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Full text: Geschäftsbericht ... (Rights reserved) Ausgabe 2006/07 (Rights reserved)

MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Zukunftsfähig durch Wandel: Chancen nachhaltig nutzen MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 06/07 zu den Kennzahlen >> Unternehmensprofil Die MVV Energie Gruppe ist mit einem Jahresumsatz von 2,3 Mrd Euro und rund 6 400 Beschäftigten das größte börsennotierte StadtwerkeNetzwerk in Deutschland. Mit einer wertorientierten Unternehmensteuerung steigern wir die Ertragskraft unserer Beteiligungsunternehmen und damit den Gesamtwert der Unternehmensgruppe. Unser Geschäftsmodell basiert auf der horizontalen Vernetzung und der Integration von mehrspartigen Stadtwerken. In unserem soliden Kerngeschäft der Strom-, Wärme-, Gas- und Wasserversorgung verfügen wir über ein hohes technisches Know-how, hervorragende Marktkenntnisse und eine traditionell enge Kundenbindung. Innerhalb unseres Kerngeschäfts entwickeln wir innovative Produkte sowie kundenspezifische Lösungen. Unsere Wachstumsfelder Umwelt und Energiedienstleistungen tragen mit steigenden Ergebnisbeiträgen zum Unternehmenserfolg bei. Zudem sind wir mit unserem nationalen Stromvertrieb bundesweit aktiv. Mit konzernweiter Effizienzsteigerung und der Bündelung von internen Dienstleistungen in gemeinsamen Tochtergesellschaften (Shared-Services-Gesellschaften) haben wir unsere Unternehmensgruppe frühzeitig auf die neuen Herausforderungen des regulierten Wettbewerbs auf den Energiemärkten vorbereitet. Umsatz in Mrd Euro Im Berichtsjahr 2,3 Mrd Euro im Berichtsjahr EBIT in Mio Euro 2,4 280 2,0 240 1,6 200 1,2 160 0,8 120 0,4 80 0 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 40 0 Ergebnis je Aktie in Euro Im Berichtsjahr 1,96 Euro im Berichtsjahr 280 3,00 240 2,00 200 1,00 160 0 120 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 Cashflow nach DVFA/SG in Mio Euro 4,00 – 1,00 215 Mio Euro im Berichtsjahr 269 Mio Euro im Berichtsjahr 80 40 0 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Kennzahlen Kennzahlen MVV Energie Gruppe 1 2006 / 2007 2005 / 2006 % Vorjahr in Mio Euro Umsatz 2 2 259 2 170 +4 EBITDA 359 370 –3 EBITA 216 223 –3 EBIT 215 201 +7 EBIT vor IAS 39 3 199 201 –1 EBT 139 128 +9 Jahresüberschuss 126 64 + 97 Jahresüberschuss nach Fremdanteilen 109 50 + 118 Ergebnis 4 je Aktie 5 in Euro 1,96 0,91 + 115 Cashflow nach DVFA / SG 269 246 +9 Cashflow nach DVFA / SG je Aktie 5 in Euro 4,82 4,47 +8 Free Cashflow 6 119 – 52 — 3 278 3 153 +4 914 837 +9 27,9 % 26,5 % +5 Bilanzsumme (zum 30. 9.) Eigenkapital (zum 30. 9.) Eigenkapitalquote 7 Capital Employed 8 2 396 2 293 +4 ROCE 9 9,0 % 9,7 % –7 WACC 10 7,5 % 7,5 % — Value Spread 11 1,5 % 2,2 % – 32 255 219 + 16 6 394 6 338 +1 Investitionen 12 Mitarbeiter (Anzahl) 13 1 Nach International Financial Reporting Standards (IFRS) 2 Ohne Energiesteuern 3 Ergebniseffekt aus IAS 39 (Energiehandelsgeschäfte) im Vorjahr unwesentlich 9 Return on Capital Employed (EBITA zu Capital Employed) 4 Nach IAS 33 10 Weighted Average Cost of Capital (Gewogener Kapitalkostensatz) 5 Anzahl der Aktien (gewichteter Jahresdurchschnitt) 55,8 Mio (Vorjahr 55,1 Mio) 11 Wertbeitrag (ROCE abzgl. WACC) 6 Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Investitionen in immaterielle 12 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestitionen 8 zzgl. kumulierte Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwerte (Berechnung im Jahresdurchschnitt) Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 7 Eigenkapital zzgl. Finanzschulden zzgl. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen gehaltene Immobilien sowie Auszahlungen für den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Eigenkapital zu Bilanzsumme Unternehmen und übrige Finanzanlagen 13 Einschließlich Fremdpersonal im Müllheizkraftwerk Mannheim der MVV Energie AG Mut Offenheit Veränderung Erfolg Zukunftsfähig durch Wandel: Chancen nachhaltig nutzen move » Regulierung und wachsender Wettbewerb verändern die Rahmenbedingungen. Das zwingt uns, nicht nur Strukturen anzupassen, sondern auch unsere Einstellungen und Gewohnheiten zu überprüfen. Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht und die wirtschaftliche Situation der MVV Energie Gruppe deutlich verbessert. Daran werden wir weiter konsequent und erfolgreich arbeiten.« Dr. Rudolf Schulten, Vorstandsvorsitzender der MVV Energie AG, zum move-Programm Das Programm move befasst sich mit dem Thema Unternehmenskultur. Es steht für Mut, Offenheit, Veränderung, Erfolg. Bei move geht es uns um Bewegung, die durch den Wandel der Unternehmenskultur herbeigeführt wird. Damit fördern wir auch unsere Wettbewerbsfähigkeit. Wir leben unsere Werte auch als Sponsor: Wir bewegen viel für Menschen, die diese Werte repräsentieren und nehmen damit unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr. Die Bilder in diesem Geschäftsbericht spiegeln unser Engagement insbesondere im Bereich der Nachwuchsförderung wider. MVV Energie AG Geschäftsbericht 2006/2007 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Inhalt Inhalt 4 An unsere Aktionäre 22 Konzernlagebericht 5 Brief des Vorstandsvorsitzenden 9 Der Vorstand der MVV Energie AG 23 23 25 26 28 29 Geschäft und Rahmenbedingungen Energiepolitik Markt und Umfeld Unternehmensstrategie Beteiligungsstruktur und Geschäftstätigkeit Forschung und Entwicklung 30 30 42 42 45 46 46 47 Nachhaltige Unternehmensentwicklung Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Grundzüge des Vergütungssystems von Vorstand und Aufsichtsrat Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gesellschaftliches Engagement Umweltschutz Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe 47 Nachtragsbericht 48 Risikobericht 50 Prognosebericht 10 move : mehr Energie für die Unternehmenskultur 12 Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 14 Die Aktie der MVV Energie AG 16 Corporate Governance Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat Vergütungsbericht (Bestandteil des Konzernlageberichts) 16 19 2 Bericht des Aufsichtsrats An unsere Aktionäre 54 Geschäftssegmente Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 68 Konzernabschluss 55 Segment Strom 69 Bilanz 57 Segment Wärme 70 Gewinn- und Verlustrechnung 59 Segment Gas 71 Eigenkapitalveränderungsrechnung 61 Segment Wasser 72 Segmentberichterstattung 62 Segment Dienstleistungen 74 Kapitalflussrechnung 66 Segment Umwelt 76 Erläuterungen zum Konzernabschluss 2006/2007 123 Organe der Gesellschaft 129 Bestätigungsvermerk 130 Mehrjahresübersicht Termine Impressum 3 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 An unsere Aktionäre Wenn die flache Hartgummischeibe mit einer Geschwindigkeit von bis zu 190 Stundenkilometern auf das Tor zurast, ist der Torwart für jedes seiner Polster dankbar. Obwohl der Jungadler-Torhüter der am besten geschützte Mann auf dem Eis ist, gibt es bei dem schnellsten Mannschaftsspiel auch schon mal blaue Flecken. Die MVV Energie bewundert den Mut der Eishockeyspieler und wir unterstützen mit unserem Sponsoring den Nachwuchs ebenso wie die flügge gewordenen Adler Mannheim. 4 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss An unsere Aktionäre 5 Brief des Vorstandsvorsitzenden 9 Der Vorstand der MVV Energie AG 10 move: mehr Energie für die Unternehmenskultur 12 Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 14 Die Aktie der MVV Energie AG 16 Corporate Governance Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat Vergütungsbericht (Bestandteil des Konzernlageberichts) 16 19 Bericht des Aufsichtsrats m = Mut Innerhalb unseres Unternehmens konstruktiv Kritik zu üben, ungeachtet der Hierarchien Ansichten ehrlich und respektvoll auszutauschen, Ideen voranzutreiben und für unsere Werte einzutreten, hat auch etwas mit Mut zu tun. Und mit diesem Mut erzielen wir auch wirtschaftliche Erfolge: Wir haben auf die Marktpotenziale im Umwelt- und Energiedienstleistungsgeschäft gesetzt und in diese Wachstumsfelder frühzeitig investiert. Zur rechten Zeit haben wir in anderen Bereichen die notwendigen Restrukturierungen eingeleitet und uns auf die zukünftigen Marktbedingungen und Kundenanforderungen eingestellt. Das verdeutlicht beispielsweise das von uns 2005 entwickelte Produkt Stromfonds, mit dem wir bundesweit zahlreiche Kunden überzeugt und gewonnen haben. Unser Vorgehen zahlt sich aus und wir werden diesen Weg mutig weiter gehen. ssulhcsban reznoK etnemgesstfähcseG thcirebegaln reznoK eränoitkA eresnu nA eränoitkA eresnu nA nedneztisrovsdnatsroV sed feirB 5 GA eigrenE VVM red dnatsroV reD 9 rutluksnemhenretnU eid rüf eigrenE rhem : e v o m 01 rhajstfähcseG mi essingierE egithciW 21 GA eigrenE VVM red eitkA eiD 41 thcireB ecnanrevoG etaroproC tarsthcisfuA dnu dnatsroV nov thcirebsgnutügreV )sthcirebegaln reznoK sed lietdnatseB( 61 starsthcisfuA sed thcireB 91 61 tuM = m -ser dnu hcilrhe nethcisnA neihcrareiH red tethcaegnu ,nebü uz kitirK vitkurtsnok snemhenretnU seresnu blahrennI .nut uz tuM tim sawte hcua tah ,netertuznie etreW eresnu rüf dnu nebiertuznarov needI ,nehcsuatuzsua llovtkep dnu -tlewmU mi elaiznetoptkraM eid fua nebah riW :eglofrE ehciltfahcstriw hcua riw neleizre tuM meseid tim dnU nebah tieZ nethcer ruZ .treitsevni gitiezhürf redlefsmutshcaW eseid ni dnu tzteseg tfähcsegsgnutsieltsneideigrenE -ebtkraM negitfnükuz eid fua snu dnu tetielegnie negnureirutkurtseR negidnewton eid nehciereB neredna ni riw etlekciwtne 5002 snu nov sad esiewsleipsieb thciltuedrev saD .tlletsegnie negnuredrofnanednuK dnu negnugnid nehegroV resnU .nebah nennoweg dnu tguezrebü nednuK ehcierlhaz tiewsednub riw med tim ,sdnofmortS tkudorP .neheg retiew gitum geW neseid nedrew riw dnu sua hcis tlhaz An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Brief des Vorstandsvorsitzenden Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren, die MVV Energie Gruppe hat den eingeschlagenen Kurs des profitablen und nachhaltigen Wachstums auch unter sehr ungünstigen Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2006/07 erfolgreich fortgesetzt. Das energiewirtschaftliche Umfeld war geprägt von einem zunehmend intensiveren Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten und von Erlöskürzungen, die unsere Gesellschaften aufgrund der Senkung der Netznutzungsentgelte durch die Regulierungsbehörden verkraften mussten. In ganz besonderem Maß wurde der Geschäftsverlauf unserer Unternehmensgruppe jedoch von den extrem milden Temperaturen in der gesamten Heizperiode 2006/07 beeinträchtigt. Wie Sie wissen, ist die Umsatz- und Ergebnisentwicklung in unseren Wärme- und Gasgeschäften sehr witterungsabhängig. Umso mehr freue ich mich, dass es uns gelungen ist, die Gewinneinbußen aufgrund der außergewöhnlich milden Witterung nahezu vollständig zu kompensieren. Darüber hinaus konnten wir im Geschäftsjahr 2006/07 wichtige strategische und strukturelle Maßnahmen erfolgreich abschließen und damit wesentliche Voraussetzungen für unseren langfristig stabilen wirtschaftlichen Erfolg schaffen. Dr. Rudolf Schulten Vorstandsvorsitzender Der vorliegende Geschäftsbericht dokumentiert und erläutert Ihnen die Entwicklung der zentralen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2006/07. der MVV Energie AG Die MVV Energie verfolgt seit ihrem Börsengang eine Strategie des horizontalen Wachstums, also die Zusammenführung kommunaler Unternehmen mit vergleichbarem Portfolio auf Verteilerebene. Im Geschäftsjahr 2006/07 haben wir die Vernetzung der Partner untereinander, das Lernen voneinander und das Erschließen von Synergieund Effizienzpotenzialen im Verbund weiter erfolgreich vorangetrieben. Unsere Strategie stimmt und unsere Maßnahmen greifen Der Ausbau des Stadtwerke-Netzwerks ist der eine zentrale Pfeiler unserer auf profitables Wachstum ausgerichteten Unternehmensstrategie. Den anderen Pfeiler stellen die Wachstumsgeschäftsfelder Umwelt, Energiedienstleistungen und der bundesweite Stromvertrieb dar. Wir haben in den vergangenen Jahren massiv in das Umwelt- und Energiedienstleistungsgeschäft investiert und diese Bereiche – aufbauend auf unseren Erfahrungen und unserem Fachwissen – sehr erfolgreich und Wert steigernd weiterentwickelt. Diese Wachstumsinvestitionen wirken sich jetzt aus. Unser Geschäftsportfolio zeigt sich damit auch aus Sicht der Ergebnisse viel ausgewogener und deutlich robuster gegenüber Schwankungen in einzelnen Geschäftsfeldern als in früheren Jahren. Alle im Wärme- und Erdgasgeschäft tätigen Gesellschaften mussten starke witterungsbedingte Absatzeinbußen hinnehmen. Dennoch stieg der Umsatz unserer Unternehmensgruppe im Vergleich zum Vorjahr um 4% auf 2,3 Mrd Euro. Den vor Beginn des Berichtsjahres geplanten Umsatz von 2,5 Mrd Euro konnten wir aufgrund der nicht vorhersehbaren negativen Witterungseinflüsse damit nicht ganz erreichen. Mit der Entwicklung sind wir dennoch sehr zufrieden. Der erfreuliche Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahr beruht hauptsächlich auf beachtlichen Markterfolgen im nationalen Stromvertrieb, im tschechischen Fernwärmegeschäft und im Bereich der Energiedienstleistungen. Wir haben unter Beweis gestellt, dass wir auch schwierige Markt- und Witterungsbedingungen verkraften können 5 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Auch mit dem operativen Ergebnis sind wir sehr zufrieden An unsere Aktionäre Für das Geschäftsjahr 2006/07 weisen wir in unserer Gewinn- und Verlustrechnung ein operatives Ergebnis (EBIT) von 215 Mio Euro aus. Das in dieser Höhe nicht erwartete Ergebnis beruht hauptsächlich auf einem Sondereffekt aus der Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IAS 39 (2004). Sie betreffen insbesondere die Stichtagsbewertung von physisch zu erfüllenden Energiehandelsgeschäften (Warentermingeschäften), die in den kommenden Monaten durch Lieferungen realisiert werden. Ohne diesen bewertungsabhängigen und nicht zahlungswirksamen Sondereffekt von 16 Mio Euro haben wir im Berichtsjahr ein EBIT vor IAS 39 (2004) von 199 Mio Euro erzielt. Im Vorjahr war der Bewertungseffekt nach IAS 39 unwesentlich. Vor allem durch Effizienzsteigerungen und durch die positive Entwicklung im Umwelt- und Dienstleistungsgeschäft sowie im bundesweiten Stromvertrieb ist es uns gelungen, die witterungsbedingten Ergebniseinbußen im Wärme- und Erdgasgeschäft von rund 33 Mio Euro zu kompensieren und das sehr gute Vorjahresergebnis von 201 Mio Euro fast wieder zu erreichen, so wie wir es bereits im Februar 2007 bei der Veröffentlichung unseres Ergebnisziels erwartet hatten. Wir sind stolz darauf, das operative Ergebnis 2006/07 vor IAS 39 von 199 Mio Euro bei weitgehend konstanten Tarifpreisen für unsere Kunden erwirtschaftet zu haben. Dies zeigt: Unsere Unternehmensgruppe ist gut aufgestellt und kann mittlerweile auch sehr schwierige Rahmenbedingungen gut verkraften. Wir ernten jetzt die Früchte aus den erfolgreich ausgebauten Wachstumssegmenten und den frühzeitig eingeleiteten Effizienzsteigerungsmaßnahmen in unserem Stadtwerke-Netzwerk. Der Jahresüberschuss nach Fremdanteilen stieg im Geschäftsjahr 2006/07 im Vergleich zum Vorjahresausweis von 50 auf 109 Mio Euro. Die Hauptursache für diesen Ergebnissprung war ein latenter Steuerertrag im Konzernabschluss 2006/07 von 46 Mio Euro aus der Unternehmensteuerreform 2008. Näheres dazu entnehmen Sie bitte den Informationen zur Ertragslage auf Seite 32. Auch der positive Free Cashflow von 119 Mio Euro (Vorjahr – 52 Mio Euro) ist ein Zeichen für die robuste Ertrags- und Finanzkraft unseres Unternehmens. Chancen nachhaltig nutzen Der vorliegende Geschäftsbericht 2006/07, den wir bereits am 28. Dezember 2007 im Internet veröffentlicht haben, erläutert Ihnen die Unternehmensstrategie und die Entwicklung der zentralen Ergebnisgrößen und Kennziffern. Zu einem nachhaltig gesunden Unternehmenswachstum gehören aber nicht nur diese „harten Fakten“. Eine zukunftsfähige Weiterentwicklung muss auch so genannte „weiche Faktoren“ wie Werte, Leitbilder und einen Wandel der Unternehmenskultur berücksichtigen. Aufgaben und Marktumfeld haben sich seit unserem Börsengang im Jahr 1999 fundamental verändert. Die dynamische Entwicklung erfordert, Strukturen und Steuerungsinstrumente anzupassen und auch Einstellungen und Gewohnheiten zu überprüfen. Aus diesem Grunde haben Vorstand, Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MVV Energie AG im Geschäftsjahr 2006/07 das unternehmensinterne Programm zur Gestaltung der Unternehmenskultur „move“ entwickelt. Gemeinsam haben wir erste Vorschläge für eine Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur erarbeitet. „move“ steht für Mut, Offenheit, Veränderung, Erfolg. Wir sind davon überzeugt, dass dieses zunächst vornehmlich nach innen gerichtete Programm über einen Wandel der Unternehmenskultur mittel- bis langfristig auch externe Wirkung entfalten und unsere Wettbewerbsfähigkeit unterstützen wird. 6 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Die deutsche Bundesregierung will mit einem integrierten Energie- und Klimaprogramm bis 2020 anspruchsvolle Klimaschutzziele verwirklichen und den klimaschädlichen Ausstoß von Treibhausgasen drastisch verringern. Auch die Europäische Kommission fordert, den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen und die Energieeffizienz zu verbessern. Konzernabschluss Im Klimaschutz sehen wir für uns einen Wachstumsmarkt In Städten und Ballungsgebieten sind die Schadstoffprobleme aufgrund der Konzentration von Industrie- und Gewerbeunternehmen sowie Energieerzeugungsanlagen, einer großen Bevölkerungsdichte und eines hohen Verkehrsaufkommens besonders groß. Dementsprechend liegen auch hier die größten Chancen für einen wirksamen Klimaschutz. Den Stadtwerken bieten sich dadurch in ihren lokalen Märkten neue Geschäftsfelder. Die MVV Energie Gruppe hat sich im Umwelt- und Energiedienstleistungsgeschäft in den vergangenen Jahren eine führende Marktposition in Deutschland erarbeitet. Mit unseren thermischen Restmüllverwertungsanlagen in Mannheim, Offenbach und Leuna und den Biomassekraftwerken in Mannheim, Königs Wusterhausen und FlörsheimWicker bei Wiesbaden verfügt unsere Unternehmensgruppe über eine Verbrennungskapazität von 1,6 Mio Tonnen pro Jahr. Im Energiedienstleistungsgeschäft betreiben wir im Konzern gegenwärtig 24 Biomasseheizwerke und Biomasseheizkraftwerke. An zwei Standorten bauen wir Kraftwerke, in denen wir Ersatzbrennstoffe zur dezentralen Energieversorgung von großen Industriestandorten einsetzen. Klimaschutz, Energieeffizienz und die verstärkte Nutzung von regenerativen Energien stellen auch besondere Themenschwerpunkte des vorliegenden Geschäftsberichts 2006/07 in den Kapiteln Forschung und Entwicklung (Seite 29), Umweltschutz (Seite 46) sowie in den Segmenten Dienstleistungen (Seite 62) und Umwelt (Seite 66) dar. Wir sehen das Stadtwerke-Netzwerk der MVV Energie Gruppe in den wachsenden Märkten für Energieeffizienz und erneuerbare Energien, besonders vor dem Hintergrund der Klimaschutzbemühungen der Bundesregierung, sehr gut positioniert. Die Auswirkungen der neuen Phase des regulierten Wettbewerbs sind noch viel gravierender als die der ersten Liberalisierungsphase. Wir erwarten, dass viele Stadtwerke dem weiter steigenden Regulierungsdruck nicht standhalten können. Immer mehr Städte werden bei weiteren Ergebniseinbußen gezwungen sein, Unternehmensanteile an ihren Stadtwerken zu verkaufen oder Kooperationspartner zu suchen, um im Markt bestehen zu können. Wir werden die erwartete Konsolidierung im Stadtwerke-Markt aktiv nutzen. Aufgrund unseres kommunalen Hintergrunds und unserer Erfahrungen und Kooperationserfolge bei der Weiterentwicklung von Stadtwerke-Beteiligungen sehen wir uns in einer guten Position, bei etwaigen Unternehmensverkäufen zum Zuge zu kommen. Wir werden allerdings nur in Beteiligungen investieren, die unsere Anforderungen erfüllen und rentabel sind. Der Stadtwerke-Markt Die RheinEnergie AG, Köln, hat am 11. Oktober 2007 von der Stadt Mannheim 16,1 % der bisher mittelbar gehaltenen 66,2 % Anteile an der MVV Energie AG erworben. Wir begrüßen die strategische Partnerschaft mit der RheinEnergie AG. Die künftige Zusammenarbeit beider Unternehmen eröffnet der MVV Energie neue interessante strategische Perspektiven und Chancen. Neue Perspektiven kommt in Bewegung und Chancen durch Partnerschaft mit RheinEnergie AG, Köln 7 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Der Kapitalmarkt honoriert unsere strategischen Fortschritte Wir wollen an unserer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik fest- An unsere Aktionäre Am 30. September 2007 lag der Aktienkurs der MVV Energie AG mit 29,49 Euro um 27 % über dem Schlusskurs des Vorjahres. Die erfolgreiche Kapitalerhöhung im Oktober 2007 hatte anders als in vielen Fällen keine negativen Auswirkungen auf unseren Börsenkurs. Mitte November 2007 notierte die Aktie bei 31 Euro. Unsere Aktionäre haben mit überwältigender Mehrheit von ihren Bezugsrechten Gebrauch gemacht. Die Steigerung des Aktienkurses und damit des Börsenwerts der MVV Energie AG auf erstmals über 2 Mrd Euro spiegelt das hohe Vertrauen des Kapitalmarkts sowie unserer Aktionärinnen und Aktionäre in die Wachstumsstrategie der MVV Energie wider. Den Erlös aus der Kapitalerhöhung wollen wir zur Stärkung unserer Eigenkapitalbasis sowie zum weiteren Ausbau des Stadtwerke-Netzwerks und für weitere gezielte Investitionen in den Wachstumsbereichen Umwelt und Energiedienstleistungen verwenden, um auch künftig profitables Wachstum zu sichern. Der Vorstand möchte Ihnen, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, für das Geschäftsjahr 2006/07 trotz der starken witterungsbedingten Sonderbelastungen wieder eine attraktive Dividende zahlen. Wir werden der Hauptversammlung der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 2006/07 erneut eine Dividende von 0,80 Euro je Aktie vorschlagen. halten Der Vorstand der MVV Energie AG dankt den Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen in allen Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe für die im Berichtsjahr geleistete Arbeit. Gemeinsam haben sie mit Engagement und großer Veränderungsbereitschaft zu der erfolgreichen Weiterentwicklung der MVV Energie Gruppe beigetragen. Besonderer Dank und Respekt gebührt an dieser Stelle unserem bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Gerhard Widder. Er hat in den vergangenen 24 Jahren in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der MVV Energie AG die erfolgreiche Entwicklung unserer Unternehmensgruppe von einem lokalen Stadtwerk zu einem national und international erfolgreichen Energie- und Dienstleistungsunternehmen maßgeblich mitgeprägt. Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen im Geschäftsjahr 2006/07. Wir sehen die MVV Energie Gruppe bestens vorbereitet für die neue Phase des regulierten Wettbewerbs. Darum bitten wir Sie, uns auch im laufenden Geschäftsjahr 2007/08 Ihr Vertrauen zu schenken. Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. Rudolf Schulten Vorstandsvorsitzender 8 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Der Vorstand der MVV Energie AG Hans-Jürgen Farrenkopf Dr. Werner Dub Dr. Rudolf Schulten Matthias Brückmann Vorstandsvorsitzender 9 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 An unsere Aktionäre move: mehr Energie für die Unternehmenskultur Unser Programm zur Gestaltung der Unternehmenskultur Die MVV Energie Gruppe will weiterhin profitabel wachsen. Ein nachhaltiges gesundes Unternehmenswachstum beruht aber nicht nur auf den „harten Fakten“ einer ertragsorientierten strategischen und operativen Unternehmensführung. Eine auf nachhaltiges Wachstum und auf Zukunftsfähigkeit ausgerichtete Unternehmensstrategie muss auch „weiche Faktoren“ wie Werte, Leitbilder und Unternehmenskultur berücksichtigen, die ebenfalls zum Unternehmenserfolg beitragen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MVV Energie AG durchleben seit dem Börsengang im Jahr 1999 einen rasanten und starken Wandel ihres Unternehmens. Auf dem Weg von einem Stadtwerk zu einem national und international erfolgreichen Konzern der Energieversorgung haben sich nicht nur die Aufgaben und das Arbeitsumfeld deutlich verändert. Zwangsläufig ist davon auch die Unternehmenskultur betroffen: Der gewachsene Bestand gemeinsamer grundlegender Orientierungen und Annahmen verändert sich und damit ändern sich auch das Verhalten und die Erwartungen der Belegschaft. Der Wandel einer Unternehmenskultur verläuft häufig – im Gegensatz zur Unternehmensentwicklung – langsam und mit einem längerfristigen Zeithorizont. Wir wollen den Wandel der Unternehmenskultur aktiv gestalten und Prozesse initiieren, die diese Veränderung in eine von uns gemeinsam gewünschte Richtung führen. Mit der Balance zwischen wert- und werteorientierter Unternehmensführung wollen wir positive Effekte auf die langfristig gesicherte Ertragskraft unseres Unternehmens erzielen. 10 Wir haben im Sommer 2006 das Programm move gestartet, mit dem wir unser gemeinsames Selbstverständnis kritisch überprüfen wollen. move steht für Mut, Offenheit, Veränderung, Erfolg: ___Mit diesem Programm beweisen wir Mut, weil wir unsere gemeinsamen Werte kritisch unter die Lupe nehmen. Und wir steigern Mut, indem wir konstruktive Kritik in unserem Unternehmen fördern und damit Kräfte für den Veränderungsprozess freisetzen. ___Wir zeigen Offenheit, weil wir aufgeschlossen sind für neue Ideen und Veränderungen. Im Umgang miteinander wollen wir ehrlich und respektvoll sein. ___Wir sind bereit, Veränderungen voranzutreiben, weil uns das Erreichte noch nicht genügt. Innovationen sind der Schlüssel zu Verbesserungen. Wir fördern konstruktiven Wandel, um für die Chancen der Zukunft offen zu sein, um Fehler der Vergangenheit zu analysieren und sie zukünftig zu vermeiden. ___Unser Unternehmen hat Erfolg, wenn wir alle auf einer vertrauensvollen Basis zusammenarbeiten. Durch die gemeinsame Umsetzung von move werden wir miteinander dazu beitragen, die MVV Energie AG zu einem noch leistungsfähigeren Unternehmen und Arbeitgeber zu machen. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Zeitplan In der ersten Phase von move haben wir zunächst über alle Hierarchie-Ebenen hinweg festgestellt, was wir verändern wollen und was wir für erhaltenswert erachten. Dazu fanden im Herbst und Winter 2006/07 insgesamt 31 moveWorkshops statt, in denen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die unterschiedlichsten Aspekte unserer Unternehmenskultur diskutierten. Gemeinsam haben wir Vorschläge für eine zukünftige erstrebenswerte Unternehmenskultur ausgearbeitet. An vier Wochenenden im April und Mai 2007 befassten sich dazu Vorstand und Führungskräfte eingehend mit den Ergebnissen der Workshops und definierten ihre Veränderungs-, Vermeidungs- und Bewahrungsziele. ___Regelmäßige Treffen von Management und Belegschaft. ___In acht Podiumsdiskussionen „move-Dialog“ diskutieren jeweils sechs bis acht Mitarbeiter, darunter auch Fach- und Führungskräfte unserer Beteiligungen, mit einem unserer Vorstandsmitglieder. Eine Gruppe von 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat dabei im Publikum die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu beteiligen. ___In unserem Führungscafé lädt jeder Vorstand bis Ende 2007 zehn Mitarbeiter mindestens einmal zu einer Mitarbeiter-Hospitation ein. ___Alle Führungskräfte werden einen „Jour fixe“ einführen und mindestens einmal im Monat eine Mitarbeiterbesprechung abhalten. Prozessverlauf mit Gegenwind Wir begegnen in diesem Prozess natürlich auch Widerständen: Insbesondere zu Beginn des Prozesses wurden vielfach die Bedeutung und die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs in Frage gestellt. Wird die Aktion im Sand verlaufen? Werden auch Vorstände und Führungskräfte Kritik annehmen und Veränderungsbereitschaft zeigen? Wie wird die Belegschaft reagieren? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber gerade darum geht es: Änderungen und Veränderungsbereitschaft entstehen durch Diskussionen und neue Sichtweisen – das bewirkt eben auch etwas Gegenwind. Es spornt uns aber auch an, unsere Ausdauer und die Ernsthaftigkeit unserer Bemühungen unter Beweis zu stellen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es schwierig ist, alle Beschäftigte in den verschiedenen Bereichen gleichermaßen zu erreichen. Dahingehend werden wir weiterhin gezielte Anstrengungen unternehmen. Erste Maßnahmen werden umgesetzt Welche Erkenntnisse haben wir gewonnen? Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Thema „Wertschätzung, Respekt, Anerkennung“ auf Platz eins der Veränderungsziele gesetzt und es wird daher von Vorstand, Führungskräften und Betriebsrat mit besonderem Nachdruck verfolgt. Für das Erreichen dieses Veränderungsziels starten wir mit vier Maßnahmen: Einen hohen Stellenwert bei Mitarbeitern und Management nahm das Thema „Mut und soziale Kompetenz der Führungskräfte“ ein. Hier werden wir kurzfristig folgende Maßnahmen umsetzen: ___Mitarbeiter beurteilen zukünftig auch ihre Vorgesetzten: Das Konzept für eine „Aufwärtsbeurteilung“ haben wir bis Dezember 2007 erstellt. ___Wir erarbeiten derzeit gemeinsam Vorschläge für eine systematische Personalauswahl von Führungskräften. Als drittes Schwerpunkt-Thema haben wir „Kundenorientierung“ identifiziert und wollen entsprechende Maßnahmen, wie beispielsweise die Steigerung der telefonischen Erreichbarkeit der Fachbereiche, einleiten. In regelmäßigen Abständen von etwa sechs Monaten werden wir durch Umfragen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen überprüfen. Hierdurch wollen wir gezielt erfahren, ob bereits erste Ziele erreicht wurden und was noch verbessert werden muss. Die Ergebnisse dieser Mitarbeiterbefragungen werden wir im move-Lenkungsausschuss diskutieren und die gewonnenen Erkenntnisse in weitere Maßnahmen einfließen lassen. 11 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 An unsere Aktionäre Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr Oktober 2006 Zum 1. Oktober 2006 hat die MVV Energie AG mit den Beteiligungsgesellschaften ihres Stadtwerke-Netzwerks interne Dienstleistungen in fünf gemeinsamen Tochtergesellschaften zusammengeführt. Diese Shared-ServicesGesellschaften firmieren unter der gemeinsamen Dachmarke „24/7“: 24/7 Netze GmbH, Mannheim, 24/7 IT-Services GmbH, Kiel, 24/7 Metering GmbH, Offenbach, 24/7 United Billing GmbH, Offenbach, und 24/7 Trading GmbH, Mannheim. Zum 1. Juli 2007 wurde mit 24/7 Insurance Services GmbH, Mannheim, eine weitere Shared-Service-Gesellschaft gegründet. Mit der Metro Group hat die MVV Energie AG einen bedeutenden Stromfondskunden akquirieren können. Ab 2008 werden insgesamt 370 Standorte der Metro Group in Deutschland mit Strom beliefert. Der Liefervertrag hat ein Umsatzvolumen von circa 56 Mio Euro pro Jahr. Die Metro Group ist das drittgrößte Handelsunternehmen der Welt und beschäftigt rund 270 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Januar 2007 Mit Wirkung zum 1. Oktober 2006 hat die MVV Energiedienstleistungen GmbH 100 % der Anteile an der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS) erworben. Am Standort Gersthofen nahe Augsburg erbringt die IGS für zwölf Unternehmen alle Versorgungs- und Infrastrukturleistungen. Die bestehenden Müllverbrennungsverträge mit den im Zweckverband Abfallwirtschaft Rhein-Neckar (ZARN) zusammengeschlossenen Städten Mannheim und Heidelberg sowie dem Rhein-Neckar-Kreis wurden im Zuge der strukturellen Anpassung an die Marktentwicklung geändert und die Verbrennungspreise ab Januar 2007 reduziert. Die neuen Müllverbrennungsverträge haben eine Laufzeit bis zum Jahre 2012. November 2006 Die Vorbereitungen für die komplette Räumung des Verwaltungshochhauses der MVV Energie AG in Mannheim laufen auf Hochtouren. Um die notwendigen umfassenden Sanierungsmaßnahmen an dem Gebäude durchführen zu können, mussten rund 500 Beschäftigte aus dem 40 Jahre alten 15-geschossigen Hochhaus am Luisenring in ein anderes Bürogebäude umziehen. Die Modernisierungsarbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr 2008 abgeschlossen sein. Dezember 2006 Die MVV Energie AG hat eine 70 %-Mehrheitsbeteiligung an dem tschechischen Fernwärmeunternehmen Teplárna Liberec und an drei weiteren Fernwärmesystemen in benachbarten Städten erworben. Damit wird unsere Unternehmensgruppe ihren Jahresumsatz in diesem Zielmarkt um etwa die Hälfte steigern können. 12 Februar 2007 Die MVV Energiedienstleistungen GmbH hat 51% der Kommanditanteile der WGB Wärme GmbH & Co. KG Berlin und 51% der Geschäftsanteile an deren Komplementärin, WGB Wärme Beteiligungs GmbH Berlin, erworben. Mit dem neuen Anteilskauf und dem vorangegangenen Erwerb der IVB Immobilien Versorgung GmbH Berlin (heute MVV Energiedienstleistungen GmbH Berlin) im März 2006 ist die MVV Energiedienstleistungen GmbH mit insgesamt 70 000 versorgten Wohneinheiten Marktführer im regionalen Wärme-ContractingGeschäft in Berlin geworden. März 2007 Gemäß dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat hat die ordentliche Hauptversammlung der MVV Energie AG am 9. März 2007 beschlossen, die Dividende für das Geschäftsjahr 2005/06 aufgrund der verbesserten operativen Ertragskraft von 0,75 auf 0,80 Euro je Aktie zu erhöhen. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss April 2007 Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat am 17. April 2007 Matthias Brückmann zum Vorstand für den Bereich Vertrieb berufen. Matthias Brückmann, seit 2003 Vorstandsvorsitzender der Beteiligungsgesellschaft Energieversorgung Offenbach AG (EVO), übernahm seine neuen Aufgaben am 1. August 2007. Mit ihrem größten Einzelsponsoring unterstützt die MVV Energie AG künftig den deutschen Eishockey-Rekordmeister, die Adler Mannheim. Mit einem Fünfjahresvertrag wurde die Partnerschaft mit dem sportlichen Sympathieträger der Metropolregion Rhein-Neckar am 17. Juli 2007 besiegelt. Mai 2007 August 2007 An ihrem Standort in Mannheim hat die MVV Umwelt GmbH die dort ebenfalls ansässige Biomasse Handelsgesellschaft (BHG), an der sie bereits seit 2002 beteiligt ist, vollständig übernommen. Mit der im Entsorgungsmarkt bereits etablierten BHG gewinnt die MVV Umwelt GmbH weiteren Handlungsspielraum im Abfallmarkt und kann das Stoffstrommanagement hinsichtlich Brennstoffqualität und Kundenzugang weiter optimieren. Die Kapazität eigener Sortier- und Aufbereitungsanlagen hat sich damit auf 270 000 Jahrestonnen erhöht. Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat in seiner Sitzung am 9. August 2007 den neuen Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz zu seinem Aufsichtsratsvorsitzenden und damit zum Nachfolger des bisherigen Oberbürgermeisters Gerhard Widder gewählt. Der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim ist satzungsgemäß Mitglied des Aufsichtsrats der MVV Energie AG. Juni 2007 Der Gemeinderat der Stadt Mannheim stimmte in einer Sondersitzung am 12. Juni 2007 dem Verkauf von 16,1% der Anteile an der MVV Energie AG für rund 300 Mio Euro an die RheinEnergie AG, Köln, zu. Nach der Veräußerung ihres 16,1%-Anteils wird die Stadt Mannheim an der angekündigten Kapitalerhöhung der MVV Energie AG teilnehmen und mit einem Anteilsbesitz von 50,1% weiterhin deren Mehrheitsaktionärin bleiben. Juli 2007 Am 1. Juli 2007 wurde der Gashandel an der Energiebörse EEX in Leipzig aufgenommen. Die 24/7 Trading GmbH hat als einer der ersten Akteure bereits am 2. Juli ein Geschäft mit Erdgasprodukten getätigt. September 2007 Am Standort Leuna in Sachsen-Anhalt hat die MVV Umwelt GmbH, eine 100 %-Tochter der MVV Energie AG, nach nur 19 Monaten Bauzeit die zweite Linie ihrer Restmüllverwertungsanlage (Leuna II) offiziell in Betrieb genommen. Durch Beschleunigungsmaßnahmen konnte die Bauzeit um circa drei Monate verkürzt werden. Mit Inbetriebnahme von Leuna II hat sich die Verbrennungskapazität am Standort Leuna auf knapp 400 000 Tonnen pro Jahr erhöht. Das Konzept der strukturierten Energiebeschaffung setzt sich an den Energiemärkten erfolgreich durch. Die MVV Energie AG und fünf ihrer Beteiligungsgesellschaften (Kiel, Offenbach, Ingolstadt, Köthen und Buchen) bieten ihren Stromfonds inzwischen bundesweit an. Nach 64 Kunden im Startjahr 2005 profitierten Ende September 2007 bereits 342 Unternehmen von den Vorteilen unseres Produkts und von dem Know-how unserer Stromfondsmanager. Die Zahl der Außendienstmitarbeiter haben wir in der MVV Energie Gruppe bis zum Ende des Geschäftsjahres 2006/07 auf 14 verdoppelt. Mit dem Stromfonds öffnet die MVV Energie Gruppe nun auch Gewerbe- und Industrieunternehmen mit einem Jahresverbrauch von über 300 000 Kilowattstunden die Tür zum Großhandelsmarkt. Bisher lag die jährliche Mindeststrommenge bei 500 000 Kilowattstunden. 13 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 An unsere Aktionäre Die Aktie der MVV Energie AG Neue Aktionärsstruktur Die Stadt Mannheim hielt am 30. September 2007 noch 66,2 % der Aktien der MVV Energie AG. Am 12. Juni 2007 beschloss der Gemeinderat der Stadt Mannheim, 16,1% ihrer mittelbar gehaltenen Anteile an der MVV Energie AG an die RheinEnergie AG, Köln, zu verkaufen. Das Bundeskartellamt genehmigte den Anteilserwerb am 2. August 2007. Die RheinEnergie AG hat die Anteile zum 11. Oktober 2007 erworben. Die MVV Energie AG erhöhte im Oktober 2007 ihr Grundkapital aus dem zur Verfügung stehenden genehmigten Kapital durch die Ausgabe von 10,1 Millionen neuen Aktien gegen Bareinlagen mit Bezugsrecht der Aktionäre der MVV Energie AG um 25,96 Mio Euro (+ 18,2 %). Zu weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung verweisen wir auf den Nachtragsbericht auf Seite 47. Die Stadt Mannheim ist nach Ausübung ihrer Bezugsrechte mit 50,1% der Anteile weiterhin Mehrheitsaktionärin der MVV Energie AG. Auch die RheinEnergie AG und die EnBW AG haben ihre Bezugsrechte ausgeübt und halten weiterhin unverändert 16,1% beziehungsweise 15,1% der Aktien. Die restlichen 18,7 % der Aktien befinden sich weiter im Streubesitz. Langfristiger Aufwärtstrend weiterhin intakt Die Aktie der MVV Energie AG konnte den seit Sommer 2004 eingeschlagenen Aufwärtstrend fortsetzen. Der Schlusskurs stieg von 23,23 Euro am 30. September 2006 um 6,26 auf 29,49 Euro am 30. September 2007 (+ 27 %). Unter Berücksichtigung der Dividendenausschüttung von 0,80 Euro je Aktie am 12. März 2007 beträgt die Performance sogar 31 %. Im gleichen Zeitraum legten unser Vergleichsindex SDAX um 16 % und der Index für Versorgerwerte Prime Utilities, der von den großen Verbundunternehmen E.ON und RWE geprägt wird, um 37 % zu. Damit entwickelte sich unsere Aktie in etwa wie der Versorgerindex und konnte den SDAX sogar deutlich übertreffen. Bei steigenden Börsenumsätzen erreichte unser Aktienkurs im Vorfeld der Bekanntgabe des Aktienverkaufs der Stadt Mannheim an einen strategischen Investor am 25. Mai 2007 im variablen XETRA-Handel ein neues Allzeithoch von 34,24 Euro. Im Zuge der allgemeinen scharfen Korrektur der Aktienmärkte im Juli und August 2007 fiel auch unser Kurs, erholte sich aber ab September 14 2007 wieder. Im Geschäftsjahr 2006/07 notierte der höchste Schlusskurs am 19. Juni 2007 bei 33,11 Euro und der niedrigste Schlusskurs am 5. Oktober 2006 bei 22,30 Euro. Insgesamt gesehen spiegelt der Kursanstieg unserer Ansicht nach die positive Einschätzung unseres Geschäftsmodells und der strategischen Perspektiven der zukünftigen Zusammenarbeit mit der RheinEnergie AG, Köln, wider. Marktkapitalisierung deutlich gesteigert Die Marktkapitalisierung der MVV Energie AG belief sich am 30. September 2007 auf rund 1 645 Mio Euro. Das waren 350 Mio Euro mehr als im Jahr davor. Der für die Gewichtung im SDAX maßgebliche Streubesitzanteil von 18,7 % war am Ende des Geschäftsjahres 2006/07 mit rund 308 Mio Euro bewertet. Aktienumsätze und Handelsvolumen weiter gestiegen Im Berichtsjahr wurden an allen deutschen Börsenhandelsplätzen insgesamt 8,2 Millionen Aktien der MVV Energie AG gehandelt. Das bedeutet ein Plus von rund 13 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Handelsvolumen erreichte insgesamt 233 Mio Euro (Vorjahr 152 Mio Euro). Da steigende Umsätze die Handelbarkeit einer Aktie verbessern, nimmt damit deren Attraktivität insbesondere für institutionelle Anleger zu. Mittlerweile werden rund 86% (Vorjahr 74 %) unserer Börsenumsätze im XETRA-Handel erzielt. Index-Ranking Marktkapitalisierung verbessert Gemessen an der Marktkapitalisierung des Free Float belegte die Aktie der MVV Energie AG am Geschäftsjahresende in der gemeinsamen Index-Statistik aus MDAX und SDAX von zusammen 100 Unternehmen Rang 78 (Vorjahr 83). Diese Verbesserung ist hauptsächlich auf den gestiegenen Kurs zurückzuführen. Gemessen am Börsenumsatz erreichte die Aktie in der Statistik Platz 90 (Vorjahr 93). An unsere Aktionäre Kennzahlen je Aktie Konzernlagebericht Geschäftssegmente 2006 /2007 2005 / 2006 Ergebnis nach IAS 33 in Euro 1,96 0,91 Kurs-Gewinn-Verhältnis nach IAS 33 15,0 25,5 Dividende in Euro 0,80 1 0,80 Dividendenrendite 2 in % Eigenkapital in Euro 3 2,7 1 3,4 14,32 13,29 Konzernabschluss Die Aktie der MVV Energie AG (ISIN DE000A0H52F5) im Performance-Vergleich 150% 140% 130% 120% 110% 1 Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 14. März 2008 2 Basis: Schlusskurs XETRA-Handel 30. September 3 Ohne Anteile anderer Gesellschafter 100% 90% 30. 9. 2006 31. 3. 2007 30. 9. 2007 MVV Energie AG SDAX Prime Utilities Aktionärsfreundliche Dividendenpolitik Wie angekündigt werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung 2008 vorschlagen, trotz der durch die Kapitalerhöhung gestiegenen Aktienanzahl wie im Vorjahr eine Dividende von 0,80 Euro je Aktie zu zahlen. Dies bedeutet für unsere Aktionäre eine Dividendenrendite von 2,7 % bezogen auf den Aktienkurs im XETRA-Handel am Bilanzstichtag 30. September 2007. Wir wollen unseren Aktionären auch zukünftig eine an der Ertragsentwicklung orientierte angemessene Dividende zahlen. Im Geschäftsjahr 2006/07 lag ein besonderer Schwerpunkt auf Roadshows und Gesprächen mit institutionellen Anlegern im In- und Ausland. Wir besuchten unter anderem Investoren in Frankfurt sowie in Edinburgh, London, Lugano, Mailand und Paris. Auf unserer Internetseite www.mvv-investor.de stellen wir allen Interessierten aktuelle Informationen zu unserer Aktie zur Verfügung. Auszeichnungen für unseren Geschäftsbericht Aktive und erfolgreiche Investor Relations Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 konnten wir das Interesse des Kapitalmarkts an unserem Unternehmen weiter steigern. Ein Beleg dafür ist unter anderem die auf mittlerweile 13 gestiegene Anzahl der nationalen und internationalen Research-Institute, die Berichte über unser Unternehmen veröffentlichen. Für ein SDAX-Unternehmen ist dies ein außerordentlich hoher Wert. Die MVV Energie AG stellte sich auf mehreren Investorenkonferenzen und in zahlreichen Einzelgesprächen einer großen Zahl von institutionellen, aber auch privaten Aktionären vor. Am 5. Februar 2007 veranstalteten wir in Mannheim erstmals einen Investorentag, der bei Investoren und Analysten auf große Resonanz stieß. Beim vierten Mannheimer Kapitalmarktforum im September 2007 hat sich unser Unternehmen einer großen Anzahl von Privatanlegern vorgestellt. Daneben haben wir in Telefon- und Analystenkonferenzen die aktuelle Ergebnisentwicklung unseres Unternehmens ausführlich kommentiert. Zum wiederholten Mal konnte unser Geschäftsbericht international anerkannte Auszeichnungen erhalten. Der Geschäftsbericht 2005/06 der MVV Energie AG hat unter den 2 539 teilnehmenden Unternehmen des Wettbewerbs „2006 Vision Awards Annual Report Competition“ der renommierten League of American Communications Professionals (LACP) in San Diego, USA, den Gold Award für Platz 2 in der Kategorie „Utilities – Multiple/ Water/Traders“ für Unternehmen mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Umsatz erhalten. Das manager magazin führt alljährlich einen im Kapitalmarkt angesehenen Wettbewerb „Die besten Geschäftsberichte“ durch. Im Rahmen dieses Wettbewerbs werden rund 200 Geschäfts- und Zwischenberichte der wichtigsten deutschen und europäischen börsennotierten Unternehmen analysiert und einem Ranking unterzogen. Der Geschäftsbericht 2005/06 der MVV Energie AG konnte sich im Wettbewerb 2007 in der Gruppe der SDAX-Unternehmen mit Rang 7 unter den Top Ten platzieren und wurde mit „gut“ beurteilt. 