Bahnhofstraße
ZEITUNG FÜR DAS AKTIVE ZENTRUM LICHTENRADE BAHNHOFSTRASSE
In dieser Ausgabe:
Fotoprojekt
Geld für Suppenküche
Rückblick 2016
Porträt
Café Obergfell
FEB. 2017 / AUSGABE 7
2 Editorial
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
Liebe Lichtenraderinnen und Lichtenrader,
ein Jahr – was ist das schon? 365 Tage, rein mathematisch-kalendarisch betrachtet. Aber in unserer Wahrnehmung fliegt die Zeit dahin,
Tag reiht sich an Tag, Monat an Monat und, nun ja, auch Jahr an Jahr.
Und schon wieder können wir, wie gerade erst geschehen, einen neuen Wandkalender aussuchen.
Inzwischen 14 Kalendermotive ist es her, dass das Programm Aktives
Zentrum Lichtenrade Bahnhofstraße im November 2015 mit einer
großen Gala im Hutten-Gymnasium startete. Somit war 2016 das erste volle Programmjahr. Anlass genug, um einen Blick zurück zu wagen. Was ist geschehen, was wurde begonnen, was steht noch an?
Den Rückblick auf das AZ-Jahr finden Sie auf den Seiten 10 bis 12.
Mit dem Gebietsfonds des Aktiven Zentrums haben Anwohner und
Gewerbetreibende in Lichtenrade die Möglichkeit, Projektideen zu
verwirklichen. Auf Seite 13 zeigen wir Ihnen, wer alles davon im vergangen Jahr Gebrauch gemacht hat.
Ähnlich zuverlässig wie das Ticken der Uhr ist in Deutschland glücklicherweise der Rhythmus politischer Wahlen auf allen Ebenen. Im
Herbst vergangenen Jahres war Berlin an der Reihe. Gleichzeitig wurden auch die Bezirksverordnetenversammlungen neu gewählt und
die Bezirksstadträte neu berufen. In Tempelhof-Schöneberg ist Jörn
Oltmann neuer Bezirkstadtrat für Stadtentwicklung und Bauen. Wir
nahmen das zum Anlass, mit ihm nach zwei Monaten im Amt über
seine Sicht auf Lichtenrade und seine persönliche Agenda zu sprechen. Das Interview mit Jörn Oltmann finden Sie auf Seite 6.
Noch im letzten Jahr entstanden ist eine Porträtserie, in deren Rahmen die Münchner Fotografin Bethel Fath Lichtenrader Menschen vor
ihre Linse bat. Noch steht nicht fest, was damit geschieht. Das Projekt
indes ist spannend genug, um mit Frau Fath über ihre Eindrücke von
Lichtenrade und den Lichtenradern zu sprechen. (Seite 4)
Menschen, denen es gut geht, vergeht die Zeit schneller, sagt man.
Ein Projekt, das den Uhren benachteiligter Lichtenrader Beine machen will, ist der Verein Suppenküche Lichtenrade. Die Händler der
Bahnhofstraße sammeln ab sofort für diese soziale Einrichtung. Das
finden wir gut. Sie auch? Unsere Straßenumfrage auf Seite 8.
Zu guter Letzt finden Sie wieder ein Format, das diese Zeitung schon
das ganze letzte Jahr präsentiert: unser Gewerbetreibenden-Porträt.
Seit mehr als 50 Jahren gibt es die Bäckerei und Konditorei Obergfell
in Lichtenrade, das Café in unserem AZ-Gebiet auch seit etlichen Jahren. Wir sprachen mit Stefan und Christopher Obergfell darüber, was
ihren Beruf besonders macht und was ihnen an Lichtenrade gefällt.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Zeit
Ihre Redaktion
Aktuelle und weiterführende Informationen zum AZ-Gebiet
finden Sie unter: www.az-lichtenrade.de
Lichtenrade von oben. Sind Sie gut ins neue Jahr gekommen?
Schnee gab es diesmal ja nicht zu den Feiertagen. Erst danach fielen ein paar Flocken. Diesen Blick hatten wir am
11. Januar vom obersten Parkdeck des Parkhauses in der
Goltzstraße. War das schon die ganze weiße Pracht für diesen Winter?
Wichtige Termine
09.02.2017 Gemeinsames Treffen der Gewerbetreibenden
rund um die Bahnhofstraße
19:00 Uhr, AZ Büro, Prinzessinnenstraße 31
28.02.2017 Sitzung des Gebietsgremiums
19:00 Uhr, AZ Büro, Prinzessinnenstraße 31
09.03.2017 Gemeinsames Treffen der Gewerbetreibenden
rund um die Bahnhofstraße
19:00 Uhr, AZ Büro, Prinzessinnenstraße 31
An diesem Termin wird ein Lichtspaziergang durch die
Bahnhofstraße im Kontext der Erarbeitung des Lichtkonzeptes stattfinden.
Alle Termine finden Sie auch unter www.az-lichtenrade.de
Vermischtes 3
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
Förderglossar
BILDERrätsel
In dieser Rubrik versuchen wir, Begriffe aus der
„Beamtensprache“ im Förderkontext leicht verständlich
zu erklären. Die Serie wird fortgesetzt.
Kennen Sie dieses Detail aus Lichten
rade? Dann schicken Sie uns eine
E-Mail. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir einen Gutschein für
ein Sonntag-Frühstücksbuffet im Café
Obergfell im Gesamtwert von 29 Euro.
Offensichtlich war unser letztes Bilderrätsel etwas zu schwer, denn es kamen keine richtigen Einsendungen. Das
Motiv zeigte ein Graffiti auf der Rückseite der kleinen Pizzeria am Pfarrer-Lütkehaus-Platz.
Illustration: Søren Tang Bertelsen
Heute: Verkehrsentwicklungs- und Gestaltungskonzept
Was genau muss sich in einem Stadtraum
verändern, damit sich die Menschen dort lieber im öffentlichen Raum aufhalten? Und
wie gestaltet man den Straßenverkehr so,
dass man den Ansprüchen aller – auch der
schwächsten – Teilnehmer so gut wie möglich entspricht? Dies sind grundsätzliche
Fragen, die mit der Erstellung eines Verkehrs- und Gestaltungskonzeptes beantwortet werden.
Bestandteile des Konzeptes sind zum
Beispiel Fahrradwege, Fußgängerbereiche,
Parkplätze und Zugänge für Behinderte,
aber auch die Module Möblierung und Beleuchtung. Ist das Konzept fertig, dient es als
Basis für die anschließende Bauplanung.
Auch für das AZ-Gebiet Lichtenrade Bahnhofstraße wird ein solches Konzept erstellt.
Die Ausgangslage für die Verbesserungen im
AZ-Gebiet wird so beschrieben: „Der Verkehrsraum der Geschäftsstraße ‚Bahnhofstraße‘ ist in einem verbesserungswürdigen
Zustand. Der motorisierte Verkehr dominiert, der Rad- und Fußgängerverkehr sowie
die Aufenthaltsqualität sind eingeschränkt.
