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Full text: Treffpunkt (Rights reserved) Ausgabe 2015,[1] Frühjahr (Rights reserved)

Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V. Quartiersmanagement Heerstraße AUSGABE FRÜHJAHR 2015 TREFFPUNKT Was wird aus der GSW ? Land Berlin zieht den Kürzeren Wie bekannt wurde, werden mehrere Tausend GSW-Wohnungen, viele davon in der Großsiedlung Heerstraße Nord, ihren Besitzer wechseln, das Land Berlin hat mit geboten, kam aber nicht zum Zug. Die Nachrichten zum Weiterverkauf des GSW-Bestandes haben im Gebiet Heerstraße Besorgnis ausgelöst, denn in den 2.800 bis 2004 landeseigenen GSW-Wohnungen leben hier besonders viele Mieterhaushalte, die nur über ein geringes Einkommen verfügen oder von staatlichen Leistungen abhängig sind. Die sozialen Folgen weiterer spekulativer Verkäufe besonders in Quartieren, in denen sich Armut und Armutsfolgen konzentrieren, stehen dem sozialen Zusammenhalt in Berlin und damit den Zielsetzungen der Berliner Stadtentwicklung entgegen. Im Rückkauf der Bestände hätte eine Chance gelegen, wohnungspolitische Fehler der Vergangenheit teilweise zu korrigieren. Auch deshalb begrüßte das Quartiersmanagement Heerstraße die Initiative des Spandauer SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Haß, der das Thema als Dringlichkeitsantrag in der Bezirksverordnetenversammlung auf die Tagesordnung setzen ließ. Am 25. Februar beschloss die BVV Spandau einstimmig, das Land Berlin zum Rückkauf der GSW-Wohnungen in Spandau aufzufordern. Und bereits am 17. Februar hatte der Quartiersrat Heerstraße in einem offenen Brief den Rückkauf der einstigen landeseigenen GSW-Wohnungen durch das Land Berlin gefordert. (siehe Seite 6) Im Januar war die Freude an der Heerstraße noch groß: Auf Initiative des Spandauer SPD-Bundestagsabgeordneten Swen Schulz fand im Kulturzentrum Gemischtes eine Veranstaltung zum Thema Soziale Stadt vor Ort mit Bundesbauministerin Barbara Hendricks, Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup, Bezirksbürgermeister von Spandau Helmut Kleebank und Cornelia Dittmar vom Quartiersmanagement Heerstraße statt. Die Ministerin betonte, dass Orte wie unser Kulturzentrum Gemischtes für das Zusammenleben in den Städten wichtig und förderungswürdig seien. Außerdem wurde verkündet, dass Heerstraße Nord endlich in das Programm Stadtumbau West aufgenommen wird und bereits zuvor 7 Mio. Euro aus dem Baufonds in das Jugendzentrum Räcknitzer STEIG und in die Carlo-Schmid-Oberschule investiert werden. Das Quartiersmanagement betonte seine Zielsetzung, die Chancen der hier lebenden Bewohnerinnen und Bewohner, besonders der sozial benachteiligten Kinder, zu verbessern und dabei darauf zu achten, dass Aufwertung nicht zu Verdrängung führe. Nicht eingegangen wurde hingegen auf Verkaufsverhandlungen zu GSW-Beständen und die Frage, ob das Land Berlin grundsätzlich zum Rückkauf von Wohnungen an der Heerstraße bereit sei. Dies wurde allgemein mit Schwierigkeiten bei zu hohem Preisniveau beantwortet. AUS DEM INHALT: Seite 2: Neue Leitung in der Morgenstern-Grundschule Doppelseiten 8+9: Umbau des Ärztehauses Seite 14: 40 Jahre Staaken Center 2    AKTUELLES AUS DEM STADTTEIL Christian-Morgenstern-Grundschule hat eine neue Schulleiterin! Im vergangenen Jahr, als sich Michael Ozdoba nach 28 Jahren an der Morgenstern-Grundschule in den Ruhestand verabschieden wollte, wurde daraus bekanntlich nichts, denn ohne geregelte Nachfolge wollte er seine Morgensterne nicht zurücklassen. Wir alle kennen Michael Ozdoba als einen, der sich nicht nur für „seine“ Schule engagiert, sondern darüber hinaus für die notwendige Ausstattung von Kita, Schule und sozialer Infrastruktur, um trotz des niedrigen sozioökonomischen Status des Quartiers gute Bedingungen für gesundes Aufwachsen und Bildung zu schaffen. Die Morgenstern verfolgt seit 1988 ein Konzept der „Nichtaussonderung“ von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (heute: Inklusion) und hat auf Einwanderung bereits früh mit der Entwicklung differenzierter Sprachförderkonzepte reagiert. Auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien werden direkt in Regelklassen integriert und erhalten zusätzliche Sprachförderung. Die Christian-MorgensternGrundschule ist die erste Schule im Land Berlin mit integriertem Familienzentrum, ist als musikalische Grundschule zertifiziert und SINUSGrundschule zur Entwicklung des Mathematikunterrichts. Seit 2005 beteiligt sie sich aktiv am Quartiersverfahren auch als Kooperationspartner geförderter Projekte, wie der preisgekrönten Theaterarbeit mit dem GRIPS-Theater oder „ALBA macht Schule im Kiez!“ Karina Jehniche heißt die neue Schulleiterin. Seit 14 Jahren lebt sie in Spandau, hat die Fächer Mathematik und Geographie und war zuvor an einer Brennpunktschule in MarzahnHellersdorf tätig. Frau Jehniche ist sehr angetan von der Ausstattung und von den zusätzlichen Angeboten der Schule, vom Kollegium und darüber hinaus von der Vernetzung im Stadtteil und den vielfältigen Programmen in der Großsiedlung Heerstraße Nord. Auch der Treffpunkt hat gleich Lob bekommen. Gleichzeitig hat die neue Schulleiterin bereits in den ersten Wochen manchen Blick auf Probleme im Quartier werfen können und betont besonders die Notwendigkeit einer früheren und stärkeren Einbeziehung der Eltern, um die Entwicklung der Kinder und ihre Schulerfolge zu fördern. Im Gespräch gewinnt man schnell den Eindruck, dass die Chemie zwischen Michael Ozdoba und Karina Jehniche stimmt, und so können wir uns alle auf eine neue Ära der Zusammenarbeit freuen mit Karina Jehniche als Schulleiterin und Michael Ozdoba als Kooperationspartner in der Quartiersentwicklung. Cornelia Dittmar Café Pi8 braucht Verstärkung! Seit Jahresanfang hat es Constanze Schönbrodt zusammen mit ihrer Ehrenamtscrew geschafft, an allen sieben Wochentagen mit Kuchen, Snacks und Mittagstisch, mit Kaffee, Tees und Erfrischungsgetränken für Hungrige, Durstige und Erholungssuchende das Stadtteilcafé im Gemeindehaus am Pillnitzer Weg 8 zu öffnen. Für Snackküche, Thekenservice oder auch fürs Kuchenbacken wird nun aber dringend ehrenamtliche Verstärkung gesucht. Kontakt: Constanze Schönbrodt Telefon 030/ 363 81 80 TREFFPUNKT IM GESPRÄCH    3 Paola Andrea Mallon Luna aus Bolivien hat noch viel vor Was hat Sie nach Berlin geführt und wie lange sind Sie schon hier? In Bolivien habe ich fünf Jahre Touristik Management studiert und danach in einem Reisebüro und bei der Caritas Bolivien gearbeitet. Weil ich mich sehr für andere Sprachen und Kulturen interessiere, bewarb ich mich bei einem internationalen Austauschdienst um einen Platz für ein freiwilliges Jahr im Ausland. So kam ich vor eineinhalb Jahren nach Berlin und in die