15 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 An unsere Aktionäre Corporate Governance Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat Im Deutschen Corporate Governance Kodex sind die Grundsätze einer wertorientierten Unternehmensführung und -kontrolle formuliert. Vorstand und Aufsichtsrat der MVV Energie AG erkennen die Empfehlungen des Kodex als Leitlinie ihrer Aktivitäten an und setzen sie weitestgehend um. In unserer Entsprechenserklärung erläutern wir, warum wir in wenigen Fällen von den Empfehlungen abweichen. Vergütungsbericht (Bestandteil des Konzernlageberichts) Die Vorstandsmitglieder der MVV Energie AG sind zugleich Vorstände der Konzerngesellschaft MVV RHE AG und der Vorstandsvorsitzende ist in Personalunion zugleich Geschäftsführer der MVV GmbH. Die hierauf entfallenden Vergütungen werden von der MVV Energie AG ausgezahlt und mit den jeweiligen Gesellschaften verrechnet. Der Vorstand erhielt im Berichtsjahr eine Gesamtvergütung in Höhe von 1 774 Tsd Euro. Diese setzt sich wie folgt zusammen: Transparenz Vergütung In der Vergangenheit hat die MVV Energie AG stets die ihr obliegenden Pflichten zur Transparenz aus dem Handelsgesetzbuch sowie dem Wertpapierhandelsgesetz erfüllt und auch den Empfehlungen des Kodex hierzu voll entsprochen. Dafür werden wir auch in der Zukunft Sorge tragen. Insbesondere auf unserer Internetseite www.mvv-investor.de informieren wir über unser Unternehmen und die aktuellen Entwicklungen unseres Konzerns. Die Rechnungslegung des Konzerns erfolgt nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), der Einzelabschluss der MVV Energie AG wird auf der Grundlage des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Die Termine der regelmäßigen Finanzberichterstattung veröffentlichen wir im Finanzkalender auf unserer Internetseite. Fix 1 Variabel 2 in Tsd Euro Mandatseinkünfte Dr. Rudolf Schulten 403 305 15 723 Dr. Werner Dub 239 230 10 479 41 39 1 81 243 230 8 481 Matthias Brückmann 4 Hans-Jürgen Farrenkopf Karl-Heinz Trautmann 5 Gesamt 1 10 — — 10 936 804 34 1 774 Einschließlich Zuschüsse zur Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, freiwillige Versicherung bei der Berufsgenossenschaft und geldwerte Vorteile sowie der Zulage für den Vorstandsvorsitzenden in Höhe von 160 Tsd Euro und der Vergütung des Vorstandsvorsitzenden für die Tätigkeit als Sprecher der Geschäftsführung der MVV GmbH 16 Gesamt 3 2 Rückstellungen 3 Aufsichtsratstätigkeiten für Beteiligungsunternehmen 4 Amtszeit seit 1. August 2007 5 Amtszeit bis 15. Oktober 2006 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Die variable Vergütung wird aus zwei Komponenten berechnet – dem Jahresüberschuss nach Fremdanteilen der MVV Energie Gruppe nach IFRS und dem ROCE (Return on Capital Employed). Dabei gilt eine angemessene Kappungsgrenze. Im Berichtsjahr wurden keine Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung gewährt. Weitere Leistungen von Dritten wurden weder zugesagt noch gewährt. Den Vorstandsmitgliedern ist bei Eintritt in die Altersrente eine Versorgungsleistung in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes der festen Vergütungen zugesagt, die sich für jedes vollendete Dienstjahr um 2 % bis zu einem Maximalwert von 70 % der festen Vergütung erhöht. Auf die Versorgungsleistung werden anderweitige Arbeitseinkommen, die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung sowie sonstige Versorgungsbezüge, die mindestens zur Hälfte auf Beitragsleistungen eines Arbeitgebers beruhen, angerechnet. Wird die Rente vorzeitig in Anspruch genommen, so mindert sich die Versorgungsleistung pro Monat der vorzeitigen Inanspruchnahme um 0,5 %. Konzernabschluss Die ehemaligen Mitglieder des Vorstands 1 erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 1 027 Tsd Euro. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands sind insgesamt 3 468 Tsd Euro zurückgestellt. Die Gesamtzuführung in diesem Geschäftsjahr beträgt 347 Tsd Euro. Die Vergütungen für die Bereichsleiter/Prokuristen der MVV Energie AG beliefen sich im Berichtsjahr auf 3 333 Tsd Euro. Leitende Angestellte der MVV Energie AG erhalten eine rein beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Höhe bis zu 8,6 % der festen Vergütung. Dabei können die leitenden Angestellten innerhalb der im Konzern angebotenen Durchführungswege festlegen, welche biometrischen Risiken sie absichern möchten. Die Gesamtaufwendungen hierfür beliefen sich im Berichtsjahr auf 126 Tsd Euro. 1 Einschließlich Karl-Heinz Trautmann Die Versorgungsleistung enthält als Rentenbaustein eine Anwartschaft auf eine Hinterbliebenenversorgung. Im Falle einer teilweisen Erwerbsminderung, einer teilweisen Erwerbsminderung infolge von Berufsunfähigkeit, einer vollen Erwerbsminderung oder bei Tod beträgt die Versorgungsleistung 55% der festen Vergütung und steigt um 1% je vollendetem Dienstjahr bis auf maximal 70 %. Die Pensionsverpflichtungen stellen sich wie folgt dar: Pensionsverpflichtungen Wert der in Tsd Euro Endrente Dr. Rudolf Schulten Dr. Werner Dub Matthias Brückmann Hans-Jürgen Farrenkopf Gesamt Versorgungs1 prozentsatz Versorgungs2 prozentsatz Zuführung zur Pensionsrückstellung 3 Dienstzeitaufwand Zinsaufwand 234 51 % 70 % 284 38 86 54 % 66 % 102 36 131 48 % 70 % — — 98 56 % 66 % 166 37 552 111 549 1 Erreichbarer Anspruch auf Altersrente mit 63 Jahren unter Berücksichtigung von Anrechnungsbeträgen 2 Erreichter Gesamtversorgungsprozentsatz in Bezug auf die Altersrente in Prozent 3 Erreichbarer Versorgungsprozentsatz mit 63 Jahren 17 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 An unsere Aktionäre 1 Mitglieder des Aufsichtsrats, die während des Geschäftsjahres in den Aufsichtsrat eingetreten oder aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sind, erhielten die Vergütung zeitanteilig entsprechend der Dauer ihrer Mitgliedschaft 2 Der ausgewiesene Betrag ergibt sich aus der taggenauen Abrechung der Vergütung für die derzeitigen und die im Berichtsjahr ausgeschiedenen Mitglieder des Aufsichtsrats 3 Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder Die Vergütung unserer Aufsichtsratsmitglieder steht in einem angemessenen Verhältnis zu ihren Aufgaben und der von ihnen übernommenen Verantwortung. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2006/07 eine Jahresvergütung in Höhe von jeweils 10 Tsd Euro, wobei der Aufsichtsratsvorsitzende den doppelten, sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag erhielt 1. Der Vorsitzende des Bilanzprüfungsausschusses erhielt eine zusätzliche Jahresvergütung in Höhe von 5 Tsd Euro, die übrigen Mitglieder des Bilanzprüfungsausschusses erhielten eine zusätzliche Jahresvergütung in Höhe von jeweils 2,5 Tsd Euro. Ferner wurde ein Sitzungsgeld von 300 Euro pro Person und Sitzung des Plenums beziehungsweise der Ausschüsse gewährt. Die gesamten Bezüge beliefen sich auf 329 293 Euro 2. Davon entfielen auf Gerhard Widder 22 528 Euro (einschließlich 5 700 Euro Sitzungsgeld 3); Dr. Peter Kurz 4 838 Euro (1 800 Euro); Johannes Böttcher 17 300 Euro (4 800 Euro); Holger Buchholz 13 900 Euro (3 900 Euro); Werner Ehret 15 400 Euro (5 400 Euro); Detlef Falk 4 233 Euro (900 Euro); Dr. Rudolf Friedrich 13 900 Euro (3 900 Euro); Dr. Manfred Fuchs 21 000 Euro (6 000 Euro); Dr. Stefan Fulst-Blei 8 918 Euro (3 300 Euro); Reinhold Götz 17 900 Euro (5 400 Euro); Dr. Karl Heidenreich 13 600 Euro (3 600 Euro); Michael Homann 11 633 Euro (3 300 Euro); Prof. Dr. Egon Jüttner 15 100 Euro (5 100 Euro); Klaus Lindner 17 900 Euro (5 400 Euro); Prof. Dr. Norbert Loos 17 900 Euro (5 400 Euro); Manfred Lösch 25 000 Euro (7 500 Euro); Dr. Reiner Lübke 2 267 Euro (600 Euro); Dr. Frank Mentrup 7 109 Euro (2 700 Euro); Manuel Mertes 9 067 Euro (2 400 Euro); Barbara Neumann 13 900 Euro (3 900 Euro); Wolfgang Raufelder 13 600 Euro (3 600 Euro); Sabine Schlorke 13 300 Euro (3 300 Euro); Uwe Spatz 15 100 Euro (5 100 Euro) und Christian Specht 13 900 Euro (3 900 Euro). Eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten die Aufsichtsratsmitglieder nicht. Sitzungsgeld im Folgenden stets in Klammern gesetzt Bundesanzeigers bekannt gemachten Neufassung des Kodex vom 14. Juni 2007. Nicht angewendet wurden und werden folgende Empfehlungen: Selbstbehalt bei der D&O-Versicherung – Ziffer 3.8 Abs. 2: „Schließt die Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung ab, so soll ein angemessener Selbstbehalt vereinbart werden.“ Die D&O-Versicherung der MVV Energie AG, die die Versicherten gegen eventuelle Schadenersatzforderungen versichert, sieht keinen Versicherungsschutz für vorsätzliche Handlungen und Unterlassungen sowie wissentliche Pflichtverletzungen von Vorstand und Aufsichtsrat vor. Vorstand und Aufsichtsrat fühlen sich der Motivation und Verantwortung, mit der sie ihre Aufgaben wahrnehmen, uneingeschränkt verpflichtet und sind nicht der Auffassung, dass dies durch einen Selbstbehalt einer Verdeutlichung bedarf. Erfolgsorientierte Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats – Ziffer 5.4.7 Abs. 2 Satz 1: „Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen neben einer festen eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten.“ Die Satzung der MVV Energie AG sieht nur eine feste Aufsichtsratsvergütung sowie ein Sitzungsgeld vor. Die MVV Energie AG hatte bereits in der Vergangenheit ausgeführt, dass sie weder Modelle der Vergütung von Aufsichtsratsmitgliedern, die an der Dividende anknüpfen, überzeugen, noch Modelle die sich am Aktienkurs orientieren. Daher haben wir von der Einführung einer erfolgsorientierten Vergütungskomponente für Aufsichtsratsmitglieder abgesehen. Diese Entsprechenserklärung ist außerdem auf der Internetseite unseres Unternehmens www.mvv-investor.de zugänglich. Entsprechenserklärung Vorstand und Aufsichtsrat der MVV Energie AG erklären, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird. Für die Vergangenheit bezieht sich diese Erklärung auf die am 24. Juli 2006 vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachte Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 12. Juni 2006. Für die Zukunft bezieht sie sich auf die Empfehlungen der am 20. Juli 2007 im amtlichen Teil des elektronischen 18 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Damen und Herren, als neuer Oberbürgermeister der Stadt Mannheim bin ich satzungsgemäß Mitglied des Aufsichtsrats der MVV Energie AG. In seiner Sitzung am 9. August 2007 hat mich der Aufsichtsrat zu seinem Vorsitzenden und damit zum Nachfolger des bisherigen Oberbürgermeisters Gerhard Widder gewählt. Ich danke dem Aufsichtsrat für das mir mit der Wahl entgegengebrachte Vertrauen. Gleichzeitig möchte ich im Namen aller Aufsichtsratsmitglieder Gerhard Widder recht herzlich für seine langjährige verantwortungsvolle Arbeit als Vorsitzender des Aufsichtsrats der MVV Energie AG danken. Gerhard Widder hat in seiner 24-jährigen Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats der früheren Stadtwerke Mannheim AG (ab 5. August 1983) und der zum Börsengang 1999 umfirmierten MVV Energie AG die erfolgreiche Unternehmensentwicklung maßgeblich mitgeprägt und den Vorstand bei der Umsetzung der erfolgreichen Wachstumsstrategie in allen Jahren konstruktiv und kritisch begleitet. Als neuer Aufsichtsratsvorsitzender der MVV Energie AG ist es mir ein wichtiges Anliegen, die langjährige gute Arbeit von Gerhard Widder fortzusetzen. Die großen Veränderungen am deutschen und europäischen Energiemarkt sind Herausforderung und Chance zugleich, die die MVV Energie AG konsequent und wettbewerbsorientiert nutzen will. Im Geschäftsjahr 2006/07 hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Wir haben den Vorstand im Berichtsjahr kontinuierlich überwacht und beratend begleitet. Über alle wichtigen Ereignisse und Entwicklungen im Unternehmen wurden wir vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend informiert und wir waren frühzeitig in alle bedeutenden Entscheidungen eingebunden. Dr. Peter Kurz Vorsitzender Regelmäßig informiert wurden wir über die Geschäftsentwicklung sowie die Entwicklung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der MVV Energie AG und der MVV Energie Gruppe. Auch über die Risikolage, das Risikomanagement, die Finanz-, Investitions- und Personalplanung und die strategische Planung unterrichtete uns der Vorstand. Wir haben uns in den Aufsichtsratssitzungen alle wesentlichen Geschäftsvorgänge vom Vorstand umfassend erläutern lassen und diese anschließend gemeinsam eingehend erörtert. Zusätzlich zu den Präsentationen und Unterlagen der Sitzungen erhielten wir die Quartalsberichte sowie weitere mündliche und schriftliche Berichte über bedeutende Vorgänge und die notwendigen Beschlüsse. Der Aufsichtsrat hat bei allen zustimmungspflichtigen Entscheidungen und Maßnahmen – gegebenenfalls vorbereitet durch seine Ausschüsse – die Beschlussvorlagen in seinen Sitzungen geprüft und die Entscheidungen getroffen. Der Aufsichtsrat tagte im Berichtszeitraum zehnmal und hielt eine zweitägige Klausurtagung ab. Sitzungen des Bilanzprüfungsausschusses fanden im Berichtsjahr viermal, die des Personalausschusses fünfmal statt. Der Ausschuss zur Kapitalerhöhung tagte im Berichtsjahr dreimal. Wichtige Themen unserer Beratungen betrafen die Vorbereitung der Hauptversammlung 2007, den Ausbau der Wärmeversorgung auf dem Berliner Immobilienmarkt sowie den Kauf eines Fernwärmenetzes und die Aufstockung der Anteile an einer Fernwärmegesellschaft in der Tschechischen Republik. Schwerpunktthemen unserer Beratungen 19 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 An unsere Aktionäre Im September 2007 hat der Aufsichtsrat dem Wirtschaftsplan 2007/08 zugestimmt, die mittelfristige Planung für die Unternehmensgruppe zur Kenntnis genommen und sich intensiv mit dem Risikomanagement und der Risikoanalyse befasst. Darüber hinaus beschäftigten wir uns mit der Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex. Weitere Erläuterungen zur Corporate Governance der MVV Energie Gruppe sowie der im Dezember 2007 verabschiedeten Entsprechenserklärung befinden sich auf den Seiten 16 bis 18 dieses Geschäftsberichts und sind ebenfalls im Internet unter www.mvv-investor.de zugänglich gemacht. Der Aufsichtsrat hat auch im vergangenen Jahr eine Effizienzprüfung gemäß Punkt 5.6 des Deutschen Corporate Governance Kodex durchgeführt und daraus resultierende notwendige Verbesserungsmaßnahmen beschlossen, zum Beispiel die Konzeption von Seminaren für die Aufsichtsratsmitglieder in Zusammenarbeit mit der Mannheimer Business School gGmbH. Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat in seiner Sitzung am 9. August 2007 den neuen Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der seit 4. August 2007 dem Aufsichtsrat angehört, zu seinem Vorsitzenden und damit zum Nachfolger des früheren Oberbürgermeisters Gerhard Widder gewählt. Im Geschäftsjahr 2006/07 sind Michael Homann, Dr. Frank Mentrup und Manuel Mertes aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Wir danken den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für ihre konstruktive Mitarbeit in unserem Gremium. Nachgerückt sind als Vertreter der Arbeitnehmer Detlef Falk und Dr. Reiner Lübke. Als Nachfolger von Dr. Frank Mentrup wurde auf Vorschlag des Hauptaktionärs Dr. Stefan Fulst-Blei von der Hauptversammlung der MVV Energie AG am 9. März 2007 gewählt. Auch im Vorstand gab es personelle Veränderungen. Karl-Heinz Trautmann, zuständig für die Bereiche Vertrieb, Handel und Umwelt, hat zum 15. Oktober 2006 sein Amt als Vorstand der MVV Energie AG niedergelegt und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Der Aufsichtsrat hat seinem Wunsch auf eine vorzeitige Beendigung seines Vertrags entsprochen. Karl-Heinz Trautmann war seit Oktober 2003 Mitglied des Vorstands der MVV Energie AG. Wir danken ihm für seinen Beitrag zur erfolgreichen Unternehmensentwicklung. Für das Ressort Vertrieb wurde vom Aufsichtsrat am 17. April 2007 Matthias Brückmann für den Zeitraum vom 1. August 2007 bis 31. Juli 2012 zum Vorstandsmitglied der MVV Energie AG bestellt. Nachtragsbericht Der Aufsichtsrat hat am 11. Oktober 2007 dem Beschluss des Vorstands der MVV Energie AG zugestimmt, von der ihm in der Satzung eingeräumten Ermächtigung Gebrauch zu machen, das Grundkapital durch Ausgabe von 10 139 506 Aktien gegen Bareinlagen mit Bezugsrecht der Aktionäre um rund 25,96 Mio Euro zu erhöhen. Mit einer gestärkten Eigenkapitalbasis der MVV Energie AG wurden wichtige Voraussetzungen für neue Investitionen und eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Wachstumsstrategie geschaffen. Feststellung des Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht 2006/07 der MVV Energie Gruppe wurden von der Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Mannheim, gemäß Beschluss der Hauptversammlung 2007 und der anschließenden Beauftragung durch den Aufsichtsrat geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Konzernabschlusses 20 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Sowohl der Konzernabschluss als auch der Konzernlagebericht wurden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) unter Berücksichtigung von § 315a HGB aufgestellt. Auch der Jahresabschluss der MVV Energie AG nach HGB sowie deren Lagebericht für das Geschäftsjahr 2006/07 wurden durch den Abschlussprüfer geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Dem Aufsichtsrat haben der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der MVV Energie Gruppe, der Jahresabschluss und der Lagebericht der MVV Energie AG und der Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers rechtzeitig vor der entsprechenden Sitzung vorgelegen. Diese Unterlagen wurden vom Bilanzprüfungsausschuss und vom Aufsichtsrat umfassend geprüft und im Beisein des Abschlussprüfers intensiv erörtert. Der Aufsichtsrat erhebt keinerlei Einwände und stimmt den Prüfungsergebnissen des Abschlussprüfers zu. In unserer Sitzung am 14. Dezember 2007 billigten wir den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht der MVV Energie Gruppe sowie den Jahresabschluss und den Lagebericht der MVV Energie AG. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands über die Gewinnverwendung stimmen wir zu. Außerdem erstellte der Vorstand für das Geschäftsjahr 2006/07 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht). Dieser Bericht zeigt auf, dass die MVV Energie AG bei den dargestellten Rechtsgeschäften mit verbundenen Unternehmen nicht benachteiligt wurde und angemessene Gegenleistungen erhielt. Der Abhängigkeitsbericht wurde durch den Abschlussprüfer geprüft, der folgenden Bestätigungsvermerk erteilt hat: „Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass ___die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, ___bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die zum Zeitpunkt ihrer Vornahme bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“ Uns ging sowohl der Abhängigkeitsbericht als auch der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers rechtzeitig zu. Der Aufsichtsrat schließt sich aufgrund seiner eigenen Prüfung der Beurteilung durch den Abschlussprüfer an und billigt dessen Bericht. Auch das Risikofrüherkennungssystem der MVV Energie AG wurde durch die Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Mannheim, geprüft. Nach deren Urteil ist dieses System geeignet, seine gesetzlichen Aufgaben zu erfüllen. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Geschäftsführungen der Beteiligungsgesellschaften sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Arbeitnehmervertretungen für ihren Einsatz und ihre erfolgreiche Arbeit im Geschäftsjahr 2006/07. Mannheim, im Dezember 2007 Aufsichtsrat Dr. Peter Kurz, Vorsitzender 21 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Kinder und die Kunst der Oper? Das geht nicht zusammen, so die Skeptiker. Allen Vorurteilen zum Trotz standen das Nationaltheater Mannheim und die MVV Energie dem Projekt Junge Oper offen gegenüber. Kinder und Jugendliche lieben inzwischen „ihre“ Junge Oper. Die Darsteller des Musiktheaterstücks „Schaf“, Angelika Baumgartner und Uwe Topmann, bestätigen, dass sich ihr junges Publikum dafür begeistert, alte Musik neu zu hören und neue Musik zu entdecken. Wir freuen uns an dem ambitionierten Musiktheater für Kinder, das wir mit aus der Taufe gehoben haben. 22 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Konzernlagebericht 23 23 25 26 28 29 Geschäft und Rahmenbedingungen Energiepolitik Markt und Umfeld Unternehmensstrategie Beteiligungsstruktur und Geschäftstätigkeit Forschung und Entwicklung 30 30 42 42 45 46 46 47 Nachhaltige Unternehmensentwicklung Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Grundzüge des Vergütungssystems von Vorstand und Aufsichtsrat Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gesellschaftliches Engagement Umweltschutz Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe 47 Nachtragsbericht 48 Risikobericht 50 Prognosebericht o = Offenheit Für Neues aufgeschlossen zu sein ist nicht immer leicht. Alte Methoden sind vertraut, mit ihnen scheint man auf der sicheren Seite zu sein. Auf Neuerungen nicht nur zu reagieren, sondern aktiv die Zukunft mitzugestalten, zeichnet uns aus. Das zeigt auch unser Engagement im Börsenhandel für Gas: Aufgenommen wurde er am 1. Juli 2007, bereits einen Tag später tätigten wir das erste Testgeschäft. ssulhcsban reznoK etnemgesstfähcseG thcirebegaln reznoK eränoitkA eresnu nA thcirebegaln reznoK negnugnidebnemhaR dnu tfähcseG kitilopeigrenE dlefmU dnu tkraM eigetartssnemhen retnU tiekgitätstfähcseG dnu rutkurtssgnugilieteB gnulkciwtnE dnu gnuhcsroF 32 32 52 62 82 92 gnulkciwtnesnemhenretnU egitlahhcaN egalznaniF dnu -snegömreV ,-sgartrE smetsyssgnutügreV sed egüzdnurG tarsthcisfuA dnu dnatsroV nov retiebratiM dnu nenniretiebratiM tnemegagnE sehciltfahcslleseG ztuhcstlewmU egaL nehciltfahcstriw ruz egassuatmaseG ebagsuaneitkA ruz sdnatsroV sed essingufeB 03 03 24 thcirebsgarthcaN 74 thcirebokisiR 84 thcirebesongorP 05 24 54 64 64 74 tiehneffO = o red fua nam tniehcs nenhi tim ,tuartrev dnis nedohteM etlA .thciel remmi thcin tsi nies uz nessolhcsegfua seueN rüF tenhciez ,netlatseguztim tfnukuZ eid vitka nrednos ,nereigaer uz run thcin negnureueN fuA .nies uz etieS nerehcis stiereb ,7002 iluJ .1 ma re edruw nemmonegfuA :saG rüf lednahnesröB mi tnemegagnE resnu hcua tgiez saD .sua snu .tfähcsegtseT etsre sad riw netgität retäps gaT nenie An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Geschäft und Rahmenbedingungen Energiepolitik Energiepolitisches Umfeld Die Bundesregierung hat Ende August 2007 Eckpunkte für ein integriertes Energie- und Klimaprogramm vorgelegt, mit dem sie ihre anspruchsvollen Klimaschutzziele bis zum Jahr 2020 verwirklichen will. Außerdem sollen der Anteil erneuerbarer Energien erhöht und die Energieeffizienz verbessert werden. Aus Sicht der MVV Energie Gruppe enthält das Maßnahmenpaket positive Ansätze für eine nachhaltige dezentrale Energieversorgung und eine verstärkte Nutzung von Contracting-Maßnahmen. Die Grundlagen dafür wurden in drei hochrangigen Energiegipfeln gelegt, an denen auch der damalige Aufsichtsratsvorsitzende der MVV Energie AG, Gerhard Widder, teilnahm. Zur Umsetzung der beschlossenen Eckpunkte haben die beteiligten Ministerien im Oktober 2007 erste Entwürfe zur Novellierung des Kraft-Wärme-KopplungsGesetzes und des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vorgelegt. Wir begrüßen, dass die Bundesregierung an der Förderung von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) festhält und zukünftig Investitionszuschläge für den Ausbau der Wärmenetze vorsieht. Damit wird die effiziente und Primärenergie schonende KWK-Technologie weiter Auftrieb erhalten. Der Deutsche Bundestag hat am 22. Juni 2007 das Zuteilungsgesetz 2012 (ZuG 2012) verabschiedet und damit die CO2-Minderungsziele der deutschen Energiewirtschaft für die zweite Phase des EU-weiten Emissionshandels deutlich erhöht. Insgesamt wurde die zulässige Obergrenze für den CO2-Ausstoß in Deutschland auf 456,1 Mio Tonnen pro Jahr begrenzt. 40 Millionen der zur Verfügung stehenden CO2-Zertifikate werden staatlich veräußert. Positiv zu bewerten ist, dass die Klimafreundlichkeit von KWK-Anlagen Berücksichtigung gefunden hat. Allerdings verbleiben Unsicherheiten bei der Zuteilungshöhe, da die behördlichen Zuteilungsbescheide erst für das Frühjahr 2008 erwartet werden. Zudem sind bisher die Rahmenbedingungen für den Emissionshandel über das Jahr 2012 hinaus vollkommen offen. Dies hat für die deutsche Energiebranche erhebliche Unsicherheiten und Risiken zur Folge. Die EU-Kommission will mit ihren am 19. September 2007 vorgelegten Vorschlägen (3. EU-Binnenmarktpaket) den Wettbewerb im europäischen Energiemarkt stärken. Sie fordert darin eine konsequente Entflechtung auf der Ebene der Übertragungsnetze. Weiterhin enthält das Paket der EU-Kommission zahlreiche wettbewerbsfördernde Maßnahmen, die unter anderem den grenzüberschreitenden Stromaustausch stärken sollen. Die MVV Energie Gruppe teilt die Analyse der EU-Kommission und hält die Mehrzahl der Vorschläge für sinnvoll, um das gemeinsame Ziel von mehr Wettbewerb zu erreichen. Von einer eigentumsrechtlichen Entflechtung wären die Unternehmen der MVV Energie Gruppe als regionale Netzbetreiber nicht direkt betroffen. Auswirkungen der Netzregulierung Die MVV Energie Gruppe hat zum Ende des Geschäftsjahres die Mehrzahl der Kostengenehmigungsverfahren der ersten Runde für ihre Verteilernetze abgeschlossen. Zum Ende des Geschäftsjahres standen weiterhin die Entgeltbescheide für die Gasnetze der Stadtwerke Solingen und der 24/7 Netze GmbH in Offenbach noch aus. Währenddessen hat die zweite Kostengenehmigungsrunde bereits begonnen. Die Netzbetreiber mussten zum 30. Juni 2007 ihre Kostenanträge für Strom und zum 30. September 2007 für Gas bei der Bundesnetzagentur einreichen. Die dann genehmigten Kosten bilden die Ausgangsbasis für die am 1. Januar 2009 beginnende Anreizregulierung und stellen somit eine wichtige Größe für die Netzerlöse der darauffolgenden Jahre dar. Nachdem der Bundesrat dem entsprechenden Entwurf der Bundesregierung am 21. September 2007 mit nur geringfügigen Änderungen zugestimmt hat, steht die Ausgestaltung der Anreizregulierung nun weitgehend fest. Sie beinhaltet anspruchsvolle Effizienzvorgaben für die Netzbetreiber und sieht insbesondere eine Orientierung am Branchenbesten vor. Demnach wird die Mehrzahl der Netzbetreiber, die dem vorgesehenen Branchenvergleich unterliegen, weit überdurchschnittliche Effizienzanstrengungen leisten müssen, um die von den Regulierungsbehörden vorgegebenen Ziele zu erreichen und zu übertreffen. Um dem steigenden Kostendruck in den Verteilernetzen zu begegnen, wird die MVV Energie Gruppe ihren bereits eingeschlagenen Weg zur Erhöhung der Effizienz konsequent fortsetzen. Den vielfältigen regulatorischen Vorgaben begegnen wir durch ein aktives Regulierungsmanagement, das sich unter anderem auf Kenntnisse aus EU-Ländern mit langjähriger Regulierungserfahrung stützt. 23 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Fortschritte in einigen Teilbereichen Aktivitäten zur Weiterentwicklung des Wettbewerbs Nach unserer Überzeugung kann sich der Wettbewerb im Energiemarkt nur mit Hilfe geeigneter Marktregeln vollständig entfalten. Die Bundesnetzagentur hat im Berichtszeitraum ihre diesbezüglichen Aktivitäten für einen diskriminierungsfreien Netzzugang und für einen optimalen Wettbewerbsrahmen in einzelnen Teilmärkten fortgeführt. Als große kommunale Unternehmensgruppe sind wir auf einen Wettbewerbsrahmen angewiesen, der allen Marktteilnehmern gleiche Marktchancen eröffnet. Unsere Vorstellungen von einer wettbewerbsgerechten Ausgestaltung der Energiemärkte bringen wir in die energiepolitische Diskussion ein und suchen dazu den Kontakt zu Politik, Wissenschaft und Behörden. Für die Ausschreibung von Sekundär- und Primärregelleistung durch die Übertragungsnetzbetreiber hat die Regulierungsbehörde am 5. September 2007 Festlegungen getroffen, die – wie bereits zuvor bei der Minutenreserve – gegenüber der vorherigen Praxis eine Verbesserung darstellen. Das neue Marktregime, für das wir uns seit langem einsetzen, erlaubt es der MVV Energie Gruppe, sich ab Herbst 2007 mit einem Bieterpool am Regelenergiemarkt zu beteiligen. Schwerpunkte unserer energiepolitischen Aktivitäten im Berichtszeitraum waren Beteiligungen an Verfahren der Bundesnetzagentur zur Ausschreibung von Regel- und Verlustenergie, die marktgerechte Beschaffung von EEGbedingter Ausgleichsenergie und die Optimierung des bundesweiten EEGAusgleichsverfahrens sowie die neuen Rahmenbedingungen im Gasmarkt. Die gaswirtschaftlichen Verbände haben sich Ende April 2007 auf eine geänderte Fassung der Kooperationsvereinbarung (KoV II) geeinigt, die zum 1. Oktober 2007 wirksam geworden ist. Damit wird der Gasnetzzugang auf Basis eines Einspeise- und eines Ausspeisevertrags umgesetzt. Die Überarbeitung war notwendig geworden, nachdem die Bundesnetzagentur am 17. November 2006 das bis dahin vorgesehene parallele Einzelbuchungsmodell untersagt hatte. In die Überarbeitung des Vertragswerks, das den Gasnetzzugang weitgehend praxisnah regelt, hat sich die MVV Energie Gruppe intensiv eingebracht. Nach wie vor unbefriedigend ist jedoch die weiterhin hohe Anzahl von Marktgebieten, die den Gastransport behindert. Dies stellt auch ein wesentliches Hemmnis für den Anfang Juli 2007 aufgenommenen Gashandel an der Energiebörse EEX in Leipzig dar. Wir begrüßen daher die Bemühungen der Bundesnetzagentur, die Marktgebiete auf ein vertretbares Minimum zu senken. Das Bundeskartellamt hat sich im Berichtszeitraum im Rahmen von Fusionsgenehmigungen für wettbewerbsfördernde Marktstrukturen eingesetzt (siehe Seite 25). Allerdings ist der deutsche Energiemarkt bereits durch eine sehr hohe horizontale und vertikale Konzentration gekennzeichnet. 24 Bei einer Veranstaltung am 26. Januar 2007 in Berlin haben wir beispielsweise ein von uns in Auftrag gegebenes wissenschaftliches Gutachten vorgestellt, das die Voraussetzungen für die rasche Einführung einer liquiden Gasbörse untersucht. Podiumsteilnehmer waren unter anderen der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, und der Vorstandsvorsitzende der EEX AG, Dr. Hans-Bernd Menzel. Neben eigenen Aktivitäten ist die MVV Energie Gruppe über die 8KU – eine Kooperation von acht großen kommunalen Energieunternehmen – in Berlin vertreten. Die 8KU haben Anfang April 2007 ein gemeinsames Hauptstadtbüro inmitten des Regierungsviertels eingerichtet. Ziel der 8KU ist es, in Ergänzung zu den etablierten Branchenverbänden ihre Interessen in die Politik einzubringen und dabei eigene Impulse für eine nachhaltige, innovative und wettbewerblich organisierte Energieversorgung zu setzen. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Markt und Umfeld Marktposition der MVV Energie Gruppe ___ Strom: Gemessen an der Höhe der Stromabgabe an Endkunden sind wir nach dem VDEW-Ranking 2006 der siebtgrößte deutsche Stromversorger. ___ Energiedienstleistungen: Mit einem Umsatz von 263 Mio Euro zählen wir im Berichtsjahr zu den drei größten Energiedienstleistern in Deutschland. Unser umfassendes Portfolio orientiert sich direkt an den Bedürfnissen unserer Zielgruppen. ___ Wärme: Wir haben in Deutschland im Geschäftsjahr 2006/07 rund 4,4 Mrd kWh Wärme abgesetzt und sind damit das fünftgrößte deutsche Fernwärmeversor- Durch den deutschlandweiten Ausbau unserer zentralen Struktur sind wir direkt bei unseren Kunden vor Ort. gungsunternehmen. In Europa gehören wir mit unseren polnischen und tschechischen Beteiligungen und einer Absatzmenge von insgesamt 6,3 Mrd kWh zu den zehn größten Wärmeanbietern. ___ Umwelt: Bei den Betreibern von Biomassekraftwerken zählen wir zu den Marktführern in Deutschland. Mit unseren Müllheizkraftwerken und Biomassekraftwerken sind wir der drittgrößte Betreiber thermischer Restmüllverwertungsanlagen und verfügen derzeit über eine Verbrennungskapazität von 1,6 Mio Tonnen pro Jahr. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen Der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland ist weiterhin stabil, auch wenn Konjunkturexperten zum Ende des Geschäftsjahres Anzeichen für eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums sehen. Die Industrieproduktion nahm im Jahr 2007 weiter zu, war jedoch weniger dynamisch als noch im Vorjahr. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute gehen von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in 2007 von 2,6 % aus. Für einen funktionierenden Wettbewerb ist eine Mindestzahl unabhängiger Wettbewerber erforderlich. Angesichts der hohen Marktkonzentration im deutschen Strom- und Gasmarkt hat die Bundesregierung einen Entwurf für eine Verschärfung des Kartellrechts vorgelegt, mit dem die Eingriffsbefugnisse des Bundeskartellamts im Energiesektor gestärkt werden sollen. Wettbewerbsexperten kritisieren die hierdurch entstehende kostenbasierte Preiskontrolle, die in den Preisbildungsmechanismus am Markt eingreifen und die Großhandelsmärkte beeinträchtigen könnte. Der Gesetzesentwurf soll bis Ende 2007 verabschiedet werden. Die Krise auf dem US-Hypothekenmarkt, der hohe Eurokurs und weiterhin steigende Ölpreise werden derzeit von Experten als die größten Risikofaktoren für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung eingestuft. Dagegen wirkte sich die Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Beginn des Jahres 2007 in geringerem Maße auf die Verbraucherpreise und das Wirtschaftswachstum aus als zuvor erwartet. Die positive wirtschaftliche Entwicklung in unseren ausländischen Zielmärkten Tschechische Republik und Polen setzt sich fort. Nach einer Prognose der europäischen Statistikbehörde Eurostat verzeichnet die Tschechische Republik in diesem Jahr ein Wachstum des BIP von 5,8 % und Polen von 6,5 %. Grundsätzlich sind jedoch gesamtwirtschaftliche Einflüsse für die MVV Energie Gruppe von geringerer Bedeutung als der Witterungsverlauf. Das Bundeskartellamt hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Kurs einer strikten Fusionskontrolle gegenüber den marktbeherrschenden Unternehmen fortgesetzt. Am 12. März 2007 untersagte die Kartellbehörde der RWE Energie, die Mehrheit der Anteile an der Saar Ferngas zu erwerben, weil sie dadurch Wettbewerbsnachteile in mehreren Märkten befürchtete. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat die Fusionspraxis des Bundeskartellamts in einem Urteil vom 6. Juni 2007 gestützt. Das Gericht bestätigte darin eine frühere Entscheidung der Behörde, die dem E.ON Konzern untersagt hatte, ein Drittel an den Stadtwerken Eschwege zu übernehmen. Damit bestehen für die führenden Energiekonzerne in Deutschland derzeit nur geringe Aussichten, weitere Stadtwerke-Anteile erwerben zu dürfen. 25 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Unternehmensstrategie Energiemärkte Trotz der guten wirtschaftlichen Konjunktur ist der Stromverbrauch in Deutschland nach Angaben des Branchenverbands VDEW im ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,1% auf 279 Mrd kWh gesunken. Der Stromverbrauch wurde durch die steigende Energieeffizienz und den milden Winter gedämpft. Die außergewöhnliche Witterung senkte auch den Bedarf privater Haushalte an Heizgas, der in der ersten Jahreshälfte 2007 um etwa ein Viertel gegenüber dem Vorjahr zurückging. Die MVV Energie Gruppe verfügt über ein stabiles Kerngeschäft in der Strom-, Wärme-, Gas- und Wasserversorgung sowie über ein attraktives Wachstumspotenzial in den kerngeschäftsnahen Geschäftsfeldern Umwelt (thermische Restmüllverwertung und energetische Nutzung von Biomasse) und Energiedienstleistungen. Dabei profitiert unsere Unternehmensgruppe von dem erfolgreichen Ausbau ihres Stadtwerke-Netzwerks. Die Unternehmen unserer Gruppe sind in Deutschland, Polen und in der Tschechischen Republik aktiv. Während der Wettbewerb um große Industrie- und Gewerbekunden bereits zuvor im Gange war, nimmt mittlerweile auch bei Privatkunden die Wettbewerbsintensität zu. Seit Beginn der Liberalisierung 1998 haben nach Angaben des VDEW inzwischen rund 47 % der Haushalte einen neuen Tarif bei ihrem bisherigen Stromversorger oder einen neuen Anbieter gewählt. Dadurch stieg der Lieferantenwechsel gegenüber dem Vorjahr auf 7,3 % an. Unsere Strategie ist auf nachhaltiges profitables Wachstum ausgerichtet. Dies erzielen wir durch eine ausgereifte Mischung von Investitionen in unsere Wachstumsfelder Umwelt und Energiedienstleistungen, das erfolgreiche Vernetzen der Unternehmen in unserem Stadtwerke-Netzwerk, die konsequente Durchführung weiterer Effizienzsteigerungsmaßnahmen sowie die Ausweitung des deutschlandweiten Stromvertriebs. Damit treffen uns die Auswirkungen der Regulierung der Netznutzungsentgelte nur vergleichsweise moderat und wir sehen uns in dem sich stark verändernden Energiemarkt hervorragend aufgestellt. Die Diskussion über den Klimaschutz und die zunehmende Umweltorientierung der Energiepolitik bestätigten unser langfristiges Engagement für eine energieeffiziente, dezentrale und umweltfreundliche Energieversorgung. Die hohen Preise für Primärenergieträger an den internationalen Märkten haben im abgelaufenen Geschäftsjahr die Energiepreise in Deutschland weiterhin geprägt. Rohöl der Marke Brent erzielte im September 2007 neue Rekordpreise von über 81 US-Dollar/Barrel. Im Durchschnitt lag der internationale Rohölpreis im Geschäftsjahr 2006/07 bei 65,51 US-Dollar und damit nur leicht unter dem bereits hohen Stand des Vorjahres (65,64 US-Dollar/Barrel in 2005/06). Ähnlich spektakulär verlief die Entwicklung am Steinkohlemarkt mit neuen Höchstkursen von knapp unter 100 US-Dollar pro Tonne. Die Grenzübergangspreise für Erdgas verharrten auf hohem Niveau und lagen im Geschäftsjahr 2006/07 bei durchschnittlich 5 645 Euro/TJ. Dagegen fielen die durchschnittlichen Spotmarktpreise für Grundlast aufgrund einmaliger Effekte von 54,61 Euro/MWh im Geschäftsjahr 2005/06 um mehr als 36 % auf 34,69 Euro/MWh im Geschäftsjahr 2006/07. Ursächlich für diese Entwicklung sind die gesunkenen Preise für CO2-Zertifikate, deren Wert zum Ablauf der ersten Handelsperiode Ende 2007 auf nahezu null sank. Am Terminmarkt, an dem diese Effekte nicht zum Tragen kamen, stiegen die durchschnittlichen Preise für das jeweils kommende Lieferjahr von 52,56 Euro/MWh im Geschäftsjahr 2005/06 um gut 4 % auf 54,83 Euro/MWh im Geschäftsjahr 2006/07. 26 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Effizienzsteigerungen in unserem Kerngeschäft Unsere Effizienzsteigerungsmaßnahmen führen auch weiterhin zu einer nachhaltigen Verbesserung unserer Ertragskraft. Mit diesen Maßnahmen schöpfen wir die begrenzten Wachstumspotenziale unseres Kerngeschäfts mit Strom, Wärme, Gas und Wasser besser aus. Wir haben uns auch in diesem Berichtsjahr darauf konzentriert, Geschäftsprozesse zu verbessern und unsere Kosten unter Ausnutzung von Synergien zu minimieren. Weiterer Ausbau des Stadtwerke-Netzwerks Wir suchen weitere Möglichkeiten, unser Stadtwerke-Netzwerk in wirtschaftlich attraktiven Regionen durch Akquisitionen und Kooperationen zu erweitern. Mit Hilfe unserer Shared-Services-Gesellschaften reduzieren wir die Kosten in den Bereichen Netzbewirtschaftung, Metering, IT, Abrechnung und Energiehandel in erheblichem Umfang. Durch etablierte Prozesse optimieren wir unsere Beschaffung über den gesamten Konzern hinweg. Durch diese Gesellschaften und Prozesse verzahnen wir unser Stadtwerke-Netzwerk noch effektiver, auch im Hinblick darauf, weitere Partner für unser Netzwerk zu gewinnen. Die bei vielen Stadtwerken rückläufigen Gewinne und die steigende Anzahl von Kooperationen und Verkaufsverfahren zeigen, dass die Regulierungsanforderungen und der Ergebnisdruck zunehmen. Unsere Prinzipien in der Zusammenarbeit innerhalb unseres Stadtwerke-Netzwerks und mit unseren Beteiligungen haben sich langfristig bewährt und finden Bestätigung durch deren Entwicklung. Wir fördern das Wissen und die Eigenverantwortlichkeit der lokalen Geschäftsführungen. Durch die Partizipation an der Effizienz unserer Netzwerke und die konsequente Steuerung über Zielvorgaben erreichen wir gemeinsam große Erfolge. Geschäftssegmente Konzernabschluss Wachstumsgeschäftsfelder Umwelt, Dienstleistungen und Stromvertrieb In unserem Geschäftsfeld Umwelt sehen wir auch in Zukunft hohes Potenzial und beabsichtigen, den zielgerichteten Ausbau fortzusetzen. Mit der frühzeitigen und erfolgreichen Inbetriebnahme der zweiten Verbrennungslinie am Standort Leuna (TREA Leuna II) in diesem Berichtsjahr und dem Baubeginn des Müllkessels 6 am Standort Mannheim haben wir entscheidende Schritte in diese Richtung unternommen. Auch im Wachstumsfeld Energiedienstleistungen wollen wir unsere Marktposition weiter ausbauen. Die politischen Forderungen nach höherer Energieeffizienz und verstärkter Nutzung erneuerbarer Energieträger bestätigen unsere Strategie und eröffnen neue Marktchancen. In unserem bundesweiten Stromvertrieb konnten wir mit unserem innovativen Stromfonds-Produkt zahlreiche bedeutende Neukunden akquirieren. Wir werden die Attraktivität unserer Stromprodukte auch für Privatkunden weiter ausbauen. Mit unserem CO2-neutral erzeugten Ökostrom FUTURA bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, selbst ihren Teil zum Umweltschutz beizutragen. Wertorientiertes Management Die langfristige Steigerung des Unternehmenswerts ist das Ziel unserer Strategie und unserer unternehmerischen Entscheidungen und Leistungen. Diese beurteilen wir konsequent hinsichtlich ihrer kurz- und langfristigen Auswirkungen auf unser Ergebnis und den Unternehmenswert. Dazu nutzen wir die relative Performance-Kennzahl Value Spread (zur Entwicklung im Berichtsjahr finden sich weitere Informationen auf Seite 34). 27 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Beteiligungsstruktur und Geschäftstätigkeit Ausgewählte direkte und indirekte Beteiligungen der MVV Energie AG Kerngeschäft: Verteilung von Strom, Wärme, Gas, Wasser Beteiligungen Inland Wachstumsfelder Beteiligungen Ausland Umwelt Energiedienstleistungen StadtwerkeNetzwerk Shared-ServicesGesellschaften FernwärmeGesellschaften MVV Umwelt GmbH (100 %) MVV Energiedienstleistungen GmbH (100 %) ___MVV RHE AG (100 %) ___24/7 Netze GmbH 2 ___MVV Polska Sp. z o.o. ___MVV O & M GmbH (100 %) Mit 29 Mehrheitsbeteiligungen Mannheim (100 %) in den Zielgruppenfeldern: ___Stadtwerke Kiel AG (51%) ___24/7 Trading GmbH 3 Mannheim ___MVV Energie CZ s.r.o. ___Kommunale Lösungen ___MVV BMKW Mannheim GmbH ___Immobilien Versorgung (100 %) ___Köthen Energie GmbH (100 %) ___MVV BioPower GmbH (100 %) ___MVV TREA Leuna GmbH (100 %) ___24/7 IT-Services GmbH 4 (89,80 %) ___Industrial Solutions Kiel ___Stadtwerke Solingen GmbH (49,90 %) ___BHG Biomasse Handelsgesellschaft ___24/7 Metering GmbH 5 mbH (100 %) ___Consulting Offenbach ___Energieversorgung Offenbach AG (48,67 %) 1 ___24/7 United Billing GmbH 6 Offenbach ___Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (48,40 %) 1 ___24/7 Insurance Services GmbH 7 Mannheim MVV Energie AG (70 %), Energieversorgung Offenbach AG (30 %) 3 MVV Energie AG (51%, treuhänderisch 3,9 %), Stadtwerke Kiel AG (25,1%), Energieversorgung Offenbach AG (12,5 %), Stadtwerke Solingen GmbH (5 %), ___Stadtwerke Buchen GmbH & Co. KG (25,10 %) ___Stadtwerke Schwetzingen GmbH & Co. KG (10 %) Mehrheit der Stimmrechte 2 Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (2,5 %) 4 MVV Energie AG (50 %), Stadtwerke Kiel AG (50 %) 5 MVV Energie AG (49 %), Energieversorgung Offenbach AG (51%) 6 Energieversorgung Offenbach AG (70 %), Stadtwerke Kiel AG (30 %) 7 MVV Energie AG (86 %), Stadtwerke Kiel AG (14 %) Stand: 1. Oktober 2007 28 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Forschung und Entwicklung Umweltfreundliche Hausenergieanlagen Die rasanten Entwicklungen in der Informations-, Kommunikations- und Energietechnologie sowie das zunehmende Bewusstsein für die Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung und der Nutzung erneuerbarer Energien schaffen im Bereich Forschung und Entwicklung (F & E) eine Vielzahl neuer Perspektiven für die MVV Energie Gruppe. Der auf der Grundlage eines statistischen Fragebogens ermittelte Aufwand für F & E belief sich in der MVV Energie Gruppe im Geschäftsjahr 2006/07 auf rund 9 Mio Euro (siehe auch Mehrjahresübersicht, Seite 131). Davon entfielen 2 Mio Euro auf Projekte zur Prozessoptimierung, 4 Mio Euro auf Produktentwicklungen sowie 3 Mio Euro auf technische Weiterentwicklungen. Die deutliche Steigerung der F & E-Ausgaben gegenüber dem Vorjahr (3 Mio Euro) ist auf das gewachsene Engagement unserer Beteiligungsunternehmen im Bereich der Produktentwicklung und Prozessoptimierung zurückzuführen. Unsere Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien haben wir wesentlich erweitert. So wurden von uns beispielsweise neue Projekte zur Nutzung des Energieträgers Biomasse in Angriff genommen, dem wir ein großes regionales Anwendungspotenzial beimessen. Weiterhin wurden unsere technischen Prozesse an die neuen Anforderungen der Bundesnetzagentur angepasst. Technische Weiterentwicklungen konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere durch die Modernisierung und die damit verbundene Kostenoptimierung unserer IT-Systeme realisieren. Für F & E sind bei uns sieben Innovationsmanager in Vollzeit tätig. Darüber hinaus sind mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit signifikanten Zeitanteilen in laufende Innovationsprojekte eingebunden. In Gebieten, die nicht mit zentral erzeugter Fernwärme versorgt werden können, gewinnt die effiziente Energieerzeugung durch dezentrale KWK zunehmend an Bedeutung. In umweltfreundlichen Hausenergieanlagen nach dem Prinzip der Mikro-KWK kann gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme die Gesamtenergieeffizienz gesteigert und gleichzeitig ein Beitrag zur Reduzierung von Klima schädigenden Emissionen geleistet werden. Die MVV Energie Gruppe hat im Berichtsjahr den ersten deutschlandweiten Praxistest mit insgesamt 20 Anlagen dieser Art gestartet. Die ersten Ergebnisse und Erfahrungen mit den konzernweit installierten Testanlagen sind außerordentlich positiv. Sie haben gezeigt, dass die Technologie alltagstauglich ist und sich für den Betrieb im Einfamilienhaus eignet. Intelligente Netze Energieeffizienz spielt in zunehmendem Maße sowohl in Deutschland als auch international eine wichtige Rolle. Am 1. September 2007 hat die MVV Energie Gruppe für die nächsten drei Jahre die Leitung des vom BMWi geförderten Projekts „Smart Metering“ übernommen. Gemeinsam mit den Fraunhofer Instituten für Solare Energieversorgung und für System- und Innovationsforschung, der 24/7 Metering GmbH, der SWKiel Netz GmbH und namhaften Zählerherstellern prüfen wir, ob eine Steigerung der Endenergieeffizienz durch die Nutzung intelligenter Mehrspartenzähler möglich ist. Im Zentrum unserer Bemühungen steht die Frage, wie ein bidirektionaler Kommunikationspfad gestaltet sein muss, um dieses Ziel zu erreichen. Fernwärmestudie Metropolregion Rhein-Neckar Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir innerhalb unserer drei strategischen Bereiche Regionale Energie, Technische Services und Know-how-Transfer die Schwerpunkte auf Prozessverbesserungen im Rahmen intelligenter Netze sowie auf die Weiterentwicklung umweltfreundlicher Hausenergieanlagen gelegt. Auf der Ebene der zentralen Energieerzeugung und -verteilung konnten wir neue, unternehmensübergreifende Entwicklungspotenziale für die auf Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) basierende Fernwärmeversorgung identifizieren. Mit diesen Aktivitäten haben wir frühzeitig die Weichen gestellt, um die MVV Energie Gruppe im sich stark wandelnden Energiemarkt verstärkt zu Energieeffizienz und ökonomisch wie ökologisch nachhaltigen Lösungen zu führen. Zusammen mit insgesamt acht weiteren Versorgungs- und Industrieunternehmen arbeiten wir federführend seit Ende 2006 an einer umfangreichen Studie zur Primär- und Heizenergiebilanz der Metropolregion Rhein-Neckar. Ein detaillierter Wärmeatlas zeigt erstmals gebäudescharf die Beheizungsstruktur des Rhein-Neckar-Gebiets auf. Daraus lassen sich neue viel versprechende Chancen für die Verdichtung und den Ausbau des bestehenden Fernwärmenetzes ableiten. Durch Erweiterungen des Fernwärmenetzes können bislang ungenutzte Wärmepotenziale einer sinnvollen Verwendung zugeführt und erhebliche Mengen an Primärenergie und damit auch CO2 eingespart werden. 