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Full text: Zeitung der Elternakademie (Rights reserved) Ausgabe 2013,2 (Rights reserved)

Zeitu ng der Elternakademie Ausgabe 2-2013 August der City-VHS im SprachFörderZentrum Berlin Mitte UUU www.elternakademie-berlin-mitte.de ­ Spielen Sie! Liebe Eltern, liebe Leserinnen und Leser, Spielen macht Spaß und bereichert unser Leben. Mit der Familie und Freunden zu ­ spielen, schafft eine Atmosphäre von Spannung und Freude. Dabei wird viel gemeinsam geredet und gelacht, aber auch gekämpft und geschimpft. Und weil es spielerisch ist und um nichts Ernstes geht, tut uns das Spielen gut. Glücksspiele und Gewaltspiele am Computer haben mit dieser beglückenden Form des Spiels nichts gemein. Das Spiel hat eine sehr elementare Bedeutung für uns Menschen. Dies drückt sich in dem klassischen Satz des Dichters Friedrich Schiller aus, dass der Mensch „nur da ganz Mensch (ist), wo er spielt“. Auch die moderne Pädagogik und Psychologie erkennt im Spiel Effekte für den gesamten Menschen. Spielregeln müssen gelernt und eingehalten werden. Strategisches Denken bedeutet, Spielverläufe schnell zu analysieren, die nächsten Spielzüge zu planen und zu entscheiden. Spielen bedeutet psychische ­Anspannung: Ein Sieg macht Freude, eine Niederlage enttäuscht. Beim Spielen werden Teams gebildet, die miteinander kommunizieren und gemeinsam handeln ­müssen. Gut, dass die Elternakademie diese Kraft des Spiels in ihren Kursen nutzt und das Spielen zu einem Schwerpunktthema gemacht hat. Besonders gefällt mir, dass dabei die Verbindung zwischen Eltern und ihren Kindern gestärkt wird. Denn wer spielt, nimmt zu den Mitspielern Kontakt auf und so entwickeln sich während der Spielzeit viele gemeinsame Erlebnisse. Und mit jedem Spiel verschaffen wir uns starke Lernimpulse. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Spielen und Lernen in der Elternakademie! Spielen und Lernen in der Elternakademie Welche Spiele werden in den Kursen der ­Elternakademie gespielt? In den Kursen der Elternakademie werden verschiedene Spiele gespielt: In der MutterBaby-Sprachlerngruppe werden zum Beispiel Singspiele, Fingerspiele, Rollenspiele oder Wortschatzspiele durchgeführt, in den Kursen „Mit Spaß und Spiel rund um Sprache und Schrift“ gibt es Spiele zu Buchstaben und Lauten, zu Reimen, zur Wortbildung, zum Erzählen oder zum Rechnen aber auch Bewegungsspiele. In „Yalla nadrus sawa“ wird spielerisch mit der arabischen und der deutschen Sprache, Schrift und Erzählkunst umgegangen. Die Mutter-Kind-­ Theatergruppe befasst sich mit darstellendem Spiel und führt Maskenspiele oder Rollenspiele durch. In „Familien in die Küche“ werden mit Hilfe von Riech-, Schmeck-, und Kochspielen oder Einkaufsrallyes Kenntnisse in gesunder Ernährung vermittelt. In den Kursen von „Eltern am Computer“ spielen die Teilnehmenden mit der Maus oder den Formatierungsmöglichkeiten von Computerprogrammen. Außerdem informieren sich die Eltern intensiv über Computerspiele, den Computer und das Internet, um zu Hause mit ihren Kindern zu einem sinnvollen und angemessenen Medienkonsum zu finden. Spielen und „etwas Richtiges“ lernen – passt das überhaupt zusammen? Auf jeden Fall, auch wenn manche Eltern zunächst skeptisch sein mögen. Spielen bedeutet Lernen. Beim Spielen werden Fertigkeiten und Kompetenzen im sozialen, motorischen oder kognitiven Bereich erworben und trainiert, die für den Schulbesuch von Kindern erforderlich sind, wie: logisches Denken, Fantasie, Konzentration und Gedächtnis, Wortschatz und Ausdrucksfähigkeit, ein Verständnis für