unter anderem das Investitionsverhalten der Netzbetreiber untersucht. Dieser Bericht ist bis Ende des
Kalenderjahrs 2014 beim Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie einzureichen. Nachdem umfangreiche Daten erhoben
wurden, hat die Behörde in mehreren Workshops bereits erste
Erkenntnisse und Thesen vorgestellt und mit den Teilnehmern aus
verschiedenen Branchen diskutiert. Bisher ist noch nicht erkennbar,
wie die Empfehlungen der Bundesnetzagentur an das Bundeswirtschaftsministerium in dem Bericht letztendlich konkret ausgestaltet
sein werden.
Zweite Regulierungsperiode und
Evaluierung der Anreizregulierung
Für die zweite Regulierungsperiode (Gas: 2013 bis 2017; Strom:
2014 bis 2018) liegen uns die Bescheide über die Erlösobergrenzen
vor. Die jährlichen Netzentgelte werden von unserer Tochtergesellschaft Netrion GmbH jeweils zum 1. Januar auf Basis dieser
Bescheide festgelegt. Vor dem Hintergrund der Effizienzwerte und
auf Grundlage der Bescheide kann davon ausgegangen werden,
dass sich die Erlösobergrenzen sowohl im Gas- als auch im Strombereich im Verlauf der zweiten Regulierungsperiode leicht rückläufig
entwickeln werden, sofern es zu keinen deutlichen Erhöhungen der
vorgelagerten Netzkosten kommt.
MV V Energie 2013 / 14
55
Wirtschaftsbericht
Markt- und Wettbewerbsumfeld
•
Markt- und Wettbewerbsumfeld
•
Wachstum der deutschen Wirtschaft verlangsamt sich
Im Verlauf des Berichtsjahrs verlangsamte sich das Wachstum
der deutschen Wirtschaft: Laut Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW Berlin) vom
30. September 2014 wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP)
im Schlussquartal 2013 (Oktober bis Dezember 2013) gegenüber
dem Vorquartal um 0,4 %. Nachdem die Konjunkturdynamik im
1. Quartal 2014 (Januar bis März 2014) zunahm und das BIP ein
Plus von 0,7 % erreichte, ging es im 2. Quartal 2014 (April bis Juni
2014) um 0,2 % zurück. Für das 3. Quartal 2014 prognostiziert das
DIW Berlin wieder ein leichtes Wachstum von 0,2 %.
In ihrem Herbstgutachten vom 9. Oktober 2014 erwarten die führenden wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute für das
Gesamtjahr 2014 in Deutschland ein Wirtschaftswachstum von
1,3 % gegenüber dem Vorjahr. Im Frühjahr 2014 rechneten die
Experten noch mit einem Plus von 1,9 %: Das Konsumklima hat
sich jedoch im weiteren Jahresverlauf verschlechtert und die Unter
nehmen halten sich mit Investitionen zurück. Hinzu kommt eine
schwache Auslandsnachfrage.
Milde Witterung beeinflusst Energieverbrauch
Die milde Witterung im Winter 2013/14 führte von Januar bis September 2014 in Deutschland gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu
einem Rückgang bei Verbrauch von Gas und Strom; nach vorläufigen Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft
(BDEW) sank er um 18 % beziehungsweise um 4 %. Der Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten ist nochmals intensiver geworden: Laut BDEW (Stand: Oktober 2014) beträgt die Wechselquote im Bundesdurchschnitt bei Strom-Haushaltskunden 36 %
(Vorjahr 33 %) und bei Gas-Haushaltskunden 28 % (Vorjahr 26 %).
Anteil erneuerbarer Energien an Stromerzeugung
in Deutschland steigt auf 28 %
Nach Angaben des BDEW ist der Anteil der erneuerbaren Energien
an der Stromerzeugung in den ersten neun Monaten des Jahres
2014 auf den Rekordwert von 28 % (Vorjahr 25 %) gestiegen: Die
Stromerzeugung aus Windkraftanlagen erreichte einen Zuwachs
von 15,5 %, aus Photovoltaikanlagen von 14,7 % und Biomasseanlagen verzeichneten einen Anstieg von 4,9 %. Windkraft steuerte
damit einen Anteil von 8,5 % an der Stromerzeugung bei, Photovoltaik von 7,0 % und Biomasse von 7,3 %.
56
MV V Energie 2013 / 14
Die Stromerzeugung aus konventionellen und nuklearen Anlagen
hat sich unterschiedlich entwickelt: Der Anteil von Erdgas an der
Stromerzeugung sank auf 9,6 % (Vorjahr 10,6 %); Steinkohlekraftwerke trugen 17,2 % (Vorjahr 19,5 %) zur Stromerzeugung bei.
Der Anteil von Kernenergie stieg auf 15,5 % (Vorjahr 15,1 %) und
der Anteil der Braunkohlekraftwerke betrug gegenüber dem Vorjahr
unverändert 25,7 %.
Uneinheitliche Großhandelspreise
Die Energiepreise entwickelten sich im Verlauf des Berichtsjahrs
uneinheitlich: Die Großhandelspreise für Öl und Gas haben sich
gegenüber dem Vorjahr nur minimal verändert; die Großhandelspreise für Kohle und Strom hatten einen deutlichen Preisverfall
zu verzeichnen. Die Emissionspreise konnten hingegen zulegen,
wenn auch nur geringfügig.
Im Geschäftsjahr 2013/14 bewegten sich die Notierungen der
ROHÖLSORTE BRENT für die Lieferung im Folgemonat (Frontmonat) zwischen 94,67 US-Dollar/Barrel und 115,06 US-Dollar/
Barrel; der durchschnittliche Preis lag im Berichtsjahr mit 107,63 USDollar/Barrel um 1,26 US-Dollar/Barrel unter dem Vorjahresniveau
von 108,89 US-Dollar/Barrel. Bis Mitte Juni gab es relativ wenig
Bewegung im Markt, das chinesische Nachfragewachstum und der
Ausstieg der amerikanischen Zentralbank (FED – Federal Reserve
System) aus einem Aufkaufprogramm für Anleihen (QE3) hoben sich
in ihren Effekten etwa auf. Im letzten Quartal unseres Geschäftsjahrs 2013/14 ging der Ölpreis stetig zurück, dies resultierte aus der
steigenden Produktion und der gleichzeitig rückläufigen Nachfrage.
Die durchschnittlichen ERDGASPREISE für das Frontjahrprodukt im
Marktgebiet Net-Connect Germany (NCG) notierten im Berichtsjahr
bei 25,40 Euro/MWh und damit um 1,43 Euro/MWh tiefer als im
Vorjahr. Der Gasmarkt war vom warmen Winter und dem Konflikt in der Ukraine geprägt. Aufgrund des geringen Gasverbrauchs
im Winter 2013/14 waren die Gasspeicher zum Ende des Winters
ungewöhnlich voll. Die sich daraus ergebende geringe Einspeichernachfrage führte zu fallenden Preisen. Dennoch sorgten negative
Nachrichten über die Lage in der Ukraine immer wieder für kurze
Preissprünge nach oben. Diese Sprünge änderten jedoch nichts an
dem allgemein vorherrschenden Abwärtstrend. Im 4. Quartal des
Berichtsjahrs kam es schließlich zu einer leichten Erholung der
Preise.
Im Berichtsjahr lag der durchschnittliche Frontjahrespreis für
GRUNDLASTSTROM bei 35,81 Euro/MWh, dies entspricht einem
Rückgang von 13,2 % gegenüber dem Vorjahr. Hierzu trug die Entwicklung der Kohlepreise ebenso bei, wie die des Spotmarkts für
Strom, der hauptsächlich von den Solar- und Windeinspeisungen
getrieben wird.
Wirtschaftsbericht
Markt- und Wettbewerbsumfeld
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom, Gas und CO 2 - Zertifikate in Euro
60
50
40
30
20
10
0
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
2013/14
2012/13
OTC Strom Base Frontjahr Euro/MWh
Mrz
EEX Erdgas NCG Frontjahr Euro/MWh
EEX EUA Frontjahr Euro/Tonne CO2
Entwicklung der Großhandelspreise für Öl und Kohle in US-Dollar
140
120
100
80
60
40
20
0
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mrz
Apr
2013/14
2012/13
EEX API2 Kohle Frontjahr US-Dollar/metrische Tonne
ICE Brent Frontmonat US-Dollar/Barrel
Entwicklung des Clean Dark Spread 2015 in Euro
10
8
6
4
2
0
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mrz
Apr
2012/13
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mrz
Apr
2013/14
Clean Dark Spread 2015 Euro/MWh
MV V Energie 2013 / 14
57
Wirtschaftsbericht
Markt- und Wettbewerbsumfeld
Der seit 2011 bestehende Abwärtstrend bei den KOHLEPREISEN
setzte sich im Berichtsjahr fort: Die Frontjahrpreise für Steinkohle im
ARA-Raum (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) fielen verglichen
mit dem Vorjahr um 10,67 US-Dollar/Tonne auf 80,84 US-Dollar/
Tonne. Gründe für die Preisschwäche waren vor allem das Kohleüberangebot sowie der mit dem milden Winter und der erhöhten
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verbundene Nachfragerückgang an Kohle. Die politischen Bestrebungen der chinesischen
und indischen Regierungen bezüglich neuer Ziele in den Energie
sektoren der Länder führten zu weiterem Druck auf dem Weltkohle
markt und somit ebenfalls zu Preisrückgängen auf dem europäischen
Kohlemarkt.
Marktpositionen des MVV Energie Konzerns
Die Preise für EMISSIONSBERECHTIGUNGEN für die Lieferung im
jeweils kommenden Jahr erreichten im Geschäftsjahr 2013/14 ein
Durchschnittsniveau von 5,54 Euro/Tonne CO2, das um 0,36 Euro/
Tonne CO2 höher lag als im Vorjahr. Der Emissionsmarkt war im Be
richtsjahr weiterhin primär politisch getrieben: Der kontinuierliche
Preisanstieg seit Frühjahr 2013 war insbesondere dem Dauerthema
Backloading zuzuschreiben – es wurde diskutiert, die Versteigerung
weiterer 900 Millionen Zertifikate zu verschieben. Das Backloading
wurde Anfang des Jahres 2014 von den EU-Staaten beschlossen.
Dies führte zu einer temporären Verknappung der Emissionszerti
fikate und unterstützte die Preise.
MVV Energie hat bei der DIREKTVERMARKTUNG VON STROM
AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN nach dem Marktprämienmodell
zum Ende des Berichtsjahrs in Deutschland Erzeugungsanlagen
auf Basis erneuerbarer Energiequellen mit einer Leistung von
2 600 MW unter Vertrag. Marktführer sind wir bei der Direktvermarktung von Photovoltaikanlagen: Die Leistung, die wir vermarkten, liegt inzwischen bei 1 330 MW.
Die Erzeugungsmarge der Steinkohleverstromung , der
Clean Dark Spread, schwankte nur geringfügig und blieb weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Aus diesem Grund sind Steinkohle
kraftwerke in Deutschland derzeit nicht rentabel zu betreiben.
Im Rahmen des ökologischen Umbaus der Energieerzeugung
wird die STROMERZEUGUNG AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN
(EE) und KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG (KWK) immer bedeutender.
Im Geschäftsjahr 2013/14 erzeugte der MVV Energie Konzern in
Deutschland 23 % seiner gesamten Stromerzeugung aus erneuer
baren Energien und 28 % im effizienten Verfahren der KWK.
Damit beträgt unser Erzeugungsanteil aus erneuerbaren Energien
und KWK insgesamt 51 %. Der vorläufige Bundesdurchschnitt für
das Jahr 2013 liegt im Vergleich dazu bei 41 %.
Unser Konzern gehört in Deutschland auch bei der ENERGETISCHEN
NUTZUNG VON BIOMASSE zu den Marktführern. Unsere Tochter
unternehmen MVV Umwelt GmbH und MVV Enamic GmbH betreiben insgesamt 16 Biomasse- und Biogasanlagen, in denen
im Berichtsjahr 337 Mio kWh Strom und 259 Mio kWh Wärme
erzeugt wurden.
Mit einem FERNWÄRMEABSATZ von 5,7 Mrd kWh im Berichtsjahr
ist unsere Unternehmensgruppe einer der größten Fernwärmeanbieter Deutschlands.
Darüber hinaus zählt der MVV Energie Konzern in Deutschland zu
den größten Betreibern von THERMISCHEN ABFALLVERWERTUNGSUND BIOMASSEANLAGEN . 1,9 Mio Tonnen Abfall und Ersatzbrenn
stoffe wurden im Berichtsjahr zur thermischen Verwertung an
unseren Standorten angeliefert.
Unser Teilkonzern MVV Energie CZ a.s. ist auf dem WÄRMEMARKT IN TSCHECHIEN an 13 Standorten tätig und verfügt über
eine Verbrennungskapazität rund 0,1 Mio Tonnen pro Jahr.
58
MV V Energie 2013 / 14
Wirtschaftsbericht
Witterungseinflüsse
•
Witterungseinflüsse
•
Der Geschäftsverlauf des MVV Energie Konzerns wird in starkem
Maße von den Witterungsverhältnissen in den Wintermonaten
geprägt. Als Indikator für den temperaturabhängigen Heizenergieeinsatz unserer Kunden verwenden wir die Gradtagszahlen: Niedrige
Außentemperaturen führen zu hohen Werten der Gradtagszahlen;
diese wiederum gehen einher mit einem höheren Heizenergiebedarf
unserer Kunden. Die Definition der Gradtagszahlen finden Sie im
Glossar auf Seite 190. In den Sommermonaten begünstigen hohe
Temperaturen und geringe Niederschläge unseren Wasserabsatz.
Dieser ist für unser Konzernergebnis allerdings von geringerer Bedeutung als das Fernwärme- und Gasgeschäft.
Das Berichtsjahr wurde insbesondere in den Wintermonaten von
einer anhaltend warmen Witterung geprägt. Vor allem die Monate
Dezember 2013 bis April 2014 wiesen für die Jahreszeit überdurchschnittlich hohe Temperaturen auf. Demgegenüber stand eine
außergewöhnlich kalte Witterung in der Heizperiode des Vorjahrs.
Insgesamt lagen die Gradtagszahlen unserer Unternehmensgruppe
im Berichtsjahr mit einem kumulierten Wert von 18 954 um 18 %
unter dem hohen Vergleichswert des Vorjahrs von 22 979. Die
nachstehenden Grafiken zeigen die monatlichen Gradtagszahlen
für den Standort Mannheim in Abhängigkeit von den tagesmittleren
Außentemperaturen.
Tagesmittlere Außentemperatur in ° Celsius
25
20
15
10
5
0
Okt
2013/14
Nov
Dez
2012/13
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Mittel (gleitend zehn Jahre)
Gradtagszahlen
700
600
500
400
300
200
100
0
Okt
2013/14
Nov
2012/13
Dez
Jan
Feb
Mittel (gleitend zehn Jahre)
MV V Energie 2013 / 14
59
Wirtschaftsbericht
Geschäftsentwicklung
Geschäftsent wicklung
Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf
Prognose 2013/14
Ausblick
Stromabsatz
Stromvertrieb
Weiterer Ausbau des bundesweiten
Stromvertriebs bei Industrieund Gewerbekunden und Direkt
vermarktung; gegenläufige Effekte
durch zunehmenden Wettbewerb
und steigende Energieeffizienzmaßnahmen
Rückgang Stromabsatz um 10 %,
insbesondere aufgrund geringerer
Stromhandelsmengen im Berichts
segment Handel und Portfolio
management; positive Entwicklung
bei der Direktvermarktung von Strom
aus erneuerbaren Energien
Weiterer Ausbau der bundesweiten Vertriebsaktivitäten und Direktvermarktung;
gegenläufige Effekte durch zunehmenden Wettbewerb und steigende Energieeffizienzmaßnahmen
Wärmeabsatz
Wärmevertrieb
Abhängig von Witterungsbedin
gungen; Ausbau der Fernwärmenetze
an allen Standorten und Neukunden
geschäft wirken sich positiv aus
Rückgang Wärmeabsatz um 13 %,
vor allem aufgrund der außer
gewöhnlich milden Witterung im
Winter 2013/14
Abhängig von Witterungsbedingungen;
Ausbau der Fernwärmenetze an allen
Standorten und Neukundengeschäft
wirken sich positiv aus
Gasabsatz
Gasvertrieb
Abhängig von Witterungsbedin
gungen; weiterhin aktive Bewirt
schaftung des Gasportfolios; Ausbau
des überregionalen Gasvertriebs
Rückgang Gasabsatz um 8 %,
insbesondere aufgrund geringerer
Gashandelsmengen und witterungsbedingten Mengeneinbußen im
Endkundengeschäft
Abhängig von Witterungsbedingungen;
Ausbau des Gasvertriebs; gegenläufige
Effekte durch zunehmenden Wettbewerb und steigende Energieeffizienzmaßnahmen; aktive Portfoliobewirtschaftung unter Berücksichtigung sich
verändernder Marktliquidität sowie
weiterhin niedrigem Marktpreisniveau
Wasserabsatz
Wasservertrieb
Abhängig von Witterungsbedin
gungen und Effizienzfortschritten bei
Haushaltsgeräten; tendenziell weiterhin rückläufiger Wasserabsatz
Wasserabsatz etwa auf
Vorjahresniveau
Abhängig von Witterungsbedingungen
und Effizienzverbesserungen bei Haushaltsgeräten; tendenziell rückläufiger
Wasserabsatz
Ausbau der
erneuerbaren
Energien und
KWK
Umsetzung der Wachstumsprojekte
führt zu einem weiteren Anstieg des
Anteils der erneuerbaren Energien
und KWK an unserer Stromerzeugung
ab dem Geschäftsjahr 2013/14 und
insbesondere ab 2014/15:
Anteil der erneuerbaren Energien und
KWK an unserer Stromerzeugung bei
51 %; Windkraftanlagen der EVO
auf dem Hungerberg und Biomethananlage in Kroppenstedt in Betrieb
genommen
Umsetzung der Wachstumsprojekte
führt zu einem weiteren Anstieg ab
dem Geschäftsjahr 2014/15:
• im Bau:
thermische Abfallverwertungs
anlage Plymouth,
Biomassekraftwerk Ridham Dock
• in Planung:
weitere Windparks,
weitere Biomethananlagen
60
Ergebnisse 2013/14
MV V Energie 2013 / 14
• im Bau:
thermische Abfallverwertungsanlage Plymouth,
Biomassekraftwerk Ridham Dock,
Biomethananlage Staßfurt
Weiterer Ausbau erneuerbarer Energien
Wirtschaftsbericht
Prognose 2013/14
Ergebnisse 2013/14
Geschäftsentwicklung
Ausblick
Umsatzentwicklung
Anpassung der Prognose nach
Ablauf des 1. Halbjahrs 2013/14:
Umsatz etwa auf Vorjahresniveau
Umsatz mit 3,8 Mrd Euro unter
Vorjahr (4,04 Mrd Euro)
Moderate Steigerung gegenüber
dem Geschäftsjahr 2013/14
Adjusted EBIT
Konkretisierung der Prognose nach
Ablauf des Dreivierteljahrs 2013/14:
Adjusted EBIT zwischen 170 und
175 Mio Euro
Adjusted EBIT von 173 Mio Euro
Adjusted EBIT zwischen
180 und 195 Mio Euro; abhängig
von Witterungsverhältnissen
Bereinigtes
Ergebnis je Aktie
Rückgang
Bereinigtes Ergebnis je Aktie mit
1,29 Euro je Aktie unverändert
gegenüber Vorjahr
Anstieg gegenüber dem
Geschäftsjahr 2013/14
Cashflow aus der
laufenden
Geschäftstätigkeit
Weitere Verbesserungen
des Working Capitals
Anstieg auf 418 Mio Euro (Vorjahr
372 Mio Euro), insbesondere aufgrund
des verbesserten Working Capitals
Stabile Entwicklung
des Working Capitals
Bereinigte
Eigenkapitalquote
Großer Anteil des fremdkapital
finanzierten Wachstumsprogramms
verringert die Eigenkapitalquote:
Zielgröße > 30 %
Anstieg der bereinigten Eigenkapitalquote auf 35,1 % (Vorjahr 34,5 %)
Großer Anteil des fremdkapital
finanzierten Wachstumsprogramms
wirkt sich weiterhin auf die Eigen
kapitalquote aus: Zielgröße > 30 %
Nettofinanzschulden
Durch überwiegend fremdkapital
finanzierte Investitionen höheres
Niveau
Rückgang der Nettofinanzschulden auf
1,09 Mrd Euro (Vorjahr 1,11 Mrd Euro)
Anstieg aufgrund überwiegend
fremdkapitalfinanzierter Investitionen
ROCE
Wir rechnen im Geschäftsjahr
2013/14 noch mit keiner Verbesserung; Belastungen durch Marktumfeld und Vorlaufkosten der Wachstumsinvestitionen; Verbesserung ab
Geschäftsjahr 2014/15
Rückgang des ROCE auf 6,8 %
(Vorjahr 8,3 %)
Keine Verbesserung gegenüber
dem Geschäftsjahr 2013/14
Investitionen
Geplante Gesamtinvestitionen
von 450 Mio Euro im Geschäftsjahr
2013/14
Gesamtinvestitionen im Geschäftsjahr
2013/14 von 321 Mio Euro
Geplante Gesamtinvestitionen von rund
500 Mio Euro im Geschäftsjahr 2014/15
Beschäftigte
Personalabbau durch weitere
Umsetzung von Konzernprogrammen
bis 2020
Mitarbeiterzahl zum 30. September
2014 mit 5 445 Mitarbeitern etwa auf
Vorjahresniveau (5 459 Mitarbeiter)
Personalabbau durch weitere Umsetzung von Konzernprogrammen bis 2020
Gegenläufiger Effekt: Personalaufbau
in Wachstumsbereichen
Gegenläufiger Effekt: Personalaufbau
in Wachstumsbereichen
MV V Energie 2013 / 14
61
Wirtschaftsbericht
Ertragslage
•
Der Umsatzrückgang im Berichtssegment Strategische Beteiligungen um 45 auf 198 Mio Euro (− 19 %) im Berichtsjahr ist zum
einen auf den Verkauf einer tschechischen Gesellschaft zum Geschäftsjahresende 2012/13 zurückzuführen. Zum anderen führten
die milde Witterung in der Heizperiode und Absatzeinbußen bei
den Stadtwerken Ingolstadt zu einem niedrigeren Umsatz.
Ertragslage
•
Umsatzentwicklung
Der UMSATZ ohne Energiesteuern des MVV Energie Konzerns sank
im Berichtsjahr (1. Oktober 2013 bis 30. September 2014) gegenüber
dem Vorjahr um 251 Mio Euro auf 3 793 Mio Euro. Das entspricht
einem Rückgang von 6 %. Im Geschäftsjahr 2013/14 stammten 98 %
des Konzernumsatzes aus dem Inland und 2 % aus dem Ausland.
In der nachfolgenden Tabelle weisen wir zusätzlich zur Umsatzentwicklung nach Berichtssegmenten die Umsatzerlöse bei unseren
Kernprodukten Strom, Wärme, Gas und Wasser aus.
Absatzentwicklung
Wir erläutern die Absatzentwicklung produktorientiert. Die Strom-,
Wärme-, Gas- und Wassermengen ordnen wir den Berichtssegmenten entsprechend der Wertschöpfungsstufen rechnerisch zu.
Stromabsatz des MVV Energie Konzerns vom 1.10. bis 30.9.
2013/14
2012/13
% Vorjahr
142
61
> + 100
Handel und Portfoliomanagement
11 950
14 489
− 18
Vertrieb und Dienstleistungen
10 678
10 733
− 1
418
534
− 22
23 188
25 817
− 10
in Mio kWh
Erzeugung und Infrastruktur
Umsatz ohne Energiesteuern des MVV Energie Konzerns
vom 1.10. bis 30.9.
in Mio Euro
2013/14
2012/13
% Vorjahr
Erzeugung und Infrastruktur
403
390
+ 3
Handel und Portfoliomanagement
910
1 054
− 14
2 278
2 356
− 3
198
243
− 19
4
1
> + 100
3 793
4 044
− 6
2 224
2 322
− 4
davon Wärmeerlöse
387
449
− 14
davon Gaserlöse
774
860
− 10
davon Wassererlöse
100
97
+ 3
Vertrieb und Dienstleistungen
Strategische Beteiligungen
Sonstiges
Gesamt
davon Stromerlöse
Im Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur stieg der
Umsatz im Geschäftsjahr 2013/14 gegenüber dem Vorjahr um 13
auf 403 Mio Euro (+ 3 %) – im Wesentlichen durch den Ausbau
unseres Windenergieportfolios.
Im Berichtssegment Handel und Portfoliomanagement ging
der Umsatz im Berichtsjahr um 144 auf 910 Mio Euro (− 14 %)
zurück. Hauptursache für den Rückgang waren geringere Stromhandelsmengen. Während die Gashandelsmengen bis zum Ende
des 3. Quartals 2013/14 noch über dem Vorjahr lagen, ging der Umfang des Gasportfoliomanagements im 4. Quartal deutlich zurück.
In dessen Folge nahmen die Gashandelsmengen im Berichtsjahr
insgesamt im Vergleich zum Vorjahr ab.
Im Berichtssegment Vertrieb und Dienstleistungen lag der
Umsatz im Geschäftsjahr 2013/14 mit 2 278 Mio Euro um 78 Mio
Euro (− 3 %) unter dem Vorjahr. Die Auswirkungen der witterungsbedingten Mengeneinbußen im Fernwärme- und Gasgeschäft mit
Endkunden und des anhaltend intensiven Wettbewerbs konnten
wir in diesem Berichtssegment begrenzen: zum einen durch umsatzwirksame Preisanpassungen, zum anderen durch höhere Umsätze
aus der Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien
(EE) für Dritte über das Marktprämienmodell.
62
MV V Energie 2013 / 14
Strategische Beteiligungen
Gesamt
Insgesamt verringerte sich unser Stromabsatz im Berichtsjahr im
Vergleich zum Geschäftsjahr 2012/13 um 10 %. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus niedrigeren Stromhandelsmengen
der MVV Trading GmbH.
Neben der konventionellen Stromerzeugung wird im Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur auch der Teil der Stromerzeugung
aus unseren Windkraftanlagen erfasst, der an Dritte vermarktet wird
(Außenabsatz), sowie die Stromerzeugung der MVV Umwelt GmbH.
Der Anstieg des Stromabsatzes im Geschäftsjahr 2013/14 um über
100 % im Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur spiegelt insbesondere die höheren Stromerzeugungsmengen aus unserem ausgebauten Windenergieportfolio wider.
Die Stromerzeugungsmengen aus unseren Windkraftanlagen werden nicht nur an Dritte vermarktet, sondern gehen vermehrt über
konzerninterne Vertragspartner – wie beispielsweise den Vertrieb
der MVV Energie AG und den Vertrieb der Energieversorgung
Offenbach AG – in die Direktvermarktung. Der Vertrieb der MVV
Energie AG wickelt sein Direktvermarktungsgeschäft für konzern
eigene Erneuerbare Energien (EE)-Anlagen und für EE-Anlagen
Dritter über die MVV Trading GmbH ab. Während sich das Direktvermarktungsgeschäft der MVV Trading gegenüber dem Vorjahr
positiv entwickelte, verringerten sich die Stromhandelsmengen.
Dies führte im Berichtssegment Handel und Portfoliomanagement
insgesamt zu einem Rückgang des Stromabsatzes um 18 % gegenüber dem Vorjahr.
Wirtschaftsbericht
Ertragslage
Anteil der Berichtssegmente am Umsatz ohne Energiesteuern des MVV Energie Konzerns, Geschäftsjahr 2013/14
Strategische Beteiligungen
5 %
Erzeugung und Infrastruktur
11 %
Handel und Portfoliomanagement
24 %
Vertrieb und Dienstleistungen
60 %
Adjusted EBIT nach Berichtssegmenten des MVV Energie Konzerns in Mio Euro, Geschäftsjahr 2013/14
124
Erzeugung und
Infrastruktur
– 22
Handel und
Portfoliomanagement
31
Vertrieb und
Dienstleistungen
31
Strategische
Beteiligungen
9
Sonstiges
– 40
– 20
0
20
40
60
80
100
120
140
MV V Energie 2013 / 14
63
Wirtschaftsbericht
Ertragslage
Im Berichtssegment Vertrieb und Dienstleistungen ging der Stromabsatz im Geschäftsjahresvergleich nur leicht um 1 % zurück und
war das Resultat gegenläufiger Entwicklungen: Der höhere Stromabsatz an Industrie- und Gewerbekunden/Weiterverteiler konnte den
Rückgang bei den Privat- und Geschäftskunden und im Industrieparkgeschäft nicht kompensieren. Hauptursachen für den Rückgang
bei den Privat- und Geschäftskunden waren der Verkauf unserer
Tochtergesellschaft SECURA Energie an die LichtBlick SE im 4. Quartal 2013/14 und der intensiver gewordene Wettbewerb.
Im Berichtssegment Strategische Beteiligungen ging der Strom
absatz im Berichtsjahr um 22 % zurück, insbesondere aufgrund
von Absatzeinbußen bei den Stadtwerken Ingolstadt.
Das Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur bildet den Gasabsatz aus unseren beiden Biomethananlagen in Sachsen-Anhalt
ab. Der Anstieg um 72 % gegenüber dem Vorjahr resultiert daraus, dass unsere zweite Biomethananlage erst seit dem 2. Quartal
2013/14 Biomethan in das öffentliche Erdgasnetz einspeist.
Die milde Witterung und wettbewerbsbedingte Einbußen führten
im Geschäftsjahresvergleich in den Berichtssegmenten Vertrieb
und Dienstleistungen sowie Strategische Beteiligungen zu einem
Rückgang des Gasabsatzes um 15 % beziehungsweise 23 %.
Wasserabsatz des MVV Energie Konzerns vom 1.10. bis 30.9.
2013/14
2012/13
% Vorjahr
Erzeugung und Infrastruktur
—
—
—
Handel und Portfoliomanagement
—
—
—
46,2
46,2
0
0,9
1,2
− 25
47,1
47,4
− 1
in Mio m³
Wärmeabsatz des MVV Energie Konzerns vom 1.10. bis 30.9.
in Mio kWh
Erzeugung und Infrastruktur
Handel und Portfoliomanagement
Vertrieb und Dienstleistungen
Strategische Beteiligungen
Gesamt
2013/14
2012/13
% Vorjahr
496
402
+ 23
—
—
—
5 076
5 901
− 14
925
1 207
− 23
6 497
7 510
− 14
Der Wärmeabsatz reduzierte sich im Geschäftsjahresvergleich
um 14 %. Der witterungsbedingte Mengenrückgang bei Fernwärme zeigt sich vor allem in den Berichtssegmenten Vertrieb und
Dienstleistungen sowie Strategische Beteiligungen. Der Anstieg
im Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur um 23 % ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass unsere thermische Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungsanlage TREA Leuna seit
Mitte 2014 neben Strom auch Prozessdampf produziert, mit dem sie
den Chemieparkbetreiber InfraLeuna zur Versorgung der Standort
kunden beliefert.
Erzeugung und Infrastruktur
Handel und Portfoliomanagement
Vertrieb und Dienstleistungen
Strategische Beteiligungen
Gesamt
2013/14
2012/13
% Vorjahr
+ 72
103
60
15 640
16 313
− 4
6 393
7 482
− 15
939
1 223
− 23
23 075
25 078
− 8
Der Gasabsatz lag im Geschäftsjahr 2013/14 mit 23 075 Mio kWh
um 8 % unter dem Vorjahresniveau und ist im Wesentlichen auf
niedrigere Gashandelsmengen der MVV Trading GmbH und witterungsbedingte Mengeneinbußen im Endkundengeschäft zurückzuführen.
Während die Gashandelsmengen bis zum 3. Quartal 2013/14
noch über dem Vorjahr lagen, ist die Portfoliobewirtschaftung im
4. Quartal deutlich zurückgegangen. Aufgrunddessen ging der
Gasabsatz im Berichtssegment Handel und Portfoliomanagement
im Berichtsjahr insgesamt um 4 % zurück.
64
MV V Energie 2013 / 14
Strategische Beteiligungen
Gesamt
Mit 47,1 Mio m3 lag der Wasserabsatz im Geschäftsjahr 2013/14
nahezu auf dem Niveau des Vorjahrs.
Angelieferte brennbare Abfälle des MVV Energie Konzerns
vom 1.10. bis 30.9.
in 1 000 t
Erzeugung und Infrastruktur
Handel und Portfoliomanagement
Vertrieb und Dienstleistungen
Strategische Beteiligungen
Gesamt
2013/14
2012/13
1 587
1 594
0
—
—
—
155
154
+ 1
123
140
− 12
1 865
1 888
− 1
% Vorjahr
Im Berichtsjahr erreichte das Volumen der Abfall- und Holzanlieferungen nahezu das Vorjahresniveau.
Gasabsatz des MVV Energie Konzerns vom 1.10. bis 30.9.
in Mio kWh
Vertrieb und Dienstleistungen
Im Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur veränderte sich das
Volumen der angelieferten brennbaren Abfälle gegenüber dem Vorjahr kaum. Die Auslastung unserer thermischen Abfallverwertungsanlagen an den Standorten Mannheim und Leuna sowie unserer
mit Altholz befeuerten Biomassekraftwerke Mannheim und Königs
Wusterhausen wird von der MVV Umwelt Ressourcen GmbH über
ein Stoffstrommanagement gesteuert.
Das Volumen der Abfall- und Holzanlieferungen reduzierte sich
im Berichtssegment Strategische Beteiligungen um 12 %. Haupt
ursache war der witterungsbedingt niedrigere Fernwärmebedarf,
der bei unserer tschechischen Tochtergesellschaft IROMEZ gegenüber dem Vorjahr zu einem Rückgang der Holzanlieferungen
führte.
Wirtschaftsbericht
Entwicklung weiterer wesentlicher Positionen
in der Gewinn- und Verlustrechnung
Der International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS
Interpretations Committee (IFRS IC) haben Standards und Interpretationen geändert beziehungsweise neu verabschiedet, die im
Geschäftsjahr 2013/14 erstmals verpflichtend anzuwenden sind.
Unter anderem wendet die MVV Energie AG seit dem 1. Oktober
2013 erstmals den Standard IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ an,
der vom IASB im Juni 2011 überarbeitet wurde. Diese Anwendung
ist retrospektiv umzusetzen, deshalb wurden die Vergleichszahlen
entsprechend angepasst. Da die MVV Energie AG die versicherungs
mathematischen Gewinne und Verluste bereits seit dem vergangenen Geschäftsjahr vollständig erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis
(OCI) erfasst, hat der Wegfall des Wahlrechts gemäß des überarbeiteten Standards keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Weitere Informationen zu den Änderungen befinden sich in den
Erläuterungen zum Konzernabschluss ab Seite 117.
Der MATERIALAUFWAND ging im Berichtsjahr um 6 % auf 3 064 Mio
Euro zurück und entwickelte sich damit korrespondierend zum Umsatz.
Der bereinigte pERSONALAUFWAND lag im Geschäftsjahr 2013/14
mit 334 Mio Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau. Der Anstieg der
Mitarbeitervergütungen – hauptsächlich aufgrund von Tariferhöhungen – wurde durch geringere Zuführungen zu den Rückstellungen für Frühpensionierungen kompensiert. Weitere Informationen
zur Entwicklung der Mitarbeiterzahlen befinden sich im Kapitel
Nachhaltigkeit auf den Seiten 89 und 91.
Ohne Berücksichtigung der Bewertungseffekte nach IAS 39 nahmen die SONSTIGEN BETRIEBLICHEN ERTRÄGE im Geschäftsjahres
vergleich um 12 auf 85 Mio Euro ab, hauptsächlich bedingt durch
die geringere Auflösung von Rückstellungen.
Die SONSTIGEN BETRIEBLICHEN AUFWENDUNGEN verringerten
sich im Geschäftsjahr 2013/14 ohne Berücksichtigung der IAS 39
Effekte im Vergleich zum Vorjahr um 11 auf 188 Mio Euro. Hauptgrund waren strukturelle Veränderungen im Ausweis einzelner
Aufwandspositionen.
In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die Bewertungseffekte
nach IAS 39 in den sonstigen betrieblichen Erträgen und in den
sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Ihr Saldo ergab
im Berichtsjahr einen positiven Bewertungseffekt von netto 24 Mio
Euro; diesem stand im Vorjahr ein negativer Bewertungseffekt von
– 3 Mio Euro gegenüber. In den IAS 39 Effekten spiegelt sich die
Marktpreisentwicklung auf den Rohstoff- und Energiemärkten wider:
Zum 30. September 2014 waren die Marktpreise höher als beim
Abschluss der Sicherungsgeschäfte. Die IAS 39 Bewertung ist weder
zahlungswirksam, noch beeinflusst sie unsere steuerungsrelevanten
Kennzahlen oder die Dividende.
Ertragslage
Die ABSCHREIBUNGEN lagen im Geschäftsjahr 2013/14 mit 165 Mio
Euro um 3 Mio Euro unter dem Wert des Vorjahrs. Zum einen ist
diese Entwicklung auf Anlagenabgänge in der Berichtsperiode
zurückzuführen. Zum anderen entfällt ein Großteil unserer bereits
getätigten Investitionen auf Anlagen, die sich noch im Bau befinden
und daher noch nicht abgeschrieben werden dürfen.
Überleitungsrechnung zum Adjusted EBIT
Für unsere wertorientierte interne Steuerung verwenden wir das
Adjusted EBIT. Bei dieser operativen Ergebnisgröße vor Zinsen und
Ertragsteuern eliminieren wir zum einen die positiven und negativen Ergebniseffekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung
von Finanzderivaten nach IAS 39 zum 30. September 2014 im Saldo
von 24 Mio Euro (Ertragsüberhang) und zum 30. September 2013
im Saldo von – 3 Mio Euro (Ertragsaufwand). Darüber hinaus eliminieren wir den Effekt von jeweils – 2 Mio Euro, den die Anpassung
der Bilanzierung der Rückstellung für Altersteilzeit (in Folge der Änderung des Standards IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“) im
Berichtsjahr und im Vorjahr hatte.
Aufgrund der Änderung des Standards IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ veränderte sich der Restrukturierungsaufwand, der
in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird, im Vorjahr
von – 7 auf – 11 Mio Euro; auch diesen Effekt eliminieren wir. Die
Zinserträge aus Finanzierungsleasing, die in der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem EBIT ausgewiesen werden, rechnen wir
beim Adjusted EBIT hinzu. Sie stammen aus Contracting-Projekten
und zählen zu unserem operativen Geschäft.
In der folgenden Tabelle stellen wir dar, wie wir das in der Gewinnund Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2013/14 ausgewiesene
EBIT auf das aussagefähigere Adjusted EBIT überleiten.
Überleitungsrechnung vom EBIT (GuV) zum Adjusted EBIT
vom 1.10. bis 30.9.
in Mio Euro
2013/14
2012/13 +/− Vorjahr
EBIT gemäß Gewinn- und Verlustrechnung1
191
210
– 19
Bewertungseffekt aus Finanzderivaten
– 24
+ 3
– 27
+ 2
+ 2
0
—
– 11
+ 11
+ 4
+ 4
0
173
208
– 35
Strukturanpassung Altersteilzeit1
Restrukturierungsaufwand1
Zinserträge aus Finanzierungsleasing
Adjusted EBIT
1 Vorjahreswerte angepasst
MV V Energie 2013 / 14
65
Wirtschaftsbericht
Ertragslage
Ergebnisentwicklung
Im Geschäftsjahr 2013/14 lag das ADJUSTED EBIT mit 173 Mio Euro
um 35 Mio Euro unter dem Vorjahreswert. Der Ergebnisrückgang
um 17 % ist auf die schwierigen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen und auf die überdurchschnittlich milde Witterung
im Berichtsjahr – insbesondere in den Wintermonaten – zurück
zuführen.
Adjusted EBIT des MVV Energie Konzerns nach Berichtssegmenten
vom 1.10. bis 30.9.
in Mio Euro
2013/14
2012/13 +/− Vorjahr
Erzeugung und Infrastruktur
124
149
– 25
Handel und Portfoliomanagement
– 22
– 16
– 6
Vertrieb und Dienstleistungen
31
40
– 9
Strategische Beteiligungen
31
32
– 1
9
3
+ 6
173
208
– 35
Sonstiges1
Gesamt
1 Vorjahreswert angepasst
Das Adjusted EBIT im Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur
ging im Geschäftsjahresvergleich um 17 % zurück: Die positiven
Ergebnisbeiträge unserer neuen Windkraftanlagen und unserer
neuen Biomethananlage konnten die Ergebnisbelastungen aus niedrigeren Strom- und Abfallpreisen nicht kompensieren. Das Ergebnis
des Berichtssegments Handel und Portfoliomanagement lag um
38 % unter dem Vorjahr – hauptsächlich aufgrund der anhaltend
niedrigen Erzeugungsmarge bei der Steinkohleverstromung (Clean
Dark Spread). Belastet wurde das Ergebnis zudem dadurch, dass
CO2-Emissionszertifikate, die zuvor frei zugeteilt wurden, seit Januar
2013 vollständig ersteigert werden müssen. Die Ergebnisrückgänge
in den Berichtssegmenten Vertrieb und Dienstleistungen um 23 %
und Strategische Beteiligungen um 3 % sind im Wesentlichen
witterungsbedingt.
Das bereinigte FINANZERGEBNIS , das den Saldo von Finanzaufwendungen und Finanzerträgen abbildet, verbesserte sich im
Geschäftsjahresvergleich von – 65 Mio Euro auf – 44 Mio Euro.
Im Wesentlichen führten höhere Finanzerträge in der Berichtsperiode – insbesondere aus der Währungsumrechnung aus der
Finanzierung unserer beiden Bauprojekte in Großbritannien – zu
dieser Entwicklung.
Nach Abzug des bereinigten Finanzergebnisses ergab sich für das
Geschäftsjahr 2013/14 ein ADJUSTED EBT von 130 Mio Euro (Vorjahr 143 Mio Euro). Die auf das Adjusted EBT des Geschäftsjahrs
2013/14 bezogene Steuerquote beträgt 28,9 % (Vorjahr 29,2 %).
Nach Abzug der bereinigten Ergebnisanteile anderer Gesellschafter – die sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des Ergebnisrückgangs bei der Energieversorgung Offenbach und den Stadtwerken
Kiel von 16 auf 7 Mio Euro verringerten – wies der MVV Energie
Konzern im Geschäftsjahr 2013/2014 einen BEREINIGTEN jahres
ÜBERSCHUSS NACH FREMDANTEILEN von 85 Mio Euro aus (Vorjahr
85 Mio Euro). Auf dieser Basis errechnete sich für das Berichtsjahr – bei einer unveränderten Aktienanzahl von 65,9 Millionen
Stück – ein gegenüber dem Vorjahr unverändertes BEREINIGTES
ERGEBNIS JE AKTIE von 1,29 Euro. Eine Übersicht zu den bereinigten Ergebniskennzahlen befindet sich in der Kennzahlentabelle
im Umschlag dieses Geschäftsberichts.
Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den Quartalen
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die quartalsweise Entwicklung
des Umsatzes ohne Energiesteuern und des Adjusted EBIT des MVV
Energie Konzerns. Grundsätzlich liegen unser Konzernumsatz und
unser operatives Konzernergebnis im 4. Quartal unter denen der
Vorquartale, da die Umsatzbeiträge aus dem Heizenergiegeschäft
fehlen; zudem führen wir bevorzugt im 4. Quartal Instandhaltungsmaßnahmen und Revisionen durch.
Umsatz ohne Energiesteuern des MVV Energie Konzerns
nach Quartalen in Mio Euro
1 200
1 000
1 082
1 073
1 149
1 030
856
800
935
834
878
600
400
200
0
Q1
2013/14
Q2
Q3
Q4
2012/13
Adjusted EBIT des MVV Energie Konzerns nach Quartalen in Mio Euro
120
100
80
78
92
88
76
60
40
31
20
38
0
Die bereinigten Ertragsteuern beliefen sich im Berichtsjahr auf
38 Mio Euro (Vorjahr 42 Mio Euro). Nach deren Abzug ergab sich
für das Geschäftsjahr 2013/14 ein BEREINIGTER jahresÜBERSCHUSS von 92 Mio Euro (Vorjahr 101 Mio Euro).
– 20
Q1
2013/14
66
MV V Energie 2013 / 14
– 12 – 10
– 40
Q2
2012/13
Q3
Q4
Wirtschaftsbericht
•
Gegenüber dem 30. September 2013 gingen die KURZFRISTIGEN
VERMÖGENSWERTE um 177 Mio Euro auf 1,03 Mrd Euro zurück –
und nahmen damit zum 30. September 2014 einen Anteil von 25 %
(30. September 2013: 28 %) an der Bilanzsumme ein.
Vermögenslage
•
Bilanzstruktur des MVV Energie Konzerns in Mio Euro, Anteile in %
4 500
4 000
75
72
32
31
3 500
3 000
41
42
2 500
2 000
1 500
1 000
Vermögenslage
25
26
Aktiva
2013/14
Passiva
2013/14
28
28
Aktiva
2012/13
Passiva
2012/13
500
0
Aktiva
Passiva
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Eigenkapital
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Bilanzentwicklung
Der International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS
Interpretations Committee (IFRS IC) haben einige Standards und Inter
pretationen geändert beziehungsweise neu verabschiedet. Auf die
geänderten Standards gehen wir detailliert in den Erläuterungen
zum Konzernabschluss ab Seite 117 ein.
Zum 30. September 2014 betrug die BILANZSUMME des MVV
Energie Konzerns 4,14 Mrd Euro; damit verringerte sie sich gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahrs um 98 Mio Euro.
Auf der Aktivseite erhöhten sich die LANGFRISTIGEN VERMÖGENS
WERTE im Vergleich zum 30. September 2013 um 79 Mio Euro auf
3,11 Mrd Euro. Das Sachanlagevermögen stieg um 111 Mio Euro
auf 2,59 Mrd Euro – ein Anteil von rund 63 % (30. September
2013: 58 %) an der Bilanzsumme.
Die langfristigen sonstigen Forderungen und Vermögenswerte verringerten sich um 43 auf 74 Mio Euro. Dies resultierte im Wesent
lichen daraus, dass das Marktpreisniveau gesunken ist und dadurch
die Marktwerte der nach IAS 39 bilanzierten Energiehandels
geschäfte niedriger waren. Die langfristigen übrigen Finanzanlagen reduzierten sich um 18 auf 69 Mio Euro; hauptsächlich, weil
Contracting-Verträge beendet und damit einhergehend Leasing
vermögenswerte verkauft wurden.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich
zum 30. September 2014 auf 386 Mio Euro. Gegenüber dem
Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 75 Mio Euro und
ist auf die Verbesserung des Working Capital Managements
zurückzuführen. Die kurzfristigen sonstigen Forderungen und
Vermögenswerte gingen gegenüber dem 30. September 2013
um 61 auf 190 Mio Euro zurück. Ursache für diese Entwicklung
waren zum einen die niedrigere Marktbewertung der nach IAS 39
bilanzierten Energiehandelsgeschäfte und zum anderen der Rückgang unserer Gasportfoliobewirtschaftung. Die Forderungen aus
Sicherheitshinterlegungen zur Verringerung des Kontrahenten
risikos hatten zum 30. September 2014 einen Wert von 55 Mio
Euro (30. September 2013: 70 Mio Euro). Die flüssigen Mittel
verringerten sich zum 30. September 2014 um 48 auf 371 Mio
Euro gegenüber dem 30. September 2013; der Rückgang ist im
Wesentlichen auf die Rückzahlung eines Schuldscheindarlehens
zurückzuführen.
Auf der Passivseite hat sich das EIGENKAPITAL des MVV Energie
Konzerns einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter kaum verändert: Am 30. September 2014 belief es sich
auf 1,34 Mrd Euro im Vergleich zu 1,30 Mrd Euro am 30. September 2013.
Für die Steuerung unseres Konzerns bereinigen wir unsere Konzern
bilanz um die kumulierten Bewertungseffekte nach IAS 39: Die Vermögensseite kürzen wir um die positiven Marktwerte der Derivate
und um die darauf entfallenden latenten Steuern; zum 30. September 2014 waren dies 154 Mio Euro (30. September 2013: 202 Mio
Euro). Auf der Kapitalseite eliminieren wir bei den Schulden die negativen Marktwerte und die darauf entfallenden latenten Steuern,
die zum 30. September 2014 einen Wert von 216 Mio Euro erreichten (30. September 2013: 290 Mio Euro). Beim Eigenkapital eliminieren wir den hier wirksamen Saldo; er betrug zum 30. September 2014 insgesamt – 62 Mio Euro (30. September 2013: – 88 Mio
Euro). Auf dieser bereinigten Basis errechnete sich zum 30. September 2014 ein bereinigtes Eigenkapital von 1,40 Mrd Euro im
Vergleich zu 1,39 Mrd Euro zum 30. September 2013. Bezogen
auf die bereinigte Bilanzsumme von 3,99 Mrd Euro (30. September 2013: 4,04 Mrd Euro) lag die bereinigte Eigenkapitalquote
zum 30. September 2014 bei 35,1 % im Vergleich zu 34,5 % zum
30. September 2013.
Die LANGFRISTIGEN SCHULDEN lagen mit 1,75 Mrd Euro auf dem
Niveau zum 30. September 2013. Die langfristigen anderen Verbindlichkeiten reduzierten sich um 78 Mio Euro – vor allem aufgrund des
niedrigeren Marktpreisniveaus und der dadurch geringeren Marktwerte der nach IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte.
MV V Energie 2013 / 14
67
Wirtschaftsbericht
Vermögenslage
Die KURZFRISTIGEN SCHULDEN reduzierten sich gegenüber dem
30. September 2013 um 130 Mio Euro auf 1,05 Mrd Euro. Die kurzfristigen Finanzschulden gingen im Wesentlichen aufgrund der Rückzahlung eines Schuldscheindarlehens um 121 Mio Euro zurück. Die
Abnahme der kurzfristigen anderen Verbindlichkeiten um 27 Mio
Euro hat zwei Gründe: das niedrigere Marktpreisniveau und die
dadurch niedrigeren Marktwerte der nach IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte sowie die gesunkenen Verbindlichkeiten aus
dem Rückgang der Gasportfoliobewirtschaftung. Die kurzfristigen
anderen Verbindlichkeiten enthielten zum 30. September 2014 wie
auch zum 30. September 2013 Sicherheitshinterlegungen zur Verringerung des Kontrahentenrisikos (Margins) in Höhe von 1 Mio Euro.
Investitionen
Im Geschäftsjahr 2013/14 investierte der MVV Energie Konzern
insgesamt 321 Mio Euro. Von den Gesamtinvestitionen entfielen
212 Mio Euro (Vorjahr 301 Mio Euro) auf Wachstumsinvestitionen; 109 Mio Euro (Vorjahr 91 Mio Euro) haben wir für Bestands
investitionen verwendet, das heißt für die Modernisierung unserer
Anlagen und Netze.
Zu unseren größten Investitionsprojekten im Geschäftsjahr 2013/14
zählten:
• d
er Bau der thermischen Abfallverwertungsanlage in Plymouth
und des Biomassekraftwerks in Ridham Dock, beides in Großbritannien,
• d
er Bau von zehn Windkraftanlagen unserer Tochtergesellschaft Energieversorgung Offenbach AG auf dem Hungerberg,
die im 2. Quartal 2013/14 ans Netz gegangen sind,
• d
er Bau der Biomethananlage in Kroppenstedt, die seit dem
2. Quartal 2013/14 Biomethan in das Erdgasnetz einspeist,
und der Bau der neuen Biomethananlage in Staßfurt,
er Ausbau und die Verdichtung unserer Fernwärmenetze,
• d
insbesondere an unseren Standorten Mannheim, Kiel und in der
Tschechischen Republik sowie
• die Übernahme der Stromnetze in Ilvesheim und Ketsch.
Die neu erworbenen Anteile an Gesellschaften sind in den
Erläuterungen zum Konzernabschluss ab Seite 121 aufgeführt.
68
MV V Energie 2013 / 14
Investitionen des MVV Konzerns im Geschäftsjahr 2013/14
Bestandsinvestitionen
109 Mio Euro
Wachstumsinvestitionen
212 Mio Euro
Gesamt: 321 Mio Euro
Investitionen des MVV Energie Konzerns
2013/14
2012/13
% Vorjahr
271
337
− 20
9
9
0
Vertrieb und Dienstleistungen
15
14
+ 7
Strategische Beteiligungen
13
17
– 24
Sonstiges
13
15
– 13
Gesamt
321
392
– 18
davon Wachstumsinvestitionen
212
301
– 30
davon Bestandsinvestitionen
109
91
+ 20
in Mio Euro
Erzeugung und Infrastruktur
Handel und Portfoliomanagement
Definition der Investitionen im
Glossar auf Seite 190
Wirtschaftsbericht
•
Finanzlage
Tilgungsprofil des MVV Energie Konzerns in Mio Euro
•
450
398
400
Kapitalflussrechnung
Gegenüber dem 30. September 2013 verringerten sich die kurzund langfristigen Finanzschulden aufgrund der geringeren Inanspruchnahme von Darlehen zur Finanzierung von Investitionen um
70 Mio Euro auf 1,46 Mrd Euro. Die Netto-Finanzschulden (kurzund langfristige Finanzschulden abzüglich flüssiger Mittel) sanken
zum 30. September 2014 im Vergleich zum 30. September 2013
um 23 Mio Euro auf 1,09 Mrd Euro.
Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs reduzierte sich
der CASHFLOW VOR WORKING CAPITAL UND STEUERN um 60
auf 357 Mio Euro. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf
das Jahresergebnis vor Ertragsteuern zurückzuführen: Nach der
Bereinigung der IAS 39 Bewertung im Rahmen der sonstigen
zahlungsunwirksamen Erträge und Aufwendungen lag es unter
dem Ergebnis des Geschäftsjahrs 2012/13.
Der CASHFLOW AUS DER LAUFENDEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
stieg im Geschäftsjahresvergleich um 46 Mio Euro auf 418 Mio
Euro. Hierzu trug insbesondere das verbesserte Working Capital bei.
Der CASHFLOW AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT verbesserte sich
im Geschäftsjahr 2013/14 um 44 Mio Euro auf – 262 Mio Euro.
Dagegen sank der CASHFLOW AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT
– im Wesentlichen aufgrund von erhöhten Kreditrückzahlungen –
im Geschäftsjahresvergleich um 178 auf – 205 Mio Euro.
Zum 30. September 2014 wies der MVV Energie Konzern einen
Finanzmittelbestand von 371 Mio Euro aus – ein Rückgang um
48 Mio Euro gegenüber dem Vorjahreswert.
Gemeinsames Finanzmanagement
Der MVV Energie Konzern kann seinen Liquiditätsbedarf durch
seinen guten Zugang zu den Finanzmärkten problemlos decken.
Unser Konzern profitiert am Kapitalmarkt von seiner guten Bonität,
seinem diversifizierten Geschäftsportfolio und seiner auf nachhal
tiges Wachstum ausgerichteten Unternehmensstrategie. Aufgrund
unserer guten Liquiditätsausstattung haben wir im Berichtsjahr nur
wenige neue Finanzierungsverträge abgeschlossen beziehungsweise Auszahlungen abgerufen. Wir haben ein Schuldscheindarlehen über 203 Mio Euro vertragsgemäß komplett zurückgezahlt.
Unser zukünftiges Fälligkeitenprofil weist keine wesentlichen Spitzen
mehr aus und die Finanzierung unserer Investitionen ist auf einem
günstigen Zinsniveau langfristig gesichert. Darüber hinaus verfügen die MVV Energie AG und die anderen Gesellschaften unseres
Konzern über bilaterale Kreditlinien.
Finanzlage
48
350
300
250
200
216
188
150
350
48
170
127
67
98
100
168
50
105
103
0
2014 / 15
Darlehen
15 / 16
16 / 17
17/ 18
18 / 19
19 / 20
> 2020
Schuldscheindarlehen
Die Muttergesellschaft MVV Energie AG führt für sich und 28
weitere Beteiligungsgesellschaften unserer Unternehmensgruppe
einen sogenannten Cash Pool. In dieser Funktion beschafft und
sichert sie sowohl ihre eigene Liquidität als auch die Finanzmittel der
Gesellschaften, die dem Cash Pool angeschlossen sind. Kapital, das
für Investitionen benötigt wird, wird über Gesellschafterdarlehen
zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung unserer beiden größten
Investitionsprojekte – die thermische Abfallverwertungsanlage
mit Kraft-Wärme-Kopplung in Plymouth und das Biomassekraftwerk in Ridham Dock – haben wir gesichert. Aufgrund der hohen
Investitionen in Großbritannien gewinnt die Entwicklung des Euro/
Pfund-Wechselkurses für unser Konzernergebnis an Bedeutung;
Informationen hierzu finden Sie auch im Bericht zu Chancen und
Risiken auf Seite 96.
Rating
Aus den regelmäßigen Ratinggesprächen, die wir mit unseren Kern
banken führen, können wir ableiten, dass der MVV Energie Konzern
weiterhin im stabilen Investment-Grade-Bereich eingeordnet ist. Ein
Rating des MVV Energie Konzern durch eine Ratingagentur findet
nicht statt.
MV V Energie 2013 / 14
69
Wirtschaftsbericht
Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2013/14
•
Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2013/14
und zur wirtschaftlichen Lage
•
Der MVV Energie Konzern hat sein Ergebnisziel für das Geschäftsjahr
2013/14 erreicht. Wie erwartet, haben die schwierigen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen – insbesondere die kontinuierlich
gesunkenen Strompreise an den Großhandelsmärkten, die niedrige
Erzeugungsmarge (Clean Dark Spread), die Kosten für die seit
1. Januar 2013 vollständig zu ersteigernden CO2-Emissionszertifikate
sowie die niedrigen Abfallpreise – zu Ergebnisbelastungen geführt.
Hinzu kamen negative Effekte aufgrund der anhaltend milden Witterung während der Heizperiode. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich unser operatives Ergebnis (Adjusted EBIT) um 17 % auf
173 Mio Euro und lag damit im Rahmen unseres Prognoseziels: Seit
Beginn des Geschäftsjahrs haben wir für das Gesamtjahr 2013/14
ein Adjusted EBIT zwischen 170 und 185 Mio Euro prognostiziert.
Aufgrund der milden Witterungsverhältnisse haben wir bereits im
Rahmen unserer Finanzberichterstattung für das 1. Halbjahr 2013/14
kommuniziert, dass das Ergebnis im unteren Drittel dieser Spannbreite liegen wird. Nach Ablauf des Dreivierteljahrs 2013/14 konnten
wir unsere Ergebnisprognose konkretisieren und den Zielkorridor auf
170 bis 175 Mio Euro eingrenzen.
Der Umsatz (ohne Energiesteuern) ging gegenüber dem Vorjahr, in
dem wir zum ersten Mal die Rekordmarke von 4 Mrd Euro überschritten hatten, um 6 % auf 3,8 Mrd Euro zurück. Damit konnten wir unser Ziel von einem Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau
nicht erreichen. Der Umsatzrückgang ist insbesondere auf sinkende
Strom- und Abfallpreise sowie wettbewerbsbedingte Einbußen zurückzuführen. Darüber hinaus wirkten sich niedrigere Stromhandels
mengen aus. Während die Gashandelsmengen bis zum Ende des
3. Quartals 2013/14 noch über dem Vorjahr lagen, ging der Umfang
des Gasportfoliomanagements im 4. Quartal deutlich zurück. In dessen Folge nahmen auch die Gashandelsmengen im Berichtsjahr insgesamt im Vergleich zum Vorjahr ab. Gegenläufig wirkten der Ausbau
unseres Windenergieportfolios und die Direktvermarktung erneuerbarer Energien für Dritte über das Marktprämienmodell. Allerdings
konnte der höhere Umsatz in diesen Bereichen die negativen Effekte
nicht kompensieren.
70
MV V Energie 2013 / 14
Das Vorsteuerergebnis (Adjusted EBT) belief sich auf 130 Mio Euro,
das entspricht einem Rückgang von 13 %. Nach Abzug der bereinigten Ergebnisanteile anderer Gesellschafter, die sich aufgrund des
Ergebnisrückgangs in den Teilkonzernen Energieversorgung Offenbach und Stadtwerke Kiel, deutlich verringerten, lag der bereinigte
Jahresüberschuss nach Fremdanteilen mit 85 Mio Euro auf dem
Niveau des Vorjahrs. Daraus ergab sich ein gegenüber dem Vorjahr
ebenfalls unverändertes bereinigtes Ergebnis je Aktie von 1,29 Euro.
Das bereinigte Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahrs um 11 Mio Euro auf 1,19 Mrd Euro; damit
stieg die bereinigte Eigenkapitalquote von 34,5 % auf 35,1 %.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit verbesserte sich
insbesondere aufgrund der Optimierung unseres Working Capitals
um 46 Mio Euro auf 418 Mio Euro. Zum 30. September 2014 belief
sich der Finanzmittelbestand auf 371 Mio Euro.
Der Vorstand ist mit der Entwicklung des Geschäftsjahrs 2013/14 zufrieden, denn wir konnten die negativen Auswirkungen des schwierigen Marktumfelds auf unser Ergebnis zum einen durch kontinuierliche Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen, zum anderen
aber auch durch Wachstum – vor allem im Bereich der erneuerbaren
Energien – begrenzen. Darüber hinaus sind wir aufgrund unserer
guten Kapitalausstattung und soliden Finanzierungsstruktur auch
weiterhin in der Lage, unsere zukunftsorientierten Investitionen ausgewogen finanzieren zu können.
Wirtschaftsbericht
•
Erläuterungen zum Jahresabschluss
der MVV Energie AG (HGB)
•
Die MVV Energie AG, Mannheim, die börsennotierte Muttergesellschaft des MVV Energie Konzerns, stellt ihren Jahresabschluss
nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs sowie nach den
ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes und des Energiewirtschaftsgesetzes auf. Der Konzernabschluss der MVV Energie AG
wird nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS)
erstellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Im
Unterschied zum Einzelabschluss nach HGB sind im Konzernabschluss die Erträge und Aufwendungen der konsolidierten Tochtergesellschaften in den einzelnen Ertrags- und Aufwandspositionen
der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Weitere
Abweichungen zwischen dem Einzelabschluss der MVV Energie AG
und dem Konzernabschluss ergeben sich insbesondere aus Ansatzund Bewertungsunterschieden zwischen den handelsrechtlichen
und den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nach IFRS.
Der Jahresabschluss der MVV Energie AG, der Konzernabschluss des
MVV Energie Konzerns und der zusammengefasste Lagebericht für
das Geschäftsjahr 2013/14 werden im Bundesanzeiger veröffentlicht. Auf unserer Internetseite steht der vollständige Jahresabschluss
2013/14 der MVV Energie AG unter www.mvv-investor.de als
Download zur Verfügung.
Erläuterungen zum Jahresabschluss der MVV Energie AG
Ertragslage der MVV Energie AG
Der Umsatz der Muttergesellschaft MVV Energie AG ohne Energiesteuern sank im Geschäftsjahr 2013/14 auf 1 918 Mio Euro (Vorjahr
2 016 Mio Euro) und wurde ausschließlich in Deutschland erzielt.
Der Umsatzrückgang um 5 % ist vor allem auf witterungsbedingte
Mengeneinbußen beim Fernwärme- und Gasabsatz mit Endkunden
sowie auf niedrige Strom- und Abfallpreise zurückzuführen. Höhere
Umsätze aus der Direktvermarktung erneuerbarer Energien über das
Marktprämienmodell konnten diese negativen Effekte nicht kompensieren. Mit einem Anteil von 76 % am Gesamtumsatz war das
Stromgeschäft die umsatzstärkste Sparte der MVV Energie AG.
Gewinn- und Verlustrechnung der MVV Energie AG
vom 1.10.2013 bis 30.9.2014
2013/14
2012/13
Umsatzerlöse
2 040 990
2 143 649
Abzüglich Strom- und Erdgassteuern
– 123 444
– 127 234
Umsatzerlöse nach
Strom- und Erdgassteuern
in Tsd Euro
1 917 546
2 016 415
Erhöhung oder Verminderung des Bestands
an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
1 386
2 468
Andere aktivierte Eigenleistungen
5 801
5 903
161 224
175 411
Materialaufwand
1 802 966
1 892 488
Personalaufwand
109 747
116 609
Abschreibungen
23 703
23 873
Sonstige betriebliche Aufwendungen
91 774
100 233
Finanzergebnis
30 835
28 826
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
88 602
95 820
9 690
15 650
Jahresüberschuss
78 912
80 170
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
40 000
40 000
Einstellung in andere Gewinnrücklagen
39 456
20 854
Bilanzgewinn
79 456
99 316
Sonstige betriebliche Erträge
Steuern
Der Materialaufwand ging im Vergleich zum Vorjahr um 5 % auf
1 803 Mio Euro – und damit ähnlich der Umsatzentwicklung –
zurück.
Die Personalaufwendungen lagen mit 110 Mio Euro um 7 Mio Euro
unter dem Vorjahr. Der Rückgang ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr Personalrückstellungen gebildet wurden.
Die Mitarbeiterzahl der MVV Energie AG nahm im Jahresdurchschnitt
2013/14 gegenüber dem Vorjahr um 23 auf 1 426 Personen ab. Zum
30. September 2014 waren bei der MVV Energie AG 1 411 Personen beschäftigt, 49 weniger im Vergleich zum 30. September 2013.
Mit 24 Mio Euro haben sich die Abschreibungen gegenüber dem
Vorjahr kaum verändert. Im Berichtsjahr und im Vorjahr wurden bei
der MVV Energie AG keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf
das Sachanlagevermögen vorgenommen.
MV V Energie 2013 / 14
71
Wirtschaftsbericht
Erläuterungen zum Jahresabschluss der MVV Energie AG
Das Finanzergebnis lag mit 31 Mio Euro um 2 Mio Euro über dem
Wert des Vorjahrs und wurde durch unterschiedliche Entwicklungen geprägt: Geringere Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
und höhere Aufwendungen aus Verlustübernahmen belasteten
das Finanzergebnis. Positiv wirkten sich hingegen höhere Erträge
aus Beteiligungen und aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sowie niedrigere Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus.
Das ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT lag
mit 89 Mio Euro um 7 Mio Euro unter dem Vorjahresergebnis.
Die MVV Energie AG erwirtschaftete im Berichtsjahr nach Abzug
von Steuern einen JAHRESÜBERSCHUSS von 79 Mio Euro im Vergleich zu 80 Mio Euro im Vorjahr. Durch den Gewinnverwendungsbeschluss der Hauptversammlung vom 14. März 2014 haben wir
59 Mio Euro an die Aktionäre ausgeschüttet und 40 Mio Euro des
Bilanzgewinns 2012/13 auf neue Rechnung vorgetragen. Aus dem
Jahresüberschuss des Berichtsjahrs wurden 39 Mio Euro (Vorjahr
21 Mio Euro) gemäß § 58 Abs. 2 AktG in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.
Bilanz der MVV Energie AG zum 30.9.2014
in Tsd Euro
30.9.2014
30.9.2013
Aktiva
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Finanzanlagen
3 496
1 012
349 418
337 757
1 360 006
1 377 059
1 712 920
1 715 828
Umlaufvermögen
Vorräte
14 589
9 872
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
281 887
393 969
Flüssige Mittel
183 749
253 102
480 225
656 943
Rechnungsabgrenzungsposten
1 106
3 194
2 194 251
2 375 965
Gezeichnetes Kapital
168 721
168 721
Kapitalrücklage
458 946
458 946
Im Geschäftsjahr 2013/14 wies die MVV Energie AG einen BILANZGEWINN von 79 Mio Euro (Vorjahr 99 Mio Euro) aus.
Gewinnrücklagen
290 962
251 507
Die Hauptversammlung findet am 13. März 2015 statt. Sie wird über
den Dividendenvorschlag des Vorstands und Aufsichtsrats entscheiden, der am 4. Dezember 2014 beschlossen wird. Die Dividende für
das Geschäftsjahr 2012/13 betrug 0,90 Euro je Aktie.
Empfangene Ertragszuschüsse
Passiva
Eigenkapital
Bilanzgewinn
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
79 456
99 316
998 085
978 490
38 816
38 232
82 897
83 165
1 073 851
1 273 749
602
2 329
2 194 251
2 375 965
Vermögens- und Finanzlage der MVV Energie AG
Die bilanzielle Darstellung hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht
geändert. Die Bilanzsumme verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 182 auf 2 194 Mio Euro. Die Aktivseite wurde wesentlich
durch das Finanzanlagevermögen geprägt: Zum 30. September
2014 wies es einen Wert von 1 360 Mio Euro (Vorjahr 1 377 Mio
Euro) aus und entsprach damit einem Anteil von 62 % (Vorjahr
58 %) an der Bilanzsumme. Der Rückgang beruhte im Wesent
lichen auf geringeren Ausleihungen an verbundene Unternehmen
und geringeren Anteilen an verbundenen Unternehmen.
Das Sachanlagevermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 12
auf 349 Mio Euro erhöht. Die Zunahme resultierte insbesondere aus
Investitionen in Höhe von 42 Mio Euro, die über den investitions
bedingten Abschreibungen lagen.
Das Umlaufvermögen sank im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahrs um 177 auf 480 Mio Euro. Hierzu beigetragen haben vor allem
niedrigere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der
Abbau von flüssigen Mitteln.
