Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V.
Quartiersmanagement Heerstraße
TREFFPUNKT
Beteiligen Sie sich am
neuen Quartiersrat!
AUSGABE Frühjahr 2010
Am 28. Mai – dem Europäischen
Nachbarschaftstag – lädt das Quartiersmanagement Heerstraße alle
Bewohnerinnen und Bewohner sowie Interessierte von 15 bis 18 Uhr
zu einer Stadtteilversammlung in das
Kulturzentrum Gemischtes ein. Wir
möchten Sie über die Arbeit des
Quartiersmanagements informieren
und einige Projekte vorstellen.
Außerdem soll an diesem Tag der
neue Quartiersrat für die Großsiedlung Heerstraße Nord in Staaken
gebildet werden. Der Quartiersrat
hat u.a. die Aufgabe, mit zu entscheiden, welche Projekte im Gebiet Heerstraße mit Mitteln aus dem Programm
Soziale Stadt gefördert werden.
Da Bewohnerinnen und Bewohner die besten Expertinnen und Experten sind, wenn es um ihren
Stadtteil geht, erhalten sie wieder die
Mehrheit im Quartiersrat, unterstützt werden sie durch die „starken
Partner/innen“:
Einrichtungen,
Wohnungsgesellschaften, Vereine
und Initiativen. Der Quartiersrat tagt
ca. acht Mal im Jahr, eine regelmäßi-
ge Teilnahme gehört dazu. Einmal
im Jahr gibt es einen „Quartiersrätekongress“, bei dem sich Quartiersräte aus den über 30 QM-Gebieten
in Berlin untereinander austauschen.
Wenn Sie über 16 Jahre alt sind, im
Gebiet Heerstraße wohnen und
leben und sich für die Entwicklung
des Stadtteils einsetzen möchten,
können Sie im Quartiersrat mitarbeiten. Bitte melden Sie sich bis 20. Mai
im Projektbüro des Quartiersmanagements, Blasewitzer Ring 32, wir
freuen uns, wenn Sie dabei sind!
Der aktuelle Quartiersrat Heerstraße
S. 3: Gespräch mit dem STEIG
S. 5: Theaterprojekt Schatzsuche
AUS DEM INHALT:
S. 6: Geschichte der CSO
S. 7: Bela B - Star aus Staaken
S. 10: Die TÜDESB-Schule
S. 11: Großvaters Kindheit
2 AUS DEM STADTTEIL
Neues Projekt: „Gesund sind wir stark!“
18 Bewohner/innen als Gesundheitsberater/innen für Heerstraße Nord gesucht
Anfang Januar fiel der Startschuss
für ein neues Projekt im Gebiet
Heerstraße: „Gesund sind wir stark!“
soll heißen, Familien sind stark für
das Leben, wenn sie gesund sind! –
Die eigene und andere Familien im
Stadtteil zu stärken, das ist Ziel des
Projekts. Erster Schritt: 18 Bewohnerinnen und Bewohner des
Stadtteils werden ausgewählt, um
sich als ehrenamtliche Gesundheitsberater/innen qualifizieren zu lassen. Die Qualifizierung geht über 3
Monate und findet an jeweils einem
Vormittag pro Woche statt. Geschult
werden die Themen „Gesunde Ernährung“, „Bewegung in der
Familie“ und „Beratung“. Die
Teilnahme ist kostenlos. Anschließend werden die GesundheitsmultiplikatorInnen bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Stadtteil unterstützt.
Es sollen vor allem Schwangere, ihre
Familien und junge Familien mit
Kindern im Alter von 0 Jahren
(Säuglinge) bis 6 Jahren beraten werden, z. B. welches Spielzeug sinnvoll
ist, wie viel Bewegung Babys und
Kinder brauchen, wann und was
man zufüttert. Aber auch die
Gesundheit älterer Kinder und
Erwachsener bis ins hohe Alter soll
nicht außen vor bleiben.
Wenn Sie sich für die Qualifizierung interessieren, melden Sie sich
jetzt im Projektbüro des Quartiersmanagements, Blasewitzer Ring 32,
Telefon 61 74 00 77.
Bewerben Sie sich jetzt!
Informationstreffen für Interessierte am 23. März 2010 von
13.00 bis 14.30 Uhr im FiZ.
(gelber Container, Eingang
Maulbeerallee 23)
Jumps und Trails im Skatepark und Flatland
Berlin Rides trainiert immer Mo. und Mi. von 16-18 Uhr am Bullengraben
Mit einem „Frühjahrsputz“ im
Skatepark beim Geschwister-SchollHaus eröffnet am 20. März offiziell
der Extremsportverein Berlin Rides
e.V. mit seinen vielen kleinen und
großen BMX-Aktiven die Saison
2010. Seit vier Jahren macht der von
Benjamin Di Bartolo und Daniel
Müller nur mit viel persönlichem
Engagement geführte Verein eine
erfolgreiche Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk und in unserem
Stadtteil mit Teilnahme an so manchen Wettbewerben bei Wildwuchs,
Steig oder GSH, mit Auftritten bei
Festen, Reisen mit den Kids und den
Trainingszeiten zwei Mal die Woche
am Bullengraben. In den Wintermonaten aber leider nur sehr eingeschränkt, denn dann sind auf den
Betonbahnen des Skateparks die
artistischen Sprünge und Tricks
beim besten Willen nicht durchzuführen, und gemeinsame Fahrten
mit Kids und Rädern zu der
Skatehalle in Friedrichshain oder der
Trainingshalle in Marzahn sind nicht
nur wegen der Eintrittspreise unter
der Woche nur selten möglich.
Benjamin Di Bartolo und Daniel
Müller haben schon viel unternommen und ihnen wurde oft Unterstützung zugesagt, um eine Skatehalle oder wenigstens einen eigenen
ganzjährig nutzbaren Anlaufpunkt
im Bezirk zu bekommen, jedoch bislang ohne Erfolg. Dieses Jahr geben
sich die beiden noch, dann muss
aber ein Schritt in Richtung
tur mit Musik, Mode und Lebensgefühl erhalten bleibt.
Winterquartier erfolgen, damit für
die Jugendlichen BMX als artistischer Sport, als stärkendes gemeinschaftliches Erlebnis und als
Ausdruck einer eigenen Jugendkul-
Kontakt Berlin Rides:
Telefon 030 / 54 77 71 68,
Mobil 0163 / 48 22 067
Mail: xsportevent@web.de
Thomas Streicher
TREFFPUNKT IM GESPRÄCH 3
Man konnte herkommen und immer waren Freunde da
Gespräch mit Alex Barunke, Leiter vom STEIG, und der früheren Besucherin Katharina Heinrich
In der neuen Staaken-Broschüre werden Eure Angebote
ausführlich beschrieben, die über
musische und sportliche Aktivitäten bis zur Unterstützung bei
schulischen und beruflichen
Anforderungen reichen? Wie
schafft Ihr das personell?
Die Personalsituation ist begrenzt.
Über die Jahre haben wir uns
Fachleute, z.B. Musiker, ins Haus
geholt und arbeiten mit fünf festen
Mitarbeiterinnen aus dem Steig
sowie mit Honorarkräften. Wenn die
Kapazitäten erschöpft sind, können
wir keine große Werbung machen,
weil die Angebote ausgelastet sind.
Was beschäftigt Euch aktuell?
Die nicht öffentliche Diskussion
um die eventuelle Übergabe von
Jugendeinrichtungen an Freie
Träger. Wie geht es weiter mit der
Jugendarbeit in Spandau?
Wie seid Ihr in das Projekt
Jugendforum eingebunden?
Wir waren am Eröffnungsworkshop beteiligt. In Planung ist unter
der Federführung des CIA hier im
Haus ein Workshop für Jungendliche
von 11 – 13 Jahren zum Thema
Selbstverständnis, Gewalt/Gewalt in
den Medien.
Was wünschst Du Dir für den
Steig?
Der Steig bräuchte mal eine richtig vernünftige Innen-Sanierung. In
den letzten Jahren ist hier nichts passiert. Außerdem sollte die Jugendarbeit stärker mit pädagogischer
Praxis glänzen als von bürokratischen Tätigkeiten verbraucht zu werden.
