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Full text: Geschäftsbericht ... (Rights reserved) Ausgabe 2005/06 (Rights reserved)

▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Im Netzwerk stark: Wertorientiertes Wachstum MVV Energie Geschäftsbericht 05/06 ▲ zu den Kennzahlen Unternehmensprofil Die MVV Energie Gruppe ist mit einem Jahresumsatz von 2,3 Mrd Euro und rund 6 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das größte börsennotierte Stadtwerke-Netzwerk in Deutschland. Unser Geschäftsmodell basiert auf der horizontalen Vernetzung und der Integration von mehrspartigen Stadtwerken. Mit einer wertorientierten Unternehmenssteuerung steigern wir die Ertragskraft unserer Beteiligungsunternehmen und damit den Gesamtwert der Unternehmensgruppe. Unsere Strategie haben wir auf unser solides Kerngeschäft ausgerichtet. Als Strom-, Wärme-, Gas- und Wasserverteiler verfügen wir über hohes technisches Know-how und eine traditionell enge Kundenbindung. Aus diesem Kerngeschäft heraus entwickeln wir innovative Produkte sowie kundenspezifische Lösungen. Unsere Wachstumsgeschäfte Umwelt, Energiedienstleistungen und bundesweiter Stromvertrieb haben wir zu wichtigen Pfeilern unserer Geschäftsentwicklung ausgebaut. Mit erfolgreichen konzernweiten Effizienzsteigerungsmaßnahmen haben wir unsere Unternehmensgruppe frühzeitig auf die kommenden Herausforderungen des Energiemarkts vorbereitet, um die Chancen des anhaltenden Wandels nutzen zu können. Umsatz in Mrd Euro Im Berichtsjahr 2,3 Mrd Euro im Berichtsjahr EBIT in Mio Euro 2,4 280 2,0 240 1,6 200 1,2 160 0,8 120 0,4 80 0 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 40 0 Ergebnis je Aktie in Euro Im Berichtsjahr 0,91 Euro im Berichtsjahr 280 3,00 240 2,00 200 1,00 160 0 120 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 Cashflow in Mio Euro 4,00 – 1,00 201 Mio Euro im Berichtsjahr 246 Mio Euro im Berichtsjahr 80 40 0 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Kennzahlen Kennzahlen MVV Energie Gruppe 1 2005 / 2006 in Mio Euro 2004 / 2005 2004 / 2005 angepasst 2 % Vorjahr % Vorjahr angepasst 2 Umsatz 2 276 1 958 1 958 + 16 + 16 EBITDA 370 287 288 + 29 + 28 EBITA 223 156 156 + 43 + 43 EBIT 201 158 158 + 27 + 27 EBT 128 80 90 + 60 + 42 Jahresüberschuss 64 41 51 + 56 + 25 Jahresüberschuss nach Fremdanteilen 50 28 34 + 79 + 47 Ergebnis 3 je Aktie 4 in Euro 0,91 0,55 0,67 + 65 + 36 Cashflow nach DVFA / SG 246 188 195 + 31 + 26 Cashflow nach DVFA / SG je Aktie 4 in Euro 4,47 3,71 3,85 + 20 + 16 Free Cashflow 5 – 52 53 60 — — Dividende je Aktie 6 in Euro 0,80 0,75 0,75 +7 +7 3 153 2 918 2 899 +8 +9 837 737 854 + 14 –2 26,5% 25,3% 29,4% +5 – 10 Bilanzsumme (zum 30. 9.) Eigenkapital (zum 30. 9.) Eigenkapitalquote 7 Capital Employed 8 2 293 2 263 2 224 +1 +3 ROCE 9 9,7 % 6,9 % 6,9 % + 41 + 41 WACC 10 7,5 % 7,5 % 7,5 % — — Value Spread 11 2,2 % – 0,6% – 0,5 % — — Investitionen 12 Mitarbeiter (Anzahl) 13 219 214 214 +2 +2 6 338 6 449 6 449 –2 –2 1 Nach International Financial Reporting Standards (IFRS) 7 Eigenkapital zu Bilanzsumme 2 Vorjahreswerte durch erstmalige Bilanzierung der Put-Option 8 Eigenkapital zzgl. Finanzschulden zzgl. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflich- 3 Nach IAS 33 9 Return on Capital Employed (EBITA zu Capital Employed) 4 Anzahl der Aktien (gewichteter Jahresdurchschnitt) durch Kapitalerhöhungen 10 Weighted Average Cost of Capital (Gewogener Kapitalkostensatz) von 50,7 auf 55,8 Mio Aktien gestiegen 11 Wertbeitrag (ROCE abzgl. WACC) Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Investitionen in immaterielle 12 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition Stadtwerke Kiel AG angepasst 5 tungen zzgl. kumulierte Firmenwert-Abschreibungen (Berechnung im Jahresdurchschnitt) Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 6 gehaltene Immobilien sowie Auszahlungen für den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Dividende für das Berichtsjahr vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 9. März 2007 Unternehmen und übrige Finanzanlagen 13 Einschließlich Fremdpersonal im Müllheizkraftwerk Mannheim der MVV Energie AG Informationen Im Netzwerk stark: Wertorientiertes Wachstum Mit unserer Netzwerk-Strategie und der konsequenten Umsetzung unserer Effizienzsteigerungsmaßnahmen haben wir das Geschäftsjahr 2005/06 erfolgreich bestritten. Unsere Unternehmensgruppe richtete dabei ihr Augenmerk auf wertsteigerndes Wachstum. Erfolg ist für unser Unternehmen wichtig, denn wir stehen gegenüber unseren Stakeholdern in der Verantwortung. Stellvertretend für diese verschiedenen Interessengruppen zeigen die Fotos unseres Geschäftsberichts 2005/06 Menschen, die Anteil an der erfolgreichen Entwicklung unseres starken Netzwerks nehmen. MVV Energie AG Geschäftsbericht 2005/2006 ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Inhalt 1 2 3 Inhalt 2 4 An unsere Aktionäre 14 Unsere Verantwortung 20 Konzernlagebericht 5 Brief des Vorstandsvorsitzenden 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 9 Der Vorstand der MVV Energie AG 16 Gesellschaftliches Engagement 10 Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 17 Umweltschutz 21 21 22 23 25 26 Geschäft und Rahmenbedingungen Beteiligungsübersicht und Geschäftstätigkeit Unternehmensstrategie Energiepolitik Markt und Umfeld Forschung und Entwicklung 12 Die Aktie der MVV Energie AG 17 Corporate Governance 27 27 36 39 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Ertragslage Vermögens- und Finanzlage Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage 39 Nachtragsbericht 40 Risikobericht 43 Prognosebericht Informationen 5 ▲ 4 Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 6 46 Geschäftssegmente 60 Informationen 70 Konzernjahresabschluss 47 Entwicklung in den Geschäftssegmenten Bilanz 72 Gewinn- und Verlustrechnung Segment Strom Organe der Gesellschaft Vorstand Bereichsleiter Aufsichtsrat 71 48 61 61 61 62 73 Eigenkapitalveränderungsrechnung 50 Segment Wärme 63 Bericht des Aufsichtsrats 74 Segmentberichterstattung 52 Segment Gas 66 Mehrjahresübersicht 76 Kapitalflussrechnung 53 Segment Wasser 78 Erläuterungen 55 Segment Dienstleistungen 126 Bestätigungsvermerk 58 Segment Umwelt Ereignisse und Termine Impressum 3 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 An unsere Aktionäre Die Stadt Offenbach wird seit Jahren zuverlässig von der Energieversorgung Offenbach AG (EVO) mit Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme versorgt. Als Teil des erfolgreichen Stadtwerke-Netzwerks der MVV Energie Gruppe ist die EVO wirtschaftlich gut aufgestellt. Eine starke EVO ist ganz in unserem Interesse und im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger. 4 Horst Schneider, Oberbürgermeister von Offenbach An unsere Aktionäre 5 Brief des Vorstandsvorsitzenden 9 Der Vorstand der MVV Energie AG 10 Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 12 Die Aktie der MVV Energie AG 1 eränoitkA eresnu nA 1 nedneztisrovsdnatsroV sed feirB 5 GA eigrenE VVM red dnatsroV reD 9 rhajstfähcseG mi essingierE egithciW 01 GA eigrenE VVM red eitkA eiD 21 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Brief des Vorstandsvorsitzenden Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren, Die MVV Energie Gruppe hat im Geschäftsjahr 2005/06 ihren Kurs des profitablen und nachhaltigen Wachstums erfolgreich fortgesetzt. Die positive Entwicklung zeigt sich in den sehr guten Zuwachsraten aller wichtigen Ergebniskennziffern, die wir trotz eines schwierigen energiewirtschaftlichen Umfelds und hoher Sonderbelastungen, insbesondere aus Impairment-Tests, erreichen konnten. Die Ergebnisse sind erfreulich: Unsere Maßnahmen zur strategischen Neuausrichtung und Effizienzsteigerung greifen. Wir haben unsere Unternehmensgruppe fokussiert, finanziell gestärkt sowie profitabler gemacht und konnten im Geschäftsjahr 2005/06 erstmals wieder – wie angestrebt – eine kapitalmarktfähige Rendite erwirtschaften. Die strategischen Fortschritte und die verbesserte operative Ertragskraft unserer Unternehmensgruppe werden auch vom Kapitalmarkt honoriert. Die Entwicklung des Aktienkurses der MVV Energie AG spiegelt dies wider. Zum 30. September 2006 lag unser Aktienkurs mit 23,23 Euro um 20% über dem Schlusskurs des Vorjahres. An diesem Erfolg möchten wir Sie, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, teilhaben lassen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung der MVV Energie AG eine Anhebung der Dividende für das Geschäftsjahr 2005/06 auf 0,80 Euro je Aktie vorschlagen. Im Vorjahr wurde eine Dividende für das Geschäftsjahr 2004/05 von 0,75 Euro je Aktie ausgeschüttet. Der vorliegende Geschäftsbericht informiert Sie über den Verlauf eines schwierigen, aber dennoch sehr erfolgreichen Jahres. Für 2005/06 hatten wir uns mit den im Januar 2006 angehobenen Prognosen ehrgeizige Ziele gesetzt: Wir wollten im Berichtsjahr einen Umsatz von 2,25 Mrd Euro und ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 195 Mio Euro erreichen. Diese Ziele haben wir übertroffen: Der Umsatz der MVV Energie Gruppe stieg auf 2,28 Mrd Euro und das EBIT auf 201 Mio Euro. Dies ist das beste Ergebnis seit dem Börsengang 1999, sieht man von dem Geschäftsjahr 2002/03 ab, das einen hohen Einmalertrag aus dem Verkauf der Anteile an der Gasversorgung Süddeutschland GmbH (GVS) enthielt. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir den Umsatz um 16 % und das EBIT sogar um 27 % verbessert. Der Jahresüberschuss nach Abzug von Zinsen, Steuern und Fremdanteilen lag mit 50 Mio Euro um 79 % über dem vergleichbaren Jahresüberschuss im Vorjahr von 28 Mio Euro. Im Geschäftsjahr 2005/06 sind für unsere Gesellschaften noch keine Netzentgeltentscheidungen operativ wirksam geworden. Wir mussten aufgrund der anstehenden Kostenentscheidungen der Regulierungsbehörden allerdings hohe Wertberichtigungen aus Impairment-Tests vornehmen. Trotz dieser Sonderbelastungen konnten wir unsere ambitionierte Ergebnisprognose erreichen. Dies zeigt, dass unsere Unternehmensgruppe inzwischen gut aufgestellt ist. Die Hauptgründe für das gute Jahresergebnis 2005/06 sind die dynamische Entwicklung in unserem Wachstumssegment Umwelt und erfolgreiche Kosteneinsparungsmaßnahmen. Zudem konnten wir im Wärme- und Gasgeschäft durch die kältere Witterung in der Heizperiode 2005/06 Mengensteigerungen verzeichnen. Unsere Strom- und Gaspreise hatten keinen nennenswerten Einfluss auf die Ergebnissteigerung. Die Muttergesellschaft MVV Energie AG hat – wie Anfang 2006 angekündigt – ihre Privatkundentarife trotz weiter steigender Beschaffungskosten bis Ende des Geschäftsjahres 2005/06 nicht mehr erhöht. Bei unseren Beteiligungen Offenbach und Solingen wurden die beantragten Stromtarifpreiserhöhungen abgelehnt oder gekürzt. Dr. Rudolf Schulten, Vorstandsvorsitzender der MVV Energie AG Weiter auf Erfolgskurs 5 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Wachstumsmotoren Umwelt und Energiedienstleistungen An unsere Aktionäre Die Entwicklung im Umweltsegment hat unsere Planungen übertroffen. Das Segmentergebnis stieg um 41 Mio Euro auf 68 Mio Euro. Dieses starke Ergebniswachstum resultiert vor allem aus den erstmaligen Umsätzen der neuen Restmüllverwertungsanlage in Leuna sowie aus vermehrten Müllanlieferungen nach Inkrafttreten der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) am 1. Juni 2005. Darüber hinaus wirkten sich die bessere Auslastung unserer Anlagen und die seit Inkrafttreten der TASi deutlich gestiegenen Gewerbemüllpreise positiv aus. Die Entsorgungspreise für kommunale Müllmengen sind – auch in der Metropolregion Rhein-Neckar – konstant geblieben. Wir haben die Entwicklung auf dem Entsorgungsmarkt richtig eingeschätzt und uns mit neuen Strukturen und erweiterten Müllverbrennungskapazitäten dort rechtzeitig hervorragend positioniert. Unsere zweite Müllverbrennungsanlage in Leuna wird im Herbst 2007 in Betrieb gehen. Auf dem Abfallmarkt gehen wir aufgrund des hohen Bedarfs an Verbrennungskapazitäten auch für die Folgejahre von weiterhin hohen Preisen für die Verbrennung von Industrieund Gewerbemüll aus. Da wir nur dann in neue Entsorgungskapazitäten investieren, wenn deren Auslastung vertraglich langfristig gesichert ist, können wir auch in den nächsten Jahren mit einer guten Anlagenauslastung rechnen. Auch in unserem zweiten Wachstumsbereich, den Energiedienstleistungen, haben wir im Berichtsjahr beachtliche Fortschritte erzielt und wichtige Weichen auf Wachstum gestellt. Gemäß dem Zustimmungsbeschluss der Hauptversammlung 2006 wurde der Bereich Energiedienstleistungen mit Wirkung zum 1. Oktober 2005 in die MVV Energiedienstleistungen GmbH, eine 100 -prozentige Tochtergesellschaft der MVV Energie AG, ausgegliedert. Unsere Unternehmensgruppe wird ab dem Geschäftsjahr 2006/07 für den Industriepark Gersthofen bei Augsburg alle Versorgungs- und Infrastrukturleistungen erbringen und ab Mitte 2008, nach dem Bau eines Industriekraftwerks, den Produktionsstandort Korbach der Continental AG mit Prozessdampf und Strom versorgen. Ein weiterer Meilenstein war die Übernahme der IVB Immobilien Versorgung GmbH Berlin sowie die erfolgreiche Etablierung des JointVentures e:duo GmbH mit der Deutschland-Tochter des weltweit führenden Heizkostenabrechnungsunternehmens ista International GmbH. Damit ist uns im Energiedienstleistungs- und Contracting-Geschäft der Einstieg in die Immobilien- und Wohnungswirtschaft gelungen. Effizienzsteigerung im Verbund 6 Ein weiteres Hauptaugenmerk galt im Geschäftsjahr 2005/06 der nachhaltigen Stärkung unserer Ertragskraft durch Effizienzsteigerungen sowie Optimierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen im Verwaltungsbereich und im technischen Betriebsführungsbereich am Standort Mannheim. Auch durch die Professionalisierung und den Ausbau unseres Beschaffungs-Netzwerks sowie durch Prozessverbesserungen und die Hebung weiterer Synergien im Verbund mit unseren Stadtwerke-Beteiligungen konnten wir unsere Kosten im vergangenen Geschäftsjahr deutlich senken. An unseren anderen Standorten werden ebenfalls die laufenden Programme zur Kostensenkung konsequent umgesetzt. Bei den Personalkosten werden die durchgeführten und neu eingeleiteten Programme im Laufe der nächsten Jahre ihre volle Wirkung entfalten. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Wir werden unsere Anstrengungen fortsetzen und auch im Geschäftsjahr 2006/07 unseren Blick auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmensgruppe richten. Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen in allen Prozessen unseres Kerngeschäfts sind die Voraussetzung, um in dem sich verstärkenden Preiswettbewerb weiter wirtschaftlich erfolgreich agieren zu können. Diesem Ziel dient auch die Bündelung von internen Dienstleistungen, die bisher in der Muttergesellschaft MVV Energie AG und den Beteiligungen jeweils einzeln organisiert waren. Mit der Gründung von insgesamt fünf gesellschaftsübergreifenden Shared-Services-Gesellschaften, die größtenteils bereits mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2006/07 ihre Arbeit aufgenommen haben, machen wir unsere Unternehmensgruppe noch schlagkräftiger. Neben ihrem organischen Wachstum verfolgt die MVV Energie Gruppe eine klare externe Wachstumsstrategie. Wir wollen durch den Erwerb weiterer Beteiligungen an Stadtwerken und an Gesellschaften in den Bereichen Umwelt und Energiedienstleistungen unsere Marktposition stärken und die Chancen nutzen, auch künftig profitabel zu wachsen. Unbundling, Regulierung und mögliche weitere gesetzliche Vorgaben werden nach unserer Auffassung die bestehenden Strukturen der deutschen Energiewirtschaft sehr stark verändern und die Notwendigkeit von Unternehmenszusammenschlüssen und Kooperationen deutlich steigern. Das gilt insbesondere auch für zahlreiche Stadtwerke, die infolge der durch die Netzregulierung verursachten Ertragseinbußen in der Strom- und Gasverteilung einen starken Partner suchen werden. Langfristig können Stadtwerke nur im Verbund Größenvorteile nutzen und Kostensenkungen erzielen. Wir werden die erwartete Konsolidierung im Stadtwerke-Markt aktiv nutzen. Die wertorientierte, partnerschaftliche Steuerung von Stadtwerken gehört inzwischen zu unseren Kernkompetenzen. Angesichts der derzeitigen kartellrechtlichen Beschränkungen für die vier großen Verbundunternehmen und unserer nachweislichen Kooperationserfolge sehen wir gute Chancen, unseren Verbund mit Stadtwerken in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Das für unser externes Unternehmenswachstum benötigte Kapital wollen wir uns mit der für das 1. Halbjahr 2007 geplanten Kapitalerhöhung beschaffen. Die Hauptversammlung 2005 hatte uns eine Erhöhung des Kapitals um bis zu 30 % genehmigt. Nach der Kapitalerhöhung um knapp 10 % am 15. November 2005 verbleibt uns noch eine Kapitalerhöhung von 18,2 %, die wir mit einem Bezugsrecht ausstatten wollen. Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat dem Vorstand grundsätzlich den Auftrag erteilt, alle Vorbereitungen für diese Kapitalerhöhung zu treffen. Kapitalerhöhung geplant Auch international sehen wir für uns weiteres Wachstumspotenzial. Sehr zufrieden sind wir mit der Entwicklung unserer Tochtergesellschaften in der Tschechischen Republik. Hier und im Nachbarland Slowakei prüfen wir derzeit einige interessante Investitionsmöglichkeiten, vor allem im Fernwärmebereich. In Polen dagegen stagniert die Entwicklung des Energiemarkts, da die politischen Rahmenbedingungen schwieriger geworden sind. 7 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Gute Basis für die Zukunft An unsere Aktionäre Alle Unternehmen der MVV Energie Gruppe haben im Geschäftsjahr 2005/06 sehr viel erreicht. Die Umsetzung der Einsparungsmaßnahmen war in vielen Fällen mit persönlichen Veränderungen und Einschnitten verbunden. Wir sind dabei unserer sozialen Verpflichtung gerecht geworden und haben der Sozialverträglichkeit unserer Maßnahmen absolute Priorität eingeräumt. Der Vorstand der MVV Energie AG möchte allen Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen in den Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe für ihr Verantwortungsbewusstsein, ihren Einsatz und ihre Veränderungsbereitschaft herzlich danken. Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen im vergangenen Geschäftsjahr 2005/06. Wir sehen unsere Unternehmensgruppe bestens vorbereitet für die schwierige neue Phase des regulierten Wettbewerbs und sind davon überzeugt, die Grundlage für weiteres profitables Wachstum der MVV Energie Gruppe geschaffen zu haben. Darum bitten wir Sie, uns auch im laufenden Geschäftsjahr Ihr Vertrauen zu schenken. Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. Rudolf Schulten Vorstandsvorsitzender 8 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Der Vorstand der MVV Energie AG Dr. Werner Dub Dr. Rudolf Schulten Hans-Jürgen Farrenkopf 9 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 An unsere Aktionäre Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr Oktober 2005 Februar 2006 Die thermische Abfallbehandlungs- und Energieverwertungsanlage in Leuna wird nach nur 20-monatiger Bauzeit in Betrieb genommen. Gleichzeitig erfolgt der erste Spatenstich für eine baugleiche zweite Anlage, die im Sommer 2007 in Betrieb gehen wird. Die MVV Energie Gruppe bekräftigt mit der Veröffentlichung des Zwischenberichts zum 1. Quartal 2005/06 ihre Ende Januar 2006 angehobenen Umsatzund Ergebnisprognosen für das Geschäftsjahr 2005/06. Die MVV Consulting GmbH erhält von der Weltbank den Zuschlag für den größten Einzelauftrag, den die Weltbank in den letzten Jahren an ein deutsches Consulting-Unternehmen vergeben hat. Der Beratungsauftrag für das afghanische Ministerium für Energie und Wasser mit einem Fördervolumen von 11 Mio US-Dollar soll bis Ende 2008 umgesetzt werden. März 2006 Mit der Gründung der Stadtwerke Solingen Netz GmbH setzt die Beteiligung Stadtwerke Solingen GmbH die Entflechtungsvorschriften (Unbundling) des novellierten Energiewirtschaftsgesetzes frühzeitig um. Die Aufsichtsgremien der Continental AG und der MVV Energie AG stimmen einem bedeutenden Contracting-Projekt zu. Am Produktionsstandort Korbach, an dem 3000 Mitarbeiter des viertgrößten Reifenherstellers der Welt beschäftigt sind, wird die Betreibergesellschaft MVV Industriekraftwerk Korbach GmbH & Co. KG ein Industriekraftwerk auf Ersatzbrennstoffbasis bauen. Von ihm aus soll ab Mitte 2008 der Standort mit Prozessdampf und Strom versorgt werden (Investitionsvolumen rund 30 Mio Euro). Am 4. Oktober 2006 wurden die hierzu erforderlichen Verträge zwischen der Continental AG und der Betreibergesellschaft unterzeichnet. November 2005 Die angekündigte Kapitalerhöhung wird am 15. November 2005 erfolgreich durchgeführt. Das Grundkapital der MVV Energie AG steigt durch die Ausgabe von 5 Millionen neuer Aktien um nominal 12,8 auf 142,6 Mio Euro. Mit dem Erwerb der IVB Immobilien Versorgung GmbH Berlin, einem der bedeutendsten Wärmedienstleister Berlins, gelingt der MVV Energiedienstleistungen GmbH der erfolgreiche Einstieg in das Contracting-Geschäft für die Wohnungswirtschaft. Dezember 2005 April 2006 Der Geschäftsbericht 2004/05 der MVV Energie Gruppe wird am 30. Dezember 2005 und damit in weniger als drei Monaten nach Abschluss des Berichtsjahres im Internet veröffentlicht. Die MVV Energie AG nutzt den rapiden Preisverfall für CO2-Zertifikate Ende April/Anfang Mai 2006 zu einem beachtlichen Vertriebserfolg. In knapp zwei Wochen können über 2,5 Mrd kWh Strom für Industrie- und Geschäftskunden günstig beschafft werden, die in 2007 und 2008 geliefert werden. Januar 2006 In der Verbundleitwarte der MVV Energie AG werden neue Computerprogramme integriert, die Zustands- und vorausschauende Simulationsrechnungen ermöglichen. Damit verbessert das Unternehmen die Betriebsführung seines über 500 Kilometer langen Fernwärmenetzes. Die Mannheimer Fernwärmeversorgung zählt zu den größten in Deutschland und in Europa. Im technischen Betriebsführungsbereich der MVV Energie AG startet das Projekt „Optimierung betrieblicher Prozesse“. Die neue wettbewerbsfähige Aufbauorganisation wird zum 1. Januar 2007 umgesetzt. Ziel ist es, führender technischer Dienstleister bei der Energie- und Wasserversorgung in der Region zu werden. 10 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Mai 2006 Juli 2006 Am 25. Mai 2006 wird die von der Hauptversammlung 2006 der MVV Energie AG beschlossene Ausgliederung des Bereichs Energiedienstleistungen in die MVV Energiedienstleistungen GmbH in das Handelsregister eingetragen. Start der breit angelegten Image- und Sympathiekampagne der MVV Energie AG in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar. Die MVV Energiedienstleistungen GmbH und die Deutschlandtochter des weltweit führenden Unternehmens für verbrauchsgerechte Abrechnung von Energie und Wasser, ista International GmbH, vereinbaren eine Zusammenarbeit auf dem stark wachsenden Dienstleistungsmarkt für die Immobilienwirtschaft. Die MVV Energie AG beteiligt sich mit 10 % an der Stadtwerke Schwetzingen GmbH & Co. KG. Die Köthen Energie GmbH baut eine Direkt- und Speicherleitung an das Netz der Netzgesellschaft ONTRAS – VNG Gastransport GmbH. Damit gelingt ihr der direkte Anschluss an das europäische Verbundnetz. Die MVV Consulting GmbH akquiriert in Rumänien einen großen Beratungsauftrag zur Modernisierung und zum Ausbau der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung mit einem Volumen von 3 Mio Euro. August 2006 Juni 2006 Die MVV Energiedienstleistungen GmbH unterzeichnet den Kaufvertrag zum Erwerb von 100 % der Anteile an der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS). Die IGS erbringt am Standort Gersthofen nahe Augsburg alle Versorgungs- und Infrastrukturleistungen für die ansässigen Unternehmen, die überwiegend in der Chemiebranche tätig sind. Die Aufsichtsräte der MVV Energie AG und der Energieversorgung Offenbach AG (EVO) beschließen die Gründung einer gemeinsamen Netzgesellschaft zum 1. Oktober 2006. In dieser neuen Gesellschaft, die Netze in einer Länge von rund 11 000 Kilometern betreibt, werden etwa 120 Mitarbeiter von der MVV Energie AG und der EVO beschäftigt sein. Bei den Stadtwerken Kiel beginnt der Bau einer dritten Erdgaskaverne. Die Bohrarbeiten zu diesem mit 29 Mio Euro größten Investitionsprojekt konnten noch im Berichtsjahr abgeschlossen werden. September 2006 Alle zuständigen Gremien der MVV Energie Gruppe stimmen der Gründung von fünf gemeinsamen Tochtergesellschaften (Shared-Services-Gesellschaften) zum 1. Oktober 2006 zu. Damit wird die Zusammenarbeit in den Bereichen Netze, Abrechnung, Informationstechnologie, Zähl- und Messwesen sowie Energiehandel auf eine völlig neue Grundlage gestellt. Am 20. Juni 2006 stellt die MVV Energie AG ihre Aktie von Inhaber- auf Namensaktien um. 11 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 An unsere Aktionäre Die Aktie der MVV Energie AG Weiterhin positive Kursentwicklung Streubesitz deutlich gesteigert Die Aktie der MVV Energie AG hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz einer teilweise schwierigen Marktlage positiv entwickelt und konnte seit Sommer 2004 ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen. Der Schlusskurs stieg von 19,29 Euro zum 30. September 2005 auf 23,23 Euro zum 30. September 2006 und damit um 20 %. Unter Berücksichtigung der Dividendenausschüttung von 0,75 Euro je Aktie beträgt die Performance sogar 25 %. Im gleichen Zeitraum legten unser Vergleichsindex SDAX um 15 % und der Index für Versorgerwerte Prime Utilities um 33% zu. Ein Grund für die etwas schwächere Kursentwicklung im Vergleich zum Prime Utilities Index könnte die Kapitalerhöhung gewesen sein, die den Aktienkurs naturgemäß vorübergehend belastete. Unmittelbar nach der Kapitalerhöhung am 15. November 2005 fiel der Aktienkurs bis auf 17,50 Euro. Angetrieben durch die Anhebung unserer Umsatz- und Ertragsprognose setzte jedoch bereits im Januar 2006 eine steile Aufwärtsbewegung ein. Bei steigenden Börsenumsätzen erreichte unser Aktienkurs kurz vor der Hauptversammlung im März 2006 im variablen XETRAHandel seinen zwischenzeitlichen Höchststand von 23,00 Euro. Durch den üblichen Dividendenabschlag gab der Kurs zwar wieder leicht nach, begann aber bereits im April 2006 erneut kräftig zu steigen. Im Zuge der allgemeinen scharfen Korrektur der Aktienmärkte fiel auch unser Kurs bei geringen Umsätzen, erholte sich aber ab Juni 2006 wieder und wurde durch positive Dreivierteljahreszahlen 2005/06 weiter unterstützt. Insgesamt gesehen spiegelt der Kursanstieg unserer Meinung nach die positive Unternehmensentwicklung wider. Im Geschäftsjahr 2005/06 wurde der höchste Schlusskurs am 11. Mai 2006 bei 24,50 Euro und der niedrigste Schlusskurs am 13. Dezember 2005 bei 17,46 Euro notiert. Durch die Kapitalerhöhung stieg der Streubesitzanteil an der MVV Energie AG von 12,2 auf 18,8 % und wurde zum Ende des Geschäftsjahres 2005/06 mit 242 Mio Euro bewertet. Auch im Ausland ist eine breitere Streuung der MVV Energie Aktie feststellbar. So konnten erstmals in nennenswertem Umfang Fonds in den USA als Aktionäre gewonnen werden. Auch in Großbritannien und Österreich hat die Zahl unserer Aktionäre zugenommen. Erfolgreiche Kapitalerhöhung Am 15. November 2005 haben wir das Grundkapital wie angekündigt um 10 % erhöht. Im Rahmen des von der Hauptversammlung 2005 genehmigten Kapitals wurden mittels Accelerated Bookbuilding unter Ausschluss des Bezugsrechts 5 Millionen Aktien bei institutionellen Investoren im In- und Ausland zum Preis von 18,00 Euro je Aktie platziert. Wir haben uns für das gängige Accelerated Bookbuilding entschieden, weil dieses Verfahren kostengünstig ist und es ermöglicht, flexibel auf die jeweilige Kapitalmarktsituation zu reagieren. Der Mittelzufluss für die Gesellschaft betrug 90 Mio Euro. 12 Die Stadt Mannheim hielt am 30. September 2006 noch 66,2 % der Aktien der MVV Energie AG, die EnBW weiterhin 15%. Die EnBW betrachtet diese Beteiligung nach eigenen Angaben als Finanzbeteiligung und strebt kein Aufsichtsratsmandat an. Darüber hinaus hat die EnBW gegenüber dem Bundeskartellamt erklärt, dass sie keine Erhöhung ihres Aktienanteils an der MVV Energie AG beabsichtige. Mit Genehmigung der Hauptversammlung 2006 haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr 2005/06 ein Programm zur Beteiligung unserer Mitarbeiter an der MVV Energie AG über Mitarbeiteraktien aufgelegt. Es wurden 63 290 Aktien im Gesamtwert von 1,1 Mio Euro gezeichnet. Das Grundkapital der MVV Energie AG erhöhte sich entsprechend um rund 162 Tsd Euro; die Aktien wurden am 28. September 2006 in das Handelsregister eingetragen. Die Mitarbeiteraktien unterliegen bis zum 31. Dezember 2008 einer Veräußerungssperrfrist. Aktienumsätze weiter gestiegen Auch im Geschäftsjahr 2005/06 haben sich die Börsenumsätze nahezu verdoppelt und erreichten 152 Mio Euro. Hauptgrund hierfür ist die durchgeführte Kapitalerhöhung. Da steigende Umsätze die Handelbarkeit einer Aktie verbessern, nimmt damit ihre Attraktivität besonders für institutionelle Anleger zu. Mittlerweile werden etwa drei Viertel unserer Umsätze im XETRA-Handel erzielt. 2004 / 2005 angepasst 1 2004 / 2005 Ergebnis nach IAS 33 in Euro 0,91 0,55 0,67 Kurs-Gewinn-Verhältnis nach IAS 33 25,5 35,1 28,8 Dividende in Euro 0,80 2 0,75 0,75 3,4 2 3,9 3,9 12,46 12,28 Dividendenrendite in % 3 Eigenkapital 4 in Euro 13,29 Informationen ▲ 2005 /2006 Geschäftssegmente ▲ Kennzahlen je Aktie Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Die Aktie der MVV Energie AG (ISIN DE000A0H52F5) im Performance-Vergleich 150% Prime Utilities 140% 130% 120% 110% 1 Vorjahr durch erstmalige Bilanzierung der Put-Option Stadtwerke Kiel AG angepasst 2 Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 9. März 2007 3 Basis: Schlusskurs XETRA-Handel 30. September 4 Ohne Anteile anderer Gesellschafter MVV Energie AG 100% SDAX 90% 80% 30. 9. 2005 31. 3. 2006 30. 9. 2006 Index-Ranking Marktkapitalisierung verbessert Gemessen an der Marktkapitalisierung des Free Float belegte die Aktie der MVV Energie AG zum Geschäftsjahresende in der gemeinsamen Index-Statistik des MDAX und des SDAX mit zusammen 100 Unternehmen Rang 83 (Vorjahr: 94). Diese Verbesserung ist hauptsächlich auf den höheren Free Float nach der Kapitalerhöhung zurückzuführen. Gemessen am Börsenumsatz erreichte sie wie im Vorjahr Platz 93. Höhere Dividende vorgesehen Wie angekündigt werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung 2007 vorschlagen, aufgrund des verbesserten Ergebnisses im Geschäftsjahr 2005/06 die Dividende trotz der durch die Kapitalerhöhung gestiegenen Aktienanzahl von 0,75 Euro im Vorjahr auf jetzt 0,80 Euro zu erhöhen. Dies bedeutet für unsere Aktionäre eine Dividendenrendite von 3,4 % bezogen auf den Aktienkurs im XETRA-Handel am Bilanzstichtag 30. September 2006. Wir wollen unseren Aktionären auch zukünftig eine an der Ertragsentwicklung orientierte attraktive Dividende zahlen. nalen Research-Institute, die Berichte über unser Unternehmen veröffentlichen. Für ein SDAX-Unternehmen ist dies ein außerordentlich hoher Wert. Darüber hinaus stellten wir die MVV Energie AG auf mehreren Investorenkonferenzen und in zahlreichen Einzelgesprächen einer großen Zahl von institutionellen, aber auch privaten Aktionären vor. In Telefon- und Analystenkonferenzen haben wir die aktuelle Ergebnisentwicklung unseres Unternehmens kommentiert. Im Geschäftsjahr 2005/06 lag ein besonderer Schwerpunkt auf Roadshows und Gesprächen mit institutionellen Investoren im In- und Ausland. Erstmals besuchten wir Investoren in New York, Dublin und in den Niederlanden. Auf unserer Internetseite www.mvv-investor.de stellen wir allen Interessierten aktuelle Informationen zu unserer Aktie zur Verfügung. Bei der Verleihung des vom Magazin „Capital“ mit Unterstützung der DVFA vergebenen „Investor Relations Preis 2006“ konnten wir uns unter den insgesamt 50 SDAX-Werten mit Platz 9 weiter verbessern und damit erstmals einen Platz unter den Top Ten erreichen. Ausblick Aktive und erfolgreiche Investor Relations Auch im zurückliegenden Geschäftsjahr konnten wir das Interesse des Kapitalmarkts an unserem Unternehmen weiter steigern. Dies zeigt sich unter anderem an der auf zwölf gestiegenen Anzahl der nationalen und internatio- Für das 1. Halbjahr 2007 planen wir unter Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht um 18 ,2%. Die dem Unternehmen zufließenden Mittel sollen unserer Strategie folgend insbesondere in Beteiligungen an Stadtwerken und in unsere Wachstumsfelder Umwelt und Energiedienstleistungen investiert werden. 13 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Unsere Verantwortung Ich finde es gut, dass sich mein Arbeitgeber auch an den Wünschen und Bedürfnissen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orientiert. Dies belegen zum Beispiel die modernen Projekte und Maßnahmen wie das Lebensarbeitszeitkonto, die betrieblich geförderte Kinderbetreuung, die betriebliche Altersvorsorge und die Belegschaftsaktien, die sowohl der MVV Energie AG als auch den Arbeitnehmern zu gutekommen. 14 Tina Kumpf, Mitarbeiterin der MVV Energiedienstleistungen GmbH Unsere Verantwortung 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 16 Gesellschaftliches Engagement 17 Umweltschutz 17 Corporate Governance 2 gnutrowtnareV eresnU 2 retiebratiM dnu nenniretiebratiM 51 tnemegagnE sehciltfahcslleseG 61 ztuhcstlewmU 71 ecnanrevoG etaroproC 71 Geschäftssegmente 2005 / 2006 2004 / 2005 Vorjahr 1 569 1 728 – 159 MVV Energie AG 1 Voll konsolidierte Beteiligungen 3 156 3 114 + 42 MVV Energie AG mit voll konsolidierten Beteiligungen 4 725 4 842 – 117 Quotal konsolidierte Beteiligungen 1 562 1 550 + 12 MVV Energie Gruppe 2 6 287 6 392 – 105 51 57 –6 6 338 6 449 – 111 Informationen ▲ Konzernlagebericht ▲ Personalstand zum Bilanzstichtag ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe Stand 30. 9. 7000 6 000 Fremdpersonal im MHKW Mannheim 5 000 4 000 3 000 1 Einschließlich 59 Mitarbeiter der MVV RHE AG (Vorjahr 68) 2 Darunter 314 Auszubildende (Vorjahr 306) 2 000 1 000 0 01/02 02/03 03/04 04 /05 05 /06 Beteiligungen Ausland: 1 383 Mitarbeiter (Vorjahr 1 437) Beteiligungen Deutschland: 3 335 Mitarbeiter (Vorjahr 3 227) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Das Geschäftsjahr 2005/06 war von der Umsetzung notwendiger strategischer Maßnahmen geprägt, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Unsere Führungskräfte, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Betriebsräte haben hierbei ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft und Flexibilität bewiesen. Unsere Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramme haben wir mit modernen Personalmaßnahmen begleitet, die unseren Anspruch unterstreichen, auch zukünftig ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Umsetzung von Einsparungsmaßnahmen Das im Vorjahr bei der MVV Energie AG gestartete Effizienzsteigerungsprogramm FOKUS wird in Mannheim bis zum 30. September 2008 zu einem Abbau von 245 Stellen im Verwaltungsbereich führen. Bis zum 30. September 2006 waren hiervon 145 Stellen sozialverträglich abgebaut. Auch bei unserer Beteiligung in Kiel werden Reorganisations- und Kostensenkungsprojekte durchgeführt, die mit Personalmaßnahmen verbunden sind. MVV Energie AG: 1 569 Mitarbeiter (Vorjahr 1 728) Im Vorfeld der Gründung der fünf Shared-Services-Gesellschaften zum 1. Oktober 2006 (siehe auch Seite 21) haben wir eine Vielzahl von personalwirtschaftlichen Fragen geklärt, um unsere Arbeitnehmer aus verschiedenen Unternehmen mit unterschiedlichen Tarifverträgen zusammenzuführen. Im September 2006 konnte mit den Vertretern der betroffenen Unternehmen und dem Konzernbetriebsrat ein Interessenausgleich erzielt werden, der eine wichtige Grundlage darstellt, um handlungs- und wettbewerbsfähige Strukturen in den Shared-Services-Gesellschaften aufzubauen. In einem Zeitraum von fünf Jahren sollen sukzessive insgesamt 130 Stellen in der MVV Energie Gruppe, davon 50 in Mannheim, entfallen. Im Januar 2006 haben wir bei der MVV Energie AG das Projekt „Optimierung betrieblicher Prozesse“ gestartet. Im Bereich technische Betriebsführung wollen wir bis zum Geschäftsjahr 2010 /11 insgesamt 74 Stellen einsparen. 15 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Unsere Verantwortung Gesellschaftliches Engagement Vertrauenswürdiger Partner der Regionen Am 30. September 2006 waren in der MVV Energie Gruppe 6 287 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Beschäftigten damit um 105 verringert. Der Rückgang bei der Muttergesellschaft MVV Energie AG um 159 Beschäftigte resultierte zum einen aus dem FOKUS-Programm und zum anderen aus dem Übergang von 64 Mitarbeitern zur erstmals voll konsolidierten Tochter MVV Energiedienstleistungen GmbH. Dieser Personalwechsel erklärt unter anderem die erhöhte Beschäftigtenzahl bei den voll konsolidierten Beteiligungen. Der leicht verringerte Personalstand bei den quotal konsolidierten Beteiligungen stammt im Wesentlichen von der polnischen Beteiligung SEC Szczecin Sp. z o o.. Aus- und Weiterbildung – eine wertvolle Investition Die Zahl der Auszubildenden bei der MVV Energie AG hat sich im Vergleich zum Vorjahr mit 135 nicht verändert. Mit einer Ausbildungsquote von über 7% liegen wir über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 6 % und erreichen den von der Bundesregierung geforderten Zielwert. Zum 30. September 2006 wurden innerhalb der gesamten MVV Energie Gruppe 314 Ausbildungsplätze (Vorjahr 306) angeboten. Qualifizierungsmaßnahmen werden im Zuge der weiteren Arbeitsverdichtung und Prozessoptimierung immer wichtiger. Unser gesellschaftsübergreifendes Management Development Programm dient der Weiterqualifizierung von Führungskräften mit dem Ziel, konzernweit ein gemeinsames Führungsverständnis zu entwickeln. Moderne Instrumente der Personalarbeit Mit der Einführung des Lebensarbeitszeitkontos ermöglicht die MVV Energie AG eine flexible Arbeitszeitgestaltung. Um Beruf und Familie besser in Einklang zu bringen, setzen wir unsere familienorientierte Personalpolitik fort. Mit der betrieblich geförderten Kinderbetreuung haben wir bisher sehr positive Erfahrungen gemacht, insbesondere bei der Betreuung von Krippenkindern durch eine MVV-Elterninitiative und beim Projekt Eltern-Kind-Zimmer. 