MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Zukunftsfähig durch Wandel:
Chancen nachhaltig nutzen
MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007
06/07
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Unternehmensprofil
Die MVV Energie Gruppe ist mit einem Jahresumsatz von 2,3 Mrd Euro
und rund 6 400 Beschäftigten das größte börsennotierte StadtwerkeNetzwerk in Deutschland. Mit einer wertorientierten Unternehmensteuerung steigern wir die Ertragskraft unserer Beteiligungsunternehmen
und damit den Gesamtwert der Unternehmensgruppe. Unser Geschäftsmodell basiert auf der horizontalen Vernetzung und der Integration von
mehrspartigen Stadtwerken. In unserem soliden Kerngeschäft der Strom-,
Wärme-, Gas- und Wasserversorgung verfügen wir über ein hohes technisches Know-how, hervorragende Marktkenntnisse und eine traditionell
enge Kundenbindung. Innerhalb unseres Kerngeschäfts entwickeln wir innovative Produkte sowie kundenspezifische Lösungen. Unsere Wachstumsfelder Umwelt und Energiedienstleistungen tragen mit steigenden
Ergebnisbeiträgen zum Unternehmenserfolg bei. Zudem sind wir mit
unserem nationalen Stromvertrieb bundesweit aktiv. Mit konzernweiter
Effizienzsteigerung und der Bündelung von internen Dienstleistungen
in gemeinsamen Tochtergesellschaften (Shared-Services-Gesellschaften)
haben wir unsere Unternehmensgruppe frühzeitig auf die neuen Herausforderungen des regulierten Wettbewerbs auf den Energiemärkten
vorbereitet.
Umsatz
in Mrd Euro
Im Berichtsjahr 2,3 Mrd Euro
im Berichtsjahr
EBIT
in Mio Euro
2,4
280
2,0
240
1,6
200
1,2
160
0,8
120
0,4
80
0
02/03 03/04 04/05 05/06 06/07
40
0
Ergebnis je Aktie
in Euro
Im Berichtsjahr 1,96 Euro
im Berichtsjahr
280
3,00
240
2,00
200
1,00
160
0
120
02/03 03/04 04/05 05/06 06/07
02/03 03/04 04/05 05/06 06/07
Cashflow nach DVFA/SG
in Mio Euro
4,00
– 1,00
215 Mio Euro
im Berichtsjahr
269 Mio Euro
im Berichtsjahr
80
40
0
02/03 03/04 04/05 05/06 06/07
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Kennzahlen
Kennzahlen
MVV Energie Gruppe 1
2006 / 2007
2005 / 2006
% Vorjahr
in Mio Euro
Umsatz 2
2 259
2 170
+4
EBITDA
359
370
–3
EBITA
216
223
–3
EBIT
215
201
+7
EBIT vor IAS 39 3
199
201
–1
EBT
139
128
+9
Jahresüberschuss
126
64
+ 97
Jahresüberschuss
nach Fremdanteilen
109
50
+ 118
Ergebnis 4 je Aktie 5 in Euro
1,96
0,91
+ 115
Cashflow nach DVFA / SG
269
246
+9
Cashflow nach DVFA / SG je Aktie 5 in Euro
4,82
4,47
+8
Free Cashflow 6
119
– 52
—
3 278
3 153
+4
914
837
+9
27,9 %
26,5 %
+5
Bilanzsumme (zum 30. 9.)
Eigenkapital (zum 30. 9.)
Eigenkapitalquote 7
Capital Employed 8
2 396
2 293
+4
ROCE 9
9,0 %
9,7 %
–7
WACC 10
7,5 %
7,5 %
—
Value Spread 11
1,5 %
2,2 %
– 32
255
219
+ 16
6 394
6 338
+1
Investitionen 12
Mitarbeiter (Anzahl) 13
1
Nach International Financial Reporting Standards (IFRS)
2
Ohne Energiesteuern
3
Ergebniseffekt aus IAS 39 (Energiehandelsgeschäfte) im Vorjahr unwesentlich
9
Return on Capital Employed (EBITA zu Capital Employed)
4
Nach IAS 33
10
Weighted Average Cost of Capital (Gewogener Kapitalkostensatz)
5
Anzahl der Aktien (gewichteter Jahresdurchschnitt) 55,8 Mio (Vorjahr 55,1 Mio)
11
Wertbeitrag (ROCE abzgl. WACC)
6
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Investitionen in immaterielle
12
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestitionen
8
zzgl. kumulierte Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwerte (Berechnung im Jahresdurchschnitt)
Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
7
Eigenkapital zzgl. Finanzschulden zzgl. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
gehaltene Immobilien sowie Auszahlungen für den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten
Eigenkapital zu Bilanzsumme
Unternehmen und übrige Finanzanlagen
13
Einschließlich Fremdpersonal im Müllheizkraftwerk Mannheim der MVV Energie AG
Mut
Offenheit
Veränderung
Erfolg
Zukunftsfähig durch Wandel:
Chancen nachhaltig nutzen
move
» Regulierung und wachsender Wettbewerb verändern die Rahmenbedingungen. Das zwingt uns, nicht nur Strukturen anzupassen, sondern auch unsere
Einstellungen und Gewohnheiten zu überprüfen. Wir haben in den letzten
Jahren viel erreicht und die wirtschaftliche Situation der MVV Energie Gruppe
deutlich verbessert. Daran werden wir weiter konsequent und erfolgreich
arbeiten.« Dr. Rudolf Schulten, Vorstandsvorsitzender der MVV Energie AG, zum move-Programm
Das Programm move befasst sich mit dem Thema Unternehmenskultur. Es
steht für Mut, Offenheit, Veränderung, Erfolg. Bei move geht es uns um
Bewegung, die durch den Wandel der Unternehmenskultur herbeigeführt
wird. Damit fördern wir auch unsere Wettbewerbsfähigkeit.
Wir leben unsere Werte auch als Sponsor: Wir bewegen viel für Menschen,
die diese Werte repräsentieren und nehmen damit unsere gesellschaftliche
Verantwortung wahr. Die Bilder in diesem Geschäftsbericht spiegeln unser
Engagement insbesondere im Bereich der Nachwuchsförderung wider.
MVV Energie AG
Geschäftsbericht 2006/2007
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Inhalt
Inhalt
4
An unsere Aktionäre
22 Konzernlagebericht
5
Brief des Vorstandsvorsitzenden
9
Der Vorstand der MVV Energie AG
23
23
25
26
28
29
Geschäft und Rahmenbedingungen
Energiepolitik
Markt und Umfeld
Unternehmensstrategie
Beteiligungsstruktur und Geschäftstätigkeit
Forschung und Entwicklung
30
30
42
42
45
46
46
47
Nachhaltige Unternehmensentwicklung
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Grundzüge des Vergütungssystems
von Vorstand und Aufsichtsrat
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Gesellschaftliches Engagement
Umweltschutz
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe
47
Nachtragsbericht
48
Risikobericht
50
Prognosebericht
10
move : mehr Energie für die
Unternehmenskultur
12
Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr
14
Die Aktie der MVV Energie AG
16
Corporate Governance Bericht
von Vorstand und Aufsichtsrat
Vergütungsbericht
(Bestandteil des Konzernlageberichts)
16
19
2
Bericht des Aufsichtsrats
An unsere Aktionäre
54 Geschäftssegmente
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
68 Konzernabschluss
55
Segment Strom
69
Bilanz
57
Segment Wärme
70
Gewinn- und Verlustrechnung
59
Segment Gas
71
Eigenkapitalveränderungsrechnung
61
Segment Wasser
72
Segmentberichterstattung
62
Segment Dienstleistungen
74
Kapitalflussrechnung
66
Segment Umwelt
76
Erläuterungen zum Konzernabschluss 2006/2007
123
Organe der Gesellschaft
129
Bestätigungsvermerk
130
Mehrjahresübersicht
Termine
Impressum
3
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
An unsere Aktionäre
Wenn die flache Hartgummischeibe mit einer Geschwindigkeit von bis zu 190 Stundenkilometern auf das Tor zurast, ist der
Torwart für jedes seiner Polster dankbar. Obwohl der Jungadler-Torhüter der am besten geschützte Mann auf dem Eis ist,
gibt es bei dem schnellsten Mannschaftsspiel auch schon mal blaue Flecken. Die MVV Energie bewundert den Mut der
Eishockeyspieler und wir unterstützen mit unserem Sponsoring den Nachwuchs ebenso wie die flügge gewordenen
Adler Mannheim.
4
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
An unsere Aktionäre
5
Brief des Vorstandsvorsitzenden
9
Der Vorstand der MVV Energie AG
10
move: mehr Energie für die Unternehmenskultur
12
Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr
14
Die Aktie der MVV Energie AG
16
Corporate Governance Bericht
von Vorstand und Aufsichtsrat
Vergütungsbericht
(Bestandteil des Konzernlageberichts)
16
19
Bericht des Aufsichtsrats
m = Mut
Innerhalb unseres Unternehmens konstruktiv Kritik zu üben, ungeachtet der Hierarchien Ansichten ehrlich und respektvoll auszutauschen, Ideen voranzutreiben und für unsere Werte einzutreten, hat auch etwas mit Mut zu tun.
Und mit diesem Mut erzielen wir auch wirtschaftliche Erfolge: Wir haben auf die Marktpotenziale im Umwelt- und
Energiedienstleistungsgeschäft gesetzt und in diese Wachstumsfelder frühzeitig investiert. Zur rechten Zeit haben
wir in anderen Bereichen die notwendigen Restrukturierungen eingeleitet und uns auf die zukünftigen Marktbedingungen und Kundenanforderungen eingestellt. Das verdeutlicht beispielsweise das von uns 2005 entwickelte
Produkt Stromfonds, mit dem wir bundesweit zahlreiche Kunden überzeugt und gewonnen haben. Unser Vorgehen
zahlt sich aus und wir werden diesen Weg mutig weiter gehen.
ssulhcsban reznoK
etnemgesstfähcseG
thcirebegaln reznoK
eränoitkA eresnu nA
eränoitkA eresnu nA
nedneztisrovsdnatsroV sed feirB
5
GA eigrenE VVM red dnatsroV reD
9
rutluksnemhenretnU eid rüf eigrenE rhem : e v o m
01
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21
GA eigrenE VVM red eitkA eiD
41
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tarsthcisfuA dnu dnatsroV nov
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61
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61
tuM =
m
-ser dnu hcilrhe nethcisnA neihcrareiH red tethcaegnu ,nebü uz kitirK vitkurtsnok snemhenretnU seresnu blahrennI
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.neheg retiew gitum geW neseid nedrew riw dnu sua hcis tlhaz
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Brief des Vorstandsvorsitzenden
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,
die MVV Energie Gruppe hat den eingeschlagenen Kurs des profitablen und nachhaltigen Wachstums auch unter
sehr ungünstigen Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2006/07 erfolgreich fortgesetzt.
Das energiewirtschaftliche Umfeld war geprägt von einem zunehmend intensiveren Wettbewerb auf den Strom- und
Gasmärkten und von Erlöskürzungen, die unsere Gesellschaften aufgrund der Senkung der Netznutzungsentgelte
durch die Regulierungsbehörden verkraften mussten. In ganz besonderem Maß wurde der Geschäftsverlauf unserer
Unternehmensgruppe jedoch von den extrem milden Temperaturen in der gesamten Heizperiode 2006/07 beeinträchtigt. Wie Sie wissen, ist die Umsatz- und Ergebnisentwicklung in unseren Wärme- und Gasgeschäften sehr
witterungsabhängig.
Umso mehr freue ich mich, dass es uns gelungen ist, die Gewinneinbußen aufgrund der außergewöhnlich milden
Witterung nahezu vollständig zu kompensieren. Darüber hinaus konnten wir im Geschäftsjahr 2006/07 wichtige
strategische und strukturelle Maßnahmen erfolgreich abschließen und damit wesentliche Voraussetzungen für
unseren langfristig stabilen wirtschaftlichen Erfolg schaffen.
Dr. Rudolf Schulten
Vorstandsvorsitzender
Der vorliegende Geschäftsbericht dokumentiert und erläutert Ihnen die Entwicklung der zentralen Ergebnisse des
Geschäftsjahres 2006/07.
der MVV Energie AG
Die MVV Energie verfolgt seit ihrem Börsengang eine Strategie des horizontalen Wachstums, also die Zusammenführung kommunaler Unternehmen mit vergleichbarem Portfolio auf Verteilerebene. Im Geschäftsjahr 2006/07
haben wir die Vernetzung der Partner untereinander, das Lernen voneinander und das Erschließen von Synergieund Effizienzpotenzialen im Verbund weiter erfolgreich vorangetrieben.
Unsere Strategie stimmt
und unsere Maßnahmen
greifen
Der Ausbau des Stadtwerke-Netzwerks ist der eine zentrale Pfeiler unserer auf profitables Wachstum ausgerichteten
Unternehmensstrategie. Den anderen Pfeiler stellen die Wachstumsgeschäftsfelder Umwelt, Energiedienstleistungen
und der bundesweite Stromvertrieb dar. Wir haben in den vergangenen Jahren massiv in das Umwelt- und Energiedienstleistungsgeschäft investiert und diese Bereiche – aufbauend auf unseren Erfahrungen und unserem Fachwissen – sehr erfolgreich und Wert steigernd weiterentwickelt. Diese Wachstumsinvestitionen wirken sich jetzt aus.
Unser Geschäftsportfolio zeigt sich damit auch aus Sicht der Ergebnisse viel ausgewogener und deutlich robuster
gegenüber Schwankungen in einzelnen Geschäftsfeldern als in früheren Jahren.
Alle im Wärme- und Erdgasgeschäft tätigen Gesellschaften mussten starke witterungsbedingte Absatzeinbußen
hinnehmen. Dennoch stieg der Umsatz unserer Unternehmensgruppe im Vergleich zum Vorjahr um 4% auf 2,3 Mrd
Euro. Den vor Beginn des Berichtsjahres geplanten Umsatz von 2,5 Mrd Euro konnten wir aufgrund der nicht
vorhersehbaren negativen Witterungseinflüsse damit nicht ganz erreichen. Mit der Entwicklung sind wir dennoch sehr
zufrieden. Der erfreuliche Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahr beruht hauptsächlich auf beachtlichen Markterfolgen
im nationalen Stromvertrieb, im tschechischen Fernwärmegeschäft und im Bereich der Energiedienstleistungen.
Wir haben unter Beweis
gestellt, dass wir auch
schwierige Markt- und
Witterungsbedingungen
verkraften können
5
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Auch mit dem
operativen Ergebnis sind
wir sehr zufrieden
An unsere Aktionäre
Für das Geschäftsjahr 2006/07 weisen wir in unserer Gewinn- und Verlustrechnung ein operatives Ergebnis (EBIT)
von 215 Mio Euro aus. Das in dieser Höhe nicht erwartete Ergebnis beruht hauptsächlich auf einem Sondereffekt
aus der Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IAS 39 (2004). Sie betreffen insbesondere die Stichtagsbewertung
von physisch zu erfüllenden Energiehandelsgeschäften (Warentermingeschäften), die in den kommenden Monaten
durch Lieferungen realisiert werden. Ohne diesen bewertungsabhängigen und nicht zahlungswirksamen Sondereffekt von 16 Mio Euro haben wir im Berichtsjahr ein EBIT vor IAS 39 (2004) von 199 Mio Euro erzielt. Im Vorjahr
war der Bewertungseffekt nach IAS 39 unwesentlich.
Vor allem durch Effizienzsteigerungen und durch die positive Entwicklung im Umwelt- und Dienstleistungsgeschäft
sowie im bundesweiten Stromvertrieb ist es uns gelungen, die witterungsbedingten Ergebniseinbußen im Wärme- und
Erdgasgeschäft von rund 33 Mio Euro zu kompensieren und das sehr gute Vorjahresergebnis von 201 Mio Euro fast wieder zu erreichen, so wie wir es bereits im Februar 2007 bei der Veröffentlichung unseres Ergebnisziels erwartet hatten.
Wir sind stolz darauf, das operative Ergebnis 2006/07 vor IAS 39 von 199 Mio Euro bei weitgehend konstanten
Tarifpreisen für unsere Kunden erwirtschaftet zu haben. Dies zeigt: Unsere Unternehmensgruppe ist gut aufgestellt
und kann mittlerweile auch sehr schwierige Rahmenbedingungen gut verkraften. Wir ernten jetzt die Früchte aus
den erfolgreich ausgebauten Wachstumssegmenten und den frühzeitig eingeleiteten Effizienzsteigerungsmaßnahmen
in unserem Stadtwerke-Netzwerk.
Der Jahresüberschuss nach Fremdanteilen stieg im Geschäftsjahr 2006/07 im Vergleich zum Vorjahresausweis von
50 auf 109 Mio Euro. Die Hauptursache für diesen Ergebnissprung war ein latenter Steuerertrag im Konzernabschluss
2006/07 von 46 Mio Euro aus der Unternehmensteuerreform 2008. Näheres dazu entnehmen Sie bitte den Informationen zur Ertragslage auf Seite 32.
Auch der positive Free Cashflow von 119 Mio Euro (Vorjahr – 52 Mio Euro) ist ein Zeichen für die robuste Ertrags- und
Finanzkraft unseres Unternehmens.
Chancen nachhaltig
nutzen
Der vorliegende Geschäftsbericht 2006/07, den wir bereits am 28. Dezember 2007 im Internet veröffentlicht haben,
erläutert Ihnen die Unternehmensstrategie und die Entwicklung der zentralen Ergebnisgrößen und Kennziffern. Zu
einem nachhaltig gesunden Unternehmenswachstum gehören aber nicht nur diese „harten Fakten“. Eine zukunftsfähige Weiterentwicklung muss auch so genannte „weiche Faktoren“ wie Werte, Leitbilder und einen Wandel der
Unternehmenskultur berücksichtigen.
Aufgaben und Marktumfeld haben sich seit unserem Börsengang im Jahr 1999 fundamental verändert. Die dynamische
Entwicklung erfordert, Strukturen und Steuerungsinstrumente anzupassen und auch Einstellungen und Gewohnheiten
zu überprüfen. Aus diesem Grunde haben Vorstand, Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
MVV Energie AG im Geschäftsjahr 2006/07 das unternehmensinterne Programm zur Gestaltung der Unternehmenskultur „move“ entwickelt. Gemeinsam haben wir erste Vorschläge für eine Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur erarbeitet. „move“ steht für Mut, Offenheit, Veränderung, Erfolg. Wir sind davon überzeugt, dass dieses
zunächst vornehmlich nach innen gerichtete Programm über einen Wandel der Unternehmenskultur mittel- bis
langfristig auch externe Wirkung entfalten und unsere Wettbewerbsfähigkeit unterstützen wird.
6
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Die deutsche Bundesregierung will mit einem integrierten Energie- und Klimaprogramm bis 2020 anspruchsvolle
Klimaschutzziele verwirklichen und den klimaschädlichen Ausstoß von Treibhausgasen drastisch verringern. Auch
die Europäische Kommission fordert, den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen und die Energieeffizienz zu
verbessern.
Konzernabschluss
Im Klimaschutz sehen wir
für uns einen Wachstumsmarkt
In Städten und Ballungsgebieten sind die Schadstoffprobleme aufgrund der Konzentration von Industrie- und
Gewerbeunternehmen sowie Energieerzeugungsanlagen, einer großen Bevölkerungsdichte und eines hohen Verkehrsaufkommens besonders groß. Dementsprechend liegen auch hier die größten Chancen für einen wirksamen Klimaschutz. Den Stadtwerken bieten sich dadurch in ihren lokalen Märkten neue Geschäftsfelder.
Die MVV Energie Gruppe hat sich im Umwelt- und Energiedienstleistungsgeschäft in den vergangenen Jahren eine
führende Marktposition in Deutschland erarbeitet. Mit unseren thermischen Restmüllverwertungsanlagen in Mannheim, Offenbach und Leuna und den Biomassekraftwerken in Mannheim, Königs Wusterhausen und FlörsheimWicker bei Wiesbaden verfügt unsere Unternehmensgruppe über eine Verbrennungskapazität von 1,6 Mio Tonnen
pro Jahr. Im Energiedienstleistungsgeschäft betreiben wir im Konzern gegenwärtig 24 Biomasseheizwerke und
Biomasseheizkraftwerke. An zwei Standorten bauen wir Kraftwerke, in denen wir Ersatzbrennstoffe zur dezentralen
Energieversorgung von großen Industriestandorten einsetzen.
Klimaschutz, Energieeffizienz und die verstärkte Nutzung von regenerativen Energien stellen auch besondere Themenschwerpunkte des vorliegenden Geschäftsberichts 2006/07 in den Kapiteln Forschung und Entwicklung (Seite 29),
Umweltschutz (Seite 46) sowie in den Segmenten Dienstleistungen (Seite 62) und Umwelt (Seite 66) dar. Wir sehen
das Stadtwerke-Netzwerk der MVV Energie Gruppe in den wachsenden Märkten für Energieeffizienz und erneuerbare
Energien, besonders vor dem Hintergrund der Klimaschutzbemühungen der Bundesregierung, sehr gut positioniert.
Die Auswirkungen der neuen Phase des regulierten Wettbewerbs sind noch viel gravierender als die der ersten
Liberalisierungsphase. Wir erwarten, dass viele Stadtwerke dem weiter steigenden Regulierungsdruck nicht standhalten können. Immer mehr Städte werden bei weiteren Ergebniseinbußen gezwungen sein, Unternehmensanteile
an ihren Stadtwerken zu verkaufen oder Kooperationspartner zu suchen, um im Markt bestehen zu können. Wir
werden die erwartete Konsolidierung im Stadtwerke-Markt aktiv nutzen. Aufgrund unseres kommunalen Hintergrunds und unserer Erfahrungen und Kooperationserfolge bei der Weiterentwicklung von Stadtwerke-Beteiligungen
sehen wir uns in einer guten Position, bei etwaigen Unternehmensverkäufen zum Zuge zu kommen. Wir werden
allerdings nur in Beteiligungen investieren, die unsere Anforderungen erfüllen und rentabel sind.
Der Stadtwerke-Markt
Die RheinEnergie AG, Köln, hat am 11. Oktober 2007 von der Stadt Mannheim 16,1 % der bisher mittelbar gehaltenen
66,2 % Anteile an der MVV Energie AG erworben. Wir begrüßen die strategische Partnerschaft mit der RheinEnergie
AG. Die künftige Zusammenarbeit beider Unternehmen eröffnet der MVV Energie neue interessante strategische
Perspektiven und Chancen.
Neue Perspektiven
kommt in Bewegung
und Chancen durch
Partnerschaft mit
RheinEnergie AG, Köln
7
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Der Kapitalmarkt honoriert unsere strategischen
Fortschritte
Wir wollen an unserer
aktionärsfreundlichen
Dividendenpolitik fest-
An unsere Aktionäre
Am 30. September 2007 lag der Aktienkurs der MVV Energie AG mit 29,49 Euro um 27 % über dem Schlusskurs
des Vorjahres. Die erfolgreiche Kapitalerhöhung im Oktober 2007 hatte anders als in vielen Fällen keine negativen
Auswirkungen auf unseren Börsenkurs. Mitte November 2007 notierte die Aktie bei 31 Euro. Unsere Aktionäre
haben mit überwältigender Mehrheit von ihren Bezugsrechten Gebrauch gemacht. Die Steigerung des Aktienkurses
und damit des Börsenwerts der MVV Energie AG auf erstmals über 2 Mrd Euro spiegelt das hohe Vertrauen des
Kapitalmarkts sowie unserer Aktionärinnen und Aktionäre in die Wachstumsstrategie der MVV Energie wider. Den
Erlös aus der Kapitalerhöhung wollen wir zur Stärkung unserer Eigenkapitalbasis sowie zum weiteren Ausbau des
Stadtwerke-Netzwerks und für weitere gezielte Investitionen in den Wachstumsbereichen Umwelt und Energiedienstleistungen verwenden, um auch künftig profitables Wachstum zu sichern.
Der Vorstand möchte Ihnen, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, für das Geschäftsjahr 2006/07 trotz der starken
witterungsbedingten Sonderbelastungen wieder eine attraktive Dividende zahlen. Wir werden der Hauptversammlung der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 2006/07 erneut eine Dividende von 0,80 Euro je Aktie vorschlagen.
halten
Der Vorstand der MVV Energie AG dankt den Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den
Arbeitnehmervertretungen in allen Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe für die im Berichtsjahr geleistete
Arbeit. Gemeinsam haben sie mit Engagement und großer Veränderungsbereitschaft zu der erfolgreichen Weiterentwicklung der MVV Energie Gruppe beigetragen.
Besonderer Dank und Respekt gebührt an dieser Stelle unserem bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Gerhard Widder. Er hat in den vergangenen 24 Jahren in seiner Funktion als
Aufsichtsratsvorsitzender der MVV Energie AG die erfolgreiche Entwicklung unserer Unternehmensgruppe von
einem lokalen Stadtwerk zu einem national und international erfolgreichen Energie- und Dienstleistungsunternehmen
maßgeblich mitgeprägt.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen im Geschäftsjahr 2006/07. Wir
sehen die MVV Energie Gruppe bestens vorbereitet für die neue Phase des regulierten Wettbewerbs. Darum bitten
wir Sie, uns auch im laufenden Geschäftsjahr 2007/08 Ihr Vertrauen zu schenken.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Dr. Rudolf Schulten
Vorstandsvorsitzender
8
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Der Vorstand der MVV Energie AG
Hans-Jürgen Farrenkopf
Dr. Werner Dub
Dr. Rudolf Schulten
Matthias Brückmann
Vorstandsvorsitzender
9
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
An unsere Aktionäre
move: mehr Energie für die
Unternehmenskultur
Unser Programm zur Gestaltung der Unternehmenskultur
Die MVV Energie Gruppe will weiterhin profitabel wachsen. Ein nachhaltiges
gesundes Unternehmenswachstum beruht aber nicht nur auf den „harten
Fakten“ einer ertragsorientierten strategischen und operativen Unternehmensführung. Eine auf nachhaltiges Wachstum und auf Zukunftsfähigkeit ausgerichtete Unternehmensstrategie muss auch „weiche Faktoren“ wie Werte,
Leitbilder und Unternehmenskultur berücksichtigen, die ebenfalls zum Unternehmenserfolg beitragen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MVV Energie AG durchleben seit
dem Börsengang im Jahr 1999 einen rasanten und starken Wandel ihres
Unternehmens. Auf dem Weg von einem Stadtwerk zu einem national und
international erfolgreichen Konzern der Energieversorgung haben sich nicht
nur die Aufgaben und das Arbeitsumfeld deutlich verändert. Zwangsläufig
ist davon auch die Unternehmenskultur betroffen: Der gewachsene Bestand
gemeinsamer grundlegender Orientierungen und Annahmen verändert sich
und damit ändern sich auch das Verhalten und die Erwartungen der Belegschaft.
Der Wandel einer Unternehmenskultur verläuft häufig – im Gegensatz zur
Unternehmensentwicklung – langsam und mit einem längerfristigen Zeithorizont. Wir wollen den Wandel der Unternehmenskultur aktiv gestalten
und Prozesse initiieren, die diese Veränderung in eine von uns gemeinsam
gewünschte Richtung führen. Mit der Balance zwischen wert- und werteorientierter Unternehmensführung wollen wir positive Effekte auf die langfristig gesicherte Ertragskraft unseres Unternehmens erzielen.
10
Wir haben im Sommer 2006 das Programm move gestartet, mit dem wir
unser gemeinsames Selbstverständnis kritisch überprüfen wollen.
move steht für Mut, Offenheit, Veränderung, Erfolg:
___Mit diesem Programm beweisen wir Mut, weil wir unsere gemeinsamen
Werte kritisch unter die Lupe nehmen. Und wir steigern Mut, indem wir
konstruktive Kritik in unserem Unternehmen fördern und damit Kräfte für
den Veränderungsprozess freisetzen.
___Wir zeigen Offenheit, weil wir aufgeschlossen sind für neue Ideen und
Veränderungen. Im Umgang miteinander wollen wir ehrlich und respektvoll sein.
___Wir sind bereit, Veränderungen voranzutreiben, weil uns das Erreichte
noch nicht genügt. Innovationen sind der Schlüssel zu Verbesserungen.
Wir fördern konstruktiven Wandel, um für die Chancen der Zukunft offen
zu sein, um Fehler der Vergangenheit zu analysieren und sie zukünftig zu
vermeiden.
___Unser Unternehmen hat Erfolg, wenn wir alle auf einer vertrauensvollen
Basis zusammenarbeiten. Durch die gemeinsame Umsetzung von move
werden wir miteinander dazu beitragen, die MVV Energie AG zu einem
noch leistungsfähigeren Unternehmen und Arbeitgeber zu machen.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Zeitplan
In der ersten Phase von move haben wir zunächst über alle Hierarchie-Ebenen
hinweg festgestellt, was wir verändern wollen und was wir für erhaltenswert
erachten. Dazu fanden im Herbst und Winter 2006/07 insgesamt 31 moveWorkshops statt, in denen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die
unterschiedlichsten Aspekte unserer Unternehmenskultur diskutierten.
Gemeinsam haben wir Vorschläge für eine zukünftige erstrebenswerte Unternehmenskultur ausgearbeitet. An vier Wochenenden im April und Mai 2007
befassten sich dazu Vorstand und Führungskräfte eingehend mit den Ergebnissen der Workshops und definierten ihre Veränderungs-, Vermeidungs- und
Bewahrungsziele.
___Regelmäßige Treffen von Management und Belegschaft.
___In acht Podiumsdiskussionen „move-Dialog“ diskutieren jeweils sechs bis
acht Mitarbeiter, darunter auch Fach- und Führungskräfte unserer Beteiligungen, mit einem unserer Vorstandsmitglieder. Eine Gruppe von 50
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat dabei im Publikum die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu beteiligen.
___In unserem Führungscafé lädt jeder Vorstand bis Ende 2007 zehn Mitarbeiter mindestens einmal zu einer Mitarbeiter-Hospitation ein.
___Alle Führungskräfte werden einen „Jour fixe“ einführen und mindestens
einmal im Monat eine Mitarbeiterbesprechung abhalten.
Prozessverlauf mit Gegenwind
Wir begegnen in diesem Prozess natürlich auch Widerständen: Insbesondere
zu Beginn des Prozesses wurden vielfach die Bedeutung und die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs in Frage gestellt. Wird die Aktion im Sand verlaufen?
Werden auch Vorstände und Führungskräfte Kritik annehmen und Veränderungsbereitschaft zeigen? Wie wird die Belegschaft reagieren? Diese und
ähnliche Fragen beschäftigen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber
gerade darum geht es: Änderungen und Veränderungsbereitschaft entstehen
durch Diskussionen und neue Sichtweisen – das bewirkt eben auch etwas
Gegenwind. Es spornt uns aber auch an, unsere Ausdauer und die Ernsthaftigkeit unserer Bemühungen unter Beweis zu stellen. Wir haben die Erfahrung
gemacht, dass es schwierig ist, alle Beschäftigte in den verschiedenen Bereichen
gleichermaßen zu erreichen. Dahingehend werden wir weiterhin gezielte Anstrengungen unternehmen.
Erste Maßnahmen werden umgesetzt
Welche Erkenntnisse haben wir gewonnen? Unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter haben das Thema „Wertschätzung, Respekt, Anerkennung“ auf
Platz eins der Veränderungsziele gesetzt und es wird daher von Vorstand,
Führungskräften und Betriebsrat mit besonderem Nachdruck verfolgt. Für das
Erreichen dieses Veränderungsziels starten wir mit vier Maßnahmen:
Einen hohen Stellenwert bei Mitarbeitern und Management nahm das Thema
„Mut und soziale Kompetenz der Führungskräfte“ ein. Hier werden wir kurzfristig folgende Maßnahmen umsetzen:
___Mitarbeiter beurteilen zukünftig auch ihre Vorgesetzten: Das Konzept für
eine „Aufwärtsbeurteilung“ haben wir bis Dezember 2007 erstellt.
___Wir erarbeiten derzeit gemeinsam Vorschläge für eine systematische Personalauswahl von Führungskräften.
Als drittes Schwerpunkt-Thema haben wir „Kundenorientierung“ identifiziert
und wollen entsprechende Maßnahmen, wie beispielsweise die Steigerung
der telefonischen Erreichbarkeit der Fachbereiche, einleiten.
In regelmäßigen Abständen von etwa sechs Monaten werden wir durch Umfragen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen überprüfen. Hierdurch wollen wir gezielt erfahren, ob
bereits erste Ziele erreicht wurden und was noch verbessert werden muss. Die
Ergebnisse dieser Mitarbeiterbefragungen werden wir im move-Lenkungsausschuss diskutieren und die gewonnenen Erkenntnisse in weitere Maßnahmen einfließen lassen.
11
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
An unsere Aktionäre
Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr
Oktober 2006
Zum 1. Oktober 2006 hat die MVV Energie AG mit den Beteiligungsgesellschaften ihres Stadtwerke-Netzwerks interne Dienstleistungen in fünf
gemeinsamen Tochtergesellschaften zusammengeführt. Diese Shared-ServicesGesellschaften firmieren unter der gemeinsamen Dachmarke „24/7“: 24/7
Netze GmbH, Mannheim, 24/7 IT-Services GmbH, Kiel, 24/7 Metering GmbH,
Offenbach, 24/7 United Billing GmbH, Offenbach, und 24/7 Trading GmbH,
Mannheim. Zum 1. Juli 2007 wurde mit 24/7 Insurance Services GmbH,
Mannheim, eine weitere Shared-Service-Gesellschaft gegründet.
Mit der Metro Group hat die MVV Energie AG einen bedeutenden Stromfondskunden akquirieren können. Ab 2008 werden insgesamt 370 Standorte
der Metro Group in Deutschland mit Strom beliefert. Der Liefervertrag hat
ein Umsatzvolumen von circa 56 Mio Euro pro Jahr. Die Metro Group ist das
drittgrößte Handelsunternehmen der Welt und beschäftigt rund 270 000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Januar 2007
Mit Wirkung zum 1. Oktober 2006 hat die MVV Energiedienstleistungen
GmbH 100 % der Anteile an der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft
mbH & Co. KG (IGS) erworben. Am Standort Gersthofen nahe Augsburg
erbringt die IGS für zwölf Unternehmen alle Versorgungs- und Infrastrukturleistungen.
Die bestehenden Müllverbrennungsverträge mit den im Zweckverband Abfallwirtschaft Rhein-Neckar (ZARN) zusammengeschlossenen Städten Mannheim
und Heidelberg sowie dem Rhein-Neckar-Kreis wurden im Zuge der strukturellen
Anpassung an die Marktentwicklung geändert und die Verbrennungspreise
ab Januar 2007 reduziert. Die neuen Müllverbrennungsverträge haben eine
Laufzeit bis zum Jahre 2012.
November 2006
Die Vorbereitungen für die komplette Räumung des Verwaltungshochhauses
der MVV Energie AG in Mannheim laufen auf Hochtouren. Um die notwendigen
umfassenden Sanierungsmaßnahmen an dem Gebäude durchführen zu
können, mussten rund 500 Beschäftigte aus dem 40 Jahre alten 15-geschossigen Hochhaus am Luisenring in ein anderes Bürogebäude umziehen. Die
Modernisierungsarbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr 2008 abgeschlossen sein.
Dezember 2006
Die MVV Energie AG hat eine 70 %-Mehrheitsbeteiligung an dem tschechischen Fernwärmeunternehmen Teplárna Liberec und an drei weiteren Fernwärmesystemen in benachbarten Städten erworben. Damit wird unsere
Unternehmensgruppe ihren Jahresumsatz in diesem Zielmarkt um etwa die
Hälfte steigern können.
12
Februar 2007
Die MVV Energiedienstleistungen GmbH hat 51% der Kommanditanteile der
WGB Wärme GmbH & Co. KG Berlin und 51% der Geschäftsanteile an deren
Komplementärin, WGB Wärme Beteiligungs GmbH Berlin, erworben. Mit
dem neuen Anteilskauf und dem vorangegangenen Erwerb der IVB Immobilien
Versorgung GmbH Berlin (heute MVV Energiedienstleistungen GmbH Berlin) im
März 2006 ist die MVV Energiedienstleistungen GmbH mit insgesamt 70 000
versorgten Wohneinheiten Marktführer im regionalen Wärme-ContractingGeschäft in Berlin geworden.
März 2007
Gemäß dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat hat die ordentliche
Hauptversammlung der MVV Energie AG am 9. März 2007 beschlossen, die
Dividende für das Geschäftsjahr 2005/06 aufgrund der verbesserten operativen
Ertragskraft von 0,75 auf 0,80 Euro je Aktie zu erhöhen.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
April 2007
Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat am 17. April 2007 Matthias Brückmann zum Vorstand für den Bereich Vertrieb berufen. Matthias Brückmann,
seit 2003 Vorstandsvorsitzender der Beteiligungsgesellschaft Energieversorgung
Offenbach AG (EVO), übernahm seine neuen Aufgaben am 1. August 2007.
Mit ihrem größten Einzelsponsoring unterstützt die MVV Energie AG künftig
den deutschen Eishockey-Rekordmeister, die Adler Mannheim. Mit einem
Fünfjahresvertrag wurde die Partnerschaft mit dem sportlichen Sympathieträger der Metropolregion Rhein-Neckar am 17. Juli 2007 besiegelt.
Mai 2007
August 2007
An ihrem Standort in Mannheim hat die MVV Umwelt GmbH die dort ebenfalls
ansässige Biomasse Handelsgesellschaft (BHG), an der sie bereits seit 2002
beteiligt ist, vollständig übernommen. Mit der im Entsorgungsmarkt bereits
etablierten BHG gewinnt die MVV Umwelt GmbH weiteren Handlungsspielraum im Abfallmarkt und kann das Stoffstrommanagement hinsichtlich
Brennstoffqualität und Kundenzugang weiter optimieren. Die Kapazität
eigener Sortier- und Aufbereitungsanlagen hat sich damit auf 270 000 Jahrestonnen erhöht.
Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat in seiner Sitzung am 9. August 2007
den neuen Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz zu seinem Aufsichtsratsvorsitzenden und damit zum Nachfolger des bisherigen Oberbürgermeisters Gerhard Widder gewählt. Der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim
ist satzungsgemäß Mitglied des Aufsichtsrats der MVV Energie AG.
Juni 2007
Der Gemeinderat der Stadt Mannheim stimmte in einer Sondersitzung am
12. Juni 2007 dem Verkauf von 16,1% der Anteile an der MVV Energie AG
für rund 300 Mio Euro an die RheinEnergie AG, Köln, zu. Nach der Veräußerung ihres 16,1%-Anteils wird die Stadt Mannheim an der angekündigten
Kapitalerhöhung der MVV Energie AG teilnehmen und mit einem Anteilsbesitz von 50,1% weiterhin deren Mehrheitsaktionärin bleiben.
Juli 2007
Am 1. Juli 2007 wurde der Gashandel an der Energiebörse EEX in Leipzig aufgenommen. Die 24/7 Trading GmbH hat als einer der ersten Akteure bereits
am 2. Juli ein Geschäft mit Erdgasprodukten getätigt.
September 2007
Am Standort Leuna in Sachsen-Anhalt hat die MVV Umwelt GmbH, eine
100 %-Tochter der MVV Energie AG, nach nur 19 Monaten Bauzeit die zweite
Linie ihrer Restmüllverwertungsanlage (Leuna II) offiziell in Betrieb genommen. Durch Beschleunigungsmaßnahmen konnte die Bauzeit um circa drei
Monate verkürzt werden. Mit Inbetriebnahme von Leuna II hat sich die Verbrennungskapazität am Standort Leuna auf knapp 400 000 Tonnen pro Jahr
erhöht.
Das Konzept der strukturierten Energiebeschaffung setzt sich an den Energiemärkten erfolgreich durch. Die MVV Energie AG und fünf ihrer Beteiligungsgesellschaften (Kiel, Offenbach, Ingolstadt, Köthen und Buchen) bieten ihren
Stromfonds inzwischen bundesweit an. Nach 64 Kunden im Startjahr 2005
profitierten Ende September 2007 bereits 342 Unternehmen von den Vorteilen
unseres Produkts und von dem Know-how unserer Stromfondsmanager. Die
Zahl der Außendienstmitarbeiter haben wir in der MVV Energie Gruppe bis
zum Ende des Geschäftsjahres 2006/07 auf 14 verdoppelt. Mit dem Stromfonds öffnet die MVV Energie Gruppe nun auch Gewerbe- und Industrieunternehmen mit einem Jahresverbrauch von über 300 000 Kilowattstunden die
Tür zum Großhandelsmarkt. Bisher lag die jährliche Mindeststrommenge bei
500 000 Kilowattstunden.
13
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
An unsere Aktionäre
Die Aktie der MVV Energie AG
Neue Aktionärsstruktur
Die Stadt Mannheim hielt am 30. September 2007 noch 66,2 % der Aktien
der MVV Energie AG. Am 12. Juni 2007 beschloss der Gemeinderat der Stadt
Mannheim, 16,1% ihrer mittelbar gehaltenen Anteile an der MVV Energie AG
an die RheinEnergie AG, Köln, zu verkaufen. Das Bundeskartellamt genehmigte
den Anteilserwerb am 2. August 2007. Die RheinEnergie AG hat die Anteile
zum 11. Oktober 2007 erworben.
Die MVV Energie AG erhöhte im Oktober 2007 ihr Grundkapital aus dem zur
Verfügung stehenden genehmigten Kapital durch die Ausgabe von 10,1 Millionen neuen Aktien gegen Bareinlagen mit Bezugsrecht der Aktionäre der
MVV Energie AG um 25,96 Mio Euro (+ 18,2 %). Zu weiteren Einzelheiten
der Kapitalerhöhung verweisen wir auf den Nachtragsbericht auf Seite 47.
Die Stadt Mannheim ist nach Ausübung ihrer Bezugsrechte mit 50,1% der
Anteile weiterhin Mehrheitsaktionärin der MVV Energie AG. Auch die RheinEnergie AG und die EnBW AG haben ihre Bezugsrechte ausgeübt und halten
weiterhin unverändert 16,1% beziehungsweise 15,1% der Aktien. Die restlichen 18,7 % der Aktien befinden sich weiter im Streubesitz.
Langfristiger Aufwärtstrend weiterhin intakt
Die Aktie der MVV Energie AG konnte den seit Sommer 2004 eingeschlagenen
Aufwärtstrend fortsetzen. Der Schlusskurs stieg von 23,23 Euro am 30. September 2006 um 6,26 auf 29,49 Euro am 30. September 2007 (+ 27 %).
Unter Berücksichtigung der Dividendenausschüttung von 0,80 Euro je Aktie
am 12. März 2007 beträgt die Performance sogar 31 %. Im gleichen Zeitraum
legten unser Vergleichsindex SDAX um 16 % und der Index für Versorgerwerte Prime Utilities, der von den großen Verbundunternehmen E.ON und
RWE geprägt wird, um 37 % zu. Damit entwickelte sich unsere Aktie in etwa
wie der Versorgerindex und konnte den SDAX sogar deutlich übertreffen.
Bei steigenden Börsenumsätzen erreichte unser Aktienkurs im Vorfeld der
Bekanntgabe des Aktienverkaufs der Stadt Mannheim an einen strategischen
Investor am 25. Mai 2007 im variablen XETRA-Handel ein neues Allzeithoch
von 34,24 Euro. Im Zuge der allgemeinen scharfen Korrektur der Aktienmärkte
im Juli und August 2007 fiel auch unser Kurs, erholte sich aber ab September
14
2007 wieder. Im Geschäftsjahr 2006/07 notierte der höchste Schlusskurs am
19. Juni 2007 bei 33,11 Euro und der niedrigste Schlusskurs am 5. Oktober
2006 bei 22,30 Euro.
Insgesamt gesehen spiegelt der Kursanstieg unserer Ansicht nach die positive
Einschätzung unseres Geschäftsmodells und der strategischen Perspektiven
der zukünftigen Zusammenarbeit mit der RheinEnergie AG, Köln, wider.
Marktkapitalisierung deutlich gesteigert
Die Marktkapitalisierung der MVV Energie AG belief sich am 30. September
2007 auf rund 1 645 Mio Euro. Das waren 350 Mio Euro mehr als im Jahr davor.
Der für die Gewichtung im SDAX maßgebliche Streubesitzanteil von 18,7 %
war am Ende des Geschäftsjahres 2006/07 mit rund 308 Mio Euro bewertet.
Aktienumsätze und Handelsvolumen weiter gestiegen
Im Berichtsjahr wurden an allen deutschen Börsenhandelsplätzen insgesamt
8,2 Millionen Aktien der MVV Energie AG gehandelt. Das bedeutet ein Plus von
rund 13 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Handelsvolumen erreichte
insgesamt 233 Mio Euro (Vorjahr 152 Mio Euro). Da steigende Umsätze die
Handelbarkeit einer Aktie verbessern, nimmt damit deren Attraktivität insbesondere für institutionelle Anleger zu. Mittlerweile werden rund 86% (Vorjahr
74 %) unserer Börsenumsätze im XETRA-Handel erzielt.
Index-Ranking Marktkapitalisierung verbessert
Gemessen an der Marktkapitalisierung des Free Float belegte die Aktie der
MVV Energie AG am Geschäftsjahresende in der gemeinsamen Index-Statistik
aus MDAX und SDAX von zusammen 100 Unternehmen Rang 78 (Vorjahr 83).
Diese Verbesserung ist hauptsächlich auf den gestiegenen Kurs zurückzuführen. Gemessen am Börsenumsatz erreichte die Aktie in der Statistik Platz
90 (Vorjahr 93).
An unsere Aktionäre
Kennzahlen je Aktie
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
2006 /2007
2005 / 2006
Ergebnis nach IAS 33 in Euro
1,96
0,91
Kurs-Gewinn-Verhältnis nach IAS 33
15,0
25,5
Dividende in Euro
0,80 1
0,80
Dividendenrendite 2 in %
Eigenkapital in Euro
3
2,7 1
3,4
14,32
13,29
Konzernabschluss
Die Aktie der MVV Energie AG (ISIN DE000A0H52F5)
im Performance-Vergleich
150%
140%
130%
120%
110%
1
Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 14. März 2008
2
Basis: Schlusskurs XETRA-Handel 30. September
3
Ohne Anteile anderer Gesellschafter
100%
90% 30. 9. 2006
31. 3. 2007
30. 9. 2007
MVV Energie AG
SDAX
Prime Utilities
Aktionärsfreundliche Dividendenpolitik
Wie angekündigt werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung
2008 vorschlagen, trotz der durch die Kapitalerhöhung gestiegenen Aktienanzahl wie im Vorjahr eine Dividende von 0,80 Euro je Aktie zu zahlen. Dies
bedeutet für unsere Aktionäre eine Dividendenrendite von 2,7 % bezogen
auf den Aktienkurs im XETRA-Handel am Bilanzstichtag 30. September 2007.
Wir wollen unseren Aktionären auch zukünftig eine an der Ertragsentwicklung
orientierte angemessene Dividende zahlen.
Im Geschäftsjahr 2006/07 lag ein besonderer Schwerpunkt auf Roadshows und
Gesprächen mit institutionellen Anlegern im In- und Ausland. Wir besuchten
unter anderem Investoren in Frankfurt sowie in Edinburgh, London, Lugano,
Mailand und Paris. Auf unserer Internetseite www.mvv-investor.de stellen
wir allen Interessierten aktuelle Informationen zu unserer Aktie zur Verfügung.
Auszeichnungen für unseren Geschäftsbericht
Aktive und erfolgreiche Investor Relations
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 konnten wir das Interesse des
Kapitalmarkts an unserem Unternehmen weiter steigern. Ein Beleg dafür ist unter
anderem die auf mittlerweile 13 gestiegene Anzahl der nationalen und internationalen Research-Institute, die Berichte über unser Unternehmen veröffentlichen. Für ein SDAX-Unternehmen ist dies ein außerordentlich hoher Wert.
Die MVV Energie AG stellte sich auf mehreren Investorenkonferenzen und in
zahlreichen Einzelgesprächen einer großen Zahl von institutionellen, aber auch
privaten Aktionären vor. Am 5. Februar 2007 veranstalteten wir in Mannheim
erstmals einen Investorentag, der bei Investoren und Analysten auf große Resonanz stieß. Beim vierten Mannheimer Kapitalmarktforum im September
2007 hat sich unser Unternehmen einer großen Anzahl von Privatanlegern
vorgestellt. Daneben haben wir in Telefon- und Analystenkonferenzen die aktuelle Ergebnisentwicklung unseres Unternehmens ausführlich kommentiert.
Zum wiederholten Mal konnte unser Geschäftsbericht international anerkannte Auszeichnungen erhalten. Der Geschäftsbericht 2005/06 der MVV
Energie AG hat unter den 2 539 teilnehmenden Unternehmen des Wettbewerbs „2006 Vision Awards Annual Report Competition“ der renommierten
League of American Communications Professionals (LACP) in San Diego,
USA, den Gold Award für Platz 2 in der Kategorie „Utilities – Multiple/
Water/Traders“ für Unternehmen mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Umsatz
erhalten.
Das manager magazin führt alljährlich einen im Kapitalmarkt angesehenen
Wettbewerb „Die besten Geschäftsberichte“ durch. Im Rahmen dieses Wettbewerbs werden rund 200 Geschäfts- und Zwischenberichte der wichtigsten
deutschen und europäischen börsennotierten Unternehmen analysiert und
einem Ranking unterzogen. Der Geschäftsbericht 2005/06 der MVV Energie
AG konnte sich im Wettbewerb 2007 in der Gruppe der SDAX-Unternehmen
mit Rang 7 unter den Top Ten platzieren und wurde mit „gut“ beurteilt.
