Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V.
Quartiersmanagement Heerstraße
AUSGABE Frühling 2012
TREFFPUNKT
Frühling 2012: Ein guter Anfang
So lassen wir uns den Frühling
gefallen: Sonnenschein, milde Temperaturen, über dem Rathaus flattert
unbeschwert eine neue Spandauer
Fahne, so als ob es keinerlei
Possenspiel um ihre Anschaffung
gegeben hätte – und im Rathaus gibt
es eine Mehrheit für den Haushalt
2012/2013. Mit dabei erstmals auch
Mittel aus dem Bezirkshaushalt für
das Projekt „Amalie“ und für das
Kulturzentrum Gemischtes, zwei
Einrichtungen in unserem Stadtteil,
die seit gut fünf Jahren von
Quartiersmanagement und Quartiersrat gefördert werden und seitdem, finanziert aus dem Programm
Soziale Stadt, in Heerstraße unver-
zichtbar geworden sind. Und das,
obwohl Spandaus Konsolidierungshaushalt mit rund 6 Mio. pro Jahr
deutlich mehr als zuvor einsparen
muss, weil die Auflagen im vergangenen Haushalt um 3,1 Mio. verfehlt
wurden. Im Interview mit Bezirksbürgermeister Kleebank (siehe S. 5)
können Sie nachlesen, warum gerade
angesichts des Zuzugs von Menschen aus der Innenstadt, die von
staatlichen Leistungen abhängig
sind, für unsere Großsiedlung mehr
Engagement des Bezirks angesagt
ist.
Mit „Amalie – Schule im sozialen
Umfeld“, das an der Grundschule
am Amalienhof mit Angeboten der
Beginn einer langen Freundschaft
Einladung zur Gründung des
Unterstützervereins
„Freundeskreis
Kulturzentrum Gemischtes“
Sandstraße 41
Berlin Staaken
Mittwoch, 9. Mai 2012, 18 Uhr
Gewaltprävention, der Elternaktivierung, mit Kursen und Workshops
mehr als „nur“ die Funktion einer
Schulstation erfüllt, ist nun das
erreicht, was Ziel allen Handelns im
Quartiersverfahren ist: Bewährte
Projekte im Stadtteil zu verstetigen.
Noch mehr Engagement
von noch mehr Freunden
Für das Kulturzentrum Gemischtes in der Sandstraße reichen
die nun beschlossenen Gelder des
Bezirks nicht aus, um auch weiterhin
für wichtige politische und lokale
Themen (siehe S. 2), wie auch für
Kultur und Freizeit (siehe S. 4) im
Süden Spandaus eine wichtige Rolle
zu spielen. Ohne „Gemischtes“
wären auch viele ehrenamtliche
Initiativen wie die „Kulinarische
Weltreise“, die TREFFPUNKTRedaktion oder der „Geschichtstreff“ etc. (siehe S. 7) im Zentrum
der Begegnung undenkbar.
Das Engagement des Bezirks ist
für das „Gemischtes“ ebenso Basis
für ein Fortbestehen, wie auch der
Mietverzicht durch die Wohnungsgesellschaft GSW. Für ein attraktives
Programmangebot braucht es aber
mehr Zugang zu vielen Töpfen: zu
Förder- oder Stiftungsgeldern und
Sponsoren. Vor allem aber bedarf es
der finanziellen, ideellen und praktischen Unterstützung durch einen
breiten Kreis der Nutzer und
Freunde des „Gemischtes“.
Die Gelegenheit von Anfang an
dabei zu sein und mitzumischen
beim Erhalt und der weiteren Entwicklung des „Gemischtes“ gibt es
Anfang Mai bei der Gründungsveranstaltung des Vereins „Freundeskreis Kulturzentrum Gemischtes“.
Thomas Streicher
2 KULTURZENTRUM GEMISCHTES
Ein breites Spektrum und intensiver Austausch
über Themen, die alle bewegen
Viele gute Gründe mitzumachen
ab 9. Mai beim Freundeskreis für das
Kulturzentrum Gemischtes, das
eine Schlüsselrolle für Stadtteilkultur, Bildung und Integration innehat.
Mit großem ehrenamtlichen Einsatz
ist es gelungen, einen lebendigen Ort
in Staaken zu etablieren.
Große gesellschaftliche Themen wie auch lokalpolitische Fragestellungen werden öffentlich
diskutiert. Prominente Gäste
kamen in diesem
Frühjahr ins Kulturzentrum Gemischtes.
Am 24. Januar begrüßte Projektleiterin Sylka Heuer den früheren
Bundesminister und ehemaligen
SPD-Bundesvorsitzenden Franz
Müntefering. Im Rahmen der Reihe
„Zukunftsdialog“ ging es um den
demographischen Wandel in unserer
Gesellschaft. In dieser Gesprächsreihe hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Swen Schulz im Februar
Spitzenpolitiker zum Thema Integration und im März den renommierten Gesundheitsexperten Dr.
Karl Lauterbach ins „Gemischtes“
eingeladen. Lauterbach diskutierte
mit dem Publikum über die Zukunft
der Pflege und den menschenwürdigen Umgang mit Älteren und
Hilfebedürftigen.
Auch lokalpolitische Veranstaltungen sind in „Gemischtes“ zu Hause.
So waren jüngst die Altbürgermeister zunächst Werner Salomon und
dann Konrad Birkholz zu Gast in
der Reihe „Gemischtes Feuilleton“.
Umrahmt von musikalischen Darbietungen plauderten beide angeregt
über ihre Erfahrungen.
Für die Vernetzung und den
Austausch der lokalen Akteure ist
das „Gemischtes“ unerlässlich geworden.
Monatlich tagt die Stadtteilkonferenz, im Quartiersrat und in Themenrunden diskutieren Anwoh-
ner/innen und Akteure
aktuelle Themen, Zielsetzungen und Angebote für den Stadtteil.
In den Sitzungen
der Treffpunkt-Redaktion entsteht die
4x im Jahr erscheinende Stadtteilzeitung. Auch von der Bezirksverwaltung wird „Gemischtes“ gerne für
Fachtage des Jugendamtes genutzt.
AUS DEM INHALT:
Seite 5:
Gespräch mit Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank
Seite 8:
Bildungsnetz verbessert Bildungschancen im Stadtteil
Seite 12:
Neues Angebot im Gemeinwesenverein: Treffpunkt 50+
Seite 13:
Ausbildungsangebot vom
Fördererverein Heerstraße
Regelmäßig treffen sich im Kulturzentrum Gemischtes die Träger
der Jugendhilfe in Spandau.
Abb. von oben nach unten:
- Franz Müntefering und Sylka
Heuer.
- Der erweitere Quartiersrat diskutiert über Verstetigung von Projekten.
- Konrad Birkholz bei einem Empfang für Ehrenamtliche.
- Der Geschichtstreff tagt regelmäßig im Kulturzentrum Gemischtes:
Seine Ausstellung „100 Jahre Heerstraße“ ist noch im Uferpalais zu
sehen.
TREFFPUNKT IM GESPRÄCH 3
Man muss doch etwas tun ...
Im Gespräch mit den Quartiersrats-Mitgliedern Renate Lüdke und Gaafar Saad
Gaafar Saad: Ich komme aus
Es gibt viele Möglichdem Sudan. In meiner Sudakeiten, sich an Arbeitsnesischen Gemeinde zu Berkreisen zu beteiligen.
lin-Brandenburg stelle ich die
Was hat Sie bewogen in
Kontakte zu Behörden her, bin
den Quartiersrat des
im Seniorenbeirat Spandau
Quartiersmanagement
und ständiger Gast bei der
Heerstraße zu gehen?
Friedrich-Ebert-Stiftung.
Gaafar Saad: Ein Freund
meines Sohnes war MitWas meinen Sie, könnte
glied, und er war stolz darman tun, um noch mehr
auf. Aus Zeitgründen bat
Menschen zu bewegen, für
er mich, ihn zu ersetzen.
ihr Lebensumfeld etwas zu
Ich war 2006 gerade im
tun und/oder VerantworRuhestand.
tung zu übernehmen?
Im Quartiersrat, in dem
Renate Lüdke: Leider interesnur wenige Menschen mit
sieren sich nicht viele für ihr
Mig rationshinterg r und
Wohnumfeld. Es fühlt sich nie(kein schönes Wort) vermand mehr für Missstände
treten waren, wurde ich
zuständig,
z.B. wenn Müll herherzlich aufgenommen.
umliegt. Wenn ich jemanden
Zu Anfang habe ich nur
anspreche, doch auch etwas zu
zugehört. Damals gab es
tun, dann höre ich: Mach du
noch ausreichende Mittel.
mal.
