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demo
69. JG | A02125
EINZELPREIS 6,00 €
01/02 2017
Vo r wä r t s - Ko m m u n a l n Da s s oz i a l D em o K r at i s c h e m ag a z i n f ü r Ko m m u n a l p o l i t i K
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Extra
He f tm
Nachhaltig e KommuNe
Fair
Ökologisch
Foto: PURE, DoRtmUnD
Sozial
Wie Städte und gemeinden ihre
Zukunft konstruktiv gestalten
Jan Freytag, Feuerwehrmann aus Dortmund,
trägt ein hemd aus fairer Produktion.
i t te
Weniger Energie
beim Beheizen,
mehr fürs Anheizen.
Lassen auch Sie sich die Modernisierung der
alten Heizungsanlagen in Ihrer Kommune mit bis
zu 17,5 % vom Staat fördern.
machts-effizient.de | Hotline: 0800 0115 000
Inhalt 3
01-02/2017 DEMO
Titel
Nachhaltige Kommune
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liebe leserin, lieber leser,
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Das industrielle Erbe als Chance begreifen | Interview mit Gelsenkirchens Oberbürgermeister
Frank Baranowski
Fair produzierte latzhosen für das Rathaus | Wie nachhaltige Beschaffung funktioniert – Beispiel Dortmund
Kommunen als Botschafter des fairen handels | Mehr als 450 Städte und Gemeinden sind „Fairtrade-Towns“
nachhaltigkeit messbar machen | Bausteine und Kriterien für Kommunen
Von langer hand geplant | Das preiswürdige Nachhaltigkeitskonzept der Stadt Geestland
auf dem innovativen holzweg | Region Oberberg: Holz als alternative Energiequelle nutzen
Beton-Fußabdruck im Blick | Ein Planspiel zum Flächenverbrauch in Kommunen
nachhaltige Bilanz in kommunalen Unternehmen | Leitfaden für Abfallwirtschaftsbetriebe
Klimaschutz vor Ort | Strategien gegen den Klimawandel in der Stadt Bocholt
wir wissen alle, dass die Ressourcen auf unserem
Planeten endlich sind. Wir haben uns von der
Wegwerfgesellschaft der 1970er Jahre schon weit
entfernt, aber es hakt immer noch an vielen Ecken
und Enden.
Fotos: Dirk Bleicker, Ma ja Hitij / dpa picture alliance;
aWM; VKu/regentaucHer.coM; bierWirM/Fotolia.de
Lange war vom Umweltschutz die Rede, auch
vom „globalen Umweltschutz“. Ein Begriff, den
der große sozialdemokratische Vordenker Erhard
Eppler geprägt hat. Heute reden wir von Nachhaltigkeit – was viel mehr als reinen Umweltschutz
bedeutet. Nachhaltig ist alles, was den weiteren
Raubbau an unseren Ressourcen, zum Beispiel die
exzessive Nutzung von fossilen Energieträgern wie
Öl verhindert. Als nachhaltig gilt aber auch, was
gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und ökologische Fehlentwicklungen verhindert. Nachhaltigkeit
spiel auf allen Ebenen eine existenzielle Rolle: auf
der globalen, der nationalen, der privaten und natürlich auch auf der kommunalen.
Im November wurde zum neunten Mal der Deutsche Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf verliehen.
Und es ist sicher kein Zufall, dass zu den Preisträgern zwei SPD-regierte Kommunen gehören:
Nürnberg als „Deutschlands nachhaltigste Großstadt 2016„ und das nahe Kassel gelegene Alheim
als „Deutschlands nachhaltigste Gemeinde 2016“.
Nominiert waren darüber hinaus auch die Stadt
Gelsenkirchen, die zeigt, dass Nachhaltigkeit nicht
teuer sein muss, und die kreative norddeutsche
Stadt Geestland, deren Strategien wir im Heft
vorstellen. Darauf kann die sozialdemokratische,
kommunale Familie stolz sein!
Damit auch andere Städte, Gemeinden und Landkreise sich für nachhaltigeres Wirtschaften und
Handeln einsetzen – zumal die Bürgerinnen und
Bürger dies auch einfordern – gibt es viele weitere
ermutigende Beispiele und Angebote in dieser
„DEMO“. Diese zeigen, wie lebenswichtig Nachhaltigkeit für uns alle und für jede einzelne Kommune
ist. Es gilt: Das Ökologische ist sozial und fair.
Karin nink, Chefredakteurin
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Report
Energiewende und kommunale Wirtschaft
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Das Stadtwerk der Zukunft | Stadtwerke als Systemmanager der Energiewende
Stadtwerke Völklingen erfolgreich saniert | Auf neuem Kurs nach Meeresfischzucht-Debakel
Potenziale freilegen | Die Darmstädter HEAG berät Gründungswillige und Start-ups
Geregelter Stromfluss dank intelligenter „Ines“ | System steuert lokale Stromnetze
Vermiedene netznutzungsentgelte erhalten! | Abschaffung bedroht Wirtschaftlichkeit von KWK-Anlagen
Startschuss für Smart Meter | Rechte und Pflichten aus dem Messstellenbetriebsgesetz
Daseinsvorsorge 4.0. | Die VKU-Verbandstagung findet im März in Berlin statt
30
SPD-Bundestagsfraktion | Kommunalkonferenz der SPD-Fraktion
news | Drei Fragen an Frank Baranowski
Register | Jahrgang 2016
nachruf
nachruf | termine
Bücher
Das letzte | Vorschau | Impressum
4 TiTel
DEMO 01-02/2017
Das industrielle Erbe
als Chance begreifen
Ob es darum geht, ehemalige Industrieflächen zu beleben, neue Gewerbebetriebe
anzusiedeln, Wohnquartiere zu modernisieren oder Bildungsprojekte zu entwickeln:
Nachhaltigkeit wird in Gelsenkirchen immer mitgedacht. Ein Gespräch mit
Oberbürgermeister Frank Baranowski
interview Karin Billanitsch
Zur PErson
Frank Baranowski, Jahrgang
1962, hat sein Abitur in
Gelsenkirchen Ückendorf abgelegt. es folgte ein lehramtsstudium an der Ruhr-Universität in Bochum mit anschließendem Referendariat an einem
Gelsenkirchener Gymnasium
und eine lehrtätigkeit an der
Bergberufsschule Recklinghausen. Von 1991 bis 1995 war er
wissenschaftlicher Mitarbeiter
des landtagsabgeordneten
egbert Reinhard.
Seit 1978 ist Baranowski Mitglied der SPD. 1989 kam er in
den Rat der Stadt Gelsenkirchen und wurde 1995 in den
NRW-landtag gewählt. Von
2000 bis 2005 war er Vorsitzender der Gelsenkirchener
SPD, seit 2004 ist er hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt
und seit 2008 Vorsitzender der
Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik in
NRW. im April 2016 wurde
Baranowski auch zum Vorsitzenden der Bundes-SGK gewählt. KB
2016 hat Gelsenkirchen zu den nominierten Großstädten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gehört.
Welche Vision stand am Anfang?
Es war immer ganz wichtig, dass wir einen
Schwerpunkt auf Bildung legen. Unsere
Ressource Kohle ist weg. Die Ressource, die noch übrig geblieben ist, sind die
Köpfe der Menschen, der Kinder. Das zielt
nicht nur auf Kinder und Jugendliche, sondern auch auf das Thema Partizipation.
Wir haben dann diesen Prozess kontinuierlich fortgesetzt und immer gesagt:
Alles, was wir in dieser Stadt tun, müssen wir besonders nachhaltig betreiben.
Dabei denken wir immer das Thema der
Bildung für nachhaltige Entwicklung mit.
Dafür haben wir zum Beispiel den Sonderpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises vor drei Jahren bekommen. Diesmal waren wir beim Nachhaltigkeitspreis
unter den Top 3. Das zeigt, dass es auch
für eine Stadt, die eine klassische Industriestadt im Strukturwandel ist und auch
nicht ausreichende finanzielle Ressourcen
hat, möglich ist, solche Schwerpunkte zu
setzen.
Auffällig ist, dass in Gelsenkirchen
dieser Prozess besonders breit von
Bürgern unterstützt wird. Wie haben Sie die Bürger in Entscheidungsfindungen einbezogen? Wie lässt sich
das Thema Nachhaltigkeit erfolgreich kommunizieren?
Das ist eine spannende Frage, weil uns
immer gesagt wird, dass so was eigentlich nur in Städten mit einer breiten bürgerschaftlichen Schicht funktioniert und
nicht in so einer alten Industriestadt. Tatsache ist aber, dass es auch hier ganz viele Menschen gibt, die sich für ihr Umfeld
interessieren. Dieser Agenda-21-Prozess
ist sehr stark sowohl bei Schulklassen,
aber auch darüber hinaus in Vereinen
und Organisationen verankert. Diese
Agenda-21-Werkstatt war quasi der Motor, der Nukleus des Ganzen. Es ist also
ein breit getragenes gesellschaftliches
Engagement, das über die klassischen
Agendagruppen hinausgeht und tief in
die Stadtgesellschaft hinein. Es ist auch
das Aufzeigen, welche Möglichkeiten
bestehen, sich zu engagieren. Ich finde,
das ist schon bemerkenswert.
Können Sie ein Beispiel geben?
Eine Frage, die immer wieder eine Rolle
spielt, ist zum Beispiel die Nutzung von
ehemaligen Industrieflächen. Was kann
man da neben der Ansiedlung von zusätzlichen neuen Unternehmen, auch
wieder im Rahmen von nachhaltiger
Entwicklung tun? Auf einer ehemaligen
Zechenfläche gibt es dann etwa einen
Umweltlehrpfad, der genau darstellt,
wie zum Beispiel Rohstoffe nachwachsen. Es gibt einzelne Schulklassen, Kindergärten, die diesen Lehrpfad nicht nur
nutzen, sondern auch pflegen. Und es
gibt ehemalige Knappschafts-Rentner,
Ruhrkohle-Rentner, die auf der Fläche
gearbeitet haben, die sich darum kümmern, dass der Pfad in Ordnung ist.
Welche Akteure in der Verwaltung
sind die treibenden Kräfte im Prozess? Nachhaltigkeit muss ja auch
strategisch verankert werden.
Fotos: Presse stadt Gelsenkirchen; thomas imo / Photothek.net
Nachhaltige
Kommune
Kohle- und Stahl sind Vergangenheit.
Beim Neuanfang hat Gelsenkirchen
ganz besonders die kommunale
Nachhaltigkeit im Blick. Können Sie
diesen Ansatz kurz skizzieren?
In der Tat sind Kohle und Stahl in Gelsenkirchen nur noch als Nischenprodukte
zu finden, aber nicht mehr in der Breite.
Die Stadt hat schon relativ früh, 1997,
die Umsetzung der lokalen Agenda mit
zu einem Schwerpunkt gemacht. Es gab
schon damals relativ vorausschauend
die Einrichtung des Agenda-21-Büros.
Es zeigt sich, dass das der richtige Weg
ist für eine Stadt, die sich im Strukturwandel befindet, auf Nachhaltigkeit zu
setzen. Der Arbeitsprozess – unter Einbezug von ganz vielen Bürgerinnen und
Bürgern – trägt Früchte.
Nachhaltigkeit als Querschnittaufgabe begreifen: erste Klimaschutz-Siedlung in Gelsenkirchen.
TiTel 5
01-02/2017 DEMO
„es ist richtig für eine Stadt, die sich im Strukturwandel befindet, auf Nachhaltigkeit zu setzen“, sagt Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski.
Wichtig ist, dass das als eine Querschnittsaufgabe erkannt wird. Es sind
insbesondere Umweltbereich, Planungsbereich und der gesamte Bildungsbereich in der Stadtverwaltung,
die das Thema immer wieder im Auge
haben müssen. Auch darüber hinaus,
wenn es um Gewerbeansiedlung geht,
fragen wir: Was müssen wir mit berücksichtigen?
Foto: DPA Picture AlliAnce / blickwinkel, S. ZieSe
Wie muss man sich das konkret vorstellen? Gibt es einen regelmäßigen
Runden Tisch Nachhaltigkeit, an dem
dann die verschiedenen Abteilungen
vertreten sind?
Genau. Wir haben einen Runden Tisch
Stadtentwicklung. Da spielt dann auch
immer das Thema Nachhaltigkeit eine
Rolle. Wenn wir zum Beispiel eine Industriebrache entwickeln, dort einen Stadtteilpark anlegen, kommen wir auch immer sofort auf die Frage: Was ist beim
Thema Nachhaltigkeit da notwendig?
Wir haben aus dem Agenda-21-Prozess
gelernt, dass das, was alle angeht, auch
von allen angegangen werden muss.
Spielt das persönliche Engagement
der Verwaltungsspitze auch eine
Rolle?
Bei wenig finanziellen Möglichkeiten
muss von ganz oben auch deutlich gemacht werden, dass dieser Prozess gewollt ist, dass es nicht nur irgendein Nischenprodukt ist, sondern alle beteiligt
sind. Dieses Signal ist eigentlich in Gelsenkirchen seit Gründung des AgendaBüros immer ausgesandt worden.
Es gibt mittlerweile die UN-Nachhaltigkeitsziele, die Agenda 2030.
Welche Rolle spielt die bei der Umsetzung Ihrer Pläne?
Das ist quasi die Grundlage für die aktuelle Tätigkeit. Der Rat der Stadt hat
sich einstimmig der Agenda 2030 angeschlossen und hat auch uns als Verwaltung beauftragt, hier Maßnahmen zu
entwickeln. Wir haben darüber hinaus
zusätzlich im Rat den Auftrag bekommen, eine kommunale Entwicklungszusammenarbeit zu beginnen. Das hatten
wir bisher nicht. Wir sind im Moment
dabei, beide Programme – die kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaft und
die Entwicklungsziele der Agenda 2030
– miteinander zu verknüpfen.
Gibt oder gab es Hürden während
der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele?
Es gibt zwei Hürden – eine mentale und
dann eine faktische. Die mentale ist die,
dass wir immer noch darauf stoßen, dass
Leute sagen, ist das denn ein Thema für
eine Stadt wie Gelsenkirchen? Kümmert
euch lieber um genug Arbeitsplätze
oder kümmert euch da und darum. Ist
das nicht etwas für andere Städte? Da
muss man immer wieder Überzeugungsarbeit leisten.
Die zweite Hürde ist die faktische. Das
sind schon die finanziellen Ressourcen.
Natürlich können andere Städte, die finanziell besser ausgestattet sind als wir,
sich da noch stärker engagieren. Die können sich personell besser aufstellen, mit
großen Koordinierungsbüros. Das können
wir alles nicht. Wir müssen da schon auf
ehrenamtliches Engagement und auf die
Kreativität von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzen.
Bei wenig
finanziellen
Möglichkeiten
muss von ganz
oben deutlich
gemacht
werden, dass
dieser Prozess
gewollt ist.
Frank Baranowski,
Oberbürgermeister in
Gelsenkirchen
Unterstützen Bund oder Land die
Stadt, etwa mit Fördermitteln?
Wir versuchen das, was an Programmen
vorhanden ist, auch zu nutzen.
Können Sie das beziffern?
Beziffern kann ich das jetzt nicht. Zum
Beispiel haben wir bei einer Fläche beim
Umweltlehrpfad die Stiftung Lebendige
Stadt als Partner im Boot. Und das
Umweltministerium ist dann bei einem
anderen Projekt dabei. Was das Anzapfen von Fördertöpfen in dieser Frage
angeht, sind wir ganz kreativ.
Gibt es neue konkrete Projekte, die
geplant sind ?
Im Moment überlegen wir: Es gibt Projekte, die wir laufend fortführen, weil sie
erfolgreich sind, zum Beispiel das Projekt
„Öko-Profit“, wo wir mit Unternehmen
gemeinsam schauen, wo lässt sich etwas
einsparen bei Energie, Wasser und anderen Ressourcen. Das ist dann wieder
gut für die Stadt. Darüber hinaus denken
wir ganz konkret darüber nach, ob wir
uns erneut bewerben für den Nachhaltigkeitspreis. Die Diskussion findet jetzt
ganz aktuell statt. Ich will da noch nichts
prophezeien. Der Wettbewerb hat uns
jedenfalls Freude gemacht.
Mehr informationen
www.nachhaltigkeitspreis.de
6 TiTel
DEMO 01-02/2017
Fair produzierte Latzhosen
für das Rathaus
Immer mehr Kommunen wollen ökofair einkaufen – aber wissen nicht, wie.
Dortmund gilt als Paradebeispiel für eine nachhaltige Beschaffung
W
er beim Einkauf auf Bio und
Fair achtet, mag auf der richtigen Seite stehen – er kann
als Beschaffer trotzdem vieles falsch machen. Zum Beispiel, den Kolleginnen und
Kollegen vom Tiefbau oder aus dem Grünflächenamt etwas aufdrücken, statt sie in
die Auswahl mit einzubeziehen. „Nehmen
Sie alle, die mit Ihren Einkäufen arbeiten
müssen, bei Ihrer Entscheidung mit“, rät
Aiko Wichmann. Er geht auch mal selbst
in die Kolonne und schwingt die Schippe.
„Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es
ist, wenn man auf der Baustelle bei Kälte
im Regen arbeitet“, so Wichmann. „Sag
ich dem Kollegen dann, hier, probier mal
diese Jacke, die ist öko, hält aber genauso
dicht, dann ist das nicht nur ehrlich, sondern auch glaubwürdig.“
Kleidung für Gärtner und Zoowärter
Wichmann leitet stellvertretend das Vergabe- und Beschaffungszentrum von
Dortmund. Damit ist er quasi oberster
Einkäufer der Stadt. Einer Stadt, die wie
auch Hamburg, Mainz, Bremen, Bonn
oder München als Paradebeispiel für
eine nachhaltige Beschaffung gilt. Denn
Wichmann und sein Team achten bei
den Hemden, Jeans oder Socken für die
Feuerwehrleute, Gärtner, Zoowärter oder
Kanalbauer darauf, dass die Kleidung unter sozial fairen Bedingungen hergestellt
wurde, die neuen Computer möglichst
wenig Strom ziehen, Fußbälle für die
Schulen nicht von Kindern genäht und
Pflastersteine nicht von Jugendlichen gehämmert wurden, und dass die Lebensmittel für Kita oder Kantine möglichst ein
Bio- oder Fair-Trade-Zeichen tragen oder
vom heimischen Acker stammen.
Aufträge im Wert von rund 140 Millionen Euro hat Dortmund 2016 vergeben – davon rund 100.000 Euro an
Händler, die Arbeits- und Schutzkleidung mit sauberen Labels wie dem
Fairtrade-Siegel, dem Gots-Ökozeichen
oder Textilien von Mitgliedern der Fair
Wear Foundation im Sortiment haben.
Die sorgsame Beschaffung hat der Stadt
und ihren rund 600.000 Einwohnern in
mehrfacher Hinsicht geholfen: Sie hat
der finanzklammen Kommune Geld gespart. Und ihr Image verbessert: „Wir
sind eine Unistadt – nachhaltige Zeichen
zu setzen, spricht junge Leute an“, sagt
Wichmann.
Und es macht die Welt etwas besser.
Kommunen, die sozial verantwortlich
und umweltbewusst beschaffen, tragen
dazu bei, dass bei der Herstellung von
Kleidung, Technik oder Essen Menschen
gerechter bezahlt, Arbeitsrechte gewahrt werden und die Umwelt geschützt
wird. „Mit Steuergeldern dürfen keine
Menschenrechte verletzt werden“, sagt
Christian Wimberger von der Christlichen
Initiative Romero, kurz CIR, einer Menschenrechtsorganisation, die Kommunen
in der fairen Beschaffung berät. „Mit ihrer
Beschaffung hat die öffentliche Hand eine
reale Chance, zur Achtung der Menschenrechte und der Umwelt bei der Herstellung von Gütern weltweit beizutragen.“
Über ihr Beschaffungswesen können
Bund, Länder und Kommunen sogar
Probier mal
diese Jacke,
die ist öko,
hält aber
genauso
dicht.
Aiko Wichmann,
stellvertretender Leiter des
Vergabe- und Beschaffungszentrums Dortmund
Das Polohemd, das der Gärtner trägt, wurde unter fairen Bedingungen hergestellt.
noch stärker als der einzelne private Verbraucher auf Unternehmen Druck ausüben, damit diese auf saubere Zulieferer
achten. Denn die Öffentliche Hand ist
der größte Konsument im Land: Sie vergibt in Deutschland jährlich Aufträge im
geschätzten Wert von 360 Milliarden Euro, so die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) im Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern.
Mehr als die Hälfte davon entfällt auf
die Kommunen. Mit Steuergeldern kaufen Bund, Länder und Kommunen Pflastersteine für Marktplätze, Kaffee oder
Orangensaft für die Kantine, Möbel und
EDV für die Büros, Uniformen für Polizei
und Feuerwehr, Bälle für Schulen oder
Blumen fürs Rathaus ein – Produkte,
die überwiegend aus Billiglohnländern
stammen, für die es heute aber meist
seriös zertifizierte sozial und ökologisch
saubere Alternativen gibt.
Immer mehr Kommunen berücksichtigen diese bei ihren Ausschreibungen.
Mit Ausnahme von Sachsen und Bayern
haben sämtliche Bundesländer Vergabegesetze verabschiedet, in denen die Einhaltung grundlegender Arbeitsrechte bei
der öffentlichen Beschaffung vorgesehen
ist, in einigen Fällen sogar zwingend.
Dadurch ist das Gros der Kommunen
verpflichtet, die Einhaltung der ILOKernarbeitsnormen von den bietenden
Unternehmen zu verlangen. Das Land
NRW erlaubt in seinem Vergabe- und
Tariftreuegesetz, dass „in geeigneten Fällen“ sogar Waren aus dem Fairen Handel
eingekauft werden können. 290 der bundesweit rund 11.100 Kommunen haben
sich per Ratsbeschluss gegen den Einkauf von Produkten aus ausbeuterischer
Kinderarbeit entschieden, 452 nennen
sich heute Fairtrade-Towns, 52 bilden das
Netzwerk Faire Metropole Ruhr.
Damit haben sie umgesetzt, was 2016
mit dem Paragrafen 97 (Abs. 3) GWB reformierte deutsche Vergaberecht bereits
Foto: PURE, DoRtmUnD
Autorin Martina Hahn
TiTel 7
01-02/2017 DEMO
Die PRAxiS DeR NAchhAlTigeN BeSchAFFuNg
• „Sozial gerechter Einkauf – jetzt“, Praxisleitfaden von 2016: www.ci-romero.de/cora
• „Quo vadis, Beschaffung?“, 2015, Bestpractice-Beispiele, Erfahrungsberichte und
konkrete Vergabetipps von CIR und WEED
sowie die Broschüren „Gute Gründe für
nachhaltige Beschaffung“, „Sozial verantwortliche öffentliche Beschaffung“ und
„Praxisbeispiele sozial verantwortlicher ITBeschaffung“: www.weed-online.org
• Datenbank faire Beschaffung der
Servicestelle Kommunen in der Einen Welt:
seit 2009 allen Kommunen erlaubt: Nicht
mehr der Preis ist ausschlaggebend für
den Zuschlag. Vielmehr können Kommunen in Ausschreibungen und Vergabeverfahren nun darauf drängen, dass der
Lieferant oder Dienstleister soziale oder
umweltfreundliche Kriterien erfüllt und
seine Ware im Idealfall sogar ein soziales oder grünes Gütesiegel aufweist.
Laut EU-Recht kann der Auftraggeber
als Nachweis für die Einhaltung solcher
Merkmale ein Zertifikat verlangen – für
die gesamte Lieferkette. Vor 2009 galten
solche Kriterien noch als „vergaberechtsfremd“ und waren damit unzulässig.
Foto: PURE, DoRtmUnD
Falsch informiert über das Recht
Die Einstellung, dass eine öko-faire Vergabe gegen Recht verstößt, hält sich
auch in manchen Amtsstuben hartnäckig. Das erlebt CIR-Mann Wimberger
in Gesprächen mit Kommunalvertretern und Ratsmitgliedern immer wieder – dabei sei das „völliger Quatsch“.
Dass „soziale Kriterien in öffentlichen
Ausschreibungen bisher noch zu wenig
Anwendung finden“, wie Dortmunds
OB Ullrich Sierau (SPD) bedauert – gerade auch im Vergleich mit Schweden,
Frankreich oder den Niederlanden, hat
dennoch mehrere Ursachen. Das deutsche Vergaberecht verpflichtet nicht zum
nachhaltigen Einkauf. Es enthält Kann-,
aber keine Muss-Bestimmungen.
Hinzu kommt: Den einen fehlt der politische Wille. Andere schreckt der Aufwand, sich in eine neue Vergabepraxis
einzuarbeiten – oder es fehlt schlicht
die Kenntnis, wie es geht. Die Umstellung auf eine öko-faire Beschaffung
„ist tatsächlich nicht einfach, da viele
Informationen zu Produkten und Zulieferketten nicht veröffentlicht werden“,
räumt Gertrud Falk ein, Expertin für Sozialstandards bei der Menschenrechtsorganisation FIAN. Mit der Folge, „dass
viele Kommunen Eigenerklärungen der
www.service-eine-welt.de
• Beschaffungs-Tipps: www.kompassnachhaltigkeit.de
• Informationskampagne „Deutschland
Fairgleicht“: https://skew.engagementglobal.de/
• www.itk-beschaffung.de
• „Nachhaltige Beschaffung konkret“,
Öko-Institut Freiburg: www.oeko.de
• Kompetenzstelle für nachhaltige
Beschaffung (KNB): www.nachhaltigebeschaffung.info
Händler und Selbstverpflichtungen der
Hersteller akzeptieren, ohne unabhängige Zertifikate zu verlangen“, sagt Walter
Schmidt von XertifiX, einem Verein zur
Förderung fairer Natursteine.
Dabei haben Kommunalvertreter
viele Möglichkeiten, sich zu informieren:
Es gibt Leitfäden und Info-Portale zur
öko-fairen Beschaffung. Die KNB bietet Einkäufern und Entscheidern Schulungen an. Sie hat mit dem IT-Verband
Bitkom eine erste Branchenvereinbarung
zum Einkauf sozial sauberer IT erarbeitet
und eine Hotline geschaltet. Dort, sagt
KNB-Mitarbeiter Ralf Grosse, höre man
immer wieder das Argument, nachhaltig
einzukaufen sei zu teuer. „Das stimmt
nicht“, so Grosse. „Nachhaltiges kostet,
bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr
als das Standardprodukt“ – und weniger
noch, sobald Kommunen Lebenszeit-,
Betriebs- und Entsorgungskosten sowie externe Kosten von Produkten mit
berücksichtigen, etwa die Folgekosten
durch Klimaschäden. „Die Frage, wie
lange hält das Teil, gehört jetzt dazu“,
sagt Grosse.
Auch die Sorge vieler Beschaffer, dass
sich kein Anbieter auf eine Ausschreibung voller Kriterien meldet, sei nicht
unbegründet, aber das Problem lösbar,
sagt Dortmunds Beschaffer Wichmann.
Das meiste gebe es auch in nachhaltiger Qualität. Wo nicht, geht er auf Unternehmen zu. Das sei wichtig, „davon
haben auch die Firmen etwas, nämlich
einen Abnehmer und einen Wettbewerbsvorteil, denn soziale Aspekte werden immer wichtiger“.
Eine nachhaltigere Beschaffung etwa
fordern der jüngst vom Bundeskabinett
verabschiedete Nationale Aktionsplan
Menschenrechte und Wirtschaft sowie
das Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit, wonach die Bundesverwaltung „bis
2020 möglichst 50 Prozent der Textilien
nach ökologischen und sozialen Kriterien
Simon Wegner trägt für seine Arbeit im Dortmunder Zoo Kleidung mit sauberem
label. Die Stadt legt Wert auf eine nachhaltige Beschaffungspolitik.
Faire Sache
100.000
euro hat Dortmund für Arbeitsund Schutzkleidung mit ökound fairen Siegeln ausgegeben.
290
Kommunen haben sich per
Ratsbeschluss gegen Produkte
aus ausbeuterischer
Kinderarbeit entschieden.
360
Milliarden euro geschätzt
vergibt die öffentliche hand
an Aufträgen – die hälfte davon entfällt auf die Kommunen.
QUEllEn: StaDt DoRtmUnD, KomPEtEnzStEllE FüR nachhaltigE BESchaFFUng
zu beschaffen“ hat. Trotzdem gilt auch für
Wichmann: „Bei manchen Produkten ist
ein Zertifikat aktuell noch nicht durchsetzbar – Feuerwehr und Kanalbauer brauchen nun mal eine bestimmte Schutzkleidung, und die gibt´s nicht immer zwingend mit einem fairen Siegel.“
Ob eine Kommune nachhaltig einkauft, „hängt oft von einzelnen Personen
ab, die das Ganze fördern – oder eben
blockieren“, sagt KNB-Mitarbeiter Grosse.
Letzteres auch wegen des Dschungels an
Beschaffungsregelungen und Richtlinien.
Momentan sei „die Vergabelandschaft
in Deutschland noch zersplittert“, so das
CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung. Jede Kommune mache ihr
eigenes Ding, oft nur auf dem Papier,
moniert CIR-Vertreter Wimberger – auch,
weil die Bundesebene nichts vorgibt,
„das ist eine große Baustelle, da passiert
noch wenig“. Der Bund, fordert er, „muss
einen verbindlichen und anspruchsvollen
Mindeststandard für alle Ebenen schaffen“. Und den Kommunen Vorbild sein.
Leider, sagt Wimberger, „ist es derzeit
eher umgekehrt“.
Mehr informationen Interview mit Aiko
Wichmann auf demo-online.de/blickpunkte
8 TiTel
DEMO 01-02/2017
Der Kampagne Fairtrade-Towns haben sich bereits
mehr als 450 Städte und Gemeinden angeschlossen
Autor Carl-Friedrich Höck
A
uch die thüringische Kleinstadt Schmalkalden hat sich
im vergangenen Jahr auf den
Weg gemacht, Fairtrade-Stadt zu werden. Dazu beschloss der Stadtrat: Gäste
des Bürgermeisters bekommen Tee und
Kaffee aus fairem Handel ausgeschenkt.
In Präsentkörben der Stadt befindet sich
mindestens ein Produkt aus fairem Handel. Und die Tourist-Information Schmalkalden soll mindestens ein fair gehandeltes Produkt zum Verkauf anbieten.
Lohn der Bemühungen: Seit dem
25. November 2016 darf sich Schmalkalden offiziell Fairtrade-Stadt nennen. „Das
steht unserer Stadt gut zu Gesicht“, meint
Jana Lenk. Die Gleichstellungsbeauftragte vertritt die Stadt in einer Steuerungsgruppe, in der Kommune, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft gemeinsam überlegen,
wie sie das Projekt Fairtrade-Stadt mit Leben füllen. „Wir ruhen uns nicht auf dem
Siegel aus, es geht weiter“, verspricht sie.
Ein nächster Schritt war bereits die Verleihungszeremonie. „Wir hatten etwa 80
bis 90 Leute da und haben den Film „The
True Cost“ gezeigt, in dem man sehen
kann, unter welchen Bedingungen unsere
Mode hergestellt wird“, sagt Lenk.
Wir wollen das
Thema fairer
Handel auf die
kommunale
Agenda setzen.
Lisa Herrmann,
Kampagnenleiterin
Fairtrade-Towns
und eine Mindestzahl lokaler Geschäfte
oder Cafés muss zwei oder mehr Fairtrade-Produkte anbieten. Öffentliche
Einrichtungen wie Schulen, Vereine und
Kirchen sollen Bildungsaktivitäten zum
Thema durchführen, und die örtlichen
Medien müssen über die Schritte auf
dem Weg zur Fairtrade-Stadt berichten.
Der Verein TransFair versteht sich als
Lobby-Organisation, die sich für einen
fairen Welthandel starkmacht. Neben
den Mitgliedsbeiträgen finanziert TransFair seine Arbeit vor allem aus Lizenzgebühren: Der Verein zertifiziert fair
gehandelte Produkte, und die Hersteller
entrichten einen Obolus, um das Siegel
verwenden zu dürfen.
Die idee stammt aus Großbritannien
Vergeben wird das Label Fairtrade-Town
(das auch Landkreise erhalten können)
vom Verein TransFair. Mehr als 450
deutsche Kommunen haben sich der
Kampagne seit dem Jahr 2009 bereits
angeschlossen. Die Idee stamme aus
Großbritannien, erläutert Kampagnenleiterin Lisa Herrmann. Ziel sei es, den
fairen Handel auf die kommunale Agenda zu setzen. Oft gebe es vor Ort lokale
Akteure, die sich seit Langem für fairen
Handel engagieren. Die Kampagne bringe sie zusammen.
Eine Bewerbung als Fairtrade-Stadt ist
im Kern stets an fünf Bedingungen geknüpft, die je nach Größe der Kommunen unterschiedlich ausdefiniert werden:
Es muss einen Ratsbeschluss geben, eine
Steuerungsgruppe eingesetzt werden
Vertreter von Stadt und Zivilgesellschaft nehmen in Schmalkalden die Auszeichnung
als Fair trade-Town entgegen. Weitere Städte werden dem Beispiel bald folgen.
TransFair weist Kritik zurück
Lisa Herrmann von TransFair teilt diese Auffassung nicht. Für manche Kommunen seien die Kriterien eine große
Herausforderung. Zudem sei die Kampagne als ein Angebot an die Kommunen
zu verstehen: Sie soll neue Aktivitäten
anstoßen. Sie soll den Kommunen und
ihren Steuerungsgruppen aber auch Freiheiten lassen, damit diese das Projekt
Fairtrade-Town in einer Weise ausbauen
können, die zur jeweiligen Kommune
passt. In eigener Sache betont Herrmann:
„Wir sind ein gemeinnütziger Verein und
verfolgen keine wirtschaftlichen Interessen.“ Zudem seien die Kriterien für eine
Fairtrade-Town nicht zwingend an das
eigene TransFair-Siegel gekoppelt: Auch
anders zertifizierte Fairtrade-Produkte
würden anerkannt, sofern die Standards der World Fair Trade Organization
(WFTO) eingehalten seien.
In Schmalkalden hat übrigens niemand
laut Kritik an der Fairtrade-Kampagne geäußert, berichtet Bürgermeister Thomas
Kaminski. Nur in kleiner Runde habe der
eine oder andere angemerkt: eine Aktion
in Schmalkalden werde die Welt nicht
retten. „Wenn jeder so denkt, ist die Welt
auch nicht zu retten – jemand muss anfangen!”, hält Kaminski dagegen. Und je
mehr Städte sich beteiligen, umso mehr
werde man auch gemeinsam bewirken.