Auch stellt sich die Parkraumsituation nicht
optimal dar. Barrierefreiheit ist nicht gegeben.“
Wie im AZ-Kontext üblich, haben auch hier
die Lichtenrader die Möglichkeit, Wünsche,
Ideen und Ansprüche in den Prozess einzubringen. Am Mittwoch, 25. Januar, lädt das
AZ-Team zu einer ersten Informationsveranstaltung ins Ulrich-von-Hutten-Gymnasium.
(nach Redaktionsschluss) Mit dabei sind
IVAS und Rehwaldt Landschaftsarchitekten,
die mit der Erstellung des Konzeptes beauftragten Büros.
Neues Rätsel, neues Glück!
Schicken Sie Ihre Lösung an:
redaktion@az-lichtenrade.de
Lichtenrader Augenblick
Ein verregneter Morgen Anfang Januar. Kurz
vor 10 scheint es immer noch zu dämmern.
Zwar hat der Regen nun ausgesetzt, aber es
ist ungemütlich feuchtkalt. Auf einem Spielplatz sind zwei junge Frauen und lüften ihre
jeweils ca. 3-jährigen Kinder. Die Kinder
quängeln, wollen schaukeln und rutschen.
Sie haben keine Regenhosen an und ohne
geht es einfach nicht. Alles ist nass. Immer
weniger geduldig versuchen die Mütter, den
Kindern zu erklären, warum sie nicht rutschen können. Aber die Kleinen nerven weiter, finden immer neue Argumente. Schließlich einigen sich Mütter und Kinder auf einen
Kompromiss. „Gut, dann esst ihr jetzt eure
letzten Weihnachtsmänner und dann gehen
wir nach Hause.“ Glücklich mampfen die Kleinen ihre Schokolade. Zum Glück gibt’s Weihnachten …
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4 Fotoprojekt
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
Die Perlen von Lichtenrade
Ein Fotoprojekt stellt Lichtenrade und seine Menschen vor
Bethel Fath erzählt: „Ich habe in München
ein Fotoprojekt gemacht in Neuaubing-Westkreuz, einem Stadtteil, der Lichtenrade sehr
ähnlich ist. Auch er liegt an der Stadtgrenze.
Und auch dort standen viele Veränderungen
von außen an wie in Lichtenrade jetzt mit
dieser Bahntrasse. Und beide Stadtteile
führten von der Stadtentwicklung her einen
Dornröschenschlaf.“
Der Grundgedanke ist, mit Porträts zufällig
ausgewählter Personen eine fotografische
Momentaufnahme von Lichtenrade entstehen zu lassen. Eigentlich war nur die Ablichtung von Menschen geplant, die Veranstaltungen im AZ-Kontext besuchen. Dafür
wurde ein mobiles Fotostudio eingerichtet.
Weil sich Bethel Fath aber nicht sicher war,
dass dabei eine wirklich breite Auswahl Lichtenrader zusammenkommt, beschloss sie,
zusätzlich tagsüber – die Veranstaltungen
waren abends – mobil im Stadtraum unterwegs zu sein. Und so kam es, dass ein Heizungsmonteur, ein Filmemacher, eine Gemüse-Bäuerin oder die Betreiberin eines
Second-Hand-Ladens ganz spontan in das
Projekt einbezogen wurden. „Das hatte etwas von Sich-Treiben-Lassen durch Lichtenrade. Klar habe ich eine Aufgabe und einen
Plan im Hinterkopf, aber ich kann mich intu-
itiv durch diesen Stadtteil bewegen und dadurch Netzwerke sichtbar machen. Der eine
schickt mich zum anderen und der empfiehlt
mir wiederum andere Bekannte. Es ist wie in
der Stadtplanung: Man entwirft einen Weg
von A nach B. Dann sieht man aber im Laufe
der Jahre, dass die Leute viel lieber eine Abkürzung, einen Trampelpfad nehmen. Mir
geht es darum, die sozialen Trampelpfade zu
nutzen und sichtbar zu machen.“
Quasi nebenbei sollten die Porträtierten bestimmte Fragen beantworten, über ihr Leben
in Lichtenrade berichten. Bethel Fath: „Das,
was ich besonders gut kann, ist spontan auf
Menschen zugehen. Dabei ist eine Kamera
sehr hilfreich, um in Kontakt zu kommen.
Gerade auch, wenn ich ein Projekt im Hintergrund habe wie dieses imagebildene Projekt
in Lichtenrade, das mir die Legitimation für
das Gespräch liefert.“
Nun können Menschen so oder so auf eine
unerwartete Foto-Anfrage reagieren. Wie erging es Frau Fath? „Offensichtlich hab ich
den Vorteil, dass Leute vor mir keine Angst
haben. Wir haben kein einziges Mal eine vor
den Latz bekommen, also, dass jemand so
ganz unfreundlich wurde. Es geht immer um
Aufmerksamkeit. Ich schenke jemandem
Aufmerksamkeit und dadurch erfahre ich relativ unverstellt eine Meinung.“ Nach Faths
Erfahrungen ist es gerade dort wichtig, Aufmerksamkeit zu schenken, wo Menschen
den Eindruck haben, dass ihre Anliegen von
„denen da oben“ nicht ernst genommen
werden. Wichtig sei es in ihren Augen, dass
Politik und Verwaltung und deren Beauftragte das Gefühl vermitteln, sie erkennen
die Anliegen der Menschen und setzen sich
in deren Sinne ein. Dafür sei das AZ-Programm mit seinen Formaten der Bürgerbeteiligung enorm wertvoll.
Was genau wird nun mit diesen Aufnahmen
passieren, die an zwei Tagen im Dezember
2016 entstanden sind? Das ist noch in Planung, aber eine Idee ist, diese im Rahmen
Wir suchen einen kleinen
Fußballer aus Lichtenrade!
Foto: Bethel Fath
„Hallo, ich wollte nur kurz Bescheid geben:
Nächste Woche müssen wir Heißwasser abstellen.“ Plötzlich steht der Mann in der Besprechungsrunde im AZ-Büro – und ist gleich
darauf wieder verschwunden. Dass er kurze
Zeit später vor der Kamera einer Fotografin
steht, um Teil einer Imagekampagne für
Lichtenrade zu werden, ahnte in diesem Moment noch niemand. Vielleicht Bethel Fath,
die Fotografin. „Cooler Typ“, dachte sie, „der
wäre doch genau richtig für unser Projekt.“
Tatsächlich findet sie ihn kurze Zeit später
im Heizungskeller des Nachbarhauses, wo
sie mit ihrem mobilen Fotoequipment kurz
entschlossen ein Porträt von ihm macht.
Was steckt dahinter?
Am 10. Dezember kam dieser Junge mit seiner Oma zum Filme gucken in die Alte Mälzerei. Er kam direkt vom Fußball. Weil die
Großmutter die Einverständniserklärung zur
Nutzung dieses Fotos nicht geben darf,
versprach sie, diese von den Eltern unterschrieben an das AZ-Büro zu schicken. Leider
kam die Erklärung nie an.
Nun sind wir auf der Suche nach den Eltern
des Jungen. Wer kann uns dabei helfen?