Du bist schon viele Jahre Leiter
vom Steig. Was macht für Dich
noch immer den Reiz dieser
Arbeit aus?
Mein Anliegen war immer, aus
meinen politischen Erfahrungen
einen kritischen Umgang mit gesell-
schaftlichen Fragen weiterzugeben.
Die Hoffnung, dass sich das Engagement lohnt, habe ich immer noch.
Leider fallen aus Sparzwängen wichtige Angebote weg, z.B. Reisen, auch
Wochenend-Öffnungen sind schwierig. So ist es nicht einfach, den unterschiedlichen Jugendlichen, die aus
allen Bildungsschichten kommen,
einen Ort zu geben, an dem sie sich
austauschen können. Es gibt aber
auch Highlights wie z.B. die Fassadengestaltung mit Jugendlichen oder
die strahlenden Gesichter der kleinen Mädchen aus den Tanzgruppen.
Schön ist auch, dass der Steig bei
Kindern, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen in guter Erinnerung
bleibt. Wir sind also nicht die „verschriene Höhle“, sondern ein Ort
oft schöner Erlebnisse, nach unserem Motto: „Komm rein – STEIG
ein, STEIG ein – komm rein”.
Alex Barunke vor der
neugestalteten Fassade
des STEIG (Rückseite)
Katharina, wie bist Du in den
Steig gekommen?
1998 kam ich mit meiner Familie
aus Russland. Von Schulfreunden
und Nachbarn hatte ich vom Steig
gehört.
Was hat Dir besonders gut
gefallen?
Hier konnte ich meine Sprachkenntnisse erheblich verbessern. Ich
habe im Steig viel Freizeit verbracht,
Veranstaltungen besucht, Spiele
gespielt und sogar gekickert. Man
konnte sich hier gut unterhalten.
Das Multikulturelle hat mir im
Steig sehr gefallen. Ich habe hier viele Freunde gefunden, mit denen ich
auch in den Ferien-Workshops zusammen war. Man konnte herkommen, und immer waren Freunde da.
Wie war das Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen?
Wenn man die Jungen kannte,
waren sie gar nicht so cool, wie sie
manchmal taten.
Selbst die „Machos” hatten mitunter eine beschützende Rolle. Ich
fand den Umgang sehr respektvoll.
Was machst Du jetzt?
Ich mache demnächst mein
Abitur an einer Charlottenburger
Schule. Mein Freundeskreis hat sich
damit erweitert und ich komme nur
manchmal noch zu den Tanzkursen
vorbei, die meine Mutter im Steig
gibt. Nach dem Abi gehe ich vielleicht für ein Jahr
nach
Brasilien.
Und danach beginne ich mein Studium, sehr wahrscheinlich etwas im
Medienbereich.
Was würdest
Du anderen vom
Steig erzählen?
Das ist für
Kinder
und
Jugendliche
eine
sinnvolle
Einrichtung. Sie sind nicht sich
selbst überlassen, sondern kümmern
sich umeinander. Hier gibt’s keine
Ballerspiele wie vielleicht zu Hause.
Ich finde, solche Einrichtungen sollten stärker gefördert werden.
Habt beide herzlichen Dank
für das Gespräch.
Brigitte Stenner
Anmerkung: Obwohl die Einrichtung erst um 15.00 Uhr öffnet, stehen eine
halbe Stunde vorher schon ca. sechs bis acht
Kinder vor der Tür!
4 RÜCKSCHAU AUF DEN EHRENAMTSEMPFANG
„Ein einmaliges
Erlebnis“
Am 22. Januar gab es einen
Empfang zu Ehren der fleißigen
Ehrenamtlichen, die sich in ihrer
Freizeit für andere einsetzen. Politiker und in der Verwaltung Tätige
bekochten und verwöhnten sie. Bei
Livemusik und einem Auftritt des
Improvisationstheaters „Gimmicks“
konnte man auch hautnah mitverfolgen, was sich in der Küche tat.
Es war
ein einmaliges Erlebnis
und ein sehr
gelungener
Abend. Es
ist schön,
wenn die eigene Arbeit gewürdigt wird. Der
Abend bot aber auch die Möglichkeit, mit anderen Ehrenamtlichen
aus vielen verschiedenen Einrichtungen Kontakte zu knüpfen. Ich
fand es erstaunlich, wie viele
Ehrenamtliche allein in unserem
Stadtteil tätig sind und wie jeder
etwas für den Stadtteil beiträgt.
Britta Wamers
„Ehrenamtliche
bringen Politiker
zum Kochen“
Die Einladung mit diesem Titel
brachte mich zum Schmunzeln.
Dass auch
ich eingeladen wurde,
überraschte
mich sehr.
Da ich ja
nur beim
„Treffpunkt“ ab und an etwas
schreibe. Und dann war Glatteis. Ich
wollte schon mein Kommen absagen, doch Uli Kluge vom „Gemischtes“ erklärte: „Du kommst, ich
hole dich ab und bringe dich auch
nach Hause.“
Dafür möchte ich mich als erstes
herzlichst bedanken, denn ohne
diese Hilfe wäre ich nicht in den
Genuss gekommen, von der Prominenz verwöhnt zu werden. Petra
Sperling begrüßte uns,
und Pfarrer
Cord Hasselblatt sorgte am Klavier
für gute Unterhaltung.
Dank einer
Live-Videoübertragung in den Saal
konnten wir beobachten, wie die
Damen und Herren in der Küche
schwitzten.
Herr Bürgermeister Birkholz
begrüßte uns aus der Küche. Er war
nett anzusehen mit seiner Schürze.
Andere „Prominente“ versorgten uns mit
Getränken. Für
jeden
Geschmack war
etwas dabei.
Von DAF
war Herr Thaer
El-Jomaa anwesend. Der DeutschArabische Freundschaftsverein tut
sehr viel für die Verständigung zwischen den Kulturen. Dafür gebührt
ihm besonderer Dank.
Gegen 20 Uhr wurden uns verschiedene Vorspeisen serviert. Dass
diese mit Liebe gemacht waren,
konnte man schnell sehen. Es folgten bald die Suppe und das Hauptgericht.
Der Clou aber
war die Nachspeise „Staakener
Schneegestöber“.
Wer noch Platz
im Magen hatte,
konnte sich mit
Kaffee und Kuchen bedienen
lassen. Ein Lob allen Kochkünstlern.
Sie haben ihre Sache sehr gut
gemacht.
Ingeborg Steinborn
„Danke für
diesen Abend“
Diesen Abend werden die Ehrenamtlichen nicht so schnell vergessen.
Er fand nämlich unter umgekehrten
Vorzeichen statt. Nicht die ehrenamtlichen Mitarbeiter haben ihren
„Job“ gemacht, sondern unser
Bezirksbürgermeister,
Stadträte,
Verantwortliche
aus
Kirche, Vereinen, Quartiersmanagement haben uns nach Strich und
Faden verwöhnt.
Sie alle haben hervorragend
gekocht, uns ein leckeres Vier-Gänge-Menü serviert, uns sehr aufmerksam mit Getränken versorgt, und wir
Ehrenamtlichen durften ausnahmsweise nichts anderes machen, außer
uns verwöhnen zu lassen. Auch
für Unterhaltung war
gesorgt, wir
wurden mit
Musik auf
den Abend
eingestimmt und von einer
Theatergruppe mit Humor erfreut
Alles in allem ein wunderschöner
Abend als Dank für unsere Tätigkeiten. Und damit auch ein Dank
zurück an alle, die uns diesen Abend
beschert haben.
Jutta M. Bethge
Projekt SCHATZSUCHE
NEUES VOM QUARTIERSMANAGEMENT
Ein Soziale-Stadt-Projekt an der Christian-MorgensternGrundschule in Kooperation mit GRIPS Werke e.V.
und GRIPS Theater Berlin
Die Verbesserung der Bildungschancen gehört zu den wichtigsten
Zielen für das Quartiersverfahren im
Gebiet Heerstraße. Schulprojekte
wie das hier beschriebene Theaterprojekt SCHATZSUCHE des ausgewählten Trägers GRIPS Werke e.V.
werden daher besonders gefördert.