72
MV V Energie 2013 / 14
Das gestiegene Eigenkapital spiegelt die höheren Gewinnrücklagen sowie das erwirtschaftete Jahresergebnis abzüglich der für
das Vorjahr ausgeschütteten Dividende wider. Die leicht verringerten Rückstellungen sind auf niedrigere sonstige Rückstellungen
zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten nahmen um 200 Mio Euro
auf 1,1 Mrd Euro ab. Die Ursache hierfür waren niedrigere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – insbesondere aufgrund
der Rückzahlung eines Schuldscheindarlehens. Darüber hinaus
verringerten sich die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen. Die hohe Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag von
45 % (Vorjahr 41 %) spiegelt die solide Eigenkapitalausstattung
der MVV Energie AG wider.
Die Finanzlage der MVV Energie AG wird in starkem Maße von
der Finanzierungsfunktion geprägt, die sie für verbundene Unternehmen des MVV Energie Konzerns wahrnimmt. Im Rahmen dieser
Funktion sichert die MVV Energie AG die operative Liquidität zahlreicher Gesellschaften und versorgt diese über Gesellschafterdar
lehen mit langfristigem Kapital, das für Investitionen notwendig ist.
Zu diesen Gesellschaften gehören unter anderem: MVV RHE GmbH,
MVV Enamic GmbH, MVV Umwelt GmbH, MVV Windenergie GmbH,
MVV Trading GmbH und Netrion GmbH. Zur Sicherung der Liquidität
stehen zugesagte und freie Kreditlinien in ausreichendem Umfang
zur Verfügung.
Wirtschaftsbericht
Erläuterungen zum Jahresabschluss der MVV Energie AG
Tätigkeitsabschlüsse 2013/14
Gasverteilung
Mit dem 2012 novellierten Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) wurde
der Kreis der betroffenen Unternehmen ausgeweitet und die
Anforderungen an die Regelungen zur buchhalterischen Entflechtung gemäß § 6 b EnWG wurden verschärft. Vertikal integrierte
Energieversorgungsunternehmen haben jeweils getrennte Konten
zu führen und für jede ihrer Tätigkeiten nach § 6 b Abs. 3 EnWG
einen gesonderten Tätigkeitsabschluss aufzustellen. Zu den Tätigkeiten gehören die Elektrizitätsübertragung, Elektrizitätsverteilung,
Gasfernleitung, Gasverteilung, Gasspeicherung oder der Betrieb
von Flüssigerdgasanlagen (LNG – liquified natural gas); darüber
hinaus gehört zu den Tätigkeiten jede wirtschaftliche Nutzung
eines Eigentumsrechts an Strom- und Gasnetzen, Gasspeichern
oder LNG-Anlagen. Der Tätigkeitsabschluss wird mit dem geprüften
Jahresabschluss beim Bundesanzeiger zur Veröffentlichung eingereicht.
Auch der Tätigkeitsbereich Gasverteilung ist mit einem gegenüber
dem Vorjahr nahezu unveränderten Umsatz von rund 1 Mio Euro
gemessen am Gesamtumsatz des Gassektors von 251 Mio Euro
(Vorjahr 293 Mio Euro) von geringer Bedeutung. Die Ergebnisse des
Tätigkeitsbereichs Gasverteilung der MVV Energie AG wurden – wie
beim Elektrizitätssektor – von den Erträgen aus der Verpachtung
ihrer Netze bis 30. September 2014 an die Netrion GmbH bestimmt.
Den sonstigen betrieblichen Erträgen aus der Weiterverrechnung
der Konzessionsabgabe bis 30. September 2014 an die Netrion
GmbH standen entsprechende sonstige betriebliche Aufwendungen
gegenüber. Der Tätigkeitsbereich Gasverteilung erwirtschaftete im
Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von 5,0 Mio Euro (Vorjahr
5,8 Mio Euro). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf höhere Aufwendungen aus Verlustübernahmen zurückzuführen.
Mit ihren Tätigkeitsabschlüssen 2013/14 erfüllt die MVV Energie AG
die Berichtspflicht nach § 6 b der EnWG-Novelle 2012: In der internen
Rechnungslegung führen wir gemäß § 6 b EnWG jeweils getrennte
Konten für die Tätigkeiten der Elektrizitäts- und Gasverteilung, für
andere Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitäts- und Gassektors sowie
für andere Tätigkeiten außerhalb des Elektrizitäts- und Gassektors.
Wir erstellen zudem eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung für die Elektrizitäts- und Gasverteilung.
Die Bilanzsumme des Tätigkeitsbereichs Gasverteilung lag zum
Bilanzstichtag 30. September 2014 bei 89 Mio Euro (Vorjahr 106 Mio
Euro); das entspricht einem Anteil von 62 % (Vorjahr 59 %) an
der Bilanzsumme des Gassektors der MVV Energie AG. Das Sach
anlagevermögen der Gasverteilung nahm im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahrs um 5 auf 83 Mio Euro zu und machte 93 %
(Vorjahr 73 %) der Bilanzsumme aus. Auf der Passivseite sanken
die Verbindlichkeiten der Gasverteilung von 43 auf 21 Mio Euro.
Erklärung zur Unternehmensführung (§ 289 a HGB)
Elektrizitätsverteilung
Der Tätigkeitsbereich Elektrizitätsverteilung wies im Berichtsjahr
einen Umsatz von 1,5 Mio Euro aus und lag damit unter dem
Vorjahreswert von 1,6 Mio Euro. Gemessen am Gesamtumsatz des
Elektrizitätssektors von 1,5 Mrd Euro (Vorjahr 1,5 Mrd Euro) ist der
Umsatz des Tätigkeitsbereichs Elektrizitätsverteilung von geringer
Bedeutung. Die Ergebnisse des Tätigkeitsbereichs Elektrizitätsverteilung der MVV Energie AG wurden von den Erträgen aus der
Verpachtung ihrer Stromnetze an die Netrion GmbH bestimmt. Die
Netzgesellschaft verwaltet und betreibt die Verteilungsanlagen und
-netze der MVV Energie AG und hält sie instand. Den sonstigen
betrieblichen Erträgen aus der Weiterverrechnung der Konzessionsabgabe bis zum 30. September 2014 an die Netrion GmbH standen
entsprechende sonstige betriebliche Aufwendungen gegenüber.
Die Elektrizitätsverteilung wies im Berichtsjahr einen Jahresfehl
betrag von – 2,1 Mio Euro (Vorjahr – 1,4 Mio Euro) auf.
Die Bilanzsumme des Tätigkeitsbereichs Elektrizitätsverteilung lag
zum Bilanzstichtag 30. September 2014 bei 115 Mio Euro (Vorjahr
125 Mio Euro); sie machte 25 % (Vorjahr 30 %) der Bilanzsumme
des Elektrizitätssektors der MVV Energie AG aus. Das Sachanlage
vermögen der Elektrizitätsverteilung erhöhte sich im Vergleich zum
Bilanzstichtag des Vorjahrs um 5 auf 106 Mio Euro. Auf der Passiv
seite sanken die Verbindlichkeiten der Elektrizitätsverteilung um
13 auf 47 Mio Euro. Sie entsprachen damit einem Anteil von rund
41 % an der Bilanzsumme der Elektrizitätsverteilung.
Börsennotierte Unternehmen sind gemäß § 289 a HGB verpflichtet, eine Erklärung zur Unternehmensführung abzugeben: In dieser
Erklärung berichten sie über die letzte Entsprechenserklärung zum
Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG und
über Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen
Anforderungen hinaus angewendet werden. Zudem berichten sie
über die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie über
die Zusammensetzung und Arbeitsweise von deren Ausschüssen.
Die Erklärung zur Unternehmensführung mit Entsprechenserklärung
wurde am 5. November 2014 im Internet unter www.mvv-investor.de
veröffentlicht; zusätzlich veröffentlichen wir sie in diesem Geschäfts
bericht auf den Seiten 33 bis 37.
Erklärung gemäß § 312 Aktiengesetz
Der Vorstand hat für das Geschäftsjahr 2013/14 gemäß § 312 AktG
einen Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
(Abhängigkeitsbericht) erstellt und erklärt: „MVV Energie AG hat
bei den Rechtsgeschäften, die im Bericht über die Beziehungen
zur Stadt Mannheim und zu den verbundenen Unternehmen
aufgeführt sind, nach den Umständen, die dem Vorstand zu
dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vor
genommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene
Gegenleistung erhalten“.
MV V Energie 2013 / 14
73
Wirtschaftsbericht
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit
(finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren)
Nachhaltigkeit ist zum Schlüsselthema des 21. Jahrhunderts und zur
zentralen Aufgabe der Menschheit geworden: Unser Verhalten und
Wirtschaften muss darauf ausgerichtet sein, dass auch nachfolgende
Generationen ihre Bedürfnisse aus den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen befriedigen können. Neben den rein finanziellen
Kennzahlen werden Unternehmen daher zunehmend daran gemessen, in welchem Maße es ihnen gelingt, in ihrer Unternehmenstätig
keit die Belange der Gesellschaft insgesamt zu berücksichtigen.
Unserer Ansicht nach wird der Wandel hin zu einem nachhaltigen
Wirtschaften die Wettbewerbslandschaft in der Energiebranche
grundlegend verändern. Die zu erwartenden Spannungsfelder zwischen ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Belangen
erfordern von Unternehmen eine aktive Steuerung und eine langfristig ausgerichtete strategische Umsetzung.
In diesem Kapitel erläutern wir zum einen, wie wir die Auswirkungen auf unser Unternehmen frühzeitig erkennen und bewerten; zum
anderen stellen wir dar, auf welche Weise wir mit den wirtschaft
lichen, ökologischen und sozialen beziehungsweise gesellschaftlichen
Herausforderungen umgehen, die für unser Geschäft wesentlich sind.
Wir zeigen, welche Leistungen der MVV Energie Konzern bereits für
den Klima- und Umweltschutz, seine Mitarbeiter und die Gesellschaft
erbringt.
Wir berichten damit über die finanziellen und nichtfinanziellen
Leistungsindikatoren mit Nachhaltigkeitsbezug, die nach § 289
Abs. 3 HGB in die Berichterstattung einfließen sollen. In unserer Dar
stellung stellen wir die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit in
den Fokus, die relevant für die nachhaltige Entwicklung unseres
Unternehmens sind.
Nachhaltigkeit: Zukunftsfaktor für MVV Energie
Bereits seit dem Jahr 2009 ist Nachhaltigkeit – neben Regionalität
und Effizienz – ein zentrales Element unserer Unternehmensstrategie MVV 2020. Wir sind überzeugt, dass die Ausrichtung unserer Tätigkeit an Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ein entscheidender
Faktor für unsere Innovationskraft und unseren langfristigen wirtschaftlichen Erfolg ist.
74
MV V Energie 2013 / 14
Unsere nachhaltige, strategische Ausrichtung hat zum Ziel,
ie Balance zwischen profitablem Wachstum und gesellschaft• d
licher Verantwortung zu wahren,
• unser Geschäftsmodell konsequent weiter zu entwickeln und
damit den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg zu sichern,
• s ich über die ökologischen und sozialen Auswirkungen der
eigenen Geschäftstätigkeit bewusst zu sein und die Inanspruchnahme der Natur zu reduzieren,
• z ukunftsfähige Arbeits- und Ausbildungsplätze für unsere Mitarbeiter zu schaffen und zu erhalten und
• z um ökologischen Umbau der Energiewirtschaft sowie zum
Klima- und Umweltschutz einen messbaren Beitrag zu leisten.
Wir nehmen die Interessen unserer Stakeholder ernst und lassen sie
in unsere Entscheidungen einfließen. Ob Mitarbeiter, Kunden, Aktionäre, Politiker, Analysten, Nichtregierungsorganisationen (NGO),
Verbände sowie Umweltschutzorganisationen – wir sind grundsätzlich offen und ansprechbar für alle Interessengruppen, dazu nutzen
wir auch die sozialen Netzwerke. Ein wichtiges Medium für unsere
Außenkommunikation ist unsere Homepage: Auf unseren Internetseiten stellen wir umfangreiche Informationen zur Verfügung; zu
allen Themenbereichen nennen wir persönliche Ansprechpartner in
unserer Unternehmensgruppe. Zudem sind wir bei wichtigen Veranstaltungen, Messen und Kapitalmarktforen präsent. Dem Dialog
von Führungskräften und Mitarbeitern mit unseren Stakeholdern
messen wir großen Wert bei.
Regelmäßige Analyse der Nachhaltigkeitsaspekte
Im Rahmen von Workshops, Befragungen und Expertengesprächen
mit Vertretern unserer Interessengruppen erhalten wir wichtige Impulse und Handlungsanstöße zu Zukunftsthemen und den Belangen
unseres direkten Umfelds. Sie fließen in unseren Materialitätsprozess
ein, mit dem wir die Wesentlichkeit von Nachhaltigkeitsaspekten
analysieren. Dabei nutzen wir die globalen Herausforderungen als
Ausgangspunkt.
Wir verfolgen Diskussionen in der Öffentlichkeit zu Nachhaltigkeitsthemen und beobachten Veränderungen in den Anforderungen
unserer Interessengruppen. Hinzu kommt der interne Austausch
mit Kollegen aus den Fachabteilungen und den Gesellschaften von
MVV Energie. Die Bewertungsergebnisse werden jährlich überprüft; nachfolgend ist der aktuelle Stand in Form der Materialitäts
matrix abgebildet. Insgesamt ermitteln wir so, ob sich die Relevanz
der Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung verändert – sowohl aus Sicht der Stakeholder als auch aus Sicht von
MVV Energie.
hoch
Wirtschaftsbericht
Energie
Gesundheit
Demografischer Wandel
Ressourcennutzung
Relevanz für stakeholder
Klimawandel
Menschenrechte/Diversity
Verstädterung
Die Herausforderungen, die aus dem demoGRAfIscheN WANdel
erwachsen – wie eine immer älter werdende Bevölkerung und in
der Folge auch eine alternde Belegschaft –, müssen im Rahmen
einer vorausschauenden Personalpolitik bewältigt werden. In ihrem
Fokus stehen auch die Themenfelder Gesundheit und Gesundheitsvorsorge: Wir unterstützen unsere Mitarbeiter dabei, bis ins hohe
Alter fit und aktiv zu bleiben.
Wir nehmen uns den als wesentlich bewerteten Nachhaltigkeitsaspekten an und berücksichtigen sie in unseren Handlungsfeldern; für
jedes haben wir intern ein Ziel definiert, das durch konkrete Projekte
und Maßnahmen unterstützt wird. Da nicht alle Handlungsfelder
für Nachhaltigkeit die gleiche Relevanz für jedes unserer Geschäftsfelder haben, erfolgt die Konkretisierung und Operationalisierung
dezentral.
Veränderung regionale
Infrastruktur
Biodiversität
Nachhaltigkeit
Wasser
Armut
Bevölkerungswachstum
gering
Konzernweite Nachhaltigkeitsaktivitäten
gering
erwartung der stakeholder an mVV energie
hoch
Bedeutende Nachhaltigkeitsaspekte für mVV energie
MVV Energie priorisiert interne Nachhaltigkeitsprojekte und -maßnahmen anhand der Ergebnisse des Materialitätsprozesses: Wir
bewerten einen Nachhaltigkeitsaspekt als wesentlich, wenn sowohl
die Relevanz für die Stakeholder hoch ist, als auch die Erwartung, welche die Stakeholder hinsichtlich des Aspekts an MVV Energie haben.
Zu unserem wichtigsten Thema eNeRGIe gehören: der Ausbau der
erneuerbaren Energien, die Steigerung der Energieeffizienz bei Kraftwerken und Netzen, Energieeinsparungen bei den Verbrauchern und
die Versorgungssicherheit. Eine verlässliche und stabile Energieversorgung – auch während des Umbaus des Energiesystems – ist
eine bedeutende Grundlage für den Industriestandort Deutschland.
Der KlImAWANdel zählt zu den globalen Herausforderungen unserer Zeit. Als Energieerzeugungsunternehmen gehören wir zu den
Emittenten von Treibhausgasen. Unsere Stakeholder erwarten, dass
wir einen Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen und somit
zum Klimaschutz leisten.
Wir entwickeln unseren Managementansatz „Nachhaltigkeit“ ständig weiter. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen einer Programmstruktur, in der sowohl konzernweite als auch standortspezifische
Projekte vorangetrieben werden. Unser Nachhaltigkeitsprogramm
wird zentral aus dem Strategiebereich koordiniert. Die strategische
Steuerung der konzernweiten Nachhaltigkeitsaktivitäten erfolgt
durch die Vorstände der MVV Energie AG, der Stadtwerke Kiel AG
und der Energieversorgung Offenbach AG.
MVV Energie beteiligt sich in zahlreichen Gremien, Verbänden
und Forschungsinstituten am Diskurs zu ökonomischen, ökologischen und sozialen Themen. Wir bringen uns aktiv zum Thema
Nachhaltigkeit und erneuerbare Energieversorgung ein; dabei stützen wir uns auf unser Know-how, um an einem zukunftsfähigen
Marktdesign mitzuwirken und dem Umbau des Energiesystems
in Deutschland zum Erfolg zu verhelfen. Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe unterstützen an ihren Standorten und
in ihren Regionen Klimaschutzprogramme und Energiekonzepte.
Hierzu gehört beispielsweise das Engagement für die Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit Baden-Württemberg (WIN); als eines der
ersten Unternehmen haben wir im Berichtsjahr die sogenannte
„WIN-Charta“ unterzeichnet. Wir engagieren uns auch im Verband
Region Rhein-Neckar (VRRN) und sind an dem umfassenden Energiekonzept für die Metropolregion Rhein-Neckar beteiligt.
Das Handlungsfeld RessoURceNNUtZUNG wird in unserem Konzern vom Brennstoffeinsatz dominiert, dazu gehören auch die thermisch verwerteten Abfälle in unseren Kraftwerken. Verglichen mit
dem Brennstoffeinsatz sind die weiteren Aspekte der Ressourcennutzung in unserem Konzern – zum Beispiel in unseren Liegenschaften oder durch unseren Fuhrpark – weniger relevant. Daher
richten wir unser Augenmerk in diesem Kapitel auf die ressourcenbezogenen Indikatoren unserer Strom- und Wärmeerzeugung. Der
Anteil der unternehmenseigenen Abfälle ist im Vergleich zu dem
Volumen, das wir im Rahmen der thermischen Abfallverwertung
entsorgen, eine zu vernachlässigende Größe.
MV V ENERGIE 2013 / 14
75
Wirtschaftsbericht
Unsere wirtschaftliche Basis
Einbindung der Lieferkette
Mit Blick auf unsere Lieferanten sind wir uns ebenfalls unserer ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst:
Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl von
Lieferanten und Produkten und Bestandteil unserer Einkaufsbedingungen. Unser Zentraleinkauf, der für unsere wesentlichen Beteiligungen in Deutschland zuständig ist, achtet darauf, dass Lieferanten
und Dienstleister
• d
ie in Deutschland und der EU geltenden Gesetze, Verordnungen
und Compliance-Vorschriften
• s owie die Verhaltenskriterien und Arbeitspraktiken, die für uns
von Bedeutung sind, einhalten.
Im Rahmen unseres elektronischen Lieferantenmanagementsystems, das für alle Produkte außer Commodities Anwendung findet,
müssen alle neuen Lieferanten Angaben zu Umweltschutzaspekten
und ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung machen.
Wir bevorzugen beim Auswahlprozess regionale Anbieter, sofern
das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Teil der Vertragsbedingungen bei allen Lieferanten ist die Einhaltung der grundlegenden Arbeitnehmer- und Menschenrechte, zum Beispiel der internationalen
Konventionen der Vereinten Nationen (UN), der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie der UN Global Compact.
Bei unternehmensinternen Projekten folgen wir bei der Auswahl von
Verbrauchsgütern verstärkt dem Nachhaltigkeitsgedanken, beispielsweise, indem wir bei bestimmten Warengruppen sogenannte grüne
Produkte bevorzugen. Wir führen derzeit keine eigenen Prüfungen in
den Produktionsstandorten unserer Lieferanten durch. Zu weiteren
Einzelheiten verweisen wir auf die Erklärung zur Unternehmens
führung im Bericht zur Corporate Governance ab Seite 33.
Wir verbessern sukzessive die unternehmensinterne Transparenz
über die Brennstofflieferketten – insbesondere der Kohlebeschaffung – und entwickeln interne Mindest- beziehungsweise Ausschlusskriterien für die eigene Beschaffung kontinuierlich weiter.
Aufgrund unserer Marktposition und Beschaffungsvolumina für
Kohle haben wir keine direkten Vertragsbeziehungen mit Kohle
minen und damit Einflußnahmemöglichkeiten auf die Akteure
entlang der Lieferkette. Gleichwohl stehen wir mit Vertretern der
Branche und Stakeholdern zu ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsthemen im Austausch; die uns vorliegenden Informationen analysieren und bewerten wir fortlaufend und beziehen sie
in unsere Entscheidungen ein.
Gemäß unserer Beteiligungsquoten an Kohlekraftwerken wurden
im Geschäftsjahr 2013/14 rechnerisch 1,2 Mio Tonnen Steinkohle
als Brennstoff eingesetzt. Nur ein geringer Teil dieser Kohlemengen
wurde von MVV Energie selbst physisch beschafft; diese Mengen
stammen in erster Linie aus Deutschland und Kolumbien.
76
MV V Energie 2013 / 14
•
Unsere wirtschaftliche Basis
•
Die wirtschaftlichen Kennzahlen des Geschäftsjahrs 2013/14 belegen: Unser Konzern hat eine ausreichend solide finanzielle Basis
und genug Ertragskraft, um auch in Zukunft zu den führenden
Energieversorgungsunternehmen in Deutschland zu gehören. Mit
rund 5 400 Mitarbeitern haben wir einen Umsatz von 3,8 Mrd Euro
erzielt und ein Adjusted EBIT von 173 Mio Euro erwirtschaftet.
Gleichzeitig konnten wir unser Investitionsprogramm weiterhin
mit hohem Tempo umsetzen: Im Geschäftsjahr 2013/14 investierten wir insgesamt 321 Mio Euro. Bezogen auf die bereinigte
Bilanzsumme von 4,0 Mrd Euro betrug die Eigenkapitalquote
35,1 %. Die wichtigsten Kennzahlen des MVV Energie Konzerns
stellen wir im Umschlag dieses Geschäftsberichts dar.
Im Berichtsjahr gab es hinsichtlich der Größe, der Struktur und der
Eigentümerverhältnisse des MVV Energie Konzerns keine wesentlichen Änderungen; daher entspricht die Betrachtungsweise der
des Vorjahrs.
Wirtschaftsbericht
•
Unser Wertschöpfungsbeitrag
•
Mit unserer Ertrags- und Finanzstärke und unserer auf nachhaltiges
profitables Wachstum ausgerichteten Unternehmensstrategie können wir unserer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung
gerecht werden.
Vor allem an den Standorten in Mannheim, Kiel, Offenbach, Ingolstadt und Köthen – aber auch in der Tschechischen Republik – haben
die Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe eine große wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung für die jeweilige Region:
Sei es als Auftraggeber für Industrie, Handwerk und Dienstleister, als
Arbeitgeber, als Partner der Kommunen, als Steuer- und Abgabenzahler oder als Förderer von kulturellen, sozialen, sportlichen und
ökologischen Projekten. Im Kapitel Unser gesellschaftliches Engagement auf Seite 93 stellen wir eine Auswahl der Projekte dar, die wir
unterstützen. Spenden und Zahlungen an politische Organisationen
sind im MVV Energie Konzern untersagt.
Die nachstehende Wertschöpfungsrechnung zeigt den Beitrag, den
der MVV Energie Konzern zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erbringt, also für die Gesellschaft. Darüber hinaus stellen wir
dar, wem der erwirtschaftete Mehrwert zufließt. Um die Wertschöpfung zu berechnen, ziehen wir von der Unternehmensleistung zum
einen die Vorleistungen – wie Materialaufwand, sonstige Aufwendungen und sonstige Steuern – und zum anderen die Abschreibungen ab.
Die bereinigte Wertschöpfung des MVV Energie Konzerns stieg
von 825 Mio Euro im Vorjahr auf 850 Mio Euro im Geschäftsjahr
2013/14. Der Anstieg um 3 % ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Vorleistungen stärker abgenommen haben als
die Unternehmensleistung; die Unternehmensleistung resultiert vor
allem aus den Umsatzerlösen.
Unser Wertschöpfungsbeitrag
Von der Wertschöpfung haben wir im Berichtsjahr 39 % (Vorjahr
41 %) für unsere Mitarbeiter aufgewendet. Ein Anteil von 35 %
(Vorjahr 39 %) ging an Gebietskörperschaften: Von den insgesamt
297 Mio Euro (Vorjahr 321 Mio Euro) handelte es sich bei 207 Mio
Euro (Vorjahr 229 Mio Euro) um Steuerzahlungen an den Staat; dies
entspricht einem Anteil von 24 % (Vorjahr 28 %) an der Wertschöpfung. Die restlichen 90 Mio Euro (Vorjahr 92 Mio Euro) kamen den
Kommunen in Form von Steuern und Konzessionsabgaben zugute.
Der Anteil, der an Kreditgeber ging, veränderte sich mit 8 % im Vergleich zum Vorjahr nicht. An unsere Aktionäre floss ein Anteil von 7 %
(Vorjahr 7 %). Der restliche Anteil von 11 % (Vorjahr 5 %) verblieb im
MVV Energie Konzern, um das weitere Unternehmenswachstum zu
finanzieren.
Wertschöpfungsrechnung des MVV Energie Konzerns
in Mio Euro
Unternehmensleistung 1
Vorleistungen 2
Abschreibungen
Wertschöpfung 1
an Beschäftigte 3
2013/14
2012/13
% Vorjahr
4 209
4 398
– 4
– 3 195
– 3 405
– 6
– 165
– 168
– 2
850
825
+ 3
334
335
0
an Aktionäre 4
59
59
0
an Kreditgeber
64
64
0
297
321
– 8
96
46
> + 100
an Gebietskörperschaften
an den MVV Energie Konzern 1
1 Korrektur im Vorjahr
2 Materialaufwand, sonstige Aufwendungen, sonstige Steuern
3 Vorjahreswert angepasst
4 Im Geschäftsjahr gezahlte Dividende
MV V Energie 2013 / 14
77
Wirtschaftsbericht
Unsere ökologische Verantwortung
•
Unsere ökologische Verantwortung
•
Die Gesellschaft erwartet gerade von Energieversorgern Lösungen
zum Umweltschutz. Für die Verantwortung, die der MVV Energie
Konzern für die Umwelt trägt, stehen wir ein. Wir wollen dazu
beitragen, CO2-Emissionen zu verringern und unsere Kunden mit
effizient und umweltfreundlich erzeugter Energie versorgen.
Zudem ist es unsere Aufgabe, natürliche Ressourcen zu schonen.
Zu unserer ökologischen Verantwortung gehört darüber hinaus
die Versorgung unserer Kunden mit sauberem Trinkwasser. Indem
wir unsere auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie konsequent
umsetzen, beschreiten wir einen guten Weg: Wir gestalten Energie
versorgung ökologischer und effizienter.
Wegweisende politische Zielvorgaben
Die Bundesregierung will Deutschland zu einer der energieeffizientesten und umweltschonendsten Volkswirtschaften der Welt
machen und hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt: Bis
zum Jahr 2025 sollen erneuerbare Energien einen Anteil von 40 bis
45 % an der Stromversorgung in Deutschland einnehmen; bis 2035
soll der Strom zu 55 bis 60 % und bis 2050 zu 80 % aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden. Gleichzeitig soll die Energie
versorgung sicher und für die Verbraucher bezahlbar bleiben.
Die EU hat sich Anfang des Jahres 2014 auf ein Klimapaket verständigt, das eine Reduktion der CO2-Emissionen vorsieht: Bis zum Jahr
2030 sollen sie um 40 % unter dem Wert von 1990 liegen. Bereits im
Jahr 2010 hatte sich die Bundesregierung das ehrgeizige Ziel gesetzt,
dass die CO2-Emissionen in Deutschland gegenüber dem Jahr 1990
bis 2020 um 40 % und bis 2050 um 80 bis 95 % verringert werden.
Um diese Klimaschutzziele erreichen zu können, ist es notwendig,
dass Energie- und Klimaschutz eine dauerhaft hohe Priorität auf
der politischen Agenda einnehmen und dass Energiewirtschaft,
Industrie und Gewerbe sowie private Verbraucher ihr Verhalten
stärker am Klimaschutz ausrichten.
MVV Energie will den Umbau aktiv mitgestalten
Gemeinsam mit unseren Tochtergesellschaften und Beteiligungen
wollen wir unseren Beitrag zum Umbau des Energiesystems und
zum Klimaschutz leisten und den CO2-Ausstoß langfristig verringern. Deshalb haben wir uns konkrete Ziele gesetzt und diese mit
Maßnahmen hinterlegt:
• D
er MVV Energie Konzern investiert im Zeitraum von 2010 bis
2020 rund 1,5 Mrd Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien, der umweltfreundlichen Fernwärme und Kraft-WärmeKopplung (KWK), die Stärkung der Energieeffizienz sowie in die
thermische und energetische Nutzung von Abfällen.
ir werden den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren
• W
Energien und KWK an der gesamten Stromerzeugung des MVV
Energie Konzerns kontinuierlich steigern.
ie MVV Energie AG wird ihr Fernwärmenetz weiter verdichten
• D
und ausbauen; so soll der Anteil der Haushalte in Mannheim,
die sie mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt, von 59 %
in 2010 auf 70 % bis zum Jahr 2020 erhöht werden.
ie Energieversorgung Offenbach AG will bis 2015 eine Erzeu• D
gungskapazität von 120 MW aus Windkraftanlagen an Land
errichten.
ie Stadtwerke Kiel AG will in der Landeshauptstadt Kiel bis
• D
2030 einen Anteil von mindestens 50 % am Wärmemarkt mit
Fern- und Nahwärme erreichen. Heute deckt sie rund 35 bis
40 % des Raumwärmebedarfs mit in KWK erzeugter Fernwärme ab. Zentrale Grundlage für dieses Wärmekonzept ist die
Wärme- und Stromerzeugung im Gemeinschaftskraftwerk Kiel,
das in den nächsten Jahren das Ende seiner technischen Nutzungsdauer erreichen wird. Als Nachfolgelösung ist der Bau
eines Gasheizkraftwerks geplant.
ie Stadtwerke Ingolstadt wollen ihr Fernwärmenetz kontinuier
• D
lich ausbauen: Bis 2030 sollen mindestens 50 % des Wärmebedarfs von Ingolstadt durch Fernwärme aus KWK oder industrieller
Abwärme gedeckt werden.
Inwiefern diese Ziele erreicht werden, ist in hohem Maße abhängig
von energiepolitischen Entscheidungen und Regulierungen – denn
diese könnten dazu führen, dass wir einen Teil der Ziele vor allem
aus wirtschaftlichen Gründen anpassen müssen.
Unser tschechischer Teilkonzern MVV Energie CZ hat sein Ziel, bis
2022 rund 45 % der Wärmeproduktion aus KWK und erneuer
baren Energien wie Biomasse, Geothermie und biogenem Anteil
der thermischen Abfallverwertung, bereits heute erfüllt.
78
MV V Energie 2013 / 14
Wirtschaftsbericht
Zielsetzungen mit Blick auf das gesamte Energiesystem
Zur Steuerung von Nachhaltigkeit arbeiten wir an langfristigen
strategischen Nachhaltigkeitszielen für den MVV Energie Konzern.
Für uns ist der Blick auf das gesamte Energiesystem entscheidend:
Auskunft über den relevanten Beitrag zum Klimaschutz gibt nicht
die isolierte Veränderung der absoluten Treibhausgas-Emissionen
unserer Unternehmensgruppe, sondern die tatsächliche Veränderung an Emissionen im Gesamtsystem. Für uns ist es daher von
geringer Bedeutung, ob die jeweiligen CO2-Emissionen bilanziell
bei MVV Energie, bei Kunden oder bei Wettbewerbern anfallen.
Vor diesem Hintergrund haben unsere strategischen Maßnahmen
im Geschäftsjahr 2013/14 zu Nettoentlastungen von rund 243 000
Tonnen CO2äq im Energiesystem geführt.
Bei der Weiterentwicklung unserer Nachhaltigkeitsziele ist uns
besonders wichtig, dass ökologische Ziele weitestgehend unabhängig von externen Faktoren – wie Preisen oder Erzeugungsmargen (Spreads) – sind. Vielmehr wollen wir abbilden, welchen
tatsächlichen Einfluss unsere strategischen Maßnahmen und Aktivitäten aus dem Bereich Nachhaltigkeit haben und wie groß der
tatsächliche Beitrag von MVV Energie ist.
Wenn es um ökologische Verantwortung geht, werden insbesondere
Energieversorgungsunternehmen mit eigener Strom- und Wärme
erzeugung daran gemessen, wie viel sie zur Verringerung der
CO2-Emissionen beitragen und damit zum Klimaschutz. Wir leisten
unseren Beitrag zur CO2-Reduktion in allen Geschäftsfeldern: in der
Erzeugung vor allem durch den Ausbau der erneuerbaren Energien
oder der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung – aber auch in
unseren anderen Geschäftsfeldern, wie beispielsweise im Vertrieb
oder mit unseren Energiedienstleistungen. Mit innovativen Lösungen
und Services unterstützen sie Kunden dabei, CO2-Emissionen zu
reduzieren.
Qualität der Datenbasis im Fokus
Wir erläutern die wesentlichen Aspekte unseres Beitrags zum
Klima- und Umweltschutz anhand von Kraftwerks-, Erzeugungsund Emissionsdaten, die wir zum 30. September 2014 konzernweit
erhoben haben. Auch in den kommenden Geschäftsjahren wollen
wir die Datenbasis und -qualität standortübergreifend weiter vereinheitlichen und verbessern sowie ausweiten. Hierbei wollen wir
uns mittel- bis langfristig an den Leitlinien der Global Reporting
Initiative (GRI) orientieren.
Unsere ökologische Verantwortung
Anteil der Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energien und in KWK liegt bei 51 %
Die STROMERZEUGUNGSMENGE des MVV ENERGIE KONZERNS
stieg im Geschäftsjahresvergleich von 3 897 Mio kWh auf 4 021
Mio kWh – ein Plus um 3 %. Hiervon entfielen 3 850 Mio kWh auf
Deutschland (Vorjahr 3 716 Mio kWh) und 171 Mio kWh (Vorjahr
181 Mio kWh) auf unseren tschechischen Teilkonzern. Dieser trug
mit einem Anteil von 4,3 % (Vorjahr 4,6 %) zur gesamten Stromerzeugung des MVV Energie Konzerns bei. Hauptgrund für den
Anstieg der Stromerzeugungsmenge war der Ausbau der erneuer
baren Energien.
In den nachfolgenden Tabellen und Grafiken sowie den erläuternden Texten haben wir die Stromerzeugungsdaten aus unserem Teilkonzern Tschechien nicht berücksichtigt, um den Vergleich mit der
Stromerzeugung im bundesdeutschen Durchschnitt zu erleichtern.
Stromerzeugung des MVV Energie Konzerns in Deutschland
in Mio kWh
Strom aus erneuerbaren Energien,
einschließlich Biomasse-KWK
und biogenem Anteil Abfall
Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung
Sonstige Stromerzeugung
Gesamt
2013/14
2012/13
% Vorjahr
872
750
+ 16
1 070
1 199
– 4
1 908
1 767
+ 8
3 850
3 716
+ 4
Unsere STROMERZEUGUNGSMENGEN AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN (einschließlich dem biogenen Anteil von Abfall und Ersatzbrennstoffen) nahmen im Vergleich zum Vorjahr von 750 Mio kWh
um 16 % auf 872 Mio kWh zu. Der Zuwachs ist im Wesentlichen
darauf zurückzuführen, dass wir unser Windenergieportfolio weiter
ausgebaut und dadurch ein Plus von 45 % bei der Stromeinspeisung
unserer Windkraftanlagen erreicht haben; ihre Leistung stieg von
201 Mio kWh im Vorjahr auf 292 Mio kWh im Berichtsjahr. Neben
den sieben Windparks, die wir zum 1. Januar 2013 von der Iberdrola
Deutschland GmbH übernommen hatten, trugen insbesondere die
neuen Windkraftanlagen unserer Tochtergesellschaft Energieversorgung Offenbach AG (EVO) zum Anstieg bei: Drei Windkraftanlagen
am Standort Dirlammen haben im Geschäftsjahr 2013/14 zum
ersten Mal ganzjährig Strom erzeugt, und im 2. Quartal 2013/14
sind zehn Windkraftanlagen auf dem Hungerberg ans Netz gegangen. Unsere Biomasseanlagen erzeugten im Berichtsjahr 6 % mehr
Strom als im Jahr zuvor – Ausfälle durch Revisionen und Reparaturen
hatten im Geschäftsjahr 2012/13 die Stromerzeugung bei unseren Biomassekraftwerken in Mannheim und Königs Wusterhausen
beeinträchtigt. Die Stromerzeugungsmengen aus der thermischen
Verwertung von Abfällen und Ersatzbrennstoffen stiegen um 5 %
– auch hier war die Ursache für den Anstieg ein Ausfall im Vorjahr:
Unsere Abfallverwertungsanlage in Leuna verzeichnete einen
Turbinenschaden.
MV V Energie 2013 / 14
79
Wirtschaftsbericht
Unsere ökologische Verantwortung
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und
biogenem Anteil Abfall / EBS des MVV Energie Konzerns in Deutschland
2013/14
2012/13
% Vorjahr
321
300
+ 7
16
17
– 6
Zwischensumme Biomasse
337
317
+ 6
Biogener Anteil Abfall / EBS
238
227
+ 5
Windkraft
292
201
+ 45
4
4
0
in Mio kWh
Biomasseanlagen
Biogasanlagen
Wasserkraft
Photovoltaik
Gesamt
1
1
0
872
750
+ 16
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien des MVV Energie Konzerns
in Deutschland 2013/14: 872 Mio kWh
Sonstige
1 %
Der Anteil der SONSTIGEN STROMERZEUGUNG an der gesamten
Stromerzeugung stieg im Vergleich zum Vorjahr von 48 % auf 49 %.
Die sonstige Stromerzeugung enthält insbesondere die in Kondensationsturbinen im Grosskraftwerk Mannheim (GKM) und im Gemeinschaftskraftwerk Kiel (GKK) auf Steinkohlebasis erzeugten Strommengen, die wir gemäß unseren Anteilen an diesen Kraftwerken
berücksichtigen – im GKM beträgt dieser 28 % und im GKK 50 %.
Im Geschäftsjahresvergleich stieg die STROMERZEUGUNGS
KAPAZITÄT (installierte Leistung) unserer Anlagen aus erneuerbaren
Energien und Abfall/Ersatzbrennstoffen von 314 auf 344 MW. Vor
allem der Ausbau unseres Windenergieportfolios führte zu diesem
Anstieg von 9 %.
Installierte Leistung von erneuerbaren Energien und biogenem Anteil
Abfall / EBS des MVV Energie Konzerns in Deutschland
in MWel
Biomasseanlagen
Windkraft
33 %
Biomasse
39 %
Zwischensumme Biomasse
% Vorjahr
48
0
3
3
0
0
51
51
Biogener Anteil Abfall / EBS
117
117
0
Windkraft
174
144
+ 21
Wasserkraft
2
2
0
Photovoltaik
1
1
0
344
315
+ 9
Gesamt
Der Anteil der Stromerzeugung aus Biomasse in unseren Biomassekraftwerken, Biomasseheizkraftwerken und Biogasanlagen ging im
Vergleich zum Vorjahr auf 39 % (Vorjahr 42 %) zurück. Dagegen
erhöhte sich der Anteil der Stromerzeugung aus Windkraftanlagen
im Berichtsjahr auf 33 % (Vorjahr 27 %). Auf den biogenen Anteil
aus der thermischen Verwertung von Abfällen und Ersatzbrennstoffen entfielen 27 % (Vorjahr 30 %) unserer Stromerzeugung
aus erneuerbaren Energien. Aufgrund der geringen Volumina ist
die Stromerzeugung aus Photovoltaik und Wasserkraft im MVV
Energie Konzern von untergeordneter Bedeutung.
Im Vergleich zum Vorjahr nahm die STROMERZEUGUNGSMENGE
AUS KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG (KWK) von 1 199 Mio kWh um
4 % auf 1 070 Mio kWh ab. Der Rückgang ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass der Wärmeabsatz aufgrund der milden
Witterung in der Berichtsperiode unter dem Vorjahr lag; aufgrund
dessen reduzierte sich auch die damit gekoppelte Stromerzeugungsmenge aus KWK. Der KWK-Anteil an der gesamten Stromerzeugung verringerte sich auf 28 % (Vorjahr 32 %).
Insgesamt erreichte der Anteil der Stromerzeugung aus erneuer
baren Energien und aus KWK im Berichtsjahr 51 % (Vorjahr 52 %)
an der Stromerzeugung unseres Konzerns. Damit haben wir erneut mehr als die Hälfte unserer Stromerzeugungsmenge umweltschonend und effizient produziert. Demgegenüber lag der vorläufige
Bundesdurchschnitt bei der Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren
Energien und KWK im Kalenderjahr 2013 bei 41 % nach 39 % im Kalenderjahr 2012; einen Überblick bieten die Grafiken auf Seite 81.
MV V Energie 2013 / 14
2012/13
48
Biogasanlagen
Biogenem Anteil Abfall/EBS
27 %
80
2013/14
Windenergieportfolio wächst weiter
Inzwischen stammt bereits die Hälfte der Stromerzeugung unserer
Tochtergesellschaft Energieversorgung Offenbach AG (EVO) aus
erneuerbaren Energien. Die EVO setzt dabei vor allem auf Windkraft: Im Februar 2014 ging ihr vierter Windpark ans Netz, der auf
dem Hungerberg in der Nähe des rheinland-pfälzischen Kirchheim
bolanden liegt; damit verfügte unsere Unternehmensgruppe zum
30. September 2014 bei Windkraftanlagen an Land über eine installierte Gesamtleistung von 174 MW. Die auf diese Kapazität bezogene
Jahresproduktionsmenge beträgt rund 378 Mio kWh – das entspricht
dem Strombedarf von rund 106 000 Drei-Personen-Haushalten. Im
Vergleich zur Stromerzeugung mit konventionellen Energieträgern
kann so der Ausstoß von rund 284 000 Tonnen CO2 vermieden
werden: Laut Studien des Umweltbundesamts liegt die spezifische
Einsparung von Wind onshore bei rund 780 g CO2 pro kWh (Quelle:
Umweltbundesamt: Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger –
Bestimmung der vermiedenen Emissionen im Jahr 2012, Stand:
Dezember 2013).
In Deutschland betrieben wir zum 30. September 2014 insgesamt
86 Windkraftanlagen an zwölf Standorten. Ende September haben
wir nach Zustimmung durch den Aufsichtsrat bekannt gegeben,
dass wir zum 1. Oktober 2014 das Unternehmen der in Insolvenz
befindlichen Windwärts Energie GmbH übernehmen. Windwärts
entwickelt, erwirbt, baut und betreibt Windenergieprojekte. Durch
diese Übernahme bauen wir nicht nur das Windgeschäft und damit
den Anteil erneuerbarer Energien an unserem Erzeugungsportfolio
aus, sondern stärken auch unsere eigene Projektentwicklung im
Wirtschaftsbericht
Unsere ökologische Verantwortung
Stromerzeugung des MVV Energie Konzerns in Deutschland 2013/14: 3,9 Mrd kWh
Strom aus erneuerbaren Energien,
einschließlich Biomasse-KWK und
biogenem Anteil Abfall
23 %
Sonstige Stromerzeugung
49 %
Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung
28 %
Stromerzeugung des MVV Energie Konzerns in Deutschland 2012/13: 3,7 Mrd kWh
Strom aus erneuerbaren Energien,
einschließlich Biomasse-KWK und
biogenem Anteil Abfall
20 %
Sonstige Stromerzeugung
48 %
Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung
32 %
Nettostromerzeugung in Deutschland 2013: 596 Mrd kWh1
Strom aus erneuerbaren Energien,
einschließlich Biomasse-KWK und
biogenem Anteil Abfall
25 %
Sonstige Stromerzeugung
59 %
Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung
16 %
1 Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., AG Energiebilanzen e.V. und eigene Berechnungen (vorläufig)
MV V Energie 2013 / 14
81
Wirtschaftsbericht
Unsere ökologische Verantwortung
Bereich der erneuerbaren Energien. Auch in Zukunft werden wir
uns beim Ausbau der erneuerbaren Energien insbesondere auf
Windkraftanlagen an Land konzentrieren.
Schonung fossiler Energieressourcen
Nicht wiederverwertbare Abfallbestandteile können als Brennstoffe
genutzt werden. Dies ist ein wichtiger Eckpfeiler einer modernen,
ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft. Mit der Tochtergesellschaft MVV Umwelt GmbH gehört der MVV Energie Konzern in
Deutschland zu den Marktführern in der thermischen Verwertung
von Abfällen und Biomasse. MVV Umwelt hat seit dem Start ihres
ersten Kraftwerks im Jahr 1965 insgesamt 20 Mio Tonnen Abfälle
und Altholz zur Erzeugung nutzbarer Energie verwertet.
Eingesetzte Brennstoffe in Kraftwerken des MVV Energie Konzerns
2013/14
2012/13
% Vorjahr
541
521
+ 4
Biogener Anteil Abfall / EBS in 1 000 t
1 555
1 565
– 1
Erdgas in Mio kWh
1 638
1 897
– 14
18
27
– 33
1 220
1 303
– 6
Biomasse in 1 000 t
Heizöl extra leicht (HEL) in Mio kWh
1
Steinkohle1 in 1 000 t
1 Korrektur im Vorjahr
Energie aus thermischer Abfallverwertung
Durch die thermische Verwertung von Abfällen zur Energieerzeugung werden fossile Energieressourcen geschont. Da Abfall zu rund
50 % aus biogenen Stoffen besteht, zählt der Großteil der Energie
aus Abfall zu den erneuerbaren Energien. Biogene Stoffe verbrennen
weitgehend CO2-neutral, denn beim Verbrennungsprozess wird
gerade so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie der organische Anteil
des Abfalls während des Wachstums aufgenommen hat. Weitere
Informationen zu Wärme und Strom aus Abfall finden Sie im
Magazinteil ab Seite 15.
Konzernweit betreiben wir in Deutschland drei Abfallverwertungsanlagen: In Mannheim, Offenbach und Leuna verwerten wir pro
Jahr rund 1,3 Mio Tonnen Abfälle von Kommunen und Industrie
und erzeugen daraus rund 600 Mio kWh Strom. Insgesamt verwerten wir den Restabfall von 22 kommunalen Gebietskörperschaften,
in deren Einzugsgebieten rund 5,4 Millionen Einwohner leben.
Alleine in unserer größten Anlage in Mannheim können wir jährlich
bis zu 700 000 Tonnen Abfälle thermisch verwerten.
Unser Know-how in der thermischen Verwertung von Abfällen
kommt zukünftig auch in Großbritannien zum Einsatz: In Plymouth
82
MV V Energie 2013 / 14
bauen wir derzeit ein abfallbefeuertes Heizkraftwerk mit KWK. Wir
werden die Anlage im Jahr 2015 in Betrieb nehmen und pro Jahr
aus rund 245 000 Tonnen Abfällen von Haushalten, Gewerbe und
Industrie Strom und Wärme erzeugen. Im umweltfreundlichen KWKBetrieb wird das Kraftwerk über eine elektrische Nettoleistung von
22 MWel und eine Dampfabgabeleistung von 23 MWth verfügen.
Im Mai 2014 hat MVV Umwelt mit dem französischen kommunalprivatwirtschaftlichen Unternehmen Semardel das Gemeinschaftsunternehmen Solutions Européennes de Valorisation Énergétique
S.A.S. (SEVE) gegründet. SEVE wird sich in Frankreich bei Ausschreibungen für die Betriebsführung von Abfallverwertungsanlagen
bewerben.
Seit Mitte 2014 produziert unsere thermische Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungsanlage TREA Leuna neben Strom auch
Prozessdampf, mit dem sie den Chemieparkbetreiber InfraLeuna
beliefert. Durch die Auskopplung von Dampf steigt der Grad der
Brennstoffausnutzung und damit die Energieeffizienz des Kraftwerks erheblich.
Unsere Tochtergesellschaft Energieversorgung Offenbach AG (EVO)
plant die Modernisierung ihres Müllheizkraftwerks (MHKW): Es
soll im Geschäftsjahr 2015/16 mit einer neuen Dampfturbine und
einer leistungsfähigeren Rauchgasreinigungsanlage energetisch
optimiert werden. Damit ist das MHKW nicht nur für das steigende
Gewerbeabfallaufkommen gerüstet, sondern wird zudem in der
Lage sein, mit der gleichen Abfallmenge bis zu 50 % mehr umweltfreundlichen Strom in das Netz einzuspeisen.
In der Tschechischen Republik betreibt MVV Energie CZ über ihre
Tochtergesellschaft TERMIZO a.s. seit 2011 ein Müllheizkraftwerk,
in dem neben Strom auch Wärme erzeugt wird. Dabei setzen wir
wie in Deutschland auf die umweltfreundliche Erzeugung in KWK,
um den Wirkungsgrad der Anlagen und damit die Energieeffizienz
zu steigern. In der Anlage in der nordböhmischen Stadt Liberec
werden pro Jahr rund 95 000 Tonnen kommunale Abfälle thermisch
genutzt.
Wirtschaftsbericht
Unsere ökologische Verantwortung
Energetische Nutzung von Biomasse
Kraftwerke der MVV Enamic tragen zum Umweltschutz bei
In Deutschland betreibt MVV Umwelt drei Biomassekraftwerke: in
Mannheim (20 MW), Königs Wusterhausen (20 MW) und in Flörsheim-Wicker (15 MW). Beim Biomassekraftwerk Flörsheim-Wicker
sind wir Miteigentümer und Betriebsführer. Das für unsere Biomasse
kraftwerke benötigte Alt- und Restholz bereiten wir in eigenen An
lagen für die Verbrennung auf. Wir speisen den erzeugten Strom in
das örtliche Stromnetz ein. Im Berichtsjahr wurde in den drei Kraftwerken insgesamt rund 400 000 Tonnen (Vorjahr 387 000 Tonnen)
feste Biomasse (Altholz) eingesetzt und eine Strommenge von 312
Mio kWh und damit 7 % mehr als im Vorjahr CO2-neutral erzeugt.
Über Tochtergesellschaften betreibt die MVV Enamic GmbH 15
genehmigungspflichtige und eine Vielzahl kleinerer Biomasseund Biomasseheizkraftwerke sowie zwei Industriekraftwerke auf
Basis von Ersatzbrennstoffen.
Derzeit entsteht im englischen Industriehafengebiet Ridham Dock
unser erstes Biomassekraftwerk im Ausland: Die KWK-fähige Anlage werden wir im Jahr 2015 in Betrieb nehmen; sie wird über
eine elektrische Nettoleistung von rund 23 MW verfügen. Pro Jahr
sollen dann aus zirka 172 000 Tonnen Altholz aus dem regionalen
Umfeld etwa 188 Mio kWh Strom erzeugt werden. Zudem sollen
benachbarte Industrieunternehmen mit Wärme aus dem Kraftwerk versorgt werden.
Holz als Energieträger
Seit Dezember 2010 betreibt die EVO das derzeit einzige Holzpelletwerk im Rhein-Main-Gebiet. Die Produktion wird um 35 000 Tonnen
auf bis zu 90 000 Tonnen Pellets im Jahr ausgebaut – im Oktober
2013 haben die Arbeiten dazu angefangen, die schrittweise Erweiterung erfolgt seit März 2014. In der Anlage werden sogenannte
DINplus-Pellets und Industriepellets hergestellt – sie stammen vollständig aus regionalen Holzresten von Sägewerken, Landschaftspflegematerial und weiteren Resthölzern. In insgesamt 34 Nah
wärmenetzen im Rhein-Main-Gebiet wird die Wärme durch die im
Pelletwerk gewonnenen Holzstäbchen erzeugt. Damit profitieren
mehr als 5 500 Haushalte von einer CO2-neutralen Wärmeversorgung – bei der Verbrennung gibt das Holz nur so viel CO2 ab, wie
es zuvor beim Wachsen gespeichert hat.
Die beiden größten Kraftwerksanlagen der MVV Enamic sind das
Ersatzbrennstoff (EBS)-Kraftwerk im Industriepark Gersthofen und
das am Standort Korbach. Beide Kraftwerke setzen das effiziente
Verfahren der KWK zur Dampf- und Stromerzeugung ein und nutzen
die in Gewerbeabfällen und im Hausmüll enthaltenen energetischen
Potenziale. Im EBS-Kraftwerk Gersthofen können rund 90 000 Tonnen und im Kraftwerk Korbach bis zu 75 500 Tonnen Ersatzbrennstoffe pro Jahr verbrannt werden.
Beide EBS-Kraftwerke erfüllen die Emissionsbegrenzungen der
17. Bundesimmissionsschutzverordnung; die Umweltdaten beider
Kraftwerke werden jährlich im Internet veröffentlicht.
Biogas und Biomethan: die Multitalente im Energiesystem
MVV Enamic betreibt vier Biogasanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 2,6 MW. Für unsere Anlagen verwenden wir
hauptsächlich Mais- und Grassilage. Im Berichtsjahr haben unsere
Biogasanlagen 16 Mio kWh Strom (Vorjahr 17 Mio kWh) erzeugt
und in das öffentliche Netz eingespeist.
Biogas zählt zu den vielseitigsten erneuerbaren Energieträgern:
Es eignet sich sowohl für die Versorgung mit Strom und Wärme
und – zu Biomethan aufbereitet – auch als Treibstoff für ErdgasFahrzeuge. Aufbereitetes und in das Netz eingespeistes Biomethan
wird in der Wärmeversorgung eingesetzt, wenn vor Ort kein Wärme
absatz aus Biomasseheizkraftwerken möglich ist. Insbesondere vor
dem Hintergrund, dass der Bedarf nach Flexibilisierung steigt, weil
die Stromerzeugung von erneuerbaren Energien dominiert wird, ist
Biomethan ein wichtiger Baustein beim Umbau des Energiesystems:
Es ist ein flexibel einsetzbarer erneuerbarer Brennstoff, der unabhängig von Windbedingungen und Sonneneinstrahlung rund um
die Uhr hergestellt werden kann.
Unsere erste Biomethananlage in Klein Wanzleben, Sachsen-Anhalt,
ging im Jahr 2012 in Betrieb, eine zweite Anlage im benachbarten
Kroppenstedt im 2. Quartal 2013/14. Im Juni 2014 haben wir in Kooperation mit dem Erneuerbare-Energien-Unternehmen BayWa r.e.
in der gleichen Region mit dem Bau einer dritten Biomethananlage
begonnen. Die neue Anlage in Staßfurt soll ab Mitte 2015 Biomethan in das öffentliche Erdgasnetz einspeisen. In jeder der drei
Anlagen werden pro Jahr rund 60 000 Tonnen nachwachsende
Rohstoffe und landwirtschaftliche Reststoffe eingesetzt. Die Einsatzstoffe beziehen wir über langfristige Verträge von landwirtschaftlichen Betrieben im direkten Umfeld der Anlagen; wir verwenden
keine Nahrungsmittel und gentechnisch veränderte Lebensmittel.
Jährlich können in jeder Anlage rund 63 Mio kWh Biomethan erzeugt und in das Erdgasnetz eingespeist werden.
MV V Energie 2013 / 14
83
Wirtschaftsbericht
Unsere ökologische Verantwortung
Ausbau der Fernwärme geht weiter
Konzernweite CO2-Emissionen gesunken
Als einer der größten Anbieter in Deutschland und in der Tschechischen Republik investieren wir konsequent in den weiteren Ausbau
der Fernwärme mit Kraft-Wärme-Kopplung. Insgesamt verfügt der
MVV Energie Konzern derzeit über ein Fernwärmenetz mit einer
Länge von über 1 400 Kilometern. Alleine in Mannheim sind bereits
rund 60 % aller Haushalte an diese klimafreundliche Energieform
angeschlossen; der Ausbau geht flächendeckend weiter. Im Winter 2013/14 haben wir den derzeit leistungsstärksten Fernwärmespeicher in Deutschland auf dem Gelände des Grosskraftwerks
Mannheim (GKM) in Betrieb genommen. Mit ihm leisten wir einen
zusätzlichen Beitrag zur bereits hohen Versorgungssicherheit mit
Fernwärme in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar.
Im Vorjahr hatten wir im Rahmen einer in diesem Umfang erstmaligen konzernweiten Erhebung den CO2-Ausstoß in unseren
Erzeugungsanlagen systematisch ermittelt und ausgewertet. Im
Berichtsjahr haben unsere Erzeugungsanlagen 3,80 Mio Tonnen CO2
(Vorjahr: 4,05 Mio Tonnen) emittiert. Das entspricht einem Rückgang
um 6 %. Unsere ETS-Anlagen (Emissionshandelspflichtige Kraft- und
Heizwerke) – im Wesentlichen das Grosskraftwerk Mannheim (GKM)
und das Gemeinschaftskraftwerk Kiel (GKK) – haben mit einem
Anteil von 70 % (Vorjahr 71 %) einen maßgeblichen Einfluss auf den
Gesamtausstoß. Der Rückgang der CO2-Emissionen ist insbesondere
darauf zurückzuführen, dass der Wärmeabsatz aufgrund der milden Witterung in der Berichtsperiode unter dem Vorjahr lag; dieser
Effekt spiegelt sich wiederum im niedrigeren Brennstoffeinsatz von
Steinkohle – insbesondere im GKM und GKK – wider. Demzufolge
reduzierten sich die CO2-Emissionen im GKM und GKK deutlich.
Seit dem Jahr 2009 baut unsere Tochtergesellschaft EVO ein Fern
wärmenetz in Heusenstamm auf. Im 1. Quartal 2013/14 wurde dort
der dritte Bauabschnitt in Betrieb genommen – und der weitere Ausbau läuft. Zurzeit betreiben die Stadtwerke Kiel zwei unterschiedliche
Fernwärmenetze. Seit 2002 stellt das Unternehmen die Versorgung
von Dampf auf Heizwasser um: Die Heizwassertechnologie ist wirtschaftlicher und ökologischer. Nach aktuellem Planungsstand soll
die Umstellung auf Heizwasser im gesamten Kieler Dampfnetzgebiet
bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Auch die Köthen Energie GmbH
stärkt ihr Fernwärmenetz: mit dem Bau einer Gaskesselanlage in der
Heizzentrale einschließlich eines Blockheizkraftwerks und der dafür
erforderlichen Trassenerweiterung eines 150 m langen Leitungsteilstücks des Fernwärmenetzes. Die neue Gaskesselanlage ging Ende
September 2014 in Betrieb, das Blockheizkraftwerk soll ebenfalls
noch im Herbst 2014 ans Netz gehen. Im Magazinteil ab Seite 19
finden Sie weitere Informationen zur Fernwärmeversorgung.
Wärme- und Dampferzeugung des MVV Energie Konzerns in Deutschland 1
in Mio kWh
Biomasseanlagen
Biogasanlagen
Zwischensumme Biomasse
2013/14
2012/13
% Vorjahr
254
225
+ 13
5
7
– 29
259
232
+ 12
Biogener Anteil Abfall / EBS
1 023
897
+ 14
Wärmeerzeugung aus
erneuerbaren Energien
1 282
1 129
+ 14
Sonstige Anlagen/Gemeinschaftskraftwerke
3 850
4 450
– 14
Gesamt
5 132
5 579
– 8
1 Korrektur im Vorjahr
Direkte CO2-Emissionen des MVV Energie Konzerns1
2013/14
2012/13
% Vorjahr
3 197 232
3 427 092
– 7
davon CO2 im Gemeinschafts
kraftwerk Kiel (GKK) und
Grosskraftwerk Mannheim (GKM)
2 672 125
2 888 644
– 8
CO2 in sonstigen Erzeugungsanlagen
600 342
618 413
– 3
3 797 574
4 045 505
– 6
in Tonnen
CO2 in ETS-Anlagen
Gesamt
1 Korrektur im Vorjahr
Die klimaneutrale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen
vermeidet in Deutschland jährlich mehrere Mio Tonnen an Treibhausgasemissionen. Mit unseren Erneuerbare-Energien-Anlagen
(EE-Anlagen) leisten wir bereits seit Jahren einen Beitrag zum Klima
schutz.
In der nachstehenden Tabelle stellen wir die vermiedenen CO2Emissionen aus unseren EE-Anlagen – differenziert nach Kraftwerks
typen – dar:
Vermiedene CO2-Emissionen aus EE-Anlagen des MVV Energie Konzerns
in Tonnen CO2-Äquivalente
2013/14
2012/13
% Vorjahr
Biomasseanlagen
252 364
229 883
+ 10
7 218
9 077
– 21
Zwischensumme Biomasse
259 582
238 960
+ 9
Biogener Anteil Abfall / EBS
192 986
172 361
+ 12
Windkraft
+ 58
Biogasanlagen
228 301
144 590
Wasserkraft
3 299
3 323
– 1
Photovoltaik
824
680
+ 21
684 992
559 914
+ 22
Gesamte CO2-Vermeidung
aus erneuerbaren Energien
84
MV V Energie 2013 / 14
Wirtschaftsbericht
Im Berichtsjahr konnten wir insbesondere durch den Ausbau unserer Erzeugung aus erneuerbaren Energien gegenüber dem Vorjahr
mehr als 125 000 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen. Unsere Biomassekraftwerke leisteten hierzu mit einem Anteil von 38 % den
größten Beitrag. Allein durch die Stärkung unseres Windenergie
portfolios im Berichtsjahr konnten wir rund 84 000 Tonnen mehr
CO2-Äquivalente vermeiden als im Vorjahr. Neben dem Ausbau
unserer Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien führte
auch die jährliche Anpassung der spezifischen Einsparungsparameter
des Umweltbundesamts („Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger – Bestimmung der vermiedenen Emissionen im Jahr 2012“,
Stand: Dezember 2013, siehe Glossar auf Seite 192), die uns als
Grundlage für die Berechnung der CO2-Einsparung dienen, zu einem
Anstieg der vermiedenen CO2-Äquivalente gegenüber dem Vorjahr.
Erhalt der Biodiversität
Klimawandel und der Verlust von Biodiversität sind drängende
Umweltprobleme – beide sind in vielfältiger Weise miteinander
verknüpft. Unser Ziel ist es, die Nutzung von erneuerbaren Energien
und den Erhalt der biologischen Vielfalt in Einklang zu bringen:
• B
eim Kauf beziehungsweise Bau von Windkraftanlagen prüfen
wir frühzeitig mögliche Beeinträchtigungen von seltenen Tier
arten. Beim Bau von neuen Anlagen achten wir bereits in der
frühen Planungsphase darauf, die Eingriffe in die Natur – insbesondere in den Lebensraum Wald – möglichst gering zu halten.
eim Kauf beziehungsweise Bau von Biogasanlagen achten wir
• B
auf einen naturverträglichen Substratmix unserer Lieferanten und
fördern die Wiederverwertung der Reststoffe als Naturdünger als
weiteren Schritt einer Kreislaufwirtschaft.
• B
eim Einsatz von fester Biomasse bevorzugen wir Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Unsere ökologische Verantwortung
Breite „grüne“ Produktpalette für alle Kunden
Immer mehr Verbraucher entscheiden sich für umweltfreundlich
erzeugte Energie. Wir bieten sowohl Privat- als auch Gewerbe- und
Industriekunden eine breite Palette von Produkten, die ökologischen
Ansprüchen genügen: von Ökostrom über Biogas bis zur umweltfreundlichen Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung. Mit den Ökostromprodukten TERRA und FUTURA leistet MVV Energie nicht nur
einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch für die Region: Für
jede Kilowattstunde TERRA Ökostrom, die unsere Kunden beziehen,
fließen 2 Cent in die Förderung regenerativer Energien in der Metro
polregion Rhein-Neckar; für jede Kilowattstunde FUTURA Ökostrom
sind es 0,2 Cent. Unsere Kunden aus Industrie, Handel und Gewerbe
können ihre Basisstromversorgung optional auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen umstellen. Wählen sie diese Option, erhalten
sie von uns zusätzlich ein Marketingpaket, das sie für ihre Unternehmenskommunikation verwenden können.
Energieeffizienz im Fokus
Der Energieverbrauch in der EU soll bis zum Jahr 2030 um 30 %
sinken. Für die Bundesregierung ist die Steigerung der Energie
effizienz eines der zentralen energiepolitischen Ziele. Bis Ende des
Jahres 2014 will die Bundesregierung einen Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) beschließen, der die Ziele, Instrumente
und Verantwortungen zusammenführen soll. Dabei kommt der
Energieeffizienz von Gebäuden eine besondere Bedeutung zu: Die
Bundesregierung hat das ehrgeizige Ziel, bis zum Jahr 2050 einen
nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Hierzu muss
der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmeverbrauch weiter
ausgebaut und die Energieeffizienz der Gebäude gesteigert werden.
Unsere Tochtergesellschaft MVV Enamic konzentriert sich mit
ihren Energiedienstleistungen auf Projekte und Maßnahmen zur
Effizienzsteigerung und Energieoptimierung für Industrie, Handel,
Gewerbe und Immobilienwirtschaft. Wir bieten unseren Kunden
individuelle Dienstleistungen, die sie für den optimalen energetischen Betrieb ihrer Objekte und Produktionsstätten benötigen. Ziel
ist es, die Energieeffizienz bei unseren Kunden zu steigern und
damit den Energieverbrauch und Kosten zu senken. Im Juni 2014
hat MVV Enamic einen Anteil von 26 % am luxemburgischen LEDSpezialisten luminatis S.à.r.l. erworben, um innovative Produkte und
Dienstleistungen im LED-Wachstumsmarkt anzubieten. Gemeinsam
haben sie das Produkt „Smart-Light-Efficiency“ entwickelt und es im
Rahmen von Contracting-Lösungen bereits erfolgreich umgesetzt.
Im Magazinteil ab Seite 11 finden Sie weitere Informationen zu
unserem Energiedienstleistungsgeschäft.
MV V Energie 2013 / 14
85
Wirtschaftsbericht
Unsere ökologische Verantwortung
Trinkwasserqualität auf hohem Niveau
Kunden loben Freundlichkeit
Sauberes Trinkwasser ist ein kostbares Gut. Es ist für alle Menschen
unverzichtbar und sollte daher in hoher Qualität und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Eine besondere Verantwortung
für die Qualität des Trinkwassers tragen die Wasserversorger.
Mit unseren Gesellschaften in Mannheim, Kiel und Offenbach
stellen wir die Wasserversorgung für rund 142 000 Kunden in den
jeweiligen Städten und Regionen sicher. Das von uns gelieferte
Trinkwasser weist eine hervorragende Qualität auf: Die in der Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwerte werden an allen Standorten deutlich unterschritten. Um eine durchgängig hohe Qualität
sicherzustellen, kontrollieren wir das gesamte Wasserversorgungssystem und die Wasserqualität systematisch – und zwar ausgehend
von den Brunnen über die Netze bis zu den Hausanschlussleitungen
unserer Kunden. Wir untersuchen beispielsweise das Trinkwasser
in Mannheim auf bis zu 470 physikalisch-chemische und mikrobio
logische Parameter. MVV Energie AG, Energieversorgung Offenbach AG und die Stadtwerke Kiel AG veröffentlichen auf ihren
Internetseiten aktuelle Trinkwasseranalysewerte.
Wir versorgen unsere Kunden zuverlässig mit Strom, Wärme, Gas
und Wasser und wollen die Erwartungen unserer Kunden weiterhin auf hohem Niveau erfüllen. Wenn die Kunden mit unseren
Leistungen zufrieden sind, binden wir sie langfristig an uns. In
unserem konzernweiten Projekt „Kundenservices“ arbeiten wir
kontinuierlich daran, unseren Kundenservice zu verbessern; wir
führen regelmäßig Kundenbefragungen durch und leiten aus den
Ergebnissen Optimierungspotenziale ab.
Grundwasser ist die wichtigste Quelle für die Trinkwassergewinnung
in unseren Regionen. Wir achten darauf, dass sich unsere regionalen
Wasserressourcen auf natürlichem Weg immer wieder erneuern
können. Im Vergleich zur Wasserversorgung unserer Kunden ist der
Eigenverbrauch von Wasser an unseren Standorten von geringer
Bedeutung.
Durch die kontinuierliche Instandhaltung und Modernisierung
unserer Anlagen und Netze stellen wir die Wasserversorgung nachhaltig sicher. Darüber hinaus tragen wir mit einem umfassenden
Grundwasser- und Gewässerschutz dazu bei, sauberes Trinkwasser
auch für kommende Generationen zu sichern.