Evangelische Gemeinde zu Staaken, wo ich unglaublich freundlich aufgenommen wurde. Was haben Sie in der Gemeinde gemacht? Ich konnte im Kindergarten mithelfen. Viel Spaß machte mir auch die Seniorenarbeit, so mit Handarbeiten. Im Café Pi 8 habe ich mit der Leiterin Constanze Schönbrodt gekocht. Das war immer schön. Welche Unterschiede sind Ihnen im Alltag aufgefallen? Wir begrüßen uns, egal ob wir uns schon kennen oder nicht, mit Küsschen rechts und Küsschen links. Deutsche geben sich eher die Hand und umarmen sich erst, wenn sie sich gut kennen. Beim Kochen ist mir aufgefallen, dass Deutsche viel Soße brauchen. Und in Deutschland wird anders gefrühstückt. Wir essen zum Frühstück saltenas bolivianas (gefüllte Teigtaschen). Klischeevorstellungen von Bolivien sind spuckende Lamas und Frauen in lustiger, bunter Kleidung. Was erzählen Sie von Bolivien? In unserem Land gibt es 36 verschiedene Kulturen. In La Paz, woher ich komme, trägt man ganz normale Kleidung wie in jeder anderen Großstadt auch. Man sieht aber auch „cholitas“, Frauen mit ihrer bunten, traditionellen Kleidung und den Hüten. Diese Kleidung wird überwiegend in den kälteren Regionen getragen. Sie haben eine Ausbildung zur Köchin beim Koch der Kita Regenbogen angefangen. Wie kam es zu dieser Berufswahl? Die Anregung dazu kam von Constanze Schönbrodt. Ich hatte ja auch schon bolivianisches Essen bei Gemeindeveranstaltungen zubereitet und koche wirklich gern. Der Weg zur Ausbildung war aus bürokratischen Gründen schwierig. Nachdem mein Freiwilligenjahr im August 2014 auslief, meine Ausbildung aber erst im Februar 2015 beginnen konnte, hing ich fünf Monate in der Luft. In dieser Zeit habe ich intensiv Deutsch gelernt. Ich brauchte ein Einkommen, um die Zeit zu überbrücken und ein Visum für die Zeit der Ausbildung. Ohne die tatkräftige und besondere finanzielle Unterstützung aus der Gemeinde wäre mein Aufenthalt in Deutschland beendet. Ich habe nun ein Visum und konnte meine Ausbildung beginnen, weil viele Menschen aus der Gemeinde mir mit festen Beträgen und Spenden die Ausbildung finanzieren. Dafür bin ich unendlich dankbar. Haben Sie schon Vorstellungen für die Zeit nach der Ausbildung? Na ja, ich hab schon den Traum, dann in Bolivien ein Reisebüro zu eröffnen mit angeschlossenem Restaurant, wenn möglich. Meine Familie würde mich sicher unterstützen. Aber erst mal sehen, wie alles wird. Wie sähe dort Ihre Speisekarte aus? Für deutsche Touristen würde ich natürlich bolivianisch kochen, zum Beispiel chicharrón de chancho (Fleisch, meist Schwein, mit Mais und Kartoffeln, sehr scharf). Für Bolivianer dann deutsche Küche, klassisch und modern. Mein deutsches Lieblingsgericht ist übrigens Kassler mit Sauerkraut und ich esse gerne Klöße. (Wer hätte das gedacht? ) Haben Sie manchmal Heimweh? Heimweh, was ist das?... Ah ja ich vermisse schon meine Familie und die Freunde. Hier kenne ich bisher nur wenige junge Leute. Beim Karneval der Kulturen schaue ich jedes Mal nach Landsleuten, von denen es in Berlin nur sehr wenige gibt. Muchas gracias, herzlichen Dank für das Gespräch. Brigitte Stenner 4    AUS DEM STADTTEIL StaakMen Vol. 2 – noch mehr Tandems Gesucht: neue Mentoren & Mentees Richtig in Fahrt gekommen sind schon die ersten neun Tandempaare von StaakMen, und schon beginnt das Casting für Folge 2 im Jugendmentoringprojekt mit erwachsenen Mentoren und jugendlichen Mentees. Bewerber/innen können sich jetzt anmelden für die nächste Qualifikationsrunde vom 14. April bis 19. Mai 2015. Nach der fünfwöchigen Einstiegsqualifizierung für die erwachsenen Mentoren bzw. den Vorbereitungsdates für die jugendlichen Mentees und dem Matching kommen die neun Tandempaare in der Regel einmal wöchentlich zusammen. Im Vordergrund stehen in den ersten Wochen das gegenseitige Kennenlernen, Hobbys, Interessen, Familie, Freunde, Freizeit aber auch der Schulalltag von Praktikum bis Zeugnisnoten. Trefforte im Quartier für Austausch, Gespräche und so manchen guten Rat sind vorrangig der Stadtteilladen im Staaken-Center bzw. der Beratungsraum oder das Café Pi8 im Gemeindehaus am Pillnitzer Weg. Aber Mentor/in & Mentee sind nicht nur dort anzutreffen, sondern durchaus gemeinsam unterwegs im Stadtteil und Bezirk, wie auch berlinweit, auf der Spur von Angeboten, Ausstellungen, Veranstaltungen etc., die geeignet sind, neue oder andere Perspektiven zu zeigen wie auch vor- 1:1 Jugend-Mentoring in Spandau handene oder verborgene Talente und Ressourcen zu stärken. Wie gut das vom Quartiersmanagement Heerstraße und dem Union Hilfswerk entwickelte 1:1 Jugendmentoringprojekt in Staaken bislang – für beide Seiten, Mentoren und Mentees! – angekommen ist, zeigt, dass weder Weihnachts- noch Winterferien Tandempaare davon abhalten konnten sich zu treffen. Durch die Kooperation mit der Carlo-Schmid-Oberschule ist bislang noch kein Mangel aufgetreten bei jugendlichen Mentees, überwiegend aus den 9. und 10. Klassen. Für die nächste Runde neuer „Patenschaften“ werden Erwachsene (ab ca. 25 Jahre) mit Lebens- und Berufserfahrung gesucht, die sich gerne einmal wöchentlich mit „ihrem Mentee“ treffen, um mit ihm/ihr an der Entwicklung von Persönlichkeit und Zukunftsperspektiven zu arbeiten. Mehr Informationen zum Projekt StaakMen und zur zweiten Runde mit der Einstiegsqualifizierung vom 14. April bis 19. Mai gibt es jeden Montag von 16 bis 19 Uhr im Stadtteilladen Staaken-Center. Thomas Streicher Info und Kontakt: StaakMen Projektkoordination: Stefanie Schmidt Telefon 0162-248 88 05 Sprechstunde Mo 16 bis 19 Uhr Stadtteilladen im Staaken-Center Entengrütze im Quartier Hilda ist sauer. So hat sie sich den Staakener Frühling nicht vorgestellt. Fing ja alles ganz gut an. Erstmal hoher Besuch im Januar. Die Bundesbauministerin und weitere Prominenz schauten in „Gemischtes“ vorbei und lobten die Arbeit im Quartier. Das ging runter wie warmer Honig. Und dann wurden noch reichlich zusätzliche Moneten für Bauprojekte in der Heerstraße versprochen. Na, das gab ein fröhliches Geschnatter! Aber – Ihr könnt es Euch fast denken – die Sache hatte am Ende doch einen Haken. Schon Anfang Februar bekam Hilda nämlich Wind von einer ziemlich merkwürdigen Angelegenheit. Wohnungen der GSW, gerade erst zur Immobilienfirma Deutsche Wohnen gewechselt, sollten, so hörte sie, schon wieder verkauft werden. Na, das wäre doch die Möglichkeit gewesen, die knapp 2.800 Wohnungen im Stadtteil für eine landeseigene Wohnungsgesellschaft zurückzuholen! In der Politik heißt das „Rekommunalisierung“. Steht angeblich überall auf der Tagesordnung. Und nun das: Sogenannte Investoren aus dem Ausland sollen die Wohnungen gekauft haben, heißt es im Flurfunk von Entenhausen. Hilda war ganz schön platt, als ihr diese Nachricht zugetragen wurde. Ständig