16 Alle Unternehmen der MVV Energie Gruppe leisten an ihren jeweiligen Standorten Beiträge zum Wohl der Gesellschaft, um unsere Identifikation mit den Menschen in den betreffenden Regionen zum Ausdruck zu bringen. Sie unterstützen karitative und soziale Projekte, fördern Wissenschaft, Bildung und Kultur und setzen sich für den Spitzen- und Breitensport ein. Unsere gesellschaftliche Verantwortung sehen wir auch darin, jungen Menschen Ausbildungsplätze anzubieten und die Arbeitsplätze unserer Beschäftigten zu sichern. Wir können unserer gesellschaftlichen Verantwortung aber nur dann gerecht werden, wenn wir wirtschaftlich erfolgreich sind und es unserer Unternehmensgruppe gelingt, sich im Wettbewerb dauerhaft zu behaupten. Die MVV Energie AG hat im Berichtsjahr Sponsoringmittel in Höhe von rund 1 Mio Euro zur Verfügung gestellt. Als eines der treibenden Unternehmen der Zukunftsinitiative Rhein-Neckar stehen in unserem Sponsoringkonzept die Bedürfnisse der Menschen in der Metropolregion Rhein-Neckar im Mittelpunkt. Dabei liegt uns die Unterstützung des Nachwuchses und der Jugend besonders am Herzen. Im Förderbereich Sport blicken wir auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Fußballern des Regionalligisten TSG Hoffenheim zurück, den wir seit vier Jahren als Hauptsponsor begleiten. Eine enge Kooperation besteht auch bei der Jugendarbeit der beiden Mannheimer Traditionsvereine SV Waldhof und VfR Mannheim. Gemeinsam mit dem Nationaltheater Mannheim können wir erstmals die „Junge Oper“ präsentieren. Im Wissenschafts- und Bildungsbereich fördern wir insbesondere die Universität Mannheim und die Fachhochschule Mannheim (Hochschule für Technik und Gestaltung). Mit unserem neu eingerichteten Sponsoringfonds ermöglichen wir rund 70 Vereinen und Institutionen aus über 250 Bewerbungen, ihre innovativen und beispielhaften Projekte umzusetzen. Die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) hat einen eigenen Wettbewerb für Kunstschaffende im Rhein-Main-Gebiet ausgeschrieben. Beim FußballZweitligisten Kickers Offenbach bleibt die EVO auch in der laufenden Saison Hauptsponsor. Aus ihrem Verständnis als Motor des Wirtschaftsstandorts Kiel heraus fördert die Stadtwerke Kiel AG (SWK) Sozial-, Kultur- und Sportinitiativen. Herausragend ist dabei die Organisation des Segel-Camps 24sieben. Die Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (SWI) unterstützt den Umweltschutz Verantwortung für umweltgerechte Energieversorgung Der sorgsame Umgang mit den begrenzten natürlichen Ressourcen ist für uns ein wichtiges unternehmenspolitisches Anliegen. Das gilt auch für den Klimaschutz, der vor dem Hintergrund der zunehmenden Wetterextreme, wie Stürme, Fluten und Trockenheit, in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird. Die Unternehmen der MVV Energie Gruppe haben frühzeitig auf diese Herausforderungen reagiert. Wir leisten durch den Einsatz von effizienten, umweltschonenden Technologien, Verfahren und Produkten sowie durch eine verstärkte Nutzung regenerativer Energiequellen unseren Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit. Umweltschutzleistungen im Geschäftsjahr 2005/06 Beim Klimaschutz wollen wir vor allem durch moderne Rauchgasreinigungsanlagen den Ausstoß klimaschädlicher Gase, insbesondere von Kohlendioxid, verringern. In unseren Müllverbrennungsanlagen in Mannheim, Offenbach und Leuna werden jährlich über 200 000 Tonnen CO2 vermieden. Im Bereich der erneuerbaren Energien setzen wir als einer der Marktführer bei der Stromerzeugung aus Biomasse in unseren Kraftwerken in Mannheim, Königs Wusterhausen und Flörsheim-Wicker Maßstäbe. Die Verstromung von Altholz an diesen drei Standorten sowie die Nutzung von Biogas in unserem Kieler Blockheizkraftwerk tragen jährlich zu einer CO2-Entlastung von rund 270 000 Tonnen bei. Informationen ▲ Eishockeyclub ERC Ingolstadt und den Fußball-Regionalliga-Aufsteiger FC Ingolstadt. Besondere Erwähnung verdient bei den Stadtwerke Solingen GmbH deren Einsatz für die Aktion „Mit Mut gegen rassistische Wut“. Bei der Köthen Energie GmbH wird der Arbeitskreis Wirtschaft-Schule im Landkreis Köthen schwerpunktmäßig finanziell unterstützt. Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Bei der gekoppelten Erzeugung von Strom und Fernwärme in den Großkraftwerken in Mannheim und Kiel werden um bis zu 30 % weniger Brennstoffe verbraucht als bei der getrennten Erzeugung. In gleichem Maße verringern sich durch die Ressourcen schonende Kraft-Wärme-Kopplung auch Emissionen, Abfälle, Abwärme und der Verbrauch an Kühlwasser. Die MVV Energiedienstleistungen GmbH setzt bei ihren Contracting-Projekten mit industriellen und kommunalen Kunden vermehrt regenerative Energieträger ein. Zur Energieerzeugung verwenden wir vorzugsweise den nachwachsenden Rohstoff Holz, durch dessen Nutzung kein zusätzliches CO2 in die Atmosphäre gelangt. Im Berichtsjahr konnten wir fünf Projekte realisieren, bei denen Holzhackschnitzel und Holzpellets zum Einsatz kommen. Auch die Modernisierung älterer Erzeugungsanlagen führt zu Effizienzsteigerungen und einem geringeren Ressourcenverbrauch. Insgesamt tragen die Projekte der MVV Energiedienstleistungen GmbH zu einer Verringerung von 221 000 Tonnen CO2 pro Jahr bei. Bereits seit November 2002 nutzen wir Erdwärme zur Wärmeerzeugung: In Dˇecín ˇ betreibt unser tschechisches Tochterunternehmen MVV Energie CZ die größte Geothermie-Anlage des Landes. Auch die MVV Energiedienstleistungen GmbH hat im Berichtsjahr ihre Aktivitäten im Bereich der Erdwärmenutzung weiter ausgebaut und in einem Erlebnisbad in Weinheim erfolgreich eine Geothermie-Anlage errichtet. Corporate Governance Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat „Corporate Governance“ umfasst das gesamte System verantwortungsvoller Unternehmensführung. Neben den internen und externen Kontrollmechanismen zählen hierzu auch die geschäftspolitischen Grundsätze beziehungsweise Leitlinien des Unternehmens sowie die Organisationsstruktur. Das deutsche Aktienrecht regelt die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Corporate Governance. Daneben enthält der von der Regierungskommission Deutscher 17 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Unsere Verantwortung Corporate Governance Kodex vorgelegte Deutsche Corporate Governance Kodex Standards guter und transparenter Unternehmensführung, die zum Teil über die bestehenden gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Der Kodex soll das Vertrauen der internationalen und nationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Aktiengesellschaften fördern. Zuletzt wurde der Kodex am 12. Juni 2006 geändert. Auch bei der jüngsten Anpassung des Kodex ging es darum, eine noch größere Transparenz der gesellschaftsinternen Anreizsysteme zu erreichen. Der Vorstand erhielt im Berichtsjahr eine Gesamtvergütung in Höhe von 1 881 Tsd Euro. Diese setzt sich wie folgt zusammen: Vergütung in Tsd Euro Fix 1 Variabel 2 aus Aufsichtsratsmandaten Gesamt 622 Dr. Rudolf Schulten 404 209 9 Dr. Werner Dub 239 170 5 414 Hans-Jürgen Farrenkopf 242 170 5 417 Karl-Heinz Trautmann 253 170 5 428 1 138 719 24 1 881 Vorstand und Aufsichtsrat der MVV Energie AG unterstützen die im Deutschen Corporate Governance Kodex formulierten Grundsätze einer wertorientierten Unternehmensführung und -kontrolle. Die Empfehlungen des Kodex werden von ihnen als Leitlinie ihrer Aktivitäten anerkannt und weitestgehend umgesetzt. Mit unserer Entsprechenserklärung informieren wir darüber, warum wir in seltenen Fällen von den Empfehlungen abweichen. Gesamt Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2005/06 eine Jahresvergütung in Höhe von 10 Tsd Euro, wobei der Aufsichtsratsvorsitzende den doppelten und sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag erhielt. Ferner wurde ein Sitzungsgeld von 300 Euro pro Person und Sitzung des Plenums beziehungsweise der Ausschüsse gewährt. Die gesamten Bezüge beliefen sich auf 284 Tsd Euro. Eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten die Aufsichtsratsmitglieder nicht. Im Berichtsjahr wurden keine Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung gewährt; es gab keine weiteren Leistungen von dritter Seite. Die Versorgungszusagen gegenüber den Vorstandsmitgliedern sind leistungsorientiert. Der Dienstzeitaufwand (service cost) beträgt 393 Tsd Euro. Der Barwert der Gesamtverpflichtung (defined benefit obligation) beträgt zum Bilanzstichtag 2 840 Tsd Euro. Ehemalige Mitglieder des Vorstands erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 199 Tsd Euro. Der Barwert der Gesamtverpflichtung (defined benefit obligation) aus leistungsorientierten Versorgungszusagen beträgt zum Bilanzstichtag 2 917 Tsd Euro. Die Vorstandsmitglieder der MVV Energie AG sind zugleich Vorstände der Konzerngesellschaft MVV RHE AG; der Vorstandsvorsitzende ist zudem Geschäftsführer der MVV GmbH. Die Vergütungen für die Tätigkeit in diesen Gesellschaften sind in der von der MVV Energie AG ausgezahlten Vergütung enthalten und werden von der MVV RHE AG und der MVV GmbH erstattet. Von der fixen Vergütung der Vorstandsmitglieder erstattet die MVV RHE AG der MVV Energie AG 15 % für deren Tätigkeit für die MVV RHE AG (beim Vorstandsvorsitzenden ohne Berücksichtigung der Zulage des Vorstandsvorsitzenden). Die MVV GmbH erstattet der MVV Energie AG 2% der fixen Vergütung des Vorstandsvorsitzenden (ohne Berücksichtigung der Zulage des Vorstandsvorsitzenden) für seine Tätigkeit für die MVV GmbH. 1 Einschließlich Zuschüsse zur Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, freiwillige Versicherung bei der Berufsgenossenschaft und geldwerte Vorteile sowie der Zulage für den Vorstandsvorsitzenden 2 Rückstellung einschließlich Schlussabrechnungsbeträge aus 2004/05 Die Bereichsleiter der MVV Energie AG sowie die Mitglieder der Leitungsorgane der Beteiligungsunternehmen erhalten ebenfalls Vergütungen mit erfolgsabhängigen Komponenten. Leitende Angestellte erhalten eine rein beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Höhe von durchschnittlich 8,6 % der festen Vergütung. Der leitende Angestellte kann innerhalb der im Konzern angebotenen Durchführungswege festlegen, welche biometrischen Risiken er absichern möchte. Die Gesamtaufwendungen belaufen sich auf 159 Tsd Euro im Berichtsjahr. Zum Ende des Geschäftsjahres haben wir ein Belegschaftsaktienprogramm aufgelegt, um auch unsere Arbeitnehmer am Unternehmenserfolg zu beteiligen. 18 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Die Aktien wurden den Arbeitnehmern zum Preis von 17,50 Euro je Aktie überlassen. Der Preis wurde auf der Grundlage des Durchschnittkurses der MVV Energie Aktie in der Zeit vom 21. bis 25. August 2006 festgelegt. Der Durchschnittskurs betrug 22,50 Euro. Den Arbeitnehmern wurde auf diesen Kurs ein Abschlag von 5 Euro gewährt. Sie konnten in der Zeit vom 28. August bis 19. September 2006 Aktien bestellen. Von dieser Möglichkeit haben 324 Mitarbeiter Gebrauch gemacht. Teilnahmeberechtigt waren konzernweit insgesamt 2876 Mitarbeiter. Das entspricht einer Beteiligung von 11,3%. Gerechnet auf alle Teilnehmer ergibt sich eine Durchschnittsorder von 195 MVV Energie Aktien pro Mitarbeiter. Der Gesellschaft flossen rund 1,1 Mio Euro bei Kosten von rund 35 000 Euro zu. Selbstbehalt bei der D&O-Versicherung – Ziffer 3.8 Abs. 2: „Schließt die Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung ab, so soll ein angemessener Selbstbehalt vereinbart werden.“ Die MVV Energie AG hat in der Vergangenheit stets die ihr obliegenden Pflichten zur Transparenz aus dem Wertpapierhandelsgesetz erfüllt sowie den Empfehlungen des Kodex hierzu voll entsprochen und sie wird auch in der Zukunft dafür Sorge tragen. Informationen über unser Unternehmen und aktuelle Entwicklungen im Konzern veröffentlichen wir insbesondere auf unserer Internetseite www.mvv-investor.de. Vergütungsbericht – Ziffer 4.2.5 Abs. 2 Satz 2: „Bei Versorgungszusagen soll jährlich die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen oder Pensionsfonds angegeben werden.” Die Rechnungslegung des Konzerns erfolgt nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), der Einzelabschluss der MVV Energie AG wird auf der Grundlage des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Entsprechenserklärung Vorstand und Aufsichtsrat der MVV Energie AG erklären, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird. Für die Vergangenheit bezieht sich diese Erklärung auf die am 20. Juli 2005 vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 2. Juni 2005. Für die Zukunft bezieht sie sich auf die Empfehlungen der am 24. Juli 2006 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Neufassung des Kodex vom 12. Juni 2006. Nicht angewendet wurden und werden folgende Empfehlungen: Die D&O-Versicherung der MVV Energie AG, die die Versicherten gegen eventuelle Schadensersatzforderungen versichert, sieht keinen Versicherungsschutz für vorsätzliche Handlungen und Unterlassungen sowie wissentliche Pflichtverletzungen von Vorstand und Aufsichtsrat vor. Vorstand und Aufsichtsrat fühlen sich der Motivation und Verantwortung, mit der sie ihre Aufgaben wahrnehmen, uneingeschränkt verpflichtet und sind nicht der Auffassung, dass dies durch einen Selbstbehalt einer Verdeutlichung bedarf. Der Vergütungsbericht ist im Hinblick auf die laufenden Bezüge der Vorstandsmitglieder detailliert und individualisiert. Die mit individualisierten Angaben zu Versorgungszusagen einhergehende Beeinträchtigung der Privatsphäre der Vorstandsmitglieder und ihrer Familien steht in keinem Verhältnis zu dem Nutzen der Offenlegung für die Anleger. Deshalb legen wir die Versorgungszusagen nur in der Gesamtsumme offen. Erfolgsorientierte Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats – Ziffer 5.4.7 Abs. 2 Satz 1: „Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen neben einer festen eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten.“ Die Satzung der MVV Energie AG sieht nur eine feste Aufsichtsratsvergütung sowie ein Sitzungsgeld vor. Wir hatten bereits in der Vergangenheit ausgeführt, dass uns weder die Anknüpfung der Aufsichtsratsvergütung an die Dividende noch an den Aktienkurs überzeugen. Daher haben wir von der Einführung einer erfolgsorientierten Vergütungskomponente für Aufsichtsratsmitglieder abgesehen. Diese Entsprechenserklärung ist außerdem auf der Internetseite unseres Unternehmens www.mvv-investor.de zugänglich. 19 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Seit 2001 arbeiten wir mit der MVV Energie AG zusammen. Sie liefert uns inzwischen Strom für etwa 50 Standorte. Wir schätzen die MVV Energie AG als kundenorientiertes, innovatives und flexibles Unternehmen. Für unsere Standorte mit hohem Energieverbrauch haben wir bereits vor Jahren ein Portfoliomanagement aufgebaut. Wir haben uns für den Stromfonds der MVV Energie AG entschieden, um auch für unsere kleinen und mittleren Standorte ein adäquates Risikomanagement einzuführen. 20 Reinhard A. Mertsch, Leiter Einkauf, Linde Unternehmenszentrale Konzernlagebericht 21 21 22 23 25 26 Geschäft und Rahmenbedingungen Beteiligungsübersicht und Geschäftstätigkeit Unternehmensstrategie Energiepolitik Markt und Umfeld Forschung und Entwicklung 27 27 36 39 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Ertragslage Vermögens- und Finanzlage Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage 39 Nachtragsbericht 40 Risikobericht 43 Prognosebericht 3 thcirebegaln reznoK 3 negnugnidebnemhaR dnu tfähcseG tiekgitätstfähcseG dnu thcisrebüsgnugilieteB eigetartssnemhenretnU kitilopeigrenE dlefmU dnu tkraM gnulkciwtnE dnu gnuhcsroF 12 12 22 32 52 62 egalznaniF dnu -snegömreV ,-sgartrE egalsgartrE egalznaniF dnu -snegömreV fualrevstfähcseG muz egassuatmaseG egaL nehciltfahcstriw ruz dnu 72 72 63 93 thcirebsgarthcaN 93 thcirebokisiR 04 thcirebesongorP 34 Geschäftssegmente ▲ ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Informationen Konzernjahresabschluss Geschäft und Rahmenbedingungen Beteiligungsübersicht und Geschäftstätigkeit Ausgewählte direkte und indirekte Beteiligungen der MVV Energie AG Kerngeschäft: Verteilung von Strom, Wärme, Gas, Wasser Beteiligungen Inland Wachstumsfelder Beteiligungen Ausland Umwelt Energiedienstleistungen StadtwerkeNetzwerk Shared-ServicesGesellschaften FernwärmeGesellschaften MVV Umwelt GmbH (100 %) MVV Energiedienstleistungen GmbH (100 %) ___MVV RHE AG (100 %) ___24/7 Netze GmbH*2 ___MVV Polska Sp. z o.o. ___MVV O & M GmbH (100 %) Mit 18 Mehrheitsbeteiligungen Mannheim (100 %) in den Produktfeldern: ___Stadtwerke Kiel AG (51%) ___24/7 Trading GmbH*3 Mannheim ___MVV Energie CZ s.r.o. ___Kommunale Lösungen ___MVV BMKW Mannheim GmbH ___Industrial Solutions (100 %) ___Köthen Energie GmbH (100 %) ___MVV BioPower GmbH (100 %) ___MVV TREA Leuna GmbH (100 %) ___24/7 IT-Services GmbH*4 (89,80 %) ___Consulting Kiel ___Stadtwerke Solingen GmbH (49,90 %) ___24/7 Metering GmbH*5 Offenbach ___Energieversorgung Offenbach AG (48,78%) 1 ___24/7 United Billing GmbH*6 Offenbach * Vorbehaltlich des Handelsregister-Eintrags der Shared-Services-Gesellschaften, der erst nach dem 1. Oktober 2006 erfolgte. ___Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (48,40 %) 1 MVV Energie AG (70 %), Energieversorgung Offenbach AG (30 %) 3 MVV Energie AG (51%, treuhänderisch 3,9 %), Stadtwerke Kiel AG (25,1%), ___Stadtwerke Buchen Energieversorgung Offenbach AG (12,5 %), Stadtwerke Solingen GmbH (5 %), GmbH & Co. KG (25,10 %) ___Stadtwerke Schwetzingen GmbH & Co. KG (10 %) Mehrheit der Stimmrechte 2 Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (2,5 %) 4 MVV Energie AG (50 %), Stadtwerke Kiel AG (50 %) 5 MVV Energie AG (49 %), Energieversorgung Offenbach AG (51%) 6 Energieversorgung Offenbach AG (70 %), Stadtwerke Kiel AG (30 %) Stand: 1. Oktober 2006 21 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Unternehmensstrategie Die MVV Energie Gruppe ist ein Netzwerk von Energieverteilern und -dienstleistern in stabilen Märkten in Deutschland, Polen und Tschechien. Wir betätigen uns erfolgreich in der Verteilung von Strom, Wärme, Gas und Wasser, in kerngeschäftsnahen Energiedienstleistungen sowie in der thermischen Restmüllverwertung und der energetischen Nutzung von Biomasse. Durch die horizontale Ausrichtung unseres Unternehmensverbunds sind wir hervorragend für die Herausforderungen des sehr dynamischen Energiemarkts aufgestellt. Mit einer ausgereiften Mischung verschiedener Segmente in regulierten und nicht regulierten Märkten sowie einer hohen Bereitschaft, uns neuen Gegebenheiten flexibel zu stellen, gelingt es uns, Markt- und Regulierungsrisiken zu beherrschen und langfristig zu wachsen. Wir steigern die Effizienz in unserem Kerngeschäft mit Strom, Wärme, Gas und Wasser Durch Führung und Förderung steigern wir die Ertragskraft unserer Beteiligungsunternehmen. Im Kerngeschäft mit Strom (ohne den deutschlandweiten Stromvertrieb), Wärme, Gas und Wasser, das die stabile Basis unseres Ertrags bildet, sind die Wachstumsmöglichkeiten und Potenziale jedoch beschränkt, da wir dort nicht durch Produktdifferenzierung neue Marktanteile gewinnen können. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns darauf, in der Verwaltung und in Geschäftsprozessen Exzellenz und Effizienz zu erreichen und durch stetige Verbesserung unsere Kosten weiter zu senken. Zudem optimieren wir unser Produktportfolio unter Risikoaspekten. Dadurch können wir auch im sich verschärfenden Preiswettbewerb weiter wirtschaftlich erfolgreich agieren und dem starken Anstieg der Brennstoffpreise und Bezugskosten sowie den Unwägbarkeiten aus der Regulierung begegnen. Die MVV Energie Gruppe baut ihr Stadtwerke-Netzwerk durch Beteiligungen und Kooperationen aus und erschließt neue regionale Märkte. Mit unserem Stadtwerke-Netzwerk nutzen wir Größenvorteile (economies of scale), zum Beispiel mit Hilfe unserer Shared-Services-Gesellschaften, und reduzieren unsere spezifischen Kosten gezielt in den Bereichen, in denen solche Skaleneffekte existieren. Die Regulierungsanforderungen und der Ergebnisdruck im Energiemarkt nehmen weiterhin zu. Wir rechnen daher damit, dass auch andere Stadtwerke an unserer Effizienzsteigerung und unserem Spezialwissen als 22 größerer Marktteilnehmer partizipieren wollen. Mit der Aufnahme weiterer Stadtwerke in unser Netzwerk wollen wir zusätzliche Verbundvorteile generieren. Wir realisieren wertorientiertes Wachstum in den Segmenten Umwelt und Dienstleistungen Wir verfolgen weiterhin interessante Wachstums- beziehungsweise Investitionsprojekte in den Segmenten Umwelt und Dienstleistungen. In diesen Bereichen erschließen wir uns Märkte, die große Chancen bieten. Das macht uns unabhängiger von Entwicklungen im Kerngeschäft, insbesondere von den Auswirkungen der Netzregulierung. Im Segment Umwelt nehmen wir derzeit Platz 3 im deutschen Markt ein. Unsere Konzentration auf thermische Restmüllverwertung und energetische Nutzung von Biomasse sowie die günstigen Rahmenbedingungen durch die Technische Anleitung Siedlungsabfall (TASi) haben uns eine sehr gute Wettbewerbsposition verschafft. Der Markt für Energiedienstleistungen entwickelt sich in Deutschland ausgesprochen dynamisch. Wir sind durch vielversprechende Übernahmen und Kooperationen unserem Ziel, in diesem Bereich eine führende Rolle zu übernehmen, deutlich näher gekommen. Im deutschlandweiten Stromvertrieb gewinnen wir mit intelligenten Produkten und marktfähigen Beschaffungsstrukturen neue Kunden. Unternehmenssteuerung Unsere Strategie und unsere Unternehmensziele dienen der langfristigen Steigerung des Unternehmenswerts. Wir messen alle unsere unternehmerischen Entscheidungen und Leistungen daran, wie sie sich kurz- und langfristig auf unser Ergebnis und den Unternehmenswert auswirken. Für die Umsetzung des wertorientierten Managements nutzen wir die relative PerformanceKennzahl Value Spread. Damit objektivieren wir Sachverhalte und unterstützen Entscheidungsprozesse durch wirtschaftlich fundierte Informationen (weitere Informationen zur Entwicklung im Berichtsjahr finden sich auf der Seite 32). Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Energiepolitik Energiepolitisches Umfeld Bundeskanzlerin Merkel hat im Frühjahr 2006 erstmals hochrangige Vertreter aus Energiewirtschaft und Industrie zu einem Spitzengespräch gebeten mit dem Ziel, bis zum Jahr 2007 ein energiepolitisches Gesamtkonzept zu erarbeiten. In seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der MVV Energie AG nahm der Mannheimer Oberbürgermeister Gerhard Widder an diesem Energiegipfel teil. Aus Sicht der kommunalen Versorger sind bei der künftigen Ausgestaltung der Energiemärkte faire Wettbewerbsregeln für alle Marktteilnehmer unverzichtbar. Die Bundesregierung hat Ende Juni 2006 den Nationalen Allokationsplan für die zweite Phase des EU-weiten Emissionshandels (NAP II) verabschiedet, der jedoch nach Einwänden der EU-Kommission überarbeitet werden muss. Dieser Zuteilungsplan regelt die Ausstattung der beteiligten Unternehmen mit CO2Zertifikaten für die Jahre 2008 bis 2012. Es ist davon auszugehen, dass die Zuteilungen für Bestandsanlagen der Energiewirtschaft deutlich reduziert werden. Die von der Bundesregierung angekündigte Novellierung des Kraft-WärmeKopplungs-Gesetzes wird dieser Technologie weiter Auftrieb verleihen. Das Bundeskartellamt hat im Januar 2006 die Begrenzung langfristiger Gaslieferverträge verfügt. Die Gasbeschaffung der MVV Energie Gruppe ist davon nicht betroffen. Die Veröffentlichung marktrelevanter Kraftwerksdaten durch die vier großen Stromerzeuger, die seit April 2006 über die Internetseite der EEX (European Energy Exchange) erfolgt, entspricht einer langjährigen Forderung der MVV Energie nach einer größeren Markttransparenz, die wir an unseren eigenen Erzeugungsstandorten fördern. Übergang zum regulierten Wettbewerb vollzogen Das novellierte Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) hat bereits im ersten Jahr seit Inkrafttreten die Wettbewerbsbedingungen im deutschen Strom- und Gasmarkt deutlich verändert. Besonders augenfällig sind die Neuerungen für die Gasbranche, in der auf der Ferngas- und der regionalen Verteilernetzstufe erstmals ein vereinfachter Netzzugang für Transportkunden eingeführt wurde, der unabhängig vom Transportpfad ist. Die Durchführung und Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften werden von der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Bundesnetzagentur) überwacht. Diese Regulierungsbehörde für Strom und Gas hat sich in kürzester Zeit als selbstbewusster Akteur im deutschen Energiemarkt etabliert und neben der Entgeltregulierung zahlreiche Aktivitäten zur Wettbewerbsbelebung entfaltet, die von uns begrüßt werden. Angesichts der parallel bestehenden Regulierungs- und Kartellbehörden auf Landesebene und der bis Mitte 2007 vorgesehenen Preisaufsicht der Länder sehen sich die Energieversorger einer hohen Regelungsdichte ausgesetzt. Den vielfältigen regulatorischen Vorgaben begegnen wir durch ein aktives Regulierungsmanagement, das sich unter anderem auf Kenntnisse aus EULändern mit langjähriger Regulierungserfahrung stützt. Auswirkungen der Netzregulierung Im Geschäftsjahr 2005/06 wurden bei keinem Unternehmen der MVV Energie Gruppe Bescheide über die Genehmigung der Netznutzungsentgelte in ihren Verteilernetzen wirksam. Weitere Informationen befinden sich im Nachtragsbericht auf der Seite 40. Um eventuellen Kostenabsenkungen in den Verteilernetzen zu begegnen, wird die MVV Energie Gruppe ihren bereits eingeschlagenen Weg zur Erhöhung der Effizienz konsequent fortsetzen. Die Bundesnetzagentur hat am 30. Juni 2006 ihren Bericht zur Ausgestaltung der Anreizregulierung vorgelegt und damit eine Vorgabe des EnWG erfüllt. Die Anreizregulierung, die Anfang 2008 in Kraft treten soll, wird den Kostendruck auf die Netzbetreiber weiter erhöhen. Wir beschäftigen uns intensiv mit den geplanten Vorgaben und werden den Erlass der Rechtsverordnung durch die Bundesregierung aktiv begleiten. 23 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Weiterentwicklung des Wettbewerbs Die MVV Energie Gruppe wird der vom Gesetzgeber verlangten Entflechtung der Netze von den übrigen Geschäftsbereichen bis spätestens zum 1. Juli 2007 mit der Ausgründung der Netzgesellschaften fristgerecht nachkommen. Damit vollziehen unsere Netztöchter auch gesellschaftsrechtlich die bereits eingeleiteten Schritte hin zu unabhängigen Infrastrukturdienstleistern. Als große kommunale Unternehmensgruppe sind wir auf einen Wettbewerbsrahmen angewiesen, der allen Marktteilnehmern gleiche Marktchancen eröffnet. Hier sehen wir Bedarf für weitere Verbesserungen. Für Energieverteilerunternehmen ist es wichtig, sich auf den vorgelagerten Beschaffungsmärkten zu günstigen Preisen eindecken zu können. Dazu sind liquide und transparente Großhandelsmärkte für Strom und Gas notwendig. Fortschritte bei den Marktregeln Nach unserer Überzeugung sind einige Teilsegmente des Strommarkts an der Schnittstelle zwischen den regulierten Netzen und den Wettbewerbsbereichen bisher unzureichend geregelt und daher von einer geringen Wettbewerbsintensität geprägt. Die Bundesnetzagentur hat im Berichtszeitraum in einigen Märkten eine verbesserte Ausgestaltung bewirkt. So stellen die Festlegungen der Regulierungsbehörde zur Minutenreserve, die im September 2006 nach vorheriger Branchenkonsultation veröffentlicht wurden, gegenüber der bisherigen Ausschreibungspraxis eine Verbesserung dar, auch wenn die Marktfragmentierung durch die vier Regelenergiezonen weiterhin gegeben ist. Die MVV Energie Gruppe hat sich im vergangenen Geschäftsjahr an allen wesentlichen Konsultationsverfahren der Bundesnetzagentur zur Regelenergie, zu Geschäftsprozessen und zu Vertragsinhalten beteiligt. Mit unseren wettbewerbsfreundlichen Positionen streben wir einen diskriminierungsfreien Zugang zu Märkten und deren höhere Effizienz an. 24 Wir befürworten daher die Etablierung einer liquiden Gasbörse in Deutschland, um dem Bedarf kommunaler Unternehmen nach einer Diversifizierung ihrer Bezugsquellen entgegen zu kommen. Außerdem sehen wir im Ausbau grenzüberschreitender Stromaustauschmöglichkeiten ein Verbesserungspotenzial, um die Beschaffungsoptionen kommunaler Unternehmen im EU-Ausland zu erweitern. Unsere Vorstellungen von einer wettbewerbsgerechten Ausgestaltung der Energiemärkte bringen wir in die energiepolitische Diskussion ein und suchen dazu den Kontakt zu Politik, Wissenschaft und Behörden. Unser Hauptstadtbüro, das wir im Herbst 2005 im Axel-Springer-Haus in Berlin neu eröffnet haben, dient dazu, mit energiepolitischen Akteuren auf Bundesebene im Gespräch zu bleiben. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Markt und Umfeld Marktposition der MVV Energie Gruppe ___ Strom: Gemessen an der Höhe der Stromabgabe an Endkunden sind wir nach dem VDEW-Ranking 2005 der siebtgrößte deutsche Stromversorger. ___ Energiedienstleistungen: Mit einem Umsatz von 160 Mio Euro vor Konsolidierung sind wir im Berichtsjahr einer der fünf größten Anbieter Deutschlands. ___ Wärme: Wir haben in Deutschland im Geschäftsjahr 2005/06 rund 5,4 Mrd kWh ___ Umwelt: Bei den Biomassekraftwerksbetreibern zählen wir zu den Marktführern in Wärme abgesetzt und sind damit das fünftgrößte deutsche Fernwärmeversor- Deutschland. Mit unseren Müllheizkraftwerken und Biomassekraftwerken sind wir gungsunternehmen. In Europa gehören wir gemeinsam mit unseren polnischen der drittgrößte Betreiber thermischer Verwertungsanlagen und verfügen derzeit und tschechischen Beteiligungen und einer Absatzmenge von insgesamt 7,3 Mrd über eine Verbrennungskapazität von 1,4 Mio Tonnen pro Jahr. kWh zu den fünf größten Wärmeanbietern. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen Die deutsche Wirtschaft ist im Verlauf des Jahres 2006 stärker gewachsen als von Konjunkturexperten erwartet. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute gehen von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in 2006 von 2,3% aus. Das dynamische Wachstum wird nach längerer Zeit wieder auf eine stärkere Binnennachfrage und auf vermehrte Investitionen zurückzuführen sein. Einen funktionierenden Wettbewerb kann es nur mit einer Mindestzahl unabhängiger Wettbewerber geben. Angesichts der dominanten Marktstellung einiger weniger Energiekonzerne plant die Bundesregierung eine Änderung des Kartellrechts, um die Missbrauchsaufsicht für den Energiesektor zu verschärfen. Der weiterhin hohe Rohölpreis hat die Konjunkturbelebung bisher zwar nicht gedämpft, wird aber von den Forschungsinstituten unverändert als Risikofaktor eingestuft. Der Ölpreis trug zur Inflation bei, die mit bisher 2,2% in 2006 jedoch vergleichsweise moderat blieb. Nach verbreiteter Ansicht wird die für Anfang 2007 vorgesehene Mehrwertsteuererhöhung zu steigenden Verbraucherpreisen führen und das Wirtschaftswachstum abschwächen. Die MVV Energie Gruppe sieht in Auktionen virtueller Kraftwerkskapazitäten, mit denen unabhängige Marktteilnehmer ein langfristiges Recht zum Einsatz von Kraftwerksteilen ersteigern können, ein geeignetes Mittel zum Umgang mit der Konzentration im Erzeugungsmarkt. Unsere ausländischen Zielmärkte Tschechien und Polen verzeichnen weiterhin ein stabiles Wirtschaftswachstum. Die Statistikbehörde Eurostat weist für 2006 reale Wachstumsraten des BIP in Polen von 5,2 % und in Tschechien von 6,0 % aus. In Tschechien hat die Kartellbehörde im August 2006 den Gasimporteur Transgas wegen Marktmissbrauchs mit einem Bußgeld von 13 Mio Euro belegt. Die Beschwerde ging unter anderem von unserer Tochter MVV Energie CZ s.r.o. aus und zielte angesichts fehlender alternativer Bezugsquellen auf einen diskriminierungsfreien Gasbezug. Grundsätzlich ist die konjunkturbedingte Industrieproduktion für die MVV Energie Gruppe jedoch von geringerer Bedeutung als der Witterungsverlauf. 25 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Forschung und Entwicklung Energiemärkte Der Stromverbrauch in Deutschland ist nach Angaben des Branchenverbands VDEW in den ersten drei Quartalen 2006 geringfügig um 0,6% auf 408,6 Mrd kWh gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen. Der Erdgasverbrauch dagegen erhöhte sich aufgrund der kalten Witterung und des stärkeren Heizbedarfs im ersten Halbjahr 2006 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 9,3%. In Abhängigkeit vom Kundensegment ist die Wettbewerbsintensität im Stromund Gasmarkt nach wie vor unterschiedlich ausgeprägt. Laut Monitoring-Bericht der Bundesnetzagentur haben im Jahr 2005 – bezogen auf die Entnahmemengen – 11,4% der großen Industrie- und 10,9% der Gewerbekunden ihren Lieferanten gewechselt. Dies belegt den intensiven Wettbewerb um Industriekunden bei Strom. In privaten Haushalten lag die Wechselquote durchschnittlich bei etwa 5%. Aufgrund der hohen Preise für Primärenergieträger an den internationalen Märkten und des starken Anstiegs der Großhandelspreise an der deutschen Strombörse EEX sahen sich viele Endverteiler gezwungen, ihre Endkundenpreise anzuheben. So stieg der durchschnittliche Spotmarktpreis für Grundlast von 38,38 Euro/MWh im Geschäftsjahr 2004/05 um 42,3% auf 54,61 Euro/MWh im Geschäftsjahr 2005/06. Rohöl der Marke Brent erzielte im August 2006 den Rekordpreis von 78,15 US-Dollar/Barrel. Im Durchschnitt stieg der internationale Rohölpreis um 26,5% von 51,90 US-Dollar/Barrel im Geschäftsjahr 2004/05 auf 65,64 US-Dollar/Barrel in 2005/06. Der Grenzübergangspreis für Gas nahm von durchschnittlich 4 025 Euro / TJ im Geschäftsjahr 2004/05 auf 5 687 Euro / TJ im Geschäftsjahr 2005/06 zu (Stand September 2006). 26 Technologische Innovationen eröffnen der MVV Energie Gruppe in der dezentralen Energieerzeugung und in der Energieverteilung neue Chancen und Perspektiven. Dabei ist die effiziente Primärenergienutzung durch Kraft-WärmeKopplung sowohl in großen als auch in kleinen Erzeugungsanlagen für unser Unternehmen von zentraler Bedeutung. Forschung und Entwicklung (F&E) wird wertorientiert im Unternehmen durchgeführt. Der Aufwand für F&E belief sich in der MVV Energie Gruppe im Geschäftsjahr 2005/06 auf 3 Mio Euro (siehe auch Mehrjahresübersicht auf der Seite 67). Davon entfielen je 1 Mio Euro auf Projekte zur Prozessoptimierung, auf Produktentwicklungen sowie auf technische Weiterentwicklungen. Für F&E sind bei uns sechs Vollzeitkräfte tätig und darüber hinaus etwa 70 Beschäftigte mit signifikantem Zeitanteil in Innovationsprojekte eingebunden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir unsere F&E-Aktivitäten in den drei strategischen Bereichen Regionale Energie, Technische Services und Knowhow-Transfer kontinuierlich ausgebaut und technologische Impulse zur Kooperation mit unseren Kunden wie auch mit Betreibern von kleinen Energieanlagen genutzt. Diese spielen zunehmend aktivere Rollen im Energiemarkt, so dass die Weichen für eine effiziente Integration gestellt werden müssen. Umweltfreundliche Hausenergieanlagen Die MVV Energie AG hat zusammen mit dem neuseeländischen Hersteller WhisperGen ein Pilotprojekt zur Erprobung umweltfreundlicher Hausenergieanlagen gestartet. Mit diesen Anlagen lassen sich Kohlendioxid-Emissionen reduzieren, die Primärenergien schonen und die Lebensqualität erhöhen. Studien zeigen, dass solche Hausenergieanlagen gute Chancen im Wärmemarkt der Zukunft besitzen. Die MVV Energie AG hat im Berichtsjahr einen ersten deutschlandweiten Praxistest mit insgesamt 20 Geräten vorbereitet. Ab Herbst 2006 können Pilotkunden in Mannheim, Kiel und Solingen zwei Jahre mit der Hausenergieanlage ihre Wohnung heizen und gleichzeitig durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung auch Strom erzeugen. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Ertragslage Intelligente Netze In Zukunft werden Hausenergieanlagen zunehmend an unsere Stromverteilernetze angeschlossen. Unter dem Leitthema „Intelligente Netze“ bereitet sich die MVV Energie Gruppe darauf vor, die Integration dieser Anlagen langfristig kosteneffizient zu gestalten. Ein erfolgreicher Ansatz hierzu ist das virtuelle Kraftwerk. Im Geschäftsjahr 2005/06 wurde das europäische Projekt DISPOWER abgeschlossen, an dem die MVV Energie AG mit einem Budget von 1,1 Mio Euro über einen Zeitraum von vier Jahren maßgeblich beteiligt war. In einer Wohnsiedlung wurden das Zusammenspiel mehrerer kleiner Energieanlagen und der Stromverbrauch optimiert. Der Pilotversuch wird in der internationalen Fachwelt als zukunftsweisend bezeichnet. Metropolregion Rhein-Neckar Mit dem Projekt „Sicherstellung der Energieversorgung“ wollen wir in der Metropolregion Rhein-Neckar zusammen mit starken Partnern eine Antwort auf die zukünftigen Anforderungen an eine nachhaltige regionale Energieversorgung finden. Unser Vorstandsvorsitzender Dr. Rudolf Schulten hat die Patenschaft für dieses Projekt übernommen. Vertreter führender Unternehmen aus der Region sowie Verbände und Kommunen setzen sich hierbei für eine stärkere Vernetzung ein. Erster Meilenstein ist ein Klimaschutzatlas, der die bisherigen Leistungen der Region für die Verringerung des CO2-Ausstoßes gebündelt darstellt. Um sich im zunehmenden Wettbewerb auf dem Energiemarkt zu behaupten, haben wir im Geschäftsjahr 2005/06 den Wissenstransfer innerhalb der MVV Energie Gruppe durch den Einsatz standardisierter Transferinstrumente weiter strukturiert. Die MVV Energie Gruppe steigerte ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 16 % auf 2,28 Mrd Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIT) stieg sogar um 27 % auf 201 Mio Euro. Mit diesen Werten haben wir die im Januar 2006 für das Geschäftsjahr 2005/06 angehobenen Prognosen für den Umsatz (2,25 Mrd Euro) und für das EBIT (195 Mio Euro) übertroffen. Die Entwicklung zeigt, dass die von uns getroffenen Maßnahmen greifen. Unser operatives Geschäft war im Berichtsjahr mit einem härter werdenden Wettbewerb und massiven Strom- und Gaspreissteigerungen auf der Beschaffungsseite konfrontiert, die wir nicht in vollem Umfang weitergeben konnten. Neben Margeneinbußen mussten wir im Berichtsjahr außerplanmäßige Abschreibungen, Wertberichtigungen aus den jährlichen Impairment-Tests und Belastungen durch die Bildung von Personalrückstellungen hinnehmen, die wir insgesamt jedoch gut verkraften und operativ ausgleichen konnten. Starkes Umsatzwachstum Das kräftige Umsatzwachstum im Jahresvergleich ist auf Steigerungen in allen Geschäftssegmenten zurückzuführen. Alle Gesellschaften unseres Stadtwerke-Netzwerks haben hierzu beigetragen. Im Produktmix ist Strom mit einem Anteil von 47 % am Gesamtumsatz unverändert unser umsatzstärkstes Geschäftssegment. Die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (+10%) resultiert vor allem aus beachtlichen Markterfolgen im bundesweiten Stromvertrieb. Auch im Fernwärme- und im Gasgeschäft konnten wir hohe zweistellige prozentuale Umsatzzunahmen verzeichnen. Die Ursachen hierfür waren Preisanpassungen und witterungsbedingte Mengensteigerungen in der Heizperiode 2005/06. Unsere Gesellschaften haben die höheren Bezugskosten nur teilweise weitergegeben. Am stärksten stieg der Umsatz im Segment Umwelt. Ausschlaggebend hierfür waren der erstmals ganzjährige Betrieb der neuen thermischen Restmüllverwertungsanlage in Leuna sowie vermehrte Müllanlieferungen und höhere Entsorgungspreise für Industrie- und Gewerbemüll nach Inkrafttreten der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) zum 1. Juni 2005. 27 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Umsatz der MVV Energie Gruppe nach Segmenten in Mio Euro 2005 /2006 2004 / 2005 % Vorjahr Strom 1 1 069 975 + 10 Wärme 276 250 + 10 + 23 Gas 2 449 366 Wasser 107 106 +1 Dienstleistungen 3 150 108 + 39 Umwelt 193 131 + 47 32 22 + 45 2 276 1 958 + 16 Sonstiges /Konsolidierung 3 1 Einschließlich Stromsteuer von 102 Mio Euro (Vorjahr 92 Mio Euro) 2 Einschließlich Erdgassteuer von 63 Mio Euro (Vorjahr 61 Mio Euro) 3 Vorjahreswert angepasst (siehe Erläuterungen Seite 30) Entwicklung wesentlicher Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung Im Auslandsgeschäft, das von unseren polnischen und tschechischen Teilkonzernen geprägt ist, konnten wir unseren Umsatz um 14 % auf 95 Mio Euro steigern. Der Auslandsumsatz macht unverändert zum Vorjahr rund 4 % des Konzernumsatzes der MVV Energie Gruppe aus. Die Umsatzerlöse enthalten eine weiterverrechnete Stromsteuer von 102 Mio Euro (Vorjahr 92 Mio Euro) und eine Gassteuer von 63 Mio Euro (Vorjahr 61 Mio Euro). Nach dem neuen Energiesteuergesetz haben nunmehr die Verteilerunternehmen und nicht mehr die Gasproduzenten beziehungsweise Importgesellschaften die gesetzliche Erdgassteuer als Steuerschuldner an die Finanzverwaltung abzuführen. Unsere strategischen Maßnahmen tragen Früchte Nach einer sorgfältigen Analyse von Marktchancen und Marktrisiken haben wir unser Geschäftsportfolio in den vergangenen Jahren konsequent um Verlustgeschäfte und die damit verbundenen Risiken bereinigt und auf unser Kerngeschäft ausgerichtet. Getrennt haben wir uns unter anderem von der Entwicklung von Windparks, der Abwassertechnik, von Auslandsgeschäften in Portugal und Spanien sowie im Berichtsjahr mit dem Verkauf der MAnet GmbH, Mannheim, auch von den Telekommunikationsaktivitäten. Im Zuge der Portfoliobereinigung haben wir eine Neupositionierung vorgenommen und massiv in Geschäftsfelder außerhalb der regulierten Bereiche investiert, vor allem in die Müllverbrennung und in Energiedienstleistungen. Wir haben das Potenzial im Abfallmarkt und im Markt für Energiedienstleistungen richtig eingeschätzt. Durch Umstrukturierungsmaßnahmen und die Bündelung von Aktivitäten in eigenen 100-prozentigen Tochtergesellschaften (MVV Umwelt GmbH, MVV Energiedienstleistungen GmbH) haben wir uns in diesen Wachstumsmärkten frühzeitig hervorragend positioniert. 28 Die Entwicklung bei den aktivierten Eigenleistungen wurde hauptsächlich durch Bestandsveränderungen im Zusammenhang mit der Fertigstellung und Abrechnung der thermischen Restabfallbehandlungs- und Energieverwertungsanlage (TREA) in Leuna bestimmt. Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter anderem bewertungsabhängige Positionen aus der erstmaligen Anwendung von IAS 39 (2004) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, aus Verkäufen von Emissionszertifikaten und dem Verkauf der MAnet GmbH und restlicher EnBW-Aktien. Aufwandsentwicklung durch Sondereffekte geprägt Der Materialaufwand erhöhte sich insbesondere durch die starke Zunahme der Energiebeschaffungskosten um 11%. Im Einkauf konnten wir zusammen mit unseren Partnern innerhalb des Beschaffungsnetzwerks an den Standorten Mannheim, Kiel, Offenbach, Ingolstadt und Solingen dagegen deutliche Einsparungen erzielen. Besonders wirkungsvoll ist hierbei die entsprechend der Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Absatzmengen der MVV Energie Gruppe 1 2005 / 2006 Strom 2 in Mio kWh 20 338 2004 / 2005 18 402 % Vorjahr + 11 davon Großhandel 2 in Mio kWh 10 478 9 454 + 11 davon Einzelhandel 2 in Mio kWh 9 860 8 948 + 10 Wärme 2 in Mio kWh Gas in Mio kWh Wasser in Mio m3 Angelieferte brennbare Abfälle in 1000 t 7 343 7 446 –1 11 513 11 096 +4 57,9 58,3 –1 1 229 872 + 41 1 Gesamtabsatz aus allen Segmenten 2 Korrektur im Vorjahr Einkaufskompetenzen der jeweiligen Standorte aufgebaute Lead-BuyerOrganisation, wobei die Mitarbeiter auf eine einheitliche Kommunikationsund Transaktionsplattform zugreifen können. Abbildung von Energiehandelsgeschäften geändert. Nach IAS 39 (2004) müssen auch schwebende Geschäfte zur Marktpreissicherung als Finanzinstrumente erfasst werden. Der Personalaufwand sank um 14 Mio Euro trotz Aufwendungen von 9 Mio Euro (Vorjahr 13 Mio Euro), die in Form von Rückstellungen für den sozialverträglichen Personalabbau und den damit verbundenen Interessenausgleich am Standort Mannheim gebildet wurden. Das negative Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen resultiert aus der Wertberichtigung der ENERGY InnovationsPortfolio AG & Co. KGaA, Mannheim. Im Vorjahr waren in dieser Position noch Ausschüttungen von assoziierten Beteiligungen enthalten, die zum 1. Januar 2006 endkonsolidiert wurden. Die Ausschüttungen dieser Gesellschaften sind im Berichtsjahr im sonstigen Beteiligungsergebnis ausgewiesen. Die Mitarbeiterzahl der MVV Energie Gruppe, einschließlich Fremdpersonal im Müllheizkraftwerk Mannheim, ging im Vergleich zum Vorjahr um 2 % auf 6 338 Beschäftigte zurück. Der Rückgang stammt vor allem aus einem sozialverträglichen Personalabbau. Zu weiteren Erläuterungen und zu unseren neuen personalwirtschaftlichen Instrumenten, wie Lebensarbeitszeitkonto, betrieblich geförderte Kinderbetreuung und Mitarbeiterbeteiligungsprogramm, verweisen wir auf die Seiten 16 und 18. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 36 % auf 372 Mio Euro. Hiervon entfallen auf Energiesteuern 106 Mio Euro (Vorjahr 94 Mio Euro) und auf Konzessionsabgaben 59 Mio Euro (Vorjahr 58 Mio Euro). Die Zunahme der an Kunden weiterverrechneten Energiesteuern resultiert in erster Linie aus dem Mengenwachstum im Stromgeschäft. Darüber hinaus ist der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr auf Effekte aus der erstmaligen Anwendung von IAS 39 (2004) zurückzuführen. Mit diesem Standard wurden der Ansatz und die Bewertung von Finanzinstrumenten und die damit verbundene Konkretisierung der so genannten „Own Use Exemption“ und somit auch die bilanzielle Dass unsere Unternehmensgruppe trotz vieler Sonderbelastungen ein profitables Wachstum erreichen konnte, zeigt sich an der Verbesserung des operativen Ergebnisses vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Firmenwert-Abschreibungen (EBITDA), das im Vergleich zum Vorjahr um 29 % auf 370 Mio Euro stieg. In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 15 Mio Euro (Vorjahr 3 Mio Euro) enthalten. Sie betrafen unter anderem Grundstücke und Gebäude, die Stilllegung von ertragschwachen Dampfnetzen in Mannheim und Anlagen der MVV Biopower GmbH. Geschäfts- und Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Firmenwert-Abschreibungen (22 Mio Euro) beinhalten Wertberichtigungen aus den Impairment-Tests bei 29 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht EBIT der MVV Energie Gruppe nach Segmenten in Mio Euro 2005 /2006 2004 / 2005 Strom 20 39 – 49 Wärme 51 40 + 28 Gas 31 35 – 11 Wasser 21 15 + 40 Dienstleistungen 1 12 16 – 25 Umwelt 68 27 + 152 –2 – 14 + 86 201 158 + 27 Sonstiges /Konsolidierung 1 den Stadtwerken Ingolstadt und Solingen sowie dem Teilkonzern Polen. Nach Abschreibungen und Firmenwert-Abschreibungen erreichte unsere Unternehmensgruppe im Berichtsjahr ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 201 Mio Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das EBIT um 43 Mio Euro (+ 27 %). Die Entwicklung der Ergebnisbeiträge der einzelnen Geschäftssegmente spiegelt die erfolgreiche strategische Neuausrichtung unserer Unternehmensgruppe wider. Unsere Wachstumssegmente Umwelt und Dienstleistungen erwirtschafteten im Berichtsjahr zusammen ein EBIT von 80 Mio Euro (Vorjahr 43 Mio Euro) und damit 40% (Vorjahr 27%) des gesamten EBIT unserer Unternehmensgruppe. Unser Geschäftsportfolio ist ausgewogener geworden. Dies macht uns von Schwankungen in einzelnen Geschäftssegmenten unabhängiger. Wir sind damit gegen den erwarteten weiteren Kostendruck im regulierten Kerngeschäft robust abgesichert. Im Kerngeschäft (Strom, Wärme, Gas, Wasser) sind die Segmentergebnisse (EBIT) im Berichtsjahr durch anteilige FirmenwertAbschreibungen aus den Impairment-Tests bei unseren Beteiligungen Ingolstadt, Solingen und dem Teilkonzern Polen (Wärme) belastet. Ab dem Geschäftsjahr 2005/06 werden die Gesellschaften MAnet GmbH (zum 30. September 2006 endkonsolidiert) und ENERGY InnovationsPortfolio AG & Co. KGaA (ab 1. Januar 2006 at-equity bilanziert) nicht mehr im Dienstleistungssegment, sondern im Segment Sonstiges ausgewiesen, da die Geschäftstätigkeiten dieser Gesellschaften nicht dem klassischen Energiedienstleistungsgeschäft entsprechen. Aus Vergleichsgründen wurden die Vorjahreszahlen angepasst. Zur Entwicklung in den einzelnen Geschäftssegmenten verweisen wir auf die Seiten 47 bis 59. 30 % Vorjahr 1 Vorjahreswert angepasst (Erläuterungen siehe unten) Die Finanzaufwendungen enthalten einen Zinsaufwand von 9 Mio Euro aus dem überarbeiteten IAS 32 (2003), der für uns zum 30. September 2006 erstmals verpflichtend anzuwenden war. Diese Vorschrift ist auf die von der Stadt Kiel gehaltenen Minderheitsanteile an der Stadtwerke Kiel AG anzuwenden. Die von Minderheitsgesellschaftern gehaltenen Andienungsrechte (Put-Optionen) stellen eine finanzielle Verbindlichkeit dar und sind als kurz- oder langfristige Schulden auszuweisen. Aus Vergleichsgründen haben wir die im letztjährigen Konzernabschluss im Zinsergebnis ausgewiesenen Zinsaufwendungen entsprechend angepasst. Durch diese rückwirkende Anpassung um rund 10 Mio Euro haben sich alle nachfolgenden Ergebnisgrößen gegenüber den im Vorjahr ausgewiesenen Werten geändert. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug im Berichtsjahr 128 Mio Euro gegenüber 80 Mio Euro (angepasst) beziehungsweise 90 Mio Euro (ausgewiesen) im Vorjahr. Ohne den Zinsaufwand aus der erstmaligen Berücksichtigung der Put-Option hätten wir im Berichtsjahr ein EBT von 137 Mio Euro erzielt und damit unsere Prognose (133 Mio Euro) ebenfalls übertroffen. Die Ertragsteuern stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 39 auf 64 Mio Euro. Diese starke Zunahme ist im Wesentlichen ergebnisbedingt. Die effektive Steuerbelastung liegt bei 50,3 % (im Vorjahr 48,9 % des angepassten EBT). Die im Vergleich zu den nominellen Steuersätzen von rund 39 % hohe Steuerbelastung liegt vor allem an den steuerlich nicht abzugsfähigen Firmenwert-Abschreibungen und Wertberichtigungen auf at-equity bilanzierte Beteiligungen sowie an den ebenfalls nicht steuerwirksamen Effekten aus der Put-Option. Geschäftssegmente Umsatz nach Quartalen EBIT nach Quartalen in Mio Euro in Mio Euro 800 120 ▲ ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Informationen Konzernjahresabschluss 112 711 700 600 500 100 80 579 571 524 84 77 68 507 60 479 435 49 428 400 40 300 20 200 0 100 – 20 22 –16 –37 0 Q1 Q2 Q3 Q4 – 40 Q1 Q2 Q3 Q4 2005 / 2006 2004 / 2005 Quartalsentwicklung Nach Ertragsteuern und leicht höheren Anteilen anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss weist die MVV Energie Gruppe im Geschäftsjahr 2005/06 einen Jahresüberschuss nach Fremdanteilen von 50 Mio Euro aus im Vergleich zu 28 Mio Euro (angepasst) beziehungsweise 34 Mio Euro (ausgewiesen) im Vorjahr. Auf dieser Basis erzielte die MVV Energie Gruppe im Geschäftsjahr 2005/06 ein Ergebnis je Aktie nach IAS 33 von 0,91 Euro gegenüber 0,55 Euro je Aktie nach dem angepassten Vorjahresergebnis beziehungsweise 0,67 Euro je Aktie nach dem ausgewiesenen Vorjahresergebnis. Die Anzahl der Aktien (gewichteter Geschäftsjahresdurchschnitt) ist vor allem durch die Kapitalerhöhung im November 2005 von 50,7 auf 55,8 Mio Aktien gestiegen. Die Mehrjahresübersichten auf den Seiten 66 bis 69 dieses Geschäftsberichts zeigen die positive Entwicklung der wesentlichen Unternehmenskennzahlen in den vergangenen Geschäftsjahren. Unser Umsatz stieg im 4. Quartal 2005/06 (Juli bis September 2006) im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 479 Mio Euro. Der Zuwachs stammt aus den Segmenten Dienstleistungen, Strom (bundesweiter Stromvertrieb), Umwelt und Wasser. Das Ergebnis der MVV Energie Gruppe ist im 4. Quartal traditionell schwach, da in den Sommermonaten die Beiträge aus dem Heizenergiegeschäft fehlen und in diesem Zeitraum bevorzugt Instandhaltungs- und Revisionsmaßnahmen durchgeführt werden. Im Berichtsjahr 2005/06 war das 4. Quartal zusätzlich von den vorstehend erläuterten außerplanmäßigen Abschreibungen, ImpairmentWertberichtigungen und Personalrückstellungen belastet, die wir aufgrund der positiven operativen Ergebnisentwicklung in den Vorquartalen jedoch kompensieren konnten. Im Vorjahr hatte das 4. Quartal Personalrückstellungen für das Effizienzsteigerungsprogramm FOKUS in Höhe von 13 Mio Euro enthalten. 31 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Kennzahlen in % 10 8 6 2005 /2006 2004 /2005 ROCE 9,7 % ROCE 6,9 % WACC 7,5 % WACC 7,5 % Value Spread 2,2 % Value Spread – 0,6 % 4 2 0 2005 / 2006 2004 / 2005 Wertorientierte Unternehmensführung Die zentrale Steuerungsgröße der wertorientierten Unternehmensführung in der MVV Energie Gruppe ist der Value Spread. Diese Kennzahl errechnet sich aus der Differenz der periodischen Erfolgsgröße ROCE (Return on Capital Employed), also der Rendite auf das eingesetzte Kapital, und dem gewogenen durchschnittlichen Kapitalkostensatz WACC (Weighted Average Cost of Capital). Der ROCE setzt das operative Ergebnis vor Finanzierungseinflüssen (Zinsen), Steuern und Firmenwert-Abschreibungen, den so genannten EBITA, in Relation zu dem dafür eingesetzten Kapital. Der im Vergleich zum Vorjahr von 6,9% auf 9,7 % gestiegene ROCE zeigt, dass mit dem eingesetzten Kapital effizienter gewirtschaftet wurde. 32 Die Kennzahl WACC, der zweite Bestandteil unserer Kenngröße Value Spread, dient als langfristige ökonomische Untergrenze der operativ erwirtschafteten Rendite. Dem gewogenen Kapitalkostensatz WACC haben wir wie im Vorjahr Kapitalzinsen von 5,0 % und einen risikolosen Zins von 4,5 % zugrunde gelegt. Auch die anderen Parameter zur Berechnung des WACC haben wir unverändert beibehalten (ß-Faktor 0,7; Marktrisikoprämie 5,0 %; Tax-Shield 40 %; EK-Quote 30 %). Danach betragen im Berichtsjahr die gewogenen Kapitalkosten vor Steuern wie im Vorjahr 7,5 %. Als Differenz aus dem ROCE von 9,7 % (Vorjahr 6,9 % angepasst) beziehungsweise 7,0 (ausgewiesen) und dem WACC von 7,5 % (Vorjahr 7,5 %) ergibt sich für das Geschäftsjahr 2005/06 erstmals ein positiver Value Spread in Höhe von 2,2 %. Im Vorjahr war der Value Spread mit – 0,6 % (angepasst) beziehungsweise – 0,5 % (ausgewiesen) noch negativ. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Ertragslage bedeutender Beteiligungen (Inland) Energieversorgung Offenbach AG (Beteiligungsanteil 48,78 %) Das Stadtwerke-Netzwerk der MVV Energie Gruppe umfasst die Muttergesellschaft MVV Energie AG und derzeit sieben Stadtwerke in Deutschland sowie zehn Wärmeversorger in Polen und der Tschechischen Republik (siehe Beteiligungsübersicht auf der Seite 21). Die stärkere Vernetzung der Unternehmen miteinander sowie das Erzielen weiterer Synergien und die Ausschöpfung von Effizienzpotenzialen im Verbund haben im Berichtsjahr wesentlich zum Wachstum unserer Unternehmensgruppe beigetragen. Unsere voll und quotal konsolidierten inländischen Stadtwerke-Beteiligungen Kiel, Offenbach, Solingen, Ingolstadt und Köthen steigerten ihren Umsatz vor Konsolidierung im Vergleich zum Vorjahr von 823 auf 897 Mio Euro (+ 9 %) und ihren operativen Ergebnisbeitrag (EBIT) von 88 auf 91 Mio Euro (+ 3%). Stadtwerke Kiel AG (Beteiligungsanteil 51 %) Der Teilkonzern Stadtwerke Kiel AG (SWK) hat im Berichtsjahr mit einem Umsatz von 370 Mio Euro (Vorjahr 336 Mio Euro) und einem operativen Ergebnis (EBIT) von 35 Mio Euro (Vorjahr 22 Mio Euro) zum guten Gesamtergebnis beigetragen. Das Umsatzwachstum (+ 10 %) stammt in erster Linie aus den stark witterungsbestimmten Gas- und Wärmesegmenten. Der Ergebnissprung um + 59 % resultiert hauptsächlich aus dem Wegfall der letztjährigen Sonderbelastung durch Rückstellungen für Prozessrisiken. Durch einen Vergleich mit der ares Energie AG hat die SWK alle gerichtlichen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit ihrem früheren Beteiligungsengagement bei der ares Energie-direkt GmbH, Berlin, im Berichtsjahr endgültig beigelegt, so dass hieraus keine wirtschaftlichen Risiken mehr erwachsen. Über diese Faktoren hinaus ist die Ergebnisverbesserung auf den Erfolg der Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen. Mit dem Bau einer dritten Erdgaskaverne starteten die SWK im Juni 2006 ihr mit einem Volumen von 29 Mio Euro größtes Investitionsprojekt. Die Bohrarbeiten konnten noch im Berichtsjahr abgeschlossen werden. Der neue unterirdische Erdgasspeicher mit einem Volumen von 500 000 m3 soll zur Bezugskostenoptimierung eingesetzt werden. Der Teilkonzern Energieversorgung Offenbach AG (EVO) konnte seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr von 306 auf 311 Mio Euro (+ 2 %) steigern. Hierbei ist insbesondere erfreulich, dass sich die Umsätze für Dienstleistungen und Contracting deutlich erhöhten. Im Berichtsjahr erzielte die EVO ein operatives Ergebnis von 34 Mio Euro und hat damit das vergleichbare Vorjahresergebnis von 31 Mio Euro (ohne den Einmalertrag aus dem Verkauf der Anteile an der 3T Telekommunikationsgesellschaft mbH, Offenbach) deutlich verbessert. Wesentliche Erfolgsfaktoren waren hierbei die Verbesserung der EBIT-Marge in den Bereichen Fernwärme und Müllverbrennung. Das Müllheizkraftwerk (MHKW) der EVO konnte im Berichtsjahr als Folge des Inkrafttretens der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) und der Optimierung durch das Stoffstrom-Management die Verbrennungsmenge abermals steigern. Damit trägt das MHKW der EVO erheblich dazu bei, den Entsorgungsengpass im Rhein-Main-Gebiet zu entschärfen. Die Aufsichtsräte von EVO und MVV Energie AG haben im Juni 2006 die Gründung einer gemeinsamen Netzgesellschaft, der 24/7 Netze GmbH, mit Sitz in Mannheim zum 1. Oktober 2006 beschlossen. In der 24/7 Netze GmbH, an der die MVV Energie AG 70% und die EVO 30% der Anteile halten, werden rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sein. Die Netzlänge beträgt rund 11 000 Kilometer. Stadtwerke Solingen GmbH (Beteiligungsanteil 49,9 %) Die Stadtwerke Solingen GmbH (SWS) steigerte im Berichtsjahr ihren quotal konsolidierten Umsatz von 94 auf 105 Mio Euro (+ 12 %). Ihr operatives Ergebnis (EBIT) ist dennoch von 11 auf 10 Mio Euro gesunken. Der Rückgang beruht vor allem auf kräftig gestiegenen Energiebezugskosten, die nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergegeben wurden. 33 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Köthen Energie GmbH (Beteiligungsanteil 100 %) SWS hat im September 2006 das Projekt „Impuls“ auf den Weg gebracht, das Prozessoptimierungen und eine strategische Neuausrichtung einzelner Geschäftsfelder zum Ziel hat. Damit will SWS die erwarteten Erlöseinbußen aus der Kürzung der beantragten Netznutzungsentgelte auffangen. Durch Investitionen und Restrukturierungsmaßnahmen sowie die wasserwirtschaftliche Optimierung bei zwei Wasserwerken sollen ab 2009 pro Jahr 1 Mio Euro eingespart werden. Von der Zusammenlegung und Ertüchtigung beider Wasserwerke, die nur zu 30 % ausgelastet sind, erwarten wir in der Langfristbetrachtung Vorteile von mehr als 20 Mio Euro. Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (Beteiligungsanteil 48,4 %) Der Umsatz unserer quotal konsolidierten Beteiligung Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH (SWI) stieg im Geschäftsjahr 2005/06 von 75 auf 96 Mio Euro (+ 28 %). Der höhere Strom- und Gasumsatz beruht auf der Weitergabe von Bezugspreissteigerungen und auf witterungsbedingten Mengenzuwächsen. Das quotale operative Ergebnis (EBIT) ist trotz des höheren Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr um 2 auf 10 Mio Euro zurückgegangen, da insbesondere die Bezugspreissteigerungen nicht in vollem Umfang an die Endkunden weitergegeben werden konnten. Im Strom- und Gasvertrieb wurden sowohl im Privatkunden- als auch im Großkundengeschäft Akquisitionserfolge erzielt. Mit ihrer Beteiligung an der neuen Handelsgesellschaft 24/7 Trading GmbH erhält die SWI einen effizienten Zugang zum Großhandel und unterstützt den Vertrieb bei Produktentwicklung und Verkauf. Das Berichtsjahr war bei SWI darüber hinaus geprägt von Einflüssen aus Politik und Gesellschaft. Die öffentliche Gaspreisdiskussion ist durch eine Bürgerinitiative „Gaspreis runter“ aufgeheizt. Zwei Klagen zur Feststellung der Unbilligkeit des Gaspreises liegen dem Landgericht zur Entscheidung vor. Durch gezielte Pressearbeit erfolgte in den Medien jedoch eine sachliche Diskussion. 34 Der Umsatz der Köthen Energie GmbH stieg im Berichtsjahr von 12 auf 15 Mio Euro (+ 25 %). Der Zuwachs stammt aus dem Gasgeschäft und neuen Energiedienstleistungsaufträgen. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 8 % auf 2 Mio Euro. Mit dem Bau einer Direkt- und Speicherleitung zum Anschluss an das europäische Fernleitungsnetz kann unsere Beteiligung ihre Bezugskosten optimieren und sich alternative Gasbezugsmöglichkeiten schaffen. Stadtwerke Buchen GmbH & Co. KG (Beteiligungsanteil 25,1 %) Die Stadtwerke Buchen (SWB) haben im Geschäftsjahr 2005 (Bilanzstichtag 31. Dezember 2005) einen Umsatz von 22 Mio Euro (Vorjahr 18 Mio Euro) und einen Jahresüberschuss von 1 Mio Euro (Vorjahr 2 Mio Euro) erzielt, der uns in Höhe unseres Beteiligungsanteils in Form von Beteiligungserträgen zugeflossen ist. Die Gasversorgung ist mit einem Umsatzanteil von 36 % die umsatzstärkste Geschäftssparte von SWB, gefolgt von der Stromversorgung (34 %). Mit dem ausgebauten Dienstleistungsgeschäft hat diese Sparte einen Umsatzanteil von 18 % erreicht und damit die Wassersparte (12 %) überholt. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Ertragslage bedeutender Beteiligungen (Ausland) Polen: MVV Polska Sp. z o.o., Warschau Im Auslandsgeschäft fokussieren wir uns auf Beteiligungen an Fernwärmegesellschaften in Polen und in der Tschechischen Republik. Beide Teilkonzerne zusammen trugen im Berichtsjahr mit einem Umsatz von 95 Mio Euro (Vorjahr 84 Mio Euro) und einem EBIT von 4 Mio Euro (Vorjahr 7 Mio Euro) zum Gesamtumsatz und -ergebnis unserer Unternehmensgruppe bei. Tschechische Republik: MVV Energie CZ s.r.o., Prag Der Umsatz unseres tschechischen Teilkonzerns, der gegenwärtig sieben Fernwärmegesellschaften und eine Dienstleistungsgesellschaft umfasst, stieg im Berichtsjahr um 14% auf 48 Mio Euro. Der Wärmeabsatz war mit 0,7 Mrd kWh gegenüber dem Vorjahr unverändert. Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich aufgrund des Wegfalls von Einmaleffekten des Vorjahres und eines massiven Anstiegs der Brennstoffkosten. Aufgrund einer Beschwerde unserer Tochter MVV Energie CZ s.r.o. hat die Kartellbehörde den Gasimporteur Transgas wegen Marktmissbrauchs mit einem Bußgeld belegt. In unserer polnischen Holdinggesellschaft MVV Polska Sp. z o.o., Warschau, sind die Beteiligungen an den kommunalen Fernwärmegesellschaften in Bydgoszcz, Szczecin und Skarzysko-Kamienna sowie an zwei Dienstleistungsgesellschaften gebündelt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 47 Mio Euro. Der Wärmeabsatz blieb mit 1,2 Mrd kWh im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Unser polnischer Teilkonzern weist im Berichtsjahr trotz der Umsatzsteigerung ein negatives operatives Ergebnis (EBIT) von – 2 Mio Euro aus (Vorjahr –1 Mio Euro). Der Ergebnisrückgang resultiert aus einer einmaligen Belastung aus dem Impairment-Test bei unserer Beteiligungsgesellschaft SEC Szczecin Sp. z o.o.. Durch die politischen Veränderungen in Polen im letzten Jahr sind auch die Rahmenbedingungen auf dem Fernwärmemarkt schwieriger geworden. Der neue Vorstand in Polen hat in den letzten beiden Geschäftsjahren auf die sich daraus ergebenden veränderten Entwicklungsperspektiven durch Buchwertberichtigungen bei bestehenden Beteiligungen reagiert. Bereinigt um diesen außerordentlichen Effekt wurde ein operatives Ergebnis von nahezu 3 Mio Euro erreicht. Unsere tschechische Gruppe ist mit ihren Umstrukturierungsmaßnahmen weiter vorangekommen. Der Anteilsbesitz in Dˇecín ˇ und Vsetín wurde jeweils auf über 90 % aufgestockt. In der Tschechischen Republik und im Nachbarland Slowakei prüfen wir derzeit interessante Investitionsmöglichkeiten. 35 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Bilanzstruktur in Mio Euro, Anteile in % Vermögens- und Finanzlage 3200 27 75 Neue Bilanzgliederung nach IFRS 2800 Der Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Wir haben zum Bilanzstichtag 30. September 2006 eine Reihe von neuen Standards erstmals angewendet. Ebenso wurden Änderungen von Standards berücksichtigt, die für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2005 erstmals verpflichtend vorgeschrieben sind. Dadurch haben sich Aufbau und Struktur der Bilanz sowie der Ausweis von einzelnen Positionen gegenüber dem Vorjahr geändert. Zu den Änderungen und deren Auswirkungen verweisen wir auf die ausführlichen Erläuterungen zum Konzernjahresabschluss 2005/06. 2400 Wir gliedern unsere Bilanz ab dem Geschäftsjahr 2005/06 aufgrund IAS 1 (2003) auf der Aktiv- und Passivseite nach Fristigkeiten und weisen demzufolge die Vermögenswerte und Schulden als kurz- oder langfristig aus. 25 80 43 48 Aktiva Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte 2000 1600 1200 30 Passiva Eigenkapital Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden 800 27 25 400 20 % 0 05 /06 Aktiva % 05 /06 Passiva % 04 /05 Aktiva % 04 /05 Passiva Vermögens- und Kapitalstruktur Die Bilanzsumme der MVV Energie Gruppe erhöhte sich gegenüber dem 30. September 2005 um 8 % auf 3,15 Mrd Euro. Dies ist im Wesentlichen auf zwei Effekte zurückzuführen: Die Langfristigen Vermögenswerte nahmen um 1% auf 2,36 Mrd Euro zu. Der größte Teil der Langfristigen Vermögenswerte entfällt auf Sachanlagen, deren Wert sich durch Investitionen, Endkonsolidierungen und Abschreibungen im Saldo um knapp 2 % auf 1,87 Mrd Euro erhöhte. Der Anteil von 59 % der Sachanlagen an der Bilanzsumme zeigt die für unsere Branche typische Anlagenintensität durch den hohen Kapitaleinsatz. Die immateriellen Vermögenswerte verringerten sich um 3 % auf 309 Mio Euro. Ursächlich waren in erster Linie die Geschäfts- oder Firmenwert-Abschreibungen von rund 22 Mio Euro, die im Rahmen der jährlichen Werthaltigkeitstests (Impairment-Tests) vor dem Hintergrund der neuen regulatorischen und preislichen Rahmenbedingungen vorgenommen wurden. Die Finanzanlagen umfassen at-equity bilanzierte Beteiligungen von 15 Mio Euro (Vorjahr 91 Mio Euro) und übrige Finanzanlagen von 134 Mio Euro (Vorjahr 52 Mio Euro). Die ehemals voll konsolidierte ENERGY InnovationsPortfolio AG & Co. KGaA, Mannheim, wird ab dem 1. Januar 2006 at-equity in den 36 Konzernabschluss einbezogen, da sie nicht mehr von der MVV Energie AG beherrscht wird. Im Vorjahr enthält diese Position elf assoziierte Unternehmen, die endkonsolidiert und im Berichtsjahr unter der Position übrige Finanzanlagen ausgewiesen wurden. Darüber hinaus sind in dieser Position weitere Beteiligungen sowie Ausleihungen und Wertpapiere ausgewiesen. Einzelheiten zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises sind in den Erläuterungen zum Konzernjahresabschluss dargestellt. Die Entwicklung der Kurzfristigen Vermögenswerte wird maßgeblich von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestimmt, die um 13 % auf 370 Mio Euro zugenommen haben. Verantwortlich hierfür sind hauptsächlich höhere Abgrenzungsbeträge für die am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und abgerechneten Energie- und Wasserverkäufe. Die Abbildung von Energiehandelsgeschäften gemäß der erstmaligen zwingenden Anwendung des IAS 39 (2004) ist der Hauptgrund für die Zunahme ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Informationen Konzernjahresabschluss Investitionen der MVV Energie Gruppe 1 im Geschäftsjahr 2005/2006 190 Mio Euro der kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte von 60 auf 229 Mio Euro. Insgesamt haben sich die Kurzfristigen Vermögenswerte um 213 auf 791 Mio Euro erhöht. Auf der Passivseite nahm das Eigenkapital der MVV Energie Gruppe um 100 auf 837 Mio Euro zu. Die Zunahme stammt überwiegend aus den Kapitalerhöhungen vom November 2005 und im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms einerseits sowie aus der höheren Kapitalrücklage und dem verbesserten Jahresergebnis andererseits. Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital lagen zum 30. September 2006 bei 105 Mio Euro; der im Vorjahr ausgewiesene Wert von 231 Mio Euro wurde durch die erstmalige Bilanzierung der Put-Option Kiel rückwirkend angepasst. Umwelt 81 Mio Euro Dienstleistungen 18 Mio Euro ■ ■ Kerngeschäft 91 Mio Euro 1 ■ Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Die Langfristigen Schulden haben sich gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres, vor allem infolge geringerer Finanzschulden, um 32 Mio Euro auf 1,37 Mrd Euro verringert. Ohne die rückwirkend zum 30. September 2005 als langfristige Finanzschulden bilanzierte Put-Option Kiel, die zum 30. September 2006 in den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen wird, hätten sich die langfristigen Schulden erhöht. Hohe Investitionen in Wachstumsgeschäfte Der Umgliederungseffekt bei der Put-Option, der sich analog bei der Entwicklung der Kurzfristigen Schulden ausgewirkt hat, erklärt einen Teil der Zunahme im Vergleich zum Vorjahr von 784 auf 950 Mio Euro. Darüber hinaus resultiert der Anstieg aus höheren anderen Verbindlichkeiten infolge der geänderten Bilanzierung der Energiehandelsgeschäfte, die erstmals nach IAS 39 (2004) zu bewerten waren. Die kurzfristigen Finanzschulden stiegen um 44 auf 417 Mio Euro. Die MVV Energie Gruppe weist zum 30. September 2006 eine im Branchenvergleich angemessene Eigenkapitalquote von 26,5 % auf. Im Vorjahr betrug die vergleichbare Eigenkapitalquote 25,3% (Vorjahresausweis ohne Put-Option 29,4 %). Die Langfristigen Vermögenswerte sind durch Eigenkapital und langfristig zur Verfügung stehendes Fremdkapital zu 93 % gedeckt (Vorjahr 91 %). Das Investitionsvolumen hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 214 auf 219 Mio Euro erhöht (+ 2 %). In immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien flossen 190 Mio Euro (Vorjahr 162 Mio Euro), in den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen und übrige Finanzanlagen 29 Mio Euro (Vorjahr 52 Mio Euro). Der Anstieg der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien resultiert insbesondere aus Investitionen in die Wachstumssegmente Umwelt und Dienstleistungen. Im Segment Umwelt lagen die Investitionsschwerpunkte im Neubau der zweiten Linie der thermischen Restmüllverwertungsanlage Leuna (Leuna II) und im Kauf des Müllkessels 4 in Mannheim nach Ablauf der Leasingfinanzierung. Weitere Schwerpunkte waren der Ersatz einer Kondensationsturbine und eines Wärmetauschers im MHKW Mannheim sowie Maßnahmen zur Kapazitätsoptimierung der dortigen Verbrennungsanlage. Im MHKW Offenbach wurde ein Luftkondensator erneuert. 37 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Investitionen der MVV Energie Gruppe 1 in Mio Euro Strom 2005 / 2006 2004 / 2005 % Vorjahr 18 22 – 18 Wärme 19 24 – 21 Gas 22 17 + 29 Wasser 12 13 –8 Dienstleistungen 18 8 + 125 Umwelt 81 64 + 27 Sonstiges 20 14 + 43 190 162 + 17 1 Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Kapitalflussrechnung Im Segment Dienstleistungen betrafen die Investitionen in erster Linie die Optimierung des Biomasseheizkraftwerks Altenstadt sowie ContractingProjekte. In den Kerngeschäftsfeldern zielten die Investitionen vor allem auf die Optimierung der Versorgungsanlagen und Verteilungsnetze der MVV Energie AG sowie der inländischen und ausländischen Beteiligungsgesellschaften. In Kiel wurde mit dem Bau einer dritten Gaskaverne begonnen. Die Investitionen im Bereich gemeinsamer Anlagen umfassen vor allem den Erwerb und die Einführung der neuen Verbrauchsabrechnungssoftware SAP R/3 IS-U in Mannheim. Finanzinvestitionen ergaben sich insbesondere im Zusammenhang mit Kapitalerhöhungen bei der MVV Umwelt GmbH und MVV Energiedienstleistungen GmbH sowie dem Erwerb der IVB Immobilien Versorgung GmbH Berlin und von Anteilen an der Stadtwerke Schwetzingen GmbH. Darüber hinaus hat die Stadtwerke Solingen GmbH ihren Eigenkapitalanteil in die Trianel Power Projektentwicklung GmbH & Co. KG (TPPE) eingebracht und sich damit ein 20-MW-Strombezugsrecht an dem im Bau befindlichen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop gesichert. 38 Die Kapitalflussrechnung zeigt die Herkunft und Verwendung der Geldströme in den beiden Geschäftsjahren 2005/06 und 2004/05 und findet sich in ausführlicher Form im Konzernabschluss auf der Seite 76 dieses Geschäftsberichts. Der Cashflow nach DVFA/SG stieg im Vergleich zum Vorjahr von 188 Mio Euro (angepasst) beziehungsweise 195 Mio Euro (ausgewiesen) auf 246 Mio Euro. Die Zunahme ist sowohl ergebnisbedingt als auch auf höhere Abschreibungen zurückzuführen. Nach Berücksichtigung der Veränderungen bei den sonstigen Aktiv- und Passivposten weist die Kapitalflussrechnung im Berichtsjahr einen Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit von 138 Mio Euro aus im Vergleich zu 216 Mio Euro (angepasst) im Vorjahr. Ursächlich für den Rückgang um 78 Mio Euro waren vor allem höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund von Preissteigerungen sowie Mengen- und Abrechnungseffekten. Der Mittelabfluss aus den Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrug im Berichtsjahr 190 Mio Euro. Von diesen Investitionen entfielen rund 108 Mio Euro auf Erweiterungs-/Wachstumsinvestitionen, die erst in den Folgejahren zu Mittelzuflüssen führen werden. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage Infolge dieser hohen Wachstumsinvestitionen und des vergleichsweise geringen Mittelzuflusses aus laufender Geschäftstätigkeit ergibt sich als Saldo aus dem Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit und den Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien für das Berichtsjahr ein negativer Free Cashflow von 52 Mio Euro. Im Vorjahr war der Free Cashflow mit 53 Mio Euro (angepasst) beziehungsweise 60 Mio Euro (ausgewiesen) positiv. Finanzlage und Finanzmanagement Die Kurzfristigen und Langfristigen Finanzschulden stiegen im Berichtsjahr einschließlich der erstmals bilanzierten Put-Option Kiel auf 1,43 Mrd Euro im Vergleich zu 1,41 Mrd Euro im Vorjahr (+ 1%). Die Nettofinanzschulden der MVV Energie Gruppe (Finanzschulden abzüglich flüssige Mittel) sind im Geschäftsjahr 2005/06 um 2% auf 1,31 Mrd Euro gestiegen. Nach hohen Mittelabflüssen für Investitionen, Kredittilgungen und Dividendenzahlung verbleibt im Berichtsjahr, vor allem aufgrund der Kapitalerhöhungen, ein Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von 41 Mio Euro. Im Vorjahr war ein Mittelabfluss von 96 Mio Euro (angepasst) beziehungsweise 89 Mio Euro (ausgewiesen) zu verzeichnen. Die MVV Energie AG führt für sich und sieben weitere Unternehmen der MVV Energie Gruppe einen Cash Pool. In dieser Funktion beschafft und sichert sie sowohl ihre eigene Liquidität als auch die Finanzmittel der dem Cash Pool angeschlossenen Beteiligungsgesellschaften einschließlich des für Investitionen benötigten Kapitals. Die MVV Energie AG verfolgt eine Finanzpolitik, die ihr weitreichende finanzielle Flexibilität bietet und jederzeitigen Zugang zu kurz- und langfristigen Finanzquellen ermöglicht. Die MVV Energie Gruppe hat sich im Verlauf des Geschäftsjahres 2005/06 in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld hervorragend behauptet. Unsere strategischen und operativen Ziele haben wir nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Es ist uns gelungen, regulierungsbedingte Wertberichtigungen von Strom- und Gasnetzen wie auch die Margeneinbußen, die wir im Stromgeschäft durch massive Bezugskostensteigerungen hinnehmen mussten, durch höhere Erlöse in unseren neuen Wachstumsfeldern thermische Restmüllverwertung und Energiedienstleistungen sowie durch Kosteneinsparungen auszugleichen. Nachtragsbericht Die von der MVV Energie AG mit den Beteiligungsgesellschaften ihres Stadtwerke-Netzwerks gegründeten fünf gemeinsamen Tochtergesellschaften (Shared-Services-Gesellschaften) haben zum größten Teil bereits zum 1. Oktober 2006 ihre Arbeit aufgenommen. Am Markt treten die Gesellschaften unter der gemeinsamen Dachmarke „24 / 7“ auf, die für einen 24-stündigen Service an 7 Tagen in der Woche steht und den Dienstleistungscharakter dieser Gesellschaften verdeutlicht. Auf diese Weise erfüllen wir im Netzbereich nicht nur die neuen gesellschaftsrechtlichen Unbundling-Vorschriften, sondern eröffnen uns auch durch die gesellschaftsübergreifende Bündelung interner Dienstleistungen ein beachtliches Synergiepotenzial. Damit stärken wir den MVV Energie Konzern im künftigen Wettbewerb und wirken dem erhöhten Kostendruck durch die Netzregulierung entgegen. 39 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Risikobericht Herr Karl-Heinz Trautmann, im Vorstand der MVV Energie AG zuständig für die Bereiche Vertrieb, Handel und Umwelt, hat sein Amt niedergelegt und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Der Aufsichtsrat entsprach seinem Wunsch auf vorzeitige Beendigung seines bis Ende September 2008 laufenden Vertrags zum 15. Oktober 2006. Seine bisherige Verantwortung für den Vertrieb der MVV Energie AG wird – unbeschadet der Gremienbeschlüsse – seither vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Rudolf Schulten, die Verantwortung für die Bereiche Umwelt und Handel von Vorstandsmitglied Dr. Werner Dub wahrgenommen. Für langfristigen, soliden Unternehmenserfolg ist die kontinuierliche und verlässliche Einschätzung, Minimierung und Vermeidung potenzieller Risiken von großer Wichtigkeit. Ebenso bedeutend ist es, unternehmerische Chancen zu identifizieren, zu ergreifen und zur Weiterentwicklung des Unternehmens zu nutzen. Im Geschäftsjahr 2005/06 wurden bei keinem Konzernunternehmen der MVV Energie Gruppe Genehmigungsbescheide für Netznutzungsentgelte wirksam. Erst nach Ende des Berichtsjahres hat die Bundesnetzagentur am 13. Oktober 2006 die beantragten Stromnetzentgelte der Stadtwerke Kiel AG mit Wirkung zum 1. Oktober 2006 um rund 17 % gekürzt. Ebenfalls seit dem 1. Oktober 2006 gelten neue Stromnetzentgelte für die Stadtwerke Ingolstadt. Die beantragte Kostenbasis wurde im Wesentlichen bestätigt. Für die Köthen Energie wurden die beantragten Gasnetzentgelte genehmigt. Bis Ende November 2006 sind noch keine Genehmigungsbescheide an die MVV Energie AG, die Energieversorgung Offenbach sowie die Stadtwerke Solingen und Buchen ergangen. Die Umsetzung der Risikopolitik wird durch ein vom Vorstand verabschiedetes Risikomanagementhandbuch gewährleistet, in dem die Richtlinien zum Umgang mit Risiken festgelegt sind. Mit einem Limithandbuch, das der Risikofrüherkennung dient, dokumentieren wir die Soll-Ist-Abweichungen. Diese Handbücher gelten konzernweit und verbindlich für alle Gesellschaften und Beteiligungen im In- und Ausland. Jeder dieser Risikoträger meldet über ein standardisiertes Verfahren monatlich die Risiken an das zentrale Risikocontrolling. Das Risikocontrolling analysiert diese Daten, führt Maßnahmen zur Risikovermeidung, -reduzierung oder -überwälzung auf und berichtet den Vorstandsmitgliedern auf monatlicher Basis und dem Aufsichtsrat quartalsweise. In besonderen Fällen wird der Vorstand unmittelbar unterrichtet. Der wirksamen Steuerung von Risiken und Chancen dient das konzernweite, systematische Risikomanagementsystem der MVV Energie Gruppe. Es ist zentraler Bestandteil unserer konzernweiten Unternehmensführung. Unser Risikofrüherkennungssystem reagiert sehr sensibel, so dass wir insbesondere auch bestandsgefährdende Risiken frühzeitig ermitteln können. Wir gleichen die gemeldeten Risiken mit Plan- und Prognosedaten ab, um eine größere Informationsdichte zu erhalten und unser Unternehmen effizient zu steuern. Wirksamkeit und Effizienz des von uns aufgebauten Risikomanagementsystems sind Prüfungsgegenstand unserer internen Revision. Die Beurteilung des Risikofrüherkennungssystems ist auch Gegenstand der jährlichen Abschlussprüfung. 40 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Gesetzliche Risiken Im Rahmen der Risikoaggregation werden sechs wesentliche Risikofelder unterschieden, die unsere Geschäftsentwicklung wie auch die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beeinflussen können. Gesamtwirtschaftliche Risiken berücksichtigen wir dabei nicht, weil konjunkturelle Entwicklungen für die Ergebnisse unserer Geschäftssegmente Strom, Wärme, Gas und Wasser von geringerer Bedeutung sind als der Witterungsverlauf. Strategische Risiken Wir definieren strategisches Risiko als die Gefährdung der Ergebniserreichung infolge einer unzureichenden Ausrichtung des Konzerns auf das politische, ökonomische, technologische, soziale und ökologische Umfeld. Da die MVV Energie Gruppe auf Wachstum ausgerichtet ist, können sich strategische Risiken durch unzutreffende strategische Beurteilungen bei Stadtwerksbeteiligungen, Übernahmen von Gesellschaften, Joint Ventures, Allianzen, Desinvestitionen, Projekten sowie neuen Märkten und Technologien ergeben. Zur Reduzierung dieser Risiken haben wir Vorkehrungen getroffen. So werden die Umsetzung und Überwachung der strategischen Vorgaben des Vorstands durch den Fachbereich Konzernstrategie gewährleistet und regelmäßig überprüft. Neuinvestitionen müssen zudem vom Investitionsausschuss genehmigt werden, dem verschiedene Fachabteilungen angehören. Unter gesetzliche Risiken werden rechtliche und regulatorische Risiken beschrieben, welche die Geschäftstätigkeit der MVV Energie Gruppe negativ beeinflussen können. Rechtliche Risiken, die aus Gerichtsprozessen, durch ungünstige oder nicht durchsetzbare Verträge oder aus Lieferverpflichtungen und Produkthaftung entstehen können, werden zentral durch die Konzernrechtsabteilung begrenzt. Sie ist für eine inhaltlich korrekte Abfassung von Verträgen und für die Prozessführung verantwortlich. Während das Inkrafttreten des novellierten EnWG und seiner begleitenden Verordnungen die Rechtssicherheit erhöht und damit die unternehmerische Planungssicherheit verbessert hat, kommen mit der Bundesnetzagentur und den Landesregulierungsbehörden neue Akteure mit zunehmenden Eingriffsbefugnissen hinzu. Die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der Entgeltbescheide der Bundesnetzagentur und damit der Entgeltentwicklung ist mit entsprechenden regulatorischen Risiken behaftet. Wir beobachten diese Entwicklungen genau und analysieren dabei unsere Handlungsoptionen. Um auch zukünftigen Regulierungsrisiken frühzeitig und adäquat zu begegnen, beteiligen wir uns aktiv am energiepolitischen Meinungsbildungsprozess und engagieren uns auf politischer Ebene in der weiteren Ausgestaltung des Regulierungssystems. Finanzierungsrisiken Zu den Finanzierungsrisiken zählen Liquiditäts- und Währungsrisiken, wobei letztere in der MVV Energie Gruppe eine untergeordnete Rolle spielen. Informationen zur Währungsumrechnung finden sich in den Erläuterungen zum Konzernjahresabschluss auf der Seite 85. Zur Optimierung unserer Liquiditätsposition führen wir einen konzerninternen Finanzausgleich (Cash Pooling) mit dem Ziel durch, das Zinsergebnis positiv zu beeinflussen. Die Einschränkung der Kreditrisiken erfolgt durch die Beschränkung unserer Transaktionen auf Banken und Handelspartner mit hoher Bonität und auf Geschäftsvorgänge, die sich im Rahmen festgelegter Limits bewegen. 