Ausgehend von der Vision einer
lebendigen Schule, in der MusischÄsthetisches gelebt und selbstverständlich mit Inhalten verknüpft
wird, sollen Wahrnehmung und Ausdrucksfähigkeit der Kinder gefördert
werden. Theaterarbeit regt das Sprechen mit allen Sinnen an, Kinder
können so eine Sprache finden, ihre
Geschichten zu erzählen.
Das Projekt von GRIPS Werke
e.V., mit dem in der Christian-Morgenstern-Schule begonnen wurde
und in das im nächsten Schuljahr
auch die Grundschule am Amalienhof einbezogen werden soll, zielt
zugleich auf die Einbindung von
Theatermethoden in den schulischen Unterricht, die Nutzung der
Möglichkeiten des Theaterspiels zur
Stärkung der im Rahmenplan geforderten Kernkompetenzen, die Verknüpfung mit anderen Projekten an
der Schule (z.B. Musikalische Grundschule), die Öffnung der Schule zum
Stadtteil, die Einbindung der Eltern
und öffentlichkeitswirksame Präsentationen.
Vor allem Lehrer/innen der Klassenstufen 4 bis 6, aber auch Erzieher/innen, Schulleitung, Elternvertreter/innen und Schulstation waren
unter den ca. 30 Personen, denen die
Theaterleute ihre Projektarbeit anschaulich vorstellten und sie sammelten erste Schätze - Ideen, Erwartungen und Wünsche - in einer vorbereiteten SCHATZKISTE.
Bei weiteren Arbeitstreffen wurden
alle Projektaktivitäten der ,,Schnup-
perphase” bis Ende 2009 konkretisiert und im SCHATZORDNER
zahlreiche Ergebnisse, Erfahrungen
der PädagogInnen, Fotos, Texte,
Zitate der Kinder usw. gesammelt
und zur Vorbereitung der Projekttage über die jeweils geeignete
Arbeitsform und Präsentation beraten. Dabei wurden auch Gruppenklima und aktuelle Themen in der
jeweiligen Klasse berücksichtigt: eine
aufregende Mischung unterschiedlicher Arbeitsformen und Themen
wie Mobbing, Streit, Neid, Liebe
und Eifersucht. Zugleich ging es um
Sprachförderung, Schulung der
Eigen- und Fremdwahrnehmung
sowie Umgang mit Nähe und Distanz. Neben dem Theaterspiel kamen Musik, Rhythmus, Tanz,
Choreografie, Pantomime, Rollenspiel und -wechsel, Wortspiele und
Zungenbrecher zum Einsatz. Die
Ergebnisse dieser ,,Miniprojekte”
wurden jeweils am gleichen Tag vor
Ort präsentiert – je nach Projekt als
Aufführung vor einer anderen Klasse oder Bespielung des Schulhauses
oder der Mensa. Insgesamt waren an
der Schnupperphase acht Klassen
mit ca. 200 Schülerinnen und
Schülern, Lehrerinnen, Erzieherinnen und Lehrer aktiv beteiligt. Hinzu
kamen alle übrigen Schüler/innen
und das gesamte Schulkollegium bis
hin zu Hausmeister und Reinigungskräften als Zuschauer der ,,MiniInterventionen”.
Ein Elterninformationsabend gab
die Möglichkeit mehr über das
Projekt SCHATZSUCHE zu erfahren und SCHÄTZE, die Kinder in
sich tragen, zu erkennen. Die Eltern
sollten aber auch für eine Unterstützung und aktive Beteiligung am
Projekt gewonnen werden. Dazu
gehörte auch der kostenlose Besuch
einer Voraufführung des Stücks
5
,,Rosinen im Kopf ” im GRIPS
Theater. gemeinsam mit Eltern
und Kindern. Für die
PädagogInnen wurde zusätzlich
eine Fortbildung zu Methoden
der Nachbereitung des Theaterstücks im GRIPS Theater angeboten.
Am 17. Dezember 2009 fand
dann die erste Präsentation vor großem Publikum mit Eltern, Großeltern, Geschwistern, Pädagoginnen
und Pädagogen sowie Kooperationspartnern und Gästen aus der
Grundschule am Amalienhof statt.
Bei so vielen glänzenden Augen
und sprühenden Funken wurde
schnell deutlich, dass sich hier mit
dem Theaterprojekt etwas Besonderes entwickelt. Ein Beiratsmitglied
kommentierte: „Wenn man so etwas
miterlebt, dann weiß man, dass die
Fördergelder hier gut angelegt sind.”
Quelle: Grips Werke e.V.
6 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN
Ost und West prallten aufeinander
Herr Werner, Direktor an der CSO von 1980 bis 2002, erzählt
Ein Bericht von Britta Wamers
Wir Schüler gehen täglich zur Schule.
Es ist unser Alltag, und jeden Tag von
Neuem wartet die Schule auf uns. Und sie
scheint immer dieselbe zu sein. Aber wir
vergessen viel zu häufig, dass auch unsere
Schule eine Geschichte hat, dass auch an
ihr die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen
ist.
In der letzten Ausgabe des Treffpunkts
haben wir über die CSO in den 70er und
80er Jahren berichtet. Jetzt begebe ich mich
mit Herrn Werner auf eine weitere
Zeitreise. Er „entführt“ mich in die Zeit
des Mauerfalls um 1989.
Herr Werner war von 1977 bis
2002 an der Carlo-SchmidOberschule. Bis 1980 war er der
Fachbereichsleiter für Arbeitslehre.
Danach übernahm er seine neue
Aufgabe als Schulleiter.
Herr Werner erzählt aus einer
Zeit, in der die Schüler noch keine
Handys hatten, die ständig im
Unterricht klingelten. Aber unsere
Vorgänger waren auch nicht immer
die Musterschüler. Statt der Handys
forderten die Tamagotchis, virtuelle
Haustiere, lautstark ihre Bedürfnisse
ein. Aber es war längst nicht nur die
Zeit, in der die Tamagotchis im
Trend waren.
Im Jahr 1982 wurde die 2.
Gesamtschule umbenannt und hieß
von dem Zeitpunkt an CarloSchmid-Oberschule. Durch eine
Sondergenehmigung konnte die
Schule nach dem 1979 verstorbenen
Juristen und Politiker Carlo Schmid
benannt werden. Laut Gesetz darf
man eigentlich erst nach fünf Jahren
den Namen eines Verstorbenen für
eine Umbenennung verwenden. Die
Sondergenehmigung ermöglichte es,
dass die Schule aber schon eher
umbenannt wurde. Neben Carlo
Schmid waren auch noch die Namen
John Lennon und Pablo Picasso in
die engere Wahl gekommen, aber
man entschied sich dann doch die
Schule nach Carlo Schmid zu benennen. 1984 wurde der fünfte Todestag
von Carlo Schmid an der Lutoner
Straße mit einer großen Erinnerungsfeier begangen.
Im Jahr 1989 veränderte sich das
Bild von Berlin. Der Fall der Mauer
war ein Meilenstein in der
Geschichte.
1991 startete ein einmaliges
Projekt. Die West-Berliner CarloSchmid-Oberschule
und
eine
Oberschule aus der DDR schlossen
sich zusammen. Am 3. April 1991
erschien in der „Berliner Zeitung“
ein Artikel „Schüler aus Ost und
West in einem Klassenzimmer Deutschlands erste vereinigte Schule
in Spandau“.
Die CSO hat 130 Schüler und 12
Lehrer von der Polytechnischen
Oberschule in West-Staaken übernommen. Die Aufnahme wurde
möglich, weil in Berlin gerade
„Schülerflaute“ herrschte. Dass die
Oberschule in West-Staaken baufällig war, sprach ebenfalls für einen
Wechsel
nach
Ost-Staaken.
Insgesamt waren nach dem
Zusammenschluss etwa 650 Schüler
und 70 Lehrer an der CSO.
Dort prallten Welten aufeinander.
Die Vereinigung der beiden Schulen
sollte
einen
Beitrag
zum
Zusammenwachsen von Ost und
West leisten. Vorbehalte und
Vorurteile wollte man zurückdrängen, es sollte „die Mauer in den
Köpfen“ abgebaut werden.