15
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
An unsere Aktionäre
Corporate Governance Bericht
von Vorstand und Aufsichtsrat
Im Deutschen Corporate Governance Kodex sind die Grundsätze einer wertorientierten Unternehmensführung und -kontrolle formuliert. Vorstand und
Aufsichtsrat der MVV Energie AG erkennen die Empfehlungen des Kodex als
Leitlinie ihrer Aktivitäten an und setzen sie weitestgehend um. In unserer Entsprechenserklärung erläutern wir, warum wir in wenigen Fällen von den Empfehlungen abweichen.
Vergütungsbericht
(Bestandteil des Konzernlageberichts)
Die Vorstandsmitglieder der MVV Energie AG sind zugleich Vorstände der
Konzerngesellschaft MVV RHE AG und der Vorstandsvorsitzende ist in
Personalunion zugleich Geschäftsführer der MVV GmbH. Die hierauf entfallenden Vergütungen werden von der MVV Energie AG ausgezahlt und mit
den jeweiligen Gesellschaften verrechnet.
Der Vorstand erhielt im Berichtsjahr eine Gesamtvergütung in Höhe von 1 774
Tsd Euro. Diese setzt sich wie folgt zusammen:
Transparenz
Vergütung
In der Vergangenheit hat die MVV Energie AG stets die ihr obliegenden Pflichten
zur Transparenz aus dem Handelsgesetzbuch sowie dem Wertpapierhandelsgesetz erfüllt und auch den Empfehlungen des Kodex hierzu voll entsprochen.
Dafür werden wir auch in der Zukunft Sorge tragen. Insbesondere auf unserer
Internetseite www.mvv-investor.de informieren wir über unser Unternehmen
und die aktuellen Entwicklungen unseres Konzerns.
Die Rechnungslegung des Konzerns erfolgt nach den International Financial
Reporting Standards (IFRS), der Einzelabschluss der MVV Energie AG wird auf
der Grundlage des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Die Termine
der regelmäßigen Finanzberichterstattung veröffentlichen wir im Finanzkalender auf unserer Internetseite.
Fix 1
Variabel 2
in Tsd Euro
Mandatseinkünfte
Dr. Rudolf Schulten
403
305
15
723
Dr. Werner Dub
239
230
10
479
41
39
1
81
243
230
8
481
Matthias Brückmann 4
Hans-Jürgen Farrenkopf
Karl-Heinz Trautmann 5
Gesamt
1
10
—
—
10
936
804
34
1 774
Einschließlich Zuschüsse zur Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, freiwillige Versicherung bei der Berufsgenossenschaft und geldwerte Vorteile sowie der Zulage für den
Vorstandsvorsitzenden in Höhe von 160 Tsd Euro und der Vergütung des Vorstandsvorsitzenden
für die Tätigkeit als Sprecher der Geschäftsführung der MVV GmbH
16
Gesamt
3
2
Rückstellungen
3
Aufsichtsratstätigkeiten für Beteiligungsunternehmen
4
Amtszeit seit 1. August 2007
5
Amtszeit bis 15. Oktober 2006
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Die variable Vergütung wird aus zwei Komponenten berechnet – dem Jahresüberschuss nach Fremdanteilen der MVV Energie Gruppe nach IFRS und dem
ROCE (Return on Capital Employed). Dabei gilt eine angemessene Kappungsgrenze. Im Berichtsjahr wurden keine Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung gewährt. Weitere Leistungen von Dritten wurden weder
zugesagt noch gewährt.
Den Vorstandsmitgliedern ist bei Eintritt in die Altersrente eine Versorgungsleistung in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes der festen Vergütungen zugesagt, die sich für jedes vollendete Dienstjahr um 2 % bis zu einem Maximalwert von 70 % der festen Vergütung erhöht. Auf die Versorgungsleistung
werden anderweitige Arbeitseinkommen, die Rente aus der gesetzlichen
Rentenversicherung sowie sonstige Versorgungsbezüge, die mindestens zur
Hälfte auf Beitragsleistungen eines Arbeitgebers beruhen, angerechnet. Wird
die Rente vorzeitig in Anspruch genommen, so mindert sich die Versorgungsleistung pro Monat der vorzeitigen Inanspruchnahme um 0,5 %.
Konzernabschluss
Die ehemaligen Mitglieder des Vorstands 1 erhielten im Berichtsjahr Bezüge
in Höhe von 1 027 Tsd Euro. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren
Mitgliedern des Vorstands sind insgesamt 3 468 Tsd Euro zurückgestellt. Die
Gesamtzuführung in diesem Geschäftsjahr beträgt 347 Tsd Euro.
Die Vergütungen für die Bereichsleiter/Prokuristen der MVV Energie AG beliefen
sich im Berichtsjahr auf 3 333 Tsd Euro. Leitende Angestellte der MVV Energie
AG erhalten eine rein beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Höhe
bis zu 8,6 % der festen Vergütung. Dabei können die leitenden Angestellten
innerhalb der im Konzern angebotenen Durchführungswege festlegen, welche
biometrischen Risiken sie absichern möchten. Die Gesamtaufwendungen
hierfür beliefen sich im Berichtsjahr auf 126 Tsd Euro.
1
Einschließlich Karl-Heinz Trautmann
Die Versorgungsleistung enthält als Rentenbaustein eine Anwartschaft auf eine
Hinterbliebenenversorgung. Im Falle einer teilweisen Erwerbsminderung, einer
teilweisen Erwerbsminderung infolge von Berufsunfähigkeit, einer vollen Erwerbsminderung oder bei Tod beträgt die Versorgungsleistung 55% der festen
Vergütung und steigt um 1% je vollendetem Dienstjahr bis auf maximal 70 %.
Die Pensionsverpflichtungen stellen sich wie folgt dar:
Pensionsverpflichtungen
Wert der
in Tsd Euro
Endrente
Dr. Rudolf Schulten
Dr. Werner Dub
Matthias Brückmann
Hans-Jürgen Farrenkopf
Gesamt
Versorgungs1
prozentsatz
Versorgungs2
prozentsatz
Zuführung zur Pensionsrückstellung
3
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
234
51 %
70 %
284
38
86
54 %
66 %
102
36
131
48 %
70 %
—
—
98
56 %
66 %
166
37
552
111
549
1
Erreichbarer Anspruch auf Altersrente mit
63 Jahren unter Berücksichtigung von
Anrechnungsbeträgen
2
Erreichter Gesamtversorgungsprozentsatz
in Bezug auf die Altersrente in Prozent
3
Erreichbarer Versorgungsprozentsatz mit
63 Jahren
17
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
An unsere Aktionäre
1
Mitglieder des Aufsichtsrats, die während des Geschäftsjahres in den Aufsichtsrat eingetreten oder
aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sind, erhielten die Vergütung zeitanteilig entsprechend der
Dauer ihrer Mitgliedschaft
2
Der ausgewiesene Betrag ergibt sich aus der taggenauen Abrechung der Vergütung für die derzeitigen
und die im Berichtsjahr ausgeschiedenen Mitglieder des Aufsichtsrats
3
Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder
Die Vergütung unserer Aufsichtsratsmitglieder steht in einem angemessenen
Verhältnis zu ihren Aufgaben und der von ihnen übernommenen Verantwortung. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2006/07
eine Jahresvergütung in Höhe von jeweils 10 Tsd Euro, wobei der Aufsichtsratsvorsitzende den doppelten, sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag
erhielt 1. Der Vorsitzende des Bilanzprüfungsausschusses erhielt eine zusätzliche
Jahresvergütung in Höhe von 5 Tsd Euro, die übrigen Mitglieder des Bilanzprüfungsausschusses erhielten eine zusätzliche Jahresvergütung in Höhe von
jeweils 2,5 Tsd Euro. Ferner wurde ein Sitzungsgeld von 300 Euro pro Person
und Sitzung des Plenums beziehungsweise der Ausschüsse gewährt. Die gesamten Bezüge beliefen sich auf 329 293 Euro 2. Davon entfielen auf Gerhard
Widder 22 528 Euro (einschließlich 5 700 Euro Sitzungsgeld 3); Dr. Peter Kurz
4 838 Euro (1 800 Euro); Johannes Böttcher 17 300 Euro (4 800 Euro); Holger
Buchholz 13 900 Euro (3 900 Euro); Werner Ehret 15 400 Euro (5 400 Euro);
Detlef Falk 4 233 Euro (900 Euro); Dr. Rudolf Friedrich 13 900 Euro (3 900 Euro);
Dr. Manfred Fuchs 21 000 Euro (6 000 Euro); Dr. Stefan Fulst-Blei 8 918 Euro
(3 300 Euro); Reinhold Götz 17 900 Euro (5 400 Euro); Dr. Karl Heidenreich
13 600 Euro (3 600 Euro); Michael Homann 11 633 Euro (3 300 Euro); Prof.
Dr. Egon Jüttner 15 100 Euro (5 100 Euro); Klaus Lindner 17 900 Euro (5 400
Euro); Prof. Dr. Norbert Loos 17 900 Euro (5 400 Euro); Manfred Lösch 25 000
Euro (7 500 Euro); Dr. Reiner Lübke 2 267 Euro (600 Euro); Dr. Frank Mentrup
7 109 Euro (2 700 Euro); Manuel Mertes 9 067 Euro (2 400 Euro); Barbara
Neumann 13 900 Euro (3 900 Euro); Wolfgang Raufelder 13 600 Euro (3 600
Euro); Sabine Schlorke 13 300 Euro (3 300 Euro); Uwe Spatz 15 100 Euro
(5 100 Euro) und Christian Specht 13 900 Euro (3 900 Euro). Eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten die Aufsichtsratsmitglieder nicht.
Sitzungsgeld im Folgenden stets in Klammern gesetzt
Bundesanzeigers bekannt gemachten Neufassung des Kodex vom 14. Juni
2007. Nicht angewendet wurden und werden folgende Empfehlungen:
Selbstbehalt bei der D&O-Versicherung – Ziffer 3.8 Abs. 2: „Schließt die
Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung ab, so soll
ein angemessener Selbstbehalt vereinbart werden.“
Die D&O-Versicherung der MVV Energie AG, die die Versicherten gegen
eventuelle Schadenersatzforderungen versichert, sieht keinen Versicherungsschutz für vorsätzliche Handlungen und Unterlassungen sowie wissentliche
Pflichtverletzungen von Vorstand und Aufsichtsrat vor. Vorstand und Aufsichtsrat fühlen sich der Motivation und Verantwortung, mit der sie ihre
Aufgaben wahrnehmen, uneingeschränkt verpflichtet und sind nicht der
Auffassung, dass dies durch einen Selbstbehalt einer Verdeutlichung bedarf.
Erfolgsorientierte Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats – Ziffer 5.4.7
Abs. 2 Satz 1: „Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen neben einer festen
eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten.“
Die Satzung der MVV Energie AG sieht nur eine feste Aufsichtsratsvergütung
sowie ein Sitzungsgeld vor. Die MVV Energie AG hatte bereits in der Vergangenheit ausgeführt, dass sie weder Modelle der Vergütung von Aufsichtsratsmitgliedern, die an der Dividende anknüpfen, überzeugen, noch Modelle die sich
am Aktienkurs orientieren. Daher haben wir von der Einführung einer erfolgsorientierten Vergütungskomponente für Aufsichtsratsmitglieder abgesehen.
Diese Entsprechenserklärung ist außerdem auf der Internetseite unseres
Unternehmens www.mvv-investor.de zugänglich.
Entsprechenserklärung
Vorstand und Aufsichtsrat der MVV Energie AG erklären, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex
entsprochen wurde und wird. Für die Vergangenheit bezieht sich diese Erklärung
auf die am 24. Juli 2006 vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des
elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachte Fassung des Deutschen
Corporate Governance Kodex vom 12. Juni 2006. Für die Zukunft bezieht sie sich
auf die Empfehlungen der am 20. Juli 2007 im amtlichen Teil des elektronischen
18
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Damen und Herren,
als neuer Oberbürgermeister der Stadt Mannheim bin ich satzungsgemäß Mitglied des Aufsichtsrats der MVV Energie
AG. In seiner Sitzung am 9. August 2007 hat mich der Aufsichtsrat zu seinem Vorsitzenden und damit zum Nachfolger
des bisherigen Oberbürgermeisters Gerhard Widder gewählt. Ich danke dem Aufsichtsrat für das mir mit der Wahl
entgegengebrachte Vertrauen.
Gleichzeitig möchte ich im Namen aller Aufsichtsratsmitglieder Gerhard Widder recht herzlich für seine langjährige
verantwortungsvolle Arbeit als Vorsitzender des Aufsichtsrats der MVV Energie AG danken. Gerhard Widder hat in
seiner 24-jährigen Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats der früheren Stadtwerke Mannheim AG (ab 5. August
1983) und der zum Börsengang 1999 umfirmierten MVV Energie AG die erfolgreiche Unternehmensentwicklung
maßgeblich mitgeprägt und den Vorstand bei der Umsetzung der erfolgreichen Wachstumsstrategie in allen Jahren
konstruktiv und kritisch begleitet. Als neuer Aufsichtsratsvorsitzender der MVV Energie AG ist es mir ein wichtiges
Anliegen, die langjährige gute Arbeit von Gerhard Widder fortzusetzen. Die großen Veränderungen am deutschen
und europäischen Energiemarkt sind Herausforderung und Chance zugleich, die die MVV Energie AG konsequent
und wettbewerbsorientiert nutzen will.
Im Geschäftsjahr 2006/07 hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Wir haben den Vorstand im Berichtsjahr kontinuierlich überwacht und beratend begleitet. Über alle
wichtigen Ereignisse und Entwicklungen im Unternehmen wurden wir vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und
umfassend informiert und wir waren frühzeitig in alle bedeutenden Entscheidungen eingebunden.
Dr. Peter Kurz
Vorsitzender
Regelmäßig informiert wurden wir über die Geschäftsentwicklung sowie die Entwicklung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der MVV Energie AG und der MVV Energie Gruppe. Auch über die Risikolage, das Risikomanagement,
die Finanz-, Investitions- und Personalplanung und die strategische Planung unterrichtete uns der Vorstand. Wir
haben uns in den Aufsichtsratssitzungen alle wesentlichen Geschäftsvorgänge vom Vorstand umfassend erläutern lassen
und diese anschließend gemeinsam eingehend erörtert. Zusätzlich zu den Präsentationen und Unterlagen der Sitzungen
erhielten wir die Quartalsberichte sowie weitere mündliche und schriftliche Berichte über bedeutende Vorgänge
und die notwendigen Beschlüsse. Der Aufsichtsrat hat bei allen zustimmungspflichtigen Entscheidungen und Maßnahmen – gegebenenfalls vorbereitet durch seine Ausschüsse – die Beschlussvorlagen in seinen Sitzungen geprüft
und die Entscheidungen getroffen.
Der Aufsichtsrat tagte im Berichtszeitraum zehnmal und hielt eine zweitägige Klausurtagung ab. Sitzungen des
Bilanzprüfungsausschusses fanden im Berichtsjahr viermal, die des Personalausschusses fünfmal statt. Der Ausschuss
zur Kapitalerhöhung tagte im Berichtsjahr dreimal.
Wichtige Themen unserer Beratungen betrafen die Vorbereitung der Hauptversammlung 2007, den Ausbau der Wärmeversorgung auf dem Berliner Immobilienmarkt sowie den Kauf eines Fernwärmenetzes und die Aufstockung der Anteile
an einer Fernwärmegesellschaft in der Tschechischen Republik.
Schwerpunktthemen unserer
Beratungen
19
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
An unsere Aktionäre
Im September 2007 hat der Aufsichtsrat dem Wirtschaftsplan 2007/08 zugestimmt, die mittelfristige Planung für die
Unternehmensgruppe zur Kenntnis genommen und sich intensiv mit dem Risikomanagement und der Risikoanalyse
befasst. Darüber hinaus beschäftigten wir uns mit der Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex.
Weitere Erläuterungen zur Corporate Governance der MVV Energie Gruppe sowie der im Dezember 2007 verabschiedeten Entsprechenserklärung befinden sich auf den Seiten 16 bis 18 dieses Geschäftsberichts und sind ebenfalls im Internet unter www.mvv-investor.de zugänglich gemacht.
Der Aufsichtsrat hat auch im vergangenen Jahr eine Effizienzprüfung gemäß Punkt 5.6 des Deutschen Corporate
Governance Kodex durchgeführt und daraus resultierende notwendige Verbesserungsmaßnahmen beschlossen,
zum Beispiel die Konzeption von Seminaren für die Aufsichtsratsmitglieder in Zusammenarbeit mit der Mannheimer
Business School gGmbH.
Besetzung von Aufsichtsrat
und Vorstand
Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat in seiner Sitzung am 9. August 2007 den neuen Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der seit 4. August 2007 dem Aufsichtsrat angehört, zu seinem Vorsitzenden und damit zum
Nachfolger des früheren Oberbürgermeisters Gerhard Widder gewählt.
Im Geschäftsjahr 2006/07 sind Michael Homann, Dr. Frank Mentrup und Manuel Mertes aus dem Aufsichtsrat
ausgeschieden. Wir danken den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für ihre konstruktive Mitarbeit in
unserem Gremium. Nachgerückt sind als Vertreter der Arbeitnehmer Detlef Falk und Dr. Reiner Lübke. Als Nachfolger von Dr. Frank Mentrup wurde auf Vorschlag des Hauptaktionärs Dr. Stefan Fulst-Blei von der Hauptversammlung
der MVV Energie AG am 9. März 2007 gewählt.
Auch im Vorstand gab es personelle Veränderungen. Karl-Heinz Trautmann, zuständig für die Bereiche Vertrieb,
Handel und Umwelt, hat zum 15. Oktober 2006 sein Amt als Vorstand der MVV Energie AG niedergelegt und das
Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Der Aufsichtsrat hat seinem Wunsch auf eine vorzeitige Beendigung
seines Vertrags entsprochen. Karl-Heinz Trautmann war seit Oktober 2003 Mitglied des Vorstands der MVV Energie AG.
Wir danken ihm für seinen Beitrag zur erfolgreichen Unternehmensentwicklung.
Für das Ressort Vertrieb wurde vom Aufsichtsrat am 17. April 2007 Matthias Brückmann für den Zeitraum vom
1. August 2007 bis 31. Juli 2012 zum Vorstandsmitglied der MVV Energie AG bestellt.
Nachtragsbericht
Der Aufsichtsrat hat am 11. Oktober 2007 dem Beschluss des Vorstands der MVV Energie AG zugestimmt, von der
ihm in der Satzung eingeräumten Ermächtigung Gebrauch zu machen, das Grundkapital durch Ausgabe von
10 139 506 Aktien gegen Bareinlagen mit Bezugsrecht der Aktionäre um rund 25,96 Mio Euro zu erhöhen. Mit einer
gestärkten Eigenkapitalbasis der MVV Energie AG wurden wichtige Voraussetzungen für neue Investitionen und
eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Wachstumsstrategie geschaffen.
Feststellung des
Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht 2006/07 der MVV Energie Gruppe wurden von der Ernst & Young AG,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Mannheim, gemäß Beschluss der Hauptversammlung
2007 und der anschließenden Beauftragung durch den Aufsichtsrat geprüft und mit einem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen.
Konzernabschlusses
20
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Sowohl der Konzernabschluss als auch der Konzernlagebericht wurden nach den International Financial Reporting
Standards (IFRS) unter Berücksichtigung von § 315a HGB aufgestellt. Auch der Jahresabschluss der MVV Energie AG
nach HGB sowie deren Lagebericht für das Geschäftsjahr 2006/07 wurden durch den Abschlussprüfer geprüft und mit
einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Dem Aufsichtsrat haben der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der MVV Energie Gruppe, der Jahresabschluss und der Lagebericht der MVV Energie AG und der Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers rechtzeitig vor der entsprechenden Sitzung vorgelegen.
Diese Unterlagen wurden vom Bilanzprüfungsausschuss und vom Aufsichtsrat umfassend geprüft und im Beisein des
Abschlussprüfers intensiv erörtert. Der Aufsichtsrat erhebt keinerlei Einwände und stimmt den Prüfungsergebnissen
des Abschlussprüfers zu. In unserer Sitzung am 14. Dezember 2007 billigten wir den Konzernabschluss und den
Konzernlagebericht der MVV Energie Gruppe sowie den Jahresabschluss und den Lagebericht der MVV Energie AG.
Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands über die Gewinnverwendung stimmen wir zu.
Außerdem erstellte der Vorstand für das Geschäftsjahr 2006/07 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen (Abhängigkeitsbericht). Dieser Bericht zeigt auf, dass die MVV Energie AG bei den dargestellten Rechtsgeschäften mit verbundenen Unternehmen nicht benachteiligt wurde und angemessene Gegenleistungen erhielt.
Der Abhängigkeitsbericht wurde durch den Abschlussprüfer geprüft, der folgenden Bestätigungsvermerk erteilt hat:
„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
___die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
___bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die zum Zeitpunkt ihrer Vornahme
bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“
Uns ging sowohl der Abhängigkeitsbericht als auch der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers rechtzeitig zu. Der
Aufsichtsrat schließt sich aufgrund seiner eigenen Prüfung der Beurteilung durch den Abschlussprüfer an und billigt
dessen Bericht.
Auch das Risikofrüherkennungssystem der MVV Energie AG wurde durch die Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Mannheim, geprüft. Nach deren Urteil ist dieses System geeignet, seine
gesetzlichen Aufgaben zu erfüllen.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Geschäftsführungen der Beteiligungsgesellschaften sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Arbeitnehmervertretungen für ihren Einsatz und ihre erfolgreiche Arbeit im
Geschäftsjahr 2006/07.
Mannheim, im Dezember 2007
Aufsichtsrat
Dr. Peter Kurz, Vorsitzender
21
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Kinder und die Kunst der Oper? Das geht nicht zusammen, so die Skeptiker. Allen Vorurteilen zum Trotz standen das
Nationaltheater Mannheim und die MVV Energie dem Projekt Junge Oper offen gegenüber. Kinder und Jugendliche lieben
inzwischen „ihre“ Junge Oper. Die Darsteller des Musiktheaterstücks „Schaf“, Angelika Baumgartner und Uwe Topmann,
bestätigen, dass sich ihr junges Publikum dafür begeistert, alte Musik neu zu hören und neue Musik zu entdecken. Wir
freuen uns an dem ambitionierten Musiktheater für Kinder, das wir mit aus der Taufe gehoben haben.
22
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
23
23
25
26
28
29
Geschäft und Rahmenbedingungen
Energiepolitik
Markt und Umfeld
Unternehmensstrategie
Beteiligungsstruktur und Geschäftstätigkeit
Forschung und Entwicklung
30
30
42
42
45
46
46
47
Nachhaltige Unternehmensentwicklung
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Grundzüge des Vergütungssystems
von Vorstand und Aufsichtsrat
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Gesellschaftliches Engagement
Umweltschutz
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe
47
Nachtragsbericht
48
Risikobericht
50
Prognosebericht
o = Offenheit
Für Neues aufgeschlossen zu sein ist nicht immer leicht. Alte Methoden sind vertraut, mit ihnen scheint man auf der
sicheren Seite zu sein. Auf Neuerungen nicht nur zu reagieren, sondern aktiv die Zukunft mitzugestalten, zeichnet
uns aus. Das zeigt auch unser Engagement im Börsenhandel für Gas: Aufgenommen wurde er am 1. Juli 2007, bereits
einen Tag später tätigten wir das erste Testgeschäft.
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03
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An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Geschäft und Rahmenbedingungen
Energiepolitik
Energiepolitisches Umfeld
Die Bundesregierung hat Ende August 2007 Eckpunkte für ein integriertes
Energie- und Klimaprogramm vorgelegt, mit dem sie ihre anspruchsvollen
Klimaschutzziele bis zum Jahr 2020 verwirklichen will. Außerdem sollen der
Anteil erneuerbarer Energien erhöht und die Energieeffizienz verbessert werden.
Aus Sicht der MVV Energie Gruppe enthält das Maßnahmenpaket positive
Ansätze für eine nachhaltige dezentrale Energieversorgung und eine verstärkte
Nutzung von Contracting-Maßnahmen. Die Grundlagen dafür wurden in drei
hochrangigen Energiegipfeln gelegt, an denen auch der damalige Aufsichtsratsvorsitzende der MVV Energie AG, Gerhard Widder, teilnahm.
Zur Umsetzung der beschlossenen Eckpunkte haben die beteiligten Ministerien
im Oktober 2007 erste Entwürfe zur Novellierung des Kraft-Wärme-KopplungsGesetzes und des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vorgelegt. Wir begrüßen, dass die Bundesregierung an der Förderung von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) festhält und zukünftig Investitionszuschläge
für den Ausbau der Wärmenetze vorsieht. Damit wird die effiziente und
Primärenergie schonende KWK-Technologie weiter Auftrieb erhalten.
Der Deutsche Bundestag hat am 22. Juni 2007 das Zuteilungsgesetz 2012
(ZuG 2012) verabschiedet und damit die CO2-Minderungsziele der deutschen
Energiewirtschaft für die zweite Phase des EU-weiten Emissionshandels deutlich
erhöht. Insgesamt wurde die zulässige Obergrenze für den CO2-Ausstoß in
Deutschland auf 456,1 Mio Tonnen pro Jahr begrenzt. 40 Millionen der zur
Verfügung stehenden CO2-Zertifikate werden staatlich veräußert. Positiv zu
bewerten ist, dass die Klimafreundlichkeit von KWK-Anlagen Berücksichtigung
gefunden hat. Allerdings verbleiben Unsicherheiten bei der Zuteilungshöhe,
da die behördlichen Zuteilungsbescheide erst für das Frühjahr 2008 erwartet
werden. Zudem sind bisher die Rahmenbedingungen für den Emissionshandel
über das Jahr 2012 hinaus vollkommen offen. Dies hat für die deutsche Energiebranche erhebliche Unsicherheiten und Risiken zur Folge.
Die EU-Kommission will mit ihren am 19. September 2007 vorgelegten Vorschlägen (3. EU-Binnenmarktpaket) den Wettbewerb im europäischen Energiemarkt stärken. Sie fordert darin eine konsequente Entflechtung auf der Ebene
der Übertragungsnetze. Weiterhin enthält das Paket der EU-Kommission zahlreiche wettbewerbsfördernde Maßnahmen, die unter anderem den grenzüberschreitenden Stromaustausch stärken sollen.
Die MVV Energie Gruppe teilt die Analyse der EU-Kommission und hält die
Mehrzahl der Vorschläge für sinnvoll, um das gemeinsame Ziel von mehr
Wettbewerb zu erreichen. Von einer eigentumsrechtlichen Entflechtung
wären die Unternehmen der MVV Energie Gruppe als regionale Netzbetreiber
nicht direkt betroffen.
Auswirkungen der Netzregulierung
Die MVV Energie Gruppe hat zum Ende des Geschäftsjahres die Mehrzahl der
Kostengenehmigungsverfahren der ersten Runde für ihre Verteilernetze
abgeschlossen. Zum Ende des Geschäftsjahres standen weiterhin die Entgeltbescheide für die Gasnetze der Stadtwerke Solingen und der 24/7 Netze
GmbH in Offenbach noch aus.
Währenddessen hat die zweite Kostengenehmigungsrunde bereits begonnen.
Die Netzbetreiber mussten zum 30. Juni 2007 ihre Kostenanträge für Strom
und zum 30. September 2007 für Gas bei der Bundesnetzagentur einreichen.
Die dann genehmigten Kosten bilden die Ausgangsbasis für die am 1. Januar
2009 beginnende Anreizregulierung und stellen somit eine wichtige Größe
für die Netzerlöse der darauffolgenden Jahre dar.
Nachdem der Bundesrat dem entsprechenden Entwurf der Bundesregierung am
21. September 2007 mit nur geringfügigen Änderungen zugestimmt hat, steht
die Ausgestaltung der Anreizregulierung nun weitgehend fest. Sie beinhaltet
anspruchsvolle Effizienzvorgaben für die Netzbetreiber und sieht insbesondere
eine Orientierung am Branchenbesten vor. Demnach wird die Mehrzahl der
Netzbetreiber, die dem vorgesehenen Branchenvergleich unterliegen, weit
überdurchschnittliche Effizienzanstrengungen leisten müssen, um die von den
Regulierungsbehörden vorgegebenen Ziele zu erreichen und zu übertreffen.
Um dem steigenden Kostendruck in den Verteilernetzen zu begegnen, wird die
MVV Energie Gruppe ihren bereits eingeschlagenen Weg zur Erhöhung der
Effizienz konsequent fortsetzen. Den vielfältigen regulatorischen Vorgaben begegnen wir durch ein aktives Regulierungsmanagement, das sich unter anderem
auf Kenntnisse aus EU-Ländern mit langjähriger Regulierungserfahrung stützt.
23
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Fortschritte in einigen Teilbereichen
Aktivitäten zur Weiterentwicklung des Wettbewerbs
Nach unserer Überzeugung kann sich der Wettbewerb im Energiemarkt nur
mit Hilfe geeigneter Marktregeln vollständig entfalten. Die Bundesnetzagentur
hat im Berichtszeitraum ihre diesbezüglichen Aktivitäten für einen diskriminierungsfreien Netzzugang und für einen optimalen Wettbewerbsrahmen in
einzelnen Teilmärkten fortgeführt.
Als große kommunale Unternehmensgruppe sind wir auf einen Wettbewerbsrahmen angewiesen, der allen Marktteilnehmern gleiche Marktchancen
eröffnet. Unsere Vorstellungen von einer wettbewerbsgerechten Ausgestaltung
der Energiemärkte bringen wir in die energiepolitische Diskussion ein und
suchen dazu den Kontakt zu Politik, Wissenschaft und Behörden.
Für die Ausschreibung von Sekundär- und Primärregelleistung durch die Übertragungsnetzbetreiber hat die Regulierungsbehörde am 5. September 2007
Festlegungen getroffen, die – wie bereits zuvor bei der Minutenreserve –
gegenüber der vorherigen Praxis eine Verbesserung darstellen. Das neue
Marktregime, für das wir uns seit langem einsetzen, erlaubt es der MVV Energie
Gruppe, sich ab Herbst 2007 mit einem Bieterpool am Regelenergiemarkt zu
beteiligen.
Schwerpunkte unserer energiepolitischen Aktivitäten im Berichtszeitraum
waren Beteiligungen an Verfahren der Bundesnetzagentur zur Ausschreibung
von Regel- und Verlustenergie, die marktgerechte Beschaffung von EEGbedingter Ausgleichsenergie und die Optimierung des bundesweiten EEGAusgleichsverfahrens sowie die neuen Rahmenbedingungen im Gasmarkt.
Die gaswirtschaftlichen Verbände haben sich Ende April 2007 auf eine geänderte Fassung der Kooperationsvereinbarung (KoV II) geeinigt, die zum
1. Oktober 2007 wirksam geworden ist. Damit wird der Gasnetzzugang auf
Basis eines Einspeise- und eines Ausspeisevertrags umgesetzt.
Die Überarbeitung war notwendig geworden, nachdem die Bundesnetzagentur am 17. November 2006 das bis dahin vorgesehene parallele Einzelbuchungsmodell untersagt hatte. In die Überarbeitung des Vertragswerks,
das den Gasnetzzugang weitgehend praxisnah regelt, hat sich die MVV Energie
Gruppe intensiv eingebracht.
Nach wie vor unbefriedigend ist jedoch die weiterhin hohe Anzahl von
Marktgebieten, die den Gastransport behindert. Dies stellt auch ein wesentliches Hemmnis für den Anfang Juli 2007 aufgenommenen Gashandel an der
Energiebörse EEX in Leipzig dar. Wir begrüßen daher die Bemühungen der
Bundesnetzagentur, die Marktgebiete auf ein vertretbares Minimum zu senken.
Das Bundeskartellamt hat sich im Berichtszeitraum im Rahmen von Fusionsgenehmigungen für wettbewerbsfördernde Marktstrukturen eingesetzt (siehe
Seite 25). Allerdings ist der deutsche Energiemarkt bereits durch eine sehr
hohe horizontale und vertikale Konzentration gekennzeichnet.
24
Bei einer Veranstaltung am 26. Januar 2007 in Berlin haben wir beispielsweise ein von uns in Auftrag gegebenes wissenschaftliches Gutachten vorgestellt, das die Voraussetzungen für die rasche Einführung einer liquiden
Gasbörse untersucht. Podiumsteilnehmer waren unter anderen der Präsident
der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, und der Vorstandsvorsitzende der
EEX AG, Dr. Hans-Bernd Menzel.
Neben eigenen Aktivitäten ist die MVV Energie Gruppe über die 8KU – eine
Kooperation von acht großen kommunalen Energieunternehmen – in Berlin
vertreten. Die 8KU haben Anfang April 2007 ein gemeinsames Hauptstadtbüro inmitten des Regierungsviertels eingerichtet. Ziel der 8KU ist es, in
Ergänzung zu den etablierten Branchenverbänden ihre Interessen in die Politik
einzubringen und dabei eigene Impulse für eine nachhaltige, innovative und
wettbewerblich organisierte Energieversorgung zu setzen.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Markt und Umfeld
Marktposition der MVV Energie Gruppe
___ Strom: Gemessen an der Höhe der Stromabgabe an Endkunden sind wir nach dem
VDEW-Ranking 2006 der siebtgrößte deutsche Stromversorger.
___ Energiedienstleistungen: Mit einem Umsatz von 263 Mio Euro zählen wir im
Berichtsjahr zu den drei größten Energiedienstleistern in Deutschland. Unser umfassendes Portfolio orientiert sich direkt an den Bedürfnissen unserer Zielgruppen.
___ Wärme: Wir haben in Deutschland im Geschäftsjahr 2006/07 rund 4,4 Mrd kWh
Wärme abgesetzt und sind damit das fünftgrößte deutsche Fernwärmeversor-
Durch den deutschlandweiten Ausbau unserer zentralen Struktur sind wir direkt bei
unseren Kunden vor Ort.
gungsunternehmen. In Europa gehören wir mit unseren polnischen und tschechischen Beteiligungen und einer Absatzmenge von insgesamt 6,3 Mrd kWh zu den
zehn größten Wärmeanbietern.
___ Umwelt: Bei den Betreibern von Biomassekraftwerken zählen wir zu den Marktführern in Deutschland. Mit unseren Müllheizkraftwerken und Biomassekraftwerken
sind wir der drittgrößte Betreiber thermischer Restmüllverwertungsanlagen und
verfügen derzeit über eine Verbrennungskapazität von 1,6 Mio Tonnen pro Jahr.
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen
Der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland ist weiterhin stabil, auch
wenn Konjunkturexperten zum Ende des Geschäftsjahres Anzeichen für eine
Verlangsamung des Wirtschaftswachstums sehen. Die Industrieproduktion
nahm im Jahr 2007 weiter zu, war jedoch weniger dynamisch als noch im
Vorjahr. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute gehen von einem Anstieg
des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in 2007 von 2,6 % aus.
Für einen funktionierenden Wettbewerb ist eine Mindestzahl unabhängiger
Wettbewerber erforderlich. Angesichts der hohen Marktkonzentration im
deutschen Strom- und Gasmarkt hat die Bundesregierung einen Entwurf für
eine Verschärfung des Kartellrechts vorgelegt, mit dem die Eingriffsbefugnisse
des Bundeskartellamts im Energiesektor gestärkt werden sollen. Wettbewerbsexperten kritisieren die hierdurch entstehende kostenbasierte Preiskontrolle, die
in den Preisbildungsmechanismus am Markt eingreifen und die Großhandelsmärkte beeinträchtigen könnte. Der Gesetzesentwurf soll bis Ende 2007 verabschiedet werden.
Die Krise auf dem US-Hypothekenmarkt, der hohe Eurokurs und weiterhin
steigende Ölpreise werden derzeit von Experten als die größten Risikofaktoren
für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung eingestuft. Dagegen wirkte sich
die Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Beginn des Jahres 2007 in geringerem
Maße auf die Verbraucherpreise und das Wirtschaftswachstum aus als zuvor
erwartet.
Die positive wirtschaftliche Entwicklung in unseren ausländischen Zielmärkten
Tschechische Republik und Polen setzt sich fort. Nach einer Prognose der
europäischen Statistikbehörde Eurostat verzeichnet die Tschechische Republik
in diesem Jahr ein Wachstum des BIP von 5,8 % und Polen von 6,5 %.
Grundsätzlich sind jedoch gesamtwirtschaftliche Einflüsse für die MVV Energie
Gruppe von geringerer Bedeutung als der Witterungsverlauf.
Das Bundeskartellamt hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Kurs einer
strikten Fusionskontrolle gegenüber den marktbeherrschenden Unternehmen
fortgesetzt. Am 12. März 2007 untersagte die Kartellbehörde der RWE Energie,
die Mehrheit der Anteile an der Saar Ferngas zu erwerben, weil sie dadurch
Wettbewerbsnachteile in mehreren Märkten befürchtete. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat die Fusionspraxis des Bundeskartellamts in einem Urteil
vom 6. Juni 2007 gestützt. Das Gericht bestätigte darin eine frühere Entscheidung der Behörde, die dem E.ON Konzern untersagt hatte, ein Drittel an
den Stadtwerken Eschwege zu übernehmen. Damit bestehen für die führenden
Energiekonzerne in Deutschland derzeit nur geringe Aussichten, weitere
Stadtwerke-Anteile erwerben zu dürfen.
25
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Unternehmensstrategie
Energiemärkte
Trotz der guten wirtschaftlichen Konjunktur ist der Stromverbrauch in
Deutschland nach Angaben des Branchenverbands VDEW im ersten Halbjahr
2007 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,1% auf 279 Mrd
kWh gesunken. Der Stromverbrauch wurde durch die steigende Energieeffizienz und den milden Winter gedämpft. Die außergewöhnliche Witterung
senkte auch den Bedarf privater Haushalte an Heizgas, der in der ersten Jahreshälfte 2007 um etwa ein Viertel gegenüber dem Vorjahr zurückging.
Die MVV Energie Gruppe verfügt über ein stabiles Kerngeschäft in der Strom-,
Wärme-, Gas- und Wasserversorgung sowie über ein attraktives Wachstumspotenzial in den kerngeschäftsnahen Geschäftsfeldern Umwelt (thermische
Restmüllverwertung und energetische Nutzung von Biomasse) und Energiedienstleistungen. Dabei profitiert unsere Unternehmensgruppe von dem
erfolgreichen Ausbau ihres Stadtwerke-Netzwerks. Die Unternehmen unserer
Gruppe sind in Deutschland, Polen und in der Tschechischen Republik aktiv.
Während der Wettbewerb um große Industrie- und Gewerbekunden bereits
zuvor im Gange war, nimmt mittlerweile auch bei Privatkunden die Wettbewerbsintensität zu. Seit Beginn der Liberalisierung 1998 haben nach Angaben
des VDEW inzwischen rund 47 % der Haushalte einen neuen Tarif bei ihrem
bisherigen Stromversorger oder einen neuen Anbieter gewählt. Dadurch
stieg der Lieferantenwechsel gegenüber dem Vorjahr auf 7,3 % an.
Unsere Strategie ist auf nachhaltiges profitables Wachstum ausgerichtet. Dies
erzielen wir durch eine ausgereifte Mischung von Investitionen in unsere
Wachstumsfelder Umwelt und Energiedienstleistungen, das erfolgreiche Vernetzen der Unternehmen in unserem Stadtwerke-Netzwerk, die konsequente
Durchführung weiterer Effizienzsteigerungsmaßnahmen sowie die Ausweitung
des deutschlandweiten Stromvertriebs. Damit treffen uns die Auswirkungen
der Regulierung der Netznutzungsentgelte nur vergleichsweise moderat und
wir sehen uns in dem sich stark verändernden Energiemarkt hervorragend
aufgestellt. Die Diskussion über den Klimaschutz und die zunehmende Umweltorientierung der Energiepolitik bestätigten unser langfristiges Engagement für
eine energieeffiziente, dezentrale und umweltfreundliche Energieversorgung.
Die hohen Preise für Primärenergieträger an den internationalen Märkten
haben im abgelaufenen Geschäftsjahr die Energiepreise in Deutschland
weiterhin geprägt. Rohöl der Marke Brent erzielte im September 2007 neue
Rekordpreise von über 81 US-Dollar/Barrel. Im Durchschnitt lag der internationale Rohölpreis im Geschäftsjahr 2006/07 bei 65,51 US-Dollar und damit nur
leicht unter dem bereits hohen Stand des Vorjahres (65,64 US-Dollar/Barrel in
2005/06). Ähnlich spektakulär verlief die Entwicklung am Steinkohlemarkt
mit neuen Höchstkursen von knapp unter 100 US-Dollar pro Tonne. Die Grenzübergangspreise für Erdgas verharrten auf hohem Niveau und lagen im
Geschäftsjahr 2006/07 bei durchschnittlich 5 645 Euro/TJ.
Dagegen fielen die durchschnittlichen Spotmarktpreise für Grundlast aufgrund
einmaliger Effekte von 54,61 Euro/MWh im Geschäftsjahr 2005/06 um mehr
als 36 % auf 34,69 Euro/MWh im Geschäftsjahr 2006/07. Ursächlich für
diese Entwicklung sind die gesunkenen Preise für CO2-Zertifikate, deren Wert
zum Ablauf der ersten Handelsperiode Ende 2007 auf nahezu null sank.
Am Terminmarkt, an dem diese Effekte nicht zum Tragen kamen, stiegen die
durchschnittlichen Preise für das jeweils kommende Lieferjahr von 52,56
Euro/MWh im Geschäftsjahr 2005/06 um gut 4 % auf 54,83 Euro/MWh im
Geschäftsjahr 2006/07.
26
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Effizienzsteigerungen in unserem Kerngeschäft
Unsere Effizienzsteigerungsmaßnahmen führen auch weiterhin zu einer
nachhaltigen Verbesserung unserer Ertragskraft. Mit diesen Maßnahmen
schöpfen wir die begrenzten Wachstumspotenziale unseres Kerngeschäfts mit
Strom, Wärme, Gas und Wasser besser aus. Wir haben uns auch in diesem
Berichtsjahr darauf konzentriert, Geschäftsprozesse zu verbessern und unsere
Kosten unter Ausnutzung von Synergien zu minimieren.
Weiterer Ausbau des Stadtwerke-Netzwerks
Wir suchen weitere Möglichkeiten, unser Stadtwerke-Netzwerk in wirtschaftlich attraktiven Regionen durch Akquisitionen und Kooperationen zu
erweitern. Mit Hilfe unserer Shared-Services-Gesellschaften reduzieren wir
die Kosten in den Bereichen Netzbewirtschaftung, Metering, IT, Abrechnung
und Energiehandel in erheblichem Umfang. Durch etablierte Prozesse optimieren wir unsere Beschaffung über den gesamten Konzern hinweg. Durch
diese Gesellschaften und Prozesse verzahnen wir unser Stadtwerke-Netzwerk
noch effektiver, auch im Hinblick darauf, weitere Partner für unser Netzwerk zu
gewinnen. Die bei vielen Stadtwerken rückläufigen Gewinne und die steigende
Anzahl von Kooperationen und Verkaufsverfahren zeigen, dass die Regulierungsanforderungen und der Ergebnisdruck zunehmen. Unsere Prinzipien in
der Zusammenarbeit innerhalb unseres Stadtwerke-Netzwerks und mit unseren
Beteiligungen haben sich langfristig bewährt und finden Bestätigung durch
deren Entwicklung. Wir fördern das Wissen und die Eigenverantwortlichkeit der
lokalen Geschäftsführungen. Durch die Partizipation an der Effizienz unserer
Netzwerke und die konsequente Steuerung über Zielvorgaben erreichen wir
gemeinsam große Erfolge.
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Wachstumsgeschäftsfelder Umwelt, Dienstleistungen
und Stromvertrieb
In unserem Geschäftsfeld Umwelt sehen wir auch in Zukunft hohes Potenzial
und beabsichtigen, den zielgerichteten Ausbau fortzusetzen. Mit der frühzeitigen und erfolgreichen Inbetriebnahme der zweiten Verbrennungslinie am
Standort Leuna (TREA Leuna II) in diesem Berichtsjahr und dem Baubeginn
des Müllkessels 6 am Standort Mannheim haben wir entscheidende Schritte
in diese Richtung unternommen. Auch im Wachstumsfeld Energiedienstleistungen wollen wir unsere Marktposition weiter ausbauen. Die politischen
Forderungen nach höherer Energieeffizienz und verstärkter Nutzung erneuerbarer Energieträger bestätigen unsere Strategie und eröffnen neue Marktchancen. In unserem bundesweiten Stromvertrieb konnten wir mit unserem
innovativen Stromfonds-Produkt zahlreiche bedeutende Neukunden akquirieren. Wir werden die Attraktivität unserer Stromprodukte auch für Privatkunden weiter ausbauen. Mit unserem CO2-neutral erzeugten Ökostrom
FUTURA bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, selbst ihren Teil zum
Umweltschutz beizutragen.
Wertorientiertes Management
Die langfristige Steigerung des Unternehmenswerts ist das Ziel unserer Strategie
und unserer unternehmerischen Entscheidungen und Leistungen. Diese beurteilen wir konsequent hinsichtlich ihrer kurz- und langfristigen Auswirkungen
auf unser Ergebnis und den Unternehmenswert. Dazu nutzen wir die relative
Performance-Kennzahl Value Spread (zur Entwicklung im Berichtsjahr finden
sich weitere Informationen auf Seite 34).
27
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Beteiligungsstruktur und Geschäftstätigkeit
Ausgewählte direkte und indirekte Beteiligungen der MVV Energie AG
Kerngeschäft: Verteilung von Strom, Wärme, Gas, Wasser
Beteiligungen Inland
Wachstumsfelder
Beteiligungen Ausland
Umwelt
Energiedienstleistungen
StadtwerkeNetzwerk
Shared-ServicesGesellschaften
FernwärmeGesellschaften
MVV Umwelt GmbH
(100 %)
MVV Energiedienstleistungen
GmbH (100 %)
___MVV RHE AG (100 %)
___24/7 Netze GmbH 2
___MVV Polska Sp. z o.o.
___MVV O & M GmbH (100 %)
Mit 29 Mehrheitsbeteiligungen
Mannheim
(100 %)
in den Zielgruppenfeldern:
___Stadtwerke Kiel AG
(51%)
___24/7 Trading GmbH 3
Mannheim
___MVV Energie CZ s.r.o.
___Kommunale Lösungen
___MVV BMKW Mannheim GmbH
___Immobilien Versorgung
(100 %)
___Köthen Energie GmbH
(100 %)
___MVV BioPower GmbH (100 %)
___MVV TREA Leuna GmbH (100 %)
___24/7 IT-Services GmbH 4
(89,80 %)
___Industrial Solutions
Kiel
___Stadtwerke Solingen
GmbH (49,90 %)
___BHG Biomasse Handelsgesellschaft
___24/7 Metering GmbH 5
mbH (100 %)
___Consulting
Offenbach
___Energieversorgung
Offenbach AG (48,67 %) 1
___24/7 United Billing
GmbH 6 Offenbach
___Stadtwerke Ingolstadt
Beteiligungen GmbH
(48,40 %)
1
___24/7 Insurance Services
GmbH 7 Mannheim
MVV Energie AG (70 %), Energieversorgung Offenbach AG (30 %)
3
MVV Energie AG (51%, treuhänderisch 3,9 %), Stadtwerke Kiel AG (25,1%),
Energieversorgung Offenbach AG (12,5 %), Stadtwerke Solingen GmbH (5 %),
___Stadtwerke Buchen
GmbH & Co. KG
(25,10 %)
___Stadtwerke Schwetzingen
GmbH & Co. KG (10 %)
Mehrheit der Stimmrechte
2
Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (2,5 %)
4
MVV Energie AG (50 %), Stadtwerke Kiel AG (50 %)
5
MVV Energie AG (49 %), Energieversorgung Offenbach AG (51%)
6
Energieversorgung Offenbach AG (70 %), Stadtwerke Kiel AG (30 %)
7
MVV Energie AG (86 %), Stadtwerke Kiel AG (14 %)
Stand: 1. Oktober 2007
28
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Forschung und Entwicklung
Umweltfreundliche Hausenergieanlagen
Die rasanten Entwicklungen in der Informations-, Kommunikations- und
Energietechnologie sowie das zunehmende Bewusstsein für die Vorteile der
Kraft-Wärme-Kopplung und der Nutzung erneuerbarer Energien schaffen im
Bereich Forschung und Entwicklung (F & E) eine Vielzahl neuer Perspektiven
für die MVV Energie Gruppe.
Der auf der Grundlage eines statistischen Fragebogens ermittelte Aufwand
für F & E belief sich in der MVV Energie Gruppe im Geschäftsjahr 2006/07 auf
rund 9 Mio Euro (siehe auch Mehrjahresübersicht, Seite 131). Davon entfielen
2 Mio Euro auf Projekte zur Prozessoptimierung, 4 Mio Euro auf Produktentwicklungen sowie 3 Mio Euro auf technische Weiterentwicklungen. Die deutliche Steigerung der F & E-Ausgaben gegenüber dem Vorjahr (3 Mio Euro) ist
auf das gewachsene Engagement unserer Beteiligungsunternehmen im Bereich
der Produktentwicklung und Prozessoptimierung zurückzuführen. Unsere
Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien haben wir wesentlich
erweitert. So wurden von uns beispielsweise neue Projekte zur Nutzung des
Energieträgers Biomasse in Angriff genommen, dem wir ein großes regionales
Anwendungspotenzial beimessen. Weiterhin wurden unsere technischen
Prozesse an die neuen Anforderungen der Bundesnetzagentur angepasst.
Technische Weiterentwicklungen konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr
insbesondere durch die Modernisierung und die damit verbundene Kostenoptimierung unserer IT-Systeme realisieren.
Für F & E sind bei uns sieben Innovationsmanager in Vollzeit tätig. Darüber
hinaus sind mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit signifikanten
Zeitanteilen in laufende Innovationsprojekte eingebunden.