wechselnde Eigentümer und nix mit Rekommunalisierung. Da entpuppen sich die wohlklingenden Versprechen der Politik wieder Mal als Entengrütze. Dabei hatte 2015 doch wirklich gut angefangen... Red. PORTRAIT   5 In Heerstraße Nord ist mein Zuhause Treffpunkt-Redaktion im Gespräch mit dem SPD-Politiker Raed Saleh Der Treffpunkt und Raed Saleh – das ist eine besondere Geschichte. Sie begann vor vielen Jahren. Der kleine Junge, geboren im Westjordanland, war mit seinen Eltern nach Heerstraße Nord gezogen. Er suchte einen Schüler-Job ... Heute ist Raed Saleh Vorsitzender der SPD-Fraktion im Berliner Landesparlament, Chef der Spandauer SPD und einer der wichtigsten Politiker in der Stadt. Nach dem Rücktritt von Klaus Wowereit war er einer der Kandidaten für dessen Nachfolge als Regierender Bürgermeister. Wir treffen uns im Bürgerbüro des Abgeordneten in der Marktstraße in Spandau. Raed Saleh kehrt gerade von den Trauerfeiern für Richard von Weizsäcker zurück. Wir sitzen zusammen auf einer dunkelblauen Couch. Ohne Umschweife kommt der Politiker zur Sache: „Der Treffpunkt ist für mich ein Heimspiel. Das muss ich hier sagen.“ Wir sind nicht überrascht. Denn schon als Neunjähriger hat Raed Saleh den Treffpunkt verteilt. Er ist in Heerstraße Nord aufgewachsen, kennt alle Ecken und weiß, wo die Briefkästen sind. Seine Mutter wohnt noch immer hier. Wir wollten erfahren, wie der eifrige Zeitungsverteiler von der Maulbeerallee es bis an die Spitze des Berliner Abgeordnetenhauses geschafft hat. „Ich habe sehr gute Erinnerungen an meine Kindheit, habe immer gern gearbeitet und wollte mein eigenes Geld verdienen“, erzählt der gebürtige Palästinenser und betont die große Unterstützung, die er durch seine Eltern erfahren hat. Dann zeigt er auf ein Porträt des jungen Willy Brandt an der Wand über der Couch. Auch der habe sich durchsetzen müssen und dabei nie das Wesentliche aus den Augen verloren – ein Vorbild für ihn selbst. Raed Saleh mag Politiker, die auch unbequeme Dinge aussprechen und nah bei den Menschen sind, so wie einst die brandenburgische Sozialministerin Regine Hildebrandt. Für sein eigenes Tun hat er sich stets hohe Maßstäbe gesetzt. „Wenn ich eine Aufgabe erledige, dann gewissenhaft und mit voller Konzentration. Das war schon beim Treffpunkt-Verteilen so. Ich gebe immer das Beste“, fügt er hinzu. alle, Respekt füreinander – das sind seine Grundsätze. Und was rät er Familien, die aus anderen Ländern nach Berlin kommen: „Bleiben Sie nicht auf gepackten Koffern sitzen. Schicken Sie Ihre Kinder zum DRK oder zur Jugendfeuerwehr. Wir brauchen keine Parallelstrukturen.“ Sie sollten sich mit ihrer neuen Heimat identifizieren und Raed Saleh und Treffpunkt-Redakteur Paul F. Duwe (links) Es ist ihm wichtig, dass er das Vertrauen, das andere in ihn setzen, rechtfertigt. Aber er betont auch, dass man nicht allein seines Glückes Schmied ist. Man muss auch die Möglichkeit dazu bekommen, vor allem eine gute Ausbildung. So wie er. Noch heute ist er seinen Eltern und Frau Wolff, seiner Lehrerin in der Grundschule am Birkenhain, dafür dankbar. Nach Stationen bei Burger King und in einer Werbefirma, deren Mitinhaber er ist, ging der Spandauer in die Politik. Sein Motiv: „Ich möchte die Welt gerechter und friedlicher machen, das Miteinander gestalten.“ Die SPD wurde ihm zur politischen Heimat. Mit ihr wollte er die aus seiner Sicht notwendigen Veränderungen herbeiführen, zum Beispiel für so genannte „Brennpunktschulen“ zusätzliche Mittel bereitstellen. Bildung für am allgemeinen Leben teilnehmen, so wie er es getan hat und heute sagen kann: „Ich bin stolz auf dieses wunderbare bunte und vielfältige Land.“ Auch wenn Raed Saleh jetzt in Berlin über den Rückkauf der Wasserwerke und über die Tilgung der Hauhaltsschulden in Milliardenhöhe mitentscheidet, bekennt er sich doch weiterhin zu seiner sozialen Herkunft: „Heerstraße Nord ist mein Zuhause. Wir müssen dort die soziale Infrastruktur stärken. Die SPD will, dass alle den sozialen Aufstieg schaffen können.“ Nach einer knappen Stunde geht unser Gespräch zu Ende. „Wir als Politiker müssen Vorbild sein“, wirft der 37-Jährige zum Abschied noch schnell ein. Die Bürgersprechstunde geht weiter, die nächsten Gäste warten schon. Redaktion Treffpunkt 6   NEUES VOM QUARTIERSMANAGEMENT Fortschritt, Stillstand, Ausverkauf... Der Winter ist zwar noch nicht so ganz vergangen, das kann aber die ersten umwälzenden Erdarbeiten am Gemeinschaftsgarten am Blasewitzer Ring nicht mehr aufhalten. Eher wie große Spielzeugbagger wirkten die Geräte, mit denen auf dem Gelände der Gewobag der Boden bereitet wird, damit die Nachbarn mit fachkundiger Anleitung nach eigenen Entwürfen ihren „Gemeinschaftsgarten“ anlegen können. Ein Erlebnis war das Brunnenbohren. Acht Meter tief wurde gebohrt! Nun sprudelt klares Wasser, damit die Pflanzen auch trockene Perioden überstehen. Nicht so rosig sind dagegen die Aussichten für die weitere Gestaltung am Park der Kulturen und Generationen. Die Übernahme der GSW durch die Deutsche Wohnen führte hier leider zum Stillstand. Die bereits bewilligten öffentlichen Mittel zur weiteren Aufwertung des Wohnumfeldes gehen so dem Stadtteil verloren. Das ist besonders schade, weil im kommenden Bauabschnitt u. a. die Wege wieder barrierefrei gestaltet und die ersehnten Schaukeln auf dem Spielplatz ergänzt werden sollten. Auch die Flächen zu den Hauseingängen und die Beleuchtung dort bleiben erstmal auf der Strecke. Vielleicht geht es nach dem Verkauf des GSWBestandes weiter. Weiter geht es auf jeden Fall im Quartiersrat Heerstraße mit der Pla- 17. Februar 2015: Offener Brief des Quartiersrates Heerstraße fordert Rückkauf des GSW-Wohnungsbestandes im Quartier Heerstraße durch das Land Berlin Der Quartiersrat Heerstraße als wichtigstes Entscheidungsgremium im Rahmen des vom Land Berlin geförderten Quartiersverfahrens fordert den Senat von Berlin auf, dafür Sorge zu tragen, dass der offenbar wieder zum Verkauf stehende Wohnungsbestand der GSW im Quartier Heerstraße von einer landeseigenen Wohnungsgesellschaft erworben wird. Damit könnte der Senat die negativen Auswirkungen der Privatisierung von landeseigenen Wohnungen wenigstens teilweise rückgängig machen und die Bewohnerinnen und Bewohner der ca. 2.800 GSW-Wohnungen in der Großsiedlung Heerstraße Nord vor weiterer Verunsicherung und Verschlechterung ihrer Wohn- und Lebensverhältnisse bewahren. Außerdem könnten so die öffentlich geförderten Investitionen z.B. im Wohnumfeld und Einrichtungen wie das Kulturzentrum Gemischtes gesichert werden. Aus Sicht des Quartiersrates Heerstraße darf die Chance nung und Abstimmung von Maßnahmen und Projekten, die aus dem Programmjahr 2015 über den Projektfonds gefördert werden sollen und mit