L i ii teil u il
ie wechselvollen politischen Ereignisse der letzten Jahre haben nicht
nur auf die Verhältnisse der hiesigen jüdischen Gemeinde einen weitgrei
senden Einfluß ausgeübt, sondern auch in denselben ein nur zu treues
Spiegelbild der in großen staatlichen Kreisen hervorgetretenen Zustände
erzeugt. Diejenigen, denen die schwere Ausgabe zugefallen war, in solcher
»
Zeit die Verwaltung zu leiten, fühlen in dem Augenblicke, der sie selbst von
diesem Amte abruft, und die Gemeinde einer voraussichtlich festeren Ge
staltung zuführen soll, sowohl der von ihnen vertretenen Gemeinde als
auch sich gegenüber die dringende Nothwendigkeit, von dem, was in der
jüngsten Vergangenheit in den Beziehungen der Gemeinde nach Innen,
wie nach Außen sichereignet hat, öffentlich Kunde und
so weil sie
selbst dabei betheiligt waren
Rechenschaft zu geben. Sie haben
einerseits erfahren, daß durch die unvollständige, noch dazu oft durch falsche
Auffassung, factiöse Befangenheit, ja auch wohl durch feindselige Stel
lung erschwerte Kenntniß der Gemeindezustände seitens der Mitglieder
selbst, nicht selten verkehrte Urtheile entstanden sind, zu deren Rectisica-
tion nicht immer paffende Gelegenheit sich fand. Sie sind aber auch
andrerseits iveit davon entfernt, alle ihre Handlungen als über jeden
Tadel erhaben darstellen zu wollen. Es bedarf nur einer Aneinander
reihung von amtlichen Urkunden und constatirten Thatsachen, um den
unbefangenen und sachkundigen Beurtheiler erkennen zu lassen, daß die
Thätigkeit des Vorstandes jedenfalls von einem nicht zu ermüdenden
Eifer für das Gemeindewohl, von einer unbedingten Hingebung für