In Gebieten, die nicht mit zentral erzeugter Fernwärme versorgt werden können, gewinnt die effiziente Energieerzeugung durch dezentrale KWK zunehmend an Bedeutung. In umweltfreundlichen Hausenergieanlagen nach dem
Prinzip der Mikro-KWK kann gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom
und Wärme die Gesamtenergieeffizienz gesteigert und gleichzeitig ein Beitrag
zur Reduzierung von Klima schädigenden Emissionen geleistet werden. Die
MVV Energie Gruppe hat im Berichtsjahr den ersten deutschlandweiten Praxistest mit insgesamt 20 Anlagen dieser Art gestartet. Die ersten Ergebnisse und
Erfahrungen mit den konzernweit installierten Testanlagen sind außerordentlich
positiv. Sie haben gezeigt, dass die Technologie alltagstauglich ist und sich
für den Betrieb im Einfamilienhaus eignet.
Intelligente Netze
Energieeffizienz spielt in zunehmendem Maße sowohl in Deutschland als
auch international eine wichtige Rolle. Am 1. September 2007 hat die MVV
Energie Gruppe für die nächsten drei Jahre die Leitung des vom BMWi
geförderten Projekts „Smart Metering“ übernommen. Gemeinsam mit den
Fraunhofer Instituten für Solare Energieversorgung und für System- und
Innovationsforschung, der 24/7 Metering GmbH, der SWKiel Netz GmbH
und namhaften Zählerherstellern prüfen wir, ob eine Steigerung der Endenergieeffizienz durch die Nutzung intelligenter Mehrspartenzähler möglich
ist. Im Zentrum unserer Bemühungen steht die Frage, wie ein bidirektionaler
Kommunikationspfad gestaltet sein muss, um dieses Ziel zu erreichen.
Fernwärmestudie Metropolregion Rhein-Neckar
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir innerhalb unserer drei strategischen
Bereiche Regionale Energie, Technische Services und Know-how-Transfer die
Schwerpunkte auf Prozessverbesserungen im Rahmen intelligenter Netze
sowie auf die Weiterentwicklung umweltfreundlicher Hausenergieanlagen
gelegt. Auf der Ebene der zentralen Energieerzeugung und -verteilung konnten
wir neue, unternehmensübergreifende Entwicklungspotenziale für die auf
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) basierende Fernwärmeversorgung identifizieren.
Mit diesen Aktivitäten haben wir frühzeitig die Weichen gestellt, um die MVV
Energie Gruppe im sich stark wandelnden Energiemarkt verstärkt zu Energieeffizienz und ökonomisch wie ökologisch nachhaltigen Lösungen zu führen.
Zusammen mit insgesamt acht weiteren Versorgungs- und Industrieunternehmen arbeiten wir federführend seit Ende 2006 an einer umfangreichen
Studie zur Primär- und Heizenergiebilanz der Metropolregion Rhein-Neckar. Ein
detaillierter Wärmeatlas zeigt erstmals gebäudescharf die Beheizungsstruktur
des Rhein-Neckar-Gebiets auf. Daraus lassen sich neue viel versprechende
Chancen für die Verdichtung und den Ausbau des bestehenden Fernwärmenetzes ableiten. Durch Erweiterungen des Fernwärmenetzes können bislang
ungenutzte Wärmepotenziale einer sinnvollen Verwendung zugeführt und
erhebliche Mengen an Primärenergie und damit auch CO2 eingespart werden.
29
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Nachhaltige Unternehmensentwicklung
Ertragslage
Umsatzwachstum durch Markterfolge
Den Umsatz konnten wir im Geschäftsjahr 2006/07 nach Abzug der weitergegebenen Strom- und Erdgassteuer um 4 % auf 2,3 Mrd Euro steigern. Wir
haben damit unser Umsatzziel von 2,5 Mrd Euro, das einschließlich Energiesteuern geplant war, nicht ganz erreicht. Aufgrund der außergewöhnlich
warmen Witterung in der gesamten Heizperiode 2006/07 mussten wir unerwartet hohe Mengeneinbußen im Wärme- und Gasgeschäft hinnehmen.
Das Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr stammt zu einem wesentlichen Teil
aus dem Stromhandelsgeschäft, aus beachtlichen Markterfolgen im bundesweiten Stromvertrieb und aus externem Wachstum auf dem tschechischen
Fernwärmemarkt. Auch das Energiedienstleistungsgeschäft weist erfreuliche
Zuwächse auf. Hier hat vor allem die Erstkonsolidierung der Industriepark
Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS), der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin, und der Consulting-Tochter
DECON GmbH beigetragen.
Mit diesen Umsätzen aus teilweise neuen Geschäften konnten wir die hohen
Rückgänge, die wir durch Mengeneinbußen im stark witterungsabhängigen
Wärme- und Gasgeschäft hinnehmen mussten, mehr als ausgleichen.
Unsere Unternehmensgruppe erzielte im Berichtsjahr 95 % beziehungsweise
2,16 Mrd Euro ihres Umsatzes im Inland und 5 % beziehungsweise 102 Mio
Euro im Ausland. Unsere Auslandsmärkte sind Polen und die Tschechische
Republik. In Tschechien stieg der Umsatz trotz witterungsbedingter Absatzeinbußen im Fernwärmegeschäft um 31% beziehungsweise 14 Mio Euro. Dieser
Zuwachs ist auf den Erwerb einer 70 %igen Beteiligung an dem Fernwärmeunternehmen Teplárna Liberec und an drei weiteren Fernwärmesystemen in
benachbarten Städten im Januar 2007 zurückzuführen. Der Rückgang des
Umsatzes in unserem polnischen Teilkonzern um 15 % beziehungsweise 7 Mio
Euro hatte seine Ursache in witterungsbedingten Absatzeinbußen.
Entwicklung weiterer wesentlicher Positionen
der Gewinn- und Verlustrechnung
Die erstmals getrennt ausgewiesenen aktivierten Eigenleistungen (15 Mio Euro)
stammen hauptsächlich aus Bau- und Erweiterungsmaßnahmen in Versorgungsnetzen und Kraftwerksanlagen. Der höhere Vorjahreswert steht im Zusammenhang mit der thermischen Restmüllverwertungsanlage in Leuna.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 71 auf 155 Mio Euro. Sie
enthalten positive Bewertungseffekte in Höhe von 83 Mio Euro aus Energiehandelsgeschäften, die nach IAS 39 (2004) zu bewerten sind. Danach müssen
auch schwebende Geschäfte zur Marktpreissicherung als Finanzinstrumente
erfasst werden. Diesen bewertungsabhängigen Erträgen stehen bewertungsabhängige sonstige betriebliche Aufwendungen von 67 Mio Euro gegenüber.
Im Saldo errechnet sich somit ein positiver Ergebniseffekt aus IAS 39 (2004)
von 16 Mio Euro. Darüber hinaus resultiert ein Teil der Zunahme aus der Einbeziehung neuer Gesellschaften und aus der Auflösung eines negativen Unterschiedsbetrags (Badwill) aus der Erstkonsolidierung der Industriepark Gersthofen
Servicegesellschaft mbH & Co. KG.
Der Materialaufwand erhöhte sich um 66 Mio Euro (+ 5 %) auf 1,5 Mrd Euro.
Die Zunahme beruht zum Teil auf mengenbedingt höheren Strombezugskosten. Dagegen hatte der aufgrund der warmen Witterung geringere Heizenergiebedarf unserer Kunden im Wärme- und Gassegment mengenbedingt
geringere Bezugskosten zur Folge. Ein weiterer Grund für den höheren
Materialaufwand sind gestiegene Materialkosten und Fremdleistungen, die
zu einem großen Teil aus der Konsolidierung neuer Gesellschaften resultieren.
In der Materialwirtschaft arbeiten wir kontinuierlich an der Optimierung unserer
Lagerbestände. Im Einkauf haben wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen
und Kollegen innerhalb des Stadtwerke-Netzwerks eine Lead-Buyer-Organisation
aufgebaut. In ihr kommen die Einkaufskompetenzen der jeweiligen Standorte
zum Tragen. Die Mitarbeiter können dabei auf eine einheitliche Kommunikations- und Transaktionsplattform zugreifen.
Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um 23 auf 303 Mio Euro (+ 8%). Der
Personalkostenanstieg stammt hauptsächlich aus Personalzugängen durch
erstmals voll konsolidierte Beteiligungsgesellschaften. Daneben wirkten sich
höhere Rückstellungen für Abfindungen und für zukünftige Aufwendungen aus
der Verlängerung der Altersteilzeit in Höhe von 13 Mio Euro (Vorjahr 9 Mio Euro)
aus, die unsere Gesellschaften in Kiel, Mannheim und Solingen gebildet haben.
30
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Umsatz und EBIT der
MVV Energie Gruppe
nach Segmenten
in Mio Euro
Umsatz
EBIT
2006 /2007
2005 / 2006
% Vorjahr
2006 /2007
2005 / 2006
% Vorjahr
Strom 1
1 079
966
+ 12
54
20
+ 170
Wärme
272
276
–1
42
51
– 18
Gas 2
342
447
– 23
11
31
– 65
Wasser
104
107
–3
19
21
– 10
Dienstleistungen 1, 2
263
149
+ 77
19
12
+ 58
Umwelt
184
193
–5
71
68
+4
15
32
– 53
–1
–2
+ 50
2 259
2 170
+4
215
201
+7
Sonstiges /Konsolidierung
1
Ohne Stromsteuer von 108 Mio Euro (Vorjahr 102 Mio Euro)
2
Ohne Erdgassteuer von 35 Mio Euro (Vorjahr 2 Mio Euro nach gesetzlicher Änderung der
Steuerschuldnerschaft zum 1. August 2006)
Die Mitarbeiterzahl der MVV Energie Gruppe, einschließlich Fremdpersonal
im Müllheizkraftwerk Mannheim, erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um
1 % auf 6 394 Beschäftigte. Zu ausführlichen Erläuterungen verweisen wir auf
die Seiten 42 bis 44.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 3 3 % auf 273 Mio
Euro. Die Zunahme beruht im Wesentlichen aus der Einbeziehung neuer Gesellschaften. Darüber hinaus haben sich die oben erläuterten Aufwendungen aus
Bewertungseffekten nach IAS 39 (2004) bei den Energiehandelsgeschäften
ausgewirkt. Weiterhin enthält diese Position eine Sonderbelastung von 7 Mio
Euro im polnischen Teilkonzern. Dies resultiert zum einen aus der Beteiligung
in Bydgoszcz (KPEC), die ab Juli 2007 nicht mehr konsolidiert wird, und zum
anderen aus einer Rückstellung für erwartete Restrukturierungen im polnischen
Portfolio. Wir weisen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen analog zum
Außenumsatz im Berichtsjahr erstmals nach Abzug der Strom- und Erdgassteuern aus; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Aufgrund der Absicht der MVV Energie AG, ihre Kommanditanteile an der nach
der Equity-Methode bilanzierten Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA,
Mannheim, zu veräußern, wurde diese Beteiligung gemäß IFRS 5 im 4. Quartal
2006 / 07 als zur Veräußerung gehaltener Vermögenswert klassifiziert. Die Aufwendungen und Erträge aus dieser Beteiligung wurden weiterhin im Ergebnis
aus at-equity bilanzierten Beteiligungen ausgewiesen.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und
Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITDA) verringerte
sich im Vergleich zum Vorjahr um 3 % von 370 auf 359 Mio Euro.
Nach Abschreibungen und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte,
deren Entwicklung durch hohe Vorjahresbeträge aufgrund von außerplanmäßigen Abschreibungen beziehungsweise Wertberichtigungen aus Impairment-Tests geprägt war, erreichte unsere Unternehmensgruppe im Berichtsjahr
ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 215 Mio
Euro im Vergleich zu 201 Mio Euro im Vorjahr. Ohne die positiven Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften nach IAS 39 (2004) von 16 Mio Euro
haben wir im Geschäftsjahr 2006 / 07 ein nachhaltiges operatives Ergebnis vor
Zinsen und Ertragsteuern von 199 Mio Euro erzielt.
Es ist uns gelungen, einen Großteil der Ergebniseinbußen von rund 33 Mio
Euro aufzufangen, die wir durch die witterungsbedingten Absatzverluste hinnehmen mussten. Hierzu haben insbesondere neue Geschäfte im Umweltund Energiedienstleistungsbereich sowie die erfolgreiche Integration erstmals
voll konsolidierter Gesellschaften, wie die Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS) und die MVV Energiedienstleistungen GmbH
Berlin (vormals IVB Berlin), beigetragen. Hinzu kamen Kosteneinsparungen
aus der erfolgreichen Umsetzung von Effizienzsteigerungsprogrammen in
allen Gesellschaften, aus geänderten Strukturen und aus realisierten Synergiepotenzialen bei gesellschaftsübergreifenden Projekten.
31
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Absatzmengen
der MVV Energie Gruppe 1
Strom in Mio kWh
2006 / 2007
2005 / 2006
24 443
20 484
+ 19
davon Großhandel in Mio kWh
14 152
10 566
+ 34
davon Einzelhandel 2 in Mio kWh
10 291
9 918
+4
Wärme in Mio kWh
6 265
7 343
– 15
Gas in Mio kWh
9 456
11 513
– 18
Wasser in Mio m3
56,1
57,9
–3
1 409
1 229
+ 15
2
2
Angelieferte brennbare Abfälle in 1 000 t
Die Entwicklung der operativen Ergebnisse (EBIT) in den einzelnen Geschäftsegmenten zeigt die Ergebnisstützen des Berichtsjahres. Die Ergebnisverbesserungen in den Segmenten Strom, Dienstleistungen und Umwelt konnten
die Rückgänge in den stark witterungsabhängigen Segmenten Wärme und Gas
kompensieren. Beim Stromsegment stammt ein Teil der deutlichen Ergebniszunahme aus der Bewertung von Energiehandelsgeschäften nach IAS 39
(2004) und aus dem Wegfall der anteiligen Belastungen im Vorjahr aus den
Impairment-Wertberichtigungen.
Im gesamten Kerngeschäft (Strom, Wärme, Gas und Wasser) haben wir im
Berichtsjahr ein EBIT von 126 Mio Euro erwirtschaftet im Vergleich zu 123 Mio
Euro im Vorjahr.
Unsere Wachstumsfelder Umwelt und Dienstleistungen haben im Berichtsjahr
zusammen ein EBIT von 90 Mio Euro (Vorjahr 80 Mio Euro) erzielt. Der Anteil
beider Wachstumssegmente am nachhaltigen EBIT unserer Unternehmensgruppe von 199 Mio Euro (ohne Bewertungseffekte nach IAS 39, 2004) betrug
45 % im Vergleich zu 40 % im Vorjahr. Einschließlich der Segmente Wärme
und Wasser haben wir im Berichtsjahr 76 % unseres nachhaltigen EBIT in
Geschäftsbereichen erwirtschaftet, die in nicht regulierten Märkten tätig sind.
Mit diesem ausgewogenen Geschäftsportfolio sind wir gegen den erwarteten
zunehmenden Kostendruck im regulierten Kerngeschäft gut abgesichert. Zur
Segmententwicklung verweisen wir auf die Seiten 55 bis 67.
Die Finanzaufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6 auf 83 Mio
Euro. Die Zunahme beruht hauptsächlich auf höheren Zinsaufwendungen, die
im Berichtsjahr ein ausgeschüttetes Jahresergebnis an Minderheitsgesellschafter
der Stadtwerke Kiel AG von 12 Mio Euro enthalten. Im Vorjahr beinhaltete diese
Position eine Dividende für das Rumpfgeschäftsjahr von 5 Mio Euro.
32
% Vorjahr
1
Gesamtabsatz aus allen Segmenten
2
Korrektur im Vorjahr
Die Finanzerträge stiegen um 3 auf 7 Mio Euro vor allem durch Erstkonsolidierungseffekte und positive Effekte aus Contracting-Geschäften, die vermehrt auf Finance-Lease-Basis abgewickelt werden.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug im Berichtsjahr 139 Mio Euro und
lag damit deutlich über dem Vorjahres-EBT von 128 Mio Euro.
Die Ertragsteuern sind im Vergleich zum Vorjahr von 64 auf 12 Mio Euro gesunken. Der starke Rückgang resultiert im Wesentlichen aus einem latenten
Steuerertrag im Berichtsjahr von 46 Mio Euro. Die im Rahmen des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008 vom Bundesrat am 6. Juli 2007 beschlossene
Senkung der Steuersätze für Körperschaft- und Gewerbesteuer hat sich erstmalig im Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe (nach IFRS) zum 30. September 2007 ausgewirkt. Die aktiven und passiven latenten Steuern unserer
inländischen Gesellschaften wurden erstmals mit dem niedrigeren Steuersatz
von rund 30% statt bisher mit 39% ermittelt. Da die inländischen Unternehmen
des MVV Energie Konzerns überwiegend passive Latenzen haben, ergab sich
aus der Abwertung der Latenzen ein nicht zahlungswirksamer Ertrag.
Die effektive Steuerbelastung lag im Berichtsjahr aufgrund des hohen latenten
Steuerertrags bei 9,0 % (im Vorjahr bei 50,3 %). Ohne diesen Sondereffekt
betrug die effektive Steuerbelastung im Berichtsjahr 42 %.
Die Wirkung der Steuersatzänderungen auf die latenten Steuern schlägt sich auch
auf die Anteile anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss der MVV Energie
Gruppe nieder.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Umsatz nach Quartalen
EBIT nach Quartalen
in Mio Euro
in Mio Euro
800
120
Konzernabschluss
112
700
600
100
682
90
629
582
80
558
551
500
77
69
480
60
490
457
46
400
40
300
20
200
0
100
– 20
49
10
–37
0
Q1
Q2
Q3
Q4
– 40
Q1
Q2
Q3
Q4
2006 / 2007
2005 / 2006
Quartalsentwicklung
Nach Ertragsteuern und höheren Anteilen anderer Gesellschafter weist die
MVV Energie Gruppe im Geschäftsjahr 2006 / 07 einen Jahresüberschuss
nach Fremdanteilen von 109 Mio Euro aus im Vergleich zu 50 Mio Euro im
Vorjahr. Der positive Steuereffekt hat sich auch auf das Ergebnis je Aktie
nach IAS 33 ausgewirkt. Für das Berichtsjahr betrug das Ergebnis je Aktie der
MVV Energie Gruppe 1,96 Euro im Vergleich zu 0,91 Euro im Vorjahr. Hierbei
ist zu berücksichtigen, dass sich die Anzahl der Aktien im gewichteten Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr von 55,1 auf 55,8 Millionen Aktien
sogar noch erhöht hat.
Unser Umsatz stieg im 4. Quartal 2006/07 (Juli bis September 2007) im Vergleich
zum Vorjahr um 7 % auf 490 Mio Euro; das EBIT verbesserte sich von – 37 Mio
Euro im Vorjahr auf +10 Mio Euro im Berichtsjahr. Positive Ergebniseffekte im
4. Quartal 2006/07 resultierten hauptsächlich aus der Erstkonsolidierung
neuer Gesellschaften im Dienstleistungssegment und aus Bewertungseffekten
im Energiehandelsgeschäft nach IAS 39 (2004). Die Inbetriebnahme der zweiten
Linie in Leuna (TREA II) wirkte sich erst mit einem Monat Volllastbetrieb aus. Im
Vorjahr war das 4. Quartal durch außerplanmäßige Abschreibungen, Impairment-Wertberichtigungen und Personalrückstellungen belastet.
Die Mehrjahresübersichten auf den Seiten 130 bis 133 dieses Geschäftsberichts
zeigen die Entwicklung der wesentlichen Unternehmenskennzahlen in den
vergangenen Geschäftsjahren.
33
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Kennzahlen
in %
10
8
6
2006 /2007
2005 /2006
ROCE 9,0 %
ROCE 9,7 %
WACC 7,5 %
WACC 7,5 %
Value Spread 1,5%
Value Spread 2,2 %
4
2
0
2006 / 2007
2005 / 2006
Wertorientierte Unternehmensführung 2006/07
Die zentrale Steuerungsgröße unserer wertorientierten Unternehmensführung ist der Value Spread. Diese Kennzahl errechnet sich aus der Differenz
zwischen der periodischen Erfolgsgröße ROCE (Return on Capital Employed),
also der Rendite auf das eingesetzte Kapital, und dem gewogenen durchschnittlichen Kapitalkostensatz WACC (Weighted Average Cost of Capital). Der
ROCE setzt das operative Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte (EBITA) in Relation zu dem dafür eingesetzten Kapital. Im Berichtsjahr wurde ein ROCE von 9,0 % erwirtschaftet
im Vergleich zu 9,7 % im Vorjahr. Ohne die positiven Bewertungseffekte aus
Energiehandelsgeschäften nach IAS 39 errechnet sich ein ROCE von 8,3 %.
Die Kennzahl WACC, der zweite Bestandteil unserer Kenngröße Value Spread,
dient als langfristige ökonomische Untergrenze der operativ erwirtschafteten
Rendite. Die Gewichtung der Kapitalkosten erfolgt auf der Basis des Eigenund Fremdkapitalanteils am zu verzinsenden Kapital (Capital Employed). Für
die Berechnung dieser Kapitalanteile sind nicht die Buchwerte maßgebend,
sondern die Marktwerte, an denen potenzielle Investoren ihre Anlagealternativen messen. Dem gewogenen Kapitalkostensatz WACC haben wir wie im
Vorjahr Kapitalzinsen von 5,0% und einen risikolosen Zins von 4,5% zu Grunde
gelegt. Auch die anderen Parameter zur Berechnung des WACC haben wir
unverändert beibehalten (ß-Faktor: 0,7; Marktrisikoprämie: 5,0 %; Tax-Shield:
40 %; EK-Quote: 30 %). Danach betragen im Berichtsjahr die gewogenen
Kapitalkosten vor Steuern wie im Vorjahr 7,5 %.
34
Als Differenz aus dem ROCE von 9,0 % (Vorjahr 9,7 %) und dem WACC von
7,5 % (Vorjahr 7,5 %) ergibt sich für das Geschäftsjahr 2006 / 07 ein positiver
Value Spread in Höhe von 1,5 % (Vorjahr 2,2 %). Damit weist unsere Unternehmensgruppe trotz der hohen Ertragseinbußen aus dem ungünstigen
Witterungsverlauf und trotz Sonderbelastungen aus Personalkostenrückstellungen wiederum einen positiven Value Spread aus.
Zusätzliche Angaben
Das Grundkapital der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag 30. September
2007 insgesamt 142,8 Mio Euro, eingeteilt in 55,8 Millionen auf den Namen lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 2,56 Euro
je Stückaktie. Jede Aktie gewährt eine Stimme in der Hauptversammlung der
MVV Energie AG. Die Stadt Mannheim hielt zum Bilanzstichtag mittelbar
66,2 % und die EnBW AG, Karlsruhe, 15,1 % der Anteile der MVV Energie AG.
Die übrigen 18,7% der Aktien befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Streubesitz.
Der Vorstand der MVV Energie AG besteht nach der Satzung der Gesellschaft
aus mindestens zwei Mitgliedern. Die Bestimmung der Anzahl der Mitglieder,
ihre Bestellung und Abberufung erfolgt durch den Aufsichtsrat. Die Änderung
der Satzung hat nach § 133 und § 179 Aktiengesetz zu erfolgen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur diese
Fassung betreffen.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Ertragslage bedeutender Beteiligungen (Inland)
Die Bündelung von internen Dienstleistungen in eigene gemeinsame Tochtergesellschaften (Shared-Services-Gesellschaften), an denen die Muttergesellschaften MVV Energie AG, Stadtwerke Kiel AG, Energieversorgung Offenbach
AG, Stadtwerke Solingen GmbH und Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen
GmbH mit unterschiedlichen Anteilen beteiligt sind, hat zu strukturellen Veränderungen bei diesen Gesellschaften geführt.
Kiel AG hat sich das Ziel gesetzt, „das beste Stadtwerk im Norden“ zu werden.
Hierzu sollen das Kerngeschäft gestärkt und ausgebaut sowie Wachstumsoptionen bei der erwarteten Konsolidierung der Branche konsequent genutzt werden.
Unsere inländischen Stadtwerke-Beteiligungen und ausländischen FernwärmeBeteiligungen erzielten im Berichtsjahr vor Konsolidierung einen Umsatz von
zusammen 977 Mio Euro (Vorjahr 940 Mio Euro) und ein operatives Ergebnis
EBIT von zusammen 84 Mio Euro (Vorjahr 94 Mio Euro). Das ungewöhnlich
milde Wetter während der gesamten Heizperiode 2006/07 hatte Einfluss auf
alle im Fernwärme- und Gasgeschäft tätigen Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe.
Der Umsatz des Teilkonzerns Energieversorgung Offenbach AG (EVO) stieg um
18 % auf 345 Mio Euro. Das EBIT verbesserte sich im Berichtsjahresvergleich
um 4 auf 38 Mio Euro. Den witterungsbedingten Einbußen bei Fernwärme
und Gas standen verbesserte Ergebnisbeiträge im Umwelt- und Dienstleistungssegment gegenüber. Sehr erfolgreich entwickelte sich das Müllgeschäft. Der
Personalaufwand verringerte sich als Folge des Restrukturierungsprogramms
der vergangenen Jahre im Berichtsjahr um rund 1 Mio Euro.
Stadtwerke Kiel AG (Beteiligungsanteil 51 %)
Im Teilkonzern Stadtwerke Kiel AG (SWK) sank der Umsatz im Jahresvergleich
um 3 % auf 340 Mio Euro. Das EBIT ging um 10 auf 25 Mio Euro zurück. Der
Umsatz- und Ergebnisrückgang stammt in erster Linie aus den stark witterungsbestimmten Gas- und Wärmesegmenten und den Einmalbelastungen aus der
Bildung von Rückstellungen für Altersteilzeit im Rahmen des sozialverträglichen
Personalabbaus (8 Mio Euro).
Energieversorgung Offenbach AG (Beteiligungsanteil 48,67 %)
Mit neuen Stromprodukten und zusätzlichen bedarfsorientierten Leistungen ohne
Aufpreis bietet EVO ihren Stromkunden im Rhein-Main-Gebiet einen besonderen Service. Zu der im April 2007 gestarteten Produkt- und Serviceoffensive
gehört auch eine umfangreiche Werbekampagne, mit der die EVO die Kundenbindung stärken, neue Kunden überzeugen und ehemalige Kunden zurückgewinnen will. Die EVO wird im Geschäftsjahr 2007/08 die Erzeugung regenerativer Energie ausbauen und insbesondere in das Biomassegeschäft einsteigen.
Stadtwerke Solingen GmbH (Beteiligungsanteil 49,9 %)
Im Strom- und Gasgeschäft mit Großkunden konnten im Berichtsjahr wichtige
Vertragsabschlüsse getätigt werden. Als Antwort auf die regulierten Energiemärkte wurden im Projekt „SWK 2015“ Maßnahmen erarbeitet, die die Stadtwerke Kiel AG zukunftsweisend aufstellen. Die zwischen Vorstand und
Betriebsrat geschlossene Betriebsvereinbarung regelt den sozialverträglichen
Abbau von derzeit 1138 (Stand 30. September 2007) auf 1 041 Mitarbeiter
bis Ende des Jahres 2009.
Der im Vorjahr begonnene Bau einer dritten Erdgaskaverne geht weiterhin
planmäßig voran. Für den Bau und Betrieb dieses größten Investitionsprojekts
der Stadtwerke Kiel AG (Investitionsvolumen 29 Mio Euro, Speichervolumen
500 000 m3) konnte ein strategischer Partner gefunden werden. Die Stadtwerke
In unserer nordrhein-westfälischen Beteiligung Stadtwerke Solingen GmbH (SWS)
verringerte sich der quotal konsolidierte Umsatz vor allem durch witterungsbedingte Einbußen bei Gas und Heizstrom im Berichtsjahresvergleich um 3 %
auf 94 Mio Euro. Das EBIT sank um 3 auf 8 Mio Euro.
Das Gas- und Dampfkraftwerk, das von der Trianel Gruppe und 27 regionalen
Energieversorgungsunternehmen im westfälischen Hamm-Uentrop realisiert
wurde, ist am 26. Oktober 2007 in Betrieb genommen worden. Die Stadtwerke Solingen GmbH haben sich ein 20-MW-Strombezugsrecht an diesem
Gemeinschaftskraftwerk gesichert, das eine Leistung von 840 MW und einen
Wirkungsgrad von fast 58 % besitzt.
35
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Köthen Energie GmbH (Beteiligungsanteil 100 %)
Im Berichtsjahr wurde durch den Aufsichtsrat der SWS die Beteiligung am Projekt
„Rheinisch-Bergischer-Stadtwerkeverbund“ beschlossen. Zusammen mit den
Stadtwerken Remscheid und Velbert soll untersucht werden, ob und wie durch
Kooperationen oder Fusionen Synergieeffekte realisiert werden können. Nach
den am 26. Oktober 2007 vorgelegten Detailberechnungen erwarten die beteiligten Unternehmen durch die Kooperation ein Einsparpotenzial von jährlich
19 Mio Euro. Im Dezember 2007 sollen die Bewertungen der Unternehmen
und die Konkretisierung der gesellschaftsrechtlichen Strukturen vorgelegt
werden.
Die verstärkte Beratungstätigkeit im Rahmen der Energiesparkampagne stößt
bei den Kunden auf große Resonanz. Besonders erfolgreich ist die Thermografieaktion mit Infrarotkamera, durch die Hauseigentümer wichtige Erkenntnisse,
zum Beispiel über mangelnde Wärmedämmung und daraus resultierende
Energieverluste, gewinnen können.
Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH
(Beteiligungsanteil 48,4 %)
Der quotal konsolidierte Umsatz der Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen
GmbH (SWI) ging im Geschäftsjahr 2006/07 von 91 auf 85 Mio Euro (– 7 %)
zurück. Ausschlaggebend hierfür war der Rückgang im Wärme- und Gasgeschäft, der durch höhere Umsätze im Strom- und Dienstleistungsgeschäft
nicht kompensiert werden konnte. Das quotale EBIT verringerte sich im Geschäftsjahresvergleich um 3 auf 7 Mio Euro.
SWI hat im Berichtsjahr einen langfristigen Gasliefervertrag mit einem bedeutenden Großkunden abgeschlossen. Mit Beginn der neuen Gaslieferungen im
Frühjahr 2008 (circa 1 Mrd kWh/a) wird dieser Kunde zu ihrem größten Einzelindustriekunden avancieren. Darüber hinaus wurden neue Strom- und Gasprodukte mit Laufzeitbindung im Privatkundenbereich sowie der Stromfonds
im Geschäftskundenbereich eingeführt. Ab Januar 2008 startet die strukturierte
Strombeschaffung mit der 24/7 Trading GmbH.
36
Der Umsatz der Köthen Energie GmbH sank im Berichtsjahr von 15 auf 11 Mio
Euro (– 27 %). Das EBIT halbierte sich auf 0,8 Mio Euro. Aufgrund der großen
Bedeutung des Gasgeschäfts wirkt sich der Witterungseffekt hier stärker aus
als bei anderen Beteiligungen. Im Contracting-Geschäft wurden sechs neue
Projekte hinzugewonnen.
Im Oktober 2006 hat unsere Beteiligung eine rund 3 Mio Euro teure Direktund Speicherleitung zum Anschluss an das europäische Gas-Fernleitungsnetz
in Betrieb genommen. Dadurch wurden die Bezugskosten optimiert und mit
zwei neuen Gaslieferanten gleichzeitig alternative Gasbezugsmöglichkeiten
geschaffen.
Darüber hinaus wurde im Berichtsjahr die Gründung einer eigenen Netzgesellschaft vorbereitet, die im Oktober 2007 ihre operative Tätigkeit aufnahm.
Stadtwerke Buchen GmbH & Co. KG
(Beteiligungsanteil 25,1 %)
Die Stadtwerke Buchen (SWB) haben im Geschäftsjahr 2006 (Bilanzstichtag
31. Dezember 2006) einen Umsatz von 24 Mio Euro (Vorjahr 22 Mio Euro) und
einen Jahresüberschuss von 1,6 Mio Euro (Vorjahr 1,5 Mio Euro) erzielt, der
uns in Höhe unseres Kapitalanteils als Beteiligungsertrag zugeflossen ist. Die
Gasversorgung ist mit einem Anteil von 39 % die umsatzstärkste Geschäftssparte von SWB, gefolgt von der Stromversorgung mit 32 %. Vor allem der
Ausbau der Photovoltaik hat dazu beigetragen, dass das Dienstleistungsgeschäft mittlerweile einen Umsatzanteil von 18 % erreicht und damit die
Wassersparte (11 %) überholt hat.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Ertragslage bedeutender Beteiligungen (Ausland)
Shared-Services-Gesellschaften
Tschechische Republik: MVV Energie CZ s.r.o., Prag
Shared-Services-Gesellschaften erfolgreich gestartet
Der Umsatz unseres tschechischen Teilkonzerns, der gegenwärtig acht Fernwärmegesellschaften und ein Dienstleistungsunternehmen umfasst, stieg im
Berichtsjahr um 14 auf 62 Mio Euro. Der Wärmeabsatz nahm gegenüber dem
Vorjahr um 12 % auf 0,8 Mrd kWh zu. Das EBIT lag trotz der milden Witterung
mit 5 Mio Euro auf Vorjahresniveau. Die ab Januar 2007 wirksamen Erlöse der
neuen Fernwärmegesellschaft Teplárna Liberec und dreier weiterer Fernwärmesysteme in benachbarten Städten, die über die 100 %-Tochter ENERGIE
Holding a.s. erworben wurden, konnten die witterungsbedingten Einbußen
ausgleichen. Mittlerweile ist die MVV Energie CZ zum viertgrößten Fernwärmeversorger in der Tschechischen Republik aufgestiegen.
Die 24/7 Netze GmbH mit Sitz in Mannheim hat sich seit ihrem Start am 1. Oktober 2006 im liberalisierten Strom- und Gasmarkt sehr gut positioniert. Das
erste Geschäftsjahr war geprägt vom Aufbau und der Integration der beiden
Netzgebiete Mannheim und Offenbach. Fast alle Stellen der Gesellschaft
konnten bereits mit hochqualifiziertem Personal, vorwiegend von MVV Energie
und EVO, besetzt werden.
Polen: MVV Polska Sp. z o.o., Warschau
In unserer polnischen Holdinggesellschaft MVV Polska Sp. z o.o., Warschau, sind
die Beteiligungen an den kommunalen Fernwärmegesellschaften in Szczecin
und Skarzysko-Kamienna sowie an zwei Dienstleistungsgesellschaften gebündelt. Die Beteiligung in Bydgoszcz wird seit Juli 2007 nicht mehr quotal,
sondern als Finanzbeteiligung in den Konzernabschluss einbezogen.
Im polnischen Teilkonzern ging der Wärmeabsatz aufgrund witterungsbedingter Absatzverluste im Vergleich zum Vorjahr um 17 % auf 1,0 Mrd kWh
zurück. Der Umsatz sank um 15 % auf 40 Mio Euro. Das operative Ergebnis
EBIT verbesserte sich von – 2,2 auf +1,3 Mio Euro. Das Vorjahresergebnis war
durch eine Impairment-Wertberichtigung bei einer Tochtergesellschaft negativ
beeinflusst.
Die 24/7 Trading GmbH mit Sitz in Mannheim spielt mit ihrer strategischen
Positionierung als exklusive Energiehandelseinheit der MVV Energie Gruppe
eine zentrale Rolle bei unserer Energiebeschaffung und -vermarktung auf
dem Großhandelsmarkt. Im Frühjahr 2007 wurde die Geschäftstätigkeit sowohl
mit zahlreichen Handelspartnern auf der Basis von Standardrahmenverträgen
als auch am Spot- und Terminmarkt der Strombörse EEX aufgenommen. Auch
der Handel mit Erdgas wurde erfolgreich gestartet.
Die 24/7 Metering GmbH mit Sitz in Offenbach hat im ersten Geschäftsjahr nach
ihrer Gründung im Wesentlichen Leistungen für konzernverbundene Unternehmen, wie zum Beispiel 24/7 Netze GmbH, MVV Umwelt GmbH und 24/7 United
Billing GmbH, erbracht. Die Gesellschaft arbeitet derzeit an Konzepten zur
Erschließung externer Kundengruppen und an innovativen Metering-Projekten.
Die 24/7 IT-Services GmbH mit Sitz in Kiel realisiert die IT-Strategie unseres
Konzerns und baut das Geschäft im Drittmarkt aus. Sie wird sich in den nächsten
Jahren zum proaktiven IT-Servicecenter weiterentwickeln.
Die 24/7 United Billing GmbH mit Sitz in Offenbach betreut als Abrechnungsgesellschaft inzwischen über 1,1 Millionen Kundenverträge, unter anderem für die
MVV Energie, die EVO und die Stadtwerke Kiel. Die Gesellschaft liegt unter den
verbundfreien Unternehmen in diesem Segment auf Platz eins. Gemeinsam
mit der MVV Energiedienstleistungen GmbH plant sie den verstärkten Einstieg
in die Nebenkostenabrechnung der Wohnungswirtschaft. Bereits heute werden
von ihr die Nebenkosten für rund 30 000 Wohnungen abgerechnet.
Die MVV Energie hat zum 1. Juli 2007 als weitere Shared-Service-Gesellschaft
die 24/7 Insurance Services GmbH mit Sitz in Mannheim gegründet. Rückwirkend
zum 1. Oktober 2007 hat die Stadtwerke Kiel AG einen Anteil von 14 % erworben. Sie betreut zunächst das Versicherungsportfolio der MVV Energie AG
und wird ab Geschäftsjahr 2007/08 weitere Konzerngesellschaften betreuen.
37
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Bilanzstruktur
in Mio Euro, Anteile in %
3600
76
3200
28
75
27
2800
2400
42
43
30
30
2000
1600
1200
800
24
25
400
Aktiva
Passiva
Langfristige
Eigenkapital
Vermögenswerte
Langfristige Schulden
Kurzfristige
Kurzfristige Schulden
Vermögenswerte
0
06 /07
Aktiva
06 /07
Passiva
05 /06
Aktiva
05 /06
Passiva
Vermögens- und Finanzlage
Konzernabschluss nach IFRS
Vermögens- und Kapitalstruktur
Die im Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe nach den International
Financial Reporting Standards (IFRS) angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen bis auf einige Neuregelungen, die für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2006 verpflichtend vorgeschrieben sind, weitgehend
denen des Konzernabschlusses zum 30. September 2006. Zu weiteren Informationen verweisen wir auf die ausführlichen Erläuterungen zum Konzernabschluss 2006/07 ab Seite 76.
Die Bilanzsumme der MVV Energie Gruppe erhöhte sich gegenüber dem
30. September 2006 von 3,15 auf 3,28 Mrd Euro (+ 4 %).
Auf der Aktivseite haben die Langfristigen Vermögenswerte mit + 5 % auf
2,48 Mrd Euro stärker zugenommen als die Kurzfristigen Vermögenswerte
mit + 1% auf 799 Mio Euro.
Innerhalb der Langfristigen Vermögenswerte stiegen die immateriellen Vermögenswerte um 5% auf 325 Mio Euro. Die Zunahme beruht in erster Linie auf Erstkonsolidierungseffekten im Berichtsjahr.
38
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Der größte Teil der Langfristigen Vermögenswerte entfiel auf Sachanlagen,
deren Wert sich durch Investitionen, Zugänge und Abschreibungen im Saldo um
4% auf 1,94 Mrd Euro erhöhte. Auch hier stammte die Zunahme hauptsächlich
aus Erstkonsolidierungseffekten. Der hohe Anteil von 59% der Sachanlagen an
der Bilanzsumme zeigt die Anlagenintensität und den hohen Kapitaleinsatz.
Die at-equity bilanzierte Beteiligung Energy Innovations Portfolio AG & Co.
KGaA, Mannheim, (15 Mio Euro) wurde aufgrund der Verkaufsabsicht gemäß
den Regelungen des IFRS 5 in die kurzfristigen Vermögenswerte unter der
Bilanzposition „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ umgegliedert.
Insgesamt stieg der Wert der Übrigen Finanzanlagen von im Vorjahr 134 auf
166 Mio Euro zum 30. September 2007. Hiervon entfallen 20 Mio Euro auf
den geänderten Ausweis der Beteiligung in Bydgoszcz als Finanzbeteiligung.
Darüber hinaus sind in dieser Position Anteile an nicht konsolidierten Beteiligungen sowie Ausleihungen und Wertpapiere ausgewiesen. Einzelheiten zu
den Veränderungen des Konsolidierungskreises sind in den Erläuterungen
zum Konzernabschluss dargestellt. Bei den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten haben sich vor allem die nach IAS 39 (2004) zu bilanzierenden
Energiehandelsderivate und die Zunahme der positiven Marktwerte dieser
Energiehandelsgeschäfte ausgewirkt, die wir im Berichtsjahr erstmalig getrennt nach langfristig und kurzfristig ausweisen.
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
30. September 2007 bei 115 Mio Euro (Vorjahr 105 Mio Euro). Die im Oktober
2007 durchgeführte Kapitalerhöhung wirkt sich erst im laufenden Geschäftsjahr 2007/08 aus.
Die Langfristigen Schulden stiegen gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres
vor allem infolge höherer Rückstellungen und Finanzschulden um knapp 1% auf
1,38 Mrd Euro. Die höheren Rückstellungen resultieren hauptsächlich aus Erstkonsolidierungseffekten und Rückstellungen für Altersteilzeit, die im Rahmen des
sozialverträglichen Personalabbaus und Interessenausgleichs gebildet wurden.
Die passiven latenten Steuerverbindlichkeiten verringerten sich gegenüber dem
Vorjahr um 45 auf 159 Mio Euro; ihnen standen nur vergleichsweise geringe
aktive latente Steuern von 3 Mio Euro (Vorjahr 19 Mio Euro) gegenüber. Im
Konzernabschluss 2006/07 nach IFRS wurden die latenten Steuern aller inländischen Gesellschaften erstmalig mit dem niedrigeren Steuersatz von 30 %
(Vorjahr 39 %) entsprechend dem Unternehmenssteuerreformgesetz 2008
bewertet. Die nach IAS 12 „Ertragsteuern“ verpflichtende Bilanzierung von
aktiven und passiven latenten Steuern zeigt die erwarteten Ansprüche
beziehungsweise Schulden gegenüber der Finanzverwaltung. Der abgesenkte
Steuersatz führt zu erwarteten Steuerersparnissen, die nach IFRS bereits im
Konzernabschluss 2006/07 abzubilden sind.
Die Entwicklung der Kurzfristigen Vermögenswerte wurde maßgeblich durch
höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestimmt. Verantwortlich
hierfür waren hauptsächlich höhere Abgrenzungsbeträge für die am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und abgerechneten Energie- und Wasserverkäufe
sowie die deutliche Mengenausweitung im bundesweiten Stromvertrieb. Die
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegen mit 430 Mio Euro allerdings
deutlich unter dem im Zwischenabschluss zum 1. Halbjahr 2006/07 ausgewiesenen Wert von 548 Mio Euro. Bei den Steuerforderungen wirkt sich
aus, dass die MVV Energie AG seit dem 1. Oktober 2006 umsatzsteuerliche
Organträgerin für andere Gesellschaften der MVV Energie Gruppe ist.
Die Kurzfristigen Schulden erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf
987 Mio Euro. Verantwortlich für die Zunahme waren höhere sonstige Rückstellungen und gestiegene Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Die kurzfristigen Finanzschulden verringerten sich um 49 Mio Euro (– 12 %) auf
368 Mio Euro. Bei den langfristigen und kurzfristigen Anderen Verbindlichkeiten wurde die Entwicklung durch die erstmals getrennte Bilanzierung der
Energiehandelsgeschäfte nach IAS 39 (2004) in lang- und kurzfristig beeinflusst.
Auf der Passivseite ist das Eigenkapital stärker gestiegen als die Verbindlichkeiten.
Das Eigenkapital der MVV Energie Gruppe nahm um 77 Mio Euro (+ 9%) auf
914 Mio Euro zu. Der Anstieg stammt überwiegend aus dem verbesserten
Jahresergebnis. Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital lagen am
Die Langfristigen Vermögenswerte sind durch Eigenkapital und langfristig zur
Verfügung stehendes Fremdkapital zu 92 % gedeckt (Vorjahr 93 %).
Die MVV Energie Gruppe wies zum 30. September 2007 eine im Branchenvergleich angemessene Eigenkapitalquote von 27,9 % (Vorjahr 26,5%) aus.
39
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Investitionen der MVV Energie Gruppe 1
im Geschäftsjahr 2006 / 2007
1
165 Mio Euro
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene
Immobilien
Umwelt
34 Mio Euro
Dienstleistungen
30 Mio Euro
■
■
Kerngeschäft
101 Mio Euro
■
Hohe Investitionen in Wachstumsgeschäftsfelder
Das Investitionsvolumen hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 219 auf 255 Mio
Euro erhöht (+ 16%). In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen flossen
165 Mio Euro (Vorjahr 190 Mio Euro), in den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen und in übrige Finanzanlagen 90 Mio Euro (Vorjahr 29 Mio Euro). Der Anstieg der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen resultierte insbesondere aus Investitionen in die
Wachstumssegmente Umwelt und Dienstleistungen.
Im Segment Umwelt lagen die Investitionsschwerpunkte im Bau der zweiten
Linie der thermischen Restmüllverwertungsanlage Leuna (Leuna II) sowie in
vorbereitenden Maßnahmen zum Neubau des Müllkessels 6 in der Müllverbrennungsanlage Mannheim. Im Segment Dienstleistungen betrafen die
Investitionen in erster Linie den Bau des Industriekraftwerks Korbach auf der
Basis von Ersatzbrennstoffen, das ab Mitte 2008 den Produktionsstandort der
Continental AG mit Prozessdampf und Strom beliefern wird.
In den Kerngeschäftsfeldern zielten die Investitionen vor allem auf die Optimierung der Versorgungsanlagen und Verteilernetze. Im Teilkonzern Kiel
wurde der Bau einer dritten Gaskaverne fortgeführt. Unsere Beteiligungsgesellschaft Köthen Energie GmbH kann nach Inbetriebnahme der neuen
Direktleitung nun Erdgas aus dem europäischen Verbundnetz beziehen und
hat damit ihre Flexibilität in der Erdgasbeschaffung deutlich verbessert. Die
40
Investitionen im Bereich gemeinsamer Anlagen umfassen vor allem die Revitalisierung des Verwaltungshochhauses der zentralen Geschäftsniederlassung
der MVV Energie AG in Mannheim.
Die Investitionen in Finanzanlagen betrafen in erster Linie den Erwerb neuer
Beteiligungsgesellschaften im Energiedienstleistungsgeschäft, den Erwerb
einer 70%-Beteiligung an dem tschechischen Fernwärmeunternehmen Teplárna
Liberec und an drei weiteren Fernwärmesystemen in benachbarten Städten
über die 100 %-Tochter ENERGIE Holding a.s..
Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Herkunft und Verwendung der Geldströme
in den beiden Geschäftsjahren 2006/07 und 2005/06 und findet sich in ausführlicher Form im Konzernabschluss auf der Seite 74 dieses Geschäftsberichts.
Der Cashflow nach DVFA/SG stieg im Vergleich zum Vorjahr von 246 Mio
Euro um 23 auf 269 Mio Euro. Die Zunahme ist hauptsächlich auf den höheren
Jahresüberschuss 2006/07 zurückzuführen, der durch geringere Abschreibungen
und einen geringeren Saldo aus sonstigen zahlungsunwirksamen Erträgen
und Aufwendungen zum Teil kompensiert wurde.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Investitionen
der MVV Energie Gruppe 1
in Mio Euro
2006 / 2007
2005 / 2006
% Vorjahr
Strom
22
18
+ 22
Wärme
28
19
+ 47
Gas
19
22
– 14
Wasser
12
12
—
Dienstleistungen
30
18
+ 67
– 58
Umwelt
34
81
Sonstiges
20
20
—
165
190
– 13
1
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene
Immobilien
Finanzlage und Finanzmanagement
Dem stand ein noch stärker gestiegener Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit um 146 auf 284 Mio Euro gegenüber. Die Hauptursache für den
niedrigen Vorjahreswert war eine starke Erhöhung des Working Capital.
Nach Abzug der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und
als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien von 165 Mio Euro (Vorjahr 190 Mio
Euro) errechnet sich im Berichtsjahr ein positiver Free Cashflow von 119 Mio Euro
gegenüber einem negativen Free Cashflow im Vorjahr von – 52 Mio Euro. Vom
Mittelabfluss für Investitionen entfielen 78 Mio Euro (Vorjahr 108 Mio Euro) auf
Erweiterungs- oder Wachstumsinvestitionen, die erst in den Folgejahren zu
Mittelzuflüssen führen werden.
Die Zunahme des negativen Cashflow aus der Investitionstätigkeit von –187
auf – 211 Mio Euro resultiert vor allem aus einem höheren Mittelabfluss für
den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Beteiligungsunternehmen.
Die MVV Energie verfolgt eine Finanzpolitik, die ihr weitreichende finanzielle
Flexibilität bietet und jederzeitigen Zugang zu kurz- und langfristigen Finanzquellen ermöglicht. Die wesentliche Finanzierungsquelle ist der Mittelzufluss
aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der sich im Vergleich zum Vorjahr um
146 auf 284 Mio Euro erhöht hat. Darüber hinaus verfügen die MVV Energie AG
und andere Gesellschaften der Unternehmensgruppe über bilaterale Kreditlinien.
Zum Bilanzstichtag 30. September 2007 verfügte die MVV Energie Gruppe
über einen Finanzmittelbestand (flüssige Mittel) von 100 Mio Euro (Vorjahr
119 Mio Euro). Unsere Unternehmensgruppe verfügt damit über ausreichend
Mittel, um ihren Liquiditätsbedarf abzudecken.