Überlegungen zur weiteren Entwicklung in der Großsiedlung Heerstraße Nord. Gleich zweimal hintereinander hat der Quartiersrat hierzu im Februar im Stadtteilladen getagt. Über die geförderten Projekte informieren wir Sie im Treffpunkt, auf staaken.info und gerne auch persönlich in unserer Sprechstunde montags von 15 bis 18 Uhr im Stadtteilladen im Staaken-Center. Da wir in diesem Jahr bereits seit 10 Jahren Quartiersmanagementgebiet sind, wollen wir im Herbst mit dem Quartiersrat Heerstraße gemeinsam zurück und nach vorne blicken und in diesem Zusammenhang auch das bis dahin vorliegende neue Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept 2015-2017 öffentlich vorstellen. Darüber berichten wir im nächsten Treffpunkt. Cornelia Dittmar nicht vertan werden, jetzt durch Rückkauf den bestehenden Wohnraum für die hier lebenden Bewohner/innen zu bezahlbaren Mieten zu sichern, statt auf teuren Neubau in den nächsten Jahren zu setzen, der die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen nicht decken wird. Eine weitere Verdrängung derjenigen, die am Wohnungsmarkt nicht mithalten können, führt zu einer Zunahme der sozialen Schieflagen und zu Konflikten in der Stadt, die mit den Zielsetzungen des Programms Soziale Stadt nicht vereinbar sind. Auch die Aufnahme des Gebietes Heerstraße in das Programm Stadtumbau West spricht für den Rückkauf, damit nicht mit öffentlichen Mitteln geförderte Aufwertung zur Verdrängung der ansässigen Bevölkerung missbraucht werden kann. Der Senat ist mit der Aufnahme des Gebietes Heerstraße für eine Stabilisierung des Gemeinwesens und Verbesserung der Lebenschancen der Bevölkerung im Sinne einer solidarischen Stadt angetreten: Der Quartiersrat Heerstraße fordert den Senat auf, hierfür durch Rückkauf privatisierter Wohnungsbestände eine wesentliche Grundlage zu schaffen. AUS DEM STADTTEIL    7 Nachruf für Hans Kamprad. Nein, das ist nicht fair, dass der Tod einen Menschen so plötzlich aus seinem Leben reißt, der noch so voller Pläne steckte und so viel zu geben hätte. Hans Kamprad, dessen bunte Erscheinung viele im Stadtteil kannten, verstarb Mitte Dezember und wurde Anfang Januar mit einer berührenden Trauerfeier verabschiedet, die seine reiche Persönlichkeit widerspiegelte. Als langjährigem Leiter des Geschwister-Scholl-Hauses war ihm wichtig, mit Kurs-Angeboten soziale und kreative Fähigkeiten von jungen Menschen zu entdecken und zu fördern sowie ihr politisches Bewusstsein durch Gruppenreisen in osteuropäische Länder zu entwickeln. Mit diesem Verständnis von Jugendarbeit und seinem Engagement in der Stadtteilarbeit, ob in der Stadtteilkonferenz, in der Aufbauphase des Kulturzentrums, im Quartiersrat oder mit dem Verein Staakkato e.V., in der Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas, hat er nachhaltig wirksame Spuren hinterlassen. Formale Gremienarbeit war nicht so sein Ding. Eher war er ein Künstler, ein Lebenskünstler und Freigeist, reich an Menschen, auch aus anderen Kulturen, die seine Liebe zur Literatur, zur Musik und zu künstlerischem Gestalten, welcher Art auch immer, teilten. Für einen Lyrik-Abend mit musikalischer Untermalung im Kulturzentrum Gemischtes hatte er sich ein Gedicht Er wird dem Stadtteil fehlen... von Bert Brecht mit dem Titel „Vom Glück des Gebens“ ausgesucht, dessen letzte Zeilen lauten: „Geb ich, was ich hab, nicht weiter, kann es mir doch nicht gefallen.“ Großzügig hat er sich verschwendet in allem, was er tat. ...und so bleibt er in unserer Erinnerung Hans Kamprad besaß die bewundernswerte Gabe das Leben leichter zu nehmen, als es eigentlich war. Ihn gekannt zu haben, gehört zu den schönen Seiten des Lebens. Brigitte Stenner Ulrich Kluge 8   GEMEINWESENZENTRUM HEERSTRASSE NORD Das Ärztehaus wird umgebaut und bleibt bis mindesten Vorderansicht Blick von der Rückseite Gute Nachrichten für Heerstraße Nord: Die Evangelische Kirchengemeinde als Eigentümerin des Hauses und die Ärzte haben den Mietvertrag um 20 Jahre verlängert. Dazu schreibt uns Dr. med. Markus Csipai, Allgemeinmediziner aus dem Ärztehaus: „Seit Entstehen des Wohngebietes gibt es das Ärztehaus. Neben Hausärzten sind die Fachgebiete Kinderheilkunde, Nervenheilkunde und Frauenheilkunde vertreten, ebenso Psychotherapie, Soziotherapie und Physiotherapie. Die Philosophie ist seit Beginn, die hier lebenden Menschen mit ihren gesundheitlichen körperlichen, seelischen und sozialen Bedürfnissen, Problemen und Fragestellungen zu begleiten. Hierbei ist uns eine gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinwesenverein, dem Quartiersmanagement und den hier tätigen Sozialdiensten wichtig. Über die Jahre hat sich im Quartier eine bunte Vielfalt von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und einem großen Spek- trum an gesundheitlichen und sozialen Bedürfnissen entwickelt. Alle sind willkommen und werden bei uns zu Fragen der Gesundheit beraten, untersucht und therapiert. Das Ärztehaus befindet sich in einem „Generationswechsel“. Langjährig tätige KollegInnen haben sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet, neue KollegInnen sind hinzugekommen. Die Praxisgemeinschaft ist zu einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) geworden, das mit einzelnen Praxen vor Ort sowie über die AnthroMed Berlin-Brandenburg mit weiteren MVZ und dem Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe zusammenarbeitet. Um den Anforderungen der modernen Medizin und den Bedürfnissen der hier Tätigen zu genügen, steht 2015 eine Sanierung und Modernisierung des Gebäudes an. Aus diesem Grund hat die Physiotherapiepraxis neue Räumlichkeiten im Loschwitzer Weg 6 bezogen. Die Kinderarztpraxis wurde vorübergehend in die Obstallee 26 um- quartiert. Sie soll nach dem Umbau wieder in das Ärztehaus zurückkommen. Während der Baumaßnahmen wird der Praxisbetrieb weitergehen. Alle MitarbeiterInnen werden ihr Bestes geben und für unsere PatientInnen da sein. Wir bitten um Verständnis, falls es trotz sorgfältiger Planung und Ausführung zu Unannehmlichkeiten kommen sollte. Nach dem Abschluss der Arbeiten möchten wir Sie dann in entspannter, frischer Umgebung in unseren neuen Räumlichkeiten begrüßen.“ Die Umbaumaßnahmen werden von dem Architekturbüro Tietz und Tietz geplant und realisiert. Dazu schreibt uns Frau Christiane Tietz, Architektin Dipl.