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Full text: Geschäftsbericht ... (Rights reserved) Ausgabe 1998/99 (Rights reserved)

1998/1999 Geschäftsbericht Geschäftsbericht 1998/99 Herausgeber MVV Energie AG Luisenring 49 D-68159 Mannheim Postanschrift D-68142 Mannheim Der Geschäftsbericht liegt auch in einer englischen Ausgabe vor. Beide Ausgaben können im Internet abgerufen werden. Homepage: www.mvv-energie-ag.de E-Mail: energie@mvv.de Ihr Ansprechpartner Dipl.-Betrw. (BA) Frank Nagel Telefon (06 21) 290-26 92 Telefax (06 21) 290-30 75 E-Mail: f.nagel@mvv.de Investor Relations Dipl.-Volksw. Axel Müller Telefon (06 21) 290-37 08 Telefax (06 21) 290-26 97 E-Mail: a.mueller@mvv.de Auf einen Blick 1 Ein guter Start 2 Bericht des Vorstandes 4—20 Gesamtwirtschaftliches Umfeld 4 Umsatz & Ertrag 4 Finanzen 8 Risikomanagement 12 Investitionen 12 Forschung & Entwicklung 14 Umwelt 16 Mitarbeiter 18 Ereignisse nach Geschäftsjahresende 21 Ausblick 22 Investor Relations 24 Unternehmensübersicht 26 MVV Energie AG Geschäftsjahr 1998/99 Aus den Geschäftsbereichen 28—43 Im Focus: Energiehandel 44 Organe der Gesellschaft 46 Jahresabschluss 49 Bestätigungsbericht 69 Bericht des Aufsichtsrates 70 Impressum/Zeittafel 72 Umsatz 1995/961 96/971 97/981 1998/99 Mio DM Umsatz 1046 Operatives Betriebsergebnis (EBIT) 153 Jahresüberschuss 55 Cashflow nach DVFA/SG2 — 1068 149 56 156 1082 163 44 160 1100 184 66 175 1100 1000 Bilanzsumme Eigenkapital Investitionen 2103 608 195 2199 627 159 2 204 631 95 2 271 1046 119 14,6 11,4 9,2 28,9 1,2 14,0 10,4 9,0 28,5 1,3 15,1 11,7 7,0 28,6 1,2 16,8 12,4 9,8 46,1 0,4 1977 1999 1991 2152 Mitarbeiter (Anzahl)8 1 2 3 4 5 6 7 8 Als-ob-Jahresabschlüsse Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Anlagenberatung/ Schmalenbach-Gesellschaft Operatives Betriebsergebnis (EBIT) zu Umsatz Return on capital employed (EBIT zu Eigenkapital und Finanzschulden) DVFA/SG-Ergebnis zu Eigenkapital im Jahresdurchschnitt Eigenkapital zu Gesamtkapital Finanzschulden abzüglich flüssige Mittel zu Eigenkapital einschließlich Fremdpersonal im HKW 0 1995/96 96/97 97/98 1998/99 Operatives Betriebsergebnis (EBIT) Mio DM 200 1 180 160 140 0 1995/96 96/97 97/98 1998/99 97/98 1998/99 Jahresüberschuss Mio DM 80 60 40 0 1995/96 96/97 Auf einen Blick 1 MVV Energie AG Umsatzrendite3 in % ROCE4 in % Eigenkapitalrendite5 in % Eigenkapitalquote6 in % Verschuldungsgrad7 Auf einen Blick Kennzahlen MVV Energie Gruppe in Mio DM Ein guter Start Sehr geehrte Aktionäre und Freunde unserer Gesellschaft Ich freue mich, Ihnen den ersten Geschäftsbericht der zu Beginn des Berichtsjahres neu formierten MVV Energie AG vorlegen zu dürfen. Dieser Geschäftsbericht dokumentiert die umfassende strategische Neuausrichtung unserer Unternehmensgruppe, mit der wir uns frühzeitig für den Wettbewerb auf den liberalisierten Energiemärkten gerüstet haben. Die Konzentration auf unsere Kernkompetenzen Strom, Wärme, Gas, Wasser und Entsorgung hat die Voraussetzungen für den Börsengang der MVV Energie AG am 2. 3. 1999 geschaffen. Unser Schritt, als erstes kommunales Versorgungsunternehmen in Deutschland an die Börse zu gehen, hat in der Fach- und Finanzwelt große Beachtung gefunden. Im Rahmen einer Kapitalaufstockung haben wir 25,01% der Anteile der MVV Energie AG an den Börsen in Frankfurt am Main und Stuttgart platziert. Die wettbewerbsorientierte Neuausrichtung unseres Unternehmens war notwendig, dies hat sich zwischenzeitlich bestätigt. Nur ein Jahr nach der Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes erlebt die deutsche Elektrizitätswirtschaft den größten Umbruch ihrer Geschichte. Unter den Energieversorgungsunternehmen in Deutschland ist in kürzester Zeit ein Verdrängungswettbewerb entbrannt, in einem Ausmaß, das kein Experte für möglich hielt. Der über den Strompreis radikal geführte Kampf um Marktanteile hat bereits nachhaltige Spuren in der Energiebranche hinterlassen. 2 MVV Energie AG Roland Hartung, Sprecher des Vorstandes 2 Ein guter Start Die MVV Energie AG hat sich 1998/99 trotz des massiven Stromwettbewerbs gegen den Trend gut behauptet. Aufgrund der forcierten Vertriebs- und Stromhandelsaktivitäten haben wir unsere Stromlieferungen im Vergleich zum Vorjahr um 13% gesteigert. Der Stromumsatz konnte trotz des enormen Preisdruckes leicht verbessert werden. Das operative Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs um 13% auf 184 Mio DM. Der Jahresüberschuss erhöhte sich von 43,9 Mio DM auf 65,6 Mio DM. Die Zunahme der auf das EBIT bezogenen Umsatzrendite im Vergleich zum Vorjahr von 15,1% auf 16,8% verdeutlicht die hohe Ertragskraft der MVV Energie AG. Wir haben die Öffnung des Energiemarktes von Anfang an als Chance begriffen. Neben der Stärkung des Kerngeschäftes werden auf Basis der Kernkompetenzen kontinuierlich neue Geschäftsfelder und Dienstleistungen entwickelt, mit denen wir uns strategisch wichtige Märkte in Deutschland und im Ausland erschließen. So haben wir in unserem neuen Geschäftsfeld Erschließungsträgerschaften zusammen mit unserem Partner Regioplan Ingenieure GmbH, Mannheim, einen Auftrag mit einem Investitionsvolumen von 170 Mio DM akquiriert. Um das Ergebnis nachhaltig zu verbessern, setzen wir unsere umfangreichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung konsequent fort. In den nächsten drei Jahren werden wir durch gezielte Prozessoptimierung die Verwaltungskosten um ca. 25% verringern. Im Stromhandel, der im liberalisierten Strommarkt an Bedeutung zunehmen wird, sind wir gut positioniert. Hier haben wir durch den frühzeitigen Aufbau eines eigenen Handelsbereiches und die Gründung der MVV Energiehandel GmbH, Mannheim, umfangreiches Wissen in einem Geschäft aufbauen können, das sich sehr schnell zu einem wichtigen Standbein entwickelt hat. Zur nachhaltigen Stärkung des internationalen Consultinggeschäftes haben wir im ersten Quartal des Berichtszeitraums die ICEU Internationales Centrum für Energie- und Umwelttechnologie GmbH, Leipzig, und die inzwischen umfirmierte MVV InnoTec GmbH, Berlin, mehrheitlich übernommen. Als weiteren Beitrag zur Wachstumsstrategie haben wir im März 1999 die europäischen Tochtergesellschaften der EPS-Energie Performance Services, Inc., Pennsylvania/USA erworben. Die 70%-Beteiligung an der BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühlhausen, ist Teil unserer offensiven Markt- und Vertriebsstrategie. Damit hat die MVV Energie AG ihre Vertriebsaktivitäten nachhaltig verstärkt und einen wichtigen Vertriebskanal für die Vermarktung zusätzlicher Stromlieferungen und Energiedienstleistungen außerhalb des bisherigen Stammgebietes geöffnet. der Erwerb von Verteilungsnetzen und die Ausweitung unserer Aktivitäten auf europäische Länder. Nach meiner Einschätzung wird der zunehmende Konzentrationsprozess in der Branche zu einer realistischeren Beurteilung der Wettbewerbssituation führen. Die MVV Energie AG konzentriert sich auf Beteiligungen, bei denen eine angemessene Kapitalrendite zu erwarten ist. Um den Markt noch intensiver und schneller zu bearbeiten, haben wir unser Mergers & Acquisitions-Team verstärkt. Auf die Ergebnisse und das bisher Erreichte können wir stolz sein. Dies ist aber kein Anlass, uns auf unseren Lorbeeren auszuruhen. Auch wir stehen vor weiteren notwendigen Veränderungsprozessen. Ich bin davon überzeugt, dass die gute Ertragslage und die Perspektiven der MVV Energie AG gute Voraussetzungen für ein weiteres Unternehmenswachstum sind, und dass wir uns im Wettbewerb erfolgreich behaupten werden. Die anspruchsvollen Ziele unseres Unternehmens können wir nur durch die Leistungs-, die Einsatzbereitschaft und die Kompetenz unserer mehr als 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen. Bei ihnen bedanke ich mich ganz herzlich für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit. Dass rund 78 Prozent unserer Belegschaft Aktien erworben haben, verdeutlicht das große Vertrauen in die Zukunft unseres Unternehmens. 3 Danken möchte ich auch allen unseren Kunden und Geschäftspartnern, Aktionären und Investoren für Ihr Vertrauen. Roland Hartung Sprecher des Vorstandes Mit der im Juni 1999 vereinbarten 25,1% Beteiligung an den Stadtwerken Buchen ab Januar 2000 wird ein erster Schritt in Richtung Stadtwerkebeteiligung realisiert. Bei weiteren Beteiligungsprojekten stehen wir in Verhandlungen. Im Mittelpunkt unserer Akquisitionsstrategie steht Ein guter Start 3 MVV Energie AG MVV Energie AG Bericht des Vorstandes Die Liberalisierung der deutschen Energiewirtschaft prägte die Entwicklung unserer Branche im Berichtszeitraum. Dabei hat der Wettbewerb heftiger und schneller an Boden gewonnen als erwartet. Die Öffnung der Energiemärkte gibt erstmals allen Kunden die Möglichkeit, sich ihren Stromversorger frei zu wählen. In Folge dieser Entwicklung sind die Strompreise 1999 drastisch zurückgegangen. Die Ende September 1999 beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie vorgelegte Fassung der Verbändevereinbarung für die Stromdurchleitung wird noch vom Bundeskartellamt und der Europäischen Kommission geprüft und kann frühestens Anfang 2000 in Kraft treten. Wir sind für Wettbewerb, aber zu fairen Rahmenbedingungen. Dazu gehören zum einen ein angemessenes Netznutzungsentgelt und zum anderen neue Gemeindeordnungen, die Stadtwerken unternehmerisches Handeln ermöglichen. 4 Im Rahmen des Gesetzes zum Einstieg in die ökologische Steuerreform wurde zum 1. 4. 1999 die Mineralöl- und die Erdgassteuer erhöht. Gleichzeitig wurde eine Stromsteuer eingeführt, die auf Stromlieferungen an den Endverbraucher erhoben wird. Für die MVV Energie AG sind diese Entwicklungen eine große Herausforderung. Wir müssen uns noch intensiver als bisher auf die Bedürfnisse unserer Kunden einstellen. In dem derzeit stattfindenden Konzentrationsprozess in der Branche werden wir unsere Chancen im Rahmen der Marktöffnung im Sinne unserer Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre aktiv nutzen. Der Gesamtumsatz der MVV Energie Gruppe konnte 1998/99 gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert werden. Mit einem Umsatz von 1,1 Mrd DM zählt die MVV Energie Gruppe zu den zehn umsatzstärksten kommunalen Versorgungsunternehmen in Deutschland. Nach der Höhe der Wärmeabgabe steht die Mannheimer Fernwärmeversorgung an erster Stelle in Baden-Württemberg und an vierter Stelle in Deutschland. Gemessen am Gasabsatz ist die MVV Energie Gruppe das zweitgrößte kommunale und regionale Gasversorgungsunternehmen in Baden-Württemberg. 9 16 48 12 2 0,8 Mrd DM 20 MVV Energie AG in Mannheim 4 Bericht des Vorstandes 0,3 Mrd DM 67 außerhalb Mannheims ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Strom Wärme Gas Wasser HKW Dienstleistungen Sonstiges Angaben in % ± % Vorjahr 375,9 166,3 322,6 77,9 122,8 26,2 iiiiiii8,5 192,2 85,0 165,0 39,8 62,8 13,4 iiiii4,3 + 2,1 + 4,1 - 8,3 + 1,0 + 3,0 – + 26,9 1 100,2 562,5 + 1,6 Die MVV Energie Gruppe hat sich im Stromgeschäft hervorragend behauptet. Durch forcierte Vertriebs- und Stromhandelsaktivitäten steigerten wir unseren Stromabsatz gegenüber dem Vorjahr um 13,4%. Dadurch hat sich unser Stromumsatz trotz drastischer Preissenkungen um 7,9 Mio DM erhöht. Durch Mengensteigerungen bei Strom, Wärme und Gas und Umsatzsteigerungen im Dienstleistungsgeschäft wurden die preisbedingten Umsatzeinbußen im Gasgeschäft – die Gaspreise sind vertraglich an die Ölpreise gebunden – aufgefangen. Das dynamische Wachstum der MVV Energie Gruppe in der Wärmeversorgung hat sich im Berichtsjahr fortgesetzt. Die Umsatzzunahme stammt aus der weiter expandierenden Heizwasserversorgung. Im Bereich der Wasserversorgung wurde durch eine Preisanpassung der Mengenrückgang ausgeglichen. Der Umsatz des Heizkraftwerks Nord stammt zu 84% aus der Müllverbrennung und zu 16% aus dem Verkauf der in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Dampf- und Strommengen. 5 Umsatz und Ergebnis des erfolgreich aufgebauten Bereichs MVV Dienstleistungen weisen wir in diesem Geschäftsbericht erstmals gesondert aus. Mengenentwicklung 1998/99 ± % Vorjahr 2 530 3443 11346 24,3 283 455 + 13,4 + 6,0 + 1,0 - 2,0 + 3,8 d Umsatz nach Gebieten Im Berichtsjahr haben wir 30% des Gesamtumsatzes der MVV Energie Gruppe außerhalb Mannheims erzielt. Davon entfiel ein Anteil von 67% auf die Gasversorgung. Die Auslandsumsätze betrugen 14,6 Mio DM. Durch die forcierten Aktivitäten unserer Beteiligungsgesellschaften in Polen, Tschechien, der Slowakei, Portugal und Kroatien rechnen wir mit deutlich höheren Auslandsumsätzen in den kommenden Jahren. Umsatz nach Segmenten 7 13 4 Euro d Kräftiges Wachstum durch Stromhandel Strom in Mio kWh Wärme in Mio kWh Gas in Mio kWh Wasser in Mio m3 Verbrannte Müllmenge in t Umsatz & Ertrag 9 11 Strom Wärme Gas Wasser Heizkraftwerk Nord (HKW) Dienstleistungen Sonstige Umsätze DM Umsatz nach Gebieten 30 ■ Mannheim ■ außerhalb Mannheims 1,1 Mrd DM 70 Gebietsstruktur Angaben in % Bericht des Vorstandes 5 MVV Energie AG Gesamtwirtschaftliches Umfeld Umsatz 1998/99 in Mio d Produkt- und Markenpolitik Wir haben unsere Produkte noch mehr als bisher auf die Erwartungen und Bedürfnisse unserer Kunden ausgerichtet. Klare Markenprofile, wie z.B. Nova und Mercur, verdeutlichen unser Angebot. Den günstigen Privatstrom Nova, der im August 1999 eingeführt wurde, nutzten zum Geschäftsjahresende etwa 3% unserer Stammkunden. Je nach Kundengruppe haben 30% bis 50% unserer gewerblichen Kunden das neue Stromangebot Mercur gewählt. Dabei haben sie sich überwiegend für Dreijahresverträge entschieden. Mit Terra bietet die MVV Energie Gruppe seit August 1999 auch Strom aus regenerativen Energiequellen an. Der grüne Strom Terra ist auf außergewöhnliche Resonanz gestoßen. Dies zeigt, dass im künftigen Wettbewerb nicht nur der Preis, sondern auch die Quelle der Energie eine wichtige Rolle spielt. Unseren industriellen, gewerblichen und kommunalen Kunden bieten wir neben dem Bezug von Energie und Wasser das attraktive Dienstleistungspaket Utility Services an. Die breite und im Baukastenprinzip aufgebaute Dienstleistungspalette erfüllt auch ausgefallene Kundenwünsche. Die Dienstleistung Projekt-Management – basierend auf unserem integrierten Leistungssystem Impuls – bürgt für die reibungslose Durchführung der Projekte unserer Kunden. Für einzelne Utility Services erschließen wir uns Marktnischen über ausgewählte Kundensegmente, z.B. Betriebsführung und Contracting für kommunale Energieanlagen, effiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen für die Industrie. Beim Stromverkauf außerhalb unseres Stammgebietes konzentrieren wir uns zurzeit auf mittelständische Unternehmen. Durch offensive Akquisitionen haben wir hier überregionale Stromgroßkunden hinzugewonnen. Um den Service für und den Dialog mit unseren Kunden zu intensivieren haben wir im November 1998 ein neues Kundenzentrum in der Mannheimer Innenstadt eröffnet. 6 d Umsatzrendite Die MVV Energie Gruppe hat im Berichtsjahr bezogen auf das EBIT eine Umsatzrendite von 16,8% erzielt. Im Vorjahr betrug die Umsatzrendite 15,1%. Sie hat sich damit um 11,3% erhöht. 17 Umsatzrendite in % Die kräftige Zunahme des Jahresüberschusses resultiert aus der günstigen Ergebnisentwicklung im operativen Bereich, einem verbesserten Zinsergebnis sowie geringeren außerordentlichen Aufwendungen. Ohne 28,4 Mio DM Börseneinführungskosten wäre das Jahresergebnis 1998/99 noch höher ausgefallen. EBIT 1998/99 in Mio Strom Wärme Gas Wasser Heizkraftwerk Nord (HKW) Dienstleistungen Sonstiges 1 DM Euro ± % Vj. 76,9 40,7 25,2 15,9 28,5 - 3,3 iiiii0,4 39,3 20,8 12,9 8,1 14,6 - 1,7 iii0,2 + 19,0 + 49,6 + 0,4 + 160,7 + 8,0 –1 - 97,11 184,3 94,2 + 13,0 Vorjahreszahlen nicht vergleichbar Die positive Entwicklung des EBIT zeigt, dass die MVV Energie Gruppe die Auswirkungen des massiven Preisdruckes auf dem liberalisierten Strommarkt aufgefangen hat. Hierzu haben vor allem die Erfolge im Stromhandel, das Mengenwachstum in allen Energiesparten sowie gezielte Maßnahmen unseres Kostenmanagements beigetragen. Durch den Erwerb von kerngeschäftsnahen Beteiligungen an renditestarken Unternehmen hat die MVV Energie Gruppe ihre Basis verbreitert und rechnet auch für die Zukunft mit guten Betriebsergebnissen. Rund 42% des EBIT wurden in der Sparte Strom erwirtschaftet. Die Verbesserung des Strom-EBIT gegenüber dem Vorjahr stammt hauptsächlich aus gestiegenen Lieferungen und Kostensenkungen beim Stromeinkauf. Das hohe EBIT-Wachstum in der Wärmesparte kommt aus der Heizwasserversorgung. Das neue interne Leistungsverrechnungsverfahren der MVV Energie Gruppe und Erfolge in der Prozessoptimierung haben das Wasser-EBIT 1998/99 positiv beeinflusst. Gewinn- und Verlustrechnung 1998/99 in Mio DM Euro ± % Vj.1 1151,9 - 889,3 x+ 30,4 293,0 - 108,7 184,3 - 44,8 - 28,4 111,1 x- 45,5 65,6 - 2,2 x x- 0,4 588,9 - 454,7 x+ 15,6 149,8 x- 55,6 94,2 - 22,9 xx- 14,5 56,8 xx- 23,3 33,5 x- 1,1 iiix- 0,2 + 1,1 + 1,3 + 14,3 + 10,6 - 6,8 + 13,0 + 15,6 + 16,5 + 46,2 - 41,7 + 49,4 - 69,2 – 63,0 32,2 + 47,9 7 14 0 1995/96 96/97 97/98 1998/99 Gesamterträge Gesamtaufwand Beteiligungsergebnis EBIT vor Abschreibungen (EBITDA) Abschreibungen Operatives Betriebsergebnis (EBIT) Zinsergebnis Außerordentliche Aufwendungen Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern Jahresüberschuss Einstellung in die Gewinnrücklagen Anteile anderer Gesellschafter Jahresergebnis d Weiteres Ergebniswachstum im Geschäftsjahr 1 6 Bericht des Vorstandes Vorzeichen ergebnisbezogen Die hohen Aufbau- und Vorlaufkosten hatten im Geschäftsbereich Dienstleistungen 1998/99 ein negatives EBIT zur Folge. Weitere Einzelheiten werden in den jeweiligen Geschäftsbereichen erläutert. Bericht des Vorstandes 7 MVV Energie AG MVV Energie AG Die MVV Energie Gruppe hat 1998/99 in einem wettbewerbsintensiven Umfeld ihr operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 13% gesteigert und einen um 49% höheren Jahresüberschuss erzielt. Finanzen Unternehmensstruktur Stand: 30. September 1999 MVV GmbH Publikum Durch den Börsengang sind rund 400 Mio DM ins Unternehmen geflossen. Diese Mittel werden für den Ausbau unseres Kern- und Dienstleistungsgeschäfts und den Erwerb von operativen Beteiligungen eingesetzt. Struktur der Bilanz Mio DM MVV Energie AG 2500 13 10 77 18 Finanzanlagen 15 10 Sachanlagen 75 Umlaufvermögen 35 11 Sonstige Verbindlichkeiten 19 Finanzschulden Rückstellungen, Ertragszuschüsse, latente Steuern 24 46 Eigenkapital 18 % 1500 RHE 1000 Weitere Beteiligungen 500 29 % 2000 % % 0 Weitere Beteiligungen 1998/99 Aktiva Passiva Aktiva Passiva Die mit der Neuordnung der europäischen Energiemärkte gegebenen Rahmenbedingungen erschweren besonders in Deutschland die Beurteilung der Rendite von Akquisitionsobjekten und von Wertschöpfungsrechnungen. Die neuen Rahmenbedingungen erfordern einen weiten Planungszeitrahmen und intensive Analysen. Auf keinen Fall streben wir solche Beteiligungen an, bei denen die Markteintrittspreise mittelfristig keine angemessene Rendite erbringen. Chancen sehen wir derzeit in den Wachstumsmärkten in Polen, Ungarn, Tschechien, Portugal und der Türkei. Um unsere Wettbewerbsposition auch in entwickelten Märkten zu stärken, werden wir uns an Stadtwerken beteiligen und den Aufbau regenerativer Energietechniken konsequent vorantreiben. d Kapitalerhöhung In drei Schritten haben wir das Grundkapital der MVV Energie AG erhöht; im Dezember 1998 um 5,5 Mio DM gegen Bareinlagen und im Januar 1999 um 15,6 Mio DM aus Gesellschaftsmitteln von ursprünglich 169 Mio DM auf 190,1 Mio DM, mit dem Börsengang stieg das Grundkapital dann im Februar 1999 noch einmal um 63,4 Mio DM auf 253,5 Mio DM. Von den rund 51 Mio Inhaberaktien wurden 12 680 400 Aktien (25,01%) im freien Verkauf ausgegeben. Zum Ausgabezeitpunkt lagen 33% der Aktien im Besitz von Privatanlegern und 66% im Besitz von institutionellen Investoren. Etwa die Hälfte der institutionellen Anleger kam aus dem Ausland, überwiegend aus Großbritannien. Mit 74,99% ist die MVV GmbH Mehrheitsaktionärin der MVV Energie AG. Das Eigenkapital hat sich 1998/99 um 415,8 Mio DM erhöht, eine Folge der Grundkapitalerhöhung und des verbesserten Jahresergebnisses. Im Berichtsjahr stieg die Eigenkapitalquote von 29% auf 46%. MVV Energie AG Dominierend auf der Aktivseite der Bilanz ist mit 85% das Anlagevermögen. Dies spiegelt die hohe Kapitalintensität eines Versorgungs- und Entsorgungsunternehmens wider. Das Anlagevermögen war zum Bilanzstichtag zu 54% durch Eigenkapital gedeckt. 