Die Kurzfristigen und Langfristigen Finanzschulden verringerten sich im Vergleich
zum Vorjahr von 1,43 auf 1,41 Mrd Euro. Die Nettofinanzschulden der MVV
Energie Gruppe (Finanzschulden abzüglich flüssige Mittel) lagen am Ende des
Geschäftsjahres 2006/07 mit 1,31 Mrd Euro auf Vorjahresniveau.
Nach hohen Mittelabflüssen für Kredittilgung und Dividendenzahlung verbleibt im Berichtsjahr ein negativer Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
von – 93 Mio Euro. Im Vorjahr war ein Mittelzufluss von 41 Mio Euro vor allem
aufgrund der Kapitalerhöhung zu verzeichnen.
Die MVV Energie AG führt für sich und acht weitere Unternehmen der MVV
Energie Gruppe einen Cash Pool. In dieser Funktion beschafft und sichert sie
sowohl ihre eigene Liquidität als auch die Finanzmittel der dem Cash Pool angeschlossenen Beteiligungsgesellschaften einschließlich des für Investitionen
benötigten Kapitals.
41
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Personalstand zum Bilanzstichtag
2006 / 2007
2005 / 2006
+/– Vorjahr
MVV Energie AG 1
1 559
1 569
– 10
Voll konsolidierte Beteiligungen
3 765
3 156
+ 609
MVV Energie AG mit
voll konsolidierten Beteiligungen
5 324
4 725
+ 599
Quotal konsolidierte Beteiligungen
1 031
1 562
– 531
MVV Energie Gruppe 2
6 355
6 287
+ 68
39
51
– 12
6 394
6 338
+ 56
Fremdpersonal im MHKW Mannheim
Grundzüge des Vergütungssystems
von Vorstand und Aufsichtsrat
1
Einschließlich 55 Mitarbeiter der MVV RHE AG (Vorjahr 59)
2
Darunter 431 Auszubildende (Vorjahr 314)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Entwicklung der Mitarbeiterzahlen
Die Grundzüge des Vergütungssystems sowie die Angaben zu den Bezügen der
Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2006/07 haben
wir im Vergütungsbericht zusammengefasst. Er berücksichtigt die Regelungen
des Handelsgesetzbuchs (HGB) in der durch das Vorstandsvergütungsoffenlegungsgesetz (VorstOG) geänderten Fassung sowie die Empfehlungen des
Corporate Governance Kodex. Die Vorstandsmitglieder der MVV Energie AG
sind zugleich Vorstände der Konzerngesellschaft MVV RHE AG und der Vorstandsvorsitzende ist zugleich auch als Geschäftsführer der MVV GmbH tätig.
Die hierauf entfallenden Vergütungen werden von der MVV Energie AG ausgezahlt und mit den anderen Gesellschaften verrechnet.
Für seine Tätigkeit erhält der Vorstand eine Gesamtvergütung, die in eine fixe
und variable Komponente eingeteilt ist. Die Vergütungen des Vorstands und des
Aufsichtrats sind im Vergütungsbericht dargestellt, der Teil des auf den Seiten
16 bis 18 veröffentlichten Corporate Governance Berichts ist. Er ist Bestandteil
des Konzernlageberichts. Auf eine zusätzliche Darstellung an dieser Stelle
wurde daher verzichtet.
42
Im Geschäftsjahr 2006/07 hat die Beschäftigtenzahl in der MVV Energie
Gruppe um 56 auf 6 394 leicht zugenommen. Die Zunahme resultiert hauptsächlich aus neu konsolidierten Gesellschaften im Energiedienstleistungsgeschäft, insbesondere der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH &
Co. KG (IGS), der DECON Deutsche Energie Consult Ingenieurgesellschaft mbH
und der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG. Weitere
Beschäftigte kamen durch die neu erworbenen Fernwärmegesellschaften in
der Tschechischen Republik hinzu.
Der Zukauf dieser neuen Gesellschaften kompensierte auch den Rückgang
der Zahl der Beschäftigten durch die Änderung der Konsolidierungsform der
polnischen Beteiligung KPEC in Bydgoszcz. Diese führte dazu, dass die circa
500 Beschäftigten der entkonsolidierten Gesellschaft nicht mehr im Personalbestand der MVV Energie Gruppe erfasst werden.
Der Personalrückgang bei der MVV Energie AG sowie den voll konsolidierten
Beteiligungen Kiel und Offenbach resultiert aus der Umsetzung von Effizienzsteigerungsprogrammen.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe
Stand 30. 9.
7000
6 000
5 000
4 000
3 000
2 000
Beteiligungen Ausland: 1 088 Mitarbeiter (Vorjahr 1 383)
1 000
0
Beteiligungen Deutschland: 3 708 Mitarbeiter (Vorjahr 3 335)
MVV Energie AG: 1 559 Mitarbeiter (Vorjahr 1 569)
02/03 03/04 04 /05 05 /06 06 /07
Leistungsorientierte Erfolgsbeteiligung in der
MVV Energie AG
Kostensenkungsprogramme werden an vielen
Standorten umgesetzt
Im Berichtsjahr wurde für die Beschäftigten der Gesellschaften am Standort
Mannheim (MVV Energie AG, MVV RHE AG, MVV Umwelt GmbH und MVV
Energiedienstleistungen GmbH) ein neues variables Vergütungssystem eingeführt. Die Ausschüttungssumme für die variable Vergütung bemisst sich ab
dem Geschäftsjahr 2006/07 auch in Abhängigkeit von Ergebniskomponenten
(ROCE und Jahresüberschuss nach Fremdanteilen). Erstmals werden für die
Arbeitnehmer die gleichen Kriterien wie für die Vorstände und Bereichsleiter
herangezogen. Die Vergütung erhöhte sich im Rahmen der Tarifverhandlungen
rückwirkend zum 1. Oktober 2006 um 2,7 %. Gleichzeitig wurde der Manteltarifvertrag deutlich verschlankt. Darüber hinaus wurden kostensenkende
Maßnahmen vereinbart.
Am Standort Mannheim haben wir das Effizienzsteigerungsprogramm
„FOKUS“ im Verwaltungsbereich weiter umgesetzt. Bis zum Bilanzstichtag
30. September 2007 konnten 159 Stellen sozialverträglich abgebaut werden.
Dem Projekt „Optimierung betrieblicher Prozesse“, das zum 1. Januar 2007
umgesetzt wurde, folgte im technischen Bereich in einem nächsten Schritt
die Zusammenführung der Bereiche Betriebsführung und Engineering.
Auch bei der Stadtwerke Kiel AG wurde als Antwort auf die veränderten
gesetzlichen Rahmenbedingungen der regulierten Märkte in einem Projekt
„SWK 2015“ Maßnahmen erarbeitet, die das Unternehmen zukunftsweisend
aufstellen. Die im April 2007 geschlossene Betriebsvereinbarung regelt den
sozialverträglichen Personalabbau auf 1041 Beschäftigte bis zum 30. September
2009. Gleichzeitig konnte der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen für
weitere zweieinhalb Jahre bis Mitte 2013 verlängert werden.
43
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Familien- und Gesundheitspolitik im Unternehmen
Bei den Stadtwerken Solingen wurde im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogamms „IMPULS“ aus der flächendeckenden Analyse- und Bewertungsphase ein Konzept mit 145 Effizienzsteigerungsmaßnahmen, geänderten
Arbeitsabläufen und neuen Arbeitsinstrumenten erarbeitet. Die Verhandlungen
mit dem Betriebsrat über die zu realisierenden Maßnahmen sollen zeitnah
aufgenommen werden.
Personalentwicklung
Die Aus- und Weiterbildung hat in der MVV Energie Gruppe einen hohen
Stellenwert. Wir stellen uns weiterhin unserer gesellschaftspolitischen Verantwortung zur Entwicklung von jungen qualifizierten Fachkräften, was in
den hohen Ausbildungszahlen zum Ausdruck kommt.
Wir starten erneut ein nun weiterentwickeltes Management Development
Programm mit neuen Themen für Führungskräfte der MVV Energie Gruppe.
Damit wollen wir auch den Austausch zwischen den Führungskräften aus
den verschiedenen Unternehmen fördern. Dem gleichen Ziel dient das parallel
entwickelte Programm „Das Netzwerk leben“. Im Rahmen dieses Austauschprogramms sollen sich die Beschäftigten der einzelnen Standorte besser kennen
lernen, ihre Zusammenarbeit intensivieren und die Schnittstellen optimieren.
Das neue Programm „E-venture“ stellt einen Förderpool für die gesamte
MVV Energie Gruppe dar. Wir wollen damit Nachwuchskräfte, die über
Führungspotenzial und Mobilitätsbereitschaft verfügen, halten, fördern und
weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, verantwortungsvolle Positionen mit internen Kräften zu besetzen.
44
Unsere bewährten Instrumente der betrieblich geförderten Kinderbetreuung
und das Lebensarbeitszeitkonto werden in der MVV Energie AG aktiv genutzt.
Am Standort Mannheim gibt es für Führungskräfte die Möglichkeit, sich
einem Gesundheitscheck zu unterziehen. Außerdem bieten wir Mitarbeitern
ein neu entwickeltes Gesundheitsmanagement an. Darin enthalten sind
unter anderem Themen wie Ernährung, Sport und Medizin.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Gesellschaftliches Engagement
Verantwortung für morgen
Die MVV Energie Gruppe ist als größter deutscher börsennotierter Stadtwerke-Konzern eines der führenden Unternehmen im deutschen Energiemarkt.
Unser wirtschaftliches Handeln steht deshalb auch unter einer besonderen
gesellschaftlichen Verantwortung, der sich auch alle unsere Beteiligungsunternehmen an ihren jeweiligen Standorten bewusst sind.
Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftliche Verantwortung sind für uns zwei
Seiten ein und derselben Medaille: Profitables Wachstum, Nachhaltigkeit und
Zukunftsorientierung sind Kernbestandteile unserer Unternehmensphilosophie
und -strategie. Wir verstehen Corporate Social Responsibility als Herausforderung und Chance, unser wirtschaftliches und innovatives Potenzial nutzbringend
und zum Wohle der Menschen in unseren Regionen einzusetzen – als Versprechen nach außen, als Verpflichtung nach innen.
Die Unternehmen der MVV Energie Gruppe engagieren sich in allen maßgeblichen Bereichen des öffentlichen Lebens. Im Mittelpunkt steht dabei vor
allem die Förderung von Jugend- und Nachwuchsprojekten – und damit die
Verantwortung für morgen. Zu unserer gesellschaftlichen Verpflichtung
gehört es auch, jungen Menschen Ausbildungsplätze anzubieten und die
Arbeitsplätze unserer Beschäftigten zu sichern.
Die MVV Energie AG hat als eines der treibenden Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar im Berichtsjahr Sponsoringmittel in Höhe von rund 1,5 Mio
Euro vor allem in Mannheim, aber auch in der Region zur Verfügung gestellt.
Im Förderbereich Sport sind wir mit dem Deutschen Eishockey-Meister, den
Mannheimer Adlern, eine neue Partnerschaft eingegangen und unterstützen
auch deren Nachwuchsförderung, die Jung-Adler. Als Hauptsponsor der
Europameisterschaften der Springreiter im MVV-Reitstadion konnten wir im
August 2007 eine über Deutschland hinausgehende Öffentlichkeitswirkung
erzielen. Eine enge Kooperation besteht zudem mit den beiden Mannheimer
Fußball-Traditionsvereinen SV Waldhof und VfR Mannheim. Gemeinsam mit
dem Nationaltheater Mannheim wurde von uns die bundesweit viel beachtete
„Junge Oper“ aufgebaut. Im Wissenschafts- und Bildungsbereich arbeiten
wir eng mit der Universität und der Fachhochschule Mannheim zusammen.
Mit unserem Sponsoringfonds ermöglichen wir jedes Jahr rund 70 Vereinen
und Institutionen die Umsetzung ihrer beispielhaften Projekte.
Die Energieversorgung Offenbach AG bleibt Hauptsponsor des FußballZweitligisten und Traditionsclubs Offenbacher Kickers. Daneben engagiert
sich die EVO als Hauptsponsor für die Leichtathletik-Gemeinschaft Seligenstadt,
die das Landesleistungszentrum für Sprint und Hürden in Hessen betreibt. Der
mit 50 000 Euro dotierte Wettbewerb der EVO für Kunstschaffende besteht
bereits das zweite Jahr.
Aus ihrem Verständnis als Motor des Wirtschaftsstandorts Kiel fördert die
Stadtwerke Kiel AG Sozial-, Kultur- und Sportinitiativen. Herausragend ist
dabei die Organisation des Segelprojekts Camp 24sieben, aber auch die
Förderung der Forschung am Leibnitz-Institut für Meereswissenschaften an der
Universität Kiel und am Institut für Geowissenschaften der Christian-AlbrechtsUniversität.
Die Stadtwerke Ingolstadt GmbH unterstützt neben dem Profisport gezielt
auch den Breitensport und engagiert sich auf kultureller Ebene unter anderem
bei den Ingolstädter Jazztagen. Darüber hinaus fördert sie im Bereich erneuerbarer Energien den Aufbau des „Kompetenzzentrums Solartechnik“ der Fachhochschule Ingolstadt.
Das besondere Engagement der Stadtwerke Solingen GmbH für ihre Stadt
zeigte sich unter anderem bei einem Benefizkonzert der Bergischen Symphoniker
zu Gunsten des Kunstvereins Solingen e.V. im Wasserwerk der Stadtwerke.
Die Köthen Energie GmbH unterstützt erfolgreich die Arbeit des Arbeitskreises Wirtschaft-Schule im Landkreis Köthen.
45
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Umweltschutz
Unser Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit
Wachsende Bedeutung des Klimaschutzes im
Dienstleistungsgeschäft
Der Klimaschutz und der sorgsame Umgang mit den begrenzten natürlichen
Ressourcen werden in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Die
Unternehmen der MVV Energie Gruppe leisten durch den Einsatz und die
kontinuierliche Weiterentwicklung von energieeffizienten sowie Ressourcen
und Umwelt schonenden Konzepten, Technologien und Verfahren, durch eine
verstärkte Nutzung regenerativer Energien und durch das Angebot von Ökostromprodukten einen bedeutenden Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit.
Das Thema Klimaschutz und die damit verbundene verstärkte Nutzung regenerativer Energien und effizienter Technologien gewinnen auch in unserem
Energiedienstleistungsgeschäft an Bedeutung. Durch den Betrieb von Biomasseheizwerken und Biomasseheizkraftwerken sowie durch die Modernisierung veralteter Anlagen, die Nutzung der vorhandenen Einsparpotenziale und
eine effiziente Betriebsführung schonen wir darüber hinaus die natürlichen
Ressourcen der herkömmlichen Energieträger und tragen zu einer effizienten
Energieversorgung bei.
Vermeidung von CO2-Emissionen
Im Rahmen der dezentralen Energieerzeugung für große Industriestandorte
planen wir vermehrt den Einsatz von Ersatzbrennstoffen (EBS) als geeignete
Alternative zu den Primärenergieträgern Erdgas, Kohle und Öl. In Gersthofen
bauen wir ein EBS-Kraftwerk, das den dort ansässigen Industriepark mit den
benötigten Energien versorgen wird. Ein zweites EBS-Kraftwerk, das Prozessdampf und Wärme liefern soll, wird für die Continental AG in Korbach gebaut. Dieses Werk allein wird jährlich 8 200 Tonnen CO2 einsparen.
Die MVV Energie Gruppe trägt mit ihren drei Müllverbrennungsanlagen, drei
Biomassekraftwerken sowie 24 kleineren dezentralen Biomasseheizwerken und
Biomasseheizkraftwerken jährlich insgesamt zu einer Vermeidung von 407 000
Tonnen CO 2 bei. Unsere Müllheizkraftwerke (MHKW) in Mannheim, Leuna und
Offenbach verfügen über modernste Technik und mehrstufige Rauchgasreinigungsanlagen. Wir nutzen die Müllverbrennung zur Wärmeerzeugung und
gewinnen teilweise im Ressourcen schonenden Verfahren der Kraft-WärmeKopplung aus Abfällen gleichzeitig Prozessdampf und Strom. Im Bereich der
erneuerbaren Energien trägt die MVV Umwelt GmbH als einer der Marktführer
bei der Stromerzeugung aus Biomasse mit ihren Biomassekraftwerken in Mannheim, Königs Wusterhausen und Flörsheim-Wicker zur CO 2-Entlastung bei.
Jährlich werden allein in den drei Biomassekraftwerken rund 260 000 Tonnen
CO 2 im Vergleich zu der Stromerzeugung in herkömmlichen Kraftwerken vermieden. Die 17. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz stellt die
weltweit höchsten Anforderungen an die Reinheit der Abgase bei der Verbrennung von Abfällen, denen unsere modernen Anlagen gerecht werden.
Für die GBG Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Mannheim haben wir
im Berichtsjahr auf Wohnhäusern in Mannheim vier Photovoltaik-Anlagen
mit insgesamt 66 kW installiert.
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Mitteleinsatz für Umweltschutzmaßnahmen
Das Geschäftsfeld MVV Umwelt GmbH investierte im Berichtsjahr rund 27 Mio
Euro in Umweltschutzmaßnahmen, davon 94 % zur Abfallbeseitigung und
6 % zur Luftreinigung. Die Aufwendungen für Umweltschutzmaßnahmen im
laufenden Betrieb betrugen im Geschäftsjahr 2006/07 rund 38 Mio Euro.
Davon entfielen 56 % auf Abfallbeseitigung, 43 % auf Luftreinhaltung und
1% auf Gewässerschutz.
46
Die MVV Energie Gruppe setzt ihren Kurs des nachhaltigen wertorientierten
Wachstums fort. Auf die Veränderungen und den weiter steigenden Wettbewerb auf den Energiemärkten ist unsere Unternehmensgruppe gut vorbereitet.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Nachtragsbericht
RheinEnergie AG erwirbt 16,1 % der Anteile
Durch das Stadtwerke-Netzwerk und die Shared-Services-Gesellschaften
kann unsere Unternehmensgruppe Größenvorteile nutzen und ihre spezifischen
Kosten senken. Parallel zu unseren Maßnahmen zur Steigerung von Effizienz
und Profitabilität setzen wir unsere Wachstumsprojekte um und investieren in
Geschäftsfelder, in denen positive Wertbeiträge erwirtschaftet werden können.
Damit stärken wir die Ertrags- und Kapitalkraft der MVV Energie Gruppe.
Auch die strategische Partnerschaft mit der RheinEnergie AG, Köln, bietet
neue Perspektiven und Chancen.
Die Stadt Mannheim hat am 12. Juni 2007 beschlossen, 16,1% ihrer bisher mittelbar gehaltenen 66,2 % Anteile an der MVV Energie AG an die RheinEnergie
AG, Köln, zu verkaufen. Das Bundeskartellamt genehmigte den Anteilserwerb
am 2. August 2007. Die RheinEnergie AG hat die Aktien am 11. Oktober 2007
erworben. Mit der RheinEnergie AG wurde ein strategischer Partner gefunden,
mit dem wir die wert- und wachstumsorientierte Unternehmenspolitik der
MVV Energie AG weiterentwickeln können.
Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt
Der Vorstand der MVV Energie AG fasste am 11. Oktober 2007 mit Zustimmung
des Aufsichtsrats den Beschluss, von der ihm in der Satzung eingeräumten
Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals Gebrauch zu machen.
Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe
Die Hauptversammlung 2005 der MVV Energie AG hatte den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 39,0 Mio Euro, dies
entsprach etwa 30% des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals,
zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I). Nach der Kapitalerhöhung um knapp
10% zum 15. November 2005 durch Ausgabe von 5,0 Millionen neuen Aktien
im Wege eines Accelerated Bookbuildings am Kapitalmarkt verblieb noch ein
genehmigtes Kapital von 18,2 %.
Die Hauptversammlung 2006 hatte den Vorstand der MVV Energie AG
ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft im Rahmen eines Belegschaftsaktienprogramms aus dem Genehmigten
Kapital II bis zum 9. März 2011 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre durch Ausgabe neuer Aktien einmalig oder mehrmals um bis zu 3,4 Mio
Euro zu erhöhen; dies entsprach 2,4 % des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals. Von dieser Ermächtigung machte der Vorstand am
20. September 2006 Gebrauch. Durch Ausgabe von 63 290 neuen Aktien
wurde das Grundkapital um 0,11 % oder 162 Tsd Euro erhöht.
Im Zuge der Kapitalerhöhung wurde das Grundkapital der MVV Energie AG
aus dem zur Verfügung stehenden genehmigten Kapital durch die Ausgabe von
10,1 Millionen neuen Aktien gegen Bareinlagen mit Bezugsrecht der Aktionäre
um 25,96 auf 168,72 Mio Euro erhöht (+ 18,2 %). Die Anzahl der Stückaktien
stieg durch die Kapitalerhöhung von 55,8 auf 65,9 Millionen. Die neuen Aktien
verbriefen die gleichen Rechte wie die bestehenden Aktien und sind ab dem
1. Oktober 2006 gewinnberechtigt.
Den Aktionären wurden die neuen Aktien im Verhältnis 11: 2 zum Bezugspreis
von 22,50 Euro je Aktie angeboten. Der Abschlag vom Referenzkurs (29,85 Euro)
betrug damit 7,35 Euro oder 24,6 %. Die Aktionäre konnten ihre Bezugsrechte
in der Zeit vom 16. bis einschließlich 30. Oktober 2007 ausüben. Im Zusammenhang mit dem Angebot der neuen Aktien hat in der Zeit vom 16. bis einschließlich 26. Oktober 2007 ein börslicher Bezugsrechtshandel stattgefunden. Die
neuen Aktien wurden erstmals am 31. Oktober 2007 im amtlichen Markt an den
Wertpapierbörsen in Frankfurt am Main (Prime Standard) und Stuttgart notiert.
Die MVV Energie AG beabsichtigt, den Erlös aus der Kapitalerhöhung von
rund 228 Mio Euro zur Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie zum Ausbau
des Stadtwerke-Netzwerks und für gezielte Investitionen in die Wachstumsbereiche Umwelt und Energiedienstleistungen zu verwenden, um dort weiter
nachhaltig profitabel zu wachsen.
47
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Risikobericht
Strategische Risiken
Eine kontinuierliche und verlässliche Steuerung von potenziellen Risiken und
Chancen sehen wir als Basis für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Dabei gilt es, sowohl potenzielle Risiken als auch Chancen zu identifizieren
und das Risiko-/Chancen-Profil unserer Geschäftstätigkeit zu optimieren. In der
MVV Energie Gruppe erreichen wir dies durch ein systematisches und konzernweites Risikomanagementsystem, das integraler Bestandteil der Unternehmensführung im Konzern ist.
Die Richtlinien zum Umgang mit Risiken haben wir in unserem vom Vorstand
verabschiedeten Risikomanagementhandbuch festgelegt und dokumentieren
diese Standards in einem Limithandbuch. Es dient zur Festlegung und Freigabe
von Risikokennziffern. Diese Handbücher geben allen Gesellschaften und Beteiligungen im In- und Ausland konzernweit geltende, verbindliche Regelungen
vor. Den Vorstandsmitgliedern wird üblicherweise monatlich und dem Aufsichtsrat quartalsweise berichtet. Im Falle besonderer Dringlichkeit wird der
Aufsichtsrat über den Vorstand umgehend informiert.
Die Sensitivität unseres Risikofrüherkennungssystems ist so gewählt, dass wir
potenziell bestandsgefährdende Risiken auf Konzern- und Gesellschaftsebene
sehr früh erkennen können. Durch einen intensiven Abgleich der aktuellen
Risikoeinschätzungen mit unseren Plan- und Prognosedaten erzielen wir eine
große Informationsdichte, die zum effizienten Controlling unser Unternehmensgruppe beiträgt. Die Beurteilung des Risikofrüherkennungssystems ist Gegenstand der jährlichen Prüfung durch die interne Revision und den Wirtschaftsprüfer.
Wir unterscheiden im Rahmen unserer Risikoaggregation sechs wesentliche
Risikofelder. Diese können sowohl auf unsere Geschäftsentwicklung als auch
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Einfluss haben. Witterungsrisiken
und gesetzliche/regulatorische Risiken stellen die größten exogenen Einflussfaktoren für den Geschäftserfolg der MVV Energie Gruppe dar.
48
Als strategisches Risiko stufen wir die Gefährdung unserer Ergebnisziele
infolge unzureichender Ausrichtung des Konzerns auf das politische, ökonomische, technologische, soziale und ökologische Umfeld ein.
Aus unserer Ausrichtung auf weiteres Wachstum ergibt sich, dass in der MVV
Energie Gruppe strategische Risiken durch unzutreffende strategische Beurteilungen entstehen können. Hierzu zählen Erwartungen im Hinblick auf
Stadtwerke-Beteiligungen, Übernahmen von Gesellschaften, Joint Ventures,
Allianzen, Desinvestitionen, Projekte sowie die Entwicklung neuer Märkte
und Technologien. Wir haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, um solche
Risiken zu minimieren. Die Umsetzung der strategischen Vorgaben des Vorstands prüft und überwacht der Fachbereich Konzernstrategie. Außerdem
haben wir einen Investitionsausschuss aus Mitgliedern verschiedener Fachabteilungen, der Neuinvestitionen prüft. Erst nach Genehmigung durch dieses
Gremium werden die Investitionen getätigt.
Gesetzliche Risiken
Zu den gesetzlichen Risiken gehören rechtliche und regulatorische Risiken,
die einen negativen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der MVV Energie
Gruppe haben können. Unsere Konzernrechtsabteilung begrenzt zentral
rechtliche Risiken, die aus regulatorischen Auflagen oder behördlichen Verfügungen sowie aus Gerichtsprozessen, durch ungünstige oder nicht durchsetzbare Verträge oder aus Lieferverpflichtungen und Produkthaftung entstehen
können. Die inhaltlich korrekte Abfassung von Verträgen und die Prozessführung sowie allgemein die Sicherstellung rechtmäßigen Verhaltens des Unternehmens unterliegen ebenfalls zentral dieser Abteilung.
Zu den regulatorischen Risiken gehören die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen einer verstärkten Netzregulierung. Dies betrifft zunächst die Höhe der
Netznutzungsentgelte, die von den Netzbetreibern für die Netznutzung
erhoben werden. Sie unterliegen einer Genehmigungspflicht durch die
Regulierungsbehörden. Die bisher gegenüber Gesellschaften der MVV Energie
Gruppe ergangenen Bescheide der Regulierungsbehörden haben zu einer
Reduzierung der beantragten Netznutzungsentgelte geführt. Ab 2009 wird
es eine Anreizregulierung geben, die sukzessive eine weitere Reduzierung der
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Preisrisiken
Netznutzungsentgelte zur Folge haben kann. Die Einschätzung der zukünftigen
Entwicklung der Entgeltbescheide der Bundesnetzagentur und damit der Entgeltentwicklung ist daher mit entsprechenden Risiken behaftet.
Wir beobachten diese Entwicklungen genau und analysieren dabei unsere
Handlungsoptionen. Unsere aktive Beteiligung am energiepolitischen Meinungsbildungsprozess und unser Engagement auf politischer Ebene hinsichtlich der
weiteren Ausgestaltung des Regulierungssystems dienen dazu, den zukünftigen
Regulierungsrisiken frühzeitig und adäquat zu begegnen.
Finanzierungsrisiken
Die Finanzierungsrisiken der MVV Energie Gruppe umfassen Liquiditäts-,
Zinsänderungs- und Währungsrisiken, wobei letztere bei uns nur eine geringe
Rolle spielen. Unsere Erläuterungen zum Konzernabschluss geben auf den
Seiten 85 und 86 Informationen zur Währungsumrechnung.
Zur Optimierung unserer Liquiditätsposition und Zinsänderungsrisiken wenden
wir einen konzerninternen Finanzausgleich (Cash Pooling) an, da wir damit
rechnen, das Zinsergebnis auf diese Weise positiv beeinflussen zu können.
Indem wir unsere Transaktionen auf Banken und Handelspartner mit hoher
Bonität und auf Geschäftsvorgänge beschränken, die sich innerhalb festgelegter Limits bewegen, minimieren wir unsere Kreditrisiken.
Die Preise für fossile Primärenergieträger (zum Beispiel Kohle, Gas, Öl) unterlagen in der Vergangenheit erheblichen Schwankungen. Auch in Zukunft ist
damit zu rechnen, dass die Preise auf den Energiemärkten volatil bleiben. Die
Preisänderungen resultieren dabei hauptsächlich aus sich ändernden Förderkosten, Frachtraten sowie der Angebots- (Rohstoffverknappung) und Nachfragesituation auf dem Weltmarkt (erhöhter Energiebedarf in wirtschaftlich
expandierenden Ländern wie beispielsweise China). Auch können sich Mengenrisiken sowie regulatorische und politische Einflüsse auf die Entwicklung der
Preise auswirken.
Die entstehenden Preisrisiken werden in der MVV Energie Gruppe zentral
über die 24/7 Trading GmbH begrenzt. Sie optimiert im Rahmen der Portfoliosteuerung unsere Strom-, CO2-, Gas- und Kohlepositionen. Zur Minimierung
von Preisrisiken setzt die MVV Energie AG derivative Instrumente ein. Die
Preisrisiken können in den verschiedenen Energiemärkten für Strom, Kohle,
Gas und CO2 , aber auch in den Finanzmärkten durch Zinsänderungsrisiken
bei der Finanzierung unserer Geschäftstätigkeit entstehen. Wir tätigen Derivate
ausschließlich mit Handelspartnern bester Bonität und nur zum Zwecke der
Absicherung von Grundgeschäften.
Mengenrisiken
Erfahrungsgemäß wird in den ersten beiden Quartalen des Geschäftsjahres
(Oktober bis März) ein wesentlicher Teil des Jahresumsatzes in den Geschäftsfeldern Gas und Fernwärme erzielt. Die abgesetzten Gas- und Fernwärmemengen
hängen direkt von den Witterungsbedingungen in den Wintermonaten ab.
Ein sehr milder Winter kann vertriebsseitig das Gesamtjahresergebnis der
Segmente empfindlich beeinträchtigen.
Des Weiteren können Mengenrisiken auf der Vertriebsseite durch den verstärkten Wettbewerb in liberalisierten Märkten, aber auch auf der Beschaffungsseite aufgrund von Lieferengpässen entstehen. Um diese Mengenrisiken zu reduzieren, nutzen wir die Instrumente des Energiehandels und
arbeiten an der Konzeption neuer, wettbewerbsfähiger Produkte.
49
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Prognosebericht
Operative Risiken
Entwicklung der Gesamtwirtschaft und Branche
Im Risikofeld operative Risiken erfassen wir IT-Risiken, Betriebs-, Organisations-,
Personal- und Sicherheitsrisiken. In dieser Risikokategorie können insbesondere
Störungen der Erzeugungsanlagen oder Verteilernetze der Gruppe durch
Bedienfehler, unsachgemäße Wartung, Unglücksfälle, externe Einflüsse oder
höhere Gewalt so signifikant sein, dass es zu Beeinträchtigungen des Betriebsablaufs oder Unterbrechungen der Betriebstätigkeit kommen kann.
Trotz der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten erweist sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland nach Ansicht der Wirtschaftsforschungsinstitute in deren am 18. Oktober 2007 veröffentlichten Herbstgutachten als
unerwartet stabil. Für 2007 rechnen die Institute mit einem Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts von 2,6% und für 2008 von 2,2%. Als tragende Stützen
der Konjunkturentwicklung im kommenden Jahr werden die Exportwirtschaft
und der private Verbrauch in Deutschland gesehen.
Die damit verbundenen Risiken werden durch einen entsprechenden Versicherungsschutz und große Aufmerksamkeit hinsichtlich des Projekt- und
Qualitätsmanagements begrenzt. Haftungsrisiken decken wir durch Haftpflichtversicherungen. Eigenschäden sind unter anderem durch Feuer- und Maschinenversicherungen zum Neuwert versichert, IT-Risiken begegnen wir durch hohe
Sicherheitsanforderungen und ein eigenes Ausweichrechenzentrum. Um
unsere Unternehmensziele zu erreichen, benötigen wir zudem qualifizierte
Mitarbeiter und Führungskräfte. Mit Personalentwicklungsprogrammen fördern
wir Mitarbeiter und qualifizieren sie auf allen Ebenen kontinuierlich weiter.
Wir schätzen daher das Risiko, dass bei Austritten für Schlüsselpositionen
kein entsprechender Ersatz gefunden werden kann, als gering ein.
Das Unternehmensergebnis der MVV Energie Gruppe wird jedoch grundsätzlich weniger von konjunkturellen Einflüssen als vielmehr vom Witterungsverlauf
geprägt.
Wir gehen davon aus, dass sich der Wettbewerb in der Energiebranche verschärfen wird. Durch die zweite Kostengenehmigungsrunde der Regulierungsbehörden wird sich der bereits gestiegene Kostendruck im Geschäftsjahr
2007/08 erhöhen. Die anspruchsvollen Effizienzvorgaben durch die am 1. Januar
2009 beginnende Anreizregulierung werden von den Netzbetreibern und
Stadtwerken zukünftig noch höhere Anstrengungen auf der Erlös- und Kostenseite fordern.
Gesamtrisiko
Die Gesamtbeurteilung unserer gegenwärtigen Risiko- und Chancensituation
durch den Vorstand hat ergeben, dass es für Risiken, die den Fortbestand des
Unternehmens im Berichtszeitraum gefährdet haben oder über diesen hinaus gefährden könnten, keine Anhaltspunkte gab oder gibt. Über unsere
Chancen informieren wir im Prognosebericht auf den folgenden Seiten.
50
Ausrichtung des Unternehmens in den kommenden zwei
Geschäftsjahren
Unseren Kurs des profitablen Wachstums werden wir konsequent fortsetzen.
Die weitere Integration der in- und ausländischen Beteiligungen sowie der
angestrebte weitere Ausbau unseres Stadtwerke-Netzwerks zielen auf die
Nutzung von Synergiepotenzialen. Zudem konzentrieren wir uns im Kerngeschäft weiterhin auf die Verbesserung der Geschäftsprozesse und Strukturen
sowie auf die kontinuierliche Senkung unserer Kosten. Darüber hinaus wollen
wir sowohl organisch als auch durch Akquisitionen und neue Investitionen in
unseren erfolgreichen Geschäftsfeldern Umwelt und Energiedienstleistungen
wachsen.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Künftige Absatzmärkte im Kerngeschäft
Gute Marktchancen im Umweltgeschäft
Die MVV Energie Gruppe ist mit den Gesellschaften ihres Stadtwerke-Netzwerks in den wichtigen Ballungsräumen und Wirtschaftszentren Rhein-Neckar,
Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Norddeutschland, Süddeutschland sowie im Großraum Berlin gut positioniert. Die Markt- und Vertriebsorientierung unserer
Unternehmensgruppe werden wir unter der Leitung des neuen Vertriebsvorstands weiter stärken.
Im Umweltgeschäft, in dem unsere Biomasse- und Müllverbrennungsaktivitäten zusammengefasst sind, sehen wir weiterhin gute Chancen für Wert
steigerndes nachhaltiges Wachstum. Nach der offiziellen Inbetriebnahme der
zweiten Linie der thermischen Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungs-Anlage (TREA) in Leuna im September 2007 nimmt die MVV Energie
Gruppe mit einer Gesamtkapazität von rund 1,6 Mio Tonnen Abfall pro Jahr
eine Spitzenposition auf dem deutschen Markt für thermische Abfallverwertung ein.
Im Privatkundenbereich liegt unsere Stärke in einer traditionell engen Kundenbindung in unseren lokalen und regionalen Absatzmärkten. Wir werden diese
gute Wettbewerbsposition durch attraktive Produkte und Serviceangebote
sowie durch wettbewerbsfähige Preise sichern und ausbauen. Derzeit arbeiten
wir in unserer Unternehmensgruppe intensiv an einem bundesweiten Stromprodukt für Privatkunden. Damit wollen wir auch hier die Chancen des in Gang
kommenden Wettbewerbs nutzen.
Im überregionalen Geschäft mit Industrie- und Gewerbekunden sehen wir mit
unserem Produkt „Stromfonds“ weiteres Wachstumspotenzial im deutschen
Strommarkt. Unser Vorteil liegt in der bundesweiten Präsenz durch Vertriebskooperationen innerhalb unseres Stadtwerke-Netzwerks. Wir werden die
Zahl unserer Außendienstmitarbeiter deutlich aufstocken, um die Möglichkeiten in diesem Markt zu nutzen.
Wir erwarten, unsere thermischen Abfallverwertungsanlagen an allen Standorten im Geschäftsjahr 2007/08 – und durch langfristige Lieferverträge auch
darüber hinaus – in Vollauslastung betreiben zu können. Mit dem Bau des
neuen Müllkessels 6 am Standort Mannheim, der künftig zwei ältere Müllkessel ersetzen soll, werden die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit
des MHKW weiter steigen. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2009 geplant.
Im Umweltsegment wollen wir unsere starke Marktposition durch Akquisitionen und Kooperationen sowohl horizontal als auch vertikal sichern und
nach Möglichkeit noch weiter ausbauen.
Verbesserte Marktposition im Energiedienstleistungsgeschäft
In der Tschechischen Republik und in Polen liegen die Herausforderungen
darin, diese Auslandsmärkte auf ihre Wachstumspotenziale zu untersuchen.
Wir werden dort investieren, wo sich für uns Chancen bieten und kontinuierlich unsere Effizienz verbessern. Die Tschechische Republik hat sich für uns
nach der Übernahme von vier Fernwärmenetzen im Norden des Landes zum
wichtigsten Auslandsmarkt entwickelt. Nach dem erfolgreichen Abschluss
der Neustrukturierung der MVV Energie CZ s.r.o. wollen wir hier unseren
Marktanteil jetzt konsequent ausbauen.
Unsere Strategie, die Kunden mit energieeffizienten Konzepten ganzheitlich
und nachhaltig zu entlasten, wird vom Markt gut aufgenommen. Der Klimaschutz sowie die damit verbundene verstärkte Nutzung regenerativer Energien
und effektiver Technologien gewinnen in unserem Energiedienstleistungsgeschäft stark an Bedeutung.
Im Bereich Kommunale Lösungen sehen wir – als zunehmend gefragter Partner
von Städten, Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen – für unser vielschichtiges Angebotsportfolio weiterhin gute Marktchancen. Auch unsere
jüngsten Akquisitionen und Markterfolge in den Bereichen Industrial Solutions
und Immobilien Versorgung bilden eine hervorragende Basis, das Wachstum
im Dienstleistungssegment profitabel auszubauen.
51
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernlagebericht
Shared-Services-Gesellschaften schaffen Synergien
Die sechs Shared-Services-Gesellschaften der MVV Energie Gruppe sind aufgrund einer Vielzahl von Leistungsbeziehungen untereinander und zu den
jeweiligen Mutterhäusern wichtige Bindeglieder in unserem StadtwerkeNetzwerk. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung unserer
Konzernziele. Die Bündelung von Know-how und ein einheitlicher Marktauftritt
schaffen Synergien, die sich nach Beendigung der Aufbauphase in Kostensenkungen niederschlagen werden.
Das unternehmerische Konzept sieht den gemeinsamen Aufbau eines kommunal geführten Stadtwerke-Netzwerks in Deutschland vor, an dessen Spitze
als Integrationsplattform die RheinEnergie AG und die MVV Energie AG
stehen werden. Die konsortialvertraglichen Regelungen stellen sicher, dass
die MVV Energie AG an ihrem bisherigen erfolgreichen Kurs als unabhängiges,
selbstständiges Unternehmen mit einem kommunalen Mehrheitsaktionär
festhalten kann.
Konsolidierung im Stadtwerke-Markt zu erwarten
Voraussichtliche Entwicklung wichtiger Ertrags- und
Aufwandsposten
Der zunehmende Wettbewerb sowie der verstärkte Druck durch die Netzregulierung und die zukünftige Anreizregulierung werden im StadtwerkeMarkt zu weiteren Konsolidierungen führen.
Wir sehen in dem erwarteten Strukturwandel für unsere Unternehmensgruppe
mehr Chancen als Risiken. Als einziger börsennotierter Energieversorger mit
einem starken kommunalen Hintergrund ist unsere Unternehmensgruppe für
deutsche Stadtwerke, die einen Investor suchen, interessant. Wir sehen uns
aufgrund der Erfolge bei der Weiterentwicklung unserer Stadtwerke-Beteiligungen und der kartellrechtlichen Beschränkungen für die großen Verbundunternehmen sowohl regional als auch überregional in einer guten Position,
bei etwaigen Unternehmensverkäufen zum Zuge zu kommen.
Partnerschaft mit RheinEnergie AG, Köln, eröffnet neue
strategische Perspektiven
Die zukünftige Zusammenarbeit mit der RheinEnergie AG, Köln, eröffnet
unserer Unternehmensgruppe neue interessante strategische Perspektiven.
Sie bietet uns zusätzliches Potenzial, unsere Werthaltigkeit im sich wandelnden
Energiemarkt zu steigern. Die Energiebeschaffung und -erzeugung und
andere Aufgaben, für die Größe ausschlaggebend ist, können gemeinsam
besser und günstiger bewältigt werden. Die Kooperation der Mannheimer
und Kölner Energieversorger wird eine Signalwirkung auf andere Kommunen
und deren Stadtwerke haben, und sie ist offen für weitere Partner.
52
Unseren Umsatz (ohne Energiesteuern) wollen wir im Geschäftsjahr 2007/08
gegenüber 2006/07 von 2,3 auf 2,6 Mrd Euro steigern. Wesentlich hierzu
beitragen werden der deutschlandweite Ausbau des Stromvertriebs sowie
höhere Umsätze in den Segmenten Umwelt und Dienstleistungen. Für die
Segmente Wärme und Gas erwarten wir bei normalem Witterungsverlauf
höhere Absatzmengen im Heizenergiegeschäft als im Geschäftsjahr 2006/07.
Dem stehen in Mannheim wettbewerbsbedingte Einbußen im Gas-Weiterverteilergeschäft gegenüber. Bei den Stadtwerken Ingolstadt und im Teilkonzern
Kiel werden neue Lieferverträge mit Großkunden zu einem höheren Strom- und
Gasabsatz führen.
Auf der Beschaffungsseite erwarten wir weiter steigende Energiebezugskosten. Bei den Energiepreisen auf den internationalen Märkten rechnen wir
nicht mit einer nachhaltigen Trendwende. Mit dem neuen Netzzugangsmodell, das seit Oktober 2007 in Kraft ist, wollen wir unser Erdgas-Beschaffungsportfolio verbreitern.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wollen wir gegenüber dem
nachhaltigen EBIT 2006/07 ohne Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften (199 Mio Euro) im Geschäftsjahr 2007/08 – einen normalen Witterungsverlauf in der Heizperiode 2007/08 vorausgesetzt – zweistellig steigern.
Im Umweltsegment wird sich die Inbetriebnahme von Leuna II erstmals
ganzjährig positiv auswirken. Darüber hinaus stützen wir unsere Ergebnisplanung auf wachsende Ergebnisbeiträge im Dienstleistungssegment und auf
die positive Wirkung aus den bereits eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Erwartete Finanzlage
Künftige Forschung und Entwicklung:
Weiterentwicklung energieeffizienter Verfahren
Der Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung der MVV Energie AG im Oktober
2007 von 228 Mio Euro ermöglicht uns bei einer Eigenkapitalquote von 25 %
unter Berücksichtigung der Hebelwirkung des so genannten Leverage-Effekts
aus der Fremdfinanzierung ein Investitionsvolumen von rund 1 Mrd Euro.
Die politischen Forderungen nach Klimaschutz und effizienter Nutzung fossiler
Energieträger eröffnen unserer Unternehmensgruppe interessante Perspektiven
auf neue Formen einer effizienten Energieversorgung und auf innovative Produkte und Dienstleistungen.
In der Kapitalflussrechnung rechnen wir für die Geschäftsjahre 2007/08 und
2008/09 mit einem kontinuierlichen Anstieg des Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit wird durch die
Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2007/08 ansteigen.
Wir entwickeln in unserer Unternehmensgruppe Ressourcen schonende Verfahren sowie energieeffiziente Konzepte und Technologien, die in der Energieversorgung, in der thermischen Abfallverwertung und im Energiedienstleistungsgeschäft unserer Gesellschaften vermehrt zum Einsatz kommen.
Im Geschäftsjahr 2007/08 sind Investitionen in Sachanlagen von 198 Mio Euro
und in 2008/09 von 268 Mio Euro geplant. Die größten Investitionsprojekte
liegen unserer Wachstumsstrategie gemäß in den Segmenten Umwelt und
Dienstleistungen. Im Umweltsegment dominiert der Bau des Müllkessels 6 im
MHKW Mannheim. Im Segment Dienstleistungen zählen der Bau von Ersatzbrennstoffanlagen in Korbach und Gersthofen sowie weitere Akquisitions- und
Investitionsprojekte in den Bereichen Industrieparks und Wohnungswirtschaft
zu den Investitionsschwerpunkten.
Im Geschäftsjahr 2007/08 werden wir auf Basis der positiven Erfahrungen
des Praxistests mit den Geräten des Typs WhisperGen weitere Hausenergieanlagen in unseren Gasversorgungsgebieten installieren. Ferner werden wir
Regelung und Steuerung der dezentralen Hausenergieanlagen weiterentwickeln, um einerseits die Integration der Anlagen in bestehende Energiesysteme zu optimieren und andererseits die Energieeffizienz weiter zu steigern.
Wir werden an unserer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik festhalten. Der
Vorstand beabsichtigt, dem Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2006/07 für die
Hauptversammlung am 14. März 2008 erneut eine Dividende von 0,80 Euro
je Aktie vorzuschlagen.
Der in Zusammenarbeit mit anderen Stadtwerken und Unternehmen der
Region entwickelte Wärmeatlas Rhein-Neckar zeigt das Potenzial für hocheffiziente Wärmeversorgung auf und bietet gute Perspektiven für den Ausbau
der umweltfreundlichen und Ressourcen schonenden Heizenergie durch die
Kraft-Wärme-Kopplung.
Wir sehen Risiken und Chancen unverändert
Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung
der Unternehmensgruppe
Die Datenbasis, auf der unsere Prognosen für das kommende Geschäftsjahr
getroffen wurden, stammt aus dem Reportingprozess für Risiken und Chancen
der MVV Energie Gruppe. Für Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens
im Berichtszeitraum hätten gefährden können oder zukünftig gefährden
könnten, gab oder gibt es weiterhin keine Anhaltspunkte. Zu unseren im
Risikobericht 2006/07 ab Seite 48 aufgeführten sechs Risikokategorien (strategische Risiken, gesetzliche Risiken, Finanzierungsrisiken, Preisrisiken, Mengenrisiken und operative Risiken) sind keine weiteren Risiken hinzugekommen.
Das Geschäftsjahr 2007/08 wird insgesamt geprägt sein von einem weiter
steigenden Kosten- und Wettbewerbsdruck. Im Mittelpunkt steht für den
Vorstand der weitere Ausbau des profitablen Wachstums sowohl im Kerngeschäft als auch in den Wachstumsbereichen Umwelt und Energiedienstleistungen. Mit der Kapitalerhöhung vom Oktober 2007 haben wir uns hierfür
eine solide Grundlage geschaffen. Wir begrüßen die Partnerschaft und die
zukünftige Zusammenarbeit mit der RheinEnergie AG, Köln. Sie eröffnet uns
neue interessante Perspektiven und Chancen.
53
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Geschäftssegmente
Wie kann man Salz tanzen lassen oder warum stehen die Haare zu Berge, wenn man einen Luftballon an ihnen reibt?
Wie und warum sich die Dinge verändern, lernen bereits die Kleinsten im „Labor“ von Clown Jörn Birkhahn. Sie experimentieren mit Pipette und Plastiklöffel und lernen spielerisch das Geschehen in der Welt verstehen. Die MVV Energie geht den
Weg des Kindergartenlabors mit, um Veränderungen, Wandel und Fortschritt für unseren Nachwuchs erlebbar zu machen.
54
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Geschäftssegmente
55
Segment Strom
57
Segment Wärme
59
Segment Gas
61
Segment Wasser
62
Segment Dienstleistungen
66
Segment Umwelt
v = Veränderung
Veränderung, Wandel, Fortschritt. Der Energiemarkt bewegt sich mit rasanter Geschwindigkeit. In diesem Takt
vorne dabei zu sein und die notwendigen Verbesserungen mit Elan anzupacken ist unser Ziel. Und das gilt für
Innovationen auf allen Ebenen, sei es die Unternehmenskultur, deren Wandel wir aktiv begleiten, oder die Verbesserung unserer Organisationsstruktur, mit der wir Synergieeffekte erzielen. Die Bildung unserer Shared-ServicesGesellschaften beispielsweise hat Arbeitsabläufe, Zuständigkeiten und Gewohnheiten völlig verändert. Doch das
Ergebnis kann sich sehen lassen: Zahlreiche neue Perspektiven haben sich eröffnet, insbesondere bei der
Erschließung externer Kundengruppen.
ssulhcsban reznoK
etnemgesstfähcseG
thcirebegaln reznoK
eränoitkA eresnu nA
etnemgesstfähcseG
mortS tnemgeS
55
emräW tnemgeS
75
saG tnemgeS
95
ressaW tnemgeS
16
negnutsieltsneiD tnemgeS
26
tlewmU tnemgeS
66
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v
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An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Segment Strom
Umsatz Strom
in Mio Euro
1200
1
Umsatz aus proprietärem Stromhandel netto, d. h. nur mit der
1000
realisierten Rohmarge
800
600
400
200
Beteiligungen
MVV Energie AG
0
1
1
02/03 03/04 04/05 05/06 06/07
1
Die MVV Energie Gruppe hat sich im wettbewerbsintensiven deutschen Strommarkt gut behauptet.
