moabit °21
AUSGA BE 18
H E RBS T 2021
Z E I T U N G V O N M E N S C H E N F Ü R M E N S C H E N A U S M O A B I T- O S T
Länder und Poet:innen
– Moabiter Kiezklänge
Mal nachgefragt
Kunst und Kultur Kids’ Corner
Leben in Balance Moabit for Future Unterhaltung
2
Liebe Menschen in Moabit-Ost!
Wir hatten ein Sommerloch erwartet, doch was wir fanden,
war eher eine Sommerfülle, die jetzt in diese Herbstausgabe der
moabit°21 wandert …
Selbst die Sprachen und Spuren sind vielfältig – es geht um
schweizerdeutsch und die Sprache Fon, die unter anderem in
Benin gesprochen wird. Und daneben war einfach mal wieder
viel los in Moabit und über die Grenzen hinaus.
Lest selbst, freut euch des Lebens und der bunten Kiezklänge
und Poet:innen.
Elke, Ulrike und der Rest der Redaktion
Inhaltsverzeichnis
Was ist los in Moabit? .................................. S. 3–7
Mal nachgefragt ........................................... S. 8– 9
Kiezklänge und Poet:innen........................... S. 10–13
Poesie .......................................................... S. 14 + 17
Auf Beninischen Spuren............................... S. 15–16
Auf Schweizer Spuren .................................. S. 18– 20
Kunst und Kultur........................................... S. 21
Aufwachsen in Moabit ................................ S. 22 –23
Kids‘ Corner.................................................. S. 24
Feier mal mit Kürbissen
Leben in Balance: Rezepte............................ S. 25
Moabit for Future.......................................... S. 26
Unterhaltung ................................................ S. 27
Mach mit! ..................................................... S. 28
Diesmal ist der Welttag wieder ein Import aus den USA,
der Pumpkin Day oder Tag des Kürbisses. Dieser ist
am 26. Oktober und wir wissen: In Moabit wird es wieder ohne Ende Kürbisse geben. Von Kürbiseis
bis Kürbissuppe to go und Balkon- und
Fensterbankdeko. Dazu passend:
Der Pumpkin Seed Day am 6.
Oktober 2021. Wenn ihr also
nix zum feiern habt, hilft euch
die moabit°21 aus. Und das
Beste ist das tolle Bild aus Moabit: Danke, Denise!
Text: Ulrike Bungert, Foto: Denise Weeke, Illustration: Designed by Freepik
Die Redaktion dieses Mal:
Karolina Zolubak, Janet W., Pflegestützpunkt Mitte,
Ulrike Bungert, Denise Weeke, Zunftwirtschaft, BC Lions
Moabit 21 e. V. , Birgit, Melli, SmArt GbR, Susanne Torka,
Venus Le, Susann Wehrmann, Sabrina Tumminelli, Sara, Venus,
Ulli, Marie-Christin Werner, Yann C., Galerie Nord, Familienzentrum Moabit, Barbara Winter, SOS Kinderdorf Familienzentrum, Rachel P., Louise Bourdet-Decultot, Katalin Kasikci,
Julian Kappel, Judith Düesberg (Gen-ethisches Netzwerk), und
viele Einsender:innen von Fotos
s
lig e n e t
a
:
Ja
es m
er t
r di n hat grafi n
e
s
Un ttche g foto nche l
oh
un
hör
sko
Ma Wohn r Eich udelw 8
p
r
1
e
h r e oa b i t n b a r g a b e
e
in i
f
s
M
of r Au lück
D as s i c h
e
G
t
l
ie l
rd d
fü h n d wi lic h v n .
u
ür
ge
nat b ri n
I M PR E S S U M
Herausgeberin: GenerationenRaum gGmbH,
Stephanstr. 53, 10559 Berlin
perspektiven@generationenraum.de
Redaktion: Projekt „Perspektiven°Moabit-Ost“,
gefördert im Rahmen des Programms „Sozialer Zusammenhalt“
als Teil der „Zukunftsinitiative Stadtteil“ (ZIS II).
Titelfoto: Karolina Zolubak
Online-Ausgabe: www.moabit21.de
Nächster Redaktionsschluss: 29. Oktober 2021
Gestaltung: georg+georg
Auflage: 1500
3
WAS IST LOS IN MOABIT?
Wir bieten Orientierung
EINGANG
Wir beraten unabhängig,
kostenfrei, trägerneutral
und sind ganz in Ihrer Nähe!
PFLEGESTÜTZPUNKT MITTE
Kirchstr. 8a
10557 Berlin
Wir freuen uns, Sie nach
vorheriger telefonischer
Terminvereinbarung, wieder
persönlich bei uns beraten
zu dürfen.
Telefon: 030. 3 38 53 64 - 0
E-Mail: moabit@pspberlin.de
Sprechzeiten:
Dienstag 9 – 14 Uhr und
Donnerstag 12 – 18 Uhr
Pflegebedürftigkeit betrifft ganz
unterschiedliche Menschen: Meist
denkt man an ältere Personen, jedoch sind auch Kinder und Jugendliche betroffen. Wir beraten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen
ebenso wie professionelle und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.
Auch Interessierte, die sich frühzeitig mit dem Thema Pflege vertraut
machen möchten, unterstützen wir.
Die Pflegestützpunkte übernehmen
dabei eine Lotsenfunktion durch
das Gesundheits- und Sozialwesen
– und beraten zu verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten: Welche
Wohnformen passen zu der speziellen Situation des Pflegebedürftigen
und welche Hilfsmittel könnten
sinnvoll sein? Wir kennen uns mit
der Finanzierung von Pflege aus,
mit Vollmachten und Verfügungen
und beraten ebenso zu speziellen
Angeboten für Menschen mit Demenz wie zu Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige.
Text und Foto: Pflegestützpunkt Mitte
Das Superwahljahr – was passiert wie und wieso?
Wir freuen uns darüber, dass unser Projekt "Das Superwahljahr – was passiert
wie und wieso? –eine Seminarreihe zum
Thema Kommunal-, Landtags und Bundestagswahlen" durch Demokratie in der
Mitte gefördert wird.
Beim Projekt werden wir mit Kindern
und Jugendlichen über das Wahlsystem der Bundesrepublik Deutschland
sprechen und weitere kleine Aktivitäten
machen, wie z. B. den Bundestag zu besuchen. Ziel ist es, dass sich Kinder und
Jugendliche ihrer (zukünftigen) Rolle
im Wahlsystem bewusst sind und dieser
Rolle nutzen.
Das Projekt beginnt im Juli
und endet im Dezember diesen
Jahres. Interessierte Kinder und
Jugendliche sind recht herzlich
eingeladen teilzunehmen, denn:
je mehr Leute wir erreichen,
desto erfolgreicher wird das
Projekt verlaufen.
NÄHE RES UNTE R:
http://www.bclions-moabit.de/
UND
gs-bclionsmoabit@email.de
Text und Abbildungen: BC Lions Moabit 21 e.V.
4
WAS IST LOS IN MOABIT?
Am 24. Juni war „Spargelsilvester“!
Für die Landwirte ist dieser Tag, der Johannistag, seit jeher ein
wichtiger Termin und Wendepunkt im Jahresverlauf – und somit auch für unsere saisonale und regionale Küche. Die Erntezeit für Spargel und Rhabarber endet, während sie für viele
Früchte und Getreide beginnt.
Obgleich sich die Spargelsaison in diesem Jahr aufgrund des
kalten Frühlings verzögert hat, brauchen die Böden und die
Pflanzen wieder Pflege und Ruhe, um Kräfte für die nächste
Saison zu sammeln. 2021 war für die Spargel-Anbauer insgesamt kein leichter Jahrgang. Abgesehen vom verzögerten
Beginn konnten aufgrund der Corona-Maßnahmen und der
Erntehelfer-Situation nicht alle Anbauflächen genutzt werden.
Anfangs war das Angebot noch zu knapp, später war die Nachfrage wegen der wenig frühlingshaften Witterung und der Pandemie gebremst.
In der Zunftwirtschaft hat es uns dennoch gefreut, dass wir
überhaupt in dieser (nun schon zweiten) turbulenten Spargelsaison mit dem edlen Gemüse Genuss bereiten konnten – zunächst im Außer-Haus-Verkauf und ab Anfang Juni sogar auf
unserer Terrasse.
Vor allem im Süden Deutschlands wird der Johannistag kurz
nach dem Datum der Sommersonnenwende mit „Johannisfeuern“ oder „Sonnwendfeuern“ gefeiert.
Nehmen wir in diesem Sinne das Ende der Spargelzeit als
fruchtbaren Wendepunkt und freuen uns auf alles, was der
Sommer und die Erntezeit bringen und obendrein auf die Pilzsaison!
Foto & Text: ZUNFTWIRTSCHAFT, Arminiusstraße 2-4, 10551 Berlin
Kurzer Überblick über aktuellen Stand bzgl. des Projektes
Wir in Moabit – Gemeinsam gesund Älterwerden
Das QM-Projekt Wir in Moabit – Gemeinsam gesund
Älterwerden möchte gemeinsame, kostenlose, attraktive Unternehmungen in der Nachbarschaft mit Gleichgesinnten ermöglichen sowie die Gesundheit von Älteren in Moabit-Ost fördern.
Auch wenn Pandemie bedingt viele der geplanten Aktivitäten noch nicht starten konnten, wird unsere „Wir in
Moabit-Familie“ immer größer. So treffen wir uns regelmäßig auf der Turmstraße oder im Kleinen Tiergarten,
ausgestattet mit dem Coffee-Bike und Klappstühlen,
plaudern und tauschen uns in entspannter, lockerer Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen oder auch mal Pommes aus. Und das Wichtigste ist: gemeinsam wird viel
gelacht und jede bzw. jeder ist herzlich willkommen,
dabei zu sein.
Einer der Höhepunkte der letzten Zeit war der musikalische Gruß vom Drehorgelspieler, der durch die
Straßen von Moabit-Ost zog und alle bestens unterhielt. Natürlich machte er auch Halt bei uns. Es wurde
fleißig mitgesungen und applaudiert. In schöner Erinnerung blieben allen auch die vier Kiezführungen und
WAS IST LOS IN MOABIT?
5
das Hofkonzert von Tango delüx. Alt & Jung fühlten
sich bestens unterhalten und lauschten dem Cello und
Akkordeon.
Für die nächste Zeit haben wir uns viel vorgenommen.
So planen wir weitere gemeinsame Unternehmungen wie z.B. einen Bootsausflug, gemeinsames Singen,
Yoga-, Tanz- oder Theaterkurse, Konzerte, Besuch der
Komischen Oper, Vorträge und Erfahrungsaustausch
zu verschiedenen Themen rund um die Gesundheit, gemeinsames Essen und Lesungen. Daneben haben wir
auch immer ein offenes Ohr für Probleme im Alltag,
Schreiben von Anträgen oder Fragen zu den alltäglichen Dingen des Lebens.
Wir freuen uns immer über neue Gesichter und nehmen
jeden herzlich in unsere muntere Runde auf. Auch würden wir Sie und Euch gerne über unsere kommenden
Termine informieren. Natürlich stehen wir Ihnen / Euch
jederzeit für Fragen zur Verfügung.
Wer mehr über unsere gemeinsamen Aktivitäten
erfahren möchte, meldet sich einfach unter:
smart@artem-berlin.de oder 0177.742 32 30
Historische Kiezführungen in Moabit-Ost
Im Juni begaben wir uns an zwei Samstagen ins Herz
von Moabit. Unter dem Motto „Von der Hugenottenkolonie zum Berliner Arbeiterviertel“ ging es einmal auf
der Route Straße Alt-Moabit und einmal auf der Turmstraße entlang. Bereits im Vorfeld war die Resonanz so
stark, dass es jeweils noch eine Ersatzführung gab, um
alle interessierten Moabiter*innen zu berücksichtigen.
Die Politologin und bekannte Stadt-Führerin Diana Schaal wusste Wissenswertes und Interessantes
über die Gegend zu berichten.
So begann die erste Route vor Bolles
Festsälen, Alt-Moabit 98. Dort befand
sich im 19. Jahrhundert eine riesige Molkerei, die jedes Kind in Berlin
kannte. Weitere Stationen waren u.a.
die Alte Apotheke, welche 1857 erbaut
wurde und damit das älteste Haus
der Gegend ist, sowie die St. Johannis
Kirche von Karl Friedrich Schinkel.
Außerdem besuchten wir das Grab des Widerstandskämpfers Albrecht Haushofer und erfuhren mehr zur
Geschichte der Stolpersteine in der Thomasiusstraße.
Unsere zweite Route führte entlang der Turmstraße
und nahm ihren Anfang an der Treppe von Portal 1
des Kriminalgerichts, Turmstraße/Ecke Wilsnacker
6
WAS IST LOS IN MOABIT?
Straße. Die Route führte u.a. weiter zur Heilandskirche
und zum Geburtshaus des berühmten Berliner Schriftstellers Kurt Tucholsky. Auch konnten die zahlreichen
Teilnehmer*innen Näheres über die Schultheiss-Brauerei aus dem19. Jh. erfahren.