Informationen bitte an:
redaktion@az-lichtenrade.de
einer Ausstellung öffentlich zu präsentieren.
Im Mittelpunkt steht dabei die Imagewirkung für Lichtenrade. Bethel Fath ist angesichts der Qualität der Ergebnisse sehr daran
interessiert, die Kampagne auch über diesen
ersten Schritt hinaus fortzuführen. „In die-
Fotoprojekt 5
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So schön
war Lichtenrade selten:
In der Adventszeit brachten illuminierte
Straßenbäume, leuchtende Tannenbäumchen und originelle Leuchtkugeln weihnachtlichen Glanz in die Bahnhofstraße. Nicht nur
Händler, auch Kunden zeigten sich angetan.
„Es bringt eine ganz neue Heiterkeit in die
Straße“, meinte eine auf die mit AZMitteln geförderte Aktion angesprochene
Passantin.
Die Adventsbeleuchtung wurde dadurch
möglich, dass die Händler die Stromkosten
übernahmen und die Eigentümer die Installation genehmigten. Hat sich das im Rückblick für die Händler gelohnt? „Direkt am
Klingeln in der Kasse haben wir es zwar nicht
gemerkt“, meint ein Einzelhändler, „aber auf
jeden Fall war eine positive Grundstimmung
unter den Kunden zu sehen. Und wer weiß –
vielleicht hat es ja auch manche dazu angeregt, dieses Jahr hier nach Geschenken zu
suchen. Es wäre schön, wenn es die Aktion
2017 wieder gibt.“
Foto: Bethel Fath
sen zwei Tagen haben wir genügend Material gesammelt, um zum Beispiel eine Postkartenserie zu machen oder Plakate. Da kann
man auch ein Thema transportieren oder
versuchen, noch besser an noch mehr Leute
ranzukommen. Aber das alles ist jetzt noch
in Planung.“
Fotografin Bethel Fath: „Was ich gerade im Vergleich zu
Neuaubing-Westkreuz sehr positiv fand ist, dass die
Lichtenrader durchaus sehr selbstbewusst sind.“
Ein interessanter Aspekt ist, was beim Blick
von außen am ehesten hängen bleibt. „Was
ich gerade im Vergleich zu Neuaubing-Westkreuz sehr positiv fand ist, dass die Lichtenrader durchaus sehr selbstbewusst sind“,
erzählt Fath. „Diesen Spruch eines älteren
Herrn fand ich ganz toll: Das Beste an Lichtenrade ist, dass es so weit weg ist von Berlin. Ich als Münchnerin denke mir: ‚Hä, das
ist doch Berlin.’ Das empfinden die Lichtenrader wohl anders, das Ländliche wissen sie
sehr zu schätzen.“
Wie würde Bethel Fath ihre Erfahrungen in
Lichtenrade und mit den Lichtenradern zusammenfassen? „Die Freiheit, es einfach
probieren zu können und zu schauen was
passiert, die war einfach toll. Für mich ist das
ein bisschen wie Perlentauchen. Ich habe tolle Menschen kennengelernt. Es macht Freude, diese Menschen anzugucken und ich
kann Geschichten dazu erzählen. Das ist einfach das, was mich glücklich und anderen
auch Spaß macht.“
Bethel Fath wurde 1971 in Bayern geboren.
Sie ist Absolventin der Fachakademie für Fotodesign in München. Seit 1997 arbeitet sie
für verschiedene namhafte Verlage und
Agenturen als freie Fotografin. Ihre Schwerpunkte sind Porträt, Reise und Reportage.
Text : Johannes Hayner, Foto: Michel Kaufmann
6 Interview
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
wird uns das nicht gelingen
Jörn Oltmann, Stadtrat für Stadtentwicklung und Bauen, im Interview
Herr Oltmann, was gefällt Ihnen an Lichtenrade?
Die Vielfalt. Lichtenrade hat nicht nur den Stadtrandaspekt, sondern
mit der Bahnhofstraße auch etwas Urbanes. Wir haben alle möglichen Wohnformen, vom Einfamilienhaus bis zur Hochhaussiedlung.
Außerdem gibt es eine gute Mischung aus Jung und Alt. Das gefällt
mir sehr gut. Von der Einkaufssituation und von der kulturellen Situation her gibt es eine ausgesprochene Vielfalt. Außerdem ist man mit
der S-Bahn relativ schnell in der Berliner Innenstadt und in Brandenburg.
Die Bahnhofstraße geht bis zum Kirchhainer Damm. Und es wäre töricht, jetzt alle Maßnahmen zu stoppen und nicht alle Gelegenheiten
zur Aufwertung der Bahnhofstraße zu nutzen, nur weil die Bahn eine
Planung betreibt, die für Lichtenrade nicht förderlich ist. Die Menschen sollen sich wieder mit der Bahnhofstraße identifizieren. Und
das wird gelingen, selbst wenn die Bahn mit ihrer ebenerdigen Verkehrsführung Erfolg haben sollte.
Welche Bedeutung hat das AZ-Programm in Lichtenrade für den gesamten Bezirk?
Zunächst: Als Bezirk wären wir nicht in der Lage, das zu tun, was dort
heute geschieht. Was wir mit den 20,5 Millionen Euro in den nächsten
acht Jahren anfangen können, ist gewaltig. Das AZ-Programm soll
einen Multiplikator-Effekt für den Kiez und den ganzen Bezirk haben,
private Investitionen anregen. Aus eigenen Mitteln hätte der Bezirk
das nie stemmen können. Und wir haben die Chance, die Bahnhofstraße als Zentrum für Lichtenrade und das brandenburgische Umland neu zu entdecken.
pelhof-Schöneberg. Von 2006 bis 2016 war er Vorsitzender der Fraktion.
Wer entscheidet über die Grundausrichtung des AZ-Programms in
Lichtenrade?
Bei den grundsätzlichen Entscheidungen hat der Bezirk den Hut auf.
Mit dem Gebietsgremium sitzt allerdings eine direkte Abordnung der
Lichtenrader mit am Tisch, die beratend tätig ist und die sich einbringen soll mit Vorschlägen im Kleinen wie im Großen. Wir als Bezirk
haben die steuernde Funktion für die Mittel des Senates, legen aber
großen Wert darauf, dass wir unsere Entscheidungen für die Menschen transparent halten und sie soweit möglich daran beteiligen.
Lichtenrade diskutiert seit einiger Zeit die Dresdner Bahn. Es ist Zufall, dass beide Projekte – Dresdner Bahn und Aktives Zentrum – ungefähr zeitgleich aktuell sind. Ist das Timing ungünstig?
Zunächst muss man abwarten, wie das Gericht entscheidet. Ich hoffe
sehr, dass das Feststellungsverfahren noch einmal angehalten wird
und wir zu anderen Planungen kommen. Generell würde ich aber
dazu raten, dass wir unsere Planungen davon unabhängig machen.
Die AZ-Verantwortlichen schwärmen von der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Wirtschafts- und Stadtentwicklungsressort
sowie der Organisationseinheit Sozialraumorientierte Planungskoordination (OE SPK). Kann Verwaltung davon lernen?