Ein Interview mit Schmalkaldens Bürgermeister zum Thema lesen Sie auf
www.demo-online.de
foto: Svoboda / Weltladen Schmalk alden (via Stadt)
Kommunen als Botschafter
des fairen Handels
Das wiederum weckt den Argwohn
einiger Kritiker. Als sich der Berliner
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg für die
Fairtrade-Kampagne bewarb, mahnte die Opposition, die Bezirkverwaltung dürfe sich nicht als Werbeträger
für einen Zertifizierer einspannen lassen. Auch das Zertifizierungs-Verfahren selbst ist nicht unumstritten. Denn
TransFair verleiht das Siegel auch an
sogenannte Mischprodukte wie Schokoladenkekse, die nur zu gut 20 Prozent
aus fair gehandelten Produkten bestehen. Verbraucherschutzverbände reden gar von „Etikettenschwindel“. Das
Handelsunternehmen GEPA legt an die
eigenen Produkte höhere Maßstäbe an
und verwendet zunehmend nur noch
das eigene Siegel. Ein weiterer, häufiger
Kritikpunkt: Die Kriterien für eine Auszeichnung als Fairtrade-Stadt seien zu
lasch, bemängeln selbst wohlmeinende
Stimmen. Kommunalpolitiker könnten
mit der Kampagne leicht etwas PR einheimsen, ohne sich ernsthaft für gerechten Welthandel engagieren zu müssen.
TITEL 9
01-02/2017 DEMO
Nachhaltigkeit messbar machen
Bertelsmann-Stiftung und Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) haben Kriterien für Kommunen entwickelt
Autor Carl-Friedrich Höck
Foto: BertelsmAnn-stiFtung
sich Armuts- oder Schulabbrecherquoten regional unterschiedlich.
Projektmanager Henrik Riedel nennt
den vorliegenden Bericht einen „Baukasten mit Barometerfunktion“. Jede Kommune müsse ihre eigene, für sie passende
Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln. Der
Monitor liefere lediglich Bausteine und
stelle „wertungsfrei Transparenz über den
Stand der Nachhaltigkeit in den Kommunen“ her.
Der Bericht ist online veröffentlicht unter
www.monitor-nachhaltige-kommune.de
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Bundesweiter Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“
EINE WELT BEGINNT VOR ORT
Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) steht Kommunen
in Deutschland als Partner in allen Fragen kommunaler Entwicklungspolitik zur Seite.
Dabei beraten, informieren und fördern wir sie in unseren Zukunftsthemen
Fairer Handel und Faire Beschaffung
Global Nachhaltige Kommune
Monitor mit umfangreichen Daten
Kommunale Partnerschaften und internationale Kommunalbeziehungen
Für einen Teil dieser Indikatoren gibt es
mit dem „Wegweiser Kommune“ der
Bertelsmann-Stiftung umfangreiches
Datenmaterial. Dieses wird in einem
weiteren Abschnitt des Berichtes ausgewertet. Ein Ergebnis: Während die Betreuungsquoten für Kleinkinder durchgehend angestiegen sind, entwickeln
Migration und Entwicklung
Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt ist Teil der ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH
und arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH | Service für Entwicklungsinitiativen | Tulpenfeld 7 | 53113 Bonn
info@engagement-global.de | www.engagement-global.de
Servicestelle Kommunen in der Einen Welt | info@service-eine-welt.de | www.service-eine-welt.de
© Andreas Grasser
D
ie gute Nachricht vorneweg: In
fast 90 Prozent der deutschen
Kommunen nimmt das Thema
nachhaltige Entwicklung einen großen
Stellenwert ein. Das hat eine Umfrage der
Bertelsmann-Stiftung und des Deutschen
Institutes für Urbanistik (Difu) ergeben.
Befragt wurden die Verwaltungschefs von
mehr als 3000 Kommunen für das Projekt
„Monitor Nachhaltige Kommune“, 519
schickten die Fragebögen ausgefüllt zurück. Der erste Projektbericht wurde vor
wenigen Wochen veröffentlicht.
Die Autoren wollten zunächst wissen,
wie die Kommunen das Thema angehen.
Die Antwort: Höchst unterschiedlich. 63
Prozent der in den Kommunen Befragten
gaben an, über keine für Nachhaltigkeitsfragen zuständige Stelle zu verfügen und
dies auch nicht zu planen. Weniger als drei
Prozent haben eine ressortübergreifende
Arbeitsgruppe eingesetzt, die Aktivitäten
aller Ressorts auf Nachhaltigkeitsfragen
abstimmt. Und während im Durchschnitt
Themen wie Klimaschutz und Energie,
Wohnen, Bildung oder Haushalt stark im
Fokus stehen, werden andere Nachhaltigkeits-Aspekte wie Armut oder Eine-WeltEngagement oft vernachlässigt. Vor allem
aber fehlt es vielerorts an Evaluierungen
und an Indikatoren, mit denen sich der Erfolg nachhaltiger Politik messen lässt. Hier
soll der „Monitor Nachhaltige Kommune“
Abhilfe schaffen. Das Projekt-Team hat
37 Kernindikatoren definiert, etwa Arbeitslosenquote, Plätze in Pflegeheimen,
Kinderbetreuung oder Investitionen. Das
Leitbild für eine nachhaltige Entwicklung
umschreiben die Autoren mit den Prinzipien Generationengerechtigkeit, Ganzheitlichkeit, globale Verantwortung und
gemeinsames Vorgehen. Die Indikatoren
wiederum sind den Dimensionen Ökologie, Ökonomie, Soziales und Governance
zugeordnet.
10 TiTel
DEMO 01-02/2017
Von langer Hand geplant
Wie die Stadt Geestland in Niedersachsen trotz Schulden
ein preiswürdiges Nachhaltigkeitskonzept entwickelt hat
Autor Ulf Buschmann
etwas Neues anstossen
Nachhaltigkeit ist hier nicht bloß eine
Worthülse. Im Gegenteil, das Thema
ist für alle Beteiligten der Schlüssel, um
Geestland auf die Zukunft einzustellen.
Das Besondere: Jedes einzelne Projekt
ist so angelegt, dass es in einem anderen Themenfeld etwas Neues anstößt.
Allerdings funktioniert dieses Prinzip nur,
wenn die Menschen auf die nicht immer
ganz einfache Reise mitgenommen werden. Deshalb haben sich Krüger und sein
Team eine ganze Reihe von Ideen ausgedacht, um aus dem Oberbegriff etwas
Greifbares zu machen – eine Strategie,
die die Jury bei der Vergabe des Nachhaltigkeitspreises beeindruckt hat.
An erster Stelle steht das Angebot mit
Namen „Bürgermeister frei Haus“. Wer
Krüger wegen seiner Sorgen und Nöten
sprechen möchte, kann einen Termin im
eigenen Wohnzimmer ausmachen. Angetan war die Jury zudem von der Idee, die
jungen Einwohner über soziale Medien mit
einzubinden. Krügers Credo: „Wir müssen
nicht nur über, sondern mit der nachfolgenden Generation reden.“ Deshalb hat
sich die Stadt etwas Besonderes einfallen
lassen: Die 16-jährige Luisa Hasselbring
ist auf der Grundlage eines bezahlten
Schülerjobs als Jugendumweltmanagerin
eingestellt worden. Schließlich, so Krüger,
hätten Menschen auf dasselbe Thema
einen unterschiedlichen Blick.
Erwähnenswert sind darüber hinaus
die Kampagne „Heimat Shoppen“, die
Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung auf LED-Technik mit Einsparungen von 70 Prozent und weiteren geplanten 19 Prozent, die Flüchtlingsfirma
„Anpacken“ mit Angeboten wie Sprachkursen sowie die Klimapartnerschaft mit
dem afrikanischen Lesotho. Das alles sind
Projekte, die nicht von heute auf morgen
entstanden sind. Sie gehören zu einer auf
mehrere Jahre angelegten Strategie.
Ihre Entstehung reicht zurück bis ins
Jahr 2005. In diesem Jahr wurde Krüger
zum Bürgermeister der damals noch
eigenständigen Stadt Langen gleich an
der Grenze zu Bremerhaven gewählt. Ein
halbes Jahr habe er sich die Verwaltungsstrukturen der Kommune angeschaut –
dann baute er seine Verwaltungsteams
um und sorgte beispielsweise dafür, dass
eine sogenannte „90-10-Regelung“ für
den Haushalt eingeführt wurden. Danach
sind 90 Prozent eines jeden Produktes frei
budgetierbar. Über die restlichen zehn
Prozent entscheiden der Bürgermeister
oder der Kämmerer. Hintergrund: Die
Stadt war hoffnungslos überschuldet.
Beim Umbau der Strukturen dachten
die Verantwortlichen gleichzeitig darüber
nach, wie die Stadt der Zukunft aussehen
soll. Heraus kamen im Jahr 2008 die „Leit-
„Das Geheimnis ist das Wir“
luisa Hasselbring (16) ist
Jugendumweltmanagerin in
Geestland.
Wir müssen
nicht nur über,
sondern mit der
nachfolgenden
Generation
reden.
Thorsten Krüger,
Bürgermeister
Zukunft auf der Pinnwand: Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger sammelt ideen.
Im Zuge der dritten Fortschreibung der
Leitlinien wurden diese um die Themenfelder „Stärkung des Ehrenamtes“, „Integration und Inklusion“, „Wirtschaft
und Landwirtschaft“, „Solide Finanzen“,
„Infrastruktur und Stadtentwicklung“,
„Energie/Klima/Umwelt“, „Tourismus/Freizeit/Sport“ und „Brandschutz“ ergänzt.
Alles sei im Konsens beschlossen worden,
nennt Krüger das Besondere. Alle im Rat
vertretenen Parteien, die Verwaltung, die
Wirtschaft und die Bevölkerung ziehen an
einem Strang. Krüger sagt: „Das Geheimnis ist dieses Wir.“
Eine Rolle hätten auch die von den
Vereinten Nationen (UN) benannten Ziele
für Nachhaltige Entwicklung, die SDGs,
gespielt. Vier davon sind für Geestland
besonders wichtig: Ziel 7 – Zugang zu
bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger
und zeitgemäßer Energie für alle sichern,
Ziel 9 – eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen
unterstützen, Ziel 11 – Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen und Ziel 13
– umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen. Das alles sorgt bei
den Menschen nicht nur für ein gutes
Gefühl, sondern ist auch in der Kasse
sichtbar. Krüger rechnet vor: Bei der Vereinigung von Bad Bederkesa und Langen
hatten beide Kommunen zusammen
60 Millionen Euro Schulden. Bis zum Jahr
2021 will das neue Geestland 15 Millionen Euro investieren. Dies funktioniert,
weil es für die Fusion von Gemeinden
Hilfe vom Land Niedersachsen gibt. Von
2021 bis 2016 soll es laut Krüger eine
eigene Konsolidierungsphase geben. Bis
zu ihrem Ende sollen die Schulden bis
auf 15 Millionen Euro abgebaut werden.
Wie Bremen die Agenda 2030 umsetzt
www.demo-online.de/blickpunkte
FotoS: UlF BUSchmann; Stadt GeeStland
D
ie Zukunft ist auf zwei Pinnwänden dargestellt. Auf einem
langen Strahl stehen unterschiedliche Themenfelder. Sie heißen „Umwelt,
Natur, Klima“, „Bildung“, „Energie“, „Verwaltung“ oder auch „Wirtschaft“. Darunter sind viele Themen angebracht – „Jugendumweltmanagerin“, „Kitaprojekte“
und „50:50“ zum Beispiel. Herr über diese
Ansammlung von Moderationskarten ist
Thorsten Krüger. „Hier planen wir unsere
Zukunft“, sagt er. Krüger ist Bürgermeister der Stadt Geestland im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. Die Kommune
mit ihren rund 32.000 Einwohnern ist eine der drei Gewinnerinnen des Deutschen
Nachhaltigkeitspreises 2016 in der Kategorie Städte mittlerer Größe.
linien zur Sicherstellung der Handlungsfähigkeit der Stadt Langen“. Sie seien, heißt
es im Papier, die „Basis der künftigen
Arbeit und strategischen Ausrichtung“.
Da die Unterweserregion von Problemen
wie dem demokratischen Wandel mit am
stärksten betroffen sei, sei eine grundlegende Neuorientierung notwendig. Dies
sollte zuerst in den Handlungsfeldern
„Bildung“, „Familie“ und „Wirtschaft“ geschehen. Im Jahr 2012 folgten „Demografische Entwicklung“ und „Energie“. Der
Kurs ist auch nach der Fusion von Langen
mit Bad Bederkesa zur Stadt Geestland im
Jahr 2015 beibehalten worden.
Wir machen es möglich.
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12 TiTel
DEMO 01-02/2017
Holzschlag im Wald: im Oberbergischen Kreis wurde erkannt, dass Holz eine wertvolle Ressource für die Nutzung von Bioenergie ist.
Die Region Oberberg macht die regionale Ressource Holz
zur alternativen Energiequelle – das ist sogar gut für das Klima
Autorin Maicke Mackerodt
B
äume fällen und das Klima schützen, das klingt ziemlich gegensätzlich. Genau für diesen innovativen
Ansatz wurde die nachhaltige Holzenergiewirtschaft in Oberberg, ein Projekt des gemeinnützigen Vereins ZebiO e.V., mit dem
Projektpreis „KlimaExpo. NRW“ ausgezeichnet. Holz als alternative Energiequelle clever ausschöpfen und als Ressource
wirtschaftlich nutzen, das schließt sich
offenbar nicht aus. Mit mehr als 40 Biomasseanlagen, einem regionalen Lieferverbund und CO2-Einsparungen von mehreren Tausend Tonnen ist der Kreis heute
Vorbild für die Nachbarregionen.
In der Themenwelt „Energie neu denken“ sucht die „KlimaExpo.NRW“ – eine
Initiative der Landesregierung – Vorzeigeprojekte. Die innovativen Ansätze
können sowohl technologische als auch
soziale Ideen sein. „Klimaschutz ist ein
Fortschrittsmotor für Wirtschaft und Gesellschaft“, so Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) bei der Preisverleihung
2016 in Gummersbach. „Die Preisträger
sind ein Ansporn, Klimaschutz auch als
wirtschaftliche Innovation noch stärker
voranzutreiben.“ Der Schauspieler und
Umweltaktivist Hannes Jaenicke lobt die
Oberberger: „Es geht darum, selbst konsequent zu handeln und so als Gesellschaft
Schritt für Schritt voranzukommen.“
Die Region ist stolz auf den Preis und
auf seine idyllischen Wälder. Aber die
Skepsis war anfangs noch groß, auch
in der Bevölkerung. Es dauerte, bis erkannt wurde, dass Holz eine wertvolle
Ressource für die Nutzung von Bioenergie ist. Aber zwischen dem Baum im
Wald und dem Holz im heimischen Ofen
liegt eine ganze Wissenschaft. Möglich
wurde der innovative Holzweg, weil
verschiedene Akteure und Initiativen
seit mehr als sechs Jahren intensiv zusammenarbeiteten: Vor allem das Zentrum für Bioenergie Oberberg (ZebiO)
hat einen Umdenkprozess angestoßen
und mit dem Projekt „BioEnergieDialog“
die Regionen Oberberg, Rhein-Erft und
Westerwald-Sieg vernetzt.
ZebiO hat Wege entwickelt, um Energie aus Biomasse wie Schnittgut von Straßensträuchern und -bäumen zu nutzen.
„Wenn wir die Energiewende schaffen
wollen, muss Bioenergie ein zentraler
Punkt sein“, so Regina Schulte von ZebiO.
Wie das gehen kann, zeigt beispielhaft
das Sanierungskonzept des Schulzentrums
Waldbröl, welches jüngst mit dem denaEffizienzpreis NRW ausgezeichnet wurde.
Ein Nahwärmenetz auf Basis von Holzhackschnitzeln aus der Region versorgt
vier Schulen, Turnhalle und Mensa mit
Wärme.
In ZAHlen
200.000
erntefestmeter mit Netto
erlösen von bis zu neun
Millionen euro verzeichnet die
Statistik.
45
Biomasseanlagen gibt es im
Kreis Oberberg, mit einer
leistung von elf Megawatt
(MW)
QUELLE: ZEbio, REGionALFoRstAMt
bERGischEs LAnd
Die Oberberger haben es letztendlich
auch geschafft, alle regionalen WaldPlayer zusammenzubringen – vom Landund Forstwirt über Veredelungsbetriebe
bis zu den Nutzern. „Der Wald gehört zu
72 Prozent privaten Besitzern von äußerst
kleinen Parzellen“, weiß Regina Schulte.
„Die vielen Besitzer mussten wir erst mal
überzeugen, damit sie sich organisieren,
um effizient und auf kurzen Wegen nachhaltig zu wirtschaften.“ Die Erfolge ermutigen, weiterzumachen, denn die Akzeptanz für Holznutzung ist in den letzten 15
Jahren deutlich gestiegen.
Regionale Wertschöpfungskette
Es ist eine regionale Wertschöpfungskette
rund um die Holzenergie-Wirtschaft entstanden: Unternehmer kümmerten sich
um Lieferstrukturen für die Holzhackschnitzel und ums Qualitätsmanagement.
Es gibt ein Gütesiegel, das für die Qualität
der natürlichen Brennstoffe bürgt. Zum
Stichwort Nachhaltigkeit gehört auch, dass
die privaten und öffentlichen Wälder besser gepflegt sind. Außerdem hat sich deren jährlicher Wert- und Gesamtzuwachs
vergrößert. „Das Potenzial ist längst
nicht ausgeschöpft“, so Regina Schulte.