Das Feedback und die Nachfrage nach weiteren solchen Veranstaltungen ist so groß, dass wir im Rahmen
unseres Projektes „Wir in Moabit- Gemeinsam gesund
Älterwerden“ auch im Herbst weitere Veranstaltungen
planen, um die Moabiter Nachbarschaft besser kennenzulernen.
Nähere Informationen dazu unter:
smart@artem-berlin.de oder 0177.742 32 30 oder auf
der Seite des Quartiersmanagement Moabit-Ost
https://www.moabit-ost.de/.
Die Kiezführung ist eine Veranstaltung des QM-Projektes Wir in
Moabit – Gemeinsam gesund Älterwerden. Das Projekt möchte gemeinsame, kostenlose, attraktive Unternehmungen in der Nachbarschaft mit Gleichgesinnten ermöglichen sowie die Gesundheit von
Älteren in Moabit-Ost fördern.
Nächster Halt: Nachbarschaft!
Die Komische Oper Berlin präsentierte mit »Komşu Dolmuş«
Musiktheater in verschiedenen Hinterhöfen in Moabit-Ost
Um den grauen Corona-Alltag etwas bunter zu machen, wollte
die Agentur SmArt GbR als kleinen Ersatz für das im letzten
Jahr ausgefallene Perlenkiezfest musikalische Grüße an die Bewohner*innen in Moabit-Ost senden und gewann dafür nicht
irgendwen, sondern Musiker*innen der Komischen Oper Berlin. Das bereits vielfach erprobte Team von »Selam Opera!« mit
»Komşu Dolmuş« (etwa „Voll mit Nachbar*innen“) beglückte
die Anwohner*innen auf drei Hinterhöfen mit einem ca. 30-minütigen Programm mit bekannten und noch zu entdeckenden
Liedern und Arien aus Opern und Operetten.
schauer*innen aus bewiesen, wie glücklich alle über diese schöne Überraschung waren.
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich an die Musiker*innen der Komischen Oper Berlin,
ohne die die Konzerte nicht möglich gewesen wären.
Alle Anwohner*innen erlebten mit Abstand und doch ganz unmittelbar vom Hof, Fenstern oder Balkonen die Sänger*innen
und Musiker*innen, die sonst nur auf der großen Bühne der
Komischen Oper Berlin zu sehen sind. Für alle ein unvergessenes Erlebnis der besonderen Art, jedes Konzert aufgrund der
Dynamik und des Zusammenspiels zwischen Künstler*innen
und Anwohner*innen einzigartig und der Applaus und die Zugabe-Rufe von den Fenstern, Balkonen und allen anderen Zu-
Wer die Künstler*innen der Komischen Oper oder andere Künstler*innen auch einmal auf seinem Hinterhof
hautnah erleben möchte, meldet sich einfach bei uns
unter 0177.742 32 30oder smart@artem-berlin.de.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Moabiter Stadtteilgruppe
in Kooperation mit SmArt im Rahmen des Projektes „Aktiv im Kiez“
im Auftrag des Quartiersmanagements Moabit-Ost und ist gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin im
Rahmen des Programms »Zukunftsinitiative Stadtteil (ZIS II)« Teil
programm »Sozialer Zusammenhalt«.
EXTRA-BEILAGE
Neues aus dem Quartiersmanagement
für die Nachbarschaft | Herbst 2021
Liebe Leser*innen!
Das QM-Team informiert hier über Projekte, gefördert aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“, eigene Themen und Entwicklungen im QM-Gebiet.
Wir freuen uns weiterhin über Wünsche, Ideen und Anregungen, wie
wir – das QM-Team Moabit-Ost und Sie – den Kiez lebenswerter gestalten können.
Gerne können Sie uns auf unseren Kiezspaziergängen ansprechen,
uns eine E-Mail schreiben oder auf ein Fenstergespräch vorbeikommen. Wir sind im Büro für Sie erreichbar montags bis freitags
zwischen 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr oder über unsere E-Mail-Adresse
team@moabit-ost.de.
Viel Spaß beim Lesen – Ihr QM-Team
Cornelia Cremer, Clara Lehmann, Judith Oesch & Yasemin Soytemel
Öffentliche Quartiersratssitzung & Großes Dankeschön
Rückblick 21. Juni 2021
Die letzte Quartiersratssitzung vor den
neuen Quartierswahlen konnte endlich
wieder in echt stattfinden. Bei wunderbarstem Wetter trafen sich die Quartiersrätinnen und Quartiersräte draußen beim
Moabiter Kinderhof. Da dies eine öffentliche Sitzung war, freuten sich alle über
die beiden Gäste, die bei der Sitzung reinschnupperten. Das QM Moabit-Ost stellte
einen neuen Grill zur Verfügung, den QRMitglied Gerald einheizte. Er grillte auch
die leckeren Würstchen, Paprika und Auberginen, die gut zu den selbstgemachten
Salaten und der kühlen Limonade passten.
Das QM-Team bedankte sich auch bei den
Quartiersrätinnen und Quartiersräte für
ihre tatkräftige Arbeit in den vergangenen
zwei Jahren: Sie haben wichtige Entscheidungen für die Quartiersentwicklung
getroffen. Vor allem haben sie bestimmt,
welche Projekte im Kiez durchgeführt
werden sollen: So wurden viele gut bewährte Projekte, wie zum Beispiel die
Kiezzeitung, die Sie gerade in den Händen
halten weiter finanziert und einige neue
Projekte entwickelt. So zum Beispiel das
Projekt „Digitales Lernen am Computer – Eltern und Kinder“ und das Projekt
„Quartier Moabit-Ost aktiv gegen Klimawandel“, beide starten im September. Wir
werden berichten!
Der Quartiersrat ist die Interessenvertretung der Kiezbewohnerschaft und besteht
aus Nachbarinnen und Nachbarn sowie
Vertreterinnen und Vertretern örtlicher
Institutionen. Er trifft sich meist monatlich und arbeitet die Schwerpunkte für
die Quartiersentwicklung aus. Außerdem
entscheiden die Quartiersrätinnen und
Quartiersräte über den Einsatz der Gelder
aus dem Projektfonds, der Projekte in der
Nachbarschaft mit insgesamt ca. 200.000
EUR im Jahr fördert.
Neues aus dem Quartiersmanagement für die Nachbarschaft | Herbst 2021
Öffentliche Aktionsfondsjury-Sitzung & Großes Dankeschön
Rückblick 09. Juni 2021
Am 9. Juni, an einem Mittwochabend, alles pflanzen und welche BewässerungsHybride
im Quartier
2021
tagte
die Gremien-Wahlen
Aktionsfondsjury,
um
über ein- methode sie für die Zukunft planen. Er
gegangene Anträge zu entscheiden. Die präsentierte auch den selbstgebauten
Aktionsfondsjury freute sich sehr, dass sie Lehmofen, den der Aktionsfonds 2020
Digitale Wahl
sich endlich wiedersehen konnten. Und förderte. Hier backte Sebastian auch die
das umso mehr, weil dies die letzte Sitzung Pizza, die die Nachbarinnen und NachRegistrierung
und
der aktuellen Jury ist. Grund
genug, um
es barn sehr
In dieser
grünen
OaseDigitale Wahl
QM schickt
QM erhältlobten.
QM gibt
Feststellung der
Einrichtung der
mit Tokens und Link
Wahlberechtigung
Wahl
durch
votesUP
individuelle
individuellen
Wahlinfos
sich gut gehen zu lassen.
Beianprächtigem empfing
die
Aktionsfondsjury
die
Anwohim Wahlzeitraum
durch
QM
auf
Zugangscodes
Zugangscode
votesUP
Grundlage der
(Tokens/
(Tokens/
Wetter trafen sich die Mitglieder der Jury nerinnen
und Anwohner:
viel BegeisQM-Adressdatei Mit
QR-Code) und
QR-Code) und Link
Link von votesUP
Wählende aus
im wunderschönen Gemeinschaftsgarterung
und Herz stellten sie anihre
Projekte
Wahlaufruf und
Informationen
ten Moabeet. Sebastian Wagner erklärte vor – in der Hoffnung,
eine
Förderung
zu
Digitale
Kandidat*innenliste
Zeitraum
ausführlich, was die Hobbygärtner
hier erhalten. Alle Wahlliste
Projekte sind für den Kiez
Stand 27.7.2021
BigBlueButton
Orte
Digitale Möglichkeit
QM erhält
Ergebnis von
votesUP
Zusammenführung
der
Wahlergebnisse
durch QM
Zusammenführung
der Wahllisten
ein Gewinn, aber das Geld ist knapp. Das
ist keine leichte Aufgabe für die AktionsHybride Gremien-Wahlen im Quartier 2021
fondsjury, die entscheiden muss, welche
Analoge
Wahlliste
Projekte eineVeröffentlichung
finanzielle Unterstützung
erhalten. So wurde zum Beispiel das ProDigitale Wahl
jekt „Ulysses“ bewilligt, dass ein Bilderbuch zum Thema Flucht und Migration
Registrierung und
Auszählung der
Analoge Wahl
Feststellung der
Stimmen
durchRegistrierung undkostenfrei
erstellenQMund
anschließend
am
Standort
QM
schickt
erhält
QM gibt an
Wahlberechtigung
QM
Feststellung der
Einrichtung der
durch QM vor Ort
Wahlberechtigung
Wahl
durch
votesUP
Kindergärten
im
Kiez
verteilen
wird.
individuelle
individuellen
auf Grundlage der
Wahlinfos an
durch QM auf
QM-Adressdatei votesUP
Zugangscodes
Zugangscode
Grundlage der
(Tokens/ bedankte
Das QM-Team
sich auch(Tokens/
bei der
QM-Adressdatei
QR-Code) und Link
QR-Code) und
Link von votesUP
an Wählende
aus
Aktionsfondsjury
für Ihre tatkräftige
ArWahlaufruf und
beit.
Sie
hat
sich
dreimal
im
Jahr
getroffen
Informationen
Digitale
Kandidat*innenliste
© Planergemeinschaft
für Stadt und
Raum eG Projekte im Kiez
und
entschieden,
welche
Wahlliste
Zeitraum
31.8. – 2.9.2021
Orte
gefördert
werden
sollen.
In jedem Jahr steDigitale Möglichkeit
Zusätzlich zur persönlichen Wahl
hen der Aktionsfondsjury
10.000 EUR zur
Zusammenführung
der Wahllistenfür die Nachbarbieten wir die Möglichkeit einfach
Verfügung, umumProjekte
doppelte Stimmabgaben
zu vermeiden
und ohne direkten Kontakt Deine
schaft mit jeweils
1.500
QM-Medien:
Stimme digital abzugeben.
EUR zu fördern.
Zeitung, Website,
um doppelte Stimmabgaben
zu vermeiden
Aktuell: Quartierswahlen
QM-Medien:
Zeitung, Website,
Aushänge,
Newsletter, etc.
Einfache Anleitung
für die digitale Wahl
als Download
QUARTIERSMANAGEMENT
BigBlueButton
ODER
Vorbereitung der
Stimmzettel durch
QM
Analoge Wahl
30.8. – 2.9.2021
STAR T VO RA B:
itag,
Auf dem Perlenkiezfest Fre
r
27.8.2021 von 15 bis 19 Uh
geht es schon los!
Aushänge,
Newsletter, etc.
Analoge
Wahlliste
Bitte melde Dich beiEinfache
Interesse
Anleitung per
für die digitale Wahl
Mail an team@moabit-ost.de
oder
als Download
telefonisch unter 93 49 22 25.
Um zu wählen, musst Du über 16 Jahre alt sein und hier im Kiez
wohnen. Du kannst analog oder digital wählen.
Analoge Wahl
Digitale Wah
mit Tokens und
im Wahlzeitrau
QUARTIERSMANAGEMENT
Vorbereitung der
Stimmzettel durch
QM
Registrierung und
Feststellung der
Wahlberechtigung
durch QM vor Ort
auf Grundlage der
QM-Adressdatei
Analoge Wah
am Standort
Weitere Möglichkeiten uns im Kiez zu treffen und zu wählen:
Montag, 30.8.21: Lehrter Straße / Ecke Kruppstraße, 14–16 Uhr
und QM Büro (Wilsnacker Straße 34), 10–17 Uhr
Dienstag, 31.8.21: Stadtteilplenum, 19–21 Uhr
Mittwoch, 1.9.21: Pritzwalker Platz am Brunnen, 15–17 Uhr
und QM Büro (Wilsnacker Straße 34), 10–17 Uhr
Donnerstag, 2.9.21: QM Büro (Wilsnacker Straße 34), 10–12 Uhr
Sie wollen noch mehr über die Arbeit des QMs
wissen? Besuchen Sie unsere Homepage
www.moabit-ost.de, Facebook http://www.facebook.com/qmmoabit oder abonnieren Sie am
besten den Newsletter (über unsere Homepage
unter dem Reiter „Aktuelles“) unseres Quartiersmanagements, der ca. 12 Mal im Jahr erscheint.
So werden Sie immer über die aktuellen Projekte
und Veranstaltungen in Moabit-Ost informiert.
Redaktion: QM-Team Moabit-Ost
© Pl
7
WAS IST LOS IN MOABIT?
SpielRaum Reinickenufer ahoi!