Das Team um Herrn Eismann bei der OE SPK steht für die ämterübergreifende Zusammenarbeit, der Name ist sozusagen Programm. Es
geht darum, sich Sozialräume genau anzusehen, Daten zu generie-
Jörn Oltmann, Jahrgang 1966, stammt aus Bremen. Der Betriebswirt und Sozial-Ökonom
sitzt seit 2001 für Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung Tem-
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ren, von denen alle Ämter im Bezirk profitieren. Der Erfolg von Kommunalpolitik in der Zukunft, so ist meine Überzeugung, liegt vor allem darin, diese ämterübergreifende Zusammenarbeit zu fördern
und nachhaltige Strukturen dafür zu entwickeln. Und ich denke, dass
man auch das Zusammenspiel mit Nachbarbezirken und Umlandgemeinden in diesem Sinn neu denken muss.
Was sind heute die größten Herausforderungen für Stadtentwicklungspolitik, bezirklich betrachtet?
Wir müssen den Bezirk fit machen für die veränderten Bedarfe. Berlin
wächst. Der Bezirk hat ein relativ hohes Bevölkerungswachstum und
es gibt demographische Veränderungen zu bewältigen. Das stellt Bezirksamt, private Immobilienbesitzer und städtische Wohnungsbaugesellschaften vor neue Aufgaben. Der Trend geht zu kleineren Haushalten, zu anderen Mobilitätsformen, insbesondere dem Fahrrad.
Fußgänger wollen sicher ans Ziel kommen. Und wir sollten alles dafür
tun, dass sich unsere Bürgerinnen und Bürger sicher bewegen können. Wir wollen unser Leben weiterführen. Das macht unsere Stärke
aus, an dieser Stelle sollten wir nicht nachgeben. Trotz der tragischen
Vorkommnisse am Breitscheidplatz: Im Vergleich wohnen wir nicht
nur in einer sehr liberalen und toleranten, sondern auch in einer sicheren Stadt Berlin.
Interview 7
kommt, auf der man flanieren möchte. Insbesondere geht es darum,
den Verkehr flüssiger zu machen und zu beruhigen.
Was finden Sie besonders wichtig am AZ-Programm?
Die AZ-Mittel müssen Impulsgeber für private Investitionen sein.
Wichtig ist, dass Gewerbetreibende, Dienstleister, Hauseigentümer
mit eigenen Investitionen dazu beitragen, dass die Bahnhofstraße
wieder quicklebendig wird. Das müssen wir unterstützen. Und wir
müssen das Zusammenspiel zwischen Verwaltung und den Akteuren
vor Ort, aber auch unter diesen Akteuren, befördern. Ziel ist, dass
keiner außen vor bleibt, dass jeder seine Stimme einbringen kann. Die
Menschen sollen sich mit der Bahnhofstraße identifizieren. Wenn wir
das von oben herab gestalten, wird uns das nicht gelingen.
Gibt es Schlüsselprojekte für Lichtenrade?
Ja, das sind vor allem die Alte Mälzerei und das Haus Buhr. Die Mälzerei ist eine Landmarke für ganz Lichtenrade. Der Eigentümer ist sehr
darauf bedacht, die Dinge in Kooperation voranzutreiben. Aber es ist
ein privates Bauvorhaben, und am Ende des Tages kommt es für ihn
darauf an, dass sich die Sache auch rechnet.
Wo sehen Sie in Ihrem neuen Amt persönliche Schwerpunkte?
Eindeutig im Bereich bezahlbares Wohnen, sowohl im Neubau als
auch in der Chance, mit Verordnungen etwas für den Bestand zu tun.
Wir haben das Modell der kooperativen Baulandentwicklung. Wo
Wohnungen im Rahmen von Bebauungsplänen entstehen, verpflichten wir die Eigentümer mit städtebaulichen Verträgen dazu, auch bezahlbare Wohnungen bereitzustellen. Der Koalitionsvertrag spricht
von 30% bei privaten Bauvorhaben. Das ist ambitioniert. Ich würde
gern meinen Beitrag dazu leisten, dass es an der einen oder anderen
Stelle ein bisschen mehr sein darf.
Wie fällt Ihre persönliche Bilanz nach gut zwei Monaten Amtsführung
aus?
Das Aufgabengebiet ist unglaublich vielfältig. Zu meinem Bereich gehören nicht nur der schon sehr ausgeprägte Bereich der Stadtentwicklung oder die OE SPK von Herrn Eismann. Zu meinem Dezernat
gehört auch das Facility Management, also der eigene Hochbaubetrieb und die Bewirtschaftung der bezirklichen Gebäude. Hier müssen
wir in unseren eigenen Gebäuden den Sanierungsstau abarbeiten.
Dies allein bedeutet eine große Herausforderung. Beim Quartiersmanagementgebiet Schöneberger Norden wird es darum gehen, den
Übergang in die Selbstständigkeit zu moderieren. Dort fällt in drei
Jahren viel Fördergeld weg, und wir als Bezirk müssen sehen, wie wir
das auffangen. Wir werden die OE SPK stärken und damit auch in die
Prävention investieren.
Was sind 2017die wichtigsten Schritte im AZ-Programm?
Wir müssen mit dem Verkehrskonzept vorankommen. Es geht um
Fragen wie: Wie soll die Bahnhofstraße verkehrspolitisch ausgestaltet
werden? Welchen Anteil an ruhendem Verkehr wollen wir wo haben?
Wie gestalten wir den Fußgängerverkehr so attraktiv, dass man nicht
von Versatzstück zu Versatzstück stolpert, sondern eine Meile be-
Beides im Blick: Haus Buhr und die Alte Mälzerei
Wie sieht es mit dem Haus Buhr aus?
Das Haus Buhr ist das Eingangstor zur Bahnhofstraße. Neulich hatte
ich eine Begehung der Bahnhofstraße, gemeinsam mit Herrn Eismann. Da fiel uns auf, was das für ein phantastischer Blick wäre: das
sanierte Haus Buhr mit der sanierten Mälzerei im Hintergrund. Wenn
man dann noch die Tunnellösung für die Bahn hätte, wäre das wirklich ein Supereingang zur Bahnhofstraße. Einfach toll.
Interview und Fotos: Johannes Hayner
8 Straßenumfrage
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GERHARDA, 78
KARLHEINZ, 66
Ich bin alte Lichtenraderin, wohne aber
nicht mehr hier. Ja, das mit der Suppenküche ist eine Superidee, davon habe ich gehört. Ich arbeite drei Mal pro Woche in einem DRK-Spendenladen in Moabit, vor
allem mit Flüchtlingen. Da höre ich heute
auch Kommentare warum die alles bekommen und die deutschen Armen nichts. Dabei
stimmt das so nicht, Obdachlose können
wirklich viel Unterstützung erhalten. In Moabit hatten wir früher zwei Suppenküchen.
Aber dann wurden auf einmal die Obdachlosen aus dem kleinen Tiergarten verjagt, der
sollte schön werden und da haben sie nur
gestört.