„Durch weitere Maßnahmen könnten wir
100.000.000 Kilowattstunden fossile Energieträger und damit circa 25.000 Tonnen
klimaschädliches CO2 einsparen.“ Kay Boenig vom Regionalforstamt Bergisches Land
fügt hinzu: „Etwa 200.000 Erntefestmeter
mit Nettoerlösen von bis zu neun Millionen Euro verzeichnet die Statistik. Der
Ertrag der oberbergischen Wälder könnte
doppelt so groß sein.“ Die neue Technologie wird übrigens vom Deutschen Biomasseforschungszentrum und der FH Köln
wissenschaftlich begleitet.
Foto: PAUL-GEoRG MEistER / PixELio.dE
Auf dem innovativen Holzweg
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MARKUS POSTULKA
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14 TiTel
DEMO 01-02/2017
Beton-Fußabdruck im Blick
Wachstum mit weniger Flächenverbrauch – in einem Planspiel
erproben Kommunen in ganz Deutschland, wie das funktioniert
Autorin Susanne Dohrn
brauchen wollte, als er Zertifikate hatte,
muss welche zukaufen.
„Wir finden die Grundidee, auf diese Weise das Flächensparziel einzulösen, sehr reizvoll“, sagt Frank Thomsen,
Fachbereichsleiter Bau und Umwelt in
Rendsburg, Schleswig-Holstein. Seine
Stadt erhielt Zertifikate für 6,9 Hektar
im Außenbereich, drei Hektar weniger
als die Stadt in den Jahren 2004 bis 2010
durchschnittlich „verbraucht“ hatte.
Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen musste sich drastischer einschränken. Statt wie zuvor mehr als 80 Hektar,
musste die Stadt mit gut 30 Hektar auskommen. Dessau-Rosslau in SachsenAnhalt durfte sogar mehr verbrauchen
als zuvor. Die Zertifikate orientierten sich
nämlich nicht am früheren Flächenverbrauch, sondern an der Einwohnerzahl.
Wir finden die
Grundidee, auf
diese Weise das
Flächensparziel
einzulösen,
sehr reizvoll
Wenn die Entwicklung im Außenbereich
limitiert ist, richtet sich der Blick automatisch auf die Innenentwicklung. Diese ist
mit mehr Aufwand verbunden, weil Gebäude saniert oder abgerissen werden
müssen und die Grundstücke teurer sind.
Im Planspiel waren diese Flächen deshalb
vom Handel ausgenommen. Für seine
Konversionsflächen in Innenstadtnähe
hätte Rendsburg also keine Zertifikate erwerben müssen. Dort sollen auf dem Gebiet der ehemaligen Eiderkaserne, von der
inzwischen nur noch einige denkmalgeschützte Gebäude stehen, auf 19 Hektar
390 neue Wohneinheiten gebaut werden.
Doch genau weil der Flächenhandel
die Außenentwicklung verteuert, macht
Thomsen Bedenken geltend: Er hatte im
Planspiel vergeblich versucht, Zertifikate
für ein geplantes Gewerbegebiet von 40
Hektar an der Autobahn A7 zu erwerben. „Ich war einfach nicht schnell genug“, sagt er. Die Preise seien rasant in so
astronomische Höhen gestiegen, dass er
nicht mehr mitbieten wollte und konnte.
Für das neue Gewerbegebiet wären die
zugeteilten 6,9 Hektar nicht ausreichend
gewesen. „Wenn der erste Unternehmer
kommt und will zehn Hektar, hätte ich
die Nachfrage nicht bedienen können.“
Thomsen fürchtet, dass sich vorrangig
wirtschaftsstarke Ballungsräume mit
den Zertifikaten eindecken könnten. Die
Realität sähe vermutlich anders aus, weil
alle Kommunen vor dem Kauf von Zertifikaten die Zustimmung ihrer politischen
Gremien einholen müssten. Und mit
leeren Kassen spekuliert es sich auch in
Ballungsräumen nicht gut.
Frank Thomsen,
Fachbereichsleiter Bau und
Umwelt in Rendsburg
Weitere informationen
www.flaechenhandel.de
Das Grundstück der ehemaligen eiderkaserne in Rendsburg ist vom Flächenhandel ausgenommen, weil es in innenstadtnähe liegt.
B
auamtsleiter wurden zu Börsenhändlern. Preise stiegen ins Unermessliche. Und mancher, der
nicht schnell genug war, ging leer aus.
Die benötigten Flächen für ein neues
Bau- oder Gewerbegebiet hatte ein
anderer ergattert. Was klingt wie kommunales Monopoly, hat einen ernsten
Hintergrund. Täglich werden in Deutschland rund 69 Hektar als Siedlungs- und
Verkehrsflächen neu ausgewiesen, so
viel wie 98 Fußballfelder. Wie Jahresringe wachsen neue Wohn- und Gewerbegebiete um die Städte und Gemeinden
heran, und manches wird sich auf längere Sicht wegen der Folgekosten als
teures Zuschussgeschäft erweisen. Der
Aufwand für Kindergärten und Schulen
steigt, Straßen und Versorgungsleitungen müssen erhalten werden. Hinzu
kommen Verkehr, Lärm, Luftverschmutzung und der Verlust von Naturräumen.
So kann es nicht weitergehen, der
Beton-Fußabdruck muss kleiner werden.
Das hat die Bundesregierung bereits im
Jahr 2002 in ihrer nationalen Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Danach soll
sich der Flächenverbrauch bis 2020 auf
maximal 30 Hektar pro Tag verringern.
Die Europäische Kommission strebt bis
2050 sogar das Ziel Netto-Null an. Dann
könnten zwar noch neue Flächen „verbraucht“ werden, aber nur, wenn ebenso
viel Fläche aus der Nutzung genommen
wird. „Dies wurde vom Bundesrat (2011)
ausdrücklich begrüßt und für Deutschland bereits für 2025, spätestens jedoch
bis 2030, anvisiert“, lobt der Sachverständigenrat für Umweltfragen in seinem
Gutachten 2016.
Schwierig umsetzbar
So ein Ziel lässt sich gut formulieren und
schwierig umsetzen. Wer entscheidet
künftig, wo gebaut werden darf und
wo nicht? Deshalb hat das Umweltbundesamt mit dem Planspiel Flächenhandel einen überregionalen Modellversuch
initiiert. 87 Modellkommunen aus 12
Bundesländern erhielten kostenlose Zertifikate, mit denen sie im Außenbereich
neues Baurecht schaffen konnten. Wer
die Zertifikate nicht benötigte, konnte
sie verkaufen und die Finanzmittel nutzen, um die eigene Kommune attraktiver zu machen. Wer mehr Flächen ver-
FotoS: SuSanne Dohrn
innenentwicklung wird gestärkt
TITEL 15
01-02/2017 DEMO
Wie kommunale Unternehmen
nachhaltig Bilanz ziehen
Ein Leitfaden des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU)
hilft Betrieben der Abfallwirtschaft beim Einstieg in das Thema
Autor Uwe Roth
F
ür kapitalmarktorientierte Unternehmen ab einer bestimmten
Größe werden Nachhaltigkeitsberichte in genormter Fassung vom Jahr
2017 an Pflicht. Kommunale Betriebe
sind davon zwar ausgenommen, doch
auch sie beschäftigen sich in einem zunehmenden Maß mit dem Thema. Der
Verband kommunaler Unternehmen
(VKU) hat zur Orientierung einen Leitfaden für die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung herausgegeben. Eine vollständige Bestandsaufnahme zu erstellen, ist
eine komplexe Aufgabe. Zum Jahresende soll ein Leitfaden für die Energiewirtschaft folgen.
Die notwendige
Erhebung der
Daten ist sehr
aufwendig
gewesen.
Helga Seitz, Nachhaltigkeitsmanagerin beim Abfallwirthaftsbetrieb München (AWM)
prüfbar. Folglich wird der Ruf nach Kriterien lauter, die in einer Nachhaltigkeitsbilanz erfüllt werden müssen, damit
diese den Namen zu Recht trägt. Solche
Vorgaben macht die Global Reporting
Initiative (GRI) mit Indikatoren für Nachhaltigkeitsberichterstattung. Den Leitfaden dazu gibt es seit dem Jahr 2002. Er
ist Grundlage für den AVM-Bericht.
Den auf die Abfallwirtschaft und
Stadtreinigung zugeschnittenen Leitfaden für einen Nachhaltigkeitsbericht hat
der Verband Kommunaler Unternehmen
(VKU) Mitte vergangenen Jahres veröffentlicht. Eineinhalb Jahre ist redaktio-
foto: AWM
Ruf nach festen Vorgaben
Helga Seitz weiß nur zu gut, wie herausfordernd eine solche Aufgabe ist. Die
Nachhaltigkeitsmanagerin beim Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM)
hat diese gerade erfolgreich hinter sich
gebracht. Zum zweiten Mal schon. Im
Jahr 2014 gab das Unternehmen seinen ersten Bericht heraus; den für 2016
hält sie Mitte Januar druckfrisch in den
Händen. Das mehr als 100 Seiten starke Buch ist eine Kombination mit dem
Geschäftsbericht 2015. Der Wunsch, die
Nachhaltigkeits-Aktivitäten des städtischen Unternehmens zu dokumentieren,
sei im Jahr 2011 aufgekommen, berichtet
die AVM-Mitarbeiterin, die der Unternehmenskommunikation angehört. Die
notwendige Datenerhebung sei damals
„sehr aufwendig“ gewesen. Zeitweise
haben ihr als Projektleiterin zehn Kolleginnen und Kollegen als Vertreter jeder
Abteilung zugearbeitet. Dazu kam ein
externer Dienstleister.
Nachhaltigkeit ist nicht nur öko. Der
Begriff wird ebenso wie sein englisches
Pendant inflationär gebraucht. Das ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammende Schlagwort fehlt in kaum einer
Rede über kommunales Handeln oder
einer Imagebroschüre. Dabei bleibt der
Begriff schwammig und das Ergebnis
nachhaltigen Wirkens oft schwer über-
Nachhaltige Entsorgung: Der Abfallwirtschaftbetrieb München sammelt Dinge, die zu schade
sind zum Wegwerfen und verkauft sie in einem Gebrauchtwarenkaufhaus zu günstigen Preisen.
nell daran gearbeitet worden, berichtet
VKU-Projektleiterin Beatrice Strübing.
„Der Leitfaden soll insbesondere kleineren Unternehmen der Branche den Einstieg ins Thema erleichtern“, hieß es bei
der Veröffentlichung. In den Leitfaden
sind allerdings nur die Erfahrungsberichte von Branchengrößen aufgenommen
worden: Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe gehören beispielsweise dazu,
die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln, die
Stadtreinigung Hamburg, die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH
oder auch der Abfallwirtschaftsbetrieb
München, für den Helga Seitz im VKUArbeitskreis war.
AWM: Doppelstrukturen vermeiden
Zu den Themen, die nach diesem
Leitfaden abgearbeitet und mit umfangreichem Faktenmaterial belegt
werden müssen, gehören Transparenz,
Schließung der Stoffkreisläufe, Klimaund Umweltschutz, Stadtsauberkeit
und Winterdienst, Abfallvermeidung
und Kundenorientierung. Hinzu kommen vier weitere Themen, die alle Betriebe betreffen: wirtschaftliche Leistung, Compliance, Mitarbeiterorientierung und Transformationsrolle der
Branche. Die Autoren des Leitfadens
beruhigen: „Anwender werden schnell
erkennen, dass sie viele der benötigten
Informationen bereits im Unternehmen
vorliegen haben.“ Zugleich zeige sich
aber, wo noch Lücken bestünden, Abweichungen erklärt werden müssten,
und wo künftig ein systematisches Vorgehen nötig sei.
Für Nachhaltigkeitsmanagerin Seitz
war es eine Herausforderung, die unternehmerischen Aktivitäten zu kanalisieren, um Doppelstrukturen zu vermeiden.
Denn betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz gab es schon, als von Nachhaltigkeit noch niemand gesprochen hat. Aber
die Anstrengungen lohnen sich, ist Seitz
überzeugt. Besonders hebt sie die Nachhaltigkeitskriterien für den Personalbereich hervor. In der starken Wirtschaftsregion München, in der Fachkräfte rar
seien, Nachweise guter Mitarbeiterführung würden bei der Suche und Bindung
von Arbeitnehmern helfen.
Beatrice Strübing vom VKU bestätigt, so ein Bericht sei „schon nicht ganz
unaufwendig.“ Aber es lohne sich, das
Profil des Unternehmens zu schärfen.
Eine Kosten-Nutzenanalyse sei schwierig. Bei einem Geschäftsbericht werde in
der Regel auch nicht gefragt, ob sich die
Kosten dafür lohnten.
Weitere Informationen www.vku.de
16 TiTel
DEMO 01-02/2017
Wie ländliche Kommunen erfolgreich Strategien gegen die
Folgen des Klimawandels entwickeln – Beispiel Bocholt
Autorin Silke Hoock
W
enn Angela Theurich morgens ins Büro muss, nimmt
sie das Fahrrad. Doch
nicht nur für die Umweltreferentin der
Stadt Bocholt ist das eine Selbstverständlichkeit. Denn Bocholt (Kreis Borken) und seine Einwohner – allen voran
SPD-Bürgermeister Peter Nebelo – sind
durch und durch umweltbewusst und
tun offenbar alles, um ihr Lebensumfeld grün und gesund zu erhalten. Wer
sieht, welche Auszeichnungen Bocholt
bezüglich seiner Umweltaktivitäten
bereits verliehen bekommen hat, der
staunt: NRW-Klimakommune, fahrradfreundlichste Stadt. Beim europaweiten
Energie managementsystem European
Energy Award erhielt Bocholt im Jahr
2011 die „Gold-Medaille“.
Wie kam es dazu? Im Jahr 2009 hatte
sich das Bocholter Umweltreferat für den
zweistufigen Wettbewerb „Aktion Klima
plus – Klimakommune der Zukunft“ des
Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt,
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
beworben. Im Rahmen dieses Wettbewerbs wurden sowohl bereits realisierte
Klimaschutz-Aktivitäten bewertet, als
auch Bocholts neues Konzept zur Umsetzung weiterer Projekte in den Bereichen
Klimaschutz und Klimafolgenanpassung.
„Richtige Richtung“
Bocholt siegte und wurde als „NRW- Klimakommune“ ausgezeichnet. Mehr Energieeffizienz, Schutz des lebenswerten
Stadt- und Landschaftsraums – mit diesem Konzept konnte die Stadt überzeugen. Diese Auszeichnung war mit einem
zweckgebundenen Fördervolumen von
2,2 Millionen Euro verbunden. „Das war
die Bestätigung, dass die Aktivitäten des
Bocholter Umweltreferates in die richtige
Richtung gingen“, sagt Umweltreferentin
Theurich. Seit 2009 konnten in Bocholt
aufgrund dieser finanziellen Unterstützung zahlreiche neue Projekte ins Leben
gerufen werden. 2011 wurde etwa der
erste Abschnitt eines neuen Schnellradweges eingeweiht.
„Für die Bevölkerung ist diese Unterstützung toll. Oft ist das für die lokale
Wirtschaft ebenfalls von Vorteil, wie
zum Beispiel die Altbausanierungen, Erneuerung von Heiztechnik oder der Einsatz Regenerativer Energien“, berichtet
Theurich.
Die Ideen sprudeln: So ließen Stadt und
Kreishandwerkerschaft Borken von einem
Kleinflugzeug aus mit einer Wärmebildkamera in einer kalten Winternacht alle Bocholter Dächer scannen. Entstanden sind
2444 sogenannte Thermalbilder aus der
Luft, auf denen rote und orangefarbene
Flächen dominieren. Diese Farben stehen für hohe Wärmeverluste. Die Bilder
zeigen den Hausbesitzern anschaulich,
dass sie mit einer Dachdämmung große
Mengen an Energie einsparen könnten
– was nicht nur ihre Haushaltskasse entlasten, sondern auch der Umwelt guttun
würde. 1700 Hauseigentümer haben sich
das Wärmebild ihres Hausdaches bereits
zusenden lassen.
Stadt fördert Altbau-Sanierung
Im Rahmen von CO2-Bilanzierungen
wurde zudem deutlich, dass in Bocholt
der Energieverbrauch im Wohnbaubestand unverhältnismäßig hoch ausfällt.
Ein wichtiger Sektor zum Handeln also!
Daher suchten die Verantwortlichen ein
geeignetes Objekt zur Mustersanierung.
Unter 13 Bewerbern konnte sich das
Haus der Familie Büning im Wettbewerb
„Altbau optimal“ durchsetzen (siehe Infokasten). Die Familie erhielt Fördergelder, damit sie ein Maximum an Energieeinsparung erreicht. Voraussetzung für
die Förderung war weiterhin, die umfangreiche Sanierungsmaßnahme der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ziel dabei sollte es sein, den Bürgern
das Thema energetisch-architektonische
Sanierung näherzubringen, sie dafür zu
begeistern und so vielleicht auch Nachahmer zu finden.
Ein weiteres Klimaprojekt nimmt mittlerweile erstaunliche Dimensionen an:
1,6 Millionen Quadratmeter Dachflächen
eignen sich in Bocholt dazu, Teil einer
„grünen Lunge“ der Stadt zu werden.
Das Förderprogramm „Dachbegrünung“
hat geholfen, dass die Zahl der begrünten
Dächer in Bocholt stetig steigt.