8 Bericht des Vorstandes 9 d Verbesserter Cashflow im Geschäftsjahr Der Cashflow der MVV Energie Gruppe hat sich um 15,3 Mio DM auf 175,2 Mio DM verbessert. Der Hauptgrund für die Zunahme war der um 21,7 Mio DM höhere Jahresüberschuss. Das Verhältnis von Cashflow zum Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 14,8% auf 15,9%. Auch hierin spiegelt sich die verbesserte Ertragslage wider. d Kapitalflussrechnung Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit war trotz verbessertem Cashflow aufgrund gestiegener Forderungen und Vermögensgegenständen sowie der Abnahme sonstiger Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen rückläufig. Er lag jedoch deutlich über dem Mittelbedarf aus der Investitionstätigkeit, obwohl durch Akquisition neuer Beteiligungen ein erheblicher Anstieg der Investitionen verzeichnet wurde. Neben der Finanzierung der Investitionen konnten aus dem Mittelzufluss der laufenden Geschäftstätigkeit auch die übrigen Finanzschulden weiter reduziert werden. Der Mittelzufluss aus dem Börsengang ist für eine Verminderung der Finanzschulden aus dem Cash-pooling verwendet worden. Der angestiegene Finanzmittelbestand geht auf die liquiden Mittel unserer neuen Beteiligungsgesellschaften zurück. Anmerkungen zur Unternehmensstruktur Die MVV Energie AG und die RHE (Energie- und Wasserwerke Rhein-Neckar Aktiengesellschaft) sowie deren jeweilige Mehrheitsbeteiligungen bilden die MVV Energie Gruppe Der börsennotierte Kapitalanteil der MVV Energie AG (Publikum) beträgt 25,01% des Grundkapitals Die MVV GmbH ist eine 100%-Beteiligung der Stadt Mannheim Bericht des Vorstandes 9 MVV Energie AG 8 1997/98 Bilanz 1998/99 in Mio Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen Vorräte Forderungen Flüssige Mittel Eigenkapital Ertragszuschüsse Rückstellungen Verbindlichkeiten Latente Steuern 1> DM Euro ± % Vorjahr 32,1 1 676,9 228,7 18,5 304,1 iiiiiii11,2 16,4 857,4 116,9 9,5 155,5 iiiii ii5,7 + 49,3 - 0,2 + 2,0 + 28,5 + 15,3 + ... 1 2 271,5 1161,4 + 3,1 1 046,3 193,8 181,9 691,3 iiii158,2 535,0 99,1 93,0 353,5 iiiii80,9 + 65,9 + 0,6 - 9,1 - 32,4 + 0,4 2 271,5 1 161,4 + 3,1 DM Euro ± % Vorjahr 155,6 79,6 - 7,5 - 110,3 ii- 34,2 11,1 i iiiii0,1 - 56,4 i - 17,5 5,7 iiiii0,0 + 17,8 - 54,2 +…1 + 100,0 11,2 5,7 +…1 1 000% Kapitalflussrechnung 1998/99 in Mio 10 Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit aus der Finanzierungstätigkeit Veränderung des Finanzmittelbestandes Finanzmittelbestand zum 1. 10. 1998 Finanzmittelbestand zum 30. 9. 1999 1> 11 1 000% d Wertschöpfung Die Wertschöpfung der MVV Energie Gruppe steigerte sich um 47,9 Mio DM. Wertschöpfungsrechnung 1998/99 in Mio DM Euro ± % Vorjahr 1207,2 - 671,0 i- 108,7 617,2 - 343,0 iiii- 55,6 + 0,8 - 6,3 - 6,7 Wertschöpfung 427,5 218,6 + 12,6 an Mitarbeiter an MVV Aktionäre1 an Kreditgeber an Gebietskörperschaften an die MVV Energie Gruppe 194,6 48,2 69,3 97,9 17,5 99,5 24,6 35,4 50,1 9,0 + 7,6 –2 - 18,1 + 39,3 –2 Unternehmensleistung Vorleistungen Abschreibungen MVV Energie AG 2 vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung Vorjahreszahlen nicht vergleichbar 10 Bericht des Vorstandes Bericht des Vorstandes 11 MVV Energie AG 1 Risikomanagement Die MVV Energie AG hat die mit dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) verbundenen erweiterten Berichts- und Prüfungspflichten bereits 1998/99 angewandt, ein Jahr früher als gesetzlich vorgeschrieben. Über eine Risikoinventur wurden wirtschaftliche, technische, rechtliche, politische und sonstige Risiken identifiziert. Darüber hinaus haben wir einen Unternehmensleitfaden zum Risikomanagement erstellt, in dem die wesentlichen Elemente eines Frühwarn- und Überwachungssystems geregelt sind. Auf Basis dieses Systems wurde Ende Juni 1999 die regelmäßige Berichterstattung aufgenommen. Unser Risikomanagement ist auf stetige Entwicklung angelegt, es wird sich auch an zukünftige, geänderte Bedingungen anpassen. d Ergebnisse der Risiko-Inventur Bei einer ersten Risiko-Inventur wurden die Veränderungen im Energiemarkt und ihre Auswirkungen auf die MVV Energie Gruppe bewertet. Der Preisdruck durch den liberalisierten Markt wird als Risiko aufgeführt, dem jedoch durch gezielte Maßnahmen entgegengewirkt wurde. Im Anbetracht der turbulenten Marktsituation hat der Vorstand Vorsorge getroffen, um bei jedem denkbaren Risiko für das Unternehmen rechtzeitig informiert zu werden. 12 Investitionen Investitionen 1998/99 in Mio Investitionen in Mio DM 180 160 Strom Wärme Gas Wasser Heizkraftwerk Nord (HKW) Dienstleistungen Sonstiges gesamt 140 120 1 100 80 Sachanlagen 40 Finanzanlagen 20 0 96/97 97/98 Euro ± % Vorjahr 13 200 1995/96 DM 1998/99 d Sachinvestitionen Im Berichtsjahr haben wir 119,1 Mio DM investiert, 25% mehr als 1997/98. Davon entfielen 97,5 Mio DM auf Sachanlagen. 43% dieser Mittel flossen in die Sparten Energie, knapp 15% in die Sparte Wasser und 10,5% in die Entsorgung. 16,5% bzw. 16,1 Mio DM wurden im Segment Dienstleistungen verausgabt, dazu zählen auch die Sachinvestitionen jener Beteiligungsunternehmen, die voll konsolidiert wurden. 14,5 11,6 15,8 14,6 10,2 37,7 ii14,7 7,4 5,9 8,1 7,5 5,2 19,3 iii7,5 + 22,9 - 2,5 + 43,6 + 32,7 - 28,7 –1 - 53,5 1 119,1 60,9 + 25,1 Vorjahreszahlen nicht vergleichbar Ein herausragendes Investitionsprojekt im Segment Dienstleistungen war das Schließen des Glasfaser-Cityrings in Mannheim. Bei den Versorgungssparten wurde der Großteil der Mittel in die Modernisierung der bestehenden Verteilungsnetze und -anlagen, die Erschließung von Neubaugebieten und den Anschluss neuer Kunden investiert. Im Heizkraftwerk Nord lag der Investitionsschwerpunkt bei der Müllverbrennungsanlage. Zu den sonstigen Investitionen zählen die Beschaffung von Hardware, Software und Datenendgeräten, z.B. wurde 1998/99 ein autarkes Ausweichrechenzentrum konzipiert und fertiggestellt. Die MVV Energie Gruppe hat in den zurückliegenden vier Geschäftsjahren rund 543 Mio DM in Sachanlagen investiert. Schwerpunkt hierbei waren der Neubau des Müllkessels 4 und die saubere Müllbeseitigung im Heizkraftwerk Nord. Nach Abschluss dieser Großprojekte sind die Sachinvestitionen wieder auf ein Normalmaß zurückgegangen. d Finanzinvestitionen in operative Beteiligungen 12 Bericht des Vorstandes Bericht des Vorstandes 13 MVV Energie AG MVV Energie AG Insgesamt haben wir im Berichtsjahr 21,6 Mio DM in operative Beteiligungen investiert, die dem Segment Dienstleistungen zugeordnet wurden. Davon entfallen 26% auf Auslandsbeteiligungen. F& E Forschungsaufwendungen 17 für ■ Produktentwicklung ■ Prozessoptimierung ■ Hochschulaktivitäten 20 Angaben in % 63 Aufwendungen für F & E 1998/99 in Mio Produktentwicklung Prozessoptimierung Hochschulaktivitäten DM Euro ± % Vorjahr 1,5 0,4 i200000ßßiii0,4 0,8 0,2 iiii0,2 + 30,1 - 48,2 - 91,6 2,3 1,2 + 4,2 Die Umsetzung unserer F & E-Strategie mit den Zielen Produktinnovation, Qualitätsmanagement, Akquisition von Forschungsgeldern und Personalentwicklung trägt nachhaltig zum Unternehmenserfolg bei. 14 Die MVV Energie Gruppe konzentriert ihre F & E-Anstrengungen auf die Gebiete effizienter Nutzung und wirtschaftlicher Verteilung von Energie, Sicherheit und Umweltschutz. Durch die interne Vernetzung unserer Experten und die Kooperation mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen haben wir effektive Strukturen zur interdisziplinären Zusammenarbeit geschaffen. Eine besonders enge Zusammenarbeit besteht mit der Fachhochschule Mannheim für Technik und Gestaltung sowie dem Europäischen Zentrum für Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim. d Fernwärme Im Kerngeschäft Fernwärme haben wir nach vorangegangenen Prüfstand- und in Feldversuchen zur Anbohrtechnik neue Lösungen gefunden, um den Spaneintrag ins Leitungsnetz zu minimieren. Dadurch werden Störungen reduziert und die Wartungskosten gesenkt. Ferner untersuchen wir derzeit, ob durch mobile Absperrungen aus Hochleistungswerkstoffen bei Leitungssanierungen und Neuanschlüssen Kosten eingespart werden können. Für diese Absperrtechnologie haben wir gemeinsam mit der Fachhochschule Mannheim Prototypen entwickelt. Bei Feldversuchen zur koordinierten Verlegung von Energie- und Wasser-Hausanschlüssen konnte der Tiefbauaufwand reduziert und so ein wichtiger Beitrag zur kostengünstigen Anbindung neuer Kunden geleistet werden. Gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft haben wir an einem unserer Fernwärmekanäle eine neuartige Sanierungstechnologie mit hydrophilen Gelen erfolgreich erprobt. Ein hochwasserbedingter Wassereintritt in ein Schachtbauwerk wurde bereits auf diese Weise gestoppt. Die seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Internationalen Energie Agentur (IEA) ist mit einem neuen Vorhaben zur Kaltverlegung und Wiederverwendung von Aushubmaterial fortgesetzt worden. MVV Energie AG In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWT) geförderten Forschungsvorhaben Pluralistische Wärmeversorgung analysieren wir gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Fernwärme e.V. (AGFW) und führenden deutschen Forschungsinstituten die Chancen der Fernwärme und der Kraft-Wärme-Kopplung unter den veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Dabei soll untersucht werden, wie Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung als eine Säule der CO2-Minderung in Deutschland ausgebaut werden kann. 14 Bericht des Vorstandes d Strom In dem von der Europäischen Union (EU) im Rahmen des Programms THERMIE geförderten Vorhaben Field Test Frequency Inverters haben wir durch die internationale Kooperation wichtige Erkenntnisse zur rationellen Stromnutzung gewonnen. Die technischen Herausforderungen der Liberalisierung führten in der Sparte Strom zu Innovationen bei unseren Mess- und Abrechnungssystemen, dem Metering & Billing, und zu neuen Erkenntnissen im Netzmanagement. 15 d Gas und Wasser Modellgestützte Untersuchungen zur Erneuerung von Gas- und Wassernetzen haben uns wichtige Erkenntnisse für die künftige Instandhaltungsstrategie im Versorgungsnetz geliefert. Die eingeleiteten wissenschaftlichen Untersuchungen zur IsotopenGeochemie werden uns ermöglichen, die Entwicklung der Wasserqualität verlässlich zu prognostizieren und Investitionen zur Verbesserung ihrer Qualität gezielt zu tätigen. d Dienstleistungen Unsere Erfahrungen aus den F & E-Projekten unseres Kerngeschäftes fließen hier in die Produktentwicklung ein. So haben wir nach jahrelangen Forschungsprojekten zur Kostenminimierung im Leitungsbau das Geschäftsfeld Erschließungsträgerschaft eingeführt. Erfahrungen mit der rationellen Energieanwendung durch den Kunden sind heute ein wichtiger Erfolgsfaktor im Facility-Management und im Contracting. Unsere Beteiligungsunternehmen haben im Berichtsjahr für den internationalen Raum Projekte durchgeführt. Die Regio-Tec Planungsgesellschaft für Wirtschaftspolitik und Infrastruktur mbH, Starnberg, unterstützt derzeit Unternehmen in Rumänien und Bulgarien beim Aufbau wirtschaftlicher Strukturen im Energiesektor durch die Entwicklung eines von der EU geförderten Investment Guide. Im Rahmen eines multinationalen Projektes der EU hat die ICEU Internationales Centrum für Energie- und Umwelttechnologie GmbH, Leipzig, mehrere Nationen in Zentralasien bei der Einführung modernster Energietechnologien begleitet. Das von der EU geförderte und von der ICEU begleitete Pilotprojekt zum EDV-gestützten Energiemanagement in einer Klinik in Kasachstan erschließt lokalen Unternehmen neue Wege zur Energieeinsparung. Die Steigerung der F & E-Aufwendungen um 4,2% auf 2,3 Mio DM und der weitere Ausbau unseres F & E-Netzwerkes werden die Ergebnisse im Dienstleistungsgeschäft der MVV Energie Gruppe nachhaltig positiv beeinflussen. Bericht des Vorstandes 15 MVV Energie AG Forschung und Entwicklung Umwelt 6,7% weniger Staub 100% 25% weniger CO2 Durch die Förderung oder Beteiligung an Forschungsprojekten wie ökologisch Bauen und Analyse eines Niedrigenergiehauses haben wir Erfahrungen zum Nutzen für Kunden und Umwelt gesammelt. 1998/99 entwickelten wir eine Vermarktungsstrategie für Ökohäuser. Seit November 1999 unterstützt die MVV Energie Gruppe zusammen mit Partnern als Bauträger private Bauherren beim Errichten von energetisch und baubiologisch optimierten Ökohäusern. Viele unserer seit Jahren bewährten Contractingmodelle verwirklichen nachhaltige Umweltentlastungen, denn hier ermöglichen wir die Finanzierung und Betreuung von Anlagen, die sich durch die erzielte Energieeinsparung selbst amortisieren. Auch setzen wir Anreize im Rahmen unseres CO2-Minderungsprogramms. 37% weniger NO2 d Betrieblicher Umweltschutz In Ergänzung und zur Vertiefung unserer bisherigen innerbetrieblichen Umwelt-Aktivitäten haben wir im Berichtsjahr damit begonnen, ein unternehmensweites UmweltErfolgs-Controlling-System einzurichten. Damit können wir Ökologie und Ökonomie stärker als bisher verknüpfen. Zentrales Ziel ist die Ermittlung und Umsetzung von Maßnahmen, welche die Umwelt entlasten und Betriebskosten senken. Ein darauf ausgerichtetes Managementsystem haben wir eingerichtet, ein entsprechendes Umwelt-Informations-System wird derzeit ausgebaut. 86% weniger SO2 Beispiel Mannheim Emissionen bei einer Versorgungsdichte von 84% Das Verfahren zur Salzsäuregewinnung in der Rauchgasreinigungsanlage des Müllkessels 4 im Heizkraftwerk Nord (HKW) wurde 1998/99 optimiert. Diese Chemikalie kann nun für die im Werk ebenfalls benötigte Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung verwendet werden. Hierdurch ist ein ökologisch wertvoller Recyclingkreislauf geschaffen worden, der den Bezug über den Markt ersetzt und auch die sonst notwendigen Transporte vermeidet. Schadstoffminderung durch leitungsgebundene Energien 0 CO2 16 SO2 NO2 Staub Im abgelaufenen Geschäftsjahr verstärkten wir unsere Umweltschutzbestrebungen durch zusätzliche Maßnahmen. Mit der Liberalisierung der Strommärkte werden günstige Preise, guter Service aber auch die ökologischen Erfordernisse ein wichtiger Faktor für den Erfolg im Wettbewerb darstellen. Viele Kunden erwarten preiswerte und möglichst umweltverträgliche Energieprodukte und -dienstleistungen. Die MVV Energie Gruppe berücksichtigt bereits bei der Planung aller wesentlichen Betriebsprozesse den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und den sorgsamen Umgang mit Ressourcen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Nutzung regenerativer Energiequellen. Wir haben drei neue Umweltprodukte in unsere Dienstleistungspalette aufgenommen und zukunftsweisende neue Ansätze im innerbetrieblichen Umweltschutz eingeleitet. d Neue Umweltangebote Die MVV Energie Gruppe bietet seit Anfang September 1999 den grünen Strom Terra an. Der grüne Strom wird ausschließlich aus regenerativen Energiequellen gewonnen. Den höheren Erzeugungskosten wird durch den um etwa ein Drittel höheren Preis Rechnung getragen. Terra wird vorwiegend in neuen regionalen Wind-, Wasserkraft-, Biomasse- und Fotovoltaikanlagen erzeugt. Für die Qualitätssicherung unseres Produktes unterziehen wir uns den strengen Umweltkriterien des Öko-Instituts e.V. Freiburg, das unseren Terra-Strom zertifiziert. MVV Energie AG Der Vertrieb von Solarstromanlagen wird bei der MVV Energie Gruppe einen festen Platz im Portfolio der grünen Angebote erhalten. Die private Energiegewinnung aus der Sonne bietet in Deutschland hohe Wachstumspotenziale. Dazu trägt besonders das 100 000-Dächer-Solarstrom-Programm des Bundes bei, in dem eine Milliarde DM für die Förderung bereitstehen. 1999/2000 werden wir in unserem neuen Geschäftsfeld Solar mit einem Komplettservice, mit attraktiven Finanzierungsmodellen und einer erhöhten Einspeisevergütung für Fotovoltaikstrom beginnen. 16 Bericht des Vorstandes Weitere Prozessoptimierungen mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt sind im HKW von der neuen, größtenteils automatischen Betriebssystemdokumentation und der Auswertung dieser Daten zu erwarten. 