41 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Preisrisiken Operative Risiken (Leistungsrisiken) Durch die liberalisierten Energiemärkte entstehen Preisrisiken, die in der MVV Energie Gruppe über den Energiehandel begrenzt werden. Im Rahmen der Portfoliosteuerung erfolgt hier die Optimierung von Strom-, Gas- und Kohlerisiken sowie von Risiken aus CO2-Emissionszertifikaten. Unter operative Risiken fassen wir IT-Risiken sowie Betriebs-, Organisations-, Personal- und Sicherheitsrisiken zusammen. Sie werden durch einen angemessenen Versicherungsschutz und hohe Anforderungen an das Projekt- und Qualitätsmanagement begrenzt. Haftungsrisiken werden durch eine Haftpflichtversicherung gedeckt. Eigenschäden sind unter anderem durch Feuerund Maschinenversicherungen zum Neuwert versichert, IT-Risiken werden durch hohe Sicherheitsanforderungen und ein eigenes Ausweichrechenzentrum begrenzt. Die MVV Energie AG nutzt derivative Instrumente zur Minimierung von Preisund Mengenrisiken, die in den verschiedenen Energiemärkten für Strom, Kohle, Gas und bei CO2-Emissionszertifikaten wie auch in den Finanzmärkten durch Zinsänderungen bei der Finanzierung unser Geschäftstätigkeit auftreten können. Die Derivate werden ausschließlich mit Kontrahenten bester Bonität und nur zum Zwecke der Absicherung von Grundgeschäften getätigt. Mengenrisiken Mengenrisiken können auf der Beschaffungsseite aufgrund von Lieferengpässen, auf der Vertriebsseite durch den verstärkten Wettbewerb in liberalisierten Märkten und witterungsbedingt entstehen. Die MVV Energie Gruppe nutzt das gesamte Instrumentarium, um diese Mengenrisiken zu reduzieren. Hierzu gehören unter anderem das Instrument des Energiehandels und die Konzeption neuer, wettbewerbsfähiger Produkte (z. B. Stromfonds). Qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Umsetzung unserer Unternehmensziele. Bei deren Ausfall oder Ausscheiden sehen wir Personalrisiken. Mit Hilfe eines erfolgreichen Personalmanagements bewirken wir, dass die Personalrisiken minimiert werden beziehungsweise nicht eintreten können. Unsere zahlreichen Personalentwicklungsprogramme, mit denen wir Mitarbeiter auf allen Ebenen fördern und kontinuierlich weiter qualifizieren, ermöglichen es uns, aus den eigenen Reihen zahlreiche potenzielle Nachfolger für die Besetzung frei werdender Stellen aufzubauen. Daher schätzen wir das Risiko, dass bei Austritten aus Schlüsselpositionen kein entsprechender Ersatz gefunden werden kann, als gering ein. Die personelle Gestaltung bei Effizienzsteigerungsmaßnahmen, die die Freisetzung von Personal zur Folge hat, ist aufgrund der im Konzern zum Teil bestehenden Betriebsvereinbarungen zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und aufgrund unseres Anspruchs an die sozialverträgliche Umsetzung der Maßnahmen eine Herausforderung. Die Bewältigung gelingt uns aufgrund der natürlichen Fluktuation, des Altersteilzeitpotenzials, der Streichung unbesetzter Stellen, durch interne Versetzungen und durch Abfindungsregelungen im Rahmen des Projekts FOKUS. Gesamtrisiko Die Beurteilung unserer gegenwärtigen Risikosituation durch den Vorstand hat ergeben, dass es für Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens im Berichtszeitraum gefährdet haben oder über diesen hinaus gefährden könnten, keine Anhaltspunkte gab oder gibt. 42 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Prognosebericht Wir erwarten, dass der Wettbewerb in unserer Branche und der Kostendruck durch die Regulierung der Netznutzungsentgelte in den kommenden Jahren noch stärker werden. Auf die neuen Herausforderungen des Energiemarktes haben wir uns frühzeitig vorbereitet. Die von uns eingeleiteten Maßnahmen werden im Geschäftsjahr 2006/07 und im darauf folgenden Geschäftsjahr 2007/08 voll greifen. Deshalb rechnen wir auch für die kommenden Jahre mit einer weiteren Verbesserung unserer Umsatz- und Ergebniszahlen. beitragen. Profitables Wachstum wollen wir auch mit weiteren StadtwerkeBeteiligungen erreichen. Im Kerngeschäft – Strom-, Wärme-, Gas- und Wasserverteilung – verfügen alle Gesellschaften unseres Stadtwerke-Netzwerks über ein gewachsenes hohes technisches Know-how und in ihren jeweiligen lokalen und regionalen Absatzmärkten über eine traditionell enge Kundenbindung. Die Wachstumschancen im Kerngeschäft, durch Produktdifferenzierung Marktanteile zu erobern, sind jedoch begrenzt. Daher wollen wir hier in allen Prozessen unsere Effizienz steigern und Kosten senken, um in dem sich künftig weiter verschärfenden Preiswettbewerb wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung wird zurückhaltender beurteilt. Als Folge der zum 1. Januar 2007 wirksam werdenden Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 % sind ab dem Kalenderjahr 2007 Preissteigerungen und höhere Lohnabschlüsse zu erwarten, die die Inflationsgefahr verschärfen und die Europäische Zentralbank veranlassen könnten, die Zinszügel anzuziehen. Die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen für das Jahr 2007 nur noch von einem Wirtschaftswachstum von 1,8 % aus. Für unsere Unternehmensgruppe hat jedoch die konjunkturelle Entwicklung weniger Einfluss auf die Ertragslage als die Witterung. Branchenentwicklung In unserer Branche nimmt der Wettbewerbs- und Kostendruck weiter zu. Die von den Regulierungsbehörden verfügten Senkungen der beantragten Netznutzungsentgelte werden die Netzbetreiber dazu zwingen, ihre Effizienz kontinuierlich zu verbessern. Strategische Ausrichtung Unsere Geschäftspolitik ist auf profitables Wachstum ausgerichtet. Neben unserer Kernkompetenz Energie- und Wasserverteilung werden unsere Wachstumsfelder thermische Restmüllverwertung und Nutzung von Biomasse sowie der Ausbau von Energiedienstleistungen zu steigenden Erträgen Im bundesweiten Stromvertrieb sehen wir mit unserem innovativen Produkt „Stromfonds“ beachtliche Marktchancen. Wir haben bereits zahlreiche neue Kundenverträge für Stromlieferungen abgeschlossen, die in den Jahren 2007 und 2008 ertragswirksam werden. Aufgrund des hohen Bedarfs an inländischen Verbrennungskapazitäten als Folge der zum 1. Juni 2005 in Kraft getretenen Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) gehen wir auf dem Abfallmarkt auch für die Folgejahre von weiterhin hohen Preisen für die Verbrennung von Industrie- und Gewerbemüll aus. Auf dem deutschen Markt für Energiedienstleistungen erwarten wir ebenfalls ein starkes Wachstum. Hier sind wir über unsere 100-prozentige Tochtergesellschaft MVV Energiedienstleistungen GmbH, deren Töchter und die im Geschäftsjahr 2005/06 erworbenen Beteiligungen gut aufgestellt. Synergiepotenzial durch Aufgabenbündelung und Prozessoptimierung Durch das Effizienzsteigerungsprogramm FOKUS im Verwaltungsbereich der MVV Energie AG in Mannheim werden zusätzlich zu den bereits im Geschäftsjahr 2005/06 erzielten und nachhaltigen Kosteneinsparungen von 18 Mio Euro im Geschäftsjahr 2006/07 weitere Kosteneinsparungen von rund 5 Mio Euro erzielt. Damit werden bereits knapp 80 % des Einsparziels erreicht, das wir bis zum Geschäftsjahr 2007/08 realisieren wollen. Weitere Einsparungen 43 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernlagebericht Erwartete Finanzlage versprechen wir uns von der Neuorganisation im Bereich Technische Betriebsführung, die ab Januar 2007 umgesetzt wird. Auch bei unseren Beteiligungen – insbesondere in Kiel und Solingen – sind Kostensenkungsprogramme angelaufen. Die Voraussetzungen für weitere Synergiepotenziale haben wir gemeinsam mit unseren Beteiligungen durch die gesellschaftsübergreifende Bündelung interner Dienstleistungen geschaffen. Die fünf neuen Shared-Services-Gesellschaften haben zum großen Teil zu Beginn des Geschäftsjahres 2006/07 bereits ihre Arbeit aufgenommen. Erwartete Ertragslage Im Geschäftsjahr 2006/07 wollen wir das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 220 Mio Euro steigern. Auch für das darauf folgende Geschäftsjahr 2007/08 rechnen wir mit einem positiven Wertschöpfungsbeitrag (Value Spread). Unsere zuversichtliche Einschätzung stützen wir in erster Linie auf die Entwicklung im Umwelt- und Dienstleistungssegment und auf die Wirkung unserer Kostensenkungsmaßnahmen. Damit werden wir die erwarteten Ertragseinbußen durch die Netzregulierung kompensieren können. Unseren Umsatz wollen wir im Geschäftsjahr 2006/07 auf 2,5 Mrd Euro steigern. Auf der Aufwandsseite unserer Gewinn- und Verlustrechung gehen wir von weiteren Einsparungen durch Sachmittelkürzungen aus. Auch die Bündelung gesellschaftsübergreifender Dienstleistungen in den neuen SharedServices-Gesellschaften wird zu Einsparungen bei Sach- und Personalkosten führen. Die positive Entwicklung der Ertragskraft eröffnet uns den erforderlichen Spielraum bei der Entscheidung über die Dividende. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 9. März 2007 eine Anhebung der Dividende für das Geschäftsjahr 2005/06 auf 0,80 Euro je Aktie vorschlagen. Wir sind zuversichtlich, auch für das darauf folgende Jahr eine attraktive Dividende vorschlagen zu können. 44 Zusätzlich zum organischen Wachstum streben wir externes Wachstum durch Beteiligungen an weiteren Stadtwerken sowie Beteiligungen in den Geschäftsfeldern Umwelt und Energiedienstleistungen an. Das dafür benötigte Kapital werden wir uns mit der für das 1. Halbjahr 2007 geplanten Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht von knapp 20 % aus dem bestehenden genehmigten Kapital beschaffen. Der Aufsichtsrat der MVV Energie AG hat den Vorstand beauftragt, alle Vorbereitungen für die Kapitalerhöhung zu treffen. Für die Geschäftsjahre 2006/07 und 2007/08 sind Investitionen von 278 beziehungsweise 199 Mio Euro geplant. Die Investitionsschwerpunkte werden in den Wachstumssegmenten Umwelt und Dienstleistungen liegen. Wir rechnen für die Geschäftsjahre 2006/07 und 2007/08 mit einem kontinuierlichen Anstieg des Cashflow, aus dem sowohl die Investitionen als auch die Dividendenzahlungen gedeckt werden können. Zukunftsinvestitionen in Stromerzeugungskapazität Die Stromerzeugung in eigenen beziehungsweise Gemeinschaftskraftwerken, an denen wir Beteiligungen halten, stellt eine wichtige Säule unseres Geschäftsmodells dar. Daher wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern in Mannheim und Kiel die Stromerzeugungskapazitäten an diesen gut entwickelten Standorten in den nächsten Jahren erneuern und ausbauen, sofern die notwendigen Investitionsbedingungen erfüllt sind. Unsere Beteiligung Solingen hat sich ein Strombezugsrecht von 20 MW an dem 800 MW Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop gesichert, das im Herbst 2007 in Betrieb gehen soll. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Wachstumschancen durch Marktkonsolidierung Zukunft sichern durch nachhaltiges Handeln Wir rechnen damit, dass zahlreiche Stadtwerke in Deutschland durch die Netzregulierung unter zunehmenden Margendruck geraten werden. Da viele Kommunen keinen finanziellen Handlungsspielraum haben, wird das Halten von Beteiligungen immer schwieriger. Wir wollen diese veränderten Rahmenbedingungen in der Energiebranche als Motor für weiteres profitables Unternehmenswachstum nutzen und sehen aufgrund der nachweislichen Erfolge bei der Weiterentwicklung unserer Stadtwerke-Beteiligungen sowie der kartellrechtlichen Beschränkungen für die großen Verbundunternehmen gute Chancen, bei etwaigen Unternehmensverkäufen zum Zuge zu kommen. Die wertorientierte Steuerung von Stadtwerken gehört inzwischen zu unseren Kernkompetenzen. Weiteres Wachstumspotenzial sehen wir in Osteuropa, wo wir uns im Oktober 2006 über unsere profitable Beteiligung in Tschechien an einem Bieterverfahren für Fernwärmegesellschaften in der Slowakei beteiligt haben. Wir übernehmen auch weiterhin gesellschaftliche, unternehmerische und ökologische Verantwortung und gestalten so die Zukunft in Stadt und Region aktiv mit. Die Unternehmen der MVV Energie Gruppe werden auch im Geschäftsjahr 2006/07 ihr gesellschaftliches Engagement, die Umweltschutzmaßnahmen, ihre Mitarbeiterförderung und die lokalen und regionalen Kundenbindungsaktivitäten fortsetzen. So wird die von der MVV Energie AG im Jahr 2006 gestartete Imagekampagne auch in 2007 und 2008 weitergeführt. Mit Anzeigen, Plakaten, Medienwerbung und Aktionen gehen wir offensiv auf unsere Kunden zu und zeigen, dass wir für sie wichtige Dienstleistungen in Mannheim und in der Rhein-Neckar-Region erbringen. Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung Chancen in den Segmenten Umwelt und Dienstleistungen Gute Wachstumschancen sehen wir aufgrund unserer hervorragenden Marktposition auch in den Segmenten Umwelt- und Dienstleistungen. Wir erwarten, dass unsere thermischen Restmüllverwertungsanlagen in Mannheim, Offenbach und Leuna während des gesamten Geschäftsjahres 2006/07 und auch darüber hinaus in Vollauslastung betrieben werden können. Aufmerksam verfolgen wir die Entwicklung auf dem Abfallmarkt und prüfen weitere Beteiligungsmöglichkeiten und mögliche Standorte für thermische Restmüllentsorgungsanlagen auf ihre Wirtschaftlichkeit. In Mannheim planen wir als Ersatzmaßnahme für ältere Müllkessel den Bau eines neuen Müllkessels 6. Wir versprechen uns von dieser Maßnahme eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Müllheizkraftwerks Mannheim. Die Auftragsvergabe ist für Frühjahr 2007 und die Inbetriebnahme für Herbst 2009 geplant. Unsere Unternehmensgruppe ist auf die Veränderungen und den weiter steigenden Wettbewerb in den Energiemärkten gut vorbereitet. Wir rechnen aufgrund der knappen Verbrennungskapazitäten im Entsorgungsmarkt, dem erwarteten zweistelligen Wachstum im Markt der Energiedienstleistungen in Deutschland und der erwarteten Konsolidierung im deutschen StadtwerkeMarkt damit, unseren Kurs des profitablen und nachhaltigen Wachstums auch in den kommenden Jahren fortzusetzen. Dieses externe Wachstum und die positiven Auswirkungen aus den von uns eingeleiteten Kosteneinsparungsmaßnahmen, die im Geschäftsjahr 2006/07 und im darauf folgenden Geschäftsjahr 2007/08 voll greifen werden, bieten eine solide Grundlage für einen auch weiterhin positiven Value Spread. Auch im Energiedienstleistungsgeschäft wollen wir schneller wachsen als der Markt. Das gilt insbesondere für das Contracting-Geschäft im industriellen und kommunalen Sektor. Gute Marktchancen sehen wir zudem durch unsere neuen Beteiligungen in der Immobilien- und Wohnungswirtschaft. 45 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Geschäftssegmente Die operativ erzielten Fortschritte der MVV Energie haben uns positiv überrascht. Bei der Konsolidierungswelle, die wir nach der Regulierung der Netznutzungsentgelte für Strom und Gas in der Energiebranche erwarten, sehen wir die börsennotierte MVV Energie AG als erste Wahl für kooperationsinteressierte Stadtwerke. Mit einer Dividendenrendite zwischen 3 und 4 Prozent eignet sich der MVV Energie AG-Titel für langfristig orientierte Anleger. 46 Matthias Heck, Analyst, Sal. Oppenheim Geschäftssegmente 47 Entwicklung in den Geschäftssegmenten 48 Segment Strom 50 Segment Wärme 52 Segment Gas 53 Segment Wasser 55 Segment Dienstleistungen 58 Segment Umwelt 4 etnemgesstfähcseG 4 netnemgesstfähcseG ned ni gnulkciwtnE 74 mortS tnemgeS 84 emräW tnemgeS 05 saG tnemgeS 25 ressaW tnemgeS 35 negnutsieltsneiD tnemgeS 55 tlewmU tnemgeS 85 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Entwicklung in den Geschäftssegmenten Leitungslängen der MVV Energie Gruppe in km 2005 / 2006 2004 / 2005 % Vorjahr 14 713 14 544 +1 1 801 1 889 –5 102 105 –3 Gas 5 659 5 608 +1 Wasser 4 119 4 101 — Strom Fernwärme Dampf Mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz und der Etablierung der Bundesnetzagentur als zentrale Regulierungsbehörde stehen auch Leistungsfähigkeit und Kosten der technischen Bereiche von deutschen Energieversorgungsunternehmen auf dem Prüfstand. Die Regulierungsbehörden üben Druck auf die Netzentgelte aus und drängen damit die Energieversorger zu Kosteneffizienz auch in ihren technischen Bereichen. Die MVV Energie AG ist mit ihrem Projekt „Optimierung betrieblicher Prozesse“ am Standort Mannheim dieser Maßgabe zu Kosteneinsparungen in der technischen Betriebsführung offensiv begegnet. Davon betroffen sind Produktionsanlagen und Verteilernetze der Strom-, Wärme-, Gas- und Wasserversorgung. Eine neue wettbewerbsfähige Aufbauorganisation des Bereichs Technische Betriebsführung soll bereits am 1. Januar 2007 mit einer Stärke von 275 Mitarbeitern starten. Mit gestrafften Arbeitsabläufen, dem spartenübergreifenden Einsatz von Mitarbeitern, einer Reduktion der Verwaltungsaufgaben und einer verminderten Zahl von Führungskräften kann der technische Serviceanbieter kostengünstiger und flexibler auf die Veränderungen am Markt reagieren. Ein erstes sichtbares Zeichen der kostenwirksamen Effizienzsteigerung und der Wettbewerbsfähigkeit des Bereichs Technische Betriebsführung ist der Abschluss mehrerer Dienstleistungsverträge zu Wettbewerbskonditionen mit der 24/7 Netze GmbH. Die Shared-Service-Gesellschaft mit Sitz in Mannheim hat ihrerseits von der MVV Energie AG und von der Energieversorgung Offenbach AG Netze gepachtet. An der zum 1. Oktober 2006 gegründeten 24/7 Netze GmbH sind die MVV Energie AG zu 70 % und die Energieversorgung Offenbach AG zu 30 % beteiligt. Langfristig hat der Bereich Technische Betriebsführung das Ziel, der führende technische Dienstleister bei der Energie- und Wasserversorgung in der Region Rhein-Neckar zu werden und durch Akquisition von Neukunden seine Marktfähigkeit dauerhaft zu sichern. 47 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Geschäftssegmente Segment Strom Beachtliche Markterfolge mit innovativen Produkten Im Berichtsjahr 2005 / 06 stand unser Stromsegment in einem besonders intensiven Wettbewerb. Dennoch konnten wir den Umsatz um 10 % auf 1069 Mio Euro steigern. Hiervon entfielen 71 % auf die Muttergesellschaft MVV Energie AG und 29 % auf unsere Stadtwerke-Beteiligungen. Das Stromgeschäft ist mit einem Umsatzanteil von 47 % das umsatzstärkste Segment unserer Unternehmensgruppe. Wie Anfang 2006 angekündigt, hat die MVV Energie AG ihre Stromtarife bis zum Ende des Geschäftsjahres 2005/06 trotz weiter gestiegener Beschaffungskosten nicht mehr erhöht. Mit dieser wettbewerbsorientierten Preispolitik stärken wir unsere Marktposition im Privatkundengeschäft. Erfolgreiche Handelstätigkeit Der segmentbezogene Stromabsatz der MVV Energie Gruppe (ohne die im Umwelt- und Dienstleistungssegment ausgewiesenen Strommengen) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9 % auf 19,8 Mrd kWh. Hiervon entfielen 51% auf das um 9 % gestiegene Stromhandelsgeschäft. Der Großhandelsmarkt erlebte im Berichtsjahr enorme Preisschwankungen. Nach einem starken Anstieg der Terminmarktpreise gab es zwischenzeitlich erhebliche Strompreisrückgänge, die maßgeblich durch den massiven Preisrückgang der CO2-Emissionszertifikate beeinflusst waren. Die Schwankungen auf dem Großhandelsmarkt konnten durch den aktiven Stromhandel erfolgreich auf der Vertriebsseite genutzt werden. Die zunehmende Verzahnung der Märkte für Strom, CO2-Emissionszertifikate und Primärenergieträger wie Gas und Kohle hat auch in den Handelsaktivitäten der MVV Energie Gruppe ihren Niederschlag gefunden. Im Geschäftsjahr 2006 / 07 wird die enge Zusammenarbeit in unserer Unternehmensgruppe auch organisatorisch durch die Gründung einer gemeinsamen Handelsgesellschaft umgesetzt, in der die Kompetenzen gebündelt und Synergien genutzt werden. 48 Im Endkundengeschäft stieg unser Stromabsatz um 9 %. In Deutschland wies der Stromverbrauch im Bereich der allgemeinen Versorgung im 1. Halbjahr 2006 laut Angaben des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) nur ein leichtes Plus von 0,4% auf. Unser starkes Mengenwachstum stammt in erster Linie aus dem Industrie- und Gewerbekundengeschäft (Geschäftskunden). In unserem bundesweiten Stromvertrieb konnten wir zahlreiche bedeutende Neukunden mit Lieferbeginn zum 1. Januar 2006 akquirieren. Unser innovatives Produkt „Stromfonds“ für mittelständische Industrie- und Gewerbekunden wird nun auch durch unsere Beteiligungen Kiel, Offenbach und Köthen in deren Versorgungsgebieten vermarktet. Im Berichtsjahr haben wir eine Absatzmenge von 675 Mio kWh an 87 Kunden geliefert, die teilweise aus Sonderverträgen in den Stromfonds gewechselt sind. Für das Kalenderjahr 2007 wurde bereits eine Stromfondsmenge von 1,9 Mrd kWh akquiriert. Wir haben den starken Rückgang der Großhandelspreise für Strom – aufgrund deutlich gesunkener Preise für CO2-Emissionszertifikate – Ende April /Anfang Mai 2006 zu einem beachtlichen Vertriebserfolg genutzt. In einem Zeitraum von nur knapp zwei Wochen haben unsere Experten aus Vertrieb, Handel und Marktanalyse für zahlreiche Großkunden sowie mittelgroße Industrieund Geschäftskunden unseres Stromfonds eine Strommenge von 2,7 Mrd kWh günstig beschafft. Die kurzzeitig günstigen Konditionen für Lieferungen in 2007 und 2008 haben wir an unsere Kunden weitergegeben. Wir sind bemüht, die Attraktivität unserer Stromprodukte für Privat- und Geschäftskunden weiter auszubauen. Mit dem Ökostrom futura erhalten die Kunden der MVV Energie AG für einen geringen Aufpreis Strom aus 100 % ökologischen Stromquellen. Ihre classica- sowie futura-Tarife hat die MVV Energie AG um die Serviceangebote „Notfallservice Strom“ und „Hilfe bei Geldnöten“ erweitert. Mit der begonnenen konzernweiten Produktentwicklung und -vermarktung nutzen wir Synergien und sparen Kosten. Stromumsatz Stromabsatz in Mio Euro der MVV Energie Gruppe 1 in Mio kWh 1200 Stromgroßhandel (einschl. Weiterverteiler) Geschäftskunden 2 1000 Privatkunden 2 800 600 1 Ohne Stromabsatz aus Umwelt und Dienstleistungen 2 Korrektur im Vorjahr Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 2005 / 2006 2004 / 2005 % Vorjahr 10 186 9 334 +9 7 478 6 734 + 11 2 134 2 056 +4 19 798 18 124 +9 400 200 0 1 1 1 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 1 Umsatz aus proprietärem Strom- Beteiligungen handel netto, d. h. nur mit der MVV Energie AG realisierten Rohmarge Rückläufiges Segmentergebnis Das operative Stromergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Firmenwert-Abschreibungen (EBITDA) ging im Vergleich zum Vorjahr von 63 auf 52 Mio Euro zurück. Der Rückgang beruht zum einen auf dem Wegfall einmaliger Erlöse im Vorjahr, die insbesondere aus Erstattungen und Kundennachzahlungen nach dem KWK- und EEG-Gesetz resultierten. Zum anderen haben bei unseren Beteiligungen Offenbach und Solingen die abgelehnten beziehungsweise gekürzten Tarifpreisanträge zu Margeneinbußen geführt, da die kräftigen Bezugspreissteigerungen nicht auf der Kundenseite weitergegeben werden konnten. Nach Abschreibungen und anteiligen Sonderbelastungen aus den Firmenwert-Abschreibungen bei den Beteiligungen Ingolstadt und Solingen aufgrund der geänderten regulatorischen und preislichen Rahmenbedingungen (9 Mio Euro) verbleibt ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 20 Mio Euro im Vergleich zu 39 Mio Euro im Vorjahr, das keine Firmenwert-Abschreibungen beinhaltete. 49 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Geschäftssegmente Segment Wärme Umsatz Wärme in Mio Euro 280 240 Im Segment Wärme stieg der Umsatz um 10 % auf 276 Mio Euro. Hiervon entfielen auf die MVV Energie AG 95 Mio Euro (Anteil 35 %), auf unsere inländischen Stadtwerke-Beteiligungen 86 Mio Euro (31 %) und auf unsere polnischen und tschechischen Unternehmensgruppen 95 Mio Euro (34 %). Das Wärmesegment ist gemessen am Umsatz unser drittstärkstes und am Ergebnisbeitrag (EBIT) von 51 Mio Euro unser zweitstärkstes Geschäftssegment. 200 160 120 80 Kräftiges Umsatzwachstum im Fernwärmegeschäft 40 Der deutlich höhere Umsatz stammte in erster Linie aus dem Fernwärmegeschäft (Heizwasser) und resultierte hier zum größten Teil aus Preisanpassungen; mit ihnen haben unsere Gesellschaften vor allem die primärenergiebedingten höheren Bezugspreise weitergegeben. Darüber hinaus war der Zuwachs auf die kühlere Witterung in den umsatzstarken Monaten Januar bis April 2006 zurückzuführen. Die Gradtagszahlen – der von uns verwendete Witterungsindikator – lag im gesamten Geschäftsjahr 2005/06 am Standort Mannheim um 1,4 % über den Vorjahreswerten. Alle im Fernwärmegeschäft tätigen Gesellschaften unserer Unternehmensgruppe konnten ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern. Der Umsatz aus den Fernwärme- und Dampflieferungen der Umwelt- und Dienstleistungsgeschäfte ist nicht im Wärmesegment, sondern jeweils in diesen Segmenten ausgewiesen. Der Fernwärmeabsatz stieg um 2 % auf 5,7 Mrd kWh. Im Inlandsmarkt nahm er um 2 % auf 3,9 Mrd kWh zu. In unseren Auslandsmärkten Polen und Tschechien lag der Fernwärmeabsatz mit 1,8 Mrd kWh auf Vorjahresniveau. Im Dampfgeschäft war die Entwicklung durch den Wegfall des Portugalgeschäfts (– 19 Mio kWh) und die sukzessive Verlagerung von Geschäftskundenverträgen von der MVV Energie AG auf die MVV Umwelt GmbH (und damit auf das Umweltsegment) geprägt. Dabei handelt es sich um die im Müllheizkraftwerk Mannheim erzeugten Dampfmengen, die von hier aus an Industriekunden geliefert werden. Dieser Verlagerungseffekt wirkt sich aber nicht auf das Gesamtergebnis der MVV Energie Gruppe aus. Die im Wärmesegment verkaufte Dampfabgabe von 0,4 Mrd kWh stammte zu 71% von unserer Beteiligung in Kiel und zu 29 % von unserer tschechischen Unternehmensgruppe und von der EVO. 50 Beteiligungen MVV Energie AG 0 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 In der Fernwärmeversorgung dominiert das Endkundengeschäft mit Privatbeziehungsweise Haushaltskunden. Der hier verzeichnete Mengenzuwachs war größtenteils witterungsbedingt. Die Mengeneinbußen bei den Geschäftskunden (insbesondere Industrie, Gewerbekunden, öffentliche Einrichtungen) waren vorwiegend produktionsbedingt oder auf Einsparungsmaßnahmen zurückzuführen. In unserem polnischen Teilkonzern MVV Polska Sp. z o.o., Warschau, stieg der Wärmeumsatz um 12 % auf 47 Mio Euro und im tschechischen Teilkonzern MVV Energie CZ s.r.o., Prag, um 14% auf 48 Mio Euro. In Polen war der höhere Umsatz auf Mengensteigerungen, Preisanpassungen und Wechselkurseffekte zurückzuführen. Unsere tschechische Unternehmensgruppe hat die Fernwärmepreise als Folge der kräftigen Preissteigerungen beim Primärenergieträger Gas durch den marktdominierenden Gasimporteur anpassen müssen. Gemeinsam mit den Beteiligungsgesellschaften beliefert die MVV Energie Gruppe derzeit rund 370 000 Kunden (einschließlich Wohneinheiten) mit Fernwärme. In Mannheim werden über die Hälfte aller Wohnungen mit Fernwärme beheizt im Vergleich zu 12 % im Bundesdurchschnitt. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Wärmeabsatz der MVV Energie Gruppe 1 in Mio kWh 2005 / 2006 2004 / 2005 % Vorjahr Fernwärme Weiterverteiler 712 705 Geschäftskunden 2 1 595 1 620 –2 Privatkunden 2 3 405 3 299 +3 5 712 5 624 +2 362 408 – 11 6 074 6 032 +1 1 Ohne Wärmeabsatz aus Umwelt und Dienstleistungen 2 Korrektur im Vorjahr +1 Dampf Geschäftskunden Wärmeergebnis macht 25 % vom Gesamt-EBIT aus Das Wärmeergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Firmenwert-Abschreibungen (EBITDA) stieg um 18 auf 81 Mio Euro. Nach Abzug der höheren Abschreibungen und erstmaligen Firmenwert-Abschreibungen (3 Mio Euro) erreichte die MVV Energie Gruppe im Segment Wärme ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 51 Mio Euro (Vorjahr 40 Mio Euro). Vom Segment-EBIT vor Konsolidierung (49 Mio Euro) entfielen 61 % auf die Muttergesellschaft MVV Energie AG, 31% auf inländische Beteiligungen und 8 % auf die Teilkonzerne in Polen und Tschechien. Das Ergebniswachstum stammte vor allem von unseren Beteiligungen in Offenbach und Kiel und von der MVV Energie AG. Hier haben sich Preiseffekte und witterungsbedingte Mengeneffekte sowie Kosteneinsparungen positiv ausgewirkt. Rund 57 % unseres Fernwärmeaufkommens stammen aus den Großkraftwerken Mannheim und Kiel, an denen die MVV Energie AG beziehungsweise die Stadtwerke Kiel AG mit Anteilen von 28 % beziehungsweise 50 % beteiligt sind. Die Fernwärmeerzeugung erfolgt im Ressourcen und Emissionen schonenden Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung. 51 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Geschäftssegmente Segment Gas Umsatz Gas in Mio Euro 500 400 Im Gassegment wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 23 % auf 449 Mio Euro. Der Gasumsatz machte 20 % des Konzernumsatzes aus. Damit ist das Gassegment nach Strom unser zweitstärkstes Geschäftssegment. Der Ergebnisbeitrag zum operativen Gesamtergebnis der MVV Energie Gruppe (EBIT) beträgt 31 Mio Euro (Anteil 15 %). 300 200 100 Starkes Umsatzwachstum bei allen Gesellschaften Das hohe Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr resultierte aus Steigerungen bei allen unseren im Gasgeschäft tätigen Gesellschaften. Ursächlich hierfür waren Preisanpassungen und ein witterungsbedingt höherer Absatz im Endkundengeschäft in der Heizperiode 2005 / 06. Vom gesamten Gasumsatz entfielen 44 % (199 Mio Euro) auf die MVV Energie AG und 56 % (250 Mio Euro) auf unsere Beteiligungen in Kiel, Offenbach, Ingolstadt, Solingen und Köthen. Vom Gasumsatz der Beteiligungsgesellschaften entfielen 123 Mio Euro (49 %) auf den Teilkonzern Kiel. Unsere Gesellschaften konnten den segmentbezogenen Gasabsatz (ohne die im Dienstleistungssegment ausgewiesenen Mengen aus Contracting-Geschäften) witterungsbedingt um 4 % auf 11,3 Mrd kWh steigern. Vom gesamten Gasabsatz entfielen 30 % auf das Weiterverteilergeschäft und 70 % auf das Endkundengeschäft mit Geschäfts- und Privatkunden. Der Zuwachs im Weiterverteilergeschäft stammte vor allem aus erstmals ganzjährigen Gaslieferungen der SW Kiel an die ZVO Versorgungs GmbH des Zweckverbands Ostholstein, an der die SW Kiel mit 49,9% beteiligt ist. Im Weiterverteilergeschäft belieferte unsere Unternehmensgruppe elf andere Gasversorgungsunternehmen und im Endkundengeschäft insgesamt rund 228 000 Geschäfts- und Privatkunden (einschließlich Wohneinheiten) in insgesamt 89 Städten und Gemeinden. Die Mengensteigerung im Geschäftskundengeschäft stammte neben witterungsbedingten Zunahmen größtenteils aus erstmals ganzjährigen Lieferungen unserer Beteiligung Ingolstadt an einen großen Industriekunden. Im Privatkundengeschäft, das 39 % unserer gesamten Gasabgabe ausmacht, war der Zuwachs witterungsbedingt und auf eine um knapp 2 % gestiegene Kundenzahl zurückzuführen. Der hohe Privatkundenanteil stützt unser Gasgeschäft. 52 0 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 Beteiligungen MVV Energie AG Positive Ergebnisentwicklung Die Ergebnisse unserer Gesellschaften wurden durch vierteljährliche Gasbezugspreissteigerungen belastet, die mit Zeitverzögerung den Vorgaben des Ölmarkts folgten. Dennoch ist es uns gelungen, insbesondere durch Kosteneinsparungen und höhere sonstige betriebliche Erträge bei unserer Beteiligung Kiel, das operative Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Firmenwert-Abschreibungen (EBITDA) um 3 auf 53 Mio Euro zu steigern. Diese Verbesserung und die leicht verringerten Abschreibungen wurden durch anteilige Sonderbelastungen aus den Impairment-Wertberichtigungen bei den Stadtwerken Ingolstadt und Solingen (8 Mio Euro) überkompensiert. Somit erzielte die MVV Energie Gruppe in ihrem Gasgeschäft im Berichtsjahr ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 31 Mio Euro im Vergleich zu 35 Mio Euro im Vorjahr. 2005 / 2006 2004 / 2005 Weiterverteiler (einschl. Gasgroßhandel) 3 434 3 381 +2 Geschäftskunden 3 438 3 128 + 10 Privatkunden % Vorjahr 4 406 4 315 +2 11 278 10 824 +4 1 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Gasabsatz der MVV Energie Gruppe 1 in Mio kWh Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Ohne Gasabsatz aus Dienstleistungen Segment Wasser Gashandel Das Berichtsjahr war geprägt von massiven Veränderungen im regulatorischen Umfeld. Die geänderten Netzzugangs- und Netznutzungsregelungen, die teilweise erst zu Beginn des neuen Gaswirtschaftsjahres am 1. Oktober 2006 in Kraft getreten sind, sorgen für weit reichende Veränderungen, unter anderem in der Gasbeschaffung. Für die nächsten Jahre ist mit zunehmenden Beschaffungsoptionen auf der Großhandelsebene zu rechnen. Die MVV Energie Gruppe hat sich rechtzeitig positioniert, um die sich daraus ergebenden Möglichkeiten konzernweit nutzen zu können. Neben der aktiven Optimierung des Portfolios durch Handelsgeschäfte, die Nutzung bestehender Speicher sowie anderer dispositiver Mittel zählt die kundenindividuelle Weiterentwicklung des Angebots von Produkten und Dienstleistungen zu den wichtigsten Aufgaben des Gashandels. Im Segment Wasser stieg der Umsatz um 1% auf 107 Mio Euro und macht 5% des Konzernumsatzes unserer Unternehmensgruppe aus. Im Berichtsjahr erwirtschaftete das Wassersegment ein operatives Ergebnis EBIT von 21 Mio Euro; dies entspricht einem Anteil von 10% am Konzernergebnis der MVV Energie Gruppe. Umsatz stagniert – Kosteneinsparungen greifen Vom Segmentumsatz entfielen 45 Mio Euro (Anteil 42 %) auf die Muttergesellschaft MVV Energie AG in Mannheim und 62 Mio Euro (Anteil 58 %) auf unsere Stadtwerke-Beteiligungen Kiel, Offenbach und Solingen. Der Teilkonzern Kiel ist mit einem Umsatz von 33 Mio Euro die umsatzstärkste Beteiligungsgesellschaft im Wassersegment. Das leichte Umsatzplus des Segments stammte in erster Linie aus Preisanpassungen in Mannheim und Kiel. Unsere Beteiligung EVO hat dagegen die Wasserpreise gesenkt. Der Wasserabsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 1%. Im Rahmen von Contracting-Geschäften gelieferte Wassermengen sind im Segment Dienstleistungen ausgewiesen. Der witterungsbedingt starke Anstieg des Wasserabsatzes in 53 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Umsatz Wasser in Mio Euro Geschäftssegmente Wasserabsatz der MVV Energie Gruppe 1 in Mio m3 120 100 2005 / 2006 –3 5,5 5,7 Geschäftskunden 4,4 4,4 — 46,8 47,1 –1 56,7 57,2 –1 80 1 % Vorjahr Weiterverteiler Privatkunden 60 2004 / 2005 Ohne Wasserabsatz aus Dienstleistungen 40 20 0 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 Beteiligungen MVV Energie AG Entwicklungen im deutschen Wassermarkt den Sommermonaten Juni und Juli 2006 wurde durch Mengenrückgänge in den übrigen Monaten des Berichtsjahres überkompensiert. Das Privatkundengeschäft, das 83 % der gesamten Wasserabgabe ausmacht, ist eine solide Ertragstütze unseres Wassersegments. Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und FirmenwertAbschreibungen (EBITDA) stieg im Segment Wasser von 25 auf 33 Mio Euro (+ 32 %). Nach Abzug der leicht höheren Abschreibungen und anteiliger Firmenwert-Abschreibungen (1 Mio Euro) erreichte unsere Unternehmensgruppe im Berichtsjahr ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 21 Mio Euro (Vorjahr 15 Mio Euro). Diese deutliche Ergebnisverbesserung stammt vor allem von der MVV Energie AG sowie den Beteiligungen Kiel und Solingen. Im Wassergeschäft sind bei allen Gesellschaften die Kostenstrukturen durch einen hohen Fixkostenanteil geprägt. Die MVV Energie Gruppe versorgt derzeit zehn andere Wasserversorgungsunternehmen (Weiterverteiler) und rund 415 000 Endkunden (einschließlich Wohneinheiten) in 37 Städten und Gemeinden mit Trinkwasser. 54 Die von der Europäischen Kommission in den Vorjahren angestrebte Liberalisierung des Wassermarkts wurde vom Europaparlament in mehreren Stellungnahmen abgelehnt. Derzeit wird auf EU-Ebene die Öffnung des Wassermarkts nicht weiterverfolgt, allerdings werden Maßnahmen zur Modernisierung und Effizienzsteigerung der Wasserwirtschaft gefordert. Wir stehen einer Modernisierung und gegebenenfalls auch Privatisierung der deutschen Wasserwirtschaft positiv gegenüber. Sauberes Trinkwasser ist keine übliche Handelsware, sondern eine unentbehrliche Grundlage unseres täglichen Lebens. Wie wichtig die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist, zeigt sich überall dort, wo sie fehlt oder nicht funktioniert. Ein sorgsamer Umgang mit diesem kostbaren Gut ist daher überaus wichtig. Die Gesellschaften des Segments Wasser der MVV Energie Gruppe garantieren einen hohen Qualitätsstandard und Versorgungssicherheit. Geschäftssegmente Informationen ▲ ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Segment Dienstleistungen Umsatz Dienstleistungen in Mio Euro 160 140 Im Energiedienstleistungsgeschäft konnten wir unseren erfolgreichen Wachstumskurs fortsetzen. Durch den Zukauf weiterer Unternehmen haben wir unsere Akquisitionsstruktur und unsere Vertriebsaktivitäten in der Metropolregion Rhein-Neckar, in Nordrhein-Westfalen, Berlin, Bayern und Schleswig-Holstein gestärkt. Die erfolgreiche Entwicklung im Geschäftsjahr 2005 / 06 zeigt, dass wir unserem Ziel, zu einem der drei größten Anbieter von Energiedienstleistungen in Deutschland zu werden, einen großen Schritt nähergekommen sind. Im Berichtsjahr haben wir im Dienstleistungssegment einen Umsatz von 150 Mio Euro und ein operative Ergebnis (EBIT) von 12 Mio Euro erzielt. 120 100 80 60 40 Neue Strukturen 20 Der Bereich Energiedienstleistungen der MVV Energie AG wurde mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Oktober 2005 in die MVV Energiedienstleistungen GmbH ausgegliedert. Durch die Integration von Beteiligungen in die MVV Energiedienstleistungen GmbH wurden straffe und transparente Strukturen geschaffen. Unser Segment Dienstleistungen umfasst die Aktivitäten des Teilkonzerns MVV Energiedienstleistungen, die sich in industrielles und kommunales Contracting, nationales und internationales Consulting sowie Industrieund Bahnschaltanlagen untergliedern. Außerdem gehört dazu das Dienstleistungsgeschäft der Stadtwerke-Beteiligungen Kiel, Offenbach, Ingolstadt und Köthen, das sich wiederum in technische Dienstleistungen sowie Telekommunikations- und Contracting-Dienstleistungen untergliedert. Die MAnet GmbH und ENERGY InnovationsPortfolio AG & Co. KGaA werden ab dem Geschäftsjahr 2005 / 06 im Segment Sonstiges ausgewiesen, da die Geschäftstätigkeiten dieser Gesellschaften nicht dem klassischen Energiedienstleistungsgeschäft entsprechen. Aus Vergleichsgründen wurden die Vorjahreszahlen angepasst. 0 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 Beteiligungen MVV Energie AG anstieg entfielen 28 Mio Euro auf externes Wachstum. Die Gesellschaften Biomasseheizkraftwerk Altenstadt GmbH, MVV Energiedienstleistungen Industrial Solutions Bayern GmbH, ENSERVA GmbH, MVV Energiedienstleistungen GmbH Berlin und die Dienstleistungsaktivitäten der Stadtwerke Ingolstadt wurden im Berichtsjahr erstmals in die Konsolidierung einbezogen. Starkes Wachstum der Umsatzerlöse Der Segmentumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 42 Mio Euro (+ 39 %) auf 150 Mio Euro. Ohne den Umsatz aus sonstigen Dienstleistungen und den bis zum Verkauf erzielten Erlösen aus dem Portugalgeschäft sowie ohne Berücksichtigung der Konsolidierungseffekte haben wir mit Energiedienstleistungen einen Umsatz von 160 Mio Euro erzielt (Vorjahr 101 Mio Euro). Vom Umsatz- Das Dienstleistungssegment erreichte im Berichtsjahr ein operatives Ergebnis (EBIT) von 12 Mio Euro (Vorjahr 16 Mio Euro). Bereinigt um die Sondereffekte im Vorjahr aus dem Verkauf und der Endkonsolidierung der 3T Telekommunikationsgesellschaft mbH, Offenbach, (+ 7 Mio Euro) hat sich das EBIT im Jahresvergleich um 3 Mio Euro verbessert. 