Man kann aber auch ohne
Gaafar Saad: Ich spreche die
Geld etwas tun. In den Im Abgeordnetenhaus von Berlin, beim Quartiersrätekongress
Menschen direkt an, aber sie
70er Jahren haben wir mit
Renate Lüdke: Ja, das Projekt vom wollen ihre Ruhe. Ich habe hier stuNachbarn Feste gefeiert, Ausflüge
mit den Kindern gemacht, jeder hat GRIPS-Theater an der Christian- diert und gearbeitet, ich will etwas
etwas dazu beigetragen. Das gibt es Morgenstern-Grundschule. Das war zurückgeben. Es geht um zwei
heute nicht mehr. Es hat sich vieles toll, wie motiviert die Kinder waren Stunden im Monat, die man z.B. für
und sogar die Eltern sich einließen. den Quartiersrat aufbringen müsste.
verändert.
Renate Lüdke: Vom Quartiersrat Das war schön. Das Bildungsnetz Manche Leute beschweren sich über
hatte ich gehört, bin hingegangen halte ich für ganz wichtig. Bei den die Zustände hier, aber sind nicht
und dachte, mal sehen, was ich dazu Kindern muss man früh anfangen. bereit sich zu bewegen. Ich finde das
beitragen kann, dass unser Ich finde, Sprache ist das Wichtigste. FiZ toll, weil da ganz viele Eltern
Wohngebiet nicht noch mehr In Amerika muss man doch auch einbezogen werden.
Meine Hoffnung auf ein respektEnglisch lernen, wenn man arbeiten
abrutscht...
volles Zusammenleben sind die
Inzwischen sehe ich, dass es sich will.
Gaafar Saad: Bildung, Bildung, Kinder.
schon verändert hat. Es ist freundlicher geworden, und ich empfinde es Deutsch, Deutsch – also alle
Herzlichen Dank für die Gewieder als angenehmer. An einigen Projekte, die sich damit befassen.
Stellen könnte man aber noch etwas Mich stört hier, dass z.B. die Mütter spräche, die aus Zeitgründen getun. Abends fühle ich mich nicht so auf den Spielplätzen mit ihren trennt geführt wurden.
Brigitte Stenner
sicher, weil es auf der Straße richtig Kindern und auch mit den Schulkindern
kein
Deutsch
sprechen.
dunkel ist. Ich hab so ein Gefühl, ich
Liebe Leserinnen, liebe Leser, der
laufe in schwarze Löcher rein.
Treffpunkt erscheint 4mal im Jahr.
Sind Sie noch in anderen BereiFolglich können wir nicht immer
Sie entscheiden im Quartiers- chen ehrenamtlich tätig?
zeitnah und aktuell aus dem
Renate Lüdke: Ja, am Moabiter
rat über vorgeschlagene Projekte,
Stadtteil berichten. Alles, was pasdie die Lebensqualität im Wohn- Gericht bin ich als Schöffin tätig.
siert, erfahren Sie online in Wort
gebiet verbessern sollen. Gibt es Dieser Bereich hat mich interessiert.
und Bild auf dem Stadtteilportal.
eines, das Ihnen besonders am Und dann habe ich ja noch Familie
www.staaken.info
mit Enkelkindern.
Herzen liegt?
4 KULTURZENTRUM GEMISCHTES
Buntes, rundes Leben in „Gemischtes“
Aktives Freizeitvergnügen gibt es für alle
Generationen in „Gemischtes“.
Beim monatlichen Tanztee werden überwiegend Scheiben aus den 50er und 60er
Jahren aufgelegt. Schnell füllt sich das
Parkett bei Foxtrott und Tango. Rock ‘n
Roll-Einlagen dürfen nicht fehlen.
Die Kulinarische Weltreise führte bereits
um den ganzen Globus. Die letzten Reisen
gingen nach Nigeria und Palästina.
Erstmalig werden Jugendliche aus der
Carlo-Schmid-Oberschule am 3. Mai den
„spanischen“ Kochlöffel schwingen.
In der Reihe „Gemischtes Feuilleton“
überraschte Volker Gerling das Publikum
mit seinem Daumenkino. Die Bilder dazu
machte er auf einer Wanderung durch
Deutschland.
Das Kabarett „Korsett“ gastierte
am Weltfrauentag am 8. März im
Kulturzentrum Gemischtes. Auch
die im Publikum anwesenden
Männer waren von dem Programm
begeistert.
Bei der Talentbühne Gemischtes
am 24. März zeigten Kinder aus
Schulen und Freizeiteinrichtungen
des Stadtteils ihr vielfältiges Können.
Und die Palette der Veranstaltungen geht weiter: Kindertheater, Lesungen, Erzählsalon und Papiertheater. Sehen Sie auch dazu die
Veranstaltungshinweise auf Seite 16.
Mit dieser Vielfalt von Veranstaltungen hat sich das Kulturzentrum Gemischtes als unverzichtbar erwiesen.
Wenn Sie diese
Arbeit unterstützen wollen,
sind Sie herzlich eingeladen, sich im
„Freundeskreis
Gemischtes“ zu
engagieren (siehe
Bericht auf Seite 1).
Hilda, unsere etwas schrullige
Redaktionsente fordert die Einführung einer
DANKE – SCHÖN – KULTUR
.Der Rundfunk- und Fernsehsender rbb macht es uns vor: Im
Anschluss an die TV-Sendung
„Abendschau“ erscheint auf dem
Bildschirm der Satz: Die Abendschau wurde ermöglicht durch
Ihre Gebühren. Vielen Dank.
Zum ersten Mal wird es gewürdigt, dass Konsumenten regelmäßig ihren Beitrag zahlen, und das
obwohl der Berliner Sender nur
einen Bruchteil davon bekommt.
Nach Hildas Forderung sollte es
mit anderen Gebühren genauso
gehandhabt werden: Würde der
vom Ordnungsamt erwischte
Falschparker nicht viel gelassener
das Verwarngeld bezahlen, wenn
darunter stehen würde „Durch Ihr
verkehrswidriges Verhalten haben
Sie dazu beigetragen, dass unsere Arbeitsplätze erhalten bleiben,
vielen Dank!“
Oder die Laternenpfähle werden mit Aufklebern versehen, die
den Text tragen „Bürgerinnen
und Bürger, Eure pünktliche
Steuerzahlung führt dazu, dass
wir Euch sicher heimleuchten
können, wir danken dafür.“
Auch unter dem Warnschild
vor Schlaglöchern sollte immer
eine Tafel hängen mit der
Aufforderung „Schlaglöcher umfahren ist menschlicher als Rentner umfahren. Danke sagen die
Krankenkassen.“
Den Hundebesitzern könnte
man diesen Spruch ans Herz
legen: „Hast beseitigt Du den Kot,
ist die Sauberkeit im Lot, vielen
Dank!“
Man sollte mal darüber nachdenken
A.S.
BESUCH IM RATHAUS 5
Ich will für „Gemischtes“ werben
Treffpunkt-Redaktion bei Bürgermeister Kleebank
notwendig wie bisher. Möglicherweise ist in Heerstraße Nord – weil
sich die Situation verändert hat –
mehr zu investieren als vorher
geplant.
Treffpunkt:
Wie steht es um die Zukunft der
Einrichtungen im Quartier wie beispielsweise „Gemischtes“ und
„Familie im Zentrum“ (FiZ)?
Treffpunkt:
Heerstraße Nord ist ein Wohngebiet mit vielen armen Menschen.
Die Quote der Familien mit Transfereinkommen liegt im Quartier bei
44 Prozent mit steigender Tendenz,
an der Grundschule sogar weit darüber. Was kann getan werden, um
die Benachteiligungen abzubauen?
Helmut Kleebank:
Was die Situation der Kinder
betrifft, muss besonderer Wert auf
den Bereich der Bildung gelegt werden. Man muss sehen, wie man der
Schule unter die Arme greifen kann.
Ich glaube, dass die Schule wie auch
der Gemeinwesenverein die richtigen Schlüsselstellen sind. Ob man
irgendwann zusätzliche Ressourcen
hat, ist eine andere Frage.
Treffpunkt:
Kann die Förderung verbessert
werden?