Zuerst blieben die Schüler aus der
DDR in Klassen unter sich. Sie
mussten sich erst an die neue
Freiheit gewöhnen. Aber nicht nur
für die Schüler, die aus der DDR
kamen, gab es Veränderungen. Da
die Unterrichtsstile sich in West und
Ost sehr unterschieden, mussten
Kompromisse gemacht werden. Für
alle war letztlich der neue Unterricht
anders. Man kann sich noch heute
gut vorstellen, dass es nicht einfach
war, sich auf die Menschen „einer
anderen Welt“ einzustellen.
Ich denke, wenn man etwas vereinigt, was so unterschiedlich ist, dann
müssen beide Seiten lernen, die
andere zu akzeptieren. Wie Carlo
Schmid sagte: „Du wirst dich darauf einrichten müssen, mit
Menschen auszukommen, die
anders denken als du selbst, und
du darfst nicht versuchen sie zu
vergewaltigen oder zu betrügen,
um sie zu deiner Meinung zu
bekehren."
Ich finde, die Carlo-SchmidOberschule ist nicht nur in dieser
Hinsicht eine ganz besondere
Schule. Sie hat bereits Geschichte
geschrieben. Und wer weiß, was die
Zukunft bringen wird.
Mehr Geschichte und Geschichten
aus dem Stadtteil
www.staaken.info
Bela B - ein Star aus Staaken
„Ärzte“-Gründer besuchte die heutige Carlo-Schmid-Oberschule
Es ist wahrlich
keine Übertreibung. Wenn sich
Dirk Felsenheimer, alias Bela B,
als „Spandaus
größter lebender
Rockstar
aller
Zeiten“ bezeichnet, dann trifft das voll ins Schwarze. 20
Millionen verkaufte Platten der „Ärzte“
sprechen für sich. Der ziemlich berühmte Punkrocker wurde 1962 in Staaken
geboren und hat die heutige CarloSchmid-Oberschule besucht.
Dirk Felsenheimer gründete später die
„Ärzte“, eine Band, die schon seit den
80er Jahren enorm Furore machte.
Hardrock vermischt mit Punk, provokante Texte und fetziger Auftritt – schnell
wurden die Ärzte bekannt. Mit Farin
Urlaub bildete der Spandauer das kreative Hirn der Band. Als Bela B. schrieb er
Lieder, spielte stehend Schlagzeug und
machte als Sänger mit seiner markanten
tiefen Stimme die Band zum Kult.
Die Vorliebe für „dunkle“ Gestalten,
für Horror und Gruseliges fand ihren
Widerhall im Künstlernamen. Bela
kommt von Bela Lugosi, einem DraculaDarsteller. Und das B hat sich der
Spandauer von Barney Geröllheimer aus
der TV-Serie „Familie Feuerstein“ entliehen. Zuletzt übernahm der Musiker
immer öfter auch Schauspieler-Rollen.
Im vergangenen Herbst erschien das
AUS DEM STADTTEIL
Soloalbum „Code B“, unter anderem
mit
dem
(ohrwurmverdächtigen)
„Schwarz und Weiß“-Clip. Der Sänger
konnte hier sein Faible für Grauzonen
und Zwischentöne mit voller Wucht ausleben. „Die Romantik des einsamen
Agenten, der in der Welt unterwegs ist
und gegen das Böse kämpft, ist mir sehr
nahe“, bekannte er freimütig.
Heute lebt Bela B als noch ziemlich
frischgebackener Familienvater hauptsächlich in Hamburg, wo er kein
Heimspiel des FC St. Pauli versäumt. Das
Spandau seiner Jugendjahre spielt
jedoch in all seinen Songs und Filmen
immer im Hintergrund mit. Denn hier,
genau im „Ballhaus Spandau“, hat die
Erfolgsgeschichte der „Ärzte“ begonnen.
Paul Duwe
Musik und weitere Infos von Bela B
unter www.bela-b.de
DAF e.V.: Talente entdecken – Chancen fördern
Jugendliche stärken Jugendliche
All jene, die noch immer die alte
Leier von der angeblich nur konsumorientierten und egoistischen Jugend
abspielen, können sich bei den
Aktivitäten der DAF-Jugend vom
Gegenteil überzeugen.
Ob Realisierung eines Fitnessclubs in den Räumen des Vereins,
Filmprojekte, Wettbewerbe oder
Workshops für RAP bzw. Videotechniken, die Jugendlichen selbst
entwickeln die Ideen und darüber
hinaus sind einige von ihnen als
positive Vorbilder ehrenamtlich
aktiv bei der Weitergabe ihrer
Kenntnisse an die Jugendlichen in
unserem Stadtteil. So bringen zwei
junge Männer von DAF, obwohl sie
sich derzeit auf ihr Abitur bzw.
Fachabitur vorbereiten, jede Woche
montags und dienstags nachmittags
ihre Erfahrungen ein, mit Lerntipps
und Übungen im Vorbereitungskurs
MSA (mittlerer Schulabschluss).
Und manchen werden schon die
Jugendlichen am Infostand z.B. im
Staaken-Center aufgefallen sein, die
im Projekt Job-Aktiv all jene junge
Menschen ansprechen, beraten und
aktivieren wollen, die ihren Weg zu
mehr Bildung und Ausbildung noch
nicht gefunden haben.
7
Die jüngste Idee ist nun die
Talentshow am 26. März im
GEMISCHTES, die allen im Alter
von 12 bis 26 Jahren, die tanzen, singen, ein Instrument spielen können,
egal ob RAP, Beatbox oder Klassik,
eine Bühne bietet. Thomas Streicher
Talentshow, Fr. 26.3., 18-22
Uhr, Kulturzentrum Gemischtes
Kontakt und Anmeldung bei
DAF e.V. unter 364 14 127
8 KULTURZENTRUM GEMISCHTES
KULTURZENTRUM GEMISCHTES 9
Auch im Frühling 2010 bietet Ihnen Gemischtes wieder gute Unterhaltung...
8. Mai Klezmer im ,,Gemischtes”
Durchstarten
statt Durchhängen
mit ,,Klezmer chidesch”
die authentischste Klezmer-Gruppe aus Berlin
und Gofenberg & Chor
„Staaken bewegt sich“
geht in die nächste Runde
Wie war das doch gleich mit den
guten Vorsätzen beim Jahreswechsel?
War da nicht auch der feste Vorsatz, die
müden Knochen nun endlich zu bewegen?
Jossif Gofenberg
(Akkordeon, Gesang)
Hier sind zwei attraktive Angebote des
Kulturzentrums „Gemischtes“, um die
guten Vorsätze auf dem Weg zur Frühlingsfitness in die Tat umzusetzen.
Für alle, die es im April/Mai in die
frühlingshafte Natur zieht, bietet sich
ein Kurs in der Trendsportart „Nordic
Walking“ an.
Ein weiteres Angebot richtet sich ausschließlich an bewegungsfreudige
Damen.
Im Kurs „Orientalischer Tanz“ ist
die tänzerische Anmut Grundlage der
Bewegung.
Für beide Angebote findet zeitgleich
je eine Informationsveranstaltung statt:
23. März 2010, 18.30 Uhr, im
Kulturzentrum „Gemischtes“
in der Sandstraße 41..
Sinn und Zweck der Veranstaltungen
ist es, Näheres über beide Angebote zu
erfahren.
„Was ist dran am Laufen mit den
Stöcken? Wie fit muss ich sein, um
Nordic Walking zu machen? Warum ist
die bestimmte Technik wichtig?“ sind
u.a. die Themen beim Nordic Walking.
„Was ist Orientalischer Tanz? Welche
Grundvoraussetzungen muss ich haben? Welche Kleidung sollte vorhanden
sein?“ sind u.a. die Fragen beim Tanz.
Im Anschluss an die Veranstaltungen
werden die Anmeldungen entgegengenommen. Die Teilnehmerzahl ist in beiden Kursen begrenzt:
Nordic Walking: max. 10 Teilnehmer
Orientalischer Tanz : max. 6 Teilnehmerinnen.
Eine Vormerkung ist möglich. Bitte
eine E-Mail an bc.werner@gmx.de.
oder telefonisch unter 3321913.
(Die Vormerkung ersetzt nicht die Anmeldung bei der Info-Veranstaltung –
garantiert aber bevorzugte Berücksichtigung, falls die Anmeldungen die Kapazitäten überschreiten)
Igor Sverdlov
(Klarinette)
Pan Marek
(Zimbal, Schlagzeug)
Alexander Franz
(Kontrabass)
,,Weibsbilder”
Frauengeschichte(n) in Szenen,
Texten und Liedern
Das Stück versucht am Beispiel
bekannter und unbekannter Frauen
Frauengeschichte zu erzählen.