29 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Nachhaltige Unternehmensentwicklung Ertragslage Umsatzwachstum durch Markterfolge Den Umsatz konnten wir im Geschäftsjahr 2006/07 nach Abzug der weitergegebenen Strom- und Erdgassteuer um 4 % auf 2,3 Mrd Euro steigern. Wir haben damit unser Umsatzziel von 2,5 Mrd Euro, das einschließlich Energiesteuern geplant war, nicht ganz erreicht. Aufgrund der außergewöhnlich warmen Witterung in der gesamten Heizperiode 2006/07 mussten wir unerwartet hohe Mengeneinbußen im Wärme- und Gasgeschäft hinnehmen. Das Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr stammt zu einem wesentlichen Teil aus dem Stromhandelsgeschäft, aus beachtlichen Markterfolgen im bundesweiten Stromvertrieb und aus externem Wachstum auf dem tschechischen Fernwärmemarkt. Auch das Energiedienstleistungsgeschäft weist erfreuliche Zuwächse auf. Hier hat vor allem die Erstkonsolidierung der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS), der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin, und der Consulting-Tochter DECON GmbH beigetragen. Mit diesen Umsätzen aus teilweise neuen Geschäften konnten wir die hohen Rückgänge, die wir durch Mengeneinbußen im stark witterungsabhängigen Wärme- und Gasgeschäft hinnehmen mussten, mehr als ausgleichen. Unsere Unternehmensgruppe erzielte im Berichtsjahr 95 % beziehungsweise 2,16 Mrd Euro ihres Umsatzes im Inland und 5 % beziehungsweise 102 Mio Euro im Ausland. Unsere Auslandsmärkte sind Polen und die Tschechische Republik. In Tschechien stieg der Umsatz trotz witterungsbedingter Absatzeinbußen im Fernwärmegeschäft um 31% beziehungsweise 14 Mio Euro. Dieser Zuwachs ist auf den Erwerb einer 70 %igen Beteiligung an dem Fernwärmeunternehmen Teplárna Liberec und an drei weiteren Fernwärmesystemen in benachbarten Städten im Januar 2007 zurückzuführen. Der Rückgang des Umsatzes in unserem polnischen Teilkonzern um 15 % beziehungsweise 7 Mio Euro hatte seine Ursache in witterungsbedingten Absatzeinbußen. Entwicklung weiterer wesentlicher Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung Die erstmals getrennt ausgewiesenen aktivierten Eigenleistungen (15 Mio Euro) stammen hauptsächlich aus Bau- und Erweiterungsmaßnahmen in Versorgungsnetzen und Kraftwerksanlagen. Der höhere Vorjahreswert steht im Zusammenhang mit der thermischen Restmüllverwertungsanlage in Leuna. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 71 auf 155 Mio Euro. Sie enthalten positive Bewertungseffekte in Höhe von 83 Mio Euro aus Energiehandelsgeschäften, die nach IAS 39 (2004) zu bewerten sind. Danach müssen auch schwebende Geschäfte zur Marktpreissicherung als Finanzinstrumente erfasst werden. Diesen bewertungsabhängigen Erträgen stehen bewertungsabhängige sonstige betriebliche Aufwendungen von 67 Mio Euro gegenüber. Im Saldo errechnet sich somit ein positiver Ergebniseffekt aus IAS 39 (2004) von 16 Mio Euro. Darüber hinaus resultiert ein Teil der Zunahme aus der Einbeziehung neuer Gesellschaften und aus der Auflösung eines negativen Unterschiedsbetrags (Badwill) aus der Erstkonsolidierung der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG. Der Materialaufwand erhöhte sich um 66 Mio Euro (+ 5 %) auf 1,5 Mrd Euro. Die Zunahme beruht zum Teil auf mengenbedingt höheren Strombezugskosten. Dagegen hatte der aufgrund der warmen Witterung geringere Heizenergiebedarf unserer Kunden im Wärme- und Gassegment mengenbedingt geringere Bezugskosten zur Folge. Ein weiterer Grund für den höheren Materialaufwand sind gestiegene Materialkosten und Fremdleistungen, die zu einem großen Teil aus der Konsolidierung neuer Gesellschaften resultieren. In der Materialwirtschaft arbeiten wir kontinuierlich an der Optimierung unserer Lagerbestände. Im Einkauf haben wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen innerhalb des Stadtwerke-Netzwerks eine Lead-Buyer-Organisation aufgebaut. In ihr kommen die Einkaufskompetenzen der jeweiligen Standorte zum Tragen. Die Mitarbeiter können dabei auf eine einheitliche Kommunikations- und Transaktionsplattform zugreifen. Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um 23 auf 303 Mio Euro (+ 8%). Der Personalkostenanstieg stammt hauptsächlich aus Personalzugängen durch erstmals voll konsolidierte Beteiligungsgesellschaften. Daneben wirkten sich höhere Rückstellungen für Abfindungen und für zukünftige Aufwendungen aus der Verlängerung der Altersteilzeit in Höhe von 13 Mio Euro (Vorjahr 9 Mio Euro) aus, die unsere Gesellschaften in Kiel, Mannheim und Solingen gebildet haben. 30 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Umsatz und EBIT der MVV Energie Gruppe nach Segmenten in Mio Euro Umsatz EBIT 2006 /2007 2005 / 2006 % Vorjahr 2006 /2007 2005 / 2006 % Vorjahr Strom 1 1 079 966 + 12 54 20 + 170 Wärme 272 276 –1 42 51 – 18 Gas 2 342 447 – 23 11 31 – 65 Wasser 104 107 –3 19 21 – 10 Dienstleistungen 1, 2 263 149 + 77 19 12 + 58 Umwelt 184 193 –5 71 68 +4 15 32 – 53 –1 –2 + 50 2 259 2 170 +4 215 201 +7 Sonstiges /Konsolidierung 1 Ohne Stromsteuer von 108 Mio Euro (Vorjahr 102 Mio Euro) 2 Ohne Erdgassteuer von 35 Mio Euro (Vorjahr 2 Mio Euro nach gesetzlicher Änderung der Steuerschuldnerschaft zum 1. August 2006) Die Mitarbeiterzahl der MVV Energie Gruppe, einschließlich Fremdpersonal im Müllheizkraftwerk Mannheim, erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1 % auf 6 394 Beschäftigte. Zu ausführlichen Erläuterungen verweisen wir auf die Seiten 42 bis 44. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 3 3 % auf 273 Mio Euro. Die Zunahme beruht im Wesentlichen aus der Einbeziehung neuer Gesellschaften. Darüber hinaus haben sich die oben erläuterten Aufwendungen aus Bewertungseffekten nach IAS 39 (2004) bei den Energiehandelsgeschäften ausgewirkt. Weiterhin enthält diese Position eine Sonderbelastung von 7 Mio Euro im polnischen Teilkonzern. Dies resultiert zum einen aus der Beteiligung in Bydgoszcz (KPEC), die ab Juli 2007 nicht mehr konsolidiert wird, und zum anderen aus einer Rückstellung für erwartete Restrukturierungen im polnischen Portfolio. Wir weisen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen analog zum Außenumsatz im Berichtsjahr erstmals nach Abzug der Strom- und Erdgassteuern aus; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Aufgrund der Absicht der MVV Energie AG, ihre Kommanditanteile an der nach der Equity-Methode bilanzierten Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA, Mannheim, zu veräußern, wurde diese Beteiligung gemäß IFRS 5 im 4. Quartal 2006 / 07 als zur Veräußerung gehaltener Vermögenswert klassifiziert. Die Aufwendungen und Erträge aus dieser Beteiligung wurden weiterhin im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen ausgewiesen. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITDA) verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 3 % von 370 auf 359 Mio Euro. Nach Abschreibungen und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte, deren Entwicklung durch hohe Vorjahresbeträge aufgrund von außerplanmäßigen Abschreibungen beziehungsweise Wertberichtigungen aus Impairment-Tests geprägt war, erreichte unsere Unternehmensgruppe im Berichtsjahr ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 215 Mio Euro im Vergleich zu 201 Mio Euro im Vorjahr. Ohne die positiven Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften nach IAS 39 (2004) von 16 Mio Euro haben wir im Geschäftsjahr 2006 / 07 ein nachhaltiges operatives Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern von 199 Mio Euro erzielt. Es ist uns gelungen, einen Großteil der Ergebniseinbußen von rund 33 Mio Euro aufzufangen, die wir durch die witterungsbedingten Absatzverluste hinnehmen mussten. Hierzu haben insbesondere neue Geschäfte im Umweltund Energiedienstleistungsbereich sowie die erfolgreiche Integration erstmals voll konsolidierter Gesellschaften, wie die Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS) und die MVV Energiedienstleistungen GmbH Berlin (vormals IVB Berlin), beigetragen. Hinzu kamen Kosteneinsparungen aus der erfolgreichen Umsetzung von Effizienzsteigerungsprogrammen in allen Gesellschaften, aus geänderten Strukturen und aus realisierten Synergiepotenzialen bei gesellschaftsübergreifenden Projekten. 31 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Absatzmengen der MVV Energie Gruppe 1 Strom in Mio kWh 2006 / 2007 2005 / 2006 24 443 20 484 + 19 davon Großhandel in Mio kWh 14 152 10 566 + 34 davon Einzelhandel 2 in Mio kWh 10 291 9 918 +4 Wärme in Mio kWh 6 265 7 343 – 15 Gas in Mio kWh 9 456 11 513 – 18 Wasser in Mio m3 56,1 57,9 –3 1 409 1 229 + 15 2 2 Angelieferte brennbare Abfälle in 1 000 t Die Entwicklung der operativen Ergebnisse (EBIT) in den einzelnen Geschäftsegmenten zeigt die Ergebnisstützen des Berichtsjahres. Die Ergebnisverbesserungen in den Segmenten Strom, Dienstleistungen und Umwelt konnten die Rückgänge in den stark witterungsabhängigen Segmenten Wärme und Gas kompensieren. Beim Stromsegment stammt ein Teil der deutlichen Ergebniszunahme aus der Bewertung von Energiehandelsgeschäften nach IAS 39 (2004) und aus dem Wegfall der anteiligen Belastungen im Vorjahr aus den Impairment-Wertberichtigungen. Im gesamten Kerngeschäft (Strom, Wärme, Gas und Wasser) haben wir im Berichtsjahr ein EBIT von 126 Mio Euro erwirtschaftet im Vergleich zu 123 Mio Euro im Vorjahr. Unsere Wachstumsfelder Umwelt und Dienstleistungen haben im Berichtsjahr zusammen ein EBIT von 90 Mio Euro (Vorjahr 80 Mio Euro) erzielt. Der Anteil beider Wachstumssegmente am nachhaltigen EBIT unserer Unternehmensgruppe von 199 Mio Euro (ohne Bewertungseffekte nach IAS 39, 2004) betrug 45 % im Vergleich zu 40 % im Vorjahr. Einschließlich der Segmente Wärme und Wasser haben wir im Berichtsjahr 76 % unseres nachhaltigen EBIT in Geschäftsbereichen erwirtschaftet, die in nicht regulierten Märkten tätig sind. Mit diesem ausgewogenen Geschäftsportfolio sind wir gegen den erwarteten zunehmenden Kostendruck im regulierten Kerngeschäft gut abgesichert. Zur Segmententwicklung verweisen wir auf die Seiten 55 bis 67. Die Finanzaufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6 auf 83 Mio Euro. Die Zunahme beruht hauptsächlich auf höheren Zinsaufwendungen, die im Berichtsjahr ein ausgeschüttetes Jahresergebnis an Minderheitsgesellschafter der Stadtwerke Kiel AG von 12 Mio Euro enthalten. Im Vorjahr beinhaltete diese Position eine Dividende für das Rumpfgeschäftsjahr von 5 Mio Euro. 32 % Vorjahr 1 Gesamtabsatz aus allen Segmenten 2 Korrektur im Vorjahr Die Finanzerträge stiegen um 3 auf 7 Mio Euro vor allem durch Erstkonsolidierungseffekte und positive Effekte aus Contracting-Geschäften, die vermehrt auf Finance-Lease-Basis abgewickelt werden. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug im Berichtsjahr 139 Mio Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahres-EBT von 128 Mio Euro. Die Ertragsteuern sind im Vergleich zum Vorjahr von 64 auf 12 Mio Euro gesunken. Der starke Rückgang resultiert im Wesentlichen aus einem latenten Steuerertrag im Berichtsjahr von 46 Mio Euro. Die im Rahmen des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008 vom Bundesrat am 6. Juli 2007 beschlossene Senkung der Steuersätze für Körperschaft- und Gewerbesteuer hat sich erstmalig im Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe (nach IFRS) zum 30. September 2007 ausgewirkt. Die aktiven und passiven latenten Steuern unserer inländischen Gesellschaften wurden erstmals mit dem niedrigeren Steuersatz von rund 30% statt bisher mit 39% ermittelt. Da die inländischen Unternehmen des MVV Energie Konzerns überwiegend passive Latenzen haben, ergab sich aus der Abwertung der Latenzen ein nicht zahlungswirksamer Ertrag. Die effektive Steuerbelastung lag im Berichtsjahr aufgrund des hohen latenten Steuerertrags bei 9,0 % (im Vorjahr bei 50,3 %). Ohne diesen Sondereffekt betrug die effektive Steuerbelastung im Berichtsjahr 42 %. Die Wirkung der Steuersatzänderungen auf die latenten Steuern schlägt sich auch auf die Anteile anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss der MVV Energie Gruppe nieder. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Umsatz nach Quartalen EBIT nach Quartalen in Mio Euro in Mio Euro 800 120 Konzernabschluss 112 700 600 100 682 90 629 582 80 558 551 500 77 69 480 60 490 457 46 400 40 300 20 200 0 100 – 20 49 10 –37 0 Q1 Q2 Q3 Q4 – 40 Q1 Q2 Q3 Q4 2006 / 2007 2005 / 2006 Quartalsentwicklung Nach Ertragsteuern und höheren Anteilen anderer Gesellschafter weist die MVV Energie Gruppe im Geschäftsjahr 2006 / 07 einen Jahresüberschuss nach Fremdanteilen von 109 Mio Euro aus im Vergleich zu 50 Mio Euro im Vorjahr. Der positive Steuereffekt hat sich auch auf das Ergebnis je Aktie nach IAS 33 ausgewirkt. Für das Berichtsjahr betrug das Ergebnis je Aktie der MVV Energie Gruppe 1,96 Euro im Vergleich zu 0,91 Euro im Vorjahr. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich die Anzahl der Aktien im gewichteten Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr von 55,1 auf 55,8 Millionen Aktien sogar noch erhöht hat. Unser Umsatz stieg im 4. Quartal 2006/07 (Juli bis September 2007) im Vergleich zum Vorjahr um 7 % auf 490 Mio Euro; das EBIT verbesserte sich von – 37 Mio Euro im Vorjahr auf +10 Mio Euro im Berichtsjahr. Positive Ergebniseffekte im 4. Quartal 2006/07 resultierten hauptsächlich aus der Erstkonsolidierung neuer Gesellschaften im Dienstleistungssegment und aus Bewertungseffekten im Energiehandelsgeschäft nach IAS 39 (2004). Die Inbetriebnahme der zweiten Linie in Leuna (TREA II) wirkte sich erst mit einem Monat Volllastbetrieb aus. Im Vorjahr war das 4. Quartal durch außerplanmäßige Abschreibungen, Impairment-Wertberichtigungen und Personalrückstellungen belastet. Die Mehrjahresübersichten auf den Seiten 130 bis 133 dieses Geschäftsberichts zeigen die Entwicklung der wesentlichen Unternehmenskennzahlen in den vergangenen Geschäftsjahren. 33 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Kennzahlen in % 10 8 6 2006 /2007 2005 /2006 ROCE 9,0 % ROCE 9,7 % WACC 7,5 % WACC 7,5 % Value Spread 1,5% Value Spread 2,2 % 4 2 0 2006 / 2007 2005 / 2006 Wertorientierte Unternehmensführung 2006/07 Die zentrale Steuerungsgröße unserer wertorientierten Unternehmensführung ist der Value Spread. Diese Kennzahl errechnet sich aus der Differenz zwischen der periodischen Erfolgsgröße ROCE (Return on Capital Employed), also der Rendite auf das eingesetzte Kapital, und dem gewogenen durchschnittlichen Kapitalkostensatz WACC (Weighted Average Cost of Capital). Der ROCE setzt das operative Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte (EBITA) in Relation zu dem dafür eingesetzten Kapital. Im Berichtsjahr wurde ein ROCE von 9,0 % erwirtschaftet im Vergleich zu 9,7 % im Vorjahr. Ohne die positiven Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften nach IAS 39 errechnet sich ein ROCE von 8,3 %. Die Kennzahl WACC, der zweite Bestandteil unserer Kenngröße Value Spread, dient als langfristige ökonomische Untergrenze der operativ erwirtschafteten Rendite. Die Gewichtung der Kapitalkosten erfolgt auf der Basis des Eigenund Fremdkapitalanteils am zu verzinsenden Kapital (Capital Employed). Für die Berechnung dieser Kapitalanteile sind nicht die Buchwerte maßgebend, sondern die Marktwerte, an denen potenzielle Investoren ihre Anlagealternativen messen. Dem gewogenen Kapitalkostensatz WACC haben wir wie im Vorjahr Kapitalzinsen von 5,0% und einen risikolosen Zins von 4,5% zu Grunde gelegt. Auch die anderen Parameter zur Berechnung des WACC haben wir unverändert beibehalten (ß-Faktor: 0,7; Marktrisikoprämie: 5,0 %; Tax-Shield: 40 %; EK-Quote: 30 %). Danach betragen im Berichtsjahr die gewogenen Kapitalkosten vor Steuern wie im Vorjahr 7,5 %. 34 Als Differenz aus dem ROCE von 9,0 % (Vorjahr 9,7 %) und dem WACC von 7,5 % (Vorjahr 7,5 %) ergibt sich für das Geschäftsjahr 2006 / 07 ein positiver Value Spread in Höhe von 1,5 % (Vorjahr 2,2 %). Damit weist unsere Unternehmensgruppe trotz der hohen Ertragseinbußen aus dem ungünstigen Witterungsverlauf und trotz Sonderbelastungen aus Personalkostenrückstellungen wiederum einen positiven Value Spread aus. Zusätzliche Angaben Das Grundkapital der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag 30. September 2007 insgesamt 142,8 Mio Euro, eingeteilt in 55,8 Millionen auf den Namen lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 2,56 Euro je Stückaktie. Jede Aktie gewährt eine Stimme in der Hauptversammlung der MVV Energie AG. Die Stadt Mannheim hielt zum Bilanzstichtag mittelbar 66,2 % und die EnBW AG, Karlsruhe, 15,1 % der Anteile der MVV Energie AG. Die übrigen 18,7% der Aktien befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Streubesitz. Der Vorstand der MVV Energie AG besteht nach der Satzung der Gesellschaft aus mindestens zwei Mitgliedern. Die Bestimmung der Anzahl der Mitglieder, ihre Bestellung und Abberufung erfolgt durch den Aufsichtsrat. Die Änderung der Satzung hat nach § 133 und § 179 Aktiengesetz zu erfolgen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur diese Fassung betreffen. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Ertragslage bedeutender Beteiligungen (Inland) Die Bündelung von internen Dienstleistungen in eigene gemeinsame Tochtergesellschaften (Shared-Services-Gesellschaften), an denen die Muttergesellschaften MVV Energie AG, Stadtwerke Kiel AG, Energieversorgung Offenbach AG, Stadtwerke Solingen GmbH und Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH mit unterschiedlichen Anteilen beteiligt sind, hat zu strukturellen Veränderungen bei diesen Gesellschaften geführt. Kiel AG hat sich das Ziel gesetzt, „das beste Stadtwerk im Norden“ zu werden. Hierzu sollen das Kerngeschäft gestärkt und ausgebaut sowie Wachstumsoptionen bei der erwarteten Konsolidierung der Branche konsequent genutzt werden. Unsere inländischen Stadtwerke-Beteiligungen und ausländischen FernwärmeBeteiligungen erzielten im Berichtsjahr vor Konsolidierung einen Umsatz von zusammen 977 Mio Euro (Vorjahr 940 Mio Euro) und ein operatives Ergebnis EBIT von zusammen 84 Mio Euro (Vorjahr 94 Mio Euro). Das ungewöhnlich milde Wetter während der gesamten Heizperiode 2006/07 hatte Einfluss auf alle im Fernwärme- und Gasgeschäft tätigen Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe. Der Umsatz des Teilkonzerns Energieversorgung Offenbach AG (EVO) stieg um 18 % auf 345 Mio Euro. Das EBIT verbesserte sich im Berichtsjahresvergleich um 4 auf 38 Mio Euro. Den witterungsbedingten Einbußen bei Fernwärme und Gas standen verbesserte Ergebnisbeiträge im Umwelt- und Dienstleistungssegment gegenüber. Sehr erfolgreich entwickelte sich das Müllgeschäft. Der Personalaufwand verringerte sich als Folge des Restrukturierungsprogramms der vergangenen Jahre im Berichtsjahr um rund 1 Mio Euro. Stadtwerke Kiel AG (Beteiligungsanteil 51 %) Im Teilkonzern Stadtwerke Kiel AG (SWK) sank der Umsatz im Jahresvergleich um 3 % auf 340 Mio Euro. Das EBIT ging um 10 auf 25 Mio Euro zurück. Der Umsatz- und Ergebnisrückgang stammt in erster Linie aus den stark witterungsbestimmten Gas- und Wärmesegmenten und den Einmalbelastungen aus der Bildung von Rückstellungen für Altersteilzeit im Rahmen des sozialverträglichen Personalabbaus (8 Mio Euro). Energieversorgung Offenbach AG (Beteiligungsanteil 48,67 %) Mit neuen Stromprodukten und zusätzlichen bedarfsorientierten Leistungen ohne Aufpreis bietet EVO ihren Stromkunden im Rhein-Main-Gebiet einen besonderen Service. Zu der im April 2007 gestarteten Produkt- und Serviceoffensive gehört auch eine umfangreiche Werbekampagne, mit der die EVO die Kundenbindung stärken, neue Kunden überzeugen und ehemalige Kunden zurückgewinnen will. Die EVO wird im Geschäftsjahr 2007/08 die Erzeugung regenerativer Energie ausbauen und insbesondere in das Biomassegeschäft einsteigen. Stadtwerke Solingen GmbH (Beteiligungsanteil 49,9 %) Im Strom- und Gasgeschäft mit Großkunden konnten im Berichtsjahr wichtige Vertragsabschlüsse getätigt werden. Als Antwort auf die regulierten Energiemärkte wurden im Projekt „SWK 2015“ Maßnahmen erarbeitet, die die Stadtwerke Kiel AG zukunftsweisend aufstellen. Die zwischen Vorstand und Betriebsrat geschlossene Betriebsvereinbarung regelt den sozialverträglichen Abbau von derzeit 1138 (Stand 30. September 2007) auf 1 041 Mitarbeiter bis Ende des Jahres 2009. Der im Vorjahr begonnene Bau einer dritten Erdgaskaverne geht weiterhin planmäßig voran. Für den Bau und Betrieb dieses größten Investitionsprojekts der Stadtwerke Kiel AG (Investitionsvolumen 29 Mio Euro, Speichervolumen 500 000 m3) konnte ein strategischer Partner gefunden werden. Die Stadtwerke In unserer nordrhein-westfälischen Beteiligung Stadtwerke Solingen GmbH (SWS) verringerte sich der quotal konsolidierte Umsatz vor allem durch witterungsbedingte Einbußen bei Gas und Heizstrom im Berichtsjahresvergleich um 3 % auf 94 Mio Euro. Das EBIT sank um 3 auf 8 Mio Euro. Das Gas- und Dampfkraftwerk, das von der Trianel Gruppe und 27 regionalen Energieversorgungsunternehmen im westfälischen Hamm-Uentrop realisiert wurde, ist am 26. Oktober 2007 in Betrieb genommen worden. Die Stadtwerke Solingen GmbH haben sich ein 20-MW-Strombezugsrecht an diesem Gemeinschaftskraftwerk gesichert, das eine Leistung von 840 MW und einen Wirkungsgrad von fast 58 % besitzt. 35 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Köthen Energie GmbH (Beteiligungsanteil 100 %) Im Berichtsjahr wurde durch den Aufsichtsrat der SWS die Beteiligung am Projekt „Rheinisch-Bergischer-Stadtwerkeverbund“ beschlossen. Zusammen mit den Stadtwerken Remscheid und Velbert soll untersucht werden, ob und wie durch Kooperationen oder Fusionen Synergieeffekte realisiert werden können. Nach den am 26. Oktober 2007 vorgelegten Detailberechnungen erwarten die beteiligten Unternehmen durch die Kooperation ein Einsparpotenzial von jährlich 19 Mio Euro. Im Dezember 2007 sollen die Bewertungen der Unternehmen und die Konkretisierung der gesellschaftsrechtlichen Strukturen vorgelegt werden. Die verstärkte Beratungstätigkeit im Rahmen der Energiesparkampagne stößt bei den Kunden auf große Resonanz. Besonders erfolgreich ist die Thermografieaktion mit Infrarotkamera, durch die Hauseigentümer wichtige Erkenntnisse, zum Beispiel über mangelnde Wärmedämmung und daraus resultierende Energieverluste, gewinnen können. Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (Beteiligungsanteil 48,4 %) Der quotal konsolidierte Umsatz der Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (SWI) ging im Geschäftsjahr 2006/07 von 91 auf 85 Mio Euro (– 7 %) zurück. Ausschlaggebend hierfür war der Rückgang im Wärme- und Gasgeschäft, der durch höhere Umsätze im Strom- und Dienstleistungsgeschäft nicht kompensiert werden konnte. Das quotale EBIT verringerte sich im Geschäftsjahresvergleich um 3 auf 7 Mio Euro. SWI hat im Berichtsjahr einen langfristigen Gasliefervertrag mit einem bedeutenden Großkunden abgeschlossen. Mit Beginn der neuen Gaslieferungen im Frühjahr 2008 (circa 1 Mrd kWh/a) wird dieser Kunde zu ihrem größten Einzelindustriekunden avancieren. Darüber hinaus wurden neue Strom- und Gasprodukte mit Laufzeitbindung im Privatkundenbereich sowie der Stromfonds im Geschäftskundenbereich eingeführt. Ab Januar 2008 startet die strukturierte Strombeschaffung mit der 24/7 Trading GmbH. 36 Der Umsatz der Köthen Energie GmbH sank im Berichtsjahr von 15 auf 11 Mio Euro (– 27 %). Das EBIT halbierte sich auf 0,8 Mio Euro. Aufgrund der großen Bedeutung des Gasgeschäfts wirkt sich der Witterungseffekt hier stärker aus als bei anderen Beteiligungen. Im Contracting-Geschäft wurden sechs neue Projekte hinzugewonnen. Im Oktober 2006 hat unsere Beteiligung eine rund 3 Mio Euro teure Direktund Speicherleitung zum Anschluss an das europäische Gas-Fernleitungsnetz in Betrieb genommen. Dadurch wurden die Bezugskosten optimiert und mit zwei neuen Gaslieferanten gleichzeitig alternative Gasbezugsmöglichkeiten geschaffen. Darüber hinaus wurde im Berichtsjahr die Gründung einer eigenen Netzgesellschaft vorbereitet, die im Oktober 2007 ihre operative Tätigkeit aufnahm. Stadtwerke Buchen GmbH & Co. KG (Beteiligungsanteil 25,1 %) Die Stadtwerke Buchen (SWB) haben im Geschäftsjahr 2006 (Bilanzstichtag 31. Dezember 2006) einen Umsatz von 24 Mio Euro (Vorjahr 22 Mio Euro) und einen Jahresüberschuss von 1,6 Mio Euro (Vorjahr 1,5 Mio Euro) erzielt, der uns in Höhe unseres Kapitalanteils als Beteiligungsertrag zugeflossen ist. Die Gasversorgung ist mit einem Anteil von 39 % die umsatzstärkste Geschäftssparte von SWB, gefolgt von der Stromversorgung mit 32 %. Vor allem der Ausbau der Photovoltaik hat dazu beigetragen, dass das Dienstleistungsgeschäft mittlerweile einen Umsatzanteil von 18 % erreicht und damit die Wassersparte (11 %) überholt hat. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Ertragslage bedeutender Beteiligungen (Ausland) Shared-Services-Gesellschaften Tschechische Republik: MVV Energie CZ s.r.o., Prag Shared-Services-Gesellschaften erfolgreich gestartet Der Umsatz unseres tschechischen Teilkonzerns, der gegenwärtig acht Fernwärmegesellschaften und ein Dienstleistungsunternehmen umfasst, stieg im Berichtsjahr um 14 auf 62 Mio Euro. Der Wärmeabsatz nahm gegenüber dem Vorjahr um 12 % auf 0,8 Mrd kWh zu. Das EBIT lag trotz der milden Witterung mit 5 Mio Euro auf Vorjahresniveau. Die ab Januar 2007 wirksamen Erlöse der neuen Fernwärmegesellschaft Teplárna Liberec und dreier weiterer Fernwärmesysteme in benachbarten Städten, die über die 100 %-Tochter ENERGIE Holding a.s. erworben wurden, konnten die witterungsbedingten Einbußen ausgleichen. Mittlerweile ist die MVV Energie CZ zum viertgrößten Fernwärmeversorger in der Tschechischen Republik aufgestiegen. Die 24/7 Netze GmbH mit Sitz in Mannheim hat sich seit ihrem Start am 1. Oktober 2006 im liberalisierten Strom- und Gasmarkt sehr gut positioniert. Das erste Geschäftsjahr war geprägt vom Aufbau und der Integration der beiden Netzgebiete Mannheim und Offenbach. Fast alle Stellen der Gesellschaft konnten bereits mit hochqualifiziertem Personal, vorwiegend von MVV Energie und EVO, besetzt werden. Polen: MVV Polska Sp. z o.o., Warschau In unserer polnischen Holdinggesellschaft MVV Polska Sp. z o.o., Warschau, sind die Beteiligungen an den kommunalen Fernwärmegesellschaften in Szczecin und Skarzysko-Kamienna sowie an zwei Dienstleistungsgesellschaften gebündelt. Die Beteiligung in Bydgoszcz wird seit Juli 2007 nicht mehr quotal, sondern als Finanzbeteiligung in den Konzernabschluss einbezogen. Im polnischen Teilkonzern ging der Wärmeabsatz aufgrund witterungsbedingter Absatzverluste im Vergleich zum Vorjahr um 17 % auf 1,0 Mrd kWh zurück. Der Umsatz sank um 15 % auf 40 Mio Euro. Das operative Ergebnis EBIT verbesserte sich von – 2,2 auf +1,3 Mio Euro. Das Vorjahresergebnis war durch eine Impairment-Wertberichtigung bei einer Tochtergesellschaft negativ beeinflusst. Die 24/7 Trading GmbH mit Sitz in Mannheim spielt mit ihrer strategischen Positionierung als exklusive Energiehandelseinheit der MVV Energie Gruppe eine zentrale Rolle bei unserer Energiebeschaffung und -vermarktung auf dem Großhandelsmarkt. Im Frühjahr 2007 wurde die Geschäftstätigkeit sowohl mit zahlreichen Handelspartnern auf der Basis von Standardrahmenverträgen als auch am Spot- und Terminmarkt der Strombörse EEX aufgenommen. Auch der Handel mit Erdgas wurde erfolgreich gestartet. Die 24/7 Metering GmbH mit Sitz in Offenbach hat im ersten Geschäftsjahr nach ihrer Gründung im Wesentlichen Leistungen für konzernverbundene Unternehmen, wie zum Beispiel 24/7 Netze GmbH, MVV Umwelt GmbH und 24/7 United Billing GmbH, erbracht. Die Gesellschaft arbeitet derzeit an Konzepten zur Erschließung externer Kundengruppen und an innovativen Metering-Projekten. Die 24/7 IT-Services GmbH mit Sitz in Kiel realisiert die IT-Strategie unseres Konzerns und baut das Geschäft im Drittmarkt aus. Sie wird sich in den nächsten Jahren zum proaktiven IT-Servicecenter weiterentwickeln. Die 24/7 United Billing GmbH mit Sitz in Offenbach betreut als Abrechnungsgesellschaft inzwischen über 1,1 Millionen Kundenverträge, unter anderem für die MVV Energie, die EVO und die Stadtwerke Kiel. Die Gesellschaft liegt unter den verbundfreien Unternehmen in diesem Segment auf Platz eins. Gemeinsam mit der MVV Energiedienstleistungen GmbH plant sie den verstärkten Einstieg in die Nebenkostenabrechnung der Wohnungswirtschaft. Bereits heute werden von ihr die Nebenkosten für rund 30 000 Wohnungen abgerechnet. Die MVV Energie hat zum 1. Juli 2007 als weitere Shared-Service-Gesellschaft die 24/7 Insurance Services GmbH mit Sitz in Mannheim gegründet. Rückwirkend zum 1. Oktober 2007 hat die Stadtwerke Kiel AG einen Anteil von 14 % erworben. Sie betreut zunächst das Versicherungsportfolio der MVV Energie AG und wird ab Geschäftsjahr 2007/08 weitere Konzerngesellschaften betreuen. 37 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Bilanzstruktur in Mio Euro, Anteile in % 3600 76 3200 28 75 27 2800 2400 42 43 30 30 2000 1600 1200 800 24 25 400 Aktiva Passiva Langfristige Eigenkapital Vermögenswerte Langfristige Schulden Kurzfristige Kurzfristige Schulden Vermögenswerte 0 06 /07 Aktiva 06 /07 Passiva 05 /06 Aktiva 05 /06 Passiva Vermögens- und Finanzlage Konzernabschluss nach IFRS Vermögens- und Kapitalstruktur Die im Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen bis auf einige Neuregelungen, die für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2006 verpflichtend vorgeschrieben sind, weitgehend denen des Konzernabschlusses zum 30. September 2006. Zu weiteren Informationen verweisen wir auf die ausführlichen Erläuterungen zum Konzernabschluss 2006/07 ab Seite 76. Die Bilanzsumme der MVV Energie Gruppe erhöhte sich gegenüber dem 30. September 2006 von 3,15 auf 3,28 Mrd Euro (+ 4 %). Auf der Aktivseite haben die Langfristigen Vermögenswerte mit + 5 % auf 2,48 Mrd Euro stärker zugenommen als die Kurzfristigen Vermögenswerte mit + 1% auf 799 Mio Euro. Innerhalb der Langfristigen Vermögenswerte stiegen die immateriellen Vermögenswerte um 5% auf 325 Mio Euro. Die Zunahme beruht in erster Linie auf Erstkonsolidierungseffekten im Berichtsjahr. 38 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Der größte Teil der Langfristigen Vermögenswerte entfiel auf Sachanlagen, deren Wert sich durch Investitionen, Zugänge und Abschreibungen im Saldo um 4% auf 1,94 Mrd Euro erhöhte. Auch hier stammte die Zunahme hauptsächlich aus Erstkonsolidierungseffekten. Der hohe Anteil von 59% der Sachanlagen an der Bilanzsumme zeigt die Anlagenintensität und den hohen Kapitaleinsatz. Die at-equity bilanzierte Beteiligung Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA, Mannheim, (15 Mio Euro) wurde aufgrund der Verkaufsabsicht gemäß den Regelungen des IFRS 5 in die kurzfristigen Vermögenswerte unter der Bilanzposition „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ umgegliedert. Insgesamt stieg der Wert der Übrigen Finanzanlagen von im Vorjahr 134 auf 166 Mio Euro zum 30. September 2007. Hiervon entfallen 20 Mio Euro auf den geänderten Ausweis der Beteiligung in Bydgoszcz als Finanzbeteiligung. Darüber hinaus sind in dieser Position Anteile an nicht konsolidierten Beteiligungen sowie Ausleihungen und Wertpapiere ausgewiesen. Einzelheiten zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises sind in den Erläuterungen zum Konzernabschluss dargestellt. Bei den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten haben sich vor allem die nach IAS 39 (2004) zu bilanzierenden Energiehandelsderivate und die Zunahme der positiven Marktwerte dieser Energiehandelsgeschäfte ausgewirkt, die wir im Berichtsjahr erstmalig getrennt nach langfristig und kurzfristig ausweisen. Geschäftssegmente Konzernabschluss 30. September 2007 bei 115 Mio Euro (Vorjahr 105 Mio Euro). Die im Oktober 2007 durchgeführte Kapitalerhöhung wirkt sich erst im laufenden Geschäftsjahr 2007/08 aus. Die Langfristigen Schulden stiegen gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres vor allem infolge höherer Rückstellungen und Finanzschulden um knapp 1% auf 1,38 Mrd Euro. Die höheren Rückstellungen resultieren hauptsächlich aus Erstkonsolidierungseffekten und Rückstellungen für Altersteilzeit, die im Rahmen des sozialverträglichen Personalabbaus und Interessenausgleichs gebildet wurden. Die passiven latenten Steuerverbindlichkeiten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 45 auf 159 Mio Euro; ihnen standen nur vergleichsweise geringe aktive latente Steuern von 3 Mio Euro (Vorjahr 19 Mio Euro) gegenüber. Im Konzernabschluss 2006/07 nach IFRS wurden die latenten Steuern aller inländischen Gesellschaften erstmalig mit dem niedrigeren Steuersatz von 30 % (Vorjahr 39 %) entsprechend dem Unternehmenssteuerreformgesetz 2008 bewertet. Die nach IAS 12 „Ertragsteuern“ verpflichtende Bilanzierung von aktiven und passiven latenten Steuern zeigt die erwarteten Ansprüche beziehungsweise Schulden gegenüber der Finanzverwaltung. Der abgesenkte Steuersatz führt zu erwarteten Steuerersparnissen, die nach IFRS bereits im Konzernabschluss 2006/07 abzubilden sind. Die Entwicklung der Kurzfristigen Vermögenswerte wurde maßgeblich durch höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestimmt. Verantwortlich hierfür waren hauptsächlich höhere Abgrenzungsbeträge für die am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und abgerechneten Energie- und Wasserverkäufe sowie die deutliche Mengenausweitung im bundesweiten Stromvertrieb. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegen mit 430 Mio Euro allerdings deutlich unter dem im Zwischenabschluss zum 1. Halbjahr 2006/07 ausgewiesenen Wert von 548 Mio Euro. Bei den Steuerforderungen wirkt sich aus, dass die MVV Energie AG seit dem 1. Oktober 2006 umsatzsteuerliche Organträgerin für andere Gesellschaften der MVV Energie Gruppe ist. Die Kurzfristigen Schulden erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 987 Mio Euro. Verantwortlich für die Zunahme waren höhere sonstige Rückstellungen und gestiegene Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die kurzfristigen Finanzschulden verringerten sich um 49 Mio Euro (– 12 %) auf 368 Mio Euro. Bei den langfristigen und kurzfristigen Anderen Verbindlichkeiten wurde die Entwicklung durch die erstmals getrennte Bilanzierung der Energiehandelsgeschäfte nach IAS 39 (2004) in lang- und kurzfristig beeinflusst. Auf der Passivseite ist das Eigenkapital stärker gestiegen als die Verbindlichkeiten. Das Eigenkapital der MVV Energie Gruppe nahm um 77 Mio Euro (+ 9%) auf 914 Mio Euro zu. Der Anstieg stammt überwiegend aus dem verbesserten Jahresergebnis. Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital lagen am Die Langfristigen Vermögenswerte sind durch Eigenkapital und langfristig zur Verfügung stehendes Fremdkapital zu 92 % gedeckt (Vorjahr 93 %). Die MVV Energie Gruppe wies zum 30. September 2007 eine im Branchenvergleich angemessene Eigenkapitalquote von 27,9 % (Vorjahr 26,5%) aus. 39 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Investitionen der MVV Energie Gruppe 1 im Geschäftsjahr 2006 / 2007 1 165 Mio Euro Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien Umwelt 34 Mio Euro Dienstleistungen 30 Mio Euro ■ ■ Kerngeschäft 101 Mio Euro ■ Hohe Investitionen in Wachstumsgeschäftsfelder Das Investitionsvolumen hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 219 auf 255 Mio Euro erhöht (+ 16%). In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen flossen 165 Mio Euro (Vorjahr 190 Mio Euro), in den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen und in übrige Finanzanlagen 90 Mio Euro (Vorjahr 29 Mio Euro). Der Anstieg der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen resultierte insbesondere aus Investitionen in die Wachstumssegmente Umwelt und Dienstleistungen. Im Segment Umwelt lagen die Investitionsschwerpunkte im Bau der zweiten Linie der thermischen Restmüllverwertungsanlage Leuna (Leuna II) sowie in vorbereitenden Maßnahmen zum Neubau des Müllkessels 6 in der Müllverbrennungsanlage Mannheim. Im Segment Dienstleistungen betrafen die Investitionen in erster Linie den Bau des Industriekraftwerks Korbach auf der Basis von Ersatzbrennstoffen, das ab Mitte 2008 den Produktionsstandort der Continental AG mit Prozessdampf und Strom beliefern wird. In den Kerngeschäftsfeldern zielten die Investitionen vor allem auf die Optimierung der Versorgungsanlagen und Verteilernetze. Im Teilkonzern Kiel wurde der Bau einer dritten Gaskaverne fortgeführt. Unsere Beteiligungsgesellschaft Köthen Energie GmbH kann nach Inbetriebnahme der neuen Direktleitung nun Erdgas aus dem europäischen Verbundnetz beziehen und hat damit ihre Flexibilität in der Erdgasbeschaffung deutlich verbessert. Die 40 Investitionen im Bereich gemeinsamer Anlagen umfassen vor allem die Revitalisierung des Verwaltungshochhauses der zentralen Geschäftsniederlassung der MVV Energie AG in Mannheim. Die Investitionen in Finanzanlagen betrafen in erster Linie den Erwerb neuer Beteiligungsgesellschaften im Energiedienstleistungsgeschäft, den Erwerb einer 70%-Beteiligung an dem tschechischen Fernwärmeunternehmen Teplárna Liberec und an drei weiteren Fernwärmesystemen in benachbarten Städten über die 100 %-Tochter ENERGIE Holding a.s.. Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt die Herkunft und Verwendung der Geldströme in den beiden Geschäftsjahren 2006/07 und 2005/06 und findet sich in ausführlicher Form im Konzernabschluss auf der Seite 74 dieses Geschäftsberichts. Der Cashflow nach DVFA/SG stieg im Vergleich zum Vorjahr von 246 Mio Euro um 23 auf 269 Mio Euro. Die Zunahme ist hauptsächlich auf den höheren Jahresüberschuss 2006/07 zurückzuführen, der durch geringere Abschreibungen und einen geringeren Saldo aus sonstigen zahlungsunwirksamen Erträgen und Aufwendungen zum Teil kompensiert wurde. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Investitionen der MVV Energie Gruppe 1 in Mio Euro 2006 / 2007 2005 / 2006 % Vorjahr Strom 22 18 + 22 Wärme 28 19 + 47 Gas 19 22 – 14 Wasser 12 12 — Dienstleistungen 30 18 + 67 – 58 Umwelt 34 81 Sonstiges 20 20 — 165 190 – 13 1 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien Finanzlage und Finanzmanagement Dem stand ein noch stärker gestiegener Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit um 146 auf 284 Mio Euro gegenüber. Die Hauptursache für den niedrigen Vorjahreswert war eine starke Erhöhung des Working Capital. Nach Abzug der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien von 165 Mio Euro (Vorjahr 190 Mio Euro) errechnet sich im Berichtsjahr ein positiver Free Cashflow von 119 Mio Euro gegenüber einem negativen Free Cashflow im Vorjahr von – 52 Mio Euro. Vom Mittelabfluss für Investitionen entfielen 78 Mio Euro (Vorjahr 108 Mio Euro) auf Erweiterungs- oder Wachstumsinvestitionen, die erst in den Folgejahren zu Mittelzuflüssen führen werden. Die Zunahme des negativen Cashflow aus der Investitionstätigkeit von –187 auf – 211 Mio Euro resultiert vor allem aus einem höheren Mittelabfluss für den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Beteiligungsunternehmen. Die MVV Energie verfolgt eine Finanzpolitik, die ihr weitreichende finanzielle Flexibilität bietet und jederzeitigen Zugang zu kurz- und langfristigen Finanzquellen ermöglicht. Die wesentliche Finanzierungsquelle ist der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der sich im Vergleich zum Vorjahr um 146 auf 284 Mio Euro erhöht hat. Darüber hinaus verfügen die MVV Energie AG und andere Gesellschaften der Unternehmensgruppe über bilaterale Kreditlinien. Zum Bilanzstichtag 30. September 2007 verfügte die MVV Energie Gruppe über einen Finanzmittelbestand (flüssige Mittel) von 100 Mio Euro (Vorjahr 119 Mio Euro). Unsere Unternehmensgruppe verfügt damit über ausreichend Mittel, um ihren Liquiditätsbedarf abzudecken. Die Kurzfristigen und Langfristigen Finanzschulden verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr von 1,43 auf 1,41 Mrd Euro. Die Nettofinanzschulden der MVV Energie Gruppe (Finanzschulden abzüglich flüssige Mittel) lagen am Ende des Geschäftsjahres 2006/07 mit 1,31 Mrd Euro auf Vorjahresniveau. Nach hohen Mittelabflüssen für Kredittilgung und Dividendenzahlung verbleibt im Berichtsjahr ein negativer Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von – 93 Mio Euro. Im Vorjahr war ein Mittelzufluss von 41 Mio Euro vor allem aufgrund der Kapitalerhöhung zu verzeichnen. Die MVV Energie AG führt für sich und acht weitere Unternehmen der MVV Energie Gruppe einen Cash Pool. In dieser Funktion beschafft und sichert sie sowohl ihre eigene Liquidität als auch die Finanzmittel der dem Cash Pool angeschlossenen Beteiligungsgesellschaften einschließlich des für Investitionen benötigten Kapitals. 41 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Personalstand zum Bilanzstichtag 2006 / 2007 2005 / 2006 +/– Vorjahr MVV Energie AG 1 1 559 1 569 – 10 Voll konsolidierte Beteiligungen 3 765 3 156 + 609 MVV Energie AG mit voll konsolidierten Beteiligungen 5 324 4 725 + 599 Quotal konsolidierte Beteiligungen 1 031 1 562 – 531 MVV Energie Gruppe 2 6 355 6 287 + 68 39 51 – 12 6 394 6 338 + 56 Fremdpersonal im MHKW Mannheim Grundzüge des Vergütungssystems von Vorstand und Aufsichtsrat 1 Einschließlich 55 Mitarbeiter der MVV RHE AG (Vorjahr 59) 2 Darunter 431 Auszubildende (Vorjahr 314) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Entwicklung der Mitarbeiterzahlen Die Grundzüge des Vergütungssystems sowie die Angaben zu den Bezügen der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2006/07 haben wir im Vergütungsbericht zusammengefasst. Er berücksichtigt die Regelungen des Handelsgesetzbuchs (HGB) in der durch das Vorstandsvergütungsoffenlegungsgesetz (VorstOG) geänderten Fassung sowie die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex. Die Vorstandsmitglieder der MVV Energie AG sind zugleich Vorstände der Konzerngesellschaft MVV RHE AG und der Vorstandsvorsitzende ist zugleich auch als Geschäftsführer der MVV GmbH tätig. Die hierauf entfallenden Vergütungen werden von der MVV Energie AG ausgezahlt und mit den anderen Gesellschaften verrechnet. Für seine Tätigkeit erhält der Vorstand eine Gesamtvergütung, die in eine fixe und variable Komponente eingeteilt ist. Die Vergütungen des Vorstands und des Aufsichtrats sind im Vergütungsbericht dargestellt, der Teil des auf den Seiten 16 bis 18 veröffentlichten Corporate Governance Berichts ist. Er ist Bestandteil des Konzernlageberichts. Auf eine zusätzliche Darstellung an dieser Stelle wurde daher verzichtet. 