Helmut Kleebank:
Bei der gegenwärtigen finanziellen
Situation kann ich natürlich keine
Versprechungen machen. Wir sind
ein Konsolidierungsbezirk und müssen im laufenden Haushaltsjahr 6,5
Millionen Euro Schulden zurückzahlen. Insofern sehe ich auch die
Landesebene in der Pflicht, vorhandene Quartiersmanagement-Gebiete
zu überprüfen. In manchen ist vielleicht die Förderung nicht mehr so
Helmut Kleebank:
Geplant ist, die drei in Spandau
vorhandenen Familienzentren zu
erhalten, weiter zu finanzieren und
möglicherweise zwei weitere hinzuzufügen, so dass Spandau auf fünf
Familienzentren käme.
Das wäre ein tolles Signal. Ich will
mich auch für
„ G e m i s ch t e s “
engagieren, zum
Beispiel für den
neu gegründeten
Freundeskreis.
Als Bezirk wollen wir auch
einen finanziellen Beitrag leisten und das im
Haushalt festschreiben. Es ist
ein tolles Projekt, ich bin gerne bereit, dafür zu
werben.
Treffpunkt:
Wenn man als älterer Mensch
beim FiZ in Staaken unterwegs ist,
hat man das Gefühl, dass diese
Gegend nicht gerade die sicherste
ist. Ältere Menschen haben Angst.
Was kann die Politik da tun?
Helmut Kleebank:
Ohne die Wohnungsbauunternehmen wird man wenig tun können.
Nur mal ein Beispiel: Eine Hecke
muss nicht 2,50 Meter hoch sein,
vielleicht reichen auch 1,20 Meter
und schon ist eine ganz andere
Übersichtlichkeit geschaffen. Oder
man kann die eine oder andere
Beleuchtung zusätzlich anbringen
und schon ist ein anderes Sicherheitsgefühl da. Es ist aber in der
Regel so, dass die objektive Sicherheit höher ist als das subjektiv
Gefühlte. Grundsätzlich sollte man
die Mitmenschen ermutigen, alles
anzuzeigen was vorgefallen ist.
Treffpunkt:
Wie sollte es in Heerstraße Nord
aussehen in fünf Jahren, wenn Ihre
erste Amtsperiode zu Ende geht?
Helmut Kleebank:
Hell, freundlich, belebt. Das
würde auch das Sicherheitsgefühl
erhöhen. Das Wichtigste aber ist,
dass die Menschen Arbeit kriegen.
Treffpunkt:
Und wer gibt ihnen Arbeit?
Helmut Kleebank:
Da helfen das JobCenter, die
Wirtschaft,
der
Schwerpunkt
Bildung. Die Weichen werden doch
ganz früh gestellt, ob die Jugendlichen Perspektiven sehen bei der
Frage, kriege ich einen Ausbildungsplatz oder nicht und habe ich
später die Chance auf einen Job.
Treffpunkt:
Herzlichen Dank für das Gespräch.
6 NEUES VOM QUARTIERSMANAGEMENT
Engagieren Sie sich im Quartiersrat Heerstraße
Seit 2005 gehört die Großsiedlung
Heerstraße Nord zu den „Quartiersmanagementgebieten“ und erhält
zur Förderung von Projekten, die
das Gemeinwesen stabilisieren, die
Nachbarschaft fördern und die
Bildungschancen verbessern Mittel
aus dem Programm Soziale Stadt.
Inzwischen hat der Stadtteil weit
über fünf Millionen Euro zusätzliche Fördermittel bekommen, die z.
Bewohner/innen und neun Vertreter/innen aus Einrichtungen bzw.
von Trägern vor Ort mit, hinzu
kommen Gäste und Experten.
Im Quartiersrat wird über die
Situation und Entwicklung im
Stadtteil beraten und abgestimmt,
welches die wichtigsten Ziele für das
Quartiersmanagement und die
Projektförderung sind. Alle Projekte
werden im Quartiersrat vorgestellt
Kommt im Frühling gut voran: Das QM-Projekt „Park der Kulturen und Generationen
B. in die Umgestaltung und Aufwertung der Schulhöfe, Schulgebäude,
Umbau eines ehemaligen Supermarktes zum Kulturzentrum Gemischtes, Kita-Gärten, Spiel- und
Bolzplätze geflossen sind und in
viele kleine und größere Projekte wie
Theaterarbeit an den Grundschulen,
Bücher für die Stadtteilbibliothek,
Frühkindliche Förderung, Elternarbeit, Antigewalt- und Sportprojekte,
Stadtteilfeste, Tage der Religionen,
Stadtteilzeitung Treffpunkt und
Stadtteilportal staaken.info. An den
Entscheidungen, welche Projekte
gefördert werden, ist bei den kleineren Projekten die QF1-Bewohnerjury und bei allen Projekten über
1.000 Euro der Quartiersrat Heerstraße beteiligt. Im Quartiersrat
Heerstraße arbeiten derzeit zwölf
und abgestimmt. Dabei wird von der
Förderung von Kleinkindern bis
zum Seniorenturnen ein breites
Spektrum abgedeckt und werden
natürlich entsprechend auch Experten hinzugezogen oder um Stellungnahmen gebeten. Der Quartiersrat
setzt sich gemeinsam mit dem Quartiersmanagement für die Verstetigung bewährter Projekte ein.
Alle zwei Jahre wird der Quartiersrat neu gebildet, in diesem Jahr
ist es wieder soweit. Nutzen Sie die
Chance dabei zu sein! Einige
Bewohner/innen sind seit Jahren
Mitglieder im Quartiersrat, andere
sind beim letzten Mal hinzugekommen. Sie benötigen kein Expertenwissen um im Quartiersrat zu arbeiten, sondern den Wunsch, sich für
den Stadtteil, für die Nachbarschaft
einzusetzen. Der Quartiersrat tagt
etwa einmal im Monat, dienstags ab
17 Uhr. Wir würden uns sehr freuen,
wenn sich wieder mehr Bewohner/innen aus unserem Stadtteil für
eine Mitarbeit im Quartiersrat entscheiden.
Bitte melden Sie sich bei uns im
QM Projektbüro Blasewitzer Ring
32, telefonisch unter 61740077 oder
per Mail
quartiersverfahren@heerstrasse.net
.
Cornelia Dittmar
GESCHICHTE UND GESCHICHTEN
7
Geschichte(n) der Nachkriegszeit lebendig machen
Geschichtstreff im Kulturzentrum Gemischtes
Die Realisierung von Veranstaltungen, geführten Touren und vor
allem der Ausstellung 100 Jahre
Heerstraße haben im vergangenen
Jahr den „Geschichtstreff“ im Kulturzentrum Gemischtes beschäftigt.
Die Ausstellung hat im Herbst
2011 hunderte Besucher ins
„Gemischte“ geführt und kann derzeit noch bis nach den Osterfeiertagen täglich von 9-20 Uhr in der
Spandauer Neustadt im „Uferpalais“
Brauereihof 19 gesehen werden.
Und wieder ist es ein Jubiläum,
das die, an Lokalgeschichte interessierten Mitbürger/innen jeden 2.
Mittwoch zusammenkommen lässt.
Am 31. Mai vor 60 Jahren wurde die
Teilung Staakens in einen zum Kreis
Nauen und damit zur DDR gehö-
Hinter den Notunterkünften die Louise-Schröder-Siedlung im Bau
eben
zu
jenem Ereignis der
Zuordnung Weststaakens
zur DDR und damit der
ersten kaum noch überwindbaren Grenzziehung
innerhalb Berlins.
Erlebte, erzählte Geschichte(n) – wie die von
Wolfgang Zindler, der
Die Heerstraße in den 50ern noch keine vielbefahrene Transitstrecke
Foto: H. Becker von den erbitterten Straßenkämpfen
renden West- und einen zu Spandau am Nennhauser und Brunsbütteler
und den Westsektoren Berlins gehö- Damm, oder von Brandbomben und
renden Ostteil vollzogen. Ein Jahr Luftminen über dem Dorf Staaken
zuvor, im Februar, wurde aus den im
Potsdamer Abkommen beschlossenen Interessensgebieten der Briten
rund um den Flugplatz Gatow und
der Sowjets um den Staakener
Flugplatz ein Gebietsaustausch und
Weststaaken war Teil des Bezirks
Mitte im Ostsektor.