Von der Antike über das Mittelalter, der Frauenszene der 70er Jahre
bis heute, wird ein musikalischer Bilderbogen entfaltet, dargestellt von
einer kunterbunten Gruppe von
Frauen zwischen 15 - 75 Jahren und
begleitet von einer kleinen Band.
Dass die Geschichte der Menschheit seit Jahrtausenden auch die Ge-
schichte der Unterdrückung der
Frauen ist, wird im Stück nicht ausführlich erörtert. Das Wissen um
dieses in den vergangenen patriarchalisch geprägten Jahrtausenden
kaum in Frage gestellte Unrecht bildet aber das Fundament.
Die Autorinnen hoffen, dass die
ausgewählten Szenen und Zitate
dazu geeignet sind, dies alles ins Bewusstsein zu bringen.
Es liegt uns am Herzen, Frauen
nicht nur in der Opferrolle, sondern
als denkende und handelnde Subjekte der Geschichte zu zeigen.
Am 17. April um 19.30 Uhr und 18. April um 17.00 Uhr
Eintritt 8,00 € / ermäßigt 6,00 € / mit Berlin-Pass 3,00 €
Informationen unter Telefon 030/ 315 62 625
Ägyptische Tänze
Workshop mit Abir Nehrlich
für alle Interessierten (ab 11 Jahre)
10. April, 8. Mai, 5. Juni und 3. Juli
von 12.00 bis 14.30 Uhr
im Kulturzentrum Gemischtes
Beitrag 20,00 €
Informationen unter:
Telefon 030/315 62 623
oder 030/81 01 30 94
,,Klezmer chidesch” (Klezmer
Wunder) bringt mit rasantem Spieltempo die heiterste und herzergreifendste Stimmung in jeden Musiksaal.
Dabei bringen die vier Musikerseelen
Nostalgie, Melancholie, Liebe und
Heiterkeit in einem Lebensgefühl zusammen. Dem Klezmer.
Ihre Klezmermusik ist besonders
facettenreich, da alle vier Musiker
über eine professionelle Musikausbildung und langjährige Erfahrung verfügen.
So mixen sie klassische Elemente
mit fetzigen Jazzrhythmen und lassen
auch Improvisationen aus chassidischen Melodien und jüdischen Volksliedern in ihre Musik einfließen.
Klezmer chidesch ist bereits international bekannt und nahm an verschiedenen Wettbewerben teil.
Der Chor ist eine Gruppe von
etwa 30 Menschen, denen das Singen
Freude macht. Seit mehreren Jahren
lernen die Teilnehmer in der Jüdischen Volkshochschule der Jüdischen
Gemeinde zu Berlin bei Jossif Gofenberg die jiddischen Lieder und
treten mit mittlerweile großem Erfolg
öffentlich auf. Einige dieser Lieder
singen sie gemeinsam mit dem Publikum.
Im ,,Gemischtes” werden sie unterstützt von Kindern des Chors der
Grundschule am Amalienhof.
,,Lieder leben ewig - Lider leben eybik”
Am 8. Mai 2010 um 19.00 Uhr
Eintritt 10,00 € / ermäßigt 8,00 € / mit Berlin-Pass 3,00 €
Informationen unter Telefon 030/ 315 62 625
Immer auf dem aktuellen Stand über Einrichtungen, Angebote und Projekte
im Stadtteil
www.staaken.info
Hilda,
unsere vorlaute RedaktionsEnte meint:
Übernachten im
,,Weißen Hirsch”
statt Urlaub auf Mallorca
Die neue Bundesregierung
hat zu unser aller Wohl das sog.
Wachstumsbeschleunigungsgesetz beschlossen.
Es senkt, neben mancherlei
anderen Vergünstigungen, auch
die Mehrwertsteuer für das
Übernachten in fremden Betten
von 19% auf 7%, sofern diese in
deutschen Hotels oder Pensionen stehen. Klar, dass sich der
Finanzminister ob des Einnahmeausfalls die schütteren Haare
rauft und der Bundespräsident
uns beschwörend aufgefordert
hat, mehr für unser Vaterland
zu tun.
Für alle Reiselustigen gibt es
da nur eine patriotische Lösung
und die lautet: Urlaub in
Deutschland !!! Statt Spaniens
Strände mit touristischem Müll
zu versauen oder Griechenland
vor der sowieso eintretenden
Pleite retten zu wollen und
dabei die Umwelt mit Flugbenzinabgasen zu verseuchen,
sollte man lieber in Sachsen,
Thüringen oder sogar in Bayern
urlauben.
Um allerdings den Mehrwertsteuerausfall zu kompensieren,
muss man zweieinhalbmal so
oft übernachten: 7% + 7% +
5% = 19% Mwst, alles klar?
Also liebe Mitbürgerinnen und
Mitbürger, tragt mit Eurem Beitrag dazu bei, dass der Finanzminister wieder ruhig schlafen
kann. Und noch ein Geheimtip
für die Besucher von Stundenhotels: Einchecken nicht vor
23.30, Auschecken ab 0.30 Uhr,
von wegen der Mehrwertsteuer.
A.S.
10 NACHBARSCHAFT
Was sind das für welche?
Die TÜDESB-Schulen in unserer Nachbarschaft
Auffallen tun sie allen, die Gruppen von in Grau-Weiß-Blau gekleideten Jungs und die Mädchen mit
den karierten Faltenröcken ihrer
Schuluniformen, die einem nachmit-
tags zum Beispiel an der Bushaltestelle des 49er Ecke Heer-/Wilhelmstraße begegnen. Doch nur wenige
wissen etwas über die Schule, die
sich seit fünf Jahren auf dem ehemaligen Kasernengelände in der
Wilhelmstraße befindet.
Von türkischer Eliteschule bis zu
konspirativer Islamschule reichen die
Vorbehalte, die der von einer
Elterninitiative gegründeten Schule
von TÜDESB (Türkisch-Deutsches
Sozialbildungsinstitut Berlin) entgegengebracht wurden, und von manchen immer noch werden.
Bildung ist der Schlüssel zur
Integration und Chancengleichheit,
so das Motto unter dem der Verein
seit fast 15 Jahren in nunmehr fünf
Bildungszentren Nachhilfe, Sprachund Integrationskurse anbietet. Da
in den Berliner Regelschulen eine
fremde kulturelle Herkunft und
Zweisprachigkeit eher als Mangel
denn als Stärke der Schüler/-innen
angesehen wird, war es, wie Herr
Kumru, Schulkoordinator des Trägers, ausführt, nur folgerichtig, mit
dem privaten Gymnasium und ab
2006 mit der Realschule ein eigenes
Modell zu entwickeln, mit Ganztagsbetrieb, Klassenstärken von rund
15 Schülern, einem deutsch- und
englischsprachigen Schwerpunkt,
der sich in jeweils fünf zusätzlichen
Wochenstunden niederschlägt. Türkisch gibt es als 2. „Fremdsprache“,
Französisch wird als AG angeboten.
Deutsch ist natürlich Unterrichtssprache, und wie in den staatlichen
Schulen Berlins gibt es auch bei
TÜDESB Ethikunterricht und keine
Religion oder Islamkunde.
Die Mehrheit der Pädagogen sind,
wie die Leiterin des Gymnasiums
Frau Leberecht, deutscher Herkunft.
Das Gros der Schüler/-innen hat
türkische Wurzeln, aber zwischen 5
und 10% sind deutscher oder anderer Herkunft. Und in den Pausen
hört man auf den Gängen, im Hof
oder in der Mensa sowohl türkische
als auch deutsche Unterhaltungen,
da gibt es laut Herrn Sargin, dem
Leiter der Realschule, keine Reglementierung: „Was gar nicht geht, das
ist ein deutsch-türkisches Kauderwelsch, das ist hier streng verboten.“
Mit 28 Schülern der 7. Klasse fing
es 2004 in einem Gebäude an, heute
besuchen über 300 Jungs und
Mädchen die Privatschulen mit
Mensa, Turnhalle, Sportplatz und
seit 2009 einem neuen Gebäude mit
Laboren und Räumen für die naturwissenschaftlichen Fächer. Der MSA
wurde noch unter den erschwerten
Bedingungen einer ,,externen”,
durch die Schulaufsicht geleiteten,
Prüfung abgelegt. Umso beachtlicher ist die Erfolgsquote von 82%.