-Ing. (FH): „Auf Grund des wachsenden Patientenaufkommens sollen die Abläufe in den Praxen optimiert werden. In diesem Zusammenhang wird das Gebäude saniert und es werden Praxen innerhalb des Gebäudes verlegt. Dadurch ändert sich in Teilbereichen die Raumaufteilung. GEMEINWESENZENTRUM HEERSTRASSE NORD   9 s 2034 erhalten Eine Erweiterung stellt ein ca. 13,5 qm großer Erker für den Wartebereich im EG rechts neben dem Haupteingang dar. Sämtliche Fenster werden aus energetischen Gründen erneuert. Ebenso werden aus energetischen Gründen sämtliche Aufbauten auf den vorhandenen Flachdächern demontiert und entsorgt. Der Aufbau der Flachdächer wird erneuert und nach den aktuellen Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) ausgeführt. Weiterhin wird im Dachgeschoss die Außenwand mit einer zusätzlichen Wärmedämmung versehen, die den Anforderungen der EnEV entspricht. Diese Außenwand wird dann mit vorgehängten Fassadenpaneelen verkleidet. Die Personalräume, die derzeit im 1. Obergeschoss angeordnet sind, werden in das Dachgeschoss verlegt. Hier entstehen ein Aufenthaltsraum, Küche, Sanitäranlage sowie ein offener Terrassenbereich. Sämtliche Sanitärobjekte werden erneuert und auf den heutigen technischen Stand gebracht. Die Fußbodenheizung wird so ergänzt, dass in neu entstehende Räume Heizkörper, die mit den niedrigen Temperaturen der Fußbodenheizung betrieben werden können, eingebaut werden. Der Stand der elektrotechnischen Gebäudeausstattung sowie der Zustand des vorhandenen Aufzugs wird durch einen Fachplaner überprüft und dort, wo die Installationen vom Umbau betroffen sind, an die heute geltenden Anforderungen angepasst. Es wurde ein Brandschutzkonzept erarbeitet und die sich daraus ergebenden Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz werden im Rahmen der Sanierung umgesetzt.“ Die Arbeiten werden im Frühjahr beginnen und sollen im Herbst abgeschlossen sein. Stefan Pfeiffer Kirchenboutique jetzt in der Obstallee 22d Nach einem Viertel Jahr der Lagerruhe an Stangen und in Kisten sind die Second-Hand-Schätze der „Kirchenboutique Staaken“ seit kurzem am neuen Ort und in neuem Kleid wieder, auch für den allerkleinsten Geldbeutel, gut erreichbar. Seit Anfang März wird wieder verkauft. Inmitten unserer Großsiedlung, gleich neben dem Staaken Center und gegenüber der Stadtteilbibliothek, im Souterrain, der „Garage“ des Gemeinwesenzentrums bekommt die Kirchenboutique ihr neues, eigenes Ladengeschäft. Also muss es künftig zu den Öffnungstagen keinen Aufund Abbau, kein Ein- und am Ende wieder Leerräumen mehr geben. Stattdessen stehen zwei Verkaufsräume, einer nur für Kindersachen, und sogar eine Kammer für das Lager zur Verfügung. Jutta Wiersdorf und Eva Kroll von der Kirchenboutique-Ehrenamtscrew haben mit Unterstützung von Carsten Risack schon im Februar am neuen Standort Regale aufgebaut und mit Hosen, Röcken und Jacketts sowie allerlei Accessoires für Klein und Groß bestückt. Der Umzug der Kirchengemeindebüros im vergangenen Herbst von der Obstallee an den Pillnitzer Weg hat dort die Schließung der Boutique notwendig gemacht. Die Kleiderkammer hat nun einen hellen und freundlichen Platz für Regale und Stangen, wo, wie Jutta Wiersdorf betont, die „sehr gut erhaltenen Kleidungsstücke gut präsentiert werden und die Kunden sich ihre Teile selbst aussuchen können. Endlich können wir dem Begriff der Boutique wirklich gerecht werden.” Exakt eine Handvoll Ehrenamtliche sorgt dafür, dass die Kirchenboutique nun jeden Dienstag und Donnerstag von 13 bis 16 Uhr und an jedem 2. Samstag im Monat von 11 bis 14 Uhr geöffnet sein wird. Schauen Sie doch auch mal vorbei. Weitere helfende Hände sind herzlich willkommen! Vielleicht können dann, so Jutta Wiersdorf, die Öffnungszeiten noch um einen zusätzlichen Samstag erweitert werden. Thomas Streicher Kirchenboutique Evangelische Kirchengemeinde zu Staaken, Gemeinwesenzentrum Obstallee 22 D Öffnungszeiten: Di und Do 13.00 - 16.00 Uhr und jeden 2. Samstag im Monat 11.00 - 14.00 Uhr 10   REDAKTION UNTERWEGS Besuch in der Kolonie Alexandrowka in Potsdam W Erinnerung an die Zeit der preußisch-russischen Freundschaft as tun an einem sonnigen Tag im Februar? In der unmittelbaren Umgebung in Staaken kenne ich fast jeden Baum. Für einen Ausflug mit dem Fahrrad aber wurde es zu schnell dunkel. Also setzte ich mich, mit dem Fotoapparat bewaffnet, in den Bus 638 ab Wilhelmstraße nach Potsdam. Die Siedlung Alexandrowka war mein Ziel. An der Haltestelle „Am Schragen“ begann meine Entdeckungstour. Zuerst den Kapellenberg hinauf zur Russisch-Orthodoxen AlexanderNewski-Gedächtniskirche, 1829 errichtet und geweiht. Die sollte man auf jeden Fall besichtigen, sie ist wirklich sehenswert. Gottesdienste finden dort am Sonnabend um 17 Uhr und sonntags um 10 Uhr statt. Von dort aus ging es dann in die Russische Kolonie. Im Museum in Haus 2 bekam ich bei einer Führung einen Einblick in die geschichtliche und architektonische Bedeutung dieses Ortes. 1826/27 entstand diese schöne Siedlung auf Anweisung von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Die Häuser waren für die letzten zwölf Sänger eines ursprünglich aus 62 russischen Soldaten bestehenden Chores im 1. Preußischen Garderegiment bestimmt. Als Preußen mit Napoleon gegen Russland marschieren musste, kamen die Männer in Gefangenschaft. Später verbündeten sich Preußen und Reußen. Nun waren die Sänger hoch geschätzte Freunde. Benannt wurde die Kolonie nach dem 1825 gestorbenen Zaren Alexander I. Seit 1999 zählen die exotisch anmutenden Blockhäuser zum UNESCOWeltkulturerbe. Eine anschließende Stippvisite im russischen Teehaus im Haus 1 rundete den Besuch auf angenehme Weise ab. Dort sitzt man in gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre und genießt Spezialitäten aus der russischen Küche. Auf dem Rückweg machte ich noch einen Umweg durch das Holländische Viertel und die Brandenburger Straße. Ab Nauener Tor ging es mit dem Bus wieder heimwärts. Und hier finden Sie noch mehr Infos zur Gaststätte www.alexandrowkahaus1.de und zum Museum www.alexandrowka.de. Jutta M. Bethge Sportives, Kreatives und Digitales Kurse und Gruppenangebote im STEIG Auch wenn schon seit Jahresanfang, vor allem wegen bautechnischer Mängel, die Türen im STEIG oft geschlossen und nur auf Klingelzeichen geöffnet werden, steht doch von Montag bis Freitag in den Nachmittags- und Abendstunden für Kinder und Jugendliche eine große Vielfalt an Bewegung und Sport, an kreativem Werken und Basteln – „analog“ mit Hand und Fuß oder „digital“ mit Maus und Tasten – auf der Angebotsliste für eine vergnügliche Zeit im Jugendzentrum am Räcknitzer Steig. Seit kurzem ist bekannt, dass Mittel in Höhe von mehreren Millionen Euro aus dem Baufonds der „Sozialen Stadt“ für eine Neugestaltung bzw. Sanierung bewilligt wurden. Jedoch wird bis zur Umsetzung der dringend notwendigen Maßnahmen noch so manche Zeit ins Land gehen. Jedoch steht – auch in der Ferienzeit – eine Vielfalt an Kursen für junge Gäste zur Verfügung, die vom Team des STEIG und des Medienkompetenzzentrums CIA angeboten wird. Neben Computerspielen und „freiem Internetzugang“ donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr bietet CIA „Computer in Action“ im Obergeschoss des STEIG mittwochs 16 bis 18 Uhr den Computerführerschein „Netcomp@ss“ an. Jeweils am Montag und am Donnerstag wird ab 16 Uhr in „Minecraft“ ein eigenes di- gitales Jugendzentrum errichtet, dienstags gibt es „Digital-Fotografie“ und Light painting für „Medienhelden“, donnerstags kann man ab 16 Uhr mit „Scratch“ programmieren lernen und freitags von 16 – 19 Uhr Comics und Trickfilme erstellen. Thomas Streicher Jugendzentrum STEIG Leitung Alexander Barunke Räcknitzer Steig 10 Tel. 36 32 506 CIA Spandau Medienkompetenzzentrum Julia Hoffmann und Johannes Wiener Tel. 364 04 127 GLEICH NEBENAN  11 Selbständigkeit und Verantwortungsgefühl anregen. Allen Kindern soll vermittelt werden, wie wertvoll sie sind und was sie alles (erreichen) können. Jeder hat Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es nur zu entdecken gilt. Dabei möchte Jona helfen. Jona´s Haus vermittelt Werte Zitat der Stifter „Es ist wunderbar, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen und bei ihrer Entwicklung zuzusehen. Kinderarmut darf nicht ignoriert werden. Wir wollen, können und müssen helfen“. Am 9. Januar 2015 hatte ich Gelegenheit, mit der Klasse der ChristianMorgenstern-Grundschule, in der ich als Lern- und Lesepatin tätig bin, das Jona´s Haus zu besuchen. Der Werdegang Das Jona´s Haus ist ein ehemaliges Schulgebäude in Staaken, unter alten Linden gelegen mit viel Platz drinnen und draußen und wurde von den Charité-Ärzten Prof. Dr. Jürgen & Prof. Dr. Angelika Bier im Dezember 2005 als Sozialstiftung Jona gegründet. Im August 2006 stellte das Bezirksamt Spandau der Stiftung das Gebäude eines ehemaligen Jugendclubs zur Verfügung. Das Ehepaar baute das Haus mit Eigenmitteln um und am 4. September 2006 wurde das Jona’s Haus eröffnet, das sich der Betreuung von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen auf der Grundlage christlichen Glaubens widmet und an 365 Tagen im Jahr seine Gäste empfängt. Seit dem Tod ihres Mannes im Dezember 2007 leitet Angelika Bier die Stiftung allein. Es war für mich beeindruckend, dass neben der täglichen Betreuung mit kostenfreiem Mittagessen, Nachhilfe, Spielen und Gesprächen viele spannende Projekte angeboten wer- den. Das Gebäude verfügt über elf themenbezogene Räume, über eine großzügige Außenanlage und bietet Platz für ca. 85 Kinder. Schwerpunkt ist seit rund zwei Jahren die Zusammenarbeit mit Schulen. Hier steht das Haus am Vormittag den umliegenden Grundschulen unseres Stadtteils zur Verfügung und Jona´s Grundschulprojekt hat dort mit viel Erfolg Einzug gehalten. Als Teil von Jona´s Grundschulprojekt unterstützt das Haus seit dem Schuljahr 2012/13 mit seinem Medienprojekt auch vor Ort. Die Stiftung hat sich die tägliche Förderung von Körper, Geist und Seele zur Aufgabe gemacht. Jona will Netze knüpfen, Liebe, Respekt, Zuwendung und Wertschätzung vermitteln und Ich hatte einen wundervollen und ereignisreichen Vormittag erleben dürfen. Ein Besuch ist ganz sicher empfehlenswert. Jona als Träger von Jona´s Haus ist eine private und spendenfinanzierte Initiative, ein Projekt der gemeinnützigen mildtätigen Stiftung Jona, ist Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg sowie im Paritätischen Wohlfahrtsverband und Träger der freien Jugendhilfe. Weitere Informationen finden Sie auf staaken.Info. Dagmar Hecker Öffnungszeiten: Täglich in der Zeit von 13.30 bis 18.30 Uhr. Telefon 030/363 27 36 Zu Jona’s Haus fahren die Busse M 32, Haltestelle Hauptstraße, und M 49, Richtung Nennhauser Damm. Ich habe den herrn alle ZeIt vor augen. Psalm 16, 8 unser lieber Mitabeiter Patrick tavassoli ist anfang Februar von uns gegangen. Mit seinen visionen, seiner tatkraft, seinem Mut und seinem einfühlungsvermögen hat er Jona’s haus und alle Kinder und Jugendlichen nachhaltig bereichert. er war uns ein Freund, Motivator und Wegbahner. er war an all unseren Projekten mitbeteiligt und hat unser Profil und unsere Inhalte geprägt. alle Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter von Jona’s haus schätzten ihn für seine Fairness, seine geradlinigkeit und seine tatkraft. Wir vermissen ihn sehr, sind aber dankbar, dass wir so wertvolle und segensreiche Jahre mit ihm erleben durften. 12   VEREINE IM STADTTEIL Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V. Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V • Obstallee 22 d/e • 13593 Berlin Tel. 030/ 363 41 12 • gwvbln@aol.com • www.gwv-heerstrasse.de Ansprechpartnerin: Viola Scholz-Thies Telefon 0178 / 580 75 87 post@familientreff-staaken.de Angebote und Termine auf einen Blick ! Beratungszeiten: Mo, Fr 9.00 bis 13.00 Uhr Do 14.00 bis 17.00 Uhr Im ehemaligen Kirchengemeindesaal, Obstallee 22e l Baby-Action-Angebot für Kinder von 3 - 18 Monaten, Anmeldung erforderlich Rechtsberatung Schwerpunkt Mietrecht: Jeden 1.+3. Montag im Monat, 15 bis 18 Uhr nur mit Termin In der Kita Regenbogen, Obstallee 22 b l Pekip-Kurs – Kursbeginn auf Anfrage l Elterncafé – offen für alle Eltern, Termine nach Anfrage l Meditationskurs, donnerstags 18.00 bis 19.30 Uhr, Anmeldung erforderlich Terminvereinbarungen unter Tel. 030/363 41 12 Im KiK-Jugendcafé, Obstallee 28-30 – offen für alle l Familienfrühstück, jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr (mit und ohne Kinder, jung und alt sind willkommen) 19.00 bis 20.00 Uhr Nähkurs, Obstallee 22 d Montag 17.00-18.30 Uhr Dienstag „ADHS im Erwachsenenalter“ Obstallee 22 d 17.15-18.25 + 19.00-20.00 Uhr Gymnastik für Frauen Pillnitzer Weg 8 10.30 bis 12.30 Uhr „Treffpunkt 50+“ Obstallee 22 e Mittwoch 10 bis 12.00 Uhr Donnerstag PAULA (Mutter-Kind-Gruppe) Blasewitzer Ring 27 17.30 bis 19.30 Uhr jeden 2. + 4. Donnerstag ,,Depressionen” Selbsthilfegruppe (nur mit tel. Voranmeldung) Obstallee 22 d 18.00-19.00 + 19.00-20.00 Uhr Gymnastik für Frauen Pillnitzer Weg 21 Rentenberatung Herr Weinert  (LVA  + BfA) Telefon 030/366 67 23 (16.30 -18.00 Uhr) (immer montags und nur nach telef. Vereinbarung) In der Sporthalle und Büro, Pillnitzer Weg 8 – offen für alle – immer donnerstags l Spiel- und Sportangebot für Kinder ab 3 Jahren, 13 bis 16 Uhr, parallel zur Ausgabe von Laib und Seele l Eltern-Kind-Turnen – ab den ersten Schritten bis 3 Jahre von 16 bis 17 Uhr l Eltern-Kind-Turnen für Kinder von 3 bis 6 Jahren von 17 bis 18 Uhr, Anmeldung erforderlich l Beratung Büro Familientreff von 14 bis 17 Uhr Im Treffpunkt, Obstallee 22 d – offen für alle l Dienstags 9 bis 13 Uhr „Tag der offenen Tür“ – Information und Beratung zu Erziehungsfragen, zu Freizeitangeboten, Möglichkeiten im Stadtteil und allem, was Sie bewegt. l Kinderarztberatung, jeden 2. Mittwoch 16 bis 18 Uhr l Alleinerziehenden-Gruppe, jeden Freitag 16 bis 18 Uhr l Selbsthilfegruppe ADHS für Erwachsene, Di. 17 bis 18.30 Uhr l Themen-Veranstaltungen (Fasching, Ostern, Halloween etc.) l Familien-Café, Dienstags, Termine auf Anfrage Im Kulturzentrum Gemischtes, Sandstraße 41 l Familienkochen – 1x monatlich, Termine auf Anfrage, mit Anm. l Familiendisco – alle 2 Monate, Termine auf Anfrage l Eltern-Kind-Trommeln, Termine auf Anfrage Im Blasewitzer Ring 27 l Krabbelgruppe Mo + Mi 10 bis 12 Uhr, Anmeldung erforderlich Auf Anfrage und an verschiedenen Orten l Elternkurs „Erziehung macht Spaß – der Erziehungsführerschein“ l Erste-Hilfe-Kurs am Kind l monatlich stattfindender Trödelmarkt l Vater-Kind-Aktionen VEREINE IM STADTTEIL   13 Care Express Spandau Sie haben die Eröffnung des Tanzcafés im November im Pillnitzer Weg 21 verpasst? Macht nichts. Kommen Sie doch zu einer der nächsten Tanzveranstaltungen, am ersten und dritten Freitag im Monat nach dem Motto: „Darf ich bitten…?