Anlass für die Frauen und Männer
im „Geschichtstreff“ sich zu beschäftigen mit der Zeit von den
Kämpfen und dem (Über)Leben in
den letzten Kriegstagen, dem
Einmarsch der Roten Armee und
Foto: M. Seliger
dem Einzug der Westalliierten, über Auf dem Schulweg
die Wirren der Nachkriegszeit, den erzählen kann. Und dabei nicht verEntbehrungen der Blockade bis gisst, dass: „Wir, die … in der Vor-
Foto: M. Seliger
stadt lebten, noch großes Glück im
Unglück hatten im Vergleich zu den
bedauernswerten Bewohnern der
Innenstadt.“
Genau zu denen gehörte Monika
Seliger, deren Familie in Mitte ausgebombt nach Staaken verschlagen
wurde und dort auf dem Gelände
ehemaliger Lager für Zwangsarbeiter sich aus den Baracken eine
Unterkunft bauen durfte. Solche
Notunterkünfte für Ausgebombte
und Kriegsflüchtlinge wurden von
einheimischen Vorstädtern bald mit
erfundenen Bezeichnungen wie z.B.
„Mau-Mau-Siedlungen“ diffamiert.
Besonders im Fokus des Geschichtstreffs dieser Wochen sind die für
Kinder und Jugendliche von heute
nicht mehr nachvollziehbaren Absurditäten der Schule in den 40er
und 50er Jahren.
Ob Geschichten-Erzähler/innen
oder ob nur an erlebter Geschichte
Interessierte: Alle sind eingeladen,
an den Geschichtstreffs im Kulturzentrum Gemischtes teilzunehmen.
Geschichtstreff jeden zweiten
Mitwoch. Kontakt via Kulturzentrum Gemischtes Tel. 315 62 623
Thomas Streicher
8
SCHWERPUNKT BILDUNG
Bildung ist überall …
Bildung ist überall – in der Kita, in
der Schule, im Wald, auf der Straße,
im Geschäft … Das war eines der
vielen Ergebnisse einer Arbeitsgruppe zum Thema Bildungsverständnis,
die im Rahmen der 1. Bildungsnetzkonferenz am 8.2.2012 im Kulturzentrum Gemischtes zusammenkam. Wie kann es vor dem Hintergrund der sozial schwierigen Situation vieler Familien im Stadtteil aufgrund bspw. der Abhängigkeit von
Transferleistungen gelingen, einerseits attraktive Bildungsangebote für
alle und andererseits gezielte
Bildungsförderung Einzelner zu
schaffen? Geht es doch nicht
um weniger als gerechten
Zugang zu Bildungsmöglichkeiten, gute Chancen auf dem
Arbeitsmarkt und aktive
gesellschaftliche Teilhabe für
alle – und zwar unabhängig
von sozialer oder kultureller
Herkunft. Das sind die Aufgaben, die sich das Bildungsnetz Heerstraße gesetzt hat.
Trotz leider häufig begrenzter
personeller und finanzieller
Ausstattung vieler Bildungseinrichtungen muss versucht werden, alle
vorhandenen Bildungsressourcen
(wie bildungsrelevante Angebote
weiterer Einrichtungen neben
Schulen und Kitas, bildungsfördernde Beratungs- und Informationsangebote, auch Wissen und Knowhow
ehrenamtlich Tätiger z. B. im
Rahmen von Bildungspatenschaften)
im Stadtteil zu erschließen und sinnvoll miteinander zu verbinden. Ziel
aller Bemühungen ist die Bildung
einer selbstständigen, problemlösungsfähigen und lebenstüchtigen
Persönlichkeit.
Das Bildungsnetz versucht einen
Rahmen für die Bündelung von
Ideen, Programmen und Ressourcen
zu bieten und eine neue Kooperations- und Anerkennungskultur zu
unterstützen für alle, die im Bildungswesen Verantwortung tragen.
„Ein Kind zu erziehen, bedarf es
eines Dorfes.“ Mit diesem häufig
zitierten afrikanischen Sprichwort
startete die Auftaktveranstaltung
„Bildungsnetz Heerstraße Nord“ im
November 2011. Damit wurde bereits deutlich, dass die Unterstützung
der ganzen Gemeinschaft benötigt
wird, um insbesondere sogenannte
„bildungsferne“ Familien und „bildungsdistanzierte“ Kinder und
Jugendliche in den Bildungsprozess
einzubinden und diese eben nicht
aufzugeben.
Im Rahmen der Veranstaltung
wurden die Ergebnisse der zuvor
abgeschlossenen Bestandsaufnahme
aller Bildungs- und bildungsrelevanten Einrichtungen, bestehender und
geplanter Kooperationsbeziehungen
sowie der pädagogischen Konzepte
und Angebote vorgestellt. Entlang
der Bildungsbiografie – beginnend
mit der Geburt, fortgesetzt mit Kita
und Schule, Ausbildung und Einstieg
in den Beruf bis hin zum Engagement als Senior – wurden in Arbeitsgruppen jeweils für die Bildungsnetzarbeit zentrale Ziele und
Inhalte bestimmt.
Weiter ging es mit der 1. Bildungsnetzkonferenz „Bildungsverständnis
– Leitbild“ am 8.2.2012, an der ca.
40 Vertreterinnen und Vertreter von
Kitas, Schulen, Kirchengemeinde,
Quartiersrat, Jugendeinrichtungen,
Vereinen und Institutionen aus der
Großsiedlung und, wie Jona-Haus,
Astrid-Lindgren- und Martin-Buber-
Schule, aus der Nachbarschaft teilnahmen. In mehreren Arbeitsgruppen wurde an Formulierungen für
ein gemeinsames Bildungsverständnis sowie an Leitsätzen und -zielen
zu den Handlungsfeldern „Bildungsgerechtigkeit“, „Individuelle
Förderung“, „Übergangsgestaltung“
(z.B. Übergang Kita – Grundschule),
„Kommunikation, Kooperation,
Organisation“, „Partizipation“ und
„Gemeinschaftserziehung“ gearbeitet. Ziel ist es, in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess ein von
allen beteiligten Bildungsakteuren im
Stadtteil getragenes Bildungsleitbild
zu entwerfen.
In einem nächsten Schritt werden
konkrete
Vorschläge für Bildungsmaßnahmen
zu den Handlungsfeldern entwickelt
– und zwar dort,
wo großer Bedarf
besteht und spezifische Bildungsangebote fehlen
bzw. bestehende
Angebote besser
aufeinander abgestimmt oder auch weiterentwickelt
werden können.
Auf staaken.info finden sich alle
bisherigen Informationen und Ergebnisse zum Bildungsnetz. Die
Seite soll auch zu einer Bildungsplattform ausgebaut werden, auf der
Bildungsprofile und -angebote der
Einrichtungen vor Ort leicht einsehbar sind.
Thomas Büttner
Das Projekt „Bildungsnetz
Heerstraße Nord“ wird im
Rahmen des Programms
„Zukunftsinitiative Stadtteil Teilprogramm Soziale Stadt“
durch die Europäische Union,
die Bundesrepublik und das
Land Berlin gefördert. Träger
des Projekts ist das Büro
Büttner & Partner aus Potsdam.
PROJEKTE IM STADTTEIL 9
Anfänge um Raum und Leben selbst zu gestalten
Im vergangenen Jahr kamen auf
Einladung des Quartiersmanagements Akteure zusammen, um im
Kulturzentrum Gemischtes über
Anforderungen und Ziele für ihre
Arbeit mit Jugendlichen zu beraten.
Dabei wurde gerade auch von
Vertretern der Polizei bestätigt, dass
es im Quartier an „ungeschütztem“
Raum und an geschlechtsspezifischen Angeboten gerade für die
Altersgruppe älter als 14 und besonders für Jungs und junge Männer
mangelt. Kein Wunder, dass Straßen
und Plätze im Kiez deren Treffs und
Aufenthaltsorte darstellen.
So haben die Streetworker von
Staakkato Kinder und Jugend e.V.
Ideen entwickelt für eine „geschlechtsdifferenzierte Jugendarbeit“, die dann auch in vom
Quartiersmanagement geförderte
Projekte mit Workshops für
Mädchen als auch in ein Angebot
einer sozialen Gruppenarbeit für
junge Männer mündete. Kern dabei,
einer aus der Arbeit der Streetworker
Nie ohne
Quotenmann
Für „Amalie - Schule im sozialen
Umfeld“, eines der ersten QMProjekte, an der Grundschule am
Amalienhof (siehe Treffpunkt Winter 2011/12) endet mit Abschluss
des Schuljahres nach über fünf
Jahren die Förderung aus dem
Programm Soziale Stadt. Für die
„Amalie“, die Schule und Jugend-
bekannten Gruppe männlicher
Jugendlicher, die von Schuldistanz
und
durchaus
auch
von
Straffälligkeit
betroffen
oder
bedroht sind, einen „autonomen
Schutzraum“ anzubieten für ihre
Themen und Probleme.