„Wir haben den Vorteil, dass wir es
nicht mit Schülern aus bildungsfernen Familien zu tun haben“, so
Herr Kumru, letztlich ist das Schulgeld von jährlich 4.000 Euro kein
Pappenstiel. ,,Dafür bieten wir aber
auch von 8 bis 16 Uhr mit kleinen
Klassen, individueller Förderung,
motivierenden außerunterrichtlichen
Aktivitäten, Arbeitsgruppen und
Teilnahme an Wettbewerben sowie
Sport- und Freizeitangeboten, sogar
in den Ferien, eine ganze Menge.
Zudem werden aus sozialen Gründen und für besondere Leistungen
Stipendien vergeben. Mehrmals im
Jahr findet die so genannte Elternschule statt mit Seminaren zu
Erziehungsfragen.”
Gelegenheit die Schule näher kennenzulernen, gibt es beim Schulfest
am 26. Juni. Gäste sind herzlich eingeladen. Und vielleicht können wir
auch mal eines der Sportteams, den
Chor oder die Saz-Gruppe bei einem
Fest im Stadtteil begrüßen. Anmeldungen für das Schuljahr 2010/2011
werden noch bis April angenommen. Nachmeldungen sind möglich.
TÜDESB, Wilhelmstraße 25,
Telefon 362 89 213, www.tuedesb.de
Neues Jugendprojekt bei contract
Ibrahim Abujado ist in unserem
Stadtteil unterwegs und immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr im contractLaden am Blasewitzer Ring 16 anzutreffen. Als Mentor im Projekt „Jugend berät
Jugend“ unterstützt er die Vernetzung
und den Austausch von Begabungen,
Stärken und Interessen Jugendlicher und
hilft ihnen Partner für die Umsetzung
ihrer kreativen Ideen zu finden.
Kontakt:
0152/271 177 51 – Mi. 16-18 Uhr
Laden Blasewitzer Ring 16
GESCHICHTE UND GESCHICHTEN 11
Als Großvater noch Hopse spielte ...
Wenn ich mit Menschen meines
Alters zusammenkomme - ich bin
Mitte siebzig - fällt es mir schwer,
mir vorzustellen, dass sie ja auch mal
Kinder waren. Nichts deutet darauf
hin, dass sie bestimmt genau so gern
wie ich Versteck oder Einkriegezeck
gespielt haben. Natürlich war das in
den 30er Jahren, im Gegensatz zu
heute, viel einfacher und ungefährlicher.
In den Nebenstraßen gab es kaum
Autoverkehr und parkende Fahrzeuge schon gar nicht. Nur selten tukkerte ein Lastwagen die Straße entlang oder es tauchte ein Pferdefuhrwerk auf. Beide hörten wir schon
von weitem kommen, so dass wir
uns rechtzeitig in Sicherheit bringen
konnten. Damit boten sich Bürgersteig und vor allem der Fahrdamm
als fast idealer Spielplatz an. Wir
nutzten ihn besonders gern für
Bewegungsspiele wie Seilspringen,
Trieseln, Rollschuh laufen oder für
Hopse. Dass wir für dieses Spiel mit
Kreide metergroße Felder auf den
Bürgersteig malten, in die es nach
ausgeklügelten Regeln hinein zu
hüpfen galt, rief bei manchen
,,Alten” böses Schimpfen hervor.
Denn das Spielen war, wie konnte es
anders sein, mit viel Lärm verbunden.
Auf noch mehr Ablehnung stießen unsere künstlerischen Ergüsse,
die wir ebenfalls mit Kreide auf dem
Fahrdamm verewigten - bis der
nächste Regen sie abwusch! Unsere
Malereien bestanden neben den verschiedensten Spielfeldern für Völkerball oder das Ballspiel Kaiser,
König, Edelmann... auch aus einer
großen Spirale, in deren Zentrum
ein missgelaunter Schuster saß, den
es zu ärgern galt. Auf ein bestimmtes Stichwort musste man, der
Spirale folgend, wegrennen. Wer
dabei die Linie übertrat oder vom
Schuster eingefangen wurde, war
dann selbst der Schuster. Noch
wichtiger waren uns aber die oft
recht drastischen Grimassen unserer
Spielgefährten.
Gruppenspiele, wie Eins, zwei,
drei saurer Hering oder Jule hat ein
Schwein geschlachtet..., um nur zwei
zu nennen, wurden immer wieder
neu erfunden. Von wem, das wusste
keiner, aber sie wurden von uns bis
zum Überdruss gespielt, bis etwas
Neues aufkam. Da sich fast immer
genügend Kinder einfanden, wurde
abgestimmt, wer mitspielen durfte
und wer mit wem zusammen war.
Dabei spielten Alter, Größe und
sportliche Fähigkeiten eine wichtige
Rolle: Wer als doof galt, eine Brille
trug oder sonst mit einem ,,Mangel”
behaftet war, konnte sowieso nicht
mitmachen.
Alfred Seliger (oben links) 1938 in der
Glasgower Straße im Wedding
Das im späteren Leben so beliebte Mobbing wurde schon von uns
Kindern ausgiebig geprobt, obwohl
uns natürlich der Ausdruck unbekannt war. Natürlich gab es auch
andere Rangordnungen z.B. einfacher Holzroller, Stahlrohrroller mit
Luftbereifung oder die Krönung, der
Tretroller. Der war durch seinen
Zahnstangenantrieb so schnell, dass
er es mit einem Fahrrad aufnehmen
konnte. Es gab aber auch viel einfa-
chere Wettspiele. Nach einem hochsommerlichen Regenguss, wenn das
Wasser in großen Mengen den
Rinnstein entlang strömte, wurden
abgebrannte Streichhölzer zu Segelbooten. Der, dessen ,,Schiff ” als erstes im Gully verschwand war Sieger.
Ein harmloses Spiel, aber es hat viel
Spaß gemacht.
Weit weniger harmlos war der
zunehmende Einfluss der Nationalsozialisten.
Zielstrebig wurde Kriegsspielzeug
produziert. Es fand reißenden
Absatz, ebenso wie die ,,deutsch”
aussehenden Puppen. Ab dem zehnten Lebensjahr hatten sich die Jungen ,,freiwillig” bei der HJ (Hitlerjugend) und die Mädchen beim BdM
(Bund deutscher Mädel) zu melden.
Dort wurden die Kinder systematisch auf ihre künftigen Rollen als
Herrenmenschen bzw. als Mütter
vieler Soldaten des Führers vorbereitet. Was dabei heraus kam ist hinlänglich bekannt.
Abschließend muss ich voller
Skrupel gestehen, dass die aufregendste - und wie ich damals empfand - schönste Zeit des Spielens
wenige Tage nach dem Einmarsch
der Roten Armee begann. Die ständigen Bombenangriffe hatten endlich aufgehört. Wir Jungen unserer
Straße bildeten eine Clique und
zogen unbehelligt von meckernden
Erwachsenen durch ausgebombte
Häuser, aufgebrochene Geschäfte
und geplünderte Lagerhallen, immer
auf der Suche nach etwas Brauchbarem. Wir schnorrten Brot und
Suppe von russischen Feldküchen,
wir spielten mit Munition und anderen militärischen Hinterlassenschaften, ohne uns der tödlichen
Gefahren bewusst zu sein. Erst im
Herbst 1945, als zu unserem
Leidwesen Schluss mit der Freiheit
war, weil nämlich die Schule wieder
begann, erfuhren wir von dem Tod
eines Schulkameraden. Er war beim
Hantieren mit einer Granate verunglückt, ein weiterer hatte ein Auge
verloren.
Alfred Seliger
12 VEREINE IM STADTTEIL
Gemeinwesenverein
Heerstraße Nord e.V.
Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V • Obstallee 22 d • 13593 Berlin
Tel. 363 41 12 • gwvbln@aol.com • www.gwv-heerstrasse.de
TERMINE:
19.00 bis 20.00 Uhr
Nähkurs
Obstallee 22 d
Montag
Dienstag
16.00 bis 17.00 Uhr
,,Wiegen mit Vergnügen”
Selbsthilfegruppe
Obstallee 22 d
17.00 bis 18.00 Uhr
,,Angst” Selbsthilfegruppe
Obstallee 22 d
17.15-18.25 + 19.00-20.00 Uhr
Gymnastik für Frauen
Pillnitzer Weg 8
Donnerstag
10.00 bis 11.30 Uhr
Französisch mit Muße
Obstallee 22 d
10.00 bis 12.00 Uhr
PAULA (Mutter-Kind-Gruppe)
Blasewitzer Ring 27
17.30 bis 19.30 Uhr
jeden 2. + 4. Donnerstag
,,Depressionen”
Selbsthilfegruppe
Obstallee 22 d
18.00-19.00 + 19.00 -20.00 Uhr
Gymnastik für Frauen
Spielhaus Obstallee 22 b
Rentenberatung
NEUE TERMINE!!!
Herr Weinert (LVA)
Telefon 366 67 23
jeden 1. u. 3. Montag im Monat
(16.30 -18.00 Uhr)
19.4. / 3.5. / 17.5. / 7.6. /
21.6.2010
Frau Aufenacker (BfA)
Telefon 366 40 41
jeden 2. u. 4. Montag im Monat
(ab 16.15 Uhr)
22.3. / 12.4. / 26.4. / 10.5. /
14.6. / 28.6.2010
Beratungszeiten:
Mo., Mi., Fr. 9.00-13.00 / Do. 14.00-17.00 Uhr
Rechtsberatung: Mo. 14 bis 18 Uhr - nur mit
Beratungsschein nach Terminvereinbarung.
Mieterberatung: jeden 1. Mittwoch im Monat
15 -18 Uhr nach Terminvereinbarung.
- An Alle !!! Soziale Beratung in Gefahr !!!
Seit ca. 20 Jahren bietet der Gemeinwesenverein Heerstraße
Nord e.V. an vier Tagen in der Woche die „Soziale Beratung“ an –
eine Anlaufstelle für alle Menschen, die aus welchen Gründen
auch immer (Alter, gesundheitliche Beeinträchtigungen, Sprachprobleme, Unsicherheiten, zu wenig Fachwissen etc.) Unterstützung und Begleitung in den verschiedensten Anliegen benötigen.
Die Probleme sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen und
auch vielschichtiger geworden. Viele Menschen suchen unsere
Beratung auf, um durch den Dschungel der behördlichen Anträge
und Bescheide zu blicken, um Anträge auszufüllen oder zu schreiben, Widersprüche einzulegen, Bewerbungsunterlagen zu erstellen, Konflikte mit Vermietern, Versicherungen oder den immer
aggressiver werdenden Handy-, Telefon- oder Internetanbietern zu
klären.
Daneben geht es auch häufig um persönliche Dinge wie voranwaltliche Scheidungsberatung, Paarberatung, Tipps zur Kindererziehung, Beratung zum Umgang mit Schulden, Informationen
zu Gruppen und Veranstaltungen im Stadtteil oder zu Selbsthilfethemen, Hilfe bei der Wohnungssuche oder einfach nur mal um
ein klärendes Gespräch über die eigenen Befindlichkeit.
Dies alles sind Anliegen, die uns Mitarbeiterinnen der Beratung
(Frau Benke, Frau Kleinschmager, Frau Sgodda, Frau Schwarze und
Frau Scholz-Thies) am Herzen liegen und die wir auch weiterhin
mit Ihnen gemeinsam klären wollen.
Leider ist dieses Angebot für den Gemeinwesenverein sehr kostspielig, da er dafür in diesem Rahmen keine Unterstützung vom
Bezirk Spandau oder von anderen Stellen bekommt.
Nun sehen wir uns aus finanziellen Gründen gezwungen, die
Beratung im laufenden Jahr 2010 schrittweise immer mehr einzuschränken. Das heißt, weniger Beraterinnen, häufigere Schließungszeiten und für Sie längere Wartezeiten oder unter Umständen auch keine Möglichkeit mehr, allen Anliegen gerecht werden
zu können.
Aus diesem Grund unterstützen Sie uns
bitte mit Ihrer Unterschrift!
Die Unterschriftslisten liegen in der Beratungsstelle aus.
Mit diesen Unterschriftslisten werden wir versuchen, eine finanzielle Unterstützung durch den Bezirk Spandau oder das
JobCenter Spandau zu erhalten.
Vielen Dank
Ihr Beratungsteam
14 REISEBERICHT
Petra Sperling und Viola
Scholz-Thies vom Gemeinwesenverein haben gemeinsam mit
dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und dem Verband für
sozial-kulturelle Arbeit eine Reise
nach Israel unternommen und
berichten über ihre Eindrücke.
Besuch bei Israels größter Non-Profit-Organisation
ORR SHALOM heißt Licht und Frieden
In einem einfachen Haus in
Holon südlich von Tel Aviv begrüßen uns fünf Sozialarbeiterinnen
und eine Pflegemutter. Hier wohnt
seit drei Jahren Yella, 39 Jahre alt, mit
ihrem Ehemann und ihrer 18-jährigen Tochter. Mit ihnen leben vier
Jungen, zwei sind acht Jahre alt, einer
elf, einer zwölf. Zwei von ihnen sind
Muslime, einer ist Jude, einer Christ.
Die Kinder sind hier, weil sie von
ihren Eltern vernachlässigt wurden.
Yella und ihre Angehörigen sind für
die Kinder eine Familie auf Zeit.
„Ein Familienhaus möchte ich ihnen
geben, Wärme und Liebe“, sagt
Yella.
Das ist auch die Grundidee von
Orr Shalom (OS). 1.300 Kinder im
Alter von wenigen Monaten bis zum
22. Lebensjahr werden von der
Organisation betreut. Ein Teil der
Kinder lebt in den 24 therapeutischen Familiengruppen. Dort arbeiten jeweils ein verheiratetes Paar als
Ersatzeltern, eine Sozialarbeiterin,
eine Psychologin, ein Lehrer und
zwei Zivis. Jedes Kind wird individuell entsprechend seinen Bedürfnissen gefördert. Ziel ist es, die Kinder,
soweit möglich, in die Ursprungsfamilien zurückkehren zu lassen.
Dafür wird auch mit den Eltern der
Kinder gearbeitet.
Neben den Familiengruppen hat
OS ein Pflegeelternprogramm. 550
Pflegeeltern betreuen 750 Kinder im
Alter von 0-18 Jahre. Eine Pflegemutter berichtet uns über ihr Leben
mit einem inzwischen 14-jährigen
Pflegesohn, der im Alter von zehn
Monaten zu ihr kam. „Nichts kann
dich darauf vorbereiten, ein zehn
Monate altes vernachlässigtes Baby
zu bekommen. Auch wenn du ein
eigenes Kind hast“, sagt Ilena, die
Pflegemutter.
Der Junge feiert übrigens seinen
Geburtstag jeweils an dem Tag, an
dem er in die Pflegefamilie gekommen ist, nicht an dem Tag, an dem er
geboren wurde. Er hat jetzt selbst
entschieden, nicht zu seiner Mutter
zurückzukehren, sondern in der
Pflegefamilie zu bleiben. Üblicherweise entscheidet ein Komitee des
örtlichen Jugendamtes über eine
eventuelle Rückkehr der Kinder in
die Ursprungsfamilien.
Die Pflegeeltern erhalten intensive
Betreuung und Hilfestellung durch
Sozialarbeiter und Psychologen der
OS. Ein interessanter Aspekt:
Pflegeeltern und biologische Eltern
haben beide das Sorgerecht. Da gibt
es häufig Konflikte. Ein ebenfalls
besonderes Detail: Die Sozialarbeiter der OS entscheiden über die
Herausnahme eines Kindes aus der
Ursprungsfamilie bei Vernachlässigung oder Misshandlung.
Ein zweites Projekt der OS sehen
wir im Yakov Zeev House, in dem
junge Menschen ab 18 Jahren leben,
die allein nicht klarkommen.