Überdurchschnittliches Mengenwachstum
Moderate Preispolitik
Im Stromsegment, das heißt ohne die im Umwelt- und Dienstleistungssegment
ausgewiesenen Lieferungen aus der Stromerzeugung in Müllheizkraftwerken,
Biomassekraftwerken und Biomasseheizkraftwerken, wuchs unser Stromabsatz
um 19 % auf 23,7 Mrd kWh.
Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern hat die MVV Energie AG ihre seit
1. Oktober 2006 geltenden Stromtarife bis auf die zum 1. Januar 2007 weitergegebene Mehrwertsteuererhöhung im Geschäftsjahr 2006/07 nicht erhöht.
Wir wollen mit einer moderaten Preispolitik unsere Position im zunehmend
wettbewerbsintensiven Privatkundenmarkt stärken. Auch die im Oktober
2007 von der MVV Energie AG in Mannheim und deren Beteiligungen in Kiel,
Solingen und Offenbach angekündigten Preiserhöhungen liegen weit unter
denen anderer Unternehmen der Energiebranche.
Das kräftige Mengenwachstum resultiert zum einen aus dem Stromgroßhandelsund Weiterverteilergeschäft, das 58 % des gesamten Segmentabsatzes ausmacht. Hier stiegen die Absatzmengen um 35%. Zum anderen konnten wir aber
auch im Endkundengeschäft mit einem Absatzplus von 2 % ein beachtliches
Mengenwachstum im wettbewerbsintensiven Strommarkt erzielen. Im Vergleich dazu ist der Stromverbrauch in Deutschland nach Angaben des neuen
Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) von Januar bis Juli
2007 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 0,5 % gesunken.
Gebündelte Handelstätigkeit
Wir haben die enge Zusammenarbeit unserer Unternehmensgruppe im Stromhandel im Geschäftsjahr 2006/07 auch organisatorisch durch die Gründung
einer gemeinsamen Handelsgesellschaft umgesetzt. Die 24/7 Trading GmbH, in
der sämtliche Energiehandelsgeschäfte unserer Unternehmensgruppe gebündelt
sind, hat im Frühjahr 2007 ihre operative Geschäftstätigkeit in vollem Umfang
aufgenommen.
55
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Geschäftssegmente
Stromabsatz
der MVV Energie Gruppe 1
in Mio kWh
Stromgroßhandel
(einschließlich Weiterverteiler) 2
2006 / 2007
2005 / 2006
13 864
10 274
+ 35
Geschäftskunden 2
7 867
7 625
+3
Privatkunden 2
1 982
2 046
–3
23 713
19 945
+ 19
1
Ohne Stromabsatz aus Umwelt und Dienstleistungen
2
Korrektur im Vorjahr
Erfolgreich im bundesweiten Stromvertrieb
Positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Das Mengenwachstum im Einzelhandels- oder Endkundenmarkt stammt in
erster Linie aus dem Industrie- und Gewerbekundengeschäft (Geschäftskunden).
In diesem Marktsegment konnten wir unsere Absatzmengen im bundesweiten Stromvertrieb kräftig steigern. Besonders erfolgreich hat sich das Konzept
der strukturierten Energiebeschaffung über die Stromfonds-Modelle CLASSIC
und HORIZONT mit der Option FLEX im Energiemarkt durchgesetzt. Unsere
Beteiligungen in Kiel, Offenbach, Ingolstadt und Köthen vermarkten inzwischen
ebenfalls aktiv die Stromfonds-Produkte in ihren Versorgungsgebieten.
Der Außenumsatz stieg nach Abzug der weiterverrechneten Stromsteuer im Vergleich zum Vorjahr um 113 Mio Euro auf 1,1 Mrd Euro (+ 12 %). Das Wachstum
resultiert vor allem aus höheren Handelsumsätzen und Mengensteigerungen
im bundesweiten Stromvertrieb.
Für das Kalenderjahr 2007 wurde eine Stromfonds-Menge von 2,0 Mrd kWh
und für 2008 sogar von 3,5 Mrd kWh akquiriert.
Alle Gesellschaften unseres Stadtwerke-Netzwerks sind bemüht, die Attraktivität
ihrer Stromprodukte für Privat- und Geschäftskunden durch Service-Leistungen
weiter auszubauen. Mit dem Ökostrom FUTURA erhalten die Kunden der
MVV Energie AG für einen geringen Aufpreis Strom aus 100 % ökologischen
Stromquellen. Darüber hinaus hat die MVV Energie AG ihre CLASSICA- und
FUTURA-Tarife um die Serviceangebote „Notfallservice Strom“ und „Hilfe bei
Geldnöten“ erweitert. Die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) bietet
ihren Stromkunden mit neuen Stromprodukten und zusätzlichen bedarfsorientierten Leistungen ohne Aufpreis einen besonderen Service. Mit der
konzernweiten Produktentwicklung und -vermarktung nutzen wir Synergien
und sparen Kosten.
56
% Vorjahr
Das operative Stromergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und
Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITDA) stieg im Vergleich
zum Vorjahr um 25 auf 77 Mio Euro, das operative Stromergebnis vor Zinsen
und Ertragsteuern (EBIT) sogar um 34 auf 54 Mio Euro.
Der stärkere Anstieg beim EBIT im Vergleich zum EBITDA beruht auf dem
Wegfall von anteiligen Impairment-Wertberichtigungen, die das Stromergebnis
im Vorjahr mit 9 Mio Euro belastet hatten. Ein weiterer Grund für die deutliche
Verbesserung bei beiden Ergebnisgrößen liegt in Bewertungseffekten bei den
Energiehandelsgeschäften nach IAS 39 (2004). Darüber hinaus haben wir
Kosteneinsparungen durch Effizienzsteigerungsmaßnahmen erzielt.
Diese positiven Effekte trugen dazu bei, die anteiligen Belastungen aus den
Personalrückstellungen an den Standorten Mannheim, Kiel und Solingen wie
auch die Margeneinbußen auszugleichen, die unsere Beteiligungen in Offenbach
und Solingen durch abgelehnte oder gekürzte Tarifpreisanträge verkraften
mussten.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Segment Wärme
Umsatz Wärme
in Mio Euro
280
240
200
160
120
80
40
Beteiligungen
MVV Energie AG
0
02/03 03/04 04/05 05/06 06/07
Das Wärmesegment ist gemessen am Umsatz und Ergebnisbeitrag (EBIT)
unser drittstärkstes Geschäftssegment.
Witterungsbedingte Mengeneinbußen
Dominierendes Fernwärmegeschäft
Die Absatzmengen in unserem Wärmesegment (ohne die im Umwelt- und
Dienstleistungssegment ausgewiesenen Fernwärme- und Dampfmengen)
sanken im Vergleich zum Vorjahr um 15 % auf 5,2 Mrd kWh. Ausschlaggebend für den kräftigen Mengenrückgang waren die außergewöhnlich milden
Temperaturen in der gesamten Heizperiode 2006/07, wodurch sich der Fernwärmebedarf unserer Kunden deutlich verminderte. Gemessen an den Gradtagszahlen, dem von uns verwendeten Indikator für den Heizenergiebedarf,
war es im Gesamtjahr 2006/07 jeweils um rund 20 % milder als im Vorjahr
und im langjährigen Mittel. Alle im Fernwärmegeschäft tätigen Gesellschaften
unserer Unternehmensgruppe mussten witterungsbedingte Absatzeinbußen
hinnehmen.
Vom gesamten Wärmeabsatz entfallen 98 % auf Fernwärme und 2 % auf das
Dampfgeschäft.
In der Fernwärmeversorgung dominiert das Endkundengeschäft mit Haushalts- und Geschäftskunden. Den negativen Mengeneffekten aus dem milden
Winterwetter standen Mengensteigerungen durch externes Wachstum im
tschechischen Fernwärmemarkt gegenüber. Zudem beginnt sich die Umstellung
im Stadtgebiet Kiel von Dampf auf Fernwärme auszuwirken.
Im Dampfgeschäft war die Entwicklung geprägt durch die sukzessive Verlagerung von Geschäftskundenverträgen von der MVV Energie AG auf die
MVV Umwelt GmbH (und damit auf das Umweltsegment).
57
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Geschäftssegmente
Wärmeabsatz
der MVV Energie Gruppe 1
in Mio kWh
2006 / 2007
2005 / 2006
% Vorjahr
– 17
1
Ohne Wärmeabsatz aus Umwelt und Dienstleistungen
Fernwärme
Weiterverteiler
591
712
Geschäftskunden
1 511
1 595
–5
Privatkunden
2 935
3 405
– 14
5 037
5 712
– 12
Dampf
Geschäftskunden
122
362
– 66
5 159
6 074
– 15
Wachstum im tschechischen Markt
Im tschechischen Teilkonzern MVV Energie CZ s.r.o., Prag, stiegen die Absatzmengen um 12 % auf 0,8 Mrd kWh. Der Hauptgrund für die positive Entwicklung waren Absatzmengen aus neu konsolidierten Fernwärme-Beteiligungen.
Diese neuen Mengen konnten die witterungsbedingten Einbußen überkompensieren.
Im polnischen Teilkonzern MVV Polska Sp. z o.o., Warschau, hingegen gingen
die Absatzmengen witterungsbedingt um 17 % auf 1,0 Mrd kWh zurück.
Das Wärmeergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITDA) sank im Vergleich
zum Vorjahr um 9 auf 72 Mio Euro und vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)
um 9 auf 42 Mio Euro. Der Ergebnisrückgang resultierte zu einem großen Teil
aus Margenrückgängen, die alle im Fernwärmegeschäft tätigen Gesellschaften
aufgrund der witterungsbedingt verringerten Absatzmengen zu verzeichnen
hatten. Darüber hinaus beeinflussten höhere Abschreibungen sowie anteilige
Personalrückstellungen an den Standorten Kiel und Mannheim das Wärmeergebnis. Dem stand ein positiver Effekt aus dem Wegfall der anteiligen Impairment-Belastungen im Vorjahr gegenüber.
Wärmeergebnis bleibt wichtige Ergebnisstütze
Der Wärmeumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 4 Mio Euro (– 1%) auf
272 Mio Euro. Ein Teil der witterungsbedingten Umsatzeinbußen konnte durch
externes Wachstum im tschechischen Teilkonzern kompensiert werden.
Vom Gesamtumsatz des Wärmesegments stammen 38 % (102 Mio Euro) aus
dem Auslandsgeschäft. Im tschechischen Teilkonzern stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 15 auf 62 Mio Euro; im polnischen Teilkonzern hingegen ging der Umsatz um 7 auf 40 Mio Euro zurück.
58
Vom Segment-EBIT vor Konsolidierung entfielen 43 % auf die Muttergesellschaft MVV Energie AG und 44 % auf inländische Beteiligungen. Im tschechischen Teilkonzern konnten die mengenbedingten Margeneinbußen durch
positive Erstkonsolidierungseffekte und Kosteneinsparungen nahezu wieder
aufgefangen werden.
Rund 59 % unseres Fernwärmeaufkommens stammen aus den Großkraftwerken Mannheim und Kiel, an denen die MVV Energie AG und die Stadtwerke Kiel AG mit Anteilen von 28 % beziehungsweise 50 % beteiligt sind.
Die Fernwärmeerzeugung erfolgt im Ressourcen schonenden und Emissionen
vermeidenden Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Segment Gas
Umsatz Gas
in Mio Euro
500
400
300
200
100
Beteiligungen
MVV Energie AG
0
02/03 03/04 04/05 05/06 06/07
Privatkundenmarkt stützt das Erdgasgeschäft
Die ungewöhnlich milden Witterungsbedingungen in der Heizperiode 2006/07
haben auch im Gassegment deutliche Spuren hinterlassen. Im Berichtsjahr
gingen die segmentbezogenen Absatzmengen unserer Unternehmensgruppe
(ohne die im Dienstleistungssegment ausgewiesenen Mengen aus ContractingGeschäften) im Vergleich zum Vorjahr um 21 % auf 9,0 Mrd kWh zurück. Das
Gassegment ist mit einem Anteil am Konzernumsatz von 15 % unser zweitstärkstes Geschäftssegment. Der Anteil am operativen Gesamtergebnis der
MVV Energie Gruppe vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) betrug 5 %.
Der Umsatz nach Abzug der Erdgassteuer sank um 23 % auf 342 Mio Euro.
Durch das milde Winterwetter hat sich der Erdgasabsatz zu Wärmezwecken bei
allen im Gasgeschäft tätigen Gesellschaften deutlich vermindert. Vom gesamten
Gasumsatz entfielen 49 % auf die MVV Energie AG und 51 % auf unsere
Beteiligungen in Kiel, Offenbach, Ingolstadt, Solingen und Köthen. Den größten
Anteil (47 %) des Gasumsatzes der Beteiligungsgesellschaften steuerte der
Teilkonzern Kiel bei.
Im Gasgeschäft entfielen 73 % unserer Absatzmengen auf Endkunden (Privatund Geschäftskunden). Der sich verstärkende Wettbewerb hat sich im Berichtsjahr bisher nur in geringem Maße auf unsere Kundenzahlen in diesem Segment
ausgewirkt. Der Mengenrückgang der Gasabgabe bei den Privatkunden
(– 22 %) war ausschließlich auf witterungsbedingte Ursachen zurückzuführen.
Der Mengenrückgang bei den Geschäftskunden (– 10 %) ist geringer ausgefallen als im Privatkundengeschäft, da die Beteiligung Ingolstadt Zuwächse im
Industriekundengeschäft aufwies.
Im Weiterverteilergeschäft (Mengenanteil 27%) mussten unsere Gesellschaften
zusätzlich zu den negativen Witterungseffekten zum Teil wettbewerbsbedingte
Mengeneinbußen hinnehmen. Im Weiterverteilergeschäft belieferte unsere Unternehmensgruppe im Berichtsjahr neun andere Gasversorgungsunternehmen.
59
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Gasabsatz
der MVV Energie Gruppe 1
in Mio kWh
Geschäftssegmente
2006 / 2007
2005 / 2006
% Vorjahr
Weiterverteiler
(einschließlich Gasgroßhandel)
2 436
3 434
– 29
Geschäftskunden
3 102
3 438
– 10
Privatkunden
3 418
4 406
– 22
8 956
11 278
– 21
Ohne Gasabsatz aus Dienstleistungen
Ergebniseinbußen durch milde Witterung
Optimierung des Beschaffungsportfolios
Die negativen Witterungseffekte beeinflussten auch die Ergebnisentwicklung.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITDA) ging gegenüber dem
Vorjahr um 28 auf 25 Mio Euro zurück. Das operative Ergebnis vor Zinsen und
Ertragsteuern (EBIT) sank im Vergleich zum Vorjahr um 20 auf 11 Mio Euro.
Sein geringerer Rückgang im Vergleich zum EBITDA resultiert aus dem Wegfall
der anteiligen Sonderbelastungen im Geschäftsjahr 2005/06 aus ImpairmentWertberichtigungen (8 Mio Euro).
Unsere Tochtergesellschaft 24/7 Trading GmbH hat als einer der ersten Akteure
den Börsenhandel für Erdgas an der Energiebörse EEX in Leipzig aufgenommen.
Wir erwarten, dass sich mit zunehmender Liquidität im Börsenhandel ein
transparenter Marktpreis bilden wird, der eine faire Grundlage für den Erdgashandel darstellt.
Der starke Ergebnisrückgang beruht hauptsächlich auf mengenbedingten
Margeneinbußen. Darüber hinaus hatten anteilige Belastungen durch Personalkostenrückstellungen und regulierungsbedingte Umsatzverluste einen negativen
Einfluss.
Unsere Gasbeschaffungspreise sind, wie auf dem deutschen Gasmarkt üblich,
weitgehend an die Heizölpreise gekoppelt. Im September 2007 erreichte der
Ölpreis weitere Rekordhöhen, wodurch sich einige unserer Gesellschaften zu
Preisanpassungen im neuen Geschäftsjahr 2007/08 gezwungen sahen. Da wir
einen Teil der Mehrkosten intern auffangen können, sind wir in der Lage, unsere
insgesamt moderate Preispolitik zu Gunsten unserer Kunden fortzusetzen.
60
1
Wir nutzen die Chancen auf dem deutschen Erdgasmarkt. Einige unserer Gesellschaften haben bereits neue und mit mehr Flexibilität ausgestattete Gasbezugsverträge mit jeweils verschiedenen Lieferanten abgeschlossen. Derzeit prüfen wir
die Möglichkeit einer gemeinsamen Erdgasbeschaffung durch alle Gesellschaften
unseres Stadtwerke-Netzwerks.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Segment Wasser
Umsatz Wasser
in Mio Euro
120
100
80
60
40
20
Beteiligungen
MVV Energie AG
0
02/03 03/04 04/05 05/06 06/07
Im Wassergeschäft hängt die Absatz- und Umsatzentwicklung in starkem Maße
von den Witterungsbedingungen der Sommermonate ab. Der Sommer 2007
war vor allem in den verbrauchsstarken Monaten Juni und Juli von häufigen
Niederschlägen gekennzeichnet, wohingegen der Sommer 2006 von einer lang
anhaltenden Schönwetterperiode geprägt war.
verteilergeschäft. Hier versorgt die MVV Energie Gruppe derzeit zehn andere
Wasserversorgungsunternehmen.
Als Folge dieser gegensätzlichen Witterungsverläufe ist der Wasserabsatz unserer
Unternehmensgruppe im Vergleich zum Vorjahr um 3% auf rund 55 Mio m3
gesunken. Der größte Teil des Mengenrückgangs war im 4. Quartal 2006/07
(Juli bis September 2007) zu verzeichnen.
Der Umsatz des Wassersegments verringerte sich in erster Linie mengenbedingt
um 3% auf 104 Mio Euro. Vom Segmentumsatz entfielen 48% auf die Muttergesellschaft MVV Energie AG und 52 % auf unsere Stadtwerke-Beteiligungen
Kiel, Offenbach und Solingen. Der Teilkonzern Kiel ist die umsatzstärkste Beteiligungsgesellschaft im Wassersegment. Die Energieversorgung Offenbach AG
(EVO) hat ihre Trinkwasserpreise zum 1. Juli 2007 gesenkt und damit ihre Kunden
an den erzielten Effizienzsteigerungen beteiligt. Der Umsatz des Wassersegments
entsprach 5 % des Gesamtumsatzes der MVV Energie Gruppe.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) machte im Berichtsjahr 9 % des Konzern-EBIT der MVV Energie Gruppe aus.
Hoher Anteil an Privatkunden
Rund 90 % unserer Wasserabgabe gehen direkt an Endkunden in 30 Städten
und Gemeinden, wobei auf das Privatkundengeschäft 82 % der gesamten
Wasserabgabe entfällt. Rund 10 % des Wasserabsatzes betrifft das Weiter-
Rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Abschreibungen
auf Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITDA) des Segments Wasser verringerte
sich von 33 auf 30 Mio Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) ging im Vergleich zum Vorjahr um 2 auf 19 Mio Euro zurück.
Dieser Ergebnisrückgang resultierte zum einen aus den Kostenstrukturen, die
61
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Geschäftssegmente
Wasserabsatz
der MVV Energie Gruppe 1
in Mio m3
2006 / 2007
2005 / 2006
% Vorjahr
Weiterverteiler
5,4
5,5
–2
Geschäftskunden
4,3
4,4
–2
Privatkunden
45,1
46,8
–4
54,8
56,7
–3
1
Ohne Wasserabsatz aus Dienstleistungen
Segment Dienstleistungen
im Wassergeschäft bei allen Gesellschaften durch einen hohen Fixkostenanteil
geprägt sind. Zum andern haben sich Sonderbelastungen aus anteiligen
Personalkostenrückstellungen an den Standorten Kiel und Mannheim sowie
Preissenkungen bei unserer Beteiligung Offenbach ausgewirkt.
Im Segment Dienstleistungen erzielten wir im Berichtsjahr beachtliche Fortschritte. Das Dienstleistungssegment der MVV Energie Gruppe umfasst zum
einen die Aktivitäten des Teilkonzerns MVV Energiedienstleistungen GmbH
sowie das Dienstleistungsgeschäft der Stadtwerke-Beteiligungen in Kiel, Offenbach, Ingolstadt und Köthen.
Hohe Trinkwasserqualität
Energiedienstleistungen auf Wachstumskurs
Die im Wassergeschäft tätigen Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe
gewährleisten in ihren jeweiligen Versorgungsgebieten einen hohen Qualitätsstandard für Trinkwasser und eine große Versorgungssicherheit. Wir gewinnen
das an unsere Kunden gelieferte Wasser überwiegend in eigenen Wasserwerken. Unsere Gewinnungs-, Aufbereitungs- und Verteileranlagen verfügen
über einen sehr hohen technischen Standard. In technisch ausgereiften Anlagen
findet eine sorgfältige Aufbereitung statt, damit das Wasser frisch und schadstofffrei zu den Kunden gelangt. Durch ein weit reichendes Gütemessnetz
und eigene Wasserlabore wird unsere Unternehmensgruppe den hohen
Anforderungen an die Wasserqualität gerecht. Die Versorgung der Bevölkerung
mit sauberem Trinkwasser ist durch die vorhandenen Wasserressourcen und
Wasserrechte sowie eine gute und nachhaltige Bewirtschaftung durch unsere
Gesellschaften langfristig gesichert.
62
Unsere Strategie im Energiedienstleistungsgeschäft, den Kunden mit effizienten
Konzepten ganzheitlich und nachhaltig zu entlasten, wurde vom Markt sehr gut
aufgenommen. Der Klimaschutz und die damit verbundene stärkere Nutzung
regenerativer Energien sowie energieeffizienter Technologien und Verfahren
gewinnen in unserem Dienstleistungsgeschäft ständig an Bedeutung.
Durch die erfolgreiche Akquisition neuer Gesellschaften haben wir unsere Marktposition deutlich verbessert und wichtige Weichen für nachhaltiges profitables
Wachstum gestellt.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Contracting: Energie- und Wasserabsatz
der MVV Energie Gruppe
2006 / 2007
2005 / 2006
% Vorjahr
Stromabsatz in Mio kWh
358
159
+ 125
Heizwasserabsatz in Mio kWh
295
165
+ 79
Dampfabsatz in Mio kWh
417
271
+ 54
Gasabsatz in Mio kWh
500
235
+ 113
Wasserabsatz in Mio m 3
1,3
1,2
+8
Starkes Umsatz- und Ergebniswachstum
Markterfolge in allen Zielgruppenfeldern
Im Dienstleistungssegment haben sich im Berichtsjahr unsere hohen Umsatzund Ergebniserwartungen erfüllt. Der Segmentumsatz stieg im Vergleich zum
Vorjahr um 114 auf 263 Mio Euro (+ 77 %). Das operative Segmentergebnis
vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr
von 12 auf 19 Mio Euro.
Im Bereich Kommunale Lösungen und Immobilen Versorgung haben wir im
Berichtsjahr 94 neue Aufträge mit einem Umsatzvolumen von 26 Mio Euro
akquiriert. Auf großes deutschlandweites Marktinteresse stoßen unsere energieeffizienten Contracting-Modelle und Biomasseprojekte. Die für die Stadt Weinheim gebaute Geothermie-Anlage fördert aus 1150 Metern Tiefe 65 Grad
warmes Wasser und erzeugt mit einer thermischen Leistung von 2,4 MW insgesamt 8 000 MWh Nutzwärme pro Jahr. Damit wird ein nahegelegenes
Erlebnisbad in den kommenden 15 Jahren mit regenerativ erzeugter Wärme
versorgt. Auch bei den Dienstleistungen rund um kommunale Entwicklung
und Planung haben wir zahlreiche Baulanderschließungsaufträge erhalten.
Der bedeutendste Auftrag ist die Projektsteuerung für das Naherholungsgebiet „Blaue Adria“, mit 130 Hektar eines der größten Erschließungsgebiete
in Rheinland-Pfalz.
Die deutlichen Umsatz- und Ergebnisverbesserungen sind hauptsächlich auf externes Wachstum zurückzuführen, insbesondere auf die erfolgreiche Integration
der erstmals voll konsolidierten Gesellschaften Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS), MVV Energiedienstleistungen Wohnen
GmbH & Co. KG, Berlin, und der Consulting-Tochter DECON GmbH.
Im Berichtsjahr besonders erfolgreich waren wir im Zielgruppenfeld Immobilien
Versorgung. Die MVV Energiedienstleistungen GmbH hat im Februar 2007
51% der Kommanditanteile an der WGB Wärme GmbH & Co. KG Berlin und
51% der Geschäftsanteile an deren Komplementärin, der WGB Wärme
Beteiligung GmbH, Berlin, erworben. Über die neu firmierte MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG bietet die MVV Energie Gruppe
der Immobilienwirtschaft neue Lösungen für die Betreuung der technischen
63
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Geschäftssegmente
Umsatz Dienstleistungen der MVV Energie Gruppe
nach Zielgruppenfeldern
in Mio Euro
2006 / 2007
2005 / 2006
% Vorjahr
Kommunale Lösungen
und Immobilien Versorgung
83
58
+ 43
Industrial Solutions
96
46
+ 108
Consulting
27
17
+ 59
2
3
– 33
208
124
+ 68
Energiedienstleistungen
Stadtwerke-Beteiligungen
55
24
+ 129
Energiedienstleistungen
263
148
+ 78
Sonstige Dienstleistungen/
Konsolidierung
—
1
– 100
263
149
+ 77
Bahnstrom/Business Services
MVV Energiedienstleistungen
Gebäudeausstattung, die Wärmeversorgung, das Zählermanagement und die
Betriebskostenabrechnung für große Wohnungsbestände an. Inzwischen hat
unsere Unternehmensgruppe mit mehr als 70 000 versorgten Wohneinheiten
in Berlin und Brandenburg die Marktführerschaft im regionalen WärmeContracting übernommen. Das erfolgreiche Konzept soll auch bundesweit
ausgebaut werden. In Bonn und Mannheim konnten bereits Rahmenverträge
mit Immobilienverwaltungsgesellschaften zur künftigen Wärmeversorgung
von insgesamt rund 150 Objekten mit einer Wohnfläche von zusammen
470 000 Quadratmetern geschlossen werden.
64
Die erfolgreiche Entwicklung des Bereichs Immobilien Versorgung ist auch auf
die verstärkten Vertriebsaktivitäten der Tochter e:duo GmbH, Essen, zurückzuführen. Diese Gesellschaft ist aus der Kooperation mit der ista Deutschland
GmbH entstanden, der Tochter des weltweit führenden Unternehmens für die
verbrauchsgerechte Abrechnung von Energie und Wasser.
Im Zielgruppenfeld Industrial Solutions war die Umsatz- und Ergebnisentwicklung in starkem Maße durch die erfolgreiche Integration der zum 1. Oktober
2006 erworbenen Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG
(IGS) geprägt. In Gersthofen bauen wir zurzeit ein Ersatzbrennstoff-Kraftwerk,
das den dortigen Industriepark mit zwölf Unternehmen und etwa 1 600 Beschäftigten mit Wärme versorgen wird. Wir sehen die Nutzung von Ersatzbrennstoffen zur dezentralen Energieversorgung von großen Industriestandorten
als eine geeignete und vom Markt zunehmend geforderte Alternative zu den
Energieträgern Kohle, Öl und Erdgas.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Umsatz Dienstleistungen
in Mio Euro
280
240
200
160
120
80
40
Beteiligungen
MVV Energie AG
0
02/03 03/04 04/05 05/06 06/07
Auch im Zielgruppenfeld Consulting verläuft das Geschäft erfolgreich. Das
hohe Umsatzniveau des Vorjahres konnte nochmals gesteigert werden. Die
einzelnen Gesellschaften der MVV Consulting Gruppe haben ihre gute Marktstellung national und international weiter ausgebaut.
Unser Tochterunternehmen BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH hat im
Berichtsjahr mehrere namhafte Großkunden gewonnen und somit seine
Marktführerschaft im Bereich Energieberatung und -optimierung in Deutschland
weiter gestärkt.
So unterstützt die MVV Consulting GmbH seit Mai 2007 fünf zentralasiatische
Staaten im Auftrag der Europäischen Union bei der Entwicklung einer aufeinander abgestimmten nationalen Energiepolitik (Auftragsvolumen 2 Mio Euro).
Die DECON Deutsche Energie-Consult Ingenieurgesellschaft mbH erhielt einen
Beratungsauftrag für ein groß angelegtes Modernisierungsprogramm des
Energieversorgers AES SONEL in Kamerun (Auftragsvolumen rund 3,5 Mio
Euro). Parallel dazu hat die DECON begonnen, sich die Erfolg versprechende
Marktregion Naher Osten zu erschließen und hierfür in Abu Dhabi eine Niederlassung mit acht Mitarbeitern eröffnet.
Der Umsatz aus dem Dienstleistungsgeschäft der Stadtwerke-Beteiligungen
stieg im Vergleich zum Vorjahr von 24 auf 55 Mio Euro. Die Zunahme stammt
überwiegend von den im Dienstleistungsgeschäft der Beteiligungen in Offenbach und Kiel ausgewiesenen Shared-Services-Gesellschaften 24/7 United
Billing GmbH, Offenbach, und 24/7 Metering GmbH, Offenbach, beziehungsweise der 24/7 IT-Services GmbH, Kiel, die vor ihrer Gründung Bestandteile der
Kerngeschäftssegmente der jeweiligen Stadtwerke waren.
65
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Geschäftssegmente
Segment Umwelt
Das Geschäftssegment Umwelt umfasst die Bereiche thermische Restmüllsowie Biomasseverwertung. Unter teilweiser Ausnutzung der Kraft-WärmeKopplung setzen wir die in den Abfällen vorhandenen stofflichen und energetischen Potenziale nachhaltig und effizient ein und leisten damit einen
wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Unsere drei Müllverbrennungsanlagen
und drei Biomassekraftwerke bewirken eine CO2-Vermeidung von rund
380 000 Tonnen pro Jahr verglichen mit der Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken.
Weitere kleinere dezentrale Energieerzeugungsanlagen im Rahmen von Contracting-Konzepten sind dem Dienstleistungssegment zugeordnet.
Mit unseren regenerativen und umweltschonenden Energieerzeugungsanlagen
sind wir für die Anforderungen, die sich aus den Klimaschutzbemühungen der
Bundesregierung ergeben, sehr gut positioniert.
Hinzu kommt eine Verbrennungskapazität von rund 0,4 Mio Tonnen pro Jahr für
die Gebrauchtholzverwertung zur Stromerzeugung gemäß dem ErneuerbareEnergien-Gesetz in den drei Biomassekraftwerken Mannheim, Königs Wusterhausen bei Berlin und Flörsheim-Wicker bei Wiesbaden. Zur Versorgung der
Kraftwerke arbeiten wir mit leistungsstarken Partnern der Entsorgungsbranche
zusammen, die teilweise Auslastungsgarantien übernommen haben. Daneben
stellen wir insbesondere am Standort Königs Wusterhausen durch ein eigenes
aktives Stoffstrommanagement eine Versorgung zu marktgängigen Preisen
sicher.
Am Standort Mannheim wurde mit dem Bau des Müllkessels 6 begonnen, der ab
Ende 2009 ältere Kapazitäten ersetzen wird. Damit wird sich am Standort
Mannheim die Energie- und Kosteneffizienz nochmals deutlich verbessern.
Erfolgreiches Stoffstrommanagement
Bau der Linie II in Leuna in Rekordzeit
Am Standort Leuna ging im Sommer 2007 die zweite Verbrennungslinie in
Betrieb. Mit einer Bauzeit von 19 Monaten haben wir neue Maßstäbe für die
Abwicklungszeit eines solch komplexen Projekts gesetzt. Auch der Anlauf verlief
weitgehend problemlos, so dass im Berichtsjahr bereits 78 000 Tonnen durchgesetzt werden konnten.
Unsere thermischen Müllverbrennungsanlagen an den Standorten Mannheim, Offenbach und Leuna verfügen nach Inbetriebnahme der zweiten Verbrennungslinie in Leuna nun über eine Verbrennungskapazität von rund
1,2 Mio Tonnen pro Jahr. Diese Müllverbrennungsanlagen entsorgen derzeit in
fünf Bundesländern den Restmüll von 25 Kommunen und Landkreisen mit gut
4,3 Mio Einwohnern. Darüber hinaus ist die MVV Umwelt GmbH ein verlässlicher
Entsorgungspartner für rund 400 Kunden aus Industrie und Gewerbe.
66
Die Verbrennungskapazitäten unserer thermischen Restmüllverwertungsanlagen
und Biomassekraftwerke waren dank des erfolgreichen Stoffstrommanagements im Berichtsjahr wiederum voll ausgelastet. Dabei konnten kurzfristig
realisierte Kapazitätssteigerungen am Standort Mannheim ebenso abgedeckt
werden wie die vorgezogene Betriebsaufnahme der TREA Linie II und die
Mengensteigerung in Offenbach.
Am Standort Mannheim wurde die Biomasse Handelsgesellschaft (BHG) im
Mai 2007 vollständig übernommen. Eine Beteiligung an ihr bestand bereits
seit 2002. Mit der im Entsorgungsmarkt etablierten BHG haben wir in unserer
Wertschöpfungskette weiteren Handlungsspielraum erhalten. Die Kapazität
der eigenen Sortier- und Aufbereitungsanlagen hat sich damit auf 270 000
Tonnen pro Jahr erhöht.
Nach der Erweiterung der Umschlagskapazität unseres Bahnterminals im
MHKW Mannheim wurde die Logistik weiterer Müllmengen vom bisherigen
Straßen- auf Bahntransport umgestellt. Damit werden an diesem Standort
etwa 25 % der kommunalen Mengen ökologisch sinnvoller angeliefert und
gleichzeitig die Verkehrssituation der Region entlastet.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Energieabsatz Umwelt
Umsatz Umwelt
der MVV Energie Gruppe
sowie Verbrennungsleistung
in Mio Euro
2006 / 2007
2005 / 2006
% Vorjahr
Stromabsatz
(einschließlich Weiterverteiler) in Mio kWh
372
380
–2
Dampfabsatz in Mio kWh
394
833
– 53
1 409
1 229
+ 15
Angelieferte brennbare Abfälle in 1000 t
Konzernabschluss
200
180
160
140
120
100
80
Umsatz
60
Der Segmentumsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 9 auf 184 Mio Euro
zurück (– 5%). Die Hauptursachen für den Rückgang waren geringere Umsätze
am Standort Mannheim. Hier haben sich insbesondere der Wegfall eines Dampflieferungsvertrags mit einem großen Industriekunden und Preissenkungen in
den neuen Müllverbrennungsverträgen ausgewirkt. Letztere wurden im Zuge
struktureller Anpassungen an die Marktentwicklung mit den im Zweckverband
Abfallwirtschaft Rhein-Neckar GmbH (ZARN) zusammengeschlossenen Gebietskörperschaften bis 2012 vereinbart. Vom gesamten Segmentumsatz entfallen
151 Mio Euro (82 %) auf das Müllgeschäft, 5 Mio Euro (3 %) auf Strom- und
Dampflieferungen aus Müllverbrennungsanlagen und 28 Mio Euro (15 %) auf
die dezentrale Stromerzeugung in Biomassekraftwerken.
40
20
0
02/03 03/04 04/05 05/06 06/07
Beteiligungen
MVV Energie AG
Verbessertes operatives Ergebnis EBIT
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) stieg im Vergleich
zum Vorjahr von 68 auf 71 Mio Euro. Die Verbesserung resultierte zu einem
großen Teil aus vermehrten Müllanlieferungen an den Standorten Mannheim
und Offenbach sowie einem erstmaligen Ergebnisbeitrag aus der zweiten Müllverbrennungsanlage in Leuna. Im Müllheizkraftwerk der Energieversorgung
Offenbach (EVO) wurden rund 240 000 Tonnen anstatt wie geplant 225 000
Tonnen verbrannt.
Darüber hinaus haben sich Kosteneinsparungen durch effiziente Prozessorganisation und ein erfolgreiches Abfall- und Energiemanagement sowie
geringere Abschreibungen positiv auf das Ergebnis ausgewirkt.
Das Umweltsegment ist mit einem Anteil von 33% (Vorjahr 34%) am gesamten
EBIT der MVV Energie Gruppe eine wichtige Ergebnisstütze unserer Unternehmensgruppe. Der Segmentumsatz entspricht 8 % des Gesamtumsatzes
der MVV Energie Gruppe.
67
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Mit 19 Jahren holte sie bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Gold im Vierer-Kajak und Silber im Zweier-Kajak,
beide Medaillen über 500 Meter. 2005 und 2007 wurde sie jeweils Weltmeisterin im Vierer-Kajak über 200 und 500 Meter.
Die vierfache Europameisterin Carolin Leonhardt steht für Erfolg. Die Top-Kanutin des WSV Mannheim-Sandhofen hat
nun die Olympischen Spiele 2008 in Peking fest im Blick. Wir erleichtern ihr den Weg nach China. Dank MVV Energie
kann sich Carolin Leonhardt voll und ganz auf ihr sportliches Ziel konzentrieren.
68
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Konzernabschluss
69
Bilanz
70
Gewinn- und Verlustrechnung
71
Eigenkapitalveränderungsrechnung
72
Segmentberichterstattung
74
Kapitalflussrechnung
76
Erläuterungen zum Konzernabschluss 2006/2007
123
Organe der Gesellschaft
129
Bestätigungsvermerk
130
Mehrjahresübersicht
Termine
Impressum
e = Erfolg
Erfolg zu haben ist großartig. Die Erfolge aber, die wir gemeinsam auf der Basis vertrauensvoller und offener
Zusammenarbeit erzielt haben, bedeuten uns am meisten. Im Berichtsjahr haben wir in Leuna unsere besondere
Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt und konnten nach nur 19 Monaten Bauzeit – drei Monate früher als
geplant – die zweite Linie unserer Restmüllverwertungsanlage in Betrieb nehmen.
ssulhcsban reznoK
etnemgesstfähcseG
thcirebegaln reznoK
eränoitkA eresnu nA
ssulhcsban reznoK
znaliB
96
gnunhcertsulreV dnu -nniweG
07
gnunhcersgnurednärevlatipaknegiE
17
gnuttatsrethcirebtnemgeS
27
gnunhcerssulflatipaK
47
7002 / 6002 ssulhcsbanreznoK muz negnuretuälrE
67
tfahcslleseG red enagrO
321
kremrevsgnugitätseB
921
thcisrebüserhajrheM
031
enimreT
musserpmI
glofrE =
e
reneffo dnu rellovsneuartrev sisaB red fua masniemeg riw eid ,reba eglofrE eiD .gitraßorg tsi nebah uz glofrE
erednoseb eresnu anueL ni riw nebah rhajsthcireB mI .netsiem ma snu netuedeb ,nebah tleizre tiebranemmasuZ
sla rehürf etanoM ierd – tiezuaB netanoM 91 run hcan netnnok dnu tlletseg sieweB retnu tiekgihäfsgnutsieL
.nemhen beirteB ni egalnasgnutrewrevllümtseR reresnu einiL etiewz eid – tnalpeg
An unsere Aktionäre
Bilanz
zum 30. 9. 2007
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Bilanz der MVV Energie Gruppe in Tsd Euro
Konzernabschluss
30. 9. 2007
30. 9. 2006
Erläuterungen
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
At-equity bilanzierte Beteiligungen
Übrige Finanzanlagen
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Aktive latente Steuern
325 077
308 760
1
1 935 903
1 870 793
2
6 853
5 654
3
—
15 433
4
165 883
134 450
5
42 784
7 336
6
2 529
18 948
20
2 479 029
2 361 374
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
53 758
49 142
8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
429 604
370 156
9
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
155 817
228 755
6
45 400
24 073
7
Steuerforderungen
Wertpapiere
529
—
Flüssige Mittel
99 583
119 368
10
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
13 839
—
11
798 530
791 494
3 277 559
3 152 868
142 764
142 764
Passiva
Eigenkapital
Grundkapital
12
Kapitalrücklage
255 523
255 523
Gewinnrücklagen
236 604
236 537
Bilanzgewinn
163 450
97 240
Kapital der MVV Energie Gruppe
798 341
732 064
Anteile anderer Gesellschafter
115 361
104 912
913 702
836 976
Langfristige Schulden
Rückstellungen
131 232
118 729
13, 14, 15
Finanzschulden
1 044 781
1 014 113
16
42 164
29 125
17
159 015
203 572
20
1 377 192
1 365 539
206 992
159 991
40 049
49 032
13
Andere Verbindlichkeiten
Latente Steuerverbindlichkeiten
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen
1
13, 15
Im Vorjahr unter den sonstigen
Steuerrückstellungen 1
Rückstellungen ausgewiesen
Finanzschulden
368 332
417 400
16
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
203 737
139 139
18
Andere Verbindlichkeiten
143 927
169 749
17
23 628
15 042
19
Steuerverbindlichkeiten
986 665
950 353
3 277 559
3 152 868
69
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Gewinn- und Verlustrechnung
vom 1.10. 2006 bis zum 30. 9. 2007
Gewinn- und Verlustrechnung
2006 / 2007
2005 / 2006
2 405 219
2 276 121
Erläuterungen
der MVV Energie Gruppe in Tsd Euro
Umsatzerlöse
Abzüglich Strom- und Erdgassteuer 1
Umsatzerlöse nach Strom- und Erdgassteuer
Bestandsveränderungen 1
Aktivierte Eigenleistungen 1
2 170 238
– 7 568
– 3 850
23
15 162
30 389
24
84 363
25
Materialaufwand 1
1 500 776
1 434 289
26
Personalaufwand
303 259
280 132
27
Sonstige betriebliche Aufwendungen 1
272 605
204 511
28
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen
– 1 594
– 6 812
29
Sonstiges Beteiligungsergebnis
15 207
14 870
30
EBITDA
359 147
370 266
Abschreibungen
143 546
147 406
EBITA
215 601
222 860
Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwerte 1
EBIT
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
EBT
Ertragsteuern
Jahresüberschuss
Anteile anderer Gesellschafter
Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG
(Jahresüberschuss nach Fremdanteilen)
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in Euro
Veränderungen des Vorjahresausweises werden
unter „Änderungen der Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden“ erläutert
70
105 883
2 259 258
155 322
Sonstige betriebliche Erträge 1
1
145 961
542
21 901
215 059
200 959
31
32
6 898
3 997
33
83 282
76 984
34
138 675
127 972
12 441
64 372
126 234
63 600
35
17 005
13 590
109 229
50 010
36
1,96
0,91
36
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Gewinnrücklagen
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Grundkapital
der MVV
Energie AG
Kapitalrücklage
der MVV
Energie AG
Gesetzliche
und andere
Gewinnrücklagen /
Konsolidierung
Unterschiedsbetrag aus
der Währungsumrechnung
in Tsd Euro
Stand zum 1.10. 2005
Marktbewertung
von
Finanzinstrumenten
Bilanzgewinn
Kapital
der MVV
Energie
Gruppe
Anteile
anderer
Gesellschafter
Gesamt
737 036
129 802
178 293
237 215
8 367
111
78 204
631 992
105 044
Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis
—
—
—
997
611
—
1 608
1 302
2 910
Jahresüberschuss
—
—
—
—
—
50 010
50 010
13 590
63 600
—
—
—
997
611
50 010
51 618
14 892
66 510
Gewinnausschüttung
—
—
—
—
—
– 41 779
– 41 779
– 15 537
– 57 316
12 962
77 230
—
—
—
—
90 192
—
90 192
Veränderung Gewinnrücklagen
—
—
– 10 805
—
—
10 805
—
—
—
Veränderung Konsolidierungskreis
—
—
41
—
—
—
41
513
554
142 764
255 523
226 451
9 364
722
97 240
732 064
104 912
836 976
Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis
—
—
—
3 806
2 765
—
6 571
996
7 567
Jahresüberschuss
—
—
—
—
—
109 229
109 229
17 005
126 234
—
—
—
3 806
2 765
109 229
115 800
18 001
133 801
– 56 326
Kapitalerhöhung
Stand zum 30. 9. 2006
Gewinnausschüttung
—
—
—
—
—
– 44 614
– 44 614
– 11 712
Veränderung Gewinnrücklagen
—
—
– 1 595
—
—
1 595
—
—
—
Veränderung Konsolidierungskreis
—
—
– 4 909
—
—
—
– 4 909
4 160
– 749
142 764
255 523
219 947
13 170
3 487
163 450
798 341
115 361
913 702
Stand zum 30. 9. 2007
71
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Segmentberichterstattung
Gewinn- und Verlustrechnung
nach Segmenten
in Tsd Euro
Strom
Innenumsatz
Planmäßige
Außerplanmäßige
ohne Energiesteuern
Abschreibungen
Abschreibungen
2006 / 2007
2005 / 2006
2006 / 2007
2005 / 2006
2006 / 2007
2005 / 2006
2006 / 2007
2005 / 2006
15 242
1 078 886
966 243
25 869
33 314
23 614
16 861
—
Wärme
272 063
276 533
29 063
28 846
29 364
25 413
542
4 323
Gas
341 795
447 264
29 431
24 296
14 245
11 245
—
11 037
Wasser
103 667
106 816
3 533
6 920
10 721
10 487
—
1 638
Dienstleistungen
262 956
148 783
71 683
41 449
10 433
5 862
250
1 214
Umwelt
184 276
192 934
31 039
33 149
33 642
38 265
—
1 185
15 615
31 665
– 190 618
– 167 974
21 277
25 297
—
8 671
2 259 258
2 170 238
—
—
143 296
133 430
792
43 310
Sonstiges/Konsolidierung
MVV Energie Gruppe
Bilanz nach Segmenten
Investitionen
Vermögen
Schulden
Weitere Erläuterungen zur
30. 9. 2007
30. 9. 2006
30. 9. 2007
30. 9. 2006
30. 9. 2007
30. 9. 2006
Strom
22 087
18 374
859 810
845 404
143 323
130 858
Wärme
27 933
19 071
562 511
505 438
93 081
66 278
Gas
18 943
22 379
330 750
318 066
48 478
41 488
Wasser
11 526
11 667
281 693
273 037
39 218
34 571
Dienstleistungen
29 767
18 254
285 378
158 808
78 514
37 454
Umwelt
33 713
80 667
473 720
467 900
88 325
96 422
Sonstiges/Konsolidierung
20 402
19 560
293 084
394 475
249 629
215 426
in Tsd Euro
Nicht zugeordnet (Bilanz)
MVV Energie Gruppe
72
Außenumsatz
ohne Energiesteuern 1
—
—
190 613
189 740
1 623 289
1 693 395
1 64 371
1 89 972
3 277 559
3 152 868
2 363 857
2 315 892
Segmentberichterstattung
unter Textziffer 38
An unsere Aktionäre
EBIT
Konzernlagebericht
Nicht zahlungswirksame
Aufwendungen
2006 / 2007
2005 / 2006
53 698
41 869
Geschäftssegmente
1
Konzernabschluss
Veränderungen des Vorjahresausweises werden
unter „Änderungen der Bilanzierungs- und
2006 / 2007
2005 / 2006
19 946
6 657
7 659
51 171
2 683
1 981
10 928
30 723
2 076
3 219
19 001
20 943
637
765
19 115
11 690
3 503
1 074
71 257
68 564
1 992
1 382
– 809
– 2 078
16 230
11 288
215 059
200 959
33 778
27 368
Bewertungsmethoden“ erläutert
73
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Kapitalflussrechnung
Kapitalflussrechnung der MVV Energie Gruppe
2006 / 2007
2005 / 2006
in Tsd Euro
Jahresüberschuss
126 234
63 600
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
144 088
178 583
Veränderung der langfristigen Rückstellungen
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen
Cashflow nach DVFA /SG
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen
Ergebnis aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
1 302
2 712
268 648
246 197
30 202
17 899
4 423
– 423
– 5 959
– 11 017
Veränderung der sonstigen Aktivposten
– 2 185
– 200 138
Veränderung der sonstigen Passivposten
– 11 618
85 279
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
283 511
137 797
– 164 371
– 189 972
Ergebnis aus dem Abgang von Finanzanlagen
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
(Free Cashflow)
(119 140)
(– 52 175)
Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten,
Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
13 649
12 434
Einzahlungen aus Zuschüssen
13 481
12 519
Einzahlungen aus dem Verkauf von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen
13 320
—
3 519
6 288
Einzahlungen aus dem Verkauf von übrigen Finanzanlagen
Auszahlungen für den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen
– 72 971
– 9 322
Auszahlungen für übrige Finanzanlagen
– 17 379
– 19 312
– 210 752
– 187 365
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen
74
335
– 2 009
599 876
235 663
– 636 753
– 228 014
—
90 192
Dividendenzahlung
– 56 326
– 57 316
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
– 93 203
40 525
– 9 043
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands
– 20 444
Weitere Erläuterungen
Veränderung der flüssigen Mittel aus Währungsumrechnung
659
436
zur Kapitalflussrechnung
Finanzmittelbestand zum 1.10. 2006 (bzw. 2005)
119 368
127 975
unter Textziffer 39
Finanzmittelbestand zum 30. 9. 2007 (bzw. 2006)
99 583
119 368
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Cashflow – aggregierte Darstellung
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
2006 / 2007
2005/ 2006
Finanzmittelbestand zum 1. 10. 2006 (bzw. 2005)
119 368
127 975
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
283 511
137 797
– 210 752
– 187 365
– 93 203
40 525
in Tsd Euro
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Veränderung der flüssigen Mittel aus Währungsumrechnung
Finanzmittelbestand zum 30. 9. 2007 (bzw. 2006)
659
436
99 583
119 368
75
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Erläuterungen zum Konzernabschluss 2006 / 2007
der MVV Energie Gruppe
Allgemeine Grundlagen
Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe wurde in Übereinstimmung mit
§ 315a Abs. 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS)
des International Accounting Standards Board (IASB) und den Interpretationen
des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC), wie sie
in der EU anzuwenden sind, erstellt. Die am 30. September 2007 verpflichtend
anzuwendenden Standards des International Accounting Standards Board
(IASB) und die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) finden vollumfänglich Anwendung.