Verstärkt wurde das 2er-Team der
Streetworker dafür um Florian
Remmler, der den Kiez und die
Jugendlichen kurz zuvor im Rahmen
einer Umfragearbeit für sein
Sozialpädagogikstudium kennengelernt hat. Dieser Vertrauensvorsprung war hilfreich für das
Gelingen, denn so wurden die
Räume am Blasewitzer Ring 16 bald
jeden Di., Mi. und Fr. von 16 bis
mindestens 20 Uhr von bis zu 20
Jungs meist im Alter von 16-18
gerne als Treff angenommen.
Kleine Schritte, grundsätzlich
immer gemeinsam geplant, konnten
in dem ersten Vierteljahr des Projektes angegangen werden. Neben
vielen Gesprächen in der Gruppe,
mit Cliquen oder unter vier Augen
über Drogenkonsum, Gewalt und
Straftaten sowie die Wege bei Polizei,
Ämtern und Justiz konnten vor
allem viele Themen aus dem weiten
Feld der Lebensperspektiven, schulisch, beruflich und privat, angegangen werden. Vor allem aber die
Tatsache, dass wenigstens an drei
Nachmittagen in der Woche jemand
Aufmerksamkeit, Zeit und Raum
ihren Belangen und Interessen widmet, hat bei den meisten Teilnehmern zu mehr positivem Engagement geführt. Gegen Ende dieser
ersten Phase haben die Jungs einen
Raum des Streetworkerbüros für
sich selbst umgestaltet
.
Thomas Streicher
hilfe so erfolgreich verknüpft, sieht
es aber gut aus für eine lückenlose
Anschlussfinanzierung des Bezirks.
Zur „Amalie“ gehören auch die
Kurse des „Erziehungsführerscheins“, die weit über den schulischen Rahmen hinausgehen, und
Eltern seit 2007 Orientierung im
Erziehungsdickicht geben. Die letzten über das QM finanzierten Tagesund Abendkurse laufen derzeit im
KiK und FiZ.
Über 200 Mütter und auch Väter,
denn an jedem der bisherigen Kurse
hat mindestens ein Quotenmann
teilgenommen, haben in einem der
vier Kurse pro Jahr mit jeweils zehn
Treffen plus Nachtreffen so manchen Weg über die eine oder andere
Klippe beim Abenteuer Erziehung
gezeigt bekommen.
A propos Abenteuer: Die Termine zum Erziehungsführerschein sind
nicht von langatmigen Vorträgen
geprägt, sondern orientieren sich an
den Lebenssituationen der Teilnehmer und zeigen in Rollenspielen und
Gruppenarbeiten, dass sowohl der
Kurs als auch Erziehung Spaß
machen können.
Dank der parallelen ehrenamtlichen Kinderbetreuung ist gerade
auch Alleinerziehenden immer eine
Teilnahme möglich geworden, nebenbei haben sich viele Kontakte
und Freundschaften ergeben, und
über den „Erziehungsführerschein“
wurden nicht wenige Eltern gefunden, die sich im Stadtteil u.a. auch in
der Kinderbetreuung engagieren.
Der Erziehungsführerschein, den
Viola Scholz-Thies und Petra
Sgodda seit fünf Jahren anbieten, ist
eine Erfolgsgeschichte, die hoffentlich noch nicht endet, sondern auch
in Zukunft weiter fortgeschrieben
werden kann.
Thomas Streicher
10 AUS DEM STADTTEIL
„Treff Charlie“ lebt wieder
Beratung, Gruppenangebote und
vor allem Mo-Fr ab 14 Uhr Café für
Jedermann und Jedefrau gibt es wieder im „Treff Charlie”.
Mit „Chance – Bildung, Jugend
und Sport gGmbH” hat sich ein
neuer Träger gefunden, der die
Räume im Erdgeschoss im
Krabbelgruppe im FiZ
Lange Zeit galten die ersten sechs
Monate im Leben eines Säuglings als
das „doofe halbe Jahr“. Doch
genauere Untersuchungen durch
Wissenschaftler kommen genau zu
dem gegenteiligen Ergebnis. In keinem anderen Lebensabschnitt muss
der Mensch mehr und intensiver lernen, als in den ersten Wochen und
Monaten. Es gilt, akustische Reize
wahrzunehmen, sie zu unterscheiden
und nach ihrer Wichtigkeit im
Gedächtnis zu speichern. Das gleiche gilt natürlich für optische
Blasewitzer Ring 36 wieder mit
neuem Leben erfüllt.
In den Vormittagsstunden werden
dort zukünftig auch Weiterbildungsund berufliche Qualifizierungskurse
des Trägers stattfinden, wie z.B. die
„Deutschkurse für Migranten“, die
ab dem 26. März angeboten werden.
Übrigens
kann
man
unter
Umständen noch nachträglich einsteigen in die Deutsch-Kurse für
Bezieher von ALG I od. II, die vor
allem den beruflichen Alltag im
Visier haben.
Ab 14 Uhr aber ist das einst von
dem legendären Sozialstadtrat Hill
ins Leben gerufene Café der
Arbeiterwohlfahrt „Charlie“ dann
Treff für Jedermann bei Kaffee, Tee
oder sonstigen Verköstigungen.
Ganz besonders dann auch das
Eindrücke. Und nicht zu vergessen,
die Koordination der Bewegungsabläufe des gesamten Körpers muss
erlernt werden.
Da ist es schon ganz wichtig,
durch entsprechende Zuwendung
die Entwicklung des Babys zu unterstützen. Genau darauf zielt das
Projekt Krabbelgruppe. Unter der
ehrenamtlichen Leitung von Mandana treffen sich immer montags
zwischen 10 Uhr und 12 Uhr Mütter
mit Kleinkindern im FiZ (ChristianMorgenstern-Schule) zu Bewegungsübungen. Zur Zeit besteht die Gruppe aus vier Müttern und einem
Vater, die aus den verschiedensten
Ländern kommen.
Nachdem der Teppisch ausgerollt
ist, wird ein Lied gesungen und dann
geht`s los. Das festgelegte Programm wird großzügig gehandhabt.
Mit im Spiel sind Rutschen und
andere Geräte der Firma Wehrfritz.
Einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Vorteil bietet die Krabbelgruppe auch für die Mütter: Sie lernen einander kennen und können
Erfahrungen austauschen.
Sonntags-Frühstück am 22. April
von 10 bis 14 Uhr – nur wenige Tage nach dem 123. Geburtstag des
Namensgebers Charlie Chaplin.
Danach wird am 6. Mai und 16. Juni
wieder im „Charlie“ der Frühstückstisch gedeckt.
Spezielle Veranstaltungen wie die
Tauschbörse für Kinderkleider, oder
das Faschingsfest im Februar wie
auch jetzt am 30. April der Tanz in
den Mai ab 18 Uhr werden für
Nachbarn aus der gesamten Großsiedlung und umzu angeboten.
In den zwei Räumen des „Charlie”
können sich auch Gruppen des
Quartiers für einmalige oder regelmäßige Treffen versammeln, wie
auch so manche private Feiern mit
und ohne Tanz stattfinden.
Café Charlie
Thomas Streicher
Telefon 030 /363 41 76
Blasewitzer Ring 36, 13593 Berlin
Falls Sie Interesse an der Gruppe
haben, wenden Sie sich bitte an folgende Adresse:
FiZ (Christian-MorgensternGrundschule), Babara Ruff,
Telefon 030/36 40 38 77
Alfred Seliger
Familie im Zentrum FiZ
Montag
10 – 12 Krabbelgruppe
16 – 18 Malkreis
Dienstag
10 – 12 Roma/Sinti-Sprechstd.
Mittwoch
10 – 13 Cafè,
bis 15 Beratung u. Begleitung
15 – 16 Sprechstd. Jugendamt
(jeden 1. u 3. Mi.)
15 – 16 Polizeisprechstunde
am 25.4., 23.5., 13.6.
Freitag
10 – 13 Eltern-Kind-Frühstück
13 – 15 bunter Nachmittag,
Spiele, Basteln, Singen
6 – 18 Spieleverleih
19
Treff zur Bauchtanz AG
Sonntag
Vätercafè 1x monatlich
RAT IM GEMEINWESENVEREIN 11
Themen in der Beratung
Die Beratung der Bewohnerinnen und Bewohner ist ein wichtiges
Aufgabengebiet des Gemeinwesenvereins Heerstraße-Nord. Woche
für Woche kommen die Menschen in die Beratungsräume im
Gemeinwesenzentrum, um sich mit Rat und Tat helfen zu lassen. Wir
berichten heute über ein paar typische Probleme, die im Rahmen dieser Termine immer wieder auftreten.
gehabt, jetzt für 2010 wieder,
obwohl er höhere Vorauszahlungen
leiste. Das könne nicht richtig sein.