55 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Geschäftssegmente Umsätze Dienstleistungen der MVV Energie Gruppe nach Produktfeldern in Mio Euro 2005 / 2006 2004 / 2005 % Vorjahr Kommunale Lösungen 58 33 + 76 Industrial Solutions 47 30 + 57 Consulting 17 19 – 11 3 1 + 200 125 83 + 51 Energiedienstleistungen Stadtwerke-Beteiligungen 35 18 + 94 Energiedienstleistungen 160 101 + 58 Sonstige Dienstleistungen/ Konsolidierung – 10 7 — 150 108 + 39 Industrie- und Bahnschaltanlagen MVV Energiedienstleistungen Geschäftsausweitung in den Produktbereichen Im Bereich Kommunale Lösungen konnten wir uns weiter in unseren Schwerpunktregionen als starker und gefragter Partner für Städte, Gemeinden, kommunale und soziale Einrichtungen etablieren. Im Contracting ist es uns gelungen, 18 neue Projekte mit einem Umsatzvolumen von rund 6 Mio Euro zu akquirieren. Ein bedeutender Erfolg war der Zuschlag für das Mannheimer Congress Centrum Rosengarten. Wir beliefern das Congress Centrum mit Strom und Wärme und haben dort mit einem externen Partner für 20 Jahre das Facility Management übernommen. Unser Tochterunternehmen ENSERVA GmbH, Solingen, hat in Nordrhein-Westfalen seine erfolgreiche Entwicklung mit zehn neuen Projekten fortgesetzt und im Berichtsjahr das größte nicht industrielle Biomasseheizwerk Nordrhein-Westfalens in Betrieb genommen. Im Bereich Baulanderschließung konnten wir sieben neue Projekte mit einer Größe von zusammen mehr als 230 Hektar und einem Umsatzvolumen von insgesamt 18 Mio Euro akquirieren – darunter auch das mit 130 Hektar größte Erschließungsgebiet in Rheinland-Pfalz, die „Blaue Adria“ in Altrip, bei dem wir die Projektsteuerung übernehmen werden. 56 Ein besonderer Schwerpunkt lag im Berichtsjahr auf dem Ausbau unserer Aktivitäten im Bereich Immobilien Versorgung. Durch den Kauf der IVB Immobilien Versorgung GmbH Berlin haben wir unsere Position rund um Berlin bedeutend gestärkt. Die IVB wurde im September 2006 mit unserer Niederlassung in Berlin zusammengeführt. Die Gesellschaft firmiert jetzt unter MVV Energiedienstleistungen GmbH Berlin, deren erstmalige Konsolidierung im Berichtsjahr zu einem Umsatzanstieg von rund 5 Mio Euro führte. Im Bereich Immobilien Versorgung konnten wir unsere Marktposition durch eine Kooperation mit der ista Deutschland GmbH zusätzlich ausbauen. Sie ist eine Tochter der ista International GmbH, dem weltweit führenden Unternehmen für die verbrauchsgerechte Abrechnung von Energie und Wasser. Aus dieser Kooperation ist die gemeinsame Vertriebsgesellschaft e:duo GmbH mit Sitz in Essen entstanden. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Contracting: Energie- und Wasserabsatz der MVV Energie Gruppe 2005 / 2006 2004 / 2005 % Vorjahr Stromabsatz in Mio kWh 159 74 + 115 Heizwasserabsatz 1 in Mio kWh 165 160 +3 Dampfabsatz in Mio kWh 271 281 –4 Gasabsatz in Mio kWh 235 272 – 14 Wasserabsatz in Mio m 3 1,2 1,1 +9 Im Bereich Industrial Solutions gewinnt die von uns erwartete Entwicklung bei produzierenden Industrieunternehmen hin zum Outsourcing und zur Energieoptimierung spürbar an Bedeutung. Im Berichtsjahr hat die MVV Energiedienstleistungen GmbH 100 % der Anteile an der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS) erworben, die in Gersthofen nahe Augsburg den dortigen Industriepark betreibt und zwölf Unternehmen mit etwa 1 600 Beschäftigten eine optimale Verknüpfung von Infrastruktur und Dienstleistungen bietet. Das im bayerischen Altenstadt umgebaute Biomasseheizkraftwerk (11,2 MW elektrische Leistung) hat seinen Dauerbetrieb aufgenommen. Im Bereich Consulting konnten wir beachtliche strategische Erfolge erzielen. Unsere Consulting-Tochter DECON GmbH hat sich durch die BEA Consulting GmbH, eine renommierte deutsche Ingenieurgesellschaft auf dem Gebiet der Hoch- und Mittelspannungsanlagen, deutlich verstärkt und durch Verschmelzung beider Gesellschaften ihre Marktposition national und international verbessert. Im Berichtsjahr erhielt die DECON GmbH von der KfW Entwicklungsbank den Auftrag für eine Machbarkeits- und technische Studie für den in Ägypten geplanten 2 000 MW Windpark „Gulf of El Zayt“. 1 Korrektur im Vorjahr Nach dem erfolgreichen Abschluss mehrerer großer Beratungsverträge im Wasser- und Abwassersektor in Rumänien hat die MVV Consulting GmbH in der Hauptstadt Bukarest eine Betriebsstätte eröffnet. Der Umsatz in der Region Balkan ist stark gestiegen und betrug im Geschäftsjahr etwa ein Viertel des Gesamtumsatzes der MVV Consulting GmbH. Dieses Geschäft soll weiter ausgebaut werden. Einen weiteren Höhepunkt stellt der von der Weltbank finanzierte Auftrag des afghanischen Energie- und Wasserministeriums zur Ausgründung und zur Neustrukturierung des staatlichen Energieversorgers Da Afghanistan Breshna Moassesa – DABM mit einem Volumen von knapp 11 Mio US-Dollar dar. Sehr positiv entwickelt hat sich auch das neue Nordamerika-Geschäft zur Energieeinsparung mit integrierten Energiekonzepten für den Industrie- und den Immobilienbereich sowie das damit verbundene Engineering. Unser Tochterunternehmen BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH hat seine Position als Marktführer für Energieoptimierung in Deutschland weiter gestärkt. Der Umsatz mit Neukunden einschließlich Anschlussaufträge konnte im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 % gesteigert werden. 57 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Geschäftssegmente Segment Umwelt Umsatz Umwelt in Mio Euro 200 180 Das Umweltsegment weist im Berichtsjahr sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis die stärksten Zunahmen von allen Geschäftssegmenten auf. Der Umsatz stieg um 47% auf 193 Mio Euro, das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Firmenwert-Abschreibungen (EBITDA) verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr von 53 auf 108 Mio Euro. Nach Berücksichtigung der Abschreibungen weist das Umweltsegment ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 68 Mio Euro auf im Vergleich zu 27 Mio Euro im Vorjahr. Das Umweltsegment hat im Berichtsjahr mit einem Anteil von 34 % (Vorjahr 17 %) zum gesamten EBIT der MVV Energie Gruppe beigetragen und sich damit zum stärksten Ergebnisträger unserer Unternehmensgruppe entwickelt. 160 140 120 100 80 60 Starkes Plus bei Umsatz und Ergebnis 40 Der kräftige Umsatz- und Ergebniszuwachs resultiert vor allem aus den erstmaligen Umsätzen der neuen thermischen Restmüllverwertungsanlage in Leuna sowie aus vermehrten Müllanlieferungen der Region Karlsruhe. Aufgrund der Marktentwicklung nach Inkrafttreten der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) zum 1. Juni 2005 und dank eines erfolgreichen Stoffstrommanagements waren unsere Müllverbrennungsanlagen in Mannheim, Offenbach und Leuna im Berichtsjahr voll ausgelastet. Ein weiterer Grund für den Umsatz- und Ergebniszuwachs war das – als Folge der im Gesamtmarkt gestiegenen Energiepreise – hohe Erlösniveau sowohl bei Industrie- und Gewerbeabfällen nach dem Greifen des Deponierungsverbots als auch beim Strom- und Wärmeabsatz für die in unseren thermischen Restmüllverwertungsanlagen erzeugten Mengen. Die Entsorgungspreise für die von den Städten und Gebietskörperschaften der Rhein-Neckar-Region angelieferten Mengen haben sich im Berichtsjahr vertragsgemäß nicht erhöht. Insgesamt wurden 1,2 Mio Tonnen Restmüll und Altholz angeliefert (Vorjahr 0,9), das ist ein Plus von 41%. 20 Die Erlöse aus dem Müllgeschäft stiegen gegenüber dem Vorjahr um 55 %. Die Erlöse aus den in unseren Müllheizkraftwerken erzeugten Strom- und Dampfmengen nahmen um 58% zu. Der Umsatz unserer Biomassekraftwerke (BMKW) Mannheim (20 MW) und Königs Wusterhausen bei Berlin (20 MW) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7 % an. Das BMKW Flörsheim-Wicker bei Wiesbaden (15 MW) wird als assoziiertes Unternehmen at-equity konsolidiert. 58 0 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 Beteiligungen MVV Energie AG Strategisch gut positioniert Die dynamische Entwicklung zeigt, dass wir das Wachstumspotenzial der dezentralen Energieerzeugung aus Abfällen richtig eingeschätzt haben. Wir haben frühzeitig die Entsorgungs- und Versorgungsaktivitäten in einem äußerst schlagkräftigen Wachstumsfeld strategisch verbunden. Damit war unsere Unternehmensgruppe bereits hervorragend aufgestellt, als sich mit Inkrafttreten der TASi die Abfallwirtschaft in Deutschland grundlegend veränderte. Spätestens mit dem Deponierungsverbot begann das Zeitalter der thermischen Abfallentsorgung. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Energieabsatz Umwelt der MVV Energie Gruppe sowie Verbrennungsleistung Stromabsatz (einschl. Weiterverteiler) in Mio kWh Dampfabsatz in Mio kWh Angelieferte brennbare Abfälle in 1000 t 2005 / 2006 2004 / 2005 % Vorjahr 380 204 + 86 833 973 – 14 1 229 872 + 41 Investitionen Insgesamt verfügt das Geschäftssegment Umwelt an den drei Standorten Mannheim, Offenbach und Leuna derzeit über eine Müllverbrennungskapazität von rund 1 Mio Tonnen pro Jahr. Mitte 2007 wird die Verbrennungskapazität mit der Inbetriebnahme der zweiten Verbrennungslinie in Leuna um weitere 0,2 Mio Tonnen auf rund 1,2 Mio Jahrestonnen anwachsen. Hinzu kommt eine Kapazität von rund 0,4 Mio Jahrestonnen zur Verstromung von Altholz gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in den drei Biomassekraftwerken Mannheim, Königs Wusterhausen und Flörsheim-Wicker. Unsere Müllverbrennungsanlagen entsorgen derzeit in fünf Bundesländern den Restmüll von 25 Kommunen mit gut 4,3 Millionen Einwohnern. Darüber hinaus ist die MVV Umwelt ein verlässlicher Entsorgungspartner für rund 400 Kunden aus Industrie und Gewerbe. Die größte Investition des Umweltsegments ist der Bau der zweiten Verbrennungslinie in der TREA Leuna (Investitionsvolumen 70 Mio Euro). Die Inbetriebnahme der zur bestehenden ersten Linie baugleichen Anlage wird planmäßig im Sommer 2007 erfolgen. Im MHKW in Mannheim wurde in eine neue Turbine investiert, die im Oktober 2006 in Betrieb genommen wurde. Wir wollen unsere Positionierung im Entsorgungsmarkt ausbauen. Auf der Basis unserer bewährten und effizienten Prozessorganisation, unseres umfassenden Know-hows und unseres intelligenten Abfall- und Energiemanagements untersucht das Geschäftssegment Umwelt derzeit mehrere größere Projekte im Abfallmarkt. Im Geschäftsjahr 2005 / 06 konnten die Ausschreibungen von zwei weiteren Kommunen gewonnen werden. Unsere Anlagen in Mannheim und Leuna haben langfristige Entsorgungsverträge mit der Stadt Pforzheim und dem Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal abgeschlossen. Unser Geschäftssegment Umwelt leistet in der nachhaltigen CO2-neutralen Stromerzeugung einen wertvollen Beitrag mit einem hohen ökologischen Stellenwert. Müllverbrennungsanlagen und Biomassekraftwerke bewirken eine CO2-Vermeidung von rund 408 000 Tonnen pro Jahr gegenüber der Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken. 59 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Informationen Für mich ist es bei einem schmalen Geldbeutel wichtig, dass bei der Energieversorgung das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Hier bin ich bei der MVV Energie AG gut aufgehoben. Besonders schätze ich die sichere Versorgung und den zuverlässigen Kundenservice. 60 Ulrike Schröder, Studentin in Mannheim, Privatkundin Informationen 61 61 61 62 Organe der Gesellschaft Vorstand Bereichsleiter Aufsichtsrat 63 Bericht des Aufsichtsrats 66 Mehrjahresübersicht 5 nenoitamrofnI 5 tfahcslleseG red enagrO dnatsroV retielshciereB tarsthcisfuA 16 16 16 26 starsthcisfuA sed thcireB 36 thcisrebüserhajrheM 66 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Organe der Gesellschaft Vorstand Bereichsleiter Dr. Rudolf Schulten Vorsitzender Kaufmännische Angelegenheiten Dr. Christoph Helle Generalbevollmächtigter Energiewirtschaft und Konzernstrategie Dr. Werner Dub Technik, Netze und Energiedienstleistungen Helfried Krope bis 15. Januar 2006 Generalbevollmächtigter Netz Hans-Jürgen Farrenkopf Personal, Soziales, IT und Immobilienmanagement Hans-Georg Hägele Finanz- und Rechnungswesen Karl-Heinz Trautmann bis 15. Oktober 2006 Marketing, Vertrieb und Umwelt Michael Homann Materialwirtschaft IT und angewandte Informatik Dr. Simon Kalvoda 15. Januar bis 30. September 2006 Netz Gunter Kühn Personal und Soziales Christian Mehl Handel Ralph Rischmüller Immobilienmanagement Dr. Frieder Schmitt 1. März bis 31. Dezember 2006 Kommissarische Leitung Engineering Bernhard Schumacher Vertrieb Dr. Thomas Stephanblome bis 28. Februar 2006 Engineering Frank Zeeb bis 31. Dezember 2006 Konzerncontrolling Dr. Reiner Lübke Betriebsführung 61 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Informationen Aufsichtsrat Gerhard Widder Vorsitzender Oberbürgermeister der Stadt Mannheim Diplom-Ingenieur (FH) Reinhold Götz seit 14. Dezember 2005 Diplom-Handelslehrer 2. Bevollmächtigter IG Metall Mannheim Manfred Lösch 1 Stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender des MVV-Konzernbetriebsrats Rosi Haus 1 bis 10. März 2006 Geschäftsführerin ver.di Offenbach Johannes Böttcher 1 seit 10. März 2006 Vorsitzender des Betriebsrats der Energieversorgung Offenbach AG Dr. Karl Heidenreich Ehemaliges Mitglied des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg Holger Buchholz seit 10. März 2006 Gewerkschaftssekretär ver.di Kiel Michael Homann seit 10. März 2006 Bereichsleiter Materialwirtschaft, IT und angewandte Informatik der MVV Energie AG 1 Peter Dinges 1 bis 10. März 2006 Betriebsrat der MVV Energie AG Werner Ehret 1 Betriebsrat der MVV Energie AG Dr. Rudolf Friedrich seit 10. März 2006 Arbeitsamtsdirektor a. D. Dr. Manfred Fuchs Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fuchs Petrolub AG 62 1 Klaus Lindner 1 Gewerkschaftssekretär ver.di Rhein-Neckar Konrad Schlichter bis 10. März 2006 Betriebswirt Prof. Dr. Norbert Loos seit 10. März 2006 Geschäftsführender Gesellschafter der Loos BeteiligungsGmbH Sabine Schlorke 1 Gewerkschaftssekretärin ver.di Rhein-Neckar Dr. Frank Mentrup Arzt Mitglied des Landtags Baden-Württemberg Manuel Mertes 1 seit 10. März 2006 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG Prof. Dr. Egon Jüttner Universitätsprofessor Dr. Rolf Neuhaus bis 25. Oktober 2005 Wirtschaftsberater Helfried Krope 1 bis 15. Januar 2006 Bereichsleiter Netz der MVV Energie AG Barbara Neumann 1 seit 10. März 2006 Vorsitzende des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG Egon Laux 1 bis 10. März 2006 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Energieversorgung Offenbach AG Dr. jur. Sven-Joachim Otto bis 10. März 2006 Richter Rolf Schmidt bis 10. März 2006 Bürgermeister der Stadt Mannheim Bernd Sendzik 1 bis 31. Januar 2006 Kaufmännischer Angestellter der Energieversorgung Offenbach AG Uwe Spatz 1 seit 10. März 2006 Betriebsrat der MVV Energie AG Christian Specht Finanzbürgermeister der Stadt Mannheim Christa Spohni 1 bis 10. März 2006 Kaufmännische Angestellte der MVV Energie AG 1 gewählte Arbeitnehmervertreter Eine detaillierte Liste mit den Mandaten der Wolfgang Raufelder seit 10. März 2006 Architekt und Stadtplaner Aufsichtsratsmitglieder in anderen Aufsichtsräten oder vergleichbaren Kontrollgremien befindet sich auf den Seiten 121 bis 125. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Damen und Herren, der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2005/06 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand kontinuierlich überwacht und beraten. Der Vorstand hat uns regelmäßig, zeitnah und umfassend über die wichtigen Ereignisse und Entwicklungen im Unternehmen informiert und frühzeitig in alle bedeutenden Entscheidungen eingebunden. Der Aufsichtsrat tagte im Berichtszeitraum zehnmal. Sitzungen des Bilanzprüfungsausschusses fanden im Berichtsjahr dreimal, die des Personalausschusses zweimal statt. Aus aktuellem Anlass haben wir einen Ausschuss zur Kapitalerhöhung sowie zum Belegschaftsaktienprogramm gebildet, die je einmal tagten. Wir wurden vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung der MVV Energie AG und ihrer wesentlichen Beteiligungen informiert. Ebenso unterrichtete uns der Vorstand über den Geschäftsverlauf in den einzelnen Segmenten und über die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Auch über die Risikolage, das Risikomanagement, die Finanz-, Investitions- und Personalplanung und die strategische Planung wurde uns berichtet. In unseren Sitzungen ließen wir uns alle wesentlichen Geschäftsvorgänge vom Vorstand eingehend erläutern und erörterten sie umfassend. Der Aufsichtsrat hat bei allen zustimmungspflichtigen Entscheidungen und Maßnahmen – gegebenenfalls vorbereitet durch seine Ausschüsse – die Beschlussvorlagen geprüft und bei der Entscheidung mitgewirkt. Wir erhielten zusätzlich zu den Präsentationen und Unterlagen der Sitzungen die Quartalsberichte sowie weitere mündliche und schriftliche Berichte über bedeutende Vorgänge und die notwendigen Beschlüsse. Zu Beginn des Berichtsjahres waren die Einzelheiten der im November 2005 erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung Thema in unserem Plenum. Die Vorbereitung der Hauptversammlung 2006 war auch hinsichtlich der anstehenden Neuwahlen des Aufsichtsrats von Bedeutung. Ein weiteres wichtiges Thema unserer Beratungen betraf die Strategie der MVV Energie CZ s.r.o. und die Erörterung der Möglichkeiten hinsichtlich eines Erwerbs weiterer Beteiligungen in Tschechien und in der Slowakei. Dem Verkauf der MAnet GmbH haben wir im März 2006 zugestimmt. Gerhard Widder, Vorsitzender Schwerpunktthemen unserer Beratungen Seit Mitte des Jahres 2006 beschäftigte sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Planung und Vorbereitung der SharedServices-Gesellschaften. Wir sind überzeugt, dass mit der gesellschaftsübergreifenden Bündelung gleicher Dienstleistungen gute Voraussetzungen für interne Effizienzsteigerungen geschaffen werden. Wichtig war uns dabei, die Interessen der Beschäftigten weitestgehend zu wahren. Das im September 2006 durchgeführte Belegschaftsaktienprogramm haben wir unterstützt, da wir die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmen für wichtig halten. Ebenfalls im September 2006 hat der Aufsichtsrat den Wirtschaftsplan 2006/07 und die mittelfristige Planung für die Unternehmensgruppe eingehend erörtert und sich intensiv mit dem Risikomanagement und der Risikoanalyse befasst. Darüber hinaus beschäftigten wir uns mit der Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex. Weitere Erläuterungen zur Corporate Governance der MVV Energie Gruppe sowie die im Dezember 2006 verabschiedete Entsprechenserklärung befinden sich auf den Seiten 17 bis 19 dieses Geschäftsberichts und sind auch auf der Internetseite www.mvv-investor.de dauerhaft zugänglich gemacht. 63 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand Informationen Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtsjahr aufgrund der Neuwahlen der Arbeitnehmervertreter im Januar 2006 und der Neuwahlen der Vertreter der Anteilseigner auf der Hauptversammlung im März 2006 geändert. Im Geschäftsjahr 2005/06 sind ausgeschieden: Frau Rosi Haus und Frau Christa Spohni sowie die Herren Peter Dinges, Helfried Krope, Egon Laux, Dr. Rolf Neuhaus, Dr. Sven-Joachim Otto, Konrad Schlichter, Rolf Schmidt und Bernd Sendzik. Wir danken den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für ihre konstruktive Mitarbeit in unserem Gremium. Als Vertreter der Anteilseigner werden die Herren Gerhard Widder (Vorsitzender) und Christian Specht weiterhin entsandt. Erneut in den Aufsichtsrat gewählt wurden Frau Sabine Schlorke sowie die Herren Manfred Lösch (Stellvertretender Vorsitzender), Werner Ehret, Dr. Manfred Fuchs, Reinhold Götz, Dr. Karl Heidenreich, Prof. Dr. Egon Jüttner, Klaus Lindner und Dr. Frank Mentrup. Erstmalig in den Aufsichtsrat gewählt wurden Frau Barbara Neumann und die Herren Johannes Böttcher, Holger Buchholz, Dr. Rudolf Friedrich, Michael Homann, Prof. Dr. Norbert Loos, Manuel Mertes, Wolfgang Raufelder und Uwe Spatz. Im Vorstand gab es im Berichtsjahr keine personellen Veränderungen. Nachtragsbericht Der Aufsichtsrat hat sich zu Beginn des neuen Geschäftsjahres 2006/07 in zwei außerordentlichen Sitzungen intensiv mit der Unternehmensführung befasst. Herr Karl-Heinz Trautmann, zuständig für die Bereiche Vertrieb, Handel und Umwelt, hat zum 15. Oktober 2006 sein Amt als Vorstand der MVV Energie AG niedergelegt und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Der Aufsichtsrat hat seinem Wunsch auf eine vorzeitige Beendigung des bis Ende September 2008 laufenden Vertrags entsprochen. Herr Trautmann war seit Oktober 2003 Mitglied des Vorstands der MVV Energie AG. Wir danken ihm für seinen Beitrag zur erfolgreichen Unternehmensentwicklung in den vergangenen Jahren. Die Verantwortung für den Vertrieb wird – unbeschadet der Gremienbeschlüsse – künftig vom Ressort des Vorstandsvorsitzenden, Herrn Dr. Rudolf Schulten, für die Bereiche Umwelt und Handel vom Vorstandsbereich Technik, Netze und Energiedienstleistungen wahrgenommen, für den Herr Dr. Werner Dub zuständig ist. Im Oktober 2006 gab es in der Presse Spekulationen über die zukünftige Konzernstruktur der MVV Energie Gruppe. Der Aufsichtsrat stand zu diesem Zeitpunkt erst am Anfang des Diskussions- und Entscheidungsprozesses. Er wird dieses Thema im Geschäftsjahr 2006/07 ergebnisoffen und ohne jegliche Vorfestlegungen beraten und entscheiden. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht 2005/06 der MVV Energie Gruppe wurden von der Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Mannheim, gemäß Beschluss der Hauptversammlung 2006 und der anschließenden Beauftragung durch den Aufsichtsrat geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Sowohl der Konzernabschluss als auch der Konzernlagebericht wurden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Auch der Jahresabschluss der MVV Energie AG nach HGB sowie deren Lagebericht für das Geschäftsjahr 2005/06 wurden durch die Abschlussprüfer geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Feststellung des Jahresabschlusses 64 Dem Aufsichtsrat haben der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der MVV Energie Gruppe, der Jahresabschluss und der Lagebericht der MVV Energie AG und der Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers rechtzeitig vor der entsprechenden Sitzung vorgelegen. Diese Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Unterlagen wurden vom Bilanzprüfungsausschuss und vom Aufsichtsrat umfassend geprüft und im Beisein des Abschlussprüfers intensiv erörtert. Der Aufsichtsrat erhebt keinerlei Einwände und stimmt den Prüfungsergebnissen des Abschlussprüfers zu. In unserer Sitzung am 14. Dezember 2006 billigten wir den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht der MVV Energie Gruppe sowie den Jahresabschluss und den Lagebericht der MVV Energie AG. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands über die Gewinnverwendung stimmen wir zu. Außerdem erstellte der Vorstand für das Geschäftsjahr 2005/06 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht). Dieser Bericht zeigt auf, dass die MVV Energie AG bei den dargestellten Rechtsgeschäften mit verbundenen Unternehmen nicht benachteiligt wurde und angemessene Gegenleistungen erhielt. Der Abhängigkeitsbericht wurde durch den Abschlussprüfer geprüft, der folgenden Bestätigungsvermerk erteilt hat: „Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass ___die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, ___bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die zum Zeitpunkt ihrer Vornahme bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“ Uns ging sowohl der Abhängigkeitsbericht als auch der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers rechtzeitig zu. Der Aufsichtsrat schließt sich aufgrund seiner eigenen Prüfung der Beurteilung durch den Abschlussprüfer an und billigt dessen Bericht. Auch das Risikofrüherkennungssystem der MVV Energie AG wurde durch die Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Mannheim, geprüft. Nach deren Urteil ist dieses System geeignet, seine gesetzlichen Aufgaben zu erfüllen. Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, den Unternehmensleitungen der Beteiligungsgesellschaften sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Arbeitnehmervertretungen seinen Dank für den großen Einsatz und die erfolgreiche Arbeit im Geschäftsjahr 2005/06 aus. Sie alle haben ein großes Maß an Einsatzbereitschaft, den Mut zur Veränderung und die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen konstruktiv und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, unter Beweis gestellt. Die MVV Energie Gruppe ist dank Ihrer aller Arbeit für die großen Herausforderungen, denen sich die Energiebranche gegenübersieht, gut gerüstet. Mannheim, im Dezember 2006 Aufsichtsrat Gerhard Widder Vorsitzender 65 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Informationen Mehrjahresübersicht Gewinn- und Verlustrechnung in Mio Euro 2001 / 2002 2002 / 2003 1 2003 / 2004 2 2004 / 2005 3 2005 / 2006 Umsatzerlöse 1 679 1 438 4 1 652 4 1 958 4 2 276 Materialaufwand 1 178 873 1 041 1 235 1 373 Personalaufwand 182 215 250 295 280 EBITDA 258 359 209 287 370 Abschreibungen 103 102 154 131 147 EBITA 155 257 55 156 223 Firmenwert-Abschreibungen 11 13 14 –2 22 Operatives Betriebsergebnis (EBIT) 144 244 41 158 201 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 128 100 184 – 23 80 Jahresüberschuss 57 159 – 38 41 64 Jahresüberschuss nach Fremdanteilen 50 152 – 44 28 50 Strom 983 680 4 828 4 975 4 Wärme 215 246 252 250 276 Gas 234 240 263 366 449 Außenumsatz in Mio Euro 1 069 Wasser 67 73 86 106 107 Dienstleistungen 87 103 117 108 5 150 Umwelt 91 95 97 131 193 2 1 9 1 679 1 438 1 652 Sonstiges / Konsolidierung MVV Energie Gruppe 22 5 1 958 32 2 276 Operatives Betriebsergebnis (EBIT) in Mio Euro Strom 26 27 32 39 20 Wärme 38 38 32 40 51 Gas 52 163 17 35 31 Wasser 10 11 12 15 21 Dienstleistungen –9 –8 – 63 16 5 12 Umwelt 27 13 12 27 68 Sonstiges / Konsolidierung — — –1 – 14 5 –2 144 244 41 158 201 MVV Energie Gruppe 66 2002 / 2003 1 ▲ 2001 / 2002 Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Vermögen in Mio Euro Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Informationen 2003 / 2004 2 2004 / 2005 3 Konzernjahresabschluss 2005 / 2006 Strom 783 581 716 734 845 Wärme 522 393 601 474 505 Gas 423 379 377 331 318 Wasser 266 218 309 288 273 Dienstleistungen 213 185 162 145 159 Umwelt 308 414 438 445 468 Sonstiges / Konsolidierung 251 178 274 230 395 nicht zugeordnet (Bilanz) MVV Energie Gruppe — — — 273 190 2 766 2 348 2 877 2 920 3 153 Investitionen in Mio Euro Strom 39 17 21 22 18 Wärme 29 17 27 24 19 Gas 12 19 17 17 22 Wasser 12 10 12 13 12 Dienstleistungen 27 22 10 8 18 Umwelt 18 52 62 64 81 Sonstiges / Konsolidierung 31 24 17 14 20 Investitionen Sachanlagen 168 161 166 162 190 Investitionen Finanzanlagen 378 20 141 52 29 MVV Energie Gruppe 546 181 307 214 219 Prozessoptimierung 1 3 1 1 1 Produktentwicklung 2 3 2 2 1 — — 1 1 1 3 6 4 4 3 F&E-Aufwand in Mio Euro Technische Weiterentwicklung MVV Energie Gruppe 67 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Informationen Bilanzzahlen in Mio Euro 2001 / 2002 2002 / 2003 1 2003 / 2004 2 2004 / 2005 3 2005 / 2006 Langfristige Vermögenswerte 1 924 1 864 2 331 2 339 Kurzfristige Vermögenswerte 661 484 546 579 2 361 792 Grundkapital 130 130 130 130 143 Kapitalrücklage 178 178 178 178 255 Gewinnrücklagen 236 222 197 246 237 Jahresergebnis gemäß Bilanz 46 168 104 78 97 Anteile anderer Gesellschafter 109 108 240 105 105 Eigenkapital 699 806 849 737 837 Langfristige Schulden 607 722 1 147 1 397 1366 Kurzfristige Schulden 1 279 820 881 784 950 Bilanzsumme 2 585 2 348 2 877 2 918 3 153 Kennzahlen zur Bilanzanalyse Cashflow nach DFVA/SG 6 in Mio Euro 161 150 158 188 246 Free Cashflow 7 in Mio Euro – 68 – 61 – 18 53 – 52 Eigenkapitalquote 8 in % 25,3 34,3 29,5 25,3 26,5 1 538 1 838 2 055 2 263 2 293 ROCE 10 in % 10,1 14,0 2,7 6,9 9,7 WACC 11 in % 9,3 8,8 8,0 7,5 7,5 Value Spread 12 in % 0,8 5,2 – 5,3 – 0,6 2,2 MVV Energie AG einschl. MVV RHE AG 1 789 1 821 1 769 1 728 1 569 Voll konsolidierte Beteiligungen 2 044 2 122 3 492 3 114 3 156 MVV Energie AG mit voll konsol. Beteiligungen 3 833 3 943 5 261 4 842 4 725 Quotenkonsolidierte Beteiligungen 1 251 1 711 1 632 1 550 1 562 MVV Energie Gruppe 5 084 5 654 6 893 6 392 6 287 Capital Employed 9 Mitarbeiter (30. 9.) Fremdpersonal im MHKW Mannheim der MVV Energie AG 68 86 73 64 57 51 5 170 5 727 6 957 6 449 6 338 1 Einschließlich Ertrag aus GVS-Anteilsverkauf und Aufwand für wettbewerbsstärkende Maßnahmen 2 Einschließlich Aufwand für Portfoliobereinigung und Restrukturierungsmaßnahmen InnovationsPortfolio AG & Co. KGaA nicht mehr im Segment Dienstleistungen, sondern im 3 Vorjahreswerte durch erstmalige Bilanzierung der Put-Option Stadtwerke Kiel AG angepasst Segment Sonstiges ausgewiesen, da die Geschäftstätigkeiten dieser Gesellschaften nicht dem 4 Energiehandelsumsätze netto, d.h. nur mit der realisierten Rohmarge klassischen Energiedienstleistungsgeschäft entsprechen (Vorjahr angepasst) 5 Ab dem Geschäftsjahr 2005/06 werden die Gesellschaften MAnet GmbH und ENERGY 2002 / 2003 1 ▲ 2001 / 2002 Geschäftssegmente ▲ Aktie und Dividende Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Informationen 2003 / 2004 2 Konzernjahresabschluss 2004 / 2005 3 2005 / 2006 Schlusskurs am 30. 9. in Euro 14,90 15,30 14,40 19,29 Jahreshöchstkurs 13 in Euro 16,75 15,95 17,16 19,50 25,40 Jahrestiefstkurs 13 in Euro 14,00 13,50 11,67 13,90 17,40 755 776 730 978 1 295 Börsenwert am 30. 9. in Mio Euro 23,23 Anzahl der Stückaktien am 30. 9. in Mio 50,702 50,702 50,702 50,704 55,767 Anzahl dividendenberechtigte Aktien in Mio 50,702 50,702 50,702 55,704 55,767 Dividende je Aktie in Euro 0,75 0,75 0,75 0,75 0,80 14 Dividendensumme in Mio Euro 38,0 38,0 38,0 41,8 44,6 14, 15 Ergebnis je Aktie nach IAS 33 in Euro 1,00 3,01 – 0,86 0,55 0,91 16 Cashflow je Aktie nach DVFA / SG in Euro 3,18 2,96 3,11 3,71 4,47 16 11,64 13,76 12,02 12,46 13,29 16 15,0 5,1 — 35,1 25,5 16 Kurs-Cashflow-Verhältnis 4,7 5,2 4,6 5,2 5,2 16 Dividendenrendite in % 5,0 4,9 5,2 3,9 3,4 14 28 436 10 972 14 539 18 402 22 472 2 678 Eigenkapital je Aktie in Euro 17 Kurs-Gewinn-Verhältnis nach IAS 33 18 Mengen 19 Stromabsatz in Mio kWh davon Stromgroßhandel einschl. Weiterverteiler in Mio kWh Stromeinzelhandel in Mio kWh 20 5 587 20 9 454 20 338 20 5 964 8 294 8 952 8 948 Wärmeabsatz in Mio kWh 6 381 7 370 7 504 7 446 7 343 Gasabsatz in Mio kWh 8 626 8 422 8 906 11 096 11 513 Wasserabsatz in Mio m3 Angelieferte brennbare Abfälle in 1000 t 39 42 48 58 58 486 518 872 1 229 12 Wertbeitrag (ROCE abzgl. WACC) Schmalenbach-Gesellschaft 13 Variabler XETRA-Handel Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Investitionen in immaterielle 14 Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 9. März 2007 Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 15 Dividendenberechtigt 55 767 290 Stückaktien 08 Eigenkapital zu Bilanzsumme 16 Gewichtete Anzahl der Stückaktien 55 088 082 09 Eigenkapital zzgl. Finanzschulden zzgl. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 17 Ohne Anteile anderer Gesellschafter zzgl. kumulierte Firmenwert-Abschreibungen (Berechnung im Jahresdurchschnitt) 18 Basis: Schlusskurs XETRA-Handel 30. September 10 Return on Capital Employed (EBITA zu Capital Employed) 19 Gesamtabsatz aus allen Segmenten 11 Weighted Average Cost of Capital (Gewogener Kapitalkostensatz) 20 Nettoausweis sowie ohne konzerninterne Lieferungen 07 9 860 464 Gemäß der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management / 06 10 478 20 69 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Es ist erfreulich, dass auch die Aktionäre von der positiven Ergebnisentwicklung der MVV Energie profitieren. Die Ankündigung, dass die Dividende für das Geschäftsjahr 2005/06 erhöht werden soll, zeigt mir, dass ich bei der Wahl meiner Aktien richtig gelegen habe. 70 Doris Dörr, Privataktionärin Konzernjahresabschluss 71 Bilanz 72 Gewinn- und Verlustrechnung 73 Eigenkapitalveränderungsrechnung 74 Segmentberichterstattung 76 Kapitalflussrechnung 78 Erläuterungen 126 Bestätigungsvermerk Ereignisse und Termine Impressum 6 ssulhcsbaserhajnreznoK 6 znaliB 17 gnunhcertsulreV dnu -nniweG 27 gnunhcersgnurednärevlatipaknegiE 37 gnuttatsrethcirebtnemgeS 47 gnunhcerssulflatipaK 67 negnuretuälrE 87 kremrevsgnugitätseB 621 enimreT dnu essingierE musserpmI ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ Bilanz ▲ ▲ An unsere Aktionäre Informationen Konzernjahresabschluss zum 30. 9. 2006 Bilanz der MVV Energie Gruppe in Tsd Euro 30. 9. 2006 30. 9. 2005 Erläuterungen Aktiva Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien At-equity bilanzierte Beteiligungen Übrige Finanzanlagen Forderungen und sonstige Vermögenswerte Aktive latente Steuern 308 760 317 485 1 1 870 793 1 843 290 2 3 5 654 — 15 433 90 897 4 134 450 52 142 5 7 336 4 094 6 18 948 31 508 19 2 361 374 2 339 416 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte 49 142 45 348 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 370 156 327 123 9 Sonstige Vermögenswerte 228 755 59 658 6 Steuerforderungen Flüssige Mittel 8 24 073 18 454 7 119 368 127 975 10 791 494 578 558 3 152 868 2 917 974 142 764 129 802 Passiva Eigenkapital Grundkapital 11 Kapitalrücklage 255 523 178 293 Gewinnrücklagen 236 537 245 693 Jahresergebnis der MVV Energie Gruppe Kapital der MVV Energie Gruppe Anteile anderer Gesellschafter 97 240 78 204 732 064 631 992 104 912 105 044 836 976 737 036 Langfristige Schulden Rückstellungen 118 729 117 427 12, 13, 14 Finanzschulden 1 014 113 1 033 677 15 29 125 27 052 16 203 572 219 269 19 1 365 539 1 397 425 Andere Verbindlichkeiten Latente Steuerverbindlichkeiten Kurzfristige Schulden 1 davon Steuerrückstellungen Rückstellungen 1 209 023 177 253 49 032 Tsd Euro Finanzschulden 417 400 373 578 15 (Vorjahr 17109 Tsd Euro) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 139 139 151 464 17 Andere Verbindlichkeiten 169 749 71 416 16 15 042 9 802 18 Steuerverbindlichkeiten 950 353 783 513 3 152 868 2 917 974 12, 14 71 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Gewinn- und Verlustrechnung vom 1.10. 2005 bis zum 30. 9. 2006 Gewinn- und Verlustrechnung 2005 / 2006 2004 / 2005 Erläuterungen der MVV Energie Gruppe in Tsd Euro Umsatzerlöse 1 2 276 121 1 957 592 22 Aktivierte Eigenleistungen 26 539 64 540 23 Sonstige betriebliche Erträge 84 064 65 604 24 Materialaufwand 1 372 598 1 234 611 25 Personalaufwand 280 132 294 515 26 Sonstige betriebliche Aufwendungen 2 372 085 274 217 27 Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen – 6 812 7 115 28 Sonstiges Beteiligungsergebnis 14 870 – 4 932 29 EBITDA 369 967 286 576 Abschreibungen 147 406 130 858 EBITA 222 561 155 718 Firmenwert-Abschreibungen EBIT Finanzerträge Finanzaufwendungen EBT – 1 793 157 511 31 3 997 4 577 32 76 984 82 604 33 127972 79 484 Ertragsteuern 64 372 38 885 Jahresüberschuss 63 600 40 599 34 Anteile anderer Gesellschafter 13 590 12 697 Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG 50 010 27 902 35 0,91 0,55 35 Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in Euro 72 21 602 200 959 30 1 Davon Energiesteuer 105 883 Tsd Euro (Vorjahr 92 441 Tsd Euro) 2 Davon Energiesteuer 106 473 Tsd Euro (Vorjahr 93 698 Tsd Euro) ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Informationen Konzernjahresabschluss Eigenkapitalveränderungsrechnung Gewinnrücklagen Eigenkapitalveränderungsrechnung Grundkapital der MVV Energie AG Kapitalrücklage der MVV Energie AG Gesetzliche und andere Gewinnrücklagen / Konsolidierung Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung Marktbewertung von Finanzinstrumenten Jahresergebnis der MVV Energie Gruppe Kapital der MVV Energie Gruppe Anteile anderer Gesellschafter Gesamt 129 797 178 270 201 831 – 3 390 – 870 104 034 609 672 239 788 849 460 in Tsd Euro Stand zum 1. 10. 2004 gemäß Vorjahresabschluss Rückwirkende Anwendung IAS 32 (2003) Stand zum 1.10. 2004 — — — — — 15 312 15 312 – 128 458 – 113 146 129 797 178 270 201 831 – 3 390 – 870 119 346 624 984 111 330 736 314 direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis — — 5 396 11 757 981 — 18 134 3 912 22 046 Jahresüberschuss — — — — — 27 902 27 902 12 697 40 599 — — 5 396 11 757 981 27 902 46 036 16 609 62 645 Gewinnausschüttung — — — — — – 38 027 – 38 027 – 6 546 – 44 573 5 23 — — — — 28 — 28 Veränderung Gewinnrücklagen — — 31 017 — — – 31 017 — — — Veränderung Konsolidierungskreis — — – 1 029 — — — – 1 029 – 16 349 – 17 378 129 802 178 293 237 215 8 367 111 78 204 631 992 105 044 737 036 Kapitalerhöhung Stand zum 30. 9. 2005 direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis — — — 997 611 — 1 608 1 302 2 910 Jahresüberschuss — — — — — 50 010 50 010 13 590 63 600 — — — 997 611 50 010 51 618 14 892 66 510 Gewinnausschüttung — — — — — – 41 779 – 41 779 – 15 537 – 57 316 12 962 77 230 — — — — 90 192 — 90 192 Veränderung Gewinnrücklagen — — – 10 805 — — 10 805 — — — Veränderung Konsolidierungskreis — — 41 — — — 41 513 554 142 764 255 523 226 451 9 364 722 97 240 732 064 104 912 836 976 Kapitalerhöhung Stand zum 30. 9. 2006 73 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Segmentberichterstattung Gewinn- und Verlustrechnung nach Segmenten in Tsd Euro Strom 2005 / 2006 Innenumsatz 2004 / 2005 2005 / 2006 planmäßige Abschreibungen 2004 / 2005 2005 / 2006 außerplanmäßige Abschreibungen 2004 / 2005 2005 / 2006 2004 / 2005 1 069 084 975 113 33 314 16 701 16 861 22 617 15 242 1 593 Wärme 276 533 249 892 28 846 13 848 25 413 24 455 4 323 – 1 385 Gas 449 237 366 134 24 296 19 679 11 245 14 424 11 037 598 Wasser 106 816 106 014 6 920 407 10 487 10 467 1 638 173 Dienstleistungen 149 853 107 849 41 449 20 325 5 862 6 151 1 214 176 Umwelt 192 934 131 022 33 149 21 580 38 265 25 944 1 185 214 31 664 21 568 – 167 974 – 92 540 25 297 25 182 8 671 37 2 276 121 1 957 592 — — 133 430 129 240 43 310 1 406 Sonstiges/Konsolidierung MVV Energie Gruppe Bilanz nach Segmenten Investitionen Vermögen Schulden Weitere Erläuterungen zur 30. 9. 2006 30. 9. 2005 30. 9. 2006 30. 9. 2005 30. 9. 2006 30. 9. 2005 18 374 22 226 845 404 733 458 130 858 124 494 Wärme 19 071 24 123 505 438 474 161 66 278 56 342 Gas 22 379 17 027 318 066 331 080 41 488 50 125 Wasser 11 667 12 671 273 037 288 258 34 571 37 245 Dienstleistungen 18 254 8 596 158 808 144 959 37 454 23 390 Umwelt 80 667 63 719 467 900 445 331 96 422 68 367 Sonstiges/Konsolidierung 19 560 13 946 394 475 230 017 215 426 170 014 in Tsd Euro Strom nicht zugeordnet (Bilanz) MVV Energie Gruppe 74 Außenumsatz — — 189 740 272 710 1 693 395 1 650 961 189 972 162 308 3 152 868 2 919 974 2 315 892 2 180 938 Segmentberichterstattung unter Textziffer 37 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ EBIT Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss nicht zahlungswirksame Aufwendungen 2005 / 2006 2004 / 2005 2005 / 2006 2004 / 2005 19 946 38 940 7 659 8 500 51 171 40 213 1 981 2 178 30 723 34 770 3 219 3 192 20 943 14 634 765 924 11 690 15 569 1 074 940 68 564 26 998 1 382 1 142 – 2 078 – 13 613 11 288 13 088 200 959 157 511 27 368 29 964 75 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Kapitalflussrechnung Kapitalflussrechnung der MVV Energie Gruppe 2005 / 2006 2004 / 2005 in Tsd Euro Jahresüberschuss 63 600 40 599 178 583 134 353 Veränderung der langfristigen Rückstellungen 1 302 12 465 Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen 2 712 670 246 197 188 087 17 899 54 597 – 423 2 816 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Cashflow nach DVFA /SG Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen Ergebnis aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen Ergebnis aus dem Abgang von Finanzanlagen Veränderung der sonstigen Aktivposten Veränderung der sonstigen Passivposten 299 – 200 138 – 96 965 85 279 66 881 137 797 215 715 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien – 189 972 – 162 308 (Free Cashflow) (– 52 175) (53 407) Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 12 434 6 272 Einzahlungen aus Zuschüssen 12 519 13 388 — 28 376 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus dem Verkauf von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen Einzahlungen aus dem Verkauf von übrigen Finanzanlagen Auszahlungen für den Erwerb von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen Auszahlungen für übrige Finanzanlagen Cashflow aus der Investitionstätigkeit Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten Auszahlungen für die Tilgung von Krediten Veränderung Finanzschulden aus Cash-Pooling Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 6 288 46 129 – 9 322 – 2 294 – 19 312 – 49 863 – 187 365 – 120 300 235 663 670 625 – 228 014 – 457 019 — – 264 826 90 192 28 – 57 316 – 44 573 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 40 525 – 95 765 – 350 Dividendenzahlung 76 – 11 017 Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands – 9 043 Weitere Erläuterungen Veränderung der flüssigen Mittel aus Währungsumrechnung 436 3 158 zur Kapitalflussrechnung Finanzmittelbestand zum 1.10. 