17 Mit der Renovierung der Fassade unseres Verwaltungshochhauses 1998/99 wurden im Zuge notwendiger Sanierungsschritte auch eine energiesparende Dämmung und Fensterverglasung vorgenommen. d Unternehmenskonzepte mit integriertem Umweltschutz Die optimierte Energieverteilung mit Hilfe des Mannheimer Energieversorgungskonzepts erreicht mittlerweile 84% aller Wohnungen mit den leitungsgebundenen und vergleichsweise schadstoffarmen Energien Fernwärme, Gas und Strom. Im Bundesdurchschnitt sind es nur 60%. Durch die leitungsgebundene Raumwärmeversorgung im Stadtgebiet Mannheim bleiben der Umwelt neben anderen Schadstoffen jährlich 173 000 Tonnen treibhauswirksames Kohlendioxid erspart. Die von uns bevorzugte Energieerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung trägt einen erheblichen Anteil dazu bei. Mit diesem Verfahren werden für die Erzeugung einer bestimmten Energiemenge bis zu 30% weniger Brennstoffe benötigt als bei konventioneller Erzeugung in getrennten Anlagen. Die dem verminderten Brennstoffverbrauch entsprechenden Emissionen werden vermieden. Um die Marktchancen des relativ teueren Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplung zu erhöhen, hat die Reform des Energiewirtschaftsrechts diesen Anlagen bedingte Sonderrechte eingeräumt. Rund 14% der Leistung der in Deutschland für die Stromerzeugung installierten Anlagen entfallen auf dieses umweltschonende Verfahren, über dessen Zukunft im politischen Raum seit Herbst 1999 erneut diskutiert wird. Verglichen mit der Erzeugung von Strom und Wärme aus Heizöl vermeidet die Energiegewinnung aus Restmüll etwa 76% der Treibhausgase, nicht zuletzt, weil die thermische Verwertung von Müll auch umweltschädliche Deponiegase vermeidet. Beispielsweise verringert eine volle Auslastung unserer Müllverbrennungsanlage den Ausstoß von CO2 um jährlich 250 000 Tonnen. Bericht des Vorstandes 17 MVV Energie AG 100% = Emissionen ohne leitungsgebundene Energieversorgung Mitarbeiter 2100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der MVV Energie Gruppe 1800 0 1995/96 18 96/97 97/98 1998/99 Die MVV Energie Gruppe beschäftigte im Berichtsjahr 2 028 Mitarbeiter, 159 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr. Die Zunahme war bedingt durch die Akquisition und den Ausbau neuer Geschäftsfelder. Die positiven Personalveränderungen ergaben sich auch aus dem Ausbau unseres Kundenservices und der Erweiterung unserer Vertriebsmannschaft. auch die neue Situation als börsennotiertes Unternehmen stellen den Personalbereich vor besondere Herausforderungen. Angesichts des Börsengangs haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Identifikation mit dem Unternehmen auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass rund 78% aller Beschäftigten MVV Energie Aktien zeichneten. Im Rahmen unseres Personalentwicklungsprogramms können unsere Nachwuchskräfte in Praxisprojekten ihre Befähigung zur Übernahme höherwertiger Aufgaben unter Beweis stellen. Im Geschäftsjahr haben sich 132 Auszubildende bei uns auf ihren Beruf vorbereitet. 18 Hochschulabsolventen waren in eine Traineeausbildung eingebunden. Im Rahmen des Weiterbildungsprogrammes werden für Ausbildungsbeauftragte Workshops durchgeführt. Personalstand Personalaufwand 1998/99 in Mio 30. 9. 1999 ± Vorjahr MVV Energie AG Energie- und Wasserwerke Rhein-Neckar AG (RHE) 1 775 i1 122 + 21 i1 + 7 Beteiligungsunternehmen 1 897 i1 131 + 28 i+ 131 MVV Energie Gruppe 2 028 + 159 Fremdpersonal im Heizkraftwerk Nord i1 124 i1 + 2 2 152 + 161 d Restrukturierung Um die Unternehmensorganisation dem harten Wettbewerb anzupassen, haben wir mit dem Betriebsrat ein zweites Frühpensionierungsprogramm aufgelegt. Das im Frühjahr 1998 begonnene Programm wurde im Berichtsjahr von 42 Mitarbeitern in Anspruch genommen. Durch die bis zum Jahr 2003 laufende Vereinbarung werden auch für die nächsten Jahre deutliche Reduzierungen beim Personalaufwand im Kerngeschäft erwartet. Außerdem wurde eine benchmark-orientierte Organisationsuntersuchung in allen Verwaltungsbereichen durchgeführt. Ziel ist es, die Geschäftsprozesse zu straffen und die Verwaltungskosten in den nächsten drei Jahren um ca. 25% zu senken. Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung Aufwendungen für Altersversorgung DM 19 Euro ± % Vorjahr 154,1 78,8 + 9,2 31,1 iiii9,4 15,9 iii4,8 + 8,7 - 15,3 194,6 99,5 + 7,6 Durch die zum 1. 1. 1999 bei der MVV Energie Gruppe eingeführte flexible Arbeitszeit wurden die Kernarbeitszeiten abgeschafft und die berufliche und private Flexibilität unserer Mitarbeiter weiter erhöht. Die Vergütungen unserer Arbeitnehmer sind ab 1. 6. 1999 um 3,1% gestiegen. Für das erfolgreiche Geschäftsjahr 1998/99 wurde eine einmalige Sonderzahlung gewährt. Zum Börsengang der MVV Energie AG haben wir ein attraktives Mitarbeiterbeteiligungsprogramm aufgelegt. Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistungen und den Betriebsräten für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 1998/99. Unsere neuen Beteiligungsgesellschaften haben insgesamt 131 Mitarbeiter. 18 Bericht des Vorstandes Bericht des Vorstandes 19 MVV Energie AG MVV Energie AG Die Anpassung an den Wettbewerbsprozess, die Integration neuer Unternehmen in die MVV Energie Gruppe, die Veränderung unserer Geschäftsfelder und nicht zuletzt Ereignisse nach Geschäftsjahresende Auf der German Utilities Conference am 22. 10. 1999 in Berlin hat die MVV Energie AG vor renommierten Vertretern der deutschen Strombranche gefordert, den eklatanten Mangel an ordnungspolitischen Strukturen in Deutschland zu beheben. Roland Hartung, Sprecher des Vorstandes der MVV Energie AG, hat die Unabhängigkeit von Energieerzeugung und verteilung nach dem Vorbild ausländischer Benchmarks eingefordert. Die Bundesregierung hat im November 1999 die Fortführung der ökologischen Steuerreform beschlossen. Des Weiteren hat sie ein befristetes Programm für kommunale Energieversorger aufgelegt, die mehr als 25% ihres Stromabsatzes aus der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen. Durch diese Übergangsregelung hat der aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen gewonnene Strom eine verbesserte Ausgangslage im liberalisierten Strommarkt erhalten. 20 21 Unser wichtiger Vorlieferant für Strom und Heizwasser, die Grosskraftwerk Mannheim AG, hat Mitte November 1999 umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen angekündigt, um im harten Wettbewerb auf dem liberalisierten Strommarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Derzeit werden konkrete Maßnahmen zur weiteren Effizienzsteigerung diskutiert, wobei auch die teilweise Stilllegung einzelner Erzeugungsanlagen erwogen wird. Die Vorschläge sollen bis Ende Februar 2000 vorliegen. Wir halten uns für die hierauf aufbauenden unternehmerischen Entscheidungen alle Optionen offen. Unser Ziel ist es, unsere strategisch wichtige Fernwärmeversorgung zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Stromversorgung zu erhalten. Langfristige Chancen für wertorientiertes Wachstum sehen wir vor allem auch im Geschäftsbereich Wasser. Wir planen den Einstieg ins nationale und internationale Wasser- und Abwassergeschäft. Unser Knowhow als Verteilungs- und Dienstleistungsunternehmen wollen wir in ein Joint-venture mit zwei deutschen Partnern einbringen. Ende 1999 befanden sich die Gespräche in einem weit fortgeschrittenen Stadium. Der Fokus der internationalen Aktivitäten wird auf Großstädten mit 200 000 bis 1 000 000 Einwohnern liegen. 20 Ereignisse nach Geschäftsjahresende Ereignisse nach Geschäftsjahresende 21 MVV Energie AG MVV Energie AG Nach Geschäftsjahresende wurde Dr. Werner Dub für die Dauer von fünf Jahren vom Aufsichtsrat der MVV Energie AG zum Mitglied des Vorstandes für den Bereich Technik Versorgung bestellt. Er übernimmt diese Aufgabe ab dem 1. 1. 2000. Ausblick Auf den liberalisierten Energiemärkten wenden große nationale und internationale Energieversorgungsunternehmen beträchtliche Finanzmittel auf, um ihre Stromaktivitäten um die zukunftsträchtigen Geschäftsfelder Gas, Wasser, Wärme oder auch Müllverwertung zu ergänzen. Diesem Trend der Unternehmensneupositionierung ist die MVV Energie Gruppe mit ihren traditionellen Sparten Strom, Wärme, Gas, Wasser und Entsorgung lange voraus. d Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 1999/2000 1999/2000 rechnen wir trotz des massiven Preisverfalls bei Strom für die MVV Energie Gruppe mit einem weiteren Umsatzwachstum. Dem stehen Margenverluste im Stromgeschäft und zunächst höhere Kosten für den Auf- und Ausbau der neuen Geschäftsfelder gegenüber, was das Jahresergebnis im Geschäftsjahr 1999/2000 belasten wird. Das hohe operative Ergebnis (EBIT) des Vorjahres werden wir dennoch voraussichtlich auch 1999/2000 erreichen. Der Jahresüberschuss 1999/2000 wird deutlich höher ausfallen als 1998/99. Ausschlaggebend hierfür sind ein verbessertes Zinsergebnis und der Wegfall der außerordentlichen Aufwendungen aus dem Börsengang im Vorjahr. 22 Der Margenverfall im Kerngeschäft ist eine Herausforderung für das Management. Wir haben uns auf die unerwartet schnell fallenden Preise eingestellt und das Tempo unserer Kosteneinsparungen beschleunigt. Gleichzeitig haben wir unsere Anstrengungen für einen weiteren wertorientierten Ausbau unserer neuen Geschäftsfelder und den Erwerb ertragsstarker Beteiligungen intensiviert. Hier rechnen wir zukünftig mit nachhaltigen Erträgen. Die vielfach noch unsicheren weiteren Rahmenbedingungen erschweren die Ergebnisprognose für 1999/2000. Das gilt besonders für die noch ungeklärten Details in der derzeitigen Fassung der Verbändevereinbarung zur Stromdurchleitung und das geplante Gesetz zur Fortführung der ökologischen Steuerreform, das zum 1. 1. 2000 in Kraft treten wird. Auch werden wir die Entwicklung auf dem deutschen Strommarkt, wo sich die von uns erwartete Oligopolisierung immer mehr abzeichnet, aufmerksam beobachten und bei unseren Entscheidungen berücksichtigen. Darüber hinaus erwarten wir, daß sich der Wettbewerb 1999/2000 verstärkt auf den Gasmarkt ausdehnen wird. d Umsatzentwicklung Im Strombereich werden sich die im Vorjahr in allen Marktsegmenten vorgenommenen Preissenkungen erstmals ganzjährig auswirken. Diesen preisbedingten Umsatzrückgang werden wir voraussichtlich nicht durch vermehrte Stromlieferungen außerhalb unseres Versorgungsgebietes ausgleichen können. Demgegenüber rechnen wir im Gasgeschäft infolge des weiteren Ausbaus der Regionalversorgung und der ölpreisbedingten Preisanpassungen zum 1. 1. 2000 mit höheren Umsätzen gegenüber 1998/99. Auch bei Wasser erwarten wir einen höheren Umsatz, zum einen durch die Preisanhebung zum 1. 4. 2000, zum anderen durch einen höheren Dienstleistungsumsatz aus Betriebsführungen für andere Wasserwerke. Weiterhin positiv wird sich auch unser Wärmeumsatz entwickeln. Ursache hierfür sind neue Kunden im Bereich der Heizwasserversorgung. MVV Energie AG Aufgrund der erfreulichen Geschäfts- und Auftragsentwicklung erwarten wir im neu gebildeten Bereich Dienstleistungen, in dem die Multi Utility Services Erschließungsträgerschaften, Projekt-Management, Facility-Management und Consulting zusammengefasst sind, ein kräftiges Umsatzwachstum; ein höherer Umsatzbeitrag ist auch von unseren voll konsolidierten Tochtergesellschaften zu erwarten. 22 Ausblick d Dividende 1999/2000 Unser Ziel ist es, auch für das Geschäftsjahr 1999/2000 eine Dividende von mindestens 0,56 Euro bzw. 1,10 DM je Aktie auszuschütten. d Wertorientierte Wachstumstrategie der MVV Energie Gruppe Die Unternehmensstrategie der MVV Energie Gruppe ist auf wertorientiertes Wachstum ausgerichtet. Das Fundament für den Erfolg legt unsere seit Jahren erfolgreiche Multi-Utility-Strategie. Wir verstehen darunter die intelligente Kombination unseres umfassenden Know-hows als Energieverteiler mit mehreren Sparten und mit innovativen Energiedienstleistungen. d Unsere Ziele sind: 9 Kerngeschäft absichern und serviceorientiert veredeln 9 innovative Produkte vermarkten 9 Zusatznutzen für Kunden und Mehrwert für das Unternehmen schaffen 9 Kundenstamm erweitern 9 neue Zielgruppen gewinnen 9 Margen verbessern 9 Wettbewerbsposition gegenüber Verbundunternehmen stärken 23 Der Wettbewerb auf den liberalisierten Energiemärkten eröffnet uns neue Chancen, die wir durch schnelles, flexibles und kundenorientiertes Agieren nutzen. Zur weiteren Verbesserung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit planen wir für die nächsten drei Jahre ein Investitionsvolumen von etwa einer Milliarde DM. Unsere Akquisitionsaktivitäten werden wir verstärkt fortsetzen. Ein weiterer Eckpfeiler unserer Wachstumsstrategie ist der Erwerb von renditestarken Beteiligungen, mit denen wir unsere Basis im Kern- und Dienstleistungsgeschäft verbreitern und uns strategisch wichtige Märkte im In- und Ausland erschließen wollen. Ein verstärktes Mergers & Acquisitions-Team wird sich dieser Aufgabe noch intensiver widmen. Die Dienstleistungen werden in Zukunft steigende Ergebnisbeiträge liefern. Hierzu zählen vor allem Erschließungsträgerschaften, Contracting und industrielle KraftWärme-Kopplung, Projekt-Management und Facility-Management. In diesen Geschäftsfeldern liegen zahlreiche Neuaufträge vor. In den national und international vermarkteten Dienstleistungen der MVV Energie Gruppe streben wir bis in etwa fünf Jahren einen jährlichen Umsatz von über 400 Mio DM an. Wichtige Wertschöpfungsimpulse werden vom Stromhandel ausgehen. Die MVV Energie Gruppe zählt zum kleinen Kreis der Wettbewerber, die frühzeitig eine professionelle Stromhandelseinheit aufgebaut haben. Das Stromhandelsgeschäft hat sich seit dem Einstieg im März 1999 überaus erfolgreich entwickelt. Das Handelsvolumen wird sich 1999/2000 durch die erstmals ganzjährige Geschäftstätigkeit gegenüber dem Berichtsjahr, wo wir innerhalb von sieben Monaten bereits ein Handelsvolumen von ca. 800 Mio kWh erreicht haben, deutlich erhöhen. Die deutsche Strombörse in Frankfurt wird nach unserer Einschätzung die Preistransparenz erhöhen und eine wichtige Drehscheibe für den Handel mit Strom-Futures werden. Unsere auf Wachstum zielenden Maßnahmen werden von Kostensenkungsprogrammen begleitet. Die konsequente Umsetzung der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen werden zur Stabilisierung beitragen und sich positiv auf unser Unternehmensergebnis auswirken. Ausblick 23 MVV Energie AG Die MVV Energie Gruppe hat sich auch unter den Vorzeichen des aufbrechenden Energiemarktes gut behauptet. Wir sind darauf eingestellt, dass der Wettbewerb auf den Energiemärkten im Geschäftsjahr 1999/2000 weiter an Intensität zunehmen wird. Angesichts des beschleunigten Konzentrationsprozesses in der deutschen Stromwirtschaft rechnen wir mit steigendem Druck auf die Strompreise. Auf diese Situation hat sich das Unternehmen vorbereitet. Investor Relations d Wichtige Zahlen Wertentwicklung der Aktie vom 2. 3. 1999 bis 30. 9. 1999 CDAX-Utilities 120 % Ausgabepreis Börsenhöchstkurs Börsentiefstkurs Kurs 30. 9. 1999 Börsenwert am 30. 9. 1999 DM 31,29 DM 31,35 DM 26,21 DM 28,95 Mio DM 1468 Euro 16,00 Euro 16,03 Euro 13,40 Euro 14,80 Mio Euro 750 Mio Mio DM DM DM Mio Euro Euro Euro 24,60 0,56 0,24 Euro Euro Euro 0,93 1,98 11,84 110% Dividende DAX Anzahl der Stückaktien am 30. 9. 1999 Dividendensumme Dividende je Aktie1 Steuergutschrift 100 % 50,702 48,20 1,10 0,47 90 % 80 % 3. 2.99 = 100% 24 1.4. 3.5. 1.6. 1. 7. 2.8. 1.9. 30.9.1999 Am 2. 3. 1999 wurden 25,01% der MVV Energie Aktien in den amtlichen Handel an den Börsen Frankfurt am Main und Stuttgart eingeführt. Seit dem 21. 6. 1999 ist die MVV Energie Aktie über den Xetra-Handel der Deutschen Börse AG erhältlich. Der Ausgabepreis wurde mit 16 Euro festgelegt. Am 30. 9. 1999 betrug der Aktienkurs 14,80 Euro, was bezogen auf den Ausgabepreis eine Einbuße von 7,5% bedeutet. Ausschlaggebend für den Kursrückgang waren allgemeine Abwärtsentwicklungen an den Weltbörsen im September 1999, insbesondere aber eine bisher nicht gekannte negative Berichterstattung über die Auswirkungen der Liberalisierung der Energiemärkte in Deutschland. Dieses hat bei Investoren zu einer Verunsicherung geführt, welche durch Diskussionen über Megafusionen in der Energiewirtschaft verstärkt wurde. Diese Gesamtdiskussion hat es uns erschwert, die positiven Ergebnisse der MVV Energie AG und ihre zukunftsweisenden Strategien bei Analysten, Journalisten und Investoren zu verdeutlichen. Im gleichen Zeitraum verbesserte sich der Deutsche Aktienindex (DAX) um 7,3%. Zwischen dem 2. 3. 1999 und dem 30. 9. 1999 wurden rund 6,4 Mio MVV Energie Aktien gehandelt. Die Börsenkapitalisierung der MVV Energie AG betrug am Bilanzstichtag 1,468 Mrd DM. d MVV Energie AG im neuen S-DAX DVFA/SG-Ergebnis2 Cashflow nach DVFA/SG2 Eigenkapital2 Kurs-Gewinn-Verhältnis nach DVFA/SG Kurs-Cashflow-Verhältnis Netto-Dividendenrendite3 Brutto-Dividendenrendite3 DM DM DM Faktor Faktor % % 1,81 3,88 23,1 5 16,00 7,50 3,80 5,40 vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung; junge Aktien sind 1998/99 mit halber Dividendenberechtigung ausgestattet 2 Gewichtete Anzahl der Stückaktien 45,202 Millionen 3 Basis: Kurs 30. 9. 1999 d Aktionäre und MVV Energie AG im Dialog Im Vorfeld des Börsenganges waren wir mit Roadshows in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden unterwegs. Die gezielten Einzelgespräche und Präsentationen für Analysten und Fondsmanager stießen auf reges Interesse, was sich auch in der Internationalität unseres Anlegerkreises zeigt. Den gestiegenen Informationsbedürfnissen institutioneller aber auch privater Anleger tragen wir über unsere ständig aktualisierten Internet-Seiten Rechnung, die unter www.mvv-energie-ag.de abgefragt werden können. Damit gewährleisten wir einen zeitnahen Zugriff auf neuste Unternehmensnachrichten. Regelmäßige Analystengespräche und Telefonkonferenzen anlässlich der Veröffentlichung unserer Quartalsergebnisse vervollständigen das Bild über unsere Geschäftsentwicklung. Die MVV Energie AG ist Mitglied des Deutschen Investor Relations Kreis (DIRK). Die Niedrigbewertung unserer Aktie sehen wir nicht als ein Signal der Finanzmärkte gegen unsere wertorientierte Unternehmenspolitik und unsere klare Shareholder ValueOrientierung. d Aufgrund des guten Jahresergebnisses schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vor, die Zahlung einer Dividende von 0,56 Euro (1,10 DM) je Aktie zu beschließen. Im Inland steuerpflichtige Aktionäre erhalten darüber hinaus eine Steuergutschrift von 0,24 Euro (0,47 DM) je Aktie. Bezogen auf den Börsenkurs am 30. 