War es dann nach näherer Prüfung
aber doch. Daher ein paar
Ratschläge zur Prüfung solcher
Abrechnungen:
einen Polizisten beleidigt haben. Das
sei aber nicht richtig: Leider hatte
der Sohn versäumt, gegen den
Strafbefehl Einspruch einzulegen,
was man innerhalb von zwei
Wochen nach Zugang machen muss.
Ist diese Frist versäumt, kommt es
nicht mehr darauf an, ob es so war
oder nicht.
Der Strafbefehl ist rechtskräftig
und muss bezahlt werden. Das ist
ärgerlich, denn häufig kann man
selbst dann etwas erreichen, wenn
die Tat an sich unstreitig ist.
Also immer auf die Rechtsmittelfristen achten. Sie stehen in
jedem Urteil und
jedem behördlichen
Bescheid.
Wohnungsmängel
Eine alleinerziehende Mutter mit
drei Kindern klagt über undichte
Fenster, eine kalte Wohnung und
Feuchtigkeit und Schimmel im
Kinderzimmer. Dies habe sie schon
im November der Hausverwaltung
gemeldet.
Geschehen sei
noch nichts. Auf
ihre telefonischen
Erinnerungen
habe man ihr
gesagt,
andere
Fälle seien noch
dringender.
Sie
solle doch erst einmal selbst was
unternehmen und
die Fenster mit
Iso-Band abdichten.
Wir haben der Mieterin geholfen,
den Vermieter schriftlich und unter
Fristsetzung zur Mangelbeseitigung
aufzufordern und eine Mietminderung anzukündigen. Der Mieter ist
nämlich nicht verpflichtet, bei
Mängeln selbst Hand anzulegen.
Die Mangelanzeige sollte
immer schriftlich erfolgen, damit
man einen Beleg hat, wann man
was veranlasst hat. Eine E-Mail ist
angemessen und ausreichend. Und
wenn innerhalb von zwei Tagen
nichts passiert ist, ruhig hinterhertelefonieren. Denn nur, wer seine
Interessen nachhaltig wahrnimmt,
kann davon ausgehen, dass sie auch
respektiert werden.
u Vergleichen Sie immer nur die
Kosten, nicht den Saldo. Dass Ihr
Nachbar mit der gleichen Wohnung
weniger nachzahlen muss als Sie,
liegt häufig daran, dass er mehr vorausgezahlt hat.
u Wenn Sie prüfen wollen, ob die
Kosten der Höhe nach plausibel
sind, vergleichen Sie sie mit den
Durchschnittswerten der Berliner
Betriebskostenübersicht oder dem
Betriebskostenspiegel des Deutschen Mieterbundes. Sie finden Sie
im Internet.
u Prüfen Sie genau, ab wann Ihre
Vorauszahlungen erhöht wurden. In
unserem Fall erst zum 01.01.2011, so
dass für 2010 noch die alten niedrigeren anzusetzen waren.
Probleme mit dem
JobCenter
Immer wieder suchen
Menschen die Beratung
auf, die Probleme mit
dem JobCenter haben.
Dabei geht es zumeist
um die Kosten der
Unterkunft. Die Höhe
der zu übernehmenden Kosten ist
im Gesetz nicht näher geregelt.
Die JobCenter müssen sich an die
Vorgaben des Senats halten, die seit
sieben Jahren nicht erhöht wurden,
obwohl Miete und Nebenkosten
seitdem erheblich gestiegen sind.
Dies führt immer häufiger zu
Umzugsaufforderungen.
Gegen diese kann man sich zur
Wehr setzen, da das Sozialgericht
sich nicht an die Vorgaben des
Senats halten muss, anders als
die JobCenter.
So kam kürzlich ein Familienvater
in die Beratung, der umziehen sollte,
nachdem seine älteste Tochter aus
der Wohnung ausgezogen war. Er
kann jetzt in der Wohnung bleiben.
Betriebskostenabrechnungen
Ein Mieter kommt mit seinen
Betriebskostenabrechnungen aus
den Jahren 2009 und 2010. 2009
habe er schon eine Nachzahlung
Strafbefehl
Eine Mutter kam mit ihrem Sohn
in die Beratung, gegen den ein
Strafbefehl ergangen war. Er soll im
Rahmen einer Verkehrskontrolle
Beim Gemeinwesenverein finden
Sie Rat, wenn Sie Probleme mit dem
Vermieter, mit Gerichten oder Behörden wie dem JobCenter haben.
RA Stefan Pfeiffer
12 VEREINE IM STADTTEIL
Beratungszeiten:
Mo, Fr 9.00 bis 13.00 Uhr
Do 14.00 bis 17.00 Uhr
Mi 9.00 bis 13.00 Uhr nur für
Menschen 50+
Rechtsberatung
Schwerpunkt Mietrecht:
Jeden 1.+3. Montag im Monat,
15 bis 18 Uhr
Terminvereinbarung generell
unter Tel. 030/363 41 12
TERMINE:
Montag
19.00 bis 20.00 Uhr
Nähkurs, Obstallee 22 d
Dienstag
15.00 bis 17.00 Uhr
,,Wiegen mit Vergnügen”
Selbsthilfegruppe
(nur mit tel. Voranmeldung)
Obstallee 22 d
17.00 bis 18.30 Uhr
,,Angst” Selbsthilfegruppe
(nur mit tel. Voranmeldung)
Obstallee 22 d
17.15-18.25 + 19.00-20.00 Uhr
Gymnastik für Frauen
Pillnitzer Weg 8
Donnerstag
10.00 bis 11.30 Uhr
Französisch mit Muße
Obstallee 22 d
10.00 bis 12.00 Uhr
PAULA (Mutter-Kind-Gruppe)
Blasewitzer Ring 27
17.30 bis 19.30 Uhr
jeden 2. + 4. Donnerstag
,,Depressionen”
Selbsthilfegruppe
(nur mit tel. Voranmeldung)
Obstallee 22 d
18.00-19.00 + 19.00 -20.00 Uhr
Gymnastik für Frauen
Pillnitzer Weg 8
Rentenberatung im GWV
Herr Weinert (LVA + BfA)
Telefon 030/366 67 23
(16.30 -18.00 Uhr)
(immer montags und nur
nach telef. Vereinbarung)
Gemeinwesenverein
Heerstraße Nord e.V.
Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V • Obstallee 22 d • 13593 Berlin
Tel. 030 / 363 41 12 • gwvbln@aol.com • www.gwv-heerstrasse.de
Neues Angebot im Gemeinwesenverein
Treffpunkt 50+
Die Arbeit ist zu Ende - Ich finde keine Arbeit - Was nun ?
Viele Menschen verlieren heute
vorzeitig ihre Arbeit oder müssen
früher wegen Krankheit ausscheiden. Manchmal ist das erleichternd,
manchmal bedeutet das einen
schweren Schlag, aber immer sind
damit viele Probleme und Fragen
verbunden, denen wir uns gemeinsam stellen wollen.
Zum Beispiel:
6 Die Kontakte am Arbeitsplatz sind plötzlich weg – finde ich dafür einen Ersatz?
6 Habe ich Hobbys und Interessen oder hat die Arbeit mich bisher voll
beansprucht?
6 Habe ich bisher genug für meinen Körper getan oder will ich etwas ändern?
6 Ich habe plötzlich viel weniger Geld zur Verfügung. Kann ich mit dem
wenigen Geld überhaupt noch mein Leben gestalten und genießen?
6 Ich habe immer gute Vorsätze, führe sie aber selten durch. Warum eigentlich?
6 Was denkt meine Familie oder denken meine Nachbarn jetzt über mich?
Halten sie mich für einen Versager oder für faul?
6 Gibt es überhaupt noch eine Chance auf neue Arbeit für mich?
6 Wie gehe ich mit den Ämtern und Versicherungen um? Alle wollen etwas von mir.
6 Soll ich einen Rentenantrag stellen?
Vielen Betroffenen stehen diese
Fragen wie ein kaum bezwingbarer
Berg vor Augen oder sie verfallen in
Resignation. Eine Gruppe weiß
immer mehr als der Einzelne, deshalb treffen wir uns, um unsere
Stärken, Fähigkeiten, Talente neu zu
entdecken oder neue Interessen
gemeinsam mit Gleichgesinnten
kennen zu lernen.
Dabei wollen wir uns gegenseitig
bestärken und Mut machen, unsere
Berufs- und Lebenserfahrung einzubringen und Neues ausprobieren.