2005 (bzw. 2004) 127 975 125 167 unter Textziffer 38 Finanzmittelbestand zum 30. 9. 2006 (bzw. 2005) 119 368 127 975 Informationen 2005 / 2006 2004 / 2005 Finanzmittelbestand zum 1. 10. 2005 (bzw. 2004) 127 975 125 167 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 137 797 215 715 – 187 365 – 120 300 40 525 – 95 765 ▲ Geschäftssegmente ▲ Cashflow – aggregierte Darstellung Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss in Tsd Euro Cashflow aus der Investitionstätigkeit Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Veränderung der flüssigen Mittel aus Währungsumrechnung Finanzmittelbestand zum 30. 9. 2006 (bzw. 2005) 436 3 158 119 368 127 975 77 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Erläuterungen zum Konzernjahresabschluss 2005 / 2006 der MVV Energie Gruppe Allgemeine Grundlagen Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe wurde in Übereinstimmung mit § 315a HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Die am 30. September 2006 verpflichtend anzuwendenden Standards des International Accounting Standards Board (IASB) und die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) finden vollumfänglich Anwendung. Das IASB hat eine Reihe von Änderungen bei bestehenden IFRS sowie einige neue IFRS verabschiedet, die für Geschäftsjahre, die am 1. Januar 2005 oder danach beginnen, verpflichtend anzuwenden sind. Die folgenden IFRS wurden in der MVV Energie Gruppe im Geschäftsjahr 2005/06 unter Beachtung der jeweiligen Übergangsvorschriften erstmals angewendet: IAS 1 (2003): „Darstellung des Abschlusses“ Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses der MVV Energie AG aufgestellt und bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2005/06 (1. Oktober 2005 bis 30. September 2006). Die MVV Energie AG hat ihren rechtlichen Sitz in Mannheim, Deutschland. Die MVV Energie Gruppe betätigt sich als Energieverteiler und -dienstleister in den Bereichen Strom, Wärme, Gas, Wasser, Umwelt und Dienstleistungen. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit nicht anders dargestellt, in Tausend Euro (Tsd Euro) angegeben. IAS 2 (2003): „Vorräte“ IAS 8 (2003): „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler“ IAS 10 (2003): „Ereignisse nach dem Bilanzstichtag“ IAS 16 (2003): „Sachanlagen“ IAS 17 (2003): „Leasingverhältnisse“ Neben der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Segmentberichterstattung sowie die Kapitalflussrechnung gesondert dargestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert aufgeführt und erläutert. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden vom Vorstand aufgestellt und am 27. November 2006 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Anschließend wurde er dem Aufsichtsrat zur Prüfung vorgelegt. IAS 21 (2003): „Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse“ IAS 24 (2003): „Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen“ IAS 27 (2003): „Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS“ IAS 28 (2003): „Anteile an assoziierten Unternehmen“ IAS 31 (2003): „Anteile an Joint Ventures“ IAS 32 (2003): „Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung IAS 33 (2003): „Ergebnis je Aktie“ IAS 39 (2004): „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ IAS 40 (2003): „Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien“ IFRS 2: „Anteilsbasierte Vergütung“ IFRS 5: „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“ SIC-12 (2004): „Konsolidierung – Zweckgesellschaften“ Die erstmalige Anwendung der genannten IFRS hatte im Wesentlichen die folgenden Auswirkungen auf den Abschluss der MVV Energie Gruppe zum 30. September 2006: 78 Seit Beginn des Geschäftsjahres wurde im Rahmen der erstmaligen Anwendung von IAS 39 (2004) „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ und der damit verbundenen Konkretisierung der so genannten „Own Use Exemption“ die Abbildung von Energiehandelsgeschäften geändert. Demnach fallen auch schwebende Geschäfte zur Marktpreissicherung im Bereich des Energiehandels vermehrt in den Anwendungsbereich von IAS 39 (2004) und müssen als Finanzinstrumente erfasst werden, während die abgesicherten Grundgeschäfte (Vertriebskontrakte) in der Regel nicht unter IAS 39 (2004) fallen. Die Bilanzierung nach IAS 39 (2004) betrifft insbesondere physisch zu erfüllende Warentermingeschäfte des Energiehandels, die im Rahmen der Lastganganpassung wieder veräußert werden. Die erstmalige Anwendung von IAS 39 (2004) führte gegenüber der bisherigen Abbildung zu einer Erhöhung der kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte um 16 628 Tsd Euro und zu einer Informationen ▲ Aufgrund der erstmaligen Anwendung von IAS 1 (2003) „Darstellung des Abschlusses“ wird die Bilanz nach Fristigkeit gegliedert. Demzufolge werden Vermögenswerte und Schulden als kurz- oder langfristig ausgewiesen. Kurzfristige Vermögenswerte sind neben flüssigen Mitteln Vermögenswerte, die erwartungsgemäß innerhalb von zwölf Monaten oder innerhalb des normalen Verlaufs eines Geschäftszyklus verkauft, verbraucht oder realisiert werden. Schulden werden als kurzfristig ausgewiesen, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten oder innerhalb des normalen Verlaufs eines Geschäftszyklus getilgt werden. Dementsprechend werden Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in der Regel dem kurzfristigen Bereich zugeordnet. Sonstige Vermögenswerte werden entsprechend ihrer Fristigkeit als kurz- oder langfristig ausgewiesen. At-equity bilanzierte Beteiligungen werden ebenso wie die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien gesondert als langfristige Vermögenswerte dargestellt. Als übrige langfristige Finanzanlagen verbleiben im Wesentlichen die übrigen Beteiligungen, Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen und Beteiligungen, sonstige Ausleihungen und die langfristigen Wertpapiere. Latente Steuern werden in der Bilanz grundsätzlich als langfristig klassifiziert. Ertragsteuerforderungen werden gesondert unter den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden entsprechend ihrem langfristigen Charakter vollständig unter den langfristigen Schulden ausgewiesen. Die übrigen Verpflichtungen werden entsprechend ihrer Fälligkeit eingestuft. Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Erhöhung der kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten um 20 467 Tsd Euro. Durch die Marktbewertung dieser Kontrakte verminderte sich das Ergebnis vor Steuern um 3 839 Tsd Euro. Da die erstmalige Anwendung von IAS 39 (2004) zu einer Neueinteilung der Energiehandelsgeschäfte nach bilanziellen Anforderungen führte, ist eine Anpassung der Vorjahreszahlen nicht möglich. Zum 30. September 2006 ist für den Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe der überarbeitete IAS 32 (2003) erstmals verpflichtend anzuwenden. Nach dieser Vorschrift begründen Verträge, die zum Kauf eigener Eigenkapitalinstrumente verpflichten, eine finanzielle Verbindlichkeit in Höhe des Barwerts des Kaufpreises, unabhängig davon, ob diese Verpflichtung nur bei Ausübung eines Optionsrechts durch den Vertragspartner zu erfüllen ist und unabhängig von der Wahrscheinlichkeit einer Ausübung. Die MVV Energie Gruppe wendet diese Vorschrift im Einklang mit der Entwicklung in der nationalen und internationalen Bilanzierungspraxis auf von Minderheitsgesellschaftern gehaltene Andienungsrechte (Put-Optionen) an. Dementsprechend erfolgt der Ausweis dieser Minderheitenanteile entsprechend der vertraglichen Vereinbarung unter den kurz- oder langfristigen Schulden. Die Bewertung dieser finanziellen Verpflichtungen erfolgt nach den Regelungen von IAS 39 zum Zeitwert. Die Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem Buchwert der Minderheitenanteile wird als von künftigen Ereignissen abhängige Kaufpreisverpflichtung in analoger Anwendung der Regelungen zur Abbildung von Unternehmenszusammenschlüssen behandelt. Die ausgeschütteten Ergebnisse an die Minderheitsgesellschafter sowie die Veränderungen des Barwerts der möglichen Zahlungsverpflichtungen werden als Finanzaufwendungen ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden rückwirkend angepasst. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2004/05 lassen sich wie folgt darstellen: Bilanz Eigenkapital Langfristige Schulden Veränderung in Tsd Euro – 116 567 116 567 79 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Auswirkungen von neuen, noch nicht anzuwendenden Rechnungslegungsstandards Gewinn- und Verlustrechnung Finanzaufwendungen Veränderung in Tsd Euro 10 499 Ergebnisanteil anderer Gesellschafter – 4 415 Ergebnisanteil Aktionäre der MVV Energie AG – 6 084 Ergebnis je Aktie – 0,12 Veränderung in der Kapitalflussrechnung Veränderung in Tsd Euro Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit – 7 078 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Der IASB und das IFRIC haben die nachfolgend aufgeführten Standards und Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr 2005/06 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren und auch nicht freiwillig vorzeitig angewendet worden sind: IAS 1: Änderung 2005 „Darstellung des Abschlusses“ IAS 19: Änderung 2004 „Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, Gruppenpläne und Angaben“ IAS 21: Änderung 2005 „Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb“ 7 078 IAS 39: Änderung 2005 – Die Änderungen des IAS 39 betreffen das Wahlrecht, Finanzinstrumente in die Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Gegenüber dem Vorjahr wurde die Methode zur Bilanzierung von CO2-Emissionszertifikaten verändert. Ursächlich für diese Änderung ist der Umstand, dass sich bei der Bilanzierung der Verpflichtung zur Abgabe von CO2-Emissionszertifikaten nach § 6 Abs. 1 TEHG die Nettomethode als geeignet und branchenüblich erwiesen hat. Demnach werden unentgeltlich zugeteilte CO2Emissionszertifikate mit 0 Euro bewertet. Entgeltlich erworbene Emissionszertifikate werden mit den Anschaffungskosten bewertet. Für die Verpflichtung zur Abgabe von CO2-Emissionszertifikaten wird eine Rückstellung gebildet, die grundsätzlich anhand der Buchwerte der vorhandenen Zertifikate am Bilanzstichtag bewertet wird. Sind die verursachten Emissionen nicht vollständig durch vorhandene CO2-Emissionszertifikate abgedeckt, wird insoweit der Marktwert der noch benötigten CO2-Emissionszertifikate für die Rückstellungsbewertung herangezogen. Die Änderung der Bilanzierungsmethode erfolgte gemäß IAS 8 rückwirkend. Hierdurch wurden bei den Vorjahreszahlen die kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte um 12 626 Tsd Euro, die kurzfristigen sonstigen Rückstellungen um 7 491 Tsd Euro sowie die kurzfristigen anderen Verbindlichkeiten um 5 135 Tsd Euro vermindert. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden durch diese Änderung der Bilanzierungsmethode jeweils die sonstigen betrieblichen Erträge um 7491 Tsd Euro und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 7 491 Tsd Euro vermindert. Die erstmalige Anwendung der übrigen IFRS hatte keine nennenswerten Auswirkungen. 80 Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten“ einzuordnen. Ebenfalls betroffen sind Wahlrechte zur Bilanzierung von Cashflow Hedges zur Absicherung von Währungsrisiken bei mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktionen innerhalb eines Konzerns sowie die Bilanzierung von ausgegebenen Finanzgarantien, die zukünftig in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen. IFRS 6: „Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen“ IFRS 7: „Finanzinstrumente: Angaben“ IFRIC 4: „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält“ IFRIC 5: „Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung, Wiederherstellung und Umweltsanierung“ IFRIC 6: „Schulden, die aus der Beteiligung an bestimmten Märkten resultieren – Entsorgung von Elektro-Elektronikgeräten“ IFRIC 7: „Anpassung des Abschlusses gemäß IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern“ IFRIC 8: „Anwendungsbereich von IFRS 2“ IFRIC 9: „Erneute Beurteilung von eingebetteten Derivaten“ IFRIC 10: „Zwischenberichterstattung und Wertminderung“ IFRIC 11: „IFRS 2 Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen“ Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises Die Änderungen IAS 19 (2004), IAS 21 (2005) und IAS 39 (2005) sowie IFRS 6, IFRIC 4 und IFRIC 6 sind erstmals für das am oder nach dem 1. Januar 2006 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden. IFRIC 8 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Mai 2006 beginnen. IFRIC 9 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 1. Juni 2006 beginnen. IFRIC 10 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 11. November 2006 beginnen. Die Änderungen IAS 1 (2005) sowie IFRS 7 und IFRIC 7 sind erstmals für das am oder nach dem 1. Januar 2007 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden. IFRIC 11 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. März 2007 beginnen. IAS 19 (2004) kann sich möglicherweise auf die bilanzielle Behandlung der von kommunalen Zusatzversorgungskassen erhobenen Sanierungsgelder auswirken. Eine abschließende Beurteilung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Die erstmalige Anwendung der übrigen Vorschriften wird – abgesehen von der geforderten Ausweitung der Erläuterungen zum Konzernjahresabschluss – voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe haben. In den Konzernabschluss 2005/06 der MVV Energie Gruppe sind neben der MVV Energie AG 42 in- und ausländische Tochterunternehmen (Vorjahr 43), bei denen die MVV Energie AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt, voll konsolidiert. Das hierfür maßgebliche ControlKonzept setzt bei Vollkonsolidierung einen beherrschenden Einfluss der Muttergesellschaft voraus, der in allen Fällen der Vollkonsolidierung gegeben ist. Zum 1. Januar 2006 wurden 100 % der Anteile an der IVB Immobilien Versorgung GmbH Berlin, jetzt MVV Energiedienstleistungen GmbH Berlin, erworben. Die erstmals einbezogenen Vermögenswerte und Schulden sind, mit Ausnahme des Firmenwerts in Höhe von 12 346 Tsd Euro, sowohl vor als auch nach der Durchführung der Kaufpreisallokation von untergeordneter Bedeutung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden neben dieser Gesellschaft die Gesellschaften Biomasseheizkraftwerke Altenstadt GmbH, Altenstadt, ENSERVA GmbH, Solingen, und MVV Energie Industrial Solutions Bayern GmbH, Ingolstadt, erstmals auf den 1. Oktober 2005 voll konsolidiert. Die Gesellschaften MAnet GmbH, Mannheim, Cogebar – Cogeração de Barcelos, Lda., Barcelos, Portugal, Cogesac – Cogeração do Ave, Lda., Oliveira S. Mateus, Portugal, und MVV Energie Portugal – Serviços de Racionalização Energética, Lda., Lisboa, Portugal, wurden aufgrund ihrer Veräußerung endkonsolidiert. Die Endkonsolidierungen waren im Berichtsjahr nicht zahlungswirksam. Die nicht mehr einzubeziehenden Vermögenswerte und Schulden sind von untergeordneter Bedeutung. Im Rahmen der Quotenkonsolidierung werden acht Gemeinschaftsunternehmen (Vorjahr sechs) entsprechend ihrer Beteiligungsquote in den Konzernabschluss übernommen. Die Stadtwerke Solingen Netz GmbH, Solingen, und die reginova GmbH, Ingolstadt, wurden erstmals quotenkonsolidiert. Ein Unternehmen (Vorjahr elf) wird nach der Equity-Methode bilanziert, weil ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäftspolitik des assoziierten Unternehmens vorliegt, nicht aber die Voraussetzungen eines Tochter- oder Gemeinschaftsunternehmens gegeben sind. Die ehemals vollkonsolidierte ENERGY InnovationsPortfolio KGaA, Mannheim, wird ab dem 1. Januar 2006 at-equity in den Konzernabschluss einbezogen, da sie nicht mehr von der MVV Energie AG 81 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Konsolidierungskreis MVV Energie Gruppe Kapitalanteil nach zum 30. 9. 2006 §16 Abs. 2 und 4 AktG % beherrscht wird. Der Grund für die Endkonsolidierung von elf assoziierten Unternehmen, die nicht mehr im Wege der Equity-Bilanzierung einbezogen, sondern gemäß IAS 39 bewertet werden, liegt in der Nichterfüllung der erweiterten Berichtspflichten nach IFRS. voll konsolidierte Unternehmen National AbeG Abwasserbetriebsgesellschaft mbH, Offenbach BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühlhausen Biomasseheizkraftwerke Altenstadt GmbH, Altenstadt Die Änderungen des Konsolidierungskreises haben keinen wesentlichen Einfluss auf die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der MVV Energie Gruppe. Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen, die für den Konzernabschluss einzeln betrachtet und in ihrer Gesamtheit, gemessen an Umsatzerlösen, Bilanzsumme und Ergebnisbeitrag, nicht wesentlich sind, werden nicht einbezogen, sondern in der Konzernbilanz gemäß IAS 39 bilanziert. Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach ENSERVA GmbH, Solingen Die in den Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe zum 30. September 2006 einbezogenen Unternehmen werden in der nachfolgenden Übersicht dargestellt. Eine ausführliche Anteilsliste, welche auch die als übrige Finanzanlagen geführten, nicht konsolidierten Tochterunternehmen und sonstigen Beteiligungen enthält, wurde beim Handelsregister Mannheim (HRB 1780) hinterlegt. 100,00 4 67,00 3, 4 48,78 2 74,90 3, 4 eternegy GmbH, Mannheim 100,00 Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach 74,90 4 GeTeBe Gesellschaft für Technologieberatung mbH, Berlin 100,00 4 Köthen Energie GmbH, Köthen 100,00 KSG Kommunikations-Service-Gesellschaft mbH, Offenbach MVV BioPower GmbH, Königs Wusterhausen In den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften mit abweichendem Abschlussstichtag stellen zum Bilanzstichtag des Konzernabschlusses einen Zwischenabschluss auf. Die Jahres- bzw. Zwischenabschlüsse der in den Konzernabschluss der MVV Energie Gruppe einbezogenen Unternehmen unterliegen einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen. 51,00 4 MVV BMKW Mannheim GmbH, Mannheim MVV Consulting GmbH, Mannheim 100,00 4 100,00 4 89,80 4 100,00 4 MVV Energie Industrial Solutions West GmbH, Solingen MVV Energiedienstleistungen GmbH, Berlin 100,00 4 100,00 3, 4 MVV Energiedienstleistungen GmbH, Mannheim 100,00 MVV Energiedienstleistungen Industrial Solutions Bayern GmbH, Ingolstadt 3, 4 100,00 MVV Energiehandel GmbH, Mannheim MVV Industriekraftwerk Ludwigshafen GmbH, Mannheim MVV O&M GmbH, Mannheim 100,00 100,00 4 100,00 4 MVV RHE AG, Mannheim 100,00 MVV TREA Leuna GmbH, Leuna 100,00 4 MVV Umwelt GmbH, Mannheim Stadtwerke Kiel AG, Kiel 51,00 SW Kiel Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim 100,00 SWKiel Erzeugung GmbH, Kiel 100,00 SWKiel Netz GmbH, Kiel 3, 4 100,00 4 SWKiel Service GmbH, Kiel 24sieben GmbH, Kiel 5 0,00 100,00 4 24solution GmbH, Kiel 100,00 4 ZEDER Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pullach 82 100,00 4 3 100,00 zum 30. 9. 2006 Kapitalanteil nach 1 Stimmrechtsbeschränkung auf 40% §16 Abs. 2 und 4 AktG 2 Mehrheit der Stimmrechte % 3 Zugänge im laufenden Geschäftsjahr 4 Mittelbare Beteiligung voll konsolidierte Unternehmen International CTZ s.r.o., Uherské Hradisˇ teˇ, Tschechien 50,96 4 EC Skarzysko-Kamienna Sp. z o.o., Skarzysko-Kamienna, Polen Jablonecká teplárenská a realitni a.s., Jablonec, Tschechien MVV EPS Polska S.A., Warszawa, Polen 2, 4 Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity) 6 Die Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH 46,06 4 100,00 100,00 4 Konzernjahresabschluss bzw. Stadtwerke Solingen GmbH hält jeweils 100% der Anteile 7 100,00 Gemeinschaftliche Führung gemäß vertraglicher Vereinbarung 8 Es liegt kein Control im Sinne des IAS 27 vor 100,00 4 MVV Polska Sp. z o.o., Warszawa, Polen 100,00 Opatherm a.s., Opava, Tschechien 100,00 4 Termo Dˇecín ˇ a.s., Dˇecín, ˇ Tschechien 5 65,78 4 Mestské inzenyrské site Studénka a.s., Studénka, Tschechien MVV Energie CZ s.r.o., Praha, Tschechien MVV enservis s.r.o., Cˇeská Lipá, Tschechien Informationen ▲ Konsolidierungskreis MVV Energie Gruppe Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre 96,91 4 Zásobování teplem Vsetín a.s., Vsetín, Tschechien 97,95 4 Quotenkonsolidierte Unternehmen National Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH, Ingolstadt Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH, Ingolstadt Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH, Ingolstadt 48,40 7 100,00 4, 6 100,00 4, 6 Stadtwerke Solingen GmbH, Solingen 49,90 Stadtwerke Solingen Netz GmbH, Solingen reginova GmbH, Ingolstadt 100,00 3, 4, 6 100,00 3, 4, 6 International KPEC Komunalne Przedsiebiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Bydgoszcz, Polen 1, 4 54,96 SEC Szczecin Sp. z o.o., Szczecin, Polen 32,06 4, 7 At-equity bilanzierte Unternehmen National ENERGY InnovationsPortfolio AG & Co. KGaA, Mannheim 8 99,64 83 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Die Anteile der Gemeinschaftsunternehmen an der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung der MVV Energie Gruppe zeigen sich wie folgt: Bilanz in Mio Euro 30. 9. 2006 30. 9. 2005 Langfristige Vermögenswerte 290,9 316,7 Kurzfristige Vermögenswerte 40,4 38,6 331,3 355,3 Passiva 8,6 16,8 Langfristige Schulden 287,5 307,4 Kurzfristige Schulden 35,2 31,1 331,3 355,3 Umsatzerlöse 2004 / 2005 237,7 202,7 Aktivierte Eigenleistungen 0,2 3,4 Sonstige betriebliche Erträge 6,7 5,8 Materialaufwand 157,2 123,3 Personalaufwand 21,8 21,1 Sonstige betriebliche Aufwendungen 31,5 31,3 Beteiligungsergebnis EBITDA 0,0 0,1 34,1 36,3 Abschreibungen 11,1 10,5 EBITA 23,0 25,8 Firmenwert-Abschreibungen 19,3 0,0 3,7 25,8 EBIT Finanzerträge 0,4 0,7 Finanzaufwendungen 2,0 2,1 EBT 2,1 24,4 Ertragsteuern 8,1 8,8 – 6,0 15,6 Jahresfehlbetrag / Jahresüberschuss 84 2005 / 2006 in Mio Euro Aktiva Eigenkapital Gewinn- und Verlustrechnung Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Konsolidierungsmethoden Währungsumrechnung Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse wurden auf der Grundlage einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum 30. September 2006 aufgestellt. In den Einzelabschlüssen der einbezogenen Gesellschaften werden Transaktionen in fremder Währung zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls geltenden Kassakurs erfasst. An jedem Bilanzstichtag erfolgt für monetäre Vermögenswerte und Schulden, deren Wert in einer Fremdwährung angegeben wird, die Währungsumrechnung zum Stichtagskurs. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig war. Daraus resultierende Kursgewinne und -verluste werden unmittelbar ergebniswirksam unter den Positionen sonstige betriebliche Erträge bzw. sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst. Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h. dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt grundsätzlich nach der Erwerbsmethode. Danach werden die Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses auf die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen identifizierbaren Schulden und Eventualschulden entsprechend ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt verteilt. Verbleibt ein aktivischer Unterschiedsbetrag, wird dieser als Geschäfts- oder Firmenwert unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Bei der Endkonsolidierung wird der verbleibende Geschäftsoder Firmenwert bei der Berücksichtigung des Veräußerungserfolgs berücksichtigt. Sofern passivische Unterschiedsbeträge entstehen sollten, werden diese unmittelbar erfolgswirksam erfasst. Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Umsätze, Erträge und Aufwendungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegenseitig aufgerechnet. Zwischenergebnisse werden, soweit wesentlich, eliminiert. Steuerabgrenzungen werden vorgenommen. Die Quotenkonsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen erfolgt nach den gleichen Grundsätzen. Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro (funktionale Währung des Konzerns) umgerechnet. Die funktionale Währung ist bei allen betroffenen Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da sie ihre Geschäfte als finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch selbstständige Teileinheit des Konzerns (Foreign Entity) in ihrer Landeswährung betreiben. Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer Gesellschaften wird die modifizierte Stichtagskursmethode verwendet. Hierbei erfolgt die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden von der jeweiligen Landeswährung in Euro zu Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag (Stichtagskurse). Die Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Währungsdifferenzen aus der Umrechnung des Eigenkapitals der betroffenen Auslandsgesellschaften sowie aus abweichenden Umrechnungskursen zwischen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden erfolgsneutral im Eigenkapital unter den Gewinnrücklagen als Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung ausgewiesen. Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden, sofern die Voraussetzungen hierfür vorliegen, nach der Equity-Methode bilanziert. 85 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Für die Währungsumrechnung wurden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt: 1 Euro Stichtagskurs 30. 9. 2006 Polnische Zloty (PLN) Tschechische Kronen (CZK) Durchschnittskurs 30. 9. 2005 2005 / 2006 2004 / 2005 3,971 3,918 3,913 4,103 28,326 29,553 28,655 30,242 (Quelle: Europäische Zentralbank) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Grundsätzlich erfolgt die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, sofern nicht IAS 39 für bestimmte finanzielle Vermögenswerte und Finanzinstrumente eine Bewertung zu beizulegenden Zeitwerten fordert und diese verlässlich ermittelbar sind. Im Falle langfristiger Schulden erfolgt der Ausweis mit dem Barwert. ___Abschreibungen auf Vorräte werden einheitlich im Materialaufwand ausgewiesen. Seit dem 1. Januar 2005 unterliegt die MVV Energie Gruppe dem europäischen Emissionshandelssystem. Im Rahmen dieses Systems erhalten die betroffenen Unternehmen CO2-Emissionsrechte, die innerhalb von vier Monaten nach Ablauf eines Kalenderjahres unter Angabe des tatsächlichen CO2-Ausstoßes des Jahres an die zuständige Behörde zurückgegeben werden müssen. Übersteigen die tatsächlichen CO2-Emissionen die zugeteilten Rechte pro Jahr, müssen die fehlenden Rechte zugekauft werden. Im Konzernabschluss werden am Markt erworbene CO2-Emissionszertifikate als kurzfristige immaterielle Vermögenswerte unter den sonstigen Vermögenswerten mit ihren Anschaffungskosten, unentgeltlich zugeteilte Rechte mit 0 Euro bilanziert. Die Erläuterung der Bewertungsmethoden im Einzelnen erfolgt bei den entsprechenden Positionen. Zur verbesserten Darstellung der Vermögenslage der MVV Energie Gruppe wurden in der Bilanz (auch für das Geschäftsjahr 2004/05) die Zuschüsse im Bereich der immateriellen Vermögenswerte und der Sachanlagen offen von den Investitionen abgesetzt. Darüber hinaus wurden zur verbesserten Darstellung der Ertragslage in der Gewinn- und Verlustrechnung (auch für das Geschäftsjahr 2004/05) folgende Änderungen vorgenommen: 86 ___Das Zinsergebnis wird in die Bestandteile Finanzerträge und Finanzaufwendungen aufgegliedert und separat ausgewiesen. Bewertungsunsicherheiten Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind Ermessensentscheidungen zu treffen. Darüber hinaus erfordert die Aufstellung eines Konzernabschlusses nach IFRS, dass Annahmen und Schätzungen gemacht werden, die sich auf die Wertansätze der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die Angabe der Eventualschulden auswirken können. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden: Aus Ermessensausübungen bei Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergaben sich keine erheblichen Auswirkungen auf die Wertansätze der im Abschluss ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden. Annahmen sind des Weiteren zu treffen bei der Berechnung tatsächlicher und latenter Steuern. Insbesondere spielt bei der Beurteilung, ob aktive latente Steuern genutzt werden können, die Möglichkeit der Erzielung entsprechender steuerpflichtiger Einkommen eine wesentliche Rolle. Unsicherheiten bei der Schätzung: Bei der Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stellen insbesondere der Abzinsungsfaktor, biometrische Wahrscheinlichkeiten sowie Trendannahmen wesentliche Schätzgrößen dar. Abweichende Entwicklungen dieser Schätzgrößen können zu Unterschieden zwischen dem bilanzierten Wert und den tatsächlich im Zeitablauf entstehenden Verpflichtungen führen. Da versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nur dann erfasst werden, wenn sie 10 % des höheren Betrags aus dem Verpflichtungsumfang und dem Zeitwert des Planvermögens übersteigen, haben Änderungen des Abzinsungsfaktors in der MVV Energie Gruppe in der Regel keine wesentlichen Auswirkungen auf den Buchwert der Rückstellungen im nächsten Geschäftsjahr. Im Folgenden werden die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten erläutert, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte für Vermögenswerte und Schulden sowie der Nutzungsdauern der Vermögenswerte basiert auf Beurteilungen des Managements. Dies gilt ebenso für die Ermittlung von Wertminderungen von Vermögenswerten. Die MVV Energie Gruppe überprüft mindestens einmal jährlich oder, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert gemindert sein könnte, ob der Geschäfts- oder Firmenwert wertgemindert ist. Dies erfordert eine Schätzung des Nutzungswerts einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Zur Schätzung des Nutzungswerts muss die MVV Energie Gruppe die voraussichtlich künftigen Zahlungsmittelüberschüsse aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen und darüber hinaus einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert der Cashflows zu ermitteln. Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Einschätzungen zum Bilanzstichtag. Abweichende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können zu Unterschieden zwischen den Schätzwerten und den tatsächlichen Werten führen. In solchen Fällen werden die Annahmen und falls erforderlich der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts entsprechend angepasst. Weitere Einzelheiten hierzu sind unter Abschnitt „Erläuterungen zur Bilanz – Immaterielle Vermögenswerte“ zu finden. Grundsätzlich werden bei diesen Bewertungsunsicherheiten die bestmöglichen Erkenntnisse bezogen auf die Verhältnisse am Bilanzstichtag herangezogen. Die tatsächlichen Beträge können sich von den Schätzungen unterscheiden. Die im Abschluss erfassten und mit diesen Unsicherheiten behafteten Buchwerte sind der Bilanz beziehungsweise den zugehörigen Erläuterungen im Anhang zu entnehmen. Zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses ist nicht von wesentlichen Änderungen der der Bilanzierung und Bewertung zugrunde gelegten Annahmen auszugehen. Insofern sind aus gegenwärtiger Sicht keine nennenswerten Anpassungen der Annahmen und Schätzungen oder der Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden im Geschäftsjahr 2006/07 zu erwarten. 87 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Erläuterungen zur Bilanz 1 Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte sind ausschließlich entgeltlich erworben worden und mit den Anschaffungskosten angesetzt. Entsprechend ihrem Nutzungsverlauf werden sie mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten um planmäßige Abschreibungen nach der linearen Methode vermindert. Immaterielle Vermögenswerte, deren Nutzungsdauer als unbegrenzt eingeschätzt wurde, bestehen nicht. Die Voraussetzungen für die Aktivierung von Entwicklungskosten waren nicht erfüllt. Diese werden somit ebenso wie die angefallenen Forschungskosten in der Periode ihrer Entstehung als Aufwand erfasst. Der Betrag belief sich im Geschäftsjahr 2005/06 auf 2 724 Tsd Euro (Vorjahr 3 577 Tsd Euro). Die Forschungs- und Entwicklungskosten konzentrieren sich auf Aktivitäten zur ständigen Verbesserung der Arbeitsprozesse, der Produktentwicklung sowie der technischen Weiterentwicklung. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte sowie ähnliche Rechte und Werte setzen sich aus Software und vertraglich vereinbarten Zuschüssen an Kunden und Lieferanten zusammen. Die Nutzungsdauer orientiert sich an wirtschaftlichen Aspekten oder vertraglichen Gegebenheiten und liegt zwischen 3 und 20 Jahren. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Hierfür werden den Geschäfts- oder Firmenwerten zahlungsmittelgenerierende Einheiten auf der Ebene der rechtlichen Einheiten beziehungsweise auf der Basis von Teilkonzernen, die aus geographisch zusammengehörigen rechtlichen Einheiten bestehen, gebildet. 88 Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten. Der beizulegende Zeitwert spiegelt die bestmögliche Schätzung des Betrags wider, für den ein unabhängiger Dritter die zahlungsmittelgenerierende Einheit am Bilanzstichtag erwerben würde. Die Nutzungswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden anhand von Cashflow-Planungen, die von den Management- und Aufsichtsorganen genehmigt wurden, ermittelt. Grundlage der Cashflow-Planungen sind die Erfahrungen und Ergebnisse vergangener Geschäftsjahre sowie Erwartungen über zukünftige Marktentwicklungen. Eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgt, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet. Die Cashflow-Planungen basieren auf der erwarteten Entwicklung der aus volks- und finanzwirtschaftlichen Studien abgeleiteten gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten. Die Prämissen zur Entwicklung der Weltmarktpreise für Rohöl, Erdgas und Kohle, die Strom- und Gaspreise auf den Großhandels- und Endverbrauchermärkten sowie die Entwicklung der Marktanteile und die jeweiligen regulatorischen Rahmenbedingungen stellen die Schlüsselannahmen der Planung dar. Die Cashflow-Planungen umfassen einen Detailplanungszeitraum von fünf Jahren. Für die darüber hinausgehenden Geschäftsjahre erfolgt eine Fortschreibung der Ergebnisse, ausgehend vom letzten Jahr des Detailplanungszeitraums. Hierbei wurden Wachstumsraten von 0,5 bis 1,0 % verwendet. Die Wachstumsraten entsprechen den langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten auf den Märkten, auf denen die Unternehmen tätig sind. Sie stimmen mit den externen Informationsquellen zu entnehmenden Markterwartungen überein. Informationen ▲ Zur Bestimmung des Nutzungswerts werden die erwarteten Cashflows mit Diskontierungszinssätzen von 4,5 bis 4,9% nach Steuern abgezinst. Die Ermittlung dieser Diskontierungszinssätze erfolgt auf der Basis von beobachtbaren Marktdaten. Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Im Rahmen der im Geschäftsjahr vorgenommenen Wertberichtigungen auf Firmenwerte in Höhe von 21 901 Tsd Euro (Vorjahr 1 387 Tsd Euro) wurde als erzielbarer Betrag der jeweilige Nutzungswert herangezogen. Die Buchwerte der Firmenwerte entwickelten sich wie folgt: in Tsd Euro 30. 9. 2006 30. 9. 2005 Teilkonzern Energieversorgung Offenbach 65 066 65 066 Teilkonzern Stadtwerke Solingen 59 472 68 238 Teilkonzern Stadtwerke Ingolstadt 53 759 64 332 MVV Energiedienstleistungen GmbH Berlin 12 346 — Teilkonzern MVV Tschechien 4 368 4 368 Biomasseheizkraftwerke Altenstadt GmbH, Altenstadt 3 343 — (vormals IVB Immobilien Versorgung GmbH Berlin) Teilkonzern MVV Polen 1 781 4 343 Sonstige 6 996 8 164 207 131 214 511 89 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Immaterielle Vermögenswerte in Tsd Euro Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte Firmenwerte und ähnliche Rechte und Werte Geleistete Gesamt Anzahlungen Bruttowerte zum 1. 10. 2004 202 198 249 902 1 933 Veränderung Konsolidierungskreis – 2 785 3 038 – 30 223 226 – 520 4 – 290 Investitionen 3 520 — 3 840 7 360 Abgänge 5 409 — — 5 409 8 232 Währungsanpassungen Übergang IAS 22 auf IFRS 3 454 033 — 8 232 — 1 392 — – 926 466 199 142 260 652 4 821 464 615 Abschreibungen zum 1. 10. 2004 93 574 44 599 2 138 175 Veränderung Konsolidierungskreis – 2 518 704 — – 1 814 195 – 205 1 –9 14 602 – 1 793 — 12 809 Umbuchungen Bruttowerte zum 30. 9. 2005 Währungsanpassungen Abschreibungen Abgänge Übergang IAS 22 auf IFRS 3 Umbuchungen 5 016 — — 5 016 — 2 836 — 2 836 149 — — 149 100 986 46 141 3 147 130 Nettowerte zum 30. 9. 2005 98 156 214 511 4 818 317 485 Bruttowerte zum 1.10. 2005 199 142 260 652 4 821 464 615 – 598 12 735 — 12 137 43 – 24 1 20 10 265 — 1 173 11 438 Abgänge 3 622 — 56 3 678 Umbuchungen 5 575 — – 4 240 1 335 Bruttowerte zum 30. 9. 2006 210 805 273 363 1 699 485 867 Abschreibungen zum 1. 10. 2005 100 986 46 141 3 147 130 Veränderung Konsolidierungskreis – 1 331 – 1 295 — – 2 626 38 – 216 — – 178 14 561 21 602 — 36 163 Abschreibungen zum 30. 9. 2005 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsanpassungen Investitionen Währungsanpassungen Abschreibungen Abgänge Abschreibungen zum 30. 9. 2006 Nettowerte zum 30. 9. 2006 90 Konzernjahresabschluss 3 382 — — 3 382 110 872 66 232 3 177 107 99 933 207 131 1 696 308 760 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 2 Sachanlagen Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen. Bei selbst erstellten Sachanlagen werden die Herstellungskosten anhand der direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie angemessener Gemeinkosten ermittelt. Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert. Im Geschäftsjahr gab es keine wesentlichen gemieteten oder geleasten Sachanlagen, bei denen das wirtschaftliche Eigentum auf Grund der Vertragsgestaltung bei der MVV Energie Gruppe liegt. Der im Vorjahr als Finance Lease aktivierte Müllkessel 4 wurde im Berichtsjahr von der MVV Energie Gruppe nach Ablauf der Leasingfinanzierung zurückgekauft. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vermögenswerten werden um erhaltene öffentliche Zuschüsse (Investitionszuschüsse) sowie um die Kundenzahlungen für Bau- und Hausanschlusskosten bei Neuanschlüssen oder Anschlusserweiterungen gekürzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und die damit verbundenen Bedingungen erfüllt sind. Es liegen ausschließlich vermögenswertbezogene Zuwendungen vor. Sachanlagen bis zu einem Gegenwert von 121 Mio Euro wurden als Sicherheiten für Finanzschulden begeben. Im Wesentlichen handelt es sich um Grundstücke und Gebäude. Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden entsprechend dem wirtschaftlichen Nutzungsverlauf linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer beträgt bei Gebäuden 50 Jahre. Bei den technischen Anlagen und Maschinen liegt die Abschreibungsdauer zwischen 8 und 50 Jahren, wobei die Leitungsnetze überwiegend mit einer Nutzungsdauer von 30 bis 40 Jahren angesetzt sind. Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden in 4 bis 10 Jahren abgeschrieben. Sachanlagen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet. In den Abschreibungen des Berichtsjahres sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 15 225 Tsd Euro (Vorjahr 3 199 Tsd Euro) enthalten. Diese betrafen mit 6 676 Tsd Euro Grundstücke und Gebäude, mit 8 532 Tsd Euro technische Anlagen und Maschinen sowie mit 17 Tsd Euro Betriebs- und Geschäftsausstattung. Ursache hierfür waren gesunkene Ertragserwartungen aus der zukünftigen Nutzung. 91 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Sachanlagen Grundstücke, grundstücks- Technische Andere Anlagen, Geleistete in Tsd Euro gleiche Rechte und Bauten Anlagen und Betriebs- und Anzahlungen einschließlich der Bauten auf Maschinen Geschäftsaus- und Anlagen stattung im Bau fremden Grundstücken Bruttowerte zum 1. 10. 