9. 1999 von 14,80 Euro ergibt sich einschließlich Steuergutschrift eine Dividendenrendite von 5,4%. Die vorgeschlagene Ausschüttung führt zu einer Dividendensumme von 48,2 Mio DM (zuzüglich 20,6 Mio DM Steuergutschrift). Das entspricht einer Ausschüttung von 19% bezogen auf das Grundkapital von 253,51 Mio DM, das in 50 702 000 Stückaktien eingeteilt ist. Für das Geschäftsjahr 1998/99 sind die jungen Aktien der MVV Energie AG mit halber Dividendenberechtigung ausgestattet. Wir werden unsere bereits erfolgreich begonnene Kommunikationspolitik (Investor Relations) weiter ausbauen und intensivieren. Hier ist es unser Ziel, durch Offenheit, Schnelligkeit und Qualität der Information zu überzeugen. Ein weiteres Ziel ist es, mittels der Vorarbeiten im Berichtszeitraum zusätzliche Banken zu gewinnen, die regelmäßig über die MVV Energie AG berichten. 24 Investor Relations 25 1 Um die Bedeutung der sogenannten Small Caps am regulären Markt herauszustellen, hat die Deutsche Börse AG im Juni 1999 den S-DAX etabliert. Wir erwarten durch diesen neuen Aktienindex eine höhere Aufmerksamkeit auch für die MVV Energie Aktie. Kurzfristig sehen wir die Diskussionen im Rahmen der Neuordnung der Energiewirtschaft als Sondereinfluss auf unseren Aktienkurs. MVV Energie AG Kennzahlen je Aktie d Dividende Investor Relations 25 MVV Energie AG MVV Energie AG Beteiligungsunternehmen der MVV Energie Gruppe* nach Geschäftsbereichen Stand: September 1999 Strom Wärme Gas Wasser Inland Inland Inland Inland Inland Grosskraftwerk Mannheim AG** (GKM), Mannheim; [28%] Fernwärme Rhein-Neckar GmbH (FRN), Mannheim; [50%] Gasversorgung Süddeutschland GmbH (GVS), Stuttgart; [26,25%] BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühlhausen; [70%] MVV Energiehandel GmbH, Mannheim; [100%] Wärmeversorgung Schriesheim GmbH, Schriesheim (WVS); [49%] Erdgas-Beteiligungsgesellschaft Süd mbH (EBS), Stuttgart; [17,15%] Wasserversorgungsverband „Neckargruppe”, Edingen-Neckarhausen; [25%] Deutsche Energy One GmbH (DEO), Frankfurt a. M.; [25%] Beteiligungsgesellschaft für Energie und Wasser Meißen mbH**, Dresden; [26,67%] Energie Baden-Württemberg AG** (EnBW), Karlsruhe; [1,88%] Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz (ZWK), Heidelberg; [51%] Entsorgung Dienstleistungen Regio-Tec Planungsgesellschaft für Wirtschaftspolitik und Infrastruktur mbH, Starnberg; [74,8%] – mit ICEU Internationales Centrum für Energie- und Umwelttechnologie GmbH, Leipzig; [100%] GeTeBe Gesellschaft für Technologieberatung mbH, Berlin; [74,8%] – mit MVV InnoTec GmbH, Berlin; [100%] EMS Energie Management Service GmbH, Stuttgart; [49%] 26 27 ServiceHaus Service-GmbH für modernes Wohnen und Leben, Mannheim; [50%] MAnet GmbH – Gesellschaft für Telekommunikation und Information, Mannheim; [90%] Ausland Ausland Ausland MVV-Polska Sp.z o.o.**, Warschau, Polen; [100%] Croplin d.o.o, Zagreb, Kroatien; [25%] EPS CR s.r.o., Prag, Tschechien; [98,5%] MVV ESCO Polska S.A.**, Warschau, Polen; [100%] Energy Performance Services de Portugal, Servicos de Racionalizacao Energetica, Lda., Alges, Portugal; [99%] EPS Polska S.A., Warschau, Polen; [100%] EPS SR s.r.o., Banska Bystrica, Slowakei; [100%] 26 Unternehmensübersicht Unternehmensübersicht 27 MVV Energie AG MVV Energie AG * MVV Energie AG und Energie- und Wasserwerke Rhein-Neckar Aktiengesellschaft (RHE) ** Zuordnung nach Unternehmensschwerpunkt Geschäftsbereich Strom In unserer stärksten Sparte haben wir den Umsatz gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert und dies trotz des massiven Preisverfalls auf diesem Markt. Strom ist mit einem Anteil von 34% am Umsatz der MVV Energie Gruppe beteiligt. Wichtige Zahlen 1998/99 Euro ± % Vj. 375,9 192,2 76,9 39,3 14,5 7,4 + 2,1 + 19,0 + 22,9 Stromabsatz in Mio kWh Privatkunden Industrie- und Gewerbekunden Kunden Stromhandel 2 530 739 1 576 215 + 13,4 + 3,1 + 4,0 — Stromaufkommen in Mio kWh Eigenerzeugung Heizkraftwerk Nord Bezug Grosskraftwerk Mannheim AG Bezug freier Markt und sonstige 2 637 143 1 803 691 + 13,1 - 4,0 - 17,2 — Stromnetz in km 4 416 + 0,5 Umsatz in Mio EBIT in Mio Investitionen in Mio DM Bildserie Energieteile Tabelle Wichtige Zahlen Diagramm Stromabsatz in Mio kWh 28 29 Die MVV Energie Gruppe ist 1998/99 erfolgreich in das Geschäft als Stromhändler eingestiegen. Im Wettbewerb konnten wir aufgrund unserer erfolgreich forcierten Vertriebs- und Handelsaktivitäten unseren Stromabsatz gegenüber dem Vorjahr um 13,4% steigern. Im Vergleich dazu erhöhte sich die Stromabgabe öffentlicher Versorgungsunternehmen im Bundesdurchschnitt 1998/99 um nur 0,1%. Entscheidend für den hohen Zuwachs waren Lieferungen an andere Stromhändler und Versorgungsunternehmen sowie Verkäufe an überregionale Kunden. Durch intensive Stromhandelsaktivitäten mit in- und ausländischen Energiehändlern haben wir sowohl neue Absatzpotenziale erschlossen als auch unser Beschaffungsportfolio erheblich optimiert. 2500 Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktpreisentwicklung haben wir die Portfolioelemente Eigenerzeugung und Bezug vom Grosskraftwerk Mannheim reduziert sowie bilaterale Verträge und den Spotmarkthandel erheblich ausgeweitet. Durch diese Diversifizierung sind in erheblichem Umfang Bezugskosten eingespart worden. p Im Wettbewerb gut behauptet Im besonders hart umkämpften Marktsegment der Industrie- und Gewerbekunden haben wir unseren Stromabsatz um 4% steigern können. In diesem Kundensektor belieferten wir zum Geschäftsjahresende Industrie- und Gewerbestandorte in 15 verschiedenen Versorgungsgebieten. Wir haben für Gewerbekunden Anfang April 1999 unser Stromangebot Mercur und für Privatkunden Anfang August 1999 das Angebot Nova eingeführt. Bereits im ersten Jahr seiner Geschäftstätigkeit hat der MVV Stromhandel etwa 9% unseres Stromabsatzes erzielt. Stromabsatz Die Umsatzerlöse enthalten die seit dem 1. 4. 1999 erhobene Ökosteuer. Mio kWh p Dienstleistungen im Kerngeschäft 2000 gesamt Mannheim Unsere Strom Utility Services unterstützen unser Kerngeschäft. Hierzu zählten 1998/99 Engineeringprojekte und Lastmanagementaufgaben für Industrie- und Gewerbekunden, Instandhaltungsmanagement für kundeneigene Übergabestationen und Betriebsführungsverträge. In diesen kerngeschäftsnahen Utility Services haben wir 1998/99 einen Umsatz von 6,3 Mio DM erzielt. p Weiteres aus der Sparte außerhalb 500 0 1995/96 1998/99 Im ersten Quartal 1998/99 erfolgte die Gründung der MVV Energiehandel GmbH, Mannheim, einem 100%igen Tochterunternehmen der MVV Energie AG. Wir gewährleisten die Durchleitung des Stroms Dritter durch unsere Verteileranlagen. Wir setzen die Verbändevereinbarung um und haben dafür ein Zertifizierungsverfahren eingeleitet. 28 Aus den Geschäftsbereichen Aus den Geschäftsbereichen 29 MVV Energie AG MVV Energie AG Für das nächste Geschäftsjahr erwarten wir durch die Einführung einer deutschen Strombörse weitere positive Impulse aus dem Energiehandelsgeschäft. Geschäftsbereich Wärme Im Berichtsjahr verzeichnete die Sparte Wärme bei Umsatz und EBIT ein kräftiges Wachstum, das aus der weiter expandierenden Heizwasserversorgung stammt. Wichtige Zahlen 1998/99 Umsatz in Mio EBIT in Mio Investitionen in Mio DM Tabelle Wichtige Zahlen Diagramm Wärmeabsatz in Mio kWh Euro ± % Vj. 85,0 20,8 5,9 + 4,1 + 49,6 - 2,5 Wärmeabsatz in Mio kWh 3 443 + 6,0 Heizwasserabsatz in Mio kWh Privatkunden Industrie- und Gewerbekunden Contractingkunden Weiterverteiler FRN 2 422 + 8,2 1 142 + 6,0 594 + 13,3 17 +137,0 669 + 6,2 Dampfabsatz in Mio kWh Industrie- und Gewerbekunden Contractingkunden 1 021 974 47 + 1,1 + 0,7 + 9,3 451 24 + 1,8 0,0 Heizwassernetz in km Dampfnetz in km 166,3 40,7 11,6 Bildserie Energieteile 30 31 Trotz der Preissenkungen zum 1. 4. 1999 konnte der Heizwasserumsatz gesteigert werden. Die kräftige Zunahme unseres Heizwasserabsatzes beruht auf dem Anschluss neuer Kunden. Im Gesamtjahr 1998/99 herrschten mildere Temperaturen als im Vorjahr, von dem kälteren Winterhalbjahr gingen jedoch absatzfördernde Impulse aus. Über unsere Beteiligungsgesellschaft Fernwärme Rhein-Neckar GmbH (FRN), Mannheim, versorgen wir vier Städte, darunter Heidelberg, über eine Fernleitung mit Heizwasser. Der Dampfabsatz wuchs im Berichtsjahr um 1,1%. Wärmeabsatz gesamt 2500 Mannheim p Dienstleistungen im Kerngeschäft National und international besteht ein Bedarf für die Erneuerung industrieller Kraftwerksanlagen. Mit unserer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der KraftWärme-Kopplung sind wir erfolgreich in das Geschäftsfeld industrielle KraftWärme-Kopplungs-Anlagen eingestiegen. Anfang 1999 haben wir von der Mannheimer ABB ein Heizkraftwerk übernommen. Die Anlagen des ABB-Heizkraftwerks werden in den nächsten Jahren optimiert und von der Dampfeigenerzeugung auf Heizwasserbezug umgestellt. 1000 500 außerhalb 0 1995/96 MVV Energie AG Wir erzeugen Heizwasser und Industriedampf nahezu ausschließlich im effizienten Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung, das gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme außerordentlich umweltfreundlich ist und bis zu 30% an Brennstoffen einspart. Derzeit werden in Mannheim ca. 77 000 Wohnungen mit Fernwärme versorgt. Dies entspricht einem Marktanteil von 48%. Der Bundesdurchschnitt für diese Heizenergie liegt bei 12%. Mannheim gehört zu den führenden deutschen Städten bei der Versorgung mit Fernwärme. Mio kWh 3000 30 Aus den Geschäftsbereichen p Kraft-Wärme-Kopplung in Mannheim Über Tochterunternehmen sind wir mit Dienstleistungen für die Kraft-Wärme-Kopplung in Polen, Portugal und Spanien auf dem Markt. 1998/99 Aus den Geschäftsbereichen 31 MVV Energie AG 3500 Im Berichtsjahr bezogen wir 99% unseres Heizwassers von der Grosskraftwerk Mannheim AG. Die Dampflieferungen für unsere Industriekunden erzeugten wir zu 92% im Heizkraftwerk Nord. Mit unseren auf den jeweiligen Kundenbedarf zugeschnittenen Contracting-Projekten haben wir in der Sparte Wärme bundesweit Erfolg. An neuen Projekten sind hervorzuheben: Contractingprojekte zur Wärmeversorgung von Neubaugebieten bei Karlsruhe und in Berlin Pankow. Darüber hinaus haben wir 1998/99 zwei Einsparcontracting-Projekte begonnen, eines für die Berufsakademie Mannheim im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, ein weiteres für die Gemeinde Buchen im Odenwald. Seit 1998/99 betreiben wir in Mannheim auf Contractingbasis ein kleines Nahwärmenetz, das seine Energie aus einer ErdsondenWärmepumpe bezieht. Von unseren selbstentwickelten Fernwärme-Hausstationen, die wir seit Jahren erfolgreich vermarkten, fand das Modell Taurus 20 für Wohnungen 1998/99 zunehmenden Absatz. Im Berichtszeitraum haben wir 3,2 Mio DM umgesetzt, was einer Steigerung von 0,8 Mio DM entspricht. Insgesamt sind die Umsatzerlöse aus Contracting und den kerngeschäftsnahen Wärme Utility Services 1998/99 um 4,8 Mio DM auf 12,7 Mio DM gestiegen. p Weiteres aus der Sparte 32 Die Sparte hat im Berichtsjahr 11,6 Mio DM investiert. Hervorzuheben ist der Bau von Leitungen zu Neukunden, darunter Einkaufszentren und kommunale Einrichtungen. Der Bereich hat im Berichtsjahr Kosteneinsparungen realisiert, u.a. sind die Instandhaltungskosten gesenkt worden. 33 An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir durch professionelles ProjektManagement in allen Sparten Kosten vermeiden. 32 Aus den Geschäftsbereichen Aus den Geschäftsbereichen 33 MVV Energie AG MVV Energie AG Zum Ausbau unseres Marktes in Polen gründete unsere 100%ige Tochter MVV-Polska Sp.z o.o., Warschau, die MVV ESCO Polska S.A., Warschau. Die bestehende Zusammenarbeit mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung erleichtert die Umsetzung unseres Dienstleistungskonzepts City Comfort für Kommunen und wirkt sich positiv auf den Erwerb von Beteiligungen an polnischen Fernwärmegesellschaften aus. Geschäftsbereich Wichtige Zahlen 1998/99 Umsatz in Mio EBIT in Mio Investitionen in Mio DM - 8,3 + 0,4 + 43,6 11 346 1 455 4 643 5 248 + 1,0 + 8,7 - 3,7 + 3,4 1 657 + 5,1 Gasnetz in km 34 Diagramm Gasabsatz in Mio kWh Die Steigerung beim EBIT ist auf Kosteneinsparungen zurückzuführen. Die Umsatzerlöse sind trotz der höheren Abgabe und einer beachtlichen Anzahl von Neuanschlüssen in der regionalen Gasversorgung 1998/99 zurückgegangen. Hauptgrund dafür sind die seit Beginn des Berichtsjahres gesenkten Verkaufspreise – wir haben die mit der Ölpreisentwicklung gesunkenen Gasbezugspreise an unsere Kunden weitergegeben. Nach der Liberalisierung der Energiemärkte wird sich der Wettbewerb nun verstärkt auf den Gasmarkt ausdehnen. Allerdings wird beim Gasverbrauch eine steigende Nachfrage prognostiziert. Es wird damit gerechnet, dass die Preise bei Gas vergleichsweise weniger nachgeben als bei Strom. Wir sehen in der Neuordnung des Marktes eine Herausforderung und sind entschlossen, diese als Chance zu nutzen. p Wachstumsträger regionale Gasversorgung Die MVV Energie Gruppe ist als Eigentümerin eines weitverzweigten Verteilungsnetzes mit modernen gastechnischen Anlagen für Transport und Verteilung im Gasgeschäft hervorragend positioniert. 13000 Mio kWh gesamt An unser seit Jahren kontinuierlich ausgebautes regionales Verteilungssystem sind 27 Städte und Gemeinden sowie 9 Weiterverteiler angeschlossen. Unser Gasabsatz wuchs im Berichtsjahr um 1%, in unserem Regionalgeschäft weist der Gasabsatz eine Steigerung um 2% auf. Bundesweit stieg der Erdgasverbrauch um 3,2%. Insgesamt war die Witterung 1998/99 milder als im Vorjahr. Vom Winterhalbjahr gingen jedoch absatzfördernde Impulse aus. Der Absatzrückgang im Segment der Industrie- und Gewerbekunden ist hauptsächlich auf einen rückläufigen Erdgaseinsatz zur Stromerzeugung bei der Grosskraftwerk Mannheim AG und den konjunkturbedingt geringeren Gasbedarf einiger Industriekunden zurückzuführen. Wir haben 1998/99 erstmals unseren Industrie- und Gewerbekunden für eine feste Laufzeit feste Preisangebote zur Absicherung ihrer Gaspreise angeboten. Diese Produkte sind mit Swap Geschäften bezüglich leichten Heizöls abgesichert. p Weiteres aus der Sparte Mit den kerngeschäftsnahen Gas Utility Services haben wir im Berichtsjahr einen Umsatz von 1,0 Mio DM erzielt. Der organisatorische Umbau der Gas- und Wasserbereiche und weitere technische Optimierungen der Gasverteilungssysteme haben zu Kosteneinsparungen in diesen Sparten geführt. 11000 10000 8000 außerhalb Mannheim 3000 2000 0 1995/96 34 Aus den Geschäftsbereichen 35 Am 1. 4. 1999 wurde die Gassteuer erhöht. Gasabsatz MVV Energie AG Tabelle Wichtige Zahlen Euro ± % Vj. 322,6 165,0 25,2 12,9 15,8 8,1 Gasabsatz in Mio kWh Privatkunden Industrie- und Gewerbekunden Weiterverteiler Bildserie Energieteile 1998/99 1998/99 haben wir weitere Neubaugebiete erschlossen und die Netzverdichtung und -erweiterung in verschiedenen Umlandgemeinden fortgesetzt. Ab nächstem Jahr wird die Digitale Schnittstelle für Gasmesstechnik (DSfG) in unseren Gasstationen eingeführt und mit der integrierten Sanierung von Gas- und Wasserleitungen begonnen. Gemeinsam mit unserer neuen Beteiligungsgesellschaft Stadtwerke Buchen GmbH werden wir das Versorgungsgebiet der Gemeinde zu einer regionalen Drehscheibe für innovative Energieversorgung im Odenwald ausbauen. Das Gasversorgungsunternehmen Croplin d.o.o., Zagreb, an dem wir beteiligt sind, hat im Oktober 1999 die Geschäftstätigkeit in Kroatien aufgenommen und sich um Konzessionen für die Gasversorgung von 5 Städten bzw. Regionen beworben. Aus den Geschäftsbereichen 35 MVV Energie AG Gas Unsere zweitgrößte Sparte Gas hat im Berichtsjahr ihr operatives Betriebsergebnis (EBIT) gesteigert, musste allerdings einen Rückgang beim Umsatz hinnehmen. Geschäftsbereich Wasser Der kräftige Zuwachs beim operativen Betriebsergebnis (EBIT) in dieser Sparte ist auf eine verbesserte Aufwandslage zurückzuführen, zu der Prozessoptimierungen und interne Kostenentlastungen beigetragen haben. Wichtige Zahlen 1998/99 Umsatz in Mio EBIT in Mio Investitionen in Mio Wasserabsatz in Mio m3 Privatkunden Industrie- und Gewerbekunden Weiterverteiler Wassernetz in km 36 DM Euro ± % Vj. 77,9 15,9 14,6 39,8 + 1,0 8,1 + 160,7 7,5 + 32,7 24,3 18,3 3,7 2,3 1 326 Bildserie Energieteile Tabelle Wichtige Zahlen Diagramm Wasserabsatz in Mio m3 - 2,0 - 0,5 - 7,5 0,0 + 1,2 Nach der bereits abgeschlossenen europaweiten Harmonisierung der Qualitätsrichtlinien für Trinkwasser wird in der Europäischen Union die Liberalisierung des Wassermarktes vorbereitet. Auch hier stellen wir uns auf die Neuordnung des Marktes ein. Neue Dienstleistungsangebote verdeutlichen unsere Leistungskraft in dieser Sparte. Im Berichtsjahr haben wir den organisatorischen Aufbau gestrafft, Geschäftsprozesse optimiert und Kosten gesenkt. 1998 haben wir unsere auslaufenden Wasserentnahmerechte beim Regierungspräsidium in Karlsruhe neu beantragt. Im Berichtsjahr sind das öffentlich-rechtliche Verfahren der Offenlegung und die Einspruchsverhandlungen abgeschlossen worden. p Wasserabsatz Nach den Rückgängen in den Vorjahren lag der Wasserabsatz 1998/99 trotz eines trockenen Sommers erneut 2% unter dem Vorjahresniveau. 37 Sowohl Privat- als auch Industrie- und Gewerbekunden haben dem Trend entsprechend weniger verbraucht. In Deutschland ist die Wasserabgabe im Vergleichszeitraum um 1,4% gesunken. Zum 1. 4. 1999 haben wir Preisanpassungen vorgenommen. Wir fördern etwa 82% unseres Wassers in eigenen Wasserwerken, die übrigen 18% beziehen wir vom Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz, Heidelberg, an dem wir mit 51% beteiligt sind. In unserem eigenen zertifizierten Labor überwachen wir die Trinkwasserqualität regelmäßig. p Dienstleistungen im Kerngeschäft Mit den kerngeschäftsnahen Wasser Utility Services haben wir im Berichtsjahr 4,2 Mio DM Umsatz erzielt, hauptsächlich durch laufende Betriebsführungsverträge. Für unsere Dienstleistungen werden wir weiterhin neue Kunden in der Region und deutschlandweit akquirieren. Wasserabsatz Mio m3 gesamt 25 20 Mannheim außerhalb 5 0 MVV Energie AG 1995/96 36 Aus den Geschäftsbereichen Immer mehr Kommunen vergeben die Aufgaben der Wasserver- und Abwasserentsorgung an Dritte. Wir haben deshalb ein Betriebsführungskonzept für Ver- und Entsorgungsanlagen entwickelt, das zunehmend Interesse findet. Mit der Übernahme der Betriebsführung der Kläranlagen Untere Zaber der Stadt Brackenheim und Obere Zaber des Gemeindeverwaltungsverbandes Oberes Zabergäu durch die MVV Energie Gruppe ab Juli 1999 sind wir nach diesem Konzept bereits in das Geschäftsfeld Abwasser eingestiegen. Die regionalen Aktivitäten werden wir verstärkt weiter entwickeln. Wir erwarten in den nächsten Jahren eine große Nachfrage nach Investitionen und Beratungen für Wasser- und Abwassersysteme, vor allem in Mittel- und Osteuropa, im nahen Osten und Südamerika. Aufgrund unseres umfassenden Know-hows in der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sehen wir gute Marktchancen. 