Der International Accounting Standards Board (IASB) und das International
Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) haben einige Standards
und Interpretationen geändert beziehungsweise neu verabschiedet, die im
Geschäftsjahr 2006/07 erstmals verpflichtend anzuwenden sind. Die folgenden Standards und Interpretationen wurden in der MVV Energie Gruppe im
Geschäftsjahr 2006/07 erstmals angewendet:
Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses der MVV
Energie AG aufgestellt und bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2006/07
(1. Oktober 2006 bis 30. September 2007). Die MVV Energie AG hat ihren
rechtlichen Sitz in Mannheim, Deutschland. Die MVV Energie Gruppe betätigt
sich als Energieverteiler und -dienstleister in den Bereichen Strom, Wärme,
Gas, Wasser, Umwelt und Dienstleistungen. Im Umweltbereich liegt der Schwerpunkt auf der thermischen Restmüllverwertung. Der Konzernabschluss wird in
Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit nicht anders dargestellt, in Tausend
Euro (Tsd Euro) angegeben.
Neben der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Segmentberichterstattung sowie die Kapitalflussrechnung gesondert dargestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist
nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Zur übersichtlicheren Darstellung
sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten
zusammengefasst und im Anhang gesondert aufgeführt und erläutert.
Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden vom Vorstand
aufgestellt und am 27. November 2007 zur Feststellung und Veröffentlichung
an den Aufsichtsrat freigegeben. Anschließend wurden sie dem Aufsichtsrat
zur Prüfung vorgelegt.
76
IAS 19:
Änderung (2004) „Versicherungsmathematische Gewinne und
Verluste, Gruppenpläne und Angaben“
IAS 21:
Änderung (2005) „Nettoinvestitionen in einen ausländischen
Geschäftsbetrieb“
IAS 39:
Änderung (2005) „Fair Value Option“, „Cash Flow Hedge –
Bilanzierung erwarteter konzerninterner Transaktionen“ und
„Bilanzierung von Finanzgarantien“
IFRS 6:
Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen
IFRIC 4:
Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält
IFRIC 5:
Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung,
Wiederherstellung und Umweltsanierung
IFRIC 6:
Verbindlichkeiten, die sich aus einer Teilnahme an einem
spezifischen Markt ergeben – Elektro- und Elektronik-Altgeräte
IFRIC 7:
Anwendung des Anpassungsansatzes unter IAS 29
„Rechnungslegung in Hochinflationsländern”
IFRIC 8:
Anwendungsbereich von IFRS 2
IFRIC 9:
Neubeurteilung eingebetteter Derivate
Aus der erstmaligen Anwendung dieser Neuerungen ergaben sich keine
wesentlichen Auswirkungen.
Die gemäß IAS 39 (2004) bilanzierten Energiehandelsgeschäfte werden ab
diesem Geschäftsjahr erstmals fristenkongruent in lang- und kurzfristig aufgeteilt. Eine Anpassung der Vorjahreswerte erfolgte aufgrund der vorhandenen
Datenlage nicht.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Auswirkungen von neuen, noch nicht anzuwendenden
Rechnungslegungsstandards
Zum Zwecke der Transparenzerhöhung wurden die Vorjahreszahlen in der
Gewinn- und Verlustrechnung wie folgt angepasst: Die in den FirmenwertAbschreibungen enthaltene Auflösung eines Badwill (299 Tsd Euro) wurde im
Berichtsjahr für den Vergleichszeitraum in den sonstigen betrieblichen Erträgen
abgebildet. Erstmals im Geschäftsjahr 2006/07 wurden die aktivierten Eigenleistungen und die Bestandsveränderungen getrennt ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Schließlich wurden im Vergleich
zum veröffentlichten Vorjahr die Strom- und Erdgassteuer offen im Bericht
ausgewiesen. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.
Die im Vorjahr in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltene
Position „Aufwand aus nach IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäften
zur Lastganganpassung“ wurde in den Materialaufwand umgegliedert. Dies
wurde aufgrund einer genaueren Zuordnung zwischen Handelsgeschäften
und Liefergeschäften erforderlich.
Die Aufwendungen für Netznutzungsentgelte wurden innerhalb des Materialaufwands von den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen in die bezogenen Leistungen umgegliedert. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.
Der IASB und das IFRIC haben die nachfolgend aufgeführten Standards und
Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr 2006/07 noch nicht
verpflichtend anzuwenden waren und auch nicht freiwillig vorzeitig angewendet worden sind:
IAS 1:
Änderung 2005 und 2007„Darstellung des Abschlusses“
IAS 23:
Änderung 2007 „Aktivierung von Fremdkapitalkosten“
IFRS 7:
Finanzinstrumente: Angaben
IFRS 8:
Operative Segmente
IFRIC 10:
Zwischenberichterstattung und Wertminderung
IFRIC 11:
IFRS 2 Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von
Konzernunternehmen
IFRIC 12:
Dienstleistungskonzessionen
IFRIC 13:
Kundenbonusprogramme
IFRIC 14:
IAS 19 – Begrenzung des Ansatzes von Vermögenswerten,
Verpflichtung zu Mindestbeitragszahlungen und ihr Zusammenspiel
IFRIC 10 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
11. November 2006 beginnen. Die Änderungen des IAS 1 (2005) sowie IFRS 7
sind erstmals für das am oder nach dem 1. Januar 2007 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden. IFRIC 11 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am
oder nach dem 1. März 2007 beginnen. IFRIC 12, IFRIC 13 und IFRIC 14 sind
erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2008
beginnen. Die Änderungen IAS 23 (2007) sowie IFRS 8 sind erstmals für das
am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden.
IFRS 7 wird im Abschluss der MVV Energie AG zu erweiterten Angaben über
Art und Ausmaß der Risiken aus Finanzinstrumenten führen. IFRIC 12 kann
sich möglicherweise auf die bilanzielle Behandlung von kommunalen Dienstleistungskonzessionen und den zugehörigen Sachanlagen auswirken. Eine abschließende Beurteilung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht möglich.
Die erstmalige Anwendung der übrigen Vorschriften wird – abgesehen von der
geforderten Ausweitung der Erläuterungen zum Konzernabschluss – voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der
MVV Energie Gruppe haben.
77
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Konsolidierungskreis und Änderungen des
Konsolidierungskreises
In den Konzernabschluss 2006/07 der MVV Energie Gruppe sind neben der
MVV Energie AG 52 in- und ausländische Tochterunternehmen (Vorjahr 42),
bei denen die MVV Energie AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit
der Stimmrechte verfügt, voll konsolidiert. Das hierfür maßgebliche ControlKonzept setzt bei Vollkonsolidierung einen beherrschenden Einfluss der Muttergesellschaft voraus, der in allen Fällen der Vollkonsolidierung gegeben ist.
In der Berichtsperiode wurden die folgenden Gesellschaften erstmals im Wege
der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:
24/7 Metering GmbH, Offenbach am Main
24/7 Netze GmbH, Mannheim
DECON Deutsche Energie-Consult Ingenieurgesellschaft mbH,
Bad Homburg v. d. Höhe
ENERGIE Holding a.s., Praha, Tschechische Republik
Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG, Gersthofen
MVV Energiedienstleistungen GmbH & Co. KG IK Korbach, Korbach
MVV Energiedienstleistungen GmbH IS Südwest, Mannheim
MVV Energiedienstleistungen GmbH Südwest, Mannheim
MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin
POWGEN a.s., Praha, Tschechische Republik
Teplárna Liberec a.s., Liberec, Tschechische Republik
Die erstmalige Einbeziehung dieser Gesellschaften in den Konzernabschluss
führte zu keinen wesentlichen Änderungen in der Kapitalflussrechnung und
neben der Erfassung eines negativen Unterschiedsbetrags zu keinen nennenswerten Ergebniseffekten innerhalb des Konzerns.
Bei den genannten Gesellschaften handelt es sich mit Ausnahme der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG, der Teplárna Liberec a.s.
und der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG im Wesentlichen um Neugründungen und bisher nicht operativ tätige Gesellschaften. Die
Kaufpreise wurden ausschließlich durch die Hingabe von Barmitteln beglichen.
Die MVV Energie Gruppe hat am 1. Oktober 2006 100 % der Anteile an der
Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG erworben. Der
Erwerb wurde unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert.
78
Am 4. Januar 2007 wurde die ENERGIE Holding a.s. mit Sitz in Prag, Tschechische
Republik, als 100 %-Tochter der MVV Energie CZ s.r.o. gegründet. Für diese
Gesellschaft ist ein Geschäftsbetrieb zur kommunalen Fernwärmeerzeugung
und -verteilung erworben und eingebracht worden. Darüber hinaus erwarb
die ENERGIE Holding a.s. 70 % der Anteile an der Teplárna Liberec mit Sitz in
Liberec, Tschechische Republik. Beide Erwerbe wurden unter Anwendung der
Erwerbsmethode bilanziert.
Mit Vertrag vom 27. Februar 2007 wurden 51% an der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin, und an der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH, Berlin, erworben. Der Erwerb wurde unter Anwendung
der Erwerbsmethode bilanziert. Der anteilige Geschäfts- oder Firmenwert in
Höhe von 8 348 Tsd Euro umfasst den beizulegenden Zeitwert von erwarteten
Synergien aus dem Unternehmenserwerb. Da es sich bei der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin, um eine deutsche Personenhandelsgesellschaft handelt, haben die Gesellschafter ein gesetzliches, nicht
ausschließbares Kündigungsrecht. Dieses Kündigungsrecht bedingt nach IAS 32
einen Verbindlichkeitenausweis der im Konzern vorhandenen Minderheitenanteile an dem betroffenen Unternehmen. Die Verbindlichkeit wird zum Barwert des vermutlichen Abfindungsbetrags bei einer eventuellen Kündigung
ausgewiesen. Der Erstansatz erfolgt in Höhe von 4 872 Tsd Euro ergebnisneutral
gegen den Geschäfts- oder Firmenwert zuzüglich dem den Minderheiten
zustehenden Anteil am Kommanditkapital in Höhe von 5 526 Tsd Euro. Der
Ansatz erfolgt unabhängig von der Wahrscheinlichkeit der Kündigung.
Zukünftige Wertänderungen der Verbindlichkeit werden ebenso wie Minderheitenanteile am Ergebnis ergebniswirksam im Finanzergebnis gezeigt.
Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und
Schulden der Gesellschaft stellten sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar:
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
IGS Gersthofen
Identifizierbare Vermögenswerte
und Schulden der Gesellschaft
Bei Erwerb
Teplárna Liberec a.s.
Buchwert
angesetzt
Bei Erwerb
Konzernabschluss
Einbringung ENERGIE
Holding a. s.
Buchwert
angesetzt 1
Bei Erwerb
MVV Energiedienstleistungen
Wohnen GmbH & Co. KG
Buchwert
angesetzt 2
Bei Erwerb
Buchwert
angesetzt
in Tsd Euro
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Aktive Steuerlatenzen
Vorräte, Forderungen,
sonstige Vermögenswerte
Flüssige Mittel
25
99
99
249
—
14 142
6
51 925
14 457
14 457
29 076
29 076
827
827
586
586
—
—
—
—
165
165
10 846
10 846
9 440
10 225
1 430
2 153
10 437
10 437
17
17
32
32
1
1
5 150
5 150
Rückstellungen
8 710
8 710
210
210
—
—
6 579
6 579
Sonstige Verbindlichkeiten
6 612
6 612
7 889
7 889
1 673
1 723
8 616
8 616
Passive Steuerlatenzen
4 025
14 520
704
653
—
125
1 339
162
Beizulegender Zeitwert
des Nettovermögens
25 364
33 557
15 225
16 061
29 083
29 382
14 187
1 228
Erworbener Anteil
an der Gesellschaft
25 364
33 557
10 658
11 243
29 083
29 382
7 235
626
Negativer Unterschiedsbetrag
4 956
—
—
—
—
—
—
—
Geschäfts- oder Firmenwerte
—
—
542
—
271
—
13 220
—
—
—
—
—
—
—
4 872
—
2 913
—
501
—
160
—
1 141
—
Davon Geschäfts- oder Firmenwerte
gemäß Regelungen des IAS 32
Ergebnisbeitrag seit dem Zeitpunkt
der Erstkonsolidierung
1
2 533
30 729
Die Kaufpreisallokation der Teplárna Liberec a.s. ist abgeschlossen, es können sich aber noch
Anpassungen im Kaufpreis ergeben
2
Die Kaufpreisallokation der Einbringung eines Geschäftsbetriebs in die ENERGIE Holding a.s.
ist abgeschlossen, es können sich aber noch Anpassungen im Kaufpreis ergeben
79
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Der negative Unterschiedsbetrag wurde sofort erfolgswirksam vereinnahmt
und ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten. Die Begleichung
der Kaufpreisverpflichtung erfolgte in Barmitteln. Die den Erwerben direkt zurechenbaren Kosten betrugen 1 341 Tsd Euro.
Auf die Angabe der Pro-forma-Umsätze und der Pro-forma-Ergebnisse wird
verzichtet, da die Auswirkungen der Unternehmenserwerbe in Summe für die
MVV Energie AG nicht wesentlich sind.
Die KPEC Kommunalne Przedsiebiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Bydgoszcz, Polen, wird seit dem 1. Juli 2007 nicht mehr in den Konzernabschluss
einbezogen, weil eine gemeinsame Führung oder ein maßgeblicher Einfluss
nicht mehr vorliegen. Die Anteile an der Gesellschaft werden zum beizulegenden Zeitwert in den übrigen Finanzanlagen ausgewiesen; hierfür wurde
zum Übergangszeitpunkt eine erforderliche Wertkorrektur vorgenommen.
Außerdem wurde im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2006/07 die bisher voll
konsolidierte SW Kiel Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim, auf die MVV
Energie AG verschmolzen. Die Verschmelzung hatte im Konzernabschluss
keine Auswirkung auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage. Die im Vorjahr
nach der Equity-Methode bilanzierte Energy Innovations Portfolio AG & Co.
KGaA soll im folgenden Geschäftsjahr veräußert werden und wird daher seit
September 2007 gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung gehalten bilanziert.
Die Änderungen des Konsolidierungskreises haben in Summe keinen wesentlichen Einfluss auf die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der MVV
Energie Gruppe.
Im letzten Geschäftsjahr 2005/06 wurden 100 % der Anteile an der MVV
Energiedienstleistungen GmbH Berlin sowie Anteile an der Biomassen-Heizkraftwerk Altenstadt GmbH und der ENSERVA GmbH erworben. Bei diesen
Unternehmenszusammenschlüssen sind insgesamt Geschäfts- oder Firmenwerte von 15 689 Tsd Euro entstanden.
80
Assoziierte Unternehmen, die die erweiterten Berichtspflichten nach IFRS
nicht erfüllen, werden nicht gemäß der Equity-Methode des IAS 28 einbezogen,
sondern in der Konzernbilanz gemäß IAS 39 (2004) bilanziert. Ebenso werden
Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen, die für den Konzernabschluss einzeln betrachtet und in ihrer Gesamtheit, gemessen an Umsatzerlösen, Bilanzsumme und Ergebnisbeitrag, nicht
wesentlich sind, nicht in den Konzernabschluss einbezogen, sondern gemäß
IAS 39 (2004) bilanziert.
Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften haben einheitlich
den 30. September als Bilanzstichtag. Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe einbezogenen Unternehmen unterliegen
einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen.
Die in den Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe zum 30. September
2007 einbezogenen Unternehmen werden in der nachfolgenden Übersicht
dargestellt. Eine ausführliche Anteilsliste, welche auch die als übrige Finanzanlagen geführten, nicht konsolidierten Tochterunternehmen und sonstigen
Beteiligungen enthält, wurde beim Handelsregister Mannheim (HRB 1780)
hinterlegt.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Konsolidierungskreis MVV Energie Gruppe
Geschäftssegmente
Kapitalanteil in %
Kapitalanteil in %
direkt 5
indirekt 6
zum 30. 9. 2007
Konzernabschluss
voll konsolidierte Unternehmen
National
1
Mehrheit der Stimmrechte
2
Im laufenden Geschäftsjahr neu in den
24/7 IT-Services GmbH, Kiel (vormals 24solution GmbH, Kiel)
100,00
75,50
24/7 Metering GmbH, Offenbach am Main 2
100,00
73,82
24/7 Netze GmbH, Mannheim 2
100,00
84,60
3
Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity)
24/7 Trading GmbH, Mannheim
(vormals MVV Energiehandel GmbH, Mannheim)
100,00
77,49
4
Gemeinschaftliche Führung gemäß
24/7 United Billing GmbH, Offenbach am Main
(vormals KSG Kommunikations-Service-Gesellschaft mbH, Offenbach)
100,00
49,37
5
24sieben GmbH, Kiel
100,00
51,00
51,00
24,82
100,00
100,00
Biomassen-Heizkraftwerk Altenstadt GmbH, Altenstadt
67,00
67,00
DECON Deutsche Energie-Consult Ingenieurgesellschaft
mit beschränkter Haftung, Bad Homburg v. d. Höhe 2
100,00
100,00
ABeG Abwasserbetriebsgesellschaft mbH, Offenbach am Main
BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühlhausen
vertraglicher Vereinbarung
48,67
48,67
ENSERVA GmbH, Solingen
74,90
62,93
100,00
100,00
Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main
74,90
36,46
GeTeBe Gesellschaft für Technologieberatung mbH, Berlin
100,00
100,00
Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG, Gersthofen 2
100,00
100,00
Köthen Energie GmbH, Köthen
100,00
100,00
MVV BioPower GmbH, Königs Wusterhausen
100,00
100,00
MVV BMKW Mannheim GmbH, Mannheim
100,00
100,00
MVV Consulting GmbH, Mannheim
100,00
100,00
MVV Energiedienstleistungen GmbH IS West, Solingen
(vormals MVV Energie Industrial Solutions West GmbH, Solingen)
100,00
100,00
MVV Energiedienstleistungen GmbH Berlin, Berlin
100,00
100,00
MVV Energiedienstleistungen GmbH, Mannheim
100,00
100,00
MVV Energiedienstleistungen GmbH IS Südwest, Mannheim 2
100,00
100,00
MVV Energiedienstleistungen GmbH Südwest, Mannheim 2
100,00
100,00
MVV Energiedienstleistungen GmbH & Co. KG IK Korbach, Korbach 2
100,00
100,00
MVV Energiedienstleistungen GmbH IK Ludwigshafen, Mannheim
(vormals MVV Industriekraftwerk Ludwigshafen GmbH, Mannheim)
100,00
100,00
MVV Energiedienstleistungen Industrial Solutions Bayern GmbH, Ingolstadt
100,00
100,00
MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin 2
Der direkte Kapitalanteil berechnet sich additiv
aus den Beteiligungsquoten aller im Konzern
Energieversorgung Offenbach Aktiengesellschaft, Offenbach am Main 1
eternegy GmbH, Mannheim
Konsolidierungskreis aufgenommen
51,00
51,00
MVV O&M GmbH, Mannheim
100,00
100,00
MVV RHE AG, Mannheim
100,00
100,00
einbezogenen Muttergesellschaften an der
Beteiligung
6
Der indirekte Kapitalanteil berechnet sich aus
der Sicht der MVV Energie AG und berücksichtigt die jeweiligen Beteiligungsquoten
Fortsetzung Seite 82
81
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Fortsetzung voll konsolidierte Unternehmen, national:
MVV TREA Leuna GmbH, Leuna
100,00
100,00
1
Mehrheit der Stimmrechte
MVV Umwelt GmbH, Mannheim
100,00
100,00
2
Im laufenden Geschäftsjahr neu in den
Stadtwerke Kiel Aktiengesellschaft, Kiel
51,00
51,00
SWKiel Erzeugung GmbH, Kiel
100,00
51,00
3
Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity)
SWKiel Netz GmbH, Kiel
100,00
51,00
4
Gemeinschaftliche Führung gemäß
SWKiel Service GmbH, Kiel
100,00
51,00
0,00
0,00
ZEDER Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald 3
Konsolidierungskreis aufgenommen
vertraglicher Vereinbarung
5
Der direkte Kapitalanteil berechnet sich additiv
aus den Beteiligungsquoten aller im Konzern
einbezogenen Muttergesellschaften an der
Beteiligung
Konsolidierungskreis MVV Energie Gruppe
Kapitalanteil in %
Kapitalanteil in %
direkt 5
indirekt 6
zum 30. 9. 2007
6
Der indirekte Kapitalanteil berechnet sich aus
der Sicht der MVV Energie AG und berücksichtigt die jeweiligen Beteiligungsquoten
voll konsolidierte Unternehmen
International
CTZ s.r.o., Uherské Hradisˇ teˇ, Tschechische Republik
50,96
50,96
Energetyka Cieplna miasta Skarzysko-Kamienna Sp. z o.o.,
Skarzysko-Kamienna, Polen 1
46,06
46,06
100,00
100,00
65,78
65,78
ENERGIE Holding a.s., Praha, Tschechische Republik 2
Jablonecká teplárenská a realitní a.s., Jablonec nad Nisou,
Tschechische Republik
Mestské
ˇ
inzˇn´yrské siteˇ Studénka a.s., Studénka, Tschechische Republik
82
99,92
99,92
MVV Energie CZ s.r.o., Praha, Tschechische Republik
MVV enservis a.s., Cˇeská Lípá, Tschechische Republik
100,00
100,00
100,00
100,00
MVV EPS SA, Warszawa, Polen
100,00
100,00
MVV Polska Sp. z o.o., Warszawa, Polen
100,00
100,00
OPATHERM a.s., Opava, Tschechische Republik
100,00
100,00
POWGEN a.s., Praha, Tschechische Republik 2
100,00
100,00
Teplárna Liberec a.s., Liberec, Tschechische Republik 2
70,00
70,00
TERMO Dˇecín
ˇ a.s., Dˇecín,
ˇ Tschechische Republik
96,91
96,91
Zásobování teplem Vsetín a.s., Vsetín, Tschechische Republik
98,53
98,53
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Konsolidierungskreis MVV Energie Gruppe
zum 30. 9. 2007
Geschäftssegmente
Kapitalanteil in %
Kapitalanteil in %
direkt 5
indirekt 6
Konzernabschluss
Quotenkonsolidierte Unternehmen
National
reginova GmbH, Ingolstadt
Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH, Ingolstadt 4
100,00
48,40
1
Mehrheit der Stimmrechte
2
Im laufenden Geschäftsjahr neu in den
48,40
48,40
Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH, Ingolstadt
100,00
48,40
3
Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity)
Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH, Ingolstadt
100,00
48,40
4
Gemeinschaftliche Führung gemäß
Stadtwerke Solingen GmbH, Solingen 4
Stadtwerke Solingen Netz GmbH, Solingen
49,90
49,90
100,00
49,90
Konsolidierungskreis aufgenommen
vertraglicher Vereinbarung
5
Der direkte Kapitalanteil berechnet sich additiv
aus den Beteiligungsquoten aller im Konzern
Quotenkonsolidierte Unternehmen
einbezogenen Muttergesellschaften an der
International
SEC Sp. z o.o., Szczecin, Polen 4
Beteiligung
33,18
33,18
6
Der indirekte Kapitalanteil berechnet sich aus
der Sicht der MVV Energie AG und berücksich-
Als zur Veräußerung klassifizierte Unternehmen
tigt die jeweiligen Beteiligungsquoten
National
Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA, Mannheim
99,64
99,64
83
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Die Anteile der Gemeinschaftsunternehmen an der Bilanz und der Gewinnund Verlustrechnung der MVV Energie Gruppe zeigen sich wie folgt:
Bilanz in Mio Euro
30. 9. 2007
30. 9. 2006
Gewinn- und Verlustrechnung
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
153,7
290,9
Kurzfristige Vermögenswerte
33,5
40,4
187,2
331,3
Umsatzerlöse
Aktivierte Eigenleistungen und
Bestandsveränderungen
Sonstige betriebliche Erträge
Passiva
Eigenkapital
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
2006 / 2007
2005 / 2006
209,8
237,7
1,3
0,2
in Mio Euro
105,1
8,6
43,7
287,5
38,4
35,2
187,2
331,3
6,1
6,7
Materialaufwand
148,0
157,2
Personalaufwand
20,9
21,8
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
22,1
31,5
EBITDA
26,2
34,1
Abschreibungen
10,6
11,1
EBITA
15,6
23,0
0,0
19,3
15,6
3,7
Abschreibungen Geschäftsoder Firmenwerte
EBIT
Finanzerträge
0,4
0,4
Finanzaufwendungen
2,0
2,0
14,0
2,1
EBT
Ertragsteuern
Jahresüberschuss/
Jahresfehlbetrag
2,2
8,1
11,8
– 6,0
Die KPEC Kommunalne Przedsiebiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Bydgoszcz, Polen, wird seit dem 1. Juli 2007 nicht mehr quotal in den Konzernabschluss einbezogen. Die Werte aus der Gewinn- und Verlustrechnung sind
bis zum 30. Juni 2007 noch enthalten.
84
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Konsolidierungsmethoden
Währungsumrechnung
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse wurden auf der Grundlage
einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum 30. September
2007 aufgestellt.
In den Einzelabschlüssen der einbezogenen Gesellschaften werden Transaktionen in fremder Währung zu dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls
geltenden Kassakurs erfasst. An jedem Bilanzstichtag erfolgt für monetäre
Vermögenswerte und Schulden, deren Wert in einer Fremdwährung angegeben
wird, die Währungsumrechnung zum Stichtagskurs. Nicht monetäre Posten,
die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls
umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert
in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs umgerechnet,
der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig war.
Daraus resultierende Kursgewinne und -verluste werden unmittelbar ergebniswirksam unter den Positionen sonstige betriebliche Erträge beziehungsweise
sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst.
Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, das heißt ab dem
Zeitpunkt, ab dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert.
Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung
durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Die Kapitalkonsolidierung
erfolgt grundsätzlich nach der Erwerbsmethode. Danach werden die Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses auf die erworbenen
identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen identifizierbaren
Schulden und Eventualschulden entsprechend ihren beizulegenden Zeitwerten
zum Erwerbszeitpunkt verteilt. Verbleibt ein aktivischer Unterschiedsbetrag, wird
dieser als Geschäfts- oder Firmenwert unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht
planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test)
unterzogen. Bei der Endkonsolidierung wird der verbleibende Geschäfts- oder
Firmenwert beim Veräußerungserfolg berücksichtigt. Sofern passive Unterschiedsbeträge entstehen sollten, werden diese unmittelbar erfolgswirksam
erfasst.
Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Umsätze, Erträge
und Aufwendungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften wurden
gegenseitig aufgerechnet. Zwischenergebnisse wurden, soweit wesentlich,
eliminiert. Steuerabgrenzungen wurden vorgenommen.
Die Quotenkonsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen erfolgt nach den
gleichen Grundsätzen. Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden, sofern
die Voraussetzungen hierfür vorliegen, nach der Equity-Methode bilanziert.
Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften werden nach
dem Konzept der funktionalen Währung in Euro (funktionale Währung des
Konzerns) umgerechnet. Die funktionale Währung ist bei allen betroffenen
Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da sie ihre Geschäfte als finanziell,
wirtschaftlich und organisatorisch selbstständige Teileinheiten des Konzerns
(Foreign Entity) in ihrer Landeswährung betreiben. Als Umrechnungsverfahren
für die Abschlüsse ausländischer Gesellschaften wird die modifizierte Stichtagskursmethode verwendet. Hierbei erfolgt die Umrechnung der Vermögenswerte
und Schulden von der jeweiligen Landeswährung in Euro zu Tagesmittelkursen
am Bilanzstichtag (Stichtagskurse). Die Aufwands- und Ertragsposten werden
mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Währungsdifferenzen aus der
Umrechnung des Eigenkapitals der betroffenen Auslandsgesellschaften sowie
aus abweichenden Umrechnungskursen zwischen der Bilanz und der Gewinnund Verlustrechnung werden erfolgsneutral im Eigenkapital unter den Gewinnrücklagen (Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung) ausgewiesen.
85
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Für die Währungsumrechnung wurden folgende Wechselkurse zu Grunde
gelegt:
1 Euro
Stichtagskurs
30. 9. 2007
Polnische Zloty (PLN)
Tschechische Kronen (CZK)
Durchschnittskurs
30. 9. 2006
2006 / 2007
2005 / 2006
3,773
3,971
3,831
3,913
27,532
28,326
28,072
28,655
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Bewertungsunsicherheiten
Grundsätzlich erfolgt die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden zu
fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, sofern nicht IAS 39
(2004) für bestimmte finanzielle Vermögenswerte und Finanzinstrumente
eine Bewertung zu beizulegenden Zeitwerten fordert und diese verlässlich
ermittelbar sind. Im Falle langfristiger Forderungen und Schulden erfolgt der
Ausweis mit dem Barwert.
Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind Ermessensentscheidungen zu treffen. Darüber hinaus erfordert die Aufstellung
eines Konzernabschlusses nach IFRS, dass Annahmen und Schätzungen gemacht
werden, die sich auf die Wertansätze der bilanzierten Vermögenswerte und
Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die Angabe der Eventualschulden auswirken können.
Seit dem 1. Januar 2005 unterliegt die MVV Energie Gruppe dem europäischen
Emissionshandelssystem. Im Rahmen dieses Systems erhalten die betroffenen
Unternehmen CO2-Emissionsrechte, die innerhalb von vier Monaten nach Ablauf eines Kalenderjahres entsprechend dem tatsächlichen CO2-Ausstoß des
Jahres an die zuständige Behörde zurückgegeben werden müssen. Übersteigen
die tatsächlichen CO2-Emissionen die zugeteilten Rechte pro Jahr, müssen die
fehlenden Rechte zugekauft werden. Im Konzernabschluss werden am Markt
erworbene CO2-Emissionszertifikate als kurzfristige immaterielle Vermögenswerte unter den sonstigen Vermögenswerten mit ihren Anschaffungskosten,
unentgeltlich zugeteilte Rechte mit null Euro bilanziert.
Die Erläuterung der Bewertungsmethoden im Einzelnen erfolgt bei den entsprechenden Positionen.
86
(Quelle: Europäische Zentralbank)
Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Aus Ermessensausübungen bei Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergeben sich keine erheblichen Auswirkungen auf die Wertansätze der im Abschluss ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Unsicherheiten bei der Schätzung
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag
bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund
derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und
Schulden erforderlich sein wird, werden im Folgenden erläutert.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte für Vermögenswerte und Schulden
sowie der Nutzungsdauern der Vermögenswerte basiert auf Beurteilungen
des Managements. Dies gilt ebenso für die Ermittlung von Wertminderungen
von Vermögenswerten.
Die MVV Energie Gruppe überprüft mindestens einmal jährlich oder, wenn
Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der
Buchwert gemindert sein könnte, ob der Geschäfts- oder Firmenwert wertgemindert ist. Dies erfordert eine Schätzung des Nutzungswerts einer Zahlungsmittel generierenden Einheit, der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet
ist. Zur Schätzung des Nutzungswerts muss die MVV Energie Gruppe die voraussichtlich künftigen Zahlungsmittelüberschüsse aus der Zahlungsmittel
generierenden Einheit schätzen und darüber hinaus einen angemessenen
Abzinsungssatz wählen, um den Barwert der Cashflows zu ermitteln. Sämtliche
Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Einschätzungen zum Bilanzstichtag. Abweichende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können zu Unterschieden zwischen den Schätzwerten und den
tatsächlichen Werten führen. In solchen Fällen werden die Annahmen und
falls erforderlich der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts entsprechend
angepasst. Weitere Einzelheiten hierzu sind unter Textziffer 1 zu finden.
Bei der Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stellen insbesondere der Abzinsungsfaktor, biometrische Wahrscheinlichkeiten sowie Trendannahmen wesentliche Schätzgrößen dar. Abweichende
Entwicklungen dieser Schätzgrößen können zu Unterschieden zwischen dem
bilanzierten Wert und den tatsächlich im Zeitablauf entstehenden Verpflichtungen führen. Da versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nur
dann erfasst werden, wenn sie 10 % des höheren Betrags aus dem Verpflichtungsumfang und dem Zeitwert des Planvermögens übersteigen, haben
Änderungen des Abzinsungsfaktors in der MVV Energie Gruppe in der Regel
keine wesentlichen Auswirkungen auf den Buchwert der Rückstellungen im
nächsten Geschäftsjahr.
Grundsätzlich werden bei diesen Bewertungsunsicherheiten die bestmöglichen
Erkenntnisse bezogen auf die Verhältnisse am Bilanzstichtag herangezogen.
Die tatsächlichen Beträge können sich von den Schätzungen unterscheiden.
Die im Abschluss erfassten und mit diesen Unsicherheiten belegten Buchwerte sind aus der Bilanz beziehungsweise den zugehörigen Erläuterungen
im Anhang zu entnehmen.
Zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses ist nicht von wesentlichen
Änderungen der der Bilanzierung und Bewertung zu Grunde gelegten Annahmen auszugehen. Insofern sind aus gegenwärtiger Sicht keine nennenswerten Anpassungen der Annahmen und Schätzungen oder der Buchwerte
der betroffenen Vermögenswerte und Schulden im Geschäftsjahr 2007/ 08 zu
erwarten.
Annahmen sind des Weiteren zu treffen bei der Berechnung tatsächlicher und
latenter Steuern. Insbesondere spielt bei der Beurteilung, ob aktive latente
Steuern genutzt werden können, die Möglichkeit der zukünftigen Erzielung
entsprechender steuerpflichtiger Einkommen eine wesentliche Rolle.
87
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
1 Immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte sind ausschließlich entgeltlich erworben worden
und mit den Anschaffungskosten angesetzt. Entsprechend ihrem Nutzungsverlauf werden sie mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten um
planmäßige Abschreibungen nach der linearen Methode vermindert. Immaterielle Vermögenswerte, deren Nutzungsdauer als unbestimmbar eingeschätzt wurde, bestehen nicht.
Die Voraussetzungen zur Aktivierung von Entwicklungskosten waren nicht
erfüllt. Diese werden somit ebenso wie die angefallenen Forschungskosten in
der Periode ihrer Entstehung als Aufwand erfasst. Der Betrag belief sich im
Geschäftsjahr 2006/07 auf 1 731 Tsd Euro (Vorjahr 2 724 Tsd Euro). Die
Forschungs- und Entwicklungskosten konzentrieren sich im Wesentlichen auf
Aktivitäten zur ständigen Verbesserung der Arbeitsprozesse, der Produktentwicklung sowie der technischen Weiterentwicklung.
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte sowie ähnliche Rechte und Werte
setzen sich aus Software und vertraglich vereinbarten Zuschüssen an Kunden
und Lieferanten zusammen. Die Nutzungsdauer orientiert sich an wirtschaftlichen Aspekten oder vertraglichen Gegebenheiten und liegt zwischen 3 und
25 Jahren.
Die immateriellen Vermögenswerte, die durch die erstmalige Einbeziehung
der Tochtergesellschaften entstanden sind, beziehen sich im Wesentlichen auf
Lieferungs- und Leistungsverträge mit Dritten, die mit Einbeziehung der Gesellschaften bilanziell erfasst werden konnten.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern
jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung
einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Hierfür werden den
Geschäfts- oder Firmenwerten Zahlungsmittel generierende Einheiten auf
Ebene der rechtlichen Einheiten beziehungsweise auf Basis von Teilkonzernen,
die aus geographisch zusammengehörigen rechtlichen Einheiten bestehen,
gebildet.
88
Der erzielbare Betrag einer Zahlungsmittel generierenden Einheit ist der
höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert
abzüglich Verkaufskosten. Der beizulegende Zeitwert spiegelt die bestmögliche
Schätzung des Betrags wider, für den ein unabhängiger Dritter die Zahlungsmittel generierende Einheit am Bilanzstichtag erwerben würde. Die Zeit-/
Nutzungswerte der Zahlungsmittel generierenden Einheiten werden anhand
von Cashflow-Planungen, die von den Management- und Aufsichtsorganen
genehmigt wurden, ermittelt. Grundlage der Cashflow-Planungen sind die Erfahrungen und Ergebnisse vergangener Geschäftsjahre sowie Erwartungen
über zukünftige Marktentwicklungen. Eine außerplanmäßige Abschreibung
erfolgt, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts (Nutzungswert) den
Buchwert unterschreitet.
Die Cashflow-Planungen basieren auf der erwarteten Entwicklung der aus
volks- und finanzwirtschaftlichen Studien abgeleiteten gesamtwirtschaftlichen
Rahmendaten. Die Prämissen zur Entwicklung der Weltmarktpreise für Rohöl,
Erdgas und Kohle, die Strom- und Gaspreise auf den Großhandels- und
Endverbrauchermärkten sowie die Entwicklung der Marktanteile und die
jeweiligen regulatorischen Rahmenbedingungen stellen die Schlüsselannahmen
der Planung dar. Die Cashflow-Planungen umfassen einen Detailplanungszeitraum von fünf Jahren. Für die darüber hinausgehenden Geschäftsjahre
erfolgt eine Fortschreibung der Ergebnisse, ausgehend vom letzten Jahr des
Detailplanungszeitraums. Hierbei werden Wachstumsraten von 0,5 % bis
1,0 % verwendet. Die Wachstumsraten entsprechen den langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten auf den Märkten, auf denen die Unternehmen
tätig sind. Sie stimmen mit den externen Informationsquellen zu entnehmenden
Markterwartungen überein.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Zur Bestimmung des erzielbaren Betrags/Nutzungswerts wurden die erwarteten Cashflows der nationalen Beteiligungen mit Diskontierungszinssätzen
(gewichteten Kapitalkosten) von durchschnittlich 8,5 % vor Steuern abgezinst.
Die Ermittlung der Diskontierungszinssätze erfolgt auf Basis von beobachtbaren
Marktdaten.
Im Rahmen der im Geschäftsjahr vorgenommenen Wertberichtigungen auf
Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 542 Tsd Euro (Vorjahr 21 901 Tsd
Euro) wurde als erzielbarer Betrag der jeweilige Nutzungswert herangezogen.
Die Wertberichtigung betrifft den im Teilkonzern MVV Tschechien beim Erwerb
der Teplárna Liberec entstandenen Geschäfts- oder Firmenwert.
Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte setzen sich wie folgt zusammen:
Die Erhöhung im Teilkonzern MVV Polen stammt aus der Erhöhung der Beteiligungsquote an einer polnischen Tochtergesellschaft.
in Tsd Euro
Weitere Erläuterungen zu den neu hinzugekommenen Geschäfts- oder Firmenwerten finden sich unter „Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises“.
30. 9. 2007
30. 9. 2006
Teilkonzern Energieversorgung Offenbach
65 066
65 066
Teilkonzern Stadtwerke Solingen
59 472
59 472
Teilkonzern Stadtwerke Ingolstadt
53 759
53 759
MVV Energiedienstleistungen
Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin
13 220
—
MVV Energiedienstleistungen GmbH, Berlin
12 346
12 346
Teilkonzern MVV Tschechien
4 747
4 368
Biomassen-Heizkraftwerk Altenstadt GmbH,
Altenstadt
3 343
3 343
Teilkonzern MVV Polen
2 102
1 781
Sonstige
6 996
6 996
221 051
207 131
89
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
Geschäfts- oder
Geleistete
und ähnliche Rechte und Werte
Firmenwerte
Anzahlungen
199 142
260 652
4 821
464 615
– 598
12 735
—
12 137
43
– 24
1
20
10 265
—
1173
11 438
Abgänge
3 622
—
56
3 678
Umbuchungen
5 575
—
– 4 240
1 335
Bruttowerte zum 30. 9. 2006
210 805
273 363
1 699
485 867
Abschreibungen zum 1. 10. 2005
100 986
46141
3
147 130
Veränderung Konsolidierungskreis
– 1 331
– 1 295
—
– 2 626
38
– 216
—
– 178
14 561
21 602
—
36 163
in Tsd Euro
Bruttowerte zum 1. 10. 2005
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsanpassungen
Investitionen
Währungsanpassungen
Abschreibungen
Abgänge
Abschreibungen zum 30. 9. 2006
Nettowerte zum 30. 9. 2006
Bruttowerte zum 1.10. 2006
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsanpassungen
Investitionen
Abgänge
Gesamt
3 382
—
—
3 382
110 872
66 232
3
177 107
99 933
207 131
1 696
308 760
210 805
273 363
1 699
485 867
17 151
14 262
3
31 416
54
359
—
413
4 610
—
1 669
6 279
1 817
—
17
1 834
Umbuchungen
– 13 873
—
– 1138
– 15 011
Bruttowerte zum 30. 9. 2007
216 930
287 984
2 216
507 130
Abschreibungen zum 1. 10. 2006
110 872
66 232
3
177 107
363
—
—
363
46
159
—
205
14 241
542
—
14 783
1 642
—
—
1 642
Umbuchungen
– 8 763
—
—
– 8 763
Abschreibungen zum 30. 9. 2007
115 117
66 933
3
182 053
Nettowerte zum 30. 9. 2007
101 813
221 051
2 213
325 077
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsanpassungen
Abschreibungen
Abgänge
90
Konzernabschluss
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
2 Sachanlagen
Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen. Bei selbst erstellten Sachanlagen werden
die Herstellungskosten anhand der direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie
angemessener Gemeinkosten ermittelt. Fremdkapitalkosten werden nicht
aktiviert.
Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vermögenswerten wurden
um erhaltene öffentliche Zuschüsse (Investitionszuschüsse) sowie um die
Kundenzahlungen für Bau- und Hausanschlusskosten bei Neuanschlüssen oder
Anschlusserweiterungen gekürzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden
erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und die damit verbundenen Bedingungen erfüllt
sind. Es liegen ausschließlich vermögenswertbezogene Zuwendungen vor.
Diese Zuschüsse werden im Anlagenspiegel offen von den Investitionen abgesetzt.
Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens wurden entsprechend dem
wirtschaftlichen Nutzungsverlauf linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer beträgt bei Gebäuden 50 Jahre. Bei den technischen Anlagen und
Maschinen liegt die Abschreibungsdauer zwischen 8 und 40 Jahren, wobei
die Leitungsnetze überwiegend mit einer Nutzungsdauer von 30 bis 40 Jahren
angesetzt sind. Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden
in 4 bis 15 Jahren abgeschrieben.
Sachanlagen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare
Betrag des Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet. In den Abschreibungen des Geschäftsjahres sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe
von 250 Tsd Euro (Vorjahr 15 225 Tsd Euro) enthalten. Diese betrafen im
Wesentlichen technische Anlagen und Maschinen, im Vorjahr auch Grundstücke und Gebäude. Ursache hierfür waren gesunkene Ertragserwartungen
aus der zukünftigen Nutzung.
Im Geschäftsjahr gab es keine wesentlichen gemieteten oder geleasten Sachanlagen, bei denen das wirtschaftliche Eigentum aufgrund der Vertragsgestaltung bei der MVV Energie Gruppe liegt.
Sachanlagen bis zu einem Gegenwert von 127 Mio Euro wurden als Sicherheiten für Finanzschulden begeben. Im Wesentlichen handelt es sich um
Grundstücke und Gebäude.
Die Umbuchung aus den immateriellen Vermögenswerten in Sachanlagen
betrifft die Übernahme der Fernwärmeanlagen der Stadtwerke Kiel AG von
dem Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH. Diese Anlagen wurden bei deren
Anschaffung von den Stadtwerken Kiel bezuschusst und als Nutzungsrechte
aktiviert. Im Geschäftsjahr 2006/07 wurden diese Anlagen von der Stadtwerke
Kiel AG gekauft und die geleisteten Zuschüsse den Anschaffungskosten zugeordnet.
91
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücks-
Technische
Andere Anlagen,
Geleistete
in Tsd Euro
gleiche Rechte und Bauten
Anlagen und
Betriebs- und
Anzahlungen
einschließlich der Bauten auf
Maschinen
Geschäftsaus-
und Anlagen
stattung
im Bau
fremden Grundstücken
Bruttowerte zum 1. 10. 2005
610 680
2 921 923
225 046
123 378
Veränderung Konsolidierungskreis
4 985
– 6 549
– 1 178
5 891
3 149
Währungsanpassungen
1 680
1 923
–5
33
3 631
Investitionen
4 055
52 248
5 589
112 854
174 746
282
11 467
1
769
12 519
6 226
15 203
19 003
1 042
41 474
davon Zuschüsse
Abgänge
Umbuchungen
3 881 027
3 653
94 203
1 680
– 110 462
– 10 926
Bruttowerte zum 30. 9. 2006
618 545
3 037 078
212 128
129 883
3 997 634
Abschreibungen zum 1. 10. 2005
225 108
1 662 635
149 760
234
2 037 737
1 420
– 2 822
– 966
—
– 2 368
438
905
–7
9
1 345
16 517
89 152
11 849
—
117 518
15 225
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsanpassungen
Planmäßige Abschreibungen
Außerplanmäßige Abschreibungen
6 676
8 532
17
—
Abgänge
3 859
13 865
17 263
7
34 994
21
– 7 616
– 27
—
– 7 622
Abschreibungen zum 30. 9. 2006
246 321
1 736 921
143 363
236
2 126 841
Nettowerte zum 30. 9. 2006
372 224
1 300 157
68 765
129 647
1 870 793
Bruttowerte zum 1.10. 2006
618 545
3 037 078
212 128
129 883
3 997 634
84 490
44 568
7 235
1667
137 960
4 105
4 141
167
117
8 530
19 589
58 151
6 872
73 286
157 898
Umbuchungen
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsanpassungen
Investitionen
davon Zuschüsse
Abgänge
Umbuchungen
33
13 428
20
—
13 481
9 340
19 609
11 895
5 248
46 092
3 549
109 698
3 495
– 103 259
13 483
Bruttowerte zum 30. 9. 2007
720 905
3 220 599
217 982
96 446
4 255 932
Abschreibungen zum 1.10. 2006
246 321
1 736 921
143 363
236
2 126 841
43 829
30 788
5 832
—
80 449
1 570
1 699
129
8
3 406
16 530
100 019
12 236
—
128 785
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsanpassungen
Planmäßige Abschreibungen
Außerplanmäßige Abschreibungen
Abgänge
Umbuchungen
92
Gesamt
—
241
—
9
250
3 837
13 974
10 401
—
28 212
—
8 397
113
—
8 510
Abschreibungen zum 30. 9. 2007
304 413
1 864 091
151 272
253
2 320 029
Nettowerte zum 30. 9. 2007
416 492
1 356 508
66 710
96 193
1 935 903
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
3 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
4 At-equity bilanzierte Beteiligungen
Unter der Position „Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien“ werden
Immobilien ausgewiesen, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder langfristigen Wertsteigerungen gehalten und nicht in der Produktion oder für Verwaltungszwecke eingesetzt werden. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten
Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Transaktionskosten werden in die
erstmalige Bewertung einbezogen. Die ausgewiesenen Immobilien werden
über einen Zeitraum von 25 beziehungsweise 33 Jahren nach der linearen
Methode abgeschrieben.
Die Anteile an den nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen werden
zunächst mit den Anschaffungskosten, in den Folgeperioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgt, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet.
Aufgrund der Verkaufsabsicht für die nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung wurde diese gemäß den Regelungen des IFRS 5 in die Bilanzposition
„Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ umgegliedert. Wir verweisen
auf unsere Erläuterungen unter Textziffer 11.
Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien
wurde auf der Grundlage der von unabhängigen Gutachtern durchgeführten
Bewertung zum 30. September 2007 bestimmt und beträgt in Summe
7 289 Tsd Euro. Dieser beizulegende Zeitwert entspricht dem Betrag, zu dem
ein Vermögenswert zwischen sachverständigen und vertragswilligen Parteien
wie unter fremden Dritten am Bewertungsstichtag getauscht werden könnte.
Die Mieterträge im Geschäftsjahr betrugen 656 Tsd Euro (Vorjahr 170 Tsd
Euro). Die direkten betrieblichen Aufwendungen (ohne planmäßige Abschreibungen) betrugen 67 Tsd Euro (Vorjahr 69 Tsd Euro).
Als Finanzinvestitionen
2006 / 2007
2005 / 2006
gehaltene Immobilien
Investitionen
—
194
3 788
Umbuchungen
1 528
1 969
Bruttowerte zum 30. 9.
7 479
5 757
Abschreibungen zum 1.10.
103
—
Abschreibungen
270
103
Umbuchungen
253
—
Abschreibungen zum 30. 9.
626
103
6 853
5 654
Nettowerte zum 30. 9.
2005 / 2006
in Tsd Euro
Bruttowerte zum 1.10.
Veränderung Konsolidierungskreis
At-equity Bewertung
Umbuchung
Bruttowerte zum 30. 9.
Abschreibungen zum 1.10.
Veränderung Konsolidierungskreis
45 431
91 804
—
44 510
– 1 595
921
– 43 836
– 91 804
—
45 431
29 998
907
—
22 265
—
7 733
– 29 998
– 907
Abschreibungen zum 30. 9.
—
29 998
Nettowerte zum 30. 9.
—
15 433
Umbuchung
5 757
2006 / 2007
Beteiligungen
Abschreibungen
in Tsd Euro
Bruttowerte zum 1.10.
At-equity bilanzierte
Die nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen weisen zum 30. September 2007 folgende Finanzkennzahlen auf:
in Tsd Euro
2006 / 2007
2005 / 2006
Bilanzsumme
—
23 716
Schulden
—
299
Gesamtleistung
—
2 036
Jahresergebnis
—
610
93
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
5 Übrige Finanzanlagen
Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen Ausleihungen und Wertpapiere werden grundsätzlich als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert und
zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, soweit sich dieser verlässlich ermitteln
lässt. Nicht konsolidierte Tochterunternehmen und Beteiligungen werden zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, gegebenenfalls korrigiert um
Wertminderungen aufgrund von gesunkenen erwarteten Cashflows oder von
Ausfallrisiken.
Wertminderungen der übrigen Finanzanlagen sind aus den Positionen „Sonstiges
Beteiligungsergebnis“ (Textziffer 30) beziehungsweise „Finanzaufwendungen“
(Textziffer 34) ersichtlich.