Mengen, Größen, Zahlen und Formen, Grob- und Feinmotorik, eine gute Auge-Hand-Koordination oder die Fähigkeit, mit Anderen zusammenzuarbeiten und bei Niederlagen nicht enttäuscht aufzugeben. Spielen fördert die Lernfreude, die Lernmotivation und damit den Lern­ erfolg. Ist Spielen nicht nur etwas für Kinder? Was lernen die Eltern dabei? Lernen ist ein lebenslanger Prozess und die Generationen einer Familie befruchten sich dabei gegenseitig. Eltern erwerben in den Kursen der Elternakademie Fertigkeiten und Kompetenzen und außerdem lernen sie viel über ihre Funktion als Vorbilder und Unterstützer ihrer Kinder. Eltern, die sich regelmäßig Zeit nehmen und mit ihrem Kind spielen, unterstützen es beim Lernen. Dabei lernen sie selbst auch. Wann spielen und lernen Sie mit uns? Sabine Weißler Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umweltund Naturschutz in Berlin-Mitte Mehr Informationen und Berichte über die Elternakademie auf der Homepage: www.elternakademie-berlin-mitte.de der City-VHS im SprachFörderZentrum Berlin Mitte Leben mit zwei Sprachen und Kulturen Der Kursunterricht des Teilprojektes „Yalla nadrus sawa! – Los, lass uns gemeinsam lernen!“ der Elternakademie an der Wedding-Schule wird von Kindern arabischer Herkunft besucht. Teilprojektleiterin Iman Najami und Kursleiter Kamel Semaan gestalten als Teamteacher den Kursunterricht (Arabisch-Deutsch) und darüber hinaus gemeinsame Unternehmungen für die ganze Familie. Zwei Sprachen Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der deutschen und arabischen Sprache und Kultur. Das Teilprojekt startete an der Wedding-Schule, weil sie eine von 5 Berliner Schwerpunktschulen ist, die seit 1990 die zweisprachige Alphabetisierung und Erziehung deutsch/türkisch erfolgreich durchführt. Die guten Leistungen der Schüler zweisprachiger Alphabetisierung Deutsch-Türkisch und die steigende Anzahl arabischer Kinder bestärken die zweispra- Interview mit Leila Chammaa „Wie lebt es sich mit zwei Sprachen, Leila Chammaa?“ lautet ein Interview ­ mit der Arabisch-Übersetzerin. Die Deutsch-Libanesin beschreibt darin, wie zweisprachige Menschen sich ständig in zwei unterschiedlichen Systemen von Sprachstrukturen und Kulturen bewegen. Deutsch und Arabisch funktionieren ganz anders, so dass bei der Übersetzung aus dem Arabischen ins Deutsche immer erst die arabische Struktur aufgebrochen werden muss, um einen deutschen Satz zu formulieren. Die deutsche Sprache sei viel weniger streng nach Regeln aufgebaut im Vergleich zur arabischen. Klare Regeln haben beiden Sprachen. Aber je besser man die Sprachen beherrscht, desto weniger empfindet man die Regeln als Korsett und desto leichter kann man mit den Wörtern jonglieren. Beide Sprachen haben ihren eigenen Charakter, so beim Sprechen oder in schönen Sprachbildern. Es sei ein wunderbares Gefühl, die gegensätzlichen Schreibrichtungen von links nach rechts bzw. von rechts nach links zu beherrschen. Das Interview gibt viele interessante Einblicke in die deutsch-arabische Zweisprachigkeit und ist in voller Länge im Blog der Elternakademie unter http://elternakademie-berlin-mitte.de nachzulesen. Faysal El-Türk ist Libanese und hat vier Kinder, zwei von ihnen besuchen „Yalla nadrus sawa!