2004 657 708 2 952 061 238 069 81 232 3 929 070 Veränderung Konsolidierungskreis – 66 444 – 108 188 – 530 – 2 173 – 177 335 Währungsanpassungen Investitionen davon Zuschüsse Abgänge davon Zuschüsse 12 790 12 413 322 351 25 876 8 845 61 217 7 261 77 625 154 948 744 12 591 32 21 13 388 4 026 19 763 21 211 511 45 511 136 330 68 — 534 2 551 36 774 1 167 – 33 125 7 367 610 680 2 921 923 225 046 123 378 3 881 027 Abschreibungen zum 1. 10. 2004 241 060 1 628 859 156 955 280 2 027 154 Veränderung Konsolidierungskreis – 34 364 – 52 619 – 320 — – 87 303 5 205 6 205 242 14 11 666 12 995 86 931 13 131 — 113 057 Umbuchungen Bruttowerte zum 30. 9. 2005 Währungsanpassungen planmäßige Abschreibungen außerplanmäßige Abschreibungen 1 539 1 634 26 — 3 199 Abgänge 1 292 16 679 19 929 — 37 900 Umbuchungen – 35 8 304 – 345 – 60 7 864 Abschreibungen zum 30. 9. 2005 225 108 1 662 635 149 760 234 2 037 737 Nettowerte zum 30. 9. 2005 385 572 1 259 288 75 286 123 144 1 843 290 Bruttowerte zum 1.10. 2005 3 881 027 610 680 2 921 923 225 046 123 378 Veränderung Konsolidierungskreis 4 985 – 6 549 – 1 178 5 891 3 149 Währungsanpassungen 1 680 1 923 –5 33 3 631 Investitionen 4 055 52 248 5 589 112 854 174 746 282 11 467 1 769 12 519 6 226 15 203 19 003 1 042 41 474 davon Zuschüsse Abgänge Umbuchungen 3 653 94 203 1 680 – 110 462 – 10 926 Bruttowerte zum 30. 9. 2006 618 545 3 037 078 212 128 129 883 3 997 634 Abschreibungen zum 1.10. 2005 225 108 1 662 635 149 760 234 2 037 737 1 420 – 2 822 – 966 — – 2 368 438 905 –7 9 1 345 16 517 89 152 11 849 — 117 518 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsanpassungen planmäßige Abschreibungen außerplanmäßige Abschreibungen 6 676 8 532 17 — 15 225 Abgänge 3 859 13 865 17 263 7 34 994 Umbuchungen 92 Gesamt 21 – 7 616 – 27 — – 7 622 Abschreibungen zum 30. 9. 2006 246 321 1 736 921 143 363 236 2 126 841 Nettowerte zum 30. 9. 2006 372 224 1 300 157 68 765 129 647 1 870 793 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 3 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 4 At-equity bilanzierte Beteiligungen Unter der Position „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken” werden Immobilien ausgewiesen, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder langfristigen Wertsteigerungen gehalten und nicht in der Produktion oder für Verwaltungszwecke eingesetzt werden. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungsoder Herstellungskosten. Transaktionskosten werden in die erstmalige Bewertung einbezogen. Die Immobilien werden über einen Zeitraum von 33 Jahren nach der linearen Methode abgeschrieben. Die Anteile an der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen werden zunächst mit den Anschaffungskosten, in den Folgeperioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgt, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet. Aufgrund der zeitnahen Anschaffung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien entspricht der beizulegende Zeitwert im Wesentlichen den fortgeführten Anschaffungskosten. Anhaltspunkte für eine wesentliche Veränderung des Zeitwerts der Immobilien seit der Errichtung im Mai 2006 ergaben sich nicht. Aus diesem Grund wurde eine Bewertung durch einen unabhängigen Gutachter zum Bilanzstichtag nicht eingeholt. Die Mieterträge im Geschäftsjahr betrugen 170 Tsd Euro. Die direkten betrieblichen Aufwendungen (ohne planmäßige Abschreibungen) beliefen sich auf 69 Tsd Euro. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Bruttowerte zum 1. 10. 2005 Investitionen in Tsd Euro Bruttowerte zum 1. 10. 2005 91 804 Veränderung Konsolidierungskreis 44 510 Investitionen / Zugänge Umbuchungen Bruttowerte zum 30. 9. 2006 Abschreibungen zum 1. 10. 2005 Veränderung Konsolidierungskreis 921 – 91 804 45 431 907 22 265 Abschreibungen 7 733 Umbuchungen – 907 Abschreibungen zum 30. 9. 2006 29 998 Nettowerte zum 30. 9. 2006 15 433 3 788 1 969 Bruttowerte zum 30. 9. 2006 5 757 — Abschreibungen 103 Abschreibungen zum 30. 9. 2006 103 Die nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen weisen zum 30. 9. 2006 folgende Finanzkennzahlen auf: in Tsd Euro Bilanzsumme Schulden Nettowerte zum 30. 9. 2006 in Tsd Euro — Umbuchungen Abschreibungen zum 1. 10. 2005 At-equity bilanzierte Beteiligungen 5 654 Gesamtleistung Jahresergebnis (für das Geschäftsjahr 2005/06) 2005 / 2006 23 716 299 2 036 610 93 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss 5 Übrige Finanzanlagen Die unter den Übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen, sonstigen Beteiligungen, Ausleihungen und Wertpapiere werden grundsätzlich als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert und zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, soweit sich dieser verlässlich ermitteln lässt. Andernfalls erfolgt die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls korrigiert um Wertminderungen aufgrund von gesunkenen erwarteten Cashflows oder von Ausfallrisiken. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 21. Wertminderungen der übrigen Finanzanlagen sind aus den Positionen „Sonstiges Beteiligungsergebnis" (Textziffer 29) bzw. „Finanzaufwendungen“ (Textziffer 33) ersichtlich. Die sonstigen Beteiligungen beinhalten im Wesentlichen die Anteile an der ZVO Versorgungs GmbH (Buchwert 28 138 Tsd Euro), der Grosskraftwerk Mannheim AG (Buchwert 25 400 Tsd Euro), der KielNet GmbH Gesellschaft für Kommunikation (Buchwert 11 570 Tsd Euro) und der Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH (Buchwert 9 768 Tsd Euro). Übrige Finanzanlagen in Tsd Euro nicht konsolidierte Sonstige Ausleihungen Ausleihungen aus Tochterunternehmen Beteiligungen allgemein Finance Lease 27 738 30 633 22 055 – 748 – 125 — 527 4 212 4 451 16 549 22 706 – 89 91 893 10 879 103 907 8 910 12 826 — 202 4 081 12 414 Bruttowerte zum 1. 10. 2005 Änderung Konsolidierungskreis Investitionen / Zugänge Abgänge Umbuchungen Bruttowerte zum 30. 9. 2006 Abschreibungen zum 1. 10. 2005 Abschreibungen Abgänge Umbuchungen 94 Die sonstigen Ausleihungen sind fest verzinslich und werden mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 4,9 % (Vorjahr 4,5 %) verzinst. Die durchschnittliche Restzinsbindungsdauer bei festverzinslichen Ausleihungen beträgt 11,8 Jahre (Vorjahr 11 Jahre). Wertpapiere Gesamt — 3 804 84 230 — — – 873 13 476 1 384 24 050 6 890 2 3 195 49 342 — — — 91 804 19 616 13 474 1 993 149 869 7 779 — 12 29 527 1 675 — 4 1 881 2 956 — – 18 19 433 — 907 — — — 907 Abschreibungen zum 30. 9. 2006 4 829 1 521 6 498 — 34 12 882 Nettowerte zum 30. 9. 2006 6 050 102 386 13 118 13 474 1 959 136 987 davon langfristig 6 050 102 386 11 250 12 805 1 959 134 450 davon kurzfristig — — 1 868 669 — 2 537 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 6 Forderungen und sonstige Vermögenswerte Die MVV Energie Gruppe ist bei mehreren Contracting-Projekten Leasinggeber im Rahmen von Finanzierungs-Leasingverhältnissen. Der Barwert der Mindestleasingzahlungen lässt sich wie folgt auf die Bruttoinvestitionen in die Leasingverhältnisse überleiten: in Tsd Euro 30. 9. 2006 Barwert der Mindestleasingzahlungen mit Fälligkeit bis zu einem Jahr 669 länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren länger als fünf Jahre In den sonstigen Vermögenswerten sind Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 13 934 Tsd Euro (Vorjahr 10 269 Tsd Euro) enthalten. Darüber hinaus sind in dieser Position die kurzfristig fälligen Anteile der Ausleihungen in Höhe von 2 537 Tsd Euro (siehe Textziffer 5) ausgewiesen. 2 672 10 133 13 474 noch nicht realisierter Finanzertrag Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte werden bis auf derivative Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erforderliche Wertberichtigungen (6 645 Tsd Euro) orientierten sich am tatsächlichen Ausfallrisiko. In den sonstigen Vermögenswerten sind derivative Finanzinstrumente in Höhe von 109 652 Tsd Euro enthalten. Diese betreffen Zinsderivate und CommodityDerivate auf Strom, Gas und Kohle. 5 441 Bruttoinvestitionen in FinanzierungsLeasingverhältnisse 18 915 Die Buchwerte der ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte entsprechen im Wesentlichen deren Marktwerten. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 21. Forderungen und sonstige Vermögenswerte 30. 9. 2006 30. 9. 2006 30. 9. 2005 30. 9. 2005 in Tsd Euro langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig 5 38 184 121 7 139 — — — 1 456 Forderungen gegen nicht konsolidierte Tochterunternehmen gegen at-equity bilanzierte Unternehmen gegen sonstige Beteiligungen Sonstige Vermögenswerte — 4 728 — — 7 331 185 843 3 973 51 063 7 336 228 755 4 094 59 658 95 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss 7 Steuerforderungen 9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Position enthält im Wesentlichen Erstattungsansprüche aus Kapitalertragsteuern, die mit dem Nennwert angesetzt sind. Die Kundenforderungen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Am Bilanzstichtag bestehende Ausfallrisiken sind durch ausreichende Wertberichtigungen (13 619 Tsd Euro) berücksichtigt. Die Forderungen werden ausgebucht, sobald sie uneinbringlich sind. Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den jeweiligen Zeitwerten. 8 Vorräte Die Vorräte betreffen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bzw. unfertige und fertige Erzeugnisse und Leistungen sowie hierauf geleistete Anzahlungen. Sie sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten bewertet. Dabei werden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe nach der Durchschnittsmethode ermittelt. Die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse und Leistungen enthalten die direkt zurechenbaren Einzelkosten und angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten und umfassen somit die produktionsbezogenen Vollkosten. Risiken aus einer geminderten Verwertbarkeit wird durch angemessene Abschläge Rechnung getragen. Der Anteil der zu Nettoveräußerungswerten bilanzierten Vorräte am Gesamtbetrag der ausgewiesenen Vorräte ist von untergeordneter Bedeutung. Vorräte in Tsd Euro 30. 9. 2005 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 21 516 19 034 Unfertige und fertige Erzeugnisse und Leistungen 27 258 25 651 Geleistete Anzahlungen 96 30. 9. 2006 368 663 49 142 45 348 Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten einen Abgrenzungsbetrag für die am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und nicht abgerechneten Energie- und Wasserverkäufe. Abschlagszahlungen, die im Rahmen der jährlichen Verbrauchsabrechnung geleistet werden, sind an den Forderungen gekürzt. Gegen nicht konsolidierte Tochterunternehmen bestehen Forderungen in Höhe von 49 Tsd Euro (Vorjahr 139 Tsd Euro), gegen at-equity bilanzierte Beteiligungen von 0 Tsd Euro (Vorjahr 3 132 Tsd Euro) sowie gegen sonstige Beteiligungen von 6 756 Tsd Euro (Vorjahr 933 Tsd Euro). 10 Flüssige Mittel Die Flüssigen Mittel bestehen überwiegend aus Bankguthaben und entsprechen dem Finanzmittelbestand gemäß der Kapitalflussrechnung. Hiervon entfallen 6 827 Tsd Euro (Vorjahr 10 872 Tsd Euro) auf Gemeinschaftsunternehmen. Bankguthaben werden ausschließlich im Rahmen der kurzfristigen Liquiditätsdisposition bei Banken mit zweifelsfreier Bonität unterhalten. Die Verzinsung bewegt sich wie im Vorjahr auf Interbankniveau. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 11 Eigenkapital Grundkapital: Das Grundkapital der MVV Energie AG in Höhe von 142 764 Tsd Euro verteilt sich auf 55 767 290 auf den Namen lautende Stückaktien (Vorjahr 50 704 000) über je 2,56 Euro. Die zuvor als Inhaberpapiere notierten Aktien wurden zum 20. Juni 2006 auf Namensaktien umgestellt. Der Anstieg der Aktienanzahl gegenüber dem Vorjahr ergibt sich aus der im November 2005 durchgeführten Kapitalerhöhung sowie aus der Kapitalerhöhung im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms. Weitere Angaben hierzu sind in den folgenden Abschnitten „Genehmigtes Kapital I“ und „Genehmigtes Kapital II“ enthalten. wurde das Grundkapital um 0,11% von 142 602 Tsd Euro auf 142 764 Tsd Euro erhöht. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen. Hinsichtlich weiterer Angaben zum Belegschaftsaktienprogramm verweisen wir auf Textziffer 36. Bedingtes Kapital I: Die am Geschäftsjahresanfang bestehenden 34 500 Wandelschuldverschreibungen wurden inzwischen vollständig zurückgezahlt. Es erfolgte kein Umtausch in Aktien der MVV Energie AG. Die Stadt Mannheim hält zum 30. September 2006 mittelbar 66,2 % und die EnBW Energie Baden-Württemberg AG 15,0% der Aktien. Die übrigen 18,8% der Aktien befinden sich im Streubesitz. Bedingtes Kapital III und IV: Das bedingte Kapital III und das bedingte Kapital IV wurden mit Beschluss der Hauptversammlung vom 10. März 2006 aufgehoben. Von der Möglichkeit, Optionen aus diesen Programmen auszugeben, wurde kein Gebrauch gemacht. Genehmigtes Kapital I: Die Hauptversammlung hat mit Beschluss vom 4. März 2005 den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital um bis zu 39 000 000 Euro (genehmigtes Kapital I) zu erhöhen. Dies entsprach etwa 30 % des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals. Kapitalrücklage: Die Kapitalrücklage betrifft die MVV Energie AG. Hierin sind die nach § 272 HGB aufzunehmenden externen Mittelzuflüsse enthalten. Die Transaktionskosten (nach Steuern) der Kapitalerhöhung vom 15. November 2006, die als Abzug vom Eigenkapital bilanziert wurden, betragen 1 231 Tsd Euro. Am 4. Oktober 2005 hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft seine grundsätzliche Einwilligung erteilt, das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von 5 Millionen Stammaktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen und die neuen Aktien im Wege eines Accelerated Bookbuildings am Kapitalmarkt zu platzieren. Von dieser Ermächtigung machte der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am 15. November 2005 Gebrauch. Durch Ausgabe von 5 Millionen neuen Aktien wurde das Grundkapital um 9,86 % von 129 802 Tsd Euro auf 142 602 Tsd Euro erhöht. Genehmigtes Kapital II: Die Hauptversammlung der MVV Energie AG hat mit Beschluss vom 10. März 2006 den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft im Hinblick auf das Belegschaftsaktienprogramm einmalig oder mehrmals um insgesamt 3 400 000 Euro zu erhöhen. Dies entsprach etwa 2,4 % des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals. Von dieser Ermächtigung machte der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am 20. September 2006 Gebrauch. Durch Ausgabe von 63 290 neuen Aktien Gewinnrücklagen: Die Gewinnrücklagen umfassen neben den anteiligen Gewinnrücklagen der MVV Energie AG und der sonstigen einbezogenen Gesellschaften nach dem Erstkonsolidierungszeitpunkt die kumulierten erfolgsneutralen Veränderungen aus der Marktbewertung von Finanzinstrumenten sowie Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Abschlüsse. In die Marktbewertungsrücklage wurden im Geschäftsjahr 611 Tsd Euro (Vorjahr 981 Tsd Euro) eingestellt. Gewinnverwendungsvorschlag: Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 2005/06 wie folgt zu verwenden: Ausschüttung einer Dividende von 0,80 Euro je Stückaktie für das Geschäftsjahr 2005/06 (insgesamt 44 613 832,00 Euro). Die Dividende ist am 12. März 2007 zahlbar. 97 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss 12 Rückstellungen Die Steuerrückstellungen umfassen Rückstellungen für Ertragsteuern wie die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und die Gewerbeertragsteuer. Rückstellungen Stand zum Veränderung Währungs- in Tsd Euro 1. 10. 2005 Konsolidie- anpassung Verbrauch Auflösung Zuführung Zinsanteile an Stand zum Zuführungen 30. 9. 2006 1 331 29 084 rungskreis Langfristige Rückstellungen Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen 31 382 — Frühpensionierungen 39 064 – 105 Personalkosten 28 021 — – 22 3 056 2 019 1 468 — 7 696 1 509 9 646 1 632 41 032 — 4 835 254 2 879 1 272 27 083 Sonstige Rückstellungen Sanierungen 8 068 — — 406 — 25 306 7 993 Sonstige Sachverhalte 10 892 — — 598 — 2 693 550 13 537 Sonstige Rückstellungen 86 045 – 105 — 13 535 1 763 15 243 3 760 89 645 117 427 – 105 – 22 16 591 3 782 16 711 5 091 118 729 17 109 333 1 6 918 30 38 537 — 49 032 42 266 Gesamte langfristige Rückstellungen Kurzfristige Rückstellungen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen Personalkosten 40 606 17 — 32 069 1 008 34 720 — Noch nicht abgerechnete Leistungen 60 401 467 — 50 011 3 049 57 773 — 65 581 Sonstige Sachverhalte 59 137 1 133 134 37 673 8 464 37 877 — 52 144 Sonstige Rückstellungen 160 144 1 617 134 119 753 12 521 130 370 — 159 991 177 253 1 950 135 126 671 12 551 168 907 — 209 023 294 680 1 845 113 143 262 16 333 185 618 5 091 327 752 Gesamte kurzfristige Rückstellungen Gesamte Rückstellungen 98 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 13 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die betriebliche Altersvorsorge besteht aus beitragsorientierten und leistungsorientierten Plänen. Im Berichtsjahr sind Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme in Höhe von 19 798 Tsd Euro entrichtet worden. Die Beiträge werden als Aufwand erfasst und im Personalaufwand ausgewiesen. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden ausschließlich für leistungsorientierte Versorgungspläne gebildet. Diese Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-unit-credit-Methode) ermittelt. Dieses Verfahren berücksichtigt neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und Anwartschaften auch zukünftig zu erwartende Gehalts- und Rentensteigerungen. Den Gutachten zum 30. September 2006 liegen Trendannahmen für die Gehalts- und Rentenentwicklung von circa 1,23 – 2,75 % (Vorjahr 2,0 %) zugrunde. Es wurde ein Abzinsungssatz von 4,5 % (Vorjahr 4,25 %) angewendet. Bei der Berechnung fanden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck Anwendung. Da der Konzern über kein Planvermögen verfügt, sind Pensionsverpflichtungen in voller Höhe durch Rückstellungen gedeckt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, welche sich aus Änderungen der Berechnungsannahmen ergeben, werden, soweit sie 10 % des Verpflichtungsumfangs überschreiten, über die durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der berechtigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgswirksam erfasst. Die Altersversorgung für die Beschäftigten der MVV Energie Gruppe ist unternehmensspezifisch weitgehend tarifvertraglich geregelt. Hieraus resultieren mittelbare Pensionsverpflichtungen, die fast ausschließlich über kommunale Zusatzversorgungskassen (ZVK) abgesichert sind. Hierfür werden Umlagen für die Ruhestandszeiten entrichtet. Die in diesem Zusammenhang gezahlten Beträge dienen der Finanzierung der laufenden Versorgungsleistungen. Nach IFRS handelt es sich bei dieser Form der Altersvorsorge um einen leistungsorientierten Plan (defined benefit plan), da die individuellen Versorgungsleistungen der ZVK an frühere Beschäftigte der Mitgliedsunternehmen nicht von eingezahlten Beiträgen abhängen. Da zudem in der ZVK Beschäftigte mehrerer Mitgliedsunternehmen versichert sind, gilt diese Form der Altersvorsorge als gemeinschaftlicher Plan mehrerer Arbeitgeber (multi-employer plan), für die besondere Vorschriften anzuwenden sind. Auf Grund der Umverteilungen der Leistungen der ZVK auf die an ihr beteiligten Unternehmen und unzureichender Daten über die Altersstruktur, die Fluktuation und die Gehälter dieser Beschäftigten liegen keine Informationen über den auf die MVV Energie Gruppe entfallenden Teil der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen vor (wirtschaftliche Verpflichtung). Somit ist eine Rückstellungsbildung nach IFRS nicht zulässig und die Behandlung erfolgt wie bei einem beitragsorientierten Plan (defined contribution plan). Die laufenden Zahlungen an die ZVK stellen demnach Aufwendungen des Geschäftsjahres dar. Die Aufwendungen beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 13 189 Tsd Euro (Vorjahr 13 234 Tsd Euro). Die im Rahmen einer Näherungsrechnung nach den Grundlagen der IFRS ermittelten Versorgungsverpflichtungen der ZVK für aktive und ehemalige Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe liegen um 297 Mio Euro (Vorjahr 297 Mio Euro) über dem bei der ZVK bilanzierten und anteilig auf die MVV Energie Gruppe entfallenden Deckungskapital (arbeitsrechtliche Verpflichtung). Darüber hinaus bestehen unmittelbare Pensionsverpflichtungen auf Grund früherer tarifvertraglicher Regelungen (Bemessung nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit und Vergütung der Beschäftigten) sowie von Einzelzusagen gegenüber Vorstandsmitgliedern. Der Aufwand für diese als leistungsorientierte Pläne ausgestalteten Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen: Aufwand für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Tsd Euro Dienstzeitaufwand Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Zinsaufwand für bereits erworbene Versorgungsansprüche 2005/2006 1 466 2 1 331 2 799 Der Zinsaufwand für bereits erworbene Versorgungsansprüche ist in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position Finanzaufwendungen (Zinsen und ähnlichen Aufwendungen) ausgewiesen. Die übrigen Aufwendungen sind im Personalaufwand ausgewiesen. 99 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Der bilanzierte Wert der Versorgungsansprüche für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen lässt sich auf den Barwert der Versorgungsansprüche wie folgt überleiten: Bilanzierter Wert für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Tsd Euro 100 30. 9. 2006 Anwartschaftsbarwert aller Versorgungsansprüche 32 444 Noch nicht verrechnete versicherungsmathematische Gewinne / Verluste – 3 360 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 29 084 Die Position „Noch nicht abgerechnete Leistungen“ umfasst im Wesentlichen bereits erbrachte aber noch nicht fakturierte Lieferungen und Leistungen Dritter. Die Bewertung erfolgt auf der Basis sachgerechter Schätzungen. Weiterhin sind unter „Sonstige Sachverhalte” auch Rückstellungen für Prozessrisiken enthalten. Hierbei handelt es sich um mehrere Einzelrisiken, bei denen die Höhe der Inanspruchnahme unsicher ist. Die Bewertung erfolgt ausgehend von dem Prozessergebnis, welches nach den aktuell verfügbaren Informationen die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt. Die langfristigen sonstigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. 14 Sonstige Rückstellungen 15 Finanzschulden Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen gegenüber Dritten auf Grund von Ereignissen in der Vergangenheit, die bezüglich ihrer Höhe oder Fälligkeit unsicher sind. Es wurde der Betrag angesetzt, der zum Bilanzstichtag erforderlich war, um Zahlungsverpflichtungen und Risiken der MVV Energie Gruppe abzudecken (Erfüllungsbetrag). Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem Barwert der künftigen Leasingzahlungen angesetzt. Der beizulegende Zeitwert der übrigen Finanzschulden entspricht im Wesentlichen den ausgewiesenen Buchwerten. Die Rückstellungen für Frühpensionierungen betreffen im Wesentlichen faktische Verpflichtungen gegenüber Beschäftigten auf Grund von Altersteilzeitregelungen. Die versicherungsmathematischen Annahmen entsprechen denen bei der Bewertung für Pensionen und ähnliche Rückstellungen. Der Rückstellung für Frühpensionierungen wurden auf Grund einer Ausweitung der Altersteilzeitregelungen auf die Jahrgänge 1952 bis 1954 zusätzlich 7,2 Mio Euro zugeführt. Die festverzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 716 Mio Euro (Vorjahr 744 Mio Euro) sind mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 5,0 % (Vorjahr 4,9 %), die variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 469 Mio Euro (Vorjahr 358 Mio Euro) mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,4 % (Vorjahr 2,6 %) zu verzinsen. Bei den festverzinslichen Verbindlichkeiten beträgt die durchschnittliche Restzinsbindungsdauer sieben Jahre (Vorjahr sieben Jahre). Die Rückstellung für Personalkosten beinhaltet u. a. Rückstellungen für den sozialverträglichen Personalabbau im Rahmen von Effizienzsteigerungsprogrammen. Die übrigen in dieser Position enthaltenen Sachverhalte resultieren überwiegend aus tarifvertraglichen Verpflichtungen wie beispielsweise Zuwendungen, Abstandszahlungen, Bonuszahlungen und Jubiläumsleistungen. Die Position „Verbindlichkeiten aus Anleihen“ beinhaltet im Vorjahr ausschließlich Wandelschuldverschreibungen aus dem unter Textziffer 11 „Eigenkapital“ beschriebenen Bedingten Kapital I. Sämtliche 34 500 Wandelschuldverschreibungen (Vorjahr 34 500) wurden im Berichtsjahr vollständig zurückgezahlt. Es erfolgte kein Umtausch in Aktien der MVV Energie AG. Zu Einzelheiten verweisen wir auf Textziffer 11 „Eigenkapital“. Die durchschnittliche Verzinsung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betrug im Berichtsjahr 4,2 % (Vorjahr 5,4 %). In der Position „Andere Finanzschulden“ ist u. a. der Barwert der Zahlungsverpflichtungen aufgrund der Stillhalterverpflichtung der MVV Energie AG bzw. der SW Kiel Beteiligungsgesellschaft mbH aus einer Put-Option der Stadt Kiel für die von ihr gehaltenen Anteile an der Stadtwerke Kiel AG ausgewiesen. Die Put-Option der Stadt Kiel kann zwischen dem 6. November ▲ Bei den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing handelte es sich um die Leasingfinanzierung für den über die MVV GmbH verkauften und zurückgeleasten Müllkessel 4. Dieser Müllkessel wurde im Berichtsjahr zurückgekauft (siehe hierzu auch Textziffer 2 „Sachanlagen“). Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Informationen Konzernjahresabschluss 2006 und dem 6. November 2010 ausgeübt werden. Zu Einzelheiten verweisen wir auf unsere Ausführungen zu den Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Darüber hinaus ist in dieser Position eine Verbindlichkeit gegenüber der MVV GmbH, Mannheim, in unveränderter Höhe von 55 940 Tsd Euro ausgewiesen. Von den Finanzschulden sind 121 Mio Euro (Vorjahr 139 Mio Euro) durch Verpfändung von Sachanlagen gesichert. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 21. Finanzschulden 30. 9. 2006 30. 9. 2006 30. 9. 2005 30. 9. 2005 in Tsd Euro langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig 942 879 242 132 846 071 255 477 383 242 284 61 902 1 182 — 1 279 1 117 gegenüber at-equity konsolidierten Beteiligungen — 294 — 28 043 gegenüber sonstigen Beteiligungen — 11 476 — — aus Anleihen — — 44 44 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Finanzierungsleasing gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen Andere Finanzschulden 69 669 163 256 185 999 26 995 1 014 113 417 400 1 033 677 373 578 unter 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre 242 132 565 002 377 877 Fälligkeiten in Jahren in Tsd Euro Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 101 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss 16 Andere Verbindlichkeiten Andere Verbindlichkeiten 30. 9. 2006 30. 9. 2006 30. 9. 2005 30. 9. 2005 in Tsd Euro langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig 62 489 Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 29 125 155 400 25 961 gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen — 625 — — gegenüber at-equity bilanzierte Beteiligungen — — — 13 gegenüber sonstigen Beteiligungen erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Andere Verbindlichkeiten werden bis auf derivative Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, die im Wesentlichen den Zeitwerten entsprechen. In den Verbindlichkeiten gegenüber Dritten sind derivative Finanzinstrumente in Höhe von 99 926 Tsd Euro enthalten. Diese betreffen Commodity- und Zinsderivate. In den Verbindlichkeiten gegenüber Dritten sind auch Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 33 633 Tsd Euro (Vorjahr 33 261 Tsd Euro) enthalten. Wesentlichster Posten ist ein im Zuge der Übernahme eines Müllheizkraftwerks von der Energieversorgung Offenbach AG erhaltenes Vorabentgelt für die Verbrennung von Müll in Höhe von 19 687 Tsd Euro (Vorjahr 22 402 Tsd Euro). Weiterhin sind in den anderen Verbindlichkeiten vor allem Konzessionsabgaben sowie Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der sozialen Sicherung der Beschäftigten enthalten. — 10 — 76 — 13 714 1 091 8 838 29 125 169 749 27 052 71 416 17 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen 30. 9. 2006 30. 9. 2005 123 324 134 509 4 926 4 305 — 12 630 und Leistungen in Tsd Euro gegenüber Lieferanten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen gegenüber at-equity bilanzierten Beteiligungen gegenüber sonstigen Beteiligungen 10 889 20 139 139 151 464 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten finden sich unter Textziffer 21. 18 Steuerverbindlichkeiten Die Position beinhaltet im Wesentlichen veranlagte Ertragsteuern. 102 ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Informationen Konzernjahresabschluss 19 Latente Steuern Latente Steuern werden für zeitliche Differenzen gebildet, die sich auf Grund der steuerlichen Bewertung der Vermögenswerte und Schulden einerseits und der externen Rechnungslegung nach IFRS andererseits sowie aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen ergeben. Darüber hinaus wurden aktive latente Steuern auf Steuerminderungsansprüche berücksichtigt, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Eine Aktivierung erfolgt, wenn auf Grund vorliegender Businesspläne die Realisierung dieser Verlustvorträge mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Latente Steuern in Tsd Euro Dabei werden die am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften berücksichtigt. Für die Berechnung der inländischen latenten Steuern wird ein Steuersatz von 39 % (Vorjahr 39 %) herangezogen. Dieser ergibt sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 25 %, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 % sowie der durchschnittlichen Gewerbesteuerbelastung. Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft bzw. Organkreis saldiert. Die Steuerabgrenzungen 2005/06 sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen: 2005 / 2006 2005 / 2006 2004 / 2005 2004 / 2005 aktiv passiv aktiv passiv Immaterielle Vermögenswerte 5 280 – 21 983 5 941 – 23 884 Sachanlagen einschließlich als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 1 779 – 171 942 608 – 213 841 – 1 695 übrige Finanzanlagen — – 5 274 — Vorräte 522 – 167 2 397 — Forderungen und sonstige Vermögenswerte 238 – 3 057 1 009 – 5 166 — Rückstellungen für Pensionen 1 688 — 1 836 Langfristige sonstige Rückstellungen 13 520 — 15 694 — Kurzfristige sonstige Rückstellungen 2 193 – 490 1 728 – 1 087 Verbindlichkeiten 2 256 – 12 232 32 699 – 9 816 Verlustvorträge und Steuergutschriften 6 625 — 9 117 — 1 – 3 201 — – 2 921 34 102 – 218 346 71 029 – 258 410 – 380 — – 380 — – 14 774 14 774 – 39 141 39 141 18 948 – 203 572 31 508 – 219 269 Konsolidierung Latente Steuern (brutto) Wertberichtigung Saldierung Latente Steuern (netto) 103 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss 20 Eventualschulden und finanzielle Verpflichtungen Entgegen der bisherigen Vorgehensweise, wonach sämtliche aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern saldiert wurden, wurden in diesem Abschluss aktive und passive latente Steuern nur je Gesellschaft bzw. Organkreis miteinander saldiert. Als Anpassungsbedarf gegenüber der Darstellung im Vorjahresabschluss ergab sich für die Vorjahreswerte ein Ausweis von aktiven latenten Steuern in Höhe von 31 508 Tsd Euro bei entsprechender Erhöhung der passiven latenten Steuern. Neben den genannten latenten Steueransprüchen aus Verlustvorträgen und Steuergutschriften bestehen noch Steueransprüche aus Verlustvorträgen in Höhe von 58 Mio Euro (Vorjahr 99 Mio Euro), die nicht angesetzt werden konnten. Von diesen sind 11 Mio Euro nur bis zum Jahr 2010 nutzbar. Auf temporäre Unterschiede in Anteilswerten an Tochterunternehmen zwischen Steuerbilanz und Konzernabschluss wurden in Höhe von 902 Tsd Euro (Vorjahr 744 Tsd Euro) keine passiven latenten Steuern erfasst, da eine Umkehrung durch Dividendenausschüttungen oder Veräußerung von Gesellschaften in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist. Im Geschäftsjahr 2005/06 wurden tatsächliche und latente Steuern in Höhe von 997 Tsd Euro (Vorjahr 264 Tsd Euro) direkt im Eigenkapital erfasst. Außerdem verminderten sich die aktiven latenten Steuern im laufenden Geschäftsjahr auf Grund von Endkonsolidierungsvorgängen um 3,3 Mio Euro (Vorjahr Verminderung der passiven latenten Steuern um 5,5 Mio Euro). Aus der Dividendenzahlung für 2004/05 ergibt sich eine Gutschrift von Steuerguthaben aus dem vor dem Jahr 2001 geltenden Körperschaftsteuersystem in Höhe von 211 Tsd Euro. Für künftige Dividendenzahlungen können Steuerminderungsansprüche in Höhe von 2 751 Tsd Euro (Vorjahr 2 962 Tsd Euro), die auf dem alten Körperschaftsteuersystem beruhen, in anteiligen jährlichen Teilbeträgen bis zum Geschäftsjahr 2019/20 realisiert werden. Aus der vorgeschlagenen Dividendenzahlung für 2005/06 ergibt sich ein Körperschaftsteuerminderungsanspruch in Höhe von 197 Tsd Euro. 104 Unter den Eventualschulden werden mögliche Verpflichtungen gegenüber Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen ein Ressourcenabfluss unwahrscheinlich ist bzw. deren Höhe nicht verlässlich bestimmt werden kann, ausgewiesen. Die nachfolgend aufgeführten Verpflichtungsvolumina entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Aus Bürgschaften und Wechselobligo bestehen solche Verpflichtungen in Höhe von 56,3 Mio Euro (Vorjahr 54,6 Mio Euro). Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von 6 035 Tsd Euro. Für das Geschäftsjahr 2006/07 sind in der MVV Energie Gruppe Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 278 Mio Euro (Vorjahr 157 Mio Euro) budgetiert. Der deutliche Anstieg resultiert insbesondere aus geplanten Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in unseren Wachstumssegmenten Umwelt und Dienstleistungen. Die finanziellen Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen überwiegend den Fuhrpark und die IT-Ausstattung. Die Mindestleasingzahlungen haben folgende Fälligkeitsstruktur: Eventualschulden und finanzielle Verpflichtungen in Tsd Euro 30. 9. 2006 Nominalwert Operating Leasing bis zu einem Jahr 3 917 länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahre 4 686 länger als fünf Jahre 4 8 607 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 21 Finanzinstrumente Originäre Finanzinstrumente: Als finanzielle Vermögenswerte werden auf der Aktivseite Beteiligungen, Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Geldforderungen sowie liquide Mittel ausgewiesen. Die erstmalige Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten. Transaktionskosten werden einbezogen. Im Rahmen der Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Die Folgebewertung erfolgt für finanzielle Vermögenswerte der Kategorien „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts gemäß IAS 39 (2004) werden erfolgsneutral im Eigenkapital unter Berücksichtigung latenter Steuern erfasst. Bei Abgang werden diese erfolgswirksam berücksichtigt. Liegen objektive Hinweise für eine Wertminderung eines Vermögenswerts vor, wird dieser erfolgswirksam abgeschrieben. Soweit die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich geschätzt werden können, erfolgt die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte der Kategorien „Vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen“ sowie „Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen“ erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls unter Verwendung der Effektivzinsmethode. Die fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Gegenleistung, korrigiert um Wertminderungen, Zinsen und Tilgungen. Erkennbare Risiken, insbesondere auf Grund erwarteter Zahlungsausfälle oder verminderter erwarteter Cashflows, werden durch Wertminderungen berücksichtigt. Die Erfassung von Wertminderungen erfolgt direkt im Periodenergebnis. Bei marktüblichen Käufen und Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten erfolgt die Bilanzierung zum Handelstag, d.h. zu dem Tag, an dem das Unternehmen die Verpflichtung zum Kauf des Vermögenswerts eingegangen ist. Marktübliche Käufe oder Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf organisierten Märkten gehandelt werden, wird durch Bezugnahme auf den an der Börse notierten Geldkurs am Bilanzstichtag ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden geschätzt. Solche Verfahren stützen sich auf kürzlich zu marktüblichen Bedingungen getätigte Transaktionen oder auf den aktuellen Marktwert eines anderen Instruments, das im Wesentlichen das gleiche Instrument ist, oder die Analyse der diskontierten Zahlungsströme sowie Optionspreismodelle. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert übertragen wird, sofern im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden bzw. die Verfügungsmacht über den Vermögenswert abgegeben wird. Als finanzielle Verbindlichkeiten werden auf der Passivseite Finanzschulden, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und andere Verbindlichkeiten ausgewiesen. Finanzielle Verbindlichkeiten werden im Wesentlichen zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls unter Verwendung der Effektivzinsmethode, bewertet. Im Falle von Finanzschulden entsprechen die Anschaffungskosten dem Auszahlungsbetrag. Im Falle von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entsprechen die Anschaffungskosten dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist. Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ zuzuordnen, wurde kein Gebrauch gemacht. 105 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Derivative Finanzinstrumente: Derivative Finanzinstrumente und zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Sind die eingesetzten Derivate wirksame Sicherungen künftiger Cashflows im Rahmen einer Sicherungsbeziehung nach den speziellen Vorschriften zum Hedge-Accounting, führen die effektiven Zeitwertschwankungen der Derivate nicht zu Auswirkungen auf das Periodenergebnis während der Laufzeit des Derivats, sondern werden erfolgsneutral in einer gesonderten Eigenkapitalrücklage erfasst. Zu den derivativen Finanzinstrumenten gehören Zinsderivate und CommodityDerivate über Strom, Gas und Kohle. Die Commodity-Derivate werden überwiegend physisch erfüllt. Finanzrisikomanagement: Die MVV Energie Gruppe ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Preis- und Finanzierungsrisiken ausgesetzt. Preisrisiken ergeben sich für die MVV Energie Gruppe insbesondere aus Marktpreisschwankungen auf den Energiemärkten sowie aus Änderungen der Zinssätze. Das Wechselkursrisiko hat für die MVV Energie Gruppe eine untergeordnete Bedeutung. Finanzierungsrisiken können sich für die MVV Energie Gruppe im Wesentlichen in Form von Kreditrisiken ergeben. Die MVV Energie Gruppe verfolgt das Ziel, durch ein systematisches Risikomanagement eine Absicherung gegen Marktpreis- und Kreditrisiken zu erreichen. Hierzu werden anhand interner Richtlinien Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten, Funktionstrennungen und Kontrollen festgelegt. Zur Verminderung von Kreditrisiken werden Vertragspartner im Finanz- und Energiehandelsbereich bei Vertragsabschluss im Hinblick auf ihre Bonität systematisch geprüft und überwacht sowie Limite vorgegeben, innerhalb derer die Geschäftsfelder der MVV Energie Gruppe handeln dürfen. Im Energiehandel und bei Neuinvestitionen wird das Ausfallrisiko bereits im Vorfeld durch geeignete Rahmenverträge mit den Handelspartnern vermindert. Aus den finanziellen Vermögenswerten des Konzerns, die Forderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie zur Veräußerung gehaltene finanzielle Vermögenswerte umfassen, besteht das maximale Ausfallrisiko in der Höhe des entsprechenden Buchwerts. Zur Absicherung gegen Marktpreisrisiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Im Bereich des Zinsänderungsrisikos werden Zinsswaps abgeschlossen. Im Bereich des Energiehandels werden Commodity-Derivate eingesetzt. Diese dienen vor allem der Absicherung gegen Marktpreisrisiken. Der Einsatz von Commodity-Derivaten zum Zwecke des proprietären Energiehandels ist nur in engen Grenzen erlaubt und wird durch organisatorisch getrennte Einheiten limitiert und überwacht. Mit Beginn des Geschäftsjahres wurde im Rahmen der erstmaligen Anwendung von IAS 39 (2004) „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ und der damit verbundenen Konkretisierung der so genannten „Own Use Exemption“ die Abbildung von Energiehandelsgeschäften geändert. Demnach fallen auch 106 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss schwebende Geschäfte zur Marktpreissicherung im Bereich des Energiehandels vermehrt in den Anwendungsbereich von IAS 39 (2004) und müssen als Finanzinstrumente erfasst werden, während die abgesicherten Grundgeschäfte (Vertriebskontrakte) in der Regel nicht unter IAS 39 (2004) fallen. Die Bilanzierung nach IAS 39 (2004) betrifft insbesondere physisch zu erfüllende Warentermingeschäfte, die im Rahmen der Lastganganpassung wieder veräußert werden. Die folgende Tabelle gibt das Nominalvolumen und die Marktwerte der eingesetzten Derivate wieder: Nominalvolumen und Marktwerte in Tsd Euro Zinsderivate Commodity-Derivate 30. 