Sanierungsprojekt in Bocholt
MuSTeRSAnieRung
Das Haus der Familie
Büning in Bocholt ist
Baujahr 1955. Im Jahr
2004 hat die Familie
das Haus gekauft.
Ihr Ziel war es, unter
Berücksichtigung der
wirtschaftlichen Aspekte, eine möglichst hohe
Energieeinsparung nahe
dem Standard KfW 55 zu
erreichen.
Im Bautagebuch haben
die Bünings alle Schritte
der Sanierung dokumentiert: Dämmung des
Daches, Dämmung der
Außenhülle, Erneuerung
der Heizungsanlage mit
Unterstützung einer
solar thermischen Anlage, Austausch von Fenstern und Haustür, Dämmung der Kellerdecke.
Insgesamt wurde so
eine Reduzierung des
Endenergieverbrauchs
von mehr als 85 Prozent
erzielt. Und, was den
Bünings wichtig war:
Die Immobilie sieht auch
nach der Sanierung
noch typisch „münsterländisch“ aus.
Neuer Hybridzug
fährt im Erzgebirge
umweltfreundlichkeit gibt es nicht umsonst. die modernisierung nur eines
triebwagens zu einem serientauglichen
hybridzug kostet die erzgebirgsbahn
in chemnitz einen zweistelligen
millionenbeitrag. da es sich bei jenem
„ecotrain“ um einen bundesweiten
Prototyp handelt, beteiligt sich auch
der Bund mit fünf millionen euro. die
deutsche Bahn Ag, die das 217 Kilometer lange streckengeflecht der erzgebirgsbahn als eines von fünf regionetzen betreibt, schießt sogar zehn
millionen euro zu. Ziel ist es, einen
dieseltriebwagen um eine elektrische
Kraftquelle zu ergänzen. der dieselmotor diene dann „eher noch der unterstützung“, so sören claus, technischer
leiter des nahverkehrsanbieters. mit
dem hybridantrieb erhofft er sich eine
reduzierung des dieselverbrauches um
30 Prozent. Zugleich soll der „ecotrain“
fast geräuschlos in den Bahnhof rollen.
Wird das Pilotprojekt ende 2017 offiziell zum regelbetrieb zugelassen, baut
die erzgebirgsbahn ab 2018 peu à peu
weitere zwölf dieseltriebwagen der
reihe Vt 642 klimafreundlich um. die
grundlage dafür bildet ein modularkonzept, das mit Projektpartnern der
technischen universitäten chemnitz
und dresden sowie des dresdner
Fraunhofer-institutes für Verkehrs- und
infrastruktursysteme iVi entwickelt
Straßenbahnen der erzgebirgsbahn
wurde. so funktioniert der hybridzug nach einem neuen intelligenten
energiemanagement, das neben dem
dieselgenerator auch auf eine lithiumionen-Batterie zurückgreifen kann.
Auch wenn sachsens Wirtschaftsminister martin dulig (sPd) zu recht auf
die bundesweite Vorreiterrolle des
Projektes verweist, gab es auch zuvor
schon hybridmodelle gerade in ostdeutschland. so rollt schon gut zehn
Jahre im thüringischen nordhausen
eine elektrische straßenbahn des typs
Combino Duo per Dieselantrieb auf
einer nichtelektrifizierten Schmalspurbahnstrecke.
HL
Fotos: AngelA theurich, stAdt Bocholt; hArAld lAchmAnn
Klimaschutz vor Ort
01-02/2017 DEMO
Solidarische Kommune
Kommunale Konzepte gegen Arbeitslosigkeit und für bessere
Bildung waren Thema der 4. Kommunalkonferenz
Autor Bernhard Daldrup, MdB
dabei, Präventionsketten aufzubauen.
Dabei werden althergebrachte „KommStrukturen“ durch nachweislich erfolgreichere „Hol-Strukturen“ ersetzt. Die aktive Begleitung benachteiligter Familien
bringt messbare Erfolge: Modellkommunen wie Arnsberg verzeichnen eine klare
Verbesserung bei Schulabschlüssen und
der Zahl der Gymnasiasten sowie eine
Verringerung von Inobhutnahmen durch
das Jugendamt, der Hilfen zur Erziehung
und der Sprachdefizite bei Kindern.
Eine ähnliche Strategie verfolgt die
Stadt Mannheim. Die stellvertretende
Bürgermeisterin Ulrike Freundlieb erläuterte, wie die Stadt zunächst einen kleinräumlichen Bildungsbericht erstellt und
alle Maßnahmen kritisch evaluiert hat.
Was sich als wirkungslos erwies, wurde
eingemottet. Bestimmte Maßnahmen
aber können Kommunen nicht umsetzen,
obwohl ihre Erfahrung zeigt, dass sie richtig wären. Dieses Dilemma schilderte der
Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer.
Hauptproblem ist einerseits eine strukturelle Unterfinanzierung. Andererseits seien die Vorgaben für Förderprogramme
teilweise zu eng.
Bernhard Daldrup, kommunalpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, während der Kommunalkonferenz im Reichstagsgebäude
L
angzeitarbeitslosigkeit und Bildungs-Misserfolge sind Problemlagen, die Kommunen an vorderster
Front bekämpfen. Dabei bekommen sie
Unterstützung vom Bund. Wie die Zusammenarbeit in Zukunft aussehen soll,
damit sie mehr Teilhabe und Chancengleichheit bringt, war Stoff für Diskussionen auf der 4. Kommunalkonferenz
der SPD-Bundestagsfraktion am 27. Januar in Berlin.
Vorsorge kostet auf Dauer weniger
Wir sind in den letzten Jahren mit der
Entlastung bei den Sozialausgaben und
der Förderung von Investitionen zwei
kommunale Kernprobleme angegangen.
Aber wir wollen mehr Geld in Prävention stecken, und zwar gezielt in strukturschwachen Kommunen. Deshalb hat
die SPD-Bundestagsfraktion zum Beispiel
durchgesetzt, dass der Bund dort in Schulsanierungen investiert. Bei der Arbeitsmarktpolitik, vor allem für einen sozialen
Arbeitsmarkt, bremst die Union jedoch
seit Jahren. Dabei kann jeder ausrechnen,
dass die Vermeidung sozialer Notlagen
durch einen vorsorgenden Sozialstaat
auch langfristig die Sozialausgaben senkt.
Vorsorge ist nicht nur volkswirtschaftlich
sinnvoll, sondern auch ein Gebot der Solidarität, eine Maßnahme für mehr Teilhabe und mehr Gerechtigkeit.
Die kommunalen Projekte aus Kiel,
Mannheim, Passau, Gelsenkirchen und
Leipzig, die sich bei der Konferenz vorgestellt haben, zeigen beispielhaft, wie
vielfältig und gezielt Kommunen den
vorsorgenden Sozialstaat gestalten. Mit
einer genauen sozialräumlichen Analyse
werden Bildungschancen teilweise straßenzugsgenau ermittelt; kommunale
Präventionsketten gibt es mittlerweile
in vielen Gemeinden. Sie setzen bereits
während der Schwangerschaft an und
wollen Chancengleichheit von Anfang an
ermöglichen. Sie begleiten Menschen auf
der Bildungsleiter auch bei den Übergängen bis zum Berufseinstieg.
Eine langfristige Strategie, die schon
in frühester Kindheit ansetzt, verfolgt
auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. „Kein
Kind zurücklassen“ heißt das VorsorgeProgramm, das in NRW bereits deutliche
Erfolge zeigt. Es unterstützt Kommunen
Wir wollen
mehr Geld in
Prävention
stecken, und
zwar gezielt in
strukturschwachen
Kommunen.
Bernhard Daldrup, MdB
Der Arbeitsmarktexperte Prof. Stefan Sell
regt an, das derzeitige Förderrecht für
den sozialen Arbeitsmarkt zu flexibilisieren. Notwendig seien Instrumente von
der therapeutischen Arbeitsgelegenheit
bis hin zu Lohnkostenzuschüssen im Ersten Arbeitsmarkt. Dabei sollte man via
Passiv-Aktiv-Transfer die Sozialleistungen
für Arbeitslose umwandeln in die Entlohnung öffentlicher Beschäftigung. Der
Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit hat
auch für die Kinder eine wichtige präventive Funktion. Kinder von langzeitarbeitslosen Eltern brechen doppelt so häufig
die Ausbildung ab wie andere und landen
häufig selbst in der Arbeitslosigkeit.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat in
der großen Koalition dafür gesorgt, dass
der Bund mit Programmen wie „Soziale
Teilhabe am Arbeitsmarkt“, „Soziale Integration im Quartier“ oder dem „Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung“ mit den Kommunen Hand in Hand
arbeitet. Die CDU/CSU hat sich bei weitergehenden Initiativen jedoch quergestellt – sei es die Aufstockung der aktiven
Arbeitsmarktförderung, der Passiv-AktivTransfer oder die gerechte Verteilung der
Fünf-Milliarden-Entlastung. Für uns bleiben dies Ziele, die wir umsetzen wollen.
V.i.S.d.P.:
Petra Ernstberger, Parlamentarische Geschäftsführerin,
Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Tel.: (030) 227-744 20,
petra.ernstberger@spdfraktion.de
Foto: AndreAs AmAnn
Arbeitsplätze flexibler fördern
18 News
DEMO 01-02/2017
SGK-Ehrennadel
für Hannelore Kraft
Kirsten Fründt übernimmt
Vorsitz der SGK Hessen
D
ie SGK NRW, die Interessenvertretung der mehr als 9000
sozialdemokratischen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker in NRW, hat kürzlich die SGK-Ehrennadel an Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft verliehen. Weitere Ehrennadel-Träger im Jahr 2016 sind der Bürgermeister
Drei Fragen an
Frank Baranowski, Vorsitzender der Bundes-SGK,
zur Rolle der Kommunen im Bundestagswahljahr
Martin Schulz wird der Kanzlerkandidat der SPD für die
Bundestagswahl 2017 werden. Ist das eine gute Nachricht
für die Kommunen?
von Eschweiler Rudolf Bertram und der
SPD-Fraktionsvorsitzende aus Beckum
Karsten Koch.
Auf jeden Fall! Er hat es in seiner „Antrittsrede“ am 29. Januar
2017 ja selbst auf den Punkt gebracht: Wenn man elf Jahre Bürgermeister einer Stadt mit rund 40.000 Einwohnern war, dann
weiß man, was beim Arbeitsamt, bei der Polizei, beim Jugendund Sozialamt, in den Schulen und Altenheimen, bei den Mittelständlern und den kleinen Ladenbesitzern, im Sportverein und in
der lokalen Kulturszene los ist. Dieses Verständnis für die „Kommunen als Fundament der Demokratie“ ist ungemein wichtig.
Am Ende kommt es aber natürlich darauf an, welche konkrete
Politik und welche Finanzierungslogik unter einem Bundeskanzler Martin Schulz zum Tragen kommen.
Kommunalfreundliche Haltung
Finanzierungslogik?
Ausgezeichnet: Rudolf Bertram, Karsten Koch
und Hannelore Kraft (v. l.)
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
wurde aufgrund ihrer Haltung gegenüber den Kommunen im Land und ihre
Entscheidung für die politische und finanzielle Handlungsfähigkeit der Städte
und Gemeinden mit der SGK-Ehrennadel
ausgezeichnet. „Durch die Übernahme
des Amtes als Ministerpräsidentin hat
die kommunalfreundliche Politik wieder
Einzug in die Landesregierung gefunden“, so Frank Baranowski. Seit 2010
heiße es deshalb wieder: Kommune und
Land – Hand in Hand.
Für den langjährigen Einsatz in ihren
Städten und Gemeinden wurden Bürgermeister Rudolf Bertram (Eschweiler)
und Fraktionsvorsitzender Karsten Koch
(Beckum) geehrt. Beide betreiben vor
Ort für eine Kommunalpolitik, die den
sozialdemokratischen Werten von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität entspricht. „Mit der SGK-Ehrennadel macht
der SGK-Landesvorstand erneut deutlich, dass es viele verdiente Menschen
gibt, die sich für das Gemeinwesen und
seine gute Zukunft, nicht nur in Reden,
sondern auch ganz konkret vor Ort, einsetzen“, lobte die Landtagspräsidentin
Carina Gödecke.
KB
Der jüngste Jahreswirtschaftsbericht hat ja gezeigt, dass es
Deutschland summa summarum sehr gut geht. Wenn trotzdem
viele Menschen das Gefühl haben, es liefe zunehmend schlechter, haben wir entweder ein Wahrnehmungs- oder ein Verteilungsproblem – oder eben beides zugleich. Von der guten wirtschaftlichen Lage profitieren nicht alle Regionen und Kommunen
gleichermaßen. Es bleibt für uns deshalb oberste Priorität, die
Regelausstattung der Kommunen so zu gestalten, dass kommunale Nothilfeprogramme überflüssig werden und in allen
Kommunen Deutschlands zumindest annähernd gleiche Lebenschancen herrschen. Starke Kommunen sind das Fundament des
vorsorgenden Sozialstaates.
Was tun mit den Überschüssen, die der Bundeshaushalt
im letzten Jahr hatte?
Investieren, investieren, investieren! In bessere Schulen, in digitale Innovationen, in die Daseinsvorsorge vor Ort. Und in einen
sozialen Arbeitsmarkt, der diesen Namen auch verdient. Wenn
Menschen selbst in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs keine realistische Chance auf einen „echten“ Arbeitsplatz haben,
darf der Staat sie nicht einfach abschreiben – aus Menschlichkeit,
aber auch aus Vernunft. Langzeitarbeitslosigkeit wird „vererbt“,
und sie macht häufig krank und einsam. Die Kosten dafür sind im
Zweifel auch nicht geringer als die Kosten, die durch öffentlich
geförderte Beschäftigung entstehen. Investieren in Arbeit statt
in Arbeitslosigkeit, muss deshalb die Devise lauten.
Die Landrätin des Kreises MarburgBiedenkopf Kirsten Fründt wurde von
der Landesdelegiertenkonferenz der
SGK Hessen am 3. Dezember 2016 in
Wiesbaden einstimmig zur Vorsitzenden
gewählt. Sie übernimmt das Amt von
Burkhard Albers, Landrat des RheingauTaunus-Kreises, der dieses Amt seit 2005
innehatte und seit 2016 auch stellvertretender Vorsitzender der Bundes-SGK ist.
Monika Sperzel, Mitglied im Vorstand
der Bundes-SGK, und Andreas Güttler,
Kreistagsvorsitzender des Landkreises
Kassel, wurden mit großer Mehrheit in
ihrem Amt als stellvertretende Vorsitzende der SGK Hessen von der Landesdelegiertenkonferenz bestätigt.
www.sgk-hessen.de
Lärmschutz gelockert
Der Bundestag hat die Lärmschutz-Auflagen für Sportanlagen in Wohngegenden
entschärft. Die Immissionsschutzwerte
von 20 bis 22 Uhr sowie an Sonn- und
Feiertagen zwischen 13 und 15 Uhr wurden um fünf Dezibel erhöht und damit
an die auch sonst tagsüber geltenden
Werte angepasst. Sportanlagen, die vor
1991 zulässigerweise errichtet wurden,
profitieren beim Lärmschutz von einem
Altanlagen-Bonus. Der Bonus gilt auch
dann weiter, wenn der Platz renoviert
oder modernisiert wird. CFH
www.demo-online.de
NPD-Verbot gescheitert
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) bedauert die Entscheidung
des Bundesverfassungsgerichtes, die NPD
nicht zu verbieten. Das Gericht hatte argumentiert, die NPD sei politisch zu unbedeutend. „Die juristische Begründung
ist allerdings nachvollziehbar, da unsere
Verfassung an ein Parteiverbot ganz
besonders hohe Anforderungen stellt”
kommentierte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. In Deutschlands
kommunalen Parlamenten stellt die NPD
338 Mandatsträger. Deren politische
Positionen müssen jetzt weiter vor Ort
konsequent bekämpft werden, fordert
Landsberg. CFH
www.demo-online.de
Fotos: Dirk Bleicker, sGk NrW
Auszeichnung für kommunalfreundliche Politik
demo
Vo r wä r t s - Ko m m u n a l n Da s s oz i a l D em o K r at i s c h e m ag a z i n f ü r Ko m m u n a l p o l i t i K
Inhaltsverzeichnis 2016
Die römischen ziffern geben die heftnummer, die arabischen ziffern die seitenzahl an. s1 bezeichnet das sonderheft „Kommunales treffen in potsdam“
Autoren
A
„Der überschuss verteilt sich sehr
Alsheimer, Constantin H.
unterschiedlich“
fluch und segen
V-Vi, 10
Vii-Viii, 16
„Die spD ist die kommunalpolitische
alle Bremer
ausstieg einleiten
partei“
V-Vi, 19
Die soziale Klammer
iX-X, 10
müllsündern auf der spur
V-Vi, 30
Klimaschutz und stadtumbau
iX-X, 20
Axthelm, Wolfram
„fluss, ufer und aue wieder
nicht ausbremsen!
i-ii, 20
„stärken hervorheben“
zusammenbringen“
demo
frisches wasser zu jeder zeit für
Die Bundesregierung muss den KohleVii-Viii, 22-23
demo - oNLINe.de
iX-X, 6
Xi-Xii, 22
68. JG | A02125
EINZELPREIS 6,00 €
01/02 2016
Vo r wä r t s - Ko m m u n a l n Da s s oz i a l D em o K r at i s c h e m ag a z i n f ü r Ko m m u n a l p o l i t i K
urg
nb
Brande
s-SGK
Landextra
E
He ftm
itte
Vii-Viii, 4-5
immer mehr spuren- und schadstoffe
im grundwasser
Vii-Viii, 8
d
B
„gerechte chancen für alle Kinder
Baranowski, Frank
ermöglichen“
iX-X, 4-5
integration jetzt!