“: In der Familie sprechen wir Arabisch. Ich finde es wichtig, mit zwei Sprachen und Kulturen zu leben. Für die Kinder ist es eine Bereicherung und Erweiterung. Dann haben sie gute Chancen im Beruf. Wir sollten die Wurzeln unserer Herkunft aus der arabischen Kultur und Sprache schätzen und pflegen. Wir sind eine internationale Gesellschaft und brauchen die Völkerverständigung. Das geht nur über die gegenseitige Anerkennung der verschiedenen Sprachen und Kulturen. chige Schwerpunktsetzung Deutsch-Arabisch des Teilprojektes. Iman Najami stellt über die sprachliche Entwicklung ihrer Schüler fest, dass zu Beginn ihres vorausgegangenen Projekts an der Wedding-Schule im Mai 2010, einige Schüler der 1./2. Klasse kaum Deutsch konnten. Die fehlenden Deutschkenntnisse erschwerten damals den regulären Unterricht in der Schule. Inzwischen sprechen die meisten Schüler mehr Deutsch aber weniger bis kaum mehr Arabisch. Nur wenige Schüler können sich durchgehend auf Arabisch unterhalten. Deutsch hat sich zu der Sprache entwickelt, in der sie sich am besten ausdrücken können. Allerdings weisen diese Sprachkenntnisse, im Vergleich mit denen deutscher Schüler, noch einen Verbesserungsbedarf auf, d.h., bisher beherrschen sie keine Sprache perfekt, weder Deutsch noch Arabisch. Kultur entscheiden. Deutsch ist die Sprache, mit der sie aufwachsen und mit der sie ihre Schullaufbahn, Ausbildung oder ihr Studium abschließen. Gleichzeitig ist Arabisch ihre Muttersprache, die sie mitbringen. Verfestigt und stärkt man sie, gibt sie ihnen Halt und Zuversicht. Schüler über ihre arabischen Sprach­ kenntnisse In manchen Familien wird gemeinsam Arabisch gesprochen. In anderen sprechen die Eltern Arabisch und die Kinder antworten auf Deutsch. Problematisch wird es, wenn Zweisprachigkeit Die Vermittlung der Gleichwertigkeit beider Sprachen ist enorm wichtig. Sie hilft den Schülern, nicht zwischen die Fronten beider Kulturen zu geraten. Sie müssen sich nicht für die eine und gegen die andere Sprache/ Nadia Asmaoui ist Marokkanerin und hat drei Töchter, zwei von ihnen besuchen „Yalla nadrus sawa!“: Die arabische und die deutsche Sprache sind gleichwertig und müssen auch gleich gefördert werden. Das Teilprojekt ist gut, weil dort auch Aktivitäten außerhalb der Schule unternommen werden. Das sind wichtige Schritte in die deutsche Gesellschaft. Wir Eltern brauchen noch mehr Informationen, welche Angebote und Möglichkeiten es hier für unsere Kinder gibt. Durch die von „Yalla nadrus sawa!“ initiierten zweisprachigen Lesungen beispielsweise erleben unsere Kinder, dass zur deutschen ebenfalls auch die arabische Literatur in Deutschland hoch geschätzt wird. Kinder ihre Arabisch sprechenden Eltern nur ansatzweise verstehen und die Eltern nicht mehr alles verstehen, was ihre Deutsch sprechenden Kinder sagen. Die Schüler möchten alle gerne besser Arabisch sprechen können. Denn dann würden sie die Verwandtschaft besser verstehen, die für sie zu schnell spricht und Wörter benutzt, die sie nicht kennen. Kaum beherrschen die Schüler die deutschen Buchstaben, lernen sie nun die arabischen von rechts nach links zu schreiben. Das ist eine Welt für sich und sehr spannend. Völlig aus dem Häuschen waren sie, als sie erfuhren, dass die hier in Deutschland benutzten Zahlen arabische Zahlen sind! Gemeinsame Unternehmungen Der Spaß am Lernen und der berufliche Erfolg sollen für die Schüler greif- und erreichbar sein. Deshalb sind im Teilprojekt immer wieder kulturelle Aktivitäten eingebaut. Hierzu zählt der Besuch von Bibliothek­ Mobil. Arabische Eltern/Familienmitglieder unterstützen engagiert solche Bildungsangebote wie Elterntreffen, Eltern-Schüler-Workshops, Zer­ti­fikatsübergaben, Einführungen in die Bibliothek, Familienlesezeit, den Lesetag im Rahmen der Woche der Sprache und des Lesens, den Besuch des Arabischen Filmfestivals und die Berufsberatung „Koch/ Köchin“. Zu größeren Veranstaltungen kommen zudem auch Lehrer, Erzieher, die