9. 2006 davon 30. 9. 2006 30.9.2005 davon 30.9.2005 Nominalvolumen Restlaufzeit von Marktwerte Nominalvolumen Restlaufzeit von Marktwerte Gesamt mehr als 1 Jahr Gesamt mehr als 1 Jahr 167 322 126 871 9 637 110 226 77 981 2 227 249 845 379 89 301 347 186 730 1 109 45 2 394 571 972 250 9 726 411 573 264 711 1 154 Bei den Zinsderivaten handelt es sich fast ausschließlich um Zinsswaps. Die Commodity-Derivate lassen sich wie folgt einteilen: Commodity-Derivate 30. 9. 2006 30. 9. 2006 30. 9. 2005 30. 9. 2005 Nominalvolumen Marktwerte Nominalvolumen Marktwerte Strom 2 179 709 – 1 424 301 347 45 Kohle 46 412 1 575 — — 1 128 – 62 — — 2 227 249 89 301 347 45 2 179 709 – 1 424 301 347 45 47 540 1 513 — — 2 227 249 89 301 347 45 in Tsd Euro Gas Termingeschäft Swaps 107 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 22 Umsatzerlöse 24 Sonstige betriebliche Erträge Die Umsatzerlöse enthalten alle Erlöse, die aus der typischen Geschäftstätigkeit des Konzerns resultieren. Sie werden mit dem Übergang der maßgeblichen Risiken und Chancen auf den Kunden bzw. mit Erbringung der Leistung erfasst. Sonstige betriebliche Erträge in Tsd Euro Die nach Sparten gegliederten Umsatzerlöse sind in der Segmentberichterstattung dargestellt. In den Umsatzerlösen der Sparte Strom ist die weiterberechnete Energiesteuer in Höhe von 105 883 Tsd Euro (Vorjahr 92 441 Tsd Euro) enthalten. 23 Aktivierte Eigenleistungen Die aktivierten Eigenleistungen sind hauptsächlich durch den Bau von und die Erweiterungsmaßnahmen in Versorgungsnetzen und Kraftwerksanlagen bedingt. 2005 / 2006 2004 / 2005 16 310 9 875 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen aus Gutschriften 2 264 9 411 12 715 8 882 aus IT-Dienstleistungen 8 064 6 357 aus Vertragsstrafen und der Einziehung von Außenständen 1 594 5 048 aus Leistungen an Beschäftigte 2 037 1 807 aus Geschäftsbesorgung und Personalgestellung aus Fremdwährungseffekten 683 1 107 Erstattungen für Schadensfälle 2 464 1 925 Mieterträge 2 347 1 892 Gewinne aus Anlageverkäufen 6 412 1 173 Übrige 29 174 18 127 84 064 65 604 Mieterträge werden linear über die Laufzeit der Miet- bzw. Leasingverhältnisse erfasst. 108 Materialaufwand in Tsd Euro Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren Bezogene Leistungen ▲ 25 Materialaufwand Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Informationen Konzernjahresabschluss 27 Sonstige betriebliche Aufwendungen 2005 / 2006 2004 / 2005 1 201 563 1 061 681 171 035 172 930 1 372 598 1 234 611 Sonstige betriebliche Aufwendungen 2005 / 2006 2004 / 2005 106 473 93 698 61 691 — Konzessionsabgabe 59 303 58 092 Beiträge, Gebühren und Abgaben 17 918 17 445 Zuführungen zu Wertberichtigungen 16 307 17 064 Rechts-, Beratungs- und Gutachterkosten 10 651 14 979 Mieten und Pachten 16 629 14 059 Aufwendungen für Wartungen und Reparaturen 14 414 11 326 Personal- und Sozialaufwendungen 9 777 8 582 Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit 8 895 7 867 Verluste aus Anlageverkäufen 4 489 5 159 in Tsd Euro Energiesteuer Aufwand aus nach IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäften zur Lastganganpassung Im Materialaufwand sind Wertminderungen auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von 354 Tsd Euro enthalten. Wertaufholungen auf Roh-, Hilfsund Betriebstoffe sind von untergeordneter Bedeutung. Der Anstieg des Materialaufwands resultiert in erster Linie aus der starken Zunahme der Energiebezugskosten. 26 Personalaufwand Personalaufwand in Tsd Euro Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung Aufwendungen für Altersversorgung 2005 / 2006 2004 / 2005 221 649 234 955 42 733 43 436 15 750 16 124 280 132 294 515 Aufwendungen aus Fremdwährungseffekten 4 769 47 Betriebliche Steuern (außer Energiesteuer) 3 329 2 239 Übrige 37 440 23 660 372 085 274 217 Der Aufwand aus den nach IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäften resultiert aus der erstmaligen Anwendung von IAS 39 (2004). Zum Bilanzstichtag 30. September 2006 waren 6 287 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 6 392) in der MVV Energie Gruppe beschäftigt. In diesem Personalstand sind 314 Auszubildende enthalten (Vorjahr 306). In den Zuführungen zu Wertberichtigungen und den übrigen Aufwendungen sind Aufwendungen für Prozessrisiken und Drohverluste aus schwebenden Geschäften enthalten. Der Rückgang des Personalaufwands um 14 383 auf 280132 Tsd Euro resultiert im Wesentlichen aus einer Zuführung zur Restrukturierungsrückstellung (FOKUS) im vergangenen Geschäftsjahr. Dieser Effekt wirkte sich im Berichtsjahr nicht mehr auf den Personalaufwand aus. Zu Einzelheiten verweisen wir auf Textziffer 12 „Rückstellungen“. 28 Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen Die Position setzt sich zusammen aus anteiligen Jahresergebnissen in Höhe von 921 Tsd Euro und Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 7 733 Tsd Euro. 109 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss 29 Sonstiges Beteiligungsergebnis Sonstiges Beteiligungsergebnis 31 Firmenwert-Abschreibungen 2005 / 2006 2004 / 2005 Erträge aus Beteiligungen 9 501 1 908 Erträge aus Gewinnabführung 1 313 — in Tsd Euro Aufwendungen aus Verlustübernahme –1 – 291 Abschreibungen auf Beteiligungen – 4 173 – 7 673 Zuschreibungen auf Beteiligungen — 2 445 Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens — – 1 867 Gewinne / Verluste aus Beteiligungsveräußerungen 8 230 546 14 870 – 4 932 2005 / 2006 2004 / 2005 147 406 130 858 30 Abschreibungen Abschreibungen in Tsd Euro Abschreibungen Die Abschreibungen der immateriellen Vermögenswerte und der Sachanlagen sowie der als Finanzinvestition gehaltene Immobilien erfolgen entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer nach der linearen Methode. Die Firmenwert-Abschreibungen enthalten folgende Wertminderungen auf Firmenwerte von Teilkonzernen: Firmenwert-Abschreibungen 2005 / 2006 2004 / 2005 in Tsd Euro Teilkonzern Stadtwerke Ingolstadt 10 573 — Teilkonzern Stadtwerke Solingen 8 766 — Teilkonzern MVV Polen 2 562 1 387 Teilkonzern MVV Tschechien – 299 – 3 180 21 602 – 1 793 Im Rahmen von Anteilserhöhungen im Teilkonzern MVV Tschechien entstanden negative Unterschiedsbeträge zwischen Kaufpreis und neubewertetem anteiligen Nettovermögen, welche sofort erfolgswirksam zu erfassen waren. Hieraus ergab sich ein gegenläufiger Effekt in Höhe von 299 Tsd Euro (Vorjahr 3 180 Tsd Euro). 32 Finanzerträge Finanzerträge in Tsd Euro Erträge aus Ausleihungen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinserträge aus Finance-Lease 2005 / 2006 2004 / 2005 726 1 507 3 027 3 070 244 — 3 997 4 577 In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind Zinserträge für Tagesund Festgeldanlagen sowie Zinserträge für die Kontokorrentverzinsung enthalten. 110 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 33 Finanzaufwendungen Finanzaufwendungen in Tsd Euro Abschreibungen auf Ausleihungen und Wertpapiere Abschreibungen auf kurzfristige Ausleihungen Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2005 / 2006 2004 / 2005 1 680 60 42 45 75 262 82 499 76 984 82 604 Der übersteigende Restbetrag resultiert aus der erfolgswirksamen Veränderung der aktiven latenten Steuern auf Verlustverträge. Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand: Überleitung des Ertragsteuersatzes 2005 / 2006 2004 / 2005 127 972 79 484 49 908 30 999 3 155 3 252 Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz – 87 –9 Veränderung der Wertberichtigung 4 335 3 350 in Tsd Euro In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind neben den Aufzinsungen von Rückstellungen auch die Barwertveränderungen der Zahlungsverpflichtung aus der Put-Option Kiel sowie die anteiligen an die Minderheitsgesellschafter der Stadtwerke Kiel AG, Kiel, ausgeschütteten Jahresergebnisse ausgewiesen. Zu Einzelheiten verweisen wir auf unsere Ausführungen zu den Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Darüber hinaus enthalten die Zinsen und ähnliche Aufwendungen im Wesentlichen Zinsaufwendungen für Darlehensverpflichtungen und Darlehensnebenkosten. Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Erwarteter Steueraufwand bei einem Steuersatz von 39 % Abweichungen durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer für Verluste sowie Verluste ohne Bildung von latenten Steuern Nicht abzugsfähige Aufwendungen Steuerfreie Erträge 34 Ertragsteuern Ertragsteuern in Tsd Euro Tatsächliche Steuern Latente Steuern Ergebnisse aus at-equity bilanzierten Beteiligungen 2005 / 2006 2004 / 2005 71 630 41 287 – 7 258 – 2 402 64 372 38 885 Nicht abziehbare Firmenwert-Abschreibungen Steuerlich nicht abzugsfähige Effekte aus der Anwendung von IAS 32 (2003) Steuern für Vorjahre Effekte aus Kosten der Eigenkapitalbeschaffung 3 777 1 917 – 11 401 – 1 829 – 359 – 2 760 10 350 – 641 3 354 4 360 – 1 429 – 1 511 787 — Der laufende Steueraufwand enthält die zu leistende Gewerbe- und Körperschaftsteuer sowie ausländische Ertragsteuern. Sonstige 1 982 1 757 Effektiver Steueraufwand 64 372 38 885 In den tatsächlichen Steuern sind im Saldo Erträge in Höhe von 1,4 Mio Euro enthalten (Vorjahr 1,5 Mio Euro), die vorangegangene Perioden betreffen. Effektiver Steuersatz in % 50,3 48,9 Die latenten Steuererträge sind in Höhe von 6,4 Mio Euro auf das Entstehen beziehungsweise die Umkehrung temporärer Differenzen zurückzuführen. 111 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Sonstige Erläuterungen 35 Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG und Ergebnis je Aktie Ergebnisanteil der Aktionäre der 36 Belegschaftsaktien 2005 / 2006 2004 / 2005 Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG in Tsd Euro 50 010 27 902 Aktienanzahl in Tsd (gewichteter Jahresdurchschnitt) 55 088 50 702 MVV Energie AG und Ergebnis je Aktie Ergebnis je Aktie nach IAS 33 in Euro 0,91 0,55 Dividende je Aktie in Euro 0,80 0,75 Die Dividende des Berichtsjahres entspricht dem Vorschlag des Vorstands und steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Hauptversammlung am 9. März 2007. Der Gewinnverwendungsvorschlag des Geschäftsjahres 2004/05 wurde von der Hauptversammlung am 10. März 2006 angenommen. Da zum Bilanzstichtag keine Optionsrechte auf Aktien der MVV Energie AG vorlagen, sind keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen. Im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms konnten Beschäftigte der MVV Energie Gruppe in der Zeit vom 28. August bis zum 19. September 2006 zu vergünstigten Konditionen Aktien der MVV Energie AG ordern. Teilnahmeberechtigt waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MVV Energie AG und von 15 Beteiligungen der MVV Energie AG. Pro Kopf konnten zwischen 20 und 300 Aktien bestellt werden. Der Kaufpreis je Aktie betrug 17,50 Euro. Grundlage hierfür war der Durchschnittskurs der MVV Energie AG im XETRA-Handel in der Zeit vom 21. bis 25. August 2006 in Höhe von 22,50 Euro. Auf diesen Kurs wurde den Beschäftigen ein Abschlag von 5 Euro gewährt. Die Mitarbeiteraktien unterliegen bis zum 31. Dezember 2008 einer Veräußerungssperrfrist. Insgesamt wurden von den Beschäftigten 63 290 Aktien geordert. Diese wurden aus dem Genehmigten Kapital II (siehe Textziffer 11) neu geschaffen. Die hierzu erforderliche Kapitalerhöhung in Höhe von 162 Tsd Euro wurde am 20. September 2006 vom Vorstand der MVV Energie AG beschlossen. Der Aufsichtsrat hat am selben Tag seine Zustimmung erteilt. Am 28. September 2006 wurde die Durchführung der Kapitalerhöhung in das Handelsregister eingetragen. Die neuen Aktien wurden am 25. September 2006 zum Kurs von 22,50 Euro von einem Kreditinstitut gezeichnet und zu Beginn des neuen Geschäftsjahres durch die MVV Energie AG zur Weiterveräußerung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückerworben. Die georderten Aktien hatten am 30. September 2006 bei einem Schlusskurs von 23,23 Euro (XETRAHandel) einen Marktwert von 1 470 Tsd Euro. Sie wurden am 11. Oktober 2006 an die Beschäftigten übertragen. Das Belegschaftsaktienprogramm führte im Konzernabschluss der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 2005/06 zu einem Personalaufwand in Höhe von 385 Tsd Euro. Die Ermittlung des Personalaufwands erfolgt auf Basis des Abschlags in Höhe von 5 Euro je Aktie und unter Berücksichtigung der Sozialversicherung. 112 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 37 Segmentberichterstattung Die Segmentierung der MVV Energie Gruppe erfolgte in Übereinstimmung mit der internen Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat. Eine Aufteilung nach geographischen Merkmalen wurde nicht vorgenommen, da die MVV Energie Gruppe die nach IAS 14.69 geforderten Grenzwerte bezüglich Umsatzerlöse, Vermögen und Investitionen im Ausland nicht überschreitet. Das Segment Strom umfasst die Wertschöpfungsstufen Erzeugung, Handel, Verteilung und Vertrieb von Strom. Die Segmente Gas und Wärme beinhalten die Wertschöpfungsstufen Bezug, Verteilung und Vertrieb von Gas bzw. Heizwasser und Dampf. Im Segment Wasser ist zusätzlich zu Bezug, Verteilung und Vertrieb die Wertschöpfungsstufe Produktion (Wasserwerke) enthalten. Das Segment Dienstleistungen umfasst die Aktivitäten des Teilkonzerns MVV Energiedienstleistungen, die sich in industrielles und kommunales Contracting, nationales und internationales Consulting sowie Industrie- und Bahnschaltanlagen untergliedern. Außerdem gehört dazu das Dienstleistungsgeschäft der Stadtwerke-Beteiligungen, die sich wiederum in technische Dienstleistungen, Telekommunikations- und Contracting-Dienstleistungen unterteilen. Im Segment Umwelt sind die Aktivitäten im Zusammenhang mit der thermischen Reststoffverwertung und dem Betrieb von Biomassekraftwerken abgebildet. In der Zeile Sonstiges/Konsolidierung werden sowohl Konsolidierungseffekte als auch die den Geschäftssegmenten nicht zuordenbaren Tätigkeiten dargestellt. Der Beteiligungsbuchwert und das Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen werden ebenfalls im Segmentergebnis bzw. im Segmentvermögen bei Sonstiges/Konsolidierung ausgewiesen, da deren Tätigkeit nicht im Wesentlichen einem Geschäftssegment zugeordnet werden kann. Firmenwerte, at-equity bilanzierte Beteiligungen, immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Als Segmentergebnis wurde das operative Betriebsergebnis (EBIT) ausgewählt. Auf eine Überleitung zum Jahresergebnis haben wir in der Segmentberichterstattung abgesehen, da diese bereits in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt. In den sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen sind grundsätzlich die Zuführungen zu den Wertberichtigungen auf Forderungen und die langfristigen Rückstellungen dargestellt. Das Segmentvermögen und die Segmentschulden stellen das Bruttovermögen bzw. die Bruttoschulden der Geschäftssegmente ohne nicht zuordenbare Posten dar. Die nicht zuordenbaren Posten umfassen im Wesentlichen laufende und latente Ertragsteuern, flüssige Mittel, Finanzforderungen und Finanzschulden. Gegenüber der Darstellung im Vorjahresabschluss wurden bei den Vorjahreswerten in diesem Abschluss folgende Anpassungen vorgenommen: ___In den Segmentabschreibungen werden ausschließlich planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien ausgewiesen. Es sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte, sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Vorräte mehr enthalten. ___Erstmals wurden separate Angaben zu Wertminderungen und sonstigen wesentlichen, nicht zahlungswirksamen Aufwendungen je Segment angegeben. Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften an. Die Verrechnungspreise für Transfers zwischen den Segmenten entsprechen den marktüblichen Konditionen. Die Segmentumsätze ergeben sich aus der Addition von Innen- und Außenumsätzen. ___In den Segmentinvestitionen werden ausschließlich Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien ausgewiesen. Investitionen in Finanzanlagen sind nicht mehr enthalten. Die außerplanmäßigen Abschreibungen beinhalten den im Rahmen von Impairment-Tests im Geschäftsjahr erfassten Wertminderungsaufwand für ___Aus dem Segmentvermögen und den Segmentschulden wurden nicht zuordenbare Vermögenswerte bzw. Schulden eliminiert. 113 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Hieraus ergaben sich folgende Änderungen im Vergleich zur Darstellung im Vorjahresabschluss: Segmente Abschreibungen Angabe im in Tsd Euro Anpassung sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen Adjustierte Angabe im Adjustierte Angabe im Vorjahres- Vorjahres- Vorjahres- Vorjahres- Vorjahres- Anpassung Adjustierte Vorjahres- abschluss zahl abschluss zahl abschluss zahl Strom 24 008 – 1 391 22 617 — 1 593 1 593 — 8 500 Wärme 23 019 1 436 24 455 — – 1 385 – 1 385 — 2 178 2 178 Gas 14 946 – 522 14 424 — 598 598 — 3 192 3 192 Wasser 10 620 – 153 10 467 — 173 173 — 924 924 6 305 – 154 6 151 — 176 176 — 940 940 Umwelt 26 131 – 187 25 944 — 214 214 — 1 142 1 142 Sonstiges / Konsolidierung 25 216 – 34 25 182 — 37 37 — 13 088 13 088 130 245 – 1 005 129 240 — 1 406 1 406 — 29 964 29 964 Dienstleistungen MVV Energie Gruppe Segmente Investitionen Angabe im in Tsd Euro Anpassung Vermögen Anpassung 8 500 Schulden Adjustierte Angabe im Adjustierte Angabe im Vorjahres- Vorjahres- Vorjahres- Vorjahres- Vorjahres- Anpassung Adjustierte Vorjahres- abschluss zahl abschluss zahl abschluss zahl Strom 30 061 – 7 835 22 226 787 566 – 54 108 733 458 428 333 – 303 839 124 494 Wärme 32 936 – 8 813 24 123 507 292 – 33 131 474 161 288 817 – 232 475 56 342 Gas 22 527 – 5 500 17 027 353 680 – 22 600 331 080 196 835 – 146 710 50 125 Wasser 16 690 – 4 019 12 671 304 484 – 16 226 288 258 173 697 – 136 452 37 245 Dienstleistungen 22 021 – 13 425 8 596 157 265 – 12 306 144 959 85 875 – 62 485 23 390 Umwelt 67 985 – 4 266 63 719 474 767 – 29 436 445 331 298 382 – 230 015 68 367 Sonstiges / Konsolidierung 22 245 – 8 299 13 946 314 038 – 84 021 230 017 83 618 86 396 170 014 nicht zugeordnet (Bilanz) MVV Energie Gruppe 114 Anpassung außerplanmäßige Abschreibungen — — — — 270 710 270 710 — 1 650 961 1 650 961 214 465 – 52 157 162 308 2 899 092 18 882 2 917 974 1 555 557 625 381 2 180 938 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss 38 Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt die Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden direkt ermittelt. Demgegenüber wird der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit indirekt abgeleitet. Mittelzuflüsse aus dem Erwerb und der Veräußerung konsolidierter Gesellschaften sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthalten. Die erworbenen (abgehenden) flüssigen Mittel werden mit den Auszahlungen für den Erwerb (Einzahlungen aus der Desinvestition) verrechnet. Im Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind u. a. enthalten: Entgegen der bisherigen Vorgehensweise werden erhaltene Zuschüsse im Cashflow aus der Investitionstätigkeit und nicht mehr im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Zudem werden Auszahlungen für den Erwerb (Einzahlungen aus dem Verkauf) von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen gesondert von Auszahlungen (Einzahlungen) für übrige Finanzanlagen ausgewiesen. Darüber hinaus wird im Investitionsbereich erstmals der Betrag der als Kauf- oder Verkaufspreis gezahlten oder erhaltenen Mittel abzüglich der erworbenen oder veräußerten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesen. Hieraus ergab sich für Vorjahreswerte eine Umgliederung aus der Position „Veränderung der flüssigen Mittel aus Konsolidierungskreisänderungen“ in die Position „Einzahlungen aus der Veräußerung von voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen“ in Höhe von 15 819 Tsd Euro. ___Erhaltene Zinsen in Höhe von 4,7 Mio Euro (Vorjahr 2,9 Mio Euro) und gezahlte Zinsen in Höhe von 57,6 Mio Euro (Vorjahr 56,0 Mio Euro). ___Gezahlte Ertragsteuern von 36,3 Mio Euro (Vorjahr 39,4 Mio Euro) und erstattete Ertragsteuern von 8,5 Mio Euro (Vorjahr 23,0 Mio Euro) sowie ___nach Abzug des nicht zahlungswirksamen Teils aus der Equity-Bilanzierung das zugeflossene Beteiligungsergebnis von 4,8 Mio Euro (Vorjahr 6,3 Mio Euro). 115 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss 39 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften Die Stadt Mannheim ist alleinige Gesellschafterin der MVV GmbH. Die MVV GmbH hält 100% der Anteile an der MVV Verkehr AG, die zu 66,2% an der MVV Energie AG beteiligt ist. Die Stadt Mannheim sowie die von ihr beherrschten Unternehmen stellen somit nahe stehende Personen im Sinne von IAS 24 dar. Zwischen Unternehmen der MVV Energie Gruppe und der Stadt Mannheim sowie den von ihr beherrschten Unternehmen bestehen eine Vielzahl von vertraglich vereinbarten Rechtsbeziehungen (Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmelieferungsverträge sowie Miet-, Pacht- und Serviceverträge). Darüber hinaus besteht zwischen der MVV Energie AG und der Stadt Mannheim ein Konzessionsvertrag. Beziehungen zu nahe stehenden Lieferungs- und Leistungsverkehr Forderungen Verbindlichkeiten Unternehmen, Personen und Körperschaften in Tsd Euro Stadt Mannheim 1 2005 / 2006 1 26 418 Quotenkonsolidierte Unternehmen 40 233 2004 / 2005 2005 / 2006 2004 / 2005 2005 / 2006 2004 / 2005 21 210 5 032 61105 63 946 170 456 36 399 2 079 1 801 908 236 Einschließlich der von der Stadt Mannheim beherrschten Unternehmen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit at-equity bilanzierten Beteiligungen in nennenswertem Umfang bestanden im Berichtsjahr nicht. Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von den Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen. Die MVV Energie AG erstellte für ihr am 30. September 2006 endendes Geschäftsjahr einen Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG. 116 Die Vorstandsmitglieder der MVV Energie AG sind zugleich Vorstände der Konzerngesellschaft MVV RHE AG; der Vorstandsvorsitzende ist zudem Geschäftsführer der MVV GmbH. Die Vergütungen für die Tätigkeit in diesen Gesellschaften sind in der von der MVV Energie AG gezahlten Vergütung enthalten und werden von der MVV RHE AG und der MVV GmbH erstattet. Von der fixen Vergütung der Vorstandsmitglieder erstattet die MVV RHE AG der MVV Energie AG 15% für deren Tätigkeit für die MVV RHE AG (beim Vorstandsvorsitzenden ohne Berücksichtigung der Zulage des Vorstandsvorsitzenden). Die MVV GmbH erstattet der MVV Energie AG 2% der fixen Vergütung des Vorstandsvorsitzenden für seine Tätigkeit für die MVV GmbH (ohne Berücksichtigung der Zulage des Vorstandsvorsitzenden). aus Aufsichtsratsmandaten Gesamt Informationen ▲ Geschäftssegmente Konzernlagebericht ▲ ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Der Vorstand erhielt im Berichtsjahr eine Gesamtvergütung in Höhe von 1881 Tsd Euro. Diese setzt sich wie folgt zusammen: 1 Vergütung in Tsd Euro Fix 1 Variabel 2 Einschließlich Zuschüsse zur Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, freiwillige Versicherung bei Dr. Rudolf Schulten 404 209 9 622 der Berufsgenossenschaft und geldwerte Vorteile sowie der Dr. Werner Dub 239 170 5 414 Zulage für den Vorstandsvorsitzenden Hans-Jürgen Farrenkopf 242 170 5 417 Karl-Heinz Trautmann 253 170 5 428 1138 719 24 1 881 Im Berichtsjahr wurden keine Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung gewährt; es gab keine weiteren Leistungen von dritter Seite. Die Versorgungszusagen gegenüber den Vorstandsmitgliedern sind leistungsorientiert. Der Dienstzeitaufwand (service cost) beträgt 393 Tsd Euro. Der Barwert der Gesamtverpflichtung (defined benefit obligation) beträgt zum Bilanzstichtag 2 840 Tsd Euro. Ehemalige Mitglieder des Vorstands erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 199 Tsd Euro. Der Barwert der Gesamtverpflichtung (defined benefit obligation) aus leistungsorientierten Versorgungszusagen beträgt zum Bilanzstichtag 2 917 Tsd Euro. Zu den nahe stehenden Personen zählen auch Mitglieder des Managements in Schlüsselfunktionen. Neben dem Vorstand rechnen hierzu in der MVV Energie Gruppe auch die Bereichsleiter/Prokuristen der MVV Energie AG. Diese Personengruppe erhält ihre Bezüge ausschließlich von der MVV Energie AG. Die Vergütungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 3 561 Tsd Euro. 2 Rückstellung einschließlich Schlussabrechnungsbeträge aus 2004/05 Bereichsleiter/Prokuristen erhalten eine rein beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Höhe von durchschnittlich 8,6 % der festen Vergütung. Leitende Angestellte können innerhalb der im Konzern angebotenen Durchführungswege festlegen, welche biometrischen Risiken sie absichern möchten. Die Gesamtaufwendungen hierfür beliefen sich im Berichtsjahr auf 159 Tsd Euro. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Berichtsjahr jeweils eine Jahresvergütung in Höhe von 10 Tsd Euro, wobei der Vorsitzende den doppelten, sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag erhielt. Ferner wurde ein Sitzungsgeld von 300 Euro pro Person und Sitzung gewährt. Die gesamten Bezüge beliefen sich auf 284 Tsd Euro. Weiterhin wurden zwei Mitgliedern des Aufsichtsrats der MVV Energie AG Darlehen in Höhe von zusammen 20 Tsd Euro gewährt. Die Darlehen sind mit 4,9 % zu verzinsen. Von Mitgliedern des Aufsichtsrats werden insgesamt 1 029 Aktien der MVV Energie AG gehalten. 117 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss 40 Honorare des Abschlussprüfers 42 Angaben zu Konzessionen Für die im Geschäftsjahr 2005/06 erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses, Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden: Neben dem zwischen der Stadt Mannheim und der MVV Energie AG abgeschlossenen Konzessionsvertrag (siehe Textziffer 39 „Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften”) bestehen weitere Konzessionsvereinbarungen zwischen Unternehmen der MVV Energie Gruppe und Gebietskörperschaften. Die Restlaufzeiten liegen zwischen 1 und 20 Jahren. In den Verträgen ist die Verpflichtung geregelt, die jeweiligen Versorgungsnetze zu betreiben und für deren Instandhaltung zu sorgen. Sollte es nach Ablauf der Verträge zu keiner Verlängerung kommen, müssen die Versorgungseinrichtungen von den Gemeinden gegen angemessenes Entgelt übernommen werden. Honorare des Abschlussprüfers in Tsd Euro 2005 / 2006 Abschlussprüfung 445 Sonstige Bestätigungsleistungen 18 Steuerberatungsleistungen 16 Sonstige Leistungen 30 509 43 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 41 Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG Die MVV Energie Gruppe hat am 1. Oktober 2006 100% der Anteile an der IGS Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG erworben. Der Kaufpreis ist noch nicht endgültig bestimmt. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der MVV Energie AG haben die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht. Das für Vertrieb, Marketing und Umwelt zuständige Vorstandsmitglied der MVV Energie AG, Karl-Heinz Trautmann, ist zum 15. Oktober 2006 aus der MVV Energie AG ausgeschieden. Die vollständige Erklärung ist im Internet unter www.mvv-investor.de veröffentlicht. Mannheim, den 27. November 2006 MVV Energie AG Vorstand Dr. Schulten 118 Dr. Dub Farrenkopf Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Vorstand der MVV Energie AG Aufsichtsrat der MVV Energie AG Dr. Rudolf Schulten Vorsitzender Kaufmännische Angelegenheiten Gerhard Widder Vorsitzender Oberbürgermeister der Stadt Mannheim Diplom-Ingenieur (FH) Reinhold Götz seit 14. Dezember 2005 Diplom-Handelslehrer 2. Bevollmächtigter IG Metall Mannheim Manfred Lösch 1 Stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender des MVV-Konzernbetriebsrats Rosi Haus 1 bis 10. März 2006 Geschäftsführerin ver.di Offenbach Johannes Böttcher 1 seit 10. März 2006 Vorsitzender des Betriebsrats der Energieversorgung Offenbach AG Dr. Karl Heidenreich Ehemaliges Mitglied des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg Holger Buchholz 1 seit 10. März 2006 Gewerkschaftssekretär ver.di Kiel Michael Homann 1 seit 10. März 2006 Bereichsleiter Materialwirtschaft, IT und angewandte Informatik der MVV Energie AG Dr. Werner Dub Technik, Netze und Energiedienstleistungen Hans-Jürgen Farrenkopf Personal, Soziales, IT und Immobilienmanagement Karl-Heinz Trautmann bis 15. Oktober 2006 Marketing, Vertrieb und Umwelt Peter Dinges 1 bis 10. März 2006 Betriebsrat der MVV Energie AG Werner Ehret 1 Betriebsrat der MVV Energie AG Dr. Rudolf Friedrich seit 10. März 2006 Arbeitsamtsdirektor a. D. Dr. Manfred Fuchs Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fuchs Petrolub AG Prof. Dr. Egon Jüttner Universitätsprofessor Helfried Krope 1 bis 15. Januar 2006 Bereichsleiter Netz der MVV Energie AG Egon Laux 1 bis 10. März 2006 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Energieversorgung Offenbach AG 119 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Klaus Lindner 1 Gewerkschaftssekretär ver.di Rhein-Neckar Konrad Schlichter bis 10. März 2006 Betriebswirt Prof. Dr. Norbert Loos seit 10. März 2006 Geschäftsführender Gesellschafter der Loos Beteiligungs-GmbH Sabine Schlorke 1 Gewerkschaftssekretärin ver.di Rhein-Neckar Dr. Frank Mentrup Arzt Mitglied des Landtags Baden-Württemberg Manuel Mertes seit 10. März 2006 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG 1 Dr. Rolf Neuhaus bis 25. Oktober 2005 Wirtschaftsberater Barbara Neumann 1 seit 10. März 2006 Vorsitzende des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG Dr. jur. Sven-Joachim Otto bis 10. März 2006 Richter Wolfgang Raufelder seit 10. März 2006 Architekt und Stadtplaner 120 Konzernjahresabschluss Rolf Schmidt bis 10. März 2006 Bürgermeister der Stadt Mannheim Bernd Sendzik 1 bis 31. Januar 2006 Kaufmännischer Angestellter der Energieversorgung Offenbach AG Uwe Spatz 1 seit 10. März 2006 Betriebsrat der MVV Energie AG Christian Specht Finanzbürgermeister der Stadt Mannheim Christa Spohni 1 bis 10. März 2006 Kaufmännische Angestellte der MVV Energie AG 1 gewählte Arbeitnehmervertreter Die Aufsichtsräte sind auf den nachfolgenden Seiten detailliert nach zusätzlichen Mandaten und Tätigkeiten aufgeführt. Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Mitglieder des Aufsichtsrats der MVV Energie AG Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Beruf Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen Gerhard Widder Grosskraftwerk Mannheim AG, Mannheim BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim Vorsitzender MVV GmbH, Mannheim Mafinex-Technologiezentrum GmbH, Mannheim Oberbürgermeister MVV OEG AG, Mannheim GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim der Stadt Mannheim MVV RHE AG, Mannheim Rhein-Neckar-Flugplatz GmbH, Mannheim Diplom-Ingenieur (FH) MVV Verkehr AG, Mannheim Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, Mannheim Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim Manfred Lösch Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach Stellvertretender Vorsitzender MVV GmbH, Mannheim Vorsitzender des MVV-Konzernbetriebsrats Johannes Böttcher Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach seit 10. März 2006 MVV GmbH, Mannheim Vorsitzender des Betriebsrats der Energieversorgung Offenbach AG Holger Buchholz Stadtwerke Kiel AG, Kiel seit 10. März 2006 Gewerkschaftssekretär ver.di Kiel Peter Dinges bis 10. März 2006 Betriebsrat der MVV Energie AG Werner Ehret MVV GmbH, Mannheim Betriebsrat der MVV Energie AG 121 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Beruf Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen Dr. Rudolf Friedrich MVV Verkehr AG, Mannheim BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim seit 10. März 2006 Fleischversorgungszentrum Mannheim GmbH, Mannheim Arbeitsamtsdirektor a. D. Dr. Manfred Fuchs Fuchs Petrolub AG, Mannheim Stellvertretender Vorsitzender (stellvertretender Vorsitzender) Hilger u. Kern GmbH, Mannheim des Aufsichtsrats der Fuchs Petrolub AG Reinhold Götz Deutz AG, Köln Rhein-Neckar-Flugplatz GmbH, Mannheim seit 14. Dezember 2005 Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim Diplom-Handelslehrer Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim 2. Bevollmächtigter IG Metall Mannheim Rosi Haus Stadtwerke Offenbach Holding, Offenbach bis 10. März 2006 Geschäftsführerin ver.di Offenbach Dr. Karl Heidenreich IBB Internationales Bankhaus Bodensee AG, Friedrichshafen Ehemaliges Mitglied des Vorstands bis 20. Februar 2006 der Landesbank Baden-Württemberg K+S Aktiengesellschaft, Kassel Michael Homann MVV GmbH, Mannheim seit 10. März 2006 Bereichsleiter Materialwirtschaft, IT und angewandte Informatik der MVV Energie AG 122 Prof. Dr. Egon Jüttner MVV GmbH, Mannheim Universitätsprofessor MVV RHE AG, Mannheim Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Beruf Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen Helfried Krope Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach EUS GmbH, Dortmund bis 15. Januar 2006 MVV GmbH, Mannheim Fernwärme Rhein-Neckar GmbH, Mannheim Bereichsleiter Netz der MVV Energie Tschechien CZ s.r.o. Praha, Tschechien MVV Energie AG MVV Polska Sp. z o.o. Warszawa, Polen Egon Laux bis 10. März 2006 Energieversorgung Offenbach AG, Offenbach bis 7. März 2006 KSG GmbH, Offenbach bis 7. März 2006 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Energieversorgung Offenbach AG Klaus Lindner MVV GmbH, Mannheim Gewerkschaftssekretär ver.di Rhein-Neckar Prof. Dr. Norbert Loos BHS tabletop AG, Selb (Vorsitzender) seit 10. März 2006 Carl Schenck AG, Darmstadt LTS Lohmann Therapy Systems Corporation, West Caldwell, NJ, USA (Vorsitzender) Geschäftsführender Gesellschafter Dürr AG, Stuttgart (stellvertretender Vorsitzender) m:con – Mannheimer Kongress- und Touristik GmbH, Mannheim der Loos Beteiligungs-GmbH LTS Lohmann Therapie-Systeme AG, Andernach (Vorsitzender) Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim Hans R. Schmidt Holding AG, Offenburg (Vorsitzender) TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen Dr. Frank Mentrup MVV GmbH, Mannheim BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim Arzt Mitglied des Landtags Baden-Württemberg Manuel Mertes Stadtwerke Kiel AG, Kiel seit 10. März 2006 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG 123 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Beruf Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen Dr. Rolf Neuhaus bis 25. Oktober 2005 Wirtschaftsberater Barbara Neumann Stadtwerke Kiel AG, Kiel seit 10. März 2006 Vorsitzende des Betriebsrats der Stadtwerke Kiel AG Dr. jur. Sven-Joachim Otto Grosskraftwerk Mannheim AG, Mannheim m:con – Mannheimer Kongress- und Touristik GmbH, Mannheim bis 10. März 2006 MVV GmbH, Mannheim Sparkasse Rhein Neckar Nord, Mannheim Richter Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel Mannheim GmbH (ZWM), Mannheim Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim Wolfgang Raufelder MVV Verkehr AG, Mannheim Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH, Mannheim seit 10. März 2006 Architekt und Stadtplaner Konrad Schlichter MVV GmbH, Mannheim bis 10. März 2006 MVV Verkehr AG, Mannheim Betriebswirt Sabine Schlorke Gewerkschaftssekretärin ver.di Rhein-Neckar 124 MVV GmbH, Mannheim Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Beruf Aufsichtsräten von inländischen Gesellschaften Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen Rolf Schmidt MVV GmbH, Mannheim Fleischversorgungszentrum Mannheim GmbH, Mannheim bis 10. März 2006 Grossmarkt Mannheim GmbH, Mannheim Bürgermeister der m:con – Mannheimer Kongress- und Touristik GmbH, Mannheim Stadt Mannheim Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH, Mannheim Mannheimer Stadtreklame GmbH, Mannheim Rheinfähre Altrip GmbH, Altrip Rhein-Neckar-Flugplatz GmbH, Mannheim Stadt Mannheim Beteiligungsgesellschaft mbH, Mannheim Bernd Sendzik bis 31. Januar 2006 Kaufmännischer Angestellter der Energieversorgung Offenbach AG Uwe Spatz MVV Energie AG, Mannheim seit 10. März 2006 MVV Umwelt GmbH, Mannheim Betriebsrat der MVV Energie AG Christian Specht MVV RHE AG, Mannheim BBS Bau- und Betriebsservice GmbH, Mannheim Finanzbürgermeister MVV Verkehr AG, Mannheim GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim der Stadt Mannheim Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel Mannheim GmbH (ZWM), Mannheim MWS Bauconsult GmbH, Mannheim MWS Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH, Mannheim Mannheimer Stadtreklame GmbH, Mannheim Christa Spohni bis 10. März 2006 Kaufmännische Angestellte der MVV Energie AG 125 ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss Bestätigungsvermerk Wir haben den von der MVV Energie AG, Mannheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Segmentberichterstattung, Kapitalflussrechnung und Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2005 bis 30. September 2006 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. 126 Informationen ▲ Geschäftssegmente ▲ Konzernlagebericht ▲ Unsere Verantwortung ▲ ▲ ▲ An unsere Aktionäre Konzernjahresabschluss Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Mannheim, 27. November 2006 Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Herrwerth Wirtschaftsprüfer Busson Wirtschaftsprüfer 127 ▲ 128 MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Konzernjahresabschluss ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006 Ereignisse und Termine 11. 1. 2007 Bilanzpressekonferenz und Analystenkonferenz 14. 2. 2007 Zwischenbericht 1. Quartal 2006/2007 9. 3. 2007 Hauptversammlung 12. 3. 2007 Dividendenzahlung 14. 5. 2007 Zwischenbericht 2. Quartal 2006/2007 14. 5. 2007 Pressekonferenz und Analystenkonferenz 2. Quartal 2006/2007 14. 8. 2007 Zwischenbericht 3. Quartal 2006/2007 20.11. 2007 Veröffentlichung vorläufiger Kennzahlen zum Jahresabschluss 2006/2007 Impressum Verantwortlich MVV Energie AG Konzerndaten und Reporting D-68142 Mannheim Dipl.-Volksw. Wilfried Schwannecke Telefon 0621 290 -2392 Telefax 0621 290 -3075 w.schwannecke@mvv.de Redaktion und Projektsteuerung Dipl.-Betrw. (FH) Bettina von Rebenstock Telefon 0621 290 -3614 Telefax 0621 290 -3075 b.rebenstock@mvv.de Petra Wandernoth Telefon 0621 290 -3417 Telefax 0621 290 -3075 p.wandernoth@mvv.de Lektorat FinKom Gesellschaft für Finanzkommunikation mbH, Usingen Konzeption und Gestaltung, kreative Leitung, Beratung und Projektmanagement Anja Helm 745 Agentur für Gestaltung, Düsseldorf Fotografie Alexander Basta, Düsseldorf Bernd Georg, Offenbach (Foto Seite 4) Herausgeber Kontakt Ansprechpartner Geschäftsbericht MVV Energie AG Luisenring 49 D-68159 Mannheim Investor Relations Telefon 0621 290 - 3708 Telefax 0621 290 - 3075 www.mvv-investor.de ir@mvv.de Dipl.-Volksw. Wilfried Schwannecke Konzerndaten und Reporting Telefon 0621 290 - 2392 Telefax 0621 290 - 3075 w.schwannecke@mvv.de Postanschrift D-68142 Mannheim Telefon 0621 290 - 0 Telefax 0621 290 - 2324 www.mvv-energie.de energie@mvv.de Internet Die deutsche und die englische Ausgabe können im Internet als interaktive Online-Geschäftsberichte aufgerufen werden und stehen auch als PDF-Datei zur Verfügung. www.mvv-investor.de Dipl.-Betrw. (BA) Frank Nagel Telefon 0621 290 - 2692 Telefax 0621 290 - 3075 f.nagel@mvv.de Ansprechpartner Investor Relations Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hilko Schomerus Konzernstrategie und Investor Relations Telefon 0621 290 - 2567 Telefax 0621 290 - 3075 h.schomerus@mvv.de ▲ MVV Energie Geschäftsbericht 2005/2006
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