Kampf gegen Kinderarmut
iX-X, 7-8
stadt und land – hand in hand iX-X, 18
schräge tourismusmagneten
Billanitsch, Karin
stellen können“
liefern und liefern lassen
einfach reicher“
i-ii, 4-5
i-ii, 15
Die mehrheit fährt einen Dienstwagen
i-ii, 30
wilder müll wird entsorgt
wohnraum für Bedürftige
iii-iV, 11
Kommune als raum der zukunft
unterschätzte Klimaschützer
iii-iV, 11
Dem leerstand getrotzt
iii-iV, 16
integration nicht ohne die Kommunen
treten statt sitzen
demo - oNLINe.de
demo
Vii-Viii, 12
68. JG | A02125
EINZELPREIS 6,00 €
03/04 2016
Vo r wä r t s - Ko m m u n a l n Da s s oz i a l D em o K r at i s c h e m ag a z i n f ü r Ko m m u n a l p o l i t i K
Xi-Xii, 30
e
ebling, michael
unternehmensziel: nachhaltigkeit
fortschritte bei der entlastung der
Vii-Viii, 20
s1, 8
Buschmann, Ulf
G
Bürger fahren für Bürger
i-ii, 14
iii-iV, 18
abfallwirtschaft mit Bits und Bytes i-ii, 28
iii-iV, 30
sorge um mitgliederschwund
KOMMUNEN IM WANDEL
Gersmann, Hanna
Stadtleben
oder
Landluft?
gesetz für die tonne soll kommen s1, 14
iii-iV, 15
„Die altschulden sind unser größtes
luft verschaffen
V-Vi , 8
problem“
Die wichtigste stellschraube
V-Vi, 13
V-Vi, 4-5
iii-iV, 9
Xi-Xii, 22
Kommunen
riesengewinn“
i-ii, 9
Bauern in der stadt
Bude, Norbert
„flüchtlinge zu halten wäre ein
Die panik vor dem geldsegen
im hamburger hafen
Xi-Xii, 12
iii-iV, 4-5
weniger leerstand und mehr
der richtige Mix der
Verkehrsmittel führt zum Ziel
schlaue ampeln steuern güterverkehr
Xi-Xii, 9
wissen nach nahost bringen
Den markt für bezahlbare mietwohnungen erhalten
Sauber
und sicher
unterwegs
dohrn, Susanne
Xi-Xii, 4-5
i-ii, 18
eiskalt erwischt
MoBilität in den KoMMunen
iX-X, 30
„eine partnerschaft macht die stadt
„Kommunen müssen die weichen
s1, 9
Foto: Dirk Bleicker
s1, 4-5
Gleicke, Iris
wo clausnitz liegt
s1, 11
Foto: picture-alliance / Helga lade Fo
Kommunen sind systemrelevant
daldrup, Bernhard
Kreative Lösungen
für demografische
Herausforderungen
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Ein Angebot von
Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt berät und unterstützt Sie in den Themen:
Global Nachhaltige Kommune – Kommunale Partnerschaften –
Migration und Entwicklung – Fairer Handel und Faire Beschaffung
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2
DEMO Inhaltsverzeichnis 2016
Glusa, Stefan
Breitband auf dem Land
vorantreiben
Hübner, Peter
VII-VIII, 26
Partnerschaftlich bauen
S1, 12
demo - oNLINe.de
Lotze, Hiltrud
Hessen nach den Kommunalwahlen
S1, 10
s-SGK
Landextra
E
Lühmann, Kirsten
Jakobs, Jann
Integration als Aufgabe
Stadt aus Eisen unter Strom
urg
nb
Brande
J
Groeger, Henning
EINZELPREIS 6,00 €
05/06 2016
Vo r wä r t s - Ko m m u n a l n Da s s oz i a l D em o K r at i s c h e m ag a z i n f ü r Ko m m u n a l p o l i t i K
Mehr Schutz vor Hochwasser VII-VIII, 17
Gremmels, Timon
68. JG | A02125
demo
XI-XII, 25
He ftm
itte
Stadtplanung ist Mobilitätsplanung
S1, 6
I-II, 16
I-II, 24
K
M
Kaczorowski, Willi
Heß, Irmela
Alles smart in der Stadt
V-VI, 20-21
Mackerodt, Maike
V-VI, 14
XI-XII, 15
Dahliengarten und Babyboom
gewinnen
Ende der Breitband-Diät
III-IV, 14
Städte in NRW im Wandel
V-VI, 6-7
XI-XII, 26
I-II, 6-7
Eine erzwungene Privatisierung
Das große Bauen
Energie wird digital
im Grundwasser
VII-VIII, 13
Expertise von außen nutzen
EINZELPREIS 6,00 €
07/08 2016
Vo r wä r t s - Ko m m u n a l n Da s s oz i a l D em o K r at i s c h e m ag a z i n f ü r Ko m m u n a l p o l i t i K
IX-X, 14
Die Kuba-Connection
68. JG | A02125
demo
VII-VIII, 8
auf Ausbildung
Kölker, Manuel
in der Schuldenfalle:
Was brauchen Gemeinden,
Städte und Landkreise?
demo - oNLINe.de
„Joblinge“ haben gute Chancen
VII-VIII, 24
III-IV, 8
Reinigung nach dem
III-IV, 12
Immer mehr Spuren- und Schadstoffe
Vom Kraftwerk zum Kunden:
I-II, 18
Die Not
vor Ort
I-II, 12
Mit Werkswohnungen neue Mitarbeiter
Klöpfer, Ralf
Wozu ein eigenes Auto?
Gewitter
nahverkehr
Kadereit, Peter
Nur die Verständigung ist ein Problem
Höck, Carl-Friedrich
Finanzen in den Kommunen
Eine grüne Zukunft für den Personen-
Gemüsebeete statt Freigetränk für alle
Foto: Carmen Jaspersen/dpa
H
XI-XII, 12
urg
nb
Brande
s-SGK
Landextra
E
III-IV, 25
He ftm
itte
Die Entlastung der Kommunen kommt
Kein trautes Heim
N
Korbik, Julia
VII-VIII, 30
Vive l‘amitié
XI-XII, 6-7
Eine Brücke über 600 Meilen
(Stau)-Ende nicht absehbar
XI-XII, 14
Ohne Investitionen geht‘s nicht weiter
XI-XII, 18
Hier stellt man sich
XI-XII, 19
Das sind die Gewinner
XI-XII, 20
L
Lachmann, Harald
Osten
Sprache früh fördern
IX-X, 15
In der Schlange
IX-X, 16
„Wichtig für die Völkerverständigung“
XI-XII, 8
Das Trauma des Holocausts mit
Freundschaft überwinden
Mehr Sicherheit für die Betreiber
III-IV, 6-7
bewirken“
Pelgrim, Hermann-Josef
He ftm
itte
Projekt Deutsch@Beruf: damit
VII-VIII, 14
Integration gelingt
IX-X, 25
VII-VIII, 27
Älteren droht Altersarmut
IX-X, 13
Peterwitz, Ulrich
Fracking steckt voller Risiken
XI-XII, 24
en
rsachs
Niede
s-SGK
Landextra
E
P
und Bahnen
EINZELPREIS 6,00 €
09/10 2016
Vo r wä r t s - Ko m m u n a l n Da s s oz i a l D em o K r at i s c h e m ag a z i n f ü r Ko m m u n a l p o l i t i K
„Kleinere Schritte, die doch Größeres
Kalte Dusche
68. JG | A02125
demo
I-II, 22
III-IV, 7
III-IV, 10
erfrischender Freizeitraum,
lebenswichtige ressource
und gefährliches element
demo - oNLINe.de
Leipzig-Boom nützt auch dem Umland
Horwedel, Eckhard
Vorausschauend planen
Alles im
Fluss
Otto, Dr. Sven-Joachim
Neustart für Geras Busse
XI-XII, 13
III-IV, 4-5
O
Leuchttürme werfen große Schatten im
VII-VIII, 6-7
Wasser in den Kommunen
Den Markt für bezahlbare Mietwohnungen erhalten
verhindern
Hoock, Silke
Nink Karin
S1, 16
Wie Wohnraum schaffen und Proteste
XI-XII, 22
I-II, 8
Krummheuer, Eberhard
Nahles verteidigt Teilhabegesetz
Wandel am Kanal
Niederelz, Peter H.
IX-X, 12
Foto: Roman mensing/emscheRkunst
VII-VIII, 19
Des Amtes neue Kleider
I-II, 26
Lösekrug-Möller, Gabriele
Teilhabe ermöglichen, Inklusion
Sozialpolitik iN deN kommuNeN
Niemanden
Petri, Katja
Vergaberechtsreform 2016
zurücklassen
III-IV, 26
Foto: Ulrich BaUmgarten
Anzeige
menschen am Rande sollen sich
bilden, arbeiten und dabei sein können
Poschmann, Sabine
Wirtschaft fördern – Region stärken
demo - oNLINe.de
68. JG | A02125
demo
IX-X, 17
VORWÄRTS- KOMMUNAL
EINZELPREIS 6,00 €
11/12 2016
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demo.online
Landes-S
GK
Extra
Raphael, Detlef
Daseinsvorsorge absichern
Hef tmit
S1, 13
Starke
Rasch, Till
Netze
E-Government-Nutzung kommt nicht
voran
te
Partnerschaften
zWischen Kommunen
Wie Bündnisse
über alle Grenzen
hinweg beflügeln
III-IV, 20-21
„Aachen 2025“ macht den digitalen
Wandel erlebbar
IX-X, 22
Rebmann, Stefan
Die Macht der Kommunen
XI-XII, 17
montage: Dirk Bleicker; Fotos: Dirk Bleicker; thomas koehler /photothek
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BadenWürttem
berg
R
Partnerstädte seit 1984:
Jena in Deutschland und
Porto in Portugal
DEMO Inhaltsverzeichnis 2016
Römer, Stefan
Stichworte
W
Früher Zeche, heute lebenswerte
Stadtquartiere
Wechselmann, Klaus
IX-X, 24
Expertise von außen nutzen
III-IV, 24
DEMO-Impulse 4
A
Roth, Uwe
Wicki, Rebecca
Abgasfrei am Auto vorbei
I-II, 10
Der nächste Landarzt, bitte
III-IV, 13
In Text gegossene Disziplin
V-VI, 12
Demokratische Teilhabe in Kommunen
Abwanderung
Bessere Versorgung ist Herzenssache
IX-X, 28
Wilkskamp, David
III-IV, 6-7; 12
Rüthrich, Susanne
kommt es an!
IX-X, 13
DEMO-Impulse 5
Altschulden
V-VI, 4-5
Kommunalpolitik in Europa
Ärztemangel auf dem Land
III-IV, 13
B
Wingert, Christine
Bauen
Europäische Netzwerke von Städten
Begrünte Dächer
und Gemeinden
Bevölkerungswachstum
XI-XII, 16
S
III-IV, 8
VII-VIII, 12
III-IV, 8
Bezahlbare Mietwohnungen
Sawatzki, Harald
Winkler, Andreas
VII-VIII, 10
So bleibt Wohnen bezahlbar
Breitband-Diät
XI-XII, 28
Wittmaack, Carsten
Einer von uns
V-VI, 18
Öko-Fuhrpark in Pinneberg
VII-VIII, 26
Bürgerbusse
I-II, 14
Bürgerhaushalt
Schulz, Sönke E.
S1, 4-5
S1, 12
Breitband
I-II, 13
III-IV, 4-5
III-IV, 14
Bundesdelegiertenkonferenz
Bundesteilhabegesetz
Schmalstieg, Herbert
III-IV, 24
III-IV, 22-23
Unkoordiniert und fast ohne IT III-IV, 28
Starmann, Carsten Große
Carsharing
CETA
S1, 13
Codierte Tonne
I-II, 28
III-IV, 27
S1, 22
V-VI, 26
I-II, 6-7
Crowdfunding
V-VI, 16
V-VI, 24
Steinkamp, Dieter
Die Kläranlagen-Gefahr
I-II, 27
Kommunale Daseinsvorsorge ist nicht
„intelligenten“ Stadt
verhandelbar
V-VI, 22-23
D
Dirk Arendt
III-IV, 22-23
Matthias Schuster
III-IV, 27
Ralf Latz
V-VI, 4-5
Helmut Dedy
V-VI, 10
Barbara Hendricks
IX-X, 4-5
Albrecht Schröter
XI-XII, 4-5
DEMO-Report:
Energie, Wasser, Umwelt
I-II, 20-28
E-Government und moderne
III-IV, 20-28
Daseinsvorsorge
S1, 13; IX-X, 16
V-VI, 20-28
Kommunale Wirtschaft
VII-VIII, 28
Strenge, Hans-Peter
VII-VIII, 20-28
Wirtschaftsförderung und Standort-
Kommune heute
xx
Z
Kommune mobil
Zimmermann, Jens
Wir Kommunalen
S1; IX-X
XI-XII
Dekarbonisierung
VII-VIII, 22-23
Was brauchen die Menschen vor Ort?
III-IV, 17
politik
IX-X, 20-28
Bauen und Wohnen
XI-XII, 24-28
DEMO-Sonderheft:
Kommunales Treffen in Potsdam
Ude, Christian
Ausgerechnet jetzt?
VII-VIII, 4-5
Wilhelm Schmidt
Infrastruktur
DEMO-Beilagen:
U
III-IV, 22-23
Smart City und kommunale
Stadtwerke als Impulsgeber der
IX-X, 19
III-IV, 7
Saskia Esken
Verwaltung
Wraneschitz, Heinz
Visionär für seine Vaterstadt
Dietmar Bernd
C
herbekommen
Zukunft im Quartier
Das Projekt „Smart Country“
III-IV, 4-5
I, 24-26; XI-XII, 24-27; XI-XII, 19-22
Wo Behörden jetzt noch Mitarbeiter
Umweltgerechte Beschaffung
I-II, 4-5
Michael Müller
DEMO-Kommunalkongress
„Wir brauchen Mut für den Wandel“
Siegfried, Hannah
Michael Ebling
V-VI, 14
Witzel, Henning
Expertise von außen nutzen
12/2016
DEMO-Interview:
V-VI, 28
Rechtspopulismus entgegentreten!
V-VI, 17
10/2016
Altersarmut
Smart Government: Auf die Daten
Rettungsaktion für den Aal
3
S1, 04/2016
XI-XII, 10
Delegiertenversammlung
Demografischer Wandel
V-VI, 19
III-IV, 10, 12
DEMO Split-Ausgaben:
Baden-Württemberg I-II; III-IV; S1; V-VI;
V
DEMO-Impulse 3
von der Heyden, Miriam
Wohnungsbau in unseren Städten
Das darmstadtium
IX-X, 26
VII-VIII; IX-X; Impulse 3-5
06/2016
Bayern
I-II; III-IV; V-VI; VII-VIII; IX-X
Brandenburg I-II; III-IV; S1; V-VI; VII-VIII;
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12. DEMO-KOMMUNALKONGRESS
am 16. und 17. November 2017 im Gemeindezentrum Schöneberg,
Hauptstraße 125 A, 10783 Berlin
Auf dem 12. DEMO-Kommunalkongress trifft sich wieder die kommunale Familie in Berlin.
Unter dem Motto „WIR IN DEN KOMMUNEN“ diskutieren wir die aktuellen Herausforderungen für die Zukunft unserer Kommunen.