Die SpielRaum-Kitas Moabit haben ein
kleines Geschwisterchen bekommen! Im
Wedding. Und „es“ heißt SpielRaum Reinickenufer an der Reinickendorfer Straße. Mit SpielRaum-Kitas soll eine bessere
Zukunft für Familien gestaltet werden:
Gegen Ausgrenzung, für mehr Bildung
und zur Verringerung der Kluft zwischen
Arm und Reich. Die letzten zweieinhalb
Wochen waren allerdings eine Achterbahnfahrt: „Die Fliesen sind versehentlich nach Dresden geschickt worden!“,
„Das schaffen wir nur noch rechtzeitig,
wenn der Maler und der Bodenleger im
Kreis umeinander herum arbeiten im
Elementarraum …“, „Wer hat die Kiste
mit den Rauchmeldern verlegt?“, „Wir
schaffen das!“, „Warum passen die Garderobenmöbel nicht mehr?“,
„Wir sind zum zweiten Mal durch die
Mikrobiologie durchgefallen.“ waren nur
einige der vielen Höhen und Tiefen der
letzten Wochen. Am Ende hat es geklappt
und das SpielRaum Reinickenufer konnte im Juni Kita eröffnen!
Nun fehlt „nur noch“ das Außengelände
– wer noch was spenden will dazu:
www.betterplace.org/p88891 .
Bewerbungen von richtig guten & netten
pädagogischen Fachkräften nehmen wir
natürlich auch.
Text: GenerationenRaum gGmbH, Foto: Lena Arnold
Spaziergänge, Erzählnachmittage und mehr
Das Generationenprojekt „alt und jung“ des B-Ladens
Bereits 2020 ist ein neues Projekt mit
generationsübergreifenden
Nachbarschaftsaktivitäten im B-Laden gestartet
unterstützt von der Altenhilfekoordination des Bezirks Mitte. Nach hoffnungsvollem Start im Frühjahr mit Treffen
zur Ideensammlung und Wunschabfrage mussten wir pandemiebedingt eine
Pause einlegen. Im Juli starteten wir
dann mit wöchentlichen Spaziergängen
– immer mittwochs. Sie führen uns quer
durch Moabit aber auch in andere schöne
Grünanlagen Berlins. So wanderten wir
u.a. durch den Fritz-Schloß-Park, entlang von Spree und Panke und durch die
Murellenschlucht mit Schanzenwald und
Denkzeichen. Mal mehr Spaziergang,
mal mehr Information wie zu Moabiter
Wandbildern oder Bauten von Werner
Düttmann anlässlich seines 100. Geburtstages. Wir folgten Hörspaziergängen, den sog. Audiowalks. Für die meisten Spaziergänge haben wir barrierefreie
Wege herausgesucht.
Thematische Gesprächsrunden oder
Picknicks im Freien finden seit diesem
Sommer wieder statt und wir wollen
auch ursprünglich Geplantes in Angriff
nehmen, wie Erzählnachmittage, gemeinsam Singen und die Sammlung alter
Fotos aus Moabit.
Voraussichtlich im September startet
eine Ausstellung über die Lehrter Straße in den 1980er und 1990er Jahren mit
Fotos von Prof. Koppelkamm. Sie sollte
eigentlich schon am 24. März 2020 eröffnen, ist dann aber leider Covid 19 zum
Opfer gefallen.
Das jeweilige Monatsprogramm ist hier
zu finden: https://lehrter-strasse-berlin.
net/alt-und-jung
Zur Rhododendronblüte im Tiergarten
Kontakt: generationen@lehrter-strasse-berlin.net oder Tel. 397 52 38
(mo + do 15-18 Uhr). Ihr könnt zu diesen Öffnungszeiten auch gerne
vorbeikommen!
Text: Susanne Torka, Foto: Jürgen Schwenzel
8
MAL NACHGEFRAGT SPEZIAL: MOABIT°21 – DIE MACHER:INNEN
SCHWEIZ – MOABIT – SIARGAO
Macht soziale Arbeit wanderlustig?
Berlin. Beim Googlen kam ich zur GenerationenRaum gGmbH und schickte eine
megaprofessionelle Bewerbung. In der
Antwort stand, ohne Anrede: >Bin im
Urlaub, geht klar, ist aber unbezahlt!<“
Was ist das für eine Zeitung?
Venus, eine der Macherinnen bei der moabit°21, fragte nach der Ankunft in Moabit: Wo ist denn hier die Checkliste für
die Zeitung? „Ich kam aus einem Großunternehmen, ich dachte, sowas müsste
es doch geben, oder feste Prozesse?“ so
Venus Le. Nach Moabit kam sie aus der
Schweiz. „In den ersten Wochen gab es
in Moabit sehr viele Eindrücke, ich war
ständig müde. Es war eine ganz andere
Welt. Die Großstadt, das Chaos,… Meine
Mitbewohnerin hat gesagt: „Chill doch
mal ein bisschen ….“ Ich wurde erstmal
auch häufiger krank, das war mir peinlich. Ich wollte es schaffen, ohne Checklisten.“
Warum ist sie überhaupt aus der Schweiz
nach Moabit gekommen? Venus hat
eine kaufmännische Ausbildung bei
der schweizerischen Post gemacht und
vier Jahre in diesem Job gearbeitet. Eine
Freundin hatte sie zu einer Informationsveranstaltung an einer Hochschule
in Luzern motiviert für ein Studium der
Sozialen Arbeit. „Leider musste ich ein
unbezahltes Praktikum für dieses Studium nachweisen. Dann hatte ich die
Idee, wenn ich sowieso kein Geld kriege:
„Schatzsuche“
Und: Venus denkt immer an Essen.
Schatzsuche trifft es da in Moabit ganz
gut! „Ich habe Gözleme und Güllü Lahmacun entdeckt und das leckere vegane
Eis von Geh Veg, das Arema Schnitzel,
die Leute im Birkenwunder, die leckere Sachen verkaufen. Ich gehe aber auch
gerne zu Kaufland im Schultheiß Quartier.“
„Neues Jahr, neues Glück“:
Venus feiert das vietnamesische Neujahr,
das Luna-NewYear. „Mir war gar nicht so
klar, dass ich da so traditionell bin, aber
ich habe das irgendwie mitgebracht nach
Moabit. Die ersten drei Tage soll man
keinen Müll raustragen, das Jahr mit
sauberer Wohnung starten, nicht zu viel
Geld ausgeben….“. Eigentlich immer gut,
oder?
200310_Zeitung_Mo
abit_Ost_12_20_PF_
RZ.indd 1
10.03.20 11:21
„Machʼ
maʼ Langsam.
Genießen in Moabit“
Hat Dich Moabit verändert? „Ich war
jetzt 4 ½ Jahre da, äußerlich hat sich mein
Style verändert. Berlin hat eine komplett
andere fashion, ich laufe ungeschminkt
rum, das ist in Zürich quasi unerlaubt.
Ich glaube ich bin auch charakterlich
offener, lockerer geworden, spontaner.
Ich muss nicht mehr alles kontrollieren.
Mein Studium an der ASH hat mich auch
sehr weiter gebracht, viele neue Themen,
Rassismus, Gender, Queere Community…“
Licht und Schatten:
Venus war zwischendurch weg, in Asien.
Länger als geplant. (Wir berichteten…).
Sie war bei einer NGO in Vietnam, wo
sie sich um Frauen (Opfer von Menschenhandel) gekümmert hat. „Das war
thematisch spontan, ich wollte einfach
gerne nach Vietnam, woher meine Eltern
ursprünglich kommen. Dann wurde ich
9
MAL NACHGEFRAGT SPEZIAL: MOABIT°21 – DIE MACHER:INNEN
Venus bleibt in Gedanken da.
Venus auch gegen das Patriarchat kämpUnd kommt noch viel rum im
fen, die Frauen sollen MikroLeben. Soziale Arbeit macht auf
kredite kriegen, auf
jeden Fall wanderlustig.
eigenen
Füßen stehen. Sie
möchte das mit
Wir möchten die vorerst
den Frauen geletzten Ausgaben der
meinsam aufbaumoabit°21 nutzen, um
en und möchte
die Macher:innen vorauch viele Hunde
zustellen. Euch! Wenn
haben. „Berlin hat
ihr auch dabei sein
mir soviel gegeben,
wollt, schreibt uns:
h
a
ich gehe nicht gerne
anz nabit
g
e
n
perspektiven@geneer
Mo
zurück.“ sagt sie.
iter F inden in
In we en und Verb
rationenraum.de
mo
ZEIT
darauf aufmerksam, dass Menschenhandel ein Riesenthema dort ist. Ich war sehr
betroffen, habe sehr viel dazu gelesen.
Richtig bewusst wurde mir alles, als ich
die Mädchen vor mir sah. Ich hatte Supervision, ich wurde innerlich gestresst
und vergesslich. Aber es war gewinnbringend, mit den Mädchen zu arbeiten,
die den Weg aus dem Menschenhandel
gefunden haben, sie aufzufangen, mit
dem Ziel, sie nach Hause zu bringen.“ So
Venus über ihre Zeit in Vietnam. Danach
wollte sie noch reisen, Myanmar, Philippinen und dann kam der LockDown!
„Ich schrieb eine Mail nach Moabit, die
meinten nur: Hier drehen alle durch,
bleib doch einfach! Es war wunderschön.
Es hat mir auch viel gebracht bei der Verarbeitung der Erlebnisse.“
mo a b it °21
ON
ZEITUNG V
AUSG A BE 13
SO M M E R 2020
M O A B I T- O
CHEN AUS
FÜR MENS
MENSCHEN
ST
UNG
21
abit °
VON
MEN
SCH
EN
MEN
FÜR
SCH
d
– Fin
US
EN A
In wei
Ein Ort ist ja wie eine
Begegnung, da wünscht
man sich was. Was
wünschst Venus Moabit
zum Abschied? „Da passt der Titel
„In weiter Ferne ganz nah“ – ich würde gerne meinen Dank aussprechen
an Moabit und auch an die Arbeit an
der Zeitung. Ich würde den Akteur:innen in Moabit gerne sagen: Scheut euch
nicht, euch kennenzulernen, euch nah
zu sein. Wir wollen doch alle das Gleiche, Moabit schöner gestalten, unseren
Sozialraum gestalten. Ich habe mal einen
älteren Herrn getroffen, der sagte: „Begegnungen sind doch Geschenke, und
wir lehnen dauernd Geschenke ab!“ Das
stimmt, viele sind dauernd am Handy
oder haben keine Lust, andere zu sehen.
„Was in Moabit noch wachsen könnte“: Seid offen, begegnet euch, seid euch
nah!“
Spur
en
rne g
B I T-
OST
ah
anz n ultur
K
t und
Ku n s
Unte
rhaltu
ng
24.11.20
10:01
dd 1
F_RZ.in
5_20_P
it_Ost_1
g_Moab
_Zeitun
MOA
ter Fe
oabit
hen
n in M
ssisc Verbinde uture
Auf ru
rF
n und
bit fo
Finde rner Moa
Co
s’
Kid
201123
15
1
AB E
/2 02
AU SG
20 20
TE R
W IN
mo a b i t °
21
ZEITUN
G VON
MENSC
HEN FÜ
R MEN
SCHE
AU SG A
BE 17
SO M M
E R 202
1
N AUS
MOABI
Der Trau
m
g r ü n e n vo n d e r
Insel
– was in
Moabit
Mal na
chgefrag
t
Leben in
Balance
210527_Z
eitung_Moa
bit_Ost_17
_21_PF_R
Z.indd
1
Poesie
Lokale Lo
n o c h wa
c h se n k
önnte
Kunst un
d Kultu
r Kids’
kale Mo
Corner
abit for
Future
Unterha
ltung
27.05.21
Nachbarscha
ft und Hilfsbe
Moabit in Qu
T- O S T
17:20
reitschaft
arantäne
he Spuren
Auf japanisc
Corona-Zeit?
s
Bewegungstipp
Was machen
rs Bastel- und
Hansa-Theate
Moabit-Ost
rk
zwe
Der Abriss des
net
Kita
abit-Ost und
*innen zur
die Moabiter
Einleger QM
-Mo
29.05.20 17:18
_RZ.indd 1
abit_Ost_13_20_PF
200529_Zeitung_Mo
„Moabit in Quarantäne“
Venus geht vor Allem wegen des Geldes
zurück in die Schweiz. Sie möchte gerne in kurzer Zeit viel verdienen, um zukünftigen Projekte zu finanzieren. Venus
möchte auf der Insel Siargao ein Streetfood Projekt mit Frauen machen, die abseits der touristischen Route leben. Viele
haben dort keinen Zugang zu Ressourcen, leben in Bambushütten. So möchte
Venus Le –
das Gesicht hinter
viel Redaktionsarbeit
Text: Team der Kreativwerkstatt vom 4.6.2021, Foto: Venus Le, Illustrationen: Designed by Freepik
10
KIEZKLÄNGE UND POET:INNEN
Unterwegs in Moabit –
Kreativ im Kiez und im Stadtschloss Moabit
In den vergangenen Wochen konnten Moabiter*innen in 50
Schaufenstern in der Nachbarschaft verschiedene Texte über
ihren Kiez entdecken. Diese Gedichte und Geschichten stammten von 42 Menschen, die dem Aufruf der Mitschreib-Aktion
"Kiez Poesie" gefolgt waren. Die Autor*innen und ihre Texte
waren dabei so facettenreich wie Moabit selbst. Beim Lesen der
54 ausgehangen Texte konnten alle Interessierten sich auf einen
kiez-poetischen Streifzug durch die Nachbarschaft begeben
und diese mit neuen Augen entdeckten.