Kampagnen und Aktionen zum Energiesparen fortgesetzt
In Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur in Mannheim
motiviert die MVV Energie AG ihre Kunden bereits seit September 2012 in vier Kampagnen pro Jahr dazu, ältere Haushaltsgeräte
durch neue, effiziente zu ersetzen: Den Kauf von energieeffizienten
Neugeräten belohnen wir mit einem Zuschuss von 100 Euro. Im
Aktionszeitraum ab 1. April 2014 haben wir die Fußballweltmeister
schaft zum Anlass genommen und den Austausch von alten Fernsehern unterstützt; bei der Kampagne ab 1. Juli 2014 standen
Kühl- oder Gefriergeräte im Fokus. Zudem startete im Berichtsjahr
zum zweiten Mal die Aktion „Energiebonus“: Im Rahmen dieser
Aktion erhalten Privat- und Gewerbekunden in Mannheim einen
Bonus auf ihre Stromrechnung, wenn sie ihren Stromverbrauch über
ein Jahr hinweg um 5 beziehungsweise 10 % reduzierten. Im ersten
Jahr der Kampagne senkten 73 % der Teilnehmer ihren Verbrauch,
44 % konnten ihren Stromverbrauch sogar um mindestens 10 %
verringern.
86
MV V Energie 2013 / 14
Wie die aktuellen Umfrage-Ergebnisse unserer jährlichen Befragung
des – vom imug Institut für Markt-Umwelt-Gesellschaft e.V. durchgeführten – BDEW Servicemonitors 2014 zeigen, ist die Zufriedenheit unserer Kunden auf gleichbleibend gutem Niveau. Vor allem
die Freundlichkeit unserer Mitarbeiter im telefonischen und persönlichen Kontakt hat unsere Kunden überzeugt. Daneben ist die
positive Bewertung unserer Kommunikationskanäle über Email und
Online-Services im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt spiegelt sich die Zufriedenheit auch in der erhöhten Bleibebereitschaft
unserer Kunden wider.
Investitionen und Aufwendungen
für Umweltschutzmaßnahmen
Notwendige Maßnahmen zum Umweltschutz setzen wir unmittel
bar um. Unsere Tochtergesellschaft MVV Umwelt investierte im
Berichtsjahr an den Standorten Mannheim, Leuna, Königs Wuster
hausen und Flörsheim-Wicker 7 Mio Euro in den technischen
Umweltschutz (Vorjahr 4 Mio Euro); hinzu kamen Aufwendungen in
Höhe von 85 Mio Euro (Vorjahr 77 Mio Euro). Der Schwerpunkt der
Investitionen und Aufwendungen lag auf Maßnahmen zur Abfallverwertung beziehungsweise Bodenreinhaltung und zur Luftreinhaltung; ein kleinerer Teil entfiel auf Maßnahmen zum Gewässer- und
Lärmschutz.
Wirtschaftsbericht
•
Unsere soziale Verantwortung
•
Die Personalstrategie von MVV Energie
Das Umfeld, in dem Energieunternehmen agieren, ist komplex. Darüber hinaus verändern sich die Rahmenbedingungen der Branche
seit Jahren sehr dynamisch. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen sind leistungsfähige und engagierte Mitarbeiter ein
wesentlicher Erfolgsfaktor für unsere nachhaltige Unternehmensentwicklung. Durch seine zukunftsorientierte Arbeit unterstützt
der Personalbereich die strategischen Ziele des Unternehmens: Wir
wollen exzellente Mitarbeiter finden, fördern und an uns binden.
Wir haben unsere personalstrategische Ausrichtung im Berichtsjahr
erneut überprüft; die fünf Schlüsselfelder, die wir im Vorjahr identifiziert hatten, stehen für uns weiterhin im Mittelpunkt:
• F ührung und Führungskräfteentwicklung: Talente und Führungskräfte fördern
• Arbeitsumfeld: Leistungsfähigkeit der Belegschaft erhalten
rganisations- und Kulturentwicklung: Veränderungsmanage• O
ment als Schlüssel zum Wertewandel
• Q
ualitative Personalplanung: Kompetenzen entwickeln und erhalten
• V
ergütungsmanagement: innovative und attraktive Modelle
konzipieren
Im Berichtsjahr haben wir uns intensiv mit personalstrategischen
Herausforderungen befasst und dabei den Fokus auf die demografische Entwicklung gelegt. In einer Projektgruppe erarbeiteten Vertreter aus den Personalbereichen der MVV Energie AG, der Energie
versorgung Offenbach AG (EVO) und der Stadtwerke Kiel AG (SWK)
gemeinsam Konzepte und Instrumente zu den Themen strategische
Personalplanung und strategische Personalentwicklung; diese werden im Geschäftsjahr 2014/15 sukzessive umgesetzt und für die
Personalarbeit genutzt.
Die Projektgruppe entwickelte ein Personalplanungsmodell für
die spezifischen Erfordernisse der MVV Energie mit Blick auf den
zukünftigen Personal- beziehungsweise Kompetenzbedarf: In enger
Zusammenarbeit mit den Führungskräften der Geschäftsfelder
haben wir Größen festgelegt, mit denen wir langfristige Personalbedarfe klarer definieren und den zukünftigen Personalbestand
genauer hochrechnen können. Die Ergebnisse dieser Berechnungen
sind ein wichtiger Indikator für die zukünftige Ausrichtung unserer
Personalarbeit und die zu ergreifenden Maßnahmen.
Unsere soziale Verantwortung
Ein Ziel unserer strategischen Personalentwicklung ist es, unsere Mitarbeiter kontinuierlich zu fördern. Die Projektgruppe hat das Kompetenzmodell von MVV Energie sorgfältig überarbeitet. Zentrale Fragen
waren: Welche Kompetenzen werden wir zukünftig von unseren
Mitarbeitern erwarten? Wie können wir die Kompetenzen unserer
Beschäftigten stärken? Darauf aufbauend haben wir die Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter analysiert, neu definiert und mit
den vorhandenen Führungs- und Förderprogrammen abgeglichen.
Die Ergebnisse der Prüfung werden über verschiedene Komponenten zum Beispiel in die Nachfolgeplanung, in das Recruiting und in
unsere Qualifizierungsprogramme einfließen.
Dank unseres bewährten Ausbildungsangebots und der Programme,
die wir für Hochschulabsolventen anbieten, können wir bereits heute
unseren Bedarf an Fach- und Führungskräften oft intern decken. Um
Spezialisten als neue Mitarbeiter zu gewinnen und um ausreichend
Bewerbungen von möglichen Auszubildenden und Hochschulabsolventen zu erhalten, stellen wir unsere Attraktivität als Arbeitgeber
weiterhin deutlich heraus.
Mit Erfolg: Im Berichtsjahr erhielten wir das goldene Qualitätssiegel
von „Best Recruiters“, der größten Recruiting-Studie im deutschsprachigen Raum. Die unabhängige Studie untersucht jährlich die
Qualität der Personalbeschaffung von über 500 Top-Arbeitgebern
in Deutschland, Österreich und der Schweiz anhand wissenschaftlicher Kriterien. Bewertet wurden unsere Präsenz beim OnlineRecruiting, unsere Online-Stellenanzeigen und unser Umgang mit
den Bewerbern.
Engagiert für mehr Führungskompetenz
Ein besonderes Augenmerk richten wir auf die Kompetenz von Führungskräften in unserem Unternehmen, die wir mit verschiedenen
Maßnahmen verbessern.
Im Rahmen unserer standortübergreifenden Führungskräftetagung
der ersten Managementebene konnten sich die Teilnehmer intensiv
mit dem Thema Führungsverständnis auseinandersetzen. Die Diskussionsrunden trugen dazu bei, die Teilnehmer weiter für das Thema zu
sensibilisieren, die Erkenntnisse mit unserer Unternehmensstrategie
zu verknüpfen und damit Anforderungen an ihr künftiges Verhalten abzuleiten.
Führungskräfte des oberen und mittleren Managements bilden wir
konzernweit im Rahmen des Management Development Programms
weiter; im Berichtsjahr haben sie zum Thema „Entscheidungsprozesse
organisieren und steuern“ besonders den Aspekt „Entscheidungs
prozesse vernetzen” erarbeitet.
Innerhalb unseres standortübergreifenden Gruppenleiterprogramms haben im Berichtsjahr zehn neue Gruppenleiter ihre Führungskompetenzen, ihre Reflexionsfähigkeit und ihre Kenntnisse
zum Change Management erweitert.
MV V Energie 2013 / 14
87
Wirtschaftsbericht
Unsere soziale Verantwortung
Im Geschäftsjahr 2012/13 hatten wir bei der Soluvia GmbH – unserer Shared Services Gesellschaft, die an den Standorten Mannheim,
Kiel und Offenbach vertreten ist – erstmals eine einheitliche Aufwärtsbeurteilung in einem anonymen Verfahren durchgeführt. Die
Ergebnisse der Beurteilung wurden den Führungskräften mitgeteilt
und anschließend in einem Workshop mit den Mitarbeitern besprochen. Im Berichtsjahr haben wir gemeinsam mit Führungskräften
und Mitarbeitern analysiert und geprüft, ob die damals abgeleiteten
Maßnahmen zu dauerhaften Änderungen in der Zusammenarbeit
geführt haben.
Unsere Experten und Nachwuchsführungskräfte unterstützen wir
im Rahmen von Förderprogrammen dabei, ihre Kompetenzen zu
erweitern, um sie auf künftige Herausforderungen vorzubereiten.
Im Berichtsjahr haben Mitarbeiter außerdem unser Expertenprogramm absolviert, das sie dabei unterstützt, ihre Beratungskompetenz und Problemlösungstechniken zu verbessern, die Präsentation
von Wissen zu verfeinern und die grundlegenden Dynamiken
von Arbeitsteams kennenzulernen. Die Teilnehmer besuchten im
Berichtsjahr unter anderem verschiedene Firmen in der Region mit
dem Ziel, im Dialog mit den dortigen Experten die unterschiedlichen Expertenmodelle und Entwicklungslaufbahnen zu vergleichen. Die gesammelten Erfahrungen haben wir intern analysiert
und in unsere neuen Konzepte einbezogen.
Im Rahmen unseres Nachwuchsführungskräfteprogramms haben
wir Mitarbeiter auf ihre Aufgabe als Führungskraft vorbereitet und
ihnen die Möglichkeit gegeben, sich mit den Kollegen aus anderen
Bereichen und Standorten zu vernetzen.
Bei einem gemeinsamen Termin konnten die Teilnehmer beider
Gruppen ihre Selbstmarketingkompetenz reflektieren, analysieren
und weiterentwickeln.
Familienorientierte Personalpolitik als wichtiger Faktor
Für uns ist es von großer Bedeutung, dass unsere Mitarbeiter ihren
Beruf ausgeglichen und konzentriert ausüben können. Als Arbeitgeber leisten wir einen wesentlichen Beitrag dazu, dass unsere Mitarbeiter Familie und Beruf besser vereinbaren können. Unsere großen
Gesellschaften in Mannheim, Kiel und Offenbach wurden bereits
von der Hertie-Stiftung berufundfamilie® auditiert und zertifiziert
– das Audit berufundfamilie ist ein strategisches Managementinstrument zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Mit vielfältigen flexiblen Arbeitszeitmodellen unterstützen wir
unsere Belegschaft dabei, die Betreuung von Kindern – und zunehmend auch die Pflege von Angehörigen – im Einklang mit ihrer
Berufstätigkeit leisten zu können. Vor diesem Hintergrund hat beispielsweise der Vorstand der EVO gemeinsam mit dem Betriebsrat
die Betriebsvereinbarung „Dezentrales Arbeiten“ verabschiedet:
88
MV V Energie 2013 / 14
Die Regelung ermöglicht es, dass Mitarbeiter ihre Tätigkeit für einen
begrenzten Zeitraum Zuhause ausüben können. Außerdem bieten
wir in Mannheim, Kiel und Offenbach Eltern-Kind-Zimmer an – so
können Eltern einen kurzfristigen Betreuungsausfall auffangen.
Zusätzlich unterstützen wir Eltern bei der frühzeitigen Rückkehr aus
der Elternzeit; zum Beispiel, indem wir betriebsnahe Betreuungseinrichtungen für unter Dreijährige in Offenbach und in Mannheim
unterstützen.
Inzwischen nehmen immer mehr Väter Elternzeit. An den Stand
orten Mannheim, Kiel und Offenbach nutzten im Berichtsjahr 62
Männer diese Möglichkeit.
Zur Betreuung von Schulkindern während der Sommerferien bieten
wir Familien an unseren großen Standorten in Mannheim, Kiel und
Offenbach Feriencamps an.
Unsere Angebote zum Thema Pflege von Angehörigen – die
von Informationsveranstaltungen über Freistellungsmöglichkeiten
bis hin zur Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern reichen –
werden von unseren Mitarbeitern vermehrt in Anspruch genommen.
In Offenbach können die Beschäftigten ein Pflegeportal kostenfrei
nutzen.
Zum 30. September 2014 arbeiteten rund 11 % der Beschäftigten
des MVV Energie Konzerns in Teilzeit, davon 77 % Frauen und 23 %
Männer.
Gesundheitsförderung im Fokus
Wir rechnen damit, dass in unserer Unternehmensgruppe das
Durchschnittsalter weiter steigt; hinzu kommt, dass sich das Renteneintrittsalter nach hinten verlagern wird. Dem daraus entstehenden
Alterungsrisiko begegnen wir, indem wir unsere Mitarbeiter aktiv in
ihrem Wunsch unterstützen, gesund zu bleiben und ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Ein Beispiel dafür ist unser 5-Sterne Gesundheitsprogramm. Im
Frühjahr 2014 boten wir in Mannheim zusätzlich eine Laufgruppe an:
Sie bereitete Mitarbeiter mit Begleitung eines Trainers auf die Teilnahme am MLP-Marathon Rhein-Neckar vor – für die Marathonoder die Halbmarathondistanz. Insgesamt gingen 96 Mitarbeiter
als Teilnehmer in Team- oder Einzelwettbewerben an den Start.
Grundsätzlich stellen wir fest, dass das Interesse unserer Beschäftigten am Thema Gesundheit zugenommen hat. Die verschiedenen
Angebote unserer Gesellschaften werden gerne angenommen,
wie das in den Unternehmen angebotene Hautscreening oder die
Grippeschutzimpfungen. Auch das Thema Ernährung gewinnt für
die Beschäftigten immer mehr an Bedeutung; dies zeigt sich unter anderem daran, dass an unseren angebotenen Kochkursen 70
Mitarbeiter und bei entsprechenden Vorträgen 30 Mitarbeiter teilnahmen.
Wirtschaftsbericht
Für gewerbliche Arbeitnehmer haben wir im Berichtsjahr ein Pilotprogramm durchgeführt. Ziel des Trainings war insbesondere, die
Sturzgefährdung der Mitarbeiter deutlich zu reduzieren. Der allgemeine Fitnesszustand, Koordination und Beweglichkeit der Teilnehmer wurden am Anfang und am Ende des Trainingsprogramms
ausgewertet; eine deutliche Verbesserung war nachweisbar. Die
Rückmeldungen der Teilnehmer waren sehr positiv, daher wollen wir
das Programm ausbauen und zukünftig allen gewerblich Beschäftigten des Netzservices am Standort Mannheim anbieten.
Im November 2013 wurde die EVO für ihr Gesundheitsmanagement
„LEA“ mit dem Zertifikat „Move Europe Excellence“ ausgezeichnet:
Eine Jury aus Wissenschaftlern, Arbeitgeber-, Gewerkschafts- und
Krankenkassenvertretern bewertete es im Rahmen des Wettbewerbs
um den Deutschen Unternehmenspreis Gesundheit vom BKK-Dachverband.
Auch die SWK bietet eine Vielfalt von Kursen zu den Themen
Ernährung und Bewegung an – bis hin zur „mobilen Massage“,
die einmal in der Woche in Räumen des Unternehmens stattfindet.
Wir haben im Berichtsjahr unser Programm für erfahrene Mitarbeiter ab 45 Jahren, „Generation M“, weitergeführt: Sie haben sich
mit den Themen körperliche und geistige Beweglichkeit, Ernährung und Stressmanagement beschäftigt; zudem haben sie in einem Reflexionsworkshop ihre persönlichen und beruflichen Ziele
überdacht. Das Programm vermittelt unter anderem theoretische
Inhalte, setzt den Schwerpunkt aber auf die direkte Umsetzung;
Ziel ist es, das Gesundheitsverhalten nachhaltig zu verbessern und
das Gelernte direkt in den Alltag zu integrieren.
Unsere soziale Verantwortung
Frauen fördern
Der geringere Anteil von Frauen im Vergleich zu Männern im MVV
Energie Konzern spiegelt die Mitarbeiterstruktur der Energieversorgungsbranche wider: Zum 30. September 2014 waren unverändert
zum Vorjahr 27 % der Beschäftigten weiblich und 73 % männlich.
Da der Anteil der weiblichen Beschäftigten in den jüngeren Altersgruppen größer ist, wird sich zukünftig unsere Personalstruktur
verändern (siehe hierzu Grafik auf Seite 91). Wir haben uns zum
Ziel gesetzt, unsere Mitarbeiterinnen in allen Altersgruppen und in
Führungspositionen stärker zu fördern. Unsere Tarifverträge in Mannheim, Kiel und Offenbach regeln, dass Stellen nach den Anforderungen eingruppiert werden; dies verhindert Vergütungsunterschiede in
der Entlohnung von Frauen und Männern.
Die MVV Energie AG beteiligt sich – gemeinsam mit anderen namhaften Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar – am Frauen
förderungsprojekt X-Company-Mentoring; es unterstützt Frauen auf
ihrem angestrebten Karriereweg als Führungskraft, indem sie von
Mentoren betreut werden und die Möglichkeit erhalten, sich über
Unternehmensgrenzen hinweg zu vernetzen. Bereits im Geschäftsjahr 2012/13 hatten wir für das Projekt fünf Mentoren sowie fünf
Mentee ausgewählt. Die Feedbackveranstaltung im Berichtsjahr hat
gezeigt, dass die Beteiligten für sich einen deutlichen Mehrwert
generieren konnten: Die Einblicke in verschiedene Sichtweisen und
in die Führungskulturen anderer Unternehmen haben den Blick auf
das eigene Umfeld verändert und Möglichkeiten zur Verbesserung
des eigenen Führungsverhaltens aufgezeigt. Wir planen, das Projekt
auch im Geschäftsjahr 2014/15 weiterzuführen; es sollen wieder
fünf Mentoren und fünf Mentee am Programm teilnehmen. Die
EVO hat sich einer Kooperation mit anderen Unternehmen der
Rhein-Main-Region angeschlossen und nimmt mit drei Mentee an
einem X-Company-Mentorship teil.
Anteil Mitarbeiterinnen im MVV Energie Konzern in %
Stand: 30.9.2014
Mannheim
Offenbach
Kiel
Tschechien
Gesamt
27
29
29
20
in Führungspositionen
(ab Gruppenleitung)
11
21
8
18
Auszubildende
40
12
13
—
Junior Consulting Team
40
—
—
—
Mit unserer Firmenmitgliedschaft im European Women’s Management Development (EWMD) unterstützen wir die Frauenförderung
und die Vernetzung der weiblichen Führungskräfte in der Region
ebenfalls.
MV V Energie 2013 / 14
89
Wirtschaftsbericht
Unsere soziale Verantwortung
Entwicklung der Mitarbeiterzahlen
Im MVV Energie Konzern waren zum 30. September 2014 insgesamt 5 444 Personen beschäftigt und damit in Summe nur 15
weniger als zum gleichen Zeitpunkt ein Jahr zuvor.
Personalstand (Köpfe) des MVV Energie Konzerns zum Bilanzstichtag
30.9.2014
30.9.2013
+/− Vorjahr
MVV Energie AG
1 411
1 460
− 49
Vollkonsolidierte Beteiligungen
3 729
3 694
+ 35
MVV Energie AG mit
vollkonsolidierten Beteiligungen
Weiterbildung und Personalentwicklungsprogramme
5 140
5 154
− 14
304
305
− 1
5 444
5 459
− 15
Unsere Mitarbeiter stehen immer länger im Berufsleben und müssen
sich in der sich dynamisch verändernden Energiebranche behaupten, daher ist Weiterbildung ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Damit
unsere Mitarbeiter leistungsfähig bleiben, setzen wir verstärkt
auf persönliche Qualifizierungsmaßnahmen und konzernweite
Personalentwicklungsprogramme. Zur Förderung des Nachhaltigkeitsgedankens bei unseren Beschäftigten haben wir im Berichtszeitraum ein E-Learning-Programm zu diesem Thema entwickelt.
Quotenkonsolidierte Beteiligungen
MVV Energie Konzern 1
1 Darunter 368 Auszubildende (Vorjahr 369)
Der nahezu unveränderte Personalstand resultiert aus gegenläufigen Entwicklungen bei unseren Gesellschaften. Dem Personalabbau
bei der MVV Energie AG und bei der Stadtwerke Kiel AG steht ein
leichter Personalaufbau in den Wachstumsgeschäften Erzeugung
und Umwelt gegenüber, insbesondere durch den Personalaufbau bei
der englischen Tochtergesellschaft der MVV Umwelt. Die Personal
reduktion, die wir im Rahmen unseres Konzernprogramms „Einmal
gemeinsam“ bereits im Geschäftsjahr 2010/11 beschlossen hatten
und seitdem sukzessive umsetzen, haben wir insbesondere im Rahmen von Altersteilzeitverträgen geregelt.
In unseren inländischen Unternehmen waren zum Bilanzstichtag
insgesamt 3 454 Mitarbeiter tätig; das sind 14 Mitarbeiter mehr
als im Vorjahr. Im Ausland beschäftigten wir zum Bilanzstichtag
579 Mitarbeiter und damit 20 mehr als im Vorjahr, davon waren
541 im tschechischen Teilkonzern und 38 in der englischen Tochtergesellschaft des Teilkonzerns Umwelt tätig, die beim Bau der
thermischen Abfallverwertungsanlage in Plymouth und des Biomassekraftwerks in Ridham Dock von anderen Fachleuten des
Teilkonzerns MVV Umwelt und von Fremdfirmen unterstützt wird.
Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter betrug im Berichtsjahr
43,3 Jahre (Vorjahr 43,1), die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit lag bei 15,0 Jahren (Vorjahr 14,9). Von den Mitarbeitern unseres
Konzerns waren im Berichtsjahr 4 775 unbefristet angestellt, davon
1 280 Frauen und 3 495 Männer; 301 waren befristet für uns tätig,
davon 100 Frauen und 201 Männer. Im Geschäftsjahr 2013/14 waren konzernweit Mitarbeiter aus 38 Nationen für uns tätig. Wir verstehen die Vielfalt unserer Belegschaft als Chance, denn wir sind davon überzeugt, dass die unterschiedlichen Kulturen und Kompetenzen unserer Mitarbeiter uns einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
90
In Deutschland sind 87 % unserer Arbeitnehmer in Gesellschaften
beschäftigt, die einem Tarifvertrag unterliegen. In den großen Gesellschaften in Mannheim, Offenbach und Kiel bewegte sich unsere
Fluktuationsquote zwischen 5,7 und 8,1 %; hauptsächlich bedingt
durch altersbedingtes Ausscheiden. Sowohl die MVV Energie AG
als auch die Beteiligungen Kiel und Offenbach übertreffen mit einer
Bandbreite von 5,4 bis 8,5 % deutlich die gesetzliche Schwerbehindertenquote von 5 %.
MV V Energie 2013 / 14
Für unsere gehörlosen Mitarbeiter in Mannheim haben wir im Berichtsjahr einen Workshop zur Weiterentwicklung von Softskills angeboten. Ein Nebeneffekt der Weiterbildung war die Vernetzung
dieser Mitarbeiter untereinander: Sie werden sich zukünftig regelmäßig zum kollegialen Austausch über verschiedene Themen treffen.
Im Dialog mit dem Vorstand auf Kurs Zukunft
Der enge Dialog zwischen den Mitgliedern des Vorstands und der
Belegschaft ist fester Bestandteil unserer internen Kommunikation.
Sowohl an unseren Standorten Mannheim, Offenbach und Kiel als
auch in anderen Betrieben in Deutschland diskutieren Mitarbeiter
in Gesprächsrunden mit Vorstandsmitgliedern offen über aktuelle Themen und die Unternehmensstrategie. Wir planen, diese
Diskussionsrunden weiterhin vierteljährlich im Wechsel mit allen
Vorständen fortzusetzen, insbesondere vor dem Hintergrund des
tiefgreifenden Umbaus des Energieversorgungssystems in Deutschland und den daraus resultierenden Herausforderungen für unsere
Unternehmensgruppe.
Kompetenzen entwickeln und erhalten
Wir wollen die systematische qualitative Personalplanung stützen,
um die im Konzern vorhandenen Kompetenzen bestmöglich einzusetzen, den Know-how-Transfer zu verbessern und neue Kompetenzen aufzubauen. Dies umfasst sowohl Talentmanagementkonzepte
als auch eine systematische Nachfolgeplanung.
Wirtschaftsbericht
Unsere soziale Verantwortung
Beschäftigte (Köpfe) des MVV Energie Konzerns
7 000
6 059
5 919
6 000
615
5 541
641
5 000
5 459
5 444
641
559
579
4 000
3 000
3 949
3 823
3 424
3 440
3 454
1 495
1 455
1 476
1 460
1 411
2 000
1 000
0
2009 / 10
MVV Energie AG
2010 / 11
2011 / 12
Beteiligungen Deutschland
2013 / 14
2012 / 13
Beteiligungen Ausland
Stand: 30. September 2014
Altersstruktur der Beschäftigten des MVV Energie Konzerns in %
70
30
11
unter 26
67
17
33
26 – 35
71
29
22
36 – 45
75
25
32
46 – 55
80
20
18
56 und älter
0
%
männlich
5
%
weiblich
10
%
15
%
20
%
25
%
30
%
35
%
Stand: 30. September 2014
MV V Energie 2013 / 14
91
Wirtschaftsbericht
Unsere soziale Verantwortung
Qualifizierte Ausbildungs- und Einstiegsprogramme
zur Verringerung des Kapazitätsrisikos
Am 30. September 2014 waren im MVV Energie Konzern 368
junge Menschen in Ausbildung – einschließlich der Studierenden
der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Damit liegt die Anzahl der Ausbildungsplätze im Konzern weiterhin auf einem sehr
hohen Niveau. Wir bilden über unseren Bedarf hinaus aus: Zum einen übernehmen wir so soziale Verantwortung in den Regionen, in
denen wir tätig sind; zum anderen eröffnen wir uns dadurch gute
Möglichkeiten, unseren Fachkräftebedarf auch in Zukunft decken.
Wir gestalten unsere Ausbildung attraktiv und gewährleisten ein
hohes Ausbildungsniveau. Mit einer Vielzahl von Aktionen werben
wir für unser Unternehmen: Informationsveranstaltungen, wie den
„Girl’s Day“, Schülerpraktika oder Projektwochen an Schulen nutzen wir, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
Unsere motivierten und leistungsstarken Auszubildenden unterstützen wir in Mannheim mit unserem Förderprogramm Talentgruppe.
Unsere jungen Talente haben im Berichtsjahr selbstständig eine
Projektwoche für Schüler unserer Kooperationsschulen geplant und
durchgeführt; Themen waren: Energiesparen und Energieeffizienz
sowie die Geschichte der Energieversorgung in Mannheim.
Bei einem dreiwöchigen Aufenthalt in Kooperation mit dem City
College Plymouth und unserer Tochtergesellschaft MVV Environment Ltd., Großbritannien, nahmen die acht Auszubildenden der
Talentgruppe an einem intensiven Sprachtraining teil und arbeiteten
an ihrem Projektthema: Die Erstellung einer filmischen Dokumen
tation für das Besucherzentrum unserer derzeit im Bau befindlichen
thermischen Abfallverwertungsanlage in Plymouth.
Eine für unser Unternehmen wichtige Veränderung gab es in der
Gestaltung neuer Bildungswege: Leistungsfähige Auszubildende
haben nun die Möglichkeit, direkt im Anschluss an ihre Ausbildung
ein Bachelorstudium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg zu beginnen. Wir sehen dies als wichtiges Element einer zeitgemäßen Ausbildung an, mit dem wir zusätzliche Potenziale zur
Fachkräftesicherung erschließen können.
Unseren Studierenden an der Dualen Hochschule eröffnen wir – im
Falle eines sehr guten Bachelorabschlusses – die Chance auf ein
Masterstipendium; derzeit fördern wir eine Bachelor-Absolventin
der Elektrotechnik in einem Masterstudium.
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber für Hochschulabsolventen zu sein; wir stellen den Kontakt
zu Absolventen frühzeitig her und bieten verschiedene Einstiegsprogramme an: Im Junior Consulting Team bearbeiten Nachwuchsführungskräfte oder zukünftige Experten bereichsübergreifende
Themen in einem interdisziplinären Team. So werden die Absolventen schnell ins Unternehmen eingebunden und stärken ihre Projektmanagementkompetenz. Ehemalige Teilnehmer des Programms
engagieren sich als Mentoren für die neuen Kollegen; sie geben ihre
Erfahrungen weiter und unterstützen sie.
92
MV V Energie 2013 / 14
Unsere Gesellschaften EVO und SWK bieten Traineeprogramme
an. Die SWK hilft Studenten mit Studienförderungen und ist aktiv
bei Berufs- und Kontaktmessen an Hochschulen. Die Stadtwerke
Ingolstadt waren auf der regionalen Ausbildungsmesse; sie bieten
verstärkt Praktika für Bachelor- und Masterabsolventen an.
Aktiver Arbeitsschutz
Unser Arbeitsschutz basiert auf einem Arbeitsschutz-Managementsystem nach den Leitlinien des Bundesministeriums für Arbeit und
Soziales. Für uns hat die Arbeitssicherheit unserer Mitarbeiter und
die der beauftragten Fremdfirmenmitarbeiter höchste Priorität.
Sichere Anlagen und das sicherheitsbewusste Handeln unserer Mitarbeiter sind die wesentlichen Grundlagen unseres Arbeitsschutzes.
Daher führen wir dazu regelmäßig Gefährdungsbeurteilungen,
Schulungen, Unterweisungen und sonstige Sensibilisierungsmaßnahmen durch. Den Sicherheitsstand überprüfen wir regelmäßig
mit Begehungen und internen Audits; dabei gelten für Fremd
firmenmitarbeiter gleich hohe Standards wie für eigene Mitarbeiter.
Die Maßnahmen zur Erfüllung der gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen Präventionsanforderungen an den Gesundheitsschutz werden von unseren Fachkräften für Arbeitssicherheit und
den Betriebsärzten gemeinsam bedarfsorientiert umgesetzt.
In unseren technischen Bereichen haben wir ein spartenübergreifendes technisches Sicherheitsmanagement für Gas, Wasser, Strom und
Wärme integriert. Dieses ist nach den Vorgaben der Fachverbände
DVGW, AGFW und VDN 2014 erfolgreich überprüft worden. Darüber hinaus haben wir in einzelnen Tochtergesellschaften integrierte
Managementsysteme implementiert nach Qualität (ISO 9001),
Umweltschutz (ISO 14001) Energiemanagement (EN ISO 50001)
und Arbeitssicherheit (BS 18001).
Im Kalenderjahr 2013 ereigneten sich im MVV Energie Konzern
14,4 (Vorjahr 19,7) betriebsbedingte Unfälle pro 1 000 Mitarbeiter;
wir berechnen diese Kennzahl ab dem ersten Ausfalltag. Daraus
errechnet sich eine Unfallhäufigkeitsrate (LTIF: Lost Time Injury Frequency, berechnet nach betriebsbedingten Unfällen pro 1 000 000
Arbeitsstunden) von 8,5 (Vorjahr 10,7). Einen tödlichen Unfall
mussten wir nicht verzeichnen.
Unfallbedingten Ausfällen aufgrund von Wegeunfällen gilt weiterhin unsere Augenmerk: Wir beteiligen uns an der gemeinsamen
Initiative „Sicherer Arbeitsweg“ von Firmen und Verbänden der
Metropolregion Rhein-Neckar.
Verhaltensrichtlinien und ethische Standards beachten
Über unser Compliance-Management-System und unsere Anforderungen an bedeutende Lieferanten und Dienstleister berichten
wir in der Erklärung zur Unternehmensführung im Bericht zur
Corporate Governance ab Seite 33. Darin bestätigen wir, dass wir
im Berichtsjahr erneut keine gravierenden Verstöße gegen Gesetze
sowie unsere internen Verhaltensrichtlinien festgestellt haben;
das gilt insbesondere auch für die Einhaltung der grundlegenden
Arbeitnehmer- und Menschenrechte.
Wirtschaftsbericht
•
Unser gesellschaftliches Engagement
•
Die Gesellschaften des MVV Energie Konzerns sind an ihren Standorten wichtige Wirtschaftsfaktoren. Große Teile ihrer Wertschöpfung
fließen in die jeweilige Region zurück (siehe auch Kapitel Unser
Wertschöpfungsbeitrag auf Seite 77). Als Arbeitgeber bieten wir
konzernweit rund 5 400 Beschäftigten attraktive Arbeitsplätze.
Mithilfe unserer qualifizierten Ausbildungs- und Studienangebote
sowie unserer Personalentwicklungsprogramme können wir Fachkräfte finden und an uns binden. Wir tragen durch Investitionen
und Aufträge an lokale Unternehmen dazu bei, Arbeitsplätze in
den Regionen zu sichern. Darüber hinaus übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung, indem wir uns für die Regionen und die
dort lebenden Menschen engagieren: Aus regionaler Verbundenheit
unterstützen wir Projekte vor Ort – und zielen damit auch auf ein
positives Image in der überregionalen und nationalen Wahrnehmung der Unternehmen. Weil junge Menschen unsere Zukunft sind,
konzentrieren wir uns als Zukunftsversorger insbesondere auf die
Nachwuchsförderung.
Förderung an unseren Standorten
Die MVV Energie AG fördert gezielt in den Bereichen Sport, Kultur,
Soziales, Bildung und Wissenschaft. Einige Beispiele:
Die Adler Mannheim sind in der Region verwurzelt und haben sich
als ein Spitzenteam der deutschen Eishockeyliga bundesweit ein
gutes Renommee erspielt; sie sind ein bedeutender sportlicher Sympathieträger in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar.
Aus diesem Grund unterstützen wir das Team bereits seit dem Jahr
2007. Sponsor sind wir ebenfalls bei der Mannheimer Turn- und
Sportgesellschaft (MTG). Die langjährige gute Zusammenarbeit der
MVV Energie mit der MTG bezieht sich sowohl auf den Jugend- und
Breitensport als auch auf den Spitzensport – zum Beispiel unterstützen wir die deutsche Ausnahme-Leichtathletin Verena Sailer.
Die Junge Oper am Nationaltheater Mannheim ist ein Pionier
projekt in der deutschen Theaterlandschaft. Dank ihr werden
junge Menschen altersgemäß an das Theater herangeführt – ihr
kulturelles Interesse wird geweckt und sie erhalten wichtige, nachhaltige Impulse für ihre Persönlichkeitsentwicklung. Mit Hilfe der
MVV Energie AG wurde die Junge Oper in der Spielzeit 2006/07
aus der Taufe gehoben. Seither sind wir exklusiver Sponsor dieser
außergewöhnlichen Nachwuchsförderung.
Unser gesellschaftliches Engagement
Privatkunden, die unverschuldet in Not geraten sind, unter
stützen wir in Zusammenarbeit mit Verbänden der freien Wohlfahrtspflege und der Stadt Mannheim dabei, ihre Energie- und
Wasserrechnungen bezahlen zu können. Für diesen Zweck hat die
MVV Energie AG einen Nothilfefonds eingerichtet; mehr als 1 300
private Haushalte haben seit Bestehen dieses Fonds finanzielle
Unterstützung aus ihm erhalten.
Derzeit sponsert die Energieversorgung Offenbach AG (EVO)
fünf Sportvereine bei ihrer herausragenden Arbeit in der Region
Offenbach; im Bereich Kultur werden die Projekte des Kunst
forums Seligenstadt und der „Locomotion Tanzbühne“ Offenbach
finanziell gefördert. Unter dem Motto „Mit Hand und Herz für
Dein Projekt“ hat die EVO einen neuen Sponsoring-Wettbewerb
gestartet: Gesucht werden interessante Projekte von Kulturschaffenden, sozialen Initiativen, Sport- und Naturschutzvereinen aus
der Stadt und dem Kreis Offenbach.
Seit Jahren setzt sich die Stadtwerke Kiel AG (SWK) für soziale
und ökologische Projekte sowie für Projekte aus dem Sportbereich
ein, um den Raum Kiel zu einer noch lebenswerteren Region zu
machen. Eine besondere Rolle spielt die Förderung von Kindern
und Jugendlichen, insbesondere das Camp 24|sieben. Dieses
bundesweit einzigartige Projekt ermöglicht es, dass jedes Kieler
Kind erste Segelerfahrungen machen kann. Seit dem ersten Segelcamp 2003 nahmen Sommer für Sommer tausende Kinder und
Jugendliche teil. Darüber hinaus fördert die SWK die Arbeit auf
dem Segelschulschiff Thor Heyerdahl: Auf weltweiten Segeltörns
lernen Jugendliche, was Teamarbeit ausmacht und wie man in
einer Gemeinschaft Verantwortung übernimmt und Einsatzbereitschaft zeigt.
Die Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH engagiert
sich für soziale Einrichtungen, Vereine aus unterschiedlichen Bereichen sowie für Sport- und Kulturveranstaltungen, die den Nachwuchs fördern und/oder eine feste regionale Verwurzelung haben.
Unter anderem unterstützen sie die Aktion „Frühstück für alle“ –
Anlass für den Start der Initiative war die steigende Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die ohne Frühstück und damit mit schlechten
Startvoraussetzungen in die Schule kommen. In Zusammenarbeit
mit dem Schulverwaltungsamt der Stadt Ingolstadt erhalten die
Schüler in vier Grundschulen vor Schulbeginn ein ausgewogenes
Frühstück.
Neben ihrem Engagement für regionale Fußball-, Handball- und
Hockeyvereine unterstützt die Köthen Energie GmbH soziale
Einrichtungen, beispielsweise den Behindertenverein e.V. Köthen,
und kulturelle Veranstaltungen.
Auch der Sponsoringfonds der MVV Energie AG widmet sich insbesondere der Kinder-, Jugend- und Nachwuchsförderung. Seit dem
Jahr 2005 wird das Sponsoring zweimal jährlich ausgeschrieben.
In insgesamt 19 Ausschreibungsrunden wurden bisher rund 400
Einrichtungen, Initiativen und Projekte in Mannheim und in der
Metropolregion Rhein-Neckar aus den Bereichen Kultur, Sport,
Wissenschaft und Soziales unterstützt.
MV V Energie 2013 / 14
93
Bericht zu Chancen und Risiken
Bericht zu Chancen
und Risiken
Risikomanagementsystem des MVV Energie Konzerns
Vorstand
er
te
Reporting
ag
n
gr
e
er
w
Delegation
gi
en
In diesem Bericht stellen wir unser Risikomanagementsystem dar, zeigen die Entwicklung der erwarteten Gesamtrisikosituation auf und
erläutern unsere sechs Kategorien, in die wir Chancen und Risiken
einteilen. Zudem berichten wir über unser Internes Kontrollsystem
zum Rechnungslegungsprozess ab Seite 99.
Verantwortung für Risikopolitik und
Risikofrüherkennungssystem
be
Die Energiebranche in Deutschland befindet sich in einem Transformationsprozess, der hohe Anforderungen an die Unternehmen
stellt. Die energiepolitischen Veränderungen lassen für MVV Energie
zum einen die unternehmerischen Risiken steigen, zum anderen
bringen sie Chancen mit sich, die wir nutzen und auf die wir unser
Geschäftsmodell ausrichten.
Risikocontrolling
Operative Verantwortung
für Risikomanagementsystem
i de
Unser Risikomanagementsystem ist konzernweit etabliert und
umfasst die im Konzernabschluss konsolidierten Gesellschaften; es
entspricht der sogenannten Best Practice in Industrieunternehmen.
Die Risikopolitik wird durch den Vorstand festgelegt; er beschließt
die Prozesse und Zuständigkeiten sowie die Verfahren, mit denen
die Risikobeurteilung bewertet wird. Das Risikomanagement-Handbuch steht allen Mitarbeitern im Intranet zur Verfügung. Unser zentrales Risikocontrolling verantwortet die Überwachung der Konzern
risikoposition; dort ist die kontinuierliche Beobachtung der Risiken
verankert. Die Abteilung arbeitet eng mit den Risikoträgern in den
legalen Geschäftseinheiten und Geschäftsfeldern zusammen, die
jeweils auch für das Ergebnis der jeweiligen Geschäftseinheit verantwortlich sind.
n
er
iz
if
Für den MVV Energie Konzern ist eine wirksame Strategie für den
Umgang mit Chancen und Risiken von hoher Bedeutung, denn es ist
unser Ziel, signifikante negative Abweichungen vom geplanten Ergebnis zu vermeiden. Dazu nutzen wir systematisch unser Chance/
Risiko-Management: Wir identifizieren und bewerten die von uns
ermittelten Chancen und Risiken; wir aggregieren sie unter Berücksichtigung der ergriffenen Gegenmaßnahmen (Netto-Betrachtung)
zu einem Chance/Risiko-Profil und überwachen und steuern so die
Entwicklungen im Geschäftsjahr. Es gibt keine für unser Geschäft
relevanten Risiken, die wir grundsätzlich nicht erfassen oder grundsätzlich vermeiden würden. Obwohl wir bei unserer Prognose für
das Adjusted EBIT die Chancen und Risiken sorgfältig abgewogen
und berücksichtigt haben, können künftige Entwicklungen und Ereignisse dennoch zu positiven oder negativen Abweichungen von
unserer Prognose führen.
nt
Konzernweites Risikomanagementsystem
ie
re
n
Support
st
eu
Reporting
Risikoträger
(Legale Einheiten)
Operatives Risikomanagement
Innerhalb der Geschäftseinheiten ist das operative Risikomanagement angesiedelt: Die sogenannten Risikoträger überprüfen die aktuelle Geschäftssituation regelmäßig und identifizieren die wesentlichen Chancen und Risiken. Zudem beurteilen sie, welche finanziellen Auswirkungen der Chancen und Risiken auf das geplante
Adjusted EBIT zu erwarten sind; diese Auswertung melden die
Risikoträger standardisiert und regelmäßig an das zentrale Risikocontrolling. Sie sind auch dafür verantwortlich, entsprechende Maßnahmen zur Bewältigung der Risiken umzusetzen beziehungsweise
Chancen zu nutzen.
Das zentrale Risikocontrolling aggregiert die konzernweit erhobenen Chancen und Risiken mit Hilfe von stochastischen Methoden;
zudem listet es separat die größten Einzelgefährdungen auf. Aus
der Kombination von finanzieller Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit unterscheiden wir die erwartete Risikosituation in
„gering“, „mittel“ und „hoch“; dazu betrachten wir die ungünstigsten Fälle je Kategorie. Der Vorstand und der Aufsichtsrat erhalten quartalsweise einen Risikoreport über das Chance/Risiko-Profil
des Konzerns. In dringlichen Fällen wird dem Vorstand umgehend
berichtet – er informiert dann wiederum den Aufsichtsrat.
Wesentlicher Bestandteil unseres Risikomanagements ist es, Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die dazu dienen, Risiken
zu verringern oder auf Dritte zu überwälzen. Es kann auch zu einer
erfolgreichen Risikostrategie gehören, Risiken bewusst einzugehen,
wenn diese beherrschbar sind und den Risiken entsprechende Chancen oder andere Kompensationsmöglichkeiten gegenüberstehen.
94
MV V Energie 2013 / 14
Bericht zu Chancen und Risiken
Gesamtaussage des Vorstands
Die unternehmerischen Bedingungen im Umfeld der Energiebranche
haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verbessert.
Der Wettbewerbsdruck steigt weiterhin spürbar an. Obwohl zum
1. August 2014 die EEG-Novelle in Kraft getreten ist, bestehen weiterhin Unsicherheiten hinsichtlich ausstehender energiepolitischer
Entscheidungen. Das bedeutet unter anderem, dass für viele anstehende Investitionen in Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuer
baren Energien nur eingeschränkte Planungssicherheit existiert.
Energieunternehmen müssen weiterhin mit tiefgreifenden Veränderungen und instabilen Rahmenbedingungen rechnen. Dadurch
und vor dem Hintergrund unverändert volatiler Energiemärkte ist
unsere zukünftige Geschäftstätigkeit – trotz unseres ausgewogenen
Chance/Risiko-Profils – auch weiterhin mit Risiken behaftet.
Nach Einschätzung des Vorstands entwickelt sich die erwartete
Risikosituation insgesamt gleichbleibend – Näheres zeigt die Übersicht unten. Aus Sicht des Vorstands des MVV Energie Konzerns gibt
und gab es keine Anhaltspunkte dafür, dass Risiken einzeln oder
in ihrer aggregierten Gesamtheit den Fortbestand des gesamten
Unternehmens oder eines wesentlichen Teilkonzerns im Berichtszeitraum gefährdet haben oder darüber hinaus gefährden könnten.
Vom Bilanzstichtag 30. September 2014 bis zur Aufstellung des
Konzernabschlusses 2013/14 hat sich die erwartete Risikosituation
unseres Konzerns nicht wesentlich verändert.
Wir haben die Faktoren, die unsere Geschäftsentwicklung sowie
die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage positiv oder negativ beeinflussen können, in die nachfolgenden sechs Kategorien unterteilt.
Die erwartete Risikosituation der folgenden Kategorien stufen wir
als mittel ein:
• Preisrisiken, insbesondere Strompreisrisiken
• Operative Risiken, vor allem aus dem Anlagenbetrieb
• Mengenrisiken, besonders aus Absatzschwankungen durch Witterungseinflüße
Die erwartete Risikosituation der anderen Kategorien stufen wir als
„gering“ ein.
Preisrisiken und -chancen
Zur Kategorie der Preisrisiken und -chancen gehören: Preisschwankungen der Commodities sowohl auf der Bezugs- als auch auf der
Absatzseite, Wechselkursveränderungen und Zinsänderungen. Die
erwartete Risikosituation innerhalb der Preisrisiken halten wir insgesamt für gleichbleibend mittel.
Finanzinstrumente nutzen wir hauptsächlich zur Begrenzung von
Zins-, Währungs- und Commodity-Risiken – wir berichten ausführlich
über sie in den Erläuterungen zum Konzernabschluss ab Seite 128.
Erwartete Risikosituation des MVV Energie Konzerns
Gesamtentwicklung
der Risikosituation
gleichbleibend
Preisrisiken
Operative Risiken
Mengenrisiken
Gesetzliche
Risiken
Finanzierungsrisiken
Strategische
Risiken
• Marktpreis
(u.a. Clean Dark
Spread)
• Wechselkurs
• Zinsen
• Anlagenbetrieb
• Bauprojekte
• Personal
• IT-/Modell-/
Organisations-/
Sicherheitsrisiken
• Absatzschwankung durch:
– Witterung
– Wettbewerb
– Effizienz
• Beschaffung
(u. a. Brennstoffqualität)
• Einspeisungsschwankungen
bei erneuerbaren
Energien
• Regulierung
• Rechtliche Risiken
• Forderungsausfall
• Refinanzierung
• Liquidität
• Länder
• Strategische
Entscheidungen
(u. a. Investitionen)
gestiegen
gesunken
MV V Energie 2013 / 14
95
Bericht zu Chancen und Risiken
Schwankungen des Clean Dark Spread: Die Erzeugungs-
marge aus der Steinkohleverstromung – der sogenannte Clean
Dark Spread (CDS) – errechnet sich aus der Differenz zwischen den
Stromerlösen an den Großhandelsmärkten und den Kosten, die bei
der Erzeugung entstanden sind. Die Erzeugungskosten setzen sich
größtenteils aus den Kosten für Kohle (einschließlich der Transportkosten und der Währungsumrechnungsdifferenz) und der CO2Emissionszertifikate zusammen. Die möglichen Auswirkungen von
Preisschwankungen auf unser Erzeugungs-Portfoliomanagement
beobachten, bewerten und steuern wir mit einer konzernweiten
Systematik.
Der CDS blieb auch im Geschäftsjahr 2013/14 weiter auf historisch
niedrigem Niveau. Der niedrige CDS wirkt sich insbesondere negativ
auf unser Ergebnis im Berichtssegment Handel und Portfoliomana
gement bei der Vermarktung unserer Kraftwerkskapazitäten aus.
Erst wenn sich die Erzeugungsmarge wieder deutlich verbessert,
könnten Chancen entstehen.
Energiepreisschwankungen am Markt: Wir kaufen die Ener-
giemengen, die unser Vertrieb für die Lieferungen an unsere Kunden
benötigt, überwiegend am Energiehandelsmarkt ein und decken
uns dabei bis zu drei Kalenderjahre im Voraus ein. Dafür schließt
unsere Energiehandelstochter MVV Trading GmbH die entsprechenden Geschäfte gemäß unserem geltenden Hedging-Regelwerk ab.
So können wir unsere Ergebnisse in den Berichtssegmenten Handelund Portfoliomanagement sowie Vertrieb und Dienstleistungen verstetigen und verringern frühzeitig Unsicherheiten für die folgenden
Geschäftsjahre – wir begrenzen mit unserem Energiehandel also
aktiv das Volumen unserer Risikoposition.
Wechselkursveränderungen: Die Chancen und Risiken, die
aufgrund von Wechselkursveränderungen entstehen, hatten für
uns bislang nur eine geringe Bedeutung. Aufgrund unserer beiden
großen Bauprojekte in Großbritannien wird jedoch der Euro/PfundWechselkurs wichtiger: Wir bauen in Plymouth eine thermische
Abfallverwertungsanlage und in Ridham Dock ein Biomassekraftwerk; beide Anlagen werden im Jahr 2015 in Betrieb gehen. Wir
haben frühzeitig eine Absicherungsstrategie für Wechselkursverän
derungen entwickelt, die während der Bauzeit negative Auswirkungen auf das Ergebnis des Berichtssegments Erzeugung und
Infrastruktur verhindert.
Zinsänderungen: Vor allem aus der Finanzierung von großen
Projekten können sich Zinsänderungsrisiken ergeben, die jedoch
von unserer Finanzierungsabteilung kontinuierlich überwacht und
abgesichert werden. Wir gehen davon aus, dass die Höhe der Risiko
position, die das investitionsintensive Berichtssegment Erzeugung
und Infrastruktur betrifft, gleich bleibt.
Operative Risiken und Chancen
Der Bau und Betrieb von Anlagen zur Energieerzeugung ist der
Hauptfaktor, aus dem operative Chancen und Risiken für MVV
Energie entstehen können. Wir beurteilen die erwartete Risiko
situation innerhalb der operativen Chancen und Risiken insgesamt
als mittel.
Unsicherheiten aus dem Anlagenbetrieb: Der Betrieb von
Anlagen zur Energieerzeugung im Berichtssegment Erzeugung
und Infrastruktur bringt wesentliche operative Unsicherheiten für
unseren Konzern mit sich: Der ungeplante Stillstand einer Anlage
könnte zum einen dazu führen, dass wir nicht die geplanten Mengen produzieren können; zum anderen könnten weitere Kosten auf
uns zukommen, beispielsweise für die Reparatur der Anlage, für
zuzukaufende Ersatzlieferungen für unsere Kunden oder für Vertragsstrafen. Die Ausfallrisiken verringern wir durch regelmäßige
Wartungs- und Überwachungsmaßnahmen im Zuge der Instandhaltungsstrategie unserer Anlagen. Dennoch können wir Ausfälle
nicht ausschließen. Wir haben entsprechende Versicherungen abgeschlossen, um die finanziellen Auswirkungen möglicher Schäden zu
begrenzen. Der Einfluss, den diese Risikoposition auf das geplante
Adjusted EBIT haben könnte, wird mit Inbetriebnahme der im Bau
befindlichen Anlagen steigen.
Gelingt es jedoch, geplante Revisionszeiten zu unterschreiten, die
Verfügbarkeit einer Anlage über die anvisierten Benutzungsstunden hinaus auszulasten oder den Wirkungsgrad zu steigern, dann
können wir höhere Erzeugungsmengen erreichen und damit die
Kosten verringern.
Risiken aus dem Verlauf von Bauprojekten: Energieer
zeugung erfordert hohe, langfristig ausgelegte Investitionen. Der
Bau großer neuer Erzeugungsanlagen beinhaltet lange Planungsund Bauphasen. Unser geplantes Adjusted EBIT kann negativ
beeinflusst werden, falls sich solche Großprojekte verzögern oder
die Kosten aufgrund aktueller Entwicklungen höher werden als
geplant. Wir legen daher in der Planungsphase besonderes Augenmerk darauf, dass unsere Projekte solide konzipiert und kalkuliert
sind; in unsere sorgfältige Prüfung beziehen wir die zuständigen
Fachabteilungen ein. Für das Projektmanagement nutzen wir geeignete Methoden, mit denen wir Verzögerungen in der Bauphase
und mögliche Nachforderungen (Claim Management) begrenzen.
Im Berichtsjahr haben wir unsere Großprojekte vorangetrieben: die
Errichtung der thermischen Abfallverwertungsanlage in Plymouth,
den Bau des Biomassekraftwerks in Ridham Dock, beide in Groß
britannien, den Bau einer weiteren Biomethananlage in Staßfurt
und den Bau des Block 9 im Grosskraftwerk Mannheim. Alle Anlagen wollen wir noch im Jahr 2015 in Betrieb nehmen. Wir erachten
die zukünftigen Risiken aus dem Verlauf von Bauprojekten, die dem
Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur zugeordnet sind, als
gleichbleibend.
Es besteht die, wenn auch geringe Chance, dass die Bauprojekte
schon vor dem anvisierten Termin erfolgreich beendet werden und
damit die Inbetriebnahme früher erfolgen kann.
96
MV V Energie 2013 / 14
Bericht zu Chancen und Risiken
Entwicklungen im Personalbereich: Auch der Personal
Mengenschwankungen infolge geänderter wirtschaft-
bereich birgt Risiken: Zum Beispiel könnte der demografische Wandel für Unternehmen des MVV Energie Konzerns zu Kapazitätsund Alterungsrisiken führen, je nach Standort in unterschiedlichem
Ausmaß. Die Grundlage für unseren Unternehmenserfolg sind qualifizierte und engagierte Mitarbeiter. Um diese zu finden und langfristig an uns zu binden, ergreifen wir zahlreiche Maßnahmen, die
uns bei potenziellen Mitarbeitern als attraktiven Arbeitgeber auszeichnen. Beispielsweise optimieren wir unsere Personalentwicklung und bieten unterschiedliche Möglichkeiten, die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf zu erleichtern. Wir informieren hierzu ausführlich im Kapitel Nachhaltigkeit ab Seite 86. Das zukünftige
Risiko, keinen geeigneten Ersatz für Schlüsselpositionen zu finden,
bewerten wir weiterhin als unverändert. Wir erwarten, mit unseren
Programmen zur Mitarbeitergewinnung und -bindung erfolgreich
zu sein und damit unsere Chancen zu steigern, besonders begehrte
Fachkräfte für unser Unternehmen zu gewinnen. Zusätzlich nutzen
wir die gezielte Weiterqualifikation unserer Mitarbeiter, um Nachfolgeregelungen für Schlüsselpositionen frühzeitig sicher zu stellen.
Einflüsse, aus denen Risiken aus Pensionsverpflichtungen resultieren könnten, wurden bereits in Pensionsgutachten berücksichtigt
und sind in unsere Planung eingeflossen. Die Informationen zu
unseren Pensionsverpflichtungen finden Sie in den Erläuterungen
zum Konzernabschluss ab Seite 143 (Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen).
licher Bedingungen: MVV Energie ist vom Konjunkturverlauf nur
Risiken im IT-, Modell-, Organisations- und Sicherheits
Absatzschwankungen durch Witterungseffekte: In der
bereich: Daten sicher speichern und Informationstechnologie
Heizperiode (Oktober bis April) ist unsere Geschäftsentwicklung
durch den Fernwärme- und Gasabsatz eng mit dem Witterungsverlauf verknüpft. Aus Witterungseffekten können sich für alle Berichtssegmente Chancen und Risiken ergeben. Chancen ergeben
sich für uns, wenn der Witterungsverlauf kälter ist als geplant. Im
Geschäftsjahr 2013/14 war das Gegenteil der Fall: Die Heizperiode
war durch eine langanhaltend milde Witterung geprägt; dies beeinflusste den Absatz von Fernwärme und Gas an Endkunden und
das daraus resultierende Adjusted EBIT in den Berichtssegmenten
Vertrieb und Dienstleistungen, Strategische Beteiligungen sowie
Erzeugung und Infrastruktur negativ.
unterbrechungsfrei nutzen zu können, ist für alle Geschäftsprozesse
wichtig. IT-Risiken minimieren wir durch umfangreiche technische
und organisatorische Maßnahmen – beispielsweise durch permanente Datenspiegelungen zwischen den Produktionsrechnern und
den räumlich getrennten Backup-Rechnern. Alle wichtigen Hardwarekomponenten haben wir redundant ausgelegt; zudem verfügen wir über ein Ausweichrechenzentrum. Der Sicherheit unserer ITInfrastruktur und IT-Systemen schenken wir große Aufmerksamkeit,
um mögliche Angriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren. Aus
unserer Sicht haben sich die IT-Risiken für unseren Konzern nicht
verändert. Dies gilt auch für Chancen und Risiken im Modell-, Organisations- und Sicherheitsbereich.
Mengenrisiken und -chancen
Sowohl auf der Erzeugungs-, der Beschaffungs- als auch auf der
Absatzseite können sich Mengenschwankungen positiv oder
negativ auf unser operatives Ergebnis auswirken. Wir beurteilen
die erwartete Risikosituation innerhalb der Mengenrisiken insgesamt als mittel, wobei sie insgesamt leicht gestiegen ist.
indirekt betroffen: Wenn unsere großen Industrie- und Gewerbe
kunden aufgrund der wirtschaftlichen Lage weniger produzieren,
kann das dazu führen, dass sie weniger Energie von uns beziehen.
Falls es hingegen zu einer Produktionssteigerung bei unseren Kunden kommt, entstehen Chancen auf höhere Absatzmengen.
Auch das Gewerbeabfallaufkommen kann produktions- und damit
konjunkturbedingt höher oder geringer ausfallen. Dank unseres
Stoffstrommanagements können wir flexibel auf veränderte regio
nale Marktbedingungen reagieren und so mögliche Mengenrisiken
für unsere Anlagen minimieren. Allerdings könnten die Erlöse selbst
bei einer hohen Auslastung unserer thermischen Abfallverwertungsanlagen unterhalb unserer Erwartungen liegen – zum Beispiel,
wenn eine schlechte Qualität des Brennstoffs das Ergebnis negativ
beeinflusst. Ein geringerer Brennwert des Abfalls führt jedoch nicht
zwingend zu Einbußen: Denn gegebenenfalls könnte so eine größere Menge verfeuert werden – was zu steigenden Abfallerlösen
führen würde, weil Abfall nach Gewicht vergütet wird.
Die zukünftige Ergebnisunsicherheit aus Mengenschwankungen
im Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur beurteilen wir
aufgrund der im Jahr 2015 zunehmenden Anzahl eigener Erzeugungsanlagen, insbesondere durch den Zubau beziehungsweise
Zukauf bei den Windkraftanlagen, als gestiegen.
Absatzschwankungen durch Wettbewerb oder Effizienz
maSnahmen: Im liberalisierten Energiemarkt ist der Wettbe-
werbsdruck Jahr für Jahr gestiegen. Wenn sich Kunden für andere
Anbieter entscheiden, führt das zu Mengenrückgängen. Mengeneinbußen können auch die Folge von Effizienzmaßnahmen sein, die
das Abnahmeverhalten der Kunden verändern, wie zum Beispiel
Wärmedämmungen.
Die Chancen, die aus dem liberalisierten Markt entstehen, ergreifen wir: Durch innovative, wettbewerbsfähige Produkte mit hohem
Kundennutzen, beispielsweise im Bereich der Direktvermarktung
von Strom aus erneuerbaren Energien, stärken wir die Bindung
unserer Kunden und steigern unsere Chancen, neue Kunden zu
gewinnen. Trotz des intensiver gewordenen Wettbewerbs bleiben
daher die Risiken in diesem Bereich im Berichtssegment Vertrieb
und Dienstleistungen aus unserer Sicht auf dem gleichen Niveau.
MV V Energie 2013 / 14
97
Bericht zu Chancen und Risiken
Die Risiken aus auslaufenden Konzessionsverträgen erachten wir
als unverändert, da wir traditionell eine gute und partnerschaftliche
Zusammenarbeit mit den kommunalen Eigentümern pflegen.
Gesetzliche Risiken
Unter gesetzlichen Risiken fassen wir Risiken im Zusammenhang mit
der Regulierung oder rechtlichen Themen zusammen – beide könnten Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung haben. Wir beurteilen
die erwartete Risikosituation innerhalb der gesetzlichen Risiken als
gleichbleibend gering.
Regulierungsrisiken: Greifen Behörden – wie die Bundesnetz-
agentur (BNetzA) oder die Kartellämter – in die Preisgestaltung ein,
so können aus der Regulierung Risiken für uns entstehen. In der
Vergangenheit betraf das beispielsweise die Netzentgelte, die von
der BNetzA festgesetzt werden. Der Prozess, mit dem die Erlösobergrenzen der Netzbetreiber von Strom und Gas in der zweiten Regulierungsperiode festgelegt werden, ist noch nicht abgeschlossen; es
zeichnet sich jedoch ab, dass sich die Risiken für unsere Planung
reduziert haben, weil wir die zukünftigen Netzerlöse mit der gebotenen Vorsicht eingeplant hatten. Wie allgemein in der Energiebranche
können wir nicht ausschließen, dass auch unsere Wasser- oder Fernwärmepreise überprüft werden und zumindest Kartellbehörden eine
Preissenkung im Vertrieb verfügen könnten. Regulierungsrisiken sind
des Weiteren für das Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur
bedeutend. Die veränderten Vorgaben des Gesetzgebers, die sich
aus der am 1. August 2014 in Kraft getretenen Neugestaltung des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ergeben, haben wir geprüft
und in unsere Planung miteinbezogen. Es ist jedoch möglich, dass der
Gesetzgeber weitere Entscheidungen trifft, die unser Adjusted EBIT
negativ beeinflussen könnten. Regulierungsrisiken sind hauptsächlich
für die Berichtssegmente Erzeugung und Infrastruktur, Handel und
Portfoliomanagement sowie Vertrieb und Dienstleistungen relevant.
Um Regulierungsrisiken entgegenzuwirken, beteiligen wir uns aktiv
an der politischen Meinungsbildung – dazu informieren wir ausführlich im Wirtschaftsbericht ab Seite 53.
Rechtliche Risiken: Im Zusammenhang mit Gerichtsprozessen,
Produkthaftungen sowie unvorteilhaften oder nicht durchsetzbaren
Verträgen könnten für MVV Energie rechtliche Risiken eintreten,
die alle Berichtssegmente betreffen könnten. Diese Risiken begrenzen wir, indem unsere Konzernrechtsabteilung Verträge entsprechend verhandelt und verfasst. Zudem haben wir ein konzernweit
gültiges Compliance-Management-System, das auch dazu dient,
Gesetzesverstöße zu vermeiden; wir berichten darüber im Bericht
zur Corporate Governance ab Seite 34.
Die Geschäftsentwicklung von MVV Energie ist außerdem Risiken
ausgesetzt, die sich aus der Rechtsprechung in Bezug auf Preisanpassungsklauseln ergeben; für unser Unternehmen könnten daraus auch
Unsicherheiten in der Gestaltung zukünftiger Verträge entstehen.
Die erwartete Risikosituation aus rechtlichen Risiken schätzen wir
als gleichbleibend ein.
98
MV V Energie 2013 / 14
Finanzierungsrisiken
Zu den Finanzierungsrisiken zählen größtenteils Forderungsausfallsowie Refinanzierungs- und Liquiditätsrisiken; die zusammengefasste erwartete Risikosituation der Finanzierungsrisiken beurteilen
wir als gleichbleibend gering.
Forderungsausfallrisiken: Forderungsausfälle entstehen,
wenn Kunden oder Geschäftspartner unsere Rechnungen nicht
oder nur zum Teil begleichen. Insbesondere bei langfristigen Liefer
beziehungen, wie bei Contracting-Verträgen, besteht dieses Risiko.
Um es zu begrenzen, suchen wir unsere Geschäftspartner mit kaufmännischer Vorsicht aus. Wir diversifizieren unser Portfolio, um damit
eine kumulative Häufung von Ausfallrisiken zu vermeiden. Die Bonität
unserer Kunden prüfen wir genau; bei Bedarf vereinbaren wir zusätzlich die Hinterlegung von Sicherheiten, Bürgschaften oder Garantien. Forderungsausfallrisiken bestehen für alle Berichtssegmente;
wir schätzen die erwartete Risikosituation als gleichbleibend ein.
Refinanzierungs- und Liquiditätsrisiken: Unser Refinan-
zierungs- und Liquiditätsrisiko – das Risiko, dass wir benötigte
Zahlungsmittel nicht oder nur zu erhöhten Kosten beschaffen
könnten – erachten wir als unverändert. Wir profitieren von unserem konzerninternen Cash Pooling, mit dem wir das Refinanzierungs- und Liquiditätsrisiko verringern – und mit dem wir darüber
hinaus unser Zinsergebnis positiv beeinflussen können. Unseren
langfristigen Kapitalbedarf decken wir unter anderem mit Schuldscheindarlehen ab. Das weiterhin niedrige Zinsniveau bietet uns
Chancen bei der Refinanzierung. Über unser Tilgungsprofil informieren wir im Wirtschaftsbericht auf Seite 69.
Länderrisiken: Länderrisiken bestehen im Berichtssegment Ver-
trieb und Dienstleistungen aufgrund der möglichen Zahlungsun
fähigkeit oder der fehlenden Zahlungsbereitschaft eines Staates und
durch Transferrisiken. Wie in den Vorjahren spielt dieses Risiko bei uns
keine wesentliche Rolle.
Strategische Risiken und Chancen
Richtige strategische Entscheidungen sind die Grundlage für einen
nachhaltigen Unternehmenserfolg. Deshalb ist es für den MVV
Energie Konzern besonders wichtig, dass wir Entscheidungen sorgfältig abwägen, in welche Märkte, Technologien, Unternehmen oder
Projekte wir zu welchem Zeitpunkt und in welchem Umfang investieren wollen. Wie in der Energiebranche üblich, fließt in unserem
Unternehmen viel Kapital in langfristige Sachanlagen zur Energie
erzeugung und -verteilung. In unserem strategischen Planungsprozess identifizieren wir die Potenziale neuer Märkte und Technologien.
Daraufhin treffen wir unsere strategischen Entscheidungen auf der
Basis fundierter Markt- und Wettbewerbsanalysen mit sorgfältigen
Rentabilitätsberechnungen, insbesondere unter Chance- und Risiko
gesichtspunkten.
Internes Kontrollsystem
In enger Abstimmung mit dem Vorstand überwacht unsere Abteilung Konzernstrategie kontinuierlich die strategische Ausrichtung
und passt sie neuen Gegebenheiten an.
Eine wesentliche strategische Entscheidung im Berichtsjahr war, dass
wir uns nicht an einem neuen Gasheizkraftwerk der Stadtwerke Kiel
beteiligen werden. Wir diskutieren und bewerten die Lösungen zur
weiteren Vorgehensweise ausführlich.
Im Rahmen unseres Strategieprojekts MVV 2020 haben wir ein
Investitionsprogramm von 3 Mrd Euro gestartet; innerhalb der letzten fünf Jahre haben wir bereits ein Investitionsvolumen von rund
2,2 Mrd Euro umgesetzt oder verbindlich beschlossen. Für unser
geplantes Adjusted EBIT ist es von Bedeutung, dass die strategisch
wichtigen Investitionen zu den erwarteten Einnahmen führen werden. Unsere Investitionen prüfen wir gemäß unserer internen Richtlinien; die Fachabteilungen beziehen wir bei der Bewertung ein.
Fehleinschätzungen hinsichtlich der Planungsprozesse, der zukünftigen Rentabilität, der nötigen Finanzierungsrahmen und der möglichen Risiken von Beteiligungen, Geschäftsfeldern oder auch von
einzelnen Projekten in zukünftigen Geschäftsjahren könnten – trotz
sorgfältiger Prüfung – zu Einbußen beim geplanten Adjusted EBIT
führen.
Durch die Transformation des Energiesystems in Deutschland ist die
Planungsunsicherheit für unser Unternehmen – trotz der bereits in
Kraft getretenen EEG-Novelle – weiterhin hoch; wir beurteilen die
erwartete Risikosituation innerhalb der strategischen Risiken als
gering.
Chancen nutzen
Aus dem tiefgreifenden Umbau des Energieversorgungssystems
entstehen nicht nur Risiken für Unternehmen der Energiebranche;
der Wandel bietet auch Chancen für mittel- und langfristiges profitables Wachstum. Unsere Konzernunternehmen sind kommunal
und regional fest verankert; unser breit gefächertes Geschäftsportfolio ist entlang der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette ausgerichtet. Dank der konsequenten Umsetzung unserer
auf nachhaltiges Wachstum ausgerichteten Strategie sind wir gut
positioniert, um die Chancen wirtschaftlich nutzen zu können.
Die Strategie des MVV Energie Konzerns erläutern wir im Kapitel
Unternehmensstrategie ab Seite 48. Über Chancen für unser
Unternehmen berichten wir auch im Prognosebericht ab Seite 105.
