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Volume Dritter Abschnitt. Die Organisation der Verwaltung in den letzten Jahren

Full text: Bericht über die Verwaltung der Jüdischen Gemeinde von Berlin (Public Domain) Ausgabe 1849/1853 (Public Domain)

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2. Die Supplementsynagoge. 
Da an den sogenannten hohen Festtagen die Hauptsynagoge durch 
aus nicht für die Zahl der Besucher zureichte, so wurden schon in frü 
heren Jahren Lokale zur Verrichtung des Gottesdienstes an diesen Feier- 
„ , . . 15 und 1846 ein Wollboden, 1847 und l . 
SaalKönigsstraße 82, 1849 der Saal des Gesellschaftshauses. Doch wurde 
das Unpassende, das in diesen nothgedrnngen wandelnden Gottesdiensten 
und in den sonstigen Bestimmungen der Lokale lag, tief empfunden. Im 
Jahre 1850 wurde in dem Garten des Hauses Gr. Hamburgcrstraße 11 
von Privatleuten ein geräumiges Gebäude als Supplementsynagoge 
errichtet und der Gemeinde zur Aushülfe an den Feiertagen zur Verfü 
gung gestellt. Am 1. September 
1850 
1800 Sitzplätze enthält, eingeweiht und seitdem (mit wenigen Ausnah 
men) an allen Festen des JahreS Gottesdienst darin gehalten; die Let 
ter desselben, zu welchem Amt zwei Synagogenvorsteher depulirt wa 
ren, bemühten sich, durch Verstärkung des Sängerchors, durch Verkür 
zung des Gebetritual's und durch die äußere Anordnung die Würde 
des Gottesdienstes zu erhöhen und den Bedürfnissen der Gegenwart ge 
recht zu werden. Die Predigten wurden zum Theil von dem Rabbi- 
natsassessor und Gemcindeprediger vr. Sachs, zum Theil von besonders 
dazu dcsignirten Hülssprcdigern gehalten. 
Die Vermiethung der Plätze in dieser HülsSsynagogc geschah in 
den beiden ersten Jahren (1850 und 1851) durch die Eigenthümer des 
Gebäudes unter Mitwirkung des Synagogenvorstandes; die Gemeinde 
hauptkasse gab zu den Kosten des Gottesdienstes einen Zuschuß im Jahre 
1850 von 188 Thlr.*) und die Kaffe der Verwaltung der Grundstücke 
einen desgl. von 300 Thlr.; im Jahre 1851: die Hauptkasse für den Got 
tesdienst am Wochcnfest einen Zuschuß von 140 Thlr., und für die 
Feiertage des Monats Tischn einen Zuschuß von 500 Thlr., zusammen 
also für 1851: 640 Thlr. — Am 15. April 1852 schloß der Vorstand 
mir den Eigenthümern der Supplementsynagoge einen Vertrag, wonach diese 
ihm das Gebäude auf die Zeit vom 18. März 1852 dis zum 31. August 
1854 vermutheten. woaeaen der Vorstand sich vervilicktete. kür die Zeit 
*) Der aber erst im Jahre 1821 bezahlt wurde.
	        
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