Die Aktion wurde initiiert von zwei Mitarbeiterinnen des
Nachbarschaftshaus Stadtschloss Moabit. Susann Wehrmann
ist Ansprechpartnerin für nachbarschaftliche Aktionen und
Angebote im Stadtschloss. Katrin Syperek verantwortet die
Sprach- und Leseförderung in der Kurt-Tucholsky-Bibliothek
und weckt bei Moabiter*innen im Kita- und Grundschulalter
die Lust am Lesen. Gemeinsam mit anderen Kolleg*innen und
vielen engagierten Nachbar*innen organisieren sie Gruppen,
Kurse und Veranstaltungen, die für alle offen sind.
Viele dieser Angebote werden von Nachbar*innen gestaltet –
sie bringen ihre Ideen und Fähigkeiten ein und gestalten so
spannende Angebote für viele Moabiter*innen. Dazu gehört
auch der Podcast „Moabiter Kiez Geschichten“. Bei dem unterschiedlichen Menschen aus der Nachbarschaft zu Wort kommen und ihre Geschichte erzählen.
In anderen Gruppen wird gemeinsam Neues gelernt und ausprobiert. In den Töpfergruppen und beim „Chor für Alle“, in
denen Moabiter*innen mit und ohne Fluchterfahrung zusammen kreativ werden.
Wenn auch Sie das Stadtschloss kennenlernen und
gemeinsam mit Nachbar*innen aktiv werden möchten,
besuchen Sie unser Offenes Terrassencafé:
Montag, Mittwoch und Freitag 14 – 18 Uhr
Dienstag 12 – 16 Uhr
Stadtschloss Moabit
Rostocker Straße 32 und 32b
10553 Berlin
www.moabiter-ratschlag.de/nachbarschaftshaus
www.facebook.com/StadtschlossMoabit
Stadtschloss Moabit –
Nachbarschaftshaus
Das Nachbarschaftshaus
ist die Anlaufstelle für alle,
die sich informieren und
engagieren wollen. Im Stadtschloss können Nachbar*innen ihre Freizeit verbringen,
andere Menschen kennenlernen und sich zusammen
für gemeinsame Interessen
einsetzen.
Unterstützen Sie uns gerne
dabei ein vielfältiges und
lebendiges Haus für die
Nachbarschaft zu sein –
ihre Ideen und ihre Tatkraft
sind immer willkommen –
kommen Sie vorbei oder
schreiben Sie an:
mitmachen.stadtschloss@
moabiter-ratschlag.de
Text und Fotos: Susann Wehrmann
11
KIEZKLÄNGE UND POET:INNEN
So erlebte ich es:
Kiez-Poeten luden zum Spaziergang durch Moabit ein
An 50 Orten in Moabit stellten Kiez-Poeten ihre poetischen Beiträge zum Tag der Nachbarschaft aus.
Den Kiez von einer neuen Seite entdecken, gelassen an Schaufenstern bummeln, nicht um zu konsumieren, sondern
um poetischen Kiezklängen zu lauschen.
Das war meine Absicht als ich mich auf
einen Rundgang durch Moabit begab,
die Kiezkarte mit 50 Ausstellungsorten
in der Rocktasche. Neugierig war ich darauf, was sich die Nachbar*innen zum
Thema „Kiez-Poesie“ ausgedacht hatten.
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Eine vielseitige Mischung von
Versen, Reimen und Prosa-Texten regten
zum Nachdenken an. Ava brachte mich
mit „MOABITier“ zum Lächeln. Jan Tolga Busche gewährte mir mit „Während“
Einblick in das bunte Treiben seines
ganz persönlichen Kiezes. David Jasper
schenkte mir einen Moment des Ottoparks am frühen Morgen. Christopher
Damerow verführte mich mit seinem
Märchen „Vor langer Zeit“ über eine Zofe
aus Moab ins Land der Phantasie. Der
Designer Michael Ley stellte mit einer
grafischen Arbeit die Lyrik Albrecht
Haushofers vor. Ich selber habe mich
einer Hymne über Moabits Künstlerhistorie gewidmet. Doch vieles mehr an Poesie-Klängen gab es auf diesem Spaziergang zu entdecken.
„Kiez-Poesie“ ist ein Projekt der Sprachund Leseförderung des Moabiter Ratschlags e.V. und des Nachbarschaftshauses Stadtschloss Moabit, gefördert durch
Bezirksamt Mitte, Senatsverwaltung für
Kultur und Europa, Senatsverwaltung
für Migration, Arbeit und Soziales, BIST,
EFRE und der EU. Mögen die Moabiter*innen noch viele solcher Möglichkeiten des kreativen Ausdrucks erhalten.
Weitere Informationen finden sich
auf der Webseite des Moabiter Ratschlags e.V.:
https://moabiter-ratschlag.de/nachbarschaftshaus/sprach-und-lesefoerderung/kiez-poesie/
Text: Denise Weeke
Die Gerhardtstraße hat einen poetischen Hintergrund
Die Gerhardtstraße ist benannt nach
dem Theologen und Kirchendichter Paul
Gerhardt. Sie wurde 1875 angelegt und
verband ursprünglich die Werftstraße
mit der Paulstraße. Heute ist sie eine kleine Sackgasse mit Wendekreis.
Paul Gerhardt wurde 1607 in Gräfenheimichen geboren. Er studierte im lutherischen Wittenberg und war in der lateinischen und humanistischen Bildung
verwurzelt. 1643 kam er nach Berlin zu
seiner ersten festen gut bezahlten Anstellung, ging acht Jahre später als Propst
nach Mittenwalde. 1657 kehrte er als
Diakonus an die St. Nikolaikirche nach
Berlin zurück. Hier verlor er das Amt,
weil er sich dem stärker werdenden Reformierten nicht unterwerfen wollte. Die
Zeit seiner Amtslosigkeit nutzte Gerhardt, um sich stärker seiner Kirchenliedpoesie zu widmen. 1669 ging er als
Archidiakonus nach Lübben, wo er 1676
verstarb.
Zwar war es für Geistliche jener Zeit üblich zu dichten, die Kirchenlieder Gerhardts wurden aber in der gesamten
Lutherischen Kirche und weit darüber
hinaus bekannt und sind bis heute beliebt. Wer kennt solche Lieder nicht wie
„Nun ruhen alle Wälder“, „Nun danket
all und bringet Ehr“, „Lobet den Herren,
alle die ihn ehren“. Gerhardt dichtete in
Deutsch und in Latein. Sein bislang frühestes dokumentierte Gedicht stammt
von 1641. Unabhängig von der Bedeu-
tung dieser Kirchenlieder für die Lutherische Kirche handelt es sich bei den
gesammelten Werken Gerhardts um ein
lebhaftes Zeugnis deutscher Dichtkunst
des mittleren 17. Jahrhunderts.
Die Gesamtausgabe der Lieder und Gedichte erschien 1943 und 1957 im Verlag
Paul Müller, München, sowie 1982 im
Oncken Verlag Wuppertal/Kassel.
Text und Foto: Denise Weeke
12
KIEZKLÄNGE UND POET:INNEN
Roarrrr … Wie klingt die moabit°21? Und wo?
Und wie kann sie nachklingen?
Bald steht die Frage an, ob das Projekt Perspektiven am Ende
ist und die moabit°21 wie die Saurier aussterben wird. Ja, die
Dinosaurier sind ausgestorben. Allerdings nicht in unseren
Köpfen. Es gibt zahlreiche Filme, Bücher, Webseiten und Orte
(Parks, Museen), die sich der Thematik widmen, so dass die
Saurier nicht vergessen werden. Das Interesse an Dinosauriern
entstand ursprünglich durch eine Ausstellung von Sauriermodellen im Crystal Palace Park in London, und zwar schon im
Jahr 1853.
Der Vergleich mit der moabit°21 stammt aus der Kreativ-Werkstatt: Die moabit°21 braucht ein Denkmal, einen Ort, an dem
sie präsent ist. Wie ein Dino. Und wenn sie weiterlebt? Dann
erst recht!
Wo ist der Ort für die moabit°21?
Darüber rauchten die Köpfe an einem heißen Tag
in der Kreativwerkstatt. Und es wurden Orte gefunden.
EIN EN VIR TU EL LE N OR T
, sogar mehrere!
… hat die moabit°21 bereits
itung
„moabit°21 – unsere Kiezze
Unsere Facebook- Gruppe
er
unt
und
200 Mitglieder
in Moabit-Ost“ zählt über
bar.
bisherigen Ausgaben einseh
alle
d
sin
e
ww w.moabit°21.d
en:
off
he
nsc
Wü
h
waren dazu noc
Im kreativen Brainstorming
iArt
von
le
Tei
o
als
ern“ arbeiten,
Wir sollten mehr mit „Anreiß
lten
sol
se
Die
n.
che
t auf mehr ma
keln veröffentlichen, die Lus
at
h Möglichkeit im Videoform
nac
r
ode
ner
auch in vorgelese
n
kan
ist
ok
ebo
Fac
ht jede:r der auf
vorhanden sein, denn: Nic
euns
nz
ste
Exi
le
uel
e lebendige virt
auch sehen oder lesen. Ein
en?
tütz
ers
unt
das
ihr
ordert. Wollt
res „Dinosauriers“ wird gef
en?
Habt ihr weitere Ide
und wirst Gruppenmitglied
Dann bringt euch gerne ein
abit– unsere Kiezzeitung in Mo
bei Facebook: „moabit ° 21
wir alle
Ost “.
l unseres Lebens, und wie
Aber virtuell ist nur ein Tei
kein
ok,
erk t haben – kein Facebo
in Zeiten von Corona gem
en
ass
Anf
e kann die Realität zum
Zoom, keine Online -Kneip
osauDin
ere
e Grund sehen wir uns
wirklich ersetzen. Nicht ohn
delle
Mo
te
eben auch als lebensech
rier nur in Filmen, sondern
zum Anfassen.
Ja, das
ff mit Zeitungsdruckerei?
Ein Museum? Ein Stadtteiltre
beWir
nschen in Moabit-Ost.
wäre ein Traum für viele Me
– und
wie so oft am lieben Geld
es
richteten…. Aber da hängt
da
en
ein
sch
n Willen? Die Dinos
vielleicht auch am politische
mehr Lobby zu haben.
tatt
d in unserer Kreativ werks
Ideen für physische Orte sin
inung!
Me
e
eur
t selbst und sagt uns
trotzdem entstanden. Les
HAUSC HAUK ÄS TE N UN D SC
T
OS
ITFE NS TE R IN MOAB
en oder
Die Idee mit den Schaukäst
ial und
gen
h,
fac
ein
ist
n
Schaufenster
r: An
zba
set
um
h
auc
ck
mit etwas Glü
t soll
abi
Mo
in
en
Ort
en
unterschiedlich
Denkmal der
ein Schaukasten stehen als
Titelbildern
moabit°21 Eine Collage mit
abit°21 ein „zu
und Artikeln kann so der mo
hen an ihre ExisHause“ geben und Mensc
cht es allemal,
tenz erinnern. Und Spaß ma
en, denn es
das eigene Machwerk zu seh
von Menschen
ist ja nunmal eine Zeitung
t haben auch
aus Moabit-Ost. Und bis jetz
Wir starten
wirklich viele mitgemischt!
o der Genera Bür
das
für
e
lag
mit einer Col
Projek tträger.
tionenRaum gGmbH, dem
? Eine ver waisHabt ihr einen weiteren Ort
r?
te Tafel? Ein leeres Fenste
Meldet euch gerne:
enraum.de
perspektiven@generation
13
KIEZKLÄNGE UND POET:INNEN
DIE „WIR-S IND-DABEI-P LAKET TE“
Etwas kleiner als der Schaukasten oder das
ganze Fenster aber dennoch ein „Denkmal“ an
verschiedenen Orten: Die Plakette. Alle Institutionen, die mitgewirkt haben, und auch gerne
Privatleute können sich diese Plakette aufhän gen und so selbst an die moabit°21 erinnern.
Aber was soll draufstehen? Wir sind dabei? Wir
waren dabei? Wir sind moabit°21?
DE R MOAB IT°21- BR IEF KA
ST EN
i Richtungen trägt
Der Kommunikation in zwe
zum Einwerfen von Ardie Idee des Briefkastens
ng. Derzeit prüfen
tikeln, Lob und Kritik Rechnu
solcher Briefkasten,
wir Möglichkeiten, wo ein
ismus und vor dem
etwas geschützt vor Vandal
sollte.
Vergessen -Werden hängen
Wir bleiben dran!
Wer hat die zündende Idee? Teilt sie uns mit.
Nur Mut – Ihr Alle seid Moabit-Ost!