42 Im Geschäftsjahr 2006/07 hat die Beschäftigtenzahl in der MVV Energie Gruppe um 56 auf 6 394 leicht zugenommen. Die Zunahme resultiert hauptsächlich aus neu konsolidierten Gesellschaften im Energiedienstleistungsgeschäft, insbesondere der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS), der DECON Deutsche Energie Consult Ingenieurgesellschaft mbH und der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG. Weitere Beschäftigte kamen durch die neu erworbenen Fernwärmegesellschaften in der Tschechischen Republik hinzu. Der Zukauf dieser neuen Gesellschaften kompensierte auch den Rückgang der Zahl der Beschäftigten durch die Änderung der Konsolidierungsform der polnischen Beteiligung KPEC in Bydgoszcz. Diese führte dazu, dass die circa 500 Beschäftigten der entkonsolidierten Gesellschaft nicht mehr im Personalbestand der MVV Energie Gruppe erfasst werden. Der Personalrückgang bei der MVV Energie AG sowie den voll konsolidierten Beteiligungen Kiel und Offenbach resultiert aus der Umsetzung von Effizienzsteigerungsprogrammen. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe Stand 30. 9. 7000 6 000 5 000 4 000 3 000 2 000 Beteiligungen Ausland: 1 088 Mitarbeiter (Vorjahr 1 383) 1 000 0 Beteiligungen Deutschland: 3 708 Mitarbeiter (Vorjahr 3 335) MVV Energie AG: 1 559 Mitarbeiter (Vorjahr 1 569) 02/03 03/04 04 /05 05 /06 06 /07 Leistungsorientierte Erfolgsbeteiligung in der MVV Energie AG Kostensenkungsprogramme werden an vielen Standorten umgesetzt Im Berichtsjahr wurde für die Beschäftigten der Gesellschaften am Standort Mannheim (MVV Energie AG, MVV RHE AG, MVV Umwelt GmbH und MVV Energiedienstleistungen GmbH) ein neues variables Vergütungssystem eingeführt. Die Ausschüttungssumme für die variable Vergütung bemisst sich ab dem Geschäftsjahr 2006/07 auch in Abhängigkeit von Ergebniskomponenten (ROCE und Jahresüberschuss nach Fremdanteilen). Erstmals werden für die Arbeitnehmer die gleichen Kriterien wie für die Vorstände und Bereichsleiter herangezogen. Die Vergütung erhöhte sich im Rahmen der Tarifverhandlungen rückwirkend zum 1. Oktober 2006 um 2,7 %. Gleichzeitig wurde der Manteltarifvertrag deutlich verschlankt. Darüber hinaus wurden kostensenkende Maßnahmen vereinbart. Am Standort Mannheim haben wir das Effizienzsteigerungsprogramm „FOKUS“ im Verwaltungsbereich weiter umgesetzt. Bis zum Bilanzstichtag 30. September 2007 konnten 159 Stellen sozialverträglich abgebaut werden. Dem Projekt „Optimierung betrieblicher Prozesse“, das zum 1. Januar 2007 umgesetzt wurde, folgte im technischen Bereich in einem nächsten Schritt die Zusammenführung der Bereiche Betriebsführung und Engineering. Auch bei der Stadtwerke Kiel AG wurde als Antwort auf die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen der regulierten Märkte in einem Projekt „SWK 2015“ Maßnahmen erarbeitet, die das Unternehmen zukunftsweisend aufstellen. Die im April 2007 geschlossene Betriebsvereinbarung regelt den sozialverträglichen Personalabbau auf 1041 Beschäftigte bis zum 30. September 2009. Gleichzeitig konnte der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen für weitere zweieinhalb Jahre bis Mitte 2013 verlängert werden. 43 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Familien- und Gesundheitspolitik im Unternehmen Bei den Stadtwerken Solingen wurde im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogamms „IMPULS“ aus der flächendeckenden Analyse- und Bewertungsphase ein Konzept mit 145 Effizienzsteigerungsmaßnahmen, geänderten Arbeitsabläufen und neuen Arbeitsinstrumenten erarbeitet. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über die zu realisierenden Maßnahmen sollen zeitnah aufgenommen werden. Personalentwicklung Die Aus- und Weiterbildung hat in der MVV Energie Gruppe einen hohen Stellenwert. Wir stellen uns weiterhin unserer gesellschaftspolitischen Verantwortung zur Entwicklung von jungen qualifizierten Fachkräften, was in den hohen Ausbildungszahlen zum Ausdruck kommt. Wir starten erneut ein nun weiterentwickeltes Management Development Programm mit neuen Themen für Führungskräfte der MVV Energie Gruppe. Damit wollen wir auch den Austausch zwischen den Führungskräften aus den verschiedenen Unternehmen fördern. Dem gleichen Ziel dient das parallel entwickelte Programm „Das Netzwerk leben“. Im Rahmen dieses Austauschprogramms sollen sich die Beschäftigten der einzelnen Standorte besser kennen lernen, ihre Zusammenarbeit intensivieren und die Schnittstellen optimieren. Das neue Programm „E-venture“ stellt einen Förderpool für die gesamte MVV Energie Gruppe dar. Wir wollen damit Nachwuchskräfte, die über Führungspotenzial und Mobilitätsbereitschaft verfügen, halten, fördern und weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, verantwortungsvolle Positionen mit internen Kräften zu besetzen. 44 Unsere bewährten Instrumente der betrieblich geförderten Kinderbetreuung und das Lebensarbeitszeitkonto werden in der MVV Energie AG aktiv genutzt. Am Standort Mannheim gibt es für Führungskräfte die Möglichkeit, sich einem Gesundheitscheck zu unterziehen. Außerdem bieten wir Mitarbeitern ein neu entwickeltes Gesundheitsmanagement an. Darin enthalten sind unter anderem Themen wie Ernährung, Sport und Medizin. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Gesellschaftliches Engagement Verantwortung für morgen Die MVV Energie Gruppe ist als größter deutscher börsennotierter Stadtwerke-Konzern eines der führenden Unternehmen im deutschen Energiemarkt. Unser wirtschaftliches Handeln steht deshalb auch unter einer besonderen gesellschaftlichen Verantwortung, der sich auch alle unsere Beteiligungsunternehmen an ihren jeweiligen Standorten bewusst sind. Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftliche Verantwortung sind für uns zwei Seiten ein und derselben Medaille: Profitables Wachstum, Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung sind Kernbestandteile unserer Unternehmensphilosophie und -strategie. Wir verstehen Corporate Social Responsibility als Herausforderung und Chance, unser wirtschaftliches und innovatives Potenzial nutzbringend und zum Wohle der Menschen in unseren Regionen einzusetzen – als Versprechen nach außen, als Verpflichtung nach innen. Die Unternehmen der MVV Energie Gruppe engagieren sich in allen maßgeblichen Bereichen des öffentlichen Lebens. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die Förderung von Jugend- und Nachwuchsprojekten – und damit die Verantwortung für morgen. Zu unserer gesellschaftlichen Verpflichtung gehört es auch, jungen Menschen Ausbildungsplätze anzubieten und die Arbeitsplätze unserer Beschäftigten zu sichern. Die MVV Energie AG hat als eines der treibenden Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar im Berichtsjahr Sponsoringmittel in Höhe von rund 1,5 Mio Euro vor allem in Mannheim, aber auch in der Region zur Verfügung gestellt. Im Förderbereich Sport sind wir mit dem Deutschen Eishockey-Meister, den Mannheimer Adlern, eine neue Partnerschaft eingegangen und unterstützen auch deren Nachwuchsförderung, die Jung-Adler. Als Hauptsponsor der Europameisterschaften der Springreiter im MVV-Reitstadion konnten wir im August 2007 eine über Deutschland hinausgehende Öffentlichkeitswirkung erzielen. Eine enge Kooperation besteht zudem mit den beiden Mannheimer Fußball-Traditionsvereinen SV Waldhof und VfR Mannheim. Gemeinsam mit dem Nationaltheater Mannheim wurde von uns die bundesweit viel beachtete „Junge Oper“ aufgebaut. Im Wissenschafts- und Bildungsbereich arbeiten wir eng mit der Universität und der Fachhochschule Mannheim zusammen. Mit unserem Sponsoringfonds ermöglichen wir jedes Jahr rund 70 Vereinen und Institutionen die Umsetzung ihrer beispielhaften Projekte. Die Energieversorgung Offenbach AG bleibt Hauptsponsor des FußballZweitligisten und Traditionsclubs Offenbacher Kickers. Daneben engagiert sich die EVO als Hauptsponsor für die Leichtathletik-Gemeinschaft Seligenstadt, die das Landesleistungszentrum für Sprint und Hürden in Hessen betreibt. Der mit 50 000 Euro dotierte Wettbewerb der EVO für Kunstschaffende besteht bereits das zweite Jahr. Aus ihrem Verständnis als Motor des Wirtschaftsstandorts Kiel fördert die Stadtwerke Kiel AG Sozial-, Kultur- und Sportinitiativen. Herausragend ist dabei die Organisation des Segelprojekts Camp 24sieben, aber auch die Förderung der Forschung am Leibnitz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel und am Institut für Geowissenschaften der Christian-AlbrechtsUniversität. Die Stadtwerke Ingolstadt GmbH unterstützt neben dem Profisport gezielt auch den Breitensport und engagiert sich auf kultureller Ebene unter anderem bei den Ingolstädter Jazztagen. Darüber hinaus fördert sie im Bereich erneuerbarer Energien den Aufbau des „Kompetenzzentrums Solartechnik“ der Fachhochschule Ingolstadt. Das besondere Engagement der Stadtwerke Solingen GmbH für ihre Stadt zeigte sich unter anderem bei einem Benefizkonzert der Bergischen Symphoniker zu Gunsten des Kunstvereins Solingen e.V. im Wasserwerk der Stadtwerke. Die Köthen Energie GmbH unterstützt erfolgreich die Arbeit des Arbeitskreises Wirtschaft-Schule im Landkreis Köthen. 45 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Umweltschutz Unser Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit Wachsende Bedeutung des Klimaschutzes im Dienstleistungsgeschäft Der Klimaschutz und der sorgsame Umgang mit den begrenzten natürlichen Ressourcen werden in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Die Unternehmen der MVV Energie Gruppe leisten durch den Einsatz und die kontinuierliche Weiterentwicklung von energieeffizienten sowie Ressourcen und Umwelt schonenden Konzepten, Technologien und Verfahren, durch eine verstärkte Nutzung regenerativer Energien und durch das Angebot von Ökostromprodukten einen bedeutenden Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit. Das Thema Klimaschutz und die damit verbundene verstärkte Nutzung regenerativer Energien und effizienter Technologien gewinnen auch in unserem Energiedienstleistungsgeschäft an Bedeutung. Durch den Betrieb von Biomasseheizwerken und Biomasseheizkraftwerken sowie durch die Modernisierung veralteter Anlagen, die Nutzung der vorhandenen Einsparpotenziale und eine effiziente Betriebsführung schonen wir darüber hinaus die natürlichen Ressourcen der herkömmlichen Energieträger und tragen zu einer effizienten Energieversorgung bei. Vermeidung von CO2-Emissionen Im Rahmen der dezentralen Energieerzeugung für große Industriestandorte planen wir vermehrt den Einsatz von Ersatzbrennstoffen (EBS) als geeignete Alternative zu den Primärenergieträgern Erdgas, Kohle und Öl. In Gersthofen bauen wir ein EBS-Kraftwerk, das den dort ansässigen Industriepark mit den benötigten Energien versorgen wird. Ein zweites EBS-Kraftwerk, das Prozessdampf und Wärme liefern soll, wird für die Continental AG in Korbach gebaut. Dieses Werk allein wird jährlich 8 200 Tonnen CO2 einsparen. Die MVV Energie Gruppe trägt mit ihren drei Müllverbrennungsanlagen, drei Biomassekraftwerken sowie 24 kleineren dezentralen Biomasseheizwerken und Biomasseheizkraftwerken jährlich insgesamt zu einer Vermeidung von 407 000 Tonnen CO 2 bei. Unsere Müllheizkraftwerke (MHKW) in Mannheim, Leuna und Offenbach verfügen über modernste Technik und mehrstufige Rauchgasreinigungsanlagen. Wir nutzen die Müllverbrennung zur Wärmeerzeugung und gewinnen teilweise im Ressourcen schonenden Verfahren der Kraft-WärmeKopplung aus Abfällen gleichzeitig Prozessdampf und Strom. Im Bereich der erneuerbaren Energien trägt die MVV Umwelt GmbH als einer der Marktführer bei der Stromerzeugung aus Biomasse mit ihren Biomassekraftwerken in Mannheim, Königs Wusterhausen und Flörsheim-Wicker zur CO 2-Entlastung bei. Jährlich werden allein in den drei Biomassekraftwerken rund 260 000 Tonnen CO 2 im Vergleich zu der Stromerzeugung in herkömmlichen Kraftwerken vermieden. Die 17. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz stellt die weltweit höchsten Anforderungen an die Reinheit der Abgase bei der Verbrennung von Abfällen, denen unsere modernen Anlagen gerecht werden. Für die GBG Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Mannheim haben wir im Berichtsjahr auf Wohnhäusern in Mannheim vier Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 66 kW installiert. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Mitteleinsatz für Umweltschutzmaßnahmen Das Geschäftsfeld MVV Umwelt GmbH investierte im Berichtsjahr rund 27 Mio Euro in Umweltschutzmaßnahmen, davon 94 % zur Abfallbeseitigung und 6 % zur Luftreinigung. Die Aufwendungen für Umweltschutzmaßnahmen im laufenden Betrieb betrugen im Geschäftsjahr 2006/07 rund 38 Mio Euro. Davon entfielen 56 % auf Abfallbeseitigung, 43 % auf Luftreinhaltung und 1% auf Gewässerschutz. 46 Die MVV Energie Gruppe setzt ihren Kurs des nachhaltigen wertorientierten Wachstums fort. Auf die Veränderungen und den weiter steigenden Wettbewerb auf den Energiemärkten ist unsere Unternehmensgruppe gut vorbereitet. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Nachtragsbericht RheinEnergie AG erwirbt 16,1 % der Anteile Durch das Stadtwerke-Netzwerk und die Shared-Services-Gesellschaften kann unsere Unternehmensgruppe Größenvorteile nutzen und ihre spezifischen Kosten senken. Parallel zu unseren Maßnahmen zur Steigerung von Effizienz und Profitabilität setzen wir unsere Wachstumsprojekte um und investieren in Geschäftsfelder, in denen positive Wertbeiträge erwirtschaftet werden können. Damit stärken wir die Ertrags- und Kapitalkraft der MVV Energie Gruppe. Auch die strategische Partnerschaft mit der RheinEnergie AG, Köln, bietet neue Perspektiven und Chancen. Die Stadt Mannheim hat am 12. Juni 2007 beschlossen, 16,1% ihrer bisher mittelbar gehaltenen 66,2 % Anteile an der MVV Energie AG an die RheinEnergie AG, Köln, zu verkaufen. Das Bundeskartellamt genehmigte den Anteilserwerb am 2. August 2007. Die RheinEnergie AG hat die Aktien am 11. Oktober 2007 erworben. Mit der RheinEnergie AG wurde ein strategischer Partner gefunden, mit dem wir die wert- und wachstumsorientierte Unternehmenspolitik der MVV Energie AG weiterentwickeln können. Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt Der Vorstand der MVV Energie AG fasste am 11. Oktober 2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats den Beschluss, von der ihm in der Satzung eingeräumten Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals Gebrauch zu machen. Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe Die Hauptversammlung 2005 der MVV Energie AG hatte den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 39,0 Mio Euro, dies entsprach etwa 30% des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals, zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I). Nach der Kapitalerhöhung um knapp 10% zum 15. November 2005 durch Ausgabe von 5,0 Millionen neuen Aktien im Wege eines Accelerated Bookbuildings am Kapitalmarkt verblieb noch ein genehmigtes Kapital von 18,2 %. Die Hauptversammlung 2006 hatte den Vorstand der MVV Energie AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft im Rahmen eines Belegschaftsaktienprogramms aus dem Genehmigten Kapital II bis zum 9. März 2011 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre durch Ausgabe neuer Aktien einmalig oder mehrmals um bis zu 3,4 Mio Euro zu erhöhen; dies entsprach 2,4 % des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals. Von dieser Ermächtigung machte der Vorstand am 20. September 2006 Gebrauch. Durch Ausgabe von 63 290 neuen Aktien wurde das Grundkapital um 0,11 % oder 162 Tsd Euro erhöht. Im Zuge der Kapitalerhöhung wurde das Grundkapital der MVV Energie AG aus dem zur Verfügung stehenden genehmigten Kapital durch die Ausgabe von 10,1 Millionen neuen Aktien gegen Bareinlagen mit Bezugsrecht der Aktionäre um 25,96 auf 168,72 Mio Euro erhöht (+ 18,2 %). Die Anzahl der Stückaktien stieg durch die Kapitalerhöhung von 55,8 auf 65,9 Millionen. Die neuen Aktien verbriefen die gleichen Rechte wie die bestehenden Aktien und sind ab dem 1. Oktober 2006 gewinnberechtigt. Den Aktionären wurden die neuen Aktien im Verhältnis 11: 2 zum Bezugspreis von 22,50 Euro je Aktie angeboten. Der Abschlag vom Referenzkurs (29,85 Euro) betrug damit 7,35 Euro oder 24,6 %. Die Aktionäre konnten ihre Bezugsrechte in der Zeit vom 16. bis einschließlich 30. Oktober 2007 ausüben. Im Zusammenhang mit dem Angebot der neuen Aktien hat in der Zeit vom 16. bis einschließlich 26. Oktober 2007 ein börslicher Bezugsrechtshandel stattgefunden. Die neuen Aktien wurden erstmals am 31. Oktober 2007 im amtlichen Markt an den Wertpapierbörsen in Frankfurt am Main (Prime Standard) und Stuttgart notiert. Die MVV Energie AG beabsichtigt, den Erlös aus der Kapitalerhöhung von rund 228 Mio Euro zur Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie zum Ausbau des Stadtwerke-Netzwerks und für gezielte Investitionen in die Wachstumsbereiche Umwelt und Energiedienstleistungen zu verwenden, um dort weiter nachhaltig profitabel zu wachsen. 47 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Risikobericht Strategische Risiken Eine kontinuierliche und verlässliche Steuerung von potenziellen Risiken und Chancen sehen wir als Basis für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg. Dabei gilt es, sowohl potenzielle Risiken als auch Chancen zu identifizieren und das Risiko-/Chancen-Profil unserer Geschäftstätigkeit zu optimieren. In der MVV Energie Gruppe erreichen wir dies durch ein systematisches und konzernweites Risikomanagementsystem, das integraler Bestandteil der Unternehmensführung im Konzern ist. Die Richtlinien zum Umgang mit Risiken haben wir in unserem vom Vorstand verabschiedeten Risikomanagementhandbuch festgelegt und dokumentieren diese Standards in einem Limithandbuch. Es dient zur Festlegung und Freigabe von Risikokennziffern. Diese Handbücher geben allen Gesellschaften und Beteiligungen im In- und Ausland konzernweit geltende, verbindliche Regelungen vor. Den Vorstandsmitgliedern wird üblicherweise monatlich und dem Aufsichtsrat quartalsweise berichtet. Im Falle besonderer Dringlichkeit wird der Aufsichtsrat über den Vorstand umgehend informiert. Die Sensitivität unseres Risikofrüherkennungssystems ist so gewählt, dass wir potenziell bestandsgefährdende Risiken auf Konzern- und Gesellschaftsebene sehr früh erkennen können. Durch einen intensiven Abgleich der aktuellen Risikoeinschätzungen mit unseren Plan- und Prognosedaten erzielen wir eine große Informationsdichte, die zum effizienten Controlling unser Unternehmensgruppe beiträgt. Die Beurteilung des Risikofrüherkennungssystems ist Gegenstand der jährlichen Prüfung durch die interne Revision und den Wirtschaftsprüfer. Wir unterscheiden im Rahmen unserer Risikoaggregation sechs wesentliche Risikofelder. Diese können sowohl auf unsere Geschäftsentwicklung als auch auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Einfluss haben. Witterungsrisiken und gesetzliche/regulatorische Risiken stellen die größten exogenen Einflussfaktoren für den Geschäftserfolg der MVV Energie Gruppe dar. 48 Als strategisches Risiko stufen wir die Gefährdung unserer Ergebnisziele infolge unzureichender Ausrichtung des Konzerns auf das politische, ökonomische, technologische, soziale und ökologische Umfeld ein. Aus unserer Ausrichtung auf weiteres Wachstum ergibt sich, dass in der MVV Energie Gruppe strategische Risiken durch unzutreffende strategische Beurteilungen entstehen können. Hierzu zählen Erwartungen im Hinblick auf Stadtwerke-Beteiligungen, Übernahmen von Gesellschaften, Joint Ventures, Allianzen, Desinvestitionen, Projekte sowie die Entwicklung neuer Märkte und Technologien. Wir haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, um solche Risiken zu minimieren. Die Umsetzung der strategischen Vorgaben des Vorstands prüft und überwacht der Fachbereich Konzernstrategie. Außerdem haben wir einen Investitionsausschuss aus Mitgliedern verschiedener Fachabteilungen, der Neuinvestitionen prüft. Erst nach Genehmigung durch dieses Gremium werden die Investitionen getätigt. Gesetzliche Risiken Zu den gesetzlichen Risiken gehören rechtliche und regulatorische Risiken, die einen negativen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der MVV Energie Gruppe haben können. Unsere Konzernrechtsabteilung begrenzt zentral rechtliche Risiken, die aus regulatorischen Auflagen oder behördlichen Verfügungen sowie aus Gerichtsprozessen, durch ungünstige oder nicht durchsetzbare Verträge oder aus Lieferverpflichtungen und Produkthaftung entstehen können. Die inhaltlich korrekte Abfassung von Verträgen und die Prozessführung sowie allgemein die Sicherstellung rechtmäßigen Verhaltens des Unternehmens unterliegen ebenfalls zentral dieser Abteilung. Zu den regulatorischen Risiken gehören die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen einer verstärkten Netzregulierung. Dies betrifft zunächst die Höhe der Netznutzungsentgelte, die von den Netzbetreibern für die Netznutzung erhoben werden. Sie unterliegen einer Genehmigungspflicht durch die Regulierungsbehörden. Die bisher gegenüber Gesellschaften der MVV Energie Gruppe ergangenen Bescheide der Regulierungsbehörden haben zu einer Reduzierung der beantragten Netznutzungsentgelte geführt. Ab 2009 wird es eine Anreizregulierung geben, die sukzessive eine weitere Reduzierung der An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Preisrisiken Netznutzungsentgelte zur Folge haben kann. Die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der Entgeltbescheide der Bundesnetzagentur und damit der Entgeltentwicklung ist daher mit entsprechenden Risiken behaftet. Wir beobachten diese Entwicklungen genau und analysieren dabei unsere Handlungsoptionen. Unsere aktive Beteiligung am energiepolitischen Meinungsbildungsprozess und unser Engagement auf politischer Ebene hinsichtlich der weiteren Ausgestaltung des Regulierungssystems dienen dazu, den zukünftigen Regulierungsrisiken frühzeitig und adäquat zu begegnen. Finanzierungsrisiken Die Finanzierungsrisiken der MVV Energie Gruppe umfassen Liquiditäts-, Zinsänderungs- und Währungsrisiken, wobei letztere bei uns nur eine geringe Rolle spielen. Unsere Erläuterungen zum Konzernabschluss geben auf den Seiten 85 und 86 Informationen zur Währungsumrechnung. Zur Optimierung unserer Liquiditätsposition und Zinsänderungsrisiken wenden wir einen konzerninternen Finanzausgleich (Cash Pooling) an, da wir damit rechnen, das Zinsergebnis auf diese Weise positiv beeinflussen zu können. Indem wir unsere Transaktionen auf Banken und Handelspartner mit hoher Bonität und auf Geschäftsvorgänge beschränken, die sich innerhalb festgelegter Limits bewegen, minimieren wir unsere Kreditrisiken. Die Preise für fossile Primärenergieträger (zum Beispiel Kohle, Gas, Öl) unterlagen in der Vergangenheit erheblichen Schwankungen. Auch in Zukunft ist damit zu rechnen, dass die Preise auf den Energiemärkten volatil bleiben. Die Preisänderungen resultieren dabei hauptsächlich aus sich ändernden Förderkosten, Frachtraten sowie der Angebots- (Rohstoffverknappung) und Nachfragesituation auf dem Weltmarkt (erhöhter Energiebedarf in wirtschaftlich expandierenden Ländern wie beispielsweise China). Auch können sich Mengenrisiken sowie regulatorische und politische Einflüsse auf die Entwicklung der Preise auswirken. Die entstehenden Preisrisiken werden in der MVV Energie Gruppe zentral über die 24/7 Trading GmbH begrenzt. Sie optimiert im Rahmen der Portfoliosteuerung unsere Strom-, CO2-, Gas- und Kohlepositionen. Zur Minimierung von Preisrisiken setzt die MVV Energie AG derivative Instrumente ein. Die Preisrisiken können in den verschiedenen Energiemärkten für Strom, Kohle, Gas und CO2 , aber auch in den Finanzmärkten durch Zinsänderungsrisiken bei der Finanzierung unserer Geschäftstätigkeit entstehen. Wir tätigen Derivate ausschließlich mit Handelspartnern bester Bonität und nur zum Zwecke der Absicherung von Grundgeschäften. Mengenrisiken Erfahrungsgemäß wird in den ersten beiden Quartalen des Geschäftsjahres (Oktober bis März) ein wesentlicher Teil des Jahresumsatzes in den Geschäftsfeldern Gas und Fernwärme erzielt. Die abgesetzten Gas- und Fernwärmemengen hängen direkt von den Witterungsbedingungen in den Wintermonaten ab. Ein sehr milder Winter kann vertriebsseitig das Gesamtjahresergebnis der Segmente empfindlich beeinträchtigen. Des Weiteren können Mengenrisiken auf der Vertriebsseite durch den verstärkten Wettbewerb in liberalisierten Märkten, aber auch auf der Beschaffungsseite aufgrund von Lieferengpässen entstehen. Um diese Mengenrisiken zu reduzieren, nutzen wir die Instrumente des Energiehandels und arbeiten an der Konzeption neuer, wettbewerbsfähiger Produkte. 49 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Prognosebericht Operative Risiken Entwicklung der Gesamtwirtschaft und Branche Im Risikofeld operative Risiken erfassen wir IT-Risiken, Betriebs-, Organisations-, Personal- und Sicherheitsrisiken. In dieser Risikokategorie können insbesondere Störungen der Erzeugungsanlagen oder Verteilernetze der Gruppe durch Bedienfehler, unsachgemäße Wartung, Unglücksfälle, externe Einflüsse oder höhere Gewalt so signifikant sein, dass es zu Beeinträchtigungen des Betriebsablaufs oder Unterbrechungen der Betriebstätigkeit kommen kann. Trotz der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten erweist sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland nach Ansicht der Wirtschaftsforschungsinstitute in deren am 18. Oktober 2007 veröffentlichten Herbstgutachten als unerwartet stabil. Für 2007 rechnen die Institute mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,6% und für 2008 von 2,2%. Als tragende Stützen der Konjunkturentwicklung im kommenden Jahr werden die Exportwirtschaft und der private Verbrauch in Deutschland gesehen. Die damit verbundenen Risiken werden durch einen entsprechenden Versicherungsschutz und große Aufmerksamkeit hinsichtlich des Projekt- und Qualitätsmanagements begrenzt. Haftungsrisiken decken wir durch Haftpflichtversicherungen. Eigenschäden sind unter anderem durch Feuer- und Maschinenversicherungen zum Neuwert versichert, IT-Risiken begegnen wir durch hohe Sicherheitsanforderungen und ein eigenes Ausweichrechenzentrum. Um unsere Unternehmensziele zu erreichen, benötigen wir zudem qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte. Mit Personalentwicklungsprogrammen fördern wir Mitarbeiter und qualifizieren sie auf allen Ebenen kontinuierlich weiter. Wir schätzen daher das Risiko, dass bei Austritten für Schlüsselpositionen kein entsprechender Ersatz gefunden werden kann, als gering ein. Das Unternehmensergebnis der MVV Energie Gruppe wird jedoch grundsätzlich weniger von konjunkturellen Einflüssen als vielmehr vom Witterungsverlauf geprägt. Wir gehen davon aus, dass sich der Wettbewerb in der Energiebranche verschärfen wird. Durch die zweite Kostengenehmigungsrunde der Regulierungsbehörden wird sich der bereits gestiegene Kostendruck im Geschäftsjahr 2007/08 erhöhen. Die anspruchsvollen Effizienzvorgaben durch die am 1. Januar 2009 beginnende Anreizregulierung werden von den Netzbetreibern und Stadtwerken zukünftig noch höhere Anstrengungen auf der Erlös- und Kostenseite fordern. Gesamtrisiko Die Gesamtbeurteilung unserer gegenwärtigen Risiko- und Chancensituation durch den Vorstand hat ergeben, dass es für Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens im Berichtszeitraum gefährdet haben oder über diesen hinaus gefährden könnten, keine Anhaltspunkte gab oder gibt. Über unsere Chancen informieren wir im Prognosebericht auf den folgenden Seiten. 50 Ausrichtung des Unternehmens in den kommenden zwei Geschäftsjahren Unseren Kurs des profitablen Wachstums werden wir konsequent fortsetzen. Die weitere Integration der in- und ausländischen Beteiligungen sowie der angestrebte weitere Ausbau unseres Stadtwerke-Netzwerks zielen auf die Nutzung von Synergiepotenzialen. Zudem konzentrieren wir uns im Kerngeschäft weiterhin auf die Verbesserung der Geschäftsprozesse und Strukturen sowie auf die kontinuierliche Senkung unserer Kosten. Darüber hinaus wollen wir sowohl organisch als auch durch Akquisitionen und neue Investitionen in unseren erfolgreichen Geschäftsfeldern Umwelt und Energiedienstleistungen wachsen. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Künftige Absatzmärkte im Kerngeschäft Gute Marktchancen im Umweltgeschäft Die MVV Energie Gruppe ist mit den Gesellschaften ihres Stadtwerke-Netzwerks in den wichtigen Ballungsräumen und Wirtschaftszentren Rhein-Neckar, Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Norddeutschland, Süddeutschland sowie im Großraum Berlin gut positioniert. Die Markt- und Vertriebsorientierung unserer Unternehmensgruppe werden wir unter der Leitung des neuen Vertriebsvorstands weiter stärken. Im Umweltgeschäft, in dem unsere Biomasse- und Müllverbrennungsaktivitäten zusammengefasst sind, sehen wir weiterhin gute Chancen für Wert steigerndes nachhaltiges Wachstum. Nach der offiziellen Inbetriebnahme der zweiten Linie der thermischen Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungs-Anlage (TREA) in Leuna im September 2007 nimmt die MVV Energie Gruppe mit einer Gesamtkapazität von rund 1,6 Mio Tonnen Abfall pro Jahr eine Spitzenposition auf dem deutschen Markt für thermische Abfallverwertung ein. Im Privatkundenbereich liegt unsere Stärke in einer traditionell engen Kundenbindung in unseren lokalen und regionalen Absatzmärkten. Wir werden diese gute Wettbewerbsposition durch attraktive Produkte und Serviceangebote sowie durch wettbewerbsfähige Preise sichern und ausbauen. Derzeit arbeiten wir in unserer Unternehmensgruppe intensiv an einem bundesweiten Stromprodukt für Privatkunden. Damit wollen wir auch hier die Chancen des in Gang kommenden Wettbewerbs nutzen. Im überregionalen Geschäft mit Industrie- und Gewerbekunden sehen wir mit unserem Produkt „Stromfonds“ weiteres Wachstumspotenzial im deutschen Strommarkt. Unser Vorteil liegt in der bundesweiten Präsenz durch Vertriebskooperationen innerhalb unseres Stadtwerke-Netzwerks. Wir werden die Zahl unserer Außendienstmitarbeiter deutlich aufstocken, um die Möglichkeiten in diesem Markt zu nutzen. Wir erwarten, unsere thermischen Abfallverwertungsanlagen an allen Standorten im Geschäftsjahr 2007/08 – und durch langfristige Lieferverträge auch darüber hinaus – in Vollauslastung betreiben zu können. Mit dem Bau des neuen Müllkessels 6 am Standort Mannheim, der künftig zwei ältere Müllkessel ersetzen soll, werden die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des MHKW weiter steigen. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2009 geplant. Im Umweltsegment wollen wir unsere starke Marktposition durch Akquisitionen und Kooperationen sowohl horizontal als auch vertikal sichern und nach Möglichkeit noch weiter ausbauen. Verbesserte Marktposition im Energiedienstleistungsgeschäft In der Tschechischen Republik und in Polen liegen die Herausforderungen darin, diese Auslandsmärkte auf ihre Wachstumspotenziale zu untersuchen. Wir werden dort investieren, wo sich für uns Chancen bieten und kontinuierlich unsere Effizienz verbessern. Die Tschechische Republik hat sich für uns nach der Übernahme von vier Fernwärmenetzen im Norden des Landes zum wichtigsten Auslandsmarkt entwickelt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Neustrukturierung der MVV Energie CZ s.r.o. wollen wir hier unseren Marktanteil jetzt konsequent ausbauen. Unsere Strategie, die Kunden mit energieeffizienten Konzepten ganzheitlich und nachhaltig zu entlasten, wird vom Markt gut aufgenommen. Der Klimaschutz sowie die damit verbundene verstärkte Nutzung regenerativer Energien und effektiver Technologien gewinnen in unserem Energiedienstleistungsgeschäft stark an Bedeutung. Im Bereich Kommunale Lösungen sehen wir – als zunehmend gefragter Partner von Städten, Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen – für unser vielschichtiges Angebotsportfolio weiterhin gute Marktchancen. Auch unsere jüngsten Akquisitionen und Markterfolge in den Bereichen Industrial Solutions und Immobilien Versorgung bilden eine hervorragende Basis, das Wachstum im Dienstleistungssegment profitabel auszubauen. 51 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernlagebericht Shared-Services-Gesellschaften schaffen Synergien Die sechs Shared-Services-Gesellschaften der MVV Energie Gruppe sind aufgrund einer Vielzahl von Leistungsbeziehungen untereinander und zu den jeweiligen Mutterhäusern wichtige Bindeglieder in unserem StadtwerkeNetzwerk. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung unserer Konzernziele. Die Bündelung von Know-how und ein einheitlicher Marktauftritt schaffen Synergien, die sich nach Beendigung der Aufbauphase in Kostensenkungen niederschlagen werden. Das unternehmerische Konzept sieht den gemeinsamen Aufbau eines kommunal geführten Stadtwerke-Netzwerks in Deutschland vor, an dessen Spitze als Integrationsplattform die RheinEnergie AG und die MVV Energie AG stehen werden. Die konsortialvertraglichen Regelungen stellen sicher, dass die MVV Energie AG an ihrem bisherigen erfolgreichen Kurs als unabhängiges, selbstständiges Unternehmen mit einem kommunalen Mehrheitsaktionär festhalten kann. Konsolidierung im Stadtwerke-Markt zu erwarten Voraussichtliche Entwicklung wichtiger Ertrags- und Aufwandsposten Der zunehmende Wettbewerb sowie der verstärkte Druck durch die Netzregulierung und die zukünftige Anreizregulierung werden im StadtwerkeMarkt zu weiteren Konsolidierungen führen. Wir sehen in dem erwarteten Strukturwandel für unsere Unternehmensgruppe mehr Chancen als Risiken. Als einziger börsennotierter Energieversorger mit einem starken kommunalen Hintergrund ist unsere Unternehmensgruppe für deutsche Stadtwerke, die einen Investor suchen, interessant. Wir sehen uns aufgrund der Erfolge bei der Weiterentwicklung unserer Stadtwerke-Beteiligungen und der kartellrechtlichen Beschränkungen für die großen Verbundunternehmen sowohl regional als auch überregional in einer guten Position, bei etwaigen Unternehmensverkäufen zum Zuge zu kommen. Partnerschaft mit RheinEnergie AG, Köln, eröffnet neue strategische Perspektiven Die zukünftige Zusammenarbeit mit der RheinEnergie AG, Köln, eröffnet unserer Unternehmensgruppe neue interessante strategische Perspektiven. Sie bietet uns zusätzliches Potenzial, unsere Werthaltigkeit im sich wandelnden Energiemarkt zu steigern. Die Energiebeschaffung und -erzeugung und andere Aufgaben, für die Größe ausschlaggebend ist, können gemeinsam besser und günstiger bewältigt werden. Die Kooperation der Mannheimer und Kölner Energieversorger wird eine Signalwirkung auf andere Kommunen und deren Stadtwerke haben, und sie ist offen für weitere Partner. 52 Unseren Umsatz (ohne Energiesteuern) wollen wir im Geschäftsjahr 2007/08 gegenüber 2006/07 von 2,3 auf 2,6 Mrd Euro steigern. Wesentlich hierzu beitragen werden der deutschlandweite Ausbau des Stromvertriebs sowie höhere Umsätze in den Segmenten Umwelt und Dienstleistungen. Für die Segmente Wärme und Gas erwarten wir bei normalem Witterungsverlauf höhere Absatzmengen im Heizenergiegeschäft als im Geschäftsjahr 2006/07. Dem stehen in Mannheim wettbewerbsbedingte Einbußen im Gas-Weiterverteilergeschäft gegenüber. Bei den Stadtwerken Ingolstadt und im Teilkonzern Kiel werden neue Lieferverträge mit Großkunden zu einem höheren Strom- und Gasabsatz führen. Auf der Beschaffungsseite erwarten wir weiter steigende Energiebezugskosten. Bei den Energiepreisen auf den internationalen Märkten rechnen wir nicht mit einer nachhaltigen Trendwende. Mit dem neuen Netzzugangsmodell, das seit Oktober 2007 in Kraft ist, wollen wir unser Erdgas-Beschaffungsportfolio verbreitern. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wollen wir gegenüber dem nachhaltigen EBIT 2006/07 ohne Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften (199 Mio Euro) im Geschäftsjahr 2007/08 – einen normalen Witterungsverlauf in der Heizperiode 2007/08 vorausgesetzt – zweistellig steigern. Im Umweltsegment wird sich die Inbetriebnahme von Leuna II erstmals ganzjährig positiv auswirken. Darüber hinaus stützen wir unsere Ergebnisplanung auf wachsende Ergebnisbeiträge im Dienstleistungssegment und auf die positive Wirkung aus den bereits eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Erwartete Finanzlage Künftige Forschung und Entwicklung: Weiterentwicklung energieeffizienter Verfahren Der Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung der MVV Energie AG im Oktober 2007 von 228 Mio Euro ermöglicht uns bei einer Eigenkapitalquote von 25 % unter Berücksichtigung der Hebelwirkung des so genannten Leverage-Effekts aus der Fremdfinanzierung ein Investitionsvolumen von rund 1 Mrd Euro. Die politischen Forderungen nach Klimaschutz und effizienter Nutzung fossiler Energieträger eröffnen unserer Unternehmensgruppe interessante Perspektiven auf neue Formen einer effizienten Energieversorgung und auf innovative Produkte und Dienstleistungen. In der Kapitalflussrechnung rechnen wir für die Geschäftsjahre 2007/08 und 2008/09 mit einem kontinuierlichen Anstieg des Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit wird durch die Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2007/08 ansteigen. Wir entwickeln in unserer Unternehmensgruppe Ressourcen schonende Verfahren sowie energieeffiziente Konzepte und Technologien, die in der Energieversorgung, in der thermischen Abfallverwertung und im Energiedienstleistungsgeschäft unserer Gesellschaften vermehrt zum Einsatz kommen. Im Geschäftsjahr 2007/08 sind Investitionen in Sachanlagen von 198 Mio Euro und in 2008/09 von 268 Mio Euro geplant. Die größten Investitionsprojekte liegen unserer Wachstumsstrategie gemäß in den Segmenten Umwelt und Dienstleistungen. Im Umweltsegment dominiert der Bau des Müllkessels 6 im MHKW Mannheim. Im Segment Dienstleistungen zählen der Bau von Ersatzbrennstoffanlagen in Korbach und Gersthofen sowie weitere Akquisitions- und Investitionsprojekte in den Bereichen Industrieparks und Wohnungswirtschaft zu den Investitionsschwerpunkten. Im Geschäftsjahr 2007/08 werden wir auf Basis der positiven Erfahrungen des Praxistests mit den Geräten des Typs WhisperGen weitere Hausenergieanlagen in unseren Gasversorgungsgebieten installieren. Ferner werden wir Regelung und Steuerung der dezentralen Hausenergieanlagen weiterentwickeln, um einerseits die Integration der Anlagen in bestehende Energiesysteme zu optimieren und andererseits die Energieeffizienz weiter zu steigern. Wir werden an unserer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik festhalten. Der Vorstand beabsichtigt, dem Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2006/07 für die Hauptversammlung am 14. März 2008 erneut eine Dividende von 0,80 Euro je Aktie vorzuschlagen. Der in Zusammenarbeit mit anderen Stadtwerken und Unternehmen der Region entwickelte Wärmeatlas Rhein-Neckar zeigt das Potenzial für hocheffiziente Wärmeversorgung auf und bietet gute Perspektiven für den Ausbau der umweltfreundlichen und Ressourcen schonenden Heizenergie durch die Kraft-Wärme-Kopplung. Wir sehen Risiken und Chancen unverändert Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung der Unternehmensgruppe Die Datenbasis, auf der unsere Prognosen für das kommende Geschäftsjahr getroffen wurden, stammt aus dem Reportingprozess für Risiken und Chancen der MVV Energie Gruppe. Für Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens im Berichtszeitraum hätten gefährden können oder zukünftig gefährden könnten, gab oder gibt es weiterhin keine Anhaltspunkte. Zu unseren im Risikobericht 2006/07 ab Seite 48 aufgeführten sechs Risikokategorien (strategische Risiken, gesetzliche Risiken, Finanzierungsrisiken, Preisrisiken, Mengenrisiken und operative Risiken) sind keine weiteren Risiken hinzugekommen. Das Geschäftsjahr 2007/08 wird insgesamt geprägt sein von einem weiter steigenden Kosten- und Wettbewerbsdruck. Im Mittelpunkt steht für den Vorstand der weitere Ausbau des profitablen Wachstums sowohl im Kerngeschäft als auch in den Wachstumsbereichen Umwelt und Energiedienstleistungen. Mit der Kapitalerhöhung vom Oktober 2007 haben wir uns hierfür eine solide Grundlage geschaffen. Wir begrüßen die Partnerschaft und die zukünftige Zusammenarbeit mit der RheinEnergie AG, Köln. Sie eröffnet uns neue interessante Perspektiven und Chancen. 53 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Geschäftssegmente Wie kann man Salz tanzen lassen oder warum stehen die Haare zu Berge, wenn man einen Luftballon an ihnen reibt? Wie und warum sich die Dinge verändern, lernen bereits die Kleinsten im „Labor“ von Clown Jörn Birkhahn. Sie experimentieren mit Pipette und Plastiklöffel und lernen spielerisch das Geschehen in der Welt verstehen. Die MVV Energie geht den Weg des Kindergartenlabors mit, um Veränderungen, Wandel und Fortschritt für unseren Nachwuchs erlebbar zu machen. 54 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Geschäftssegmente 55 Segment Strom 57 Segment Wärme 59 Segment Gas 61 Segment Wasser 62 Segment Dienstleistungen 66 Segment Umwelt v = Veränderung Veränderung, Wandel, Fortschritt. Der Energiemarkt bewegt sich mit rasanter Geschwindigkeit. In diesem Takt vorne dabei zu sein und die notwendigen Verbesserungen mit Elan anzupacken ist unser Ziel. Und das gilt für Innovationen auf allen Ebenen, sei es die Unternehmenskultur, deren Wandel wir aktiv begleiten, oder die Verbesserung unserer Organisationsstruktur, mit der wir Synergieeffekte erzielen. Die Bildung unserer Shared-ServicesGesellschaften beispielsweise hat Arbeitsabläufe, Zuständigkeiten und Gewohnheiten völlig verändert. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zahlreiche neue Perspektiven haben sich eröffnet, insbesondere bei der Erschließung externer Kundengruppen. ssulhcsban reznoK etnemgesstfähcseG thcirebegaln reznoK eränoitkA eresnu nA etnemgesstfähcseG mortS tnemgeS 55 emräW tnemgeS 75 saG tnemgeS 95 ressaW tnemgeS 16 negnutsieltsneiD tnemgeS 26 tlewmU tnemgeS 66 gnurednäreV = v tkaT meseid nI .tiekgidniwhcseG retnasar tim hcis tgeweb tkrameigrenE reD .ttirhcstroF ,lednaW ,gnurednäreV rüf tlig sad dnU .leiZ resnu tsi nekcapuzna nalE tim negnuressebreV negidnewton eid dnu nies uz iebad enrov -reV eid redo ,netielgeb vitka riw lednaW nered ,rutluksnemhenretnU eid se ies ,nenebE nella fua nenoitavonnI -secivreS-derahS reresnu gnudliB eiD .neleizre etkeffeeigrenyS riw red tim ,rutkurtssnoitasinagrO reresnu gnuresseb sad hcoD .trednärev gillöv netiehnhoweG dnu netiekgidnätsuZ ,efuälbastiebrA tah esiewsleipsieb netfahcslleseG red ieb erednosebsni ,tenfföre hcis nebah nevitkepsreP euen ehcierlhaZ :nessal nehes hcis nnak sinbegrE .neppurgnednuK renretxe gnußeilhcsrE An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Segment Strom Umsatz Strom in Mio Euro 1200 1 Umsatz aus proprietärem Stromhandel netto, d. h. nur mit der 1000 realisierten Rohmarge 800 600 400 200 Beteiligungen MVV Energie AG 0 1 1 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 1 Die MVV Energie Gruppe hat sich im wettbewerbsintensiven deutschen Strommarkt gut behauptet. Überdurchschnittliches Mengenwachstum Moderate Preispolitik Im Stromsegment, das heißt ohne die im Umwelt- und Dienstleistungssegment ausgewiesenen Lieferungen aus der Stromerzeugung in Müllheizkraftwerken, Biomassekraftwerken und Biomasseheizkraftwerken, wuchs unser Stromabsatz um 19 % auf 23,7 Mrd kWh. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern hat die MVV Energie AG ihre seit 1. Oktober 2006 geltenden Stromtarife bis auf die zum 1. Januar 2007 weitergegebene Mehrwertsteuererhöhung im Geschäftsjahr 2006/07 nicht erhöht. Wir wollen mit einer moderaten Preispolitik unsere Position im zunehmend wettbewerbsintensiven Privatkundenmarkt stärken. Auch die im Oktober 2007 von der MVV Energie AG in Mannheim und deren Beteiligungen in Kiel, Solingen und Offenbach angekündigten Preiserhöhungen liegen weit unter denen anderer Unternehmen der Energiebranche. Das kräftige Mengenwachstum resultiert zum einen aus dem Stromgroßhandelsund Weiterverteilergeschäft, das 58 % des gesamten Segmentabsatzes ausmacht. Hier stiegen die Absatzmengen um 35%. Zum anderen konnten wir aber auch im Endkundengeschäft mit einem Absatzplus von 2 % ein beachtliches Mengenwachstum im wettbewerbsintensiven Strommarkt erzielen. Im Vergleich dazu ist der Stromverbrauch in Deutschland nach Angaben des neuen Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) von Januar bis Juli 2007 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 0,5 % gesunken. Gebündelte Handelstätigkeit Wir haben die enge Zusammenarbeit unserer Unternehmensgruppe im Stromhandel im Geschäftsjahr 2006/07 auch organisatorisch durch die Gründung einer gemeinsamen Handelsgesellschaft umgesetzt. Die 24/7 Trading GmbH, in der sämtliche Energiehandelsgeschäfte unserer Unternehmensgruppe gebündelt sind, hat im Frühjahr 2007 ihre operative Geschäftstätigkeit in vollem Umfang aufgenommen. 55 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Geschäftssegmente Stromabsatz der MVV Energie Gruppe 1 in Mio kWh Stromgroßhandel (einschließlich Weiterverteiler) 2 2006 / 2007 2005 / 2006 13 864 10 274 + 35 Geschäftskunden 2 7 867 7 625 +3 Privatkunden 2 1 982 2 046 –3 23 713 19 945 + 19 1 Ohne Stromabsatz aus Umwelt und Dienstleistungen 2 Korrektur im Vorjahr Erfolgreich im bundesweiten Stromvertrieb Positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung Das Mengenwachstum im Einzelhandels- oder Endkundenmarkt stammt in erster Linie aus dem Industrie- und Gewerbekundengeschäft (Geschäftskunden). In diesem Marktsegment konnten wir unsere Absatzmengen im bundesweiten Stromvertrieb kräftig steigern. Besonders erfolgreich hat sich das Konzept der strukturierten Energiebeschaffung über die Stromfonds-Modelle CLASSIC und HORIZONT mit der Option FLEX im Energiemarkt durchgesetzt. Unsere Beteiligungen in Kiel, Offenbach, Ingolstadt und Köthen vermarkten inzwischen ebenfalls aktiv die Stromfonds-Produkte in ihren Versorgungsgebieten. Der Außenumsatz stieg nach Abzug der weiterverrechneten Stromsteuer im Vergleich zum Vorjahr um 113 Mio Euro auf 1,1 Mrd Euro (+ 12 %). Das Wachstum resultiert vor allem aus höheren Handelsumsätzen und Mengensteigerungen im bundesweiten Stromvertrieb. Für das Kalenderjahr 2007 wurde eine Stromfonds-Menge von 2,0 Mrd kWh und für 2008 sogar von 3,5 Mrd kWh akquiriert. Alle Gesellschaften unseres Stadtwerke-Netzwerks sind bemüht, die Attraktivität ihrer Stromprodukte für Privat- und Geschäftskunden durch Service-Leistungen weiter auszubauen. Mit dem Ökostrom FUTURA erhalten die Kunden der MVV Energie AG für einen geringen Aufpreis Strom aus 100 % ökologischen Stromquellen. Darüber hinaus hat die MVV Energie AG ihre CLASSICA- und FUTURA-Tarife um die Serviceangebote „Notfallservice Strom“ und „Hilfe bei Geldnöten“ erweitert. Die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) bietet ihren Stromkunden mit neuen Stromprodukten und zusätzlichen bedarfsorientierten Leistungen ohne Aufpreis einen besonderen Service. Mit der konzernweiten Produktentwicklung und -vermarktung nutzen wir Synergien und sparen Kosten. 56 % Vorjahr Das operative Stromergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITDA) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 25 auf 77 Mio Euro, das operative Stromergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) sogar um 34 auf 54 Mio Euro. Der stärkere Anstieg beim EBIT im Vergleich zum EBITDA beruht auf dem Wegfall von anteiligen Impairment-Wertberichtigungen, die das Stromergebnis im Vorjahr mit 9 Mio Euro belastet hatten. Ein weiterer Grund für die deutliche Verbesserung bei beiden Ergebnisgrößen liegt in Bewertungseffekten bei den Energiehandelsgeschäften nach IAS 39 (2004). Darüber hinaus haben wir Kosteneinsparungen durch Effizienzsteigerungsmaßnahmen erzielt. Diese positiven Effekte trugen dazu bei, die anteiligen Belastungen aus den Personalrückstellungen an den Standorten Mannheim, Kiel und Solingen wie auch die Margeneinbußen auszugleichen, die unsere Beteiligungen in Offenbach und Solingen durch abgelehnte oder gekürzte Tarifpreisanträge verkraften mussten. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Segment Wärme Umsatz Wärme in Mio Euro 280 240 200 160 120 80 40 Beteiligungen MVV Energie AG 0 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 Das Wärmesegment ist gemessen am Umsatz und Ergebnisbeitrag (EBIT) unser drittstärkstes Geschäftssegment. Witterungsbedingte Mengeneinbußen Dominierendes Fernwärmegeschäft Die Absatzmengen in unserem Wärmesegment (ohne die im Umwelt- und Dienstleistungssegment ausgewiesenen Fernwärme- und Dampfmengen) sanken im Vergleich zum Vorjahr um 15 % auf 5,2 Mrd kWh. Ausschlaggebend für den kräftigen Mengenrückgang waren die außergewöhnlich milden Temperaturen in der gesamten Heizperiode 2006/07, wodurch sich der Fernwärmebedarf unserer Kunden deutlich verminderte. Gemessen an den Gradtagszahlen, dem von uns verwendeten Indikator für den Heizenergiebedarf, war es im Gesamtjahr 2006/07 jeweils um rund 20 % milder als im Vorjahr und im langjährigen Mittel. Alle im Fernwärmegeschäft tätigen Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe mussten witterungsbedingte Absatzeinbußen hinnehmen. Vom gesamten Wärmeabsatz entfallen 98 % auf Fernwärme und 2 % auf das Dampfgeschäft. In der Fernwärmeversorgung dominiert das Endkundengeschäft mit Haushalts- und Geschäftskunden. Den negativen Mengeneffekten aus dem milden Winterwetter standen Mengensteigerungen durch externes Wachstum im tschechischen Fernwärmemarkt gegenüber. Zudem beginnt sich die Umstellung im Stadtgebiet Kiel von Dampf auf Fernwärme auszuwirken. Im Dampfgeschäft war die Entwicklung geprägt durch die sukzessive Verlagerung von Geschäftskundenverträgen von der MVV Energie AG auf die MVV Umwelt GmbH (und damit auf das Umweltsegment). 57 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Geschäftssegmente Wärmeabsatz der MVV Energie Gruppe 1 in Mio kWh 2006 / 2007 2005 / 2006 % Vorjahr – 17 1 Ohne Wärmeabsatz aus Umwelt und Dienstleistungen Fernwärme Weiterverteiler 591 712 Geschäftskunden 1 511 1 595 –5 Privatkunden 2 935 3 405 – 14 5 037 5 712 – 12 Dampf Geschäftskunden 122 362 – 66 5 159 6 074 – 15 Wachstum im tschechischen Markt Im tschechischen Teilkonzern MVV Energie CZ s.r.o., Prag, stiegen die Absatzmengen um 12 % auf 0,8 Mrd kWh. Der Hauptgrund für die positive Entwicklung waren Absatzmengen aus neu konsolidierten Fernwärme-Beteiligungen. Diese neuen Mengen konnten die witterungsbedingten Einbußen überkompensieren. Im polnischen Teilkonzern MVV Polska Sp. z o.o., Warschau, hingegen gingen die Absatzmengen witterungsbedingt um 17 % auf 1,0 Mrd kWh zurück. Das Wärmeergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITDA) sank im Vergleich zum Vorjahr um 9 auf 72 Mio Euro und vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) um 9 auf 42 Mio Euro. Der Ergebnisrückgang resultierte zu einem großen Teil aus Margenrückgängen, die alle im Fernwärmegeschäft tätigen Gesellschaften aufgrund der witterungsbedingt verringerten Absatzmengen zu verzeichnen hatten. Darüber hinaus beeinflussten höhere Abschreibungen sowie anteilige Personalrückstellungen an den Standorten Kiel und Mannheim das Wärmeergebnis. Dem stand ein positiver Effekt aus dem Wegfall der anteiligen Impairment-Belastungen im Vorjahr gegenüber. Wärmeergebnis bleibt wichtige Ergebnisstütze Der Wärmeumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 4 Mio Euro (– 1%) auf 272 Mio Euro. Ein Teil der witterungsbedingten Umsatzeinbußen konnte durch externes Wachstum im tschechischen Teilkonzern kompensiert werden. Vom Gesamtumsatz des Wärmesegments stammen 38 % (102 Mio Euro) aus dem Auslandsgeschäft. Im tschechischen Teilkonzern stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 15 auf 62 Mio Euro; im polnischen Teilkonzern hingegen ging der Umsatz um 7 auf 40 Mio Euro zurück. 58 Vom Segment-EBIT vor Konsolidierung entfielen 43 % auf die Muttergesellschaft MVV Energie AG und 44 % auf inländische Beteiligungen. Im tschechischen Teilkonzern konnten die mengenbedingten Margeneinbußen durch positive Erstkonsolidierungseffekte und Kosteneinsparungen nahezu wieder aufgefangen werden. Rund 59 % unseres Fernwärmeaufkommens stammen aus den Großkraftwerken Mannheim und Kiel, an denen die MVV Energie AG und die Stadtwerke Kiel AG mit Anteilen von 28 % beziehungsweise 50 % beteiligt sind. Die Fernwärmeerzeugung erfolgt im Ressourcen schonenden und Emissionen vermeidenden Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Segment Gas Umsatz Gas in Mio Euro 500 400 300 200 100 Beteiligungen MVV Energie AG 0 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 Privatkundenmarkt stützt das Erdgasgeschäft Die ungewöhnlich milden Witterungsbedingungen in der Heizperiode 2006/07 haben auch im Gassegment deutliche Spuren hinterlassen. Im Berichtsjahr gingen die segmentbezogenen Absatzmengen unserer Unternehmensgruppe (ohne die im Dienstleistungssegment ausgewiesenen Mengen aus ContractingGeschäften) im Vergleich zum Vorjahr um 21 % auf 9,0 Mrd kWh zurück. Das Gassegment ist mit einem Anteil am Konzernumsatz von 15 % unser zweitstärkstes Geschäftssegment. Der Anteil am operativen Gesamtergebnis der MVV Energie Gruppe vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) betrug 5 %. Der Umsatz nach Abzug der Erdgassteuer sank um 23 % auf 342 Mio Euro. Durch das milde Winterwetter hat sich der Erdgasabsatz zu Wärmezwecken bei allen im Gasgeschäft tätigen Gesellschaften deutlich vermindert. Vom gesamten Gasumsatz entfielen 49 % auf die MVV Energie AG und 51 % auf unsere Beteiligungen in Kiel, Offenbach, Ingolstadt, Solingen und Köthen. Den größten Anteil (47 %) des Gasumsatzes der Beteiligungsgesellschaften steuerte der Teilkonzern Kiel bei. Im Gasgeschäft entfielen 73 % unserer Absatzmengen auf Endkunden (Privatund Geschäftskunden). Der sich verstärkende Wettbewerb hat sich im Berichtsjahr bisher nur in geringem Maße auf unsere Kundenzahlen in diesem Segment ausgewirkt. Der Mengenrückgang der Gasabgabe bei den Privatkunden (– 22 %) war ausschließlich auf witterungsbedingte Ursachen zurückzuführen. Der Mengenrückgang bei den Geschäftskunden (– 10 %) ist geringer ausgefallen als im Privatkundengeschäft, da die Beteiligung Ingolstadt Zuwächse im Industriekundengeschäft aufwies. Im Weiterverteilergeschäft (Mengenanteil 27%) mussten unsere Gesellschaften zusätzlich zu den negativen Witterungseffekten zum Teil wettbewerbsbedingte Mengeneinbußen hinnehmen. Im Weiterverteilergeschäft belieferte unsere Unternehmensgruppe im Berichtsjahr neun andere Gasversorgungsunternehmen. 59 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Gasabsatz der MVV Energie Gruppe 1 in Mio kWh Geschäftssegmente 2006 / 2007 2005 / 2006 % Vorjahr Weiterverteiler (einschließlich Gasgroßhandel) 2 436 3 434 – 29 Geschäftskunden 3 102 3 438 – 10 Privatkunden 3 418 4 406 – 22 8 956 11 278 – 21 Ohne Gasabsatz aus Dienstleistungen Ergebniseinbußen durch milde Witterung Optimierung des Beschaffungsportfolios Die negativen Witterungseffekte beeinflussten auch die Ergebnisentwicklung. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITDA) ging gegenüber dem Vorjahr um 28 auf 25 Mio Euro zurück. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) sank im Vergleich zum Vorjahr um 20 auf 11 Mio Euro. Sein geringerer Rückgang im Vergleich zum EBITDA resultiert aus dem Wegfall der anteiligen Sonderbelastungen im Geschäftsjahr 2005/06 aus ImpairmentWertberichtigungen (8 Mio Euro). Unsere Tochtergesellschaft 24/7 Trading GmbH hat als einer der ersten Akteure den Börsenhandel für Erdgas an der Energiebörse EEX in Leipzig aufgenommen. Wir erwarten, dass sich mit zunehmender Liquidität im Börsenhandel ein transparenter Marktpreis bilden wird, der eine faire Grundlage für den Erdgashandel darstellt. Der starke Ergebnisrückgang beruht hauptsächlich auf mengenbedingten Margeneinbußen. Darüber hinaus hatten anteilige Belastungen durch Personalkostenrückstellungen und regulierungsbedingte Umsatzverluste einen negativen Einfluss. Unsere Gasbeschaffungspreise sind, wie auf dem deutschen Gasmarkt üblich, weitgehend an die Heizölpreise gekoppelt. Im September 2007 erreichte der Ölpreis weitere Rekordhöhen, wodurch sich einige unserer Gesellschaften zu Preisanpassungen im neuen Geschäftsjahr 2007/08 gezwungen sahen. Da wir einen Teil der Mehrkosten intern auffangen können, sind wir in der Lage, unsere insgesamt moderate Preispolitik zu Gunsten unserer Kunden fortzusetzen. 60 1 Wir nutzen die Chancen auf dem deutschen Erdgasmarkt. Einige unserer Gesellschaften haben bereits neue und mit mehr Flexibilität ausgestattete Gasbezugsverträge mit jeweils verschiedenen Lieferanten abgeschlossen. Derzeit prüfen wir die Möglichkeit einer gemeinsamen Erdgasbeschaffung durch alle Gesellschaften unseres Stadtwerke-Netzwerks. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Segment Wasser Umsatz Wasser in Mio Euro 120 100 80 60 40 20 Beteiligungen MVV Energie AG 0 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 Im Wassergeschäft hängt die Absatz- und Umsatzentwicklung in starkem Maße von den Witterungsbedingungen der Sommermonate ab. Der Sommer 2007 war vor allem in den verbrauchsstarken Monaten Juni und Juli von häufigen Niederschlägen gekennzeichnet, wohingegen der Sommer 2006 von einer lang anhaltenden Schönwetterperiode geprägt war. verteilergeschäft. Hier versorgt die MVV Energie Gruppe derzeit zehn andere Wasserversorgungsunternehmen. Als Folge dieser gegensätzlichen Witterungsverläufe ist der Wasserabsatz unserer Unternehmensgruppe im Vergleich zum Vorjahr um 3% auf rund 55 Mio m3 gesunken. Der größte Teil des Mengenrückgangs war im 4. Quartal 2006/07 (Juli bis September 2007) zu verzeichnen. Der Umsatz des Wassersegments verringerte sich in erster Linie mengenbedingt um 3% auf 104 Mio Euro. Vom Segmentumsatz entfielen 48% auf die Muttergesellschaft MVV Energie AG und 52 % auf unsere Stadtwerke-Beteiligungen Kiel, Offenbach und Solingen. Der Teilkonzern Kiel ist die umsatzstärkste Beteiligungsgesellschaft im Wassersegment. Die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) hat ihre Trinkwasserpreise zum 1. Juli 2007 gesenkt und damit ihre Kunden an den erzielten Effizienzsteigerungen beteiligt. Der Umsatz des Wassersegments entsprach 5 % des Gesamtumsatzes der MVV Energie Gruppe. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) machte im Berichtsjahr 9 % des Konzern-EBIT der MVV Energie Gruppe aus. Hoher Anteil an Privatkunden Rund 90 % unserer Wasserabgabe gehen direkt an Endkunden in 30 Städten und Gemeinden, wobei auf das Privatkundengeschäft 82 % der gesamten Wasserabgabe entfällt. Rund 10 % des Wasserabsatzes betrifft das Weiter- Rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITDA) des Segments Wasser verringerte sich von 33 auf 30 Mio Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) ging im Vergleich zum Vorjahr um 2 auf 19 Mio Euro zurück. Dieser Ergebnisrückgang resultierte zum einen aus den Kostenstrukturen, die 61 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Geschäftssegmente Wasserabsatz der MVV Energie Gruppe 1 in Mio m3 2006 / 2007 2005 / 2006 % Vorjahr Weiterverteiler 5,4 5,5 –2 Geschäftskunden 4,3 4,4 –2 Privatkunden 45,1 46,8 –4 54,8 56,7 –3 1 Ohne Wasserabsatz aus Dienstleistungen Segment Dienstleistungen im Wassergeschäft bei allen Gesellschaften durch einen hohen Fixkostenanteil geprägt sind. Zum andern haben sich Sonderbelastungen aus anteiligen Personalkostenrückstellungen an den Standorten Kiel und Mannheim sowie Preissenkungen bei unserer Beteiligung Offenbach ausgewirkt. Im Segment Dienstleistungen erzielten wir im Berichtsjahr beachtliche Fortschritte. Das Dienstleistungssegment der MVV Energie Gruppe umfasst zum einen die Aktivitäten des Teilkonzerns MVV Energiedienstleistungen GmbH sowie das Dienstleistungsgeschäft der Stadtwerke-Beteiligungen in Kiel, Offenbach, Ingolstadt und Köthen. Hohe Trinkwasserqualität Energiedienstleistungen auf Wachstumskurs Die im Wassergeschäft tätigen Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe gewährleisten in ihren jeweiligen Versorgungsgebieten einen hohen Qualitätsstandard für Trinkwasser und eine große Versorgungssicherheit. Wir gewinnen das an unsere Kunden gelieferte Wasser überwiegend in eigenen Wasserwerken. Unsere Gewinnungs-, Aufbereitungs- und Verteileranlagen verfügen über einen sehr hohen technischen Standard. In technisch ausgereiften Anlagen findet eine sorgfältige Aufbereitung statt, damit das Wasser frisch und schadstofffrei zu den Kunden gelangt. Durch ein weit reichendes Gütemessnetz und eigene Wasserlabore wird unsere Unternehmensgruppe den hohen Anforderungen an die Wasserqualität gerecht. Die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser ist durch die vorhandenen Wasserressourcen und Wasserrechte sowie eine gute und nachhaltige Bewirtschaftung durch unsere Gesellschaften langfristig gesichert. 62 Unsere Strategie im Energiedienstleistungsgeschäft, den Kunden mit effizienten Konzepten ganzheitlich und nachhaltig zu entlasten, wurde vom Markt sehr gut aufgenommen. Der Klimaschutz und die damit verbundene stärkere Nutzung regenerativer Energien sowie energieeffizienter Technologien und Verfahren gewinnen in unserem Dienstleistungsgeschäft ständig an Bedeutung. Durch die erfolgreiche Akquisition neuer Gesellschaften haben wir unsere Marktposition deutlich verbessert und wichtige Weichen für nachhaltiges profitables Wachstum gestellt. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Contracting: Energie- und Wasserabsatz der MVV Energie Gruppe 2006 / 2007 2005 / 2006 % Vorjahr Stromabsatz in Mio kWh 358 159 + 125 Heizwasserabsatz in Mio kWh 295 165 + 79 Dampfabsatz in Mio kWh 417 271 + 54 Gasabsatz in Mio kWh 500 235 + 113 Wasserabsatz in Mio m 3 1,3 1,2 +8 Starkes Umsatz- und Ergebniswachstum Markterfolge in allen Zielgruppenfeldern Im Dienstleistungssegment haben sich im Berichtsjahr unsere hohen Umsatzund Ergebniserwartungen erfüllt. Der Segmentumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 114 auf 263 Mio Euro (+ 77 %). Das operative Segmentergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von 12 auf 19 Mio Euro. Im Bereich Kommunale Lösungen und Immobilen Versorgung haben wir im Berichtsjahr 94 neue Aufträge mit einem Umsatzvolumen von 26 Mio Euro akquiriert. Auf großes deutschlandweites Marktinteresse stoßen unsere energieeffizienten Contracting-Modelle und Biomasseprojekte. Die für die Stadt Weinheim gebaute Geothermie-Anlage fördert aus 1150 Metern Tiefe 65 Grad warmes Wasser und erzeugt mit einer thermischen Leistung von 2,4 MW insgesamt 8 000 MWh Nutzwärme pro Jahr. Damit wird ein nahegelegenes Erlebnisbad in den kommenden 15 Jahren mit regenerativ erzeugter Wärme versorgt. Auch bei den Dienstleistungen rund um kommunale Entwicklung und Planung haben wir zahlreiche Baulanderschließungsaufträge erhalten. Der bedeutendste Auftrag ist die Projektsteuerung für das Naherholungsgebiet „Blaue Adria“, mit 130 Hektar eines der größten Erschließungsgebiete in Rheinland-Pfalz. Die deutlichen Umsatz- und Ergebnisverbesserungen sind hauptsächlich auf externes Wachstum zurückzuführen, insbesondere auf die erfolgreiche Integration der erstmals voll konsolidierten Gesellschaften Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS), MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin, und der Consulting-Tochter DECON GmbH. Im Berichtsjahr besonders erfolgreich waren wir im Zielgruppenfeld Immobilien Versorgung. Die MVV Energiedienstleistungen GmbH hat im Februar 2007 51% der Kommanditanteile an der WGB Wärme GmbH & Co. KG Berlin und 51% der Geschäftsanteile an deren Komplementärin, der WGB Wärme Beteiligung GmbH, Berlin, erworben. Über die neu firmierte MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG bietet die MVV Energie Gruppe der Immobilienwirtschaft neue Lösungen für die Betreuung der technischen 63 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Geschäftssegmente Umsatz Dienstleistungen der MVV Energie Gruppe nach Zielgruppenfeldern in Mio Euro 2006 / 2007 2005 / 2006 % Vorjahr Kommunale Lösungen und Immobilien Versorgung 83 58 + 43 Industrial Solutions 96 46 + 108 Consulting 27 17 + 59 2 3 – 33 208 124 + 68 Energiedienstleistungen Stadtwerke-Beteiligungen 55 24 + 129 Energiedienstleistungen 263 148 + 78 Sonstige Dienstleistungen/ Konsolidierung — 1 – 100 263 149 + 77 Bahnstrom/Business Services MVV Energiedienstleistungen Gebäudeausstattung, die Wärmeversorgung, das Zählermanagement und die Betriebskostenabrechnung für große Wohnungsbestände an. Inzwischen hat unsere Unternehmensgruppe mit mehr als 70 000 versorgten Wohneinheiten in Berlin und Brandenburg die Marktführerschaft im regionalen WärmeContracting übernommen. Das erfolgreiche Konzept soll auch bundesweit ausgebaut werden. In Bonn und Mannheim konnten bereits Rahmenverträge mit Immobilienverwaltungsgesellschaften zur künftigen Wärmeversorgung von insgesamt rund 150 Objekten mit einer Wohnfläche von zusammen 470 000 Quadratmetern geschlossen werden. 64 Die erfolgreiche Entwicklung des Bereichs Immobilien Versorgung ist auch auf die verstärkten Vertriebsaktivitäten der Tochter e:duo GmbH, Essen, zurückzuführen. Diese Gesellschaft ist aus der Kooperation mit der ista Deutschland GmbH entstanden, der Tochter des weltweit führenden Unternehmens für die verbrauchsgerechte Abrechnung von Energie und Wasser. Im Zielgruppenfeld Industrial Solutions war die Umsatz- und Ergebnisentwicklung in starkem Maße durch die erfolgreiche Integration der zum 1. Oktober 2006 erworbenen Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS) geprägt. In Gersthofen bauen wir zurzeit ein Ersatzbrennstoff-Kraftwerk, das den dortigen Industriepark mit zwölf Unternehmen und etwa 1 600 Beschäftigten mit Wärme versorgen wird. Wir sehen die Nutzung von Ersatzbrennstoffen zur dezentralen Energieversorgung von großen Industriestandorten als eine geeignete und vom Markt zunehmend geforderte Alternative zu den Energieträgern Kohle, Öl und Erdgas. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Umsatz Dienstleistungen in Mio Euro 280 240 200 160 120 80 40 Beteiligungen MVV Energie AG 0 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 Auch im Zielgruppenfeld Consulting verläuft das Geschäft erfolgreich. Das hohe Umsatzniveau des Vorjahres konnte nochmals gesteigert werden. Die einzelnen Gesellschaften der MVV Consulting Gruppe haben ihre gute Marktstellung national und international weiter ausgebaut. Unser Tochterunternehmen BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH hat im Berichtsjahr mehrere namhafte Großkunden gewonnen und somit seine Marktführerschaft im Bereich Energieberatung und -optimierung in Deutschland weiter gestärkt. So unterstützt die MVV Consulting GmbH seit Mai 2007 fünf zentralasiatische Staaten im Auftrag der Europäischen Union bei der Entwicklung einer aufeinander abgestimmten nationalen Energiepolitik (Auftragsvolumen 2 Mio Euro). Die DECON Deutsche Energie-Consult Ingenieurgesellschaft mbH erhielt einen Beratungsauftrag für ein groß angelegtes Modernisierungsprogramm des Energieversorgers AES SONEL in Kamerun (Auftragsvolumen rund 3,5 Mio Euro). Parallel dazu hat die DECON begonnen, sich die Erfolg versprechende Marktregion Naher Osten zu erschließen und hierfür in Abu Dhabi eine Niederlassung mit acht Mitarbeitern eröffnet. Der Umsatz aus dem Dienstleistungsgeschäft der Stadtwerke-Beteiligungen stieg im Vergleich zum Vorjahr von 24 auf 55 Mio Euro. Die Zunahme stammt überwiegend von den im Dienstleistungsgeschäft der Beteiligungen in Offenbach und Kiel ausgewiesenen Shared-Services-Gesellschaften 24/7 United Billing GmbH, Offenbach, und 24/7 Metering GmbH, Offenbach, beziehungsweise der 24/7 IT-Services GmbH, Kiel, die vor ihrer Gründung Bestandteile der Kerngeschäftssegmente der jeweiligen Stadtwerke waren. 65 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Geschäftssegmente Segment Umwelt Das Geschäftssegment Umwelt umfasst die Bereiche thermische Restmüllsowie Biomasseverwertung. Unter teilweiser Ausnutzung der Kraft-WärmeKopplung setzen wir die in den Abfällen vorhandenen stofflichen und energetischen Potenziale nachhaltig und effizient ein und leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Unsere drei Müllverbrennungsanlagen und drei Biomassekraftwerke bewirken eine CO2-Vermeidung von rund 380 000 Tonnen pro Jahr verglichen mit der Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken. Weitere kleinere dezentrale Energieerzeugungsanlagen im Rahmen von Contracting-Konzepten sind dem Dienstleistungssegment zugeordnet. Mit unseren regenerativen und umweltschonenden Energieerzeugungsanlagen sind wir für die Anforderungen, die sich aus den Klimaschutzbemühungen der Bundesregierung ergeben, sehr gut positioniert. Hinzu kommt eine Verbrennungskapazität von rund 0,4 Mio Tonnen pro Jahr für die Gebrauchtholzverwertung zur Stromerzeugung gemäß dem ErneuerbareEnergien-Gesetz in den drei Biomassekraftwerken Mannheim, Königs Wusterhausen bei Berlin und Flörsheim-Wicker bei Wiesbaden. Zur Versorgung der Kraftwerke arbeiten wir mit leistungsstarken Partnern der Entsorgungsbranche zusammen, die teilweise Auslastungsgarantien übernommen haben. Daneben stellen wir insbesondere am Standort Königs Wusterhausen durch ein eigenes aktives Stoffstrommanagement eine Versorgung zu marktgängigen Preisen sicher. Am Standort Mannheim wurde mit dem Bau des Müllkessels 6 begonnen, der ab Ende 2009 ältere Kapazitäten ersetzen wird. Damit wird sich am Standort Mannheim die Energie- und Kosteneffizienz nochmals deutlich verbessern. Erfolgreiches Stoffstrommanagement Bau der Linie II in Leuna in Rekordzeit Am Standort Leuna ging im Sommer 2007 die zweite Verbrennungslinie in Betrieb. Mit einer Bauzeit von 19 Monaten haben wir neue Maßstäbe für die Abwicklungszeit eines solch komplexen Projekts gesetzt. Auch der Anlauf verlief weitgehend problemlos, so dass im Berichtsjahr bereits 78 000 Tonnen durchgesetzt werden konnten. Unsere thermischen Müllverbrennungsanlagen an den Standorten Mannheim, Offenbach und Leuna verfügen nach Inbetriebnahme der zweiten Verbrennungslinie in Leuna nun über eine Verbrennungskapazität von rund 1,2 Mio Tonnen pro Jahr. Diese Müllverbrennungsanlagen entsorgen derzeit in fünf Bundesländern den Restmüll von 25 Kommunen und Landkreisen mit gut 4,3 Mio Einwohnern. Darüber hinaus ist die MVV Umwelt GmbH ein verlässlicher Entsorgungspartner für rund 400 Kunden aus Industrie und Gewerbe. 66 Die Verbrennungskapazitäten unserer thermischen Restmüllverwertungsanlagen und Biomassekraftwerke waren dank des erfolgreichen Stoffstrommanagements im Berichtsjahr wiederum voll ausgelastet. Dabei konnten kurzfristig realisierte Kapazitätssteigerungen am Standort Mannheim ebenso abgedeckt werden wie die vorgezogene Betriebsaufnahme der TREA Linie II und die Mengensteigerung in Offenbach. Am Standort Mannheim wurde die Biomasse Handelsgesellschaft (BHG) im Mai 2007 vollständig übernommen. Eine Beteiligung an ihr bestand bereits seit 2002. Mit der im Entsorgungsmarkt etablierten BHG haben wir in unserer Wertschöpfungskette weiteren Handlungsspielraum erhalten. Die Kapazität der eigenen Sortier- und Aufbereitungsanlagen hat sich damit auf 270 000 Tonnen pro Jahr erhöht. Nach der Erweiterung der Umschlagskapazität unseres Bahnterminals im MHKW Mannheim wurde die Logistik weiterer Müllmengen vom bisherigen Straßen- auf Bahntransport umgestellt. Damit werden an diesem Standort etwa 25 % der kommunalen Mengen ökologisch sinnvoller angeliefert und gleichzeitig die Verkehrssituation der Region entlastet. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Energieabsatz Umwelt Umsatz Umwelt der MVV Energie Gruppe sowie Verbrennungsleistung in Mio Euro 2006 / 2007 2005 / 2006 % Vorjahr Stromabsatz (einschließlich Weiterverteiler) in Mio kWh 372 380 –2 Dampfabsatz in Mio kWh 394 833 – 53 1 409 1 229 + 15 Angelieferte brennbare Abfälle in 1000 t Konzernabschluss 200 180 160 140 120 100 80 Umsatz 60 Der Segmentumsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 9 auf 184 Mio Euro zurück (– 5%). Die Hauptursachen für den Rückgang waren geringere Umsätze am Standort Mannheim. Hier haben sich insbesondere der Wegfall eines Dampflieferungsvertrags mit einem großen Industriekunden und Preissenkungen in den neuen Müllverbrennungsverträgen ausgewirkt. Letztere wurden im Zuge struktureller Anpassungen an die Marktentwicklung mit den im Zweckverband Abfallwirtschaft Rhein-Neckar GmbH (ZARN) zusammengeschlossenen Gebietskörperschaften bis 2012 vereinbart. Vom gesamten Segmentumsatz entfallen 151 Mio Euro (82 %) auf das Müllgeschäft, 5 Mio Euro (3 %) auf Strom- und Dampflieferungen aus Müllverbrennungsanlagen und 28 Mio Euro (15 %) auf die dezentrale Stromerzeugung in Biomassekraftwerken. 40 20 0 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 Beteiligungen MVV Energie AG Verbessertes operatives Ergebnis EBIT Das operative Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) stieg im Vergleich zum Vorjahr von 68 auf 71 Mio Euro. Die Verbesserung resultierte zu einem großen Teil aus vermehrten Müllanlieferungen an den Standorten Mannheim und Offenbach sowie einem erstmaligen Ergebnisbeitrag aus der zweiten Müllverbrennungsanlage in Leuna. Im Müllheizkraftwerk der Energieversorgung Offenbach (EVO) wurden rund 240 000 Tonnen anstatt wie geplant 225 000 Tonnen verbrannt. Darüber hinaus haben sich Kosteneinsparungen durch effiziente Prozessorganisation und ein erfolgreiches Abfall- und Energiemanagement sowie geringere Abschreibungen positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Das Umweltsegment ist mit einem Anteil von 33% (Vorjahr 34%) am gesamten EBIT der MVV Energie Gruppe eine wichtige Ergebnisstütze unserer Unternehmensgruppe. Der Segmentumsatz entspricht 8 % des Gesamtumsatzes der MVV Energie Gruppe. 67 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Mit 19 Jahren holte sie bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Gold im Vierer-Kajak und Silber im Zweier-Kajak, beide Medaillen über 500 Meter. 2005 und 2007 wurde sie jeweils Weltmeisterin im Vierer-Kajak über 200 und 500 Meter. Die vierfache Europameisterin Carolin Leonhardt steht für Erfolg. Die Top-Kanutin des WSV Mannheim-Sandhofen hat nun die Olympischen Spiele 2008 in Peking fest im Blick. Wir erleichtern ihr den Weg nach China. Dank MVV Energie kann sich Carolin Leonhardt voll und ganz auf ihr sportliches Ziel konzentrieren. 68 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Konzernabschluss 69 Bilanz 70 Gewinn- und Verlustrechnung 71 Eigenkapitalveränderungsrechnung 72 Segmentberichterstattung 74 Kapitalflussrechnung 76 Erläuterungen zum Konzernabschluss 2006/2007 123 Organe der Gesellschaft 129 Bestätigungsvermerk 130 Mehrjahresübersicht Termine Impressum e = Erfolg Erfolg zu haben ist großartig. Die Erfolge aber, die wir gemeinsam auf der Basis vertrauensvoller und offener Zusammenarbeit erzielt haben, bedeuten uns am meisten. Im Berichtsjahr haben wir in Leuna unsere besondere Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt und konnten nach nur 19 Monaten Bauzeit – drei Monate früher als geplant – die zweite Linie unserer Restmüllverwertungsanlage in Betrieb nehmen. ssulhcsban reznoK etnemgesstfähcseG thcirebegaln reznoK eränoitkA eresnu nA ssulhcsban reznoK znaliB 96 gnunhcertsulreV dnu -nniweG 07 gnunhcersgnurednärevlatipaknegiE 17 gnuttatsrethcirebtnemgeS 27 gnunhcerssulflatipaK 47 7002 / 6002 ssulhcsbanreznoK muz negnuretuälrE 67 tfahcslleseG red enagrO 321 kremrevsgnugitätseB 921 thcisrebüserhajrheM 031 enimreT musserpmI glofrE = e reneffo dnu rellovsneuartrev sisaB red fua masniemeg riw eid ,reba eglofrE eiD .gitraßorg tsi nebah uz glofrE erednoseb eresnu anueL ni riw nebah rhajsthcireB mI .netsiem ma snu netuedeb ,nebah tleizre tiebranemmasuZ sla rehürf etanoM ierd – tiezuaB netanoM 91 run hcan netnnok dnu tlletseg sieweB retnu tiekgihäfsgnutsieL .nemhen beirteB ni egalnasgnutrewrevllümtseR reresnu einiL etiewz eid – tnalpeg An unsere Aktionäre Bilanz zum 30. 9. 2007 Konzernlagebericht Geschäftssegmente Bilanz der MVV Energie Gruppe in Tsd Euro Konzernabschluss 30. 9. 2007 30. 9. 2006 Erläuterungen Aktiva Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien At-equity bilanzierte Beteiligungen Übrige Finanzanlagen Sonstige Forderungen und Vermögenswerte Aktive latente Steuern 325 077 308 760 1 1 935 903 1 870 793 2 6 853 5 654 3 — 15 433 4 165 883 134 450 5 42 784 7 336 6 2 529 18 948 20 2 479 029 2 361 374 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte 53 758 49 142 8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 429 604 370 156 9 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 155 817 228 755 6 45 400 24 073 7 Steuerforderungen Wertpapiere 529 — Flüssige Mittel 99 583 119 368 10 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 13 839 — 11 798 530 791 494 3 277 559 3 152 868 142 764 142 764 Passiva Eigenkapital Grundkapital 12 Kapitalrücklage 255 523 255 523 Gewinnrücklagen 236 604 236 537 Bilanzgewinn 163 450 97 240 Kapital der MVV Energie Gruppe 798 341 732 064 Anteile anderer Gesellschafter 115 361 104 912 913 702 836 976 Langfristige Schulden Rückstellungen 131 232 118 729 13, 14, 15 Finanzschulden 1 044 781 1 014 113 16 42 164 29 125 17 159 015 203 572 20 1 377 192 1 365 539 206 992 159 991 40 049 49 032 13 Andere Verbindlichkeiten Latente Steuerverbindlichkeiten Kurzfristige Schulden Sonstige Rückstellungen 1 13, 15 Im Vorjahr unter den sonstigen Steuerrückstellungen 1 Rückstellungen ausgewiesen Finanzschulden 368 332 417 400 16 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 203 737 139 139 18 Andere Verbindlichkeiten 143 927 169 749 17 23 628 15 042 19 Steuerverbindlichkeiten 986 665 950 353 3 277 559 3 152 868 69 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Gewinn- und Verlustrechnung vom 1.10. 2006 bis zum 30. 9. 2007 Gewinn- und Verlustrechnung 2006 / 2007 2005 / 2006 2 405 219 2 276 121 Erläuterungen der MVV Energie Gruppe in Tsd Euro Umsatzerlöse Abzüglich Strom- und Erdgassteuer 1 Umsatzerlöse nach Strom- und Erdgassteuer Bestandsveränderungen 1 Aktivierte Eigenleistungen 1 2 170 238 – 7 568 – 3 850 23 15 162 30 389 24 84 363 25 Materialaufwand 1 1 500 776 1 434 289 26 Personalaufwand 303 259 280 132 27 Sonstige betriebliche Aufwendungen 1 272 605 204 511 28 Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen – 1 594 – 6 812 29 Sonstiges Beteiligungsergebnis 15 207 14 870 30 EBITDA 359 147 370 266 Abschreibungen 143 546 147 406 EBITA 215 601 222 860 Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwerte 1 EBIT Finanzerträge Finanzaufwendungen EBT Ertragsteuern Jahresüberschuss Anteile anderer Gesellschafter Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG (Jahresüberschuss nach Fremdanteilen) Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in Euro Veränderungen des Vorjahresausweises werden unter „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ erläutert 70 105 883 2 259 258 155 322 Sonstige betriebliche Erträge 1 1 145 961 542 21 901 215 059 200 959 31 32 6 898 3 997 33 83 282 76 984 34 138 675 127 972 12 441 64 372 126 234 63 600 35 17 005 13 590 109 229 50 010 36 1,96 0,91 36 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Eigenkapitalveränderungsrechnung Gewinnrücklagen Eigenkapitalveränderungsrechnung Grundkapital der MVV Energie AG Kapitalrücklage der MVV Energie AG Gesetzliche und andere Gewinnrücklagen / Konsolidierung Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung in Tsd Euro Stand zum 1.10. 2005 Marktbewertung von Finanzinstrumenten Bilanzgewinn Kapital der MVV Energie Gruppe Anteile anderer Gesellschafter Gesamt 737 036 129 802 178 293 237 215 8 367 111 78 204 631 992 105 044 Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis — — — 997 611 — 1 608 1 302 2 910 Jahresüberschuss — — — — — 50 010 50 010 13 590 63 600 — — — 997 611 50 010 51 618 14 892 66 510 Gewinnausschüttung — — — — — – 41 779 – 41 779 – 15 537 – 57 316 12 962 77 230 — — — — 90 192 — 90 192 Veränderung Gewinnrücklagen — — – 10 805 — — 10 805 — — — Veränderung Konsolidierungskreis — — 41 — — — 41 513 554 142 764 255 523 226 451 9 364 722 97 240 732 064 104 912 836 976 Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis — — — 3 806 2 765 — 6 571 996 7 567 Jahresüberschuss — — — — — 109 229 109 229 17 005 126 234 — — — 3 806 2 765 109 229 115 800 18 001 133 801 – 56 326 Kapitalerhöhung Stand zum 30. 9. 2006 Gewinnausschüttung — — — — — – 44 614 – 44 614 – 11 712 Veränderung Gewinnrücklagen — — – 1 595 — — 1 595 — — — Veränderung Konsolidierungskreis — — – 4 909 — — — – 4 909 4 160 – 749 142 764 255 523 219 947 13 170 3 487 163 450 798 341 115 361 913 702 Stand zum 30. 9. 2007 71 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Segmentberichterstattung Gewinn- und Verlustrechnung nach Segmenten in Tsd Euro Strom Innenumsatz Planmäßige Außerplanmäßige ohne Energiesteuern Abschreibungen Abschreibungen 2006 / 2007 2005 / 2006 2006 / 2007 2005 / 2006 2006 / 2007 2005 / 2006 2006 / 2007 2005 / 2006 15 242 1 078 886 966 243 25 869 33 314 23 614 16 861 — Wärme 272 063 276 533 29 063 28 846 29 364 25 413 542 4 323 Gas 341 795 447 264 29 431 24 296 14 245 11 245 — 11 037 Wasser 103 667 106 816 3 533 6 920 10 721 10 487 — 1 638 Dienstleistungen 262 956 148 783 71 683 41 449 10 433 5 862 250 1 214 Umwelt 184 276 192 934 31 039 33 149 33 642 38 265 — 1 185 15 615 31 665 – 190 618 – 167 974 21 277 25 297 — 8 671 2 259 258 2 170 238 — — 143 296 133 430 792 43 310 Sonstiges/Konsolidierung MVV Energie Gruppe Bilanz nach Segmenten Investitionen Vermögen Schulden Weitere Erläuterungen zur 30. 9. 2007 30. 9. 2006 30. 9. 2007 30. 9. 2006 30. 9. 2007 30. 9. 2006 Strom 22 087 18 374 859 810 845 404 143 323 130 858 Wärme 27 933 19 071 562 511 505 438 93 081 66 278 Gas 18 943 22 379 330 750 318 066 48 478 41 488 Wasser 11 526 11 667 281 693 273 037 39 218 34 571 Dienstleistungen 29 767 18 254 285 378 158 808 78 514 37 454 Umwelt 33 713 80 667 473 720 467 900 88 325 96 422 Sonstiges/Konsolidierung 20 402 19 560 293 084 394 475 249 629 215 426 in Tsd Euro Nicht zugeordnet (Bilanz) MVV Energie Gruppe 72 Außenumsatz ohne Energiesteuern 1 — — 190 613 189 740 1 623 289 1 693 395 1 64 371 1 89 972 3 277 559 3 152 868 2 363 857 2 315 892 Segmentberichterstattung unter Textziffer 38 An unsere Aktionäre EBIT Konzernlagebericht Nicht zahlungswirksame Aufwendungen 2006 / 2007 2005 / 2006 53 698 41 869 Geschäftssegmente 1 Konzernabschluss Veränderungen des Vorjahresausweises werden unter „Änderungen der Bilanzierungs- und 2006 / 2007 2005 / 2006 19 946 6 657 7 659 51 171 2 683 1 981 10 928 30 723 2 076 3 219 19 001 20 943 637 765 19 115 11 690 3 503 1 074 71 257 68 564 1 992 1 382 – 809 – 2 078 16 230 11 288 215 059 200 959 33 778 27 368 Bewertungsmethoden“ erläutert 73 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Kapitalflussrechnung Kapitalflussrechnung der MVV Energie Gruppe 2006 / 2007 2005 / 2006 in Tsd Euro Jahresüberschuss 126 234 63 600 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 144 088 178 583 Veränderung der langfristigen Rückstellungen Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen Cashflow nach DVFA /SG Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen Ergebnis aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 1 302 2 712 268 648 246 197 30 202 17 899 4 423 – 423 – 5 959 – 11 017 Veränderung der sonstigen Aktivposten – 2 185 – 200 138 Veränderung der sonstigen Passivposten – 11 618 85 279 Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 283 511 137 797 – 164 371 – 189 972 Ergebnis aus dem Abgang von Finanzanlagen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien (Free Cashflow) (119 140) (– 52 175) Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 13 649 12 434 Einzahlungen aus Zuschüssen 13 481 12 519 Einzahlungen aus dem Verkauf von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen 13 320 — 3 519 6 288 Einzahlungen aus dem Verkauf von übrigen Finanzanlagen Auszahlungen für den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen – 72 971 – 9 322 Auszahlungen für übrige Finanzanlagen – 17 379 – 19 312 – 210 752 – 187 365 Cashflow aus der Investitionstätigkeit Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten Auszahlungen für die Tilgung von Krediten Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 74 335 – 2 009 599 876 235 663 – 636 753 – 228 014 — 90 192 Dividendenzahlung – 56 326 – 57 316 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 93 203 40 525 – 9 043 Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands – 20 444 Weitere Erläuterungen Veränderung der flüssigen Mittel aus Währungsumrechnung 659 436 zur Kapitalflussrechnung Finanzmittelbestand zum 1.10. 2006 (bzw. 2005) 119 368 127 975 unter Textziffer 39 Finanzmittelbestand zum 30. 9. 2007 (bzw. 2006) 99 583 119 368 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Cashflow – aggregierte Darstellung Geschäftssegmente Konzernabschluss 2006 / 2007 2005/ 2006 Finanzmittelbestand zum 1. 10. 2006 (bzw. 2005) 119 368 127 975 Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 283 511 137 797 – 210 752 – 187 365 – 93 203 40 525 in Tsd Euro Cashflow aus der Investitionstätigkeit Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Veränderung der flüssigen Mittel aus Währungsumrechnung Finanzmittelbestand zum 30. 9. 2007 (bzw. 2006) 659 436 99 583 119 368 75 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss 2006 / 2007 der MVV Energie Gruppe Allgemeine Grundlagen Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe wurde in Übereinstimmung mit § 315a Abs. 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) und den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Die am 30. September 2007 verpflichtend anzuwendenden Standards des International Accounting Standards Board (IASB) und die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) finden vollumfänglich Anwendung. Der International Accounting Standards Board (IASB) und das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) haben einige Standards und Interpretationen geändert beziehungsweise neu verabschiedet, die im Geschäftsjahr 2006/07 erstmals verpflichtend anzuwenden sind. Die folgenden Standards und Interpretationen wurden in der MVV Energie Gruppe im Geschäftsjahr 2006/07 erstmals angewendet: Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses der MVV Energie AG aufgestellt und bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2006/07 (1. Oktober 2006 bis 30. September 2007). Die MVV Energie AG hat ihren rechtlichen Sitz in Mannheim, Deutschland. Die MVV Energie Gruppe betätigt sich als Energieverteiler und -dienstleister in den Bereichen Strom, Wärme, Gas, Wasser, Umwelt und Dienstleistungen. Im Umweltbereich liegt der Schwerpunkt auf der thermischen Restmüllverwertung. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit nicht anders dargestellt, in Tausend Euro (Tsd Euro) angegeben. Neben der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Segmentberichterstattung sowie die Kapitalflussrechnung gesondert dargestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert aufgeführt und erläutert. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden vom Vorstand aufgestellt und am 27. November 2007 zur Feststellung und Veröffentlichung an den Aufsichtsrat freigegeben. Anschließend wurden sie dem Aufsichtsrat zur Prüfung vorgelegt. 76 IAS 19: Änderung (2004) „Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, Gruppenpläne und Angaben“ IAS 21: Änderung (2005) „Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb“ IAS 39: Änderung (2005) „Fair Value Option“, „Cash Flow Hedge – Bilanzierung erwarteter konzerninterner Transaktionen“ und „Bilanzierung von Finanzgarantien“ IFRS 6: Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen IFRIC 4: Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält IFRIC 5: Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung, Wiederherstellung und Umweltsanierung IFRIC 6: Verbindlichkeiten, die sich aus einer Teilnahme an einem spezifischen Markt ergeben – Elektro- und Elektronik-Altgeräte IFRIC 7: Anwendung des Anpassungsansatzes unter IAS 29 „Rechnungslegung in Hochinflationsländern” IFRIC 8: Anwendungsbereich von IFRS 2 IFRIC 9: Neubeurteilung eingebetteter Derivate Aus der erstmaligen Anwendung dieser Neuerungen ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen. Die gemäß IAS 39 (2004) bilanzierten Energiehandelsgeschäfte werden ab diesem Geschäftsjahr erstmals fristenkongruent in lang- und kurzfristig aufgeteilt. Eine Anpassung der Vorjahreswerte erfolgte aufgrund der vorhandenen Datenlage nicht. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Auswirkungen von neuen, noch nicht anzuwendenden Rechnungslegungsstandards Zum Zwecke der Transparenzerhöhung wurden die Vorjahreszahlen in der Gewinn- und Verlustrechnung wie folgt angepasst: Die in den FirmenwertAbschreibungen enthaltene Auflösung eines Badwill (299 Tsd Euro) wurde im Berichtsjahr für den Vergleichszeitraum in den sonstigen betrieblichen Erträgen abgebildet. Erstmals im Geschäftsjahr 2006/07 wurden die aktivierten Eigenleistungen und die Bestandsveränderungen getrennt ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Schließlich wurden im Vergleich zum veröffentlichten Vorjahr die Strom- und Erdgassteuer offen im Bericht ausgewiesen. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. Die im Vorjahr in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltene Position „Aufwand aus nach IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäften zur Lastganganpassung“ wurde in den Materialaufwand umgegliedert. Dies wurde aufgrund einer genaueren Zuordnung zwischen Handelsgeschäften und Liefergeschäften erforderlich. Die Aufwendungen für Netznutzungsentgelte wurden innerhalb des Materialaufwands von den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen in die bezogenen Leistungen umgegliedert. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. Der IASB und das IFRIC haben die nachfolgend aufgeführten Standards und Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr 2006/07 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren und auch nicht freiwillig vorzeitig angewendet worden sind: IAS 1: Änderung 2005 und 2007„Darstellung des Abschlusses“ IAS 23: Änderung 2007 „Aktivierung von Fremdkapitalkosten“ IFRS 7: Finanzinstrumente: Angaben IFRS 8: Operative Segmente IFRIC 10: Zwischenberichterstattung und Wertminderung IFRIC 11: IFRS 2 Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen IFRIC 12: Dienstleistungskonzessionen IFRIC 13: Kundenbonusprogramme IFRIC 14: IAS 19 – Begrenzung des Ansatzes von Vermögenswerten, Verpflichtung zu Mindestbeitragszahlungen und ihr Zusammenspiel IFRIC 10 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 11. November 2006 beginnen. Die Änderungen des IAS 1 (2005) sowie IFRS 7 sind erstmals für das am oder nach dem 1. Januar 2007 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden. IFRIC 11 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. März 2007 beginnen. IFRIC 12, IFRIC 13 und IFRIC 14 sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2008 beginnen. Die Änderungen IAS 23 (2007) sowie IFRS 8 sind erstmals für das am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden. IFRS 7 wird im Abschluss der MVV Energie AG zu erweiterten Angaben über Art und Ausmaß der Risiken aus Finanzinstrumenten führen. IFRIC 12 kann sich möglicherweise auf die bilanzielle Behandlung von kommunalen Dienstleistungskonzessionen und den zugehörigen Sachanlagen auswirken. Eine abschließende Beurteilung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Die erstmalige Anwendung der übrigen Vorschriften wird – abgesehen von der geforderten Ausweitung der Erläuterungen zum Konzernabschluss – voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe haben. 77 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises In den Konzernabschluss 2006/07 der MVV Energie Gruppe sind neben der MVV Energie AG 52 in- und ausländische Tochterunternehmen (Vorjahr 42), bei denen die MVV Energie AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt, voll konsolidiert. Das hierfür maßgebliche ControlKonzept setzt bei Vollkonsolidierung einen beherrschenden Einfluss der Muttergesellschaft voraus, der in allen Fällen der Vollkonsolidierung gegeben ist. In der Berichtsperiode wurden die folgenden Gesellschaften erstmals im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen: 24/7 Metering GmbH, Offenbach am Main 24/7 Netze GmbH, Mannheim DECON Deutsche Energie-Consult Ingenieurgesellschaft mbH, Bad Homburg v. d. Höhe ENERGIE Holding a.s., Praha, Tschechische Republik Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG, Gersthofen MVV Energiedienstleistungen GmbH & Co. KG IK Korbach, Korbach MVV Energiedienstleistungen GmbH IS Südwest, Mannheim MVV Energiedienstleistungen GmbH Südwest, Mannheim MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin POWGEN a.s., Praha, Tschechische Republik Teplárna Liberec a.s., Liberec, Tschechische Republik Die erstmalige Einbeziehung dieser Gesellschaften in den Konzernabschluss führte zu keinen wesentlichen Änderungen in der Kapitalflussrechnung und neben der Erfassung eines negativen Unterschiedsbetrags zu keinen nennenswerten Ergebniseffekten innerhalb des Konzerns. Bei den genannten Gesellschaften handelt es sich mit Ausnahme der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG, der Teplárna Liberec a.s. und der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG im Wesentlichen um Neugründungen und bisher nicht operativ tätige Gesellschaften. Die Kaufpreise wurden ausschließlich durch die Hingabe von Barmitteln beglichen. Die MVV Energie Gruppe hat am 1. Oktober 2006 100 % der Anteile an der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG erworben. Der Erwerb wurde unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. 78 Am 4. Januar 2007 wurde die ENERGIE Holding a.s. mit Sitz in Prag, Tschechische Republik, als 100 %-Tochter der MVV Energie CZ s.r.o. gegründet. Für diese Gesellschaft ist ein Geschäftsbetrieb zur kommunalen Fernwärmeerzeugung und -verteilung erworben und eingebracht worden. Darüber hinaus erwarb die ENERGIE Holding a.s. 70 % der Anteile an der Teplárna Liberec mit Sitz in Liberec, Tschechische Republik. Beide Erwerbe wurden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Mit Vertrag vom 27. Februar 2007 wurden 51% an der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin, und an der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH, Berlin, erworben. Der Erwerb wurde unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Der anteilige Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 8 348 Tsd Euro umfasst den beizulegenden Zeitwert von erwarteten Synergien aus dem Unternehmenserwerb. Da es sich bei der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin, um eine deutsche Personenhandelsgesellschaft handelt, haben die Gesellschafter ein gesetzliches, nicht ausschließbares Kündigungsrecht. Dieses Kündigungsrecht bedingt nach IAS 32 einen Verbindlichkeitenausweis der im Konzern vorhandenen Minderheitenanteile an dem betroffenen Unternehmen. Die Verbindlichkeit wird zum Barwert des vermutlichen Abfindungsbetrags bei einer eventuellen Kündigung ausgewiesen. Der Erstansatz erfolgt in Höhe von 4 872 Tsd Euro ergebnisneutral gegen den Geschäfts- oder Firmenwert zuzüglich dem den Minderheiten zustehenden Anteil am Kommanditkapital in Höhe von 5 526 Tsd Euro. Der Ansatz erfolgt unabhängig von der Wahrscheinlichkeit der Kündigung. Zukünftige Wertänderungen der Verbindlichkeit werden ebenso wie Minderheitenanteile am Ergebnis ergebniswirksam im Finanzergebnis gezeigt. Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden der Gesellschaft stellten sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar: An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente IGS Gersthofen Identifizierbare Vermögenswerte und Schulden der Gesellschaft Bei Erwerb Teplárna Liberec a.s. Buchwert angesetzt Bei Erwerb Konzernabschluss Einbringung ENERGIE Holding a. s. Buchwert angesetzt 1 Bei Erwerb MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG Buchwert angesetzt 2 Bei Erwerb Buchwert angesetzt in Tsd Euro Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Aktive Steuerlatenzen Vorräte, Forderungen, sonstige Vermögenswerte Flüssige Mittel 25 99 99 249 — 14 142 6 51 925 14 457 14 457 29 076 29 076 827 827 586 586 — — — — 165 165 10 846 10 846 9 440 10 225 1 430 2 153 10 437 10 437 17 17 32 32 1 1 5 150 5 150 Rückstellungen 8 710 8 710 210 210 — — 6 579 6 579 Sonstige Verbindlichkeiten 6 612 6 612 7 889 7 889 1 673 1 723 8 616 8 616 Passive Steuerlatenzen 4 025 14 520 704 653 — 125 1 339 162 Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens 25 364 33 557 15 225 16 061 29 083 29 382 14 187 1 228 Erworbener Anteil an der Gesellschaft 25 364 33 557 10 658 11 243 29 083 29 382 7 235 626 Negativer Unterschiedsbetrag 4 956 — — — — — — — Geschäfts- oder Firmenwerte — — 542 — 271 — 13 220 — — — — — — — 4 872 — 2 913 — 501 — 160 — 1 141 — Davon Geschäfts- oder Firmenwerte gemäß Regelungen des IAS 32 Ergebnisbeitrag seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung 1 2 533 30 729 Die Kaufpreisallokation der Teplárna Liberec a.s. ist abgeschlossen, es können sich aber noch Anpassungen im Kaufpreis ergeben 2 Die Kaufpreisallokation der Einbringung eines Geschäftsbetriebs in die ENERGIE Holding a.s. ist abgeschlossen, es können sich aber noch Anpassungen im Kaufpreis ergeben 79 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Der negative Unterschiedsbetrag wurde sofort erfolgswirksam vereinnahmt und ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten. Die Begleichung der Kaufpreisverpflichtung erfolgte in Barmitteln. Die den Erwerben direkt zurechenbaren Kosten betrugen 1 341 Tsd Euro. Auf die Angabe der Pro-forma-Umsätze und der Pro-forma-Ergebnisse wird verzichtet, da die Auswirkungen der Unternehmenserwerbe in Summe für die MVV Energie AG nicht wesentlich sind. Die KPEC Kommunalne Przedsiebiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Bydgoszcz, Polen, wird seit dem 1. Juli 2007 nicht mehr in den Konzernabschluss einbezogen, weil eine gemeinsame Führung oder ein maßgeblicher Einfluss nicht mehr vorliegen. Die Anteile an der Gesellschaft werden zum beizulegenden Zeitwert in den übrigen Finanzanlagen ausgewiesen; hierfür wurde zum Übergangszeitpunkt eine erforderliche Wertkorrektur vorgenommen. Außerdem wurde im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2006/07 die bisher voll konsolidierte SW Kiel Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim, auf die MVV Energie AG verschmolzen. Die Verschmelzung hatte im Konzernabschluss keine Auswirkung auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage. Die im Vorjahr nach der Equity-Methode bilanzierte Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA soll im folgenden Geschäftsjahr veräußert werden und wird daher seit September 2007 gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung gehalten bilanziert. Die Änderungen des Konsolidierungskreises haben in Summe keinen wesentlichen Einfluss auf die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der MVV Energie Gruppe. Im letzten Geschäftsjahr 2005/06 wurden 100 % der Anteile an der MVV Energiedienstleistungen GmbH Berlin sowie Anteile an der Biomassen-Heizkraftwerk Altenstadt GmbH und der ENSERVA GmbH erworben. Bei diesen Unternehmenszusammenschlüssen sind insgesamt Geschäfts- oder Firmenwerte von 15 689 Tsd Euro entstanden. 80 Assoziierte Unternehmen, die die erweiterten Berichtspflichten nach IFRS nicht erfüllen, werden nicht gemäß der Equity-Methode des IAS 28 einbezogen, sondern in der Konzernbilanz gemäß IAS 39 (2004) bilanziert. Ebenso werden Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen, die für den Konzernabschluss einzeln betrachtet und in ihrer Gesamtheit, gemessen an Umsatzerlösen, Bilanzsumme und Ergebnisbeitrag, nicht wesentlich sind, nicht in den Konzernabschluss einbezogen, sondern gemäß IAS 39 (2004) bilanziert. Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften haben einheitlich den 30. September als Bilanzstichtag. Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe einbezogenen Unternehmen unterliegen einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen. Die in den Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe zum 30. September 2007 einbezogenen Unternehmen werden in der nachfolgenden Übersicht dargestellt. Eine ausführliche Anteilsliste, welche auch die als übrige Finanzanlagen geführten, nicht konsolidierten Tochterunternehmen und sonstigen Beteiligungen enthält, wurde beim Handelsregister Mannheim (HRB 1780) hinterlegt. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Konsolidierungskreis MVV Energie Gruppe Geschäftssegmente Kapitalanteil in % Kapitalanteil in % direkt 5 indirekt 6 zum 30. 9. 2007 Konzernabschluss voll konsolidierte Unternehmen National 1 Mehrheit der Stimmrechte 2 Im laufenden Geschäftsjahr neu in den 24/7 IT-Services GmbH, Kiel (vormals 24solution GmbH, Kiel) 100,00 75,50 24/7 Metering GmbH, Offenbach am Main 2 100,00 73,82 24/7 Netze GmbH, Mannheim 2 100,00 84,60 3 Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity) 24/7 Trading GmbH, Mannheim (vormals MVV Energiehandel GmbH, Mannheim) 100,00 77,49 4 Gemeinschaftliche Führung gemäß 24/7 United Billing GmbH, Offenbach am Main (vormals KSG Kommunikations-Service-Gesellschaft mbH, Offenbach) 100,00 49,37 5 24sieben GmbH, Kiel 100,00 51,00 51,00 24,82 100,00 100,00 Biomassen-Heizkraftwerk Altenstadt GmbH, Altenstadt 67,00 67,00 DECON Deutsche Energie-Consult Ingenieurgesellschaft mit beschränkter Haftung, Bad Homburg v. d. Höhe 2 100,00 100,00 ABeG Abwasserbetriebsgesellschaft mbH, Offenbach am Main BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühlhausen vertraglicher Vereinbarung 48,67 48,67 ENSERVA GmbH, Solingen 74,90 62,93 100,00 100,00 Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main 74,90 36,46 GeTeBe Gesellschaft für Technologieberatung mbH, Berlin 100,00 100,00 Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG, Gersthofen 2 100,00 100,00 Köthen Energie GmbH, Köthen 100,00 100,00 MVV BioPower GmbH, Königs Wusterhausen 100,00 100,00 MVV BMKW Mannheim GmbH, Mannheim 100,00 100,00 MVV Consulting GmbH, Mannheim 100,00 100,00 MVV Energiedienstleistungen GmbH IS West, Solingen (vormals MVV Energie Industrial Solutions West GmbH, Solingen) 100,00 100,00 MVV Energiedienstleistungen GmbH Berlin, Berlin 100,00 100,00 MVV Energiedienstleistungen GmbH, Mannheim 100,00 100,00 MVV Energiedienstleistungen GmbH IS Südwest, Mannheim 2 100,00 100,00 MVV Energiedienstleistungen GmbH Südwest, Mannheim 2 100,00 100,00 MVV Energiedienstleistungen GmbH & Co. KG IK Korbach, Korbach 2 100,00 100,00 MVV Energiedienstleistungen GmbH IK Ludwigshafen, Mannheim (vormals MVV Industriekraftwerk Ludwigshafen GmbH, Mannheim) 100,00 100,00 MVV Energiedienstleistungen Industrial Solutions Bayern GmbH, Ingolstadt 100,00 100,00 MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin 2 Der direkte Kapitalanteil berechnet sich additiv aus den Beteiligungsquoten aller im Konzern Energieversorgung Offenbach Aktiengesellschaft, Offenbach am Main 1 eternegy GmbH, Mannheim Konsolidierungskreis aufgenommen 51,00 51,00 MVV O&M GmbH, Mannheim 100,00 100,00 MVV RHE AG, Mannheim 100,00 100,00 einbezogenen Muttergesellschaften an der Beteiligung 6 Der indirekte Kapitalanteil berechnet sich aus der Sicht der MVV Energie AG und berücksichtigt die jeweiligen Beteiligungsquoten Fortsetzung Seite 82 81 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Fortsetzung voll konsolidierte Unternehmen, national: MVV TREA Leuna GmbH, Leuna 100,00 100,00 1 Mehrheit der Stimmrechte MVV Umwelt GmbH, Mannheim 100,00 100,00 2 Im laufenden Geschäftsjahr neu in den Stadtwerke Kiel Aktiengesellschaft, Kiel 51,00 51,00 SWKiel Erzeugung GmbH, Kiel 100,00 51,00 3 Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity) SWKiel Netz GmbH, Kiel 100,00 51,00 4 Gemeinschaftliche Führung gemäß SWKiel Service GmbH, Kiel 100,00 51,00 0,00 0,00 ZEDER Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald 3 Konsolidierungskreis aufgenommen vertraglicher Vereinbarung 5 Der direkte Kapitalanteil berechnet sich additiv aus den Beteiligungsquoten aller im Konzern einbezogenen Muttergesellschaften an der Beteiligung Konsolidierungskreis MVV Energie Gruppe Kapitalanteil in % Kapitalanteil in % direkt 5 indirekt 6 zum 30. 9. 2007 6 Der indirekte Kapitalanteil berechnet sich aus der Sicht der MVV Energie AG und berücksichtigt die jeweiligen Beteiligungsquoten voll konsolidierte Unternehmen International CTZ s.r.o., Uherské Hradisˇ teˇ, Tschechische Republik 50,96 50,96 Energetyka Cieplna miasta Skarzysko-Kamienna Sp. z o.o., Skarzysko-Kamienna, Polen 1 46,06 46,06 100,00 100,00 65,78 65,78 ENERGIE Holding a.s., Praha, Tschechische Republik 2 Jablonecká teplárenská a realitní a.s., Jablonec nad Nisou, Tschechische Republik Mestské ˇ inzˇn´yrské siteˇ Studénka a.s., Studénka, Tschechische Republik 82 99,92 99,92 MVV Energie CZ s.r.o., Praha, Tschechische Republik MVV enservis a.s., Cˇeská Lípá, Tschechische Republik 100,00 100,00 100,00 100,00 MVV EPS SA, Warszawa, Polen 100,00 100,00 MVV Polska Sp. z o.o., Warszawa, Polen 100,00 100,00 OPATHERM a.s., Opava, Tschechische Republik 100,00 100,00 POWGEN a.s., Praha, Tschechische Republik 2 100,00 100,00 Teplárna Liberec a.s., Liberec, Tschechische Republik 2 70,00 70,00 TERMO Dˇecín ˇ a.s., Dˇecín, ˇ Tschechische Republik 96,91 96,91 Zásobování teplem Vsetín a.s., Vsetín, Tschechische Republik 98,53 98,53 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Konsolidierungskreis MVV Energie Gruppe zum 30. 9. 2007 Geschäftssegmente Kapitalanteil in % Kapitalanteil in % direkt 5 indirekt 6 Konzernabschluss Quotenkonsolidierte Unternehmen National reginova GmbH, Ingolstadt Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH, Ingolstadt 4 100,00 48,40 1 Mehrheit der Stimmrechte 2 Im laufenden Geschäftsjahr neu in den 48,40 48,40 Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH, Ingolstadt 100,00 48,40 3 Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity) Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH, Ingolstadt 100,00 48,40 4 Gemeinschaftliche Führung gemäß Stadtwerke Solingen GmbH, Solingen 4 Stadtwerke Solingen Netz GmbH, Solingen 49,90 49,90 100,00 49,90 Konsolidierungskreis aufgenommen vertraglicher Vereinbarung 5 Der direkte Kapitalanteil berechnet sich additiv aus den Beteiligungsquoten aller im Konzern Quotenkonsolidierte Unternehmen einbezogenen Muttergesellschaften an der International SEC Sp. z o.o., Szczecin, Polen 4 Beteiligung 33,18 33,18 6 Der indirekte Kapitalanteil berechnet sich aus der Sicht der MVV Energie AG und berücksich- Als zur Veräußerung klassifizierte Unternehmen tigt die jeweiligen Beteiligungsquoten National Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA, Mannheim 99,64 99,64 83 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Die Anteile der Gemeinschaftsunternehmen an der Bilanz und der Gewinnund Verlustrechnung der MVV Energie Gruppe zeigen sich wie folgt: Bilanz in Mio Euro 30. 9. 2007 30. 9. 2006 Gewinn- und Verlustrechnung Aktiva Langfristige Vermögenswerte 153,7 290,9 Kurzfristige Vermögenswerte 33,5 40,4 187,2 331,3 Umsatzerlöse Aktivierte Eigenleistungen und Bestandsveränderungen Sonstige betriebliche Erträge Passiva Eigenkapital Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden 2006 / 2007 2005 / 2006 209,8 237,7 1,3 0,2 in Mio Euro 105,1 8,6 43,7 287,5 38,4 35,2 187,2 331,3 6,1 6,7 Materialaufwand 148,0 157,2 Personalaufwand 20,9 21,8 Sonstige betriebliche Aufwendungen 22,1 31,5 EBITDA 26,2 34,1 Abschreibungen 10,6 11,1 EBITA 15,6 23,0 0,0 19,3 15,6 3,7 Abschreibungen Geschäftsoder Firmenwerte EBIT Finanzerträge 0,4 0,4 Finanzaufwendungen 2,0 2,0 14,0 2,1 EBT Ertragsteuern Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag 2,2 8,1 11,8 – 6,0 Die KPEC Kommunalne Przedsiebiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Bydgoszcz, Polen, wird seit dem 1. Juli 2007 nicht mehr quotal in den Konzernabschluss einbezogen. Die Werte aus der Gewinn- und Verlustrechnung sind bis zum 30. Juni 2007 noch enthalten. 84 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Konsolidierungsmethoden Währungsumrechnung Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse wurden auf der Grundlage einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum 30. September 2007 aufgestellt. In den Einzelabschlüssen der einbezogenen Gesellschaften werden Transaktionen in fremder Währung zu dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls geltenden Kassakurs erfasst. An jedem Bilanzstichtag erfolgt für monetäre Vermögenswerte und Schulden, deren Wert in einer Fremdwährung angegeben wird, die Währungsumrechnung zum Stichtagskurs. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig war. Daraus resultierende Kursgewinne und -verluste werden unmittelbar ergebniswirksam unter den Positionen sonstige betriebliche Erträge beziehungsweise sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst. Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, das heißt ab dem Zeitpunkt, ab dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt grundsätzlich nach der Erwerbsmethode. Danach werden die Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses auf die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen identifizierbaren Schulden und Eventualschulden entsprechend ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt verteilt. Verbleibt ein aktivischer Unterschiedsbetrag, wird dieser als Geschäfts- oder Firmenwert unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Bei der Endkonsolidierung wird der verbleibende Geschäfts- oder Firmenwert beim Veräußerungserfolg berücksichtigt. Sofern passive Unterschiedsbeträge entstehen sollten, werden diese unmittelbar erfolgswirksam erfasst. Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Umsätze, Erträge und Aufwendungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften wurden gegenseitig aufgerechnet. Zwischenergebnisse wurden, soweit wesentlich, eliminiert. Steuerabgrenzungen wurden vorgenommen. Die Quotenkonsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen erfolgt nach den gleichen Grundsätzen. Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden, sofern die Voraussetzungen hierfür vorliegen, nach der Equity-Methode bilanziert. Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro (funktionale Währung des Konzerns) umgerechnet. Die funktionale Währung ist bei allen betroffenen Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da sie ihre Geschäfte als finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch selbstständige Teileinheiten des Konzerns (Foreign Entity) in ihrer Landeswährung betreiben. Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer Gesellschaften wird die modifizierte Stichtagskursmethode verwendet. Hierbei erfolgt die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden von der jeweiligen Landeswährung in Euro zu Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag (Stichtagskurse). Die Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Währungsdifferenzen aus der Umrechnung des Eigenkapitals der betroffenen Auslandsgesellschaften sowie aus abweichenden Umrechnungskursen zwischen der Bilanz und der Gewinnund Verlustrechnung werden erfolgsneutral im Eigenkapital unter den Gewinnrücklagen (Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung) ausgewiesen. 85 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Für die Währungsumrechnung wurden folgende Wechselkurse zu Grunde gelegt: 1 Euro Stichtagskurs 30. 9. 2007 Polnische Zloty (PLN) Tschechische Kronen (CZK) Durchschnittskurs 30. 9. 2006 2006 / 2007 2005 / 2006 3,773 3,971 3,831 3,913 27,532 28,326 28,072 28,655 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Bewertungsunsicherheiten Grundsätzlich erfolgt die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, sofern nicht IAS 39 (2004) für bestimmte finanzielle Vermögenswerte und Finanzinstrumente eine Bewertung zu beizulegenden Zeitwerten fordert und diese verlässlich ermittelbar sind. Im Falle langfristiger Forderungen und Schulden erfolgt der Ausweis mit dem Barwert. Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind Ermessensentscheidungen zu treffen. Darüber hinaus erfordert die Aufstellung eines Konzernabschlusses nach IFRS, dass Annahmen und Schätzungen gemacht werden, die sich auf die Wertansätze der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die Angabe der Eventualschulden auswirken können. Seit dem 1. Januar 2005 unterliegt die MVV Energie Gruppe dem europäischen Emissionshandelssystem. Im Rahmen dieses Systems erhalten die betroffenen Unternehmen CO2-Emissionsrechte, die innerhalb von vier Monaten nach Ablauf eines Kalenderjahres entsprechend dem tatsächlichen CO2-Ausstoß des Jahres an die zuständige Behörde zurückgegeben werden müssen. Übersteigen die tatsächlichen CO2-Emissionen die zugeteilten Rechte pro Jahr, müssen die fehlenden Rechte zugekauft werden. Im Konzernabschluss werden am Markt erworbene CO2-Emissionszertifikate als kurzfristige immaterielle Vermögenswerte unter den sonstigen Vermögenswerten mit ihren Anschaffungskosten, unentgeltlich zugeteilte Rechte mit null Euro bilanziert. Die Erläuterung der Bewertungsmethoden im Einzelnen erfolgt bei den entsprechenden Positionen. 86 (Quelle: Europäische Zentralbank) Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Aus Ermessensausübungen bei Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergeben sich keine erheblichen Auswirkungen auf die Wertansätze der im Abschluss ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Unsicherheiten bei der Schätzung Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden im Folgenden erläutert. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte für Vermögenswerte und Schulden sowie der Nutzungsdauern der Vermögenswerte basiert auf Beurteilungen des Managements. Dies gilt ebenso für die Ermittlung von Wertminderungen von Vermögenswerten. Die MVV Energie Gruppe überprüft mindestens einmal jährlich oder, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert gemindert sein könnte, ob der Geschäfts- oder Firmenwert wertgemindert ist. Dies erfordert eine Schätzung des Nutzungswerts einer Zahlungsmittel generierenden Einheit, der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Zur Schätzung des Nutzungswerts muss die MVV Energie Gruppe die voraussichtlich künftigen Zahlungsmittelüberschüsse aus der Zahlungsmittel generierenden Einheit schätzen und darüber hinaus einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert der Cashflows zu ermitteln. Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Einschätzungen zum Bilanzstichtag. Abweichende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können zu Unterschieden zwischen den Schätzwerten und den tatsächlichen Werten führen. In solchen Fällen werden die Annahmen und falls erforderlich der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts entsprechend angepasst. Weitere Einzelheiten hierzu sind unter Textziffer 1 zu finden. Bei der Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stellen insbesondere der Abzinsungsfaktor, biometrische Wahrscheinlichkeiten sowie Trendannahmen wesentliche Schätzgrößen dar. Abweichende Entwicklungen dieser Schätzgrößen können zu Unterschieden zwischen dem bilanzierten Wert und den tatsächlich im Zeitablauf entstehenden Verpflichtungen führen. Da versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nur dann erfasst werden, wenn sie 10 % des höheren Betrags aus dem Verpflichtungsumfang und dem Zeitwert des Planvermögens übersteigen, haben Änderungen des Abzinsungsfaktors in der MVV Energie Gruppe in der Regel keine wesentlichen Auswirkungen auf den Buchwert der Rückstellungen im nächsten Geschäftsjahr. Grundsätzlich werden bei diesen Bewertungsunsicherheiten die bestmöglichen Erkenntnisse bezogen auf die Verhältnisse am Bilanzstichtag herangezogen. Die tatsächlichen Beträge können sich von den Schätzungen unterscheiden. Die im Abschluss erfassten und mit diesen Unsicherheiten belegten Buchwerte sind aus der Bilanz beziehungsweise den zugehörigen Erläuterungen im Anhang zu entnehmen. Zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses ist nicht von wesentlichen Änderungen der der Bilanzierung und Bewertung zu Grunde gelegten Annahmen auszugehen. Insofern sind aus gegenwärtiger Sicht keine nennenswerten Anpassungen der Annahmen und Schätzungen oder der Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden im Geschäftsjahr 2007/ 08 zu erwarten. Annahmen sind des Weiteren zu treffen bei der Berechnung tatsächlicher und latenter Steuern. Insbesondere spielt bei der Beurteilung, ob aktive latente Steuern genutzt werden können, die Möglichkeit der zukünftigen Erzielung entsprechender steuerpflichtiger Einkommen eine wesentliche Rolle. 87 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Erläuterungen zur Bilanz 1 Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte sind ausschließlich entgeltlich erworben worden und mit den Anschaffungskosten angesetzt. Entsprechend ihrem Nutzungsverlauf werden sie mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten um planmäßige Abschreibungen nach der linearen Methode vermindert. Immaterielle Vermögenswerte, deren Nutzungsdauer als unbestimmbar eingeschätzt wurde, bestehen nicht. Die Voraussetzungen zur Aktivierung von Entwicklungskosten waren nicht erfüllt. Diese werden somit ebenso wie die angefallenen Forschungskosten in der Periode ihrer Entstehung als Aufwand erfasst. Der Betrag belief sich im Geschäftsjahr 2006/07 auf 1 731 Tsd Euro (Vorjahr 2 724 Tsd Euro). Die Forschungs- und Entwicklungskosten konzentrieren sich im Wesentlichen auf Aktivitäten zur ständigen Verbesserung der Arbeitsprozesse, der Produktentwicklung sowie der technischen Weiterentwicklung. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte sowie ähnliche Rechte und Werte setzen sich aus Software und vertraglich vereinbarten Zuschüssen an Kunden und Lieferanten zusammen. Die Nutzungsdauer orientiert sich an wirtschaftlichen Aspekten oder vertraglichen Gegebenheiten und liegt zwischen 3 und 25 Jahren. Die immateriellen Vermögenswerte, die durch die erstmalige Einbeziehung der Tochtergesellschaften entstanden sind, beziehen sich im Wesentlichen auf Lieferungs- und Leistungsverträge mit Dritten, die mit Einbeziehung der Gesellschaften bilanziell erfasst werden konnten. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Hierfür werden den Geschäfts- oder Firmenwerten Zahlungsmittel generierende Einheiten auf Ebene der rechtlichen Einheiten beziehungsweise auf Basis von Teilkonzernen, die aus geographisch zusammengehörigen rechtlichen Einheiten bestehen, gebildet. 88 Der erzielbare Betrag einer Zahlungsmittel generierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten. Der beizulegende Zeitwert spiegelt die bestmögliche Schätzung des Betrags wider, für den ein unabhängiger Dritter die Zahlungsmittel generierende Einheit am Bilanzstichtag erwerben würde. Die Zeit-/ Nutzungswerte der Zahlungsmittel generierenden Einheiten werden anhand von Cashflow-Planungen, die von den Management- und Aufsichtsorganen genehmigt wurden, ermittelt. Grundlage der Cashflow-Planungen sind die Erfahrungen und Ergebnisse vergangener Geschäftsjahre sowie Erwartungen über zukünftige Marktentwicklungen. Eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgt, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts (Nutzungswert) den Buchwert unterschreitet. Die Cashflow-Planungen basieren auf der erwarteten Entwicklung der aus volks- und finanzwirtschaftlichen Studien abgeleiteten gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten. Die Prämissen zur Entwicklung der Weltmarktpreise für Rohöl, Erdgas und Kohle, die Strom- und Gaspreise auf den Großhandels- und Endverbrauchermärkten sowie die Entwicklung der Marktanteile und die jeweiligen regulatorischen Rahmenbedingungen stellen die Schlüsselannahmen der Planung dar. Die Cashflow-Planungen umfassen einen Detailplanungszeitraum von fünf Jahren. Für die darüber hinausgehenden Geschäftsjahre erfolgt eine Fortschreibung der Ergebnisse, ausgehend vom letzten Jahr des Detailplanungszeitraums. Hierbei werden Wachstumsraten von 0,5 % bis 1,0 % verwendet. Die Wachstumsraten entsprechen den langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten auf den Märkten, auf denen die Unternehmen tätig sind. Sie stimmen mit den externen Informationsquellen zu entnehmenden Markterwartungen überein. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Zur Bestimmung des erzielbaren Betrags/Nutzungswerts wurden die erwarteten Cashflows der nationalen Beteiligungen mit Diskontierungszinssätzen (gewichteten Kapitalkosten) von durchschnittlich 8,5 % vor Steuern abgezinst. Die Ermittlung der Diskontierungszinssätze erfolgt auf Basis von beobachtbaren Marktdaten. Im Rahmen der im Geschäftsjahr vorgenommenen Wertberichtigungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 542 Tsd Euro (Vorjahr 21 901 Tsd Euro) wurde als erzielbarer Betrag der jeweilige Nutzungswert herangezogen. Die Wertberichtigung betrifft den im Teilkonzern MVV Tschechien beim Erwerb der Teplárna Liberec entstandenen Geschäfts- oder Firmenwert. Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte setzen sich wie folgt zusammen: Die Erhöhung im Teilkonzern MVV Polen stammt aus der Erhöhung der Beteiligungsquote an einer polnischen Tochtergesellschaft. in Tsd Euro Weitere Erläuterungen zu den neu hinzugekommenen Geschäfts- oder Firmenwerten finden sich unter „Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises“. 30. 9. 2007 30. 9. 2006 Teilkonzern Energieversorgung Offenbach 65 066 65 066 Teilkonzern Stadtwerke Solingen 59 472 59 472 Teilkonzern Stadtwerke Ingolstadt 53 759 53 759 MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin 13 220 — MVV Energiedienstleistungen GmbH, Berlin 12 346 12 346 Teilkonzern MVV Tschechien 4 747 4 368 Biomassen-Heizkraftwerk Altenstadt GmbH, Altenstadt 3 343 3 343 Teilkonzern MVV Polen 2 102 1 781 Sonstige 6 996 6 996 221 051 207 131 89 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Immaterielle Vermögenswerte Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte Geschäfts- oder Geleistete und ähnliche Rechte und Werte Firmenwerte Anzahlungen 199 142 260 652 4 821 464 615 – 598 12 735 — 12 137 43 – 24 1 20 10 265 — 1173 11 438 Abgänge 3 622 — 56 3 678 Umbuchungen 5 575 — – 4 240 1 335 Bruttowerte zum 30. 9. 2006 210 805 273 363 1 699 485 867 Abschreibungen zum 1. 10. 2005 100 986 46141 3 147 130 Veränderung Konsolidierungskreis – 1 331 – 1 295 — – 2 626 38 – 216 — – 178 14 561 21 602 — 36 163 in Tsd Euro Bruttowerte zum 1. 10. 2005 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsanpassungen Investitionen Währungsanpassungen Abschreibungen Abgänge Abschreibungen zum 30. 9. 2006 Nettowerte zum 30. 9. 2006 Bruttowerte zum 1.10. 2006 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsanpassungen Investitionen Abgänge Gesamt 3 382 — — 3 382 110 872 66 232 3 177 107 99 933 207 131 1 696 308 760 210 805 273 363 1 699 485 867 17 151 14 262 3 31 416 54 359 — 413 4 610 — 1 669 6 279 1 817 — 17 1 834 Umbuchungen – 13 873 — – 1138 – 15 011 Bruttowerte zum 30. 9. 2007 216 930 287 984 2 216 507 130 Abschreibungen zum 1. 10. 2006 110 872 66 232 3 177 107 363 — — 363 46 159 — 205 14 241 542 — 14 783 1 642 — — 1 642 Umbuchungen – 8 763 — — – 8 763 Abschreibungen zum 30. 9. 2007 115 117 66 933 3 182 053 Nettowerte zum 30. 9. 2007 101 813 221 051 2 213 325 077 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsanpassungen Abschreibungen Abgänge 90 Konzernabschluss An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 2 Sachanlagen Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen. Bei selbst erstellten Sachanlagen werden die Herstellungskosten anhand der direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie angemessener Gemeinkosten ermittelt. Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vermögenswerten wurden um erhaltene öffentliche Zuschüsse (Investitionszuschüsse) sowie um die Kundenzahlungen für Bau- und Hausanschlusskosten bei Neuanschlüssen oder Anschlusserweiterungen gekürzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und die damit verbundenen Bedingungen erfüllt sind. Es liegen ausschließlich vermögenswertbezogene Zuwendungen vor. Diese Zuschüsse werden im Anlagenspiegel offen von den Investitionen abgesetzt. Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens wurden entsprechend dem wirtschaftlichen Nutzungsverlauf linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer beträgt bei Gebäuden 50 Jahre. Bei den technischen Anlagen und Maschinen liegt die Abschreibungsdauer zwischen 8 und 40 Jahren, wobei die Leitungsnetze überwiegend mit einer Nutzungsdauer von 30 bis 40 Jahren angesetzt sind. Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden in 4 bis 15 Jahren abgeschrieben. Sachanlagen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet. In den Abschreibungen des Geschäftsjahres sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 250 Tsd Euro (Vorjahr 15 225 Tsd Euro) enthalten. Diese betrafen im Wesentlichen technische Anlagen und Maschinen, im Vorjahr auch Grundstücke und Gebäude. Ursache hierfür waren gesunkene Ertragserwartungen aus der zukünftigen Nutzung. Im Geschäftsjahr gab es keine wesentlichen gemieteten oder geleasten Sachanlagen, bei denen das wirtschaftliche Eigentum aufgrund der Vertragsgestaltung bei der MVV Energie Gruppe liegt. Sachanlagen bis zu einem Gegenwert von 127 Mio Euro wurden als Sicherheiten für Finanzschulden begeben. Im Wesentlichen handelt es sich um Grundstücke und Gebäude. Die Umbuchung aus den immateriellen Vermögenswerten in Sachanlagen betrifft die Übernahme der Fernwärmeanlagen der Stadtwerke Kiel AG von dem Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH. Diese Anlagen wurden bei deren Anschaffung von den Stadtwerken Kiel bezuschusst und als Nutzungsrechte aktiviert. Im Geschäftsjahr 2006/07 wurden diese Anlagen von der Stadtwerke Kiel AG gekauft und die geleisteten Zuschüsse den Anschaffungskosten zugeordnet. 91 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Sachanlagen Grundstücke, grundstücks- Technische Andere Anlagen, Geleistete in Tsd Euro gleiche Rechte und Bauten Anlagen und Betriebs- und Anzahlungen einschließlich der Bauten auf Maschinen Geschäftsaus- und Anlagen stattung im Bau fremden Grundstücken Bruttowerte zum 1. 10. 2005 610 680 2 921 923 225 046 123 378 Veränderung Konsolidierungskreis 4 985 – 6 549 – 1 178 5 891 3 149 Währungsanpassungen 1 680 1 923 –5 33 3 631 Investitionen 4 055 52 248 5 589 112 854 174 746 282 11 467 1 769 12 519 6 226 15 203 19 003 1 042 41 474 davon Zuschüsse Abgänge Umbuchungen 3 881 027 3 653 94 203 1 680 – 110 462 – 10 926 Bruttowerte zum 30. 9. 2006 618 545 3 037 078 212 128 129 883 3 997 634 Abschreibungen zum 1. 10. 2005 225 108 1 662 635 149 760 234 2 037 737 1 420 – 2 822 – 966 — – 2 368 438 905 –7 9 1 345 16 517 89 152 11 849 — 117 518 15 225 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsanpassungen Planmäßige Abschreibungen Außerplanmäßige Abschreibungen 6 676 8 532 17 — Abgänge 3 859 13 865 17 263 7 34 994 21 – 7 616 – 27 — – 7 622 Abschreibungen zum 30. 9. 2006 246 321 1 736 921 143 363 236 2 126 841 Nettowerte zum 30. 9. 2006 372 224 1 300 157 68 765 129 647 1 870 793 Bruttowerte zum 1.10. 2006 618 545 3 037 078 212 128 129 883 3 997 634 84 490 44 568 7 235 1667 137 960 4 105 4 141 167 117 8 530 19 589 58 151 6 872 73 286 157 898 Umbuchungen Veränderung Konsolidierungskreis Währungsanpassungen Investitionen davon Zuschüsse Abgänge Umbuchungen 33 13 428 20 — 13 481 9 340 19 609 11 895 5 248 46 092 3 549 109 698 3 495 – 103 259 13 483 Bruttowerte zum 30. 9. 2007 720 905 3 220 599 217 982 96 446 4 255 932 Abschreibungen zum 1.10. 2006 246 321 1 736 921 143 363 236 2 126 841 43 829 30 788 5 832 — 80 449 1 570 1 699 129 8 3 406 16 530 100 019 12 236 — 128 785 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsanpassungen Planmäßige Abschreibungen Außerplanmäßige Abschreibungen Abgänge Umbuchungen 92 Gesamt — 241 — 9 250 3 837 13 974 10 401 — 28 212 — 8 397 113 — 8 510 Abschreibungen zum 30. 9. 2007 304 413 1 864 091 151 272 253 2 320 029 Nettowerte zum 30. 9. 2007 416 492 1 356 508 66 710 96 193 1 935 903 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 3 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 4 At-equity bilanzierte Beteiligungen Unter der Position „Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien“ werden Immobilien ausgewiesen, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder langfristigen Wertsteigerungen gehalten und nicht in der Produktion oder für Verwaltungszwecke eingesetzt werden. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Transaktionskosten werden in die erstmalige Bewertung einbezogen. Die ausgewiesenen Immobilien werden über einen Zeitraum von 25 beziehungsweise 33 Jahren nach der linearen Methode abgeschrieben. Die Anteile an den nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen werden zunächst mit den Anschaffungskosten, in den Folgeperioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgt, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet. Aufgrund der Verkaufsabsicht für die nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung wurde diese gemäß den Regelungen des IFRS 5 in die Bilanzposition „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ umgegliedert. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen unter Textziffer 11. Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien wurde auf der Grundlage der von unabhängigen Gutachtern durchgeführten Bewertung zum 30. September 2007 bestimmt und beträgt in Summe 7 289 Tsd Euro. Dieser beizulegende Zeitwert entspricht dem Betrag, zu dem ein Vermögenswert zwischen sachverständigen und vertragswilligen Parteien wie unter fremden Dritten am Bewertungsstichtag getauscht werden könnte. Die Mieterträge im Geschäftsjahr betrugen 656 Tsd Euro (Vorjahr 170 Tsd Euro). Die direkten betrieblichen Aufwendungen (ohne planmäßige Abschreibungen) betrugen 67 Tsd Euro (Vorjahr 69 Tsd Euro). Als Finanzinvestitionen 2006 / 2007 2005 / 2006 gehaltene Immobilien Investitionen — 194 3 788 Umbuchungen 1 528 1 969 Bruttowerte zum 30. 9. 7 479 5 757 Abschreibungen zum 1.10. 103 — Abschreibungen 270 103 Umbuchungen 253 — Abschreibungen zum 30. 9. 626 103 6 853 5 654 Nettowerte zum 30. 9. 2005 / 2006 in Tsd Euro Bruttowerte zum 1.10. Veränderung Konsolidierungskreis At-equity Bewertung Umbuchung Bruttowerte zum 30. 9. Abschreibungen zum 1.10. Veränderung Konsolidierungskreis 45 431 91 804 — 44 510 – 1 595 921 – 43 836 – 91 804 — 45 431 29 998 907 — 22 265 — 7 733 – 29 998 – 907 Abschreibungen zum 30. 9. — 29 998 Nettowerte zum 30. 9. — 15 433 Umbuchung 5 757 2006 / 2007 Beteiligungen Abschreibungen in Tsd Euro Bruttowerte zum 1.10. At-equity bilanzierte Die nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen weisen zum 30. September 2007 folgende Finanzkennzahlen auf: in Tsd Euro 2006 / 2007 2005 / 2006 Bilanzsumme — 23 716 Schulden — 299 Gesamtleistung — 2 036 Jahresergebnis — 610 93 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 5 Übrige Finanzanlagen Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen Ausleihungen und Wertpapiere werden grundsätzlich als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert und zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, soweit sich dieser verlässlich ermitteln lässt. Nicht konsolidierte Tochterunternehmen und Beteiligungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, gegebenenfalls korrigiert um Wertminderungen aufgrund von gesunkenen erwarteten Cashflows oder von Ausfallrisiken. Wertminderungen der übrigen Finanzanlagen sind aus den Positionen „Sonstiges Beteiligungsergebnis“ (Textziffer 30) beziehungsweise „Finanzaufwendungen“ (Textziffer 34) ersichtlich. Die sonstigen Ausleihungen sind fest verzinslich und werden mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 4,2 % (Vorjahr 4,9 %) verzinst. Die durchschnittliche Restzinsbindungsdauer bei festverzinslichen Ausleihungen beträgt 10,5 Jahre (Vorjahr 11,8 Jahre). Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 22. Übrige Finanzanlagen in Tsd Euro Nicht konsolidierte Sonstige Ausleihungen Ausleihungen aus Tochterunternehmen Beteiligungen allgemein Finance Lease 10 879 103 907 19 616 — — 2 715 10 879 103 907 16 901 Bruttowerte zum 30. 9. 2006 davon kurzfristig Bruttowerte zum 1.10. 2006 Änderung Konsolidierungskreis Gesamt 13 474 1 993 149 869 669 — 3 384 12 805 1 993 146 485 — 15 379 — 7 946 — 23 325 4 755 973 1 302 8 302 2 047 17 379 634 103 1 350 1 016 457 3 560 – 724 – 1 489 – 1 675 – 2 342 — – 6 230 14 276 118 667 15 178 25 695 3 583 177 399 4 829 1 521 6 498 — 34 12 882 — — 847 — — 847 4 829 1 521 5 651 — 34 12 035 Abschreibungen 237 58 — — 40 335 Zuschreibungen — — — — 26 26 Umbuchungen — — – 828 — — – 828 5 066 1 579 4 823 — 48 11 516 Investitionen / Zugänge Abgänge Umbuchungen Bruttowerte zum 30. 9. 2007 Abschreibungen zum 30. 9. 2006 davon kurzfristig Abschreibungen zum 1.10. 2006 Abschreibungen zum 30. 9. 2007 94 Wertpapiere Nettowerte zum 30. 9. 2006 6 050 102 386 11 250 12 805 1 959 134 450 Nettowerte zum 30. 9. 