“ Dieses Betreuungsangebot für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bringt wieder neuen Schwung und Lebensfreude. Probieren Sie es aus! Entdecken Sie unsere vielfältigen Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger – inklusive einem Betreuungsangebot für Menschen mit Gedächtnisstörungen und Demenz. Ehrenamt tut gut! Die eigenen Fähigkeiten ausprobieren, anderen helfen, im Team arbeiten, sinnvolle Aufgaben übernehmen und Initiative ergreifen, Senioren beim Spaziergang begleiten, kreativ sein, eine Spielerunde veranstalten oder mit guter Musik das Tanzbein schwingen … Seit 40 Jahren ist der Fördererverein eine Begegnungsstätte und bietet unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten für ehrenamtliche Helfer. Dass Helfen Freude macht, beweisen die fröhlichen Frauen und Männer auf dem Foto rechts. Sie sind schon lange ehrenamtlich tätig und fühlen sich sehr wohl dabei. Der Kreativität und Einsatzfreude sind beim FÖV keine Grenzen gesetzt. Was macht eigentlich ein Mobilitätshilfedienst? Was bedeutet Mobilität für Senioren in der heutigen Zeit? Schauen Sie nicht nur hinter die Kulissen, sondern auf die „Bewegenden Momente“ von Menschen, die das Berliner Begleitangebot wörtlich genommen haben. Der Fotokünstler Ralf Behrendt hat diese Momente in Collagen, Fotos und Interviews festgehalten. 25 Jahre Berliner Mobilitätshilfedienste eine Erfolgsgeschichte. Die Ausstellung „Bewegende Momente“ ist zu sehen bis zum 26. April 2015 in der Galerie des Kulturhauses, Mauerstraße 6, 13597 Berlin. Der Eintritt ist frei. Informieren Sie sich bei der Projektleiterin Anika Steinborn: Telefon 030/36 47 94 25, a.steinborn@foev-hn.de oder lesen Sie mehr unter www.foerdererverein.de Neu: Spaziergangsgruppe Am Mittwoch, 18. März 2015, von 14:00 – 16:00 Uhr findet eine Informationsveranstaltung zur „Spaziergangsgruppe für Senioren“ im Gemeinschaftssaal des Seniorenwohnhauses Heerstraße 455 statt. Birgit Schumacher, Projektleiterin des Mobilitätshilfedienstes, und Cornelia Wagner vom Zentrum für Bewegungsförderung geben Auskunft. Die ehrenamtlichen Spaziergangs-Begleiter Gert Lischke und Karin Olthoff führen im Anschluss an die Veranstaltung als kleine Kostprobe durch den Kiez. Der offizielle Start für die Spaziergangsgruppe ist Mittwoch, 25. März, um 14 Uhr im Gemeinschaftssaal des Seniorenwohnhauses Heerstraße 455. Obstallee 22c - 13593 Berlin - Telefon (030) 375 898-0 www.foerdererverein.de - info@foev-hn.de 14  NEUES AUS DEM STAAKEN CENTER 40 Jahre mit Vielfalt für Sie da! Staaken Center feiert am 12. Juni ein Jubiläumsfest 1975 öffnete das Shopping Center Staaken seine Türen. Lassen Sie sich von den Aktionen zum Jubiläum überraschen. Werden Sie glückliche Gewinner bei den Gewinnspielen und feiern Sie mit beim großen Geburtstagsfest am 12. Juni 2015. Alle Informationen dazu erhalten Sie auf der Internetseite www.staakencenter.de oder über Flyer und Aushänge in der Passage des Centers. Wenn Sie sich selbst mit einer Aktion am Fest beteiligen wollen, melden Sie sich bitte beim Center-Management, Frau Schmidt, unter Tel. 030/36 47 80 82. Wussten Sie schon, dass diese Geschäfte seit der Eröffnung am 3. Juli 1975 für Sie da sind: E-Reichelt, Reisebüro, Schmelzer-Optik, Sparkasse und Woolworth. Schmelzer-Optik hat bisher zweimal den Laden umgebaut, das letzte Mal 1994 im Zuge der Modernisierung des gesamten Centers. Die Bäckerei Thoben feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum an der Obstallee. Schon mehrfach im Haus umgezogen ist McPaper. Früher befand sich der Schreibwarenhandel neben dem heutigen Lottoladen. 2000 zog man gemeinsam mit der Deutschen Post auf eine andere Fläche. 2010 folgte eine weitere Veränderung: Nun fin- den Sie McPaper gegenüber der Post und neben Thoben. Blume 2000 ist ebenfalls ein langjähriger Anbieter. Seit 23 Jahren werden Kunden mit frischen Blumen und Pflanzen versorgt. Videotown ist 1991 nach umfangreichen Umbauten in die ehemalige Gaststätte „Trödelstube“ eingezogen. Heute werden hauptsächlich DVDs und Computerspiele angeboten. Woolworth ist mit 130 Jahren Firmengeschichte eine der ältesten Ketten weltweit. In Deutschland betreibt das Unternehmen mit dem roten Schriftzug rund 270 Filialen, eine davon seit 40 Jahren im Staaken-Center. Paul F. Duwe Gesichter im Staaken Center: Wurstfachverkäuferin Christine Ziemeck Als das Staaken Center an der Obstallee gebaut wurde, so erinnert sich Christine Ziemeck, war das eine Sensation, denn solche Einkaufszentren waren noch eine Rarität. Sie wohnte mit ihrer Familie damals im Falkenhagener Feld und war gerade elf Jahre alt. Oft wurde das Center in Staaken aufgesucht. Die Eisdiele dort war nämlich ein Hit. Jetzt, 40 Jahre später, ist Christine Ziemeck wieder beinahe täglich vor Ort. Am Tresen von Haase verkauft sie seit sechs Jahren Wurst- und Fleischwaren, und das mit großer Freude. „Auch wenn ich jetzt in Prenzlauer Berg wohne, bin ich gerne wieder hier. Ich kenne die Ecke und den Menschenschlag und komme gut mit allen zurecht.