DE R HÖ R-O RT
st.de/fileadmin/
Unter https://ww w.moabit-o
rt.html gibt es das tolle
Hoerkarte -Moabit-Ost/sta
Moabit Ost: WissensProjek t digitale HörOr te in
eboten, Geschichten
wertes, Informationen zu Ang
st. Da sind wir auf jeden
und Anekdoten in Moabit-O
phanstr. 53.
Fall dabei mit dem Ort: Ste
Diesen Tex t könnt Ihr hören:
was war die moabit°21?
„Was ist die moabit°21 –
Menschen für MenEs geht um eine Zeitung von
Perspektiven, die sie für
schen in Moabit, und ihre
können. Die Zeitung
die Öffentlichkeit einbringen
n und sieht Vielfalt als
bringt Menschen zusamme
nschen aus verschiedeRessource. Es machen Me
ammenhängen mit.“
nen Ländern, Kulturen, Zus
Weitere ambitionierte
Ideen wie den eigenen
Podcast, den YoutubeKanal und das echte
Museum sind momentan
eher zum Träumen –
aber hey – träumen nicht
auch Millionen Kindern
von echten Sauriern?
Na bitte.
Text: Sabrina, Sara, Venus, Ulli, Marie (ein Produkt der Kreativwerkstatt),
Fotos: Ulli Privat
Riesenfotos von Holocaust-Überlebenden am Hauptbahnhof
Direkt hier in Moabit, im Hauptbahnhof
lohnte sich die Ausstellung von Luigi Toscano: Riesige Bilder mit HintergrundInformationen erinnten an NS-Opfer
und sollten ein Zeichen für Toleranz, Demokratie und Offenheit setzen.
Die Ausstellung reist weiter, aber im
Internet kann man immer gucken. Zum
Beispiel hier: https://www.swr.de/swr2/
kunst-und-ausstellung/broadcastcontrib-swr-29360.html
Foto/Text: Yann C.
14
POESIE
Fremdling – Jonɔ ɔ́
Enyi e kpɔ́n gbɛ̀ ɖì nǔ jonɔ ɖɔhun ɔ, e nɔ mɔ mɛɖee do mɔ mɛɖokponɔ.
Nǔ ee nɔ w’adan dó ɖɛ̌ ce ɔ nɔ blo nù ɖe ɔ ɖó.
Tó ɖó nukiko ce ɖì jonɔ ɖɔhun ɖò jonɔ lɛɛ tɛntin nɔ dó wuvɛ nú mɛ.
Nǔ ee nɔ blɛ eɖee ɖò xogbe vivɔnu tɔn lɛ mɛ e nɔ na ninɔmɛ jonɔ tɔn.
Jonɔ sín wuntun è togun e ɖò bibɛtɛn na mɛ wɛ ɖ’ayi e nɔ ɖó mɛwu e
nɔ d’akpà hǔn mɛtɔn wú b’ɛ nɔ nyí jonɔ yì sisosisomɛ̀.
80 x 80 cm Acryl auf Leinwand von
Ulrich Gbaguidi 2008
Zwischen Süden und Norden
Du sprichst
nicht in meiner Sprache.
Ich spreche
nicht in deiner Sprache.
Wir suchen Worte
in einer Weltsprache,
die nicht unsere Muttersprache ist.
Wir wollen einander
bekannt machen.
Bɔ̀ ayikungban nɔ y’avi bo nɔ kùn ɖasin vivɛ ɖ’eji ɖó e wɛ nɔ na gbɛ̀
vi lɛ, e nɔ na jonɔ lɛɛ ǎ.
Bɔ̀ gbɔ e jinukunsin nɔ gbɔ e nɔ dó avǐgbè ɖó e wɛ nɔ na xɔntɔnnyinyi
ɖ’ayǐ enɔ na gǔfinfɔn ǎ.
Bɔ gbɛtɔ lɛ ɖesu nɔ ɖò nukun ɖó hwenu ɖevo è yě na nyí nɔvi nɔvi é
bo ma sɔ na nyí jonɔ ǎ é .
Das Gedicht „Fremdling“, das wir in Ausgabe 4 von moabit°21 in
deutscher Sprache vorstellten, sehen wir hier in der Übersetzung
von Kpessou Quenum © in der Sprache Fon.
Die Sprache Fon
Fon gehört in die Familie der Niger-Kongo-Sprachen und in die Gruppe der
Gbe-Sprachen. Zu den Gbe-Sprachen gehören auch Ewe, Adja, Gen und
Phla-Pherá. Etwa 1,7 Millionen Menschen sprechen Fon, hauptsächlich in
Benin und Nigeria, auch in Burkina Faso, Togo, Niger und Elfenbeinküste.
Im Gegensatz zum Deutschen verändert sich die Bedeutung eines Wortes
durch die Tonlage. Ein im Standarddeutschen bekanntes Wort ist „Wodu“.
So oft ich an dich denke
so oft wandert
ein Teil meiner Seele
zu dir.
So oft du an mich denkst,
so oft kommt
ein Teil deiner Seele
zu mir.
Unsere Seelenteile
fliegen wie die Vögel
über den Erdball
hin und her.
So ist ein Teil meiner Seele
woanders
und doch bei mir.
Bei mir
hat ein Teil deiner Seele
ein Zuhause.
Siehst du dieses Band,
das wir gesponnen haben
zwischen Süden und Norden,
zwischen Norden und Süden?
Wir brauchten
nicht einmal Mut.
Wir brauchten nur
guten Willen.
80 x 80 cm Acryl auf Leinwand von Ulrich Gbaguidi 2008
Text: Denise Weeke
15
AUF BENINISCHEN SPUREN
Beninische Künste bilden nachhaltig
Vor allem in der Kunst finden wir Spuren aus Benin. Es gab die
Ausstellung „Migration und ich“, das Poesie-Projekt „Ich und
Du“ und zahlreiche Workshops und Veranstaltungen von Les
Arts Vagabonds Rezo Afrik Benin (AVRAB) und dem Afrikahaus. Mit Benin in Moabit erleben wir die Künste im Sinne von
Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Christel Gbaguidi, Gründer und Präsident von AVRAB,
Foto: Christel Gbaguidi(c)
Migration und Ich
In der Gemälde-Ausstellung „Migration und Ich“ 2010 in der
Heilandskirche zeigten elf beninische junge Künstler*innen
ihre persönlichen Perspektiven zum Thema Migration. Damit
trafen sie ein zentrales Thema, das das Zusammenleben der
Moabiter*innen anhaltend mitbestimmt. Ausstellende Künstler*innen waren Josee Adoun, Eliane Aisso, Fallon Bankole,
Aume Bocossa, Drussille Fagnibo, Childéric Zinsou, Léonilde
Zanou, Kolawole Tidjani Serpos, Ulrich Gbaguidi, Marlène
Chabi, Département N´Dah. Themen waren unter anderem die
Not der Menschen, die im Meer versinken, die Mauer zwischen
Migration und Ich, Ausstellung Heilandskirche 2010, Foto: denise
Süden und Norden, das Gefühl der Verlorenheit, Hoffnung auf
Gerechtigkeit, globale Gleichberechtigung, die Migration, das
Heimweh, Begegnung. Die Inhalte der Bilder haben bis heute
nichts von ihrer Aktualität verloren.
ICH und DU
Die Ausstellung ICH
und DU war ein Projekt
innerhalb des Berliner
Poesie-Frühlings
2011.
Hauptexponat war ein
Poesie-Album, zu dem
Künstler*innen und Lyriker*innen aller Sparten sowie Besucher*innen beitragen konnten.
Das Album wendet sich
gegen Fremdenhass für
mehr Gerechtigkeit und
Frieden unter den Menschen. Neben den beninischen Künstler*innen und
Poesiealbum ICH und DU, Foto: denise
künstlerischen/lyrischen
Mitstreiter*innen
aller
Generationen wurde das Projekt von den bekannten Lyrikern
Günter Grass, Wolfgang Welsch, Michael Augustin und Andreas Züll unterstützt. Gemeinsam mit Christel Gbaguidi, dem
Präsidenten der soziokulturellen Vereinigung Arts Vagabonds
Rezi Afrik Benin, hatte ich dieses Projekt ins Leben gerufen, ein
Projekt der besonderen Art unter den Kiezklängen in Moabit.
LES ARTS VAGABONDS REZO AFRIK BEBIN
Arts Vagabonds Rezi Afrik Benin (AVRAB) ist eine soziokulturelle Organisation, die aktive Kulturpolitik betreibt. Sie führt
mit kompetenten Experten aus Kunst, Wissenschaft, Bildung
und Kultur Projekte durch, die sowohl für Benin als auch für
Afrika und die gesamte Welt von Bedeutung sind. Durch die
Sprache der vielfältigen Kunst werden Menschen in die Lage
gebracht sich aktiv mit aktuellen Situationen auseinander zu
setzen und selbstbestimmt und verantwortungsbewusst zu
handeln. Die Künste dienen als Kommunikationsmittel. Der
gemeinnützige unpolitische Verein wurde 2001 von dem Schauspieler und Theaterpädagogen (MA) Christel Gbaguidi gegründet. Workshops und Seminare, die durch AVRAB durchgeführt
werden betreffen z.B. das Theater, die Bildende Kunst, die Musik, den Tanz. Die in Moabit in Kooperation mit AVRAB veranlassten Veranstaltungen wurden von Christel Gbaguidi selbst
organisiert bzw. durchgeführt oder angeleitet. Dazu gehörten
auch Vorträge im Afrikahaus und ein Theater-Workshop zum
Thema Migration in der Heilandskirche. Starke Partner an der
Seite von AVRAB waren für Moabit die deutsche Botschaft in
Benin, die Benin Botschaft in Berlin und PROMIGRA Berlin
Mitte. Möge sich der kulturelle Austausch zwischen Benin und
Berlin auch in der Zukunft weiter entwickeln.
Text: Denise Weeke
16
AUF BENINISCHEN SPUREN
Ulrich Auxis Tchégnikin Gbaguidi
Ein beninischer Künstler voller Magie, Konzentration und Feingefühl
bereichert die Moabiter Künstlerchronik.
eigene Ausstrahlung gewinnen.
Inhaltlich beschäftigt er sich mit
Themen wie Kindheit, Bildung,
Migration, Frauen, Alltag, Ungerechtigkeit. Gbaguidi vermag
das kulturelle Erbe seines Landes in einer modernen Bildsprache auszudrücken, die man
auch in Europa gut versteht. In
Moabit ist sie als eine Sprache
angekommen, die Brücken baut.
Ulrich Gbaguidi in seiner Ausstellung Transition, 2021 Benin.
Die Macht der Berührung
Die Moabiter*innen kennen Ulrich Gbaguidi aus einer Ausstellung in der Heilandskirche (2010) zum Thema „Migration und
ich“. Der damals junge Künstler von 22 Jahren berührte mit
seinem Feingefühl und seiner klaren Bildsprache. Seine Bilder
regen einen Prozess der Identifizierung und Selbstbegegnung
an. Vielschichtige existenzielle Empfindungen, ausgedrückt in
einem Frohsinn von Farben und einer magischen Klarheit von
Formen verleihen seinen Bildern eine Poesie, die ihn zum Mitstreiter der Ausstellung „ICH und DU“ im Poesiefrühling Berlin 2011 werden ließen (Café Moab).
Der Zauber seiner Bildsprache
In seinen expressiven Gemälden begegnen sich Abstraktion,
Figuration und Symbolismus. Dreieck, Spirale,
Pfeile als alte Symbole
der Menschheit wirken
heute so magisch wie zu
uralten Zeiten.
„Der Pfeil deutet auf das
einseitige Leben. Oft
durchgestrichen verweist
er auf die Schwierigkeiten des Alltags“, erklärt
Gbaguidi. Die für ihn
typischen Schriften verbinden Abstraktion und
Figuration miteinander.
Seinen Farben mischt er
heimatliche
Pigmente
bei, wodurch sie eine ihm
Konsens, Mischtechnik, 2019
Seine Ausbildung und Arbeit Porträt, Acryl auf Leinwand, 2018
Gbaguidi erhielt seine Grund
ausbildung an der Sekundarschule für Kunsthandwerk Hermann Gmeiner / SOS-Kinderdorf Abomey-Calavi (ESMA,
2004 – 2011) und machte den Bachelor in Kunstgeschichte an
der Universität von Abomey-Calavi (2016). In Abomey-Calavi lebt und arbeitet der Künstler heute. In zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen in Benin und Deutschland sowie
online hat der Künstler seine Werke gezeigt. Seine aktuellste
Ausstellung „Transition“ handelt über die menschliche Rasse,
die sich in ständiger Veränderung befindet und in ihrem Wesen
komplex ist. Sie entführt in eine Welt der Farben, die sich auf
die Erfahrungen des täglichen Lebens konzentriert, die Natur
des Menschen, die Frau und die Gegenseitigkeit von Menschen.
Sie wird in der Galerie Arts Vagabonds Rezo Afrik Benin vom
15.5. –16.7.2021 gezeigt. Durch seine Ausstellungen in Moabit hat er bei den Moabiter*innen Interesse geweckt für seine
Kunst und für sein Land. Er selbst sagt „The exposure to moabit
is a new visibility on my work; I have the impression of conquering a new territory through my work.“
Gbaguidi – ein großer Name
So interessant wie seine Kunst ist die Persönlichkeit des Künstlers und die Geschichte seiner Ahnen. Er trägt den Namen des
Königsgeschlecht Gbaguidi von Savalou. Sein Großvater war
der neunte König von Savalou. Der Name bedeutet „mächtiger
Häuptling“ (König der Könige). Er wurde 1557 dem ersten König bei seiner Krönung gegeben, nachdem er als einziger einen
Büffel bezähmen konnte. Die Dynastie hält bis heute an.