1998/99 Aus den Geschäftsbereichen 37 MVV Energie AG 30 Geschäftsbereich Entsorgung Wichtige Zahlen 1998/99 Umsatz in Mio EBIT in Mio Investitionen in Mio Der Umsatz des Profit-Centers Heizkraftwerk Nord (HKW) stammt aus der Müllverbrennung und aus dem Verkauf der in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Dampf- und Strommengen. DM 122,8 28,5 10,2 Bildserie Energieteile Tabelle Wichtige Zahlen Diagramm Verbrannter Müll Euro ± % Vj. 62,8 14,6 5,2 + 3,0 + 8,0 - 28,7 Verbrannter Müll in t 283 455 + 3,8 Angelieferter Müll in t ZARN Sonstige 278 645 221 440 57 205 - 0,8 - 2,3 + 5,6 490 50 — — Leistung Heizkraftwerk Nord Dampfleistung (brutto) in t/h Stromleistung (brutto) in MW 38 39 Im Zweckverband Abfallwirtschaft Rhein-Neckar (ZARN) organisieren Mannheim, Heidelberg und der Rhein-Neckar-Kreis die Verwertung und Entsorgung von Abfällen. Die MVV Energie Gruppe entsorgt im HKW auf der Friesenheimer Insel, in das eine Müllverbrennungsanlage integriert ist, den gesamten Restmüll für den ZARN. Mit weiteren drei kommunalen Anlieferern bestehen Verträge über die Restmüllentsorgung ab 2005. Mit dem Kreis Bergstraße wurde im Dezember 1999 ein Anliefervertrag für die Zeit ab 1. 1. 2000 unterzeichnet. Darüber hinaus haben wir im April 1999 mit der Thermoselect Südwest GmbH, Karlsruhe, eine Vereinbarung über Anlieferungen bei Störungen ihrer Anlage abgeschlossen. Hauptsächlich mit Kommunen aus Baden-Württemberg laufen weitere Verhandlungen. Aufgrund der im Abfallwirtschaftsplan Baden-Württemberg festgeschriebenen Beseitigungsautarkie und dem Auslaufen der Übergangsvorschrift der Technischen Anleitung Siedlungsabfall gehen wir von einer Vollauslastung unserer Anlage ab spätestens 2005 aus. Dann können die Kommunen ihren Restmüll nicht mehr einfach deponieren, sondern müssen ihn thermisch vorbehandeln. Verbrannter Müll 1000 t gesamt 250 150 außerhalb 100 Mannheim Im Geschäftsjahr 1998/99 haben wir im HKW 1 334 Mio kWh Dampf erzeugt (Vorjahr 1 360 Mio kWh). Dafür wurde zu 54% Gas (Vorjahr 53%), zu 45% Müll (Vorjahr 46%) und zu 1% schwefelarmes schweres Heizöl (Vorjahr 1%) eingesetzt. Zur internationalen Vermarktung unseres Betreiber-Know-hows ergeben sich Ansätze bei Müllverbrennungsprojekten in Italien. p Weiteres aus der Sparte Im Mittelpunkt der Investitionen standen die Müllverbrennungsanlage, die Brunnenanlagen und die Mitteldruckkessel, die von schwerem Heizöl auf Erdgas umgestellt wurden. Derzeit wird erwogen, die Müllkessel 1 und 2 zur Kostensenkung durch einen neuen Kessel zu ersetzen. 50 0 1995/96 MVV Energie AG Im Berichtsjahr haben wir 278 645 t Müll angenommen, davon 79% aus dem Gebiet des ZARN. Die restlichen Lieferungen – das waren 21% von anderen Gebietskörperschaften und dem Gewerbe – haben um 5,6% zugenommen. Seit 1997 besitzt unsere Verbrennungsanlage eine Kapazität von 380 000 t/Jahr. Im Berichtsjahr wurden 283 455 t Müll verbrannt, die Auslastung ist von 72% auf 75% gestiegen. Der Umsatzzuwachs der Sparte stammt weitgehend aus der für die gestiegene Müllmenge höheren Betriebskostenabrechnung. p Dienstleistungen im Kerngeschäft 200 38 Aus den Geschäftsbereichen p Auslastung gestiegen 1998/99 Aus den Geschäftsbereichen 39 MVV Energie AG 300 Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz von 1994, die TA Siedlungsabfall von 1993 und die Verpackungsverordnung (Grüner Punkt) von 1991 haben in Deutschland zur Reduzierung der den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern angedienten Restmüllmenge beigetragen. Gewerbemüll wird jetzt zumeist privat entsorgt. Im ZARN sind die Restmüllmengen dadurch seit Jahren zurückgegangen. Wir versuchen deshalb, auch über die private Entsorgungswirtschaft Gewerbemüll-Kunden zu gewinnen. Der technisch hohe Standard unserer Anlage lässt heizwertreiche Gewerbeabfälle zur thermischen Verwertung zu und somit eine höhere Auslastung – noch vor dem Jahr 2005. Wir sind zuversichtlich, unseren Marktanteil weiter zu steigern. Geschäftsbereich Dienstleistungen Foto Checkliste Tabelle Wichtige Zahlen Diagramm Wir werden unsere Position als Multi Utility mit den operativen Schwerpunkten Energieverteilung und Energiedienstleistungen durch gezielte Investitionen konsequent ausbauen. In den Dienstleistungen sehen wir auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag für die Unternehmensentwicklung. Wichtige Zahlen 1998/99 DM Euro ± % Vj. Umsatz in Mio Multi Utility Services Beteiligungsunternehmen 26,2 2,7 23,5 13,4 1,4 12,0 – – – EBIT in Mio - 3,3 - 1,7 – Investitionen in Mio 37,7 19,3 – Kabelnetz in km davon Glasfasernetz 832 96 + 12,1 + 108,7 40 41 Einschließlich der Dienstleistungsumsätze, die kerngeschäftsnah den Sparten zugeordnet sind, beträgt der Umsatz 1998/99 im gesamten Dienstleistungsgeschäft der MVV Energie Gruppe mehr als 50 Mio DM. Damit liegt der Anteil sämtlicher Dienstleistungen am Umsatz der MVV Energie Gruppe bei knapp 5%. Als Multi Utility können wir durch Dienstleistungen überzeugen, die dem Kunden umfassende Problemlösungen bieten: Wir stellen spartenübergreifende Leistungen bereit, die technisch passgenau auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden, und liefern dazu auch die in verschiedenen Formen benötigte Energie. Darin liegt unser Vorsprung vor der Konkurrenz. Wesentliche Wachstumsbausteine unseres Dienstleistungsgeschäfts sind das Contracting einschließlich der industriellen KraftWärme-Kopplung, die Wasserdienstleistungen und unsere Multi Utility Services. Darüber hinaus werden unsere neuen Beteiligungsunternehmen in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Umsatz der MVV Energie Gruppe leisten. Der Umsatz aller Dienstleistungen der MVV Energie Gruppe wird im kommenden Geschäftsjahr 1999/2000 bereits auf ca. 80 Mio DM anwachsen. In den nächsten fünf Jahren ist eine Erhöhung des Umsatzvolumens auf über 400 Mio DM geplant. MVV Energie AG Seit einigen Jahren gewinnen auch die internationalen Dienstleistungen für das Umsatzwachstum der MVV Energie Gruppe eine zunehmend stärkere Bedeutung. Ein signifikanter Anteil des Umsatzes im Dienstleistungsgeschäft wird in Zukunft im Ausland erwirtschaftet werden. In der Dienstleistungsbranche gehören wir bereits jetzt zu den international beachteten Unternehmen. 40 Aus den Geschäftsbereichen Die hohen Investitionen im Segment Dienstleistungen, darunter 21,6 Mio DM Finanzinvestitionen, belegen eindrucksvoll die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie 1998/99. Das negative EBIT Dienstleistungen zeigt dagegen die hohen Startund Anlaufkosten in diesem Geschäft, denn im Segment Dienstleistungen werden die Marketing- und Verkaufsaufgaben für sämtliche Dienstleistungen erfasst. p Multi Utility Services Unsere spartenübergreifenden Dienstleistungen (Multi Utility Services) gewinnen zunehmend an Bedeutung. 9 Erschließungsträgerschaft Mit unserem Partner Regioplan Ingenieure GmbH, Mannheim, sind wir mit einem Großauftrag für die Gemeinde Seelze bei Hannover in das neue Geschäft Erschließungsträgerschaft eingestiegen. Seelze ist nach Berlin eines der größten zusammenhängenden Erschließungsgebiete Deutschlands. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung in der Ver- und Entsorgung sind wir für kommunale oder private Entwicklungsträger ein idealer Partner für jede Phase der städtebaulichen Planung und Erschließung von Neubau-, Gewerbe- oder Sanierungsgebieten. 9 Facility-Management Facility-Management bietet dem Kunden eine umfassende Immobilienbewirtschaftung. Das Geschäftsfeld war im Berichtsjahr bei der Akquisition kommunaler Kunden in Magdeburg erfolgreich. Darüber hinaus haben wir Unternehmen der Energieund Wohnungswirtschaft und ein Klinikum beraten. Mit unserem Beteiligungsunternehmen Wärmeversorgung Schriesheim GmbH führten wir weitere kommunale Projekte durch. Unsere 50%ige Beteiligungsgesellschaft ServiceHaus Service-GmbH, Mannheim, übernahm im Berichtsjahr die Energieabrechnung für die 22 000 Wohnungen der GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH und wohnbegleitende Dienstleistungen. Aus den Geschäftsbereichen 41 MVV Energie AG Unsere Wachstumsstrategie misst den Dienstleistungen eine zunehmende Bedeutung bei. In Zukunft werden unsere Multi Utility Services einen wichtigen Beitrag zum Umsatz der MVV Energie Gruppe leisten. Der im Segment Dienstleistungen ausgewiesene Umsatz betrug im Berichtsjahr 26,2 Mio DM. Dieses Ergebnis ist hauptsächlich auf die Erfolge unserer neuen Dienstleistungs- und Energieberatungsunternehmen zurückzuführen. Im Bereich Multi Utility Services sind die Umsätze unserer Geschäftsfelder Erschließungsträgerschaft, Facility-Management, internationales Consulting und Projekt-Management zusammengefasst. 9 Internationales Consulting Mit der Lösung infrastruktureller Aufgaben auf den Gebieten Energie, Trinkwasser und Müllverbrennung hat die MVV Energie Gruppe international Anerkennung erworben. Für einen Distrikt in Palästina untersuchten wir im Rahmen einer Feasibility Studie die thermische Behandlung von Hausmüll als Baustein der Abfallwirtschaft und Energieversorgung. In Kasachstan überwachten wir Baumaßnahmen zur Modernisierung und Erweiterung eines Kohlekraftwerks sowie von Fernwärmeanlagen. Für die Fernwärmeversorgung zweier Städte in Rumänien und in Usbekistan erarbeiteten wir Vorstudien für Masterpläne. Darüber hinaus betreuten wir in Usbekistan auch Energieeffizienzmaßnahmen und Schulungen. In Rumänien arbeiteten wir mit an einer besseren Wasserversorgung. Für Investment Projekte in PHARE- und TACIS-Ländern haben wir im Auftrag der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung eine Machbarkeitsstudie für kommunale Infrastrukturen aufgestellt und in vier polnischen Städten Verbesserungen für die Fernwärmeversorgung geplant. Unser Trinkwasser-Know-how wurde 1998/99 in Bosnien, Herzegowina und Montenegro, das Gas-Know-how in Ägypten und auf den Philippinen nachgefragt. Unser Projekt-Management wird als Profitcenter geführt und nimmt innerhalb des Unternehmens eine besondere Stellung ein. Es begleitet sowohl MVV-interne Projekte als auch Investitionsprojekte unserer Kunden. Im Berichtsjahr haben wir für namhafte deutsche Industrieunternehmen, in Frankreich, der Schweiz und Malaysia Projekte begleitet. p Beteiligungen an Dienstleistungsunternehmen Die Akquisition von Unternehmen und Beteiligungen orientiert sich an unseren Kernkompetenzen. Beteiligungsgesellschaften, die erstmals voll konsolidiert wurden, haben mit ihren Dienstleistungen einen Umsatz von 23,5 Mio DM erwirtschaftet. 42 43 Das Energieberatungsunternehmen BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühlhausen, an dem wir uns im Berichtsjahr beteiligt haben, entwickelt Energiesparkonzepte für die Wirtschaft und öffentliche Institutionen. Mit der 70%-Beteiligung verstärkte die MVV Energie Gruppe ihre Vertriebsaktivitäten und hat Kanäle für die überregionale Vermarktung ihrer Produkte geöffnet. Das Unternehmen erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von 8,1 Mio DM. Der Erwerb der europäischen Tochtergesellschaften der EPS-Energy Performance Services, Inc., Pennsylvania, USA, mit Gesellschaften in Portugal, Tschechien, der Slowakei und Polen, ist ein wichtiger Teil unserer Wachstumsstrategie in Europa. Zum Angebot dieser Gesellschaften gehören der Bau und Betrieb von dezentralen Energieerzeugungsanlagen und Energie-Contracting. EPS Gesellschaften, die voll konsolidiert wurden, verbuchten vom 1. 1. 1999 bis 30. 9. 1999 einen Umsatz von insgesamt 6,9 Mio DM. Unsere neuen Beteiligungsunternehmen MVV InnoTec GmbH, Berlin, und die ICEU Internationales Centrum für Energie- und Umwelttechnologie GmbH, Leipzig, agieren vorwiegend in den Bereichen Energieplanung und Energietechnik, Umwelt, Wasser, Abfall und Infrastruktur. Die voll konsolidierte MVV InnoTec GmbH hat vom 1. 1. 1999 bis 30. 9. 1999 einen Umsatz von 6,0 Mio DM erzielt. MVV Energie AG Die MAnet GmbH – Gesellschaft für Telekommunikation und Information, Mannheim, an der wir mit 90% beteiligt sind, besitzt die Nutzungsrechte für das MVV-Kabelnetz, das in Mannheim aufgrund der Stromanbindung zu zahlreichen Unternehmen und Einrichtungen führt. Sie erzielt ihre Umsätze mit Datenverkehr, Internet und Corporate Network. 42 Aus den Geschäftsbereichen Mit dem Ende 1998 fertiggestellten Lichtwellenleiterring verfügt die MAnet GmbH in Mannheim als einziger Anbieter neben der Deutschen Telekom AG über ein hochleistungsfähiges Datenübertragungsnetz, das von wichtigen Kunden dauerhaft genutzt wird. Die erfolgreiche Tätigkeit der Gesellschaft führte zur einer Kapitalaufstockung und dem Einstieg eines Partners. Die Gesellschaft wird in die Ausweitung ihrer Sprachdienste und des Netzes investieren. Der vom 1. 1. 1999 bis 30. 9. 1999 erzielte Umsatz der voll konsolidierten MAnet GmbH betrug 2,5 Mio DM. Auch die Datenverarbeitungsgeschäfte der MVV Energie AG verliefen 1998/99 positiv. Weitere städtische Stellen wurden als Kunden gewonnen. Aus den Geschäftsbereichen 43 MVV Energie AG Die Tätigkeitsfelder unserer 1998/99 mit dem Verband Baden-Württembergischer Wohnungsunternehmen (vbw) gegründeten EMS Energie Management Service GmbH, Stuttgart, umfassen Contracting, Beratung und Dienstleistungen in den Bereichen Energiemanagement und energiewirtschaftsnahe Services wie Facility-Management. Unser Partnerunternehmen, an dem wir mit 49% beteiligt sind, bringt die Verbindung zu 450 000 Wohnungen mit in das neue Unternehmen ein. Im Focus Energiehandel Auf dem nun geöffneten deutschen Strommarkt können alle Kunden den Lieferanten frei wählen. Der Wettbewerb um die Stromendverbraucher ist jedoch nur ein Aspekt der Liberalisierung. Auf dem Strommarkt in Deutschland entstehen, genauso wie in den Ländern mit bereits geöffneten Strommärkten, neue Handelsstufen. Der Stromgroßhandel ist eines der neuen wichtigen Geschäftsfelder der MVV Energie Gruppe. Wir haben die Bedeutung des Energiehandels für den liberalisierten Markt früh erkannt und uns unter diesem Aspekt auf die Marktöffnung vorbereitet. So ist es uns möglich, seit Frühjahr 1999 auf diesem Markt zu agieren. Ein funktionsfähiger Energiehandel ist ein wichtiger Baustein für den liberalisierten Energiemarkt. Der Stromhandel steckt in Deutschland in seiner Anfangsphase. Wir verstehen uns als aktiver Promoter seiner Entwicklung, darum engagieren wir uns in verschiedenen europäischen Organisationen, die dazu beitragen werden, dass der Stromhandel in Europa zu einem festen Bestandteil unserer Wirtschaft wird. Die Entwicklung des Strommarktes kann ganz wesentlich durch die Preistransparenz gefördert werden, die durch Preisindizes geschaffen wird. Wir unterstützen diesen Gedanken und sind darum Gründungsmitglied des Central European Power Index (CEPI) geworden, der die Preise kurzfristiger Handelsgeschäfte abbildet, die auf Tages- und Wochenbasis an Netzknoten im Höchstspannungsnetz der PreussenElektra AG zustande kommen. Der zweite wichtige Index für den Stromgroßhandel in Kontinentaleuropa ist der Swiss Electricity Price Index (SWEP). Seit August 1999 fließen auch Spot-Handelsgeschäfte der MVV Energie Gruppe, die über den Netzknoten an der deutsch-schweizerischen Grenze in Laufenburg abgewickelt werden, in den SWEP ein. Die aktuellen Preisindizes sind auf den Webseiten von Dow Jones (www.cepi.dowpower.com) zu finden. Im Juni 1999 trat unter Leitung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie eine Expertenkommission zusammen, zu der auch der Vorstandssprecher der MVV Energie Gruppe, Roland Hartung, gehörte. Die Kommission hatte die Aufgabe, Konzepte für die neue Deutsche Strombörse zu beurteilen. Die Kommission sprach sich für den Ansatz der Deutschen Börse AG aus. Mit der neuen Strombörse in Frankfurt wird ein weiterer wichtiger Baustein für einen liberalisierten Strommarkt geschaffen. Von Anfang an wird auch das benachbarte Ausland – in einem ersten Schritt die Schweiz – in den weiteren Entwicklungsprozess integriert. Von daher ist die Umbenennung von German Energy Exchange (GEX) in European Energy Exchange (EEX) folgerichtig. Die MVV Energie AG hat von Anfang an die EEX unterstützt durch die aktive Mitwirkung von Dr. Christoph Helle, Bereichsleiter Energiehandel und Energiewirtschaft, in der EEX-Projektgruppe. Die MVV Energie AG wird sich am Eigenkapital der nunmehr gegründeten EEX AG beteiligen. Wir werden auch die Entwicklung neuer Stromprodukte und die Entwicklung eines Spot- und Regelstrommarkts begleiten, wenn die Rahmenbedingungen dafür geschaffen sind. MVV Energie AG Der Energiehandel ist ein internationales Geschäft. Dies ist ein Grund dafür, dass die MVV Energie AG Mitglied der European Federation of Energy Traders (EFET) geworden ist. Einar Westre, ein international erfahrener Energiehändler und Geschäftsführer der MVV Energiehandel GmbH, Mannheim, gehört zur Leitung dieser Organisation. Die europäische Energiehändler-Vereinigung EFET versteht sich als Vertretung der aktiven Trader für Strom und Gas in Europa und hat sich eine weitere Verbesserung der Handelsbedingungen zum Ziel gesetzt, beispielsweise die Beseitigung von Handelshemmnissen oder die Erleichterung der Aktivitäten, etwa durch standardisierte Verträge. Im Rahmen der weiteren Entwicklung und Liberalisierung der europäischen Energiemärkte ist die EFET ein wichtiger Gesprächspartner z.B. für die EU-Kommission. Weitere Informationen stehen auf der Webseite von EFET (www.efet.org). 