Neue Kontakte in der Gruppe helfen uns, Partner zu finden für
gemeinsame Unternehmungen, z.B.
Erkundung der Umgebung von
Spandau, Austausch oder Erlernen
von neuen Dingen. Unsere Fähigkeiten bieten wir auch gerne ehrenamtlich an, auch in Form von nachbarschaftlicher Unterstützung.
Die Gruppe trifft sich mittwochs
in der Zeit von 11-13 Uhr und lädt
alle Interessierten zu einem Beisammensein mit Kaffee, Tee und Gebäck ein.
Die Teilnahme ist kostenlos und
findet in den Beratungsräumen des
Gemeinwesenvereins Obstallee 22 d
statt.
Eine persönliche Beratung ist
nach Terminvereinbarung mittwochs in der Zeit von 9-11 Uhr
möglich.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte
an Ihre Ansprechpartnerin und
Gruppenleiterin Beate Benke. Sie ist
Montag, Mittwoch und Freitag in der
Zeit von 9.00 bis 13.00 Uhr und
Donnerstag von 14.00 bis 17.00 Uhr
unter Telefon 030/363 41 12
erreichbar.
Wir freuen uns auf Sie.
VEREINE IM STADTTEIL 13
Obstallee 22c - 13593 Berlin - Telefon (030) 375 898-0
www.foerdererverein.de - info@foev-hn.de
Ins (Bildungs-)Netz gegangen
Unser Beitrag im Rahmen des Bildungsnetzes Heerstraße Nord
Seit über 35 Jahren ist der
Fördererverein Heerstraße Nord e.V.
ein verlässlicher Partner im Quartier.
Mit dem Ziel, unseren Kunden ein
selbstständiges Leben in den eigenen
vier Wänden zu ermöglichen und
den Menschen im Kiez die Möglichkeit der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu bieten, hat sich die
Angebotepalette des Vereins stetig
vergrößert.
Durch neue Ideen, starkes Engagement, qualifizierte Mitarbeiter/Innen und die Unterstützung durch
ehrenamtliche
MitarbeiterInnen
konnten viele innovative soziale
Projekte umgesetzt werden.
Doch wie bleibt man am Puls der
Zeit? Wie sichert man den bewährten Standard in der Versorgung der
Menschen im Kiez und schafft
gleichzeitig berufliche Perspektiven?
Unter dem Motto „Ausbildung auf den Punkt gebracht“ bieten wir
unseren Auszubildenden ein spezielles Konzept im Rahmen ihrer
Ausbildung zur Altenpflegerin / zum Altenpfleger:
Ausbildungsbedingungen:
l Betreuung durch unsere Ausbildungskoordinatorin
l konsequente Begleitung durch Praxisanleiter/-innen
und Mitarbeiter/-innen
l schwerpunktbezogenes Mentoren-Coaching
l vielfältige Einsatzbereiche:
ambulante Sozialstationen, Kurzzeitpflege, Tagespflege, Palliativpflege, Sozialarbeit, Entlassungsmanagement, Pflegeberatung,
stationärer Einsatz im Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau
spezielle Ausbildungstechniken und -instrumente:
l Arbeit mit Ausbildungsplänen in verschiedenen Lernfeldern
l „Anleitertage“: ganztätige Begleitung der Azubis durch
Praxisanleiter/-innen
l jahrgangsübergreifende Arbeitsgruppen
l Projektarbeit in Eigenverantwortung
l Azubi-Dienstbesprechung
l Prüfungssimulationen
Die Evangelische Kirchengemeinde zu Staaken sucht
Helfer/innen für die Lebensmittelausgabe des Projekts „Laib &
Seele“. Wir suchen Menschen, die Freude an ehrenamtlicher
Tätigkeit haben und donnerstags zwischen 9:00 u. 16:00 Uhr
mit anpacken wollen. Jede helfende Hand ist willkommen.
Bei Interesse bitte melden bei Klaus Ringhand über die
Telefon-Nr. 030 3637100
Durch: AusBILDUNG.
Die verantwortungsvolle Tätigkeit
als Ausbildungsträger im Bereich der
Kranken- und Altenpflege prägt den
Verein seit seiner Gründung. Aber
was unterscheidet den Fördererverein von anderen Ausbildungsträgern?
Altenpflege ist ein anspruchsvoller und vielseitiger Beruf mit ausgezeichneten Zukunftsperspektiven.
Bewerben Sie sich!
Der Fördererverein bietet zum 1.
Oktober 2012 in Kooperation mit
der Berufsfachschule des Evangelischen Johannesstiftes eine dreijährige Ausbildung zum/r examinierten
Altenpfleger/in (bei gutem Realschulabschluss und Vollendung des
17. Lebensjahres bei Ausbildungsbeginn).
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
Ihre Ansprechpartnerin:
Frau Prim –
Ausbildungskoordinatorin
Pillnitzer Weg 8, 13593 Berlin,
Telefon 030 / 36 47 94-49
E-Mail: info@foevn-hn.de,
www.foerdererverein.de
Neues über Vereine und
Einrichtungen im
Stadtteil finden Sie auf
www.staaken.info
14 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN
Meister Lampe + Frieda, das Huhn
T
uk, tuk, tuk, tuk schallt es
durch die Luft. Meister
Lampe hört es schon von
weitem. Das ist gut, Frieda ist fleißig
am Eier legen.
„Frau Frieda, gut dass ich Sie treffe. Wie ich höre, sind Sie fleißig bei
der Arbeit. Es sind ja auch bloß noch
drei Wochen bis Ostern. Und da
haben wir alle noch viel zu tun. Ich
bin auf dem Weg zu Meister Maler,
muss ihn erinnern, dass er seine
Farben kauft. Sie wissen, dass er in
der letzten Zeit vergesslich ist. Ich
komme am Mittwoch die Eier abholen. Tschüss.“
„Bis dahin habe ich die Eier
zusammen. Tschüß Meister Lampe.“
Meister Lampe: „Ach, das wollte
ich Ihnen noch sagen. Ich bin neulich am Hühnerstall von Herrn
Wiederich vorbei gekommen. Was
ich da gesehen habe, glauben Sie
Ich tue es in jedem Jahr, in jedem
Monat, in jeder Woche und an jedem
Tag. Das Greifen zur Fernbedienung
ist schon fast etwas Automatisches
und Reflexhaftes bei mir geworden.
Es ist fast so, als wolle mein Hirn
jeden Tag aufs Neue mit Bildern und
Tönen gleichzeitig überflutet werden. Und das ist es, was es dann
meist auch bekommt. Ich sitze auf
der Couch, die Fernbedienung in der
Hand und zappe durch die vielen
Kanäle. Manchmal – das ist dann
einer der besonderen Momente –
bilden die Bruchstücke neue Sätze
mit unterhaltsamem Inhalt.
„Geiz ist…so lecker wie unsere…brandneue…Lady Gaga.“ oder
„Nur hier bei…der einzigartigen
Butter sind…die Simpsons…solch
teure Ohrringe.“ Ja, zu Anfang fand
ich das auch sehr lustig und habe
daraus sogar eine Art Spiel gemacht.
Dabei ging es darum, möglichst
grammatikalisch korrekte Sätze zu
„zappen“, der Sinn wurde dabei hinten angestellt. Ach, so lebte es sich
nicht. Dicht zusammen gepfercht
sind da die Hühner und Küken. Man
könnte fast das Heulen kriegen. Sie
können froh sein, dass Sie bei Bauer
Heidenreich sind. Der lässt Sie frei
laufen und Sie können scharren.
Nun muss ich mich aber beeilen.
Tschüüüß.“
Szenenwechsel:
„Tag Meister Maler. Wie geht es
Ihnen?“
„Tag. Danke der Nachfrage. Sie
kommen bestimmt wieder, um zu
kontrollieren, ob ich meine Farben
beisammen habe. Diesmal habe ich
besonders schöne Farben ausgesucht. Ich will auch mal einen anderen Schwung rein bringen. Die
Kinder haben ja schon ihre eigenen
Vorstellungen, Neonfarben und so.
Man muss mit der Zeit gehen.“
„Sie haben Ihren Elan wieder
gefunden. Das freut mich. Ich hole
Erde an Hirn,
noch da?
unbeschwerlich. Ich wurde unterhalten und mein Hirn schwamm in
einem gemütlichen Bad aus
Informationen und Nervenimpulsen.