Weitere Informationen über den Künstler findet man unter:
https://www.instagram.com/gbaguidiul/
Text: Denise Weeke, Fotos: Ulrich Gbaguidi und Christel Gbaguidi
17
POESIE
Fremdling
Immer nume fremd unter Mensche d'Wält ahzluege macht eisam.
Was mini Zunge verletzt, formt s'andere Muul.
Immer nume fremd unter Fremdi mis Lache z'köre, verbitteret.
Was sich ide Kläng irrt, gseht mä als Fremdheite an.
Immer als Fremdling vom Volk, das Zueflucht gwährt hätt, gstämpflet,
macht id Tüüfi vom Herz, das wunde, heimatlos.
Und d'Erde brüellt wäg dem bitteri Träne,
will sie Chind, nöd Fremdling gebärt hätt.
Und de Himmel atmet truurendi Lüft,
will er Fründschaft, nöd Feindschafte, geh hätt.
Und au Mensche hoffe uf anderi Zite,
i dene sie Brüedere, nöd Fremdling sind.
Tessin
Das Gedicht „Fremdling“ sehen wir hier in einer schweizerdeutschen
Übersetzung von Venus Le.
Schweizerdeutsch
Als Schweizerdeutsch bezeichnet man die in der Deutschschweiz
gesprochenen hochdeutschen Dialekte. Die einzelnen Dialekte unterscheiden sich regional stark voneinander.
Die schweizerische Form des Standarddeutschen (Deutsch im Duden)
wird volkstümlich auch Schweizer Hochdeutsch genannt. Das ist genau
genommen falsch, weil auch die schweizerischen Mundarten aus dem
hochdeutschen Sprachgebiet stammen (im Gegensatz zu den mitteldeutschen und niederdeutschen Sprachgebieten).
Genf
Das Schweizerdeutsch und das Standarddeutsch werden je nach
Situation im Alltag parallel genutzt. Allerdings neigen rund 80 Prozent
der Schweizerdeutschen dazu im Alltag Mundart zu sprechen. Das
Standarddeutsche dient vor allem dem Schriftverkehr.
Unterschiede zwischen der Schweizer Standardsprache und der bundesdeutschen Standardsprache beziehen sich hauptsächlich auf den
Wortschatz und die Wortbildung. So finden wir in der schweizerdeutschen Standardsprache z.B. Unterbruch für Unterbrechung, Beschrieb
für Beschreibung, Entscheid für Entscheidung, parkieren für parken,
grillieren für grillen, Hühnerhaut für Gänsehaut und Führerausweis für
Führerschein. Diese Unterschiede sind im Duden der deutschen Standardsprache aufgeführt.
Seealpsee
Hochdeutsch – Mitteldeutsch – Niederdeutsch
Im Deutschen wird der Begriff Hochdeutsch oft für die im Duden aufgeführte deutsche Standardsprache benutzt. Unter Niederdeutsch
demgegenüber versteht man meist die Mundart, „Platt“. Diese Zuordnung ist falsch und hat auch nichts mit dem Status der Sprache zu tun.
In Wirklichkeit handelt es sich um Sprachgruppen, die einer bestimmten Region zugeordnet werden. Hochdeutsch finden wir im Süden
Deutschlands, wo es die hohen Berge gibt. Mitteldeutsch bezieht sich
auf die mittleren Regionen Deutschlands. Und Niederdeutsch ist ein
Sammelbegriff für die Sprachen, die in den niedrig liegenden Regionen
gesprochen wurden.
Text: Denise Weeke, Fotos: Venus Le
Fotos Venus Le, Text Denise Weeke)
Leysin
18
AUF SCHWEIZER SPUREN
Wie man die Schweiz von Moabit aus erkunden kann …
Als Kind war ich mal in der Schweiz. Ich erinnere mich leider nur noch an einen kleinen Rodelunfall.
Sonst kenne ich dieses geheimnisvolle Land nur aus Romanen, die von Bankkonten oder Wanderabenteuern handeln oder aus Hintergrundinfos zur Rütli-Schule in Neukölln, Wilhelm Tell oder der Genfer
Konvention. Und da war mal dieses Mädchen, die in der Klasse von DJ Bobos Cousine war. Ich muss
aber zugeben, dass es bei mir mit der Allgemeinbildung ganz schön hapert….Lässt sich ändern! Von
Moabit aus geht doch fast alles. Wanderschuhe an und los geht es.
1. STATION
Man könnte erstmal in den Schweizer
Garten fahren! Der liegt in Zehlendorf. Im
Schweizer Garten gibt es eine Parkführung,
Kaffee und Kuchen. Aber gerade nicht heute.
Deshalb kann ich leider auch nicht sagen,
was das genau mit der Schweiz zu tun hat,
außer, dass es beim Schweizer Viertel liegt.
Aber hey, Ausflug geht immer: Mit der U9 bis
Walter Schreiber Platz und dann weiter mit
dem M48er bis Kleinaustraße. Dann noch
bisschen laufen bis Am Schweizerhof 1B.
Apropos Schweizerhof – da gibt es auch
noch eine Bushaltestelle am X10er Bus mit
dem schönen Namen „Schweizerhofpark“.
Was gibt es da? Auf jeden Fall viele Bäume,
grüne Wiese, Erdhäufchen, nach Schweizer
Orten benannte Straßen, eine große deutschamerikanische Schule und die evangelische
Hochschule Berlin. An die Schweiz erinnert
erstmal: Nix.
2. STATION
Okay okay Kommando zurück, anderer Weg:
Ab Hauptbahnhof mit der U5 zum U-Bahnhof
Bundestag. (Man könnte auch laufen).
Vom U-Bahnhof Bundestag gelangt man
schnell zur Schweizer Botschaft.
Die schweizerische Botschaft ist das erste
Ziel, bestehend aus einem historischen Altbau, der wie durch ein Wunder das Bombardement des zweiten Weltkrieges überstanden
hat und einem preisgekrönten Neubau.
Für alle, die das Bauwerk weiter interessiert:
Nicola Bröcker: Schweizerische Botschaft
Berlin - Die neuen Architekturführer, Nr. 182,
Stadtwandel Verlag, Berlin 2012, 32 Seiten,
24 Abbildungen, 16x11 cm, Broschur, ISBN:
978-3-86711-204-8 (Deutsche Ausgabe), 3,00 €
Das Coole ist: Man kann von zu Hause – ohne
U-Bahn, ohne Wanderschuhe – einfach eine
virtuelle Tour machen. #virtualembassy
3. STATION
Zum nächsten Punkt muss ich mich
noch eine Idee weiter aus unserem
schönen Moabit entfernen, aber wir
bleiben im Bezirk: Gendarmenmarkt –
hier war früher ein Friedhof. Am heutigen Gendarmenmarkt, so erfuhr ich bei
meinen Recherchen, befand sich der
Schweizer Friedhof, bis an dieser Stelle
1780 mit dem Bau des Deutschen Doms
begonnen wurde. Der oder die letzte
Tote soll dort 1738 bestattet worden
sein. Weg ist der Friedhof.
19
AUF SCHWEIZER SPUREN
4. STATION
Das Haus der Schweiz
Unter den Linden finden wir übrigens ganz groß und prominent:
Das Haus der Schweiz!
Der Schweizer Architekt Ernst Meier aus Appenzell ließ dies zwischen
1934 und 1936 im Auftrag der Schweizerischen Bodenkreditanstalt errichten. An der Ecke ist ein Walther-Tell-Denkmal: Das ist der Sohn des
Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell.
Das Café Josty – gegründet vom Schweizer Johan Josty – war eine
Berliner Konditorei, deren bekannteste Filiale das Künstlercafé am Potsdamer Platz war. Im Café Josty verkehrte alles, was Rang und Namen
hatte. Und Schauplatz in Kästners „Emil und die Detektive“ ist es auch.
Leider wurde das Gebäude, in dem sich das Künstlercafé befand im
Zweiten Weltkrieg mit der ganzen Gegend zusammen zerstört.
5. STATION
Wie Babylon Berlin … das schweizer
Café Josty damals …
Aber: Sah das nicht toll aus?
Bild mit freundlicher Genehmigung von Dr.
Jochen Ziegelmann, unter http://www.potsdamer-platz.org/cafe-josty.htm
Ganz in der Nähe, im Sony Center, wurde
dafür dann im Jahr 2001 das neue Café Josty
eröffnet. Dass dem Alten vermutlich nicht
das Wasser reichen kann.
Übrigens: Der Johan Josty hatte angeblich
noch einen Bruder Daniel, dem die Erfindung
der Berliner Weisse zugeschrieben wird –
da kiekste, wa? Prost.
Ohne die Schweiz keene Berliner Weiße!
Jetzt was zu Essen aus der Schweiz, oder?
+ Restaurant Nola's am Weinberg, Veteranenstrasse 9, 10119 Berlin-Prenzlauer Berg
+ Die schwarze Heidi, Mariannenstrasse 50, 10997 Berlin-Kreuzberg
(ich war für euch die Käsespätzle testen…. Rischdisch geil.)
+ Wer sich selbst was schweizerisches kochen will, ist wahrscheinlich richtig bei ein
paar passenden Youtube-Videos (ich hätte ja keine Ahnung) und beim Chuchichaeschtli
(übersetzt: Kühlschrank). Hier gibt es Läckerli, Appenzeller, Brändli und vieles mehr…
Von Moabit zu erreichen mit der U9/U2, Nähe U-Bahnhof Hohenzollerndamm in der
Holsteinischen Straße. https://www.chuchichaeschtli.de/
Text und Fotos: Ulrike Bungert
20
AUF SCHWEIZER SPUREN
Die Schweiz im Kindergarten
In dieser Ausgabe der Zeitung wurde als
Land die Schweiz gewählt. Die Kinder der
Gruppe hatten ein Projekt gemacht, das
andere Länder thematisierte, so dass es
eine natürliche Fortsetzung des Projekts
war, mit dem sie konfrontiert waren. Aus
meiner Sicht habe ich mich entschieden,
mit den Kindern in meiner Gruppe zuerst über die Schweiz aus geografischer
und kultureller Sicht und dann über die
gesprochenen Sprachen zu sprechen. Inzwischen habe ich die Kinder gefragt, ob
sie etwas über die Schweiz wissen und
ihre Antworten gesammelt. Dann ha-
ben wir uns eine Karte angeschaut, wo
Deutschland und die Schweiz eingefärbt
waren und dann haben wir uns angeschaut, wo sie sich befinden. Zum Schluss
hören wir ein Lied mit den Kindern und
einige Sätze auf Schweizerdeutsch und
wir haben versucht, die Unterschiede
zur deutschen Sprache zu verstehen. Das
Zuhören hat die Kinder sehr überrascht,
da Schweizerdeutsch andere Laute hat
und einige Wörter aus anderen Sprachen
(Französisch) stammen, aber es war auch
für uns Erwachsene eine interessante Erfahrung.
„Was wisst ihr über die Schweiz?“
Kinderantworten:
1) Es gibt leckeren Käse
2) Es gibt leckere Pizza
3) Es gibt die Alpen
4) Sie sprechen Deutsch und Französisch
5) ich kenne die Kühe
1 Kind: Warum ist Schweiz so klein?
2 Kind: ist nicht so klein
1 Kind: ist klein als Deutschland
Nach dem Hören
1) Ich habe nicht verstanden
2) ist viel verrückter
Deutsch Schweizerdeutsch(Baseldeutsch)
Wie geht es dir?/ Wie goht´dr?
Es geht mir gut / Es goht mr guet
Woher kommst du?/Vo wo chunnsch?
Wie alt bist du?/ Wie alt bisch?
Eins zwei drei vier fünf sechs sieben acht neun zehn/ Eis-zwei-drei-vierfünf-sächs-siibe-acht-nün-zäh
Kartoffeln/ Härdöpfel
Küchenschrank/ Chuchichäschtli
Schwimmbad/Schwimmbi
Fahrrad/Velo
Bürgersteig/Trottoir
Hausaufgabe/Huusufgobe-Huusi
Montag-Dienstag-Mittwoch-Donnerstag-Freitag-Samstag-Sonntag/
Mäntig-Zistig-Mittwuch-Dunnstig-Fritig-Samstig-Sunntig
Text und Foto: Sabrina Tumminelli, Illustrationen: Designed by Freepik
21
KUNST UND KULTUR
This Is Not Funny
mit Arbeiten von Juana Anzellini, Sabrina Asche, Silke Berg,
Lucia Graf, Nick Horter, Lucas Kaiser, Christian Kölbl,
Oliver Kossack, Gesa Maaß, Robert Marchewka, Leni Pohl,
Georg Thanner, Johannes Unger und Sebastijan Zupanci,
kuratiert von Oliver Kossack
© Silke Berg, 2021
© Oliver Kossack, 2021
Was ist Humor in der Kunst? Was ist
Ironie? Wie werden Bewertungskriterien
in Gesellschaft, Politik und Kunst zwischen strategischem Spiel und starrem
Ernst bestimmt? This is not funny... Aufruf, Warnung, Kommentar? Wo liegen
die Grenzen des Humors in der Kunst?