2007 9 210 117 088 10 355 25 695 3 535 165 883 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Die sonstigen Beteiligungen beinhalten im Wesentlichen die Anteile an der ZVO Versorgungs GmbH (Buchwert 28 138 Tsd Euro), der Grosskraftwerk Mannheim AG (Buchwert 25 400 Tsd Euro), der KielNet GmbH Gesellschaft für Kommunikation (Buchwert 11 570 Tsd Euro) und der Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH (Buchwert 9 673 Tsd Euro). Geschäftssegmente Konzernabschluss Die MVV Energie Gruppe ist bei mehreren Contracting-Projekten Leasinggeber im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen. Im Rahmen von abgeschlossenen Finanzierungsleasingverhältnissen gehen die wesentlichen Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer über. Der Ansatz des Vermögenswerts erfolgt zum Barwert der Mindestleasingzahlungen. Diese lassen sich wie folgt zu den Bruttoinvestitionen in Leasingverhältnisse überleiten: Bruttoinvestitionen in 30. 9. 2007 30. 9. 2006 3 909 669 Leasingverhältnisse in Tsd Euro Barwert der Mindestleasingzahlungen mit Fälligkeit < 1 Jahr Barwert der Mindestleasingzahlungen mit Fälligkeit > 1 Jahr länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 8 748 2 672 16 947 10 133 Barwert der Mindestleasingzahlungen mit Fälligkeit > 1 Jahr 25 695 12 805 Summe Barwert der Mindestleasingzahlungen 29 604 13 474 länger als fünf Jahre Noch nicht realisierter Finanzertrag 8 285 5 441 Bruttoinvestitionen in Finanzierungsleasingverhältnisse 37 889 18 915 95 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 6 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte werden bis auf derivative Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erforderliche Wertberichtigungen in Höhe von 133 Tsd Euro (Vorjahr 6 645 Tsd Euro) orientierten sich am tatsächlichen Ausfallrisiko. Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Zinsderivate und Commodity-Derivate auf Strom, Gas und Kohle. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 22. Sie wurden in diesem Jahr erstmals fristengerecht ausgewiesen. Eine Anpassung der Vorjahreswerte ist aufgrund der vorhandenen Datenlage nicht erfolgt. Die Buchwerte der ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte entsprechen im Wesentlichen deren Marktwerten. Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 30. 9. 2007 30. 9. 2007 30. 9. 2006 30. 9. 2006 in Tsd Euro langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig 35 580 53 797 — 109 652 — 13 429 — 768 5 642 10 700 5 814 8 120 Derivative Finanzinstrumente Debitorische Kreditoren Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Forderungen aus Contracting-Verträgen — 6 321 — 3 388 Forderungen aus dem Verkauf von Beteiligungen — 6 024 — 14 400 Ausleihungen — 5 919 — 2 537 Treuhandkonten — 5 797 — 7 624 Forderungen aus Cash-Pool — 5 176 — — Erstattung Bodensanierung — 1 539 — 1 478 Übrige sonstige Vermögenswerte 1 562 47 115 1 522 80 788 42 784 155 817 7 336 228 755 gegen sonstige Beteiligungen — 14 050 — 4 728 gegen nicht konsolidierte Tochterunternehmen — 7 046 5 38 184 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte gegen Dritte 42 784 134 721 7 331 185 843 42 784 155 817 7 336 228 755 7 Steuerforderungen Die Position enthält im Wesentlichen Körperschaftsteuererstattungsansprüche, Kapitalertragsteuererstattungsansprüche, die mit dem Nennwert angesetzt sind, und Forderungen aus Vorsteuern sowie Energiesteuern. 96 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 8 Vorräte Die Vorräte betreffen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bzw. unfertige und fertige Erzeugnisse und Leistungen sowie hierauf geleistete Anzahlungen. Sie sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten bewertet. Dabei werden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe nach der Durchschnittsmethode ermittelt. Die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse und Leistungen enthalten die direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung und umfassen somit die produktionsbezogenen Vollkosten. Risiken aus einer geminderten Verwertbarkeit wird mittels angemessener Abschläge Rechnung getragen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten einen Abgrenzungsbetrag für die am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und nicht abgerechneten Energie- und Wasserverkäufe. Abschlagszahlungen, die im Rahmen der jährlichen Verbrauchsabrechnung geleistet werden, sind an den Forderungen gekürzt. Gegen nicht konsolidierte Tochterunternehmen bestehen Forderungen in Höhe von 232 Tsd Euro (Vorjahr 49 Tsd Euro) sowie gegen sonstige Beteiligungen 2 794 Tsd Euro (Vorjahr 6 756 Tsd Euro). 10 Flüssige Mittel Der Anteil der zu Nettoveräußerungswerten bilanzierten Vorräte am Gesamtbetrag der ausgewiesenen Vorräte ist von untergeordneter Bedeutung. Vorräte in Tsd Euro 30. 9. 2007 30. 9. 2006 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 33 715 21 516 Unfertige und fertige Erzeugnisse und Leistungen 19 690 27 258 Geleistete Anzahlungen 353 368 53 758 49 142 9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Kundenforderungen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Am Bilanzstichtag bestehende Ausfallrisiken sind durch ausreichende Wertberichtigungen (8 257 Tsd Euro, Vorjahr 13 619 Tsd Euro) berücksichtigt. Die Forderungen werden ausgebucht, sobald sie uneinbringlich sind. Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den jeweiligen Zeitwerten. Die flüssigen Mittel bestehen überwiegend aus Bankguthaben und entsprechen dem Finanzmittelbestand gemäß der Kapitalflussrechnung. Hiervon entfallen 1 264 Tsd Euro (Vorjahr 6 827 Tsd Euro) auf Gemeinschaftsunternehmen. Bankguthaben werden ausschließlich im Rahmen der kurzfristigen Liquiditätsdisposition bei Banken mit zweifelsfreier Bonität unterhalten. Die Verzinsung bewegt sich wie im Vorjahr auf Interbankenniveau. 11 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Im September 2007 beschloss der Vorstand der MVV Energie AG, einem potenziellen Investoren eine Kaufoption über die Kommanditanteile der MVV Energie AG an dem at-equity bilanzierten assoziierten Unternehmen, Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA, Mannheim, einzuräumen. Bei der Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA handelt es sich um eine Venture-CapitalGesellschaft, die national und international in junge Unternehmen in den Bereichen Energie, Versorgung, Informationstechnologie, Umwelt, Entsorgung und Wasser investiert. Da es sich bei Investitionen in Risikokapital nicht um das Kerngeschäft der MVV Energie AG handelt, beabsichtigt die MVV Energie AG, ihr Engagement in der Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA zu beenden. Die Option kann bis zum 31. März 2008 ausgeübt werden. Zum 30. September 2007 war die Verkaufsoption bereits gezeichnet. 97 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Die Energy Innovations Portfolio AG & Co. KGaA wurde daher im 4. Quartal des Geschäftsjahres 2006/07 als Vermögenswert, der zum Verkauf gehalten wird, klassifiziert. Der Verkaufspreis wird nach aller Voraussicht über dem at-equityBeteiligungsansatz zum Zeitpunkt der Umklassifizierung liegen. Die Umgliederung erfolgte zum Buchwert. Eine außerplanmäßige Abschreibung auf den Beteiligungsansatz ist daher nicht notwendig. Ab dem Zeitpunkt der Umklassifizierung wurde die at-equity-Bewertung nicht mehr durchgeführt. Seit diesem Zeitpunkt sind daher Verluste aus at-equity-Bewertungen in Höhe von 380 Tsd Euro nicht erfasst worden. Im Vorjahr sind aus der at-equityBewertung Verluste in Höhe von 6 812 Tsd Euro erfasst worden. Die Beteiligung ist dem Segment „Sonstiges“ zugeordnet. dieser Kapitalerhöhung hat erst nach dem Bilanzstichtag stattgefunden. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen unter Textziffer 45. 12 Eigenkapital Bedingtes Kapital I: Aus dem bedingten Kapital I erfolgte kein Umtausch in Aktien der MVV Energie AG. Grundkapital: Das Grundkapital der MVV Energie AG in Höhe von 142 764 Tsd Euro verteilt sich wie im Vorjahr auf 55 767 290 auf den Namen lautende Stückaktien über je 2,56 Euro. Die Stadt Mannheim hält zum 30. September 2007 mittelbar 66,2 % und die EnBW Energie Baden-Württemberg AG 15,1 % der Aktien. Die übrigen 18,7% der Aktien befinden sich im Streubesitz. Genehmigtes Kapital I: Die Hauptversammlung hat den Vorstand mit Beschluss vom 4. März 2005 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu 39 000 Tsd Euro (genehmigtes Kapital I) zu erhöhen. Von dieser Ermächtigung machte der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am 15. November 2005 Gebrauch. Durch Ausgabe von 5 Millionen neuen Aktien wurde das Grundkapital um 9,86 % von 129 802 Tsd Euro um 12 800 Tsd Euro auf 142 602 Tsd Euro erhöht. Die Ermächtigung vom 4. März 2005 wurde von der Hauptversammlung am 10. März 2006 unter Berücksichtigung der bereits erfolgten Ausschöpfung des Ermächtigungsbeschlusses dahingehend geändert, dass der Vorstand ermächtigt ist, das Grundkapital um bis zu 26 200 Tsd Euro (genehmigtes Kapital I) zu erhöhen. Am 29. Juni 2007 hat der Aufsichtsrat einer weiteren Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von 10,1 Millionen neuen Aktien zugestimmt. Die Durchführung 98 Genehmigtes Kapital II: Die Hauptversammlung der MVV Energie AG hat mit Beschluss vom 10. März 2006 den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital im Hinblick auf das Belegschaftsaktienprogramm einmalig oder mehrmals um insgesamt 3 400 000 Euro zu erhöhen. Von dieser Ermächtigung machte der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am 20. September 2006 Gebrauch. Durch Ausgabe von 63 290 neuen Aktien wurde das Grundkapital um 0,11% von 142 602 Tsd Euro auf 142 764 Tsd Euro erhöht. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen. Es steht daher noch ein genehmigtes Kapital II von 3 237 977 Euro zur Verfügung. Kapitalrücklage: Die Kapitalrücklage betrifft die MVV Energie AG. Hierin sind die nach § 272 HGB aufzunehmenden externen Mittelzuflüsse enthalten. Die Transaktionskosten (nach Steuern) der Kapitalerhöhung vom 15. November 2005, die als Abzug vom Eigenkapital bilanziert wurden, betragen1231 Tsd Euro. Gewinnrücklagen: Die Gewinnrücklagen umfassen neben den anteiligen Gewinnrücklagen der MVV Energie AG und der sonstigen einbezogenen Gesellschaften nach dem Erstkonsolidierungszeitpunkt die kumulierten erfolgsneutralen Veränderungen aus der Marktbewertung von Finanzinstrumenten, die im Wesentlichen aus Sicherungsbeziehungen nach IAS 39 (2004) resultieren, sowie Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Abschlüsse. In die Marktbewertungsrücklage wurden im Geschäftsjahr 2765 Tsd Euro (Vorjahr 611 Tsd Euro) eingestellt. Gewinnverwendungsvorschlag: Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 2006/07 wie folgt zu verwenden: Ausschüttung einer Dividende von 0,80 Euro je Stückaktie für das Geschäftsjahr 2006/07 (insgesamt 52 725 436,80 Euro). Die Hauptversammlung entscheidet am 14. März 2008 über die Zahlung der Dividende. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 13 Rückstellungen Die Steuerrückstellungen umfassen Rückstellungen für Ertragsteuern wie die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und die Gewerbeertragsteuer. Rückstellungen Stand zum Veränderung Währungs- in Tsd Euro 1. 10. 2006 Konsolidie- anpassungen Verbrauch Auflösung Zuführung Zinsanteile Stand zum 30. 9. 2007 rungskreis Langfristige Rückstellungen Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen 29 084 4 586 63 2 303 391 1 872 1 362 34 273 Sonstige Rückstellungen Frühpensionierungen 41 032 55 — 8 894 318 14 491 1 892 48 258 Personalkosten 27 083 1 148 — 7 889 513 1 659 718 22 206 Sanierungen 7 993 — — 385 92 — 235 7 751 13 537 1 744 — 702 146 3 946 365 18 744 Sonstige Rückstellungen gesamt 89 645 2 947 — 17 870 1 069 20 096 3 210 96 959 Gesamt Langfristige Rückstellungen 118 729 7 533 63 20 173 1 460 21 968 4 572 131 232 49 032 2 944 6 37 215 3 164 28 446 — 40 049 Personalkosten 42 266 2 795 — 38 528 3 675 41 800 — 44 658 Noch nicht abgerechnete Leistungen 65 581 — — 53 504 6 540 83 834 — 89 371 Sonstige Sachverhalte 52 144 2 045 26 32 370 8 304 59 422 — 72 963 159 991 4 840 26 124 402 18 519 185 056 — 206 992 Gesamt Kurzfristige Rückstellungen 209 023 7 784 32 161 617 21 683 213 502 — 247 041 Gesamt Rückstellungen 327 752 15 317 95 181 790 23 143 235 470 4 572 378 273 Sonstige Sachverhalte Kurzfristige Rückstellungen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen gesamt 99 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 14 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die betriebliche Altersvorsorge besteht aus beitragsorientierten und leistungsorientierten Plänen. Im Geschäftsjahr sind Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme in Höhe von 22 389 Tsd Euro (Vorjahr 19 798 Tsd Euro) entrichtet worden. Die Beiträge werden als Aufwand erfasst und im Personalaufwand ausgewiesen. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden ausschließlich für leistungsorientierte Versorgungspläne gebildet. Diese Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-unit-credit-Methode) ermittelt. Dieses Verfahren berücksichtigt neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und Anwartschaften auch zukünftig zu erwartende Gehalts- und Rentensteigerungen. Den Gutachten zum 30. September 2007 liegen Trendannahmen für die Gehalts- und Rentenentwicklung von circa 2,00 – 2,75 % (Vorjahr 1,23 – 2,75 %) zu Grunde. Es wurde ein Abzinsungssatz von 5 % (Vorjahr 4,5 %) angewendet. Bei der Berechnung fanden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck Anwendung. Da der Konzern über kein Planvermögen verfügt, sind Pensionsverpflichtungen in voller Höhe durch Rückstellungen gedeckt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, welche sich aus Änderungen der Berechnungsannahmen ergeben, werden, soweit sie 10 % des Verpflichtungsumfangs überschreiten, über die durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der berechtigten Mitarbeiter erfolgswirksam erfasst. Die Altersversorgung für die Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe ist unternehmensspezifisch weitgehend tarifvertraglich geregelt. Hieraus resultieren mittelbare Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, die fast ausschließlich über kommunale Zusatzversorgungskassen (ZVK) abgesichert sind. Hierfür werden Umlagen für die Ruhestandszeiten entrichtet. Die in diesem Zusammenhang gezahlten Beträge dienen der Finanzierung der laufenden Versorgungsleistungen. Gemäß den Regelungen des IFRS handelt es sich bei dieser Form der Altersvorsorge um einen leistungsorientierten Plan (defined benefit plan), da die individuellen Versorgungsleistungen der ZVK an frühere Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen nicht von eingezahlten Beiträgen abhängen. Da zudem in der ZVK Mitarbeiter mehrerer Mitgliedsunternehmen versichert sind, gilt diese Form der Altersvorsorge als gemeinschaftlicher Plan mehrerer Arbeitgeber (multi-employer plan), für die besondere Vorschriften anzuwenden sind. 100 Aufgrund der Umverteilung der Leistungen der ZVK auf die an ihr beteiligten Unternehmen und unzureichender Daten über die Altersstruktur, die Fluktuation und die Gehälter dieser Mitarbeiter liegen keine Informationen über den auf die MVV Energie Gruppe entfallenden Teil der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen (wirtschaftliche Verpflichtung) vor. Somit ist eine Rückstellungsbildung nach IFRS nicht zulässig und die Behandlung erfolgt wie bei einem beitragsorientierten Plan (defined contribution plan). Die laufenden Zahlungen an die ZVK stellen demnach Aufwendungen des Geschäftsjahres dar. Die Aufwendungen beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 13 969 Tsd Euro (Vorjahr 13 189 Tsd Euro). Die im Rahmen einer Näherungsrechnung nach den Grundlagen der IFRS ermittelten Versorgungsverpflichtungen der ZVK für aktive und ehemalige Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe liegen um 284 Mio Euro (Vorjahr 297 Mio Euro) über dem bei der ZVK bilanzierten und anteilig auf die MVV Energie Gruppe entfallenden Deckungskapital (arbeitsrechtliche Verpflichtung). Darüber hinaus bestehen unmittelbare Pensionsverpflichtungen aufgrund früherer tarifvertraglicher Regelungen (Bemessung nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit und Vergütung der Mitarbeiter) sowie von Einzelzusagen gegenüber Vorstandsmitgliedern. Der Aufwand für diese als leistungsorientierte Pläne ausgestalteten Pensionen und ähnliche Verpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen: Aufwand für Pensionen und 2006 / 2007 2005/2006 1 149 1 466 –8 2 1 361 1 331 2 502 2 799 ähnliche Verpflichtungen in Tsd Euro Dienstzeitaufwand Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Zinsaufwand für bereits erworbene Versorgungsansprüche An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 15 Sonstige Rückstellungen Der Zinsaufwand für bereits erworbene Versorgungsansprüche ist in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position Finanzaufwendungen (Zinsen und ähnliche Aufwendungen) ausgewiesen. Die übrigen Aufwendungen sind im Personalaufwand ausgewiesen. Der bilanzierte Wert der Versorgungsansprüche für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen lässt sich zum Barwert der Versorgungsansprüche wie folgt überleiten: Bilanzierter Wert für Pensionen und 30. 9. 2007 30. 9. 2006 35 194 32 444 Noch nicht verrechnete versicherungsmathematische Verluste – 921 – 3 360 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 34 273 29 084 ähnliche Verpflichtungen in Tsd Euro Anwartschaftsbarwert aller Versorgungsansprüche In den versicherungsmathematischen Verlusten sind Anpassungen aufgrund von Prämissenänderungen zwischen dem Beginn und dem Ende des Geschäftsjahres in Höhe von 542 Tsd Euro (Vorjahr 669 Tsd Euro Ertrag) enthalten. Die Sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen gegenüber Dritten aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit, die bezüglich ihrer Höhe oder Fälligkeit unsicher sind. Es wurde der Betrag angesetzt, der zum Bilanzstichtag erforderlich war, um Zahlungsverpflichtungen und Risiken der MVV Energie Gruppe abzudecken (Erfüllungsbetrag). Die Rückstellungen für Frühpensionierungen betreffen im Wesentlichen faktische Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern auf Grund von Altersteilzeitregelungen. Die versicherungsmathematischen Annahmen entsprechen denen bei der Bewertung für Pensionen und ähnlichen Rückstellungen. Der Anstieg der Rückstellung für Frühpensionierungen ist auf eine Ausdehnung der Altersteilzeitregelungen zurückzuführen. Die Rückstellung für Personalkosten beinhaltet unter anderem Rückstellungen für den sozialverträglichen Personalabbau im Rahmen von Effizienzsteigerungsprogrammen. Die übrigen in dieser Position enthaltenen Sachverhalte resultieren überwiegend aus tarifvertraglichen Verpflichtungen wie beispielsweise Zuwendungen, Abstandszahlungen, Bonuszahlungen und Jubiläumsleistungen. Die Position „Noch nicht abgerechnete Leistungen“ umfasst im Wesentlichen bereits erbrachte aber noch nicht fakturierte Lieferungen und Leistungen Dritter. Die Bewertung erfolgt auf der Basis sachgerechter Schätzungen. In den Sonstigen Sachverhalten sind Rückstellungen für Energielieferungen sowie für Entsorgungsverpflichtungen enthalten. Weiterhin sind unter den Sonstigen Sachverhalten auch Rückstellungen für Prozessrisiken enthalten. Hierbei handelt es sich um mehrere Einzelrisiken, bei denen die Höhe der Inanspruchnahme unsicher ist. Die Bewertung erfolgt ausgehend von dem Prozessergebnis, welches nach den aktuell verfügbaren Informationen die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt. Die langfristigen sonstigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. 101 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 16 Finanzschulden Finanzschulden 30. 9. 2007 30. 9. 2007 30. 9. 2006 30. 9. 2006 in Tsd Euro langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig 973 904 228 645 942 879 242 132 4 435 1 089 383 242 gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen — 564 1 182 — gegenüber at-equity konsolidierten Beteiligungen — — — 294 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Finanzierungsleasing gegenüber sonstigen Beteiligungen Andere Finanzschulden — 9 966 — 11 476 66 442 128 068 69 669 163 256 1 044 781 368 332 1 014 113 417 400 unter 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre 228 645 484 416 489 488 1 089 2 232 2 203 128 068 13 000 53 442 Fälligkeiten in Jahren in Tsd Euro Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Finanzierungsleasing Andere Finanzschulden 102 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Die festverzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 646 Mio Euro (Vorjahr 716 Mio Euro) sind mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 5,0 % (Vorjahr 5,0 %), die variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 557 Mio Euro (Vorjahr 469 Mio Euro) sind mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 4,7 % (Vorjahr 3,4 %) zu verzinsen. Bei den festverzinslichen Verbindlichkeiten beträgt die durchschnittliche Restzinsbindungsdauer – wie im Vorjahr – sieben Jahre. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem Barwert der künftigen Leasingzahlungen angesetzt. Der beizulegende Zeitwert der übrigen Finanzschulden entspricht im Wesentlichen den ausgewiesenen Buchwerten. Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen beziehen sich auf verschiedene technische Anlagen und auf Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Verträge beinhalten zum Teil Verlängerungsoptionen, jedoch keine Kaufoptionen oder Preisanpassungsklauseln. Der Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen lässt sich wie folgt auf die Verbindlichkeit überleiten: in Tsd Euro 30. 9. 2007 Barwert der Mindestleasingzahlungen mit Fälligkeit bis zu einem Jahr 1 089 länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 2 232 länger als fünf Jahre 2 203 5 524 Noch nicht realisierte Finanzierungskosten 2 236 Bruttoverbindlichkeit aus Finanzierungsleasingsverhältnissen 7 760 In der Position „Andere Finanzschulden“ ist unter anderem der Barwert der Zahlungsverpflichtungen aufgrund der Stillhalterverpflichtung der MVV Energie AG aus einer Put-Option der Stadt Kiel für die von ihr gehaltenen Anteile der Stadtwerke Kiel AG ausgewiesen. Nach den Regeln des IAS 32 begründen Verträge, die zum Kauf eigener Eigenkapitalinstrumenten verpflichten, eine Konzernabschluss finanzielle Verbindlichkeit in Höhe des Barwerts des Kaufpreises, unabhängig davon, ob diese Verpflichtung nur bei Ausübung eines Optionsrechts durch den Vertragspartner zu erfüllen ist und von der Wahrscheinlichkeit einer Ausübung. Die MVV Energie Gruppe wendet diese Vorschrift im Einklang mit der Entwicklung in der nationalen und internationalen Bilanzierungspraxis auf von Minderheitsgesellschaftern gehaltene Andienungsrechte (Put-Optionen) an. Dementsprechend erfolgt der Ausweis dieser Minderheitenanteile entsprechend der vertraglichen Vereinbarung unter den kurz- oder langfristigen Schulden. Die Bewertung dieser finanziellen Verpflichtungen erfolgt nach den Regelungen von IAS 39 (2004) zum Zeitwert. Die Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem Buchwert der Minderheitenanteile wird als von künftigen Ereignissen abhängige Kaufpreisverpflichtung in analoger Anwendung der Regelungen zur Abbildung von Unternehmenszusammenschlüssen behandelt. Die ausgeschütteten Ergebnisse an die Minderheitsgesellschafter sowie die Veränderungen des Barwerts der möglichen Zahlungsverpflichtungen werden als Finanzaufwendungen ausgewiesen. Die Put-Option der Stadt Kiel kann jederzeit bis zum 6. November 2010 ausgeübt werden. Außerdem ist in dieser Position der Barwert der Zahlungsverpflichtung aufgrund der Abfindungsverbindlichkeit gegenüber dem Minderheitsgesellschafter an der MVV Energiedienstleistungen Wohnen GmbH & Co. KG, Berlin in Höhe von 11 498 Tsd Euro enthalten. Zu Einzelheiten verweisen wir auf unsere Ausführungen unter „Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises“. Darüber hinaus ist in dieser Position eine Verbindlichkeit gegenüber der MVV GmbH, Mannheim, in Höhe von 40 585 Tsd Euro (Vorjahr 55 940 Tsd Euro) ausgewiesen, deren durchschnittliche Verzinsung im Geschäftsjahr 4,8% betrug (Vorjahr 4,2 %). Von den Finanzschulden sind 127 Mio Euro (Vorjahr 121 Mio Euro) durch Verpfändung von Sachanlagen gesichert. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 22. 103 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 17 Andere Verbindlichkeiten Andere Verbindlichkeiten 30. 9. 2007 30. 9. 2007 30. 9. 2006 30. 9. 2006 in Tsd Euro langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig 99 926 Derivative Finanzinstrumente Erhaltene Anzahlungen Konzessionsabgaben Zinsverbindlichkeiten 17 551 52 302 — 615 23 827 — 13 714 — 13 282 — 12 358 — 8 430 — 7 362 21 891 7 557 24 493 9 140 Verbindlichkeiten aus Cash-Pool — 3 038 — 625 Kreditorische Debitoren — 2 746 — 665 Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit — 231 — 53 2 107 32 514 4 632 25 906 42 164 143 927 29 125 169 749 42 032 140 759 29 125 169 114 — 3 038 — 625 132 130 — 10 42 164 143 927 29 125 169 749 Passive Rechnungsabgrenzungsposten Übrige andere Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen gegenüber sonstigen Beteiligungen Andere Verbindlichkeiten werden bis auf derivative Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, die im Wesentlichen den Zeitwerten entsprechen. Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Commodity- und Zinsderivate. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 22. Sie wurden in diesem Jahr erstmals fristengerecht ausgewiesen. Eine Anpassung der Vorjahreswerte erfolgte aufgrund der vorhandenen Datenlage nicht. 104 Wesentlichster Posten des passiven Rechnungsabgrenzungspostens ist ein im Zuge der Übernahme eines Müllheizkraftwerks durch die Energieversorgung Offenbach AG erhaltenes Vorabentgelt für die Verbrennung von Müll in Höhe von 16 971 Tsd Euro (Vorjahr 19 687 Tsd Euro). Weiterhin sind in den anderen Verbindlichkeiten vor allem Konzessionsabgaben sowie Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der sozialen Sicherung der Mitarbeiter enthalten. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 18 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20 Latente Steuern Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Latente Steuern werden für zeitliche Differenzen gebildet, die sich aufgrund der steuerlichen Bewertung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einerseits und der externen Rechnungslegung gemäß IFRS andererseits sowie aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen ergeben. Darüber hinaus wurden aktive latente Steuern auf Steuerminderungsansprüche berücksichtigt, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Eine Aktivierung erfolgt, wenn aufgrund vorliegender Businesspläne die Realisierung dieser Verlustvorträge mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten beziehungsweise erwartet werden. Dabei werden die am Bilanzstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten steuerlichen Vorschriften berücksichtigt. Nachdem der Bundesrat am 6. Juli 2007 das Unternehmensteuerreformgesetz 2008 verabschiedet hat, wurden zum Bilanzstichtag erstmals die latenten Steuern für inländische Unternehmen mit einem Gesamtsteuersatz von 30% (Vorjahr 39%) ermittelt. Dabei wurden neben der Körperschaftsteuer von 15% (Vorjahr 25%) der Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf die Körperschaftsteuer und der durchschnittliche Gewerbesteuersatz von 14 % (Vorjahr 13 %) berücksichtigt. Da die inländischen Unternehmen der MVV Energie Gruppe überwiegend passive Latenzen haben, ergaben sich aus der Abwertung der Latenzen ein einmaliger, nicht zahlungswirksamer Ertrag in Höhe von 45,8 Mio Euro sowie eine Verminderung der erfolgsneutral direkt im Eigenkapital erfassten Latenzen in Höhe von 465 Tsd Euro. Für ausländische Gesellschaften werden die jeweiligen nationalen Steuersätze zu Grunde gelegt. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 22. Verbindlichkeiten aus Lieferungen 30. 9. 2007 30. 9. 2006 186 258 123 324 7 310 4 926 und Leistungen in Tsd Euro gegenüber Lieferanten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen sonstige Beteiligungen 10 169 10 889 203 737 139 139 19 Steuerverbindlichkeiten Die Position beinhaltet im Wesentlichen Energiesteuern und Umsatzsteuer. Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft beziehungsweise Organkreis saldiert. Die Steuerabgrenzungen 2006/ 07 sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen: 105 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Latente Steuern in Tsd Euro 2006 / 2007 2006 / 2007 2005 / 2006 2005 / 2006 aktiv passiv aktiv passiv Immaterielle Vermögenswerte 4 562 – 18 275 5 280 – 21 983 Sachanlagen einschließlich als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 2 160 – 136 911 1 779 – 171 942 – 5 274 Übrige Finanzanlagen Vorräte Forderungen und sonstige Vermögenswerte Rückstellungen für Pensionen 2 – 7 951 — 2 476 – 118 522 – 167 135 – 34 858 238 – 3 057 — 2 187 — 1 688 Langfristige sonstige Rückstellungen 13 790 –4 13 520 — Kurzfristige sonstige Rückstellungen 1 990 – 390 2 193 – 490 25 061 – 11 139 2 256 – 12 232 3 531 — 6 625 — — – 2 513 1 – 3 201 55 894 – 212 159 34 102 – 218 346 Verbindlichkeiten Verlustvorträge und Steuergutschriften Konsolidierung Latente Steuern (brutto) Wertberichtigung Saldierung Latente Steuern (netto) 106 Konzernabschluss – 221 — – 380 — – 53 144 53 144 – 14 774 14 774 2 529 – 159 015 18 948 – 203 572 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 21 Eventualschulden und finanzielle Verpflichtungen Neben den genannten latenten Steueransprüchen aus Verlustvorträgen und Steuergutschriften bestehen noch Steueransprüche aus Verlustvorträgen für Körperschaftsteuer in Höhe von 19,4 Mio Euro (Vorjahr 35,4 Mio Euro), für Gewerbesteuer in Höhe von 13,9 Mio Euro (Vorjahr 22,3 Mio Euro) und für Tax Credits in Höhe von 1,5 Mio Euro, die nicht angesetzt werden konnten. Von diesen sind 0,5 Mio Euro nur bis 2008 sowie weitere 3,4 Mio Euro nur bis 2013 nutzbar. Auf temporäre Unterschiede in Anteilswerten an Tochterunternehmen zwischen Steuerbilanz und Konzernabschluss wurden in Höhe von 510 Tsd Euro (Vorjahr 902 Tsd Euro) keine passiven latenten Steuern erfasst, da eine Umkehrung durch Dividendenausschüttungen oder Veräußerung von Gesellschaften in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist. Im Geschäftsjahr 2006/07 wurden latente Steuern in Höhe von 856 Tsd Euro (Vorjahr 997 Tsd Euro) direkt im Eigenkapital erfasst. Außerdem erhöhten sich die passiven latenten Steuern im laufenden Geschäftsjahr aufgrund von Erstkonsolidierungsvorgängen um 5,9 Mio Euro (Vorjahr: Verminderung der aktiven latenten Steuern um 3,3 Mio Euro aufgrund von Endkonsolidierungen). Unter den Eventualschulden werden mögliche Verpflichtungen gegenüber Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen ein Ressourcenabfluss unwahrscheinlich ist beziehungsweise deren Höhe nicht verlässlich bestimmt werden kann, ausgewiesen. Die nachfolgend aufgeführten Verpflichtungsvolumina entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Aus Bürgschaften und Wechselobligo bestehen solche Verpflichtungen in Höhe von 3,2 Mio Euro. Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von 4,5 Mio Euro. Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen in der MVV Energie Gruppe für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen belief sich auf 19,0 Mio Euro. Die finanziellen Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen überwiegend Wassernetze, Fuhrpark und IT-Ausstattung. Die Mindestleasingzahlungen haben folgende Fälligkeitsstruktur: Mindestleasingzahlungen aus Operating Leasing 30. 9. 2007 30. 9. 2006 Nominalwert Nominalwert in Tsd Euro Operating Leasing bis zu einem Jahr 15 460 3 917 länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 22 627 4 686 länger als fünf Jahre 6 948 4 45 035 8 607 107 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 22 Finanzinstrumente Originäre Finanzinstrumente: Als finanzielle Vermögenswerte werden auf der Aktivseite Beteiligungen, Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Geldforderungen sowie liquide Mittel ausgewiesen. Die erstmalige Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten. Transaktionskosten werden einbezogen. Im Rahmen der Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Die Folgebewertung erfolgt für finanzielle Vermögenswerte der Kategorien „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts gemäß IAS 39 (2004) werden erfolgsneutral im Eigenkapital unter Berücksichtigung latenter Steuern erfasst. Bei Abgang werden diese erfolgswirksam berücksichtigt. Liegen objektive Hinweise für eine Wertminderung eines Vermögenswerts vor, wird dieser erfolgswirksam abgeschrieben. Soweit die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich geschätzt werden können, erfolgt die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte der Kategorien „Vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen“ sowie „Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen“ erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls unter Verwendung der Effektivzinsmethode. Die fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Gegenleistung, korrigiert um Wertminderungen, Zinsen und Tilgungen. Erkennbare Risiken, insbesondere aufgrund erwarteter Zahlungsausfälle oder verminderter erwarteter Cashflows, werden durch Wertminderungen berücksichtigt. Die Erfassung von Wertminderungen erfolgt direkt im Periodenergebnis. Bei marktüblichen Käufen und Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten erfolgt die Bilanzierung zum Handelstag, das heißt zu dem Tag, an dem das Unternehmen die Verpflichtung zum Kauf des Vermögenswerts eingegangen ist. Marktübliche Käufe oder Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben. 108 Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf organisierten Märkten gehandelt werden, wird durch Bezugnahme auf den an der Börse notierten Geldkurs am Bilanzstichtag ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden geschätzt. Solche Verfahren stützen sich auf kürzlich zu marktüblichen Bedingungen getätigte Transaktionen oder auf den aktuellen Marktwert eines anderen Instruments, das im Wesentlichen das gleiche Instrument ist, oder die Analyse der diskontierten Zahlungsströme sowie Optionspreismodelle. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert übertragen wird, sofern im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden beziehungsweise die Verfügungsmacht über den Vermögenswert abgegeben wird. Als finanzielle Verbindlichkeiten werden auf der Passivseite Finanzschulden, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und andere Verbindlichkeiten ausgewiesen. Finanzielle Verbindlichkeiten werden im Wesentlichen zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls unter Verwendung der Effektivzinsmethode, bewertet. Im Falle von Finanzschulden entsprechen die Anschaffungskosten dem Auszahlungsbetrag. Im Falle von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entsprechen die Anschaffungskosten dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zu Grunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist. Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ zuzuordnen, wurde kein Gebrauch gemacht. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Derivative Finanzinstrumente: Derivative Finanzinstrumente und zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Sind die eingesetzten Derivate wirksame Sicherungen künftiger Cashflows im Rahmen einer Sicherungsbeziehung nach den speziellen Vorschriften zum Hedge-Accounting gemäß IAS 39 (2004), führen die effektiven Zeitwertschwankungen der Derivate nicht zu Auswirkungen auf das Periodenergebnis während der Laufzeit des Derivats, sondern werden erfolgsneutral in einer gesonderten Eigenkapitalrücklage erfasst. Commodity-Derivate bedingen Nettoausgleichszahlungen zu den vertraglich fixierten Terminen, welche im Wesentlichen dem Grundgeschäft entsprechen. Zu den derivativen Finanzinstrumenten gehören Zinsderivate und CommodityDerivate über Strom, Gas und Kohle. Die Commodity-Derivate werden überwiegend physisch erfüllt. Finanzrisikomanagement: Die MVV Energie Gruppe ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Preis- und Finanzierungsrisiken ausgesetzt. Preisrisiken ergeben sich insbesondere aus Marktpreisschwankungen auf den Energiemärkten sowie aus Änderungen der Zinssätze. Das Wechselkursrisiko hat für die MVV Energie Gruppe eine untergeordnete Bedeutung. Finanzierungsrisiken können sich im Wesentlichen in Form von Kreditrisiken ergeben. Die MVV Energie Gruppe verfolgt das Ziel, durch ein systematisches Risikomanagement eine Absicherung gegen Marktpreis- und Kreditrisiken zu erreichen. Hierzu werden anhand interner Richtlinien Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten, Funktionstrennung und Kontrollen festgelegt. Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos werden insbesondere Zinsswaps eingesetzt. Diese Instrumente sichern Zahlungsströme aus verzinslichen langfristigen Finanzverbindlichkeiten durch Cashflow-Hedge-Accounting. Seit Beginn des letzten Geschäftsjahres 2005/06 wurde im Rahmen der erstmaligen Anwendung von IAS 39 (2004) „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ und der damit verbundenen Konkretisierung der so genannten „Own Use Exemption“ die Abbildung von Energiehandelsgeschäften geändert. Demnach fallen auch schwebende Geschäfte zur Marktpreissicherung im Bereich des Energiehandels vermehrt in den Anwendungsbereich von IAS 39 (2004) und müssen als Finanzinstrumente erfasst werden, während die abgesicherten Grundgeschäfte (Vertriebskontrakte) in der Regel nicht unter IAS 39 (2004) fallen. Die Bilanzierung nach IAS 39 (2004) betrifft insbesondere physisch zu erfüllende Warentermingeschäfte, die im Rahmen der Lastganganpassung wieder veräußert werden müssen. Hierdurch hat sich die Volatilität der Ergebnisse erhöht. Seit Beginn des Geschäftjahres 2005/06 werden zur Begrenzung der Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme aus dem Gasgeschäft aufgrund variabler Marktpreise Swaps eingesetzt, für die ebenfalls Cashflow-Hedge-Accounting angewendet wird. Zum 30. September 2007 sind bestehende Grundgeschäfte in Cashflow Hedges mit Laufzeiten bis zu zehn Jahren im Bereich Zinssicherung einbezogen. Im Commodity-Bereich betragen die Laufzeiten geplanter Grundgeschäfte bis zu fünf Jahre. Sowohl Zinssicherungsinstrumente als auch Im Geschäftsjahr ergab sich aus dem ineffektiven Teil von Cashflow Hedges ein Aufwand in Höhe von 15 Tsd Euro. Die Ergebnisse aus ineffektiven Teilen von Cashflow Hedges werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise Aufwendungen erfasst. Bei Zinssicherungen erfolgt der Ausweis im sonstigen Zinsergebnis. Zur Verminderung von Kreditrisiken werden Vertragspartner im Finanz- und Energiehandelsbereich bei Vertragsabschluss systematisch im Hinblick auf ihre Bonität geprüft und überwacht sowie Limits vorgegeben, innerhalb derer die Geschäftsfelder der MVV Energie Gruppe handeln dürfen. Im Energiehandel und bei Neuinvestitionen wird das Ausfallrisiko bereits im Vorfeld durch geeignete Rahmenverträge mit den Handelspartnern vermindert. Bei den finanziellen Vermögenswerten des Konzerns, die Forderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie zur Veräußerung gehaltene finanzielle Vermögenswerte umfassen, besteht das maximale Ausfallrisiko in der Höhe des entsprechenden Buchwerts. Die gesamten Transaktionen werden überwiegend mit Geschäftspartnern zweifelsfreier Bonität abgeschlossen. Zur Absicherung gegen Marktpreisrisiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Im Bereich des Zinsänderungsrisikos werden Zinsswaps abgeschlossen. Im Bereich des Energiehandels werden Commodity-Derivate eingesetzt. Diese dienen vor allem der Absicherung gegen Marktpreisrisiken. Der Einsatz 109 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss von Commodity-Derivaten zum Zwecke des proprietären Energiehandels ist nur in engen Grenzen erlaubt und wird durch organisatorisch getrennte Einheiten limitiert und überwacht. Die folgende Tabelle gibt das Nominalvolumen und die Marktwerte der eingesetzten Derivate wieder: Nominalvolumen und Marktwerte in Tsd Euro Zinsderivate Commodity-Derivate 30. 9. 2007 Davon 30. 9. 2007 30. 9. 2006 Davon 30. 9. 2006 Nominalvolumen Restlaufzeit von Marktwerte Nominalvolumen Restlaufzeit von Marktwerte Gesamt mehr als 1 Jahr Gesamt mehr als 1 Jahr 165 422 151 043 5 174 167 322 126 871 2 164 061 1 252 270 14 350 2 227 249 845 379 89 2 329 483 1 403 313 19 524 2 394 571 972 250 9 726 Bei den Zinsderivaten handelt es sich fast ausschließlich um Zinsswaps. Die Commodity-Derivate lassen sich wie folgt einteilen: Commodity-Derivate in Tsd Euro 30. 9. 2007 30. 9. 2006 30. 9. 2006 Marktwerte Nominalvolumen Marktwerte Strom 2 048 146 4 433 2 179 709 – 1 424 Kohle 100 627 10 137 46 412 1 575 15 288 – 220 1 128 – 62 2 164 061 14 350 2 227 249 89 2 048 146 9 730 2 179 709 – 1 424 115 915 4 620 47 540 1 513 2 164 061 14 350 2 227 249 89 Gas Termingeschäfte Swaps 110 30. 9. 2007 Nominalvolumen 9 637 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 23 Umsatzerlöse nach Strom- und Erdgassteuer Die Umsatzerlöse enthalten alle Erlöse, die aus der typischen Geschäftstätigkeit des Konzerns resultieren. Sie werden mit dem Übergang der maßgeblichen Risiken und Chancen auf den Kunden beziehungsweise mit Erbringung der Leistung erfasst, sofern der Zahlungseingang verlässlich erwartet werden kann. 24 Aktivierte Eigenleistungen Die aktivierten Eigenleistungen sind hauptsächlich durch den Bau von und die Erweiterungsmaßnahmen in Versorgungsnetzen und Kraftwerksanlagen bedingt. Im Vorjahr waren hier auch die Bestandsveränderungen ausgewiesen, die ab dem Geschäftsjahr 2006/07 in einer separaten Zeile dargestellt werden. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. 25 Sonstige betriebliche Erträge Mieterträge werden linear über die Laufzeit der Miet- beziehungsweise Leasingverhältnisse erfasst. Sonstige betriebliche Erträge in Tsd Euro 2006 / 2007 2005 / 2006 aus nach IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäften 83 114 2 265 aus der Auflösung von Rückstellungen 19 979 16 310 5 922 12 715 Erträge aus Geschäftsbesorgung und Personalgestellung aus Gutschriften 4 766 2 264 aus Leistungen an Mitarbeiter 2 088 2 037 aus Vertragsstrafen und der Einziehung von Außenständen 1 167 1 594 aus Fremdwährungseffekten 374 683 aus IT-Dienstleistungen 142 8 064 4 978 299 Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung Erstattungen für Schadensfälle 4 386 2 464 Mieterträge 2 549 2 347 Gewinne aus Anlageverkäufen Übrige 1 212 6 412 24 645 26 909 155 322 84 363 Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten positive Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften, die nach IAS 39 (2004) zu bewerten sind. Der Ausweis der Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften erfolgt im laufenden Geschäftsjahr erstmals brutto. Diesen bewertungsabhängigen Erträgen stehen sonstige betriebliche Aufwendungen gegenüber, die diesen Effekt teilweise kompensieren. Eine endsaldierte Darstellung des Vorjahres war aufgrund der gegebenen Datenlage nicht möglich. Die Erträge aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge (Badwill) entstanden im Wesentlichen aus der Erstkonsolidierung der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG in Höhe von 4 956 Tsd Euro. Wir verweisen auf unsere Ausführungen unter „Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises“. Im Vorjahr betraf dies Erstkonsolidierungen im tschechischen Teilkonzern. Die Erträge des Vorjahres in Höhe von 299 Tsd Euro waren unter den Geschäfts- oder Firmenwert-Abschreibungen ausgewiesen. 111 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 26 Materialaufwand Materialaufwand in Tsd Euro Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren Bezogene Leistungen 27 Personalaufwand 2006 / 2007 2005 / 2006 1 254 315 1 200 105 246 461 234 184 1 500 776 1 434 289 Im Materialaufwand sind Wertminderungen auf Roh-, Hilfs- und Betriebstoffe in Höhe von 768 Tsd Euro enthalten. Wertaufholungen auf Roh-, Hilfs- und Betriebstoffe sind aufgrund eines Anstiegs des Nettoveräußerungspreises mit 481 Tsd Euro enthalten. Im Vorjahr waren in den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen Aufwendungen für Netznutzungsentgelte in Höhe von 63 149 Tsd Euro enthalten, welche in die bezogenen Leistungen umgegliedert wurden. Der Anstieg des Materialaufwands resultiert in erster Linie aus der Zunahme der Energiebezugskosten. 