4
DEMO Inhaltsverzeichnis 2016
IX-X; Impulse 3-5
Niedersachsen
I-II; III-IV; V-VI; VII-VIII;
H
Nachwuchs
Hochwasserschutz
VII-VIII, 16, 17
IX-X
III-IV, 15
Neubauprogramme
III-IV, 4-5
Novelle des KWKG
I-II, 22
U
Umweltgerechte Beschaffung
S1, 22
NRW „Die Kommunale“ I-II; III-IV; V-VI;
VII-VIII; IX-X
Hessen
I-II; III-IV; V-VI; VII-VIII; IX-X
I
V
Integration
III-IV, 18; S1, 6; IX-X, 25
Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen I-II;
I-II; III-IV; S1; V-VI;
VII-VIII; IX-X; Impulse 3-5
Saarland
Vergaberechtsreform 2016
Ökofuhrpark
III-IV; V-VI; VII-VIII; IX-X
Rheinland-Pfalz
O
I-II, 13
ÖPNV
J
VII-VIII, 27
Online-Angebote
Jobbörse
V-VI, 26
Mobilität in den Kommunen
Kommunen im Wandel
I-II, 4-15
III-IV, 4-16
Open-Data
III-IV, 25
K
IX-X, 7-8
Kläranlagen
I-II, 27
Klimaschutz
IX-X, 20
Personalbedarf
III-IV, 27
Personennahverkehr
I-II, 12
Wasser
VII-III, 4-16
Wasserstadt
VII-VIII, 6-7
Wertstoffgesetz
S1, 14
Windenergie
I-II, 20
Wirtschaftsfaktor
VII-VIII, 28; XI-XII, 26
Wasser in den Kommunen VII-VIII, 4-16
Kommunale Infrastruktur
Sozialpolitik in den Kommunen
Kommunales Investitionspaket
V-VI, 20-28
IX-X, 4-16
XI-XII, 4-16
P
Kommunale Daseinsvorsorge
Finanzen in den Kommunen V-VI, 4-16
Partnerschaften zwischen Kommunen
XI-XII, 8
W
Kinderarmut
DEMO-Titel:
Völkerverständigung
I-II, 8
III-IV, 20-21
I-II; III-IV; S1;V-VI; VII-VIII;
IX-X; Impulse 3-5
III-IV, 26
Verkehrsstaus
Wirtschaftsförderung
R
Wohnen
Radverkehrspolitik
V-VI, 10
Kommunalwahlen Hessen
S1, 10
Kooperationen im E-Government
Rechtsextremismus
Rechtspopulismus
IX-X, 26-27
IX-X, 17
XI-XII, 28
I-II, 10
Wohnraumaquise
III-IV, 11
S1, 11
Wohnungslosigkeit
IX-X, 10
V-VI, 17
Renaturierungsprojekte
VII-VIII, 4-5
III-IV, 24
Deutsch-Französische Freundschaft
XI-XII, 6-7
Digitalisierung
III-IV, 22-23, 28;
V-VI, 24; VII-VIII, 24
Digitaler Wandel
IX-X, 22
S
L
Schadstoffe im Wasser
Ladenmanagement
III-IV, 16
Landwirtschaft in der Stadt
III-IV, 9
Langzeitsarbeitslose
IX-X, 14
Schlaue Ampeln
Europäische Netzwerke
E-Government
XI-XII, 16
III-IV, 20-21
Leerstand
Schulden
V-VI, 6-7
Sicherheit in der Verwaltung
Smart-City
III-IV, 16
Smart-Government
III-IV, 7
Lieferverkehr
I-II, 15
V-VI, 20-28
Sozialpolitik
V-VI, 28
Sprachförderung
IX-X, 15
VII-VIII, 13
Stadtumbau
Ferropolis
I-II, 24
M
IX-X, 20
Stadtquartier
V-VI, 26; IX-X, 24
Finanzen
V-VI, 4-5
Mehrgenerationen-Projekt
IX-X, 10
Städtepartnerschaft XI-XII, 4-5, 10, 12,
Flächenmanagement
XI-XII, 25
Mitgliederschwund
III-IV, 15
13, 14, 15
Mobilität
I-II, 4-15
Fracking
I-II, 26
Mobilitätsplanung
I-II, 16
Müllsünder
V-VI, 30
G
T
Teilhabegesetz
Gewässerschutz
Gewerbesteuer
Globalisierung
IX-X, 28
VII-VIII, 10
V-VI, 13
XI-XII, 17
XI-XII, 18
N
Tourismusmagneten
Nachhaltige Stadtentwicklung XI-XII, 24
Trinkwassernetz
Nachhaltigkeit
TTIP
VII-VIII, 20
Nachhaltigkeitssatzung
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IX-X, 4-5
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III-IV, 22-23
III-IV, 17
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Straße, Hausnummer
Postleitzahl, Ort
Nachruf 23
01-02/2017 DEMO
Nachruf für Dr. Thomas Voigt
Von Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration sowie
Mitglied des Sächsischen Landtages (MdL)
Foto: Landratsamt Landkreis Leipzig
d
er plötzliche Tod von
Dr. Thomas Voigt hat mich
persönlich zutiefst erschüttert. Über viele Jahre arbeiteten wir
sehr vertrauensvoll, sehr konstruktiv
und sehr freundschaftlich zusammen. Dabei habe ich mich stets
auf seine außergewöhnlichen Fachkenntnisse verlassen können.
In besonders guter Erinnerung
ist mir noch die gemeinsame Zeit
im Landkreis Leipziger Land. Als
Beigeordneter hatte er damals unter anderem Verantwortung für das
Finanzressort. Gemeinsam haben
wir es geschafft, den Landkreis finanziell von einer sachsenweiten
Schlussposition voranzubringen
und Schritt für Schritt auf sichere
Füße zu stellen.
Davon profitiert der heutige
Landkreis Leipzig noch immer. Mir
imponierten dabei zum einen Dr.
Thomas Voigts äußerst akribische
Arbeitsweise und sein Detailwissen
und zum anderen seine Fähigkeit,
immer wieder sozial-verträgliche
Finanzierungsquellen zu akquirieren. Außerdem war seine Aufge-
schlossenheit bei der großen Aufgabe der Entwicklung des Leipziger
Südraumes bemerkenswert. Hier
brachte er die notwendige Bodenhaftung in die von vielen Visionen
geprägten Diskussionen ein. Dass
der Leipziger Südraum sich mit seinen viele Seen und seinen wunderbaren Landschaften zu einer Region
mit hoher Lebensqualität und zum
touristischen Anziehungspunkt entwickelt hat, ist also nicht zuletzt
sein Verdienst.
Die Zusammenarbeit mit ihm
in meiner Funktion als sächsische
Staatsministerin für Gleichstellung
und Integration war bis zuletzt
ebenfalls sehr gut. Gemeinsam haben wir für den Landkreis Leipzig
den Weg geebnet, um die Herausforderung der Integration der zu
uns geflüchteten Menschen bestmöglich zu bewältigen.
Darüber hinaus fand ich bewundernswert, wie es ihm als ausgewiesenem Geschichtsexperten immer
wieder aufs Neue gelang, interessante historische Zusammenhänge
herzuleiten und auf seine Tätigkei-
Mit Dr. Thomas Voigt haben wir
für die Leipziger Region und für die
sächsische SPD eine in mehrfacher
Hinsicht außergewöhnliche Persönlichkeit verloren. Mein tiefes Mitgefühl gilt deshalb seiner Lebenspartnerin, seinen beiden Kindern und
seinen Angehörigen.
Dr. Thomas Voigt
ten im Landkreis zu übertragen. Zudem einte uns eine gewisse Sportaffinität. Da ich selbst jahrelang Leistungssportlerin gewesen bin, war
ich beeindruckt, wie er als passionierter Radfahrer viele und oftmals
weite Strecken privat wie dienstlich
mit dem Fahrrad zurücklegte.
Hintergrund:
Dr. Thomas Voigt verstarb am 30.
Dezember 2016 plötzlich und vollkommen unerwartet. Er war promovierter Historiker, SPD-Mitglied
und jahrelang Vorsitzender der SGK
Sachsen.
Als ausgewiesener Finanzexperte und Fachmann im Sozialbereich
sowie für den ÖPNV war er seit
1990 als Dezernent und später Beigeordneter in den Landkreisen Borna, Borna/Geithain und Leipziger
Land sowie seit 2008 im Landkreis
Leipzig tätig. Mit Petra Köpping
arbeitete er in dieser Funk tion viele
Jahre eng zusammen, insbesondere während deren Zeit als Landrätin
des Landkreises Leipziger Land
(2001-2008).
Die Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik in der Bundesrepublik Deutschland
(Bundes-SGK) und die SGK Sachsen trauern um ihr langjähriges Vorstandsmitglied
Dr. Thomas Voigt
der am 30. Dezember 2016 im Alter von 56 Jahren plötzlich und viel zu früh verstorben ist.
Dr. Thomas Voigt gehörte seit dem Jahr 2003 dem Vorstand der Bundes-SGK und seit dem Jahr 1994 dem Vorstand der SGK Sachsen an,
deren Vorsitzender er von 2003 bis 2011 war. In diesen Funktionen hat er über viele Jahre mit seinen Vorstandskolleginnen und -kollegen
und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstellen sehr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet.
Seit dem Jahr 1990 war er Dezernent und Beigeordneter der Landkreise Borna, Borna/Geithain und Leipziger Land sowie
seit 2008 im Landkreis Leipzig. Dr. Thomas Voigt hat sich mit vorbildlichem Engagement für die Anliegen der Bürgerinnen
und Bürger eingesetzt und sich stets durch seine hohe Sachkompetenz und seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz ausgezeichnet.
Wir haben Dr. Thomas Voigt als liebenswerten und hilfsbereiten Menschen kennengelernt
und mit ihm einen engagierten Genossen für die kommunale Familie der SPD verloren.
Wir werden seine kommunalpolitischen Leistungen und seine menschlichen Qualitäten in guter Erinnerung behalten.
Frank Baranowski
Vorsitzender der Bundes-SGK
Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen
Dr. Manfred Sternberg
Geschäftsführer der Bundes-SGK
Gerhard Lemm
Vorsitzender der SGK Sachsen
Oberbürgermeister der Stadt Radeberg
24 TiTel
DEMO 01-02/2017
Digitale Agenda
in den Kommunen
Autor Dr. Manfred Sternberg
D
ie digitale Vernetzung nahezu
aller Lebensbereiche gehört
zum Alltag und wird – allen Unkenrufen zum Trotz – auch nicht wieder
verschwinden. Mit der Digitalisierung
sind neue Kommunikationsformen entstanden, soziale Netzwerke und eine
gewisse Allerreichbarkeit. Das Internet
der Dinge vernetzt Geräte mit unterschiedlichen Messstellen und erlaubt
eine systemische Steuerung komplexer
Produktionsprozesse. Heute schon können wir via Smartphone vom Büro aus
die Heizung daheim steuern. Morgen
schon kann uns unser Kühlschrank per
Nachricht darauf hinweisen, dass wir
mal wieder Milch kaufen sollten.
In dieser Entwicklung liegen Chancen. Durch die Innovationen entstehen
neue Märkte und wir steigern unsere Problemlösungsfähigkeit. Virtuelle
Kraftwerke können die Schwankungen
der Produktion aus erneuerbaren Energien ausgleichen. Vernetzte Produktionssysteme optimieren die Energieeffizienz, den Ressourceneinsatz und
den logistischen Aufwand. Verkehrsströme werden lenkbarer. Die weltweite Kommunikation hat sich vervielfacht.
Der virtuelle Raum wächst.
Zugleich sehen wir in der Debatte um
Cyberterrorismus oder in der Datensammelwut einer Plattformökonomie, welche
Risiken mit der Digitalisierung einhergehen. Und wenn Martin Schulz in seiner
ersten programmatischen Rede nach seiner Nominierung zum Kanzlerkandidaten
der SPD alle demokratischen Parteien zu
Saskia esken, MdB, Mitglied
im Ausschuss Digitale Agenda
des Deutschen Bundestages
Martin Dulig, Wirtschaftsminister des Freistaates
Sachsen
Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt
Gelsenkirchen, Vorsitzender der Bundes-SGK
einem Fairness-Abkommen und einem
Verzicht auf Social Bots im Wahlkampf
aufruft, dann ahnt man: Die neuen Formen der digitalen Kommunikation verändern nicht nur technisch unseren Alltag,
sondern sind auch für die demokratische
Kultur eine Herausforderung. Wer deshalb in einer Demokratie von Digitaler
Agenda spricht, darf von IT-Sicherheit,
Datenschutz und Regeln politischer Kommunikation nicht schweigen.
Aufgabe der Politik ist es deshalb, für
die technischen Möglichkeiten der Digitalisierung einen demokratischen und funktionierenden Rahmen zu schaffen, der
Chancen zulässt und nutzt und zugleich
Risiken abfedern kann. Dabei gilt es, das
Langfristige im Blick zu haben und nicht
nur kurzfristig den einzelnen Entwicklungen hinterherzulaufen.
die Digitalisierung für die Steuerung der
technischen Infrastrukturnetze? Wie können wir kritische Infrastrukturen sichern?
Was verstehen wir unter „Smart Cities“ im
Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung und welche Chancen bieten sich für
ländliche Räume in „Smart Regions“?
Wir sehen, so allumfassend die Wirkungen der Digitalisierung in unserer Gesellschaft verlaufen, so breit ist das Feld,
in dem Kommunen ihre Digitale Agenda
entwickeln. Es wird die eine richtige Strategie nicht geben. Jede Kommune wird
aus ihrer konkreten Situation heraus entscheiden müssen, wo sie Schwerpunkte
setzt und welche neuen Organisationsstrukturen sie schafft.
Auf der Fachkonferenz der BundesSGK am 31. März / 1. April 2017 in Leipzig mit dem Titel „Digitale Agenda in den
Kommunen – Infrastruktur für morgen –
heute gestalten!“ werden zwei Tage lang
in Vorträgen und Foren Fachleute aus
Wirtschaft, Kommunalpolitik und Verbänden zusammenkommen und miteinander
und mit dem interessierten Publikum zu
diese Fragen diskutieren. Mit dabei sein
werden Martin Dulig, Wirtschaftsminister
des Freistaates Sachsen und die Oberbürgermeister Frank Baranowski (Gelsenkirchen), Burkhard Jung (Leipzig) und
Michael Ebling (Mainz).
Viele kreative Ansätze bestehen. Lernen wir voneinander! Hierzu laden wir
herzlich ein!
Kommunaler Auftrag
Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt leipzig
Michael ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz
Wenn wir über eine digitale Agenda in
den Kommunen sprechen, lautet die
Kernfrage: Was können und was müssen
wir in der Kommunalpolitik tun, um den
mit der Digitalisierung verbundenen gesellschaftlichen Wandel zu gestalten und
uns für die Zukunft fit zu machen?
Dahinter verbergen sich viele weitere
Fragen: Welche Telekommunikationsinfrastruktur brauchen wir – und wer bezahlt
sie? Was verändert sich in der Kommunikation und Interaktion mit Bürgerinnen
und Bürgern? Wie lässt sich mehr Transparenz herstellen? Wie kommen wir zu Open
Data? Was bedeutet das für eine moderne Verwaltung? Welche Bedeutung hat
informationen und Anmeldungen
www.bundes-sgk.de
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„Überlassen Sie die Besetzung
“
von Führungspositionen nicht dem Zufall …
– Edmund Mastiaux, Inhaber
zfm • Seit 25 Jahren Personalberatung für Verwaltungen und kommunale Unternehmen
www.zfm-bonn.de
Foto: Bundes-sGK /BleicKer; Götz schleser; stadt Mainz; stadt leipziG
Fachkonferenz der Bundes-SGK
in Leipzig
Digitale Agenda in den Kommunen.
Infrastruktur für morgen – heute gestalten!
Fachkonferenz der Bundes-SGK am 31. März /1. April 2017 in Leipzig
VERzEICHNIS DER AUSSTELLER UND UNTERSTüTzER
BDEW Bundesverband der Energie- und
Wasserwirtschaft e.V.
Reinhardtstraße 32, 10117 Berlin
Tel.: +49 30/300 199-0
Fax: +49 30/300 199-3900
E-Mail: info@bdew.de
www.bdew.de
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin,
vertritt mehr als 1800 Unternehmen. Das Spektrum der Mitglieder
reicht von lokalen und kommunalen über regionale bis hin zu über regionalen Unternehmen. Sie repräsentieren rund 90 Prozent des Stromabsatzes, gut 60 Prozent des Nah- und Fernwärmeabsatzes, 90 Prozent
des Erdgasabsatzes sowie 80 Prozent der Trinkwasser-Förderung und
rund ein Drittel der Abwasser-Entsorgung in Deutschland.
GELSENWASSER AG
Willy-Brandt-Allee 26
45891 Gelsenkirchen
Stephan Dohe
Tel.: +49 209 708-1920
E-Mail: stephan.dohe@gelsenwasser.de
www.gelsenwasser.de
Aus dem einst regionalen Wasserversorger entwickelte sich
GELSENWASSER zu einem Dienstleister für Wasser, Abwasser und
Energie mit einer Vielzahl von Niederlassungen und Beteiligungen
in weiten Teilen Deutschlands sowie benachbarten europäischen
Ländern.
GVV-Kommunalversicherung VVaG
Aachener Straße 952-958, 50933 Köln
Frankfurter Straße 2, 65189 Wiesbaden
Bärbel Merz
Tel.: 0611/1505-461, Fax: 0611/1505-41462
E-Mail: baerbel.merz@gvv.de
www.gvv.de
GVV-Kommunal wurde 1911 von den Gemeinden als spezielle
Selbstversicherung geschaffen, die kommunale Risiken als Solidarund Gefahrengemeinschaft trägt. GVV-Privat wurde 1989 als
Tochtergesellschaft von GVV-Kommunal ursprünglich gegründet,
um den Beschäftigten im Kommunalen Dienst preisgünstige sowie
maßgeschneiderte Versicherungen zu bieten und steht heute allen
Kunden offen.
OKV – Ostdeutsche
Kommunalversicherung a. G.
Konrad-Wolf-Straße 91/92, 13055 Berlin
Tel.: 030/42152-0
Fax: 030/42152-111
E-Mail: info@okv.de
www.okv.de
Die OKV – Ostdeutsche Kommunalversicherung auf Gegenseitigkeit ist
ein Spezialversicherer der Kommunen, kommunalen Gebietskörperschaften und mehrheitlich in Kommunalbesitz befindlichen Betriebe und
Gesellschaften. Im Verbund mit dem Kommunalen Schadenausgleich
bieten wir Sicherheit für alle Arten von Haftpflicht-, Unfall-, Kraftfahrt-,
Sach- und Elementarschäden. Ergänzt wird dieses vollumfängliche
Leistungspaket durch die Vermögenseigenschadenversicherung.
PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH
Friedrichstaße 149
10117 Berlin
Bernward Kulle
Tel.: 030/257679-110
E-Mail: info@pd-g.de
www.pd-g.de
PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH bietet umfassende
projektbezogene Beratungsleistungen für alle öffentlichen
Auftraggeber zu Fragestellungen moderner Verwaltung und
Investitionsvorhaben an. PD liegt zu 100 Prozent in den Händen
öffentlicher Gesellschafter, die damit die angebotenen Leistungen
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können.
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Zusammenarbeit mit unseren Mandanten, denn je besser wir sie
kennen und verstehen, umso gezielter können wir unterstützen.