I n t e r n e s Ko n t r o l l s y s t e m
( IKS )
Geltungsbereich des Internen Kontrollsystems
Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem (IKS) nach
§§ 289 Abs. 5, 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB ist standortübergreifend integraler Bestandteil der Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesse des MVV Energie Konzerns. So sorgen wir zum einen
für eine ordnungsgemäße, zuverlässige und konzernweit einheit
liche Rechnungslegung einschließlich der Aufstellung des Konzernabschlusses und der Lageberichterstattung. Und zum anderen dafür,
dass das Unternehmen die gesetzlichen Vorschriften und internen
Maßgaben einhält.
Wir haben in unserer Unternehmensgruppe durch das IKS die Transparenz bei allen kaufmännischen Prozessen verbessert, die für den
Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht des
MVV Energie Konzerns wichtig sind. Das rechnungslegungsbezogene IKS erstreckt sich auf die Finanzberichterstattung des gesamten MVV Energie Konzerns; es beinhaltet Grundsätze, Verfahren,
Regelungen und Maßnahmen, die eine vollständige, richtige und
zeitnahe Erfassung von Geschäftsvorfällen unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sicherstellen sollen. Dazu zählen die Grundsätze
der ordnungsmäßigen Buchführung, die Regelungen des Handels
gesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) sowie ergänzende
Bestimmungen der Satzung. Die MVV Energie AG als börsennotierte
Gesellschaft wendet zusätzlich den Corporate Governance Kodex
in der aktuellen Fassung an. In einem Compliance-ManagementBericht informieren wir jährlich darüber, ob die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden; Informationen dazu befinden sich im
Bericht zur Corporate Governance ab Seite 34.
Vorstände und Geschäftsführer unserer Tochtergesellschaften
sowie ausgewählte Bereichs- und Konzernabteilungsleiter des
MVV Energie Konzerns leisten quartalsweise einen internen Bilanzeid.
MV V Energie 2013 / 14
99
Internes Kontrollsystem
Grundlagen und Organisation des IKS
Vor Feststellung und nachfolgender Veröffentlichung wird der
Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns durch den Bilanzprüfungsausschuss und den Aufsichtsrat geprüft. Er wird zentral
in Mannheim vom kaufmännischen Bereich des Konzerns nach
den International Financial Reporting Standards (IFRS) – wie sie
in der EU anzuwenden sind – erstellt sowie nach den ergänzenden handelsrechtlichen Bestimmungen nach § 315a Abs. 1 HGB;
wesentliche Bilanzierungsfragen werden im Konzern vom Bereich
Rechnungswesen und Steuern bearbeitet. Dieser Bereich steht auch
als Ansprechpartner für die Tochtergesellschaften zur Verfügung.
Wir erstellen den Konzernabschluss in einem mehrstufigen Prozess
mithilfe einer SAP-Konsolidierungssoftware. Die einzelnen Tochtergesellschaften erstellen ihre Abschlüsse, die von dem jeweiligen
Abschlussprüfer geprüft und anschließend bei der MVV Energie AG
zum Konzernabschluss zusammengeführt werden. Einzelne Prozesse, die indirekten Einfluss auf die Rechnungslegung haben, wie
die Abrechnungsdienstleistung, sind bei unserer Tochtergesellschaft
Soluvia GmbH lokalisiert. Die allgemeinen Konsolidierungsprozesse
unseres Unternehmens haben wir schriftlich fixiert und überwachen diese im Rahmen der Abschlusserstellung. Alle Gesellschaften, die wir in den Konzernabschluss einbeziehen, unterliegen einer
einheitlichen Richtlinie zur Bilanzierung und Berichterstattung;
diese gilt für die Jahres- und Zwischenabschlüsse des Konzerns. Die
Richtlinie umfasst: eine Beschreibung der anzuwendenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze in Übereinstimmung mit IFRS
sowie die für unser Unternehmen typischen Rechnungslegungsvorschriften – beispielsweise die Behandlung unserer regulatorischen
Verpflichtungen. Im Rahmen der Abschlussprozesse tragen wir
zudem weitere Informationen zusammen, die für die Rechnungslegung und Abschlusserstellung relevant sind – sowohl qualitativ als
auch quantitativ. Wir erörtern sie mit Vertretern der verschiedenen
Fachbereiche regelmäßig in festgelegten Prozessen und erfassen sie
im Rahmen unserer Qualitätssicherung, um zu gewährleisten, dass
alle relevanten Daten vollständig festgehalten wurden. Unsere laufende Buchhaltung und die Erstellung des Jahresabschlusses haben
wir in funktionale Prozessschritte unterteilt und für diese Schritte
automatisierte oder manuelle Kontrollen verankert.
Zu den Grundlagen des IKS innerhalb der Aufbau- und Ablauforganisation gehören:
• das Vier-Augen-Prinzip
• die konsequente Umsetzung von Funktionstrennungen
• R
ichtlinien, Verfahrensanweisungen und Genehmigungsprozesse,
die durch ein internes Informations- und Kommunikationssystem
unterstützt werden
Wir haben Überwachungskontrollen über alle Hierarchiestufen hinweg eingerichtet.
Risiken, die dem Ziel der normenkonformen Veröffentlichung des
Konzernabschlusses entgegenstehen könnten, haben wir identifiziert, indem wir die notwendigen Prozesse und Schnittstellen analysiert, die Beteiligten geschult und den Zeitplan detailliert niedergelegt haben. Unser IKS dient dazu, das Risiko von wesentlichen
Falschdarstellungen im Konzernabschluss, im zusammengefassten
Lagebericht und in den Finanzberichten zu den Quartalen und zum
Halbjahr zu vermeiden, die aufgrund von Fehlern oder Betrug entstehen könnten.
Einheitliche Standards standortübergreifend
Der kaufmännische Bereich der MVV Energie AG ist verantwortlich
für das rechnungslegungsbezogene IKS, für die Aufstellung des Einzelabschlusses der MVV Energie AG und des Konzernabschlusses. Im
MVV Energie Konzern werden gleichwertige interne Kontrollsysteme
mit einem einheitlichen Standard eingesetzt. Um der Forderung nach
einem dokumentierten und jederzeit nachvollziehbaren IKS nachzukommen, implementierte die MVV Energie AG bereits im Geschäftsjahr 2009/10 eine standardisierte Vorgehensweise zur Prozess- und
Kontrolldokumentation. Die bedeutendsten Gesellschaften des Konzerns haben eigene IKS-Verantwortliche, die auf Gesellschaftsebene
die Dokumentation des IKS nach dem standardisierten Verfahren
überwachen und regelmäßig an den IKS-Verantwortlichen der MVV
Energie AG berichten. Standortübergreifend wird die Einhaltung der
standardisierten Vorgehensweise von der MVV Energie AG überwacht. Die Ergebnisse werden in einem Bericht zusammengefasst;
er dient als Grundlage für die IKS-Berichterstattung.
Die Ablauforganisation in den abschlussrelevanten Bereichen der
MVV Energie AG wird durch eine spezielle Software dargestellt
und im Intranet veröffentlicht. Einzelfallbezogene Regelungen,
die den Prozessablauf detaillierter beschreiben, sind als zusätzliche
Informationen im Prozessablauf hinterlegt. Der Abschluss wird
nach einem strengen Terminplan erstellt, der strikt eingehalten
werden muss; einbezogen werden alle Bereiche, die Daten zur
Verfügung stellen müssen für die Erstellung der Finanzberichte zu
den Quartalen beziehungsweise des Geschäftsberichts. Die rechtzeitige Anlieferung von Informationen zu den jeweiligen Terminen
wird überwacht, die angelieferten Daten werden dokumentiert.
Beides erfolgt standardisiert und ist jederzeit nachvollziehbar.
100
MV V Energie 2013 / 14
Vergütungsbericht
Unterstützt wird das Rechnungswesen durch ein integriertes Enterprise-Resource-Planning-System (ERP-System). Durch Validierungen,
die im ERP-System hinterlegt sind, werden Daten auf ihre Gültigkeit
geprüft: So sollen Fehler bereits vorab systemseitig vermieden werden. Im ERP-System ist zudem ein Benutzerberechtigungskonzept
hinterlegt, mit dem ein unberechtigter Zugriff auf Daten und
Systeme sowie auf Systemeinstellungs-, Buchungs- und Berichtsfunktionen ausgeschlossen werden soll.
V e rg ü t u n g s b e r i c h t
Regelmäßiges Reporting
Die Beschreibung der Grundzüge unseres Vergütungssystems
sowie die Angaben zu den Bezügen der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2013/14 berücksichtigen die
Regelungen des Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex’. Wir haben
unser Vergütungssystem so aufgebaut, dass ein Anreiz entsteht,
das Unternehmen erfolgreich und nachhaltig zu führen.
Das Konzerncontrolling überwacht regelmäßig, ob die Ziele eingehalten werden, die der Aufsichtsrat in der Wirtschaftsplanung
verabschiedet hat; Abweichungen zur geplanten Entwicklung und
zur Entwicklung des letzten Geschäftsjahrs werden dokumentiert.
Dazu wird regelmäßig ein umfangreicher Bericht für den Vorstand
angefertigt, in dem die Geschäftsentwicklung anhand der Kommentierungen der einzelnen Geschäftsfelder und Teilkonzerne erläutert
wird. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden Maßnahmen vorgeschlagen; auf dieser Grundlage steuert der Vorstand das
Geschäft des MVV Energie Konzerns.
Verantwortungsvolle Überwachung von IKS und RMS
Die Vorstände und Geschäftsführer der konsolidierten Tochter
gesellschaften sind verantwortlich für die Implementierung, Aufrechterhaltung und Überwachung des Internen Kontrollsystems
und des Risikomanagementsystems; dabei erhalten sie unter anderem Unterstützung von der Konzernrevision: Diese prüft im Rahmen einer risikoorientierten Prüfungsplanung das Interne Kontrollsystem und Risikomanagementsystem des MVV Energie Konzerns,
identifiziert Schwachstellen und überwacht, ob die eingeleiteten
Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt wurden, um Schwachstellen zu beheben.
Der Aufsichtsrat beziehungsweise der Bilanzprüfungsausschuss
der MVV Energie AG und die Aufsichtsräte der konsolidierten Beteiligungen prüfen als übergeordnete Instanzen ebenfalls jährlich,
ob Aufbau und Funktionsweise des Internen Kontrollsystems und
des Risikomanagementsystems angemessen sind. Sie sind damit
wesentlicher Bestandteil des internen Überwachungssystems des
MVV Energie Konzerns.
Im Vergütungsbericht legen wir die Grundsätze unseres Vergütungssystems dar und informieren über Struktur und Höhe der Vergütungen der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der MVV
Energie AG. Darüber hinaus geben wir die Leistungen an, die für die
Mitglieder des Vorstands vorgesehen sind, falls sie aus dem Unter
nehmen ausscheiden oder in Ruhestand gehen.
Vergütung der Vorstandsmitglieder
Die Vorstandsmitglieder der MVV Energie AG sind zugleich Geschäftsführer der MVV RHE GmbH. Für die im Rahmen dieser
Funktion erbrachten Leistungen wurden die entsprechenden Kosten an die MVV RHE GmbH weiterverrechnet.
Der Vorstand erhielt im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe von
2 408 Tsd Euro (Vorjahr 2 219 Tsd Euro), die aus erfolgsunabhängi
gen und erfolgsbezogenen Komponenten bestehen.
Zwei Komponenten bestimmen die einjährige variable Vergütung
der Vorstandsmitglieder: Für den operativen Erfolg des MVV Energie
Konzerns wird den Vorstandsmitgliedern eine Jahrestantieme
gewährt. Diese bemisst sich am Adjusted EBIT des MVV Energie
Konzerns, allerdings abzüglich Restrukturierungsaufwendungen.
Zudem erhalten die Vorstandsmitglieder für die Renditesteigerung
des Unternehmens gemessen über einen Zeitraum von drei Jahren
eine Nachhaltigkeitstantieme. Diese orientiert sich am durchschnittlichen ROCE (Return on Capital Employed) vor IAS 39 Effekten des
MVV Energie Konzerns des abgelaufenen und der beiden vorherigen Geschäftsjahre. Für beide Komponenten gelten angemessene
Mindestschwellen und Kappungsgrenzen. Die Nachhaltigkeitstan
tieme machte im Geschäftsjahr 2013/14 den überwiegenden Teil
der variablen Vergütung aus. Eine mehrjährige variable Vergütung
ist nicht vorgesehen.
Weitere Leistungen von dritter Seite wurden weder zugesagt noch
gewährt.
Die folgende Tabelle zeigt die gewährten Zuwendungen und die
tatsächlichen Zuflüsse im Berichtsjahr nach dem Deutschen Corpo
rate Governance Kodex und die Gesamtbezüge nach DRS 17. Die
gewährten Zuwendungen und die tatsächlichen Zuflüsse sind aufgrund der Systematik des Vergütungssystems identisch.
MV V Energie 2013 / 14
101
Vergütungsbericht
Gewährte Zuwendungen und Zuflüsse
Dr. Georg Müller
Vorstandsvorsitzender
in Tsd Euro
Udo Bekker
Vorstand Personal (seit 1.1.2013)
2013/14
Min 2013/14
Max 2013/14
2012/13
2013/14
Min 2013/14
Max 2013/14
2012/13
460
460
460
460
330
330
330
225
Nebenleistungen
38
38
38
40
30
30
30
43
Sonstiges 3
17
17
17
18
9
9
9
5
Summe
515
515
515
518
369
369
369
273
Einjährige variable Vergütung
297
—
920
335
182
—
600
154
Gesamtbezüge
812
515
1 435
853
551
369
969
427
Versorgungsaufwand 4
190
190
190
178
121
121
121
209
1 002
705
1 625
1 031
672
490
1 090
636
Fixvergütung
1
2
Gesamtvergütung
Dr. Werner Dub
Vorstand Technik
Ralf Klöpfer
Vorstand Vertrieb (seit 1.10.2013)
2013/14
Min 2013/14
Max 2013/14
2012/13
2013/14
Min 2013/14
Max 2013/14
2012/13
275
275
275
275
275
275
275
—
Nebenleistungen
27
27
27
28
51
51
51
—
Sonstiges 3
16
16
16
16
5
5
5
—
Summe
318
318
318
319
331
331
331
—
Einjährige variable Vergütung
198
—
550
223
198
—
550
—
Gesamtbezüge
516
318
868
542
529
331
881
—
Versorgungsaufwand 4
151
151
151
135
275
275
275
—
Gesamtvergütung
667
469
1 019
677
804
606
1 156
—
Fixvergütung 1
2
1 Jährliche Fixvergütung inklusive Zulage für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Georg Müller in Höhe von 185 Tsd Euro und Einmalzahlung an Udo Bekker
2 Zuschüsse zur freiwilligen Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, freiwilligen Versicherung
bei der Berufsgenossenschaft, Erstattungen für Übergangsleistungen, geldwerte Vorteile/Sachbezüge
3 Gremienvergütung bei Tochter- und Beteiligungsunternehmen (Anspruch im Geschäftsjahr)
4 Dienstzeitaufwand gemäß IAS 19 aus Zusagen für Pensionen und sonstige Versorgungsleistungen
Versorgungszusagen
Den Vorstandsmitgliedern Dr. Georg Müller, Udo Bekker und Ralf
Klöpfer ist eine Versorgungsleistung zugesagt, deren Höhe sich nach
dem Stand virtueller Versorgungskonten zum Zeitpunkt des Versorgungsfalls bestimmt. Den virtuellen Versorgungskonten werden
jährlich Versorgungsbeiträge gutgeschrieben; die Versorgungskonten
werden jährlich verzinst.
Die Versorgungsleistung umfasst auch eine Anwartschaft auf Leistungen aufgrund dauerhafter Arbeitsunfähigkeit sowie eine Anwartschaft auf eine Hinterbliebenenversorgung.
Die Pensionsverpflichtungen für die Vorstandsmitglieder Dr. Georg
Müller, Udo Bekker und Ralf Klöpfer werden in der folgenden Tabelle
dargestellt:
Pensionsverpflichtungen
in Tsd Euro
Dr. Georg Müller
Udo Bekker
Ralf Klöpfer
Gesamt
Entwicklung der virtuellen Versorgungskonten
Versorgungsbeitrag
Stand
30.9.20141
Stand
30.9.20142
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
1361
152
1 582
2 471
190
69
83
110
196
352
121
8
—
110
110
275
275
—
1 444
372
1 888
3 098
586
77
2 Entsprechen dem Barwert der erreichten Ansprüche
MV V Energie 2013 / 14
Zuführung zur Pensionsrückstellung
Stand
1.10.2013
1 Inklusive Zinsen
102
Pensionsrückstellung
Vergütungsbericht
Die Gesamtversorgung des Vorstandsmitglieds Dr. Werner Dub wird
bis zu seinem Ausscheiden am 31. Dezember 2014 auf Basis einer
ruhegehaltsfähigen Vergütung fortgeführt. Die Versorgungsleistung
beträgt maximal 70 % der ruhegehaltsfähigen Vergütung. Angerechnet werden anderweitiges Arbeitseinkommen, Rente aus der
gesetzlichen Rentenversicherung sowie sonstige Versorgungsbezüge, die mindestens zur Hälfte auf Beitragsleistungen eines Arbeitgebers beruhen. Die Versorgungsleistung enthält als Rentenbaustein auch eine Anwartschaft auf eine Erwerbsminderungs- und
Hinterbliebenenversorgung.
Die Pensionsverpflichtung für Dr. Werner Dub wird in der folgenden
Tabelle dargestellt:
Pensionsverpflichtung
in Tsd Euro
Dr. Werner Dub
Wert der
Endrente1
110
Versorgungsprozentsatz2
68 %
Zuführung zur
Pensionsrückstellung
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
151
75
Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder
Die Vergütung unserer Aufsichtsratsmitglieder steht in einem angemessenen Verhältnis zu ihrer Verantwortung und dem Umfang
ihrer Tätigkeiten. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im
Berichtsjahr jeweils eine Jahresvergütung in Höhe von 10 Tsd Euro,
wobei der Aufsichtsratsvorsitzende den doppelten und sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag erhielt. Der Vorsitzende des
Bilanzprüfungsausschusses erhielt eine zusätzliche Jahresvergütung
in Höhe von 5 Tsd Euro, die Mitglieder des Bilanzprüfungsausschusses erhielten eine zusätzliche Jahresvergütung in Höhe von 2,5 Tsd
Euro. Ferner wurde ein Sitzungsgeld von 1 Tsd Euro pro Person und
Sitzung des Plenums beziehungsweise der Ausschüsse gewährt.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält für eine Aufsichtsratssitzung den doppelten Betrag. Ebenso erhält der Vorsitzende des
Bilanzprüfungsausschusses den doppelten Betrag für eine Sitzung
des Bilanzprüfungsausschusses. Die gesamten Bezüge beliefen
sich auf 431 Tsd Euro. Die Vergütung der Arbeitnehmervertreter
im Aufsichtsrat (exklusive ihrer Aufsichtsratsvergütung) betrug im
Berichtsjahr 839 Tsd Euro. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind in
einer gesonderten Übersicht auf Seite 171 dargestellt.
1 Erreichter Anspruch unter Berücksichtigung von Anrechnungsbeträgen
2 Erreichter Gesamtversorgungssatz in Bezug auf die Altersrente in Prozent
Aufsichtsratsbezüge1
Die ehemaligen Mitglieder des Vorstands erhielten im Berichtsjahr
Bezüge in Höhe von 348 Tsd Euro. Für Pensionsverpflichtungen
gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands sind insgesamt
13 644 Tsd Euro zurückgestellt. Im Berichtsjahr betrug die Gesamtzuführung 408 Tsd Euro.
Gemäß IAS 24 zählen Mitglieder des Managements in Schlüsselfunktionen zu den unternehmensnahen Personen. Neben dem Vorstand gehören hierzu im MVV Energie Konzern auch die aktiven
Bereichsleiter und Prokuristen der MVV Energie AG. Diese Personen
gruppe erhält ihre Bezüge ausschließlich von der MVV Energie AG.
Die Vergütungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 2 717 Tsd Euro,
hiervon 2 601 Tsd Euro für kurzfristig fällige Leistungen.
Mitglieder des Managements in Schlüsselfunktionen erhalten, soweit sie nicht über die Zusatzversorgungskasse (ZVK) abgesichert
sind, eine beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Höhe
von bis zu 8,6 % der festen Vergütung. Dabei können sie innerhalb
der im Konzern angebotenen Durchführungswege festlegen, welche biometrischen Risiken sie absichern möchten. Die Gesamtaufwendungen im Rahmen der oben genannten Vergütungen beliefen
sich im Berichtsjahr auf 116 Tsd Euro.
Aufsichtsratsvergütung
Sitzungsgelder
Dr. Peter Kurz
20 000
22 000
Johannes Böttcher
10 000
7 000
Timo Carstensen
10 000
7 000
Peter Dinges
17 500
17 000
Ralf Eisenhauer
10 000
11 000
Peter Erni
12 500
12 000
Detlef Falk
12 500
13 000
Reinhold Götz
10 000
4 000
Prof. Dr. Egon Jüttner
10 000
5 000
Heike Kamradt
10 000
10 000
9 972
7 000
in Euro
Daniela Kirchner
Gunter Kühn
56
—
Dr. Antje Mohr
10 000
7 000
Dr. Lorenz Näger
12 500
10 000
Wolfgang Raufelder
10 000
6 000
Christian Specht
10 000
7 000
Dr. Dieter Steinkamp
10 000
5 000
Carsten Südmersen
12 500
14 000
Katja Udluft
10 000
7 000
Prof. Heinz-Werner Ufer
15 000
19 000
Jürgen Wiesner
Gesamt
10 000
8 000
232 528
198 000
1 Mitglieder des Aufsichtsrats, die während des Berichtsjahrs in den Aufsichtsrat eingetreten
oder aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sind, erhielten die Vergütung zeitanteilig
entsprechend der Dauer ihrer Amtszeit. Der ausgewiesene Betrag ergibt sich aus der
taggenauen Abrechnung der Vergütung des Berichtsjahrs.
MV V Energie 2013 / 14
103
Übernahmerelevante Angaben
Ü b e rN a h m e r e l e va n t e
angaben
Vorschriften zur Ernennung und Abberufung
des Vorstands und zur Satzungsänderung
Der zusammengefasste Lagebericht enthält übernahmerelevante
Angaben gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB. Der Vorstand hat
sich mit diesen Angaben befasst und gibt folgende Erläuterungen
hierzu:
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands
richtet sich nach §§ 76 ff. AktG insbesondere 84 f. AktG und
30 ff. MitbestG. Der Vorstand der Gesellschaft besteht nach der
Satzung der Gesellschaft aus mindestens zwei Mitgliedern. Die
Bestimmung der Anzahl der Mitglieder sowie deren Bestellung und
Abberufung erfolgt durch den Aufsichtsrat. Die Bestellung erfolgt
auf längstens fünf Jahre; eine wiederholte Bestellung ist zulässig.
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag 30. September 2014 insgesamt 168 721 397,76 Euro. Es war
eingeteilt in 65 906 796 auf den Namen lautende nennwertlose
Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von
2,56 Euro je Stückaktie. Jede Aktie gewährt eine Stimme in der
Hauptversammlung der MVV Energie AG und die sich aus dem
Gesetz und der Satzung ergebenden Rechte und Pflichten.
Beschränkungen von Stimmrechten und Vinkulierungen
Beschränkungen von Stimmrechten und Vinkulierungen bestehen
nicht. Entsprechende Vereinbarungen zwischen den Aktionären
sind dem Vorstand nicht bekannt. Aktien mit Sonderrechten, die
Kontrollbefugnisse verleihen, existieren nicht.
Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital,
die 10 % der Stimmrechte überschreiten
Die Stadt Mannheim hielt zum Bilanzstichtag mittelbar 50,1 % der
Anteile der MVV Energie AG; die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe, hielt unmittelbar 22,5 % und die RheinEnergie AG, Köln, unmittelbar 16,3 % der Aktien.
Stimmrechtskontrolle
Eine Stimmrechtskontrolle im Sinne von §§ 289 Abs. 4 Nr. 5 und
315 Abs. 4 Nr. 5 HGB findet nicht statt.
Die Änderung der Satzung erfolgt nach § 133 und §§ 179 ff. AktG.
Gemäß § 11 Abs. 3 der Satzung der Gesellschaft ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur die
Fassung betreffen. Gemäß § 19 Abs. 1 der Satzung reicht für eine
Satzungsänderung auch die einfache Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen stimmberechtigten Grundkapitals aus,
sofern nach zwingenden gesetzlichen Gründen keine größere
Mehrheit erforderlich ist.
Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe und
zum Rückkauf von Aktien
Die Hauptversammlung hat den Vorstand durch Beschluss vom
12. März 2010 ermächtigt, bis zum 11. März 2015 eigene Aktien
zu erwerben und zwar bis zu einem Umfang von 16,9 Mio Euro –
das waren zum Zeitpunkt der Beschlussfassung 10 % des bestehenden Grundkapitals.
Die Hauptversammlung hat den Vorstand durch Beschluss vom
14. März 2014 ermächtigt, das Grundkapital bis zum 13. März 2019
mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe von bis zu 20 Mio
neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder
Sacheinlagen einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 51,2
Mio Euro zu erhöhen.
Der Vorstand der MVV Energie AG hat von diesen Ermächtigungen
bislang keinen Gebrauch gemacht.
Entschädigungsvereinbarungen und
Change-of-Control-Klauseln
Bei der MVV Energie AG bestehen keine Regelungen in wesent
lichen Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge
eines Übernahmeangebots (Change-of-Control-Klauseln). Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots
bestehen ebenfalls nicht.
104
MV V Energie 2013 / 14
Nachtragsbericht / Prognosebericht
N ac h t r ag s b e r i c h t
Prognosebericht
Vom Bilanzstichtag 30. September 2014 bis zur Aufstellung des
Konzernabschlusses 2013/14 haben sich die Rahmenbedingungen
für unser Geschäft über die nachstehenden Sachverhalte hinaus nicht
wesentlich verändert.
Prognose des Vorstands zum Geschäftsverlauf
Anfang Oktober 2014 hat der Mannheimer Gemeinderat der Verlängerung der Konzessionsverträge mit der MVV Energie AG für Strom,
Gas und Wasser sowie des Gestattungsvertrags für die Fernwärme
zugestimmt. Die neuen Verträge haben eine Laufzeit bis zum Jahr
2034.
Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat am 15. Oktober 2014
einer Beteiligung des Unternehmens an der Wörrstädter Juwi AG
zugestimmt. Die MVV Energie AG beabsichtigt, im Wege einer
Kapitalerhöhung 50,1 % an dem deutschen Marktführer im Bereich
der erneuerbaren Energien zu übernehmen. Voraussetzung für
diese Transaktion, die bis zum Jahresende 2014 abgeschlossen werden soll, ist die erfolgreiche Umsetzung des Finanzierungskonzepts
unter Mitwirkung der beteiligten Finanzierungsgeber sowie die
Zustimmung des Bundeskartellamts. Mit dieser neuen Beteiligung
erreicht der MVV Energie Konzern einen zentralen Meilenstein bei
der Umsetzung seiner im Jahr 2009 mit MVV 2020 eingeleiteten
strategischen Neuausrichtung.
Am 7. November 2014 haben wir die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der Münchener BayWa r.e., der irischen
Glen Dimplex Group und der Münchener GreenCom Networks AG
bekannt gegeben. Dabei hält die MVV Energie AG 34,8 %,
BayWa r.e. und Glen Dimplex je 25,1 % und GreenCom Networks
15 % der Unternehmensanteile. In der gemeinsamen Gesellschaft
BEEGY GmbH werden dezentrale, erneuerbare Energieerzeugung,
Services und informationstechnische Komponenten sowie Komplettlösungen und Dienstleistungen für Privatkunden, Handel, Gewerbe
und Industrie gebündelt. Für MVV Energie bildet BEEGY damit die
logische Ergänzung unserer auf das Energiesystem der Zukunft ausgerichteten Produkt- und Dienstleistungspalette.
Nach wie vor stellen der tiefgreifende Umbau des Energieversorgungssystems in Deutschland und energiepolitische Entscheidungen auch auf EU-Ebene die Energieunternehmen vor große
Herausforderungen. Dadurch werden auch die Ergebnisse des MVV
Energie Konzerns weiter belastet; dem steuern wir mit Kosten
einsparungen und kontinuierlichen Effizienzsteigerungen gegen.
Einen positiven Effekt auf das Ergebnis des Geschäftsjahrs 2014/15
werden unsere Wachstumsinvestitionen haben: Im Jahr 2015 werden wir das abfallbefeuerte Heizkraftwerk in Plymouth und das
Biomassekraftwerk in Ridham Dock, beides in Großbritannien,
ebenso wie unsere dritte Biomethananlage in Sachsen-Anhalt in
Betrieb nehmen; alle Anlagen befinden sich derzeit im Bau. Wir
werden den Weg, den wir eingeschlagen haben, fortführen und
so die Möglichkeiten konsequent nutzen, die sich aus dem Wandel
des Energiesystems ergeben.
Künftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren in ihrem Herbstgutachten vom 9. Oktober 2014 für
Deutschland im Gesamtjahr 2014 ein Wirtschaftswachstum von
1,3 %. Für das Jahr 2015 rechnen sie mit einem Anstieg des Brutto
inlandsprodukts (BIP) von 1,2 %. Die Experten gehen dabei davon
aus, dass die deutsche Wirtschaft trotz der expansiven Finanzpolitik
und der weiterhin niedrigen Zinsen in 2015 deutlich unterausgelastet sein wird. Wachstumsimpulse werden insbesondere aus
der positiven Entwicklung der Binnenwirtschaft erwartet. Belastend
wirken hingegen das mäßige Expansionstempo der Weltwirtschaft
und die niedrige Dynamik in der Eurozone.
Künftige Branchenentwicklung
Die wirtschaftliche Entwicklung der Energieunternehmen in
Deutschland wird insbesondere durch die Umsetzung des Erneuer
bare-Energien-Gesetzes (EEG) geprägt werden. Zudem stehen weitere energiepolitische Entscheidungen und Gesetzesänderungen an,
unter anderem die konkrete Ausgestaltung des Auktionsdesigns zur
wettbewerblichen Ermittlung der Vergütungshöhe für Strom aus
erneuerbaren Energien und die Reform des Kraft-Wärme-KopplungGesetzes (KWKG). Mehr Informationen hierzu befinden sich im
Kapitel Rahmenbedingungen ab Seite 53.
MV V Energie 2013 / 14
105
Prognosebericht
Der anhaltend starke Verfall der Preise an den Stromgroßhandelsmärkten hat zur Folge, dass die Profitabilität von konventionellen
Kraftwerken und insbesondere auch von Kraftwerken mit umwelt
freundlicher Kraft-Wärme-Kopplung stark zurückgegangen ist.
Mehrere Energieunternehmen haben bereits konventionelle Stromerzeugungskapazitäten vom Netz genommen und angekündigt,
weitere Anlagen stilllegen zu wollen. Es ist zu erwarten, dass sich
dieser Trend fortsetzt. Aus diesem Grund ist es notwendig, einen
Kapazitätsmechanismus einzuführen, der es ermöglicht, vorrätig
gehaltene Erzeugungskapazitäten wirtschaftlich zu betreiben.
Auch in absehbarer Zeit wird es erforderlich sein, effiziente konventionelle Kraftwerke zu betreiben und neu zu bauen: Nur so
kann die schwankende Verfügbarkeit von Strom aus Windkraftund Photovoltaikanlagen ausgeglichen und die Versorgungssicherheit aufrechterhalten werden.
Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien wird die Energieversorgung dezentraler; im zukünftigen Energiesystem kann der Kunde
zum Produzenten und intelligenten Verbraucher von Energie, das
heißt zum Prosumenten, werden. Für die Energiewirtschaft bedeutet dies, dass sie frühzeitig neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen entwickeln muss, um den sich verändernden Anforderungen der Kunden gerecht werden und die Energiewelt von morgen
mitgestalten zu können. Es geht dabei um die Entwicklung innovativer Produkte und Lösungen, in deren Mittelpunkt der Kunde
steht und die einen hohen Grad an Vernetzung haben. So werden
beispielsweise Demand-Side-Management-Konzepte an Bedeutung
gewinnen, die über smarte Anwendungen den Energieverbrauch in
Abhängigkeit von der Lastsituation im Netz und der Energiepreise
am Großhandelsmarkt beeinflussen. Die neue Form der Energieversorgung wird maßgeblich von Technologie und Digitalisierung
getrieben sein; das erfordert branchenübergreifende Kooperationen
und Partnerschaften zum Beispiel mit der IT-, Telekommunikationsund Automobilbranche sowie mit der Gebäudewirtschaft und dem
Wohnungsbau. MVV Energie wird dabei mit ihrem Know-how als
Energieversorger und -dienstleister auch in Zukunft Vorreiter, Treiber und Motor sein.
Auswirkungen der Rahmenbedingungen auf MVV Energie
Die energiepolitischen Rahmenbedingungen und energiewirtschaftlichen Entwicklungen werden unsere Geschäftsentwicklung auch im
Geschäftsjahr 2014/15 spürbar beeinflussen. Ein weiterer Verfall der
Stromgroßhandelspreise würde sich negativ auf unser operatives Er
gebnis auswirken; Gesetzesänderungen könnten unser Investitionsverhalten beeinflussen.
Auswirkungen auf unsere Geschäftsentwicklung werden zudem der
Witterungsverlauf und – wenn auch nicht in so hohem Maße – die
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland haben.
106
MV V Energie 2013 / 14
Strategie setzt auf nachhaltiges Wachstum
Unsere in der Unternehmensstrategie definierten Wachstumsfelder
befinden sich im Einklang mit den energiepolitischen Zielsetzungen. Daher können wir zeitnah Chancen nutzen, die sich aus dem
Umbau des Energiesystems ergeben, um nachhaltig und profitabel zu wachsen. Mehr zu unserer Strategie lesen Sie im Kapitel
Unternehmensstrategie ab Seite 48.
Künftige Märkte, Produkte und Dienstleistungen
Im Rahmen des Ausbaus der erneuerbaren Energien sehen wir
weiterhin großes Wachstumspotenzial bei der WINDENERGIE AN
LAND (ONSHORE). Zum einen wollen wir verstärkt eigene Windparkprojekte entwickeln. Zum anderen bleibt auch die Übernahme
von bestehenden Windparks eine Option – sofern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen.
Im Juni 2014 haben wir in Staßfurt, Sachsen-Anhalt, gemeinsam
mit dem Erneuerbare-Energien-Unternehmen BayWa r.e. mit dem
Bau unserer dritten BIOMETHANANLAGE begonnen. Die neue
Anlage soll ab Mitte 2015 Biomethan in das öffentliche Erdgasnetz einspeisen.
Wir bauen die FERNWÄRME MIT KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG an
unseren Standorten Mannheim, Kiel, Offenbach und Ingolstadt
sowie an einzelnen Standorten der Tschechischen Republik weiter
aus und verdichten sie. Der Bau des modernen, energieeffizienten
Block 9 im Grosskraftwerk Mannheim (GKM) macht große Fortschritte: Im Jahr 2015 wird er wie geplant die älteren Blöcke 3 und 4
ersetzen und langfristig die regionale Strom- und Wärmeversorgung
sichern.
Die Unternehmensentwicklung in unserem TEILKONZERN KIEL
wird bestimmt vom Auslaufbetrieb des Gemeinschaftskraftwerks
Kiel (GKK) – ein Joint Venture der E.ON Kraftwerke GmbH und
der Stadtwerke Kiel. Als anschließende Erzeugungslösung ist der
Neubau eines Gasheizkraftwerks vorgesehen.
Die Abfall- und Biomassemärkte in GROSSBRITANNIEN und
FRANKREICH bieten Wachstumschancen für unsere Unternehmens
gruppe. Wie zuvor erwähnt, werden das abfallbefeuerte Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Plymouth und das
KWK-fähige Biomassekraftwerk am englischen Hafenstandort Ridham Dock im Jahr 2015 in Betrieb gehen. Im Mai 2014 hat unsere
Tochtergesellschaft MVV Umwelt GmbH mit dem französischen
kommunal-privatwirtschaftlichen Unternehmen Semardel das Gemeinschaftsunternehmen Solutions Européennes de Valorisation
Énergétique S.A.S. (SEVE) gegründet. SEVE wird sich in Frankreich
bei Ausschreibungen für die Betriebsführung von Abfallverwertungsanlagen bewerben.
Prognosebericht
Wir entwickeln unsere Geschäftsmodelle für DEZENTRALES ENERGIEMANAGEMENT weiter. Für Industrie- und Gewerbeunternehmen
gewinnen ENERGIEEINSPAR- UND ENERGIEEFFIZIENZLÖSUNGEN
weiter an Bedeutung. Unsere Tochtergesellschaft MVV Enamic GmbH
will diese wirtschaftlichen Chancen nutzen. Als Energiedienstleister
verfügt sie über langjährige Erfahrung im Bereich von Effizienz- und
Contracting-Lösungen.
Wir beteiligen uns aktiv am zunehmenden WETTBEWERB UM
KONZESSIONEN und bewerben uns gezielt um attraktive, neu aus
geschriebene Konzessionen. Bestehende Partnerschaften mit Kommunen wollen wir erhalten und erfolgreich weiterführen.
Entwicklung künftiger Geschäftsmodelle
für erneuerbare Energien
Bisher wird der wirtschaftliche Betrieb von Erzeugungsanlagen
aus erneuerbaren Energie wesentlich durch Förderung gestützt.
Künftig werden Kunden verstärkt Lösungen nachfragen, die
eine wirtschaftliche Nutzung von Anlagen zur regenerativen
Energieerzeugung ermöglichen. Hierzu neue Geschäftsmodelle zu
entwickeln, hat sich ein Verbundprojekt zur Aufgabe gemacht. Es
besteht aus der energy & meteo GmbH als Konsortialführer in Zusammenarbeit mit der MVV Energie AG und dem Fraunhofer Institut für
System- und Innovationsforschung ISI. Das Projekt soll Methoden
testen, um die flexible Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien
und deren Verbrauch zu optimieren und an den Wärmemarkt zu
koppeln. In dem Projekt wird erforscht, wie Energie aus dezentralen
Anlagen in einem virtuellen Kraftwerk gebündelt werden und wie
eine bestmögliche effiziente Vermarktung an verschiedenen Energie
märkten erreicht werden kann.
In einem weiteren Schritt soll der Strommarkt mit dem Wärmemarkt
gekoppelt werden. Bei MVV Energie läuft derzeit ein Test, bei dem
aus einer Photovoltaikanlage ein kleiner Wärmespeicher gespeist
wird. Darauf aufbauend wird im Projekt untersucht, wie die Erzeugung aus erneuerbaren Energien in unser Fernwärmenetz integriert
werden kann. Das Innovationsprojekt hat eine Laufzeit von September 2013 bis August 2016 und wird vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie und dem Bundesumweltministerium
gefördert.
Voraussichtliche Umsatzentwicklung
Aus heutiger Sicht erwarten wir, dass die UMSATZERLÖSE (OHNE
ENERGIESTEUERN) des MVV ENERGIE KONZERNS im Geschäftsjahr 2014/15 (Zeitraum Oktober 2014 bis September 2015) bei normalem Witterungsverlauf gegenüber dem Vorjahr (3,8 Mrd Euro)
moderat steigen werden.
Unsere Wachstumsinvestitionen werden sich insbesondere auf
die Umsatzentwicklung im BERICHTSSEGMENT ERZEUGUNG
UND INFRASTRUKTUR auswirken: Mit Inbetriebnahme der beiden
Anlagen in Großbritannien und der Biomethananlage in Staßfurt
werden die Umsatzerlöse des Berichtssegments ab dem Geschäftsjahr 2014/15 stark steigen.
Im BERICHTSSEGMENT HANDEL UND PORTFOLIOMANAGEMENT
gehen wir davon aus, dass die Stromhandelsmengen gegenüber
dem Geschäftsjahr 2013/14 steigen werden. Auch für die Gasportfoliobewirtschaftung erwarten wir ein leichtes Wachstum.
Aufgrund der weiterhin niedrigen Stromgroßhandelspreise rechnen wir für das Geschäftsjahr 2014/15 im Berichtssegment Handel
und Portfoliomanagement insgesamt damit, dass die Umsatzerlöse
moderat über dem Vorjahresniveau liegen werden.
Wir gehen davon aus, dass wir im BERICHTSSEGMENT VERTRIEB
UND DIENSTLEISTUNGEN die Direktvermarktung von Strom aus
erneuerbaren Energien nach dem Marktprämienmodell und
unsere bundesweiten Vertriebsaktivitäten weiter ausbauen können. Bei normalem Witterungsverlauf rechnen wir im Fernwärmeund Gasgeschäft mit Endkunden mit höheren Absatzmengen, da
das Geschäftsjahr 2013/14 durch eine außergewöhnlich milde
Heizperiode gekennzeichnet war. Für das Berichtssegment Vertrieb
und Dienstleistungen erwarten wir daher, dass die Umsatzerlöse
im Geschäftsjahr 2014/15 deutlich steigen werden.
Durch die Anwendung von IFRS 11 ab dem Geschäftsjahr 2014/15
werden die Gesellschaften Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen
GmbH, Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH und Stadtwerke
Ingolstadt Netze GmbH nicht mehr quotal bilanziert, sondern
nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.
Das bedeutet, dass die Umsatzerlöse dieser Gesellschaften ab
dem Geschäftsjahr 2014/15 nicht mehr im Berichtssegment
Strategische Beteiligungen abgebildet werden. Aufgrund
der Konsolidierungsänderung sinkt der ausgewiesene Umsatz um
rund 90 Mio Euro.
MV V Energie 2013 / 14
107
Prognosebericht
Voraussichtliche Entwicklung wesentlicher GuV-Positionen
Wir gehen davon aus, dass sich der Materialaufwand des MVV
Energie Konzerns im Geschäftsjahr 2014/15 weitgehend proportional zum Umsatz entwickeln wird. Die planmäßigen Abschreibungen werden investitionsbedingt zunehmen. Die Entwicklung des
Personalaufwands wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst
werden: Durch die Anwendung von IFRS 11 ab dem Geschäftsjahr
2014/15 werden die Gesellschaften des Teilkonzerns Ingolstadt wie
zuvor beschrieben nicht mehr quotal bilanziert, sondern nach der
Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Dies führt
zu einer Reduzierung des Personalaufwands. Dem stehen jedoch
Tariferhöhungen und ein Personalaufbau in unseren Wachstumsfeldern gegenüber, sodass wir insgesamt davon ausgehen, dass
der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2014/15 gegenüber der
Berichtsperiode steigt.
Voraussichtliche Ergebnisentwicklung
Die Erzeugungsmargen aus der Steinkohleverstromung (Clean Dark
Spread) werden hauptsächlich bestimmt durch die Strompreise
an den Großhandelsmärkten, die Kohlebezugsaufwendungen
einschließlich der Euro/US-Dollar-Wechselkursentwicklung sowie
durch den Preis für CO2-Emissionszertifikate. Strom wird nach
wie vor auf einem niedrigen Strompreis- und Spread-Niveau vermarktet, was sich im Geschäftsjahr 2014/15 erneut negativ auf
unsere Ergebnisse auswirken wird. Der Belastung steuern wir mit
Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen gegen und kompensieren so auch einen Teil der Anlaufkosten für unsere Wachstumsinvestitionen. Aus der Inbetriebnahme der beiden im Bau
befindlichen Anlagen in Großbritannien und der im Bau befindlichen Biomethananlage in Staßfurt in 2015 erwarten wir einen
positiven Ergebniseffekt.
Insgesamt geht der Vorstand aus operativer Sicht davon aus, dass
das ADJUSTED EBIT DES MVV ENERGIE KONZERNS im Geschäftsjahr 2014/15 zwischen 180 und 195 Mio Euro liegen wird; die
Ergebnisentwicklung insgesamt wird wie in den letzten Geschäftsjahren auch von den Witterungsverhältnissen abhängen.
Die Ergebnisentwicklung im BERICHTSSEGMENT ERZEUGUNG
UND INFRASTRUKTUR wird geprägt von der Entwicklung des
Strompreises und dem Regulierungsumfeld im Netzgeschäft; Einfluss haben zudem Zusatzkosten, die dadurch entstehen, dass wir
gesetzliche Anforderungen umsetzen. Insbesondere aufgrund der
positiven Ergebnisbeiträge unserer neuen Anlagen in Großbritannien und der Biomethananlage in Staßfurt – in Abhängigkeit vom
jeweiligen konkreten Zeitpunkt der Inbetriebnahme – rechnen
wir in diesem Berichtssegment mit einem starken Ergebnisanstieg
gegenüber dem Geschäftsjahr 2013/14.
108
MV V Energie 2013 / 14
Das Ergebnis des BERICHTSSEGMENTS HANDEL UND PORTFOLIO
MANAGEMENT wird wesentlich durch die Entwicklung des Strompreises und den auf historisch niedrigem Niveau befindlichen Clean
Dark Spread (CDS) beeinflusst. Für den CDS 2015 und CDS 2016
rechnen wir aus heutiger Sicht sogar mit einem weiteren Rückgang. Für das Geschäftsjahr 2014/15 gehen wir deshalb davon
aus, dass das Ergebnis in diesem Berichtssegment gegenüber dem
Vorjahr erneut stark zurückgehen wird.
Im BERICHTSSEGMENT VERTRIEB UND DIENSTLEISTUNGEN wird
das Ergebnis durch verschiedene Faktoren bestimmt: Wir erwarten
ein Umsatzwachstum im Direktvermarktungsgeschäft von Strom
aus erneuerbaren Energien über das Marktprämienmodell und aus
unseren bundesweiten Vertriebsaktivitäten; in hohem Maße wirkt
sich zudem der Witterungsverlauf auf das Ergebnis aus. Insgesamt
gehen wir für das Berichtssegment Vertrieb und Dienstleistungen
im Geschäftsjahr 2014/15 von einem deutlichen Ergebnisanstieg
gegenüber dem Geschäftsjahr 2013/14 aus.
Einzelabschluss nach HGB
Im Einzelabschluss der MVV Energie AG nach HGB rechnen wir damit, dass die Umsatzerlöse (ohne Energiesteuern) im Geschäftsjahr
2014/15 gegenüber dem Berichtsjahr (1,9 Mrd Euro) stark steigen
werden. Hierzu wird vor allem das Wachstum im Firmenkunden
geschäft beitragen sowie die Direktvermarktung erneuerbarer
Energien über das Marktprämienmodell und der Ausbau unserer
bundesweiten Vertriebsaktivitäten. Bei normalem Witterungsverlauf gehen wir davon aus, dass die Umsatzerlöse und Absatzmengen im Fernwärme- und Gasgeschäft im Geschäftsjahr 2014/15
gegenüber dem Berichtsjahr steigen werden – denn das Berichtsjahr wurde von einer außergewöhnlich milden Witterung geprägt.
Da die beiden im Bau befindlichen Anlagen in Großbritannien
auch nach Inbetriebnahme zunächst noch nicht zum Jahresüberschuss nach HGB beitragen, gehen wir davon aus, dass der Jahres
überschuss nach Steuern im Geschäftsjahr 2014/15 gegenüber
dem Vorjahr (79 Mio Euro) deutlich zurückgehen wird.
Stabile Dividende
Die MVV Energie AG fühlt sich nach wie vor einer auf Kontinuität
ausgerichteten Dividendenpolitik verpflichtet, die unseren Aktionären eine solide Rendite gewährleistet. Der Vorstand plant daher für
das Geschäftsjahr 2013/14 eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende in Höhe von 0,90 Euro je Aktie. Der Dividendenvorschlag für die Hauptversammlung 2015 wird von Vorstand und
Aufsichtsrat im Dezember 2014 beschlossen.
Prognosebericht
Geplante Investitionen
Künftige Chancen und Risiken
Wir haben für das Geschäftsjahr 2014/15 ein Investitionsvolumen
von rund 500 Mio Euro geplant; hiervon werden rund 300 Mio
Euro in Wachstumsinvestitionen und rund 200 Mio Euro in unser
Bestandsgeschäft fließen. Von den Wachstumsinvestitionen sind bereits 30 % beschlossen. Die größten Investitionsprojekte für unser
zukünftiges Wachstum sind dem Berichtssegment Erzeugung und
Infrastruktur zugeordnet: die Fertigstellung der thermischen Abfallverwertungsanlage in Plymouth und des Biomassekraftwerks in
Ridham Dock sowie der weitere Ausbau bei erneuerbaren Energien
– sowohl mit Partnern als auch als Projektentwickler. Einen weiteren Schwerpunkt bilden der Ausbau und die Verdichtung unserer
Fernwärmenetze in Mannheim und Offenbach. Mit den geplanten
Investitionen in das Bestandsgeschäft optimieren wir unsere Ver
sorgungsanlagen und Netze und erhalten so deren Substanz.
Im Bericht zu Chancen und Risiken ab Seite 94 stellen wir die für
uns relevanten Risikokategorien ausführlich dar. Für das Geschäftsjahr 2014/15 erwarten wir aus heutiger Sicht keine Änderungen.
Unkalkulierbare Faktoren, wie der Witterungsverlauf, beeinflussen
unser Ergebnis regelmäßig. Insbesondere im Zusammenhang mit
unseren großen Investitionsprojekten ergeben sich Unsicherheiten:
Wie bei jedem großen Bauvorhaben könnten trotz guten Projektmanagements ungeplante Verzögerungen bis zur Fertigstellung auf
treten. Nach Inbetriebnahme unserer neuen Anlagen in Plymouth
und Ridham Dock in Großbritannien könnte die Entwicklung des
Euro/Pfund-Wechselkurses für unsere künftigen Unternehmensergebnisse an Bedeutung gewinnen. Aus dem Umbau des Energiesystems in Deutschland resultieren für uns sowohl Chancen als auch
Risiken für unser mittel- und langfristig profitables Wachstum.
Bedeutende Wachstumsinvestitionen des MVV Energie Konzerns
Aus heutiger Sicht gibt es keine Anzeichen für Risiken, die den
Fortbestand des Unternehmens im Verlauf des Geschäftsjahrs
2014/15 und darüber hinaus gefährden könnten.
Gesamt
Investitionsvolumen
in Mio Euro
Voraussichtliche
Inbetriebnahme
Zukunftsgerichte Aussagen und Prognosen
Thermische Abfallverwertungs
anlage in Plymouth
(Berichtssegment Erzeugung
und Infrastruktur)
250
2014/15
BMHKW Ridham Dock in Kent
(Berichtssegment Erzeugung
und Infrastruktur)
140
2014/15
14
2014/15
Biomethananlage in Staßfurt
(Berichtssegment Erzeugung
und Infrastruktur)
Erwartete Finanzlage
Unser zusammengefasster Lagebericht für den MVV Energie
Konzern (nach IFRS) und die MVV Energie AG (nach HGB) enthält
in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf heutigen Annahmen
und Einschätzungen beruhen. Auch wenn der Vorstand davon
überzeugt ist, dass diese getroffenen Annahmen und Planungen
zutreffend sind, können die tatsächliche Entwicklung und die tatsächlichen Ergebnisse in der Zukunft hiervon aufgrund der derzeit
großen energiepolitischen Unsicherheiten sowie einer Vielzahl von
internen und anderen externen Faktoren abweichen.
Der MVV Energie Konzern hat einen unverändert guten Zugang
zum Finanzmarkt und kann seinen Liquiditätsbedarf problemlos
decken.
Mit einer bereinigten Eigenkapitalquote von 35,1 % konnten
und können wir das Tempo bei unseren Investitionen auch im
Geschäftsjahr 2014/15 hoch halten. Unsere Investitionen in das
Bestandsgeschäft finanzieren wir überwiegend über Abschreibungsgegenwerte; für unsere Wachstumsprojekte nutzen wir den
operativen Cashflow sowie projektbezogene optimierte Finanzierungen. Strukturell ähnliche Projekte mit vergleichbaren Lauf
zeiten bündeln wir. Die hierfür benötigten Mittel nehmen wir am
Kapitalmarkt auf oder nutzen unsere flüssigen Mittel. Alternativ
zum Bankenmarkt beobachten wir weitere Finanzierungsquellen
wie den Schuldscheinmarkt. Wir haben Kennzahlen als Leitplanken
für fremdfinanziertes Wachstum definiert, die wir einhalten. Damit
gewährleisten wir weiterhin ein implizites Rating von MVV Energie
im Investment-Grade Bereich.
MV V Energie 2013 / 14
109
112 . Gewinn- und Verlustrechnung
112 . Gesamtergebnisrechnung
113 . Bilanz
114 . eigenkapitalveränderungsrechnung
115 . Kapitalflussrechnung
117 . erläuterungen zum Konzernabschluss 2013/14
130 . Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
133 . Erläuterungen zur Bilanz
170 . Versicherung der gesetzlichen Vertreter
171 . organe der Gesellschaft
179 . Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
KONZERNABSCHLUSS
Gewinn- und Verlustrechnung
Gewinn- und Verlustrechnung
vom 1.10.2013 bis zum 30.9.2014
Gewinn- und Verlustrechnung des MVV Energie Konzerns
in Tsd Euro
1.10.2013 bis 30.9.2014
1.10.2012 bis 30.9.2013
3 990 055
4 260 123
Umsatzerlöse
Abzüglich Strom- und Erdgassteuer
196 908
216 095
3 793 147
4 044 028
1
1 102
1 589
2
16 415
15 662
3
184 906
216 338
4
Materialaufwand
3 064 434
3 269 094
5
Personalaufwand1
336 343
336 843
6
Sonstige betriebliche Aufwendungen
264 221
321 195
7
22 486
14 135
8
3 227
1 506
8
EBITDA2
356 285
366 126
Abschreibungen
164 839
167 595
EBITA
191 446
198 531
Umsatzerlöse nach Strom- und Erdgassteuer
Bestandsveränderungen
Aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Sonstiges Beteiligungsergebnis
Restrukturierungsaufwand 1
EBIT
—
– 11 251
191 446
209 782
9
10
23 746
– 3 004
167 700
212 786
Finanzerträge
30 594
11 123
11
Finanzaufwendungen1
79 272
72 168
12
142 768
148 737
41 371
43 434
101 397
105 303
davon Ergebnis aus der Bewertung von Derivaten nach IAS 39
davon EBIT vor Ergebnis aus der Bewertung von Derivaten nach IAS 39
EBT
Ertragsteuern1
Jahresüberschuss
9 235
20 450
davon Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG
(Jahresüberschuss nach Fremdanteilen)
92 162
84 853
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in Euro
1,40
1,29
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 1
1 Vorjahreswerte angepasst. Weitere Erläuterungen unter
2 Vor Restrukturierung
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Gesamtergebnisrechnung
vom 1.10.2013 bis zum 30.9.2014
Aufstellung der erfolgsneutral im Konzerneigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen des MVV Energie Konzerns
in Tsd Euro
1.10.2013 bis 30.9.2014
1.10.2012 bis 30.9.2013
101 397
105 303
14 930
6 801
– 14 059
116
Jahresüberschuss
Cashflow Hedges
Währungsumrechnungsdifferenz
871
6 917
– 8 090
– 1 028
Anteil des Gesamtergebnisses der assoziierten Unternehmen (At-Equity)
9 660
– 33 977
Nicht in den Folgeperioden in den Gewinn oder Verlust umzugliedern
1 570
– 35 005
103 838
77 215
11 117
19 304
92 721
57 911
In den Folgeperioden in den Gewinn oder Verlust umzugliedern
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
Gesamtergebnis
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
1
Gesamtergebnis der Aktionäre der MVV Energie AG
1 Vorjahreswerte angepasst. Weitere Erläuterungen unter
112
Erläuterungen
MV V Energie 2013 / 14
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
13
14
Bilanz
Bilanz
zum 30.9.2014
Bilanz des MVV Energie Konzerns
30.9.2014
in Tsd Euro
30.9.2013
1.10.2012
Erläuterungen
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
257 130
253 834
255 950
15
2 588 151
2 476 895
2 266 525
16
284
294
305
17
Assoziierte Unternehmen
99 760
74 698
102 493
18
Übrige Finanzanlagen
68 997
86 762
97 519
19
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
74 226
117 374
140 222
20
Aktive latente Steuern
22 636
22 346
16 564
33
3 111 184
3 032 203
2 879 578
Sachanlagen1
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
Kurzfristige Vermögenswerte
65 093
49 804
48 275
21
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
386 263
461 128
474 896
22
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
190 114
251 365
267 860
20
13 466
23 983
20 389
23
1 293
1 949
1 990
370 704
418 242
378 368
24
2 305
—
7 225
25
1 029 238
1 206 471
1 199 003
4 140 422
4 238 674
4 078 581
Vorräte1
Steuerforderungen
Wertpapiere
Flüssige Mittel
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
Passiva
Eigenkapital
26
Grundkapital
168 721
168 721
168 721
Kapitalrücklage
455 241
455 241
455 241
Kumuliertes erfolgswirksames Ergebnis1
579 913
546 968
523 171
Kumuliertes erfolgsneutrales Ergebnis
– 73 861
– 74 420
– 48 024
Kapital des MVV Energie Konzerns
1 130 014
1 096 510
1 099 109
205 500
206 344
209 478
1 335 514
1 302 854
1 308 587
164 890
145 895
137 716
27, 28
2 508
—
—
27, 28
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter1
Langfristige Schulden
Rückstellungen1
Steuerrückstellungen
Finanzschulden
1 164 439
1 113 856
1 212 801
29
Andere Verbindlichkeiten
277 130
355 341
398 001
30
Passive latente Steuern1
141 362
136 153
127 551
33
1 750 329
1 751 245
1 876 069
Sonstige Rückstellungen1
98 540
103 641
99 513
27, 28
Steuerrückstellungen
12 948
8 073
14 302
27, 28
Finanzschulden
294 123
415 070
193 288
29
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
408 527
390 969
336 583
31
Andere Verbindlichkeiten
239 810
266 633
249 933
30
631
189
306
32
1 054 579
1 184 575
893 925
4 140 422
4 238 674
4 078 581
Kurzfristige Schulden
Steuerverbindlichkeiten
1 Vorjahreswerte angepasst. Weitere Erläuterungen unter
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
MV V Energie 2013 / 14
113
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Eigenkapitalveränderungsrechnung
vom 1.10.2013 bis zum 30.9.2014
Eigenkapitalveränderungsrechnung des MVV Energie Konzerns
Eingebrachtes Eigenkapital
Erwirtschaftetes Eigenkapital
Kumuliertes erfolgsneutrales Ergebnis
in Tsd Euro
Stand zum 1.10.20121
Grundkapital
der MVV
Energie AG
Kapitalrücklage
der MVV
Energie AG
Kumuliertes erfolgswirksames
Ergebnis
Unterschiedsbetrag aus
Währungsumrechnung
Marktbewertung
von Finanzinstrumenten
Kapital
des MVV
Energie
Konzerns
Anteile
nicht beherrschender
Gesellschafter
Gesamtes
Kapital
168 721
455 241
523 171
15 957
– 58 925
– 5 056
1 099 109
209 478
1 308 587
Sonstiges Ergebnis
—
—
—
357
7 557
– 34 856
– 26 942
– 1 146
– 28 088
Ergebnis der
Geschäftstätigkeit 1
—
—
84 853
—
—
—
84 853
20 450
105 303
Gesamtes
Jahresergebnis
—
—
84 853
357
7 557
– 34 856
57 911
19 304
77 215
Dividendenausschüttung
—
—
– 59 316
—
—
—
– 59 316
– 18 568
– 77 884
Kapitalerhöhung/
Kapitalherabsetzung bei
Tochtergesellschaften
—
—
—
—
—
—
—
1 412
1 412
Veränderung
Konsolidierungskreis
—
—
– 1 740
546
—
—
– 1 194
– 5 282
– 6 476
168 721
455 241
546 968
16 860
Stand zum 30.9.2013
1
Stand zum 1.10.20131
– 51 368
– 39 912
206 344
1 096 510
1 302 854
168 721
455 241
546 968
16 860
– 51 368
– 39 912
1 096 510
206 344
1 302 854
Sonstiges Ergebnis
—
—
—
– 13 676
11 308
2 927
559
1 882
2 441
Ergebnis der
Geschäftstätigkeit
—
—
92 162
—
—
—
92 162
9 235
101 397
Gesamtes
Jahresergebnis
—
—
92 162
2 927
92 721
11 117
11 308
– 13 676
103 838
Dividendenausschüttung
—
—
– 59 316
—
—
—
– 59 316
– 19 417
– 78 733
Kapitalerhöhung/
Kapitalherabsetzung bei
Tochtergesellschaften
—
—
—
—
—
—
—
7 361
7 361
Veränderung
Konsolidierungskreis
Stand zum 30.9.2014
—
—
99
—
—
—
99
95
194
168 721
455 241
579 913
3 184
– 40 060
– 36 985
1 130 014
205 500
1 335 514
1 Vorjahreswerte angepasst. Weitere Erläuterungen unter
114
Versicherungsmathematische
Gewinne und
Verluste
MV V Energie 2013 / 14
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Kapitalflussrechnung
Kapitalflussrechnung
vom 1.10.2013 bis zum 30.9.2014
Kapitalflussrechnung des MVV Energie Konzerns
1.10.2013 bis 30.9.2014
1.10.2012 bis 30.9.2013
Jahresergebnis vor Ertragsteuern
142 768
148 737
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen
und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
in Tsd Euro
1
164 839
167 595
Finanzergebnis1
48 678
61 045
Erhaltene Zinsen
9 364
8 422
28 365
19 487
– 37 876
9 544
Veränderung der langfristigen Rückstellungen1
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen
Ergebnis aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten
Cashflow vor Working Capital und Steuern
443
1 873
356 581
416 703
Veränderung der sonstigen Aktivposten1
21 417
– 99 077
Veränderung der sonstigen Passivposten 1
87 328
116 566
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen1
– 20 425
– 9 422
Gezahlte Ertragsteuern
– 26 665
– 53 126
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
418 236
371 644
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen
und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien1
– 312 707
– 320 718
Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen
und als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien
19 769
12 860
Einzahlungen aus Zuschüssen
21 396
12 151
2 406
2 408
Einzahlungen aus dem Verkauf von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen
Einzahlungen aus dem Verkauf von übrigen Finanzanlagen
Auszahlungen für den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen
Auszahlungen für übrige Finanzanlagen
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten
16 361
7 224
—
– 11 396
– 9 007
– 8 051
– 261 782
– 305 522
318 528
281 571
– 387 834
– 162 742
Gezahlte Dividende
– 59 316
– 59 316
Gezahlte Dividende an Anteile von nicht beherrschenden Gesellschaftern
– 19 417
– 18 568
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten
Veränderung aus Kapitaländerungen bei Minderheiten
7 456
– 3 618
– 64 530
– 64 359
– 205 113
– 27 032
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands
– 48 659
39 090
Veränderung der flüssigen Mittel aus Währungsumrechnung
1 023
– 958
98
1 742
Finanzmittelbestand zum 1.10.2013 (bzw. 2012)
418 242
378 368
Finanzmittelbestand zum 30.9.2014 (bzw. 2013)
370 704
418 242
4 127
1 379
Gezahlte Zinsen
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds
davon Finanzmittelbestand zum 30.9.2014 (bzw. 2013) mit Verfügungsbeschränkung
1 Vorjahreswerte angepasst. Weitere Erläuterungen unter
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
MV V Energie 2013 / 14
115
Kapitalflussrechnung
Cashflow – aggregierte Darstellung
in Tsd Euro
1.10.2012 bis 30.9.2013
418 242
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
418 236
371 644
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
– 261 782
– 305 522
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
– 205 113
– 27 032
Veränderung der flüssigen Mittel aus Währungsumrechnung
Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds
Finanzmittelbestand zum 30.9.2014 (bzw. 2013)
116
1.10.2013 bis 30.9.2014
Finanzmittelbestand zum 1.10.2013 (bzw. 2012)
MV V Energie 2013 / 14
378 368
1 023
– 958
98
1 742
370 704
418 242
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zum
Konzernabschluss 2013/14
Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses
der MVV Energie AG aufgestellt und bezieht sich auf das Geschäftsjahr
2013/14 (1. Oktober 2013 bis 30. September 2014). Der Konzern
abschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit
nicht anders dargestellt, in Tausend Euro (Tsd Euro) angegeben.
•
des MVV Energie Konzerns
•
Informationen zum Unternehmen
Die MVV Energie AG hat ihren Sitz in Mannheim, Deutschland.
Die Adresse des eingetragenen Firmensitzes lautet: Luisenring 49
in 68159 Mannheim. Als Muttergesellschaft des MVV Energie
Konzerns ist die MVV Energie AG als Energieverteiler und -dienstleister tätig. Die Steuerung erfolgt mit den Berichtssegmenten Erzeugung und Infrastruktur, Handel und Portfoliomanagement, Vertrieb
und Dienstleistungen, Strategische Beteiligungen sowie Sonstiges.
Neben der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamtergebnisrechnung und der Bilanz werden die Eigenkapitalveränderungsrechnung
sowie die Kapitalflussrechnung gesondert dargestellt. Die Gewinnund Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren auf
gestellt. Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Gewinn- und
Verlustrechnung sowie in der Bilanz einzelne Posten zusammen
gefasst und im Anhang gesondert aufgeführt und erläutert.
Für die Aufstellung, die Vollständigkeit und die Richtigkeit des
Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts ist
der Vorstand der MVV Energie AG verantwortlich. Der Konzern
abschluss und der zusammengefasste Lagebericht wurden vom
Vorstand am 11. November 2014 aufgestellt und anschließend
dem Aufsichtsrat zur Feststellung vorgelegt.
Allgemeine Grundlagen der Abschlusserstellung
Der Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns wurde in Übereinstimmung mit § 315a Abs. 1 HGB nach den International Financial
Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards
Board (IASB) und den Interpretationen des IFRS Interpretations
Committee (IFRS IC) erstellt. Somit entspricht der Konzernabschluss
vollumfänglich den vom IASB veröffentlichten IFRS und IFRIC,
soweit diese bis zum Ende der Berichtsperiode von der Europäischen
Union übernommen wurden und bis zum 30. September 2014 verpflichtend anzuwenden waren.
Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Der International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS
Interpretations Committee (IFRS IC) haben Standards und Interpretationen geändert beziehungsweise neu verabschiedet, die im
Geschäftsjahr 2013/14 erstmals verpflichtend anzuwenden sind.
Diese sind in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet:
Geänderte Standards
und InterpretatioNen
Übernahme
durch EU
Anwendungszeitpunkt ¹
Inhalt
Auswirkung
„Improvement Project“ 2009 – 11:
Verbesserungen an den International
Financial Reporting Standards (IFRS),
Zyklus 2009 – 2011
27.3.2013
1.1.2013
Das IASB hat im Rahmen einer jährlichen Anpassung kleinere Änderungen beziehungsweise
Klarstellungen verschiedener Standards in einem
Sammeländerungsstandard zusammengefasst.
Die Auswirkungen des
„Improvement Project“
2009 – 11 werden
anschließend erläutert.
IAS 19
Leistungen an Arbeitnehmer
5.6.2012
1.1.2013
Die Änderungen im überarbeiteten IAS 19 beziehen sich auf den Ausweis versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste, bestimmte
Bewertungsprämissen, sowie auf den Ausweis
von Leistungen aus Anlass der Beendigung
eines Arbeitsverhältnisses (Termination Benefits).
Die Auswirkungen werden
anschließend in den Erläuterungen der Änderungen
des Standards dargestellt.
IFRS 13
Bemessung des
beizulegenden Zeitwerts
11.12.2012
1.1.2013
Der Standard befasst sich mit der Zeitwert
ermittlung sowie mit den zugehörigen Angaben
im Anhang. Dabei bietet er Hilfestellungen für
die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts
(Fair Value), soweit dieser als Wertmaßstab
nach anderen IFRSs vorgeschrieben ist.
Geringfügige Anpassung
der Bilanzansätze der
zum beizulegenden
Zeitwert bewerteten
Vermögenswerte und
Schulden
IFRS 7
Finanzinstrumente – Angaben
zur Saldierung von finanziellen
Vermögenswerten und
finanziellen Verbindlichkeiten
13.12.2012
1.1.2013
Neue Angabepflichten in Bezug auf die Aufrechnung von finanziellen Verbindlichkeiten
und finanziellen Vermögenswerten.