Was machen die Einzelhändler denn schon?
Die stellen eine Sammelbüchse auf und wir
sollen sie voll machen. Klar, für die Suppenküche gebe ich gern. Aber noch lieber tue
ich dies, wenn die Händler selbst was drauflegen. Ich denke mal, dass sie das tun werden – oder?!
HILDE, 54
Ich habe schon oft in der Suppenküche gegessen. Dass die
Händler nun Geld sammeln, ist
doch spitze. Die Leute dort sind
richtig nett. Das nächste Mal
gehe ich aber nicht zum Essen
dorthin: Ich habe meine Mütze
vergessen und muss sie abholen.
DANIEL, 24
BÜLENT, 27
Ob man nun in der Suppenküche arbeitet, Kindern
Nachhilfe gibt oder seiner
Oma beim Einkaufen hilft,
Hauptsache ist, dass man
etwas macht. In meiner
Freizeit trainiere ich mit
Kids in einem Fußballverein.
Das hilft denen, und mir
macht‘s richtig Spaß. Und
seitdem kann ich noch besser dribbeln.
Für mich ist die Suppenküche etwas
Besonderes, meine Freundin wohnte
früher gleich um die Ecke. Zu unseren
ersten Dates bin ich dann immer an der
Suppenküche vorbeigegangen. Heute sind
wir acht Jahre zusammen und die Suppenküche gibt es auch immer noch. Ist doch
schön!
HELGA, 51
Bei dem Wetter eine Umfrage zur Suppenküche - das passt ja. Sicher könnten Sie
auch eine warme Suppe gebrauchen. Eine
Meinung habe ich nicht dazu, ich kenne die
Suppenküche nicht. Viele Menschen äußern
sich viel zu schnell zu Themen, die sie nicht
kennen. Suppenküche hört sich erstmal gut
an. Wirklich was sagen könnte ich aber erst,
wenn ich mehr darüber weiß.
Straßenumfrage 9
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
GUNDA, 76
KEVIN, 35
Ja, das habe ich gelesen, finde ich okay,
dass die sich so engagieren. Es gibt so viele
alte Menschen, die wenig Geld haben. Da
sollte jeder was abgeben. Ich helfe mit einer
Freundin ehrenamtlich in einer Senioreneinrichtung, da fehlt das Geld manchmal schon
für einfachste Dinge. Ich selbst kenne die
Suppenküche zwar nicht, aber es ist gut,
dass Menschen in Not dort Ansprechpartner
finden.
Das ist lustig, dass Sie mich darauf ansprechen. Denn ich als Einzelhändler bin selbst
einer der Initiatoren. Gestern habe ich die
Sammelbüchse bei mir im Laden aufgestellt.
Ich kenne die Suppenküche vom Hörensagen und neulich gab es ja auch ein Pressefoto mit uns. Abgesehen davon, dass ich das
Spendenkonto eingerichtet habe, engagiere
ich mich allerdings nicht ehrenamtlich.
RENÉ, 21
Suppenküche? Nee, Suppe mag ich nicht, ich
ess‘ nur Döner. Im Ernst: Wie soll man das
schlecht finden? Und wo mir gerade die Flocken auf die Neese fallen: Vor allem im Winter ist es wichtig, an seine Mitmenschen zu
denken.
VINCENT, 19
Ich hab mal einen Kumpel besucht in der John-Locke-Siedlung. Von seinem Hochhaus
hatte man einen guten Blick rüber zur Suppenküche. Da habe
ich gestaunt, wie viele Menschen dort hingehen. Wenn so
viele etwas davon haben, kann
man die Aktion der Einzelhändler nur unterstützen.
RUDOLPH, 73
EIN MANN, IN SEINEN 30ERN:
Suppenküche, Flüchtlinge, Brot für die Welt
– ich kann‘s nicht mehr hören. Wer denkt eigentlich an uns? Ich finde, es wird zu viel
Geld für irgendwelche Minderheiten ausgegeben und der normale Deutsche guckt in
die Röhre. Nein, ich kenne die Suppenküche
nicht und will sie auch nicht kennenlernen!
Und jetzt lass‘ mich in Ruhe!
FATMA, 28
Eigentlich ist es mir egal für wen die spenden. Aber jetzt, wo ich das höre, finde ich es
doch ganz gut. Wichtig für Lichtenrade fände ich ein Einkaufszentrum, hat das denn
von den anderen niemand gesagt ?
Von der Aktion habe ich gelesen. Find‘ ich
in Ordnung. Klar, als engagierter Mensch
hier kennt man die Suppenküche. Dieser
Supermarkt dort liefert kostenlos dahin, um
sie zu unterstützen. Aber bei Altkleidercon
tainern bin ich skeptisch, ob die Sachen bei
den Richtigen ankommen. Wenn die Händler neue Spendenziele suchen, können sie
mich fragen. Unterkünfte für Flüchtlinge
sind wichtig oder auch die Kita im ehemaligen Haus Salem. Beim Spenden sage ich
immer: Es kommt auf die Einstellung an!
Illustrationen: Søren Tang Bertelsen
10 Rückblick
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
Hallo
Lichtenrade!
die
Ein persönlicher Rückblick auf das
erste Jahr im AZ-Programm
Mein erster Kontakt mit Lichtenrade fing mit einem Missverständnis
an. Als ich einem Freund erzählte, dass wir ab sofort die Stadtteilzeitung in Lichtenrade machen, fragt er: „Lichtenrade Ost oder West?“
Ich reagiere verdattert. Diese Ortsteile sind mir gänzlich unbekannt,
bis sich herausstellt, dass mein Freund, ein gebürtiger Pankower,
Lichterfelde für Lichtenrade nimmt. Lichtenrade scheint in seinen Augen also ein eher unbeschriebenes Blatt zu sein.
Gleichwohl – auch ich kannte Lichtenrade nicht, als wir von
georg +georg vor gut einem Jahr damit anfingen, die neue Stadt
teilzeitung zu gestalten. Unsere erste Runde durch den Stadtteil
führte durch die Bahnhofstraße hin zum Lichtenrader Dorfteich, auf
dem Rückweg zur S-Bahn noch ein paar Nebenstraßen mitnehmend.
Unspektakulär, denke ich. Ein bisschen schon wie Brandenburg –
aber auch ein bisschen noch wie Berlin. Etwas dazwischen. Viele Einzelhändler, das fiel schon angenehm auf. Gerade im Vergleich zu
Wedding, wo unsere Agentur sitzt. Die großen Straßen sind dort praktisch durchgängig von Filialisten in Beschlag genommen, hinzu kommen die unsäglichen Spielhallen, die hier – glückliches Lichtenrade! –
fast vollständig fehlen.