Schulleitung und Mitarbeiter der Elternakademie, so z. B. zur Ausstellungseröffnung und Lesung selbst gemachter Bücher der Schüler und zu den beiden zweisprachigen Lesungen (Arabisch-Deutsch, Deutsch-Arabisch). der City-VHS im SprachFörderZentrum Berlin Mitte „Safer Internet Day“ an der Volkshochschule Wie schon im letzten Jahr gab es an der Volkshochschule im Februar 2013 eine Veranstaltung für Eltern zum „Safer Internet Day“, der von der Europäischen Union und dem europäischen Netzwerkes INSAFE (lnternet Safety for Europe) als weltweiter Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet durchgeführt wird. Viele Eltern haben Sorge, dass ihre Kinder im Internet Gefahren ausgesetzt sind. Andererseits sind Computer und das Internet wichtige Bestandteile von Schule, Beruf und privatem Leben. Für Familien ist es wichtig, den Computer so zu beherrschen, dass man die Vorteile nutzen und sich vor Gefahren schützen kann. Auf der Veranstaltung wurde zunächst der Spot „Wo ist Klaus?“ gezeigt. Der Film, den sich Internetnutzer auf youtube ansehen können, zeigt an den Beispielen Rechtsextremismus-Pornografie-ComputerspielePädophilie die Gefahren des Internets für Kinder und Jugendliche. In einer ersten Fragerunde gaben die anwesenden Polizeibeamten, Polizeikommissarin Tanja Engel und der Präventionsbeauftragte Wulf Dornblut, Antworten. Danach konnten in kleinen Gruppen spezielle Fragen indivi­ duell besprochen werden. Abschließend bot der „Marktplatz“ Gelegenheit, mit der Polizei und einer Kursleiterin des Teilprojekts „Eltern am Computer“ der Elternakademie über Probleme des Internet ins Gespräch zu kommen. Über den richtigen Umgang mit Online-Medien Beim „Safer Internet Day“ geht es vor allem um die Gefahren des Internets. Aber ist deshalb das Internet grundsätzlich gefährlich? Sollen Eltern ihren Kindern den Computer verbieten? Die Kursleiterinnen Edith Kellinghusen, Elke Hauf und Anahita Ardeschipur erläutern an Beispielen, wie das Internet unser Leben bereichern kann. E-Learning, Recherchemöglichkeiten, Onlinegeschäfte und manche Computerspiele sind Stärken des Computers und des Internets. Hierbei kann jeder seinen Nutzen gewinnen. So gibt es in allen Sprachen umfangreiche Lexika. Im Kurs wird immer wieder darauf hingewiesen, bei Wissensfragen Suchbegriffe bei Enzyklopädien und Fachseiten einzugeben. Dort finden sich ausführliche Erklärungen. Es gibt auch speziell für Kinder eingerichtete Suchmaschinen, Nachrichten, Hausaufgabenhilfen, Sport- und Basteltipps. In den PC-Kursen der Elternakademie werden gezielt solche Internetseiten gemeinsam mit den Teilnehmern angesehen. Bewährt hat sich, wenn sich einzelne Teilnehmer mit einer Seite intensiv beschäftigen und danach anderen zeigen und erklären. In der Diskussion kommt es dann zu einer kritischen Bewertung, wobei ein bewusster Umgang mit dem Internet eingeübt wird. Nach Erfahrung der Eltern lassen sich Kinder im Grundschulalter etwa bis zum 11. Lebensjahr noch gut bei ihren Aktivitäten am Computer lenken. Werden sie älter, wollen sie sich selbständig im Internet bewegen. Deshalb sollten Eltern das Kindesalter nutzen, um frühzeitig einen bedachten Umgang mit dem Internet einzuüben. Kinder zeigen auch gerne, was sie schon alles können. Und wenn sie gute Seiten im Internet entdeckt haben, sollten diese als Favoriten gekennzeichnet werden, damit sie immer wieder aufgerufen werden können. So können Eltern und Lehrer helfen, Kinder für den Umgang mit Medien kompetent zu machen. In den Kursen der Elternakademie werden auch Projekte durchgeführt, die viel Eigenaktivität