Erweiterung der Anhangs
angaben
MV V Energie 2013 / 14
117
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Geänderte Standards
und InterpretatioNen
Übernahme
durch EU
Anwendungszeitpunkt ¹
Inhalt
Auswirkung
IFRIC 20
Kosten der Abraumbeseitigung
während des Abbaubetriebs
im Tagebau
11.12.2012
1.1.2013
Die Änderung beinhaltet die Erfassung von
Abraumkosten bei einem aktiven Tagebau.
keine
IFRS 1
Erstmalige Anwendung der
International Financial Reporting
Standards – Darlehen der
öffentlichen Hand
4.3.2013
1.1.2013
Die Änderung behandelt die Bilanzierung von
unverzinslichen Krediten der öffentlichen Hand
bei Erstanwendern der International Financial
Reporting Standards.
keine
IFRS 1
Erstmalige Anwendung der
International Financial Reporting
Standards – Schwerwiegende
Hochinflation und Beseitigung
fixer Daten für erstmalige
Anwender
11.12.2012
1.1.2013
Die Änderungen beschäftigen sich mit der Frage, wie ein Erstanwender Sachverhalte darstellt,
bei denen seine funktionale Währung einer
schwerwiegenden Hochinflation ausgesetzt war.
keine
IAS 12
Ertragsteuern, Latente Steuern:
Realisierung zugrundeliegender
Vermögenswerte
11.12.2012
1.1.2013
Diese Änderung gilt für zum Zeitwert bewertete
als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
(Investment Properties). Für diese sind latente
Steuern künftig grundsätzlich auf Basis der
steuerlichen Konsequenzen eines Verkaufs zu
bilanzieren, es sei denn es kann ein eindeutiger
Nachweis erbracht werden, dass der Buchwert
der Vermögenswerte vollständig durch Nutzung
realisiert werden wird.
keine
1 Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Zeitpunkt beginnen
Durch das „Improvement Project“ 2009 – 11 wurden Änderungen
an den folgenden IFRSs vorgenommen: IFRS 1, IAS 1, IAS 16, IAS 32
und IAS 34. Für den MVV Energie Konzern ergeben sich hieraus –
mit Ausnahme der Anwendung von IAS 16 – keine wesentlichen
Änderungen auf den Konzernabschluss. Durch die Klarstellung im
IAS 16 werden Ersatzteile, Bereitschaftsausrüstungen und Wartungsgeräte im MVV Energie Konzern nicht mehr als Vorratsvermögen,
sondern als Sachanlagen bilanziert, wenn sie im Herstellungsprozess
von Gütern und Dienstleistungen eingesetzt und erwartungsgemäß
länger als ein Jahr genutzt werden. Da es sich hierbei um eine Änderung der Rechnungslegungsmethode handelt, erfolgt die Umgliederung rückwirkend. Die Veränderung zum 1. Oktober 2012 sowie die
Veränderung im Geschäftsjahr 2012/13 ist in der folgenden Tabelle
ersichtlich:
Die Änderung der Definition für Leistungen aufgrund der Beendigung von Arbeitsverhältnissen führt dazu, dass die im Rahmen von
Altersteilzeitvereinbarungen zugesagten Aufstockungsbeträge
über die betreffenden aktiven Dienstjahre der altersteilzeitbegünstigten Arbeitnehmer nunmehr ratierlich angesammelt und als
andere langfristige Leistungen an Arbeitnehmer bilanziert werden.
Anpassung der Gewinn- und Verlustrechnung
Veränderung im
Geschäftsjahr 2012/13
in Tsd Euro
Personalaufwand
3 721
Restrukturierungsaufwand
– 3 759
EBIT
– 38
Finanzergebnis
– 544
181
Ertragsteuern
in Tsd Euro
Sachanlagen
Vorräte
Veränderung zum
Veränderung zum
1.10.2012 30.9.2013 (kumuliert)
11 334
12 036
– 11 334
– 12 036
Die MVV Energie AG wendet seit dem 1. Oktober 2013 erstmals den
vom IASB im Juni 2011 überarbeiteten Standard IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ an. Die Änderungen führen unter anderem
zum Wegfall des Wahlrechts bei der Erfassung von versicherungs
mathematischen Gewinnen und Verlusten sowie zur Anpassung der
Definition für Leistungen aufgrund der Beendigung von Arbeitsverhältnissen. Außerdem wird eine neue Berechnung der Verzinsung
des Planvermögens eingeführt, und die Angabepflichten im Anhang
wurden erweitert.
118
MV V Energie 2013 / 14
Jahresüberschuss
401
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
– 570
davon Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV
Energie AG (Jahresüberschuss nach Fremdanteilen)
971
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie
0,01
Anpassung der Bilanz
in Tsd Euro
Eigenkapital
Veränderung zum
Veränderung zum
1.10.2012 30.9.2013 (kumuliert)
8 222
8 623
Rückstellungen (langfristig)
– 9 040
– 12 169
Sonstige Rückstellungen (kurzfristig)
– 2 727
– 180
3 545
3 726
Latente Steuern
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Da die MVV Energie AG die versicherungsmathematischen Gewinne
und Verluste bereits seit dem vergangenen Geschäftsjahr vollständig
erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis (OCI) erfasst, hat der Wegfall des
Wahlrechts keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Ebenso
gibt es im MVV Energie Konzern kein Planvermögen, so dass auch
diese Änderung keine Auswirkung auf den Konzernabschluss hat.
Das IASB und das IFRS IC haben die nachfolgend aufgeführten Standards und Interpretationen veröffentlicht, die für das
Geschäftsjahr 2013/14 noch nicht verpflichtend anzuwenden
waren und auch nicht freiwillig vorzeitig angewendet worden sind:
Geänderte Standards
und InterpretatioNen
Übernahme
durch EU
Anwendungszeitpunkt ¹
Inhalt
Improvement Projekt 2010 – 12 und
„Sammelstandard zur Änderung
verschiedener IFRSs“
offen
1.7.2014
Das IASB hat im Rahmen einer jährlichen Anpassung kleinere
Änderungen beziehungsweise Klarstellungen verschiedener
Standards in einem Sammeländerungsstandard zusammengefasst.
Improvement Projekt 2011 – 13 und
„Sammelstandard zur Änderung
verschiedener IFRSs“
offen
1.7.2014
Das IASB hat im Rahmen einer jährlichen Anpassung kleinere
Änderungen beziehungsweise Klarstellungen verschiedener
Standards in einem Sammeländerungsstandard zusammengefasst.
IAS 36
Angaben über
nichtfinanzielle Vermögenswerte
19.12.2013
1.1.2014
Durch die Änderung des IAS 36 werden die Angaben im Anhang
bezüglich IFRS 13 für wertgeminderte Vermögenswerte klar
gestellt beziehungsweise erweitert.
IFRIC 21
Abgaben
14.6.2014
17.6.2014
Die Neuregelungen, die durch IFRIC 21 in Kraft treten, beziehen
sich auf die Erfassung von öffentlichen Abgaben an den Staat,
die nicht Ertragsteuern im Sinne des IAS 12 sind.
IAS 39
Novationen von Derivaten und
Fortsetzung der Sicherungsbilanzierung
19.12.2013
1.1.2014
Die Änderung des Standards erlaubt unter bestimmten
Voraussetzungen die Fortführung einer Sicherungsbeziehung,
wenn das sichernde Derivat infolge einer Gesetzesänderung auf
eine zentrale Gegenpartei übertragen wird.
IAS 32
Finanzinstrumente – Darstellung zur
Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
13.12.2012
1.1.2014
Die Änderungen konkretisieren die Saldierungsvoraussetzungen von
finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten.
IFRS 10
Konzernabschlüsse
11.12.2012
1.1.2014
Der Standard schafft eine einheitliche Definition für den Begriff der
Beherrschung und damit eine einheitliche Grundlage für das Vorliegen einer Mutter-Tochter-Beziehung und die hiermit verbundene
Abgrenzung des Konsolidierungskreises. Der IFRS 10 ersetzt die
bisher relevanten Leitlinien über Beherrschung und Konsolidierung,
die in IAS 27 und SIC 12 enthalten sind.
IFRS 11
Gemeinsame Vereinbarungen
11.12.2012
1.1.2014
Der Standard regelt die Bilanzierung von Sachverhalten, in denen ein
Unternehmen gemeinschaftliche Führung über ein Gemeinschaftsunternehmen oder eine gemeinschaftliche Tätigkeit ausübt. IFRS 11
ersetzt IAS 31 und SIC 13, die bisher für Fragen der Bilanzierung von
Gemeinschaftsunternehmen einschlägige Vorschriften vorgaben.
Die bedeutsamste Änderung des IFRS 11 gegenüber IAS 31 ist die Abschaffung der Quotenkonsolidierung für Gemeinschaftsunternehmen,
welche künftig stets nach der Equity-Methode zu bilanzieren sind.
IFRS 12
Angaben zu Anteilen
an anderen Unternehmen
11.12.2012
1.1.2014
Der Standard legt die erforderlichen Angaben für Unternehmen fest,
die in Übereinstimmung mit den beiden neuen Standards IFRS 10
„Konzernabschlüsse“ und IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“
bilanzieren.
IAS 27
Einzelabschlüsse
11.12.2012
1.1.2014
Die zuvor in IAS 27 (2008) enthaltenen Konsolidierungsvorschriften
wurden überarbeitet und sind nun in IFRS 10 Konzernabschlüsse enthalten. Die Vorschriften für separate Abschlüsse bleiben unverändert.
IAS 28
Anteile an assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
11.12.2012
1.1.2014
Der geänderte IAS 28 enthält Folgeänderungen, die sich aus der
Veröffentlichung von IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 ergeben.
1 Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Zeitpunkt beginnen
MV V Energie 2013 / 14
119
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Geänderte Standards
und InterpretatioNen
Übernahme
durch EU
Anwendungszeitpunkt ¹
Inhalt
IFRS 10,
IFRS 11,
IFRS 12
Konzernabschlüsse, Gemeinsame
Vereinbarungen und Angaben zu
Anteilen an anderen Unternehmen:
Übergangsvorschriften
4.4.2013
1.1.2014
Die Änderungen an den Standards konkretisierten die Übergangsregelungen und gewähren zusätzliche Erleichterungen für die
erstmalige Anwendung aller drei Standards.
IFRS 10,
IFRS 12,
IAS 27
Investmentgesellschaften
20.11.2013
1.1.2014
Mit Inkrafttreten der Änderungen an IFRS 10 und den ent
sprechenden Änderungen an den anderen betroffenen Standards
werden sogenannte Investmentgesellschaften von der Pflicht ausgenommen, von ihnen beherrschte Tochterunternehmen im Wege
der Vollkonsolidierung in ihren Konzernabschluss einzubeziehen.
Solche Beteiligungen von Investmentgesellschaften werden nach
IFRS 9 beziehungsweise IAS 39 erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert im Konzernabschluss erfasst.
IAS 19
Leistungen an Arbeitnehmer
offen
1.7.2014
Hintergrund der Änderungen dieses Standards ist die Berücksichtigung von Mitarbeiterbeiträgen im Rahmen leistungsorientierter
Pensionszusagen. Die neuen Regelungen sehen bei der Berücksichtigung von Arbeitnehmerbeiträgen eine Vereinfachungsregelung für
Arbeitnehmerbeiträge vor, die nicht an die Anzahl der Dienstjahre
gekoppelt ist. In diesem Fall kann, unabhängig von der Planformel,
der Dienstzeitaufwand der Periode reduziert werden, in der die
korrespondierende Arbeitsleistung erbracht wird.
IFRS 9
Finanzinstrumente: Klassifizierung und
Bewertung von finanziellen Vermögenswerten
offen
1.1.2018
Die Änderung entfällt auf eine Neuregelung der Erfassung und
Bewertung von Finanzinstrumenten, Wertberichtigungen und
Hedge Accounting. In diesem Zusammenhang hat das IASB auch
eine Änderung an IFRS 7 vorgenommen. Früheste Anwendung
und Folgeänderungen der Angaben nach IFRS 7 treten erst zum
1.1.2015 in Kraft.
IFRS 14
Regulatorische Abgrenzungsposten
offen
1.1.2016
IFRS 14 erlaubt Unternehmen, die IFRS erstmalig anwenden, preisregulierte Absatzgeschäfte weiterhin in Übereinstimmung mit den
bisher angewendeten Rechnungslegungsvorschriften abzubilden.
Hierdurch sollen die Abschlüsse mit den IFRS-Abschlüssen anderer
Unternehmen vergleichbar gemacht werden, die bereits die IFRS
anwenden und daher keine regulatorischen Abgrenzungsposten
bilden dürfen. Der Standard stellt solange eine Zwischenlösung
dar, bis sich das IASB auf die Bilanzierung von regulatorischen
Abschlussposten geeinigt hat.
IFRS 15
Erlöse aus Verträgen mit Kunden
offen
1.1.2017
In IFRS 15 wird vorgeschrieben, wann und in welcher Höhe ein
IFRS-Berichtersteller Erlöse zu erfassen hat. Zudem wird von den
Abschlusserstellern gefordert, den Abschlussadressaten informativere und relevantere Angaben als bisher zur Verfügung zu stellen.
Der Standard bietet dafür ein einziges, prinzipienbasiertes, fünf
stufiges Modell, das auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist.
IAS 16,
IAS 38
Abschreibungsmethoden bei
Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten
offen
1.1.2016
Die Änderung der beiden Standards IAS 16 und IAS 38 stellen klar,
wann eine umsatzabhängige Abschreibungsmethode angewendet
werden kann.
IFRS 11
Erwerb von Anteilen an gemein
schaftlichen Tätigkeiten (Joint Operations)
offen
1.1.2016
Die Änderung des IFRS 11 erfordert die Anwendung des IFRS 3
„Unternehmenszusammenschlüsse“, wenn im Rahmen von Anteils
erwerben an gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operations) ein
Geschäftsbetrieb erworben wird.
1 Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Zeitpunkt beginnen
120
MV V Energie 2013 / 14
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung der weiteren noch
nicht verpflichtend anzuwendenden Standards auf den Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns werden derzeit geprüft. Die
Änderungen werden spätestens zum Zeitpunkt der Verpflichtung
angewendet.
Die MVV Energie AG wendet zum 1. Oktober 2014 erstmals die vom
IASB im Mai 2011 veröffentlichten neuen Standards IFRS 10, „Konzernabschlüsse“, IFRS 11, „Gemeinsame Vereinbarungen“, IFRS 12,
„Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ und daraus
resultierende Änderungen in IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures“ und IAS 27 „Separate Abschlüsse“, an.
Durch die Anwendung von IFRS 11 wird sich bei den Gesellschaften
Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH, Ingolstadt, Stadtwerke
Ingolstadt Energie GmbH, Ingolstadt, und Stadtwerke Ingolstadt
Netze GmbH, Ingolstadt, eine Änderung der Konsolidierungs
methode ergeben. Zukünftig werden diese Gesellschaften nicht
mehr quotal bilanziert, sondern nach der Equity-Methode in den
Konzernabschluss einbezogen. Als Folge daraus wird erwartet, dass
sich die Vermögenswerte und Schulden voraussichtlich verringern.
Weitere Veränderungen aus der Anwendung der Standards
IFRS 10, 11 und 12 sowie den Änderungen in IAS 27 und IAS 28
ergeben sich für den MVV Energie Konzern nicht.
Konsolidierungskreis und
Änderungen des Konsolidierungskreises
In den Konzernabschluss 2013/14 des MVV Energie Konzerns
sind neben der MVV Energie AG alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die MVV
Energie AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der
Stimmrechte verfügt. Das hierfür maßgebliche Beherrschungskonzept setzt bei Vollkonsolidierung einen beherrschenden Einfluss
der Muttergesellschaft voraus, der in allen Fällen der Vollkonsolidierung gegeben ist. Die wesentlichen assoziierten Unternehmen
werden nach der At-Equity-Methode bilanziert. Die wesentlichen
Gemeinschaftsunternehmen werden quotenkonsolidiert.
Die Anzahl der einbezogenen Unternehmen ist in der folgenden
Tabelle dargestellt:
Konsolidierungskreis
30.9.2013
Vollkonsolidierte
Unternehmen
At-Equitybilanzierte
Unternehmen
Quotenkonsolidierte
Unternehmen
80
12
3
Verschmelzungen
2
—
—
Zugänge
5
5
—
Abgänge
1
—
—
30.9.2014
82
17
3
Bei den wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen des Konzerns
handelt es sich um die Gesellschaften der Stadtwerke Ingolstadt.
Deren Geschäftsfelder decken sich hauptsächlich mit denen der
MVV Energie AG.
Die neu gegründete Gesellschaft IGS Netze GmbH, Gersthofen,
übernahm die Netzgeschäfte in Gersthofen von der MVV Enamic
Gersthofen GmbH, Gersthofen. Sie wurde im 1. Halbjahr 2013/14
erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen.
Im 1. Halbjahr 2013/14 wurde die Gesellschaft Naturenergie MainKinzig GmbH, Gelnhausen, neu gegründet und wird im Rahmen der
At-Equity-Methode bilanziert. 50 % der Anteile an dieser Gesellschaft werden von der Cerventus Naturenergie GmbH, Offenbach
am Main, gehalten.
Die Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH, Ingolstadt, haben 41 %
der Anteile an der Windpark Oberwesel II GmbH & Co. KG und
Windpark Oberwesel III GmbH & Co. KG, beide Aachen, erworben.
Beide Gesellschaften werden unter den sonstigen Beteiligungen
ausgewiesen.
Die MVV Windenergie Beteiligungs GmbH, Mannheim, hat 6,91 %
der Anteile am Umspannwerk Nassau GmbH & Co. KG, Weikersheim,
im 1. Halbjahr 2013/14 erworben. Die Gesellschaft wird unter den
sonstigen Beteiligungen ausgewiesen.
Die MVV Energie AG, Mannheim, hat sich im 3. Quartal 2013/14
mit 24 % an der neu gegründeten Gesellschaft Netzgesellschaft
Edingen-Neckarhausen GmbH & Co. KG, Edingen-Neckarhausen,
beteiligt. Die Gesellschaft wird nach der At-Equity-Methode in den
Konzernabschluss einbezogen.
Im 3. Quartal 2013/14 hat die MVV Umwelt GmbH, Mannheim,
zusammen mit der französischen Semardel-Gruppe die Gesellschaft Solutions Européennes de Valorisation Énergétique S.A.S.,
Paris, Frankreich, gegründet, damit sie sich zukünftig an öffentlichen
Ausschreibungen für den Betrieb von Abfallverwertungsanlagen in
Frankreich beteiligen kann. Die Beteiligung an der Gesellschaft in
Höhe von 50 % wird nach der At-Equity-Methode in den Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns einbezogen.
Im 3. Quartal 2013/14 hat die MVV Umwelt GmbH, Mannheim,
die Gesellschaft Lightning Energy Supply Company Ltd, London,
Großbritannien, erworben, die eine britische Versorgungslizenz zur
Stromversorgung besitzt. Im Anschluss wurde die Gesellschaft auf
MVV Environment Service Ltd, London, Großbritannien, umfirmiert
und als vollkonsolidierte Tochtergesellschaft in den Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns einbezogen.
Die Gesellschaft Biomethananlage Staßfurt GmbH, Mannheim,
wurde im 3. Quartal 2013/14 als vollkonsolidierte Tochtergesellschaft
in den Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns einbezogen.
Die Anteile in Höhe von 74,9 % werden durch die MVV Energie AG,
Mannheim, gehalten.
Die in den Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns zum
30. September 2014 einbezogenen Unternehmen werden in der
Anteilsliste in Textziffer 40 dargestellt.
MV V Energie 2013 / 14
121
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Im 3. Quartal 2013/14 hat die MVV Enamic GmbH, Mannheim,
26 % Anteile an luminatis S.à.r.l., Goesdorf, Luxemburg, erworben.
Die Anteile an der Gesellschaft werden nach der At-Equity-Methode
in den Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns einbezogen.
Die MVV Windenergie Beteiligungs GmbH, Mannheim, ist im
3. Quartal 2013/14 auf die MVV Windenergie Deutschland GmbH
(vormals MVV Windenergie NRW GmbH), Mannheim, verschmolzen.
Die Verschmelzung hatte keine Auswirkung auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Im 4. Quartal 2013/14 wurden die Anteile an der SECURA Energie
GmbH, Mannheim, veräußert. Die Gesellschaft war vor der Veräußerung als vollkonsolidierte Gesellschaft im Konzern dargestellt.
Die Gesellschaft Kielspeicher 103 GmbH & Co. KG, Kiel, ist im
4. Quartal 2013/14 auf die Stadtwerke Kiel AG, Kiel, angewachsen.
Dieser Vorgang hatte keine Auswirkung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns.
Die Gesellschaft Kielspeicher 103 Verwaltungs-GmbH, Kiel, ist im
4. Quartal 2013/14 auf die Stadtwerke Kiel AG, Kiel, verschmolzen.
Die Verschmelzung hatte keine wesentliche Auswirkung auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Im 4. Quartal 2013/14 wurde die Gesellschaft Energieversorgung
Dietzenbach GmbH, Dietzenbach, gegründet und als vollkonsolidierte Tochtergesellschaft in den Konzernabschluss des MVV
Energie Konzerns einbezogen. Die Anteile in Höhe von 100 %
werden durch die Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach
am Main, gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb, die Instandhaltung, der Ausbau sowie die Verpachtung des
Fernwärmenetzes in der Kreisstadt Dietzenbach sowie die Versorgung des Stadtgebiets Dietzenbach mit Fern- und/oder Nahwärme.
Die Gesellschaft iwo Pellet Rhein-Main GmbH, Offenbach am
Main, wird ab dem 4. Quartal 2013/14 nach der At-Equity-Methode
in den Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns einbezogen.
Vorher wurde die Gesellschaft unter den sonstigen Beteiligungen
ausgewiesen.
In Vorbereitung auf die Übernahme von Windprojekten wurde im
4. Quartal 2013/14 die Gesellschaft Windwärts Energie GmbH,
Mannheim, als 100 %-ige Beteiligung der MVV Windenergie GmbH,
Mannheim, als vollkonsolidierte Tochtergesellschaft in den Konzernabschluss des MVV Energie Konzerns einbezogen. Nach Zustimmung
des Aufsichtsrats wurden dann mit Wirkung zum 1. Oktober 2014
die Aktiva und die Mitarbeiter der ehemaligen Windwärts Energie
GmbH, Hannover, übernommen.
122
MV V Energie 2013 / 14
Konsolidierungsmethoden
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse wurden auf der
Grundlage einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
zum 30. September 2014 aufgestellt.
Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt vollkonsolidiert, das heißt, ab dem Zeitpunkt, ab dem der Konzern die
Beherrschung erlangt. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss
endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen
nicht mehr besteht. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der
Erwerbsmethode. Danach werden die Anschaffungskosten des
Unternehmenszusammenschlusses auf die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen identifizierbaren
Schulden und Eventualschulden entsprechend ihren beizulegenden
Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt verteilt. Verbleibt ein aktivischer
Unterschiedsbetrag, wird dieser als Geschäfts- oder Firmenwert
unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Aktivierte
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für
eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest (Impairmenttest)
unterzogen. Bei der Entkonsolidierung wird der bei dieser Cash
Generating Unit verbleibende Geschäfts- oder Firmenwert bei der
Berücksichtigung des Veräußerungserfolgs einbezogen. Sofern
passivische Unterschiedsbeträge entstehen, werden diese nach
nochmaliger Überprüfung der Kaufpreisallokation unmittelbar
erfolgswirksam erfasst.
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter stellen den Anteil des
Ergebnisses und des Reinvermögens dar, der nicht dem Konzern
zuzurechnen ist. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und in der
Konzern-Bilanz separat ausgewiesen. Der Ausweis in der KonzernBilanz erfolgt innerhalb des Eigenkapitals, getrennt vom auf die
Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Eigenkapital.
Die Quotenkonsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen erfolgt
nach den gleichen Grundsätzen. Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der At-Equity-Methode konsolidiert.
Anteile an Unternehmen, für die kein Einbezug im Rahmen der
Voll- oder Quotenkonsolidierung oder nach der At-Equity-Methode
erfolgt, werden gemäß IAS 39 bilanziert.
Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegenseitig aufgerechnet. Zwischenergebnisse wurden, soweit wesentlich,
eliminiert.
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Währungsumrechnung
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Bei den einbezogenen Gesellschaften werden Transaktionen in
fremder Währung zu dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls
geltenden Kassakurs erfasst. An jedem Bilanzstichtag erfolgt für
monetäre Vermögenswerte und Schulden, deren Wert in einer
Fremdwährung angegeben wird, die Währungsumrechnung zum
Stichtagskurs. Die Währungsumrechnungsdifferenzen werden
entsprechend ihrer Zuordnung entweder im operativen Ergebnis
oder im Finanzergebnis ausgewiesen.
Grundsätzlich erfolgt die Bewertung von Vermögenswerten und
Schulden zu fortgeführten Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten, sofern nicht IAS 39 für bestimmte finanzielle
Vermögenswerte und finanzielle Schulden sowie für derivative
Finanzinstrumente eine Bewertung zu beizulegenden Zeitwerten
fordert und diese verlässlich ermittelbar sind. Im Falle langfristiger
Forderungen und Schulden erfolgt der Ausweis mit dem Barwert.
Sofern die Voraussetzungen vorliegen, werden Vermögenswerte und
Schulden saldiert. Bei Vermögenswerten und Schulden, bei denen
sich der Handelstag und der Tag der finanziellen Abwicklung unterscheiden, erfolgt die Bilanzierung zum Handelstag. Aufwendungen
und Erträge, die aus Vermögenswerten und Schulden abgeleitet
werden, werden in Abhängigkeit vom jeweiligen Bilanzposten im
Betriebs- oder Finanzergebnis erfasst, gegebenenfalls erfolgt eine
periodengerechte Abgrenzung. Verlangen die internationalen Rechnungslegungsvorschriften eine direkte Erfassung im Eigenkapital, so
erfolgt diese, und sie ist im Eigenkapitalspiegel gesondert erläutert.
Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung auf Grundlage
der modifizierten Stichtagsmethode in Euro (Berichtswährung des
Konzerns) umgerechnet. Die funktionale Währung ist bei allen
betroffenen Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da sie
ihre Geschäfte als finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch
selbstständige Teileinheiten des Konzerns in ihrer Landeswährung
betreiben. Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden
von der jeweiligen Landeswährung in Euro erfolgt zu Tagesmittel
kursen am Bilanzstichtag (Stichtagskurse). Die Aufwands- und
Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet.
Währungsdifferenzen aus abweichenden Umrechnungskursen zwischen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden
erfolgsneutral im Eigenkapital unter den Gewinnrücklagen (Unterschiedsbetrag aus Währungsumrechnung) ausgewiesen.
Für die Währungsumrechnung wurden folgende Wechselkurse
zugrunde gelegt:
Währungsumrechnung
Stichtagskurs
1 Euro
Durchschnittskurs
30.9.2014
30.9.2013
1.10.2013
bis
30.9.2014
1.10.2012
bis
30.9.2013
27,500
25,730
27,292
25,605
0,777
0,836
0,819
0,841
Krone, Tschechien
(CZK)
Pfund, Groß
britannien (GBP)
Quelle: Europäische Zentralbank
Im Folgenden werden die grundlegenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze dargestellt, die für die Aufstellung des Konzern
abschlusses des MVV Energie Konzerns angewendet wurden.
Immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte wurden im Wesentlichen entgeltlich
erworben und sind mit den Anschaffungs- und Herstellungskosten
angesetzt. Entsprechend ihrem Nutzungsverlauf werden sie mit
Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten um planmäßige
Abschreibungen nach der linearen Methode vermindert. Immaterielle Vermögenswerte, deren Nutzungsdauer als unbestimmbar
eingeschätzt wurde, bestehen mit Ausnahme von Geschäfts- oder
Firmenwerten und einer eingetragenen Marke nicht. CO2-Emissionszertifikate mit einer Haltedauer von über einem Jahr, die im MVV
Energie Konzern zugekauft werden müssen, werden als immateri
elle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungskosten bilanziert,
die unentgeltlich zugeteilten Rechte werden mit 0 Euro bewertet.
Im Falle einer Folgebewertung wird die Methode des gleitenden
Durchschnitts angewendet.
Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn ein neu entwickeltes
Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar und die eigene Nutzung oder Vermarktung vorgesehen ist. Weitere Voraussetzung für eine Aktivierung ist, dass den
Entwicklungskosten mit hinreichender Wahrscheinlichkeit künftige
Finanzmittelzuflüsse folgen. Aktivierte Entwicklungskosten werden
planmäßig über den geschätzten Verkaufszeitraum der Produkte
abgeschrieben. Forschungskosten sind nicht aktivierungsfähig und
werden in der Periode ihrer Entstehung sofort als Aufwand erfasst.
MV V Energie 2013 / 14
123
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Sachanlagen
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten abzüglich ratierlicher Abschreibungen für den
Werteverzehr der Anlagen. Bei selbsterstellten Sachanlagen werden
die Herstellungskosten anhand der direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie angemessenen direkt zurechenbaren Gemeinkosten
ermittelt. Fremdkapitalkosten werden als Teil der Anschaffungsoder Herstellungskosten aktiviert, wenn sie unmittelbar dem Erwerb
oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können. Dies erfolgt sobald dieser Vermögenswert nach
einem längeren Zeitraum in den beabsichtigten gebrauchs- oder
verkaufsfähigen Zustand versetzt wird.
Unter den als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien werden
Immobilien ausgewiesen, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder
langfristigen Wertsteigerungen gehalten und nicht im Rahmen des
Betriebszwecks eingesetzt werden. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Transaktionskosten
werden in die erstmalige Bewertung einbezogen. Die ausgewiesene
Immobilie wird über einen Zeitraum von 50 Jahren nach der linearen Methode abgeschrieben. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests
werden die Marktwerte regelmäßig durch unabhängige Gutachten
ermittelt, die auf international anerkannten Methoden basieren. Da
es sich hierbei nicht um beobachtbare Marktpreise handelt, ist die
Bewertung gemäß der Bewertungshierarchie des IFRS 13 der Stufe 3
zuzuordnen.
Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vermögenswerten
wurden um erhaltene öffentliche Zuschüsse (Investitionszuschüsse)
gekürzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst,
wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass zum einen
die Zuwendungen gewährt werden und zum anderen die damit
verbundenen Bedingungen erfüllt sind. Es liegen ausschließlich vermögenswertbezogene Zuwendungen vor. Diese Zuschüsse werden
im Anlagenspiegel offen von den Investitionen abgesetzt.
Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens wurden entsprechend dem wirtschaftlichen Nutzungsverlauf linear abgeschrieben. Die Abschreibung im Zugangsjahr erfolgt zeitanteilig.
Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude
124
1 – 100
Technische Anlagen und Maschinen
1 – 54
Leitungsnetze
1 – 50
Betriebs- und Geschäftsausstattung
1 – 40
MV V Energie 2013 / 14
Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten,
Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltenen
Immobilien
An jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte der immateriellen
Vermögenswerte, der Sachanlagen und der als Finanzinvestitionen
gehaltenen Immobilien daraufhin überprüft, ob Anhaltspunkte vorliegen, die auf eine Wertminderung hindeuten. Bei Vorliegen von
Anhaltspunkten für eine Wertminderung wird ein Werthaltigkeitstest (Impairmenttest) nach IAS 36 durchgeführt. Die Geschäfts- oder
Firmenwerte und die immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben,
sondern jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Wenn der
Buchwert eines Vermögenswerts über seinem erzielbaren Betrag
(dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder Nutzungswert) liegt, wird eine Wertminderung
auf den erzielbaren Betrag vorgenommen. Der beizulegende Zeitwert spiegelt die bestmögliche Schätzung des erzielbaren Betrags
wider. Die erzielbaren Beträge sind für jeden Vermögenswert zu
bestimmen, es sei denn, der Vermögenswert erzeugt keine Cashflows, die weitestgehend unabhängig sind. In diesem Fall ist der
Betrag anzusetzen, für den ein unabhängiger Dritter die Zahlungsmittel generierende Einheit am Bilanzstichtag erwerben würde. Die
Zeit-/ Nutzungswerte der Zahlungsmittel generierenden Einheiten
werden anhand von Cashflow-Planungen ermittelt, die von den
Management- und Aufsichtsorganen der MVV Energie AG genehmigt wurden. Grundlage der Cashflow-Planungen sind die Erfahrungen und Ergebnisse vergangener Geschäftsjahre sowie Erwartungen
über zukünftige Marktentwicklungen. Die Cashflow-Planungen
basieren auf der erwarteten Entwicklung der aus volks- und finanzwirtschaftlichen Studien abgeleiteten gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten. Die Prämissen zur Entwicklung der Weltmarktpreise
für Rohöl, Erdgas und Kohle, die Strom- und Gaspreise auf den
Großhandels- und Endverbrauchermärkten sowie die Entwicklung
der Marktanteile und die jeweiligen regulatorischen Rahmenbedingungen stellen die Schlüsselannahmen der Planung dar. Die
Cashflow-Planungen umfassen einen Detailplanungszeitraum von
drei Jahren. Für die darüber hinausgehenden Geschäftsjahre erfolgt
Erläuterungen zum Konzernabschluss
eine Fortschreibung der Ergebnisse, ausgehend vom letzten Jahr des
Detailplanungszeitraums. Hierbei werden die aktuellen geschätzten
Wachstumsraten verwendet. Die Wachstumsraten entsprechen den
langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten auf den Märkten,
auf denen die Unternehmen tätig sind. Sie stimmen mit den aus
externen Informationsquellen zu entnehmenden Markterwartungen überein. Eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgt, wenn
der erzielbare Betrag des Vermögenswerts (Nutzungswert) den
Buchwert unterschreitet. Wertaufholungen werden höchstens
bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten
vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert in den
folgenden Perioden übersteigt.
Bei Geschäfts- oder Firmenwerten werden keine Zuschreibungen
vorgenommen. Übersteigt der Buchwert einer Zahlungsmittel generierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet
wurde, den erzielbaren Betrag, so wird zunächst der zugeordnete
Geschäfts- oder Firmenwert abgeschrieben. Ein darüber hinausgehender Abwertungsbedarf wird durch anteilige Reduzierung der
Buchwerte der übrigen Vermögenswerte der Zahlungsmittel generierenden Einheit berücksichtigt, jedoch erfolgt keine Abstockung
unter den Zeitwert der jeweiligen Vermögensgegenstände.
Der MVV Energie Konzern least bestimmtes Sachanlagevermögen
(Leasingobjekte). Leasingverträge über Sachanlagevermögen, bei
denen der MVV Energie Konzern die wesentlichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum am Leasingobjekt trägt, werden als Finanzierungsleasing klassifiziert. Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing
werden zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses mit dem
niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert des Leasingobjekts
und Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. In gleicher Höhe
werden Leasingverbindlichkeiten unter den lang- und kurzfristigen
Verbindlichkeiten passiviert.
Jede Leasingrate wird in einen Zins- und einen Tilgungsanteil
aufgeteilt, sodass die Leasingverbindlichkeiten konstant verzinst
werden. Der Zinsanteil der Leasingrate wird aufwandswirksam
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Das unter einem
Finanzierungsleasing gehaltene Sachanlagevermögen wird über
den kürzeren der beiden folgenden Zeiträume abgeschrieben: die
wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswerts oder die Laufzeit des Leasingverhältnisses.
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen werden nach der At-Equity-Methode
bilanziert. Diese werden zunächst mit den Anschaffungskosten
und in den Folgeperioden entsprechend dem fortgeschriebenen
anteiligen Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte
jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden
und sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht oder vermindert.
Ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert wird im Beteiligungsansatz ausgewiesen und nicht separat gezeigt. Eine außerplanmäßige Abschreibung des gesamten At-Equity-Buchwerts erfolgt,
wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet.
Übrige Finanzanlagen
Unter den übrigen Finanzanlagen werden Ausleihungen, Leasingforderungen, Wertpapiere, sonstige Beteiligungen mit Mehrheitsbesitz und sonstige Beteiligungen ausgewiesen. Sie werden wie
folgt bewertet und kategorisiert: Die enthaltenen Ausleihungen
werden als Kredite und Forderungen, Leasingforderungen unter
Leasing kategorisiert. Ihre Wertansätze erfolgen zu fortgeführten
Anschaffungskosten gegebenenfalls reduziert um Wertminderungen. Ebenfalls in die übrigen Finanzanlagen werden sonstige Beteiligungen und sonstige Beteiligungen mit Mehrheitsbesitz, welche
zur Veräußerung verfügbar sind, eingeordnet. Sonstige Beteiligungen mit Mehrheitsbesitz und sonstige Beteiligungen werden zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, gegebenenfalls um
Wertminderungen aufgrund von gesunkenen erwarteten Cashflows oder vorhandenen Ausfallrisiken korrigiert. Finanzierungsleasingverhältnisse, bei denen alle mit dem Eigentum verbundenen
Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übergehen, werden
als Forderung in Höhe des Barwerts der Mindestleasingzahlungen
(Nettoinvestitionswert) bilanziert. Wertpapiere werden mit ihrem
beizulegenden Zeitwert angesetzt.
Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst.
Die Wertberichtigungen werden im Beteiligungsergebnis beziehungsweise im Finanzergebnis erfasst.
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte umfassen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen
und Vermögenswerte sowie die Steuerforderungen. Diese werden
mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten mit den fort
geführten Anschaffungskosten bewertet. Die Erstbewertung erfolgt
zum Erfüllungstag. Erforderliche Wertberichtigungen orientieren
sich am erwarteten Ausfallrisiko. Forderungen werden grundsätzlich
über ein Wertberichtigungskonto korrigiert. In den kurzfristigen
sonstigen Vermögenswerten werden zudem die kurzfristigen Anteile
der Leasingforderungen und der Ausleihungen ausgewiesen. Die
Bewertung der kurzfristigen Anteile der Leasingforderungen und
der Ausleihungen folgt konzeptionell der Bewertung der jeweiligen
langfristigen Anteile, die unter den Finanzanlagen erläutert wurden.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten einen
Abgrenzungsbetrag für die am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen
und nicht abgerechneten Energie- und Wasserverkäufe. Abschlagszahlungen, die auf Basis der jährlichen Verbrauchs
abrechnung
geleistet werden, sind bei den Forderungen gekürzt. Die Kundenforderungen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.
Am Bilanzstichtag bestehende Ausfallrisiken sind durch ausreichende
Wertberichtigungen berücksichtigt. Die Forderungen werden ausgebucht, sobald sie als uneinbringlich gelten. Die ausgewiesenen
Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den jeweiligen Zeitwerten.
MV V Energie 2013 / 14
125
Erläuterungen zum Konzernabschluss
CO2-Emissionszertifikate mit einer Restlaufzeit von weniger als
einem Jahr, die im MVV Energie Konzern zugekauft oder getauscht
werden müssen, werden als sonstige Vermögenswerte mit ihren
Anschaffungskosten bilanziert, unentgeltlich zugeteilte Rechte mit
0 Euro bewertet.
Kundenspezifische Fertigungsaufträge
Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden nach ihrem Leistungsfortschritt bilanziert. Dabei werden anteilige Umsatzerlöse und
die angefallenen Umsatzkosten, basierend auf mit Kunden geschlossenen Verträgen, entsprechend dem am Bilanzstichtag erreichten
Leistungsfortschritt ausgewiesen, sobald das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich zu schätzen ist. Der Leistungsfortschritt
wird auf Basis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Projektkosten
im Verhältnis zu den Gesamtkosten des Projekts ermittelt. In der
Bilanz werden die nach ihrem Leistungsfortschritt erfassten Umsätze
nach Abzug erhaltener Anzahlungen in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Sofern das Ergebnis eines
Fertigungsauftrags nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden
Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst,
die wahrscheinlich einbringbar sind. Auftragsverluste werden sofort
in voller Höhe als Aufwand erfasst, sobald diese erwartet werden.
Als „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte“ werden langfristige Vermögenswerte ausgewiesen, die in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung
sehr wahrscheinlich ist. Dabei kann es sich um einzelne langfristige
Vermögenswerte, um Gruppen von Vermögenswerten oder um
Geschäftsbereiche handeln. Schulden, die zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion abgegeben werden sollen, werden
als „Zur Veräußerung gehaltene Schulden“ gesondert ausgewiesen.
Soweit nicht die jeweils besonderen Standards anzuwenden sind,
werden zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte
nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Sie werden mit ihrem um voraussichtliche Veräußerungskosten verminderten Zeitwert bewertet,
sofern dieser niedriger als der Buchwert ist. Gewinne oder Verluste
aus der Bewertung einzelner zur Veräußerung bestimmter langfristiger Vermögenswerte und von Veräußerungsgruppen werden bis
zur endgültigen Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Gewinne oder Verluste aus der Bewertung von
aufgegebenen Geschäftsbereichen mit dem beizulegenden Zeitwert
abzüglich Veräußerungskosten werden als Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.
Vorräte
Latente Steuern
Die Vorräte betreffen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beziehungsweise unfertige und fertige Erzeugnisse und Leistungen, die hierauf
geleisteten Anzahlungen sowie den Handelsbestand Commodity. Sie
sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Handelsbestand
Commodity ist mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten
der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden nach der Durchschnitts
methode ermittelt. Die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse und Leistungen enthalten die direkt zurechenbaren
Einzelkosten sowie angemessene Teile der notwendigen Materialund Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung
und umfassen somit die produktionsbezogenen Vollkosten. Risiken
aus einer geminderten Verwertbarkeit wird mittels angemessener
Abschläge Rechnung getragen.
Latente Steuern werden für zeitliche Differenzen zwischen den Steuer
bilanzen und den IFRS-Bilanzen der Einzelgesellschaften gebildet,
die sich aufgrund der steuerlichen Bewertung der Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten einerseits und der externen Rechnungslegung
gemäß IFRS andererseits sowie aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen ergeben. Darüber hinaus wurden aktive latente
Steuern auf Steuerminderungsansprüche berücksichtigt, die sich aus
der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren
ergeben. Eine Aktivierung erfolgt, wenn aufgrund vorliegender
Planungen die Nutzbarkeit dieser Verlustvorträge gewährleistet ist.
Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die
in den einzelnen Organisationseinheiten zum Realisationszeitpunkt
gelten beziehungsweise erwartet werden. Dabei werden die am
Bilanzstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten steuer
lichen Vorschriften berücksichtigt. Für die Bewertung der latenten
Steuern in Deutschland wird der unternehmensindividuelle Steuersatz
herangezogen, der sich bei Kapitalgesellschaften aus dem gültigen
unveränderten Körperschaftsteuersatz von 15 %, dem Solidaritätszuschlag von unverändert 5,5 % und dem jeweils anzuwendenden
Gewerbesteuersatz von zirka 14 % bis 17 % ergibt. Für ausländische
Gesellschaften werden die jeweiligen nationalen Steuersätze zugrunde gelegt, die in Tschechien bei 19 % und in Großbritannien bei
20% liegen. Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft beziehungsweise Organkreis – soweit die Voraussetzungen
des IAS 12 gegeben sind – saldiert.
Flüssige Mittel
Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Ursprungslaufzeit von weniger als drei Monaten.
126
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
beziehungsweise Schulden
MV V Energie 2013 / 14
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Rückstellungen
Rückstellungen werden für sämtliche am Bilanzstichtag gegenüber
Dritten bestehenden rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen
gebildet, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, die zukünftig
wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen und deren
Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Rückstellungen werden
mit ihrem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit
Erstattungsansprüchen saldiert. Rückstellungen, denen eine große
Zahl gleichartiger Ereignisse zugrunde liegt, werden mit dem Erwartungswert der möglichen Ergebnisse bilanziert.
Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bilanziert.
Der Zinssatz ist konzernweit mit 0,5 % bei einer Laufzeit zwischen
ein und fünf Jahren und 0,8 % ab fünf Jahren Laufzeit vorgegeben.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden
ausschließlich für leistungsorientierte Versorgungspläne gebildet.
Diese Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 nach dem
Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt (Projected-Unit-CreditMethode). Dieses Verfahren berücksichtigt neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und Anwartschaften auch zukünftig zu
erwartende Gehalts- und Rentensteigerungen. Bei der Berechnung
fanden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck Anwendung. Da der Konzern über kein Planvermögen verfügt, sind Pensionsverpflichtungen in voller Höhe durch Rückstellungen gedeckt.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, welche sich aus
Änderungen der Berechnungsannahmen ergeben, werden vollständig in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Sie werden außerhalb
der Gewinn- und Verlustrechnung in der Aufstellung der im Konzern
eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen ausgewiesen.
Die wesentlichen Parameter für die Berechnung der leistungsorientierten Pläne zum 30. September 2014 sind:
30.9.2014
Diskontierungszinssatz
30.9.2013
2,4 %
3,6 %
Künftige Gehaltssteigerung
1,0 – 3,0 %
1,0 – 3,0 %
Künftige Rentensteigerung
1,0 – 2,75 %
1,0 – 2,75 %
Die Altersversorgung für die Mitarbeiter des MVV Energie Konzerns
ist unternehmensspezifisch weitgehend tarifvertraglich geregelt.
Hieraus resultieren mittelbare Pensionsverpflichtungen gegenüber
Mitarbeitern, die fast ausschließlich über kommunale Zusatzversorgungskassen (ZVK) abgesichert sind. Hierfür werden Umlagen
für die Ruhestandszeiten entrichtet. Die in diesem Zusammenhang
gezahlten Beträge dienen der Finanzierung der laufenden Versorgungsleistungen. Gemäß den Regelungen der IFRS handelt es sich
bei dieser Form der Altersvorsorge um einen leistungsorientierten
Plan („defined benefit plan“), da die individuellen Versorgungsleistungen der ZVK an frühere Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen
nicht von eingezahlten Beiträgen abhängen. Da zudem in der ZVK
Mitarbeiter mehrerer Mitgliedsunternehmen versichert sind, gilt
diese Form der Altersvorsorge als gemeinschaftlicher Plan mehrerer
Arbeitgeber („multi-employer plan“), für den besondere Vorschriften
anzuwenden sind.
Aufgrund der Umverteilungen der Leistungen der ZVK auf die an
ihr beteiligten Unternehmen und unzureichender Daten über die
Altersstruktur, die Fluktuation und die Gehälter dieser Mitarbeiter
liegen keine Informationen über den auf den MVV Energie Konzern
entfallenden Teil der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen (wirtschaftliche Verpflichtung) vor. Somit ist eine Rückstellungsbildung
nach IFRS nicht zulässig und die Behandlung erfolgt wie bei einem
beitragsorientierten Plan („defined contribution plan“).
Eine wertmäßige Auswertung von Beträgen, Fälligkeiten und Unsicherheiten der leistungsorientierten Versorgungspläne ist unter
Textziffer 27 beschrieben.
Verbindlichkeiten
Nach ihrem erstmaligen Ansatz sind Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet.
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem Barwert
der künftigen Leasingzahlungen angesetzt. Andere Verbindlich
keiten werden mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, die im Wesentlichen den Zeitwerten entsprechen.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Eventualschulden
Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen gegenüber Dritten
oder bereits bestehende Verpflichtungen, bei denen ein Ressourcen
abfluss unwahrscheinlich ist oder deren Höhe nicht verlässlich bestimmt werden kann. Eventualschulden werden in der Bilanz nicht
erfasst. Die im Anhang angegebenen Verpflichtungsvolumina der
Eventualschulden entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden
Haftungsumfang.
Finanzinstrumente
Originäre Finanzinstrumente: Als finanzielle Vermögens-
werte werden auf der Aktivseite Beteiligungen, Ausleihungen,
Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Geldforderungen sowie liquide Mittel ausgewiesen. Originäre
Finanzinstrumente werden bei ihrem Zugang zum beizulegenden
Zeitwert unter Berücksichtigung der Transaktionskosten bewertet.
Im Rahmen der Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert. Die Folgebewertung erfolgt für finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare
MV V Energie 2013 / 14
127
Erläuterungen zum Konzernabschluss
finanzielle Vermögenswerte“ grundsätzlich zum beizulegenden
Zeitwert. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts gemäß IAS 39
werden erfolgsneutral im Eigenkapital unter Berücksichtigung
latenter Steuern erfasst. Beim Abgang werden diese erfolgswirksam berücksichtigt. Liegen objektive Hinweise für eine Wertminderung eines Vermögenswerts vor, wird dieser erfolgswirksam abgeschrieben. Ist eine dauerhafte Wertaufholung zu verzeichnen,
wird bis zur Höhe der Anschaffungskosten zugeschrieben. Soweit
die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich geschätzt werden
können, erfolgt die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungs
kosten. Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte der Kate
gorien „Kredite und Forderungen“ sowie „Bis zur Endfälligkeit
zu haltende Finanzinstrumente“ erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls unter Verwendung der Effektivzinsmethode. Die fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der
hingegebenen Gegenleistung, korrigiert um Wertminderungen,
Zinsen und Tilgungen. Erkennbare Risiken, insbesondere aufgrund
erwarteter Zahlungsausfälle oder verminderter erwarteter Cashflows, werden durch Wertminderungen berücksichtigt. Die Erfassung
von Wertminderungen erfolgt direkt im Periodenergebnis.
Bei marktüblichen Käufen und Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten erfolgt die Bilanzierung zum Handelstag, das heißt zu
dem Tag, an dem das Unternehmen die Verpflichtung zum Kauf
oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist. Marktübliche
Käufe oder Verkäufe schreiben die Lieferung der Vermögenswerte
innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vor.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf orga
nisierten Märkten gehandelt werden, wird über den an der Börse
notierten Geldkurs am Bilanzstichtag ermittelt. Der beizulegende
Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden festgelegt. Solche Verfahren stützen sich auf kürzlich zu marktüblichen
Bedingungen getätigte Transaktionen, auf den aktuellen Marktwert eines anderen, im Wesentlichen identischen Instruments, auf
die Analyse der diskontierten Zahlungsströme oder auf Optionspreismodelle. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte werden
gemäß IFRS 13 auch die Markt- und Kreditrisiken mit einbezogen.
Die Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte erfolgt, wenn die
vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert übertragen
wird, sofern im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem
Eigentum an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden beziehungsweise die Verfügungsmacht über den Vermögens
wert abgegeben wird.
128
MV V Energie 2013 / 14
Als finanzielle Verbindlichkeiten werden auf der Passivseite Finanzschulden, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
andere Verbindlichkeiten ausgewiesen. Finanzielle Verbindlichkeiten werden hauptsächlich zu fortgeführten Anschaffungskosten,
gegebenenfalls unter Verwendung der Effektivzinsmethode,
bewertet. Im Falle von Finanzschulden entsprechen die Anschaffungskosten dem Auszahlungsbetrag. Bei Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entsprechen die Anschaffungskosten dem beizulegenden Zeitwert der
erhaltenen Gegenleistung.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die der Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder
erloschen ist.
Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte und finanzielle
Verbindlichkeiten der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert“ zuzuordnen, wurde wie im Vorjahr kein Gebrauch gemacht.
Derivative Finanzinstrumente: Zu den derivativen Finanz
instrumenten gehören Zins- und Währungs-Derivate sowie Commodity-Derivate größtenteils über Strom, Gas und Kohle. Derivative
Finanzinstrumente werden sowohl bei ihrer erstmaligen Bilanzierung
als auch in den Folgeperioden zum beizulegenden Zeitwert bewertet
und unter den sonstigen Vermögenswerten oder sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Wertansätze werden vom Markt
abgeleitet oder anhand anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt
(Barwertmethode oder Optionspreismodelle unter Zugrundelegung
aktueller Marktparameter). Eine Erfassung der Wertänderungen von
Zins- und Währungsderivaten werden innerhalb des Finanzergebnisses entsprechend als Ertrag oder Aufwand erfasst. Wertänderungen aller anderen derivativen Finanzinstrumente erfolgen als Ertrag
beziehungsweise Aufwand in den sonstigen betrieblichen Erträgen
und Aufwendungen. Hiervon sind Derivate gesondert zu behandeln,
welche als Sicherungsgeschäft in einem Cashflow Hedge eingesetzt
werden. Cashflow Hedges dienen der Absicherung zukünftiger
Zahlungsströme von finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen
Verbindlichkeiten. Erfüllen diese zusätzlich die Voraussetzungen des
Hedge-Accounting gemäß IAS 39, erfolgt der Ausweis des effektiven Teils des Sicherungsinstruments im Rahmen der Fair-ValueVeränderung erfolgsneutral im Eigenkapital unter Marktbewertung
von Finanzinstrumenten. Wird das Grundgeschäft erfolgswirksam,
so wird das Sicherungsgeschäft ebenfalls erfolgswirksam erfasst und
kompensiert somit die Auswirkungen des Grundgeschäfts.
In IAS 39 sind Voraussetzungen für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften festgeschrieben. Insbesondere müssen die Sicherungs
beziehungen ausführlich dokumentiert und effektiv sein. Das heißt die
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsgeschäfts
müssen sowohl prospektiv als auch retrospektiv in einer Bandbreite
von 80 % bis 125 % der gegenläufigen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Grundgeschäfts liegen. Nur der effektive Teil einer
Sicherungsbeziehung darf erfolgsneutral im Eigenkapital bilanziert
werden. Der ineffektive Teil einer Sicherungsbeziehung wird sofort
erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos werden insbesondere
Zins-Swaps eingesetzt. Diese Instrumente fixieren mit Hilfe von
Cashflow Hedges Zahlungsströme aus verzinslichen langfristigen
Finanzverbindlichkeiten.
Schwebende Geschäfte zur Marktpreissicherung im Bereich des
Energiehandels fallen in den Anwendungsbereich von IAS 39 und
müssen als derivative Finanzinstrumente erfasst werden, während
die abgesicherten Grundgeschäfte (Vertriebskontrakte) in der Regel
nicht unter IAS 39 fallen. Die Bilanzierung nach IAS 39 betrifft insbesondere Warentermingeschäfte. Hierdurch hat sich die Volatilität der Ergebnisse erhöht. Im Rahmen der Begrenzung solcher
Schwankungen wird insbesondere im Strom- und Gasgeschäft in
vielen Fällen die Own Use Exemption oder das Cashflow-HedgeAccounting angewandt.
Bewertungsunsicherheiten
Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
sind Ermessensentscheidungen zu treffen. Zudem erfordert die
Aufstellung eines Konzernabschlusses nach IFRS, dass Annahmen
und Schätzungen gemacht werden, die sich auf die Wertansätze
der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und
Aufwendungen sowie auf die Angaben der Eventualschulden auswirken können.
Ermessensentscheidungen bei der Anwendung
der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Aus Ermessensausübungen bei der Anwendung der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden ergeben sich keine erheblichen Auswirkungen auf die Wertansätze der im Abschluss ausgewiesenen
Vermögenswerte und Schulden.
Unsicherheiten bei der Schätzung
Im Folgenden werden die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende wesentliche Quellen
von Schätzungsunsicherheiten erläutert, aufgrund derer ein Risiko
besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahrs eine wesent
liche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden
erforderlich sein wird.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte für Vermögenswerte
und Schulden sowie der Nutzungsdauer der Vermögenswerte basiert
auf Beurteilungen des Managements. Dies gilt in gleicher Weise
für die Ermittlung von Wertminderungen von Vermögenswerten.
Der MVV Energie Konzern überprüft mindestens einmal jährlich
oder bei hinweisenden Sachverhalten oder Änderungen der
Umstände die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte und
der Vermögensgegenstände. Dies erfordert eine Schätzung des
Nutzungswerts einer Zahlungsmittel generierenden Einheit, welcher
der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Zur Schätzung des
Nutzungswerts muss der MVV Energie Konzern die voraussichtlich künftigen Zahlungsmittelüberschüsse aus der Zahlungsmittel
generierenden Einheit schätzen und darüber hinaus einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert der Cashflows
zu ermitteln. Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf
den Verhältnissen und Einschätzungen zum Bilanzstichtag oder zum
relevanten unterjährigen Stichtag, zu welchem die anlassbezogene
Wertminderung erforderlich wird. Abweichende Entwicklungen
dieser Rahmenbedingungen können zu Unterschieden zwischen
den Schätzwerten und den tatsächlichen Werten führen. In solchen
Fällen werden die Annahmen und, falls erforderlich, der Buchwert
des Geschäfts- oder Firmenwerts entsprechend angepasst.
Annahmen sind des Weiteren zu treffen bei der Berechnung tatsächlicher und latenter Steuern. Insbesondere spielt bei der Beurteilung,
ob aktive latente Steuern genutzt werden können, die Möglichkeit
der zukünftigen Erzielung entsprechender steuerpflichtiger Einkommen eine wesentliche Rolle.
Bei der Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stellen insbesondere der Abzinsungsfaktor,
biometrische Wahrscheinlichkeiten sowie Trendannahmen wesentliche Schätzgrößen dar. Abweichende Entwicklungen dieser Schätz
größen können zu Unterschieden zwischen dem bilanzierten Wert
und den tatsächlich im Zeitablauf entstehenden Verpflichtungen
führen. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
werden vollständig in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Dies
führt dazu, dass Änderungen der Schätzgrößen direkte Auswirkungen auf den MVV Energie Konzern haben.
Die Bewertung von Umsätzen und Materialaufwendungen unterliegt
insofern Schätzungen, dass zum Stichtag Verbrauchsabgrenzungen
für bereits entstandene und noch nicht fakturierte Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen vorgenommen wurden.
Abfindungsverbindlichkeiten für Personengesellschaften werden
mit dem anteiligen beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dieser wird
ermittelt, indem eine Unternehmensbewertung unter Berücksichtigung der aktuellen Planung und der Zinsstrukturkurve durchgeführt
wird.
Grundsätzlich werden bei den Bewertungsunsicherheiten die
bestmöglichen Erkenntnisse herangezogen, bezogen auf die Verhältnisse am Bilanzstichtag. Die tatsächlichen Beträge können sich
von den Schätzungen unterscheiden. Die im Abschluss erfassten
und mit Unsicherheiten behafteten Buchwerte sind aus der Bilanz
beziehungsweise den entsprechenden Erläuterungen im Anhang
zu entnehmen.
Die Schätzänderungen nach IAS 8 im Geschäftsjahr 2013/14 führten
zu keinen nennenswerten Anpassungen der betroffenen Erträge,
Aufwendungen sowie des Vermögens und der Schulden.
MV V Energie 2013 / 14
129
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
•
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten insbesondere positive
Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften, die nach IAS 39
zu bewerten sind. Der Ausweis der Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften erfolgt brutto. Diesen bewertungsabhängigen
Erträgen stehen entsprechende Aufwendungen gegenüber.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
•
1 Umsatzerlöse nach Strom- und Erdgassteuer
Die Umsatzerlöse enthalten alle Erlöse, die aus der typischen Geschäftstätigkeit des Konzerns resultieren. Sie werden beim Übergang der maßgeblichen Risiken und Chancen auf den Kunden
beziehungsweise bei Erbringung der Leistung erfasst, sofern der
Zahlungseingang verlässlich erwartet werden kann. Hinsichtlich der
Zusammensetzung der Umsatzerlöse aus den einzelnen Segmenten
verweisen wir auf die Segmentberichterstattung unter Textziffer 36.
5 Materialaufwand
Materialaufwand
in Tsd Euro
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und bezogene Waren
Bezogene Leistungen
Neben unseren Hauptprodukten Strom, Wärme, Gas, Wasser und
Abfall sind die sonstigen Umsätze von untergeordneter Bedeutung.
2013/14
2012/13
2 639 801
2 849 374
424 633
419 720
3 064 434
3 269 094
2 Bestandsveränderungen
Im Materialaufwand sind Wertminderungen auf Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe in Höhe von 42 Tsd Euro (Vorjahr 73 Tsd Euro) enthalten. Wertaufholungen auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind
aufgrund eines Anstiegs des Nettoveräußerungspreises mit 46 Tsd
Euro (Vorjahr 30 Tsd Euro) enthalten.
Die Bestandsveränderungen resultieren im Wesentlichen aus Con
tracting-Projekten, bei denen der MVV Energie Konzern Leasinggeber im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen ist, sowie
aus noch nicht abgerechneten Leistungen bei Hausanschlüssen.
Die Reduzierung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe resultiert in
erster Linie aus der mengen- und preisbedingten Abnahme des
Geschäftsvolumens und der damit verbundenen Abnahme der
Energiebezugskosten.
3 Aktivierte Eigenleistungen
In den Aufwendungen für bezogene Leistungen sind im Wesent
lichen Aufwendungen für Netznutzungsentgelte, Konzessionsab
gaben und Entsorgungskosten für Reststoffe enthalten.
Der Umsatz unserer ausländischen Töchter betrug in Konzernwährung 85 873 Tsd Euro (Vorjahr 110 234 Tsd Euro).
Die aktivierten Eigenleistungen betreffen insbesondere den Bau
und die Erweiterung von Versorgungsnetzen.
6 Personalaufwand
4 Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Sonstige betriebliche Erträge
in Tsd Euro
2013/14
2012/13
in Tsd Euro
270 863
271 496
46 332
2013/14
2012/13
Löhne und Gehälter1
Erträge aus nach IAS 39 bilanzierten Derivaten
99 937
118 904
Auflösung von Wertberichtigungen und
Eingänge von ausgebuchten Forderungen
Soziale Abgaben und
Aufwendungen für Unterstützung
46 529
16 107
13 583
Aufwendungen für Altersversorgung
18 951
19 015
336 343
336 843
Erträge aus Emissionsrechten
14 555
11 968
Auflösung von Rückstellungen
10 230
15 238
Geschäftsbesorgung und Personalgestellung
4 912
5 237
Leistungen an Mitarbeiter
3 094
2 896
Gutschriften und Erstattungen
2 951
3 880
Erträge aus Anlageverkäufen
2 844
2 004
Währungskursgewinne
2 763
2 871
Erstattungen für Schadensfälle
2 649
7 128
Mieterträge
2 503
2 109
22 361
30 520
184 906
216 338
Übrige
130
MV V Energie 2013 / 14
1 V
orjahreswerte angepasst.
Weitere Erläuterungen unter
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Im Jahresdurchschnitt waren 5 410 Mitarbeiter (Vorjahr 5 469) im
MVV Energie Konzern beschäftigt, hiervon 305 Mitarbeiter (Vorjahr
291) in den Gemeinschaftsunternehmen. In diesem Personalstand
sind 11 leitende Angestellte (Vorjahr 11), 5 021 Angestellte (Vorjahr 5 081), 330 Auszubildende (Vorjahr 327) und 48 Praktikanten/
Diplomanden (Vorjahr 51) enthalten.
Aufgrund der Anpassung der Bilanzierung der Rückstellung für
Altersteilzeit in Folge der Änderung des Standards IAS 19 „Leistungen
an Arbeitnehmer“ hat sich der Personalaufwand in der Vergleichs
periode des Vorjahrs um 3 721 Tsd Euro erhöht.
Erläuterungen zum Konzernabschluss
7 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
2013/14
2012/13
Aufwand aus nach IAS 39
bilanzierten Derivaten
76 191
121 909
Beiträge, Gebühren und Abgaben
21 322
26 251
Zuführung zu Wertberichtigungen
und Forderungsausfällen
20 591
19 420
Mieten, Pachten und Leasing
17 427
18 127
Aufwendungen für Wartungen,
Reparaturen und IT-Dienstleistungen
16 142
18 647
Rechts-, Beratungs- und Gutachterkosten
14 240
15 878
Betriebliche Steuern (inkl. Energiesteuern)
10 248
12 451
in Tsd Euro
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Im Geschäftsjahr 2013/14 wurden im Wesentlichen außerplanmäßige Abschreibungen von Gebäuden in Höhe von 68 Tsd Euro (Vorjahr 438 Tsd Euro) sowie von technischen Anlagen und Maschinen
in Höhe von 1 598 Tsd Euro (Vorjahr 382 Tsd Euro) vorgenommen.
10 Restrukturierungsaufwand
Aufgrund der Anpassung der Bilanzierung der Rückstellung für
Altersteilzeit in Folge der Änderung des Standards IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ hat sich der in der GuV ausgewiesene
Restrukturierungsaufwand in der Vergleichsperiode des Vorjahrs von
– 7 492 Tsd Euro auf – 11 251 Tsd Euro verändert.
11 Finanzerträge
Personal- und Sozialaufwendungen
8 912
9 145
Aufwand aus Emissionsrechten
8 786
13 565
Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit
8 733
9 687
Verluste von Anlagenabgängen
3 287
3 877
Währungskursverluste
2 450
4 186
Buchführungs- und Jahresabschlusskosten
1 929
1 915
Erträge aus der Währungsumrechnung
aus Finanzierung
Büromaterial und Fachliteratur
1 310
1 195
Zinserträge aus Finanzierungsleasing
52 653
44 942
264 221
321 195
Zinserträge aus Kontokorrent,
Tages- und Festgeldern
Übrige
Finanzerträge
in Tsd Euro
Erträge aus allgemeinen Ausleihungen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten negative
Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften, die nach IAS 39
zu bewerten sind. Der Ausweis der Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften erfolgt brutto. Diesen bewertungsabhängigen
Aufwendungen stehen sonstige betriebliche Erträge gegenüber,
die diesen Effekt kompensieren.
2013/14
2012/13
20 088
2 090
3 422
4 349
1 239
1 648
81
92
5 764
2 944
30 594
11 123
Die Finanzerträge beinhalten Erträge aus der Währungsumrechnung,
die im Wesentlichen aus der Finanzierung der britischen Projekte
resultieren.
12 Finanzaufwendungen
8 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
und sonstiges Beteiligungsergebnis
Finanzaufwendungen
in Tsd Euro
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
und sonstiges Beteiligungsergebnis
in Tsd Euro
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Erträge aus sonstigen Beteiligungen
Aufwendungen/Erträge aus
dem Abgang von Finanzanlagen
2013/14
2012/13
22 486
14 135
1 827
1 360
1 400
146
25 713
15 641
Zinsaufwand aus Kontokorrent, Darlehen
und kurzfristigen Ausleihungen
2013/14
2012/13
51 680
53 763
Aufzinsung von Rückstellungen1
8 155
4 730
Aufwand aus der Währungsumrechnung
aus Finanzierung
7 527
3 417
11 910
10 258
79 272
72 168
Sonstige Zinsen und ähnliche
Aufwendungen
1 V
orjahreswerte angepasst.
Weitere Erläuterungen unter
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
9 Abschreibungen
Abschreibungen
in Tsd Euro
2013/14
2012/13
Abschreibungen
164 839
167 595
1 675
2 485
davon außerplanmäßig
Aufgrund der Anpassung der Bilanzierung der Rückstellung für
Altersteilzeit in Folge der Änderung des Standards IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ haben sich die Finanzaufwendungen in der
Vergleichsperiode des Vorjahrs um 544 Tsd Euro verringert.
MV V Energie 2013 / 14
131
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
13 Ertragsteuern
Ertragsteuern
in Tsd Euro
Tatsächliche Steuern
2013/14
2012/13
40 005
42 210
Die Position „Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz“ ist
durch die angestiegenen Ergebnisse neuer Windpark- und Biomethan
gesellschaften mit niedrigen Gewerbesteuerhebesätzen und durch
Auslandsgesellschaften mit niedrigen Durchschnittssteuersätzen
(UK tatsächliche Steuer 22,0 % und latente Steuer 20,0 % sowie
CZ 19,0 %) angestiegen.
1 366
1 224
41 371
43 434
Der Anstieg der Position „Nutzung von Verlustvorträgen, Veränderung der Wertberichtigung für Verluste sowie Verluste ohne die
Bildung von latenten Steuern“ beruht im Wesentlichen auf der
Wertberichtigung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge.
Der laufende Steueraufwand enthält die zu leistende Gewerbe- und
Körperschaftsteuer (einschließlich Solidaritätszuschlag) sowie ausländische Ertragsteuern.
Der Anstieg der steuerfreien Erträge resultiert aus höheren Beteiligungserträgen aus nicht konsolidierten Tochtergesellschaften sowie
aus einem Anstieg steuerfreier verdeckter Einlagen.
Der latente Steueraufwand in Höhe von 3 278 Tsd Euro (Vorjahr
Steueraufwand 2 038 Tsd Euro) ist auf die Veränderung der Wertberichtigung für Verlustvorträge sowie auf die erfolgswirksame Nutzung
von Verlustvorträgen zurückzuführen. Auf das Entstehen beziehungsweise die Auflösung temporärer Unterschiede entfällt ein latenter
Steuerertrag in Höhe von 1 912 Tsd Euro (Vorjahr 995 Tsd Euro).
Die Verminderung der Position „Permanente Differenzen“ resultiert
aus steuerneutralen Umwandlungssachverhalten des Vorjahrs. Die
bestehenden permanenten Differenzen resultieren im Wesentlichen
aus der Erhöhung steuerbilanzieller Beteiligungsbuchwerte an Kapital
gesellschaften aufgrund geleisteter Einlagen (Interdependenz mit dem
Anstieg steuerfreier Erträge).
Der tatsächliche Steueraufwand wurde aufgrund der Nutzung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste um 3 825 Tsd Euro
(Vorjahr 1 848 Tsd Euro) gemindert.
Der Steuerertrag für Vorjahre beruht im Wesentlichen auf Steuer
erstattungen aus erfolgreichen Einspruchsverfahren ohne einen
korrespondierenden Aufwand aus latenten Steuern. Der Rückgang
gegenüber dem Vorjahr ist auf den Einmaleffekt „Auflösungsertrag
aus Risikorückstellungen“ aus dem Vorjahr zurückzuführen.
Latente Steuern
1
1 V
orjahreswerte angepasst.
Weitere Erläuterungen unter
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand. Der für die
steuerliche Überleitungsrechnung anzuwendende Steuersatz von
30,3 % (Vorjahr 30,3 %) setzt sich aus dem gültigen unveränderten
Körperschaftsteuersatz von 15,0 %, dem Solidaritätszuschlag von
unverändert 5,5 % und einem durchschnittlichen Gewerbesteuersatz von 14,5 % (Vorjahr 14,5 %) zusammen.
14 Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG
und Ergebnis je Aktie
Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG und Ergebnis je Aktie
1.10.2013
bis
30.9.2014
1.10.2012
bis
30.9.2013
Ergebnisanteil der Aktionäre der
MVV Energie AG in Tsd Euro1
92 162
84 853
Aktienanzahl in Tsd (gewichteter Durchschnitt)
65 907
65 907
Ergebnis je Aktie in Euro1
1,40
1,29
0,90
0,90
Überleitung des Ertragsteueraufwands
in Tsd Euro
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
1
Erwarteter Steueraufwand bei einem
Steuersatz von 30,3 % (Vorjahr 30,3 %)
Abweichungen durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer
2012/13
142 768
148 737
43 259
45 067
2 924
3 020
Dividende je Aktie in Euro
– 3 024
– 2 126
1 V
orjahreswerte angepasst.