Für uns war es eine reizvolle Herausforderung, die neue Stadtteilzeitung für das AZ-Gebiet in Lichtenrade zu gestalten. Einem neuen Medium ein unverwechselbares Gesicht zu geben, das ist das, wovon
Gestalter träumen. Der erste Kontakt mit den Lichtenradern fand
im Rahmen der Auftaktveranstaltung für das AZ-Programm am
5. Dezember 2015 statt. Aus dem Wedding gewohnt, dass Veranstaltungen im Rahmen von Quartiersmanagement in einem eher überschaubaren Kreis stattfinden, staunte ich: Offensichtlich sind Neugier
auf und Erwartungen an das AZ-Programm groß. Mehr als 100 Leute
trafen sich in der Aula des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums. Diese Gelegenheit nutzten wir, um Namensvorschläge für unsere Zeitung zu
diskutieren. Denn die Entscheidung über den Namen der Zeitung sollte von den Einwohnern mitgetroffen werden. Schnell machten wir
Bekanntschaft mit einer Eigenschaft der Lichtenrader, auf die wir hier
immer wieder stoßen: Lichtenrader sind selbstbewusst und meinungsstark. Gefällt ihnen ein Vorschlag nicht, halten sie mit ihrer
Meinung nicht hinterm Berg. Für ein wie das AZ-Programm auf öffentliche Beteiligung angelegtes und angewiesenes Projekt ist dies
natürlich ein Glück. Solange eine Nachbarschaft deutlich sagt, was sie
nicht will, ist es einfacher, ihre Stimme in die Planung einzubeziehen.
2016 war das Jahr, in dem die Grundlagen für das gesamte AZ-Programm gelegt wurden. Ein Gebietsgremium wurde gewählt, alle Mitglieder wurden in einer Sonderausgabe dieser Zeitung vorgestellt. In
thematischen Arbeitsgruppen unterstützen sie seitdem die Arbeit des
AZ-Teams. Interviews mit Gewerbetreibenden aus dem AZ-Gebiet
sind von Anfang an Bestandteil jeder Zeitungsausgabe. Im Laufe der
Die Bahnhofstraße bildet das Zentrum von Lichtenrade
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
Rückblick 11
Auftaktveranstaltung für das AZ-Programm am 5. Dezember 2015
Zeit konnten wir feststellen, dass durch das Geschäftsstraßenmanagement eine spürbar verbesserte Vernetzung der Akteure erreicht
wurde. Alle, mit denen wir sprachen, verbanden mit den gemeinsamen Aktionen und deren Erfolg große Erwartungen an eine gute Zukunft der Bahnhofstraße insgesamt.
Aktivitäten aus den lokalen Netzwerken ermöglichten und unterstützen diese Veranstaltungen. Auch die Workshops für die Händler der
Bahnhofstraße erfreuten sich guten Zuspruchs.
Eine entscheidende Herausforderung war es, das AZ-Programm unter
den Lichtenradern bekannt zu machen. Grundlage dafür war ein einheitlicher Auftritt, der im Rahmen des Marketingkonzeptes für das
AZ-Gebiet erarbeitet wurde und vor allem im Logo sowie im Design
von Infomaterial und Give-Aways wie Tassen (der Renner!) oder Tragetaschen sichtbar wird. Zum Kanon der Öffentlichkeitsarbeit gehört
neben Pressemitteilungen aus dem Bezirk, dem Info-Pylon im Straßenraum und dem monatlichen E-Mail-Newsletter natürlich auch
diese Zeitung.
Mit einem fröhlichen Fest wurde im Juni das AZ-Büro in der Prinzessinnenstraße eröffnet. Es ist der Brückenkopf des AZ-Teams in Lichtenrade, auch für mich und meine Kollegen steter Anlaufpunkt bei
Anliegen aller Art. Wir konnten beobachten, wie es sich etwa mit der
Vernissage zum Lichtenrader Kunstfenster, mit Kinderyoga-Kursen
oder den regelmäßigen Treffen der Arbeitsgruppen immer weiter zu
einem wichtigen Treffpunkt für die Nachbarschaft entwickelte.
Eine schöne Beobachtung war, wie es den raumplanern gemeinsam
mit hiesigen Akteuren gelungen ist, immer wieder und immer mehr
Menschen für ein Engagement in Lichtenrade zu begeistern. Ob Tanzund Filmabende, Taschenlampenkonzert oder Bibliotheksparcours,
Lichtenrade stimmt übrer den Namen der Stadtteilzeitung ab
Aber das AZ-Programm machte auch vor den „harten“ Themen nicht
halt. Die Alte Mälzerei etwa wurde mit der Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes zurück in die Wahrnehmung Lichtenrades gebracht.
Im Herbst vergangenen Jahres gab es während eines Workshops dort
12 Rückblick
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
Wahl zum Gebietsgremium am 28. Januar 2016
Eröffnung von „Berlin Leuchtet“ am 30. September 2016
Vernissage zum „9. Lichtenrader Kunstfenster“ im AZ-Büro
erste Hinweise darauf, wie sich die Menschen eine Nutzung des Gebäudes vorstellen: unter anderem als kultureller Schmelzpunkt, der
Anziehungskraft weit über Lichtenrade hinaus hat. Mit Aktionen wie
POP-UP-Kino, Adventssingen oder „Lichtenrade tanzt“ rückte die Alte
Mälzerei im November und Dezember ins Zentrum des hiesigen Kulturlebens. Und beeindruckte damit nicht nur mich, sondern auch meine Töchter und viele weitere Gäste aus dem Berliner Zentrum. Wer
zurück denkt an die eindrucksvoll illuminierte Fassade des Industriebaus während „Berlin leuchtet“, der wird keinen Zweifel mehr über
die Symbolkraft dessen haben, was nun an Veränderungen dort ansteht.
und stehen zum Teil kurz vor Abschluss. Ich hatte die Gelegenheit,
mehrere öffentliche Diskussionsveranstaltungen in diesem Zusammenhang zu besuchen. Beeindruckt hat mich die Ernsthaftigkeit, mit
der die Lichtenrader die Vorschläge von Experten anhören und diskutieren.
Lichtenrade profitiert nun seit einem guten Jahr vom AZ-Programm
in der Bahnhofstraße. Viel ist geschehen; viel wird noch geschehen,
gerade auch 2017. Erste Konzepte starten bald in die Umsetzung. Im
Jahr 2016 konnte ich Lichtenrade als lebendigen, engagierten und
freundlichen Kiez am Rande Berlins kennenlernen. Eins steht danach
für mich fest: Der Blick zurück macht Lust auf mehr.
Gleichzeitig geht das AZ-Team die bewusste Verbesserung des öffentlichen Raumes an. Spielleitplanung, Verkehrs- und Gestaltungskonzept sowie Lichtkonzept und Gestaltfibel sind auf den Weg gebracht
Text und Fotos: Johannes Hayner
Gebietsfonds 13
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
Sichtbar besser
Was
2016 aus dem Gebietsfonds gefördert wurde
Voraussetzung für eine Förderung aus dem Gebietsfonds ist, dass die
eingereichten Projektideen das AZ-Gebiet attraktiver machen. Der
Gebietsfonds unterstützt kleinteilige Projekte mit bis zu 50% der Kosten. 2016 profitierten 16 Projekte von dieser Förderung, insgesamt
standen 30.000 Euro zur Verfügung. Hier drei Beispiele dafür.