“ Beim Verkaufen von Wienern, Knackern oder Prager Schinken wird so mancher Plausch gehalten. Man unterhält sich über Kinder und Enkel. „Das ist richtig familiär hier“, erzählt Frau Ziemeck. Vor einiger Zeit kam eine Kundin einmal ins Grübeln, ob man sich nicht von irgendwo her kenne. Genau. Es war eine ehemalige Nachbarin vom Falkenhagener Feld. Wenn auch Sie mal einen frischen Salat, Bouletten oder Edelsalami kaufen wollen: Das Geschäft von Haase ist wochentags von 7.30 Uhr bis 18 Uhr (montags bis donnerstags), freitags bis 19 Uhr und sonnabends bis 16 Uhr geöffnet. Das Team mit den vier netten Verkäuferinnen berät Sie gern. Paul F. Duwe LESEN IM STADTTEIL  15 Buchbesprechung „Mehr Mensch“ „Mehr Mensch! Gegen die Ökonomisierung des Sozialen“ ist der Titel des neuesten Buches von Ulrich Schneider. Ulrich Schneider ist seit 1999 Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Er ist einer der profiliertesten Kenner und Kommentatoren der sozialen Entwicklung in Deutschland. Und er kann schreiben. Da er die sozialen Netzwerke fleißig nutzt, kann man sich auf diesen Wegen gut über seine aktuellen Themen und Meinungen informieren. Am besten auf Facebook. Er beherrscht aber nicht nur den schnellen Kommentar aus der Hüfte. Regelmäßig rückt er aktuellen Themen in seinen Büchern gründlich zu Leibe. In seinem neuesten Werk geht es darum, dass in den letzten 30 Jahren auch im Bereich des Sozialen wirtschaftliche Maßstäbe ins Zentrum der Diskussion gerückt sind. Kindergärten werden nicht mehr in erster Linie nach der Qualität der Erziehung, Pflegeeinrichtungen nicht mehr zuerst nach der Zuwendung zum Menschen beurteilt – vielmehr geht es auch bei diesen sozialen Diensten vor allem um ihren ökonomischen Erfolg. Die Sache muss sich rechen, nicht nur für das einzelne Unternehmen, sondern für die Gesellschaft. Diese Entwicklung kritisiert der Autor auf der Grundlage einer auch historisch fundierten Darstellung der damit ver- bundenen Fehlentwicklungen. Was das heißt, macht er gleich zu Anfang an einem sehr einprägsamen Vergleich deutlich: Wer käme schon auf die Idee, bei einem großen Konzert Qualität und Erfolg in erster Linie nach dem wirtschaftlichen Ertrag zu bemessen und etwa die Zahl der Geigen zu halbieren, um die Kosten zu senken. Dabei hat Schneider keine Einwände, dass auch soziale Dienstleistungen professionell und ökonomisch erbracht werden müssen. Dies dürfe aber nicht das Primärziel werden, das alle anderen verdrängt. Was wir brauchen, schreibt Schneider, sei gute und wertvolle soziale Arbeit. Mehr Mensch und mehr Werte statt Mehrwert. Der Verlag hat der Redaktion für diesen Artikel ein Exemplar des Buches zur Verfügung gestellt. Es ist jetzt in der Stadtteilbibliothek zu finden. Stefan Pfeiffer Ulrich Schneider, Mehr Mensch Westend Verlag 2014 ISBN 978-3-86489-079-6 Vorlesewettbewerb an der Morgenstern-Grundschule Beim Vorlesewettbewerb der drei 6. Klassen an der Christian-Morgenstern-Grundschule herrschte große Spannung bis zum Schluss. In zwei Runden wurden die Sieger gekürt. Zeinab Mokhayber aus der Klasse 6c konnte sich als beste Vorleserin durchsetzen. Frau Traulsen, die verantwortliche Lehrerin, gratulierte der Schülerin, in Vertretung der Schulleitung, von ganzem Herzen (Foto). Der Wettbewerbsjury gehörten vier Lehrerinnen, eine Lesepatin, eine Bibliothekarin und zwei Schülerinnen der 5. Klasse an. In der ersten Runde mussten jeweils zwei Schüler/innen aus jeder der 6. Klassen einen bekannten Text aus ihren ausgewählten Büchern vorlesen. Dann wurden von der Jury die drei besten ausgewählt, die in der zweiten Runde einen unbekannten Text vorlasen. Zwischendurch gestaltete die Klasse 4a ein kleines Musikprogramm. Auch die Gitarrengruppe der Schule gab eine Einlage zum Besten. Zum Abschluss der Veranstaltung am 9. Dezember 2014 präsentierte die Klasse 5a ein Buffet. Der Wettbewerb war eine gelungene Veranstaltung und hat allen Beteiligten viel Freude bereitet. Über das Lesen kommen die Kinder miteinander und auch mit ihren Familien ins Gespräch. Dagmar Hecker 16  VERSCHIEDENES / VERANSTALTUNGEN / IMPRESSUM Das Gruppenfoto zeigt wie bunt gemischt und fröhlich der diesjährige Ehrenamtsempfang am 2. März im Kulturzentrum Gemischtes war. Bürgerinnen und Bürger, die sich auf vielerlei Art und Weise in Einrichtungen, Vereinen und Initiativen ehrenamtlich engagieren, wurden nicht nur durch „Liederliches“ Kabarett, Oriental Dance und Piano Comedy bestens unterhalten, sondern – wie es Tradition ist – von Politikern und MitarbeiterInnen aus Verwaltung und Einrichtungen in Spandau umsorgt, die in bester Laune Getränke und kleine Leckerbissen am Tisch servierten. „Für mich war der Empfang nicht nur eine Ehrung, sondern auch ein wunderbares Zusammensein von allen, die hier im Stadtteil wirken. Wie schade, dass wir nur ein einziges Mal im Jahr einen solchen Abend gestalten können!“, sagte Gastgeberin Petra Sperling vom Gemeinwesenverein, die diese schöne Veranstaltung mit Förderung über das Quartiersmanagement, den Paritätischen Berlin und den Fördererverein Heerstraße Nord e.V. im „Gemischtes“ organisiert hat. WAS WANN WO im Kulturzentrum Gemischtes Sandstraße 41, Telefon 315 62 623 Regelmäßige Angebote: Familienkochkurs Samstags 10 bis 15 Uhr Termine auf Anfrage Streetdance und HipHop Montags 15 bis 16 Uhr (5-8 Jahre) 16.30 bis 18 Uhr (ab 8 Jahre) (nicht in den Schulferien) Tai-Bauchtanz Montags 18.15 bis 19.15 Uhr Qi Gong Dienstags, 10.30 bis 12 Uhr (nicht in den Schulferien) Gymnastik für Frauen Dienstags, 17 bis 18 Uhr Gesundheitsorientierter Bewegungskurs Mittwochs, 11 bis 12 Uhr Tanz in Gemischtes Immer am ersten Mittwoch im Monat, 15 bis 17.30 Uhr Kindertanz Donnerstags, 15 bis 17 Uhr (nicht in den Schulferien) „Spanischer Abend“ Flamenco zwischen Lebensfreude Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr wird wieder getanzt, geund Drama! sungen, gespielt und natürlich geklatscht… Die ausdrucksstarke FlamencoTänzerin La Mona, der virtuose Gitarrist Tomasito und der deutsch-spanische Flamenco-Chor „Coro Rociero“ stecken gemeinsam mit Gasttänzerin Loredana de Martino mit spanischer Lebenslust an. Samstag 21.März, 19.00 Uhr Eintritt 10,00/ erm. 8,00 Euro St. Patrick`s Day in „Gemischtes“ Der St. Patrick`s Day ist der irische Nationalfeiertag am 17. März. In diesem Jahr wird er auch in Staaken begangen, allerdings erst am Freitag, 27. März. 2015 Dann führt nämlich die „Kulinarische Weltreise“ vom Kulturzentrum Gemischtes direkt nach Dublin. Ab 18 Uhr gibt es gutes irisches Essen mit GuinessBier und traditioneller Musik in gemütlicher Pub-Atmosphäre. Der Eintrittspreis beträgt 5,00 EUR, Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldungen NUR unter kluge@gwv-heerstrasse.de Impressum Herausgeber: Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V. Redaktion/Medienwerkstatt: Jutta M. Bethge, Cornelia Dittmar, Paul F. Duwe, Dagmar Hecker, Ulrich Kluge, Stefan Pfeiffer, Alfred Seliger, Brigitte Stenner, Thomas Streicher Fotos: Thomas Streicher, Jutta M. Bethge, Archive Layout: Ulrich Kluge Anschrift der Redaktion: Kulturzentrum Gemischtes, Sandstr. 41, 13593 Berlin, Tel. 315 62 623 kluge@gwv-heerstrasse.de oder QM Projektbüro Blasewitzer Ring 32, Tel. 617 400 77 - Fax 617 400 76 treffpunkt@heerstrasse.net Druck: Druckerei Conrad, Auflage 8.500 Der Treffpunkt wird gefördert durch die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin im Rahmen der „Zukunftsinitiative Stadtteil - Teilprogramm Soziale Stadt”.
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