44 Im Focus: Energiehandel 45 Durch ihre Aktivitäten als Promoter des Stromhandels möchte die MVV Energie Gruppe den Wettbewerb mit fairen Bedingungen für alle Marktteilnehmer fördern. Die MVV Energie Gruppe hat im ersten Geschäftsjahr nach der Öffnung des deutschen Strommarktes die sich neu ergebenden Möglichkeiten im Bereich des Energiehandels umfassend genutzt. Das neue Handelsvolumen in Höhe von 800 Mio kWh zeugt von der sehr raschen Entwicklung unserer Großhandelsaktivitäten. Unter diesen Voraussetzungen werden wir unsere Stellung ausbauen, u.a. durch die verstärkte Zusammenarbeit mit Stadtwerken unter dem Stichwort Portfolio-Management, durch die aktive Teilnahme am Strom-Börsenhandel und die Integration des Gashandels. Im Focus: Energiehandel 45 MVV Energie AG 44 Organe der Gesellschaft Vorstand Bereichsleiter Aufsichtsrat Roland Hartung Michael Kirsch Oberbürgermeister Gerhard Widder, Kaufmännische Angelegenheiten und Entsorgung Sprecher des Vorstandes Finanz- und Rechnungswesen, Materialwirtschaft Generalbevollmächtigter Vorsitzender Klaus Curth Arthur Bächle 1. stellvertretender Vorsitzender, ab 27. 1. 1999 Stadtrat Rolf Schmidt Personal, Soziales und Verwaltung und Informationsverarbeitung Gas, Wasser, Wassergewinnung und allgemeine Technik Erster Bürgermeister Dr. Norbert Egger, Christa Spohni* Dr. Werner Dub, ab 1. 1. 2000 Dr. Christoph Helle Technik Versorgung Energiehandel und Energiewirtschaft Stadtrat Jörg Mergenthaler Peter Sattler* Hans-Jürgen Farrenkopf*, 46 Die Aufgaben des Vorstandsbereichs Technik der Versorgung wurden bis zum 31. 12. 1999 vom Vorstand für kaufmännische Angelegenheiten und Entsorgung vertretungsweise wahrgenommen. Dr. Alfred Herkelmann Datenverarbeitung, Informations- und Kommunikationstechnik Michael Horix 2. stellvertretender Vorsitzender Stadtrat Wolfgang Bielmeier, bis 22. 1. 1999 Barbara Daum-Leiendecker* Manfred Barwind* Werner Ehret*, ab 27. 1. 1999 Profitcenter Heizkraftwerk Herbert Klein Karl Feuerstein †, ab 27. 1. 1999 bis 16. 11. 1999 Personal- und Sozialwesen, Allgemeine Verwaltung Stadtrat Manfred Froese Helfried Krope Dr. Manfred Fuchs, ab 27. 1. 1999 Strom- und Fernwärmeversorgung Stadträtin Elke Stegmeier, ab 27. 1. 1999 Hans-Jürgen Trimborn* Stadtrat Prof. Dr. Horst Wagenblaß, bis 22. 1. 1999 47 Stadtrat Helmut Wetzel, bis 22. 1. 1999 Stadträtin Dr. Elke Wormer *gewählte Arbeitnehmervertreter Stadträtin Anita Gentgen, bis 22. 1. 1999 MVV Energie AG Klaus Lindner*, ab 27. 1. 1999 46 Organe der Gesellschaft Eine detaillierte Liste mit den Mandaten der Aufsichtsratsmitglieder in anderen Aufsichtsräten oder Kontrollgremien schicken wir auf Anfrage gerne zu. Organe der Gesellschaft 47 MVV Energie AG Stadtrat Karlheinz Haas, ab 27. 1. 1999 MVV Energie AG Jahresabschluss der MVV Energie Gruppe nach International Accounting Standards (IAS) 1998/99 MVV Energie AG, Mannheim Bilanz der MVV Energie Gruppe zum 30.9.1999 30. 9. 1999 Als-ob Vorjahr Erläuterungen Aktiva Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Flüssige Mittel 50 21 523 1 679 570 224 148 1 925 241 1 2 3 18 464 304 089 11 232 333 785 14 382 263 827 82 278 291 4 5 6 2 271 488 2 203 532 Passiva Eigenkapital Grundkapital der MVV Energie AG Kapitalrücklage der MVV Energie AG Gewinnrücklagen Jahresergebnis der MVV Energie Gruppe Kapital der MVV Energie Gruppe Anteile anderer Gesellschafter Ertragszuschüsse Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen Verbindlichkeiten Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Andere Verbindlichkeiten Latente Steuern MVV Energie AG 32 122 1 676 917 228 664 1 937 703 50 Jahresabschluss Gewinn- und Verlustrechnung in TDM 1998/99 Als-ob Vorjahr Erläuterungen Umsatzerlöse Aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Beteiligungserträge von assoziierten Unternehmen Sonstiges Beteiligungsergebnis Operatives Betriebsergebnis (EBIT) Zinsergebnis Außerordentliche Aufwendungen Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern Jahresüberschuss Einstellungen in die Gewinnrücklagen Anteile anderer Gesellschafter 1 100 217 9 599 42 081 583 317 194 615 108 747 111 367 26 424 4 040 184 315 -44 820 28 356 111 139 45 500 65 639 2 179 477 1 082 486 12 459 43 929 626 465 180 770 101 862 93 324 23 567 3 113 163 133 -53 110 33 979 76 044 32 117 43 927 1 278 — 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 62 983 42 649 Jahresergebnis der MVV Energie Gruppe 253 510 349 017 380 034 62 983 1 045 544 794 1 046 338 169 000 15 608 403 286 42 649 630 543 4 630 547 7 193 758 192 642 8 35 740 28 728 117 435 181 903 38 233 39 870 122 093 200 196 441 949 59 515 151 526 38 353 691 343 158 146 769 262 69 324 150 044 33 953 1 022 583 157 564 2 271 488 2 203 532 31 32 51 Eigenkapitalspiegel in TDM 9 10 11 12 13 14 15 Grundkapital der Kapitalrück- Gewinn- Jahresergeb- Anteile der Anteile MVV Energie AG lage der rücklagen nis der MVV MVV Energie anderer MVV Energie AG Energie Gruppe Gruppe Gesellschafter Gesamt Stand 1.10.1997 Als-ob Gewinnausschüttung Jahresüberschuss Einstellung in die Gewinnrücklagen 169 000 — — — 15 608 — — — 384 850 — — 18 436 57 978 -40 820 43 927 -18 436 — — — — 4 627 440 — -40 820 — 43 927 — — Stand 30.9.1998 Als-ob 169 000 15 608 403 286 42 649 — 4 630 547 Stand 1.10.1998 Als-ob Gewinnausschüttung Kapitalumwandlung Kapitalerhöhung Jahresüberschuss Einstellung in die Gewinnrücklagen Übrige Veränderungen 169 000 — 15 608 68 902 — — — 15 608 — — 333 409 — — — 403 286 — -15 608 — — 2 179 -9 823 42 649 -45 674 — — 65 162 -2 179 3 025 630 543 -45 674 — 402 311 65 162 — -6 798 4 630 547 — -45 674 — — — 402 311 477 65 639 — — 313 -6 485 Stand 30.9.1999 253 510 349 017 380 034 62 983 1 045 544 794 1 046 338 Jahresabschluss 51 MVV Energie AG Bilanz in TDM Gewinn- und Verlustrechnung der MVV Energie Gruppe vom 1.10.1998 bis 30.9.1999 Eigenkapitalspiegel der MVV Energie Gruppe zum 30.9.1999 Kapitalflussrechnung der MVV Energie Gruppe vom 1.10.1998 bis 30.9.1999 Kapitalflussrechnung in TDM Segmentberichterstattung der MVV Energie Gruppe vom 1.10.1998 bis 30.9.1999 1998/99 Als-ob Vorjahr Segmentberichterstattung in TDM Gewinn- und Verlustrechnung 65 639 108 600 3 137 -2 179 175 197 19 958 -3 185 -1 584 -28 800 -6 004 155 582 43 927 101 862 15 389 -1 278 159 900 1 030 525 — -12 554 19 381 168 282 Einzahlungen aus Sachanlageabgängen Einzahlungen aus Finanzanlageabgängen Investitionen in Sachanlagen/Immaterielle Vermögensgegenstände Investitionen in Akquisitionen, Beteiligungen und Ausleihungen Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit 4 814 3 959 -97 508 -21 559 -110 294 Einzahlungen aus Zuschüssen Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten Auszahlungen für die Tilgung von Krediten 1 Mittelzufluss aus Kapitalerhöhung Veränderung Finanzschulden aus Cash-Pooling 2 Veränderung sonstiger Finanzschulden 1, 2 Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit Innenumsatz Abschreibungen Operatives Betriebsergebnis (EBIT) 98/99 Als-ob Vorjahr 98/99 Als-ob Vorjahr 98/99 Als-ob Vorjahr 98/99 Als-ob Vorjahr Strom Wärme Gas Wasser Heizkraftwerk Nord Dienstleistungen Sonstiges 375 948 166 269 322 628 77 883 122 830 26 203 8 456 368 051 159 699 351 778 77 068 119 164 — 6 726 4 105 1 048 21 790 443 21 349 — -48 735 4 370 2 041 21 268 814 24 558 — -53 051 17 320 19 111 12 660 9 326 28 293 4 294 17 743 17 247 19 319 12 605 9 043 27 399 — 16 249 76 951 40 653 25 223 15 873 28 481 -3 307 441 64 608 27 178 25 101 6 128 26 375 — 13 743 986 577 -92 156 -3 042 -93 635 MVV Energie Gruppe 1 100 217 1 082 486 — — 108 747 101 862 184 315 163 133 1 984 7 015 -14 911 402 311 -397 537 -33 000 -34 138 344 2 526 -11 535 — -65 930 — -74 595 Segmentberichterstattung in TDM Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes Finanzmittelbestand zum 1.10.1998 (bzw. 1997) 11 150 82 82 — Finanzmittelbestand zum 1.10.1999 (bzw. 1998) 11 232 82 1 Der Vorjahreswert wurde durch die Umsetzung der Tilgungsbeträge für den Müllkessel 4 von der Position Sonstige Finanzschulden in der Position Tilgung von Krediten angepasst. 2 Der Vorjahreswert wurde durch Umgliederung der Position Sonstige Finanzschulden und Gewinnausschüttung an Gesellschafter in die neu entstandene Position Finanzschulden aus Cash-Pooling geändert. MVV Energie AG Außenumsatz 52 Jahresabschluss 53 Bilanz Vermögen Investitionen 30. 9. 99 Als-ob Vorjahr 30. 9. 99 Als-ob Vorjahr Strom Wärme Gas Wasser Heizkraftwerk Nord Dienstleistungen Sonstiges 476 235 311 402 438 277 226 144 480 531 115 633 223 266 486 154 313 564 420 891 220 712 495 660 — 266 551 14 484 11 545 15 839 14 591 10 166 37 707 14 735 11 804 8 185 17 922 11 419 14 303 — 31 565 MVV Energie Gruppe 2 271 488 2 203 532 119 067 95 198 Jahresabschluss 53 MVV Energie AG 52 Jahresüberschuss Abschreibungen auf das Anlagevermögen Veränderung der langfristigen Rückstellungen und empfangenen Ertragszuschüsse Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen Zwischensumme Cashflow nach DVFA/SG Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen Gewinn aus Sachanlageabgängen Gewinn aus Finanzanlageabgängen Veränderung Nettoumlaufvermögen Veränderung sonstiger Passivposten Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 23. 9. 1998 wurde die Firma Stadtwerke Mannheim AG (SMA) in MVV Energie AG geändert. Im Rahmen des Börsengangs der Gesellschaft am 2. 3. 1999 erfolgte außerdem eine weitreichende Neuordnung der rechtlichen Grundlagen des Unternehmens. Es wurde durch Vereinbarung vom 28. 9. 1998 der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (MVV) – jetzige MVV GmbH – zum 30. 9. 1998 aufgehoben. Die Hauptversammlung der MVV Energie AG und der Energie- und Wasserwerke Rhein-Neckar Aktiengesellschaft (RHE) stimmten dem Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages zwischen MVV Energie AG und RHE zum 1. 10. 1998 zu. 54 Durch den Übertragungsvertrag vom 30. 9. 1998 sind verschiedene Vermögensgegenstände und Schulden von der MVV GmbH auf die MVV Energie AG übertragen worden. Der Vertrag schloss auch die Übertragung von Anteilen an Tochtergesellschaften mit ein. Ferner sind mit Ausnahme der Geschäftsführung die Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MVV GmbH auf die MVV Energie AG übergegangen. Gleiches gilt für die Funktion des Finanzwesens, mit Ausnahme des Konzern CashPools, welcher bei der GmbH verbleibt. Die Rechtsbeziehungen zwischen der MVV GmbH, der MVV Energie AG und anderen Gesellschaften der MVV Energie Gruppe wurden im Rahmen mehrerer Geschäftsbesorgungsverträge, eines Cash-PoolingVertrages, eines Umsatzsteuerumlagevertrages und eines Gewerbesteuerumlagevertrages zum 1. 10. 1998 neu definiert. Die Vorjahreszahlen für die MVV Energie Gruppe basieren auf den Als-ob-Abschlüssen, die für den Börsengang erforderlich waren. Die Veröffentlichung erfolgte im Rahmen des Börsenzulassungsprospekts. Zur besseren Vergleichbarkeit war es notwendig, einige Vorjahreswerte anzupassen. Die entsprechenden Anmerkungen sind in den jeweiligen Positionen dargestellt. p Grundlagen und Methoden Für den Jahresabschluss der MVV Energie Gruppe nach IAS kommen die am Bilanzstichtag geltenden Standards des IASC zur Anwendung. Zusätzlich haben wir die Regelung der ab 1999 zwingend anzuwendenden IAS bereits berücksichtigt. MVV Energie AG Die Jahresabschlüsse der in den Jahresabschluss der MVV Energie Gruppe einbezogenen verbundenen Unternehmen unterliegen einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen. Neben Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sind der Eigenkapitalspiegel nach IAS 1, die Kapitalflussrechnung nach IAS 7 sowie die Erläuterungen zum Konzernabschluss Pflichtbestandteile eines Konzernabschlusses. 54 Jahresabschluss Die Segmentierung der MVV Energie Gruppe entspricht unserer internen Berichterstattung. Erläuterungen zur Bilanz 1 Immaterielle Vermögensgegenstände p Konsolidierungskreis In den Jahresabschluss der MVV Energie Gruppe sind folgende Tochterunternehmen voll konsolidiert: Immaterielle Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten angesetzt. Entsprechend dem Nutzungsverlauf werden sie um planmäßige Abschreibungen nach der linearen Methode vermindert. Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen, die bei Vorliegen dauerhafter Wertminderung zu bilden wären, bestanden nicht. Die Forschungs- und Entwicklungskosten der MVV Energie Gruppe stellen Periodenaufwendungen dar. Der Betrag belief sich im Geschäftsjahr 1998/99 auf 2 314 TDM (Vorjahr 2 221 TDM). Die Forschungs- und Entwicklungskosten konzentrieren sich auf Aktivitäten zur ständigen Verbesserung der Arbeitsprozesse bei der Energieerzeugung, der Wasserförderung, der Abfallentsorgung sowie der regionalen Energie- und Wasserverteilung. Insbesondere wurden wissenschaftliche Untersuchungen zur Erneuerung von Gas- und Wassernetzen und zur IsotopenGeochemie durchgeführt. National e Energie- und Wasserwerke Rhein-Neckar Aktiengesellschaft (RHE), Mannheim e BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühlhausen e GeTeBe Gesellschaft für Technologieberatung mbH, Berlin e MVV InnoTec GmbH, Berlin e MAnet GmbH – Gesellschaft für Telekommunikation und Information, Mannheim e MVV Energiehandel GmbH, Mannheim Die anlagenähnlichen Rechte setzen sich aus Software sowie vertraglich vereinbarten Zuschüssen an Kunden und Lieferanten zusammen. Die Nutzungsdauer orientiert sich an wirtschaftlichen Aspekten beziehungsweise vertraglichen Gegebenheiten. Sie liegt zwischen 3 und 20 Jahren. International e Energy Performance Service de Portugal, Servicos de Racionalizacao Energetica, Lda., Alges, Portugal e Cogebar – Cogeracao de Barcelos, Lda., Portugal e Cogesac – Cogeracao do Ave, Lda., Portugal e EPS CR s.r.o., Prag, Tschechien Die Abschreibungsdauer bei den Firmenwerten liegt bei 10 Jahren. Immaterielle Vermögensgegenstände in TDM Anlagenähnliche Rechte FirmenGeleistete wert Anzahlungen Gesamt Bruttowerte 1. 10. 1998 Als-ob 55 610 Zugang Beteiligungsgesellschaften 543 Investitionen/Zugänge 811 Abgänge — Umbuchungen 204 — 14 879 — — — 448 — — -165 -283 56 058 15 422 811 -165 -79 p Konsolidierungsmethoden Bruttowerte 30. 9. 1999 57 168 14 879 — 72 047 Bei der Kapitalkonsolidierung werden die Buchwerte der Beteiligungsgesellschaften mit dem anteiligen Eigenkapital verrechnet. Die nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen sind mit ihrem anteiligen Eigenkapital entsprechend der Buchwertmethode angesetzt. Abschreibungen 1. 10. 1998 Als-ob 34 535 Zugang Beteiligungsgesellschaften 130 Abschreibungen 1998/99 4 126 Umbuchungen 18 — — 1 116 — — — — — 34 535 130 5 242 18 Abschreibungen 30. 9. 1999 38 809 1 116 — 39 925 Nettowerte 30. 9. 1999 Nettowerte 30. 9. 1998 Als-ob 18 359 21 075 13 763 — — 448 32 122 21 523 Das nach IAS 27 hierfür maßgebliche Control-Konzept setzt bei Vollkonsolidierung einen beherrschenden Einfluss der Muttergesellschaft voraus. Die Jahresabschlüsse der Einzelgesellschaften sind auf den Stichtag des Gruppenabschlusses aufgestellt. Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie die zwischen den Gesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert. p Währungsumrechnung Die Umrechnung der Bilanzposten aller ausländischen Gesellschaften erfolgt von der jeweiligen Landeswährung in DM zu Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag, da die in den Konzernabschluss einbezogenen Auslandsgesellschaften ihr Geschäft selbständig in ihrer Landeswährung betreiben. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswert in der Berichtswährung bilanziert. Aufwands- und Ertragsposten der einbezogenen Auslandsgesellschaften werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Differenzen aus der Währungsumrechnung werden erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Zum Bilanzstichtag bestanden Fremdwährungsforderungen in geringem Umfang. 2 Sachanlagen 55 Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen. Bei selbsterstellten Sachanlagen werden die Herstellungskosten anhand der direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie angemessener Gemeinkosten ermittelt. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vermögensgegenständen sind gemäß IAS 20 um die Beträge der öffentlichen Zuschüsse (Investitionszuschüsse) gekürzt. Wir haben die Gegenstände des Sachanlagevermögens entsprechend des wirtschaftlichen Nutzungsverlaufs linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer beträgt bei Gebäuden 50 Jahre. Bei den technischen Anlagen und Maschinen liegt die Abschreibungsdauer zwischen 8 und 50 Jahren, wobei die Leitungsnetze überwiegend mit einer Nutzungsdauer von 30—40 Jahren angesetzt sind. Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden in 4—10 Jahren abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen sowie Zuschreibungen gemäß IAS 16 waren 1998/99 nicht notwendig. Jahresabschluss 55 MVV Energie AG Erläuterungen zum Jahresabschluss 1998/99 der MVV Energie Gruppe 3 Finanzanlagen Sachanlagen in TDM Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 56 Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, BetriebsGeleistete und Anzahlungen Geschäfts- und Anlagen ausstattung im Bau Beteiligungen an Ausleihungen an assoziierten Unternehmen Gesamt Bruttowerte 1. 10. 1998 Als-ob Zugang Beteiligungsgesellschaften Investitionen/Zugänge Abgänge Umbuchungen 443 779 3 617 1 115 - 1 931 986 2 607 857 5 411 50 547 - 6 652 11 956 168 593 1 900 25 718 - 4 856 1 129 18 744 — 19 316 — -16 157 3 238 973 10 928 96 696 - 13 439 - 2 086 Bruttowerte 30. 9. 1999 447 566 2 669 119 192 484 21 903 3 331 072 Abschreibungen 1. 10. 1998 Als-ob Zugang Beteiligungsgesellschaften Abschreibungen 1998/99 Abgänge Umbuchungen 138 521 1 187 8 292 - 1 553 — 1 109 825 1 046 79 787 - 4 373 -30 101 393 1 253 15 280 - 4 318 - 2 693 — — — — — 1 349 739 3 486 103 359 - 10 244 - 2 723 Abschreibungen 30. 9. 1999 146 447 1 186 255 110 915 — 1 443 617 Zuschüsse 1. 10. 1998 Als-ob Zugang Beteiligungsgesellschaften Zuschüsse 1998/99 Abgänge 10 673 50 15 - 41 195 809 609 2 047 - 1 764 3 157 — — - 42 25 — — — 209 664 659 2 062 - 1 847 Zuschüsse 30. 9. 1999 10 697 196 701 3 115 25 210 538 290 422 294 585 1 286 163 1 302 223 78 454 64 043 21 878 18 719 1 676 917 1 679 570 Nettowerte 30. 9. 1999 Nettowerte 30. 9. 