Gebietsfondsprojekte 2016
1. Evangelische Kirchengemeinde Lichtenrade,
Beleuchtung Schaukasten
2. Tee Lichtenrade, neue Markise
3. VfL Lichtenrade, neuer Schaukasten
4. Ökumenische Umweltgruppe,
Frühstück auf der Bahnhofstraße
5. Yammas Tavernaki, neue Markise und Außenmobiliar
6. Die Kindergärtnerei, Anschaffung Schaukasten
7. Grundeigentümerverein Berlin Lichtenrade e. V. ,
Lokale Messe: Eigentümer sucht Handwerk & Dienstleistung –
Handwerk & Dienstleistung sucht Auftraggeber
8. Eiscafé Bacio, neue Markise
Beispiel 1
Das Frühstück auf der Bahnhofstraße am 4. Juni 2016 wurde u. a. organisiert von der Ökumenischen Umweltgruppe Lichtenrade. Die Idee:
Jeder bringt sein Frühstück mit, das man gemeinsam mit den Nachbarn verzehrt. Zur Unterhaltung gab es ein musikalisches Bühnenprogramm und Spielangebote für Kinder. Etwa 500 Gästen wurde so
gezeigt, wie schön ein Aufenthalt auf der Bahnhofstraße sein kann.
9. Tamcke-Optik, neue Außenwerbung
10. Gewerbetreibende rund um die Bahnhofstraße,
Anschaffung Leuchtstrahler
11. Wohnungseigentümergemeinschaft Bahnhofstr. 9,
Fahrradabstellplatz
12. Ihre Brille, neue Außenwerbung
13. Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade e. V.,
Adventssingen 2016
14. Susanne‘s Reisebüro, neue Außenwerbung
15. Apollo-Optik, neue Außenwerbung
16. Modetreff Heidemann, neue Markise
2017
wird der Gebietsfonds weitergeführt. Der Bewerbungsschluss ist jeweils am 15. März, am 31. Mai und am 15. September
2017. Eine Jury aus lokalen Akteuren entscheidet über die einge
reichten Anträge. Ein vereinfachtes Verfahren gibt es für kleinere
Projekte mit einer Fördersumme von maximal 250 Euro. Die Anträge
hierfür können jederzeit gestellt werden, eine Rückmeldung erfolgt
innerhalb von zwei Wochen nach Eingang.
Antragsformulare und weitere Informationen unter:
www.az-lichterade.de
Beispiel 2
Beispiel 3
2016 nahm die Bahnhofstraße erstmalig an Berlin Leuchtet teil. Die
lokalen Händler wollten aus diesem Anlass die Straße zum Leuchten
bringen. Mit Unterstützung des Gebietsfonds’ statteten sie zahlreiche
Schaufenster mit einheitlichen LED-Leuchtstrahlern aus. Die Strahler
sind nun im Bestand und können immer wieder eingesetzt werden.
Die alte Markise von Yammas Tavernaki war in die Jahre gekommen.
Mithilfe des Gebietsfonds wurde die Markise dem Farbkonzept des
griechischen Restaurants angepasst. Energiesparende LED-Lampen
sorgen nun für die Beleuchtung. Auch das Außenmobliar wurde ausgetauscht. Mit diesen Maßnahmen wurden das Erscheinungsbild der
Bahnhofstraße und die Außenwirkung des Restaurants aufgewertet.
Text: Johannes Hayner, Fotos: die raumplaner
14 Reportage
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
Christopher Obergfell in der Backstube am Lichtenrader Damm
Preisfrage: Wie schwer ist dieses Brot?
Nur die Eier produzieren wir nicht selbst
Zu Besuch bei Stefan und Christopher Obergfell vom Café Obergfell
Brot ist ein elementarer Bestandteil unserer Kultur. Es gehört zu den
ersten vom Menschen produzierten Lebensmitteln. Das spiegelt sich
in unserer Sprache wider. Unzählige Begriffe und Redewendungen
drehen sich um das Brot – vom „täglichen Brot“ im Vaterunser bis zur
Bread & Butter, der Berliner Modemesse aus den 00er Jahren. Oder
der Broterwerb – im übertragenen Sinne sichert er das tägliche Leben,
wortwörtlich handelt es sich um den Akt des Broterwerbens, also
Kaufens. Womit wir beim Thema wären: die Bäckerei und Konditorei
Obergfell mit angeschlossenem Café in Alt-Lichtenrade.
Brot und Kuchen kann man in Lichtenrade an vielen Orten kaufen.
Aber Lichtenrader wissen: Bei Obergfell kauft man nicht irgendein
Brot. Das Berliner Landbrot etwa hat über Lichtenrade hinaus einen
erstklassigen Namen. Nicht nur Brot macht den guten Ruf des Familienbetriebes aus – auch die Konditorei setzt mit Kuchen, Torten und
Gebäck Maßstäbe. Das beweist die berlinweite Kundenliste, auf der
sich neben vielen anderen das Bundeskanzleramt, die Humboldt-Uni
und viele renommierte Caféhäuser finden.
Christopher Obergfell und sein Vater Stefan, die Laden und Café in
Alt-Lichtenrade führen, empfangen mich im Büro. Obwohl der Weg
dorthin durch das ganze Haus führt, passieren wir keine Backstube.
Nachfrage: Wo wird gebacken? „Die alte Backstube war dort, wo heute das Café ist. Inzwischen backen wir alles zentral am Lichtenrader
Damm.“ Der dortige Laden ist das „Stammhaus“ in Lichtenrade, dort
fing die Erfolgsgeschichte an.
1962 gründeten Manfred und Karin Obergfell einen Laden in der
Charlottenburger Kantstraße. Weil der Wunsch nach einem eigenen
Anwesen für das Café dort nicht zu erfüllen war, verschlug es Familie
Obergfell 1966 an den Lichtenrader Damm. Den dortigen Laden mit
angeschlossenem Hotel gibt es heute noch. 1985 kam das zweite
Hauptgeschäft in Alt-Lichtenrade an der Ecke zum Kirchhainer Damm
hinzu. Es ist das „Baby“ von Sohn Stefan. Weil er zu Beginn seine
Meisterausbildung noch nicht abgeschlossen hatte, führte zunächst
der Vater formell die Geschäfte. Heute, nach mehr als 30 Jahren, ist
bereits der Übergang zur dritten Generation eingeleitet. Die enge geschäftliche Verbindung zu Lichtenrade ist auch eine persönliche. Fast
alle Familienmitglieder wohnen hier.
Ums große Ganze bei Obergfells kümmern sich die drei Kinder von
Manfred und Karin. Tochter Susanne betreibt das Apart Hotel am
Lichtenrader Damm und unterstützt die Brüder mit Rat und Tat, Stefan ist für das Kaufmännische zuständig und der jüngste Bruder Martin verantwortet die Produktion. Er ist es auch, der den bekanntesten
Nachteil des Bäckerhandwerks spürt: das frühe Aufstehen. Oft schon
um 1 Uhr nachts, am Wochenende noch früher, endet die Nachtruhe.