Die sonstigen Ausleihungen sind fest verzinslich und werden mit einem
durchschnittlichen Zinssatz von 4,2 % (Vorjahr 4,9 %) verzinst. Die durchschnittliche Restzinsbindungsdauer bei festverzinslichen Ausleihungen beträgt
10,5 Jahre (Vorjahr 11,8 Jahre).
Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 22.
Übrige Finanzanlagen
in Tsd Euro
Nicht konsolidierte
Sonstige
Ausleihungen
Ausleihungen aus
Tochterunternehmen
Beteiligungen
allgemein
Finance Lease
10 879
103 907
19 616
—
—
2 715
10 879
103 907
16 901
Bruttowerte zum 30. 9. 2006
davon kurzfristig
Bruttowerte zum 1.10. 2006
Änderung Konsolidierungskreis
Gesamt
13 474
1 993
149 869
669
—
3 384
12 805
1 993
146 485
—
15 379
—
7 946
—
23 325
4 755
973
1 302
8 302
2 047
17 379
634
103
1 350
1 016
457
3 560
– 724
– 1 489
– 1 675
– 2 342
—
– 6 230
14 276
118 667
15 178
25 695
3 583
177 399
4 829
1 521
6 498
—
34
12 882
—
—
847
—
—
847
4 829
1 521
5 651
—
34
12 035
Abschreibungen
237
58
—
—
40
335
Zuschreibungen
—
—
—
—
26
26
Umbuchungen
—
—
– 828
—
—
– 828
5 066
1 579
4 823
—
48
11 516
Investitionen / Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Bruttowerte zum 30. 9. 2007
Abschreibungen zum 30. 9. 2006
davon kurzfristig
Abschreibungen zum 1.10. 2006
Abschreibungen zum 30. 9. 2007
94
Wertpapiere
Nettowerte zum 30. 9. 2006
6 050
102 386
11 250
12 805
1 959
134 450
Nettowerte zum 30. 9. 2007
9 210
117 088
10 355
25 695
3 535
165 883
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Die sonstigen Beteiligungen beinhalten im Wesentlichen die Anteile an der
ZVO Versorgungs GmbH (Buchwert 28 138 Tsd Euro), der Grosskraftwerk
Mannheim AG (Buchwert 25 400 Tsd Euro), der KielNet GmbH Gesellschaft
für Kommunikation (Buchwert 11 570 Tsd Euro) und der Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH (Buchwert 9 673 Tsd Euro).
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Die MVV Energie Gruppe ist bei mehreren Contracting-Projekten Leasinggeber im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen. Im Rahmen von
abgeschlossenen Finanzierungsleasingverhältnissen gehen die wesentlichen
Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer über. Der Ansatz des Vermögenswerts erfolgt zum Barwert der Mindestleasingzahlungen. Diese lassen
sich wie folgt zu den Bruttoinvestitionen in Leasingverhältnisse überleiten:
Bruttoinvestitionen in
30. 9. 2007
30. 9. 2006
3 909
669
Leasingverhältnisse
in Tsd Euro
Barwert der Mindestleasingzahlungen
mit Fälligkeit < 1 Jahr
Barwert der Mindestleasingzahlungen
mit Fälligkeit > 1 Jahr
länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren
8 748
2 672
16 947
10 133
Barwert der Mindestleasingzahlungen
mit Fälligkeit > 1 Jahr
25 695
12 805
Summe Barwert der
Mindestleasingzahlungen
29 604
13 474
länger als fünf Jahre
Noch nicht realisierter Finanzertrag
8 285
5 441
Bruttoinvestitionen in
Finanzierungsleasingverhältnisse
37 889
18 915
95
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
6 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte werden bis auf derivative
Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erforderliche Wertberichtigungen in Höhe von 133 Tsd Euro (Vorjahr 6 645 Tsd Euro)
orientierten sich am tatsächlichen Ausfallrisiko. Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Zinsderivate und Commodity-Derivate auf Strom, Gas und
Kohle. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 22.
Sie wurden in diesem Jahr erstmals fristengerecht ausgewiesen. Eine Anpassung
der Vorjahreswerte ist aufgrund der vorhandenen Datenlage nicht erfolgt. Die
Buchwerte der ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte
entsprechen im Wesentlichen deren Marktwerten.
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
30. 9. 2007
30. 9. 2007
30. 9. 2006
30. 9. 2006
in Tsd Euro
langfristig
kurzfristig
langfristig
kurzfristig
35 580
53 797
—
109 652
—
13 429
—
768
5 642
10 700
5 814
8 120
Derivative Finanzinstrumente
Debitorische Kreditoren
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Forderungen aus Contracting-Verträgen
—
6 321
—
3 388
Forderungen aus dem Verkauf von Beteiligungen
—
6 024
—
14 400
Ausleihungen
—
5 919
—
2 537
Treuhandkonten
—
5 797
—
7 624
Forderungen aus Cash-Pool
—
5 176
—
—
Erstattung Bodensanierung
—
1 539
—
1 478
Übrige sonstige Vermögenswerte
1 562
47 115
1 522
80 788
42 784
155 817
7 336
228 755
gegen sonstige Beteiligungen
—
14 050
—
4 728
gegen nicht konsolidierte Tochterunternehmen
—
7 046
5
38 184
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
gegen Dritte
42 784
134 721
7 331
185 843
42 784
155 817
7 336
228 755
7 Steuerforderungen
Die Position enthält im Wesentlichen Körperschaftsteuererstattungsansprüche,
Kapitalertragsteuererstattungsansprüche, die mit dem Nennwert angesetzt
sind, und Forderungen aus Vorsteuern sowie Energiesteuern.
96
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
8 Vorräte
Die Vorräte betreffen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bzw. unfertige und fertige
Erzeugnisse und Leistungen sowie hierauf geleistete Anzahlungen. Sie sind zu
Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten bewertet. Dabei werden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe nach der Durchschnittsmethode
ermittelt. Die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse und
Leistungen enthalten die direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie angemessene
Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer
Normalauslastung und umfassen somit die produktionsbezogenen Vollkosten.
Risiken aus einer geminderten Verwertbarkeit wird mittels angemessener Abschläge Rechnung getragen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten einen Abgrenzungsbetrag für die am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und nicht
abgerechneten Energie- und Wasserverkäufe. Abschlagszahlungen, die im
Rahmen der jährlichen Verbrauchsabrechnung geleistet werden, sind an den
Forderungen gekürzt.
Gegen nicht konsolidierte Tochterunternehmen bestehen Forderungen in Höhe
von 232 Tsd Euro (Vorjahr 49 Tsd Euro) sowie gegen sonstige Beteiligungen
2 794 Tsd Euro (Vorjahr 6 756 Tsd Euro).
10 Flüssige Mittel
Der Anteil der zu Nettoveräußerungswerten bilanzierten Vorräte am Gesamtbetrag der ausgewiesenen Vorräte ist von untergeordneter Bedeutung.
Vorräte in Tsd Euro
30. 9. 2007
30. 9. 2006
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
33 715
21 516
Unfertige und fertige Erzeugnisse
und Leistungen
19 690
27 258
Geleistete Anzahlungen
353
368
53 758
49 142
9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Kundenforderungen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.
Am Bilanzstichtag bestehende Ausfallrisiken sind durch ausreichende Wertberichtigungen (8 257 Tsd Euro, Vorjahr 13 619 Tsd Euro) berücksichtigt. Die
Forderungen werden ausgebucht, sobald sie uneinbringlich sind. Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den jeweiligen Zeitwerten.
Die flüssigen Mittel bestehen überwiegend aus Bankguthaben und entsprechen
dem Finanzmittelbestand gemäß der Kapitalflussrechnung. Hiervon entfallen
1 264 Tsd Euro (Vorjahr 6 827 Tsd Euro) auf Gemeinschaftsunternehmen.
Bankguthaben werden ausschließlich im Rahmen der kurzfristigen Liquiditätsdisposition bei Banken mit zweifelsfreier Bonität unterhalten. Die Verzinsung
bewegt sich wie im Vorjahr auf Interbankenniveau.
11 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
Im September 2007 beschloss der Vorstand der MVV Energie AG, einem
potenziellen Investoren eine Kaufoption über die Kommanditanteile der MVV
Energie AG an dem at-equity bilanzierten assoziierten Unternehmen, Energy
Innovations Portfolio AG & Co. KGaA, Mannheim, einzuräumen. Bei der Energy
Innovations Portfolio AG & Co. KGaA handelt es sich um eine Venture-CapitalGesellschaft, die national und international in junge Unternehmen in den
Bereichen Energie, Versorgung, Informationstechnologie, Umwelt, Entsorgung
und Wasser investiert. Da es sich bei Investitionen in Risikokapital nicht um das
Kerngeschäft der MVV Energie AG handelt, beabsichtigt die MVV Energie AG,
ihr Engagement in der Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA zu beenden.
Die Option kann bis zum 31. März 2008 ausgeübt werden. Zum 30. September
2007 war die Verkaufsoption bereits gezeichnet.
97
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Die Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA wurde daher im 4. Quartal des
Geschäftsjahres 2006/07 als Vermögenswert, der zum Verkauf gehalten wird,
klassifiziert. Der Verkaufspreis wird nach aller Voraussicht über dem at-equityBeteiligungsansatz zum Zeitpunkt der Umklassifizierung liegen. Die Umgliederung erfolgte zum Buchwert. Eine außerplanmäßige Abschreibung auf den
Beteiligungsansatz ist daher nicht notwendig. Ab dem Zeitpunkt der Umklassifizierung wurde die at-equity-Bewertung nicht mehr durchgeführt. Seit
diesem Zeitpunkt sind daher Verluste aus at-equity-Bewertungen in Höhe von
380 Tsd Euro nicht erfasst worden. Im Vorjahr sind aus der at-equityBewertung Verluste in Höhe von 6 812 Tsd Euro erfasst worden. Die Beteiligung
ist dem Segment „Sonstiges“ zugeordnet.
dieser Kapitalerhöhung hat erst nach dem Bilanzstichtag stattgefunden. Wir
verweisen auf unsere Erläuterungen unter Textziffer 45.
12 Eigenkapital
Bedingtes Kapital I: Aus dem bedingten Kapital I erfolgte kein Umtausch in
Aktien der MVV Energie AG.
Grundkapital: Das Grundkapital der MVV Energie AG in Höhe von 142 764 Tsd
Euro verteilt sich wie im Vorjahr auf 55 767 290 auf den Namen lautende
Stückaktien über je 2,56 Euro. Die Stadt Mannheim hält zum 30. September
2007 mittelbar 66,2 % und die EnBW Energie Baden-Württemberg AG
15,1 % der Aktien. Die übrigen 18,7% der Aktien befinden sich im Streubesitz.
Genehmigtes Kapital I: Die Hauptversammlung hat den Vorstand mit Beschluss
vom 4. März 2005 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu 39 000 Tsd Euro (genehmigtes Kapital I) zu erhöhen. Von
dieser Ermächtigung machte der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am
15. November 2005 Gebrauch. Durch Ausgabe von 5 Millionen neuen Aktien
wurde das Grundkapital um 9,86 % von 129 802 Tsd Euro um 12 800 Tsd Euro
auf 142 602 Tsd Euro erhöht.
Die Ermächtigung vom 4. März 2005 wurde von der Hauptversammlung am
10. März 2006 unter Berücksichtigung der bereits erfolgten Ausschöpfung des
Ermächtigungsbeschlusses dahingehend geändert, dass der Vorstand ermächtigt
ist, das Grundkapital um bis zu 26 200 Tsd Euro (genehmigtes Kapital I) zu erhöhen.
Am 29. Juni 2007 hat der Aufsichtsrat einer weiteren Kapitalerhöhung durch
die Ausgabe von 10,1 Millionen neuen Aktien zugestimmt. Die Durchführung
98
Genehmigtes Kapital II: Die Hauptversammlung der MVV Energie AG hat
mit Beschluss vom 10. März 2006 den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital
im Hinblick auf das Belegschaftsaktienprogramm einmalig oder mehrmals um
insgesamt 3 400 000 Euro zu erhöhen. Von dieser Ermächtigung machte der
Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am 20. September 2006 Gebrauch.
Durch Ausgabe von 63 290 neuen Aktien wurde das Grundkapital um 0,11%
von 142 602 Tsd Euro auf 142 764 Tsd Euro erhöht. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen. Es steht daher noch ein genehmigtes Kapital II
von 3 237 977 Euro zur Verfügung.
Kapitalrücklage: Die Kapitalrücklage betrifft die MVV Energie AG. Hierin
sind die nach § 272 HGB aufzunehmenden externen Mittelzuflüsse enthalten.
Die Transaktionskosten (nach Steuern) der Kapitalerhöhung vom 15. November
2005, die als Abzug vom Eigenkapital bilanziert wurden, betragen1231 Tsd Euro.
Gewinnrücklagen: Die Gewinnrücklagen umfassen neben den anteiligen
Gewinnrücklagen der MVV Energie AG und der sonstigen einbezogenen
Gesellschaften nach dem Erstkonsolidierungszeitpunkt die kumulierten erfolgsneutralen Veränderungen aus der Marktbewertung von Finanzinstrumenten,
die im Wesentlichen aus Sicherungsbeziehungen nach IAS 39 (2004) resultieren,
sowie Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer
Abschlüsse. In die Marktbewertungsrücklage wurden im Geschäftsjahr 2765 Tsd
Euro (Vorjahr 611 Tsd Euro) eingestellt.
Gewinnverwendungsvorschlag: Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn
der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 2006/07 wie folgt zu verwenden:
Ausschüttung einer Dividende von 0,80 Euro je Stückaktie für das Geschäftsjahr
2006/07 (insgesamt 52 725 436,80 Euro). Die Hauptversammlung entscheidet
am 14. März 2008 über die Zahlung der Dividende.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
13 Rückstellungen
Die Steuerrückstellungen umfassen Rückstellungen für Ertragsteuern wie die
Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und die Gewerbeertragsteuer.
Rückstellungen
Stand zum
Veränderung
Währungs-
in Tsd Euro
1. 10. 2006
Konsolidie-
anpassungen
Verbrauch
Auflösung
Zuführung
Zinsanteile
Stand zum
30. 9. 2007
rungskreis
Langfristige Rückstellungen
Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen
29 084
4 586
63
2 303
391
1 872
1 362
34 273
Sonstige Rückstellungen
Frühpensionierungen
41 032
55
—
8 894
318
14 491
1 892
48 258
Personalkosten
27 083
1 148
—
7 889
513
1 659
718
22 206
Sanierungen
7 993
—
—
385
92
—
235
7 751
13 537
1 744
—
702
146
3 946
365
18 744
Sonstige Rückstellungen gesamt
89 645
2 947
—
17 870
1 069
20 096
3 210
96 959
Gesamt Langfristige Rückstellungen
118 729
7 533
63
20 173
1 460
21 968
4 572
131 232
49 032
2 944
6
37 215
3 164
28 446
—
40 049
Personalkosten
42 266
2 795
—
38 528
3 675
41 800
—
44 658
Noch nicht abgerechnete Leistungen
65 581
—
—
53 504
6 540
83 834
—
89 371
Sonstige Sachverhalte
52 144
2 045
26
32 370
8 304
59 422
—
72 963
159 991
4 840
26
124 402
18 519
185 056
—
206 992
Gesamt Kurzfristige Rückstellungen
209 023
7 784
32
161 617
21 683
213 502
—
247 041
Gesamt Rückstellungen
327 752
15 317
95
181 790
23 143
235 470
4 572
378 273
Sonstige Sachverhalte
Kurzfristige Rückstellungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen gesamt
99
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
14 Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
Die betriebliche Altersvorsorge besteht aus beitragsorientierten und leistungsorientierten Plänen.
Im Geschäftsjahr sind Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme
in Höhe von 22 389 Tsd Euro (Vorjahr 19 798 Tsd Euro) entrichtet worden. Die
Beiträge werden als Aufwand erfasst und im Personalaufwand ausgewiesen.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden ausschließlich für leistungsorientierte Versorgungspläne gebildet. Diese Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren
(Projected-unit-credit-Methode) ermittelt. Dieses Verfahren berücksichtigt
neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und Anwartschaften auch
zukünftig zu erwartende Gehalts- und Rentensteigerungen. Den Gutachten
zum 30. September 2007 liegen Trendannahmen für die Gehalts- und Rentenentwicklung von circa 2,00 – 2,75 % (Vorjahr 1,23 – 2,75 %) zu Grunde. Es
wurde ein Abzinsungssatz von 5 % (Vorjahr 4,5 %) angewendet. Bei der
Berechnung fanden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck
Anwendung. Da der Konzern über kein Planvermögen verfügt, sind Pensionsverpflichtungen in voller Höhe durch Rückstellungen gedeckt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, welche sich aus Änderungen der
Berechnungsannahmen ergeben, werden, soweit sie 10 % des Verpflichtungsumfangs überschreiten, über die durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der
berechtigten Mitarbeiter erfolgswirksam erfasst.
Die Altersversorgung für die Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe ist unternehmensspezifisch weitgehend tarifvertraglich geregelt. Hieraus resultieren
mittelbare Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, die fast ausschließlich über kommunale Zusatzversorgungskassen (ZVK) abgesichert sind.
Hierfür werden Umlagen für die Ruhestandszeiten entrichtet. Die in diesem
Zusammenhang gezahlten Beträge dienen der Finanzierung der laufenden
Versorgungsleistungen. Gemäß den Regelungen des IFRS handelt es sich bei
dieser Form der Altersvorsorge um einen leistungsorientierten Plan (defined
benefit plan), da die individuellen Versorgungsleistungen der ZVK an frühere Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen nicht von eingezahlten Beiträgen abhängen.
Da zudem in der ZVK Mitarbeiter mehrerer Mitgliedsunternehmen versichert sind,
gilt diese Form der Altersvorsorge als gemeinschaftlicher Plan mehrerer Arbeitgeber (multi-employer plan), für die besondere Vorschriften anzuwenden sind.
100
Aufgrund der Umverteilung der Leistungen der ZVK auf die an ihr beteiligten
Unternehmen und unzureichender Daten über die Altersstruktur, die Fluktuation
und die Gehälter dieser Mitarbeiter liegen keine Informationen über den auf die
MVV Energie Gruppe entfallenden Teil der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen
(wirtschaftliche Verpflichtung) vor. Somit ist eine Rückstellungsbildung nach
IFRS nicht zulässig und die Behandlung erfolgt wie bei einem beitragsorientierten Plan (defined contribution plan). Die laufenden Zahlungen an die ZVK
stellen demnach Aufwendungen des Geschäftsjahres dar. Die Aufwendungen
beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 13 969 Tsd Euro (Vorjahr
13 189 Tsd Euro). Die im Rahmen einer Näherungsrechnung nach den Grundlagen der IFRS ermittelten Versorgungsverpflichtungen der ZVK für aktive und
ehemalige Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe liegen um 284 Mio Euro
(Vorjahr 297 Mio Euro) über dem bei der ZVK bilanzierten und anteilig auf die
MVV Energie Gruppe entfallenden Deckungskapital (arbeitsrechtliche Verpflichtung).
Darüber hinaus bestehen unmittelbare Pensionsverpflichtungen aufgrund
früherer tarifvertraglicher Regelungen (Bemessung nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit und Vergütung der Mitarbeiter) sowie von Einzelzusagen gegenüber Vorstandsmitgliedern.
Der Aufwand für diese als leistungsorientierte Pläne ausgestalteten Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen:
Aufwand für Pensionen und
2006 / 2007
2005/2006
1 149
1 466
–8
2
1 361
1 331
2 502
2 799
ähnliche Verpflichtungen in Tsd Euro
Dienstzeitaufwand
Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste
Zinsaufwand für bereits erworbene
Versorgungsansprüche
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
15 Sonstige Rückstellungen
Der Zinsaufwand für bereits erworbene Versorgungsansprüche ist in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position Finanzaufwendungen (Zinsen
und ähnliche Aufwendungen) ausgewiesen. Die übrigen Aufwendungen sind
im Personalaufwand ausgewiesen.
Der bilanzierte Wert der Versorgungsansprüche für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen lässt sich zum Barwert der Versorgungsansprüche wie folgt
überleiten:
Bilanzierter Wert für Pensionen und
30. 9. 2007
30. 9. 2006
35 194
32 444
Noch nicht verrechnete versicherungsmathematische Verluste
– 921
– 3 360
Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
34 273
29 084
ähnliche Verpflichtungen in Tsd Euro
Anwartschaftsbarwert aller
Versorgungsansprüche
In den versicherungsmathematischen Verlusten sind Anpassungen aufgrund
von Prämissenänderungen zwischen dem Beginn und dem Ende des Geschäftsjahres in Höhe von 542 Tsd Euro (Vorjahr 669 Tsd Euro Ertrag) enthalten.
Die Sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen gegenüber Dritten aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit, die bezüglich ihrer Höhe oder
Fälligkeit unsicher sind. Es wurde der Betrag angesetzt, der zum Bilanzstichtag
erforderlich war, um Zahlungsverpflichtungen und Risiken der MVV Energie
Gruppe abzudecken (Erfüllungsbetrag).
Die Rückstellungen für Frühpensionierungen betreffen im Wesentlichen
faktische Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern auf Grund von Altersteilzeitregelungen. Die versicherungsmathematischen Annahmen entsprechen
denen bei der Bewertung für Pensionen und ähnlichen Rückstellungen. Der
Anstieg der Rückstellung für Frühpensionierungen ist auf eine Ausdehnung
der Altersteilzeitregelungen zurückzuführen.
Die Rückstellung für Personalkosten beinhaltet unter anderem Rückstellungen
für den sozialverträglichen Personalabbau im Rahmen von Effizienzsteigerungsprogrammen. Die übrigen in dieser Position enthaltenen Sachverhalte
resultieren überwiegend aus tarifvertraglichen Verpflichtungen wie beispielsweise Zuwendungen, Abstandszahlungen, Bonuszahlungen und Jubiläumsleistungen.
Die Position „Noch nicht abgerechnete Leistungen“ umfasst im Wesentlichen
bereits erbrachte aber noch nicht fakturierte Lieferungen und Leistungen Dritter.
Die Bewertung erfolgt auf der Basis sachgerechter Schätzungen.
In den Sonstigen Sachverhalten sind Rückstellungen für Energielieferungen
sowie für Entsorgungsverpflichtungen enthalten. Weiterhin sind unter den
Sonstigen Sachverhalten auch Rückstellungen für Prozessrisiken enthalten.
Hierbei handelt es sich um mehrere Einzelrisiken, bei denen die Höhe der
Inanspruchnahme unsicher ist. Die Bewertung erfolgt ausgehend von dem
Prozessergebnis, welches nach den aktuell verfügbaren Informationen die
höchste Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt.
Die langfristigen sonstigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt.
101
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
16 Finanzschulden
Finanzschulden
30. 9. 2007
30. 9. 2007
30. 9. 2006
30. 9. 2006
in Tsd Euro
langfristig
kurzfristig
langfristig
kurzfristig
973 904
228 645
942 879
242 132
4 435
1 089
383
242
gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen
—
564
1 182
—
gegenüber at-equity konsolidierten Beteiligungen
—
—
—
294
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
aus Finanzierungsleasing
gegenüber sonstigen Beteiligungen
Andere Finanzschulden
—
9 966
—
11 476
66 442
128 068
69 669
163 256
1 044 781
368 332
1 014 113
417 400
unter 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
mehr als 5 Jahre
228 645
484 416
489 488
1 089
2 232
2 203
128 068
13 000
53 442
Fälligkeiten in Jahren
in Tsd Euro
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
aus Finanzierungsleasing
Andere Finanzschulden
102
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Die festverzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe
von 646 Mio Euro (Vorjahr 716 Mio Euro) sind mit einem durchschnittlichen
Zinssatz von 5,0 % (Vorjahr 5,0 %), die variabel verzinslichen Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 557 Mio Euro (Vorjahr 469 Mio Euro)
sind mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 4,7 % (Vorjahr 3,4 %) zu verzinsen. Bei den festverzinslichen Verbindlichkeiten beträgt die durchschnittliche
Restzinsbindungsdauer – wie im Vorjahr – sieben Jahre.
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem Barwert der
künftigen Leasingzahlungen angesetzt. Der beizulegende Zeitwert der übrigen
Finanzschulden entspricht im Wesentlichen den ausgewiesenen Buchwerten.
Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen beziehen sich auf
verschiedene technische Anlagen und auf Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Verträge beinhalten zum Teil Verlängerungsoptionen, jedoch keine
Kaufoptionen oder Preisanpassungsklauseln.
Der Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen lässt sich wie folgt auf
die Verbindlichkeit überleiten:
in Tsd Euro
30. 9. 2007
Barwert der Mindestleasingzahlungen mit Fälligkeit
bis zu einem Jahr
1 089
länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren
2 232
länger als fünf Jahre
2 203
5 524
Noch nicht realisierte Finanzierungskosten
2 236
Bruttoverbindlichkeit aus
Finanzierungsleasingsverhältnissen
7 760
In der Position „Andere Finanzschulden“ ist unter anderem der Barwert der
Zahlungsverpflichtungen aufgrund der Stillhalterverpflichtung der MVV Energie
AG aus einer Put-Option der Stadt Kiel für die von ihr gehaltenen Anteile der
Stadtwerke Kiel AG ausgewiesen. Nach den Regeln des IAS 32 begründen
Verträge, die zum Kauf eigener Eigenkapitalinstrumenten verpflichten, eine
Konzernabschluss
finanzielle Verbindlichkeit in Höhe des Barwerts des Kaufpreises, unabhängig
davon, ob diese Verpflichtung nur bei Ausübung eines Optionsrechts durch
den Vertragspartner zu erfüllen ist und von der Wahrscheinlichkeit einer Ausübung. Die MVV Energie Gruppe wendet diese Vorschrift im Einklang mit der
Entwicklung in der nationalen und internationalen Bilanzierungspraxis auf von
Minderheitsgesellschaftern gehaltene Andienungsrechte (Put-Optionen) an.
Dementsprechend erfolgt der Ausweis dieser Minderheitenanteile entsprechend
der vertraglichen Vereinbarung unter den kurz- oder langfristigen Schulden.
Die Bewertung dieser finanziellen Verpflichtungen erfolgt nach den Regelungen
von IAS 39 (2004) zum Zeitwert. Die Differenz zwischen dem Ausübungspreis
und dem Buchwert der Minderheitenanteile wird als von künftigen Ereignissen
abhängige Kaufpreisverpflichtung in analoger Anwendung der Regelungen
zur Abbildung von Unternehmenszusammenschlüssen behandelt. Die ausgeschütteten Ergebnisse an die Minderheitsgesellschafter sowie die Veränderungen des Barwerts der möglichen Zahlungsverpflichtungen werden als
Finanzaufwendungen ausgewiesen. Die Put-Option der Stadt Kiel kann jederzeit bis zum 6. November 2010 ausgeübt werden.
Außerdem ist in dieser Position der Barwert der Zahlungsverpflichtung aufgrund der Abfindungsverbindlichkeit gegenüber dem Minderheitsgesellschafter
an der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin in Höhe
von 11 498 Tsd Euro enthalten. Zu Einzelheiten verweisen wir auf unsere Ausführungen unter „Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises“.
Darüber hinaus ist in dieser Position eine Verbindlichkeit gegenüber der MVV
GmbH, Mannheim, in Höhe von 40 585 Tsd Euro (Vorjahr 55 940 Tsd Euro)
ausgewiesen, deren durchschnittliche Verzinsung im Geschäftsjahr 4,8% betrug
(Vorjahr 4,2 %).
Von den Finanzschulden sind 127 Mio Euro (Vorjahr 121 Mio Euro) durch Verpfändung von Sachanlagen gesichert.
Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 22.
103
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
17 Andere Verbindlichkeiten
Andere Verbindlichkeiten
30. 9. 2007
30. 9. 2007
30. 9. 2006
30. 9. 2006
in Tsd Euro
langfristig
kurzfristig
langfristig
kurzfristig
99 926
Derivative Finanzinstrumente
Erhaltene Anzahlungen
Konzessionsabgaben
Zinsverbindlichkeiten
17 551
52 302
—
615
23 827
—
13 714
—
13 282
—
12 358
—
8 430
—
7 362
21 891
7 557
24 493
9 140
Verbindlichkeiten aus Cash-Pool
—
3 038
—
625
Kreditorische Debitoren
—
2 746
—
665
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
—
231
—
53
2 107
32 514
4 632
25 906
42 164
143 927
29 125
169 749
42 032
140 759
29 125
169 114
—
3 038
—
625
132
130
—
10
42 164
143 927
29 125
169 749
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Übrige andere Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
gegenüber Dritten
gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen
gegenüber sonstigen Beteiligungen
Andere Verbindlichkeiten werden bis auf derivative Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, die im Wesentlichen den Zeitwerten
entsprechen. Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Commodity- und
Zinsderivate. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 22. Sie wurden in diesem Jahr erstmals fristengerecht ausgewiesen. Eine
Anpassung der Vorjahreswerte erfolgte aufgrund der vorhandenen Datenlage
nicht.
104
Wesentlichster Posten des passiven Rechnungsabgrenzungspostens ist ein im
Zuge der Übernahme eines Müllheizkraftwerks durch die Energieversorgung
Offenbach AG erhaltenes Vorabentgelt für die Verbrennung von Müll in Höhe
von 16 971 Tsd Euro (Vorjahr 19 687 Tsd Euro).
Weiterhin sind in den anderen Verbindlichkeiten vor allem Konzessionsabgaben
sowie Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der sozialen Sicherung der
Mitarbeiter enthalten.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
18 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
20 Latente Steuern
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet.
Latente Steuern werden für zeitliche Differenzen gebildet, die sich aufgrund der
steuerlichen Bewertung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einerseits
und der externen Rechnungslegung gemäß IFRS andererseits sowie aus
ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen ergeben. Darüber hinaus wurden
aktive latente Steuern auf Steuerminderungsansprüche berücksichtigt, die
sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren
ergeben. Eine Aktivierung erfolgt, wenn aufgrund vorliegender Businesspläne
die Realisierung dieser Verlustvorträge mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die
in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten beziehungsweise
erwartet werden. Dabei werden die am Bilanzstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten steuerlichen Vorschriften berücksichtigt. Nachdem der
Bundesrat am 6. Juli 2007 das Unternehmensteuerreformgesetz 2008 verabschiedet hat, wurden zum Bilanzstichtag erstmals die latenten Steuern für
inländische Unternehmen mit einem Gesamtsteuersatz von 30% (Vorjahr 39%)
ermittelt. Dabei wurden neben der Körperschaftsteuer von 15% (Vorjahr 25%)
der Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf die Körperschaftsteuer und der durchschnittliche Gewerbesteuersatz von 14 % (Vorjahr 13 %) berücksichtigt. Da
die inländischen Unternehmen der MVV Energie Gruppe überwiegend passive
Latenzen haben, ergaben sich aus der Abwertung der Latenzen ein einmaliger,
nicht zahlungswirksamer Ertrag in Höhe von 45,8 Mio Euro sowie eine Verminderung der erfolgsneutral direkt im Eigenkapital erfassten Latenzen in
Höhe von 465 Tsd Euro. Für ausländische Gesellschaften werden die jeweiligen
nationalen Steuersätze zu Grunde gelegt.
Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 22.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
30. 9. 2007
30. 9. 2006
186 258
123 324
7 310
4 926
und Leistungen
in Tsd Euro
gegenüber Lieferanten
gegenüber nicht konsolidierten
Tochterunternehmen
sonstige Beteiligungen
10 169
10 889
203 737
139 139
19 Steuerverbindlichkeiten
Die Position beinhaltet im Wesentlichen Energiesteuern und Umsatzsteuer.
Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft beziehungsweise
Organkreis saldiert.
Die Steuerabgrenzungen 2006/ 07 sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen:
105
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Latente Steuern
in Tsd Euro
2006 / 2007
2006 / 2007
2005 / 2006
2005 / 2006
aktiv
passiv
aktiv
passiv
Immaterielle Vermögenswerte
4 562
– 18 275
5 280
– 21 983
Sachanlagen einschließlich als
Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
2 160
– 136 911
1 779
– 171 942
– 5 274
Übrige Finanzanlagen
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Rückstellungen für Pensionen
2
– 7 951
—
2 476
– 118
522
– 167
135
– 34 858
238
– 3 057
—
2 187
—
1 688
Langfristige sonstige Rückstellungen
13 790
–4
13 520
—
Kurzfristige sonstige Rückstellungen
1 990
– 390
2 193
– 490
25 061
– 11 139
2 256
– 12 232
3 531
—
6 625
—
—
– 2 513
1
– 3 201
55 894
– 212 159
34 102
– 218 346
Verbindlichkeiten
Verlustvorträge und Steuergutschriften
Konsolidierung
Latente Steuern (brutto)
Wertberichtigung
Saldierung
Latente Steuern (netto)
106
Konzernabschluss
– 221
—
– 380
—
– 53 144
53 144
– 14 774
14 774
2 529
– 159 015
18 948
– 203 572
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
21 Eventualschulden und finanzielle Verpflichtungen
Neben den genannten latenten Steueransprüchen aus Verlustvorträgen und
Steuergutschriften bestehen noch Steueransprüche aus Verlustvorträgen für
Körperschaftsteuer in Höhe von 19,4 Mio Euro (Vorjahr 35,4 Mio Euro), für
Gewerbesteuer in Höhe von 13,9 Mio Euro (Vorjahr 22,3 Mio Euro) und für
Tax Credits in Höhe von 1,5 Mio Euro, die nicht angesetzt werden konnten.
Von diesen sind 0,5 Mio Euro nur bis 2008 sowie weitere 3,4 Mio Euro nur bis
2013 nutzbar.
Auf temporäre Unterschiede in Anteilswerten an Tochterunternehmen zwischen
Steuerbilanz und Konzernabschluss wurden in Höhe von 510 Tsd Euro (Vorjahr
902 Tsd Euro) keine passiven latenten Steuern erfasst, da eine Umkehrung
durch Dividendenausschüttungen oder Veräußerung von Gesellschaften in
absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist.
Im Geschäftsjahr 2006/07 wurden latente Steuern in Höhe von 856 Tsd Euro
(Vorjahr 997 Tsd Euro) direkt im Eigenkapital erfasst. Außerdem erhöhten sich
die passiven latenten Steuern im laufenden Geschäftsjahr aufgrund von Erstkonsolidierungsvorgängen um 5,9 Mio Euro (Vorjahr: Verminderung der aktiven
latenten Steuern um 3,3 Mio Euro aufgrund von Endkonsolidierungen).
Unter den Eventualschulden werden mögliche Verpflichtungen gegenüber
Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen ein Ressourcenabfluss
unwahrscheinlich ist beziehungsweise deren Höhe nicht verlässlich bestimmt
werden kann, ausgewiesen. Die nachfolgend aufgeführten Verpflichtungsvolumina entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang.
Aus Bürgschaften und Wechselobligo bestehen solche Verpflichtungen in
Höhe von 3,2 Mio Euro. Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten bestehen
in Höhe von 4,5 Mio Euro.
Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen in der MVV Energie Gruppe
für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen belief sich
auf 19,0 Mio Euro.
Die finanziellen Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen überwiegend
Wassernetze, Fuhrpark und IT-Ausstattung. Die Mindestleasingzahlungen haben
folgende Fälligkeitsstruktur:
Mindestleasingzahlungen
aus Operating Leasing
30. 9. 2007
30. 9. 2006
Nominalwert
Nominalwert
in Tsd Euro
Operating Leasing
bis zu einem Jahr
15 460
3 917
länger als ein Jahr
und bis zu fünf Jahren
22 627
4 686
länger als fünf Jahre
6 948
4
45 035
8 607
107
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
22 Finanzinstrumente
Originäre Finanzinstrumente: Als finanzielle Vermögenswerte werden auf
der Aktivseite Beteiligungen, Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen, sonstige Geldforderungen sowie liquide Mittel
ausgewiesen. Die erstmalige Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten.
Transaktionskosten werden einbezogen.
Im Rahmen der Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten
bilanziert. Die Folgebewertung erfolgt für finanzielle Vermögenswerte der
Kategorien „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“
grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Änderungen des beizulegenden
Zeitwerts gemäß IAS 39 (2004) werden erfolgsneutral im Eigenkapital unter
Berücksichtigung latenter Steuern erfasst. Bei Abgang werden diese erfolgswirksam berücksichtigt. Liegen objektive Hinweise für eine Wertminderung
eines Vermögenswerts vor, wird dieser erfolgswirksam abgeschrieben. Soweit
die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich geschätzt werden können, erfolgt
die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Folgebewertung
finanzieller Vermögenswerte der Kategorien „Vom Unternehmen ausgereichte
Kredite und Forderungen“ sowie „Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen“ erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls
unter Verwendung der Effektivzinsmethode. Die fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts entsprechen dem beizulegenden
Zeitwert der hingegebenen Gegenleistung, korrigiert um Wertminderungen,
Zinsen und Tilgungen. Erkennbare Risiken, insbesondere aufgrund erwarteter
Zahlungsausfälle oder verminderter erwarteter Cashflows, werden durch Wertminderungen berücksichtigt. Die Erfassung von Wertminderungen erfolgt direkt
im Periodenergebnis.
Bei marktüblichen Käufen und Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten
erfolgt die Bilanzierung zum Handelstag, das heißt zu dem Tag, an dem das
Unternehmen die Verpflichtung zum Kauf des Vermögenswerts eingegangen
ist. Marktübliche Käufe oder Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe, die die
Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder
-konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben.
108
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf organisierten
Märkten gehandelt werden, wird durch Bezugnahme auf den an der Börse
notierten Geldkurs am Bilanzstichtag ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von
Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden geschätzt. Solche Verfahren stützen sich auf
kürzlich zu marktüblichen Bedingungen getätigte Transaktionen oder auf den
aktuellen Marktwert eines anderen Instruments, das im Wesentlichen das
gleiche Instrument ist, oder die Analyse der diskontierten Zahlungsströme
sowie Optionspreismodelle.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen
Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Vermögenswert auslaufen oder
der finanzielle Vermögenswert übertragen wird, sofern im Wesentlichen alle
Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden beziehungsweise die Verfügungsmacht über
den Vermögenswert abgegeben wird.
Als finanzielle Verbindlichkeiten werden auf der Passivseite Finanzschulden,
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und andere Verbindlichkeiten
ausgewiesen. Finanzielle Verbindlichkeiten werden im Wesentlichen zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls unter Verwendung der Effektivzinsmethode, bewertet. Im Falle von Finanzschulden entsprechen die Anschaffungskosten dem Auszahlungsbetrag. Im Falle von Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entsprechen die
Anschaffungskosten dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung.
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zu Grunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.
Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ zuzuordnen, wurde kein Gebrauch gemacht.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Derivative Finanzinstrumente: Derivative Finanzinstrumente und zu
Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente werden zum beizulegenden
Zeitwert bewertet. Sind die eingesetzten Derivate wirksame Sicherungen
künftiger Cashflows im Rahmen einer Sicherungsbeziehung nach den speziellen
Vorschriften zum Hedge-Accounting gemäß IAS 39 (2004), führen die effektiven Zeitwertschwankungen der Derivate nicht zu Auswirkungen auf das
Periodenergebnis während der Laufzeit des Derivats, sondern werden erfolgsneutral in einer gesonderten Eigenkapitalrücklage erfasst.
Commodity-Derivate bedingen Nettoausgleichszahlungen zu den vertraglich
fixierten Terminen, welche im Wesentlichen dem Grundgeschäft entsprechen.
Zu den derivativen Finanzinstrumenten gehören Zinsderivate und CommodityDerivate über Strom, Gas und Kohle. Die Commodity-Derivate werden überwiegend physisch erfüllt.
Finanzrisikomanagement: Die MVV Energie Gruppe ist im Rahmen ihrer
Geschäftstätigkeit Preis- und Finanzierungsrisiken ausgesetzt. Preisrisiken ergeben sich insbesondere aus Marktpreisschwankungen auf den Energiemärkten
sowie aus Änderungen der Zinssätze. Das Wechselkursrisiko hat für die MVV
Energie Gruppe eine untergeordnete Bedeutung. Finanzierungsrisiken können
sich im Wesentlichen in Form von Kreditrisiken ergeben. Die MVV Energie
Gruppe verfolgt das Ziel, durch ein systematisches Risikomanagement eine
Absicherung gegen Marktpreis- und Kreditrisiken zu erreichen. Hierzu werden
anhand interner Richtlinien Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten, Funktionstrennung und Kontrollen festgelegt.
Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos werden insbesondere Zinsswaps
eingesetzt. Diese Instrumente sichern Zahlungsströme aus verzinslichen
langfristigen Finanzverbindlichkeiten durch Cashflow-Hedge-Accounting.
Seit Beginn des letzten Geschäftsjahres 2005/06 wurde im Rahmen der erstmaligen Anwendung von IAS 39 (2004) „Finanzinstrumente: Ansatz und
Bewertung“ und der damit verbundenen Konkretisierung der so genannten
„Own Use Exemption“ die Abbildung von Energiehandelsgeschäften geändert. Demnach fallen auch schwebende Geschäfte zur Marktpreissicherung
im Bereich des Energiehandels vermehrt in den Anwendungsbereich von
IAS 39 (2004) und müssen als Finanzinstrumente erfasst werden, während die
abgesicherten Grundgeschäfte (Vertriebskontrakte) in der Regel nicht unter
IAS 39 (2004) fallen. Die Bilanzierung nach IAS 39 (2004) betrifft insbesondere
physisch zu erfüllende Warentermingeschäfte, die im Rahmen der Lastganganpassung wieder veräußert werden müssen. Hierdurch hat sich die Volatilität der Ergebnisse erhöht.
Seit Beginn des Geschäftjahres 2005/06 werden zur Begrenzung der Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme aus dem Gasgeschäft aufgrund variabler
Marktpreise Swaps eingesetzt, für die ebenfalls Cashflow-Hedge-Accounting
angewendet wird. Zum 30. September 2007 sind bestehende Grundgeschäfte
in Cashflow Hedges mit Laufzeiten bis zu zehn Jahren im Bereich Zinssicherung
einbezogen. Im Commodity-Bereich betragen die Laufzeiten geplanter
Grundgeschäfte bis zu fünf Jahre. Sowohl Zinssicherungsinstrumente als auch
Im Geschäftsjahr ergab sich aus dem ineffektiven Teil von Cashflow Hedges
ein Aufwand in Höhe von 15 Tsd Euro. Die Ergebnisse aus ineffektiven Teilen
von Cashflow Hedges werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen
beziehungsweise Aufwendungen erfasst. Bei Zinssicherungen erfolgt der Ausweis im sonstigen Zinsergebnis.
Zur Verminderung von Kreditrisiken werden Vertragspartner im Finanz- und
Energiehandelsbereich bei Vertragsabschluss systematisch im Hinblick auf ihre
Bonität geprüft und überwacht sowie Limits vorgegeben, innerhalb derer die
Geschäftsfelder der MVV Energie Gruppe handeln dürfen. Im Energiehandel
und bei Neuinvestitionen wird das Ausfallrisiko bereits im Vorfeld durch geeignete Rahmenverträge mit den Handelspartnern vermindert.
Bei den finanziellen Vermögenswerten des Konzerns, die Forderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie zur Veräußerung gehaltene
finanzielle Vermögenswerte umfassen, besteht das maximale Ausfallrisiko in
der Höhe des entsprechenden Buchwerts. Die gesamten Transaktionen werden
überwiegend mit Geschäftspartnern zweifelsfreier Bonität abgeschlossen.
Zur Absicherung gegen Marktpreisrisiken werden derivative Finanzinstrumente
eingesetzt. Im Bereich des Zinsänderungsrisikos werden Zinsswaps abgeschlossen. Im Bereich des Energiehandels werden Commodity-Derivate eingesetzt.
Diese dienen vor allem der Absicherung gegen Marktpreisrisiken. Der Einsatz
109
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
von Commodity-Derivaten zum Zwecke des proprietären Energiehandels ist
nur in engen Grenzen erlaubt und wird durch organisatorisch getrennte Einheiten limitiert und überwacht.
Die folgende Tabelle gibt das Nominalvolumen und die Marktwerte der eingesetzten Derivate wieder:
Nominalvolumen und
Marktwerte
in Tsd Euro
Zinsderivate
Commodity-Derivate
30. 9. 2007
Davon
30. 9. 2007
30. 9. 2006
Davon
30. 9. 2006
Nominalvolumen
Restlaufzeit von
Marktwerte
Nominalvolumen
Restlaufzeit von
Marktwerte
Gesamt
mehr als 1 Jahr
Gesamt
mehr als 1 Jahr
165 422
151 043
5 174
167 322
126 871
2 164 061
1 252 270
14 350
2 227 249
845 379
89
2 329 483
1 403 313
19 524
2 394 571
972 250
9 726
Bei den Zinsderivaten handelt es sich fast ausschließlich um Zinsswaps.
Die Commodity-Derivate lassen sich wie folgt einteilen:
Commodity-Derivate
in Tsd Euro
30. 9. 2007
30. 9. 2006
30. 9. 2006
Marktwerte
Nominalvolumen
Marktwerte
Strom
2 048 146
4 433
2 179 709
– 1 424
Kohle
100 627
10 137
46 412
1 575
15 288
– 220
1 128
– 62
2 164 061
14 350
2 227 249
89
2 048 146
9 730
2 179 709
– 1 424
115 915
4 620
47 540
1 513
2 164 061
14 350
2 227 249
89
Gas
Termingeschäfte
Swaps
110
30. 9. 2007
Nominalvolumen
9 637
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
23 Umsatzerlöse nach Strom- und Erdgassteuer
Die Umsatzerlöse enthalten alle Erlöse, die aus der typischen Geschäftstätigkeit
des Konzerns resultieren. Sie werden mit dem Übergang der maßgeblichen
Risiken und Chancen auf den Kunden beziehungsweise mit Erbringung der
Leistung erfasst, sofern der Zahlungseingang verlässlich erwartet werden
kann.
24 Aktivierte Eigenleistungen
Die aktivierten Eigenleistungen sind hauptsächlich durch den Bau von und die
Erweiterungsmaßnahmen in Versorgungsnetzen und Kraftwerksanlagen bedingt. Im Vorjahr waren hier auch die Bestandsveränderungen ausgewiesen,
die ab dem Geschäftsjahr 2006/07 in einer separaten Zeile dargestellt werden.
Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.
25 Sonstige betriebliche Erträge
Mieterträge werden linear über die Laufzeit der Miet- beziehungsweise Leasingverhältnisse erfasst.
Sonstige betriebliche Erträge in Tsd Euro
2006 / 2007
2005 / 2006
aus nach IAS 39 bilanzierten
Energiehandelsgeschäften
83 114
2 265
aus der Auflösung von Rückstellungen
19 979
16 310
5 922
12 715
Erträge
aus Geschäftsbesorgung und
Personalgestellung
aus Gutschriften
4 766
2 264
aus Leistungen an Mitarbeiter
2 088
2 037
aus Vertragsstrafen und
der Einziehung von Außenständen
1 167
1 594
aus Fremdwährungseffekten
374
683
aus IT-Dienstleistungen
142
8 064
4 978
299
Auflösung negativer Unterschiedsbeträge
aus der Erstkonsolidierung
Erstattungen für Schadensfälle
4 386
2 464
Mieterträge
2 549
2 347
Gewinne aus Anlageverkäufen
Übrige
1 212
6 412
24 645
26 909
155 322
84 363
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten positive Bewertungseffekte aus
Energiehandelsgeschäften, die nach IAS 39 (2004) zu bewerten sind. Der Ausweis der Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften erfolgt im laufenden Geschäftsjahr erstmals brutto. Diesen bewertungsabhängigen Erträgen
stehen sonstige betriebliche Aufwendungen gegenüber, die diesen Effekt teilweise kompensieren. Eine endsaldierte Darstellung des Vorjahres war aufgrund der gegebenen Datenlage nicht möglich.
Die Erträge aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge (Badwill) entstanden im Wesentlichen aus der Erstkonsolidierung der Industriepark Gersthofen
Servicegesellschaft mbH & Co. KG in Höhe von 4 956 Tsd Euro. Wir verweisen
auf unsere Ausführungen unter „Konsolidierungskreis und Änderungen des
Konsolidierungskreises“. Im Vorjahr betraf dies Erstkonsolidierungen im tschechischen Teilkonzern. Die Erträge des Vorjahres in Höhe von 299 Tsd Euro
waren unter den Geschäfts- oder Firmenwert-Abschreibungen ausgewiesen.
111
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
26 Materialaufwand
Materialaufwand in Tsd Euro
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und bezogene Waren
Bezogene Leistungen
27 Personalaufwand
2006 / 2007
2005 / 2006
1 254 315
1 200 105
246 461
234 184
1 500 776
1 434 289
Im Materialaufwand sind Wertminderungen auf Roh-, Hilfs- und Betriebstoffe
in Höhe von 768 Tsd Euro enthalten. Wertaufholungen auf Roh-, Hilfs- und
Betriebstoffe sind aufgrund eines Anstiegs des Nettoveräußerungspreises mit
481 Tsd Euro enthalten.
Im Vorjahr waren in den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen Aufwendungen für
Netznutzungsentgelte in Höhe von 63 149 Tsd Euro enthalten, welche in die
bezogenen Leistungen umgegliedert wurden.
Der Anstieg des Materialaufwands resultiert in erster Linie aus der Zunahme
der Energiebezugskosten.
112
Personalaufwand in Tsd Euro
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Unterstützung
Aufwendungen für Altersversorgung
2006 / 2007
2005 / 2006
243 436
221 649
42 526
42 733
17 297
15 750
303 259
280 132
Zum Bilanzstichtag 30. September 2007 waren 6 355 Mitarbeiter (Vorjahr 6 287)
in der MVV Energie Gruppe beschäftigt. In diesem Personalstand sind 431
Auszubildende enthalten (Vorjahr 314). Vom gesamten Personal sind 1031
Mitarbeiter (Vorjahr 1562) in den Gemeinschaftsunternehmen beschäftigt.