Weitere Erläuterungen unter
Nutzung von Verlustvorträgen, Veränderung
der Wertberichtigung für Verluste sowie
Verluste ohne Bildung von latenten Steuern
3 278
2 633
Nicht abzugsfähige Aufwendungen
2 205
1 073
Steuerfreie Erträge
– 5 424
– 2 547
Ergebnisse aus At-Equity
bilanzierten Beteiligungen
– 4 085
– 2 246
1 800
2 787
– 1 422
– 2 802
Abweichungen von dem
erwarteten Steuersatz1
Permanente Differenzen
Steuern für Vorjahre
1 860
– 1 425
Effektiver Steueraufwand
41 371
43 434
Effektiver Steuersatz in %
29,0
29,2
Sonstige
1 V
orjahreswerte angepasst.
Weitere Erläuterungen unter
132
2013/14
MV V Energie 2013 / 14
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die auf den Namen lautenden Stückaktien der MVV Energie AG
belaufen sich auf 65 906 796 Stück. Die Berechnung des gewichte
ten Jahresdurchschnitts erfolgte taggenau.
Die Dividende des Geschäftsjahrs 2013/14 entspricht dem Vorschlag
des Vorstands und steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der
Hauptversammlung am 13. März 2015. Es soll demnach eine Dividende über 59 316 Tsd Euro ausgeschüttet werden. Der Gewinnverwendungsvorschlag für das Geschäftsjahr 2012/13 wurde von
der Hauptversammlung am 14. März 2014 angenommen. Es wurde
eine Dividende über 59 316 Tsd Euro ausgeschüttet. Da zum Bilanzstichtag keine Optionsrechte auf Aktien der MVV Energie AG vor
liegen, sind keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen.
Erläuterungen zum Konzernabschluss
•
Erläuterungen zur Bilanz
•
15 Immaterielle Vermögenswerte
Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte, Geschäftsoder Firmenwerte sowie geleistete Anzahlungen.
Die Voraussetzungen zur Aktivierung von Entwicklungskosten
waren im Geschäftsjahr 2013/14 nicht erfüllt. Diese werden somit
ebenso wie die angefallenen Forschungsaufwendungen in der
Periode ihrer Entstehung als Aufwand erfasst. Der Betrag für die
nach IFRS qualifizierenden Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen belief sich im Geschäftsjahr 2013/14 auf 2 205 Tsd Euro
(Vorjahr 2 509 Tsd Euro). Die Forschungs- und Entwicklungskosten
entstehen hauptsächlich aufgrund von Aktivitäten zur ständigen
Verbesserung der Arbeitsprozesse, der Produktentwicklung sowie
der technischen Weiterentwicklung.
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte sowie ähnliche Rechte
und Werte setzen sich aus Software und vertraglich vereinbarten
Zuschüssen an Kunden und Lieferanten zusammen. Die Nutzungsdauer orientiert sich an wirtschaftlichen Aspekten oder vertrag
lichen Gegebenheiten und liegt zwischen 1 und 50 Jahren.
Für die im Geschäftsjahr 2013/14 durchgeführten Werthaltigkeitstests wurden in den Planungsrechnungen Wachstumsraten von
mindestens 0,5 % verwendet.
Für die Berechnung werden Kapitalkosten nach Steuern in Höhe von
5,08 % (Vorjahr 5,18 %) zugrunde gelegt.
Erläuterungen zur Bilanz
Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wurden die Impairments mit
einer Erhöhung/Verminderung von 0,5 % des Kapitalisierungszinssatzes gerechnet. Hieraus ergaben sich keine nennenswerten Veränderungen in der Werthaltigkeit.
Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte setzen sich wie folgt
zusammen:
Buchwerte Geschäfts- oder Firmenwert
30.9.2014
30.9.2013
Teilkonzern Energieversorgung Offenbach
65 796
65 796
Teilkonzern Stadtwerke Ingolstadt
53 759
53 759
Teilkonzern MVV Enamic
36 611
36 611
Teilkonzern MVV Energie CZ
5 862
6 320
Teilkonzern MVV Umwelt
5 586
5 586
in Tsd Euro
Sonstige Teilkonzerne
1 018
1 018
168 632
169 090
Zur Durchführung der Werthaltigkeitstests wurden die Geschäftsoder Firmenwerte den Zahlungsmittel generierenden Einheiten
zugeordnet. Die Zahlungsmittel generierende Einheit entspricht im
Wesentlichen rechtlichen Teilkonzernen, die aus geografisch oder
sachlich zusammengehörigen rechtlichen Einheiten bestehen. Im
Geschäftsjahr 2013/14 wurden keine Wertminderungen auf die
Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen.
Darüber hinaus sind im Teilkonzern MVV Energie CZ Währungsumrechnungseffekte in Höhe von – 457 Tsd Euro (Vorjahr – 169 Tsd
Euro) zu verzeichnen.
Zur Bestimmung des erzielbaren Betrags/Nutzungswerts wurden
die erwarteten Cashflows der Beteiligungen mit Diskontierungszins
sätzen (gewichteten Kapitalkosten) von durchschnittlich 7,2 %
(Vorjahr 7,4 %) vor Steuern abgezinst. Die Ermittlung der Diskontierungszinssätze erfolgt auf Basis von verfügbaren Marktdaten. Der
Planungszeitraum der zugrunde gelegten Cashflows liegt in der
Regel bei drei Jahren.
MV V Energie 2013 / 14
133
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Immaterielle Vermögenswerte
in Tsd Euro
Bruttowerte zum 1.10.2012
Geschäfts- oder
Firmenwert
Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
440 238
245 186
191 488
3 564
Veränderung Konsolidierungskreis
– 66
46
—
– 20
Währungsanpassungen
– 56
– 227
– 2
– 285
Zugänge
11 349
—
3 400
14 749
Abgänge
– 2 047
—
– 1 495
– 3 542
1 035
—
– 580
455
255 401
191 307
4 887
451 595
– 162 014
– 22 274
—
– 184 288
67
Umbuchungen
Bruttowerte zum 30.9.2013
Abschreibungen zum 1.10.2012
Veränderung Konsolidierungskreis
67
—
—
Währungsanpassungen
41
57
—
98
– 12 417
—
—
– 12 417
Planmäßige Abschreibungen
Außerplanmäßige Abschreibungen
– 1 637
—
—
– 1 637
Abgänge
431
—
—
431
Umbuchungen
– 12
—
– 3
– 15
– 175 541
– 22 217
– 3
– 197 761
Nettowerte zum 30.9.2013
79 860
169 090
4 884
253 834
Bruttowerte zum 1.10.2013
255 401
191 307
4 887
451 595
Abschreibungen zum 30.9.2013
Währungsanpassungen
– 137
– 615
37
– 715
Zugänge
12 847
—
2 957
15 804
Abgänge
– 2 769
—
—
– 2 769
5 396
9 889
– 3 998
11 287
– 73
—
—
– 73
Umbuchungen
Umbuchungen nach IFRS 5
Bruttowerte zum 30.9.2014
Abschreibungen zum 1.10.2013
Währungsanpassungen
Planmäßige Abschreibungen
Abgänge
Umbuchungen
Umbuchungen nach IFRS 5
Abschreibungen zum 30.9.2014
Nettowerte zum 30.9.2014
134
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte
MV V Energie 2013 / 14
270 665
200 581
3 883
475 129
– 175 541
– 22 217
– 3
– 197 761
104
157
– 1
260
– 12 121
—
—
– 12 121
1 498
—
—
1 498
– 8
– 9 889
– 12
– 9 909
34
—
—
34
– 186 034
– 31 949
– 16
– 217 999
84 631
168 632
3 867
257 130
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
16 Sachanlagen
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
Technische Anlagen
und Maschinen
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen und
Anlagen im Bau
Gesamt
Bruttowerte zum 1.10.20121
783 398
3 968 104
197 652
143 027
5 092 181
Veränderung Konsolidierungskreis
– 11 943
49 113
– 9
5 892
43 053
– 3 264
– 3 954
– 66
– 632
– 7 916
7 071
98 103
7 358
222 422
334 954
– 15
– 1 023
– 9
—
– 1 047
– 9 821
– 33 302
– 7 098
– 2 243
– 52 464
4 302
53 068
1 446
– 59 271
– 455
769 728
4 130 109
199 274
309 195
5 408 306
– 363 592
– 2 327 608
– 134 456
—
– 2 825 656
6 751
4 802
83
—
11 636
in Tsd Euro
Währungsanpassungen
Zugänge1
Erhaltene Zuschüsse
Abgänge
Umbuchungen
Bruttowerte zum 30.9.2013
Abschreibungen zum 1.10.2012
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsanpassungen
Planmäßige Abschreibungen
1 200
2 336
55
—
3 591
– 16 923
– 124 955
– 10 803
—
– 152 681
Außerplanmäßige Abschreibungen
– 438
– 382
– 29
—
– 849
Abgänge
4 906
21 131
6 496
—
32 533
Umbuchungen
Abschreibungen zum 30.9.2013
—
183
– 168
—
15
– 368 096
– 2 424 493
– 138 822
—
– 2 931 411
Nettowerte zum 30.9.2013
401 632
1 705 616
60 452
309 195
2 476 895
Bruttowerte zum 1.10.2013
769 728
4 130 109
199 274
309 195
5 408 306
Währungsanpassungen
Zugänge
Zuschüsse
– 8 066
– 10 651
– 131
8 046
– 10 802
4 518
110 044
7 603
174 738
296 903
– 89
– 8 349
– 9
– 463
– 8 910
– 4 791
– 32 026
– 4 565
– 314
– 41 696
Umbuchungen
2 527
88 941
885
– 93 751
– 1 398
Umbuchungen nach IFRS 5
– 429
– 8 397
– 83
—
– 8 909
763 398
4 269 671
202 974
397 451
5 633 494
– 368 096
– 2 424 493
– 138 822
—
– 2 931 411
3 004
6 354
128
—
9 486
– 16 320
– 124 239
– 10 474
—
– 151 033
Abgänge
Bruttowerte zum 30.9.2014
Abschreibungen zum 1.10.2013
Währungsanpassungen
Planmäßige Abschreibungen
Außerplanmäßige Abschreibungen
Abgänge
– 68
– 1 598
– 9
—
– 1 675
2 807
15 500
4 320
—
22 627
Umbuchungen
413
– 410
17
—
20
Umbuchungen nach IFRS 5
205
6 381
57
—
6 643
– 378 055
– 2 522 505
– 144 783
—
– 3 045 343
385 343
1 747 166
58 191
397 451
2 588 151
Abschreibungen zum 30.9.2014
Nettowerte zum 30.9.2014
1 Vorjahreswerte angepasst. Weitere Erläuterungen unter
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen im Wesentlichen
Impairments auf technische Anlagen und Maschinen sowie auf
Grundstücke und Gebäude.
Im Geschäftsjahr 2013/14 wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von
11 328 Tsd Euro (Vorjahr 5 354 Tsd Euro) aktiviert. Der dabei zugrunde
gelegte Finanzierungskostensatz reichte von 3,8 % bis 5,0 % (Vorjahr
von 4,5 % bis 7,0 %).
MV V Energie 2013 / 14
135
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Sachanlagen bis zu einem Gegenwert von 88 Mio Euro (Vorjahr
132 Mio Euro) wurden als Sicherheiten für Finanzschulden begeben.
Zum größten Teil handelt es sich hierbei um Grundstücke und Gebäude sowie technische Anlagen und Maschinen. Sachanlagen,
die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen, bestehen in Höhe
von 106 Mio Euro (Vorjahr 116 Mio Euro).
Die im Geschäftsjahr 2013/14 erhaltenen Zuwendungen der öffent
lichen Hand beziehen sich hauptsächlich auf den Ausbau von Fernwärmeleitungen. Im Zusammenhang mit diesen Zuwendungen
bestehen keine unerfüllten Bedingungen und andere Erfolgsunsicher
heiten.
18 Assoziierte Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
Die folgenden Übersichten zeigen die Buchwertentwicklung sowie
die wesentlichen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
der assoziierten Unternehmen.
Anteile an assoziierten Unternehmen (At-Equity)
in Tsd Euro
Bruttowerte zum 1.10.
Zugänge
At-Equity-Bewertung
2012/13
78 169
107 437
1 921
458
13 481
7 410
9 660
– 33 977
836
– 4 149
Im Geschäftsjahr 2013/14 wurden unter den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau 108,3 Mio Euro (Vorjahr 120,8 Mio
Euro) für die thermische Abfallverwertungsanlage in Plymouth und
das Biomassekraftwerk in Ridham, beide Großbritannien, geleistet.
Erfolgsneutrales Ergebnis
Aufgrund von neu verhandelten Wartungsverträgen wurde im
Geschäftsjahr 2013/14 die Nutzungsdauer der Getriebe bei vier
Windparks angepasst. Diese Schätzungsänderung hatte keine
wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des MVV Energie Konzerns.
17 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
Die assoziierten Unternehmen verfügen über die in den folgenden
Tabellen dargestellten Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital
sowie Umsatzerlöse und Jahresüberschuss.
Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestitionen gehaltenen
Immobilien wurde von unabhängigen Gutachtern zum 30. September
2013 bewertet und beträgt in Summe 320 Tsd Euro. Im Geschäftsjahr
2013/14 lagen keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor,
somit wird ein erneutes Gutachten zum Konzernabschluss 2015/16
angefordert. Bei den als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien
handelt es sich nur um ein vermietetes Wohn- und Geschäftshaus in
Köthen, das aufgrund der stabilen Immobilienverhältnisse in Köthen
keinen großen Wertschwankungen ausgesetzt ist. Die Mieterträge
im Geschäftsjahr betrugen 35 Tsd Euro (Vorjahr 31 Tsd Euro). Die
direkten betrieblichen Aufwendungen (ohne planmäßige Abschreibungen) betrugen 1 Tsd Euro (Vorjahr 8 Tsd Euro).
Abgänge
Umbuchungen
—
990
104 067
78 169
Abschreibungen zum 1.10.
– 3 471
– 4 944
Abschreibungen zum 30.9.
– 4 307
– 3 471
Nettowerte zum 30.9.
99 760
74 698
Bruttowerte zum 30.9.
Das erfolgsneutrale Ergebnis beinhaltet die Effekte aus der Bewertung der Pensionsverpflichtungen.
Bilanz
30.9.2014
30.9.2013
Langfristige Vermögenswerte
1 906 938
1 764 847
Kurzfristige Vermögenswerte
318 245
248 144
2 225 183
2 012 991
in Tsd Euro
Aktiva
Passiva
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten und sonstige Passiva
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
in Tsd Euro
Bruttowerte zum 1.10.
2013/14
2012/13
448
448
448
448
– 154
– 143
Planmäßige Abschreibungen
– 10
– 11
Abschreibungen zum 30.9.
– 164
– 154
284
294
Bruttowerte zum 30.9.
Abschreibungen zum 1.10.
Nettowerte zum 30.9.
136
2013/14
MV V Energie 2013 / 14
268 650
232 789
723 610
750 873
1 232 923
1 029 329
2 225 183
2 012 991
Gewinn- und Verlustrechnung
in Tsd Euro
2013/14
2012/13
Umsatzerlöse
768 949
727 220
72 181
43 322
Jahresüberschuss
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Die vom MVV Energie Konzern vereinnahmten Beteiligungserträge
dieser assoziierten Unternehmen beliefen sich im Geschäftsjahr
2013/14 auf 9 006 Tsd Euro (Vorjahr 6 725 Tsd Euro).
Unser Anteil an den Eventualverbindlichkeiten At-Equity bewerteter
Unternehmen beträgt 1 295 Tsd Euro (Vorjahr 1 325 Tsd Euro).
Die einbezogenen assoziierten Unternehmen haben bis auf die
Biomasse Rhein-Main GmbH, Flörsheim-Wicker, ein abweichendes
Wirtschaftsjahr zum 31. Dezember, die Ergebnisse für die At-EquityBeteiligungen werden entsprechend übergeleitet. Öffentlich notierte
Marktpreise liegen wie im Vorjahr nicht vor.
Verfügungsbeschränkungen sowie sonstige Belastungen liegen
wie im Vorjahr nicht vor.
Die Anteile der Gemeinschaftsunternehmen an der Bilanz sowie an
Aufwand und Ertrag des MVV Energie Konzerns zeigen sich wie
folgt:
Bilanz
in Tsd Euro
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
30.9.2014
30.9.2013
90 899
87 290
16 979
23 192
107 878
110 482
Eigenkapital
30 917
31 610
Langfristige Schulden
41 076
40 278
Kurzfristige Schulden
35 885
38 594
107 878
110 482
in Tsd Euro
2013/14
2012/13
Erträge
106 543
129 218
97 433
120 578
Kurzfristige Vermögenswerte
Passiva
Gewinn- und Verlustrechnung
Aufwendungen
Erläuterungen zur Bilanz
19 Übrige Finanzanlagen
Die übrigen Finanzanlagen enthalten sonstige Beteiligungen mit
Mehrheitsbesitz, sonstige Beteiligungen, allgemeine Ausleihungen
sowie Ausleihungen aus Finanzierungsleasing und Wertpapiere.
Die Wertminderungen sowie die Entwicklung der übrigen Finanzanlagen sind im nachfolgenden Spiegel und aus den Positionen
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und sonstiges Beteiligungsergebnis (Textziffer 8) beziehungsweise Finanzerträge (Textziffer 11)
und Finanzaufwendungen (Textziffer 12) ersichtlich.
Die Ausleihungen und Ausleihungen aus Finanzierungsleasing sind
fest verzinslich und werden mit einem durchschnittlichen Zinssatz
von 4,4 % (Vorjahr 4,3 %) verzinst. Die durchschnittliche Restzinsbindungsdauer bei festverzinslichen Ausleihungen beträgt 8,5 Jahre
(Vorjahr 5,6 Jahre), für Finanzierungsleasing 8,2 Jahre (Vorjahr 7,3
Jahre). Die Umbuchungen betreffen im Wesentlichen die fristenkongruente Umgliederung der genannten Positionen in das kurzfristige
Finanzvermögen.
Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 35.
Bei den unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen sonstigen Beteiligungen handelt es sich um assoziierte Unternehmen, die
aus Wesentlichkeitsgründen nicht in den MVV Energie Konzernabschluss einbezogen werden, und um Minderheitsbeteiligungen.
Die Wertpapiere bestehen im Wesentlichen aus Fondsanteilen, die
überwiegend zur Sicherung von Altersteilzeitguthaben gehalten
werden.
Die übrigen Finanzanlagen beinhalten auch den langfristigen Anteil
der Finanzierungsleasingverträge. Der MVV Energie Konzern ist bei
mehreren Contracting-Projekten Leasinggeber im Rahmen von
Finanzierungsleasingverhältnissen. Im Rahmen von abgeschlossenen
Finanzierungsleasingverträgen gehen die wesentlichen Chancen
und Risiken auf den Leasingnehmer über. Der Ansatz des Ver
mögenswerts erfolgt zum Barwert der Mindestleasingzahlungen.
Diese lassen sich wie folgt zu den Bruttoinvestitionen in die Leasing
verhältnisse überleiten:
Überleitung
30.9.2014
30.9.2013
4 459
6 710
länger als 1 Jahr und bis zu 5 Jahren
18 214
18 863
länger als 5 Jahre
28 207
36 927
Barwert der Mindestleasingzahlungen
mit Fälligkeit > 1 Jahr
46 421
55 790
Summe Barwert der
Mindestleasingzahlungen
50 880
62 500
Noch nicht realisierter Finanzertrag
20 970
33 942
Bruttoinvestitionen in
Finanzierungsleasingsverhältnisse
71 850
96 442
in Tsd Euro
Barwert der Mindestleasingzahlungen
mit Fälligkeit < 1 Jahr
Barwert der Mindestleasingzahlungen
mit Fälligkeit > 1 Jahr
MV V Energie 2013 / 14
137
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Übrige Finanzanlagen
Sonstige
Beteiligungen im
Mehrheitsbesitz
Sonstige
Beteiligungen
Ausleihungen
allgemein
Ausleihungen
aus Finanzierungsleasing
Wertpapiere
Gesamt
7 610
14 505
5 876
72 546
3 668
104 205
382
—
—
—
—
382
Zugänge
37
1 786
67
5 319
382
7 591
Abgänge
– 2 797
– 350
– 2 745
– 32
– 2 137
– 8 061
in Tsd Euro
Bruttowerte zum 1.10.2012
Währungsanpassungen
Umbuchungen
Bruttowerte zum 30.9.2013
Abschreibungen zum 1.10.2012
Währungsanpassungen
Abgänge
Umbuchungen
Abschreibungen zum 30.9.2013
– 38
38
– 1 213
– 12 680
42
– 13 851
5 194
15 979
1 985
65 153
1 955
90 266
– 6 143
– 81
– 394
– 33
– 35
– 6 686
13
—
—
—
—
13
2 770
5
—
—
—
2 775
—
—
394
—
—
394
– 3 360
– 76
—
– 33
– 35
– 3 504
Nettowerte zum 30.9.2013
Bruttowerte zum 1.10.2013
1 834
15 903
1 985
65 120
1 920
86 762
5 194
15 979
1 985
65 153
1 955
90 266
Währungsanpassungen
– 30
—
—
—
—
– 30
Zugänge
40
1 849
413
4 687
96
7 085
Abgänge
– 2 042
– 100
– 467
– 13 283
– 2 040
– 17 932
—
—
– 184
– 8 258
655
– 7 787
3 162
17 728
1 747
48 299
666
71 602
– 3 360
– 76
—
– 33
– 35
– 3 504
30
—
—
—
—
30
Umbuchungen
Bruttowerte zum 30.9.2014
Abschreibungen zum 1.10.2013
Währungsanpassungen
Außerplanmäßige Abschreibungen
Abgänge
Abschreibungen zum 30.9.2014
Nettowerte zum 30.9.2014
138
MV V Energie 2013 / 14
– 18
—
– 648
—
—
– 666
1 534
1
—
—
—
1 535
– 1 814
– 75
– 648
– 33
– 35
– 2 605
1 348
17 653
1 099
48 266
631
68 997
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
20 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
In den nachfolgenden Tabellen werden die sonstigen Forderungen
und Vermögenswerte nach deren Inhalt und Kontrahenten aufgeschlüsselt. Für derivative Finanzinstrumente wird zusätzlich deren
Sicherungsbeziehung angegeben.
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
30.9.2014
in Tsd Euro
Derivative Finanzinstrumente
Sonstige Steuerforderungen
Forderungen aus Sicherheitsleistungen im
Rahmen von Energiehandelsgeschäften
30.9.2013
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
58 041
73 720
131 761
93 697
85 503
179 200
—
15 702
15 702
—
34 379
34 379
—
54 811
54 811
—
69 628
69 628
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
11 233
9 847
21 080
10 680
10 979
21 659
Forderungen aus Finanzierungsleasing
—
4 790
4 790
—
5 957
5 957
Debitorische Kreditoren
—
2 226
2 226
—
5 056
5 056
Emissionsrechte
—
640
640
—
2 143
2 143
Ausleihungen
—
493
493
—
580
580
Forderungen gegen Mitarbeiter
—
561
561
—
398
398
Treuhandkonten
—
84
84
—
68
68
4 952
27 240
32 192
12 997
36 674
49 671
74 226
190 114
264 340
117 374
251 365
368 739
Übrige sonstige Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente
30.9.2014
in Tsd Euro
Derivative Finanzinstrumente
davon ohne Sicherungsbeziehung
nach IAS 39
davon in Sicherungsbeziehung
Cashflow Hedge
30.9.2013
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
58 041
73 720
131 761
93 697
85 503
179 200
50 120
66 939
117 059
66 063
76 122
142 185
7 921
6 781
14 702
27 634
9 381
37 015
Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Zins-, Währungs- und
Commodity-Derivate auf Strom, Gas, Kohle, CO2 und sonstige
Zertifikate.
Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 35.
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
30.9.2014
in Tsd Euro
30.9.2013
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
Sonstige Forderungen und
Vermögenswerte
gegen Dritte
74 226
189 867
264 093
117 374
250 709
368 083
gegen sonstige Beteiligungen
mit Mehrheitsbesitz
—
189
189
—
651
651
gegen assoziierte Unternehmen
—
58
58
—
—
—
gegen sonstige Beteiligungen
—
—
—
—
5
5
74 226
190 114
264 340
117 374
251 365
368 739
MV V Energie 2013 / 14
139
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Die Wertberichtigungen sowie die Altersstruktur für die sonstigen
Forderungen und Vermögenswerte sind unter Textziffer 35 dar
gestellt.
Unter den sonstigen Steuerforderungen sind im Wesentlichen Vorsteuerguthaben enthalten.
Zur Reduktion des Kontrahentenrisikos bei stark schwankenden
Marktwerten von Energiehandelsderivaten werden Sicherheitsleistungen mit den externen Handelspartnern ausgetauscht. Es handelt
sich hierbei um Margins. Zur Verringerung des Kontrahentenrisikos
werden mit der EEX (European Energy Exchange) wie auch zum
Teil im Rahmen von bilateralen Vereinbarungen Zahlungen geleistet, die sich in der Position Forderungen aus Sicherheitsleistungen
von Energiehandelsgeschäften wiederfinden. Die Forderungen aus
Sicherheitsleistungen belaufen sich auf 54 811 Tsd Euro (Vorjahr
69 628 Tsd Euro).
Für nicht wertgeminderte sonstige Forderungen und Vermögenswerte lagen keine Anzeichen eines Wertberichtigungsbedarfs vor.
Alle vorgenommenen Wertminderungen wurden im Wege der
Einzelfallbetrachtung ermittelt und folgten keinem pauschalierten
Ansatz.
21 Vorräte
Vorräte
30.9.2014
30.9.2013
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe1
30 729
28 860
Fertige und unfertige Erzeugnisse und
Leistungen sowie Handelswaren
28 871
19 482
720
1 462
in Tsd Euro
Geleistete Anzahlungen
Handelsbestand Commodity
1 V
orjahreswerte angepasst.
Weitere Erläuterungen unter
4 773
—
65 093
49 804
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Verfügungsbeschränkungen sowie sonstige Belastungen liegen
nicht vor (ausgenommen davon Eigentumsvorbehalte). Es wurden
Wertminderungen auf Vorräte in Höhe von 42 Tsd Euro (Vorjahr
73 Tsd Euro) erfasst.
Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzten Vorräte beträgt 4 773 Tsd Euro.
140
MV V Energie 2013 / 14
22 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
in Tsd Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon gegen sonstige Beteiligungen
mit Mehrheitsbesitz
davon gegen assoziierte Unternehmen
davon gegen sonstige Beteiligungen
30.9.2014
30.9.2013
386 263
461 128
58
130
10 960
11 101
503
1 086
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben Laufzeiten
von unter einem Jahr.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten zum
30. September 2014 Forderungen in Höhe von 4 886 Tsd Euro
(Vorjahr 6 184 Tsd Euro) aus der Abrechnung von Fertigungsaufträgen nach dem erreichten Leistungsfortschritt. Im Berichtsjahr
wurden 2 299 Tsd Euro (Vorjahr 730 Tsd Euro) Erlöse aus der
Auftragsfertigung erfasst. Die Summe der angefallenen Kosten
zum Bilanzstichtag belaufen sich auf 2 028 Tsd Euro (Vorjahr 458
Tsd Euro). Aus den Fertigungsaufträgen ergab sich ein Gewinn in
Höhe von 271 Tsd Euro (Gewinn im Vorjahr von 152 Tsd Euro). Die
erhaltenen Anzahlungen auf Fertigungsaufträge beliefen sich zum
Stichtag auf 2 015 Tsd Euro (Vorjahr 0 Euro).
Im Rahmen von im Geschäftsjahr 2013/14 getroffenen FactoringVereinbarungen wurden Forderungen mit fest fixiertem Volumen
verkauft. Diese Forderungen wurden vollständig ausgebucht. Der
Buchwert beläuft sich auf 3 540 Tsd Euro.
Die Wertberichtigungen sowie die Altersstruktur für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind unter Textziffer 35 dargestellt. Die Forderungen werden auf der Grundlage des Alters der
Forderung wertgemindert. Zusätzlich erfolgt eine Würdigung des
Einzelfalls bei großen Forderungen, um den konkreten Wertberichtigungsbedarf zu ermitteln. Für nicht wertgeminderte Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen lagen keine Anzeichen eines Wertberichtigungsbedarfs vor.
23 Steuerforderungen
Die Steuerforderungen in Höhe von 13 466 Tsd Euro (Vorjahr
23 983 Tsd Euro) enthalten im Wesentlichen Körperschaft- und
Gewerbesteuererstattungsansprüche sowie Kapitalertragsteuererstattungsansprüche, die mit dem Nennwert beziehungsweise
soweit erforderlich mit dem Barwert angesetzt sind.
Erläuterungen zum Konzernabschluss
24 Flüssige Mittel
Die flüssigen Mittel bestehen überwiegend aus Bankguthaben. Hiervon entfallen 10 Tsd Euro (Vorjahr 8 Tsd Euro) auf Gemeinschafts
unternehmen. Zahlungsmittel, die einer Verfügungsbeschränkung
unterliegen, bestehen in Höhe von 4 127 Tsd Euro (Vorjahr 1 379 Tsd
Euro).
Bankguthaben werden ausschließlich im Rahmen der kurzfristigen
Liquiditätsdisposition bei Banken mit zweifelsfreier Bonität unterhalten. Die Verzinsung bewegt sich wie im Vorjahr auf Interbanken
niveau.
25 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
Im letzten Quartal des Geschäftsjahrs 2013/14 wurden immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen, die den Kriterien von IFRS 5
entsprechen, als zur Veräußerung gehalten eingestuft. Es handelt
sich hierbei um langfristige Vermögenswerte aus ContractingProjekten, die im kommenden Geschäftsjahr veräußert werden
sollen. Die in diesem Zusammenhang durchgeführte Bewertung der
Zeitwerte führte zur Erfassung von Wertminderungen der betroffenen Vermögenswerte.
26 Eigenkapital
Die Aufgliederung sowie die Entwicklung des Eigenkapitals sind in
der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Grundkapital: Das Grundkapital der MVV Energie AG in Höhe
von 168 721 Tsd Euro verteilt sich auf 65 906 796 auf den Namen lautende Stückaktien über je 2,56 Euro. Die gesamten auf den Namen
lautenden Stückaktien sind voll einbezahlt. Die Stadt Mannheim hielt
zum 30. September 2014 mittelbar 50,1 %, die RheinEnergie AG
16,3 %, die EnBW Energie Baden-Württemberg AG 22,5 % und die
GDF SUEZ Energie Deutschland GmbH 6,3 % der Aktien. Die übrigen
4,8 % der Aktien befinden sich im Streubesitz.
Erläuterungen zur Bilanz
Ermächtigung zum Rückerwerb eigener Aktien: Die Haupt-
versammlung hat den Vorstand durch Beschluss vom 12. März 2010
ermächtigt, bis zum 11. März 2015 eigene Aktien im Umfang von
bis zu einem auf diese Aktien entfallenden anteiligen Betrag am
Grundkapital in Höhe von 16,87 Mio Euro, das sind 10 % des
zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals,
zu erwerben. Der Vorstand der MVV Energie AG hat von dieser
Ermächtigung noch keinen Gebrauch gemacht.
Kapitalrücklage: Die Kapitalrücklage betrifft die MVV Energie
AG. Hierin sind die nach § 272 HGB aufzunehmenden externen
Mittelzuflüsse enthalten.
Erwirtschaftetes Eigenkapital: Das erwirtschaftete Eigen-
kapital umfasst neben den anteiligen Gewinnrücklagen und den
kumulierten erwirtschafteten Jahresergebnissen der MVV Energie AG
und der sonstigen einbezogenen Gesellschaften nach dem Erstkonsolidierungszeitpunkt die kumulierten erfolgsneutralen Veränderungen aus der Marktbewertung von Finanzinstrumenten, die im
Wesentlichen aus Sicherungsbeziehungen nach IAS 39 (2008) resultieren, die Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung
ausländischer Abschlüsse sowie die versicherungsmathematischen
Gewinne und Verluste für leistungsorientierte Versorgungspläne.
Im Rahmen der Marktbewertung von Finanzinstrumenten wurden
im Geschäftsjahr Erträge in Höhe von 11 308 Tsd Euro direkt im
Eigenkapital erfasst (Vorjahr Erträge von 7 557 Tsd Euro).
Gewinnverwendungsvorschlag: Der Vorstand schlägt vor,
den Bilanzgewinn der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 2013/14
wie folgt zu verwenden:
Ausschüttung einer Dividende von 0,90 Euro je Stückaktie für das
Geschäftsjahr 2013/14 (insgesamt 59 316 116,40 Euro). Die Hauptversammlung entscheidet am 13. März 2015 über den Dividendenvorschlag.
Genehmigtes Kapital II: Die Hauptversammlung der MVV
Energie AG hat mit Beschluss vom 14. März 2014 den Vorstand
ermächtigt, das Grundkapital bis zum 13. März 2019 einmalig oder
mehrmals um insgesamt 51 200 Tsd Euro zu erhöhen. Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen, dass jedoch der
Vorstand einmalig oder mehrmals, ganz oder teilweise um insgesamt
13 180 Tsd Euro ausschließen kann. Der Vorstand der MVV Energie
AG hat von dieser Ermächtigung noch keinen Gebrauch gemacht.
MV V Energie 2013 / 14
141
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
27 Rückstellungen
Rückstellungen
in Tsd Euro
Stand zum
1.10.2013
Veränderung
Konsolidierungskreis
Währungsanpassungen
Verbrauch
Auflösung
Zuführung
Umbuchung
Zinsanteil
Stand
zum
30.9.2014
Langfristige Rückstellungen
Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
52 431
—
—
– 2 175
—
12 758
8 378
2 170
73 562
Steuerrückstellungen
—
—
—
—
—
2 508
—
—
2 508
Sonstige Rückstellungen
Frühpensionierungen
24 231
—
—
– 654
—
6 078
– 14 184
805
16 276
Personalkosten
34 003
—
—
– 555
104
1 675
– 9 512
3 802
29 309
2 812
Verpflichtungen aus
Restrukturierungen
2 634
—
—
– 1
—
2 350
– 2 269
98
Sanierungen
8 519
—
– 8
– 2
—
—
– 600
370
8 279
24 077
—
– 15
– 178
592
12 771
– 2 321
910
34 652
93 464
—
– 23
– 1 390
696
22 874
– 28 886
5 985
91 328
145 895
—
– 23
– 3 565
696
38 140
– 20 508
8 155
167 398
12 948
Sonstige Sachverhalte
Sonstige Rückstellungen gesamt
Gesamt langfristige
Rückstellungen
Kurzfristige Rückstellungen
Steuerrückstellungen
8 073
—
—
– 3 480
2 541
10 896
—
—
Sonstige Rückstellungen
Frühpensionierungen
7 559
—
—
– 12 402
—
355
14 184
—
9 696
Personalkosten
25 937
– 1
—
– 24 058
1 103
23 280
1 134
—
25 189
Noch nicht abgerechnete
Leistungen
1 033
6 034
—
—
8 410
21 304
– 100
298
– 18 093
Verpflichtungen aus
Restrukturierungen
2 613
—
—
– 1 610
—
—
2 269
—
3 272
Sanierungen
1 155
—
—
– 375
36
—
600
—
1 344
45 073
– 300
– 107
– 19 982
7 156
30 780
2 321
—
50 629
Sonstige Rückstellungen gesamt
103 641
– 401
191
– 76 520
9 328
60 449
20 508
—
98 540
Gesamt kurzfristige
Rückstellungen
111 714
– 401
191
– 80 000
11 869
71 345
20 508
—
111 488
Gesamt Rückstellungen
257 609
– 401
168
– 83 565
12 565
109 485
—
8 155
278 886
Sonstige Sachverhalte
Rückstellungen nach Fristigkeiten
30.9.2014
in Tsd Euro
Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen
Kurzfristig
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
52 431
73 562
—
73 562
52 431
—
2 508
12 948
15 456
—
8 073
8 073
Personalkosten
29 309
25 189
54 498
34 003
25 937
59 940
Frühpensionierungen1
16 276
9 696
25 972
24 231
7 559
31 790
—
8 410
8 410
—
21 304
21 304
Verpflichtungen aus Restrukturierungen1
2 812
3 272
6 084
2 634
2 613
5 247
Sanierungen
8 279
1 344
9 623
8 519
1 155
9 674
34 652
50 629
85 281
24 077
45 073
69 150
167 398
111 488
278 886
145 895
111 714
257 609
Steuerrückstellungen
Noch nicht abgerechnete Leistungen
Übrige sonstige Sachverhalte
1 Vorjahreswerte angepasst. Weitere Erläuterungen unter
142
Langfristig
30.9.2013
MV V Energie 2013 / 14
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Steuerrückstellungen umfassen Rückstellungen für Ertragsteuern
wie die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und
die Gewerbeertragsteuer.
Rückstellungen für Frühpensionierungen umfassen in erster Linie
rechtliche und faktische Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern
aufgrund von Altersteilzeitregelungen. Die versicherungsmathematischen Annahmen entsprechen denen bei der Bewertung für
Pensionen und ähnlichen Rückstellungen. Der Rückgang bei den
Rückstellungen für Frühpensionierungen ist auf eine Inanspruchnahme von Altersteilzeitregelungen zurückzuführen.
Die Rückstellung für Personalkosten beinhaltet im Wesentlichen
Sachverhalte aus tarifvertraglichen Verpflichtungen wie beispielsweise Zuwendungen, Abstandszahlungen, Bonuszahlungen, Arbeitszeitguthaben der Mitarbeiter und Jubiläumsleistungen.
Erläuterungen zur Bilanz
28 Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen
Die betriebliche Altersvorsorge besteht aus beitragsorientierten
und leistungsorientierten Plänen.
Im Geschäftsjahr 2013/14 sind Leistungen an die gesetzlichen
Rentenversorgungssysteme in Höhe von 24 496 Tsd Euro (Vorjahr
25 641 Tsd Euro) erbracht worden. Als Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme werden die Leistungen an Zusatzversorgungskassen beziehungsweise die gesetzliche Rentenversicherung
verstanden. Die Beiträge werden als Aufwand erfasst und im Personalaufwand ausgewiesen.
In den sonstigen Sachverhalten sind Rückstellungen für Entsorgungsund Rückbauverpflichtungen enthalten. Weiterhin umfassen die
sonstigen Sachverhalte auch Rückstellungen für Prozessrisiken.
In beitragsorientierte Versorgungssysteme sind im Geschäftsjahr
2013/14 16 033 Tsd Euro (Vorjahr 15 627 Tsd Euro) eingezahlt
worden. Erfasst sind dabei Beiträge des MVV Energie Konzerns im
Rahmen von Versorgungsplänen verschiedener Zusatzversorgungskassen (ZVK), die Zusagen verschiedener Arbeitgeber umfassen.
Hier stellt der Versorgungsträger den teilnehmenden Unternehmen
keine ausreichenden Informationen zur Verfügung, die die anteilige
Zuordnung von Verpflichtung, Planvermögen und Dienstzeitaufwand erlauben. Im MVV Energie Konzern erfolgt daher die Berücksichtigung der Beiträge entsprechend einer beitragsorientierten
Versorgungszusage, obwohl es sich um einen leistungsorientierten
Pensionsplan handelt. Die Beiträge zum Pensionsplan bemessen
sich als Prozentsatz des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts
und werden von Arbeitnehmern und von Arbeitgebern getragen.
Der Beitragssatz wird von den ZVK festgelegt. Im Geschäftsjahr
2014/2015 wird mit Beiträgen in voraussichtlich gleicher Höhe
gerechnet. Die Beiträge werden für die Gesamtheit der Begünstigten verwendet. Sofern die Mittel der ZVK nicht ausreichen, können
die ZVK den Pflichtbeitrag erhöhen. Falls der MVV Energie Konzern
die Mitgliedschaft bei den ZVK kündigen sollte, werden die ZVK
einen finanziellen Ausgleich erheben. Der Ausgleichsbetrag ermittelt sich als Barwert der bestehenden Ansprüche von Berechtigten
und künftigen Ansprüchen von deren Hinterbliebenen und bestehenden Versorgungspunkten aus unverfallbaren Anwartschaften
zum Zeitpunkt der Beendigung der Mitgliedschaft.
Hierbei handelt es sich um mehrere Einzelrisiken, bei denen die Höhe
der Inanspruchnahme unsicher ist. Die Bewertung erfolgt ausgehend
vom erwarteten Prozessergebnis, das nach den aktuell verfügbaren
Informationen die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt.
Darüber hinaus bestehen unmittelbare Pensionsverpflichtungen
aufgrund früherer tarifvertraglicher Regelungen (Bemessung nach
der Dauer der Betriebszugehörigkeit und der Vergütung der Mitarbeiter) sowie von Einzelzusagen gegenüber Vorstandsmitgliedern.
Im Geschäftsjahr 2013/14 wurden Rückstellungen für die Deputatsverpflichtungen an Mitarbeiter aufgrund der Neubewertung von
Vertragsinhalten in Höhe von 8 378 Tsd Euro in die Rückstellungen
für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen umgebucht.
Die Verpflichtungen aus Restrukturierungen gehen auf den im Rahmen des Programms „Einmal gemeinsam“ im Geschäftsjahr 2010/11
erarbeiteten und genehmigten Restrukturierungsplan zurück. Die
Rückstellungen wurden für sozialverträglichen Personalabbau gebildet.
Entsprechend der oben genannten Änderung des Standards IAS 19
„Leistungen an Arbeitnehmer“ haben sich die Sonstigen Rückstellungen zum 1. Oktober 2012 um 11 767 Tsd Euro vermindert.
Die Verminderung im Geschäftsjahr 2012/13 betrug 582 Tsd Euro.
Die Position „Noch nicht abgerechnete Leistungen“ umfasst vor
allem bereits erbrachte, aber noch nicht fakturierte Lieferungen und
Leistungen Dritter. Die Bewertung erfolgt auf der Basis sachgerechter
Schätzungen.
Wir gehen davon aus, dass die gebildeten Rückstellungen gemäß
ihrer Laufzeiteinteilung verbraucht werden. Die Verteilung der Laufzeiten für die gebildeten Rückstellungen ist > 1 Jahr bis < 3 Jahre
9 678 Tsd Euro, > 3 Jahre bis < 5 Jahre 2 787 Tsd Euro und über
5 Jahre 27 155 Tsd Euro.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
wird in der nachfolgenden Textziffer eingehend erläutert.
MV V Energie 2013 / 14
143
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Der Aufwand für diese als leistungsorientierte Pläne ausgestalteten Pensionen und ähnliche Verpflichtungen setzt sich wie folgt
zusammen:
Für die bestehenden Pensionsverpflichtungen wird für das Geschäftsjahr 2013/14 eine Pensionszahlung in Höhe von 2 967 Tsd Euro
prognostiziert.
Es wurde kein Planvermögen gebildet.
Aufwand Pensionsrückstellungen
2013/14
2012/13
Dienstzeitaufwand
1 600
1 512
Zinsaufwand
2 170
1 814
in Tsd Euro
Anpassungsbetrag aufgrund des erfassten
nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands
—
559
3 770
3 885
Die gewichtete durchschnittliche Dauer der leistungsorientierten
Pläne beträgt 14,5 Jahre.
Die erwartete Fälligkeit der undiskontierten Pensionsleistungen
zum Stichtag stellt sich wie folgt dar:
Erwartete Pensionszahlungen
Der Zinsaufwand für bereits erworbene Versorgungsansprüche ist in
der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position „Finanzaufwendungen“ (Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen) ausgewiesen.
Die übrigen Aufwendungen sind im Personalaufwand ausgewiesen.
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen hat sich wie
folgt entwickelt:
in Tsd Euro
2015
2 967
2016
2 946
2017
2 994
2018
2 996
2019
3 272
> 2020
100 515
115 691
Entwicklung der Versorgungsansprüche
2013/14
2012/13
52 431
49 287
Laufender Dienstzeitaufwand
1 600
1 512
Zinsaufwand
2 170
1 814
Gezahlte Leistungen an Begünstigte
– 2 175
– 2 051
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
11 158
1 310
—
559
8 378
—
73 562
52 431
in Tsd Euro
Barwert der Versorgungsansprüche zum 1.10.
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Umbuchungen
Barwert der Versorgungsansprüche zum 30.9.
Die im Konzerneigenkapital erfassten versicherungsmathematischen
Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen entwickelten sich wie folgt:
Die Sensitivitätsanalyse basiert auf der Änderung einer Annahme,
während alle anderen Annahmen konstant gehalten werden. Es
ist unwahrscheinlich, dass sich dieses in der Realität ereignet.
Weiterhin ist es möglich, dass Veränderungen in einigen Annahmen miteinander korrelieren. Bei der Berechnung der Sensitivität
der leistungsorientierten Verpflichtung zu versicherungsmathematischen Annahmen wurde dieselbe Methode verwendet, mit
der Pensionsrückstellungen in der Bilanz ermittelt werden.
Die Methoden und Arten von Annahmen zur Vorbereitung der
Sensitivitätsanalyse haben sich im Vergleich zur Vorperiode nicht
geändert.
Sensitivitätsbetrachtung
Auswirkungen auf die Verpflichtung
Veränderung der
Annahme um
Erhöhung
der Annahme
Verminderung
der Annahme
Abzinsungssatz
0,50 %
Verminderung
um 7 %
Erhöhung
um 8 %
Kumulierte im Eigenkapital erfasste
versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
in Tsd Euro
kumulierte im Eigenkapital erfasste
versicherungsmathematische Gewinne (+)
und Verluste (–) zum 1.10.
Erfassung der versicherungsmathematischen
Gewinne (+) und Verluste (–) im Eigenkapital
kumulierte im Eigenkapital erfasste
versicherungsmathematische Gewinne (+)
und Verluste (–) zum 30.9.
2013/14
2012/13
– 9 705
– 8 395
Zukünftige
Gehaltssteigerungen
0,50 %
Erhöhung
um 2 %
Verminderung
um 2 %
– 11 158
– 1 310
Zukünftige
Rentensteigerung
0,25 %
Erhöhung
um 5 %
Verminderung
um 4 %
1 Jahr
Erhöhung
um 4 %
—
– 20 863
– 9 705
Die erfahrungsbedingten Anpassungen (Prämissenänderungen) des
Barwerts der Versorgungsansprüche stellen einen Teil der auf die
Versorgungsansprüche entfallenden versicherungsmathematischen
Gewinne und Verluste des jeweiligen Jahrs dar.
144
MV V Energie 2013 / 14
Sterbewahr
scheinlichkeit
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
29 Finanzschulden
Finanzschulden
30.9.2014
in Tsd Euro
30.9.2013
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
1 135 600
271 980
1 407 580
1 085 807
387 467
1 473 274
2 267
1 796
4 063
4 052
2 369
6 421
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
aus Finanzierungsleasing
gegenüber sonstigen Beteiligungen
mit Mehrheitsbesitz
—
242
242
—
142
142
gegenüber assoziierten Unternehmen
—
1 581
1 581
—
1 377
1 377
gegenüber sonstigen Beteiligungen
Andere Finanzschulden
—
350
350
—
640
640
26 572
18 174
44 746
23 997
23 075
47 072
1 164 439
294 123
1 458 562
1 113 856
415 070
1 528 926
Fälligkeit in Jahren
30.9.2014
in Tsd Euro
30.9.2013
< 1 Jahr
1 – 5 Jahre
> 5 Jahre
< 1 Jahr
1 – 5 Jahre
> 5 Jahre
271 980
629 885
505 715
387 467
615 838
469 969
1 796
2 182
84
2 369
3 903
149
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
aus Finanzierungsleasing
gegenüber sonstigen Beteiligungen
mit Mehrheitsbesitz, assoziierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen
Andere Finanzschulden
2 173
—
—
2 159
—
—
18 174
15 548
11 025
23 075
13 162
10 835
294 123
647 615
516 824
415 070
632 903
480 953
Die festverzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
in Höhe von 1 252 Mio Euro (Vorjahr 1 368 Mio Euro) sind mit
einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,3 % (Vorjahr 3,5 %), die
variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
in Höhe von 156 Mio Euro (Vorjahr 105 Mio Euro) mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 1,4 % (Vorjahr 1,4 %) zu verzinsen. Bei
den festverzinslichen Verbindlichkeiten beträgt die durchschnitt
liche Restzinsbindungsdauer sieben Jahre (Vorjahr sechs Jahre). Bei
den variabel verzinslichen Verbindlichkeiten hat sich die durchschnittliche Restzinsbindungsdauer von drei auf ein Jahr verändert.
Der Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen lässt sich wie
folgt auf die Verbindlichkeiten überleiten:
Zum 30. September 2014 standen dem MVV Energie Konzern
nicht in Anspruch genommene zugesagte Kreditlinien in Höhe von
386 Mio Euro (Vorjahr 369 Mio Euro) zur Verfügung.
Gesamt
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem Barwert der künftigen Leasingzahlungen angesetzt. Der beizulegende
Zeitwert der übrigen Finanzschulden entspricht im Wesentlichen
den ausgewiesenen Buchwerten.
Barwert der Mindestleasingzahlung
30.9.2014
30.9.2013
bis zu 1 Jahr
1 899
2 203
länger als 1 Jahr und bis zu 5 Jahren
1 708
3 621
in Tsd Euro
Barwert der Mindestleasingzahlungen
mit Fälligkeiten
länger als 5 Jahre
Noch nicht realisierte Finanzierungskosten
Bruttoverbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
3
15
3 610
5 839
775
1 114
4 385
6 953
Von den Finanzschulden sind 88 Mio Euro (Vorjahr 132 Mio Euro)
durch Verpfändung von Sachanlagen gesichert.
Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen beziehen
sich auf verschiedene technische Anlagen sowie auf Betriebs- und
Geschäftsausstattung. Die Verträge beinhalten zum Teil Verlängerungsoptionen, jedoch keine Kaufoptionen oder Preisanpassungsklauseln.
MV V Energie 2013 / 14
145
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
30 Andere Verbindlichkeiten
In den nachfolgenden Tabellen werden die anderen Verbindlichkeiten
nach Inhalt und Kontrahenten aufgeschlüsselt. Für derivative Finanzinstrumente wird zusätzlich deren Sicherungsbeziehung angegeben.
Andere Verbindlichkeiten
30.9.2014
in Tsd Euro
Derivative Finanzinstrumente
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern
30.9.2013
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
105 718
114 404
220 122
179 223
126 612
305 835
—
49 160
49 160
—
52 670
52 670
160 873
5 965
166 838
165 013
12 641
177 654
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern
—
17 282
17 282
—
16 915
16 915
Erhaltene Anzahlungen
—
11 346
11 346
—
13 068
13 068
Kreditorische Debitoren
—
9 267
9 267
—
9 929
9 929
Zinsverbindlichkeiten
—
7 827
7 827
—
10 484
10 484
Verbindlichkeiten aus Sicherheitsleistungen
im Rahmen von Energiehandelsgeschäften
—
761
761
—
1 174
1 174
Konzessionsabgaben
—
843
843
—
110
110
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Verbindlichkeiten im Rahmen
der sozialen Sicherheit
Übrige andere Verbindlichkeiten
—
602
602
—
606
606
10 539
22 353
32 892
11 105
22 424
33 529
277 130
239 810
516 940
355 341
266 633
621 974
Andere Verbindlichkeiten
30.9.2014
in Tsd Euro
30.9.2013
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
Verbindlichkeiten
gegenüber Dritten
277 130
227 308
504 438
355 341
252 263
607 604
gegenüber sonstigen Beteiligungen
mit Mehrheitsbesitz
—
503
503
—
403
403
gegenüber sonstigen Beteiligungen
—
653
653
—
899
899
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
—
11 346
11 346
—
13 068
13 068
277 130
239 810
516 940
355 341
266 633
621 974
Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Zins-Derivate, Währungsund Commodity-Derivate auf Strom, Gas, Kohle, CO2 und sonstige
Zertifikate. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter
Textziffer 35.
Derivative Finanzinstrumente
30.9.2014
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
105 718
114 404
220 122
179 223
126 612
305 835
davon ohne Sicherungsbeziehung
nach IAS 39
48 054
87 772
135 826
74 337
103 495
177 832
davon in Sicherungsbeziehung
Cashflow Hedge
57 664
26 632
84 296
104 886
23 117
128 003
in Tsd Euro
Derivative Finanzinstrumente
146
30.9.2013
MV V Energie 2013 / 14
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Zur Reduktion des Kontrahentenrisikos bei stark schwankenden
Marktwerten von Energiehandelsderivaten werden Sicherheitsleistungen (Margins) mit der EEX ausgetauscht. Daneben wurden zum
Teil auch bilaterale Verträge zur Risikoreduzierung eingegangen.
Verbindlichkeiten aus Sicherheitsleistungen bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von 761 Tsd Euro (Vorjahr 1 174 Tsd Euro).
Erläuterungen zur Bilanz
31 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
in Tsd Euro
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Unter den Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern sind im Wesentlichen Energie- und Umsatzsteuerverbindlichkeiten enthalten.
davon gegenüber sonstigen Beteiligungen
mit Mehrheitsbesitz
Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind im Wesent
lichen die Baukostenzuschüsse für Hausanschlusskosten ausgewiesen.
davon gegenüber sonstigen Beteiligungen
davon gegenüber assoziierten Unternehmen
30.9.2014
30.9.2013
408 527
390 969
254
259
13 768
30 544
303
259
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben ausschließlich Laufzeiten von unter einem Jahr.
32 Steuerverbindlichkeiten
Die Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 631 Tsd Euro (Vorjahr
189 Tsd Euro) enthalten Ertragsteuerverbindlichkeiten.
33 Latente Steuern
Die Steuerabgrenzungen 2013/14 sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen:
Latente Steuern
30.9.2014
in Tsd Euro
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen einschließlich als
Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
Vorräte
Sonderposten
Sonstige Vermögenswerte und
positive Marktwerte aus Derivaten
Rückstellungen für Pensionen
30.9.2013
Aktive latente Steuern
Passive latente Steuern
Aktive latente Steuern
Passive latente Steuern
2 114
– 14 039
1 071
– 10 755
15 624
– 146 557
16 953
– 147 067
3 935
– 299
1 147
– 378
—
– 4 754
—
– 4 447
5 133
– 118 937
3 271
– 163 966
10 540
—
4 414
—
Langfristige sonstige Rückstellungen
13 225
—
11 797
—
Kurzfristige sonstige Rückstellungen
2 723
– 9 385
2 390
– 15 205
124 252
– 2 141
192 024
– 4 292
7 047
—
4 863
—
184 593
– 296 112
237 930
– 346 110
1
Verbindlichkeiten und
negative Marktwerte aus Derivaten
Verlustvorträge
Latente Steuern (brutto)
Wertberichtigung
Saldierung1
Latente Steuern (netto)
1 V
orjahreswerte angepasst. Weitere Erläuterungen unter
– 7 207
—
– 5 627
—
– 154 750
154 750
– 209 957
209 957
22 636
– 141 362
22 346
– 136 153
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Von den oben dargestellten latenten Steuern (netto) entfallen
12 846 Tsd Euro (Vorjahr 13 811 Tsd Euro) auf langfristige aktive
latente Steuern und 111 710 Tsd Euro (Vorjahr 102 653 Tsd Euro)
auf langfristige passive latente Steuern.
Für körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 35 778 Tsd
Euro (Vorjahr 28 886 Tsd Euro) sowie für gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 25 311 Tsd Euro (Vorjahr 26 371 Tsd Euro)
wurde kein latenter Steueranspruch angesetzt.
MV V Energie 2013 / 14
147
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Auf temporäre Unterschiede in Höhe von 10 338 Tsd Euro (Vorjahr
9 166 Tsd Euro) aus Beteiligungen zwischen Steuerbilanz und Konzernabschluss wurden in Höhe von 3 132 Tsd Euro (Vorjahr 2 777 Tsd
Euro) keine passiven latenten Steuern erfasst, da eine Umkehrung
durch Dividendenausschüttungen oder Veräußerung von Gesellschaften in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist.
Im Geschäftsjahr 2013/14 werden latente Steuern in Höhe von
27 767 Tsd Euro (Vorjahr 31 865 Tsd Euro) direkt im sonstigen Ergebnis als Teil des Konzerneigenkapitals ausgewiesen.
Die Ertragsteuereffekte im sonstigen Ergebnis als Teil des Konzern
eigenkapitals gliedern sich je Bestandteil wie folgt auf:
Soweit bei Leasingverträgen das wirtschaftliche Eigentum beim
Leasinggeber liegt (Operating Leasing), erfolgt die Bilanzierung des
Leasinggegenstands beim Leasinggeber. Die anfallenden Leasing
aufwendungen werden als Aufwand über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfasst.
Die Verträge beinhalten zum Teil Verlängerungsoptionen, jedoch
keine Kaufoptionen oder Preisanpassungsklauseln.
Im Rahmen einer Bodensanierungsmaßnahme besteht eine
Eventualforderung gegen das Land Baden-Württemberg und die
Stadt Mannheim, mit einem Barwert in Höhe von 4,0 Mio Euro.
35 Finanzinstrumente
Ertragsteuereffekte
30.9.2014
in Tsd Euro
Cashflow Hedges
Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste
30.9.2013
Ertragsteuer
Brutto
Ertragsteuer
Brutto
– 7 164
22 094
– 1 232
8 033
282
– 1 310
3 067
– 11 157
Anteil des Gesamtergebnisses
der assoziierten Unternehmen
(At-Equity)
—
9 660
Währungsumrechnungs
differenz
—
– 14 059
— – 33 977
—
116
34 Eventualforderungen, -schulden und
finanzielle Verpflichtungen
Die nachfolgend aufgeführten Verpflichtungsvolumina entsprechen
dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Aus Bürgschaften bestehen solche Verpflichtungen in Höhe von 2,5 Mio Euro
(Vorjahr 2,9 Mio Euro). Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
bestehen wie im Vorjahr nicht.
Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen im MVV Energie
Konzern belief sich für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte auf 3,8 Mio Euro (Vorjahr 2,3 Mio Euro) und für Investitionen in Sachanlagen auf 108,7 Mio Euro (Vorjahr 120,8 Mio Euro).
Die finanziellen Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen
überwiegend Wassernetze, Fuhrpark, IT-Ausstattung, Pachtzahlungen für Grundstücke sowie Mieten für Gebäude- und Lagerflächen.
Dabei liegt den Mindestleasingzahlungen folgende Fälligkeitsstruktur
zugrunde:
Zum 30. September 2014 sind bestehende Grundgeschäfte in Cashflow Hedges mit Laufzeiten bis zu 19 Jahren (Vorjahr 20 Jahren) im
Bereich Zinssicherung einbezogen. Im Commodity-Bereich betragen
die Laufzeiten geplanter Grundgeschäfte bis zu fünf Jahre (Vorjahr
bis zu fünf Jahre). Die zur Absicherung der Währungsrisiken eingesetzten Devisentermingeschäfte haben eine Laufzeit bis zu einem
Jahr. Sowohl Zinssicherungsinstrumente als auch Commodity- und
Währungs-Derivate bedingen Nettoausgleichszahlungen zu den
vertraglich fixierten Terminen, welche im Wesentlichen dem Grundgeschäft entsprechen. Bei den Sicherungsinstrumenten handelt es
sich größtenteils um Swaps, die während der gesamten Vertragslaufzeit Cashflows generieren.
Im Geschäftsjahr 2013/14 ist ein Ertrag in Höhe von 14 930 Tsd Euro
(Vorjahr Ertrag von 6 801 Tsd Euro) direkt im Eigenkapital erfasst
worden.
Der Betrag, der im Rahmen des Cashflow-Hedge-Accountings aus
dem Eigenkapital erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert wurde, stellt sich wie folgt dar:
Nominalwert
in Tsd Euro
Enthalten im EBIT
Enthalten im Finanz- und Steuerergebnis
Summe der entnommenen Beträge
30.9.2014
30.9.2013
– 45 966
– 48 557
– 4 954
– 6 726
– 50 920
– 55 283
Erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Beträge und die darauf
entfallenden Umgliederungsbeträge sind in nachfolgender Tabelle
dargestellt:
Finanzielle Verpflichtungen aus Operating Leasing
Erfolgsneutrale Beträge im Eigenkapital
Nominalwert
in Tsd Euro
30.9.2014
30.9.2013
Cashflow Hedges
Operating Leasing
bis zu 1 Jahr
länger als 1 Jahr und bis zu 5 Jahren
länger als 5 Jahre
in Tsd Euro
8 573
8 281
20 172
13 158
37 643
10 734
66 388
32 173
davon erfolgsneutrale Veränderungen
davon erfolgswirksame Veränderungen
Währungsumrechnungsdifferenz
davon erfolgsneutrale Veränderungen
Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste
davon erfolgsneutrale Veränderungen
148
MV V Energie 2013 / 14
30.9.2014
30.9.2013
14 930
6 801
– 35 990
– 48 482
50 920
55 283
– 14 059
116
– 14 059
116
– 8 090
– 1 028
– 8 090
– 1 028
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Im Geschäftsjahr 2013/14 ergab sich ein Aufwand in Höhe von
215 Tsd Euro aus dem ineffektiven Teil von Cashflow Hedges (Vorjahr Aufwand von 3 891 Tsd Euro). Die Ergebnisse aus ineffektiven
Teilen von Cashflow Hedges werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise Aufwendungen erfasst, soweit sie
die kumulierte Fair Value Änderung des jeweiligen Grundgeschäfts
übersteigen. Bei Zinssicherungen erfolgt der Ausweis im sonstigen
Zinsergebnis.
Erläuterungen zur Bilanz
Die Buchwerte und Fair Values der Finanzinstrumente sowie deren
Aufteilung auf die Bewertungskategorien nach IAS 39 werden in
den folgenden Tabellen dargestellt. Die dargestellten Klassen orien
tieren sich dabei an der Bilanz.
Bewertungskategorien der Buchwerte nach IAS 39
30.9.2014
in Tsd Euro
30.9.2013
Buchwerte
Davon nicht im
Anwendungs
bereich
von IFRS 7
Fair
Value
Buchwerte
Davon nicht im
Anwendungsbereich
von IFRS 7
Fair Value
19 001
—
19 001
17 737
—
17 737
1 592
—
1 592
2 565
—
2 565
53 056
—
53 056
71 077
—
71 077
1 911
—
1 911
3 855
—
3 855
13
—
13
14
—
14
386 263
—
386 263
461 128
—
461 128
117 059
—
117 059
142 185
—
142 185
14 702
—
14 702
37 015
—
37 015
Kredite und Forderungen
127 296
37 983
127 296
183 002
58 579
183 002
Kredite und Forderungen
370 704
—
370 704
418 242
—
418 242
1 091 597
37 983
1 091 597
1 336 820
58 579
1 336 820
Bewertungskategorien
gemäß IAS 39
Aktiva
Finanzanlagen
davon nicht konsolidierte
Beteiligungen
Zur Veräußerung verfügbar
davon Ausleihungen
ohne Finanzierungsleasing
Kredite und Forderungen
davon Ausleihungen
aus Finanzierungsleasing
Nicht anwendbar
davon Wertpapiere
Zu Handelszwecken gehalten
Zur Veräußerung verfügbar
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
Kredite und Forderungen
Sonstige Vermögenswerte
davon Derivate außerhalb
Hedge Accounting
Zu Handelszwecken gehalten
davon Derivate im Hedge Accounting Nicht anwendbar
davon Sonstige betriebliche
Vermögenswerte
Flüssige Mittel
Passiva
Finanzschulden
davon Finanzschulden
aus Finanzierungsleasing
Nicht anwendbar
4 063
—
4 063
6 421
—
6 421
davon
Sonstige Finanzschulden
Fortgeführte Anschaffungs-/
Herstellungskosten
1 454 499
—
1 542 907
1 522 505
—
1 616 234
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Fortgeführte Anschaffungs-/
Herstellungskosten
408 527
—
408 527
390 969
—
390 969
135 826
—
135 826
177 832
—
177 832
84 296
—
84 296
128 003
—
128 003
296 818
227 946
296 818
316 139
243 998
316 139
2 384 029
227 946
2 472 437
2 541 869
243 998
2 635 598
Andere Verbindlichkeiten
davon Derivate außerhalb
Hedge Accounting
Zu Handelszwecken gehalten
davon Derivate im Hedge Accounting Nicht anwendbar
davon Sonstige betriebliche
Verbindlichkeiten
Fortgeführte Anschaffungs-/
Herstellungskosten
Aufgrund der vorwiegend kurzfristigen Restlaufzeiten für Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
sonstigen betrieblichen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie
Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten entsprechen die
Buchwerte am Bilanzstichtag im Wesentlichen deren Marktwerten.
Der Fair Value der sonstigen Finanzschulden wird unter Berücksich
tigung von zukünftigen Zahlungen als Barwert ermittelt. Die
Abzinsung erfolgt mithilfe des aktuell gültigen Zinssatzes zum
Bilanzstichtag (Stufe 2).
MV V Energie 2013 / 14
149
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Die folgende Tabelle stellt für die zum beizulegenden Zeitwert
bilanzierten Finanzinstrumente die wesentlichen Parameter dar.
Die Bewertung hierzu basiert auf dem 30. September 2014. Die
einzelnen Stufen sind gemäß IFRS 7 wie folgt definiert:
Die folgende Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung der
bilanzierten Finanzinstrumente in Stufe 3:
Stufe 1: Bewertung basiert auf an aktiven Märkten notierten und
in Tsd Euro
unverändert übernommenen Preisen;
Stufe 2: Bewertung basiert auf anderen Faktoren als denen aus
Stufe 1, welche sich aber direkt oder indirekt beobachten lassen;
Stufe 3: Bewertung basiert auf am Markt nicht beobachtbaren
Faktoren.
Anschaffungskosten: Hier sind Finanzinstrumente aufgeführt,
die gemäß IAS 39 zu den Anschaffungskosten bewertet werden.
Zum Zeitpunkt ihrer Transaktion befanden sich diese in einem nicht
liquiden Markt, weshalb der aktuelle Ansatz mit deren Anschaffungs
kosten annähernd dem Fair Value entspricht. Dabei handelt es sich
im Wesentlichen um sonstige Beteiligungen und sonstige Beteiligungen mit Mehrheitsbesitz.
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Anschaffungskosten
—
—
—
19 001
Wertpapiere
—
1 911
—
13
Derivate außerhalb
Hedge Accounting
13 014
103 812
233
—
Derivate im
Hedge Accounting
8 845
5 857
—
—
Finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate außerhalb
Hedge Accounting
29 398
106 105
323
—
Derivate im
Hedge Accounting
28 696
55 600
—
—
146
233
601
– 278
323
Derivate außerhalb
Hedge Accounting
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Derivate außerhalb
Hedge Accounting
Entwicklung der bilanzierten Finanzinstrumente in Stufe 3
in Tsd Euro
Stand zum
1.10.2012
Gewinne und
Verluste in der GuV
Stand zum
30.9.2013
27
60
87
2 787
– 2 186
601
Finanzielle
Vermögenswerte
in Tsd Euro
Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Gesamt
Davon am 30.9.2014
noch gehalten
424
—
—
—
424
—
Gewinne und Verluste in der GuV aus Stufe-3-Finanzinstrumenten
2012/13
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Anschaffungskosten
in Tsd Euro
Sonstige betriebliche Erträge
Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Nicht konsolidierte
Beteiligungen
—
—
—
17 737
Wertpapiere
—
3 855
—
14
Derivate außerhalb
Hedge Accounting
24 400
117 698
87
—
Derivate im
Hedge Accounting
13 480
23 535
—
—
Derivate außerhalb
Hedge Accounting
50 747
126 484
601
—
Derivate im
Hedge Accounting
37 160
90 843
—
—
MV V Energie 2013 / 14
87
Finanzielle
Vermögenswerte
Gewinne und Verluste in der GuV aus Stufe-3-Finanzinstrumenten
2013/14
Fair-Value-Hierachie zum 30.9.2013
150
Stand zum
30.9.2014
Derivate außerhalb
Hedge Accounting
Nicht konsolidierte
Beteiligungen
Finanzielle Verbindlichkeiten
Gewinne und
Verluste in der GuV
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Finanzielle Vermögenswerte
in Tsd Euro
Stand zum
1.10.2013
Derivate außerhalb
Hedge Accounting
Fair-Value-Hierachie zum 30.9.2014
in Tsd Euro
Entwicklung der bilanzierten Finanzinstrumente in Stufe 3
Gesamt
Davon am 30.9.2013
noch gehalten
2 246
—
—
—
2 246
—
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte
2013/14
2012/13
in Tsd Euro
Nicht
konsolidierte
Beteiligungen
AusForderungen
leihungen aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige
betriebliche
Vermögenswerte
Nicht
konsolidierte
Beteiligungen
Ausleihungen
Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige
betriebliche
Vermögenswerte
1 503
Stand zum 1.10
6 224
1 928
40 276
1 221
3 436
1 534
37 683
Verbrauch/Abgang
2 788
—
18 114
108
1 565
—
26 133
57
Nettozuführungen
—
—
15 521
390
18
648
9 305
2 341
Umbuchungen
Stand zum 30.9.
—
– 394
—
—
—
—
—
—
3 436
1 534
37 683
1 503
1 889
2 182
20 855
3 787
Die Wertberichtigungsverluste der einzelnen Klassen gemäß IFRS 7
betragen im Geschäftsjahr 2013/14 für nicht konsolidierte Beteiligungen 18 Tsd Euro (Vorjahr 0 Euro), für Ausleihungen 648 Tsd
Euro (Vorjahr 0 Euro), für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18 176 Tsd Euro (Vorjahr 18 952 Tsd Euro) und für sonstige
betriebliche Vermögenswerte 2 415 Tsd Euro (Vorjahr 468 Tsd Euro).
Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und
finanziellen Verbindlichkeiten
Die folgend aufgeführten finanziellen Vermögenswerte und
finanziellen Verbindlichkeiten unterliegen einer Saldierung,
durchsetzbaren Master-Netting-Vereinbarungen oder ähnlichen
Vereinbarungen.
Saldierung finanzielle Vermögenswerte zum 30.9.2014
in Tsd Euro
Bruttobetrag
der
ausgewiesenen
finanziellen
Vermögenswerte
Bruttobetrag der
ausgewiesenen
finanziellen
Verbindlichkeiten,
die in der Bilanz
saldiert werden
Nettobetrag
der finanziellen
Vermögenswerte,
die in der Bilanz
ausgewiesen
werden
Ausleihungen ohne
Finanzierungsleasing
1 592
—
Wertpapiere
Zusammenhängende Beträge, die
nicht in der Bilanz saldiert werden
Nettobetrag
Finanzinstrumente
erhaltene
Barsicherheiten
1 592
—
—
1 592
—
—
1 924
1 924
—
1 924
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
540 471
– 154 208
386 263
—
—
386 263
Derivative Finanzinstrumente
131 761
—
131 761
– 105 820
—
25 941
Sonstige betriebliche
Vermögenswerte
127 296
—
127 296
—
– 54 811
72 485
Flüssige Mittel
370 704
—
370 704
—
—
370 704
1 173 748
– 154 208
1 019 540
– 105 820
– 54 811
858 909
Bruttobetrag
der
ausgewiesenen
finanziellen
Verbindlichkeiten
Bruttobetrag der
ausgewiesenen
finanziellen
Vermögenswerte,
die in der Bilanz
saldiert werden
Nettobetrag
der finanziellen
Verbindlichkeiten,
die in der Bilanz
ausgewiesen
werden
Zusammenhängende Beträge, die
nicht in der Bilanz saldiert werden
Nettobetrag
Saldierung finanzielle Verbindlichkeiten zum 30.9.2014
in Tsd Euro
Finanzinstrumente
erhaltene
Barsicherheiten
1 454 499
—
1 454 499
– 1 459
– 285
1 452 755
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
548 257
– 139 730
408 527
—
—
408 527
Derivative Finanzinstrumente
220 122
—
220 122
– 145 331
—
74 791
Finanzschulden
Sonstige betriebliche
Verbindlichkeiten
296 818
—
296 818
—
– 1 474
295 344
2 519 696
– 139 730
2 379 966
– 146 790
– 1 759
2 231 417
MV V Energie 2013 / 14
151
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Saldierung finanzielle Vermögenswerte zum 30.9.2013
in Tsd Euro
Bruttobetrag
der
ausgewiesenen
finanziellen
Vermögenswerte
Bruttobetrag der
ausgewiesenen
finanziellen
Verbindlichkeiten,
die in der Bilanz
saldiert werden
Nettobetrag
der finanziellen
Vermögenswerte,
die in der Bilanz
ausgewiesen
werden
Ausleihungen ohne
Finanzierungsleasing
2 566
—
Wertpapiere
3 869
—
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
611 746
– 150 618
Derivative Finanzinstrumente
179 200
—
Sonstige betriebliche
Vermögenswerte
183 002
—
Flüssige Mittel
Zusammenhängende Beträge, die
nicht in der Bilanz saldiert werden
Nettobetrag
Finanzinstrumente
erhaltene
Barsicherheiten
2 566
—
—
2 566
3 869
—
—
3 869
461 128
—
—
461 128
179 200
– 163 691
—
15 509
183 002
—
– 69 628
113 374
418 242
—
418 242
—
—
418 242
1 398 625
– 150 618
1 248 007
– 163 691
– 69 628
1 014 688
Bruttobetrag
der
ausgewiesenen
finanziellen
Verbindlichkeiten
Bruttobetrag der
ausgewiesenen
finanziellen
Vermögenswerte,
die in der Bilanz
saldiert werden
Nettobetrag
der finanziellen
Verbindlichkeiten,
die in der Bilanz
ausgewiesen
werden
Saldierung finanzielle Verbindlichkeiten zum 30.9.2013
in Tsd Euro
Finanzschulden
Nettobetrag
Finanzinstrumente
erhaltene
Barsicherheiten
– 2 146
– 285
1 520 074
1 522 505
—
1 522 505
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
521 629
130 660
390 969
—
—
390 969
Derivative Finanzinstrumente
305 835
—
305 835
– 260 657
—
45 178
Sonstige betriebliche
Verbindlichkeiten
152
Zusammenhängende Beträge, die
nicht in der Bilanz saldiert werden
MV V Energie 2013 / 14
335 947
19 808
316 139
—
– 1 102
315 037
2 685 916
150 468
2 535 448
– 262 803
– 1 387
2 271 258
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Nettoergebnis nach Bewertungskategorien
Finanzierungs- und Preisrisiken
Finanzinstrumente sind in der Gewinn- und Verlustrechnung mit
folgenden Nettoergebnissen gemäß IFRS 7 erfasst.
Allgemeine Informationen über Finanzierungs- und
Nettoergebnis (IFRS 7)
in Tsd Euro
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Kredite und Forderungen
2013/14
2012/13
16 744
– 6 738
3 067
756
– 7 971
– 8 630
In der Darstellung des Nettoergebnisses sind freistehende Derivate,
welche sich in der Bewertungskategorie „Zu Handelszwecken
gehaltene finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten“ befinden, berücksichtigt. Das Nettoergebnis der Kategorie
„Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und
finanzielle Verbindlichkeiten“ stammt im Wesentlichen aus der
Marktbewertung nach IAS 39.
Das Nettoergebnis der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ enthält im Wesentlichen Erträge und Ausschüttungen aus Beteiligungen
sowie Abgangserfolge und Wertberichtigungen.
Die Nettoergebnisse der Kategorie „Kredite und Forderungen“
stammen zum überwiegenden Teil aus Wertberichtigungen und
Zuführungen.
Die Zinserträge und Zinsaufwendungen aus zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
und finanziellen Verbindlichkeiten ergeben sich überwiegend
aus den nachfolgend ausgewiesenen Gesamtzinserträgen und
-aufwendungen.
Gesamtzinserträge und -aufwendungen
in Tsd Euro
Gesamtzinserträge
Gesamtzinsaufwendungen
2013/14
2012/13
9 444
8 848
49 287
57 295
Im Finanzergebnis sind Zinsanteile aus Rückstellungen enthalten,
welche nicht unter die Angabepflichten des IFRS 7 fallen, weswegen
die hier veröffentlichten Zahlen vom Finanzergebnis abweichen.
Die hier ausgewiesenen Zinserträge stammen hauptsächlich aus
Bankguthaben, Tages- und Festgeldanlagen sowie Ausleihungen.
Die Zinsaufwendungen resultieren zum Großteil aus Darlehensverpflichtungen. In den Gesamtzinserträgen sind, wie im Vorjahr, keine
Zinsen aus bereits wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten
enthalten.
Preisr isiken: Durch seine Geschäftstätigkeit ist der MVV Energie
Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt. Diese setzen
sich zusammen aus Forderungsausfall- und Liquiditätsrisiken sowie
Marktpreisrisiken auf der Beschaffungs- und Absatzseite, bei Zinsen
und Wechselkursen.
Das konzernübergreifende Risikomanagement verfolgt das Ziel,
die Entwicklungen der Finanzmärkte frühzeitig zu erkennen und
negativen Auswirkungen daraus entgegen zu wirken. Dies wird
anhand interner Richtlinien, Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten, Funktionstrennung und Kontrollen festgelegt.
Zur Absicherung gegen Marktpreisrisiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Im Bereich des Zinsänderungsrisikos werden
überwiegend Zins-Swaps abgeschlossen. Währungsrisiken werden
durch den Abschluss von Devisentermingeschäften abgesichert. Im
Bereich des Energiehandels werden Commodity-Derivate eingesetzt. Deren Einsatz zum Zwecke des proprietären Energiehandels
ist nur in engen Grenzen erlaubt und wird durch ein separates Limitsystem überwacht und gesteuert.
Forderungsausfallrisiken: Die Gefahr eines wirtschaftlichen
Verlusts, der dadurch entsteht, dass ein Geschäftspartner seinen
vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt, wird
als Forderungsausfallrisiko bezeichnet und umfasst sowohl das
unmittelbare Ausfallrisiko als auch das Risiko einer Bonitätsverschlechterung. Im MVV Energie Konzern bestehen Geschäftsbeziehungen vorwiegend zu Banken und anderen Handelspartnern mit
guter Bonität. Forderungsausfallrisiken gegenüber Vertragspartnern werden bei Vertragsabschluss geprüft und laufend überwacht.
Durch Festlegung von Limits für das Handeln mit Geschäftspartnern
und gegebenenfalls durch das Stellen von Barsicherheiten wird
das Risiko eingeschränkt, wenn möglich, bereits im Vorfeld durch
geeignete Rahmenverträge mit den Handelspartnern vermindert.
Im Vertriebsgeschäft ist der MVV Energie Konzern Forderungsaus
fallrisiken ausgesetzt, weil Kunden möglicherweise ihren Zahlungs
verpflichtungen nicht nachkommen. Durch eine regelmäßige Bonitätsanalyse der wesentlichen Positionen unseres Kundenportfolios
wird dieses Risiko eingeschränkt.
Das maximale Ausfallrisiko der in der Bilanz angesetzten finanziellen
Vermögenswerte (Forderungen, Derivate und sonstige Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte) ergibt sich durch deren Buchwerte. Im Berichtsjahr
und im Vorjahr waren die Ausfälle unbedeutend.
Da Derivate hohen Marktwertschwankungen unterliegen können,
wird in der folgenden Übersicht das Kontrahentenrisiko der derivativen finanziellen Vermögenswerte dargestellt, wobei grundsätzlich nur
bilanzierte Bücher betrachtet werden. Liegen Nettingvereinbarungen
mit einem Handelspartner vor, wird das tatsächliche – das saldierte –
Risiko dargestellt. Kontrahenten, mit denen ein negativer Saldo, also
kein Kontrahentenrisiko besteht, werden nicht berücksichtigt. In allen
anderen Fällen findet keine Saldierung mit negativen Marktwerten
statt.
MV V Energie 2013 / 14
153
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Kontrahentenrisiko zum 30.9.2014
Gesamt
in Tsd Euro
Davon bis 1 Jahr
Davon 1 bis 5 Jahre
Nominalwert
Kontrahentenrisiko
Nominalwert
Kontrahentenrisiko
Nominalwert
Kontrahentenrisiko
AAA und Aaa bis AA– und Aa3
392 410
5 189
137 874
3 014
254 536
2 175
AA– und A1 oder A+
und Aa3 bis A– und A3
240 902
1 693
226 025
1 564
14 877
129
A– und Baa1 oder BBB+
und A3 bis BBB– oder Baa3
230 036
5 110
41 166
2 708
188 870
2 402
Sonstiges
900 339
38 459
411 081
16 499
489 258
21 960
1 763 687
50 451
816 146
23 785
947 541
26 666
Nominalwert
Kontrahentenrisiko
Nominalwert
Kontrahentenrisiko
Nominalwert
Kontrahentenrisiko
Kontrahenten-Rating nach
Standard & Poor‘s
und/oder Moody‘s
Kontrahentenrisiko zum 30.9.2013
in Tsd Euro
Kontrahenten-Rating nach
Standard & Poor‘s
und/oder Moody‘s
Gesamt
AAA und Aaa bis AA– und Aa3
Davon bis 1 Jahr
Davon 1 bis 5 Jahre
70 982
9 348
16 101
2 751
54 881
6 597
AA– und A1 oder A+
und Aa3 bis A– und A3
200 947
5 162
5 830
750
195 117
4 412
A– und Baa1 oder BBB+
und A3 bis BBB– oder Baa3
624 944
43 987
406 149
25 081
218 795
18 906
BBB– und Ba1 oder BB+
und Baa3 bis BB– und Ba3
21 521
1 717
5 302
570
16 219
1 147
185 157
10 477
113 401
7 974
71 756
2 503
1 103 551
70 691
546 783
37 126
556 768
33 565
Sonstiges
Forderungsausfallrisiken über fünf Jahren liegen wie im Vorjahr
nicht vor. Wesentliche Teile des Nominalvolumens der betrachteten
Derivate bestehen mit Handelspartnern, für die ein externes Rating
verfügbar ist. Für den unter „Sonstiges“ ausgewiesenen Teil des
derivativen Nominalvolumens bestehen interne Ratings.
Bei mit Börsen abgeschlossenen Handelsgeschäften ergaben sich
zum 30. September 2014 aus Sicherheitshinterlegungen erstmals
zusätzliche Forderungsausfallrisiken.
Die in den finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Forderungsausfallrisiken sowie deren Altersstruktur stellen sich nach Klassen
gegliedert wie folgt dar:
Forderungsausfallrisiken, Altersstruktur
30.9.2014
30.9.2013
Ausleihungen
Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige
betriebliche
Vermögenswerte
Ausleihungen
Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige
betriebliche
Vermögenswerte
54 648
325 597
86 528
73 642
379 052
119 381
≤ 6 Monate
—
24 211
173
—
38 195
3 477
> 6 Monate ≤ 1 Jahr
—
75
—
—
1 811
1
> 1 Jahr
—
669
43
—
615
43
in Tsd Euro
Weder überfällig noch wertgemindert
Überfällig, aber nicht wertgemindert
Nettowert
wertberichtigte Vermögenswerte
154
MV V Energie 2013 / 14
—
35 711
2 569
—
41 455
1 521
54 648
386 263
89 313
73 642
461 128
124 423
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Liquiditätsrisiken: Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr,
dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen nicht in
ausreichendem Maße erfüllen kann. Liquiditätsrisiken entstehen im
MVV Energie Konzern durch die Verpflichtung, Verbindlichkeiten
vollständig und rechtzeitig zu tilgen sowie Sicherheitshinterlegungen (Margins) von Energiehandelspartnern zu bedienen. Aufgabe
des Cash- und Liquiditätsmanagements des MVV Energie Konzerns
ist es, jederzeit die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen. Dafür werden der gesamte Zahlungsmittelbedarf und
alle Zahlungsmittelüberschüsse ermittelt. Die wesentlichen Teilkonzerne verfügen über ein Cash-Pooling-Verfahren, wodurch die
Bankgeschäfte auf ein notwendiges Maß reduziert werden können.
Zur Liquiditätssteuerung wird ein Finanzplan erstellt. Der entstehende Finanzierungsbedarf wird mittels geeigneter Instrumente
im Rahmen der Liquiditätssteuerung gedeckt. Neben der täglich
Erläuterungen zur Bilanz
verfügbaren Liquidität verfügt der MVV Energie Konzern über
weitere Liquiditätsreserven in Form von zugesagten Kreditlinien.
Der Umfang der vertraglich zugesicherten Kreditlinien ist so dimensioniert, dass auch in einem schwierigen Marktumfeld jederzeit
ausreichende Liquiditätsreserven zur Verfügung stehen. Durch die
vorhandene Liquidität sowie die bestehenden Kreditlinien sieht sich
der MVV Energie Konzern keinen wesentlichen Liquiditätsrisiken
ausgesetzt.
Die Refinanzierung der Konzerngesellschaften des MVV Energie
Konzerns erfolgt in der Regel durch Kreditinstitute sowie durch
die MVV Energie AG.
In nachfolgender Tabelle sind die vertraglich vereinbarten Mittel
abflüsse der finanziellen Verbindlichkeiten undiskontiert dargestellt.
Die korrespondierenden Zinszahlungen sind enthalten.
Undiskontierte Cashflows
30.9.2014
in Tsd Euro
30.9.2013
Fälligkeiten
< 1 Jahr
Fälligkeiten
1 – 5 Jahre
Fälligkeiten
> 5 Jahre
Fälligkeiten
< 1 Jahr
Fälligkeiten
1 – 5 Jahre
Fälligkeiten
> 5 Jahre
278 428
723 468
558 735
438 363
702 070
540 535
1 970
2 328
87
2 663
4 134
156
Nicht derivative finanzielle
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Finance Lease
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Sonstige Finanzschulden
408 527
104
—
390 970
114
—
20 992
18 078
11 624
25 843
15 560
12 034
7 919
Andere finanzielle Verbindlichkeiten
58 633
2 645
7 894
58 707
1 646
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
105 331
120 513
51
142 250
229 121
109
873 881
867 136
578 391
1 058 796
952 645
560 753
Zinsrisiken: Zinsrisiken bestehen auf der Aktivseite aus Bankgut-
Währungsrisiken: Währungsrisiken bestehen zunehmend im
haben sowie auf der Passivseite aus variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten.
Rahmen unserer Projekte in Großbritannien. Dabei fallen zunächst
Projektentwicklungs- und Errichtungskosten teilweise in britischen
Pfund an. In der Betriebsphase des Projekts werden zukünftig Zahlungsströme ausschließlich in britischen Pfund generiert. Die resultierenden Währungsrisiken werden durch Natural Hedges in Form von
währungskongruenter Finanzierung sowie durch den Einsatz von
derivativen Finanzinstrumenten abgesichert. Weitere Währungsrisiken bestehen bei der Beschaffung von Roh- und Brennstoffen, die
an den internationalen Märkten in US-Dollar abgerechnet werden.
Zur Absicherung des zu einem bestimmten Zeitpunkt bereits bekannten Bedarfs an Roh- und Brennstoffen werden diese im Rahmen von
Warentermingeschäften beschafft. Die hierbei entstehenden Zahlungsverpflichtungen in US-Dollar, die bereits zum Zeitpunkt des Abschlusses der Warentermingeschäfte der Höhe und dem Termin nach
bekannt sind, unterliegen einem Währungsrisiko. Zur Ausschaltung
des wesentlichen Währungsrisikos werden mit dem Zahlungsstrom
in US-Dollar kongruente Devisentermingeschäfte abgeschlossen.
Nachfolgend werden die Auswirkungen von Zinssatzänderungen auf
das Jahresergebnis und das Eigenkapital analysiert. Die Analyse wurde
unter der Annahme durchgeführt, dass alle anderen Parameter, zum
Beispiel Wechselkurse, sich nicht verändern. Es wurden nur Finanzinstrumente in die Analyse einbezogen, deren Zinsänderungsrisiko das
Eigenkapital beziehungsweise das Jahresergebnis verändern könnten.
Eine Abweichung des Zinsniveaus im Euroraum zum Stichtag
30. September 2014 um 10 % nach oben beziehungsweise nach
unten würde den Jahresüberschuss insgesamt um 57 Tsd Euro/47
Tsd Euro (Vorjahr 6 Tsd Euro/11 Tsd Euro) verschlechtern/verbessern. Die Abweichung würde das Eigenkapital insgesamt um 1 063
Tsd Euro /876 Tsd Euro (Vorjahr 3 186 Tsd Euro / 5 218 Tsd Euro)
verschlechtern/verbessern.
MV V Energie 2013 / 14
155
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Eine Veränderung des Währungskurses um 10 % nach oben beziehungsweise um 10 % nach unten hätte eine Veränderung des
Jahresüberschusses in Höhe von 4 046 Tsd Euro nach unten (Vorjahr 1 906 Tsd Euro) /4 047 Tsd Euro nach oben (1 906 Tsd Euro)
zur Folge.
Commodity-Preisrisiken: Im Rahmen unserer Energiehandels
tätigkeit werden Energiehandelskontrakte für Zwecke des Preis
risikomanagements, der Lastganganpassung und der Margenoptimierung abgeschlossen. Für sämtliche Geschäfte sind enge und klar
definierte Limite vorgegeben, die stets einzuhalten sind.
Preisänderungsrisiken entstehen im Wesentlichen durch die Beschaffung und Veräußerung von Strom und Gas sowie durch die
Beschaffung von Kohle und Emissionsrechten. Die Preisrisiken werden unter Berücksichtigung der vorgegebenen Limite mit geeigneten Finanzinstrumenten abgesichert. Im Berichtsjahr wurden derivative Sicherungsinstrumente eingesetzt. Überwiegend wurden als
Sicherungsinstrumente Forwards, Futures sowie Swaps und erstmals Optionen eingesetzt.
Nachfolgend wird die Sensitivität der Bewertung von Derivaten
auf Strom, Kohle, Gas und Emissionsrechte analysiert. Die Analyse
wurde unter der Annahme durchgeführt, dass alle anderen Parameter unverändert bleiben und eine Abhängigkeit der Commodities untereinander besteht. Es wurden nur Derivate in die Analyse
einbezogen, deren Marktwertschwankungen das Eigenkapital beziehungsweise das Jahresergebnis beeinflussen. Hierbei handelt es
sich um bilanzierungspflichtige Derivate. Nicht in die Betrachtung
einbezogen sind Derivate, die zur physischen Erfüllung nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarfs des Unternehmens bestimmt sind („Own Use“). Diese
sind nicht nach IAS 39 zu bilanzieren. Wäre der Marktpreis zum
Stichtag 30. September 2014 um 10 % höher/niedriger ausgefallen, hätte dies den Jahresüberschuss um 10 152 Tsd Euro/13 925
Tsd Euro (Vorjahr 17 820 Tsd Euro/21 302 Tsd Euro) verbessert/verschlechtert. Das Eigenkapital hätte sich zum gleichen Stichtag um
21 148 Tsd Euro /26 786 Tsd Euro (Vorjahr 32 645 Tsd Euro /33 342
Tsd Euro) erhöht/verringert.
Die folgende Tabelle gibt das Nominalvolumen und die Marktwerte der eingesetzten Derivate wieder:
Nominalvolumen und Marktwerte
30.9.2014
Nominalvolumen
in Tsd Euro
Gesamt
Zins-Derivate
Commodity-Derivate
Währungs-Derivate
30.9.2013
Marktwerte
Davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr
Nominalvolumen
Gesamt
Marktwerte
Davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr
620 017
412 087
– 38 301
482 998
450 699
– 34 580
4 862 785
1 431 632
– 38 035
4 554 415
1 414 553
– 88 795
179 860
21
– 12 025
99 860
99 860
– 3 260
5 662 662
1 843 740
– 88 361
5 137 273
1 965 112
– 126 635
Bei den Zins-Derivaten handelt es sich nahezu ausschließlich um
Zins-Swaps. Währungsderivate bestehen hauptsächlich zur Absicherung von Währungsrisiken.
Commodity-Derivate
30.9.2014
in Tsd Euro
Die Commodity-Derivate lassen sich wie folgt unterteilen:
30.9.2013
Nominalvolumen
Marktwerte
Nominalvolumen
Marktwerte
Commodity-Derivate
30.9.2014
30.9.2013
Nominalvolumen
Marktwerte
Nominalvolumen
Marktwerte
Strom
1 678 065
– 17 237
3 079 462
– 31 083
Kohle
13 274
– 12 492
31 211
– 30 797
3 114 561
– 2 414
1 351 931
– 3 660
56 248
– 5 801
90 708
– 22 685
in Tsd Euro
4 837 829
– 25 472
4 523 148
– 57 942
Swaps
13 274
– 12 492
31 267
– 30 853
Optionen
11 682
– 71
—
—
4 862 785
– 38 035
4 554 415
– 88 795
Termingeschäft
Commodity-Derivate
Commodity-Derivate
Gas
CO2-Zertifikate
Sonstige
156
MV V Energie 2013 / 14
637
– 91
1 103
– 570
4 862 785
– 38 035
4 554 415
– 88 795
Den positiven Marktwerten in Höhe von 131 761 Tsd Euro (Vorjahr
179 200 Tsd Euro) stehen Margining-Verbindlichkeiten in Höhe
von 761 Tsd Euro (Vorjahr 1 174 Tsd Euro) gegenüber. Diese sind
in den anderen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Den negativen
Marktwerten in Höhe von 220 122 Tsd Euro (Vorjahr 305 835 Tsd
Euro) stehen Barsicherheiten in Höhe von 54 811 Tsd Euro gegenüber (Vorjahr 69 628 Tsd Euro).
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
36 Segmentberichterstattung
Segmentbericht des MVV Energie Konzerns vom 1.10.2013 bis zum 30.9.2014
Außenumsatz
ohne Energiesteuern
Innenumsatz
ohne Energiesteuern
Planmäßige
Abschreibungen
Außerplanmäßige
Abschreibungen
Erzeugung und Infrastruktur
402 848
635 417
113 721
267
Handel und Portfoliomanagement
909 837
895 812
288
—
2 278 478
334 678
15 856
1 340
198 372
4 459
16 908
—
3 612
25 678
16 391
68
—
– 1 896 044
—
—
3 793 147
—
163 164
1 675
Wesentliche zahlungsunwirksame Erträge
und Aufwendungen
Adjusted EBIT
Ergebnis assoziierte
Unternehmen
Investitionen
in Tsd Euro
Vertrieb und Dienstleistungen
Strategische Beteiligungen
Sonstiges
Konsolidierung
in Tsd Euro
Erzeugung und Infrastruktur
– 10 512
123 842
17 841
270 186
Handel und Portfoliomanagement
2 129
– 22 397
—
9 061
Vertrieb und Dienstleistungen
8 367
30 794
4 158
15 225
Strategische Beteiligungen
– 675
31 411
—
13 161
11 272
7 435
487
13 142
—
2 388
—
—
10 581
173 473
22 486
320 775
Sonstiges
Konsolidierung
Segmentbericht des MVV Energie Konzerns vom 1.10.2012 bis zum 30.9.2013
in Tsd Euro
Erzeugung und Infrastruktur
Außenumsatz
ohne Energiesteuern
Innenumsatz
ohne Energiesteuern
Planmäßige
Abschreibungen
Außerplanmäßige
Abschreibungen
389 880
649 958
114 413
57
Handel und Portfoliomanagement
1 053 681
1 031 313
289
1 637
Vertrieb und Dienstleistungen
2 355 693
389 984
17 236
34
243 688
6 501
16 931
568
3 186
25 052
16 240
190
– 2 100
– 2 102 808
—
—
4 044 028
—
165 109
2 486
Wesentliche zahlungs
unwirksame Erträge
und Aufwendungen
Adjusted EBIT 1
Ergebnis assoziierte
Unternehmen
Investitionen 1
Erzeugung und Infrastruktur
5 765
148 463
11 176
336 426
Handel und Portfoliomanagement
2 369
– 15 726
—
9 206
Vertrieb und Dienstleistungen
7 928
39 606
—
13 972
544
31 891
—
17 128
10 566
6 544
2 959
14 883
Strategische Beteiligungen
Sonstiges
Konsolidierung
in Tsd Euro
Strategische Beteiligungen
Sonstiges
Konsolidierung
1 Vorjahreswerte angepasst. Weitere Erläuterungen unter
—
– 2 728
—
—
27 172
208 050
14 135
391 615
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
MV V Energie 2013 / 14
157
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Die externe Berichterstattung folgt der internen Steuerungsstruktur. Die Einheiten sind so gruppiert, dass die Bündelung passender
Fachkompetenz unter einem Dach die Grundlage für eine stringente
Portfoliosteuerung des Konzerns bildet. Den Berichtssegmenten
Erzeugung und Infrastruktur, Handel und Portfoliomanagement,
Vertrieb und Dienstleistungen, Strategische Beteiligungen und
Sonstiges sind Geschäftsfelder zugeordnet, die an Wertschöpfungsstufen orientiert sind.
1.10.2013
bis
30.9.2014
1.10.2012
bis
30.9.2013
+/– Vorjahr
EBIT gemäß Gewinnund Verlustrechnung 1
191 446
209 782
– 18 336
Bewertungseffekte
aus Finanzderivaten
– 23 746
3 004
– 26 750
2 351
2 166
185
—
– 11 251
11 251
3 422
4 349
– 927
173 473
208 050
– 34 577
in Tsd Euro
Strukturanpassung ATZ 1
Analytisch können die Geschäftsfelder weiter nach Teilkonzernen
und Einzelgesellschaften mit ihren Produkten untergliedert werden.
Restrukturierungsaufwand 1
• Das Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur umfasst die konventionellen Kraftwerke, Abfallverwertungsanlagen
und Biomassekraftwerke der Teilkonzerne Mannheim, Stadtwerke Kiel, Energieversorgung Offenbach und MVV Umwelt
sowie die Wasserwerke und das Windenergieportfolio. Ferner
enthalten sind die Netzanlagen Strom, Wärme, Gas und Wasser
sowie die technischen Serviceeinheiten, die dem Geschäftsfeld
Netz zur leitungsgebundenen Energieverteilung von Strom,
Wärme, Gas und Wasser zugeordnet sind.
Adjusted EBIT
• D
as Berichtssegment Handel und Portfoliomanagement
umfasst das Energiebeschaffungs- und Portfoliomanagement
sowie den Energiehandel der MVV Trading GmbH.
• D
as Berichtssegment Vertrieb und Dienstleistungen enthält das Einzelhandelsgeschäft der Teilkonzerne Mannheim, Stadtwerke Kiel und Energieversorgung Offenbach. Es umfasst die
Lieferungen von Strom, Wärme, Gas und Wasser an Endkunden
sowie das Energiedienstleistungsgeschäft der Teilkonzerne MVV
Enamic und Energieversorgung Offenbach.
• Das Berichtssegment Strategische Beteiligungen umfasst die Teilkonzerne Ingolstadt, Köthen Energie und MVV
Energie CZ. Der Teilkonzern Ingolstadt wird quotal konsolidiert.
• U
nter dem Berichtssegment Sonstiges sind insbesondere das
Shared-Services-Center sowie die Querschnittsbereiche enthalten.
• U
nter Konsolidierung werden die Eliminierungswerte aus Transaktionen mit anderen Berichtssegmenten für Konsolidierungszwecke gezeigt.
Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den
Segmenten an. Die Verrechnungspreise für Transfers zwischen den
Segmenten entsprechen den marktüblichen Konditionen. Aus der
Addition von Innen- und Außenumsätzen ergeben sich die Segment
umsätze.
158
Überleitung des EBIT (GuV) zum Adjusted EBIT
MV V Energie 2013 / 14
Zinserträge aus
Finanzierungsleasing
1 V
orjahreswerte angepasst.
Weitere Erläuterungen unter
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die Segmentumsätze mit externen Kunden werden zu 97,7 % (Vorjahr 96,9 %) in Deutschland erzielt. Die Aufteilung der Erlöse auf die
Regionen erfolgt nach dem geografischen Sitz der Gesellschaften.
Im MVV Energie Konzern gibt es keinen einzelnen Kunden, der einen
Anteil von 10 % oder mehr zu den gesamten Umsatzerlösen beiträgt.
Die dargestellte Segmentberichterstattung nach IFRS 8 basiert auf
der internen Steuerungsstruktur. Diese findet im Wesentlichen ihre
Ausprägung in den Segmentergebnissen (Adjusted EBIT) und den
Investitionen. Die Überleitung des EBIT zum Adjusted EBIT ist in der
obigen Tabelle erkennbar. Der Begriff der Investitionen beinhaltet in
der Management-Perspektive neben den in den Spiegeln ersicht
lichen Zugängen die Veränderung zu den langfristigen Vermögens
werten aus der Erstkonsolidierung. Demgegenüber sind die in
dem Betrachtungszeitraum nicht zahlungswirksamen Zugänge
der Anlagespiegel nicht Bestandteil des Investitionsbegriffs in der
Management-Perspektive und werden deshalb exkludiert.
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
37 Kapitalflussrechnung
38 Kapitalsteuerung
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Cashflows aus der laufenden
Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden direkt ermittelt. Demgegenüber wird der Cashflow
aus der laufenden Geschäftstätigkeit indirekt abgeleitet. Der Betrag
der flüssigen Mittel in der Kapitalflussrechnung stimmt mit dem
entsprechenden in der Bilanz ausgewiesenen Wert überein.
Die MVV Energie AG unterliegt keinen gesetzlichen Mindestkapital
anforderungen, sondern verfolgt die interne Zielsetzung, durch
ein effektives Finanzmanagement eine zur Erlangung eines guten
Ratings am Bankenmarkt erforderliche Eigenkapitalquote einzuhalten und die Ertragskraft unseres Unternehmens zu stärken.
Mittelzu- und abflüsse aus dem Erwerb und der Veräußerung konsolidierter Gesellschaften sind im Cashflow aus der Investitions
tätigkeit enthalten. Die erworbenen und die abgehenden flüssigen
Mittel werden separat ausgewiesen.
Der Cashflow vor Working Capital und Steuern reduzierte sich im
Geschäftsjahr 2013/14 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies ist
vor allem auf das Jahresergebnis vor Ertragsteuern zurückzuführen,
das nach der Bereinigung der sonstigen zahlungsunwirksamen
Erträge und Aufwendungen unter dem Vergleichszeitraum des
Vorjahrs lag.
Demgegenüber ist der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2013/14 deutlich gestiegen, was im Wesent
lichen auf die Verbesserung des Working Capitals im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum zurückzuführen ist.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ist im Geschäftsjahr
2013/14 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Ein wesentlicher Effekt ist der Erwerb im Vorjahr der MVV Windenergie
Beteiligungs GmbH und MVV Windenergie Deutschland GmbH
(vormals MVV Windenergie NRW GmbH), beide Mannheim, der zu
einem Abfluss von flüssigen Mitteln im Vergleichszeitraum führte.
Die zur Steuerung verwendete bereinigte Eigenkapitalquote ist
dabei das Verhältnis zwischen dem bereinigten Eigenkapital auf
konsolidierter Basis und der bereinigten Bilanzsumme. Das bereinigte
Eigenkapital setzt sich zusammen aus Grundkapital, Kapitalrücklage,
dem kumulierten erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Ergebnis
und den Anteilen anderer Gesellschafter ohne nicht operative
Bewertungseffekte aus Derivaten nach IAS 39. Es wird beabsichtigt,
die bereinigte Eigenkapitalquote von mindestens 30 % zu erhalten.
Maßnahmen zur Einhaltung der Eigenkapitalzielquote erfolgen
zunächst im Prozess der Wirtschaftsplanung und bei großen (außerplanmäßigen) Investitionsmaßnahmen im Rahmen der Investitionsrechnung. Die Gesellschaft kann durch Aktienemissionen die
Eigenkapitalgrundlage den Anforderungen anpassen.
Die zentrale Steuerungsgröße unserer wertorientierten Unternehmensführung und der damit verbundenen Kapitalsteuerung ist der
Value Spread. Diese Kennzahl errechnet sich aus der Differenz zwischen der periodischen Erfolgsgröße Adjusted ROCE („Return on
Capital Employed“), also der Rendite auf das eingesetzte Kapital
und dem gewogenen durchschnittlichen Kapitalkostensatz WACC
(„Weighted Average Cost of Capital“).
Die Grundanforderungen an die Kapitalsteuerung haben sich zum
Vergleichszeitraum nicht verändert.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist im Vergleich zum
Vorjahr gesunken, was im Wesentlichen durch die erhöhte Kreditrückzahlung begründet ist.
MV V Energie 2013 / 14
159
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
39 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen,
Personen und Körperschaften
An dieser Stelle werden die Geschäftsvorfälle zwischen der Mutter
gesellschaft und deren konsolidierten Tochterunternehmen, die
nahestehende Personen darstellen, nicht erläutert, da sie im Zuge
der Konsolidierung eliminiert wurden.
Die Stadt Mannheim ist alleinige Gesellschafterin der MVV GmbH.
Die MVV GmbH hält 99,99 % der Anteile an der MVV Verkehr
GmbH, die zu 50,1 % an der MVV Energie AG beteiligt ist. Die
Stadt Mannheim sowie die von ihr beherrschten Unternehmen
stellen somit nahestehende Personen im Sinne der IFRS dar.
Zwischen Unternehmen des MVV Energie Konzerns und der Stadt
Mannheim und den von ihr beherrschten Unternehmen bestehen
eine Vielzahl von vertraglich vereinbarten Rechtsbeziehungen
(Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmelieferungsverträge, Miet-,
Pacht- und Serviceverträge). Darüber hinaus besteht zwischen der
MVV Energie AG und der Stadt Mannheim ein Konzessionsvertrag.
Die Konzessionsabgaben an die Stadt Mannheim beliefen sich auf
18 474 Tsd Euro (Vorjahr 18 375 Tsd Euro).
Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Bedingungen
abgeschlossen worden und unterscheiden sich grundsätzlich
nicht von den Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit anderen
Unternehmen.
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften
Lieferungs- und Leistungsverkehr
Erträge
in Tsd Euro
Abfallwirtschaft Mannheim
ABG Abfallbeseitigungsgesellschaft mbH
GBG Mannheimer
Wohnungsbaugesellschaft mbH
m:con – mannheim:congress GmbH
MVV GmbH
MVV Verkehr GmbH
Rhein-Neckar-Verkehr GmbH
Stadtentwässerung Mannheim
1.10.2013
bis
30.9.2014
Verbindlichkeiten
Aufwendungen
1.10.2012
bis
30.9.2013
1.10.2013
bis
30.9.2014
1.10.2012
bis
30.9.2013
30.9.2014
30.9.2013
30.9.2014
30.9.2013
635
771
31
987
76
75
—
7
33
7 177
3 661
4 473
—
—
597
606
10 962
11 088
96
112
823
835
—
—
3 666
3 719
406
402
6 641
5 699
—
—
86
286
—
46
17
16
—
—
126
180
12
37
12
24
—
—
6 224
7 807
21
24
983
1 778
264
156
4 110
3 300
1 742
374
367
140
—
12
Stadt Mannheim
17 933
16 751
21 698
21 000
1 156
839
4 605
4 164
Assoziierte Unternehmen
43 312
42 757
211 623
215 814
11 600
11 383
15 349
31 921
Quotenkonsolidierte Unternehmen
19 987
41 991
4 484
6 861
3 100
4 692
1 076
1 569
Sonstige nahestehende Unternehmen
und Personen
12 848
8 787
2 618
1 896
636
1 728
511
432
119 922
144 614
246 392
252 026
25 411
27 209
22 402
38 867
Ferner bestehen zwischen der MVV Energie AG und Mitgliedern von
Vorstand und Aufsichtsrat sowie Mitgliedern des Managements in
Schlüsselpositionen (Bereichsleitern, Prokuristen) Kundenverträge
über die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme, die
ebenfalls zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen wurden,
und die sich nicht von anderen Kundenverträgen unterscheiden.
Im Vergütungsbericht legen wir die Grundsätze unseres Vergütungssystems dar und informieren über Struktur und Höhe der Vergütungen der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der MVV Energie
AG. Darüber hinaus geben wir die Leistungen an, die für die Mitglieder des Vorstands vorgesehen sind, falls sie aus dem Unternehmen
ausscheiden oder in Ruhestand gehen.
Der MVV Energie Konzern hat darüber hinaus keine wesentlichen
Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen abgeschlossen und durchgeführt.
Die Beschreibung der Grundzüge unseres Vergütungssystems
sowie die Angaben zu den Bezügen der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2013/14 berücksichtigen die
Regelungen des Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex’. Wir haben
unser Vergütungssystem so aufgebaut, dass ein Anreiz entsteht,
das Unternehmen erfolgreich und nachhaltig zu führen.
Die MVV Energie AG erstellte für ihr am 30. September 2014 beendetes Geschäftsjahr einen Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG.
160
Forderungen
MV V Energie 2013 / 14
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Die Vorstandsmitglieder der MVV Energie AG sind zugleich
Geschäftsführer der MVV RHE GmbH. Für die im Rahmen dieser
Funktion erbrachten Leistungen wurden die entsprechenden
Kosten an die MVV RHE GmbH weiterverrechnet.
Der Vorstand erhielt im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe von
2 408 Tsd Euro (Vorjahr 2 219 Tsd Euro), die aus erfolgsunabhängigen und erfolgsbezogenen Komponenten bestehen.
Zwei Komponenten bestimmen die einjährige variable Vergütung
der Vorstandsmitglieder: Für den operativen Erfolg des MVV Energie
Konzerns wird den Vorstandsmitgliedern eine Jahrestantieme
gewährt. Diese bemisst sich am Adjusted EBIT des MVV Energie
Konzerns, allerdings abzüglich Restrukturierungsaufwendungen.
Zudem erhalten die Vorstandsmitglieder für die Renditesteigerung
des Unternehmens gemessen über einen Zeitraum von drei Jahren
eine Nachhaltigkeitstantieme. Diese orientiert sich am durchschnitt-
Erläuterungen zur Bilanz
lichen ROCE (Return on Capital Employed) vor IAS 39 Effekten des
MVV Energie Konzerns des abgelaufenen und der beiden vorherigen Geschäftsjahre. Für beide Komponenten gelten angemessene
Mindestschwellen und Kappungsgrenzen. Die Nachhaltigkeits
tantieme machte im Geschäftsjahr 2013/14 den überwiegenden Teil
der variablen Vergütung aus. Eine mehrjährige variable Vergütung
ist nicht vorgesehen.
Weitere Leistungen von dritter Seite wurden weder zugesagt
noch gewährt.
Die folgende Tabelle zeigt die gewährten Zuwendungen und die
tatsächlichen Zuflüsse im Berichtsjahr nach dem Deutschen Corpo
rate Governance Kodex und die Gesamtbezüge nach DRS 17. Die
gewährten Zuwendungen und die tatsächlichen Zuflüsse sind aufgrund der Systematik des Vergütungssystems identisch.
Gewährte Zuwendungen und Zuflüsse
Dr. Georg Müller
Vorstandsvorsitzender
in Tsd Euro
Udo Bekker
Vorstand Personal (seit 1.1.2013)
2013/14
Min 2013/14
Max 2013/14
2012/13
2013/14
Min 2013/14
Max 2013/14
2012/13
460
460
460
460
330
330
330
225
Nebenleistungen
38
38
38
40
30
30
30
43
Sonstiges 3
17
17
17
18
9
9
9
5
Fixvergütung
1
2
Summe
515
515
515
518
369
369
369
273
Einjährige variable Vergütung
297
—
920
335
182
—
600
154
Gesamtbezüge
812
515
1 435
853
551
369
969
427
Versorgungsaufwand 4
190
190
190
178
121
121
121
209
1 002
705
1 625
1 031
672
490
1 090
636
Gesamtvergütung
Dr. Werner Dub
Vorstand Technik
Ralf Klöpfer
Vorstand Vertrieb (seit 1.10.2013)
2013/14
Min 2013/14
Max 2013/14
2012/13
2013/14
Min 2013/14
Max 2013/14
2012/13
275
275
275
275
275
275
275
—
Nebenleistungen
27
27
27
28
51
51
51
—
Sonstiges 3
16
16
16
16
5
5
5
—
Summe
318
318
318
319
331
331
331
—
Einjährige variable Vergütung
198
—
550
223
198
—
550
—
Gesamtbezüge
516
318
868
542
529
331
881
—
Versorgungsaufwand 4
151
151
151
135
275
275
275
—
Gesamtvergütung
667
469
1 019
677
804
606
1 156
—
Fixvergütung 1
2
1 Jährliche Fixvergütung inklusive Zulage für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Georg Müller in Höhe von 185 Tsd Euro und Einmalzahlung an Udo Bekker
2 Zuschüsse zur freiwilligen Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, freiwilligen Versicherung
bei der Berufsgenossenschaft, Erstattungen für Übergangsleistungen, geldwerte Vorteile/Sachbezüge
3 Gremienvergütung bei Tochter- und Beteiligungsunternehmen (Anspruch im Geschäftsjahr)
4 Dienstzeitaufwand gemäß IAS 19 aus Zusagen für Pensionen und sonstige Versorgungsleistungen
MV V Energie 2013 / 14
161
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Den Vorstandsmitgliedern Dr. Georg Müller, Udo Bekker und Ralf
Klöpfer ist eine Versorgungsleistung zugesagt, deren Höhe sich
nach dem Stand virtueller Versorgungskonten zum Zeitpunkt des
Versorgungsfalls bestimmt. Den virtuellen Versorgungskonten werden jährlich Versorgungsbeiträge gutgeschrieben; die Versorgungskonten werden jährlich verzinst.
Die Versorgungsleistung umfasst auch eine Anwartschaft auf
Leistungen aufgrund dauerhafter Arbeitsunfähigkeit sowie eine
Anwartschaft auf eine Hinterbliebenenversorgung.
Die Pensionsverpflichtungen für die Vorstandsmitglieder Dr. Georg
Müller, Udo Bekker und Ralf Klöpfer werden in der folgenden
Tabelle dargestellt:
Pensionsverpflichtungen
Entwicklung der virtuellen Versorgungskonten
in Tsd Euro
Stand
1.10.2013
Dr. Georg Müller
Pensionsrückstellung
Versorgungsbeitrag
Stand
30.9.20141
Stand
30.9.20142
Zuführung zur Pensionsrückstellung
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
69
1 361
152
1 582
2 471
190
Udo Bekker
83
110
196
352
121
8
Ralf Klöpfer
—
110
110
275
275
—
1 444
372
1 888
3 098
586
77
Gesamt
1 Inklusive Zinsen
2 Entsprechen dem Barwert der erreichten Ansprüche
Die Gesamtversorgung des Vorstandsmitglieds Dr. Werner Dub
wird bis zu seinem Ausscheiden am 31. Dezember 2014 auf Basis
einer ruhegehaltsfähigen Vergütung fortgeführt. Die Versorgungsleistung beträgt maximal 70 % der ruhegehaltsfähigen Vergütung.
Angerechnet werden anderweitiges Arbeitseinkommen, Rente
aus der gesetzlichen Rentenversicherung sowie sonstige Versorgungsbezüge, die mindestens zur Hälfte auf Beitragsleistungen
eines Arbeitgebers beruhen. Die Versorgungsleistung enthält als
Rentenbaustein auch eine Anwartschaft auf eine Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung. Die Pensionsverpflichtung
für Dr. Werner Dub wird in der folgenden Tabelle dargestellt:
Pensionsverpflichtung
in Tsd Euro
Wert der
Endrente1
Dr. Werner Dub
110
Versorgungsprozentsatz2
68 %
Zuführung zur
Pensionsrückstellung
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
151
75
1 Erreichter Anspruch unter Berücksichtigung von Anrechnungsbeträgen
2 Erreichter Gesamtversorgungssatz in Bezug auf die Altersrente in Prozent
162
MV V Energie 2013 / 14
Die ehemaligen Mitglieder des Vorstands erhielten im Berichtsjahr
Bezüge in Höhe von 348 Tsd Euro. Für Pensionsverpflichtungen
gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands sind insgesamt
13 644 Tsd Euro zurückgestellt. Im Berichtsjahr betrug die Gesamtzuführung 408 Tsd Euro.
Gemäß IAS 24 zählen Mitglieder des Managements in Schlüsselfunktionen zu den unternehmensnahen Personen. Neben dem Vorstand gehören hierzu im MVV Energie Konzern auch die aktiven
Bereichsleiter und Prokuristen der MVV Energie AG. Diese Personengruppe erhält ihre Bezüge ausschließlich von der MVV Energie AG.
Die Vergütungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 2 717 Tsd Euro,
hiervon 2 601 Tsd Euro für kurzfristig fällige Leistungen.
Mitglieder des Managements in Schlüsselfunktionen erhalten,
soweit sie nicht über die Zusatzversorgungskasse (ZVK) abgesichert
sind, eine beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Höhe
von bis zu 8,6 % der festen Vergütung. Dabei können sie innerhalb
der im Konzern angebotenen Durchführungswege festlegen, welche biometrischen Risiken sie absichern möchten. Die Gesamtaufwendungen im Rahmen der oben genannten Vergütungen beliefen
sich im Berichtsjahr auf 116 Tsd Euro.
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Die Vergütung unserer Aufsichtsratsmitglieder steht in einem angemessenen Verhältnis zu ihrer Verantwortung und dem Umfang
ihrer Tätigkeiten. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im
Berichtsjahr jeweils eine Jahresvergütung in Höhe von 10 Tsd Euro,
wobei der Aufsichtsratsvorsitzende den doppelten und sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag erhielt. Der Vorsitzende des
Bilanzprüfungsausschusses erhielt eine zusätzliche Jahresvergütung
in Höhe von 5 Tsd Euro, die Mitglieder des Bilanzprüfungsausschusses erhielten eine zusätzliche Jahresvergütung in Höhe von 2,5 Tsd
Euro. Ferner wurde ein Sitzungsgeld von 1 Tsd Euro pro Person und
Sitzung des Plenums beziehungsweise der Ausschüsse gewährt.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält für eine Aufsichtsrats
sitzung den doppelten Betrag. Ebenso erhält der Vorsitzende des
Bilanzprüfungsausschusses den doppelten Betrag für eine Sitzung
des Bilanzprüfungsausschusses. Die gesamten Bezüge beliefen
sich auf 431 Tsd Euro. Die Vergütung der Arbeitnehmervertreter
im Aufsichtsrat (exklusive ihrer Aufsichtsratsvergütung) betrug im
Berichtsjahr 839 Tsd Euro. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind in
einer gesonderten Übersicht unter „Organe der Gesellschaft“ am
Ende des Konzernabschlusses dargestellt.
Erläuterungen zur Bilanz
Aufsichtsratsbezüge1
in Euro
Dr. Peter Kurz
Aufsichtsratsvergütung
Sitzungsgelder
20 000
22 000
Johannes Böttcher
10 000
7 000
Timo Carstensen
10 000
7 000
Peter Dinges
17 500
17 000
Ralf Eisenhauer
10 000
11 000
Peter Erni
12 500
12 000
Detlef Falk
12 500
13 000
Reinhold Götz
10 000
4 000
Prof. Dr. Egon Jüttner
10 000
5 000
Heike Kamradt
10 000
10 000
9 972
7 000
56
—
Daniela Kirchner
Gunter Kühn
Dr. Antje Mohr
10 000
7 000
Dr. Lorenz Näger
12 500
10 000
Wolfgang Raufelder
10 000
6 000
Christian Specht
10 000
7 000
Dr. Dieter Steinkamp
10 000
5 000
Carsten Südmersen
12 500
14 000
Katja Udluft
10 000
7 000
Prof. Heinz-Werner Ufer
15 000
19 000
Jürgen Wiesner
Gesamt
10 000
8 000
232 528
198 000
1 Mitglieder des Aufsichtsrats, die während des Berichtsjahrs in den Aufsichtsrat eingetreten
oder aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sind, erhielten die Vergütung zeitanteilig
entsprechend der Dauer ihrer Amtszeit. Der ausgewiesene Betrag ergibt sich aus der
taggenauen Abrechnung der Vergütung des Berichtsjahrs.
MV V Energie 2013 / 14
163
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
40 Die Beteiligungen des MVV Energie Konzerns
Anteilsliste des MVV Energie Konzerns zum 30.9.2014
Kapitalanteil 1
in %
Eigenkapital 1
Tsd LW
51,00
580
31
EUR
AVA Abwasser- und Verwertungsanlagen GmbH, Mörfelden-Walldorf 6
100,00
81
0
EUR
BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühlhausen 6
100,00
700
0
EUR
Biokraft Naturbrennstoffe GmbH, Offenbach am Main
100,00
– 1 336
260
EUR
Biomethananlage Klein Wanzleben GmbH, Mannheim
74,90
3 296
517
EUR
Biomethananlage Kroppenstedt GmbH, Mannheim
74,90
2 070
179
EUR
Biomethananlage Staßfurt GmbH, Mannheim 13
74,90
2 677
– 253
EUR
Cerventus Naturenergie GmbH, Offenbach am Main
50,00
30 394
1 096
EUR
Verbundene Unternehmen (vollkonsolidierte Tochterunternehmen)
National
ABeG Abwasserbetriebsgesellschaft mbH, Offenbach am Main
Cerventus Naturenergie Verwaltungs GmbH, Offenbach am Main
Landeswährung
(LW)
100,00
31
6
EUR
Dabit Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Wiesbaden 8
94,00
– 9
– 14
EUR
Energieversorgung Offenbach Aktiengesellschaft, Offenbach am Main 2
48,46
123 839
15 191
EUR
Energieversorgung Dietzenbach GmbH, Dietzenbach 13, 14
100,00
1 031
981
EUR
eternegy GmbH, Mannheim
100,00
– 6 830
416
EUR
FRASSUR GmbH Umweltschutz-Dienstleistungen, Mörfelden-Walldorf
100,00
1 884
996
EUR
74,90
17 183
3 441
EUR
Götzfried + Pitzer Entsorgung GmbH, Ulm
100,00
1 731
29
EUR
IGS Netze GmbH, Gersthofen (vormals MVV Alpha sechzehn GmbH, Mannheim) 6
100,00
1 000
0
EUR
70,00
0
100
EUR
Köthen Energie GmbH, Köthen
100,00
3 499
193
EUR
MVV decon GmbH, Mannheim
100,00
– 5 558
– 3 033
EUR
MVV Enamic Contracting GmbH, Mannheim 6
100,00
46 145
0
EUR
MVV Enamic GmbH, Mannheim 6
100,00
77 535
0
EUR
MVV Enamic IGS Gersthofen GmbH, Gersthofen 6
100,00
11 804
0
EUR
MVV Enamic Immobilien GmbH, Berlin 6
100,00
23 926
0
EUR
MVV Enamic Korbach GmbH, Korbach
100,00
2 104
0
EUR
MVV Enamic Ludwigshafen GmbH, Mannheim
100,00
– 1 184
2 882
EUR
MVV Enamic Naturenergie GmbH, Mannheim (vormals A + S Naturenergie GmbH, Mannheim)
100,00
– 8 381
– 597
EUR
MVV Energiedienstleistungen Regional Verwaltungs GmbH, Mannheim
100,00
46 630
6 383
EUR
MVV Grünenergie GmbH, Mannheim 6
100,00
52
0
EUR
MVV RHE GmbH, Mannheim
100,00
11 988
0
EUR
97,50
22 848
2 516
EUR
MVV Umwelt Asset GmbH, Mannheim 6
100,00
40 036
0
EUR
MVV Umwelt GmbH, Mannheim 6
100,00
144 990
0
EUR
MVV Umwelt O&M GmbH, Mannheim 6
100,00
1 226
0
EUR
Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main
Infrastrukturgesellschaft Hungerberg GmbH & Co. KG, Wörrstadt
15
6
6
MVV Trading GmbH, Mannheim 6
MVV Umwelt Ressourcen GmbH, Mannheim
100,00
6 566
0
EUR
MVV Umwelt UK GmbH, Mannheim 6
100,00
39 367
0
EUR
MVV Windenergie Deutschland GmbH, Mannheim
(vormals MVV Windenergie NRW GmbH, Mannheim)
100,00
8 415
– 510
EUR
MVV Windenergie GmbH, Mannheim 6
100,00
7 552
0
EUR
MVV Windpark Plauerhagen GmbH & Co. KG, Rerik
100,00
5 749
739
EUR
Netrion Gasnetz Offenbach GmbH, Mannheim 6
100,00
324
0
EUR
Netrion GmbH, Mannheim 6
100,00
5 999
0
EUR
100,00
26
2
EUR
6
Netzgesellschaft Köthen mbH, Köthen (vormals Köthen Energie Netz GmbH, Köthen)
6
164
Jahresüberschuss /
-fehlbetrag 1 Tsd LW
MV V Energie 2013 / 14
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Anteilsliste des MVV Energie Konzerns zum 30.9.2014
Kapitalanteil 1
in %
Eigenkapital 1
Tsd LW
Soluvia Billing GmbH, Offenbach am Main 6
100,00
Soluvia GmbH, Mannheim
100,00
Soluvia IT-Services GmbH, Kiel 6
100,00
Soluvia Metering GmbH, Offenbach am Main
Jahresüberschuss /
-fehlbetrag 1 Tsd LW
Landeswährung
(LW)
327
0
EUR
927
430
EUR
1 093
0
EUR
100,00
676
0
EUR
51,00
148 608
16 937
EUR
SWKiel Netz GmbH, Kiel 6
100,00
25
0
EUR
Umspannwerk Kirchberg GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
3
– 29
EUR
Windpark Albisheim GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
2 632
– 198
EUR
Windpark Dirlammen GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
2 233
460
EUR
Windpark Hungerberg I GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
4 277
– 661
EUR
Windpark Hungerberg II GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
4 619
– 630
EUR
Windpark Kappel Nord GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
1 840
105
EUR
Windpark Kappel Süd GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
1 814
138
EUR
Windpark Kirchberg GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
1 840
112
EUR
Windpark Kludenbach GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
1 233
83
EUR
Windpark Metzenhausen GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
1 840
129
EUR
Windpark Reckershausen GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
1 759
142
EUR
Windpark Reich GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
1 840
133
EUR
Windpark Staatsforst GmbH & Co. KG, Offenbach am Main
100,00
1 793
132
EUR
100,00
25
0
EUR
0,00
– 7 391
817
EUR
6
Stadtwerke Kiel Aktiengesellschaft, Kiel
Windwärts Energie GmbH, Mannheim
(vormals MVV Umwelt Alpha drei GmbH, Mannheim) 13
ZEDER Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pullach
5, 9
Verbundene Unternehmen (Vollkonsolidierte Tochterunternehmen)
International
Českolipská teplárenská a.s., Česká Lípa, Tschechische Republik
94,99
20 616
19 278
CZK
Českolipské teplo a.s., Praha, Tschechische Republik
100,00
128 348
27 905
CZK
CTZ s.r.o., Uherské Hradiště, Tschechische Republik
50,96
118 299
17 365
CZK
e.services s.r.o., Děčín, Tschechische Republik
100,00
246
– 282
CZK
ENERGIE Holding a.s., Praha, Tschechische Republik
100,00
366 290
57 279
CZK
G-LINDE s.r.o., Praha, Tschechische Republik
100,00
11 934
2 506
CZK
G-RONN s.r.o., Praha, Tschechische Republik
100,00
70 533
13 220
CZK
IROMEZ s.r.o., Pelhrimov, Tschechische Republik
100,00
57 648
11 938
CZK
MVV Energie CZ a.s., Praha, Tschechische Republik
100,00
2 244 236
382 697
CZK
MVV enservis a.s.i.l., Česká Lípa, Tschechische Republik
100,00
– 8 687
– 2 148
CZK
MVV Environment Devonport Limited, Plymouth, Großbritannien 7
100,00
27 841
167
GBP
MVV Environment Ridham Limited, Leeds, Großbritannien
100,00
42 957
1 898
GBP
MVV Environment Services Limited, London, Großbritannien
(vormals Lightning Energy Supply Company Limited, London, Großbritannien) 13
100,00
426
– 274
GBP
OPATHERM a.s., Opava, Tschechische Republik
100,00
62 229
7 945
CZK
POWGEN a.s., Praha, Tschechische Republik
100,00
138 637
24 474
CZK
70,00
309 395
17 899
CZK
100,00
526 893
85 094
CZK
96,91
208 492
47 013
CZK
100,00
182 399
31 746
CZK
Teplárna Liberec a.s., Liberec, Tschechische Republik
TERMIZO a.s., Liberec, Tschechische Republik
TERMO Děčín a.s., Děčín, Tschechische Republik
Zásobování teplem Vsetín a.s., Vsetín, Tschechische Republik
MV V Energie 2013 / 14
165
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Anteilsliste des MVV Energie Konzerns zum 30.9.2014
Kapitalanteil 1
in %
Eigenkapital 1
Tsd LW
Jahresüberschuss /
-fehlbetrag 1 Tsd LW
Landeswährung
(LW)
Sonstige Beteiligungen mit Mehrheitsbesitz
National
Erschließungsträgergesellschaft Weeze mbH, Weeze 9
75,00
189
68
EUR
MVV Enamic Regioplan GmbH, Mannheim 6, 9
100,00
1 023
0
EUR
MVV Insurance Services GmbH, Mannheim
100,00
25
2
EUR
MVV Windpark Verwaltungs GmbH, Mannheim 9
100,00
29
1
EUR
CHF
9
Sonstige Beteiligungen mit Mehrheitsbesitz
International
BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Romanshorn, Schweiz 9
100,00
33
4
EMB Instituut voor Energie en Milieu B.V., Oosterhout, Niederlande 9
100,00
– 562
– 45
EUR
MVV Environment Limited, London, Großbritannien 9
100,00
245
18
GBP
Gemeinschaftsunternehmen (Quotenkonsolidierung)
National
Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH, Ingolstadt 4, 15
48,40
46 455
20 348
EUR
Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH, Ingolstadt 6, 11, 15
100,00
1 548
13 076
EUR
Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH, Ingolstadt 6, 11, 15
100,00
25 834
12 543
EUR
luminatis S.à.r.l., Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg 12, 13
26,00
—
—
EUR
Solutions Européennes de Valorisation Énergétique S.A.S., Paris, Frankreich 12, 13
50,00
—
—
EUR
Biomasse Rhein-Main GmbH, Flörsheim-Wicker 9
33,33
11 175
56
EUR
ESN EnergieSystemeNord GmbH, Schwentinental 8
25,00
3 852
618
EUR
Fernwärme Rhein-Neckar GmbH, Mannheim 8
50,00
4 594
2 805
EUR
Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH, Kiel 8
50,00
16 873
– 464
EUR
Grosskraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft, Mannheim 8
28,00
114 142
6 647
EUR
iwo Pellet Rhein-Main GmbH, Offenbach am Main
24,92
– 1 811
69
EUR
Naturenergie Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen 9, 13, 14
50,00
– 22
– 47
EUR
Naunhofer Transportgesellschaft mbH, Parthenstein-Großsteinberg 8
50,00
1 405
185
EUR
Netzgesellschaft Edingen-Neckarhausen GmbH & Co. KG, Edingen-Neckarhausen 12, 13
24,00
—
—
EUR
Stadtwerke Buchen GmbH & Co. KG, Buchen-Odenwald 8
25,10
6 648
1 746
EUR
Stadtwerke Sinsheim Versorgungs GmbH & Co. KG, Sinsheim
30,00
11 816
– 289
EUR
TradeSoft RM GmbH, Köln 8
50,00
1 233
2
EUR
W.T.A. Wertstoff Transport Agentur GmbH, Parthenstein-Großsteinberg 8
50,00
1 253
226
EUR
ZVO Energie GmbH, Timmendorfer Strand 8
49,90
52 950
8 333
EUR
Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz (ZWK), Heidelberg 3, 8
51,00
7 071
0
EUR
Gemeinschaftsunternehmen (At-Equity)
International
Assoziierte Unternehmen (At-Equity)
National
2, 9
8
166
MV V Energie 2013 / 14
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
Anteilsliste des MVV Energie Konzerns zum 30.9.2014
Kapitalanteil 1
in %
Eigenkapital 1
Tsd LW
Jahresüberschuss /
-fehlbetrag 1 Tsd LW
Landeswährung
(LW)
24sieben Nordwatt GmbH, Kiel 9
50,00
40
– 12
EUR
HEN HolzEnergie Nordschwarzwald GmbH i.L., Nagold 8
30,00
0
0
EUR
Sonstige Beteiligungen
National
Klimaschutzagentur Mannheim gemeinnützige GmbH, Mannheim
40,00
25
0
EUR
Kommunaler Windenergiepark Schleswig-Holstein GbR, Neumünster 10
20,00
641
129
EUR
Main-Kinzig-Entsorgungs- und Verwertungs GmbH, Hanau 8
49,00
253
3
EUR
Maintal-Werke Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Maintal 6, 8
24,90
15 986
0
EUR
Management Stadtwerke Buchen GmbH, Buchen-Odenwald 8
25,20
39
1
EUR
Stadtwerke Langen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Langen 6, 8
10,00
30 472
0
EUR
Stadtwerke Schwetzingen GmbH & Co. KG, Schwetzingen
10,00
15 682
2 833
EUR
Stadtwerke Schwetzingen Verwaltungsgesellschaft mbH, Schwetzingen 8
10,00
30
– 2
EUR
Stadtwerke Sinsheim Verwaltungs GmbH, Sinsheim 8
30,00
24
1
EUR
Stadtwerke Walldorf GmbH & Co. KG, Walldorf 8
25,10
12 839
– 611
EUR
Stadtwerke Walldorf Verwaltungs GmbH, Walldorf 8
25,10
27
1
EUR
8
8
Umspannwerk Nassau GmbH & Co. KG, Weikersheim
6,91
9
– 1
EUR
Wasserversorgungsverband Neckargruppe, Edingen-Neckarhausen 8
25,00
377
0
EUR
Windpark Oberwesel II GmbH & Co. KG, Aachen 8, 11, 13
41,00
3 560
226
EUR
Windpark Oberwesel III GmbH & Co. KG, Aachen 8, 11, 13
41,00
3 458
122
EUR
Windpark Riegenroth GmbH & Co. KG, Aachen 8, 11
41,00
6 007
350
EUR
24,50
6 592
0
EUR
8, 13
WVE Wasserversorgungs- und -entsorgungsgesellschaft Schriesheim mbH, Schriesheim
8
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Kapitalanteil am 30.9.2014 gemäß § 16 Abs. 4 AktG; Eigenkapital und Jahresergebnis nach HGB
Mehrheit der Stimmrechte
Keine Stimmrechtsmehrheit
Gemeinschaftliche Führung gemäß vertraglicher Vereinbarung
Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity)
Ergebnisabführungsvertrag
Jahresabschluss zum 31.3.2014
Jahresabschluss zum 31.12.2013
Jahresabschluss zum 30.9.2013
Jahresabschluss zum 31.12.2012
Tochterunternehmen von quotal einbezogenen Gesellschaften
Es liegen keine Angaben vor
Zugang im Geschäftsjahr
Rumpfgeschäftsjahresabschluss
Vorläufige Werte
MV V Energie 2013 / 14
167
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
41 Honorare des Abschlussprüfers
43 Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
Für die im Geschäftsjahr 2013/14 erbrachten Dienstleistungen
des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses, PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
sind folgende Honorare angefallen:
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der MVV Energie AG haben
die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des Deutschen
Corporate Governance Kodex’ gemäß § 161 AktG abgegeben und
den Aktionären zugänglich gemacht.
Honorare des Abschlussprüfers
Die vollständige Erklärung ist im Internet veröffentlicht unter
www.mvv-investor.de
2013/14
2012/13
Abschlussprüfung
920
965
Sonstige Bestätigungsleistungen
288
488
in Tsd Euro
Steuerberatungsleistungen
Sonstige Leistungen
59
97
182
492
1 449
2 042
42 Inanspruchnahme von § 264 Abs. 3 HGB
Die folgenden inländischen Tochtergesellschaften werden im Geschäftsjahr 2013/14 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB
Gebrauch machen:
• BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühlhausen
• MVV Umwelt GmbH, Mannheim
• MVV Umwelt Ressourcen GmbH, Mannheim
• MVV Umwelt UK GmbH, Mannheim
• MVV Windenergie GmbH, Mannheim
168
MV V Energie 2013 / 14
44 Angaben zu Konzessionen
Neben dem zwischen der Stadt Mannheim und der MVV Energie
AG abgeschlossenen Konzessionsvertrag (siehe Textziffer 39 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften) bestehen weitere Konzessionsvereinbarungen zwischen
Unternehmen des MVV Energie Konzerns und Gebietskörperschaften. Die Restlaufzeiten liegen zwischen einem und 19 Jahren. In den
Verträgen ist die Verpflichtung geregelt, die jeweiligen Versorgungsnetze zu betreiben und für deren Instandhaltung zu sorgen. Sollte es
nach Ablauf der Verträge zu keiner Verlängerung kommen, müssen
die Versorgungseinrichtungen von den Gemeinden gegen angemessenes Entgelt übernommen werden.
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
45 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat am 15. Oktober 2014
einer Beteiligung des Unternehmens an der Juwi AG, Wörrstadt,
zugestimmt. Die MVV Energie AG wird im Wege einer Kapitalerhöhung der Juwi AG 50,1 % an dem deutschen Marktführer im
Bereich der erneuerbaren Energien übernehmen. Aufschiebende
Bedingungen sollten bis zum Jahresende 2014 beseitigt sein.
Anfang Oktober 2014 hat der Mannheimer Gemeinderat der
Verlängerung der Konzessionsverträge mit der MVV Energie AG
für Strom, Gas und Wasser sowie des Gestattungsvertrags für die
Fernwärme zugestimmt. Die neuen Verträge haben eine Laufzeit
bis zum Jahr 2034.
Am 6. November 2014 wurden die Gesellschaftsverträge zu einem
Joint Venture unterschrieben, an dem die MVV Energie AG 34,8 %
der Anteile hält. Das Gemeinschaftsunternehmen firmiert unter
dem Namen BEEGY GmbH und bündelt die dezentrale, erneuer
bare Energieerzeugung, gepaart mit dem Service und der informationstechnischen Komponente. Es bietet Komplettlösungen und
Dienstleistungen für Privatkunden, Handel, Gewerbe und Industrie.