Stefan und Christopher Obergfell hingegen können „ausschlafen“:
„Bei uns klingelt der Wecker meist erst um sechs. Außer an Tagen wie
Silvester, wenn jede Hand in der Backstube gebraucht wird.“ Kurze
Stippvisite im Stammhaus am Lichtenrader Damm. Um elf Uhr morgens sind die Backöfen schon kalt, aber in der Konditorei läuft die
Verzierung der Torten auf vollen Touren. Jemand hat Schwarzwälder
FEBRUAR 2017 / AUSGABE 7
Reportage 15
Stacy-Marie Lindner (links) und Selina Krüger am Verkaufstresen in Alt-Lichtenrade
Kirschtorte bestellt, zwölf Stück. In Handarbeit werden Sahne-Rosetten aufgebracht und jede einzelne mit einer Kirsche verziert. Man
sieht den Torten an, dass sie nicht aus dem Kühlregal kommen. Jede
ist individuell, aber auf ihre Art perfekt! Leider ist Anschneiden verboten.
Anders als Stefan, der Konditor und Bäckermeister ist, hängte Sohn
Christopher an seine Bäckerlehre ein BWL-Studium an. Nun wächst er
Auf der Kundenliste stehen auch das
Bundeskanzleramt und die Humboldt-Uni
behutsam in die Verantwortung für den Laden herein und bringt neue
Ideen mit. „Allerdings muss man das Bäckerhandwerk nicht neu erfinden. Bei uns gehen Klassiker wie Bienenstich, Streuselkuchen oder
Obstkuchen am besten. Und an einer Sache wird bestimmt nicht gerüttelt: Was bei Obergfell über die Theke geht, produzieren wir
selbst.“ Lachend ergänzt der Vater: „Nur die Eier können wir nicht
selbst legen. Die kommen von den Hühnern.“
burg“, erzählt Christopher. „Ich kaufe mir auch mal einen Cappuccino
bei Starbucks. Aber hier in Lichtenrade ist unser Konzept das Richtige,
und ehrlich gesagt mögen wir es auch am liebsten so.“ Gefragt, welche Cafés ihnen noch gefallen, werden Klassiker genannt: das Café
Krone am Mexikoplatz oder das Kaffee Liebig an der Regattastrecke
in Grünau. Dazu passt die Donauwelle, Lieblingskuchen von Christopher, die natürlich zum Obergfell-Repertoire gehört.
Die Gäste eines Cafés wollen heute draußen sitzen. Das Café Obergfell hat einen Cafégarten direkt am Kirchhainer Damm. Christopher
wünscht sich, dass der noch mehr genutzt wird: „Leider übersieht
man ihn wegen der hohen Hecke leicht. Andererseits bietet sie Sichtund Lärmschutz. Wir sind dabei, hier eine gute Lösung zu finden.“
Beliebt ist das Obergfell auch wegen seines Frühstücks. Als besondere
Attraktion gibt es an einem Sonntag im Monat ein großes Frühstücksbuffet. Dafür, so erzählt Christopher, kommen Gäste auch aus angrenzenden Stadtbezirken. Die Termine für das Buffet werden regelmäßig auf der Homepage aktualisiert.
Das Unternehmen hat etwa 35 Mitarbeiter und bildet Bäcker, Konditoren und Fachverkäufer aus. Christopher ist nicht der einzige aus der
dritten Generation. Auch seine zwei Cousinen Vanessa und Angelina
arbeiten mit. Und selbst die Großeltern sind noch aktiv: Sie betreiben
die Max Bar am Lichtenrader Damm 40.
Dass jetzt mit dem AZ-Programm neue Impulse nach Lichtenrade
kommen, finden beide gut. Christopher nahm aus einem Online-Marketing-Workshop wertvolle Anregungen für den digitalen Auftritt mit.
Die Aktionen der Händler in der Bahnhofstraße sieht er positiv: „Das
wird wahrscheinlich über die Jahre hinweg immer besser. Da bin ich
auf jeden Fall positiv gestimmt.“
Das Café in Alt-Lichtenrade residiert in einem ehemaligen Bauernhaus. Schon beim Kauf faszinierte Stefan Obergfell die Lage: „Wenn
man von der Stadtgrenze den Kirchhainer Damm hinaufkommt, sieht
man ewig lang dieses Haus vor sich liegen. Direkt hier macht die Straße einen Knick, deshalb kann man uns eigentlich nicht nicht sehen.“
Das Café verfolgt ein klassisches Konzept mit Kaffee und Kuchen.
„Klar kennen wir die neuen Caféhäuser in Mitte oder Charlotten-
Zurück zum Anfang. Ist Bäcker sein für die beiden nun mehr als nur
Broterwerb? „Auf jeden Fall“, antwortet Stefan, „Es ist auch mehr als
ein Beruf, es ist eine Berufung. Bäcker sein bedeutet handwerklich
und kreativ zu arbeiten. In dieser Kombination ist das für mich einzigartig.“ Und Christopher ergänzt: „Ich möchte mit niemandem tauschen.“
Text und Fotos: Johannes Hayner
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Mellener Str.
Rehagener Str.
Lichtenrade
6
Auf der Übersichtskarte
zum AZ-Gebiet verorten
wir Einrichtungen, die in
der Zeitung redaktionell
Erwähnung finden.
5
1 AZ-Büro
Bahnhofstraße
Zescher Str.
i
ße
tra
zs
lt
Go
2 Haus Buhr
3 Ulrich-von-Hutten Gymnasium
4 Alte Mälzerei
1
2
3
5 Café Obergfell
4
6 Suppenküche Lichtenrade
i Info-Pylon
www.az-lichtenrade.de
Adressen
Ansprechpartner beim Bezirksamt
Tempelhof-Schöneberg:
Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung
und Bauen: Jörn Oltmann
John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
(030) 9 02 77-22 61
stadtbau@ba-ts.berlin.de
Organisationseinheit Sozialraumorientierte
Planungskoordination (OE SPK)
John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
Jens-Peter Eismann
(030) 9 02 77-67 63
sozialraumorientierung@ba-ts.berlin.de
Stadtentwicklungsamt, Fachbereich
Stadtplanung
John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
Martin Schwarz
(030) 9 02 77-46 76
stadtplanung@ba-ts.berlin.de
Impressum
Wirtschaftsförderung Tempelhof-Schöneberg
John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
Anja Kraatz
(030) 9 02 77-28 35
wirtschaftsberatung@ba-ts.berlin.de
Herausgeber: Bezirksamt TempelhofSchöneberg, Organisationseinheit Sozialraum
orientierte Planungskoordination
Redaktion: Johannes Hayner, Volker Kuntzsch,
Anna Lindner, Maja Schudi, Ewald Schürmann
www.berlin.de/lichtenrade-bahnhofstrasse
Ansprechpartner vor Ort:
Prozesssteuerung
Sabine Slapa, Lucas Elsner, Lisa Selmar,
Niklas Steinert
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Patrick Giebel, Jan Schultheiß, Lisa Selmar
gsm@az-lichtenrade.de
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