Wie äußern und positionieren sich junge Künstler:innen zu brisanten gesellschaftlichen Themen wie Macht und
Missbrauch, Ausbeutung, künstlerischer
Imageproduktion oder Feminismus?
Über die fächerübergreifende Projektklasse ARTIST’S PROOF von Prof. Oliver
Kossack an der HGB Leipzig zusammengekommen, präsentierten die vierzehn
beteiligten Künstler:innen im Juli und
August Arbeiten aus Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Zeichnung.
Neben den Möglichkeiten und Facetten
des Humors fragten diese auch nach der
eigenen künstlerischen Positionierung
und Haltung sowie nach der Rolle der
Künstler:innen in der Gesellschaft.
Die Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten blickt auf eine lange gemeinsame Geschichte mit der HGB Leipzig zurück, die
erstmals 2010 Arbeiten von Studierenden
ausstellte.
© Juana Anzellini, 2021
Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten
Turmstraße 75
10551 Berlin
Text: Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten,
Benin-Bronzen kehren nach Nigeria zurück
Die 1897 bei der Kolonisierung Benins
(Nigeria) gestohlenen Bronzen kehren
nach Nigeria zurück.
Die
sogenannten
Benin-Bronzen
schmückten ab dem 16. Jahrhundert den
Königspalast des Königreichs Benin im
heutigen Nigeria. 1897 wurden sie durch
das Vereinigte Königreich als Beutekunst
nach Europa geschafft und über den
Kunsthandel weltweit vertrieben. Von
den 3000 bis 5000 Objekten sollen sich
mehr als 1000 in Deutschland befinden.
Das Ethologische Museum in Berlin beherbergt 512 Objekte aus dem Königreich
Benin.
Seit 1972 forderte Nigeria seine Kunstwerke von Berlin zurück. 2007 wurde
die Benin Dialogue Group gegründet
mit Vertretern der westlichen Museen,
der nigerianischen Regierung, des beninischen Königlichen Hofes und der
nigerianischen Nationalen Kommission
für Museen und Denkmäler. Ziel der
Kommission ist es ein neues Museum in
Benin-City anzustreben, in dem die weltweit verstreuten Kunstwerke vereint werden. Als 2019 bekannt wurde, dass mehr
als 200 Objekte zukünftig im Humboldt
Forum ausgestellt würden, flammte die
Debatte um die Rückgabe der Bronzen
erneut auf. Im April 2021 mündete diese
in dem Beschluss die Bronzen an Nigeria zurück zu geben. Nach Angaben der
Kulturstaatsministerin Monika Grütters
wird eine erste Rückgabe der Kulturgüter für das Jahr 2022 angestrebt. Grütters
hofft auf Leihgaben, so dass die nigerianische Kunst als Kulturerbe der Menschheit auch in Deutschland gezeigt werden
können.
Für Moabiter*innen, für die das Humboldt-Forum quasi um die Ecke liegt,
könnte der Weg zu den Benin-Bronzen
nun doch etwas weiter werden.
Weitere Informationen zur Beniner
Kunstsammlung findet man auf der Seite des Ethnologischen Museums Berlin:
https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/ethnologisches-museum/
sammeln-forschen/benin-sammlung/
Text: Denise Weeke
22
AUFWACHSEN IN MOABIT
Neues Leben in der Stephanstr. 43
Als die ersten Väter mit ihren Kindern kamen wurde sofort
angefangen sich mit Wasser zu bespritzen und riesige Seifenblasen wurden in die schwüle Sommerluft gepustet. Das Angebot Bananenkisten zu bemalen wurde von den meisten freudig
angenommen und so haben Groß und Klein ihren Spaß daran
gehabt kreative Kisten zu gestalten und sich mit Fingerfarben
nach Herzenslust auszuprobieren. Am Ende entstanden schöne
bunte Kisten, die vom Väter-lotsen abgeholt und am Brandenburger-Tor ausgestellt wurden.
Auch neue Väter haben ihren Weg zu uns gefunden und konnten sich mit anderen Vätern austauschen und die Kinder konnten miteinander spielen. Von Vätern gab es viele positive Rückmeldungen, dass ihnen der Vatertag viel Freude bereitet hat
und sie froh über diese Möglichkeit waren, mit anderen Vätern
in den Austausch zu kommen.
Wir freuen uns sehr darüber, dass unsere Angebote wieder vor
Ort stattfinden können.
Viele Passanten werden sich wahrscheinlich wundern, welche neuen Klänge sie hören, wenn sie den Fußweg hinter dem
Moabogen zwischen Birkenstraße und Stephanstraße entlang
laufen.
Dann wird sehr wahrscheinlich auf
der Terrasse des Familienzentrums
ein Angebot für Eltern und Kinder
stattfinden. Dort wird gesungen,
geturnt, getanzt oder die Familien
treffen sich dort zum Austausch.
Nach Möglichkeit finden unsere Angebote zur Zeit auf unserer Terrasse
im Freien statt, da bleiben schon mal
die ein oder anderen Passanten stehen, und schauen gerne zu was dort
vor sich geht.
So fand dort am Samstag, dem 19.
Juni 2021 ein Angebot zum internationalen Vatertag statt. Die 35°
Lufttemperatur ließ die Väter nicht
davon abbringen mit ihren Kindern
den Weg ins Familienzentrum zu
finden.
Familienzentrum Moabit-Ost
Stephanstr. 43
10559 Berlin
Tel. 0163-63 111 24
Mail info@familienzentrum-moabit.de
www.familienzentrum-moabit.de
Stadtteilmutter, Manal Yousif
Tel. 0176 – 471 44 102
Mail: Kiezmutter@familienzentrum-moabit.de
Text und Fotos: Familienzentrum
23
AUFWACHSEN IN MOABIT
SOS-Kinderdorf Berlin
Väter im Fokus
Wertschätzung gegenüber ihrer Rolle in der Kindererziehung wächst!
Gemeinsames Basteln
Akrobatik am Vätertag
Im Juni wurde in Berlin-Mitte wieder der Internationale Vätertag begangen, bei dem mit verschiedenen Veranstaltungen
die Rolle der Väter in der Familie in den Mittelpunkt gerückt
wurde. Auch die Frühen Hilfen im Familienzentrum des SOSKinderdorf Berlin boten in diesem Zusammenhang einen extra
Nachmittag für die Väter und ihre Kinder an, bei dem natürlich
auch die Mütter willkommen waren. Beim Akrobatik-Angebot
mit Erica Rist wurden alle zum Mitmachen aufgefordert und es
zeigte sich, wie viel mehr man im „Teamwork“ schaffen kann.
Das bewies auch die Bastelaktion, bei der die Familien aus Bananenkisten „ihre“ eigene Kiste gestalten konnten.
Wie wichtig das Projekt der Väterlotsen auch für die Politik ist,
zeigte sich mit dem Besuch der Bezirksstadträtin für Jugend,
Familie und Bürgerdienste in Berlin-Mitte, Ramona Reiser. Sie
betonte, wie wichtig die Förderung der partnerschaftlichen gemeinsamen Erziehung sei. Väter verstehen sich immer mehr als
ebenso wichtig in der Erziehung ihrer Kinder wie die Mütter.
Dass sie ihre Verantwortung gerne und überzeugt übernehmen
und auch die Wertschätzung gegenüber ihrer Rolle wächst,
dafür sorgen in Berlin-Mitte Väterlotsen wie Selcuk Saydam.
Er ist im regelmäßigen Austausch mit den Frühen Hilfen im
SOS-Kinderdorf Berlin und sorgt mit dafür, dass auch an vielen
anderen Tagen im Jahr interessante Angebote für die Väter und
ihre Kinder gemacht werden.
Die Bezirksstadträtin Ramona Reiser (li.) und die Konstanze Böhnke (re.),
Koordinatorin Frühe Hilfen im Jugendamt Berlin-Mitte, genossen trotz
Hitze den Nachmittag beim Vätertag im SOS-Kinderdorf Berlin. Jenny
Thielmann (2. v.li.), Frühe Hilfen, Väterlotse Selcuk Saydam (3.v.li.) und
Frau Willis-Gross (4.v.li.) , Praktikantin im Jugendamt freuten sich über
den Besuch. Foto: Rainer Kurzeder
Text: Barbara Winter, Fotos: SOS-Kinderdorf
24
KIDS’ CORNER
Lieblingsfarben
Heute möchten wir tolle Bilder unserer Mitmach-Aktion "Sammle Sachen in Deiner Lieblingsfarbe" teilen, die zur Freude aller analog,
also ganz in echt und Präsenz auf unserer
Terrasse im Familienzentrum stattfand!
Danke an alle Akteur*innen für diese tolle Idee
und die fabelhafte Umsetzung!
Text und Bilder: SOS Kinderdorf Familienzentrum)
EXTRA-BEILAGE
Liebe Netzwerker*innen – wenn Ihr wollt, schneidet diese Seite aus und heftet sie in Euren Ordner „Kooperation
und Vernetzung“. So habt Ihr gleich unkompliziert Eure engagierte Mitgliedschaft im Kitanetzwerk dokumentiert .
Sonderbeilage Kita-Netzwerk
Kreativ auf dem Stephanplatz –
Moabiter Kinder in Action
Kooperation des Projekts Perspektiven°Moabit-Ost und des
Kitanetzwerks Moabit-Ost führte zu dieser coolen Kreativwerkstatt: Kinder bemalen den Container auf dem Stephanplatz.
Die Aktion wird – so Corona uns hold ist –
zum Herbstanfang fortgesetzt. Wer mit seinen
Kids mitmachen will kann sich gerne bei kitanetzwerk-moabit-ost@generationenraum.de
melden zur weiteren Planung.
Fotos: Marie-Christin Werner
Playground-Rating 2021
Before the Vorschul Kids set sail from the Kita and started
their new adventure in School, I took the opportunity to ask
them to pass on their tips on finding the best playground in
Moabit. A popular suggestion was the Kleiner Tiergarten,
“it has a playground, actually even 2!” The children excitedly
explained their reasons as to why it was a much loved playground, from the big seesaw which has space for 6, to the area
where they can kick off their shoes and create sand cakes. An
absolute must was also to cycle down from the top of the small
bridge, along the curvy track and back under the bridge as
fast as possible. Another hidden gem in Kleiner Tiergarten is
to look out for the musical instrument which is built into the
floor, one jump on it reveals a musical sound.
I was also interested to find out which playgrounds got the
thumbs down from the children, “Ich habe einen langweiligen
gesehen, der nur eine Rutsche hatte, sonst nichts.” The other
kids quickly confirmed that playgrounds with just a slide and
a swing were considered boring and nicht toll!
But dreamt of a playground with a swimming pool, ice cream
shop, ghost house, zipwire!
Text: Rachel P., Foto: Alena Kraft
EXTRA-BEILAGE
Für Kinder ab 4 Jahren
Dieses tolle Bilderbuch ist nicht umsonst
dieses Jahr für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden. Der kanadische Schriftsteller Sydney Smith ist uns
schon für Stadt am Meer oder Überall
Blumen bekannt.
In dieser Geschichte nimmt uns ein
Junge mit auf seinen Weg nach Hause
im Winter in einer großen Stadt. Dabei
kann alles sehr unheimlich aussehen
für ein kleines Kind und man fühlt sich
schnell allein. Aber nach einer Weile findet man sich zurecht und genießt sogar
die kleinen Freuden des Alltags wie einen
verschenkten Fisch vom Fischhändler
oder die Probe von einem Chor, der aus
der Straße zu hören sind. Am Ende wird
alles gut, Mama wartet auf dich und ein
warmes Zuhause ist zu erwarten. (Mama
wartet auf dich im warmen Zuhause?)
Die vielfältigen Illustrationen erinnern
manchmal an einen Comic mit Bildern
in schwarzen Rahmen. Die Geschichte
wird aus der Perspektive des Jungen erzählt und erlaubt den jungen Lesern sich
schnell mit dem Protagonisten zu identifizieren. Wir könnten uns überall befin-
So fröhlich war der Sommer
in der Kita
den: in Berlin, in NYC oder in Toronto.
Auch wenn die Probleme und Hindernisse der großen Städte überall ähnlich sind,
wird hier mit Erfolg eine hoffnungsvolle
und beruhigende Botschaft vermittelt.
Leseempfehlung von Louise Bourdet-Decultot, Leitung
der Kinderbibliothek der Bruno-Lösche-Bibliothek
Die Sonne und warmen Temperaturen waren endlich da. Und damit auch
der Wunsch nach Abkühlung- überall
und jederzeit. Matschen, Kleckern und
Schmieren sind sinnliche Erfahrungen
für Kinder und es entstanden wunderbare Matschkuchen, Erdtörtchen und
Sandburgen. Es wurden gemeinsam
viele Eimer Wasser geschleppt und das
Planschbecken befüllt, um die Füße zu
erfrischen und sich nass zu spritzen. Im
Schatten haben wir es uns mit Decken
gemütlich gemacht, Bücher gelesen und
Geschichten erzählt. Die bunt blühenden Pflanzen im Garten zu bestaunen
und den summenden Biene zu zuhören.