Aufnahmekriterien: Sie müssen dort
leben wollen, gesund und drogenfrei
sein und sich an die Regeln
Sauberkeit, Ruhe, Rücksichtnahme,
kein Alkohol, keine Drogen und
Besuch nur nach vorheriger
Anmeldung halten. Die Bewohner
können dort lernen, ein selbständiges Leben zu führen. Mitarbeiter
sind ein Direktor, ein Sozialarbeiter
und zwei Instruktoren.
Das Jakov Zeev House erhält keinerlei finanzielle Förderung vom
Staat. Die Jugendlichen zahlen 600
Shekel, das sind etwa 120 Euro, im
Monat Miete. Das Haus selbst ist
von einem Mäzen bereitgestellt worden.
Viola Scholz-Thies
und Petra Sperling
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Absprache.
Telefon 030/373 61 89
Anmerkungen zur Broschüre Staaken
Die Broschüre Staaken Großsiedlung Heerstraße
Nord, sollten Sie gründlich lesen. Es ist keine
Reklame. Dieses Büchlein informiert Sie über alles,
was in unserem Stadtgebiet angeboten wird. Da sind
der Schulbereich und die Kitas. Gute Möglichkeiten
sich zu beschäftigen, gibt es für Kinder und
Jugendliche. Wer will, kann seine Freizeit sinnvoll
gestalten. Es gibt Beratung für Jung und Alt. Auch
die Senioren kommen nicht zu kurz. In diesem kleinen Büchlein, ist für jeden etwas zu finden. Lesen Sie
und überzeugen Sie sich selber. Ich finde die
Broschüre gelungen, informiert sie uns doch über
alles, was in unserem Stadtteil geschieht.
Etwas habe ich aber doch zu beanstanden. Das ist das Schriftbild.
Wer sehbehindert ist, hat sicher Schwierigkeiten beim Lesen. Ich
hätte mir gewünscht, die Schrift wäre etwas größer und fetter
gedruckt worden.
Auf jeden Fall sollten Sie die Broschüre nicht so ohne Weiteres aus der
Hand legen, sondern bewusst lesen, es lohnt sich.
Ingeborg Steinborn
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Vielleicht schenken Sie sich diesen
Führer durch die Berliner Kultur
sogar selbst.
Kleinanzeigenmarkt und Tauschbörse
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www.staaken.info
dem Stadtteilportal
WAS
WANN
WO
16 VERANSTALTUNGEN / IMPRESSUM
Bürgerbeteiligung im Quartier:
Aktionsfondsjury im April und Juni.
Abgabetermin für Anträge/Vorschläge
bis Mi. 7. April bzw. 16. Juni.
Die öffentlichen Jurysitzungen,
Mi. 14. April bzw. 23. Juni, 17.30 Uhr.
Weitere Infos über www.staaken.info.
Bürgerversammlung:
Neuer Quartiersrat wird gebildet,
Fr. 28. Mai von 15 bis 18 Uhr,
Kulturzentrum GEMISCHTES.
Wer sich im neuen Quartiersrat engagieren möchte meldet sich möglichst bis
zum 20. Mai beim QM-Büro Blasewitzer Ring 32, Tel. 617 400 77.
Gesundheit, Bewegung,
Sport:
Gesund sind wir stark
Info „Gesundheitsberater/innen“,
Di. 23. März von 13 - 14.30 Uhr FiZContainer, Zugang Maulbeerallee 23.
Infoveranstaltung zu den neuen Kursen Nordic Walking (Bernd Werner),
Orientalischer Tanz (Christiane Werner)
Di. 23. März, 18.30 ,,GEMISCHTES”.
Kontakt, Anmeldung:
Telefon 332 19 13 / bc.werner@gmx.de
Ägyptische Tänze für alle ab 11 Jahren
mit Abir Nehrlich
Sa. 10. April./08. Mai./05. Juni.
jew. 12-14.30 Uhr, ,,GEMISCHTES”.
Impressum
Herausgeber:
Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V.
Redaktion/Medienwerkstatt:
Jutta M. Bethge, Cornelia Dittmar,
Paul F. Duwe, Ulrich Kluge, Alfred Seliger,
Ingeborg Steinborn, Brigitte Stenner,
Thomas Streicher, Britta Wamers
Layout: Ulrich Kluge
Salsa wie in Kuba mit Clea Lüders,
Mi. 05. u. 19. Mai, 02., 16. u. 30. Juni
jeweils 19-21 Uhr, ,,GEMISCHTES”.
Tanztee für Junggebliebene mit der
Tanzschule Broadway.
Mi. 07. April / 05. Mai / 02. Juni
15-17 Uhr ,,GEMISCHTES”.
BMX im Skatepark
Saisonauftaktfest „Frühjahrsputz“
Sa. 20. März 12-16.30 Uhr,
Berlin Rides bei STEIG und GSH;
TdO und Schnupperübungen
Sa. 15. Mai 12-16 Uhr,
Berlin Rides bei STEIG und GSH.
Feste feiern!
Wer wird unser StaakenStar?
Die Talenteshow der Jugend
Fr. 26. März von 18-22 Uhr
Eine Veranstaltung von DAF e.V.
,,GEMISCHTES”
„Weibsbilder“
Eulalia Eigensinn e.V. präsentiert
Frauengeschichte(n).
Sa. 17. April, 19.30 Uhr
So 18. April, 17 Uhr ,,GEMISCHTES”
Eintritt 8 € / erm. 6 € / Berlin Pass 3 €.
Ladies Night - Frauendisco
Fr. 30.April, 20 Uhr ,,GEMISCHTES”
Für alle Frauen, die zum Gelingen mit
beitragen wollen. Vorbereitungstreff
Fr. 09. April, 16 Uhr, ,,GEMISCHTES”
„Lider leben eybig – Lieder leben
ewig“ Konzert, Chor und gemeinsamer
Tanz mit ,,Klezmer Chidesch” und
,,Gofenberg & Chor”
Sa. 08. Mai 19 Uhr, GEMISCHTES,
Eintritt 10 € / erm. 8 € / Berlin Pass 3 €.
3. Tag der Religionen
Nach den beiden Veranstaltungen zu
Islam bzw. Judentum stehen diesmal rel.
Grundlagen, Regeln und festliche
Bräuche des Christentums im
Mittelpunkt. Info, Austausch, Musik
und Buffet.
Eine Veranstaltung von Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V., DAF e.V.
gemeinsam mit der Evangelischen und
Katholischen Kirche,
So. 09. Mai, 16 Uhr ,,GEMISCHTES”.
2. Geschichtstreff
Staaken und unsere Großsiedlung,
Schwerpunkt Flugplatz Staaken.
Weiter geht es auf den Spuren der
Geschichte rund um unser Quartier.
Diesmal steht im Mittelpunkt der
Flugplatz Staaken. Herr Goretzky führt
mit Bild und Text durch die bewegten
Zeiten: von Zeppelin und Lufthansa,
über Metropolis-Filmproduktion und
Panzerwerke bis zu Krankenhaus und
Solarpark..
Mo. 12. April 17-19 Uhr
Stadtteilbibliothek Obstallee, hinter
dem Staaken-Center.
Redaktionsschluss
für die Sommer-Ausgabe des Treffpunkt:
Mittwoch, 12. Mai 2010.
Wer mitmachen möchte, bitte melden
unter Telefon 315 62 623.
Aktuelle Nachrichten, Termine, Tipps und Veranstaltungen, mehr über
Geschichte und Geschichten aus dem Stadtteil finden Sie unter:
www.staaken.info das Stadtteilportal
Fotos: Archive, Privat, Jürgen Scheer
Anschrift der Redaktion:
Kulturzentrum Gemischtes,
Sandstraße 41, Tel. 315 62 623
mail@gemischtes.net oder
Projektbüro Blasewitzer Ring 32,
Tel. 617 400 77 - Fax 617 400 76
treffpunkt@heerstrasse.net
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Druck: Eppler + Buntdruck
Auflage 7.500
Der Treffpunkt wird gefördert durch die
Europäische Union, die Bundesrepublik
Deutschland und das Land Berlin im Rahmen
der “Zukunftsinitiative Stadtteil - Teilprogramm Soziale Stadt” und durch Spenden
u.a. des Förderervereins Heerstraße Nord, der
GEWOBAG und der GSW.