erfordern. Zum Beispiel wurde ein Kräuterhandbuch erstellt. Dazu wurde nicht einfach nach der Methode des „Copy and Paste“ verfahren, also dem Kopieren von Fotos aus dem Internet und Einsetzen in eigene Textdateien – was ja aus Gründen des Urheberrechts problematisch ist. Vielmehr brachten die Teilnehmerinnen eigene Kräuter von zuhause mit, fotografierten sie und schrieben dazu Texte über eigene Erfahrungen in der Küche. Das Internet ist sehr wichtig für soziale Kontakte. So haben Menschen, die aus ihrer Heimat weggezogen sind, noch viele Verwandte und Freunde, mit denen sie ständig kommunizieren. Diese leben nicht nur in ihren Herkunftsländern, sondern oft verstreut auf der ganzen Welt. Mit Skype und Facebook haben sie eine preisgünstige und schnelle Möglichkeit, miteinander eine Videokonferenz durchzuführen, sich zu schreiben und Fotos auszutauschen. Auf Sicherheit im Internet muss auch gerade bei den sozialen Netzwerken geachtet werden. Deshalb lernen die Teilnehmer, wie sie ihre Privatsphäre schützen können. Über die genannten und viele weitere Fragen zum Gebrauch des Computers und des Internets geben die Kursleiterinnen gerne Informationen. Sie verteilen auch leicht verständliche und mehrsprachige Infomaterialien zu den wichtigsten Fragen rund um das Internet. Spiele in den Kursen der Elternakademie Spielen, sprechen, singen – ­Sprache lernen Spielerisch Lebensmittel ­schmecken, riechen, tasten Volle Konzentration bei Sprachspielen in der Mutter-Baby-Sprachlerngruppe. Dazu gibt es Spiele, Gesang und Bewegung. Beim Memory müssen sich die Teilnehmerinnen die Wörter auf den Karten merken. Wenn sie Lieder singen, lernen sie den Klang der Wörter. Bei Bewegungsspielen und beim Tanzen lernen sie Begriffe von Bewegungsformen wie „links herum“, „rechts herum“ oder in „die Mitte gehen“. Das ist alles sehr spielerisch und macht Spaß. Im Kurs „Familien in die Küche!“ lernen Kinder, spielerisch ihren Geschmacks-, Riechund Tastsinn zu erproben. Zum Beispiel bei verbundenen Augen mit der Zunge zu schmecken, mit der Nase zu riechen oder mit den Händen in einer dunklen Box weiche und feste Lebensmittel zu tasten. Durch das Spiel wird die Aufmerksamkeit für die Kochzutaten, ihre Unterschiede und Qua­ lität gelenkt. So lernen sie, mit Gefühl zu kochen. Spielen auf der Bühne In der Mutter-Kind-Theatergruppe basteln Kinder ihre Masken. Anschließend proben sie Spielszenen und kleinere Sketche auf der Bühne. Mit Aufgaben zum Proben des Stücks „Der Jäger und der Bär“ haben sich die Eltern mit den Kindern zuhause beschäftigt und Texte auswendig gelernt. Mit den Masken werden Tierrollen dargestellt. Kinder maskieren sich gerne. Sie schlüpfen mit einer Maske schnell in die Rolle der Schauspieler und verlieren die Angst vorm Sprechen. Spiele der Elternakademie Würfel selber basteln und bemalen – Bewegungsspiel mit Würfel In der „Familienspielgruppe mit Spiel und Spaß“ wurde ein Würfel aus Verpackungsmaterialien gebaut. Dabei werden gebrauchte Saft- oder Milchkartons so zugeschnitten, dass sie ineinandergesteckt werden können. Dann werden sie verklebt und mit lustigen Motiven bemalt. Gruppenspiel mit dem Bewegungswürfel: Erwachsene und Kinder stehen im Kreis und würfeln der Reihe nach. Alle machen die Bewegung auf dem Würfel nach, bleiben still in dieser Position stehen und zählen gemeinsam bis 5 oder 10. Dann wird neu gewürfelt. der City-VHS im SprachFörderZentrum Berlin Mitte Unsere Kooperationspartner v ­ orgestellt: Familienförderzentrum Panke-Haus Die Elternakademie und das Familienförderzentrum Panke-Haus führen jeden zweiten