Was will man mehr? So konnte ich
ganz nach dem Motto „Versuch´s
mal mit Gemütlichkeit“ leben und
würde es wahrscheinlich noch heute
tun, wenn sich nicht etwas an mir
verändert hätte. Nach einiger Zeit
bemerkte ich nämlich gewisse
Konzentrationsprobleme, die ich so
vorher gar nicht kannte. Kaum hatte
ich eine Idee, war sie auch schon
wieder verschwunden, ehe ich sie zu
Ende denken konnte.
Natürlich kam mir nicht die
geringste Idee davon, dass das am
Fernsehen liegen könnte.
Dem Glück sei Dank, hatten wir
dann für einen Monat keinen
Kabelanschluss. Der Techniker sagte
nächste Woche die Eier von Frau
Frieda. Habe gerade mit ihr gesprochen. Es ist ja wieder höchste Zeit.“
„Wir werden es schon schaffen,
haben es ja immer geschafft“, sagt
Meister Maler.
Herr Hase hoppelt zu seinem Bau
und trommelt die ganze Gesellschaft
zusammen. „Ihr wisst, was wir heute
machen?“
„Ja“, rufen alle im Chor, „wir
suchen Verstecke aus.“
„So ist es. Merkt euch alles gut
und berichtet mir dann, was ihr entdeckt habt. Ab ihr Rasselbande.“
Am Abend ist Meister Lampe
geschafft. Der Tag war sehr anstrengend. Er kuschelt sich ein und
träumt von Ostern. Für Frau Frieda,
Meister Maler sowie die ganze Familie Hase waren das sehr anstrengende Tage. Ob die Kinder am
Ostertag wohl all die bunten leuchtenden Eier finden werden?
Ingeborg Steinborn
irgendetwas von einem Defekt und
so mussten wir uns anderweitig
beschäftigen. Da entdeckte ich die
Welt der Bücher wieder, der ich
heute immer noch treu bin. Ich
wurde Zeuge der wunderbaren
Macht meines Geistes. Mit der Hilfe
des Buches war es mir möglich,
Welten zu schaffen, von denen das
Fernsehen (und Kino) noch heute
träumt!
Das Besondere am Menschen ist
seine Fähigkeit zu denken. Nun ist es
ziemlich ironisch, dass genau diese
Fähigkeit von einer seiner Erfindungen nach und nach zerstört wird.
Bei diesem Gedanken kann ich mir
ein Schmunzeln wirklich nicht verkneifen. Der Mensch ist mir nach
wie vor ein Rätsel.
Gino Aliji
Haben Sie nicht auch Lust, eine kleine
Geschichte für den Treffpunkt zu
schreiben? Schicken Sie Ihren Text an:
Redaktion Treffpunkt
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16 VERANSTALTUNGEN / IMPRESSUM
WAS WANN WO
Kinderfest, Internationaler Kindertag. Das Staaken-Center lädt ein
und der Stadtteil macht mit,
Spiele, Stände, Bühnenprogramm.
2. 6., 11-18 Uhr, Staaken-Center
Jugendzentrum
Räcknitzer Steig 10
Sommerkonzert
der Musik-, Trommel- und Tanzgruppen. 17.6., 16 Uhr, ab 14 Uhr
Elterncafé und Basteleien für Kids.
Sport, Spiel, Bewegung
Parcours-Training
3., 5., 10. und 12.4., 16-18 Uhr
Café Charlie, Blasewitzer Ring 36
Sonntagsfrühstück
22.4., 6.5., 10.6., je 10-14 Uhr
Tanz in den Mai am 30.4., 18 Uhr
Berlin Rides e.V.
Wildwuchs (Götelstr. 64)
Frühjahrsputz, 15.4., 11 Uhr
Rock&Rides, 24.6., 11Uhr
Sport, Spiel, Bewegung
Präventionsgymnastik Demenz
in Koop. mit Fördererverein
Mo. 17-17.45 Uhr
Gemeindehaus Pillnitzer Weg 8
Frühförderung für Kita-Kinder
Mo. 10-11.30 Uhr
Kita Laurentius, Heerstr. 367
Bewegung für Groß und Klein
Di. 16-17 Uhr
Kita Pillnitzer Weg 6
Artistik für Kita-Kinder
Fr. 9.30-11 Uhr
Kita Regenbogen Obstallee 22 b
ab 21.4. samstags Box Kurs
10-12 Uhr. Volleyball 12-14 Uhr
Sporthalle Astrid-LindgrenGrundschule
Kulturzentrum
Gemischtes
Sandstraße 41
13593 Berlin
In eigener Sache:
Beginn einer langen Freundschaft. Auftakt für „Freundeskreis Kulturzentrum
Gemischtes“ 9. Mai, 18 Uhr
Musik & Tanz:
Ägyptischer Tanzabend von Frauen für
Frauen. Abir Nerlich und Schülerinnen
21. April 19.30 Uhr
Eintritt 10 erm. 5 Euro (Schüler bis 16)
Jazz Generation - Die JG Big Band von
Joachim Gottschalk. 5. Mai 19 Uhr
Eintritt 10 erm. 8 Euro
Gemischtes Feuilleton:
Zuwanderung aus der Innenstadt Spandauer Quartiere im Wandel. Diskussion & Information von und mit den
Grünen und der SPD. 12. April 19 Uhr
Goethes Urfaust, Papiertheater Berlin
10. Mai 19.30 Uhr
Eintritt 6 erm. 4 Euro
„Es ist schwer aber es geht“
Kabarettabend. 14. Juni 19.30 Uhr
Eintritt 8 erm. 6 Euro
Geschichtstreff, Erinnerungen und Lokalgeschichte. Jeden 2. Mi ab 16 Uhr
Kinder-Mitmachtheater
„Der kleine Angsthase“
Theater Toll und Kirschen
23. April, 10 Uhr
„Sei mutig kleiner Pfeil“
Theater Jaro - 21. Mai, 10. Uhr
Der Bergkristall
Oshi Theater - 11. Juni 10 Uhr
Eintritt je 3 EURO und Gutschein
Jugendkulturservice
Regelmäßige Angebote:
Kulinarische Weltreise jeden letzten Do
im Monat, Teilnahme 4 Euro. Anmeldung unter 315 62 623
Tanztee jeden 1. Mi im Monat, 15-17
Uhr
Sport, Spiel, Bewegung.
Angebote von Menschen in Bewegung
e.V.
Thai Chi Workshops
samstags von 11-14 Uhr
14. u. 28.4., 12. u. 26.5., 9. u. 23.6.
Rückengymnastik Mo 17.15-18 Uhr
Gymnastik für Frauen Di 17-18 Uhr
Lesung & Geschichten:
Yoga für Einsteiger Di 18.30-20 Uhr
„Schneeschwestern“ Lesung mit dem
Tatort-Drehbuchautor Matthias Wittekind. 21. April, 16. Uhr
Seminar- und Diskussion:
jeweils 19-21 Uhr
„Zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ erster Erzählsalon geleitet von Maria
Romberg. 8. Juni, 19 Uhr, Eintritt frei
Migration und Sport, 24.5.
Nachbarschafts- und Kinderfest
am Blasewitzer Ring 28
Samstag, 26.5., 13 bis 18 Uhr
Impressum
Herausgeber:
Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V.
Redaktion/Medienwerkstatt:
Jutta M. Bethge, Cornelia Dittmar, Paul F. Duwe,
Dagmar Hecker, Ulrich Kluge, Stefan Pfeiffer,
Alfred Seliger, Ingeborg Steinborn, Brigitte
Stenner, Thomas Streicher, Britta Wamers
Fotos: QM, Autoren, Archive, Privat, Redaktion
Layout: Ulrich Kluge
Sport u. Bewegung im Quartier, 19.4.
Gesund älter werden, 21.6.
40 Jahre Kita Wunderblume
Zirkus, Schminken und Buffet
Leubnitzer Weg 2, Fr, 1.6., 15 Uhr
Tipps und Termine
finden Sie unter www.staaken.info dem Stadtteilportal
Anschrift der Redaktion:
Kulturzentrum Gemischtes,
Sandstraße 41, Tel. 315 62 623
mail@gemischtes.net oder
Projektbüro Blasewitzer Ring 32,
Tel. 617 400 77 - Fax 617 400 76
treffpunkt@heerstrasse.net
www.staaken.info
Druck: Eppler + Buntdruck
Auflage 8.500
Der Treffpunkt wird gefördert durch die
Europäische Union, die Bundesrepublik
Deutschland und das Land Berlin im Rahmen
der “Zukunftsinitiative Stadtteil - Teilprogramm Soziale Stadt” und durch Spenden
u.a. des Förderervereins Heerstraße Nord, der
GEWOBAG und der GSW.