Eis schlecken durfte als geschmackliche
Sinneserfahrung und innere Abkühlung
natürlich auch nicht fehlen. Dazu haben
wir Saft in Eisformen gefüllt, für einige Stunden gefrieren und es uns dann
schmecken lassen.
Wisst ihr, dass der Baobab nicht nur
ein Baum ist, sondern auch ein schweizerisches Buchprogramm, in dem Bilderbücher, Kindergeschichten und Jugendromane aus aller Welt in deutscher
Übersetzung erscheinen? Wunderschöne Geschichten aus Bulgarien, Tansania
oder Iran können die Kinder entdecken
sowie Lebensrealitäten von Kindern aus
der ganzen Welt.
Zum Beispiel in Bené, schneller als das
schnellste Huhn von Aymard Toledo
entdeckt man wie sich kleine Kinder in
Brasilien für Fußball begeistern auch
wenn sie kein Geld haben, um sich ein
ordentliches Trikot zu kaufen. Als Ironie des Schicksals, leben die Eltern vom
Verkauf von Bällen, die sie nähen und
verkaufen. Der kleine Bené kann leider
nicht zur Schule, weil er seine Familie beim Arbeiten unterstützen muss.
Trotzdem bleibt er optimistisch und
träumt davon ein professioneller Fußballspieler zu werden eines Tages.
Die bunt gezeichneten traditionellen
Märchen aus Tansania von John Kilaka
vermitteln den Kindern wichtige Lebenslektionen und Werte über Freundschaft, Zusammenleben und Solidarität. Bis heute sind knapp 90 Bücher aus
36 Ländern erschienen, hier gibt es für
jeden Geschmack etwas!
GEMEINSAME TERMINE 2021
KITANETZWERK MOABITWEST UND -OST
Coronabedingt können zur Zeit
leider keine persönlichen Kitanetzwerk-Treffen stattfinden.
Wenn Ihr Interesse habt, Euch
zu vernetzen, schreibt uns gerne
an kitanetzwerk-moabit-ost@
generationenraum.de und
wir nehmen Euch in unseren
Verteiler auf.
Wir freuen uns immer über neue
Gesichter im Netzwerk!
Liebe Netzwerker*innen – wenn Ihr wollt, schneidet diese Seite aus und heftet sie in Euren Ordner „Kooperation
und Vernetzung“. So habt Ihr gleich unkompliziert Eure engagierte Mitgliedschaft im Kitanetzwerk dokumentiert .
Sydney Smith
Aladin, 2020 (ISBN 978 3 8489 0176 0.)
Sonderbeilage Kita-Netzwerk
Baobab Verlag
Unsichtbar in der großen Stadt
25
LEBEN IN BALANCE: REZEPTE
Vegane
Erdnusssuppe
Zutaten:
4 Tassen Gemüsebrühe
2 Tassen Wasser
Erdnusssuppe und Eintöpfe mit Erdnussbutter sind sehr beliebt in der
westafrikanischen Küche, mitunter
in Benin. Diese beruhigende, vegane
Suppe ohne komplizierte Zutaten
wärmt von innen an kalten Herbstund Wintertagen.
1 Zwiebel, gehackt
2 EL frischer Ingwer, gerieben
Zubereitung:
4 Zehen Knoblauch, gepresst
Gemüsebrühe und Wasser aufkochen.
Die Zwiebel, den Knoblauch, den Ingwer
und das Salz zugeben und etwa 20 Minuten kochen lassen.
1 TL Salz
1 Tasse Grünkohl, gehackt
Erdnussmuss mit Tomatenmark mischen,
mit 1-2 Tassen Suppe auflösen, und die
Mischung in den Topf einrühren. Anschließend den Grünkohl hinzugeben.
¾ Tasse Erdnussmus/
Erdnussbutter
½ Tasse Tomatenmark
¼ Tasse Erdnusskerne,
zum Dekorieren
Nun 15 Minuten auf mittlerer Flamme
unter häufigem Rühren kochen lassen.
originales Rezept:
https://cookieandkate.com/west-african-peanut-soup/
Rezept und Fotos: Katalin Kasikci
Unser
Kita-LieblingsSommerrezept
Reissalat
Zutaten:
Parboiled Reis , Eisbergsalat, Paprika, Mais, Tomate,
Gewürzgurke, Petersilie, Schnittlauch, Limette, Apfelsaft,
Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Knoblauch, Currypulver, Olivenöl,
Balsamico Essig
Zubereitung:
• Reis kochen und kalt werden lassen
• Eisbergsalat, Paprika, Tomate und Gewürzgurke in Würfel schneiden
• Petersilie, Knoblauch und Schnittlauch hacken
• Limette ausquetschen
• Alles zusammen geben, die restlichen Zutaten hinzufügen und vermischen
• Fertig! Guten Appetit!
Rezept und Foto: Julian Kappel, Koch & Küchenleitung SpielRaum-Kitas
26
MOABIT FOR FUTURE
Wem gehört das Bier?
schaften verknappen. Damit geht das
Patentrecht einen ganzen Schritt weiter
als der Sortenschutz, eine andere Art des
geistigen Eigentums an Pflanzensorten,
der die Züchtung mit geschützten Sorten
ausdrücklich erlaubt.
Demonstration gegen das Bier-Patent, Foto: Falk Heller (Fotoagentur argum)
Vielfalt ist die Basis der Pflanzen- und
Tierzucht. Die Grundlage der Vielfalt ist
die genetische Information in den Zellen, die daher eine wichtige Ressource
darstellt. Der Zugang hierzu wird durch
private Eigentumsrechte beschnitten
und verhindert damit Vielfalt. Deswegen
macht sich das Gen-ethische Netzwerk
zusammen mit vielen weiteren in dem
Verein Kein Patent auf Saatgut! stark
gegen solche ausschließenden Eigen-
Foto: Campact
tumsrechte. Leider nicht immer mit Erfolg wie das Beispiel eines Patentes zeigt:
Seit dem 8. Juni 2021 ist klar, dass der Getränkehersteller Carlsberg ein Patent auf
eine Gerste und das entsprechende Bier
hält. Die Gerste, mit einem geringeren
Gehalt an Dimethylsulfid soll gebraut zu
besonders wohlschmeckendem Bier führen. Laut Patentschrift (EP 2 373 154) gilt
Carlsberg nun als Erfinder des Saatguts,
der Pflanzen, ihrer Ernten sowie Lebensmitteln und Getränken die aus der Gerste hergestellt werden. Bei Verwendung einer oder mehrerer dieser Elemente muss
eine Gebühr an den Konzern entrichtet
werden oder es kann zu einer Klage kommen. Carlsberg kann die Verwendung
auch vollständig untersagen. Kein Patent
auf Saatgut! hatte gegen das Patent Einspruch erhoben – leider erfolglos.
Patente wie dieses sind vor allem für die
Pflanzenzucht ein Problem. Am Anfange des Zuchtprozesses steht das Saatgut
einer oder mehrerer vorhandener Sorten.
Durch genetische Diversität, Kreuzung
und Selektion können neue Eigenschaften und Sorten entstehen. Patentinhaber*innen können die Verwendung zur
Zucht untersagen und somit die Vielfalt
der zur Verfügung stehenden Eigen-
Patente auf Pflanzen und Tiere schaffen
also Unsicherheiten. Der ökologische
Züchter Dr. Karl-Josef Müller von Cultivari berichtet von seiner Erfahrung:
„Nachdem wir über 20 Jahre mit Gerstenpflanzen gezüchtet hatten, mussten
wir kurz vor der Registrierung unserer
neuen Sorte feststellen, dass Carlsberg
eine Gerste mit ähnlichen Eigenschaften zum Patent angemeldet hatte“, sagt
Dr. Karl-Josef Müller. „Wir hätten damit nicht nur die Gebühren für die Registrierung der eigenen Sorte bezahlen
müssen, sondern es drohten auch erhebliche Kosten für unerwartete rechtliche
Fragen. Das ist für uns schlichtweg nicht
finanzierbar.“ 1 Dr. Karl-Josef Müller hatte Glück, denn das Patent von Carlsberg
(WO2019134962), um das es hier ging,
wurde vor kurzem zurückgezogen.
Patente auf Pflanzen und Tiere waren
lange Zeit Einzelfälle – bis die Gentechnik Organismen zu Erfindungen machte.
Seit einigen Jahren werden immer mehr
Patente auf konventionell gezüchtete
Pflanzen und Tiere angemeldet, obwohl
die Europäische Union und ihre Mitgliedsländer sich immer wieder gegen
diese Praxis aussprechen.
Gen-ethisches Netzwerk (GeN)
Stephanstraße 13
10559 Berlin
030 - 685 70 73
www.gen-ethisches-netzwerk.de
Twitter: @GeNetzwerk
PM No patents on Seeds 8. Juni 2021
https://www.no-patents-on-seeds.org/de/news/
Patent_auf_Braugerste_und_Bier_bleibt_bestehen
1
Text: Judith Düesberg
27
UNTERHALTUNG
Einbrecher:innen-Rätsel
Leo Langfinger, der Fuchs, Trixi und die Gaunerbraut ste-
hen am Berliner Hauptbahnhof um sich zu verabschieden:
1.
Eine Person will heute noch zu Oma und eine andere
Person ist mit ihrem Bewährungshelfer zum Dim-SumEssen verabredet. Beide Personen sind nicht mit der
S-Bahn unterwegs.
2.
Leo Langfinger wird die U-Bahn nehmen und Trixi
möchte ins Berghain.
3.
Eine Person ist mit ihrem Vater verabredet, allerdings
fährt dort keine Tram hin.
4.
Der Fuchs besucht heute seine Cousine, aber nicht
mit der S-Bahn.
5.
Für Oma ist das Artikel-schreiben zu langweilig.
Sie hat andere Pläne.
6.
Die Gaunerbraut ist nicht mit ihrem Bewährungshelfer verabredet.
7.
Heute Abend steht noch eine Radtour auf dem
Programm, an der ein Vater teilnimmt.
8.
Die Person, die heute noch zum Verfassen eines Artikels für die moabit°21 verabredet ist, nimmt den Bus.
Jede:r von ihnen hat heute abend noch eine Verabredung
und einen Plan. Finde anhand der Hinweise heraus, wer
mit wem verabredet ist, um was zu tun und mit welchem
Verkehrsmittel (Tram, Bus, S-Bahn, U-Bahn) die Person
jeweils dorthin gelangen möchte.
Einbrecher:in
Verkehrsmittel
Verabredung
Aktivität
Der Fuchs
Trixi
Die Gaunerbraut
Leo Langfinger
Rätsel und Foto: Ulli, Illustration: Designed by Freepik
Auflösung aus Ausgabe 17
Einbrecher:in
Brieffreund:in
Stadt
Hobby
Die Gaunerbraut
Shenmi
Shanghai
Bildhauerei
Der Fuchs
Quan
Wuhan
Stricken
Trixi
Hao
Peking
Programmieren
Leo Langfinger
Li-Ming
Hongkong
Snogging
32
MACH
MIT!
moabit °21 – die Zeitung von Menschen für Menschen in Moabit Ost
Diesmal nicht Titelbild … aber sehenswert. We LOVE Moabit.
Du magst auch ein Bild schicken? Oder einen Artikel? perspektiven@generationenraum.de
Kiezklänge vorm Valladares.
Von Ricardo Fromme.
Diese tollen Fotos
erscheinen auch
im September im
neuen Moabit-Buch
von Aro Kuhrt.
Danke Aro!
Meine schönste Aufnahme vom Wassersprengen
im Kleinen Tiergarten. Cordula Lippke
TV-Titelbild:
Schmeiß weg!
Wir haben die
moabit°21 und
brauchen keine
Glotze.
Foto von Eki
Moabiter Nächte sind lang.
Bild von Ricardo Fromme.
TERMINE:
03.09.2021 | 15:00 – 16:30 Uhr
Planungssitzung Ausgabe 19
voraussichtlich Dreysestr. 17
24.09. und 01.10.2021 | 15:00 – 17:00 Uhr
Kreativwerkstatt
Verborgene Schätze in Moabit. Gefunden und
fotografiert von Knut Pankrath
21. und 22.10.2021 | 10:00 – 16:00 Uhr
Kreativtage Moabit-Ost
Dreysestr. 17
Dieser Schnappschuss entstand
im Mai in
der Sickingenstraße gegenüber von Welifa.
Von Cathrin
Maina
29.10.2021 | Redaktionsschluss Ausgabe 19
05.11.2021 | 15:00 – 16:30 Uhr
Redaktionssitzung
voraussichtlich Dreysestr. 17
Updates immer Corona-aktuell unter
www.moabit21.de und auf Facebook:
moabit°21 – unsere Kiezzeitung für Moabit
Hier das Foto von Gerald aus Berlin,
mehr unter instagram: @dongeraldoberlin
Aktuelle Termine findet Ihr immer unter www.moabit21.de
Die moabit°21 ist Bestandteil des Projekts „Neue Perspektiven°Moabit-Ost“. Dieses wird finanziert von:
GenerationenRaum