112 Personalaufwand in Tsd Euro Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung Aufwendungen für Altersversorgung 2006 / 2007 2005 / 2006 243 436 221 649 42 526 42 733 17 297 15 750 303 259 280 132 Zum Bilanzstichtag 30. September 2007 waren 6 355 Mitarbeiter (Vorjahr 6 287) in der MVV Energie Gruppe beschäftigt. In diesem Personalstand sind 431 Auszubildende enthalten (Vorjahr 314). Vom gesamten Personal sind 1031 Mitarbeiter (Vorjahr 1562) in den Gemeinschaftsunternehmen beschäftigt. Der Anstieg der Mitarbeiterzahl ist im Wesentlichen auf die in diesem Jahr neu in den Konsolidierungskreis aufgenommenen Gesellschaften zurückzuführen. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen unter „Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises“. Der Anstieg des Personalaufwands um 23 127 Tsd Euro auf 303 259 Tsd Euro resultiert neben der gestiegenen Mitarbeiterzahl im Wesentlichen aus Rückstellungen, die im Geschäftsjahr für den sozialverträglichen Personalabbau, insbesondere durch Altersteilzeitverträge, gebildet wurden. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente 28 Sonstige betriebliche Aufwendungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Konzernabschluss 29 Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen Die im Vorjahr gemäß der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung wurde im 4. Quartal 2006/07 gemäß den Regeln des IFRS 5 als zur Veräußerung gehalten klassifiziert. Die Aufwendungen und Erträge aus dieser Beteiligung wurden weiterhin im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen ausgewiesen. Bis zum Zeitpunkt der Umklassifizierung wurden 1 594 Tsd Euro als Aufwand aus at-equity bilanzierten Beteiligungen realisiert. Daraus ergaben sich keine Auswirkungen auf die Ertragsteuern. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen in der Textziffer 11. 2006 / 2007 2005 / 2006 Aufwand aus nach IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäften 67 470 — Konzessionsabgabe 57 257 59 303 Beiträge, Gebühren und Abgaben 20 180 17 918 Rechts-, Beratungs- und Gutachterkosten 15 453 10 651 Mieten und Pachten 15 192 16 629 Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit 11 601 8 895 Personal- und Sozialaufwendungen 11 235 9 777 Aufwendungen für Wartungen, Reparaturen und IT-Dienstleistungen 8 784 14 414 Zuführungen zu Wertberichtigungen 8 038 16 307 Verluste aus Anlagenverkäufen 5 635 4 489 Buchführungs- und Jahresabschlusskosten 2 722 1 284 Erträge aus Beteiligungen 9 381 9 501 Betriebliche Steuern (ohne Energiesteuern) 2 230 3 329 Gewinne aus Beteiligungsveräußerungen 5 959 8 230 Erträge aus Gewinnabführung 176 1 313 in Tsd Euro Aufwendungen aus Fremdwährungseffekten Übrige 458 4 769 46 350 36 746 272 605 204 511 30 Sonstiges Beteiligungsergebnis Sonstiges Beteiligungsergebnis 2005 / 2006 Zuschreibungen auf Finanzanlagen 26 — Aufwendungen aus Verlustübernahme — –1 – 335 – 4 173 15 207 14 870 Abschreibungen auf Finanzanlagen Die im Vorjahr ausgewiesene Energiesteuer (Strom- und Erdgassteuer) wurde im laufenden Geschäftsjahr in der Gewinn- und Verlustrechnung separat ausgewiesen. Wir verweisen auch auf die Ausführungen unter „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“. 2006 / 2007 in Tsd Euro Die Erträge aus Beteiligungen bestehen im Wesentlichen aus Ausschüttungen von nicht konsolidierten Tochtergesellschaften. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten negative Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften, die nach IAS 39 (2004) zu bewerten sind. Der Ausweis der Bewertungseffekte aus Energiehandelsgeschäften erfolgt im laufenden Geschäftsjahr erstmals brutto. Diesen bewertungsabhängigen Aufwendungen stehen sonstige betriebliche Erträge gegenüber, die diesen Effekt teilweise kompensieren. Eine endsaldierte Darstellung des Vorjahres war aufgrund der gegebenen Datenlage nicht möglich. Die im Vorjahr ausgewiesene Position „Aufwand aus nach IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäften zur Lastganganpassung“ wurde daher in den Materialaufwand umgegliedert. 113 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 31 Abschreibungen Abschreibungen in Tsd Euro Abschreibungen davon außerplanmäßig 33 Finanzerträge 2006 / 2007 2005 / 2006 143 546 147 406 250 15 225 Finanzerträge in Tsd Euro Zinserträge aus Finance-Lease Erträge aus Ausleihungen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Die Abschreibungen der immateriellen Vermögenswerte und der Sachanlagen sowie der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien erfolgen entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer nach der linearen Methode. 2006 / 2007 2005 / 2006 1 519 244 251 726 5 128 3 027 6 898 3 997 In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind Zinserträge für Tagesund Festgeldanlagen sowie Zinserträge aus der Kontokorrentverzinsung enthalten. 32 Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwerte Abschreibungen Geschäfts- 34 Finanzaufwendungen 2006 / 2007 2005 / 2006 542 — Teilkonzern Stadtwerke Ingolstadt — 10 573 12 740 4 966 Teilkonzern Stadtwerke Solingen — 8 766 Aufzinsung Rückstellungen 4 572 5 091 — 2 562 — 21 901 Zinsaufwand aus Minderheiteneigentümer an Personenhandelsgesellschaften 1 100 542 541 42 — 1 680 64 329 65 205 83 282 76 984 oder Firmenwerte in Tsd Euro Teilkonzern MVV Tschechien Teilkonzern MVV Polen Finanzaufwendungen in Tsd Euro Put-Option Kiel Abschreibungen auf kurzfristige Ausleihungen Die Geschäfts- oder Firmenwert-Abschreibungen enthalten die Abschreibung des bei der Erstkonsolidierung der Teplárna Liberec entstandenen Geschäfts- oder Firmenwerts. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen unter „Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises“. Die im Vorjahr hier ausgewiesenen Erträge aus der Auflösung des negativen Unterschiedsbetrags in Höhe von 299 Tsd Euro wurden in die sonstigen betrieblichen Erträge umgegliedert. Wir verweisen auch auf die Ausführungen unter „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“. 114 Abschreibungen auf Ausleihungen und Wertpapiere Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2006 / 2007 2005 / 2006 Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Zinsaufwendungen für Darlehensverpflichtungen und Darlehensnebenkosten. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 35 Ertragsteuern Ertragsteuern in Tsd Euro Tatsächliche Steuern Latente Steuern 2006 / 2007 2005 / 2006 Überleitung des Ertragsteuersatzes 2006 / 2007 2005 / 2006 138 675 127 972 54 084 49 909 4 731 3 155 Ertrag aus der Aktivierung von Forderungen aus dem Körperschaftsteuerguthaben – 4 685 — Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz – 1 282 – 87 – 45 829 — 1 181 4 335 in Tsd Euro 47 664 71 630 – 35 223 – 7 258 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 12 441 64 372 Erwarteter Steueraufwand bei einem Steuersatz von 39 % Der laufende Steueraufwand enthält die zu leistende Gewerbe- und Körperschaftsteuer sowie ausländische Ertragsteuern. In den tatsächlichen Steuern sind im Saldo Erträge in Höhe von 2,8 Mio Euro enthalten (Vorjahr 1,4 Mio Euro), die vorangegangene Perioden betreffen, sowie Erträge aus dem erstmaligen Ansatz des Körperschaftsteuerguthabens zum 31. Dezember 2006 in Höhe von 4,7 Mio Euro. Aufgrund einer Steuergesetzesänderung im Dezember 2006 werden noch bestehende Ansprüche aus dem steuerlichen Anrechnungsverfahren über einen Zeitraum von zehn Jahren ab 2008 in gleichen Jahresbeträgen ausgezahlt. Der Bruttobetrag der zum Barwert angesetzten Guthaben beträgt 5,9 Mio Euro. Die latenten Steuererträge sind in Höhe von 38,4 Mio Euro (Vorjahr 6,4 Mio Euro) auf das Entstehen beziehungsweise die Umkehrung temporärer Unterschiede zurückzuführen. Die Differenz zum gesamten latenten Steuerertrag resultiert aus der erfolgswirksamen Nutzung von Verlustvorträgen. Der tatsächliche Steueraufwand wurde um 686 Tsd Euro aufgrund der Nutzung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste gemindert. Der latente Steueraufwand verringerte sich aufgrund des erstmaligen Ansatzes bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste einer früheren Periode um 832 Tsd Euro. Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand: Abweichungen durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer Änderung des Steuersatzes und der Steuergesetze Veränderung der Wertberichtigung für Verluste sowie Verluste ohne Bildung von latenten Steuern Nicht abzugsfähige Aufwendungen 4 312 3 777 – 7 968 – 11 401 Ergebnisse aus at-equity bilanzierten Beteiligungen 622 – 359 Nicht abziehbare Geschäfts- oder Firmenwert-Abschreibungen und andere Konsolidierungsmaßnahmen 2 743 10 350 Steuerlich nicht abzugsfähige Effekte aus der Anwendung von IAS 32 (2003) 5 551 3 354 – 2 829 – 1 429 345 787 Steuerfreie Erträge Steuern für Vorjahre Effekte aus Kosten der Eigenkapitalbeschaffung Sonstige 1 465 1 981 Effektiver Steueraufwand 12 441 64 372 Effektiver Steuersatz in % 9,0 50,3 115 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 36 Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG und Ergebnis je Aktie Ergebnisanteil der Aktionäre der 37 Belegschaftsaktien 2006 / 2007 2005 / 2006 109 229 50 010 55 767 55 088 MVV Energie AG und Ergebnis je Aktie Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG Aktienanzahl in Tsd (gewichteter Jahresdurchschnitt) Ergebnis je Aktie in Euro 1,96 0,91 Dividende je Aktie in Euro 0,80 0,80 Die Dividende des Geschäftsjahres 2006/07entspricht dem Vorschlag des Vorstands und steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Hauptversammlung am 14. März 2008. Der Gewinnverwendungsvorschlag des Geschäftsjahres 2005/06 wurde von der Hauptversammlung am 9. März 2007 angenommen. Da zum Bilanzstichtag keine Optionsrechte auf Aktien der MVV Energie AG vorlagen, sind keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen. Im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms konnten Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe in der Zeit vom 28. August bis 19. September 2006 zu vergünstigten Konditionen Aktien der MVV Energie AG ordern. Teilnahmeberechtigt waren Mitarbeiter der MVV Energie AG und Mitarbeiter von 15 Beteiligungen der MVV Energie AG. Pro Mitarbeiter konnten zwischen 20 und 300 Aktien bestellt werden. Der Kaufpreis je Aktie betrug 17,50 Euro. Grundlage hierfür war der Durchschnittskurs der Aktie der MVV Energie AG im XETRA-Handel in der Zeit vom 21. bis 25. August 2006 in Höhe von 22,50 Euro. Auf diesen Kurs wurde den Mitarbeitern ein Abschlag von 5 Euro gewährt. Die Mitarbeiteraktien unterliegen bis zum 31. Dezember 2008 einer Veräußerungssperrfrist. Insgesamt wurden von den Mitarbeitern 63 290 Aktien geordert. Diese wurden aus dem Genehmigten Kapital II (siehe Textziffer 12) neu geschaffen. Die hierzu erforderliche Kapitalerhöhung in Höhe von 162 Tsd Euro wurde am 20. September 2006 vom Vorstand der MVV Energie AG beschlossen. Der Aufsichtsrat hat am selben Tag seine Zustimmung erteilt. Am 28. September 2006 wurde die Durchführung der Kapitalerhöhung in das Handelsregister eingetragen. Die neuen Aktien wurden am 25. September 2006 zum Kurs von 22,50 Euro von einem Kreditinstitut gezeichnet und zu Beginn des neuen Geschäftsjahres durch die MVV Energie AG zur Weiterveräußerung an die Mitarbeiter zurück erworben. Die georderten Aktien hatten am 30. September 2006 bei einem Schlusskurs von 23,23 Euro (XETRA-Handel) einen Marktwert von 1 470 Tsd Euro. Sie wurden am 11. Oktober 2006 an die Mitarbeiter übertragen. Das Belegschaftsaktienprogramm führte im Konzernabschluss der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 2005/06 zu einem Personalaufwand in Höhe von 385 Tsd Euro. Die Ermittlung des Personalaufwands erfolgt auf Basis des Abschlags in Höhe von 5 Euro je Aktie und unter Berücksichtigung der Sozialversicherung. 116 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 38 Segmentberichterstattung Die Segmentierung der MVV Energie Gruppe erfolgte in Übereinstimmung mit der internen Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat. Die Segmenterlöse mit externen Kunden werden zu 95,8 % in Deutschland erzielt. Der Gesamtbuchwert des im Inland belegenen Vermögens beträgt 3 071 968 Tsd Euro oder 93,7 % des Gesamtvermögens. Die MVV Energie Gruppe übersteigt die nach IAS14.69 geforderten Grenzwerte bezüglich Umsatzerlöse, Vermögen und Investitionen und verzichtet daher auf Angaben zur geographischen Segmentierung. Die außerplanmäßigen Abschreibungen beinhalten den in Rahmen von Impairment-Tests im Geschäftsjahr erfassten Wertminderungsaufwand für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Das Segment Strom umfasst die Wertschöpfungsstufen Erzeugung, Handel, Verteilung und Vertrieb von Strom. Die Segmente Gas und Wärme beinhalten die Wertschöpfungsstufen Bezug, Verteilung und Vertrieb von Gas beziehungsweise Heizwasser und Dampf. Im Segment Wasser ist zusätzlich zu Bezug, Verteilung und Vertrieb die Wertschöpfungsstufe Produktion (Wasserwerke) enthalten. Das Segment Dienstleistungen umfasst neben den Aktivitäten des Teilkonzerns MVV Energiedienstleistungen, die sich in industrielles und kommunales Contracting, nationales und internationales Consulting sowie technischen Service untergliedern, das Dienstleistungsgeschäft der Stadtwerke, die sich wiederum in technische Dienstleistungen, Telekommunikations- und Contracting-Dienstleistungen unterteilen. Im Segment Umwelt sind die Aktivitäten im Zusammenhang mit der thermischen Reststoffverwertung und dem Betrieb von Biomassekraftwerken abgebildet. In den sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen sind grundsätzlich die Zuführungen zu den Wertberichtigungen auf Forderungen und die langfristigen Rückstellungen dargestellt. Als Segmentergebnis wurde das operative Betriebsergebnis (EBIT) ausgewählt. Auf eine Überleitung zum Jahresergebnis haben wir in der Segmentberichterstattung abgesehen, da diese bereits in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt. Das Segmentvermögen und die Segmentschulden stellen das Bruttovermögen beziehungsweise die Bruttoschulden der Geschäftssegmente ohne nicht zuordenbare Posten dar. Die nicht zuordenbaren Posten umfassen im Wesentlichen laufende und latente Ertragsteuern, flüssige Mittel, Finanzforderungen und Finanzschulden. In der Zeile „Sonstiges/Konsolidierung“ werden sowohl Konsolidierungseffekte als auch die den Geschäftssegmenten nicht zuordenbaren Tätigkeiten dargestellt. Der Beteiligungsbuchwert wird ebenfalls im Segmentergebnis beziehungsweise im Segmentvermögen bei Sonstiges /Konsolidierung ausgewiesen, da dieser nicht im Wesentlichen einem Geschäftssegment zugeordnet werden kann. Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften an. Die Verrechnungspreise für Transfers zwischen den Segmenten entsprechen den marktüblichen Konditionen. Die Segmentumsätze ergeben sich aus der Addition von Innen- und Außenumsätzen. 117 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 39 Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt die Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden direkt ermittelt. Demgegenüber wird der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit indirekt abgeleitet. Im Gegenzug ist der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit aufgrund von Unternehmenskäufen weiter angestiegen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist aufgrund von Dividendenzahlungen und Kredittilgungen negativ. Im Vorjahr war dieser Cashflow aufgrund der Kapitalerhöhung positiv. Mittelzuflüsse aus dem Erwerb und der Veräußerung konsolidierter Gesellschaften sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthalten. Die erworbenen (abgehenden) flüssigen Mittel werden mit den Auszahlungen für den Erwerb (Einzahlungen aus der Desinvestition) verrechnet. 40 Kapitalsteuerung Im Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind unter anderem enthalten: ___erhaltene Zinsen in Höhe von 7,8 Mio Euro (Vorjahr 4,7 Mio Euro) und gezahlte Zinsen in Höhe von 69,3 Mio Euro (Vorjahr 57,6 Mio Euro) ___gezahlte Ertragsteuern von 56,0 Mio Euro (Vorjahr 36,3 Mio Euro) und erstattete Ertragsteuern von 14,5 Mio Euro (Vorjahr 8,5 Mio Euro) sowie ___erhaltene Dividenden von 10,7 Mio Euro (Vorjahr 9,5 Mio Euro). Anteile des Kaufpreises der im letzten Jahr endkonsolidierten Gesellschaften sind im Geschäftsjahr 2006/07 zahlungswirksam zugeflossen. Weitere wesentliche zahlungsunwirksame Transaktionen sind die Bewertung der gemäß IAS 39 (2004) bilanzierten Derivate sowie die Erträge aus der Auflösung des negativen Unterschiedsbetrags aus Unternehmenserwerben. Der Cashflow nach DVFA/SG des Geschäftsjahres 2006/07 liegt aufgrund des erhöhten Periodenüberschusses über dem Vorjahresniveau. Im Vorjahr war der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von einem hohen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Vermögenswerte geprägt. Der Anstieg des in den kurzfristigen Vermögenswerten gebundenen Kapitals ist im laufenden Geschäftsjahr deutlich geringer ausgefallen als im Vorjahr. Insgesamt ergibt sich hierdurch ein deutlich höherer Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit als im Vorjahr. 118 Die MVV Energie AG unterliegt keinen gesetzlichen Mindestkapitalanforderungen, sondern verfolgt die interne Zielsetzung, durch ein effektives Finanzmanagement eine zur Erlangung eines guten Ratings am Bankenmarkt erforderliche Eigenkapitalquote einzuhalten. Dadurch wird eine Optimierung der Kapitalkosten erreicht. Die Eigenkapitalquote ist dabei das Verhältnis zwischen dem Eigenkapital auf konsolidierter Basis und der Bilanzsumme. Das Eigenkapital setzt sich zusammen aus Grundkapital, Kapitalrücklage, Gewinnrücklagen, dem jeweiligen Bilanzgewinn und den Anteilen anderer Gesellschafter. Maßnahmen zur Einhaltung der Eigenkapitalzielquote erfolgen zunächst im Prozess der Wirtschaftsplanung und bei großen (außerplanmäßigen) Investitionsmaßnahmen im Rahmen der Investitionsrechnung. Die Gesellschaft kann durch Aktienemissionen die Eigenkapitalgrundlage den Anforderungen anpassen. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss 41 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften Lieferungs- und Leistungsverkehr in Tsd Euro Abfallwirtschaft Mannheim 2006 / 2007 2005 / 2006 Forderungen 2006 / 2007 Verbindlichkeiten 2005 / 2006 2006 / 2007 2005 / 2006 645 472 34 — — — 36 135 35 868 3 230 — — — GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH 9 631 6 876 778 704 — — m:con – Mannheimer Kongressund Touristik GmbH 2 551 – 5 398 7 — 2 846 5 346 – 2 286 – 5 058 140 6 780 41 533 57 122 434 674 52 — — — MVV Verkehr AG 2 159 2 874 1 143 198 — — Rhein-Neckar-Verkehr GmbH 9 016 5 753 802 490 — — ABG Abfallbeseitigungsgesellschaft mbH MVV GmbH MVV OEG AG Stadtentwässerung Mannheim 1 202 1 900 291 252 — — Stadt Mannheim – 3 142 – 5 750 14 559 2 790 10 509 6 824 Quotenkonsolidierte Unternehmen 48 049 40 233 1 278 2 079 10 207 908 Sonstige von der Stadt Mannheim beherrschte Gesellschaften 5 012 3 572 309 336 — — 109 406 82 016 22 623 13 629 65 095 70 200 Die Stadt Mannheim ist alleinige Gesellschafterin der MVV GmbH. Die MVV GmbH hält 99,99 % der Anteile an der MVV Verkehr AG, die zu 66,2 % an der MVV Energie AG beteiligt ist. Die Stadt Mannheim sowie die von ihr beherrschten Unternehmen stellen somit nahe stehende Personen im Sinne von IFRS dar. Zwischen Unternehmen der MVV Energie Gruppe und der Stadt Mannheim sowie den von ihr beherrschten Unternehmen bestehen eine Vielzahl von vertraglich vereinbarten Rechtsbeziehungen (Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmelieferungsverträge, Miet-, Pacht- und Serviceverträge). Darüber hinaus besteht zwischen der MVV Energie AG und der Stadt Mannheim ein Konzessionsvertrag. Der Lieferungs- und Leistungsverkehr mit Schwestergesellschaften der MVV Energie AG beinhaltet im Wesentlichen einseitige Lieferungs- und Leistungsbeziehungen. Die Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit der Stadt Mannheim werden im Wesentlichen mit den Konzessionsabgaben verrechnet dargestellt. Die Konzessionsabgaben an die Stadt Mannheim beliefen sich auf 19,9 Mio Euro (im Vorjahr 20,3 Mio Euro). Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von den Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen. Zum Zweck der Transparenzerhöhung wurde der Kreis der nahe stehenden Personen im Vergleich zum Vorjahr erweitert. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. 119 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Die MVV Energie AG erstellte für ihr am 30. September 2007 endendes Geschäftsjahr einen Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG. Die Vorstandsmitglieder der MVV Energie AG sind zugleich als Vorstände der Konzerngesellschaft MVV RHE AG und der Vorstandsvorsitzende ist zusätzlich auch als Geschäftsführer der MVV GmbH tätig. Die hierauf entfallenden Vergütungen werden von der MVV Energie AG ausgezahlt und mit den anderen Gesellschaften verrechnet. Der Vorstand erhielt im Geschäftsjahr eine Gesamtvergütung in Höhe von 1774 Tsd Euro. Diese setzt sich wie folgt zusammen: 1 Vergütung in Tsd Euro Fix 1 Variabel 2 Mandatseinkünfte 3 Einschließlich Zuschüsse zur Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, freiwillige Versicherung bei Dr. Rudolf Schulten 403 305 15 723 der Berufsgenossenschaft und geldwerte Vorteile sowie der Dr. Werner Dub 239 230 10 479 Zulage für den Vorstandsvorsitzenden in Höhe von 160 Tsd Euro 41 39 1 81 243 230 8 481 10 — — 10 2 Rückstellungen 936 804 34 1 774 3 Aufsichtsratstätigkeiten für Beteiligungsunternehmen 4 Amtszeit seit 1. August 2007 5 Amtszeit bis 15. Oktober 2006 Matthias Brückmann 4 Hans-Jürgen Farrenkopf Karl-Heinz Trautmann 5 Gesamt Die variable Vergütung wird aus zwei Komponenten berechnet – dem Jahresüberschuss nach Fremdanteilen der MVV Energie Gruppe nach IFRS und dem ROCE (Return on Capital Employed). Dabei gilt eine angemessene Kappungsgrenze. Im Geschäftsjahr wurden keine Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung gewährt. Weitere Leistungen von Dritten wurden weder zugesagt noch gewährt. Den Vorstandsmitgliedern ist bei Eintritt in die Altersrente eine Versorgungsleistung in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes der festen Vergütungen zugesagt, die sich für jedes vollendete Dienstjahr um 2 % bis zu einem Maximalwert von 70 % der festen Vergütung erhöht. Auf die Versorgungsleistung werden anderweitige Arbeitseinkommen, die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung sowie sonstige Versorgungsbezüge, die mindestens zur Hälfte auf 120 Gesamt und der Vergütung des Vorstandsvorsitzenden für die Tätigkeit als Sprecher der Geschäftsführung der MVV GmbH Beitragsleistungen eines Arbeitgebers beruhen, angerechnet. Wird die Rente vorzeitig in Anspruch genommen, so mindert sich die Versorgungsleistung pro Monat der vorzeitigen Inanspruchnahme um 0,5 %. Die Versorgungsleistung enthält als Rentenbaustein eine Anwartschaft auf eine Hinterbliebenenversorgung. Im Falle einer teilweisen Erwerbsminderung, einer teilweisen Erwerbsminderung infolge von Berufsunfähigkeit, einer vollen Erwerbsminderung oder bei Tod beträgt die Versorgungsleistung 55 % der festen Vergütung und steigt um 1% je vollendetem Dienstjahr bis auf maximal 70 %. An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Die Pensionsverpflichtungen stellen sich wie folgt dar: Pensionsverpflichtungen Wert der in Tsd Euro Endrente Dr. Rudolf Schulten Dr. Werner Dub Matthias Brückmann Hans-Jürgen Farrenkopf Gesamt Versorgungs1 prozentsatz Versorgungs2 prozentsatz Zuführung zur Pensionsrückstellung 3 Dienstzeitaufwand Zinsaufwand 234 51 % 70 % 284 38 86 54 % 66 % 102 36 131 48 % 70 % — — 98 56 % 66 % 166 37 552 111 549 Die ehemaligen Mitglieder des Vorstands (einschließlich Karl-Heinz Trautmann) erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 1027 Tsd Euro. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands sind insgesamt 3 468 Tsd Euro zurückgestellt. Die Gesamtzuführung in diesem Geschäftsjahr beträgt 347 Tsd Euro. Gemäß IAS 24 zählen zu den unternehmensnahen Personen auch Mitglieder des Managements in Schlüsselfunktionen. Neben dem Vorstand zählen hierzu in der MVV Energie Gruppe auch die Bereichsleiter / Prokuristen der MVV Energie AG. Diese Personengruppe erhält ihre Bezüge ausschließlich von der MVV Energie AG. Die Vergütungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 3 333 Tsd Euro. 1 Erreichbarer Anspruch auf Altersrente mit 63 Jahren unter Berücksichtigung von Anrechnungsbeträgen 2 Erreichter Gesamtversorgungssatz in Bezug auf die Altersrente in Prozent 3 Erreichbarer Versorgungsprozentsatz mit 63 Jahren Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2006/07 eine Jahresvergütung in Höhe von jeweils 10 Tsd Euro, wobei der Aufsichtsratsvorsitzende den doppelten, sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag erhielt. Der Vorsitzende des Bilanzprüfungsausschusses erhielt eine zusätzliche Jahresvergütung in Höhe von 5 Tsd Euro, die übrigen Mitglieder des Bilanzprüfungsausschusses erhielten eine zusätzliche Jahresvergütung in Höhe von jeweils 2,5 Tsd Euro. Ferner wurde ein Sitzungsgeld von 300 Euro pro Person und Sitzung des Plenums beziehungsweise der Ausschüsse gewährt. Die gesamten Bezüge beliefen sich auf 329 Tsd Euro. Von Mitgliedern des Aufsichtsrats werden insgesamt 1520 Aktien der MVV Energie AG gehalten. Leitende Angestellte erhalten eine rein beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Höhe von bis zu 8,6 % der festen Vergütung. Dabei können die leitenden Angestellten innerhalb der im Konzern angebotenen Durchführungswege festlegen, welche biometrischen Risiken sie absichern möchten. Die Gesamtaufwendungen hierfür beliefen sich im Berichtsjahr auf 126 Tsd Euro. 121 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss 42 Honorare des Abschlussprüfers 44 Angaben zu Konzessionen Für die im Geschäftsjahr 2006/07 erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses, Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden: Neben dem zwischen der Stadt Mannheim und der MVV Energie AG abgeschlossenen Konzessionsvertrag (siehe „Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften“) bestehen weitere Konzessionsvereinbarungen zwischen Unternehmen der MVV Energie Gruppe und Gebietskörperschaften. Die Restlaufzeiten liegen zwischen einem und 20 Jahren. In den Verträgen ist die Verpflichtung geregelt, die jeweiligen Versorgungsnetze zu betreiben und für deren Instandhaltung zu sorgen. Sollte es nach Ablauf der Verträge zu keiner Verlängerung kommen, müssen die Versorgungseinrichtungen von den Gemeinden gegen angemessenes Entgelt übernommen werden. Honorare des Abschlussprüfers in Tsd Euro 2006 / 2007 2005 / 2006 Abschlussprüfung 728 445 Sonstige Bestätigungsleistungen 533 18 19 16 Steuerberatungsleistungen Sonstige Leistungen 169 30 1 449 509 45 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 43 Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG Der Vorstand und der Aufsichtsrat der MVV Energie AG haben die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht. Die vollständige Erklärung ist im Internet unter www.mvv-investor.de veröffentlicht. Am 29. Juni 2007 hatte der Aufsichtsrat der MVV Energie AG einer Kapitalerhöhung zugestimmt. Diese Kapitalerhöhung wurde im Oktober 2007 durchgeführt. Unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals wurde das Grundkapital um rund 26 Mio Euro erhöht. Zu diesem Zweck wurden 10,1 Millionen neue Aktien zu einem Bezugspreis von je 22,50 Euro ausgegeben, welche bereits bei Ausgabe dividendenberechtigt sind. Mannheim, den 27. November 2007 MVV Energie AG Vorstand Dr. Schulten 122 Brückmann Dr. Dub Farrenkopf An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Organe der Gesellschaft Vorstand der MVV Energie AG Aufsichtsrat der MVV Energie AG Dr. Rudolf Schulten Vorsitzender Kaufmännische Angelegenheiten Dr. Peter Kurz seit 4. August 2007 Vorsitzender seit 9. August 2007 Oberbürgermeister der Stadt Mannheim seit 4. August 2007 Matthias Brückmann seit 1. August 2007 Vertrieb Dr. Werner Dub Technik, Netze und Energiedienstleistungen Hans-Jürgen Farrenkopf Personal, Soziales, IT und Immobilienmanagement Gerhard Widder Vorsitzender bis 3. August 2007 Oberbürgermeister der Stadt Mannheim bis 3. August 2007 Diplom-Ingenieur (FH) Manfred Lösch 1 Stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender des MVV-Konzernbetriebsrats Johannes Böttcher 1 Vorsitzender des Betriebsrats der Energieversorgung Offenbach AG Holger Buchholz 1 Gewerkschaftssekretär ver.di Kiel Werner Ehret 1 Betriebsrat der MVV Energie AG Detlef Falk 1 seit 1. Juni 2007 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG Dr. Rudolf Friedrich Arbeitsamtsdirektor a. D. Dr. Manfred Fuchs Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fuchs Petrolub AG, Mannheim Dr. Stefan Fulst-Blei seit 9. März 2007 Berufsschullehrer Reinhold Götz Diplom-Handelslehrer 2. Bevollmächtigter IG Metall Mannheim Dr. Karl Heidenreich Ehemaliges Mitglied des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg 123 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Michael Homann 1 bis 31. Juli 2007 Bereichsleiter Materialwirtschaft, IT und angewandte Informatik der MVV Energie AG Manuel Mertes 1 bis 31. Mai 2007 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG Prof. Dr. Egon Jüttner Universitätsprofessor Barbara Neumann 1 Vorsitzende des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG Klaus Lindner 1 Gewerkschaftssekretär ver.di Rhein-Neckar Prof. Dr. Norbert Loos Geschäftsführender Gesellschafter der Loos Beteiligungs-GmbH Dr. Reiner Lübke 1 seit 1. August 2007 Bereichsleiter Betriebsführung/ Engineering der MVV Energie AG Dr. Frank Mentrup bis 9. März 2007 Arzt Mitglied des Landtags Baden-Württemberg 1 gewählte Arbeitnehmervertreter Wolfgang Raufelder Architekt und Stadtplaner Sabine Schlorke 1 Gewerkschaftssekretärin ver.di Rhein-Neckar Uwe Spatz 1 Betriebsrat der MVV Energie AG Christian Specht Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim Die zusätzlichen Mandate und Tätigkeiten der Aufsichtsräte sind auf den nachfolgenden Seiten detailliert aufgeführt. 124 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Mitglieder des Aufsichtsrats der MVV Energie AG Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Beruf Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen Dr. Peter Kurz Fakultät für klinische Medizin der Universität Heidelberg Klinikum Mannheim GmbH Universitätsklinikum, Mannheim BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim seit 4. August 2007 Vorsitzender MVV GmbH, Mannheim MAFINEX-Technologiezentrum GmbH, Mannheim seit 9. August 2007 MVV OEG AG, Mannheim m:con – Mannheimer Kongress- und Touristik GmbH, Mannheim Oberbürgermeister MVV RHE AG, Mannheim Rhein-Neckar Flugplatz GmbH, Mannheim der Stadt Mannheim MVV Verkehr AG, Mannheim Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, Mannheim seit 4. August 2007 GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim Gerhard Widder Grosskraftwerk Mannheim AG, Mannheim BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim Vorsitzender MVV GmbH, Mannheim GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim bis 3. August 2007 MVV OEG AG, Mannheim MAFINEX-Technologiezentrum GmbH, Mannheim Oberbürgermeister MVV RHE AG, Mannheim Rhein-Neckar Flugplatz GmbH, Mannheim der Stadt Mannheim MVV Verkehr AG, Mannheim Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, Mannheim bis 3. August 2007 Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim Diplom-Ingenieur (FH) Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim Manfred Lösch Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach Stellvertretender Vorsitzender MVV GmbH, Mannheim Vorsitzender des MVV-Konzernbetriebsrats Johannes Böttcher Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach Vorsitzender des Betriebsrats MVV GmbH, Mannheim der Energieversorgung Offenbach AG Holger Buchholz Stadtwerke Kiel AG, Kiel Gewerkschaftssekretär ver.di Kiel 125 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Beruf Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen Werner Ehret MVV GmbH, Mannheim Betriebsrat der MVV Energie AG Detlef Falk Stadtwerke Kiel AG, Kiel seit 1. Juni 2007 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG Dr. Rudolf Friedrich MVV Verkehr AG, Mannheim Arbeitsamtsdirektor a. D. BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim Fleischversorgungszentrum Mannheim GmbH, Mannheim Dr. Manfred Fuchs Fuchs Petrolub AG, Mannheim Stellvertretender Vorsitzender (stellvertretender Vorsitzender) Hilger u. Kern GmbH, Mannheim des Aufsichtsrats der Fuchs Petrolub AG Dr. Stefan Fulst-Blei MVV GmbH, Mannheim m:con – Mannheimer Kongress- und Touristik GmbH, Mannheim seit 9. März 2007 MVV OEG AG, Mannheim Stadtmarketing Mannheim GmbH, Mannheim Deutz AG, Köln Rhein-Neckar Flugplatz GmbH, Mannheim Berufsschullehrer Reinhold Götz Diplom-Handelslehrer Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim 2. Bevollmächtigter Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim IG Metall Mannheim Dr. Karl Heidenreich Ehemaliges Mitglied des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg 126 K+S Aktiengesellschaft, Kassel An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Beruf Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen Michael Homann MVV GmbH, Mannheim bis 31. Juli 2007 Bereichsleiter Materialwirtschaft, IT und angewandte Informatik der MVV Energie AG Prof. Dr. Egon Jüttner MVV GmbH, Mannheim Universitätsprofessor MVV RHE AG, Mannheim Klaus Lindner MVV GmbH, Mannheim Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim Gewerkschaftssekretär ver.di Rhein-Neckar Prof. Dr. Norbert Loos BHS tabletop AG, Selb (Vorsitzender) LTS Corp. West Caldwell, NJ, USA (Vorsitzender) Geschäftsführender Gesellschafter Dürr AG, Stuttgart (stellvertretender Vorsitzender) m:con – Mannheimer Kongress- und Touristik GmbH, Mannheim der Loos Beteiligungs-GmbH Hans R. Schmidt Holding AG, Offenburg (Vorsitzender) Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim LTS Lohmann Therapie-Systeme AG, Andernach (Vorsitzender) TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen Dr. Reiner Lübke MVV GmbH, Mannheim seit 1. August 2007 Stadtwerke Schwetzingen GmbH & Co. KG, Schwetzingen Stadtwerke Schwetzingen Verwaltungsgesellschaft mbH, Schwetzingen Bereichsleiter Betriebsführung / Engineering der MVV Energie AG Dr. Frank Mentrup bis 9. März 2007 MVV GmbH, Mannheim BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim Arzt Mitglied des Landtags Baden-Württemberg 127 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Konzernabschluss Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Beruf Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen Manuel Mertes Stadtwerke Kiel AG, Kiel bis 31. Mai 2007 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG Barbara Neumann Stadtwerke Kiel AG, Kiel Vorsitzende des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG Wolfgang Raufelder MVV Verkehr AG, Mannheim Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH, Mannheim Architekt und Stadtplaner Sabine Schlorke MVV GmbH, Mannheim Gewerkschaftssekretärin ver.di Rhein-Neckar Uwe Spatz MVV Umwelt GmbH, Mannheim Betriebsrat der MVV Energie AG Christian Specht MVV RHE AG, Mannheim BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim Erster Bürgermeister MVV Verkehr AG, Mannheim GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim der Stadt Mannheim Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel GmbH, Mannheim Mannheimer Stadtreklame GmbH, Mannheim MWS Bauconsult GmbH, Mannheim MWS Grundstücksverwaltungs GmbH, Mannheim 128 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Geschäftssegmente Konzernabschluss Bestätigungsvermerk Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: „Wir haben den von der MVV Energie AG, Mannheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Segmentberichterstattung, Kapitalflussrechnung und Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2006 bis 30. September 2007 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Mannheim, 27. November 2007 Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Appel Wirtschaftsprüfer Herrwerth Wirtschaftsprüfer 129 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Mehrjahresübersicht Mehrjahresübersicht Gewinn- und Verlustrechnung in Mio Euro Umsatzerlöse 2002 / 2003 1 1 358 4, 5 2003 / 2004 2 2004 / 2005 3 2005 / 2006 2006 / 2007 1 568 4, 5 1 864 4, 5 2 170 4, 5 2 259 4, 5 1 501 Materialaufwand 873 1 041 1 235 1 434 Personalaufwand 215 250 295 280 303 EBITDA 359 209 287 370 359 Abschreibungen 102 154 131 147 144 EBITA 257 55 156 223 216 13 14 –2 22 1 244 41 158 201 215 Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwerte Operatives Betriebsergebnis (EBIT) Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 184 – 23 80 128 139 Jahresüberschuss 159 – 38 41 64 126 Jahresüberschuss nach Fremdanteilen 152 – 44 28 50 109 600 4, 5 744 4, 5 882 4, 5 966 4, 5 1 079 4, 5 Außenumsatz in Mio Euro Strom Wärme 246 252 250 276 272 Gas 240 263 366 447 4 342 4 Wasser Dienstleistungen Umwelt Sonstiges / Konsolidierung MVV Energie Gruppe 73 86 103 117 95 97 1 9 1 358 1 568 106 107 104 107 4, 6 149 4, 6 263 4 131 193 184 22 6 1 864 32 6 2 170 15 2 259 Operatives Betriebsergebnis (EBIT) in Mio Euro Strom 27 32 39 20 54 Wärme 38 32 40 51 42 Gas 163 17 35 31 11 Wasser 11 12 15 21 19 Dienstleistungen –8 – 63 16 6 12 6 19 Umwelt 13 12 27 68 71 Sonstiges / Konsolidierung — –1 – 14 6 – 26 244 41 158 MVV Energie Gruppe 130 201 –1 215 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Vermögen in Mio Euro Geschäftssegmente 2002 / 2003 1 2003 / 2004 2 Konzernabschluss 2004 / 2005 3 2005 / 2006 2006 / 2007 Strom 581 716 734 845 860 Wärme 393 601 474 505 562 Gas 379 377 331 318 331 Wasser 218 309 288 273 282 Dienstleistungen 185 162 145 159 285 Umwelt 414 438 445 468 474 Sonstiges / Konsolidierung 178 274 230 395 293 Nicht zugeordnet (Bilanz) MVV Energie Gruppe — — 273 190 191 2 348 2 877 2 920 3 153 3 278 Investitionen in Mio Euro Strom 17 21 22 18 22 Wärme 17 27 24 19 28 Gas 19 17 17 22 19 Wasser 10 12 13 12 12 Dienstleistungen 22 10 8 18 30 Umwelt 52 62 64 81 34 Sonstiges / Konsolidierung 24 17 14 20 20 161 166 162 190 165 Investitionen Sachanlagen Investitionen Finanzanlagen 20 141 52 29 90 181 307 214 219 255 Prozessoptimierung 3 1 1 1 2 Produktentwicklung 3 2 2 1 4 — 1 1 1 3 6 4 4 3 9 MVV Energie Gruppe F&E-Aufwand aus statistischen Erhebungen in Mio Euro Technische Weiterentwicklung MVV Energie Gruppe 131 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Mehrjahresübersicht Bilanzzahlen in Mio Euro 2002 / 2003 1 2003 / 2004 2 2004 / 2005 3 2005 / 2006 2006 / 2007 2 479 Langfristige Vermögenswerte 1 864 2 331 2 339 2 361 Kurzfristige Vermögenswerte 484 546 579 792 799 Grundkapital 130 130 130 143 143 Kapitalrücklage 178 178 178 255 255 Gewinnrücklagen 222 197 246 237 237 163 Jahresergebnis gemäß Bilanz 168 104 78 97 Anteile anderer Gesellschafter 108 240 105 105 116 Eigenkapital 806 849 737 837 914 Langfristige Schulden 722 1 147 1 397 1 366 1 377 Kurzfristige Schulden 820 881 784 950 987 2 348 2 877 2 918 3 153 3 278 Bilanzsumme Kennzahlen zur Bilanzanalyse Cashflow nach DFVA / SG 7 in Mio Euro 150 158 188 246 269 Free Cashflow 8 in Mio Euro – 61 – 18 53 – 52 119 Eigenkapitalquote 9 in % 34,3 29,5 25,3 26,5 27,9 1 838 2 055 2 263 2 293 2 396 ROCE 11 in % 14,0 2,7 6,9 9,7 9,0 WACC 12 in % 8,8 8,0 7,5 7,5 7,5 Value Spread 13 in % 5,2 – 5,3 – 0,6 2,2 1,5 Capital Employed 10 in Mio Euro Mitarbeiter (30. 9.) MVV Energie AG einschließlich MVV RHE AG 1 821 1 769 1 728 1 569 1 559 Voll konsolidierte Beteiligungen 2 122 3 492 3 114 3 156 3 765 MVV Energie AG mit voll konsolidierten Beteiligungen 3 943 5 261 4 842 4 725 5 324 Quotenkonsolidierte Beteiligungen 1 711 1 632 1 550 1 562 1 031 MVV Energie Gruppe 5 654 6 893 6 392 6 287 6 355 Fremdpersonal im MHKW Mannheim der MVV Energie AG 64 57 51 39 6 957 6 449 6 338 6 394 1 Einschließlich Ertrag aus GVS-Anteilsverkauf und Aufwand für wettbewerbsstärkende Maßnahmen 5 Energiehandelsumsätze netto, d.h. nur mit der realisierten Rohmarge 2 Einschließlich Aufwand für Portfoliobereinigung und Restrukturierungsmaßnahmen 6 Ab dem Geschäftsjahr 2005/06 werden die Gesellschaften MAnet GmbH und Energy Innovations 3 Ab dem Geschäftsjahr 2005/06 erstmalige Bilanzierung der Put-Option Stadtwerke Kiel AG Portfolio AG & Co. KGaA nicht mehr im Segment Dienstleistungen, sondern im Segment Sonstiges (Vorjahr angepasst) ausgewiesen, da die Geschäftstätigkeiten dieser Gesellschaften nicht dem klassischen Energie- Ohne Energiesteuern dienstleistungsgeschäft entsprechen (Vorjahr angepasst) 4 132 73 5 727 An unsere Aktionäre Konzernlagebericht Aktie und Dividende Geschäftssegmente 2002 / 2003 1 2003 / 2004 2 Konzernabschluss 2004 / 2005 3 2005 / 2006 2006 / 2007 29,49 Schlusskurs am 30. 9. in Euro 15,30 14,40 19,29 23,23 Jahreshöchstkurs 14 in Euro 15,95 17,16 19,50 25,40 34,24 Jahrestiefstkurs 14 in Euro 13,50 11,67 13,90 17,40 22,00 776 730 978 1 295 1 645 Börsenwert am 30. 9. in Mio Euro Anzahl der Stückaktien am 30. 9. in Millionen 50,702 50,702 50,704 55,767 55,767 Anzahl dividendenberechtigte Aktien in Millionen 50,702 50,702 55,704 55,767 55,767 Dividende je Aktie in Euro 0,75 0,75 0,75 0,80 0,80 15 Dividendensumme in Mio Euro 38,0 38,0 41,8 44,6 52,7 15,16 Ergebnis je Aktie nach IAS 33 in Euro 3,01 – 0,86 0,55 0,91 1,96 17 Cashflow je Aktie nach DVFA /SG in Euro 2,96 3,11 3,71 4,47 4,82 17 13,76 12,02 12,46 13,29 14,32 17 Kurs-Gewinn-Verhältnis nach IAS 33 5,1 — 35,1 25,5 15,0 17,19 Kurs-Cashflow-Verhältnis 5,2 4,6 5,2 5,2 6,2 17,19 Dividendenrendite in % 4,9 5,2 3,9 3,4 2,7 15 10 972 14 539 18 402 20 484 24 443 10 566 21 14 152 21 Eigenkapital je Aktie in Euro 18 19 Mengen 20 Stromabsatz in Mio kWh davon Stromgroßhandel einschl. Weiterverteiler in Mio kWh 2 678 21 5 587 21 9 454 21 davon Stromeinzelhandel in Mio kWh 8 294 8 952 8 948 9 918 Wärmeabsatz in Mio kWh 7 370 7 504 7 446 7 343 6 265 Gasabsatz in Mio kWh 8 422 8 906 11 096 11 513 9 456 Wasserabsatz in Mio m3 Angelieferte brennbare Abfälle in 1000 t 07 08 10 291 42 48 58 58 56 486 518 872 1 229 1 409 Gemäß der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management /Schmalenbach- 13 Gesellschaft 14 Wertbeitrag (ROCE abzgl. WACC) Variabler Handel XETRA Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Investitionen in immaterielle Vermögens- 15 Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 14. März 2008 werte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 16 Ab 23. Oktober 2007 dividendenberechtigt 65 906 796 Stückaktien 09 Eigenkapital zu Bilanzsumme 17 Gewichtete Anzahl der Stückaktien 55 767 290 10 Eigenkapital zzgl. Finanzschulden zzgl. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 18 Ohne Anteile anderer Gesellschafter zzgl. kumulierte Firmenwert-Abschreibungen (Berechnung im Jahresdurchschnitt) 19 Basis: Schlusskurs XETRA 30. September 11 Return on Capital Employed (EBITA zu Capital Employed) 20 Gesamtabsatz aus allen Segmenten 12 Weighted Average Cost of Capital (Gewogener Kapitalkostensatz) 21 Nettoausweis sowie ohne konzerninterne Lieferungen 133 MVV Energie Geschäftsbericht 2006/2007 Termine 17. 1. 2008 Bilanzpressekonferenz und Analystenkonferenz 14. 2. 2008 Zwischenbericht 1. Quartal 2007/2008 14. 3. 2008 Hauptversammlung 17. 3. 2008 Dividendenzahlung 16. 5. 2008 Zwischenbericht 2. Quartal 2007/2008 16. 5. 2008 Pressekonferenz und Analystenkonferenz 2. Quartal 2007/2008 15. 8. 2008 Zwischenbericht 3. Quartal 2007/2008 20. 11. 2008 Veröffentlichung vorläufiger Kennzahlen zum Jahresabschluss 2007/2008 Impressum Verantwortlich MVV Energie AG Dipl.-Volksw. Wilfried Schwannecke Telefon 0621 290 -2392 Telefax 0621 290 -3075 w.schwannecke@mvv.de Redaktion und Projektsteuerung Dipl.-Betrw. (FH) Bettina von Rebenstock Telefon 0621 290 -3614 Telefax 0621 290 -3075 b.rebenstock@mvv.de Petra Wandernoth Telefon 0621 290 -3417 Telefax 0621 290 -3075 p.wandernoth@mvv.de Lektorat FinKom Gesellschaft für Finanzkommunikation mbH Usingen Konzeption und Gestaltung, kreative Leitung, Beratung und Projektmanagement Anja Helm 745 Agentur für Gestaltung Düsseldorf Fotografie Alexander Basta Düsseldorf Herausgeber Kontakt MVV Energie AG Luisenring 49 D-68159 Mannheim Investor Relations Telefon 0621 290 - 3708 Telefax 0621 290 - 3075 www.mvv-investor.de ir@mvv.de Postanschrift D-68142 Mannheim Telefon 0621 290 - 0 Telefax 0621 290 - 2324 www.mvv-energie.de energie@mvv.de Internet Die deutsche und die englische Ausgabe können im Internet als interaktive Online-Geschäftsberichte aufgerufen werden und stehen auch als PDF-Datei zur Verfügung. www.mvv-investor.de Ansprechpartner Geschäftsbericht Dipl.-Betrw. (BA) Frank Nagel Telefon 0621 290 - 2692 Telefax 0621 290 - 3075 f.nagel@mvv.de Ansprechpartner Investor Relations Dipl.-Kfm. Marcus Jentsch Telefon 0621 290 - 2292 Telefax 0621 290 - 3075 m.jentsch@mvv.de
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