Samstag im Monat einen Familiennachmittag durch. Der Kurs „Familienspielgruppe mit Spiel und Spaß“ ist offen für Mütter und Väter mit kleinen Kindern bis zu sechs Jahren. Der Nachmittag verläuft abwechslungsreich: Ein Musikpädagoge singt mit allen, eine Grundschulpädagogin gibt Spielideen vor und leitet das Bauen von Spielobjekten an, eine Sozialpädagogin bietet Raum für Gespräche über Fragen der Erziehung und des Familienlebens. Das alles läuft in entspannter Atmosphäre, wobei die Eltern den Nachmittag eigenständig mit Aktivitäten, Pausen und Kommunikation mitsteuern. Alle kommen sich näher und Erwachsene und Kinder haben viel Spaß miteinander. Das Panke-Haus im Soldiner Kiez ist ein helles, mit Familienmotiven auffällig bemaltes Eckhaus an der Panke in der Soldiner Straße 76. In den hellen Räumen im Erdgeschoss bietet die Einrichtung seit zwei Jahren Aktivitäten für Familien aus der Nachbarschaft an. Es gibt Hilfen und Angebote für Kinder, Mütter und Familien in Gruppen, Kursen, ­Beratungsgesprächen, offenen Treffangeboten oder Kooperationen mit den Grundschulen. Im Panke-Haus arbeiten 30 Fachkräfte, die als Psychologen, Sozialarbeiter, Erzieher und Kinderkrankenschwestern ­ professionelle Be­ ratung und Hilfen in ­Fragen der Erziehung, Förderung von Kindern, Schulproblemen, Alltagsstrukturierung, Tren­nung der Eltern oder Behördenangelegenheiten geben. Ehrenamtlich engagierte Unterstützer übernehmen Aufgaben als Paten, Mentoren, bei der Hausaufgabenhilfe oder sonstige Tätigkeiten. Die Hauptaufgaben des Hauses sind vom Jugendamt geförderte Hilfen zur Erziehung für Familien in schwierigen Lebenslagen. Bei der Kooperation zwischen der Elternakademie und dem Familienförderzentrum steht die Familienbildung im Mittelpunkt. Dabei ergänzen sich beide Einrichtungen mit ihren fachlichen Schwerpunkten vor allem in der frühen Förderung kleiner Kinder: Die Elternakademie kann als Bildungsprojekt der Volkshochschule dem Familienleben Impulse durch Ideen für das kreative Spielen geben, während das Familienförderzentrum als zentraler Anlaufpunkt vor Ort den Eltern Rat, Hilfe und gemeinsame Aktivitäten anbietet. Das Panke-Haus versteht sich dabei als Haus, das offen für alle Familien aus der Nachbarschaft ist. Nicole Figge ist für die Gesamtleitung des PankeHauses verantwortlich. Sie erläutert, wie sich solche Elternkurse zum Vorteil aller entwickeln können: „Unsere Gruppen laufen besonders gut, wenn es gelingt, dass sich die Eltern aktiv einbringen. Die Eltern sind Experten in verschiedensten Bereichen rund um Familien-und Kinderfragen. Und Eltern können sich häufig gut gegenseitig beraten und Tipps geben. Auch die verschiedenen Familien- und Lebensformen die es in dieser Region gibt, können zu einer interessanten und lebendigen Gruppendiskussion führen. Wir als Fachkräfte lernen in solchen Eltern- Kompetent, engagiert und vielfältig: Das Team der Elternakademie kommen aus Deutschland, Polen, dem Libanon, der Türkei, dem Iran, Chile und Irland. Viele haben im Ausland gearbeitet und selbstverständlich sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich stark engagiert und setzen Ihre Kraft und Ihr Wissen für die Elternakademie ein. Für die Elternakademie arbeitet ein Team von etwa 20 Kursleiterinnen und Kursleitern. Sie sind Fachleute mit unterschiedlichen Qualifikationen: in Erwachsenenbildung, Grundschulpädagogik, Deutsch als Zweitsprache, Fremdsprachen, Psychologie, Ernährungswissenschaft und Kochen, ITInformationstechnik, Ingenieurwesen, Verwaltung, Journalistik/Öffentlichkeitsarbeit und anderen. Die Mischung der