Der Anstieg der Mitarbeiterzahl ist im Wesentlichen auf die in diesem Jahr
neu in den Konsolidierungskreis aufgenommenen Gesellschaften zurückzuführen. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen unter „Konsolidierungskreis
und Änderungen des Konsolidierungskreises“.
Der Anstieg des Personalaufwands um 23 127 Tsd Euro auf 303 259 Tsd Euro
resultiert neben der gestiegenen Mitarbeiterzahl im Wesentlichen aus Rückstellungen, die im Geschäftsjahr für den sozialverträglichen Personalabbau,
insbesondere durch Altersteilzeitverträge, gebildet wurden.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
28 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Konzernabschluss
29 Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen
Die im Vorjahr gemäß der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung wurde im
4. Quartal 2006/07 gemäß den Regeln des IFRS 5 als zur Veräußerung gehalten
klassifiziert. Die Aufwendungen und Erträge aus dieser Beteiligung wurden
weiterhin im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen ausgewiesen.
Bis zum Zeitpunkt der Umklassifizierung wurden 1 594 Tsd Euro als Aufwand
aus at-equity bilanzierten Beteiligungen realisiert. Daraus ergaben sich keine
Auswirkungen auf die Ertragsteuern. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen
in der Textziffer 11.
2006 / 2007
2005 / 2006
Aufwand aus nach IAS 39 bilanzierten
Energiehandelsgeschäften
67 470
—
Konzessionsabgabe
57 257
59 303
Beiträge, Gebühren und Abgaben
20 180
17 918
Rechts-, Beratungs- und Gutachterkosten
15 453
10 651
Mieten und Pachten
15 192
16 629
Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit
11 601
8 895
Personal- und Sozialaufwendungen
11 235
9 777
Aufwendungen für Wartungen,
Reparaturen und IT-Dienstleistungen
8 784
14 414
Zuführungen zu Wertberichtigungen
8 038
16 307
Verluste aus Anlagenverkäufen
5 635
4 489
Buchführungs- und Jahresabschlusskosten
2 722
1 284
Erträge aus Beteiligungen
9 381
9 501
Betriebliche Steuern (ohne Energiesteuern)
2 230
3 329
Gewinne aus Beteiligungsveräußerungen
5 959
8 230
Erträge aus Gewinnabführung
176
1 313
in Tsd Euro
Aufwendungen aus Fremdwährungseffekten
Übrige
458
4 769
46 350
36 746
272 605
204 511
30 Sonstiges Beteiligungsergebnis
Sonstiges Beteiligungsergebnis
2005 / 2006
Zuschreibungen auf Finanzanlagen
26
—
Aufwendungen aus Verlustübernahme
—
–1
– 335
– 4 173
15 207
14 870
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Die im Vorjahr ausgewiesene Energiesteuer (Strom- und Erdgassteuer) wurde
im laufenden Geschäftsjahr in der Gewinn- und Verlustrechnung separat ausgewiesen. Wir verweisen auch auf die Ausführungen unter „Änderungen der
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
2006 / 2007
in Tsd Euro
Die Erträge aus Beteiligungen bestehen im Wesentlichen aus Ausschüttungen
von nicht konsolidierten Tochtergesellschaften.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten negative Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften, die nach IAS 39 (2004) zu bewerten sind.
Der Ausweis der Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften erfolgt im
laufenden Geschäftsjahr erstmals brutto. Diesen bewertungsabhängigen Aufwendungen stehen sonstige betriebliche Erträge gegenüber, die diesen Effekt
teilweise kompensieren. Eine endsaldierte Darstellung des Vorjahres war aufgrund der gegebenen Datenlage nicht möglich. Die im Vorjahr ausgewiesene
Position „Aufwand aus nach IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäften
zur Lastganganpassung“ wurde daher in den Materialaufwand umgegliedert.
113
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
31 Abschreibungen
Abschreibungen in Tsd Euro
Abschreibungen
davon außerplanmäßig
33 Finanzerträge
2006 / 2007
2005 / 2006
143 546
147 406
250
15 225
Finanzerträge in Tsd Euro
Zinserträge aus Finance-Lease
Erträge aus Ausleihungen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Die Abschreibungen der immateriellen Vermögenswerte und der Sachanlagen
sowie der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien erfolgen entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer nach der linearen Methode.
2006 / 2007
2005 / 2006
1 519
244
251
726
5 128
3 027
6 898
3 997
In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind Zinserträge für Tagesund Festgeldanlagen sowie Zinserträge aus der Kontokorrentverzinsung enthalten.
32 Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwerte
Abschreibungen Geschäfts-
34 Finanzaufwendungen
2006 / 2007
2005 / 2006
542
—
Teilkonzern Stadtwerke Ingolstadt
—
10 573
12 740
4 966
Teilkonzern Stadtwerke Solingen
—
8 766
Aufzinsung Rückstellungen
4 572
5 091
—
2 562
—
21 901
Zinsaufwand aus Minderheiteneigentümer
an Personenhandelsgesellschaften
1 100
542
541
42
—
1 680
64 329
65 205
83 282
76 984
oder Firmenwerte in Tsd Euro
Teilkonzern MVV Tschechien
Teilkonzern MVV Polen
Finanzaufwendungen in Tsd Euro
Put-Option Kiel
Abschreibungen auf kurzfristige
Ausleihungen
Die Geschäfts- oder Firmenwert-Abschreibungen enthalten die Abschreibung des
bei der Erstkonsolidierung der Teplárna Liberec entstandenen Geschäfts- oder
Firmenwerts. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen unter „Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises“.
Die im Vorjahr hier ausgewiesenen Erträge aus der Auflösung des negativen
Unterschiedsbetrags in Höhe von 299 Tsd Euro wurden in die sonstigen
betrieblichen Erträge umgegliedert. Wir verweisen auch auf die Ausführungen
unter „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
114
Abschreibungen auf Ausleihungen
und Wertpapiere
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
2006 / 2007
2005 / 2006
Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Zinsaufwendungen für Darlehensverpflichtungen und Darlehensnebenkosten.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
35 Ertragsteuern
Ertragsteuern in Tsd Euro
Tatsächliche Steuern
Latente Steuern
2006 / 2007
2005 / 2006
Überleitung des Ertragsteuersatzes
2006 / 2007
2005 / 2006
138 675
127 972
54 084
49 909
4 731
3 155
Ertrag aus der Aktivierung von Forderungen
aus dem Körperschaftsteuerguthaben
– 4 685
—
Abweichungen von dem erwarteten
Steuersatz
– 1 282
– 87
– 45 829
—
1 181
4 335
in Tsd Euro
47 664
71 630
– 35 223
– 7 258
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
12 441
64 372
Erwarteter Steueraufwand
bei einem Steuersatz von 39 %
Der laufende Steueraufwand enthält die zu leistende Gewerbe- und Körperschaftsteuer sowie ausländische Ertragsteuern.
In den tatsächlichen Steuern sind im Saldo Erträge in Höhe von 2,8 Mio Euro
enthalten (Vorjahr 1,4 Mio Euro), die vorangegangene Perioden betreffen,
sowie Erträge aus dem erstmaligen Ansatz des Körperschaftsteuerguthabens
zum 31. Dezember 2006 in Höhe von 4,7 Mio Euro. Aufgrund einer Steuergesetzesänderung im Dezember 2006 werden noch bestehende Ansprüche
aus dem steuerlichen Anrechnungsverfahren über einen Zeitraum von zehn
Jahren ab 2008 in gleichen Jahresbeträgen ausgezahlt. Der Bruttobetrag der
zum Barwert angesetzten Guthaben beträgt 5,9 Mio Euro.
Die latenten Steuererträge sind in Höhe von 38,4 Mio Euro (Vorjahr 6,4 Mio
Euro) auf das Entstehen beziehungsweise die Umkehrung temporärer Unterschiede zurückzuführen. Die Differenz zum gesamten latenten Steuerertrag
resultiert aus der erfolgswirksamen Nutzung von Verlustvorträgen.
Der tatsächliche Steueraufwand wurde um 686 Tsd Euro aufgrund der Nutzung
bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste gemindert. Der latente
Steueraufwand verringerte sich aufgrund des erstmaligen Ansatzes bisher
nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste einer früheren Periode um 832 Tsd
Euro.
Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten zum
tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand:
Abweichungen durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer
Änderung des Steuersatzes und
der Steuergesetze
Veränderung der Wertberichtigung für
Verluste sowie Verluste ohne Bildung
von latenten Steuern
Nicht abzugsfähige Aufwendungen
4 312
3 777
– 7 968
– 11 401
Ergebnisse aus at-equity bilanzierten
Beteiligungen
622
– 359
Nicht abziehbare Geschäfts- oder
Firmenwert-Abschreibungen und
andere Konsolidierungsmaßnahmen
2 743
10 350
Steuerlich nicht abzugsfähige Effekte aus
der Anwendung von IAS 32 (2003)
5 551
3 354
– 2 829
– 1 429
345
787
Steuerfreie Erträge
Steuern für Vorjahre
Effekte aus Kosten der
Eigenkapitalbeschaffung
Sonstige
1 465
1 981
Effektiver Steueraufwand
12 441
64 372
Effektiver Steuersatz in %
9,0
50,3
115
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
36 Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG
und Ergebnis je Aktie
Ergebnisanteil der Aktionäre der
37 Belegschaftsaktien
2006 / 2007
2005 / 2006
109 229
50 010
55 767
55 088
MVV Energie AG und Ergebnis je Aktie
Ergebnisanteil der Aktionäre
der MVV Energie AG
Aktienanzahl in Tsd
(gewichteter Jahresdurchschnitt)
Ergebnis je Aktie in Euro
1,96
0,91
Dividende je Aktie in Euro
0,80
0,80
Die Dividende des Geschäftsjahres 2006/07entspricht dem Vorschlag des Vorstands und steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Hauptversammlung am 14. März 2008. Der Gewinnverwendungsvorschlag des Geschäftsjahres
2005/06 wurde von der Hauptversammlung am 9. März 2007 angenommen.
Da zum Bilanzstichtag keine Optionsrechte auf Aktien der MVV Energie AG
vorlagen, sind keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen.
Im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms konnten Mitarbeiter der MVV
Energie Gruppe in der Zeit vom 28. August bis 19. September 2006 zu vergünstigten Konditionen Aktien der MVV Energie AG ordern. Teilnahmeberechtigt waren Mitarbeiter der MVV Energie AG und Mitarbeiter von 15 Beteiligungen der MVV Energie AG. Pro Mitarbeiter konnten zwischen 20 und 300
Aktien bestellt werden.
Der Kaufpreis je Aktie betrug 17,50 Euro. Grundlage hierfür war der Durchschnittskurs der Aktie der MVV Energie AG im XETRA-Handel in der Zeit vom
21. bis 25. August 2006 in Höhe von 22,50 Euro. Auf diesen Kurs wurde den
Mitarbeitern ein Abschlag von 5 Euro gewährt. Die Mitarbeiteraktien unterliegen bis zum 31. Dezember 2008 einer Veräußerungssperrfrist.
Insgesamt wurden von den Mitarbeitern 63 290 Aktien geordert. Diese wurden aus dem Genehmigten Kapital II (siehe Textziffer 12) neu geschaffen. Die
hierzu erforderliche Kapitalerhöhung in Höhe von 162 Tsd Euro wurde am
20. September 2006 vom Vorstand der MVV Energie AG beschlossen. Der
Aufsichtsrat hat am selben Tag seine Zustimmung erteilt. Am 28. September
2006 wurde die Durchführung der Kapitalerhöhung in das Handelsregister
eingetragen. Die neuen Aktien wurden am 25. September 2006 zum Kurs
von 22,50 Euro von einem Kreditinstitut gezeichnet und zu Beginn des neuen
Geschäftsjahres durch die MVV Energie AG zur Weiterveräußerung an die
Mitarbeiter zurück erworben. Die georderten Aktien hatten am 30. September
2006 bei einem Schlusskurs von 23,23 Euro (XETRA-Handel) einen Marktwert
von 1 470 Tsd Euro. Sie wurden am 11. Oktober 2006 an die Mitarbeiter übertragen.
Das Belegschaftsaktienprogramm führte im Konzernabschluss der MVV Energie
AG für das Geschäftsjahr 2005/06 zu einem Personalaufwand in Höhe von
385 Tsd Euro. Die Ermittlung des Personalaufwands erfolgt auf Basis des Abschlags in Höhe von 5 Euro je Aktie und unter Berücksichtigung der Sozialversicherung.
116
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
38 Segmentberichterstattung
Die Segmentierung der MVV Energie Gruppe erfolgte in Übereinstimmung mit
der internen Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat. Die Segmenterlöse
mit externen Kunden werden zu 95,8 % in Deutschland erzielt. Der Gesamtbuchwert des im Inland belegenen Vermögens beträgt 3 071 968 Tsd Euro
oder 93,7 % des Gesamtvermögens. Die MVV Energie Gruppe übersteigt die
nach IAS14.69 geforderten Grenzwerte bezüglich Umsatzerlöse, Vermögen und
Investitionen und verzichtet daher auf Angaben zur geographischen Segmentierung.
Die außerplanmäßigen Abschreibungen beinhalten den in Rahmen von
Impairment-Tests im Geschäftsjahr erfassten Wertminderungsaufwand für
immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
Das Segment Strom umfasst die Wertschöpfungsstufen Erzeugung, Handel,
Verteilung und Vertrieb von Strom. Die Segmente Gas und Wärme beinhalten
die Wertschöpfungsstufen Bezug, Verteilung und Vertrieb von Gas beziehungsweise Heizwasser und Dampf. Im Segment Wasser ist zusätzlich zu Bezug,
Verteilung und Vertrieb die Wertschöpfungsstufe Produktion (Wasserwerke)
enthalten. Das Segment Dienstleistungen umfasst neben den Aktivitäten des Teilkonzerns MVV Energiedienstleistungen, die sich in industrielles und kommunales
Contracting, nationales und internationales Consulting sowie technischen
Service untergliedern, das Dienstleistungsgeschäft der Stadtwerke, die sich
wiederum in technische Dienstleistungen, Telekommunikations- und Contracting-Dienstleistungen unterteilen. Im Segment Umwelt sind die Aktivitäten
im Zusammenhang mit der thermischen Reststoffverwertung und dem Betrieb
von Biomassekraftwerken abgebildet.
In den sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen sind grundsätzlich
die Zuführungen zu den Wertberichtigungen auf Forderungen und die langfristigen Rückstellungen dargestellt.
Als Segmentergebnis wurde das operative Betriebsergebnis (EBIT) ausgewählt. Auf eine Überleitung zum Jahresergebnis haben wir in der Segmentberichterstattung abgesehen, da diese bereits in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt.
Das Segmentvermögen und die Segmentschulden stellen das Bruttovermögen
beziehungsweise die Bruttoschulden der Geschäftssegmente ohne nicht
zuordenbare Posten dar. Die nicht zuordenbaren Posten umfassen im Wesentlichen laufende und latente Ertragsteuern, flüssige Mittel, Finanzforderungen
und Finanzschulden.
In der Zeile „Sonstiges/Konsolidierung“ werden sowohl Konsolidierungseffekte
als auch die den Geschäftssegmenten nicht zuordenbaren Tätigkeiten dargestellt. Der Beteiligungsbuchwert wird ebenfalls im Segmentergebnis beziehungsweise im Segmentvermögen bei Sonstiges /Konsolidierung ausgewiesen, da
dieser nicht im Wesentlichen einem Geschäftssegment zugeordnet werden
kann.
Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften an. Die Verrechnungspreise für Transfers zwischen den Segmenten
entsprechen den marktüblichen Konditionen. Die Segmentumsätze ergeben
sich aus der Addition von Innen- und Außenumsätzen.
117
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
39 Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden direkt ermittelt.
Demgegenüber wird der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit indirekt
abgeleitet.
Im Gegenzug ist der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit aufgrund
von Unternehmenskäufen weiter angestiegen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist aufgrund von Dividendenzahlungen und Kredittilgungen
negativ. Im Vorjahr war dieser Cashflow aufgrund der Kapitalerhöhung positiv.
Mittelzuflüsse aus dem Erwerb und der Veräußerung konsolidierter Gesellschaften sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthalten. Die erworbenen
(abgehenden) flüssigen Mittel werden mit den Auszahlungen für den Erwerb
(Einzahlungen aus der Desinvestition) verrechnet.
40 Kapitalsteuerung
Im Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind unter anderem enthalten:
___erhaltene Zinsen in Höhe von 7,8 Mio Euro (Vorjahr 4,7 Mio Euro) und
gezahlte Zinsen in Höhe von 69,3 Mio Euro (Vorjahr 57,6 Mio Euro)
___gezahlte Ertragsteuern von 56,0 Mio Euro (Vorjahr 36,3 Mio Euro) und
erstattete Ertragsteuern von 14,5 Mio Euro (Vorjahr 8,5 Mio Euro) sowie
___erhaltene Dividenden von 10,7 Mio Euro (Vorjahr 9,5 Mio Euro).
Anteile des Kaufpreises der im letzten Jahr endkonsolidierten Gesellschaften
sind im Geschäftsjahr 2006/07 zahlungswirksam zugeflossen. Weitere wesentliche zahlungsunwirksame Transaktionen sind die Bewertung der gemäß
IAS 39 (2004) bilanzierten Derivate sowie die Erträge aus der Auflösung des
negativen Unterschiedsbetrags aus Unternehmenserwerben.
Der Cashflow nach DVFA/SG des Geschäftsjahres 2006/07 liegt aufgrund des
erhöhten Periodenüberschusses über dem Vorjahresniveau. Im Vorjahr war der
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von einem hohen Anstieg der
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Vermögenswerte geprägt. Der Anstieg des in den kurzfristigen Vermögenswerten gebundenen Kapitals ist im laufenden Geschäftsjahr deutlich geringer ausgefallen
als im Vorjahr. Insgesamt ergibt sich hierdurch ein deutlich höherer Cashflow
aus der laufenden Geschäftstätigkeit als im Vorjahr.
118
Die MVV Energie AG unterliegt keinen gesetzlichen Mindestkapitalanforderungen, sondern verfolgt die interne Zielsetzung, durch ein effektives Finanzmanagement eine zur Erlangung eines guten Ratings am Bankenmarkt erforderliche Eigenkapitalquote einzuhalten. Dadurch wird eine Optimierung der
Kapitalkosten erreicht.
Die Eigenkapitalquote ist dabei das Verhältnis zwischen dem Eigenkapital auf
konsolidierter Basis und der Bilanzsumme. Das Eigenkapital setzt sich zusammen
aus Grundkapital, Kapitalrücklage, Gewinnrücklagen, dem jeweiligen Bilanzgewinn und den Anteilen anderer Gesellschafter.
Maßnahmen zur Einhaltung der Eigenkapitalzielquote erfolgen zunächst im
Prozess der Wirtschaftsplanung und bei großen (außerplanmäßigen) Investitionsmaßnahmen im Rahmen der Investitionsrechnung. Die Gesellschaft kann durch
Aktienemissionen die Eigenkapitalgrundlage den Anforderungen anpassen.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
41 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen,
Personen und Körperschaften
Lieferungs- und Leistungsverkehr
in Tsd Euro
Abfallwirtschaft Mannheim
2006 / 2007
2005 / 2006
Forderungen
2006 / 2007
Verbindlichkeiten
2005 / 2006
2006 / 2007
2005 / 2006
645
472
34
—
—
—
36 135
35 868
3 230
—
—
—
GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH
9 631
6 876
778
704
—
—
m:con – Mannheimer Kongressund Touristik GmbH
2 551
– 5 398
7
—
2 846
5 346
– 2 286
– 5 058
140
6 780
41 533
57 122
434
674
52
—
—
—
MVV Verkehr AG
2 159
2 874
1 143
198
—
—
Rhein-Neckar-Verkehr GmbH
9 016
5 753
802
490
—
—
ABG Abfallbeseitigungsgesellschaft mbH
MVV GmbH
MVV OEG AG
Stadtentwässerung Mannheim
1 202
1 900
291
252
—
—
Stadt Mannheim
– 3 142
– 5 750
14 559
2 790
10 509
6 824
Quotenkonsolidierte Unternehmen
48 049
40 233
1 278
2 079
10 207
908
Sonstige von der Stadt Mannheim
beherrschte Gesellschaften
5 012
3 572
309
336
—
—
109 406
82 016
22 623
13 629
65 095
70 200
Die Stadt Mannheim ist alleinige Gesellschafterin der MVV GmbH. Die MVV
GmbH hält 99,99 % der Anteile an der MVV Verkehr AG, die zu 66,2 % an
der MVV Energie AG beteiligt ist. Die Stadt Mannheim sowie die von ihr beherrschten Unternehmen stellen somit nahe stehende Personen im Sinne von
IFRS dar.
Zwischen Unternehmen der MVV Energie Gruppe und der Stadt Mannheim
sowie den von ihr beherrschten Unternehmen bestehen eine Vielzahl von
vertraglich vereinbarten Rechtsbeziehungen (Strom-, Gas-, Wasser- und
Fernwärmelieferungsverträge, Miet-, Pacht- und Serviceverträge). Darüber
hinaus besteht zwischen der MVV Energie AG und der Stadt Mannheim ein
Konzessionsvertrag.
Der Lieferungs- und Leistungsverkehr mit Schwestergesellschaften der MVV
Energie AG beinhaltet im Wesentlichen einseitige Lieferungs- und Leistungsbeziehungen. Die Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit der Stadt Mannheim werden im Wesentlichen mit den Konzessionsabgaben verrechnet dargestellt. Die Konzessionsabgaben an die Stadt Mannheim beliefen sich auf
19,9 Mio Euro (im Vorjahr 20,3 Mio Euro).
Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen
worden und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von den Lieferungs- und
Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen.
Zum Zweck der Transparenzerhöhung wurde der Kreis der nahe stehenden
Personen im Vergleich zum Vorjahr erweitert. Die Vorjahreszahlen wurden
entsprechend angepasst.
119
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Die MVV Energie AG erstellte für ihr am 30. September 2007 endendes
Geschäftsjahr einen Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG.
Die Vorstandsmitglieder der MVV Energie AG sind zugleich als Vorstände der
Konzerngesellschaft MVV RHE AG und der Vorstandsvorsitzende ist zusätzlich auch als Geschäftsführer der MVV GmbH tätig. Die hierauf entfallenden
Vergütungen werden von der MVV Energie AG ausgezahlt und mit den anderen
Gesellschaften verrechnet.
Der Vorstand erhielt im Geschäftsjahr eine Gesamtvergütung in Höhe von
1774 Tsd Euro. Diese setzt sich wie folgt zusammen:
1
Vergütung in Tsd Euro
Fix 1
Variabel
2
Mandatseinkünfte 3
Einschließlich Zuschüsse zur Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, freiwillige Versicherung bei
Dr. Rudolf Schulten
403
305
15
723
der Berufsgenossenschaft und geldwerte Vorteile sowie der
Dr. Werner Dub
239
230
10
479
Zulage für den Vorstandsvorsitzenden in Höhe von 160 Tsd Euro
41
39
1
81
243
230
8
481
10
—
—
10
2
Rückstellungen
936
804
34
1 774
3
Aufsichtsratstätigkeiten für Beteiligungsunternehmen
4
Amtszeit seit 1. August 2007
5
Amtszeit bis 15. Oktober 2006
Matthias Brückmann 4
Hans-Jürgen Farrenkopf
Karl-Heinz Trautmann 5
Gesamt
Die variable Vergütung wird aus zwei Komponenten berechnet – dem Jahresüberschuss nach Fremdanteilen der MVV Energie Gruppe nach IFRS und dem
ROCE (Return on Capital Employed). Dabei gilt eine angemessene Kappungsgrenze. Im Geschäftsjahr wurden keine Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung gewährt. Weitere Leistungen von Dritten wurden
weder zugesagt noch gewährt.
Den Vorstandsmitgliedern ist bei Eintritt in die Altersrente eine Versorgungsleistung in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes der festen Vergütungen zugesagt, die sich für jedes vollendete Dienstjahr um 2 % bis zu einem Maximalwert
von 70 % der festen Vergütung erhöht. Auf die Versorgungsleistung werden
anderweitige Arbeitseinkommen, die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung sowie sonstige Versorgungsbezüge, die mindestens zur Hälfte auf
120
Gesamt
und der Vergütung des Vorstandsvorsitzenden für die Tätigkeit
als Sprecher der Geschäftsführung der MVV GmbH
Beitragsleistungen eines Arbeitgebers beruhen, angerechnet. Wird die Rente
vorzeitig in Anspruch genommen, so mindert sich die Versorgungsleistung
pro Monat der vorzeitigen Inanspruchnahme um 0,5 %.
Die Versorgungsleistung enthält als Rentenbaustein eine Anwartschaft auf
eine Hinterbliebenenversorgung. Im Falle einer teilweisen Erwerbsminderung,
einer teilweisen Erwerbsminderung infolge von Berufsunfähigkeit, einer vollen
Erwerbsminderung oder bei Tod beträgt die Versorgungsleistung 55 % der
festen Vergütung und steigt um 1% je vollendetem Dienstjahr bis auf maximal
70 %.
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Die Pensionsverpflichtungen stellen sich wie folgt dar:
Pensionsverpflichtungen
Wert der
in Tsd Euro
Endrente
Dr. Rudolf Schulten
Dr. Werner Dub
Matthias Brückmann
Hans-Jürgen Farrenkopf
Gesamt
Versorgungs1
prozentsatz
Versorgungs2
prozentsatz
Zuführung zur Pensionsrückstellung
3
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
234
51 %
70 %
284
38
86
54 %
66 %
102
36
131
48 %
70 %
—
—
98
56 %
66 %
166
37
552
111
549
Die ehemaligen Mitglieder des Vorstands (einschließlich Karl-Heinz Trautmann)
erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 1027 Tsd Euro. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands sind insgesamt
3 468 Tsd Euro zurückgestellt. Die Gesamtzuführung in diesem Geschäftsjahr
beträgt 347 Tsd Euro.
Gemäß IAS 24 zählen zu den unternehmensnahen Personen auch Mitglieder
des Managements in Schlüsselfunktionen. Neben dem Vorstand zählen hierzu
in der MVV Energie Gruppe auch die Bereichsleiter / Prokuristen der MVV Energie AG. Diese Personengruppe erhält ihre Bezüge ausschließlich von der MVV
Energie AG. Die Vergütungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 3 333 Tsd Euro.
1
Erreichbarer Anspruch auf Altersrente mit
63 Jahren unter Berücksichtigung von
Anrechnungsbeträgen
2
Erreichter Gesamtversorgungssatz in Bezug
auf die Altersrente in Prozent
3
Erreichbarer Versorgungsprozentsatz mit
63 Jahren
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2006/07 eine Jahresvergütung in Höhe von jeweils 10 Tsd Euro, wobei der Aufsichtsratsvorsitzende
den doppelten, sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag erhielt. Der Vorsitzende des Bilanzprüfungsausschusses erhielt eine zusätzliche Jahresvergütung
in Höhe von 5 Tsd Euro, die übrigen Mitglieder des Bilanzprüfungsausschusses
erhielten eine zusätzliche Jahresvergütung in Höhe von jeweils 2,5 Tsd Euro.
Ferner wurde ein Sitzungsgeld von 300 Euro pro Person und Sitzung des Plenums
beziehungsweise der Ausschüsse gewährt. Die gesamten Bezüge beliefen sich
auf 329 Tsd Euro.
Von Mitgliedern des Aufsichtsrats werden insgesamt 1520 Aktien der MVV
Energie AG gehalten.
Leitende Angestellte erhalten eine rein beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Höhe von bis zu 8,6 % der festen Vergütung. Dabei können die
leitenden Angestellten innerhalb der im Konzern angebotenen Durchführungswege festlegen, welche biometrischen Risiken sie absichern möchten.
Die Gesamtaufwendungen hierfür beliefen sich im Berichtsjahr auf 126 Tsd Euro.
121
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
42 Honorare des Abschlussprüfers
44 Angaben zu Konzessionen
Für die im Geschäftsjahr 2006/07 erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses, Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, sind folgende Honorare als Aufwand
erfasst worden:
Neben dem zwischen der Stadt Mannheim und der MVV Energie AG abgeschlossenen Konzessionsvertrag (siehe „Beziehungen zu nahe stehenden
Unternehmen, Personen und Körperschaften“) bestehen weitere Konzessionsvereinbarungen zwischen Unternehmen der MVV Energie Gruppe und
Gebietskörperschaften. Die Restlaufzeiten liegen zwischen einem und 20 Jahren.
In den Verträgen ist die Verpflichtung geregelt, die jeweiligen Versorgungsnetze zu betreiben und für deren Instandhaltung zu sorgen. Sollte es nach
Ablauf der Verträge zu keiner Verlängerung kommen, müssen die Versorgungseinrichtungen von den Gemeinden gegen angemessenes Entgelt übernommen
werden.
Honorare des Abschlussprüfers in Tsd Euro
2006 / 2007
2005 / 2006
Abschlussprüfung
728
445
Sonstige Bestätigungsleistungen
533
18
19
16
Steuerberatungsleistungen
Sonstige Leistungen
169
30
1 449
509
45 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
43 Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der MVV Energie AG haben die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance
Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht.
Die vollständige Erklärung ist im Internet unter www.mvv-investor.de
veröffentlicht.
Am 29. Juni 2007 hatte der Aufsichtsrat der MVV Energie AG einer Kapitalerhöhung zugestimmt. Diese Kapitalerhöhung wurde im Oktober 2007
durchgeführt. Unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals wurde
das Grundkapital um rund 26 Mio Euro erhöht. Zu diesem Zweck wurden
10,1 Millionen neue Aktien zu einem Bezugspreis von je 22,50 Euro ausgegeben, welche bereits bei Ausgabe dividendenberechtigt sind.
Mannheim, den 27. November 2007
MVV Energie AG
Vorstand
Dr. Schulten
122
Brückmann
Dr. Dub
Farrenkopf
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Organe der Gesellschaft
Vorstand der MVV Energie AG
Aufsichtsrat der MVV Energie AG
Dr. Rudolf Schulten
Vorsitzender
Kaufmännische Angelegenheiten
Dr. Peter Kurz
seit 4. August 2007
Vorsitzender
seit 9. August 2007
Oberbürgermeister
der Stadt Mannheim
seit 4. August 2007
Matthias Brückmann
seit 1. August 2007
Vertrieb
Dr. Werner Dub
Technik, Netze und
Energiedienstleistungen
Hans-Jürgen Farrenkopf
Personal, Soziales, IT und
Immobilienmanagement
Gerhard Widder
Vorsitzender
bis 3. August 2007
Oberbürgermeister
der Stadt Mannheim
bis 3. August 2007
Diplom-Ingenieur (FH)
Manfred Lösch 1
Stellvertretender Vorsitzender
Vorsitzender des
MVV-Konzernbetriebsrats
Johannes Böttcher 1
Vorsitzender des Betriebsrats der
Energieversorgung Offenbach AG
Holger Buchholz 1
Gewerkschaftssekretär
ver.di Kiel
Werner Ehret 1
Betriebsrat
der MVV Energie AG
Detlef Falk 1
seit 1. Juni 2007
Stellvertretender Vorsitzender
des Betriebsrats der
Stadtwerke Kiel AG
Dr. Rudolf Friedrich
Arbeitsamtsdirektor a. D.
Dr. Manfred Fuchs
Stellvertretender Vorsitzender
des Aufsichtsrats
der Fuchs Petrolub AG,
Mannheim
Dr. Stefan Fulst-Blei
seit 9. März 2007
Berufsschullehrer
Reinhold Götz
Diplom-Handelslehrer
2. Bevollmächtigter IG Metall
Mannheim
Dr. Karl Heidenreich
Ehemaliges Mitglied
des Vorstands der
Landesbank Baden-Württemberg
123
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Michael Homann 1
bis 31. Juli 2007
Bereichsleiter Materialwirtschaft,
IT und angewandte Informatik
der MVV Energie AG
Manuel Mertes 1
bis 31. Mai 2007
Stellvertretender Vorsitzender
des Betriebsrats der
Stadtwerke Kiel AG
Prof. Dr. Egon Jüttner
Universitätsprofessor
Barbara Neumann 1
Vorsitzende
des Betriebsrats der
Stadtwerke Kiel AG
Klaus Lindner 1
Gewerkschaftssekretär
ver.di Rhein-Neckar
Prof. Dr. Norbert Loos
Geschäftsführender Gesellschafter
der Loos Beteiligungs-GmbH
Dr. Reiner Lübke 1
seit 1. August 2007
Bereichsleiter Betriebsführung/
Engineering der MVV Energie AG
Dr. Frank Mentrup
bis 9. März 2007
Arzt
Mitglied des Landtags
Baden-Württemberg
1
gewählte Arbeitnehmervertreter
Wolfgang Raufelder
Architekt und Stadtplaner
Sabine Schlorke 1
Gewerkschaftssekretärin
ver.di Rhein-Neckar
Uwe Spatz 1
Betriebsrat der
MVV Energie AG
Christian Specht
Erster Bürgermeister
der Stadt Mannheim
Die zusätzlichen Mandate und Tätigkeiten der
Aufsichtsräte sind auf den nachfolgenden Seiten
detailliert aufgeführt.
124
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Mitglieder des Aufsichtsrats der MVV Energie AG
Name
Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Beruf
Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften
Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
Dr. Peter Kurz
Fakultät für klinische Medizin der Universität Heidelberg
Klinikum Mannheim GmbH Universitätsklinikum, Mannheim
BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim
seit 4. August 2007
Vorsitzender
MVV GmbH, Mannheim
MAFINEX-Technologiezentrum GmbH, Mannheim
seit 9. August 2007
MVV OEG AG, Mannheim
m:con – Mannheimer Kongress- und Touristik GmbH, Mannheim
Oberbürgermeister
MVV RHE AG, Mannheim
Rhein-Neckar Flugplatz GmbH, Mannheim
der Stadt Mannheim
MVV Verkehr AG, Mannheim
Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, Mannheim
seit 4. August 2007
GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim
Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim
Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim
Gerhard Widder
Grosskraftwerk Mannheim AG, Mannheim
BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim
Vorsitzender
MVV GmbH, Mannheim
GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim
bis 3. August 2007
MVV OEG AG, Mannheim
MAFINEX-Technologiezentrum GmbH, Mannheim
Oberbürgermeister
MVV RHE AG, Mannheim
Rhein-Neckar Flugplatz GmbH, Mannheim
der Stadt Mannheim
MVV Verkehr AG, Mannheim
Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, Mannheim
bis 3. August 2007
Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim
Diplom-Ingenieur (FH)
Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim
Manfred Lösch
Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach
Stellvertretender Vorsitzender
MVV GmbH, Mannheim
Vorsitzender des
MVV-Konzernbetriebsrats
Johannes Böttcher
Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach
Vorsitzender des Betriebsrats
MVV GmbH, Mannheim
der Energieversorgung Offenbach AG
Holger Buchholz
Stadtwerke Kiel AG, Kiel
Gewerkschaftssekretär ver.di Kiel
125
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Name
Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Beruf
Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften
Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
Werner Ehret
MVV GmbH, Mannheim
Betriebsrat der
MVV Energie AG
Detlef Falk
Stadtwerke Kiel AG, Kiel
seit 1. Juni 2007
Stellvertretender Vorsitzender des
Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG
Dr. Rudolf Friedrich
MVV Verkehr AG, Mannheim
Arbeitsamtsdirektor a. D.
BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim
Fleischversorgungszentrum Mannheim GmbH, Mannheim
Dr. Manfred Fuchs
Fuchs Petrolub AG, Mannheim
Stellvertretender Vorsitzender
(stellvertretender Vorsitzender)
Hilger u. Kern GmbH, Mannheim
des Aufsichtsrats der
Fuchs Petrolub AG
Dr. Stefan Fulst-Blei
MVV GmbH, Mannheim
m:con – Mannheimer Kongress- und Touristik GmbH, Mannheim
seit 9. März 2007
MVV OEG AG, Mannheim
Stadtmarketing Mannheim GmbH, Mannheim
Deutz AG, Köln
Rhein-Neckar Flugplatz GmbH, Mannheim
Berufsschullehrer
Reinhold Götz
Diplom-Handelslehrer
Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim
2. Bevollmächtigter
Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim
IG Metall Mannheim
Dr. Karl Heidenreich
Ehemaliges Mitglied des
Vorstands der Landesbank
Baden-Württemberg
126
K+S Aktiengesellschaft, Kassel
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Name
Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Beruf
Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften
Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
Michael Homann
MVV GmbH, Mannheim
bis 31. Juli 2007
Bereichsleiter Materialwirtschaft,
IT und angewandte Informatik
der MVV Energie AG
Prof. Dr. Egon Jüttner
MVV GmbH, Mannheim
Universitätsprofessor
MVV RHE AG, Mannheim
Klaus Lindner
MVV GmbH, Mannheim
Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim
Gewerkschaftssekretär
ver.di Rhein-Neckar
Prof. Dr. Norbert Loos
BHS tabletop AG, Selb (Vorsitzender)
LTS Corp. West Caldwell, NJ, USA (Vorsitzender)
Geschäftsführender Gesellschafter
Dürr AG, Stuttgart (stellvertretender Vorsitzender)
m:con – Mannheimer Kongress- und Touristik GmbH, Mannheim
der Loos Beteiligungs-GmbH
Hans R. Schmidt Holding AG, Offenburg (Vorsitzender)
Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim
LTS Lohmann Therapie-Systeme AG, Andernach
(Vorsitzender)
TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen
Dr. Reiner Lübke
MVV GmbH, Mannheim
seit 1. August 2007
Stadtwerke Schwetzingen GmbH & Co. KG, Schwetzingen
Stadtwerke Schwetzingen Verwaltungsgesellschaft mbH,
Schwetzingen
Bereichsleiter Betriebsführung /
Engineering der MVV Energie AG
Dr. Frank Mentrup
bis 9. März 2007
MVV GmbH, Mannheim
BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim
GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim
Arzt
Mitglied des Landtags
Baden-Württemberg
127
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Konzernabschluss
Name
Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Beruf
Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften
Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
Manuel Mertes
Stadtwerke Kiel AG, Kiel
bis 31. Mai 2007
Stellvertretender Vorsitzender
des Betriebsrats der
Stadtwerke Kiel AG
Barbara Neumann
Stadtwerke Kiel AG, Kiel
Vorsitzende des Betriebsrats der
Stadtwerke Kiel AG
Wolfgang Raufelder
MVV Verkehr AG, Mannheim
Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH, Mannheim
Architekt und Stadtplaner
Sabine Schlorke
MVV GmbH, Mannheim
Gewerkschaftssekretärin
ver.di Rhein-Neckar
Uwe Spatz
MVV Umwelt GmbH, Mannheim
Betriebsrat der
MVV Energie AG
Christian Specht
MVV RHE AG, Mannheim
BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim
Erster Bürgermeister
MVV Verkehr AG, Mannheim
GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim
der Stadt Mannheim
Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel GmbH, Mannheim
Mannheimer Stadtreklame GmbH, Mannheim
MWS Bauconsult GmbH, Mannheim
MWS Grundstücksverwaltungs GmbH, Mannheim
128
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk
Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden
Bestätigungsvermerk erteilt:
„Wir haben den von der MVV Energie AG, Mannheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Segmentberichterstattung, Kapitalflussrechnung und
Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober
2006 bis 30. September 2007 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss
und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und
den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung
so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf
die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen
Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung
bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach IFRS, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit
dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage
des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend dar.“
Mannheim, 27. November 2007
Ernst & Young AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Appel
Wirtschaftsprüfer
Herrwerth
Wirtschaftsprüfer
129
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Mehrjahresübersicht
Mehrjahresübersicht
Gewinn- und Verlustrechnung in Mio Euro
Umsatzerlöse
2002 / 2003 1
1 358 4, 5
2003 / 2004 2
2004 / 2005 3
2005 / 2006
2006 / 2007
1 568 4, 5
1 864 4, 5
2 170 4, 5
2 259 4, 5
1 501
Materialaufwand
873
1 041
1 235
1 434
Personalaufwand
215
250
295
280
303
EBITDA
359
209
287
370
359
Abschreibungen
102
154
131
147
144
EBITA
257
55
156
223
216
13
14
–2
22
1
244
41
158
201
215
Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwerte
Operatives Betriebsergebnis (EBIT)
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
184
– 23
80
128
139
Jahresüberschuss
159
– 38
41
64
126
Jahresüberschuss nach Fremdanteilen
152
– 44
28
50
109
600 4, 5
744 4, 5
882 4, 5
966 4, 5
1 079 4, 5
Außenumsatz in Mio Euro
Strom
Wärme
246
252
250
276
272
Gas
240
263
366
447 4
342 4
Wasser
Dienstleistungen
Umwelt
Sonstiges / Konsolidierung
MVV Energie Gruppe
73
86
103
117
95
97
1
9
1 358
1 568
106
107
104
107 4, 6
149 4, 6
263 4
131
193
184
22 6
1 864
32 6
2 170
15
2 259
Operatives Betriebsergebnis (EBIT) in Mio Euro
Strom
27
32
39
20
54
Wärme
38
32
40
51
42
Gas
163
17
35
31
11
Wasser
11
12
15
21
19
Dienstleistungen
–8
– 63
16 6
12 6
19
Umwelt
13
12
27
68
71
Sonstiges / Konsolidierung
—
–1
– 14 6
– 26
244
41
158
MVV Energie Gruppe
130
201
–1
215
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Vermögen in Mio Euro
Geschäftssegmente
2002 / 2003 1
2003 / 2004 2
Konzernabschluss
2004 / 2005 3
2005 / 2006
2006 / 2007
Strom
581
716
734
845
860
Wärme
393
601
474
505
562
Gas
379
377
331
318
331
Wasser
218
309
288
273
282
Dienstleistungen
185
162
145
159
285
Umwelt
414
438
445
468
474
Sonstiges / Konsolidierung
178
274
230
395
293
Nicht zugeordnet (Bilanz)
MVV Energie Gruppe
—
—
273
190
191
2 348
2 877
2 920
3 153
3 278
Investitionen in Mio Euro
Strom
17
21
22
18
22
Wärme
17
27
24
19
28
Gas
19
17
17
22
19
Wasser
10
12
13
12
12
Dienstleistungen
22
10
8
18
30
Umwelt
52
62
64
81
34
Sonstiges / Konsolidierung
24
17
14
20
20
161
166
162
190
165
Investitionen Sachanlagen
Investitionen Finanzanlagen
20
141
52
29
90
181
307
214
219
255
Prozessoptimierung
3
1
1
1
2
Produktentwicklung
3
2
2
1
4
—
1
1
1
3
6
4
4
3
9
MVV Energie Gruppe
F&E-Aufwand aus statistischen Erhebungen in Mio Euro
Technische Weiterentwicklung
MVV Energie Gruppe
131
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Mehrjahresübersicht
Bilanzzahlen in Mio Euro
2002 / 2003 1
2003 / 2004 2
2004 / 2005 3
2005 / 2006
2006 / 2007
2 479
Langfristige Vermögenswerte
1 864
2 331
2 339
2 361
Kurzfristige Vermögenswerte
484
546
579
792
799
Grundkapital
130
130
130
143
143
Kapitalrücklage
178
178
178
255
255
Gewinnrücklagen
222
197
246
237
237
163
Jahresergebnis gemäß Bilanz
168
104
78
97
Anteile anderer Gesellschafter
108
240
105
105
116
Eigenkapital
806
849
737
837
914
Langfristige Schulden
722
1 147
1 397
1 366
1 377
Kurzfristige Schulden
820
881
784
950
987
2 348
2 877
2 918
3 153
3 278
Bilanzsumme
Kennzahlen zur Bilanzanalyse
Cashflow nach DFVA / SG 7 in Mio Euro
150
158
188
246
269
Free Cashflow 8 in Mio Euro
– 61
– 18
53
– 52
119
Eigenkapitalquote 9 in %
34,3
29,5
25,3
26,5
27,9
1 838
2 055
2 263
2 293
2 396
ROCE 11 in %
14,0
2,7
6,9
9,7
9,0
WACC 12 in %
8,8
8,0
7,5
7,5
7,5
Value Spread 13 in %
5,2
– 5,3
– 0,6
2,2
1,5
Capital Employed 10 in Mio Euro
Mitarbeiter (30. 9.)
MVV Energie AG einschließlich MVV RHE AG
1 821
1 769
1 728
1 569
1 559
Voll konsolidierte Beteiligungen
2 122
3 492
3 114
3 156
3 765
MVV Energie AG mit voll konsolidierten Beteiligungen
3 943
5 261
4 842
4 725
5 324
Quotenkonsolidierte Beteiligungen
1 711
1 632
1 550
1 562
1 031
MVV Energie Gruppe
5 654
6 893
6 392
6 287
6 355
Fremdpersonal im MHKW Mannheim der MVV Energie AG
64
57
51
39
6 957
6 449
6 338
6 394
1
Einschließlich Ertrag aus GVS-Anteilsverkauf und Aufwand für wettbewerbsstärkende Maßnahmen
5
Energiehandelsumsätze netto, d.h. nur mit der realisierten Rohmarge
2
Einschließlich Aufwand für Portfoliobereinigung und Restrukturierungsmaßnahmen
6
Ab dem Geschäftsjahr 2005/06 werden die Gesellschaften MAnet GmbH und Energy Innovations
3
Ab dem Geschäftsjahr 2005/06 erstmalige Bilanzierung der Put-Option Stadtwerke Kiel AG
Portfolio AG & Co. KGaA nicht mehr im Segment Dienstleistungen, sondern im Segment Sonstiges
(Vorjahr angepasst)
ausgewiesen, da die Geschäftstätigkeiten dieser Gesellschaften nicht dem klassischen Energie-
Ohne Energiesteuern
dienstleistungsgeschäft entsprechen (Vorjahr angepasst)
4
132
73
5 727
An unsere Aktionäre
Konzernlagebericht
Aktie und Dividende
Geschäftssegmente
2002 / 2003 1
2003 / 2004 2
Konzernabschluss
2004 / 2005 3
2005 / 2006
2006 / 2007
29,49
Schlusskurs am 30. 9. in Euro
15,30
14,40
19,29
23,23
Jahreshöchstkurs 14 in Euro
15,95
17,16
19,50
25,40
34,24
Jahrestiefstkurs 14 in Euro
13,50
11,67
13,90
17,40
22,00
776
730
978
1 295
1 645
Börsenwert am 30. 9. in Mio Euro
Anzahl der Stückaktien am 30. 9. in Millionen
50,702
50,702
50,704
55,767
55,767
Anzahl dividendenberechtigte Aktien in Millionen
50,702
50,702
55,704
55,767
55,767
Dividende je Aktie in Euro
0,75
0,75
0,75
0,80
0,80 15
Dividendensumme in Mio Euro
38,0
38,0
41,8
44,6
52,7 15,16
Ergebnis je Aktie nach IAS 33 in Euro
3,01
– 0,86
0,55
0,91
1,96 17
Cashflow je Aktie nach DVFA /SG in Euro
2,96
3,11
3,71
4,47
4,82 17
13,76
12,02
12,46
13,29
14,32 17
Kurs-Gewinn-Verhältnis nach IAS 33
5,1
—
35,1
25,5
15,0 17,19
Kurs-Cashflow-Verhältnis
5,2
4,6
5,2
5,2
6,2 17,19
Dividendenrendite in %
4,9
5,2
3,9
3,4
2,7 15
10 972
14 539
18 402
20 484
24 443
10 566 21
14 152 21
Eigenkapital je Aktie in Euro
18
19
Mengen 20
Stromabsatz in Mio kWh
davon Stromgroßhandel einschl. Weiterverteiler in Mio kWh
2 678 21
5 587 21
9 454 21
davon Stromeinzelhandel in Mio kWh
8 294
8 952
8 948
9 918
Wärmeabsatz in Mio kWh
7 370
7 504
7 446
7 343
6 265
Gasabsatz in Mio kWh
8 422
8 906
11 096
11 513
9 456
Wasserabsatz in Mio m3
Angelieferte brennbare Abfälle in 1000 t
07
08
10 291
42
48
58
58
56
486
518
872
1 229
1 409
Gemäß der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management /Schmalenbach-
13
Gesellschaft
14
Wertbeitrag (ROCE abzgl. WACC)
Variabler Handel XETRA
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Investitionen in immaterielle Vermögens-
15
Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 14. März 2008
werte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
16
Ab 23. Oktober 2007 dividendenberechtigt 65 906 796 Stückaktien
09
Eigenkapital zu Bilanzsumme
17
Gewichtete Anzahl der Stückaktien 55 767 290
10
Eigenkapital zzgl. Finanzschulden zzgl. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
18
Ohne Anteile anderer Gesellschafter
zzgl. kumulierte Firmenwert-Abschreibungen (Berechnung im Jahresdurchschnitt)
19
Basis: Schlusskurs XETRA 30. September
11
Return on Capital Employed (EBITA zu Capital Employed)
20
Gesamtabsatz aus allen Segmenten
12
Weighted Average Cost of Capital (Gewogener Kapitalkostensatz)
21
Nettoausweis sowie ohne konzerninterne Lieferungen
133
MVV Energie
Geschäftsbericht 2006/2007
Termine
17. 1. 2008
Bilanzpressekonferenz und Analystenkonferenz
14. 2. 2008
Zwischenbericht
1. Quartal 2007/2008
14. 3. 2008
Hauptversammlung
17. 3. 2008
Dividendenzahlung
16. 5. 2008
Zwischenbericht
2. Quartal 2007/2008
16. 5. 2008
Pressekonferenz und Analystenkonferenz
2. Quartal 2007/2008
15. 8. 2008
Zwischenbericht
3. Quartal 2007/2008
20. 11. 2008
Veröffentlichung vorläufiger Kennzahlen
zum Jahresabschluss 2007/2008
Impressum
Verantwortlich
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Telefax 0621 290 -3075
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kreative Leitung, Beratung
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Ansprechpartner
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