1998 Als-ob Finanzanlagen in TDM Der im Geschäftsjahr 1996/97 fertiggestellte im Rahmen einer Fonds-Leasingfinanzierung verkaufte und zurückgeleaste Müllkessel 4 mit nachgeschalteter Rauchgasreinigungsanlage ist gemäß IAS 17 aktiviert. Hinsichtlich dieses Finance-lease besitzt die MVV Energie Gruppe als Leasingnehmer die Option, die Anlage nach Ablauf von 8,5 Jahren zurückzukaufen. Nach aktuellem Planungsstand werden wir die Kaufoption mit hoher Wahrscheinlichkeit ausüben. Der Aktivierungsbetrag, der sich als Barwert der Leasingraten abzüglich bereits angefallener Abschreibungen ergibt, beträgt innerhalb der Position technische Anlagen und Maschinen zum Bilanzstichtag 187 814 TDM (Vorjahr 198 395 TDM). Anteile an verbundenen EquityUnternehmen Bewertung Sonstige Bruttowerte 1. 10. 1998 Als-ob 1 104 Zugang Beteiligungsgesellschaften 470 Investitionen/ Zugänge 3 458 Abgänge - 1 391 Umbuchungen 876 Bruttowerte 30. 9. 1999 4 517 Nettowerte 30. 9. 1999 4 517 Nettowerte 30. 9. 1998 Als-ob 1 104 Übrige BeteiligungsWertpapiere geselldes Anlageschaften Sonstige vermögens Gesamt 188 116 6 045 254 19 088 9 541 — 224 148 — — 15 — 143 195 823 2 179 — - 81 969 192 - 50 - 876 — — 81 969 — — — 920 - 1 483 — — - 132 — 6 749 - 3 056 108 326 5 311 82 238 19 088 9 121 63 228 664 108 326 5 311 82 238 19 088 9 121 63 228 664 6 045 19 088 9 541 188 116 254 — 224 148 Die Finanzanlagen sind nach dem Grundsatz der Einzelbewertung mit den Anschaffungskosten bilanziert. 57 Die Anschaffungskosten der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bewertet sind, werden, soweit sie den Kapitalanteil der MVV Energie Gruppe betreffen, jährlich an die Eigenkapitalveränderungen der Beteiligungsgesellschaften angepasst. In den sonstigen Ausleihungen sind im Wesentlichen gewährte Wohnungsbaudarlehen an Betriebsangehörige enthalten. Abschreibungen auf Finanzanlagen bestehen nicht. Darüber hinaus gibt es keine weiteren gemieteten oder geleasten Sachanlagen, bei denen das wirtschaftliche Eigentum aufgrund der Vertragsgestaltung bei der MVV Energie Gruppe liegt. Zum Vermögen der MVV Energie Gruppe gehören keine Sachanlagen, bei denen der Kunde als wirtschaftlicher Eigentümer anzusehen ist. 56 Jahresabschluss Jahresabschluss 57 MVV Energie AG MVV Energie AG Verfügungsbeschränkungen oder an Darlehensgeber verpfändetes Anlagevermögen liegen nicht vor. Anteilsliste zum 30.9.1999 Anteilsliste zum 30.9.1999 Kapital- Eigen- Jahresanteil kapital 1 ergebnis Mitarbeiter % TDM TDM Anzahl 58 Assoziierte Unternehmen (Sonstige) National Energie- und Wasserwerke Rhein-Neckar Aktiengesellschaft (RHE), Mannheim 2 BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühlhausen 3 GeTeBe Gesellschaft für Technologieberatung mbH, Berlin 3 MVV InnoTec GmbH, Berlin 3 MAnet GmbH - Gesellschaft für Telekommunikation und Information, Mannheim 4 MVV Energiehandel GmbH, Mannheim 99,99 110 288 70,00 285 74,80 50 74,80 477 90,00 5 000 100,00 4 000 — 1 742 -16 767 -965 32 122 68 1 21 24 — International Energy Performance Services de Portugal, Servicos de Racionalizacao Energetica, Lda., Alges, Portugal Cogebar - Cogeracao de Barcelos, Lda., Portugal Cogesac - Cogeracao do Ave, Lda., Portugal EPS CR s. r. o., Prag, Tschechien 99,00 69,30 95,00 98,50 -156 -410 -2 377 5 2 — 10 975 4 1 073 83 . Verbundene Unternehmen (nicht voll konsolidierte Tochterunternehmen) National 5 ICEU Internationales Centrum für Energie- und Umwelttechnologie GmbH, Leipzig Regio-tec Planungsgesellschaft für Wirtschaftspolitik und Infrastruktur mbH, Starnberg RHS Energietechnik GmbH, Mühlhausen International 5 BFE-CZ Institut pro energii a ekologii spol.s r.o., Tschechien Energetisches Zentrum EG InnoTec, Moskau, Russland EPS Polska S.A., Warschau, Polen EPS SR s. r. o., Banska Bystrica, Slowakei MVV-Polska Sp.z o.o., Warschau, Polen MVV ESCO Polska S.A., Warschau, Polen 74,80 74,80 70,00 70,00 74,80 100,00 100,00 100,00 100,00 50 50 50 16 7 1 6 — 5 — — 48 9 104 146 — — -311 -84 — — — — 10 3 5 — 42,40 182 705 10 305 — 50,00 3 500 26,25 194 321 28,00 210 241 51,00 13 829 2 901 36 800 13 000 — — 278 1 044 — Assoziierte Unternehmen (Equity-Bewertung) MVV Energie AG National Badische Gesellschaft zur Beteiligung am Badenwerk mbH (BBG), Karlsruhe (bis 22.12.1998) Fernwärme Rhein-Neckar GmbH, Mannheim 2 Gasversorgung Süddeutschland GmbH, Stuttgart Grosskraftwerk Mannheim AG, Mannheim Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz (ZWK), Heidelberg 6 58 Jahresabschluss National Badische Gesellschaft zur Beteiligung am Badenwerk mbH GbR, Karlsruhe (ab 22.12.1998) Beteiligungsgesellschaft für Energie und Wasser Meißen mbH Sitz Dresden, Dresden Deutsche Energy One GmbH, Frankfurt EMS - Energie Management Service GmbH, Stuttgart Innovation Congress GmbH, Köln ServiceHaus Service-GmbH für modernes Wohnen und Leben, Mannheim Studiengesellschaft für elektrischen Straßenverkehr in Baden-Württemberg mbH (SfE), Stuttgart VELA Verwaltungsgesellschaft mbH, Mannheim Wärmeversorgung Schriesheim GmbH, Schriesheim Wasserversorgungsverband „Neckargruppe”, Edingen-Neckarhausen International Croplin d.o.o., Zagreb, Kroatien East-West Energy Agency (EWEA), Moskau, Russland 42,40 — — — 26,67 25,00 49,00 25,00 50,00 20,00 11 750 2 000 391 200 1 000 58 - 60 - 473 — 383 - 55 -7 — 5 — 5 4 — 24,00 49,00 25,00 50 1 800 1 167 8 - 164 — — — — 25,00 37,40 963 4 - 50 —7 1 6 17,15 30 000 6,60 502 80 — — — 59 Sonstiger Anteilsbesitz (Kapitalanteil von über 5%) National Erdgas-Beteiligungsgesellschaft Süd mbH (EBS), Stuttgart Energiebeteiligungs-Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), Karlsruhe 1 Gezeichnetes Kapital und Rücklagen Ergebnisabführungsvertrag 3 Jahresergebnis aus Zwischenabschlüssen 4 im Geschäftsjahr 1998/99 Verkauf von 10% an Hanse Merkur Holding AG, Hamburg 5 nicht in den Konzernabschluss mit einbezogen 6 Stimmrechtsbeschränkung auf 40% 7 Jahresergebnis < 1 000 DM 2 Jahresabschluss 59 MVV Energie AG Verbundene Unternehmen (voll konsolidierte Tochterunternehmen) Kapital- Eigen- Jahresanteil kapital 1 ergebnis Mitarbeiter % TDM TDM Anzahl Die Vorräte betreffen im Wesentlichen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Diese sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, wobei als Bewertungsvereinfachungsverfahren der Ansatz zu Durchschnittseinstandspreisen gemäß IAS 2 erfolgt. Der Buchwert der abgewerteten Vorräte ist von untergeordneter Bedeutung. Sämtliche Vorräte befinden sich im Eigentum der MVV Energie Gruppe. Abtretungen und Verpfändungen liegen nicht vor. Langfristige Auftragsfertigungen, für die IAS 11 anzuwenden wäre, finden in der MVV Energie Gruppe nicht statt. in TDM 30. 9. 1999 Als-ob Vorjahr 14 406 3 056 1 002 12 854 1 645 — 18 464 14 382 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse Geleistete Anzahlungen 5 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in TDM Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen verbundene Unternehmen gegen assoziierte Unternehmen Sonstige Vermögensgegenstände 60 30. 9. 1999 Als-ob Vorjahr Restlaufzeit über gesamt 1 Jahr Restlaufzeit über gesamt 1 Jahr 490 — — 5 475 5 965 241 402 44 9 828 12 553 263 827 — — — 831 831 Kundenforderungen sind zum Nennwert bilanziert. Wir haben am Bilanzstichtag bestehende Ausfallrisiken durch ausreichende Wertberichtigungen berücksichtigt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten einen Abgrenzungsbetrag für die am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und nicht abgerechneten Energie- und Wasserverkäufe von 184 926 TDM (Vorjahr 184 308 TDM). Erhaltene Abschlagszahlungen sind passivisch ausgewiesen. In den sonstigen Vermögensgegenständen ist auch ein Rechnungsabgrenzungsposten enthalten. Der hierin aktivierte Betrag von 787 TDM (Vorjahr 825 TDM) entspricht dem bis zum 30. 9. 1999 geleisteten Zinsanteil der Leasingraten für den Müllkessel 4 einschließlich Rauchgasreinigungsanlage, der dem Geschäftsjahr 1999/2000 zuzuordnen ist. 7 Eigenkapital Die flüssigen Mittel bestehen überwiegend aus Bankguthaben und entsprechen dem Finanzmittelfonds gemäß IAS 7, der in der Kapitalflussrechnung entwickelt wird. Durch Beschlüsse der Hauptversammlung vom 17. 12. 1998 und 27. 1. 1999 wurde das Grundkapital der MVV Energie AG um insgesamt 84,5 Mio DM auf 253,5 Mio DM erhöht. Gleichzeitig wurde das Grundkapital neu eingeteilt. Es besteht nunmehr aus 50 702 000 Stückaktien. Zum 2. 3. 1999 wurden 12 680 400 Aktien an der Börse mit einem Gesamtwert von 396,8 Mio DM platziert. Das Grundkapital hält zu 74,99% die Stadt Mannheim. MVV Energie AG Der Vorstand der Gesellschaft wurde durch die außerordentliche Hauptversammlung vom 27. 1. 1999 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm einzuführen. 60 Jahresabschluss 9 Rückstellungen Es handelt sich um Kundenzahlungen für Baukosten und Hausanschlusskosten bei Neuanschlüssen oder Anschlusserweiterungen. Analog zu IAS 20 haben wir diese Beträge passiviert. Die Zuschüsse werden entsprechend der betriebswirtschaftlichen Nutzungsdauer der zugrunde liegenden Vermögensgegenstände erfolgswirksam aufgelöst. Rückstellungen in TDM Als-ob Stand 1. 10. 98 Änderungen Kons.kreis/ Umbuchungen Entnahme Auflösung 38 233 — 4 343 2 544 2 152 2 242 35 740 Steuerrückstellung Tatsächliche Ertragsteuern 39 870 Latente Steuern 157 564 -39 649 — 29 — 27 — 28 563 582 — — 28 728 158 146 197 434 -39 649 29 27 29 145 — 186 874 30 500 41 500 50 093 — — 36 6 505 7 990 25 224 78 630 667 3 850 2 200 27 510 1 983 — 857 29 750 35 080 52 605 122 093 36 39 719 1 375 33 560 2 840 117 435 357 760 -39 613 44 091 3 946 64 857 5 082 340 049 Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Steuerrückstellungen Übrige Rückstellungen Frühpensionierungen Sanierungen Sonstige Sachverhalte Übrige Rückstellungen 265 064 309 8 563 30 153 304 089 6 Flüssige Mittel 8 Ertragszuschüsse Gesamt 10 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Zinsanteile an Zufüh- ZufühStand rung rungen 30. 9. 1999 61 Die Altersversorgung für die Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe ist gemäß dem Unternehmenstarifvertrag über die Versorgung geregelt. Der Arbeitgeber verpflichtet sich hiernach, die den Voraussetzungen der Versicherungspflicht unterliegenden Mitarbeiter bei einer kommunalen Zusatzversorgungskasse zu versichern. Da die Übernahme der betrieblichen Altersversorgung durch die Zusatzversorgungskasse des kommunalen Versorgungsverbandes Baden-Württemberg (ZVK), Karlsruhe, zum 1. 1. 1972 stattfand, bestehen unmittelbare Pensionsverpflichtungen nur gegenüber Mitarbeitern, die bereits vor diesem Datum für die MVV Energie Gruppe tätig waren, und für diejenigen Mitarbeiter, denen Einzelzusagen erteilt werden. Diese Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 nach der Projected-unitcredit-Methode ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bei Schätzung der relevanten Einflussgrößen bewertet. Dem Gutachten zum 30. 9. 1999 liegen Trendannahmen für die Gehalts- und Rentenentwicklung zwischen 1% und 2% zugrunde. Es wurde, wie im Vorjahr, ein Abzinsungssatz von 6,5% angewendet. Bei der Berechnung wurden die Richttafeln 1998 verwendet. Diese Pensionsverpflichtungen sind in voller Höhe durch die Rückstellungen gedeckt. Für die nach dem 1. 1. 1972 eingetretenen Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe werden Umlagen für die Ruhestandszeiten an die Zusatzversorgungskasse des kommunalen Versorgungsverbandes Baden-Württemberg (ZVK), Karlsruhe, entrichtet. Diese an die ZVK gezahlten Beiträge dienen der Finanzierung der laufenden Versorgungsleistungen. Nach IAS 19 handelt es sich bei dieser Form der Altersvorsorge um einen defined benefit plan, da die individuellen Versorgungsleistungen der ZVK an frühere Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen nicht von eingezahlten Beiträgen abhängen. Da zudem in der ZVK Mitarbeiter mehrerer Mitgliedsunternehmen versichert sind, gilt diese Form der Altersvorsorge als multi-employer plan, für die besondere Vorschriften im IAS 19 anzuwenden sind. Jahresabschluss 61 MVV Energie AG 4 Vorräte 13 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in TDM gegenüber Lieferanten gegenüber assoziierten Unternehmen Die im Rahmen einer Näherungsrechnung nach den Bestimmungen der IAS ermittelten Versorgungsverpflichtungen der ZVK für aktive und ehemalige Mitarbeiter der MVV Energie Gruppe liegen um 161 Mio DM über dem bei der ZVK bilanzierten anteilig auf die MVV Energie Gruppe entfallenden Deckungskapital. Die Rückstellungen für latente Steuern wurden gemäß der Bestimmungen des IAS 12 ermittelt. Latente Steuern sind für zeitliche Differenzen zu bilden, die sich aufgrund der steuerlichen Bewertung der Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten einerseits und der externen Rechnungslegung nach IAS andererseits ergeben. Aktive und passive latente Steuern wurden saldiert ausgewiesen, da sie in ganz überwiegendem Maße bei den Gesellschaften MVV Energie AG und RHE bestehen und insofern Ansprüche und Verpflichtungen gegenüber derselben Finanzbehörde vorliegen. Steuerlich nutzbare Verlustvorträge liegen nicht vor. 12 Finanzschulden in TDM Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verbundenen Unternehmen aus Finanzierungsleasing Andere Finanzschulden 30. 9. 1999 Als-ob Vorjahr Restlaufzeit über gesamt 1 Jahr Restlaufzeit über gesamt 1 Jahr 10 464 7 050 221 722 — 190 798 180 834 18 965 4 505 — — 523 500 — 200 208 191 015 45 554 6 712 441 949 192 389 769 262 197 727 Die Bilanzierung der Finanzschulden erfolgt zu den Rückzahlungsbeträgen. Die MVV GmbH nimmt für die MVV Energie AG und für die RHE die komplette Finanzholdingfunktion wahr. Die Abwicklung erfolgt im Rahmen eines CashPooling-Vertrages. Der gesamte Finanzbedarf dieser Gesellschaften wird durch entsprechende fristenkongruente Darlehensaufnahmen der MVV GmbH gedeckt. Bei den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing handelt es sich hauptsächlich um den im Rahmen einer Fonds-Leasingfinanzierung über die MVV GmbH verkauften und zurückgeleasten Müllkessel 4 mit nachgeschalteter Rauchgasreinigungsanlage. MVV Energie AG 14 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 62 Jahresabschluss Restlaufzeit über gesamt 1 Jahr Restlaufzeit über gesamt 1 Jahr 28 995 — 42 694 — 30 520 — 26 630 — 59 515 — 69 324 — Hierbei handelt es sich um Anzahlungen unserer Kunden für Energielieferungen im Rahmen der Jahresverbrauchsabrechnung. 15 Andere Verbindlichkeiten in TDM Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen gemäß IAS 37 alle am Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen gegenüber Dritten, deren Höhe oder Fälligkeit unsicher sind. Wir haben den Betrag angesetzt, der zum Bilanzstichtag erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen und Risiken der MVV Energie Gruppe abzudecken. 62 Als-ob Vorjahr Die Bilanzierung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zu den Rückzahlungsbeträgen. Die gesamten Aufwendungen des Berichtsjahres für Altersversorgung betrugen 9 427 TDM (Vorjahr 11 097 TDM). 11 Steuerrückstellungen 30. 9. 1999 gegenüber Dritten gegenüber verbundenen Unternehmen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 30. 9. 1999 Als-ob Vorjahr Restlaufzeit über gesamt 1 Jahr Restlaufzeit über gesamt 1 Jahr 38 353 — 33 228 — — — 225 — — — 500 — 38 353 — 33 953 — 63 Die Bilanzierung der anderen Verbindlichkeiten erfolgt zu Rückzahlungsbeträgen. In den anderen Verbindlichkeiten sind vor allem die Konzessionsabgaben an die Stadt Mannheim, Steuern sowie Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der sozialen Sicherung der Mitarbeiter enthalten. 16 Haftungsverhältnisse 17 Sonstige finanzielle Verpflichtungen 18 Finanzinstrumente Es bestehen Bürgschaftsverpflichtungen in Höhe von 13,3 Mio DM (Vorjahr 2,6 Mio DM) überwiegend zugunsten von Beteiligungsgesellschaften. Zum 30. 9. 1999 bestanden keine wesentlichen finanziellen Verpflichtungen. Gemäß IAS 32 gehören zu den Finanzinstrumenten originäre Finanzinstrumente wie Forderungen und Verbindlichkeiten. Andererseits gehören hierzu auch die derivaten Finanzinstrumente, die als Sicherungsgeschäfte zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Währungskursen und Zinssätzen eingesetzt werden. Bei den originären Finanzinstrumenten der MVV Energie Gruppe entsprechen die Marktwerte den Bilanzwerten. Die ausgewiesenen Beträge stellen somit das maximale Bonitäts- oder Ausfallrisiko dar. Bei den derivativen Finanzinstrumenten gemäß IAS 32 kommen Gas- und Rohstoff-Swaps zum Einsatz. Diese gegenläufigen Swapgeschäfte dienen der Absicherung von potenziellen Risiken aus unterschiedlichen Preisbindungen auf der Bezugs- und Absatzseite. Zum Bilanzstichtag ergaben sich keine finanziellen Risiken aus diesen Geschäften. Die entsprechenden Positionen sind ausgeglichen. Jahresabschluss 63 MVV Energie AG Aufgrund der Umverteilungen der Leistungen der ZVK auf die an ihr beteiligten Unternehmen und unzureichender Daten über die Altersstruktur, die Fluktuation und die Gehälter dieser Mitarbeiter liegen keine Informationen über den auf die MVV Energie Gruppe entfallenden Teil der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen vor. Somit ist eine Rückstellungsbildung nach IAS nicht zulässig und die Behandlung erfolgt wie bei einem defined contribution plan gemäß IAS 19.30a. Die laufenden Zahlungen an die ZVK stellen demnach Aufwendungen des Geschäftsjahres dar. Sie beliefen sich auf 6 819 TDM (Vorjahr 6 074 TDM). Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 19 Umsatzerlöse Die nach Sparten gegliederten Umsatzerlöse können der Segmentberichterstattung entnommen werden. Von unseren Beteiligungsgesellschaften wurden 23 511 TDM an Umsatzerlösen erzielt. 26 Beteiligungserträge von assoziierten Unternehmen In den Umsatzerlösen ist die ab 1. 4. 1999 erhobene Stromsteuer von insgesamt 12 314 TDM enthalten. 20 Aktivierte Eigenleistungen 21 Sonstige betriebliche Erträge 22 Materialaufwand in TDM 1998/99 Als-ob Vorjahr Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren Bezogene Leistungen 495 138 88 179 549 920 76 545 583 317 626 465 27 Sonstiges Beteiligungsergebnis 23 Personalaufwand in TDM Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung Aufwendungen für Altersversorgung 1998/99 Als-ob Vorjahr 154 114 141 099 31 074 9 427 28 574 11 097 194 615 180 770 Zum Stichtag 30. 9. 