Mannheim, 11. November 2014
MVV Energie AG
Vorstand
Dr. Müller
Bekker
Dr. Dub
Klöpfer
MV V Energie 2013 / 14
169
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
„Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungs
legungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.“
Mannheim, 11. November 2014
MVV Energie AG
Vorstand
Dr. Müller
170
MV V Energie 2013 / 14
Bekker
Dr. Dub
Klöpfer
Organe der Gesellschaft
Organe der Gesellschaft
•
Vorstand der MVV Energie AG
•
Dr. Georg Müller
Vorsitzender und Kaufmännische Angelegenheiten
Prof. Dr. Egon Jüttner
Mitglied des Deutschen Bundestags
Udo Bekker
Personal
Heike Kamradt 1
Mitglied des Betriebsrats der MVV Energie AG
Dr. Werner Dub
Technik
Ralf Klöpfer
Vertrieb
•
Aufsichtsrat der MVV Energie AG
Daniela Kirchner1
Leiterin des Bereichs Rechnungswesen und Steuern
der MVV Energie AG
(seit 2. Oktober 2013)
Gunter Kühn1
Leiter des Bereichs Personal und Soziales der MVV Energie AG
(bis 2. Oktober 2013)
Dr. Antje Mohr 1
Gewerkschaftssekretärin ver.di Kiel
•
Dr. Peter Kurz (Vorsitzender)
Oberbürgermeister der Stadt Mannheim
Dr. Lorenz Näger
Peter Dinges (stellvertretender Vorsitzender)
Vorsitzender des MVV Konzernbetriebsrats
Wolfgang Raufelder
Mitglied des Landtags Baden-Württemberg
Johannes Böttcher 1
Vorsitzender des Betriebsrats der Energieversorgung Offenbach AG
Christian Specht
Timo Carstensen 1
Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG
Dr. Dieter Steinkamp
Ralf Eisenhauer
Carsten Südmersen
Unternehmensberater
1
Fachbauleiter für Altlasten bei der
GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH
Peter Erni 1
Gewerkschaftssekretär ver.di Rhein-Neckar
Detlef Falk 1
Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG
Reinhold Götz
1. Bevollmächtigter IG Metall Mannheim
1 Vertreter der Arbeitnehmer
Mitglied des Vorstands der HeidelbergCement AG
Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim
Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG, Köln
Katja Udluft 1
Gewerkschaftssekretärin ver.di Rhein-Neckar
Prof. Heinz-Werner Ufer
Diplom-Ökonom
Jürgen Wiesner 1
Mitglied des Betriebsrat der MVV Energie AG
Die zusätzlichen Mandate in Aufsichtsräten oder vergleichbaren
Kontrollgremien der Vorstände und Aufsichtsräte sind auf den
nachfolgenden Seiten detailliert aufgeführt.
MV V Energie 2013 / 14
171
Organe der Gesellschaft
•
Mitglieder der Ausschüsse des Aufsichtsrats der MVV Energie AG
•
Ausschuss
Name
Bilanzprüfungsausschuss
• Prof. Heinz-Werner Ufer
(Vorsitzender)
• Peter Dinges
(stellvertretender Vorsitzender)
• Peter Erni
• Detlef Falk
• Dr. Lorenz Näger
• Carsten Südmersen
Personalausschuss
• Dr. Peter Kurz
(Vorsitzender)
• Peter Dinges
• Ralf Eisenhauer
• Heike Kamradt
• Carsten Südmersen
• Jürgen Wiesner
Nominierungsausschuss
• Dr. Peter Kurz
(Vorsitzender)
• Ralf Eisenhauer
• Wolfgang Raufelder
• Dr. Dieter Steinkamp
• Carsten Südmersen
• Prof. Heinz-Werner Ufer
Vermittlungsausschuss
• Dr. Peter Kurz
(Vorsitzender)
• Peter Dinges
• Carsten Südmersen
• Jürgen Wiesner
Ausschuss zur Schaffung
eines neuen genehmigten Kapitals
• Dr. Peter Kurz
(Vorsitzender)
• Peter Dinges
• Ralf Eisenhauer
• Peter Erni
• Christian Specht
• Dr. Dieter Steinkamp
• Carsten Südmersen
• Prof. Heinz-Werner Ufer
172
MV V Energie 2013 / 14
Organe der Gesellschaft
•
Mitglieder des Vorstands der MVV Energie AG
•
Name
Mandate in anderen gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten von
inländischen Gesellschaften
Mitgliedschaft in vergleichbaren
in- und ausländischen Kontrollgremien
von Wirtschaftsunternehmen
Dr. Georg Müller
• Energieversorgung Offenbach AG,
• Soluvia GmbH, Mannheim
Offenbach (Vorsitzender)
(bis 23. Oktober 2013)
• Grosskraftwerk Mannheim AG, Mannheim
• MVV Enamic GmbH, Mannheim
(seit 15. November 2013 – stellvertretender
Vorsitzender)
• MVV Trading GmbH, Mannheim
(bis 26. November 2013 – Vorsitzender)
• MVV Umwelt GmbH, Mannheim
(Vorsitzender)
• Saarschmiede GmbH, Völklingen
• Stadtwerke Kiel AG, Kiel (Vorsitzender)
Udo Bekker
• Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach
• MVV Enamic GmbH, Mannheim
(bis 15. November 2013 – Vorsitzender)
• Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH,
• Soluvia GmbH, Mannheim
(Vorsitzender)
• MVV Energie CZ a.s.,
Praha, Tschechische Republik
Ingolstadt
• Stadtwerke Kiel AG, Kiel
Dr. Werner Dub
• Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach
• Grosskraftwerk Mannheim AG, Mannheim
• MVV Trading GmbH, Mannheim
(bis 26. November 2013)
• MVV Energie CZ a.s.,
Praha, Tschechische Republik
(Vorsitzender)
• Soluvia GmbH, Mannheim
• MVV Umwelt GmbH, Mannheim
(stellvertretender Vorsitzender)
• Netrion GmbH, Mannheim (Vorsitzender)
• Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH,
Ingolstadt (stellvertretender Vorsitzender)
• Stadtwerke Kiel AG, Kiel
Ralf Klöpfer
• Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach
(seit 22. Oktober 2013)
• IDOS Software AG, Karlsruhe
• MVV Enamic GmbH, Mannheim
• Soluvia GmbH, Mannheim
(seit 24. Oktober 2013)
• VfB Stuttgart 1893 e.V., Stuttgart
(bis 28. Juli 2014)
(seit 15. November 2013 – Vorsitzender)
• MVV Trading GmbH, Mannheim
(seit 26. November 2013 – Vorsitzender)
• Stadtwerke Kiel AG, Kiel
(seit 15. November 2013)
MV V Energie 2013 / 14
173
Organe der Gesellschaft
•
Mitglieder des Aufsichtsrats der MVV Energie AG
•
Name
Beruf
Mandate in anderen gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten von
inländischen Gesellschaften
Mitgliedschaft in vergleichbaren
in- und ausländischen Kontrollgremien
von Wirtschaftsunternehmen
Dr. Peter Kurz
(Vorsitzender)
• BGV Versicherung AG, Karlsruhe
• GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH,
Oberbürgermeister der
Stadt Mannheim
• Klinikum Mannheim GmbH
Universitätsklinikum, Mannheim (Vorsitzender)
• MVV GmbH, Mannheim (Vorsitzender)
Mannheim (Vorsitzender)
• m:con – mannheim:congress GmbH, Mannheim
(Vorsitzender)
• MWS Projektentwicklungsgesellschaft mbH,
Mannheim (Vorsitzender)
• Popakademie Baden-Württemberg GmbH, Mannheim
• Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim
• Stadtmarketing Mannheim GmbH, Mannheim
Peter Dinges
(stellvertretender Vorsitzender)
• Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach
Vorsitzender des
MVV Konzernbetriebsrats
• MVV GmbH, Mannheim
• Soluvia GmbH, Mannheim
• MVV Enamic GmbH, Mannheim
• MVV Umwelt GmbH, Mannheim
• Netrion GmbH, Mannheim
Johannes Böttcher
Vorsitzender des Betriebsrats der
Energieversorgung Offenbach AG
• Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach
Timo Carstensen
Stellvertretender Vorsitzender des
Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG
• Stadtwerke Kiel AG, Kiel
Ralf Eisenhauer
Fachbauleiter für Altlasten
bei der GBG Mannheimer
Wohnungsbaugesellschaft mbH
Peter Erni
Gewerkschaftssekretär
ver.di Rhein-Neckar
174
MV V Energie 2013 / 14
• m:con – mannheim:congress GmbH, Mannheim
(bis 22. Juli 2014)
• Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim
• Stadtmarketing Mannheim GmbH, Mannheim
Organe der Gesellschaft
Name
Beruf
Mandate in anderen gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten von
inländischen Gesellschaften
Mitgliedschaft in vergleichbaren
in- und ausländischen Kontrollgremien
von Wirtschaftsunternehmen
Detlef Falk
Vorsitzender des Betriebsrats der
Stadtwerke Kiel AG
• Stadtwerke Kiel AG, Kiel
• Soluvia GmbH, Mannheim
Reinhold Götz
1. Bevollmächtigter
IG Metall Mannheim
• EVO Bus GmbH, Mannheim
• GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH,
• Wabco Holding GmbH, Hannover
Mannheim
• Caterpillar Energy Solutions GmbH, Mannheim
(vormals MWM GmbH, Mannheim)
• Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümerverein
Prof. Dr. Egon Jüttner
Mitglied des Deutschen Bundestags
Mannheim e.V., Mannheim
Heike Kamradt
Mitglied des Betriebsrats
der MVV Energie AG
• MVV Trading GmbH, Mannheim
Daniela Kirchner
(seit 2. Oktober 2013)
• MVV Trading GmbH, Mannheim
• MVV Insurance Services GmbH, Mannheim
• MVV Umwelt GmbH, Mannheim
• MVV Energie CZ a.s.,
Praha, Tschechische Republik
• Stadtwerke Sinsheim Versorgungs GmbH & Co. KG,
Leiterin des Bereichs
Rechnungswesen und Steuern
der MVV Energie AG
Sinsheim
Gunter Kühn
(bis 2. Oktober 2013)
Leiter des Bereichs
Personal und Soziales
der MVV Energie AG
Dr. Antje Mohr
Gewerkschaftssekretärin
ver.di Kiel
• Stadtwerke Kiel AG, Kiel
MV V Energie 2013 / 14
175
Organe der Gesellschaft
Name
Beruf
Mandate in anderen gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten von
inländischen Gesellschaften
Mitgliedschaft in vergleichbaren
in- und ausländischen Kontrollgremien
von Wirtschaftsunternehmen
• Castle Cement Limited, Maidenhead, Großbritannien
Dr. Lorenz Näger
Mitglied des Vorstands
der HeidelbergCement AG
• Cimenteries CBR S.A., Brüssel, Belgien
• ENCl Holding N.V., 's-Hertogenbosch, Niederlande
• Hanson Limited, Maidenhead, Großbritannien
• Hanson Pioneer España, S.L.U., Madrid, Spanien
• HeidelbergCement Canada Holding Limited,
Maidenhead, Großbritannien
• HeidelbergCement Holding S.à.r.l., Luxemburg
• HeidelbergCement lndia Limited,
Karnataka (District Tumkur), Indien
• HeidelbergCement International Holding GmbH,
Heidelberg, Deutschland
• HeidelbergCement Netherlands Holding B.V.,
's-Hertogenbosch, Niederlande
• HeidelbergCement UK Holding Limited,
Maidenhead, Großbritannien
• HeidelbergCement UK Holding II Limited,
Maidenhead, Großbritannien
• Lehigh B.V., 's-Hertogenbosch, Niederlande
• Lehigh Hanson, Inc., Irving, TX, USA
• Lehigh Hanson Materials Limited, Calgary, Kanada
• Lehigh UK Limited, Maidenhead, Großbritannien
• Palatina Insurance Ltd., Sliema, Malta
• PT lndocement Tunggal Prakarsa Tbk.,
Jakarta, lndonesien
• PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co. KG,
Mannheim, Deutschland
• RECEM S.A., Luxemburg
Wolfgang Raufelder
Mitglied des Landtags
Baden-Württemberg
• MVV GmbH, Mannheim
Christian Specht
Erster Bürgermeister
der Stadt Mannheim
• MVV GmbH, Mannheim
• Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH, Mannheim
• Rhein-Neckar Flugplatz GmbH, Mannheim
• Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, Mannheim
(bis 2. Oktober 2014)
• MVV Verkehr GmbH, Mannheim
(Vorsitzender)
• GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH,
Mannheim
(bis 4. August 2014)
• Mannheimer Stadtreklame GmbH, Mannheim
(bis 24. Juli 2014)
• Rhein-Neckar Flugplatz GmbH, Mannheim
(bis 24. Juli 2014)
• Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, Mannheim
176
MV V Energie 2013 / 14
Organe der Gesellschaft
Name
Beruf
Mandate in anderen gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten von
inländischen Gesellschaften
Mitgliedschaft in vergleichbaren
in- und ausländischen Kontrollgremien
von Wirtschaftsunternehmen
Dr. Dieter Steinkamp
Vorstandsvorsitzender
der RheinEnergie AG, Köln
• NetCologne Gesellschaft für
• AggerEnergie GmbH, Gummersbach
Telekommunikation mbH, Köln
• rhenag Rheinische Energie
Aktiengesellschaft, Köln
(Aufsichtsratsvorsitzender)
• AVG Abfallentsorgungs- und
Verwertungsgesellschaft Köln mbH, Köln
• AWB Abfallwirtschaftsbetriebe
Köln GmbH & Co. KG, Köln
• Bergische Licht-, Kraft- u. Wasser-Werke
(BELKAW) GmbH, Bergisch Gladbach
(bis 3. Juli 2014 – stellvertretender
Aufsichtsratsvorsitzender)
• BRUNATA Wärmemesser-Gesellschaft
Schultheiss GmbH + Co., Hürth
• Energieversorgung Leverkusen
GmbH & Co. KG (EVL), Leverkusen
• Gasversorgungsgesellschaft mbH Rhein-Erft, Hürth
• METRONA Wärmemesser Gesellschaft
Schultheiss GmbH + Co., Hürth
• modernes köln, Gesellschaft für
Stadtentwicklung mbH, Köln
• moderne stadt, Gesellschaft zur Förderung des Städte
baues und der Gemeindeentwicklung mbH, Köln
(Aufsichtsratsvorsitzender)
• Stadtwerke Lohmar GmbH & Co. KG, Lohmar
(stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender)
• Stadtwerke Troisdorf GmbH, Troisdorf
• Unternehmensverwaltungsgesellschaft
Metrona mbH, Hürth
• Verwaltungsgesellschaft Schultheiss
mit beschränkter Haftung, Hürth
• Stromnetz Bornheim GmbH & Co. KG
(seit 20. März 2014 – stellvertretender
Aufsichtsratsvorsitzender)
Carsten Südmersen
Unternehmensberater
• MVV GmbH, Mannheim
(bis 2. Oktober 2014)
• m:con – mannheim:congress GmbH, Mannheim
• MWS Projektentwicklungsgesellschaft mbH,
Mannheim
• Rhein-Neckar Flugplatz GmbH, Mannheim
(bis 22. Juli 2014)
• Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim
• Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH,
Mannheim
(bis 22. Juli 2014)
• Stadtmarketing Mannheim GmbH, Mannheim
MV V Energie 2013 / 14
177
Organe der Gesellschaft
Name
Beruf
Mandate in anderen gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten von
inländischen Gesellschaften
Katja Udluft
Gewerkschaftssekretärin
ver.di Rhein-Neckar
178
Prof. Heinz-Werner Ufer
Diplom-Ökonom
• Amprion GmbH, Dortmund
Jürgen Wiesner
Mitglied des Betriebsrats
der MVV Energie AG
• MVV Enamic GmbH, Mannheim
MV V Energie 2013 / 14
(Vorsitzender)
• MVV Trading GmbH, Mannheim
Mitgliedschaft in vergleichbaren
in- und ausländischen Kontrollgremien
von Wirtschaftsunternehmen
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der MVV Energie AG, Mannheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,
Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2013 bis 30. September 2014 geprüft.
Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der
EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den
zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Ergänzend wurden wir beauftragt zu beurteilen, ob der
Konzernabschluss auch den IFRS insgesamt entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden
Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über
das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten
Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der
Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und
des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzern
abschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB
anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den IFRS insgesamt und vermittelt unter Beachtung
dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Mannheim, 11. November 2014
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Folker Trepte
Wirtschaftsprüfer
Carolin Schütt
Wirtschaftsprüferin
MV V Energie 2013 / 14
179
182 . Zehnjahresübersicht
188 . Glossar
193 . Verzeichnis der tabellen und Grafiken
WEITERE
INFORMATIONEN
Zehnjahresübersicht
Zehnjahresübersicht
Zehnjahresübersicht des MVV Energie Konzerns
2013 / 14 1
2012 / 13 1
2011 / 12 1
2010 / 11 1
2009 / 10 1
Gewinn- und Verlustrechnung in Mio Euro
3 793
4 044
3 895
3 600
3 359
Adjusted EBITDA
338
376
399
404
406
Adjusted EBIT
173
208
223
242
243
Adjusted EBT
Umsatz ohne Energiesteuern
130
143
151
179
165
Bereinigter Jahresüberschuss
92
101
98
125
105
Bereinigter Jahresüberschuss nach Fremdanteilen
85
85
80
108
95
Umsatz ohne Energiesteuern in Mio Euro
Erzeugung und Infrastruktur
403
390
354
327
329
Handel und Portfoliomanagement
910
1 054
976
800
684
2 278
2 356
2 162
2 096
1 984
198
243
398
373
356
Vertrieb und Dienstleistungen
Strategische Beteiligungen
Sonstiges / Konsolidierung
Gesamt
4
1
5
4
6
3 793
4 044
3 895
3 600
3 359
Adjusted EBIT in Mio Euro
Erzeugung und Infrastruktur
124
149
141
138
122
Handel und Portfoliomanagement
– 22
– 16
3
24
40
Vertrieb und Dienstleistungen
31
40
21
39
39
Strategische Beteiligungen
31
32
38
35
37
Sonstiges / Konsolidierung
9
3
20
6
5
173
208
223
242
243
271
337
224
148
151
Gesamt
Investitionen in Mio Euro
Erzeugung und Infrastruktur
Handel und Portfoliomanagement
182
9
9
4
4
—
Vertrieb und Dienstleistungen
15
14
33
21
60
Strategische Beteiligungen
13
17
17
84
34
Sonstiges
13
15
16
24
22
Gesamt
321
392
294
281
267
davon Wachstumsinvestitionen
212
301
191
177
156
davon Bestandsinvestitionen
109
91
103
104
111
MV V Energie 2013 / 14
Zehnjahresübersicht
2008 / 09 1
2007 / 08
2006/ 07
2005 / 06
2004 / 05
3 161
2 636
2 259
2 170
1 864
385
398
344
370
287
239
249
199
201
158
165
181
123
128
80
112
123
126
64
41
98
110
109
50
28
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
3 161
2 636
2 259
2 170
1 864
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
239
249
199
201
158
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
255
241
255
219
214
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
1 Seit Geschäftsjahr 2006 / 07 ohne nicht operative
Bewertungseffekte aus Finanzderivaten und seit
Geschäftsjahr 2008 / 09 ohne Restrukturierungsaufwand
und seit Geschäftsjahr 2010 / 11 mit Zinserträgen aus
Finanzierungsleasing sowie seit Geschäftsjahr 2013/14
ohne Strukturanpassung Altersteilzeit (Vorjahreswerte
angepasst)
MV V Energie 2013 / 14
183
Zehnjahresübersicht
Zehnjahresübersicht des MVV Energie Konzerns
2013 / 14 1
2012 / 13 1
2011 / 12 1
2010 / 11 1
2009 / 10 1
Bilanzzahlen in Mio Euro
Langfristige Vermögenswerte
3 111
3 032
2 868
2 965
2 684
Kurzfristige Vermögenswerte
1 029
1 207
1 211
910
953
Grundkapital
169
169
169
169
169
Kapitalrücklage
455
455
455
455
455
Kumuliertes erfolgswirksames Ergebnis
580
547
517
512
452
Kumuliertes erfolgsneutrales Ergebnis
– 74
– 74
– 48
– 3
16
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
205
206
207
213
95
Eigenkapital
1 335
1 303
1 300
1 346
1 187
Langfristige Schulden
1 750
1 751
1 882
1 555
1 500
Kurzfristige Schulden
1 055
1 185
897
974
950
Bilanzsumme
4 140
4 239
4 079
3 875
3 637
Nettofinanzschulden 2
1 088
1 111
1 028
1 011
1 202
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Mio Euro
418
372
285
376
356
Bereinigte Eigenkapitalquote in %
35,1
34,5
36,1
37,7
35,7
6,8
8,3
9,0
9,7
9,1
Kennzahlen zur Bilanzanalyse
3
ROCE 4 in %
WACC in %
7,4
7,4
8,6
8,5
8,5
Value Spread 6 in %
– 0,6
0,9
0,4
1,2
0,6
Capital Employed
2 556
2 507
2 486
2 489
2 688
Schlusskurs 8 am 30.9. in Euro
23,89
22,35
21,39
23,86
29,00
Jahreshöchstkurs 8 in Euro
26,05
28,00
27,96
29,90
33,00
Jahrestiefstkurs in Euro
21,85
20,50
19,50
18,85
29,00
Börsenwert am 30.9. in Mio Euro
1 575
1 473
1 410
1 573
1 911
Durchschnittlicher Tagesumsatz in Stück
2 882
4 121
6 707
8 431
6 108
Anzahl der Stückaktien am 30.9. in Tsd
65 907
65 907
65 907
65 907
65 907
Anzahl der dividendenberechtigten Aktien in Tsd
65 907
65 907
65 907
65 907
65 907
0,90
0,90
0,90
0,90
59,3
59,3
59,3
59,3
5
7
Aktie und Dividende
8
Dividende je Aktie in Euro
0,90
9
Dividendensumme in Mio Euro
59,3
9
Bereinigtes Ergebnis je Aktie 10 in Euro
1,29
1,29
1,21
1,63
1,44
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit je Aktie 10 in Euro
6,35
5,64
4,33
5,70
5,40
18,06 12
17,89 12
17,80 12
17,61 12
16,94 12
18,5
17,3
17,7
14,6
20,1
Bereinigter Buchwert je Aktie 10, 11 in Euro
Kurs-Gewinn-Verhältnis 10, 13
Kurs-Cashflow-Verhältnis
3,8
4,0
4,9
4,2
5,4
Dividendenrendite 13 in %
3,8 9
4,0
4,2
3,8
3,1
10, 13
184
MV V Energie 2013 / 14
Zehnjahresübersicht
2008 / 09 1
2007 / 08
2006/ 07
2 479
2005 / 06
2 361
2004 / 05
2 795
2 725
2 339
1 159
1 062
799
792
579
169
169
143
143
130
455
455
255
255
178
371
506
383
324
315
15
24
17
10
9
103
116
116
105
105
1 113
1 270
914
837
737
1 698
1 445
1 377
1 366
1 397
1 143
1 072
987
950
784
3 954
3 787
3 278
3 153
2 918
1 192
1 139
1 314
1 312
1 279
258
262
353
138
216
33,9
35,5
27,9
26,5
25,3
9,0
10,2
8,4
9,7
6,9
8,5
8,5
7,5
7,5
7,5
0,5
1,7
0,9
2,2
– 0,6
2 649
2 444
2 390
2 293
2 263
30,83
33,20
29,49
23,23
19,29
34,04
33,75
34,24
25,40
19,50
26,55
28,00
22,00
17,40
13,90
2 032
2 188
1 645
1 295
978
19 162
29 575
32 396
27 289
18 149
65 907
65 907
55 767
55 767
50 704
65 907
65 907
55 767
55 767
55 704
0,90
0,90
0,80
0,80
0,75
59,3
59,3
52,7
44,6
41,8
1,48
1,69
1,96
0,91
0,55
3,91
4,01
6,33
2,50
4,25
16,52
16,53
14,32
13,29
12,46
20,8
19,6
15,0
25,5
35,1
7,9
8,3
4,7
9,3
4,5
2,9
2,7
2,7
3,4
3,9
12
1 Seit Geschäftsjahr 2006 / 07 ohne nicht operative
Bewertungseffekte aus Finanzderivaten und seit
Geschäftsjahr 2008 / 09 ohne Restrukturierungsaufwand
und seit Geschäftsjahr 2010 / 11 mit Zinserträgen aus
Finanzierungsleasing sowie seit Geschäftsjahr 2013/14
ohne Strukturanpassung Altersteilzeit (Vorjahreswerte
angepasst)
2 Lang- und kurzfristige Finanzschulden abzüglich
flüssige Mittel
3 Seit Geschäftsjahr 2007 / 08 bereinigtes Eigenkapital zu
bereinigter Bilanzsumme
4 Return on Capital Employed bis Geschäftsjahr 2008/09
Adjusted EBITA zu Capital Employed;
seit Geschäftsjahr 2010/11 Adjusted EBIT zu
Capital Employed (Vorjahreswert angepasst)
5 Weighted Average Cost of Capital
(Gewogener Kapitalkostensatz)
6 Wertbeitrag (ROCE abzüglich WACC)
7 Bis Geschäftsjahr 2009 / 10 bereinigtes Eigenkapital
zuzüglich Finanzschulden zuzüglich Rückstellungen für
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen zuzüglich
kumulierte Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (Berechnung im Jahresdurchschnitt); seit Geschäftsjahr 2011 / 12 bereinigtes Eigenkapital zuzüglich Finanzschulden zuzüglich Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen abzüglich flüssige Mittel
(Berechnung im Jahresdurchschnitt, Vorjahreswert
angepasst)
8 XETRA-Handel
9 Vorbehaltlich der Zustimmung durch die
Hauptversammlung am 13. März 2015
10 Seit Geschäftsjahr 2008 / 09 gewichtete Anzahl der
Stückaktien 65 906 796; Geschäftsjahr 2007 / 08
und Geschäftsjahr 2006 / 07: 55 767 290;
Geschäftsjahr 2005 / 06: 55 088 082;
bis Geschäftsjahr 2004 / 05: 50 702 167
11 Ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter,
Aktienanzahl im gewichteten Jahresdurchschnitt
12 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus
Finanzderivaten
13 Basis: Schlusskurs XETRA-Handel am 30. September
MV V Energie 2013 / 14
185
Zehnjahresübersicht
Zehnjahresübersicht des MVV Energie Konzerns
2013 / 14
2012 / 13
2011 / 12
2010 / 11
2009 / 10
23 188
25 817
28 283
26 093
23 891
Mengen
Stromabsatz in Mio kWh
davon Erzeugung und Infrastruktur in Mio kWh
142
61
93
155
334
davon Handel und Portfoliomanagement in Mio kWh
11 950
14 489
15 750
12 855
10 771
davon Vertrieb und Dienstleistungen in Mio kWh
10 678
10 733
11 071
11 678
11 510
418
534
1 369
1 405
1 276
6 497
7 510
6 888
7 289
7 586
496
402
274
141
305
—
—
673
669
721
5 076
5 901
4 772
5 226
5 239
925
1 207
1 169
1 253
1 321
23 075
25 078
17 418
10 888
11 775
103
60
4
—
—
15 640
16 313
7 762
1 700
2 313
6 393
7 482
7 567
7 759
7 356
939
1 223
2 085
1 429
2 106
47
47
53
54
54
1 865
1 888
1 897
1 835
1 762
1 411
1 460
1 476
1 455
1 495
Vollkonsolidierte Beteiligungen
3 729
3 694
3 775
3 785
3 882
MVV Energie AG mit vollkonsolidierten Beteiligungen
5 140
5 154
5 251
5 240
5 377
davon Strategische Beteiligungen in Mio kWh
Wärmeabsatz in Mio kWh
davon Erzeugung und Infrastruktur in Mio kWh
davon Handel und Portfoliomanagement in Mio kWh
davon Vertrieb und Dienstleistungen in Mio kWh
davon Strategische Beteiligungen in Mio kWh
Gasabsatz in Mio kWh
davon Erzeugung und Infrastruktur in Mio kWh
davon Handel und Portfoliomanagement in Mio kWh
davon Vertrieb und Dienstleistungen in Mio kWh
davon Strategische Beteiligungen in Mio kWh
Wasserabsatz in Mio m3
Angelieferte brennbare Abfälle in 1 000 t
Beschäftigte
Köpfe (Anzahl zum 30.9.)
MVV Energie AG
Quotenkonsolidierte Beteiligungen
MVV Energie Konzern
Fremdpersonal im HKW Mannheim
Vollzeitäquivalente (Anzahl zum 30.9.)
186
MV V Energie 2013 / 14
304
305
290
679
682
5 444
5 459
5 541
5 919
6 059
—
—
—
4
9
5 444
5 459
5 541
5 932
6 068
4 804
4 785
4 898
5 085
5 181
Zehnjahresübersicht
2008 / 09
2007 / 08
2006/ 07
2005 / 06
2004 / 05
19 582
18 188
14 302
14 343
13 022
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
7 217
7 006
6 299
7 343
7 446
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
10 851
9 166
9 456
11 513
11 096
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
53
55
55
58
58
1 599
1 550
1 409
1 229
872
1 523
1 527
1 559
1 569
1 728
3 833
3 661
3 765
3 156
3 114
5 356
5 188
5 324
4 725
4 842
681
685
1 031
1 562
1 550
6 037
5 873
6 355
6 287
6 392
16
28
39
51
57
6 053
5 901
6 394
6 338
6 449
5 171
4 936
5 168
4 961
5 173
MV V Energie 2013 / 14
187
Glossar
Glossar
A
Adjusted EBIT
Die Abkürzung EBIT steht für Earnings Before
Interest and Taxes und bezeichnet das Ergebnis
vor Zinsen und Ertragsteuern. Für die interne
Steuerung verwenden wir das Adjusted EBIT;
dieses angepasste EBIT berechnen wir ohne
nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten, ohne Strukturanpassung Altersteilzeit, ohne Restrukturierungsaufwand und mit
Zinserträgen aus dem Finanzierungsleasing.
Siehe auch Seite 65.
Anreizregulierung
Über die Anreizregulierung sollen Netzbetreiber dazu veranlasst werden, ihre Netzentgelte
niedrig zu halten. Um die Energiepreise für die
Verbraucher zu begrenzen, legt die Bundesnetzagentur seit 2009 sogenannte Erlösobergrenzen für Strom und Gas fest. Nach einem
bundesweiten Effizienzvergleich sollen sich alle
Netzbetreiber zehn Jahre nach Einführung der
Anreizregulierung mit dem effizientesten Netzbetreiber messen können; dementsprechend
werden die zulässigen Erlöse für alle anderen
Netzbetreiber festgelegt. Weichen die tatsächlichen Kosten des Netzbetreibers von diesen
Erlösobergrenzen ab, muss er für höhere Kosten
selbst aufkommen; bei niedrigeren Kosten kann
er mögliche Gewinne einbehalten. Siehe
auch Seite 55
At-Equity-Bilanzierung
Die At-Equity-Bilanzierung ist ein Verfahren zur
Berücksichtigung von Beteiligungsgesellschaften, die nicht auf Basis einer Vollkonsolidierung
mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernabschluss einbezogen werden.
B
Barrel
Rohöl wird weltweit in Barrel gehandelt. Dabei
gilt: 1 US-Barrel = 158,987 Liter.
188
MV V Energie 2013 / 14
Bereinigte Eigenkapitalquote
Biomethan
Für die interne Steuerung bereinigen wir unsere
Bilanz auf der Aktiv- und Passivseite um die
kumulierten Bewertungseffekte der nach IAS 39
zu bilanzierenden Finanzderivate. Das Eigenkapital bereinigen wir um den Saldo aus den
positiven Marktwerten im Vermögen und den
negativen Marktwerten bei den Schulden sowie
um die daraus resultierenden Auswirkungen auf
die latenten Steuern. Siehe auch Seite 67.
Um Biogas weitgehend wie reguläres Erdgas
nutzen zu können, muss es aufbereitet werden.
Bei diesem Vorgang wird ein Großteil der nicht
brennbaren beziehungsweise auch der korrodierend wirkenden Stoffe im Biogas ausgewaschen.
Beim Endprodukt spricht man von Biomethan,
das ähnlichen Qualitätsansprüchen wie Erdgas
genügt. Biomethan kann zum Beispiel ins Erdgasnetz eingespeist und damit über weite Strecken
transportiert werden. Es findet meist Anwendung
in der Produktion von Elektrizität und Wärme in
Blockheizkraftwerken (BHKW) oder als Treibstoff
für Fahrzeuge.
Bereinigtes Ergebnis je Aktie
Das bereinigte Ergebnis je Aktie zeigt den bereinigten Jahresüberschuss nach Fremdanteilen
bezogen auf die Anzahl der Aktien. Die Anzahl
der Aktien entspricht dabei dem gewichteten
Durchschnitt der Aktien, die sich im Berichtsjahr
im Umlauf befanden.
Beta-Faktor
Der ß-Faktor ist das Maß für das relative Risiko
einer einzelnen Aktie im Vergleich zu einem
Index. Ein ß-Faktor größer eins bedeutet, dass
die Aktie mit mehr Risiken behaftet ist als der
Vergleichsmarkt. Bei einem ß-Faktor kleiner
eins ist es umgekehrt. MVV Energie setzt den
ß-Faktor zur Ermittlung des gewogenen durchschnittlichen Kapitalkostensatzes (WACC) ein.
Siehe auch Seite 51.
Biogas
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2014)
definiert Biogas als Gas, das durch anaerobe
Vergärung (also unter Ausschluss von Sauerstoff) von Biomasse gewonnen wird. Als Rohstoffe können dabei vergärbare Reststoffe dienen (zum Beispiel Bioabfälle oder Klärschlamm),
Wirtschaftsdünger (zum Beispiel Gülle) und
Pflanzenreste, aber auch gezielt angebaute
Energiepflanzen, sogenannte nachwachsende
Rohstoffe. Biogas wird zur dezentralen Erzeugung von Strom und Wärme genutzt oder zu
Biomethan aufbereitet.
Biomasse
Der erneuerbare Energieträger Biomasse wird
in festem, flüssigem und gasförmigem Zustand
zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. In
den Biomassekraftwerken, Biomasseheizwerken
und Biomasseheizkraftwerken von MVV Energie
werden überwiegend Altholz, Holzhackschnitzel
oder Holzpellets als Brennstoff eingesetzt.
Brennstoffzelle
In einer Brennstoffzelle wird chemische Reaktionsenergie direkt in elektrische Energie und
Wärme umgewandelt. Die Technologie zeichnet
sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus und
eignet sich für die dezentrale Energieerzeugung
in Gebäuden oder für Industriestandorte; sie
wird auch zur Stromversorgung von Geräten
und Autos genutzt.
C
Capital Employed (CE)
Das Capital Employed ist das im Unternehmen
eingesetzte Kapital, für das ein Verzinsungs
anspruch seitens externer Kapitalgeber besteht.
MVV Energie weist das CE netto aus, also ohne
flüssige Mittel.
Cashflow
Beim Cashflow handelt es sich um die Gesamtheit von Zu- und Abflüssen von Zahlungsmitteln
und Zahlungsmitteläquivalenten (zum Beispiel
Bankeinlagen, Geldmarktfonds oder Festgelder)
in einem definierten Zeitraum.
Clean Dark Spread
Der Clean Dark Spread, die Erzeugungsmarge in
der Steinkohleverstromung, zeigt die Differenz
zwischen dem Strompreis einerseits sowie den
Preisen für Brennstoffe (Kohle einschließlich
Transport), dem Preis für CO2-Emissionsrechte
und dem Euro /US-Dollar-Wechselkurs anderer
seits.
Glossar
CO2-Emissionszertifikate
CO2-Emissionszertifikate sind ein Instrument der
Umweltpolitik und haben das Ziel, klimaschädigende CO2-Emissionen mit möglichst niedrigen
volkswirtschaftlichen Kosten zu verringern. Um
dies zu erreichen, wurde ein Markt für CO2Emissionsrechte geschaffen. Das Preissignal, das
von diesem Markt ausgeht, bildet einen Anreiz
für die teilnehmenden Unternehmen, ihren CO2Ausstoß zu reduzieren. Die Europäische Union
hat in der Umsetzung dafür zunächst eine Obergrenze für bestimmte Emissionen innerhalb eines
konkreten Gebiets (regional, national, internatio
nal), eines bestimmten Zeitraums (zum Beispiel
Kalenderjahr) und für eine definierte Teilnehmergruppe (zum Beispiel Energiewirtschaft, Schwerindustrie) politisch festgelegt. Dann wurden
entsprechend dieser Obergrenze sogenannte
CO2-Emissionszertifikate ausgegeben, die zur
Emission einer bestimmten Menge CO2 berechtigen. Emissionen, die ohne Emissionsrecht erfolgen, werden mit einer Strafe belegt. Durch ein
schrittweises Senken der Obergrenze wird der
Anreiz zur CO2-Einsparung sukzessive verstärkt.
Commodity
Unter Commodities versteht man standardisierte
handelbare Waren, zum Beispiel Strom, Gas,
Kohle oder CO2-Emissionszertifikate.
Compliance
Compliance steht für die Einhaltung von sämtlichen für das Unternehmen relevanten gesetzlichen und rechtlichen Bestimmungen, Richt
linien und ethischen Standards. Siehe auch
Seite 34.
Contracting
Unter Contracting versteht man die Übertragung
der Lieferung und Umwandlung von Nutzener
gie (Strom, Wärme, Kälte, Druckluft) auf einen
Dritten, den Contractor. Unterschieden werden
das Energieliefercontracting (zum Beispiel
Wärmelieferung durch Bau und Betrieb einer auf
den Kunden zugeschnittenen Heizungsanlage,
die im Eigentum des Contractors verbleibt), das
Betriebsführungscontracting (der Contractor
betreibt die Kundenanlage und sorgt für optimalen Betrieb) und das Einsparcontracting
(der Contractor garantiert Energieeinsparungen
und übernimmt unter Umständen die dafür
notwendigen Investitionen in Anlagen oder
Anwendungstechnik). Ziel des Contractings ist
es, durch Optimierungsprozesse wirtschaftliche
und ökologische Vorteile zu generieren. Siehe
auch Seite 13
D
E
Demand-Side-Management (DSM)
EBS
Der Begriff der Laststeuerung (englisch:
Demand-Side-Management) bezeichnet die
Steuerung der Energienachfrage bei Abnehmern
in Industrie, Gewerbe und Privathaushalten: Ziel
ist es, den Zeitpunkt des Energiekonsums zu
verschieben, das heißt nur dann Strom aus dem
Netz zu ziehen, wenn dieser ausreichend oder
sogar im Überfluss vorhanden – und deshalb
preiswerter ist. DSM ist eine Möglichkeit, der
fluktuierenden Einspeisung von Strom aus
erneuerbaren Energien zu begegnen. Siehe
auch Seite 55 und 106.
EBS ist die Abkürzung für Ersatzbrennstoffe, die
aus heizwertreichen Abfällen von Haushalten,
Industrie und Gewerbe gewonnen werden.
In herkömmlichen Kraftwerken und Zement
fabriken werden Anteile von Kohle, Erdgas und
Heizöl durch EBS ersetzt.
Dezentrales Energiemanagement
Unter dezentralem Energiemanagement versteht
man die dezentral organisierte Steuerung von
Energieerzeugungsanlagen und Verbrauch: Im
Gegensatz zur zentralen Stromerzeugung, bei der
die elektrische Energie in das Hochspannungs
netz eingespeist wird, nutzt die dezentrale
Stromversorgung das Mittel- und Niederspannungsnetz. Die Optimierung der Erzeugung
vor Ort sowie das Demand-Side-Management
der Verbraucher wird dezentral durch Energiemanagementsysteme geregelt. Damit sich das
dezentrale Energiemanagement sinnvoll in das
Gesamtsystem einfügt, wird es über zentrale
Informationen, wie beispielsweise Einspeise-und
Bezugstarife, gelenkt. Siehe auch Seite 7.
EEG
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist das
zentrale Instrument zum Ausbau der Strom
erzeugung aus erneuerbaren Energien. Das
aktuelle EEG vom 21. Juli 2014 trat am 1. August
2014 in Kraft. Zu den erneuerbaren Energien
zählen Biomasse einschließlich Biomethan und
Biogas, Wasserkraft, Windenergie, Photovoltaik,
Geothermie und der biogene Anteil von Abfällen.
EEG-Umlage
Mit der EEG-Umlage werden die Kosten für die
Förderung der erneuerbaren Energien bundesweit
weitgehend auf alle Letztverbraucher verteilt. Die
Kosten bestehen hauptsächlich aus der Differenz
zwischen den Einnahmen durch den Verkauf des
EEG-Stroms an der Börse und den Ausgaben, die
durch die Auszahlung der EEG-Vergütungen an
die Anlagenbetreiber im Rahmen der Ausgleichsmechanismusverordnung anfallen.
Der Begriff Direktvermarktung bezeichnet den
direkten Verkauf von Strom aus erneuerbaren
Energiequellen an der Strombörse (zum Beispiel
an der EEX in Leipzig) oder an Großabnehmer.
Ein Instrument der Direktvermarktung an der
Strombörse stellt das Marktprämienmodell dar.
Siehe auch Seite 191. Ohne Direktvermarktung verkauft der Betreiber einer ErneuerbareEnergien-Anlage seinen Strom an den zuständigen regionalen Netzbetreiber, der ihn wiederum
an die Strombörse stellt.
Die EEG-Umlage wird jeweils am 15. Oktober für
das kommende Kalenderjahr einheitlich in Cent
pro kWh von den Übertragungsnetzbetreibern
festgelegt, die für die Abwicklung des EEGWälzungsmechanismus verantwortlich sind. Da
die EEG-Umlage immer auf Prognosen beruht,
sowohl bezüglich der Erzeugung aus EE-Anlagen
als auch der Erlöse durch den Verkauf des EEGStroms, müssen Fehlbeträge beziehungsweise
Überschüsse in den Folgejahren bei der Neuberechnung der EEG-Umlage berücksichtigt werden.
Nach Jahren des Anstiegs sinkt die EEG-Umlage
erstmalig zum 1. Januar 2015 von 6,240 auf
6,170 Cent pro kWh.
Dividendenrendite
EEX
Direktvermarktung
Die Dividendenrendite zeigt den prozentualen
Anteil der Dividendenausschüttung einer Aktien
gesellschaft am Börsenkurs.
Die European Energy Exchange (EEX) betreibt
einen Marktplatz für ein breites Spektrum an
Energien und energienahen Produkten: Strom,
Erdgas, CO2-Emissionsberechtigungen und Koh
le. Eine Zulassung an der Börse ermöglicht den
Handel aller Produkte am Spot- und Terminmarkt der EEX.
MV V Energie 2013 / 14
189
Glossar
190
Energiehandelsderivate
Gradtagszahlen
Impairmenttest
Energiehandelsderivate sind Termingeschäfte
(als Fest- oder Optionsgeschäfte ausgestaltet),
deren Preis unmittelbar oder mittelbar vom Börsen- oder Marktpreis eines Referenzwerts abhängt. Charakteristisch ist der in der Zukunft liegende Erfüllungszeitpunkt und die Abhängigkeit
des Derivatpreises vom Börsen- oder Marktpreis.
MVV Energie handelt im Wesentlichen Derivate
auf die Primärenergieträger Gas und Kohle sowie auf das Energieerzeugnis Strom.
Gradtagszahlen sind ein Witterungsindikator
für die Beurteilung des temperaturabhängigen
Heizenergiebedarfs. Gemäß der VDI-Richtlinie
4710 errechnen sich die Gradtagszahlen aus
der Differenz der Rauminnentemperatur von
20 Grad Celsius und der tagesmittleren Außentemperatur unterhalb der sogenannten
Heizgrenztemperatur von 15 Grad Celsius, ab
der nach der Gradtagsmethode Heizen erforderlich ist. Siehe auch Seite 59.
Die internationalen Rechnungslegungsvorschriften verlangen eine periodische Beurteilung
der Werthaltigkeit von Vermögensgegenständen, den Impairmenttest. Falls der Buchwert des
Unternehmens den erzielbaren Betrag (Fair Value)
überschreitet, kommt es zu Asset-Impairments,
also außerplanmäßigen Abschreibungen, die auf
die Vermögenswerte vorzunehmen sind und in
der Gewinn- und Verlustrechnung ergebniswirksam werden.
ETS-Anlage
Grundlaststrom
Intraday-Markt
ETS = Emission Trading System. Kraft- und
Heizwerke, die emmissionshandelspflichtig sind,
bezeichnet man als ETS-Anlagen. Hierunter sind
unter anderem Anlagen zur Erzeugung von
Strom, Dampf, Warmwasser, Prozesswärme
oder erhitztem Abgas durch den Einsatz von
Brennstoffen in einer Verbrennungseinrichtung
(wie Kraftwerk, Heizkraftwerk, Heizwerk, Gasturbinenanlage, Verbrennungsmotoranlage,
sonstige Feuerungsanlage) zu verstehen, die
im Sinne des Emissionshandels immer über eine
Genehmigung zur Emission von Treibhausgasen
verfügen müssen. Siehe auch Seite 84.
Der Begriff Grundlast beschreibt das Nach
frageniveau nach Strom, welches auch zu Zeiten
sehr schwacher Nachfrage nicht unterschritten
wird. Im Tagesverlauf kommt es zu ganz unterschiedlicher Nachfrage seitens der Verbraucher. Da im Stromnetz die eingespeisten und die
verbrauchten Strommengen beinahe zu jedem
Zeitpunkt gleich sein müssen, gibt es spezielle
Kraftwerke für die Grundlast-Stromproduktion
und solche, die erst bei höherer Nachfrage zugeschaltet werden. Seit dem 2. Quartal 2011 besteht ein Abwärtstrend des Preises für Grundlaststrom an der Strombörse.
Im Intraday-Markt, dem kurzfristigen Stromgroßhandel, wird von den Börsenteilnehmern
kontinuierlich Strom ge- und verkauft, der noch
am gleichen Tag geliefert wird. In der Regel
werden Stromlieferungen in Viertelstundenund Stunden-Kontrakten gehandelt. Auf diese
Weise ist es möglich, noch kurzfristig auf Abweichungen von Verbrauchsprognosen zu reagieren und Fahrplanabweichungen zu reduzieren. Intraday-Märkte sind daher eine effiziente
Lösung für die Integration von schwankender
Produktion. Siehe auch Seite 9 und 45.
G
H
Global Reporting Initiative (GRI)
Hedging
Die Global Reporting Initiative (GRI) entwickelt
in einem internationalen Dialog Leitlinien für die
Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Leitlinien
G4 vom Mai 2013 sind ein etablierter Berichtsrahmen mit weltweit gültigen inhaltlichen Anforderungen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Unternehmen sollen vor allem über
die wichtigsten Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeiten berichten, die zentral für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sind.
Nach den Leitlinien G4 sollten in erster Linie
Informationen bereitgestellt werden, die für
den Kontext des jeweiligen Unternehmens relevant sind und eine hohe Bedeutung haben.
Die Grundlage einer Berichterstattung nach GRI
ist Transparenz, ihr Ziel eine Standardisierung
und Vergleichbarkeit. Siehe auch Seite 79.
Strategien zur Preisabsicherung werden als Hedging bezeichnet. Hierzu können Termingeschäfte
abgeschlossen werden, bei denen beispielsweise
die Erzeugungsposition Strom durch geeignete
Termingeschäfte mehrere Jahre im Voraus verkauft wird. Siehe auch Seite 45 und 96.
MV V Energie 2013 / 14
I
IFRS
Die International Financial Reporting Standards
(IFRS) sind Internationale Rechnungslegungs
regeln, die vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegeben werden.
Aufgrund einer Verordnung der Europäischen
Union (EU) sind diese von kapitalmarktorientierten Mutterunternehmen in der EU bei der Erstellung des Konzernabschlusses anzuwenden.
Ziel dieser Regelungen ist es, eine internationale
Harmonisierung der Bilanzierungsrichtlinien zu
erreichen und damit eine bessere Vergleich
barkeit der Konzernabschlüsse zu ermöglichen.
Investitionen
Im Geschäftsbericht sind in der Kennzahlenübersicht, im zusammengefassten Lagebericht und in
der Segmentberichtserstattung Investitionen als
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien sowie in den Erwerb von vollund quotenkonsolidierten Unternehmen und
in übrige Finanzanlagen zu verstehen. Hierbei werden sowohl zahlungswirksame als auch
-unwirksame Investitionen berücksichtigt. Dabei unterscheiden wir in Wachstums- und Bestandsinvestitionen. In der Kapitalflussrechnung
sind lediglich die Auszahlungen für Investitionen
erfasst. Siehe auch Seite 68.
Investment-Grade
Der Begriff Investment-Grade bedeutet im
Finanzwesen die Einschätzung der Bonität eines
Schuldners von sehr gut bis durchschnittlich.
Bei unterdurchschnittlicher Bonität wird der
Begriff Speculative Grade verwendet. Die Einordnung der Schuldnerqualität kann nach bankeigenen Kriterien (internes Rating) erfolgen oder
wird von international tätigen Ratingagenturen
(externes Rating) erstellt, zum Beispiel durch
Moody’s, Standard & Poor’s, Fitch oder DBRS.
Siehe auch Seite 69.
Glossar
K
Kapazitätsmechanismus
Die zunehmende Erzeugung aus erneuerbaren
Energien senkt das Strompreisniveau im Allgemeinen, insbesondere aber in den sogenannten
Peak-Zeiten. Als „Peak“ werden die Zeiträume
mit hoher Stromnachfrage (Spitzenlast) bezeichnet, in denen der Strom früher besonders teuer
gehandelt wurde. Dieser Preisrückgang wirkt
sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit des konventionellen Kraftwerksparks aus, sodass eine
immer größere Zahl von Kraftwerksbetreibern
ihre Anlagen stilllegen werden. Da aber zur
Sicherung der Stromversorgung auch in Zukunft
konventionelle Kraftwerke als Backup für die
stark fluktuierenden erneuerbaren Energien
benötigt werden, diskutieren Branche und Politik derzeit über die Einführung von sogenannten
Kapazitätsmechanismen zusätzlich zum Stromgroßhandelsmarkt. Der Kapazitätsmechanismus
soll dazu führen, dass eine ausreichende Anzahl
konventioneller Kraftwerke in Betrieb bleibt
beziehungsweise weitere Kraftwerke zugebaut
werden. Dabei würde das Vorhalten gesicherter
Stromerzeugungskapazitäten explizit vergütet.
Derzeit verlässt sich die Politik noch auf einen
regulatorischen Ansatz: Kraftwerke, die von den
Übertragungsnetzbetreibern als systemrelevant
eingestuft werden, dürfen nicht außer Betrieb
genommen werden. Siehe auch Seite 53.
Kraft-Wärme-Kopplung
Unter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) versteht
man die gleichzeitige Gewinnung von elektrischer Energie und nutzbarer Wärme für Heizzwecke (Fernwärme) oder Produktionsprozesse
(Prozesswärme) in einer Anlage. Durch KWK
verringert sich gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom (in Kondensationskraftwerken) und Wärme (in Heizwerken) der notwendige Primärenergiebedarf und der Ausstoß von
CO2. KWK ist deshalb als effiziente Erzeugungstechnologie unverzichtbarer Bestandteil des Umbaus der Energieversorgung. Ziel der Bundes
regierung ist es, bis 2020 einen Anteil von 25 %
des Stroms in KWK zu erzeugen.
Kurs-Cashflow-Verhältnis
Das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) wird errechnet, indem der Aktienkurs durch den Cashflow
je Aktie dividiert wird. Damit beschreibt das
KCV, mit welchem Faktor des Cashflows eine
Aktie an der Börse bewertet wird.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das auch
Price-Earnings-Ratio (PER) genannt wird, gibt
an, in welchem Verhältnis der Gewinn einer
Gesellschaft zur aktuellen Börsenbewertung
steht. Mit dem KGV lässt sich die Ertragkraft
eines Unternehmens im Vergleich zu einem oder
mehreren anderen Unternehmen beurteilen.
M
Marktprämienmodell
Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen
können ihren Strom seit dem 1. Januar 2012
über das Marktprämienmodell direkt vermarkten. Die finanziellen Unterschiede zwischen dem
an der Börse erzielten Strompreis und der vorherigen EEG-Vergütung des Grünstroms gleicht
die sogenannte Marktprämie aus. Die Höhe des
durchschnittlichen monatlichen Marktpreises an
der Strombörse zuzüglich der Marktprämie entspricht dabei exakt der Höhe der EEG-Vergütung
vor der Direktvermarktung. Verkauft ein Stromproduzent seinen Strom über dem Referenzmarktwert, wird die Marktprämie nicht anteilig
verringert, sodass der Anlagenbetreiber Einnahmen erzielt, die die bisherige EEG-Vergütung
übertreffen. Seit Inkrafttreten der EEG-Novelle
am 1. August 2014 gilt für alle Neuanlagen eine
verpflichtende Direktvermarktung, wenn die installierte Leistung 500 kW übersteigt. Siehe
auch Seite 53.
Marktrisikoprämie
Eine Marktrisikoprämie ist die zusätzliche Rendite, die der Gesamtmarkt oder eine bestimmte
Aktie über den risikolosen Zins hinaus bieten
muss, um das zusätzliche Risiko zu entlohnen,
dass der Investor eingeht.
O
OTC-Markt
Der OTC-Markt (Over-the-counter) ist ein
außerbörslicher Handelsplatz. Die Handels
beziehungen finden ohne die Börsenaufsicht
direkt zwischen den Handelsteilnehmern statt.
Siehe auch Seite 54.
P
Prime Standard
Der Prime Standard ist ein Teilbereich der EU
regulierten Börsenmarktsegmente Amtlicher
und Geregelter Markt. Im Prime Standard müssen Aktiengesellschaften hohe internationale
Transparenzanforderungen erfüllen, wie beispielsweise quartalsweise Berichterstattung in
deutscher und englischer Sprache, Anwendung
internationaler Rechnungslegungsstandards,
Veröffentlichung eines Unternehmenskalenders
und Durchführung mindestens einer Analystenkonferenz pro Jahr. Die Zulassung im Prime
Standard ist Voraussetzung für eine Aufnahme
in die Indizes DAX, MDAX, TecDAX und SDAX.
Siehe auch Seite 40.
R
Rating
Ein Rating oder Kreditrating ist im Finanzwesen
eine Einschätzung der Bonität eines Schuldners.
Häufig werden die Ratings durch eigens hier
auf spezialisierte Ratingagenturen in Form von
Ratingcodes von A bis D vergeben. Siehe auch
Seite 69 und 154.
Risikoloser Basiszins
Der risikolose Zinssatz ist ein Zinssatz, der auf
einem Markt für eine Geldanlage bei einem
Schuldner gezahlt wird, bei dem nach allgemeiner Ansicht kein Risiko besteht, dass Zinsen und
Rückzahlung nicht pünktlich geleistet werden
können. Er ist somit ein wichtiger Bezugspunkt
für den Vergleich mit risikobehafteten Anlagen
und stellt für verzinsliche Anlagen eine Rendite
untergrenze dar. Siehe auch Seite 51.
ROCE
Der ROCE, Return on Capital Employed – oder
auch die Verzinsung des eingesetzten Kapitals –
zeigt, wie effektiv und profitabel ein Unternehmen mit dem eingesetzten Kapital umgeht. Der
ROCE setzt das operative Ergebnis vor Zinsen
und Ertragsteuern (Adjusted EBIT) ins Verhältnis
zu dem eingesetzten Kapital (Capital Employed
ohne flüssige Mittel).
MV V Energie 2013 / 14
191
Glossar
S
Smart Grids
Smart Grids (intelligente Netze) bieten durch
Anwendung aktueller Technologien und neuer
Entwicklungen erweiterte Möglichkeiten, um
Erzeugung, Netzführung, Speicherung und Verbrauch flexibel und aktiv an die sich ständig
ändernden Anforderungen der Energiemärkte
anzupassen. Siehe auch Seite 52.
Spezifische Einparungsparameter
Die spezifischen Einsparungsparameter basieren
auf dem sogenannten Vermeidungsfaktor. Unter
dem Vermeidungsfaktor versteht man den Quotienten aus vermiedenen Emissionen und der
Strombereitstellung aus erneuerbaren Energien.
Er entspricht der durchschnittlichen Vermeidung
von Treibhausgasen und Luftschadstoffen. Im
Ergebnis weichen die spezifischen Treibhausgas-Vermeidungsfaktoren der verschiedenen
erneuerbaren Energien leicht voneinander ab.
Ein besonders hoher Klimaschutzeffekt ergibt
sich bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft,
fester Biomasse (Holz) und biogenen festen sowie
gasförmigen Abfällen. Bei der Stromerzeugung
aus Biogas machen sich hingegen die Emissionen
aus dem Anbau der Energiepflanzen bemerkbar.
Siehe auch Seite 85.
Ein Commodity-Swap ist eine Vereinbarung über
den Austausch einer Reihe fixer Warenpreiszahlungen (Fixbetrag) gegen variable Warenpreiszahlungen (Marktpreis), wobei es nur zu
einem Barausgleich (Ausgleichsbetrag) kommt.
Siehe auch Seite 156.
Ein Zins-Swap ist ein Zinsderivat, bei dem zwei
Vertragspartner vereinbaren, zu bestimmten
zukünftigen Zeitpunkten Zinszahlungen auf
festgelegte Nennbeträge auszutauschen. Die
Zinszahlungen werden meist so festgesetzt,
dass eine Partei einen bei Vertragsabschluss
fixierten (festgesetzten) Festzinssatz zahlt, die
andere Partei hingegen einen variablen Zinssatz.
Siehe auch Seite 153 und 156.
T
Terminmarkt
Am Terminmarkt werden an der EEX handelbare
Produkte gehandelt, deren physische oder finanzielle Erfüllung in der Zukunft liegen (zum Beispiel Monate, Quartale, Jahre). Termingeschäfte
dienen der Preisabsicherung.
V
Spotmarkt
Value Spread
Am Spotmarkt der European Energy Exchange
(EEX) wird Strom zeitnah (in der Regel für den
nächsten Tag) gehandelt. Er wird im Wesentlichen von Energieunternehmen und Großkunden genutzt, um ihr Stromportfolio kurzfristig
zu optimieren, zum Beispiel, um die Produkte an
die Witterung anzupassen oder Kraftwerksausfälle zu kompensieren. Siehe auch Seite 56.
Der Value Spread ist die zentrale Steuergröße
unserer wertorientierten Unternehmensführung.
Sie wird aus der Differenz von der Rendite auf
das eingesetzte Kapital (ROCE) und dem gewogenen durchschnittlichen Kapitalkostensatz
(WACC) errechnet. Siehe auch Seite 50.
Stoffstrommanagement
Stoffstrommanagement ist ein systematischer
Prozess zur kontinuierlichen Optimierung von
input- und outputseitigen Abfallströmen. Ziel ist
es, die anlagenspezifischen Kapazitäten durch
die beste Materialmischung, zum Beispiel hinsichtlich des Heizwerts oder der Abfallbeschaffenheit, mit maximaler Effizienz auszunutzen.
Weiterhin bezieht sich der Begriff Stoffstrommanagement auf überregionale Konzepte, die auf
Basis der individuellen Kundenanforderungen
und der unterschiedlichen Abfälle die Bereitstellung der Abfälle an den jeweils richtigen
Entsorgungsanlagen sicherstellen. Siehe auch
Seite 64 und 97.
192
SWAP
MV V Energie 2013 / 14
Vinkulierungen
Die Vinkulierung ist ein Begriff aus dem Gesellschaftsrecht, mit dem das satzungsmäßige
Zustimmungserfordernis einer Kapital- oder
Personengesellschaft für die rechtsgeschäftliche Übertragung oder Belastung eines Gesellschaftsanteils umschrieben wird. Siehe auch
Seite 104.
Virtuelles Kraftwerk
Ein virtuelles Kraftwerk ist eine Zusammenschaltung von dezentralen Stromerzeugungseinheiten: Photovoltaikanlagen, Kleinwasserkraftwerke, Biogasanlagen, Windenergieanlagen
und Mini- beziehungsweise Mikro-Blockheizkraftwerke können zu einem Verbund zusammengeschaltet werden. Als virtuell wird diese
Art von Kraftwerk bezeichnet, weil es mehrere
Standorte hat. Das Konzept des virtuellen Kraftwerks ergänzt und optimiert die bestehenden
Strukturen des Energieversorgungssystems mit
zentralen Großkraftwerken.
W
WACC
Der WACC (Weighted Average Cost of Capital)
steht für den gewogenen durchschnittlichen
Kapitalkostensatz. Die Kennzahl dient als
langfristige ökonomische Untergrenze für die
operativ erwirtschaftete Rendite, basierend auf
dem Verhältnis von Fremdkapital und Eigen
kapital. Die Eigenkapitalkosten werden mit dem
risikolosen Zinssatz, einer Risikoprämie für
das Marktrisiko und dem Beta-Faktor berechnet. Die Grundlage für die Bestimmung der
Fremdkapitalkosten sind der risikolose Zinssatz
zuzüglich eines Aufschlags für das Ausfallrisiko.
Siehe auch Seite 50.
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad einer Energieerzeugungs
anlage setzt die in einer bestimmten Zeit nutzbar
gemachte Energie ins Verhältnis zur zugeführten
Energie. Siehe auch Seite 82 und 96.
Working Capital
Das Working Capital entspricht dem Umlaufvermögen abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten. Es gibt den Anteil an, durch den das
kurzfristige Fremdkapital durch Umlaufver
mögen gedeckt ist und ist somit der langfristig
finanzierte Anteil des Umlaufvermögens. Diese
Differenz und auch der Quotient (Umlaufvermögen durch kurzfristige Verbindlichkeiten)
dienen als Kennziffern der Liquidität eines
Unternehmens und sind insbesondere für
Kreditwürdigkeitsprüfungen wichtig.
X
XETRA
XETRA ist die Abkürzung für Exchange Electronic Trading, das elektronische Börsenhandelssystem der Deutsche Börse AG für Aktien und
Optionsscheine. Es zeichnet sich aus durch eine
automatisierte Orderabwicklung, ein offenes
– das heißt für alle Marktteilnehmer transparentes – Orderbuch sowie durch die standortunabhängige Zugriffsmöglichkeit für alle Marktteilnehmer.
Verzeichnis der Tabellen und Grafiken
Verzeichnis der Tabellen und Grafiken
MVV ENERGIE AUF EINEN BLICK
Kennzahlen
Umschlag vorne
Anteil der Berichtssegmente am Umsatz
ohne Energiesteuern
Umschlag vorne
Adjusted EBIT nach Berichtssegmenten
Umschlag vorne
Umsatz ohne Energiesteuern
Umschlag vorne
Adjusted EBIT
Umschlag vorne
Investitionen
Umschlag vorne
Beschäftigte (Köpfe)
Umschlag vorne
AN UNSERE AKTIONÄRE
Kennzahlen zu Aktie und Dividende
Seite 38
Die Aktie im Performance-Vergleich
Seite 39
Monatliche Aktienumsätze
Seite 39
Aktionärsstruktur zum 30. September 2014
Seite 40
ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT
Grundlagen des Konzerns
Standorte
Seite 44
Berichtssegmente und Geschäftsfelder
Seite 45
Beteiligungsstruktur
Seite 47
Ermittlung des Value Spread
Seite 50
WACC-Parameter
Seite 50
Steuerungskennzahlen
Seite 51
F&E-Aufwendungen nach IFRS
Seite 52
Wirtschaftsbericht
Überleitungsrechnung vom EBIT (GuV)
zum Adjusted EBIT
Seite 65
Adjusted EBIT nach Berichtssegmenten
Seite 66
Umsatz ohne Energiesteuern nach Quartalen
Seite 66
Adjusted EBIT nach Quartalen
Seite 66
Bilanzstruktur
Seite 67
Investitionen
Seite 68
Tilgungsprofil
Seite 69
Gewinn- und Verlustrechnung der MVV Energie AG
Seite 71
Bilanz der MVV Energie AG
Seite 72
Handlungsfelder Nachhaltigkeit
Seite 75
Wertschöpfungsrechnung
Seite 77
Stromerzeugung des MVV Energie Konzerns
in Deutschland
Seite 79
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und
biogenem Abfall/EBS des MVV Energie Konzerns
in Deutschland
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Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien des
MVV Energie Konzerns in Deutschland 2013/14
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Installierte Leistung von erneuerbaren Energien
und biogenem Anteil Abfall/EBS des
MVV Energie Konzerns in Deutschland
Seite 80
Stromerzeugung des MVV Energie Konzerns
in Deutschland 2013/14
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Stromerzeugung des MVV Energie Konzerns
in Deutschland 2012/13
Seite 81
Nettostromerzeugung in Deutschland 2013
Seite 81
Eingesetzte Brennstoffe in Kraftwerken
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Wärme- und Dampferzeugung des
MVV Energie Konzerns in Deutschland
Seite 84
Direkte CO2-Emissionen
Seite 84
Vermiedene CO2-Emissionen aus EE-Anlagen
Seite 84
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom,
Gas und CO2-Zertifikate
Seite 57
Anteil Mitarbeiterinnen
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Entwicklung der Großhandelspreise für Öl und Kohle
Seite 57
Personalstand
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Entwicklung des Clean Dark Spread 2015
Seite 57
Beschäftigte
Seite 91
Tagesmittlere Außentemperatur in ° Celsius
Seite 59
Altersstruktur der Beschäftigten
Seite 91
Gradtagszahlen
Seite 59
Vergleich des tatsächlichen mit dem
prognostizierten Geschäftsverlauf
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Umsatz ohne Energiesteuern
Seite 62
Stromabsatz
Seite 62
Vergütungsbericht
Anteil der Berichtssegmente am Umsatz
ohne Energiesteuern
Seite 63
Gewährte Zuwendungen und Zuflüsse
der Vorstandsmitglieder
Seite 102
Adjusted EBIT nach Berichtssegmenten
Seite 63
Pensionsverpflichtungen der Vorstandsmitglieder
Seite 102/103
Wärmeabsatz
Seite 64
Aufsichtsratsbezüge
Seite 103
Gasabsatz
Seite 64
Prognosebericht
Wasserabsatz
Seite 64
Bedeutende Wachstumsinvestitionen
Angelieferte brennbare Abfälle
Seite 64
Bericht zu Chancen und Risiken
Risikomanagementsystem
Seite 94
Erwartete Risikosituation
Seite 95
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MV V Energie 2013 / 14
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Impressum
Impressum
Verantwortlich
MVV Energie AG
Daniela Rink
Diplom-Betriebswirtin (FH)
Telefon 0621 290-2327
daniela.rink@mvv.de
Redaktion und
Projektsteuerung
Petra Wandernoth M. A.
Telefon 0621 290-3417
p.wandernoth@mvv.de
Bettina von Rebenstock
Diplom-Betriebswirtin (FH)
Telefon 0621 290-3614
b.rebenstock@mvv.de
Konzeption, Gestaltung
und Projektmanagement
Scheufele Hesse Eigler
Kommunikationsagentur GmbH,
Frankfurt am Main
Fotografie
Alexander Grüber, Ludwigshafen
Ben van Skyhawk, Mannheim
(Seite 4)
Gennaro Vitale, MVV Energie, Mannheim
Druck
Druckhaus Becker GmbH, Ober-Ramstadt
Redaktionelle Mitarbeit
Sabine Eigenbrod, Mannheim
MVV Energie hat diesen Geschäftsbericht im Sinne eines nachhaltigen Umweltschutzes produziert: Bei der Herstellung haben
wir das 100 %-Recyclingpapier Circlesilk Premium White mit dem
FSC-Zertifikat (Forest Stewardship Council) für verantwortungsvolle
Waldwirtschaft verwendet. Der Druck erfolgte klimaneutral nach
dem Verfahren von natureOffice. Alle CO2-Emissionen, die mittelbar
oder unmittelbar beim Druck entstehen, wurden ermittelt und über
Investitionen in renommierte Klimaschutzprojekte kompensiert.
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MV V Energie 2013 / 14
ID 2014-701202
Finanzkalender, Kontakt
Finanzkalender
Kontakt
11.12.2014
Jahresfinanzbericht 2013/14
(Geschäftsbericht)
Herausgeber
11.12.2014
Bilanzpressekonferenz und Analystenkonferenz
Geschäftsjahr 2013/14
12.2.2015
Finanzbericht 1. Quartal 2014/15
13.3.2015
Hauptversammlung
12.5.2015
Finanzbericht 1. Halbjahr 2014/15
12.5.2015
Analystenkonferenz 1. Halbjahr 2014/15
14.8.2015
Finanzbericht Dreivierteljahr 2014/15
14.8.2015
Analystenkonferenz Dreivierteljahr 2014/15
10.12.2015
Jahresfinanzbericht 2014/15
(Geschäftsbericht)
MVV Energie AG
Luisenring 49
D-68159 Mannheim
Postanschrift
D-68142 Mannheim
Telefon 0621 290-0
Telefax 0621 290-2324
www.mvv-energie.de
energie@mvv.de
Ansprechpartner
Geschäftsbericht
Daniela Rink
Diplom-Betriebswirtin (FH)
Telefon 0621 290-2327
daniela.rink@mvv.de
Frank Nagel
Diplom-Betriebswirt (BA)
Telefon 0621 290-2692
f.nagel@mvv.de
Mathias Wolf
Diplom-Betriebswirt (FH)
Telefon 0621 290-2865
mathias.wolf@mvv.de
10.12.2015
Bilanzpressekonferenz und Analystenkonferenz
Geschäftsjahr 2014/15
Dieser Geschäftsbericht ist am 11. Dezember 2014 im Internet veröffentlicht worden.
Auf unseren Internetseiten stehen Ihnen alle Finanzberichte des MVV Energie Konzerns
als Download zur Verfügung. Die deutsche und die englische Ausgabe des Geschäftsberichts können Sie auch als Flash-Geschäftsberichte aufrufen.
www.mvv-investor.de
Ansprechpartner
Investor Relations
Marcus Jentsch, CFA
Diplom-Kaufmann
Bereichsleiter
Finanzen und Investor Relations
Telefon 0621 290-2292
m.jentsch@mvv.de
Kontakt
Investor Relations
Telefon 0621 290-3708
Telefax 0621 290-3075
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