verschiedenen Kompetenzen und Perspektiven der Mitarbeitenden macht die Kurse der Elternakademie so lebendig: Themen und Inhalte werden von verschiedenen Seiten beleuchtet, Theoretisches kann anhand praktischer Beispiele veranschaulicht werden. Die Elternakademie spricht Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Hintergründen an und auch das Kursleiterteam der Elternakademie besteht aus Menschen mit vielfältigen kulturellen Wurzeln. Die Mitarbeitenden oder deren Familien ELTERNAKADEMIE der City VHS im Sprachförderzentrum Berlin-Mitte Kontakt: Johanna Thurau, Edith Kellinghusen Sprechzeiten: Di und Do, 13–15 Uhr Büro: Antonstraße 37, 13347 Berlin, Raum 102a Telefon: 030 9018- 47451 E-Mail: elternakademie@city-vhs.de Die Elternakademie hat ein breit gestreutes Netzwerk in den Bezirken Wedding und Moabit aufgebaut. Ihre Kurse finden in Kooperation mit Familienzentren, Bildungsstätten und anderen Einrichtungen statt. Dadurch ist die Elternakademie dort gut erreichbar für Menschen, wo diese ihren Lebensmittelpunkt haben. Obwohl das ElternakademieTeam dezentral an vielen Orten arbeitet, pflegt es einen starken Zusammenhalt. Auf regelmäßigen Treffen wird intensiv kommuniziert und diskutiert. Bei diesen Teamsitzungen werden Erfahrungen mit laufenden Kursen ausgewertet, neue Ideen oder Vorschläge zu potentiellen neuen Partnern oder Mitarbeitenden vorgestellt, verwaltungstechnische Fragen und Probleme geklärt oder die nächste Zeitung und der Internetauftritt mit dem Blog besprochen. Zwei Kursleiterinnen des Elternakademie- bildungsangeboten immer wieder dazu. Im Soldiner Kiez leben immer mehr junge studierende Eltern, die für die Elternbildungsangebote als TeilnehmerInnen auch ein großer Gewinn sind.“ Hier zeigt sich, wie sich neben den Familien in schwierigen Lebenslagen auch immer mehr engagierte junge Familien ansiedeln, die soziales Miteinander als wichtigen Teil ihres Lebensstils pflegen und offen für gemeinsame Unternehmungen mit Nachbarn sind. Der Soldiner Kiez im Wedding bekommt so durch das Panke-Hauses wichtige Impulse, um sich zu einem familienfreundlichen Stadtteil zu entwickeln. Nicole Figge, Sozialpädagogin und Leiterin des Panke-Hauses und Grundschulpädagogin Marlene Schliepach von der Elternakademie führen die Elternspielgruppe durch. Kooperationspartner der Elternakademie: uuWedding-Schule uuLeo-Lionni-Grundschule uuGustav-Falke-Grundschule uuFamilienzentrum Wattstraße uuFamilienzentrum Paul-Gerhardt-Stift uuFamilienförderzentrum Panke-Haus uuFamilienzentrum Nauener Platz/ Haus der Jugend uuNachbarschaftsEtageFabrik Osloer Straße uuKinder- und Jugendgesundheitsdienst Berlin-Mitte/ Haus der Gesundheit uuMedienhof Wedding uuBibliothek am Luisenbad uuKinderKunstwerkstatt/Jugendkunstschule Mitte Teams sind zusätzlich zu ihren Kursen als Koordinatorinnen beschäftigt. Sie bearbeiten Aufgaben im Projekt, halten Kontakt zum Team und zu Kooperationspartnern und bieten auch öffentliche Sprechstunden zu festen Zeiten an. Aktuelle Infos über die Elternakademie stehen auf der Homepage http://elternakademie-berlin-mitte.de/ oder im Programmheft der Volkshochschule Berlin-Mitte. Impressum Herausgeber: Elternakademie der City-VHS im Sprachförderzentrum Berlin-Mitte Redaktion: Michael Weiß (Hrsg.), Anja Müller, Johanna Thurau, Ewald Schürmann Texte: Ewald Schürmann, Johanna Thurau, Michael Weiß, Sabine Weißler Fotos: Ewald Schürmann, Johanna Thurau Gestaltung: Anna Bakalovic´ für Buchgestaltung + Berlin Druck: USE gGmbH PrintingHouse, Genter Str. 8, 13353 Berlin
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