1999 waren 2 028 Mitarbeiter (Vorjahr 1 869) in der MVV Energie Gruppe beschäftigt. In diesem Personalstand sind 132 Auszubildende enthalten (Vorjahr 131). Der Anstieg des Personalaufwandes und der Mitarbeiterzahlen resultiert aus dem Zugang neuer Gesellschaften. Im Berichtsjahr wurde erstmals die Aufzinsung aus langfristigen Rückstellungen im Zinsergebnis ausgewiesen. Im Vorjahreswert ist ein Betrag von 2 957 TDM enthalten. 24 Abschreibungen Die Abschreibungen des Sachanlagevermögens und der immateriellen Vermögensgegenstände erfolgen entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer nach der linearen Methode. Abschreibungen auf Finanzanlagen wurden nicht vorgenommen. Der Anstieg der Abschreibungen von 6,9 Mio DM ist u.a. durch Abschreibungen der neu zu konsolidierenden Beteiligungsgesellschaften mit einem Betrag von 2,3 Mio DM sowie erhöhten Investitionen beeinflusst. in TDM Erträge aus Gewinnabführungsverträgen übrigen Beteiligungen Ausleihungen an Beteiligungen 28 Operatives Betriebsergebnis (EBIT) Der Rückgang bei den bezogenen Waren resultiert hauptsächlich aus geringeren Bezugskosten im Gas- und Strombereich. 64 Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1998/99 Als-ob Vorjahr 26 424 23 567 Der Anstieg des Beteiligungsergebnisses von assoziierten Unternehmen resultiert vorrangig aus höheren Ausschüttungen der Gasversorgung Süddeutschland GmbH, Stuttgart, und der Badischen Gesellschaft zur Beteiligung am Badenwerk GmbH (BBG), Karlsruhe (zum Bilanzstichtag: EnergiebeteiligungsGesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), Karlsruhe). Die aktivierten Eigenleistungen sind hauptsächlich durch den Bau und die Erweiterungsmaßnahmen von Versorgungsnetzen bedingt. Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus Anlagenabgängen und Auflösungen von Rückstellungen. in TDM 29 Zinsergebnis 1998/99 Als-ob Vorjahr 1 450 227 2 363 751 — 2 362 4 040 3 113 Das operative Betriebsergebnis (EBIT) ist definiert als Jahresergebnis vor Zinsen, Steuern und außerordentlichen Aufwendungen. Die Aufgliederung des operativen Betriebsergebnisses nach Sparten kann der Segmentberichterstattung entnommen werden. in TDM Erträge aus Ausleihungen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1998/99 Als-ob Vorjahr 483 24 388 69 691 431 31 467 85 008 - 44 820 - 53 110 65 Der Rückgang des Zinsergebnisses ist auf den Mittelzufluss aus dem Börsengang zurückzuführen. In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ist im Berichtsjahr erstmals ein Betrag von 5 082 TDM als Aufzinsungsbetrag für langfristige Rückstellungen enthalten. 30 Außerordentliche Aufwendungen 31 Ertragsteuern Das außerordentliche Ergebnis beinhaltet ausschließlich die Emissionskosten für den Börsengang der MVV Energie AG. Die Kosten wurden maßgeblich beeinflusst durch Bankenprovisionen, Rechtsanwaltskosten sowie mit dem Börsengang in Zusammenhang stehende Ausgaben für Marketing und Werbung. in TDM Steueraufwand Latente Steuern 1998/99 Als-ob Vorjahr 44 918 582 47 495 -15 378 45 500 32 117 Außerplanmäßige Abschreibungen waren im Berichtsjahr nicht notwendig. 64 Jahresabschluss In diesem Posten sind Konzessionsabgaben in Höhe von 38 441 TDM (Vorjahr 38 763 TDM) sowie die abzuführende Stromsteuer enthalten. Der Steueraufwand enthält die erstmals zu leistende Körperschaftsteuer, da der bisher bestehende Verlustvortrag aufgebraucht ist, und die Gewerbeertragsteuer. Mit der MVV GmbH besteht eine gewerbesteuerliche Organschaft. Die MVV Energie AG wird jedoch so gestellt, als ob diese Organschaft nicht vorläge. Steuererstattungen für vergangene Perioden sind nicht angefallen. Jahresabschluss 65 MVV Energie AG MVV Energie AG 25 Sonstige betriebliche Aufwendungen Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften Die Überleitung vom Nominalsteuersatz zum Effektivsteuersatz stellt sich wie folgt dar: Überleitung des Ertragsteuersatzes Ergebnis vor Ertragsteuern Theoretischer Steueraufwand bei angenommener Ausschüttung Steuereffekte auf Abschreibungen auf Goodwill aus der Kapitalkonsolidierung steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen Verluste bei Beteiligungsgesellschaften Änderung der Eigenkapitalstruktur Sonstiges, insbesondere Anwendung der vollen Ausschüttungsbelastung Effektiver Steueraufwand 32 Jahresüberschuss, Ergebnis je Aktie nach IAS 33 66 in TDM Jahresüberschuss Anteile anderer Gesellschafter Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter Aktienanzahl in Tausend (gewichteter Jahresdurchschnitt) Ergebnis in DM/Aktie nach IAS 33 Ergebnis in DM/Aktie nach DVFA/SG in % in TDM 624 Der Vorstand und frühere Vorstandsmitglieder erhalten ihre Bezüge ausschließlich von der MVV GmbH. Die Tätigkeiten des Vorstands sind damit abgegolten. Die MVV GmbH verrechnet die Leistungen im Rahmen der Geschäftsbesorgungsverträge gegenüber der MVV Energie Gruppe. 348 - 248 - 3 332 Ein Abhängigkeitsbericht wurde gemäß § 312 AktG erstellt. - 738 40,9 45 500 1998/99 Als-ob Vorjahr 65 639 477 43 927 — 65 162 43 927 45 202 36 922 1,44 1,81 1,19 1,19 Nach IAS 33 dürfen außerordentliche Aufwendungen bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie nicht korrigiert werden. Bei der Ermittlung des Ergebnisses je Aktie nach DVFA/SG ist der Nettoeffekt der als außerordentlichen Aufwand gezeigten Aufwendungen für die Börseneinführung voll abzugsfähig. Die gewährten Optionsrechte im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms wirken in Übereinstimmung mit IAS33.35 nicht gewinnverwässernd, da der Bezugspreis der auszugebenden Aktien über dem durchschnittlichen Marktpreis der Aktien im Geschäftsjahr 1998/99 liegt. MVV Energie AG Die Rechtsbeziehungen zwischen der MVV GmbH und der MVV Energie Gruppe wurden im Rahmen mehrerer Geschäftsbesorgungsverträge, eines Cash-PoolingVertrages, eines Umsatzsteuerumlagevertrages und eines Gewerbesteuerumlagevertrages zum 1. 10. 1998 neu definiert. 48 847 Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie folgt den in IAS 33 festgelegten Regeln. Bei der Ermittlung der durchschnittlichen Aktienanzahl wurden die Kapitalerhöhungen im Zuge des Börsengangs zeitanteilig berücksichtigt. Die im Geschäftsjahr 1998/99 erfolgte Umwandlung von Rücklagen in Grundkapital in Höhe von 15 608 TDM wurde zur Herstellung der Vergleichbarkeit bei der Aktienanzahl des Vorjahres ebenfalls berücksichtigt. 66 Jahresabschluss Zwischen der Stadt Mannheim und der MVV Energie AG bestehen in geringem Umfang laufende Finanzbeziehungen. Die Beträge sind bei den jeweiligen Bilanzpositionen ausgewiesen. 111 139 44,0 Die Stadt Mannheim ist alleinige Gesellschafterin der MVV GmbH und deshalb als related party im Sinne von IAS 24 anzusehen. Zwischen der Stadt Mannheim und der MVV Energie AG, einer 74,99-prozentigen Tochtergesellschaft der MVV GmbH, besteht ein Konzessionsvertrag, durch den die Stadt Mannheim die Versorgung Mannheims mit Strom, Fernwärme, Gas und Wasser auf die MVV Energie AG übertragen hat. Der Vertrag läuft bis zum 31. 12. 2014. Der Aufwand an den Gesellschafter aus dem Konzessionsvertrag belief sich im Berichtsjahr auf 38 218 TDM (Vorjahr 38 600 TDM). Die Bezüge des Vorstandes und der Bereichsleiter der MVV Energie Gruppe beliefen sich auf 2 935 TDM. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten. Unser wichtiger Vorlieferant für Strom und Heizwasser, die Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM), hat Mitte November 1999 umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen angekündigt, um im harten Wettbewerb auf dem liberalisierten Strommarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Derzeit werden konkrete Maßnahmen zur weiteren Effizienzsteigerung diskutiert, wobei auch die teilweise Stilllegung einzelner Erzeugungsanlagen erwogen wird. Die Vorschläge sollen bis Ende Februar 2000 vorliegen. Wir halten uns für die hierauf aufbauenden unternehmerischen Entscheidungen alle Optionen offen. Unser Ziel ist es, unsere strategisch wichtige Fernwärmeversorgung zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Stromversorgung zu erhalten. 67 Die Segmentierung der MVV Energie Gruppe erfolgte in Übereinstimmung mit der internen Berichterstattung und enthält die gemäß IAS 14 (revised 1997) geforderten Bestandteile. Wir haben auf eine Zuordnung der Verbindlichkeiten zu den einzelnen Sparten verzichtet. Als größte Position der Verbindlichkeiten liegen sämtliche Finanzschulden bei der MVV GmbH, die die Funktion der Finanzholding für die anderen Gesellschaften ausübt. In der Segmentberichterstattung haben wir, da dies bereits in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, von einer Überleitung des operativen Betriebsergebnisses (EBIT) zu dem Jahresergebnis der MVV Energie Gruppe abgesehen. In der Segmentberichterstattung ist im Berichtsjahr erstmals die Sparte Dienstleistungen enthalten. Jahresabschluss 67 MVV Energie AG Zur Ermittlung des effektiven Steueraufwandes haben wir den theoretischen Steueraufwand bei der vorgeschlagenen Ausschüttung herangezogen. Auf die Überleitung des Vorjahres haben wir verzichtet, da diese aufgrund der besonderen Natur des Als-ob-Konzernabschlusses ohne Aussagekraft ist. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt die Mittelflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanztätigkeit. Bestätigungsbericht des unabhängigen Abschlußprüfers an die Aktionäre Der Cashflow der MVV Energie Gruppe verbesserte sich um 15,3 Mio DM auf 175,2 Mio DM. Hierin spiegelt sich insbesondere der deutliche Anstieg des Jahresüberschusses um 21,7 Mio DM wider. Die günstige Ertragslage zeigt sich auch in der Erhöhung des Verhältnisses Cashflow zu Umsatz von 14,8% auf 15,9%. Wir haben den Konzernabschluß der MVV Energie Gruppe zum 30. September 1999 einschließlich der Konzernkapitalflußrechnung für das Geschäftsjahr geprüft. Aufstellung und Inhalt dieses Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Es ist unsere Aufgabe, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Urteil über die Einhaltung der International Accounting Standards in diesem Konzernabschluß abzugeben. Der nach Saldierung mit den Veränderungen kurzfristiger Aktiva und Passiva verbleibende Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit war gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Er lag jedoch erneut deutlich über dem Mittelbedarf aus der Investitionstätigkeit obwohl insbesondere durch Akquisition neuer Beteiligungen ein erheblicher Anstieg des Investitionsvolumens zu verzeichnen war. Der Mittelzufluss aus dem Börsengang der MVV Energie AG konnte zu einer entsprechenden Reduzierung der Finanzschulden aus dem MVV-Gruppen-internen Cash-Pooling verwendet werden. Durch den Mittelüberschuss der laufenden Geschäftstätigkeit über den Mittelbedarf aus Investitionstätigkeit konnten auch die übrigen Finanzschulden weiter zurückgefahren werden. Der darüber hinaus gestiegene Finanzmittelbestand resultiert hauptsächlich aus liquiden Mitteln der Beteiligungsgesellschaften, die zur Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebes benötigt werden. Sonstige Angaben Der Vorstand und die Aufsichtsräte der MVV Energie AG sind ab Seite 46 dieses Berichts genannt. Die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates halten insgesamt 2 308 Aktien. Zusätzlich werden 1 200 Bezugsrechte für Aktien der MVV Energie AG gehalten, die bei Eintritt bestimmter Voraussetzungen in Anspruch genommen werden können. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) der International Federation of Accountants (IFAC) vorgenommen. Diese Grundsätze erfordern, die Prüfung des Konzernabschlusses so zu planen und durchzuführen, daß ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Konzernabschluß frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Die Konzernabschlußprüfung schließt eine stichprobengestützte Prüfung der Nachweise für die Bilanzierung und für die Angaben im Konzernabschluß ein. Sie beinhaltet auch die Prüfung der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und wesentlichen Einschätzungen des Vorstandes sowie eine Beurteilung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, daß unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil bildet. Nach unserer Überzeugung stellt der Konzernabschluß einschließlich der Konzernkapitalflußrechnung in allen wesentlichen Belangen die Vermögens- und Finanzlage der MVV Energie Gruppe zum 30. September 1999 sowie die Ertragslage und die Zahlungsströme des abgelaufenen Geschäftsjahres angemessen dar und entspricht den Standards des International Accounting Standards Committee (IASC). 68 69 Mannheim, den 19. November 1999 Mannheim, den 19. November 1999 MVV Energie AG Vorstand KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Curth MVV Energie AG Frank Wirtschaftsprüfer 68 Jahresabschluss von Hohnhorst Wirtschaftsprüfer Bestätigungsbericht 69 MVV Energie AG Hartung Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die Arbeit des Vorstandes überwacht. In vier ordentlichen und acht außerordentlichen Sitzungen sowie durch mündliche und schriftliche Berichte des Vorstandes haben wir 1998/99 regelmäßig Informationen über die Lage und Entwicklung des Unternehmens erhalten und erörtert. Der Personalausschuss, dem personelle Angelegenheiten übertragen sind, hat 1998/99 viermal getagt. 1998/99 haben wir uns mit der Umsetzung des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) befasst, insbesondere mit der Einführung eines effizienten Risikomanagementsystems. Die große Zahl an außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen 1998/99 ist auf die Umstrukturierung zum 1. 10. 1998, die Umfirmierung und den Börsengang der MVV Energie AG zurückzuführen. Der Aufsichtsrat hat sich in den Sondersitzungen mit der Neustrukturierung des Unternehmens und den entsprechenden Änderungen der Satzung und der Geschäftsordnungen befasst. Zum 2. 3. 1999 hat die MVV Energie AG die Teilprivatisierung durch den Gang an die Börse vollzogen. In den Sondersitzungen des Berichtsjahres hat sich der Aufsichtsrat mit weiteren Themen intensiv befasst. Bedeutende Themen waren die Gründung und der Erwerb von Beteiligungsgesellschaften durch die MVV Energie AG sowie Kapitalerhöhungen bei bereits bestehenden Beteiligungen. Am 27. 1. 1999 wurde der Aufsichtsrat von bisher 15 auf 18 Mitglieder erweitert. Um der Teilprivatisierung Rechnung zu tragen, werden zwei Sitze mit externen Vertretern besetzt. Der Jahresabschluss 1998/99 der MVV Energie Gruppe (Konzernabschluss) wurde nach den International Accounting Standards (IAS) aufgestellt und veröffentlicht. Hierfür hat die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim, den im Geschäftsbericht abgedruckten Bestätigungsbericht verfasst. Auch der Jahresabschluss der MVV Energie AG nach HGB und der Lagebericht der MVV Energie AG für das Geschäftsjahr 1998/99 sind von der KPMG geprüft worden. Die Bestätigungsvermerke für beide Jahresabschlüsse und den Lagebericht wurden ohne Einschränkung erteilt. 70 MVV Energie AG Beide Jahresabschlüsse, der Lagebericht und der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Sie wurden vom Aufsichtsrat geprüft und im Beisein der Prüfer erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich den Prüfungsergebnissen der KPMG angeschlossen und keinen Anlass zu Einwendungen gesehen. In seiner Sitzung am 13. 12. 1999 billigte der Aufsichtsrat beide Jahresabschlüsse 1998/99 und den Lagebericht, die damit festgestellt sind, und stimmte dem Vorschlag des Vorstands über die Gewinnverwendung zu. 70 Bericht des Aufsichtsrates Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG für das Geschäftsjahr 1998/99 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) erstellt und darin insbesondere erklärt, dass die MVV Energie AG bei den aufgeführten Rechtsgeschäften mit verbundenen Unternehmen – nach den Umständen, die ihm zum Zeitpunkt der Vornahme bekannt waren – angemessene Gegenleistungen erhalten hat und nicht benachteiligt wurde. Die KPMG hat den Abhängigkeitsbericht geprüft und mit ihrem uneingeschränkten Testat versehen. Der Abhängigkeitsbericht und der Prüfungsbericht der KPMG wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht ebenfalls geprüft. Er schließt sich der Beurteilung durch die KPMG an und billigt den Bericht. Am 16. 11. 1999 verstarb unser Aufsichtsratsmitglied Karl Feuerstein. Er war im Januar 1999 in den Aufsichtsrat der MVV Energie AG berufen worden. Wir werden dem Verstorbenen, dessen Sachverstand und unternehmerischen Weitblick wir geschätzt haben, ein ehrendes Andenken bewahren. Ihm ist es mitzuverdanken, dass die MVV Energie AG als erstes kommunales Versorgungsunternehmen in Deutschland 1999 teilprivatisiert und börsennotiert wurde. Im Namen des Aufsichtsrates danke ich dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MVV Energie Gruppe für ihren Einsatz und ihre Erfolge im vergangenen Geschäftsjahr. Wir wünschen Allen in den Unternehmen der MVV Energie Gruppe auch weiterhin Erfolg auf ihrem neuen Weg. Mannheim, im Dezember 1999 71 Aufsichtsrat Widder Vorsitzender Bericht des Aufsichtsrates 71 MVV Energie AG Bericht des Aufsichtsrates Verantwortlich MVV Energie AG Abteilung Statistik und Berichtswesen D-68142 Mannheim Dipl.-Volksw. Wilfried Schwannecke p Bilanzpressekonferenz 12. 1. 2000 und Analystenkonferenz p 17.—21. 1. 2000 Roadshow Deutschland, Schweiz, Großbritannien p 11. 2. 2000 Hauptversammlung p 11. 2. 2000 zum 1. Quartal 1999/2000 p 14. 2. 2000 der Dividendenzahlung p 11. 5. 2000 zum 1. Halbjahr 1999/2000 p 11. 5. 2000 Halbjahr p 11. 5. 2000 Halbjahr Redaktion Dipl.-Volksw. Helga Prommer (Leitung) Telefon (06 21) 290-28 28 Telefax (06 21) 290-30 75 E-Mail: mvv353@mvv.de Layout, Fotosatz, Materialauswahl Llux Datenverarbeitung GmbH, Ludwigshafen am Rhein Fotografien Heribert Schreck, Obrigheim/Pfalz (17) Lithografien Llux Datenverarbeitung GmbH Druck Druckerei Läufer GmbH, Mannheim Zwischenbericht Vorgeschlagener Termin Zwischenbericht Pressekonferenz Buchbinderische Verarbeitung Fikentscher GmbH, Darmstadt Gesamtkonzept, Gestaltung und technische Beratung Hans-Joachim Kotarski, Ludwigshafen am Rhein Analystenkonferenz p 15.—17. 5. 2000 Roadshow p Die Geschäftsberichte nach HGB der MVV Energie AG, Mannheim, und der Energie- und Wasserwerke Rhein-Neckar AG (RHE), Mannheim, sind gesondert aufgelegt und auf Anfrage erhältlich. Zwischenbericht 11. 8. 2000 zum 3. Quartal 1999/2000 Zeittafel Impressum
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