Thüga Aktiengesellschaft
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Tel.: +49 (0) 89 38197-1215, Fax: -1535
E-Mail: christoph.kahlen@thuega.de
www.thuega.de
Thüga ist Kern des deutschlandweit größten Netzwerks kommunaler
Energieversorger und an rund 100 Unternehmen (17.100 Mitarbeiter)
beteiligt. Diese versorgen 4,0 Millionen Kunden mit Strom, 2,0 Millionen mit Erdgas und 0,9 Millionen mit Trinkwasser. Thüga ist mit Netzwerkfunktionen beauftragt: Gewinnung neuer Partner, Koordination
und Moderation von Projekten sowie Steuerung der Zusammenarbeit.
Verband Deutscher
Verkehrsunternehmen e.V. (VDV)
Leipziger Platz 8, 10117 Berlin
Norbert Mauren
Tel.: 030/39 99 32-10, Fax: -15
E-Mail: hauptstadtbuero@vdv.de
www.vdv.de
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist der
Branchenverband für den Öffentlichen Personenverkehr und den
Schienengüterverkehr mit rund 600 Mitgliedsunternehmen. Zu
den Aufgaben des VDV gehören die Beratung der Unternehmen,
die Erarbeitung einheitlicher Standards sowie die Vertretung der
Interessen gegenüber der Politik, Verwaltung, Industrie und anderen
Institutionen.
Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Invalidenstraße 91
10115 Berlin
Tel.: +49 30 58580-0
Fax: +49 30 58580-100
E-Mail: info@vku.de
www.vku.de
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt mehr als
1.450 Mitglieder, die in der Energie- und Wasserversorgung, der
Abwasser- und Abfallentsorgung sowie in der Stadtreinigung,
Telekommunikation und im Breitbandausbau tätig sind. Der
VKU nimmt die Interessen der kommunalen Unternehmen in
der Öffentlichkeit wahr und ist Ansprechpartner für Politik und
Gesellschaft.
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Seit dem Jahr 2000 entwickelt die werk21 GmbH mit Sitz in Berlin Kommunikationsinstrumente für Politik und Verbände. werk21 ist spezialisiert auf
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26 RepoRt
Anzeigen-Sonderveröffentlichung 01-02/2017
Bereiche Strom, Wärme, Wasser und Abwasser, Entsorgung sowie Verkehr immer
weiter zu vernetzen. So kann nicht nur
der Stromsektor zum großen Teil durch
erneuerbare Energien versorgt werden,
sondern auch der Wärme- und der Verkehrssektor. Hier wird die Zukunft einer
ganzheitlichen Energieversorgung liegen.
ein Umspannwerk in Bochum: Die Stadtwerke müssen energiewende und Digitalisierung mitgestalten.
Das Stadtwerk der Zukunft
Stadtwerke sind bereits heute die Systemmanager
der Energiewende vor Ort
Autor Michael Ebling, Präsident VKU
Report
energiewende/
Kommunalwirtschaft
Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz
O
b Digitalisierung, demografischer Wandel, Energiewende,
Freihandel, Infrastruktur-Erhalt
und -Finanzierung oder Geflüchtete: Auf
viele wichtige Fragen erwarten Wirtschaft und Gesellschaft eine Antwort. Die
Kommunen und ihre Stadtwerke können
bei vielen dieser Themen einen Beitrag
leisten, da sie in direktem Kontakt zu den
Bürgern und der heimischen Wirtschaft
stehen. Sie sind heute mehr denn je Teil
einer modernen Daseinsvorsorge.
Kommunalwirtschaft steht für Kontinuität und Sicherheit. Sie steht aber
ebenso für Weiterentwicklung, Wandelbarkeit und Veränderungsfähigkeit. Das
haben die Stadtwerke spätestens seit der
Liberalisierung der Energiemärkte Ende
der 1990er Jahre gezeigt. Ansprüche an
Kundenservice und Produkte haben die
kommunalen Unternehmen genutzt, und
sie sind effizienter geworden.
Und die Bürgerinnen und Bürger sowie die Kunden wissen dies zu schätzen:
Während viele Menschen immer weniger Vertrauen in Konzerne haben, sind
die Zustimmungswerte für kommunale
Unternehmen ungebrochen hoch: 75
Prozent der Bundesbürger bringen kommunalen Unternehmen großes Vertrauen
entgegen. 91 Prozent der Befragten sind
mit den kommunalen Unternehmen vor
Ort zufrieden.
Das ist ein gewichtiges Pfund. Beliebte kommunale Marken sind wichtig, um
im Wettbewerb um Kunden und Mitarbeiter bestehen zu können. Vertrauen in
die Richtigkeit unternehmerischer Entscheidungen schafft Akzeptanz für Infrastrukturmaßnahmen wie den Netzausbau
oder den Ausbau erneuerbarer Energien.
Und auch beim Umgang mit Daten ist
Vertrauen ein wichtiger Faktor.
Der Wert kommunaler Infrastruktur
Dabei ist der wirtschaftliche Erfolg der
kommunalen Unternehmen Voraussetzung dafür, dass den Bürgerinnen und
Bürgern ihre wesentlichen Dienstleistungen zu jeder Zeit und ununterbrochen
zur Verfügung stehen. Kommunale Infrastrukturen sind ein wichtiger Vermögenswert. Sie sind die Voraussetzung
für die gleichbleibend hohe Qualität und
Versorgungssicherheit – und nicht nur
das. Sie sind auch ein zentraler Faktor
für integrierten Klimaschutz. Kommunen
setzen mit ihren Unternehmen bereits
heute intelligente Ver- und Entsorgungskonzepte um, und sie arbeiten daran, die
Die Digitalisierung ist ein Katalysator dieser Prozesse. Sie bietet die Chance, wesentliche gesamtgesellschaftliche Herausforderungen wie den demografischen
Wandel oder die Energiewende auf bisher
nicht gedachtem Wege anzugehen oder
aber auch klimatische und umweltbezogene Herausforderungen besser zu antizipieren und ihnen damit früher und effizienter zu begegnen. Die Digitalisierung
verändert aber auch Kundenwünsche, auf
welche die Stadtwerke reagieren müssen.
Auch im Zeitalter von Digitalisierung wird
Systemsicherheit und -stabilität der Energieversorgung eine lokale und regionale
Aufgabe bleiben. Die Infrastruktur muss
auch zukünftig entsprechend der spezifischen Anforderungen vor Ort gemanagt
werden.
Um aber weiterhin die moderne Daseinsvorsorge sichern zu können, benötigen die kommunalen Unternehmen auch
sichere politische Rahmenbedingungen.
Momentan ist hier leider noch einiges im
Argen. Wir haben im Stromsektor noch
immer kein stimmiges Marktdesign, der
Netzausbau hinkt hinterher, und wesentliche Fragen zur Finanzierungsgerechtigkeit der Energiewende sind ungeklärt –
um nur einige Probleme zu nennen. Der
VKU steht hier weiterhin bereit, mit der
Politik die notwendigen Weichenstellungen zu diskutieren.
Welches Bild eines zukünftigen Stadtwerkes sollte uns also bei den unternehmerischen Entscheidungen der kommenden Jahre leiten? Ich denke an ein Stadtwerk, dass sich in einem Energiemarkt
bewegt, der sich durch Verlässlichkeit
und Klimafreundlichkeit auszeichnet,
weil die Politik die Weichen dafür gestellt
hat – und welches sich in einem Umfeld
bewegt, das auf marktwirtschaftlichen
Mechanismen fußt. Ob ein Unternehmen
auf Erzeugung, Netze oder Vertrieb setzt
oder auch alles miteinander kombiniert,
sollte jede Kommune mit ihrem Stadtwerk selbst entscheiden. Hier gibt es kein
Richtig oder Falsch. Dies soll und muss
direkt vor Ort und individuell entschieden
werden. DAS eine Geschäftsfeld, welches
für das Stadtwerk der Zukunft richtig ist,
gibt es nicht.
Fotos: sGK Rheinland-PFalz; VKU/ReGentaUcheR.com
Notwendige Weichenstellungen
„Mit NACHHALTIGKEIT
muss ich mich nicht
aufhalten.”
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Anzeigen-Sonderveröffentlichung 01-02/2017
Stadtwerke Völklingen
erfolgreich saniert
Eine Meeresfischzucht-Anlage im saarländischen Völklingen
brachte 20 Millionen Euro Schulden ein. Jetzt haben sich die
Stadtwerke neu aufgestellt – es geht wieder bergauf
Autorin Isabelle Ahr, Stadtwerke Völklingen
A
ls das Meeresfischzucht-Chaos
der Stadtwerke Völklingen vor
fast zwei Jahren bundesweit
für Schlagzeilen sorgte, stand die Zukunft
des kommunalen Unternehmens auf dem
Spiel. Die finanzielle Situation war mehr
als prekär: Über 20 Millionen Euro hatten
die Stadtwerke in dem Großprojekt versenkt, schwere Managementfehler und
Misswirtschaft wurden offenbar.
Doch mittlerweile zeigt der vor einem
Jahr eingeschlagene Sanierungskurs
Erfolge, der Turnaround ist geglückt.
Michael Böddeker, seit Oktober 2015
Geschäftsführer des Stadtwerke-Konzerns, hat gemeinsam mit seinem Team
die eigentlich unlösbare Aufgabe innerhalb eines Jahres geschafft. Insgesamt
waren seitens der Geldgeber 18 Restrukturierungsmaßnahmen für eine positive
Fortführungsprognose zu meistern. „Wir
haben gut 90 Prozent der Vorgaben
aus dem Sanierungsgutachten umgesetzt und die Kapitaldienstfähigkeit des
Konzerns wiedererlangt“, sagt Michael
Böddeker. Im Restrukturierungskonzept
sei ein Gesamt-Zieleffekt von rund 3,4
Millionen Euro definiert, Mitte August
hätten die Stadtwerke Maßnahmen mit
einem nachhaltigen Einspar-Effekt von
gut drei Millionen Euro realisiert. „Was
jetzt noch zu tun ist, ist geplant und terminiert“, sagt Böddeker.
Dafür mussten im Hintergrund Prozesse,
Organisation und Informationstechnik
optimiert sowie Mitarbeiter intensiv geschult werden. „Ich muss einen riesigen
Schuldenberg abtragen“, sagt Michael
Böddeker, „das kann ich nur, wenn wir
in unseren Kerngeschäftsfeldern wettbewerbsfähig sind, Kunden begeistern
und neue Geschäftsfelder erschließen“.
Große Chancen sieht er hier nicht nur im
Vertrieb und bei Energiedienstleistungen, sondern insbesondere auch bei den
Netzen. Die Energiewende finde regional statt und brauche zum Gelingen die
Förderung Vieler, sagt er. „Ich kann mir
zur Finanzierung von Zukunftsprojekten
beispielsweise auch Crowdfunding vorstellen.“
Bei seinem Antritt als Geschäftsführer vor über einem Jahr fand Michael
Böddeker vor allem eins vor: Lücken.
„Jahresabschlüsse mussten nachgeholt,
Grundsätze für die künftige Dokumen-
Verkauf
2015
wurde die Fischzuchtanlage an
einen Schweizer Unternehmer
veräußert.
tation definiert und Prozesse komplett
neu aufgestellt werden“, sagt er. „Wichtig war uns, die Transparenz zu erhöhen
und das Risikomanagement sowie die
Effizienz zu verbessern.“
Auch Mängel aus einer IT-Umstellung
in den Jahren 2014 und 2015 sind inzwischen weitestgehend behoben. „Wir
verringern im nächsten Schritt die Zahl
der Gesellschaften, das ist ein weiterer
Baustein zu mehr Effizienz“, sagt der Geschäftsführer. Der Stadtwerke-Konzern
mit seinen insgesamt knapp 250 Mitarbeitern besteht derzeit aus acht Gesellschaften, die voll in die Konzernbilanz
integriert sind, sowie weiteren Tochtergesellschaften.
Gemeinsam auf dem Weg
in die Zukunft
Was den neuen Geschäftsführer besonders freut: Auch die Belegschaft trägt
den Sanierungskurs des StadtwerkeKonzerns mit. Nach anfänglicher Skepsis seien jetzt alle mit Engagement bei
der Sache, sagt er. „Was wir unseren
Mitarbeitern abverlangen, ist enorm.“
Schließlich blieb bei den Stadtwerken
kein Stein auf dem anderen, auch betriebsbedingte Kündigungen ließen sich
nicht umgehen. „Ich danke allen, die
diesen Weg mitgehen – für eine gute
Zukunft des Stadtwerke-Konzerns und
eine hohe Lebensqualität in Völklingen“,
betont Michael Böddeker.
Weitere Informationen
www.svwk.de
Aber nicht nur auf der monetären Seite
des Konzerns sind die Veränderungen
sichtbar. Die Stadtwerke haben inzwischen ein neues Kundencenter in der
Völklinger Innenstadt eröffnet und die
Service- und Beratungsqualität deutlich
erhöht. Parallel dazu haben sie neue,
wettbewerbsfähige Energieprodukte
eingeführt und damit zahlreiche Kunden
zurückgewonnen. Das Unternehmen hat
sein Online-Kundenportal erweitert und
bietet Produkt- und Unternehmensinformationen nun in sieben Sprachen an.
Foto: dieter76/Fotolia.de
Von Grund auf konsequent
modernisiert
Meeresfische aus dem Saarland: Das Fischzuchtexperiment bescherte den Stadtwerken Völklingen einen riesigen Schuldenberg.
RepoRt 29
01-02/2017 Anzeigen-Sonderveröffentlichung
tionen zu allen Gründungsfragen bereit.
Fortgeschrittene Start-ups unterstützt
die HEAG bei ihrer Strategie- und Produktentwicklung, bei der Konkretisierung ihres Geschäftsmodells und bei
kaufmännischen Fragestellungen. Außerdem steht sie ihnen bei der Suche nach
Referenzkunden zur Seite. Mithilfe eines
Förderprogramms vermittelt die HEAG
zudem externe Expertise: So berät eine
Kanzlei juristisch. Eine Agentur hilft Gründerinnen und Gründern, geeignete Marken- und Kommunikationsstrategien zu
entwickeln. Bei Fragen zur Finanzierung
und Wirtschaftsförderung kooperiert die
HEAG mit der Sparkasse Darmstadt und
der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Ebenso ist eine finanzielle Beteiligung durch
den HEAG-Konzern möglich.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt gehört zu den wichtigen Forschungs- und Bildungsstandorten in Deutschland.
Potenziale freilegen
Die Darmstädter HEAG berät Start-ups und engagiert sich
für Gründerinnen und Gründer
Autoren Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek, HEAG Holding AG
I
n der Wissenschaftsstadt Darmstadt
erbringt die HEAG gemeinsam mit
rund 150 Beteiligungen die wesentlichen Leistungen der Daseinsvorsorge.
Das Management ist von einer modernen Public Corporate Governance geprägt. Dazu zählen unter anderem die
Instrumente Stadtwirtschaftsstrategie,
Beteiligungskodex, Deutscher Nachhaltigkeitskodex und eine interne Unternehmens- und Personalberatung.
Die Ziele der Politik und der kommunalen Unternehmen sind in der
Stadtwirtschaftsstrategie definiert. Sie
verknüpft Wirtschaftlichkeit mit Gemeinwohl und trägt dazu bei, die Wertschöpfung in Stadt und Region weiter
zu erhöhen. Leistungsprozesse werden
wiederkehrend überprüft und optimiert
sowie Potenziale für zusätzliche Angebote mit Kundennutzen ermittelt. Ein
weiteres Kernziel ist die Ausrichtung der
Unternehmensgruppe auf ökologische
und soziale Verantwortung.
prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend
Eine Aufgabe der HEAG ist die Sicherung und der Ausbau von Netzwerken
zwischen Beteiligungen der Stadtwirtschaft, wissenschaftlichen Institutionen
sowie privatwirtschaftlichen Unternehmen. In diesem Sinne engagiert sich die
HEAG für eine stärkere Gründungsregion
und kooperiert strategisch mit HIGHEST,
dem Innovations- und Gründungszentrum
der Technischen Universität Darmstadt.
Im Rahmen dieser Kooperation werden
Gründerinnen und Gründer unterstützt,
ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln
und solide umzusetzen. Die HEAG selbst
berät junge Start-ups je nach Innovationsgrad ihrer Idee, deren Marktchancen, lokalen Wertschöpfung sowie ihrem
Bezug zur Stadtwirtschaft und bietet ihnen Coachings mit erfahrenen Experten
aus den kommunalen Unternehmen.
Dr. Markus Hoschek
Starke Gründungsregion
Für einen ersten Überblick hält die HEAG
auf ihrer Webseite ausführliche Informa-
HIGHEST wurde 2013 vom Bundeswirtschaftsministerium im Zuge des Wettbewerbs „EXIST-Gründerkultur – die
Gründerhochschule“ ausgezeichnet.
Seitdem hat das Innovations- und Gründungszentrum rund 80 Start-ups bei der
Unternehmensgründung begleitet. Viele
von ihnen sind junge Technologieunternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen. Eine Entwicklung, die die HEAG seit
Anfang an begleitet.
Die digitale Transformation fordert
auch die kommunalen Unternehmen
heraus, ihre Geschäftsmodelle weiterzudenken. Denn gerade diese Unternehmen sollten die Chancen aus der Digitalisierung der Daseinsvorsorge nutzen.
Beispiele liegen dabei nicht nur in der
Weiterentwicklung der Kundenkanäle, sondern auch in Feldern wie Smart
Grids, dynamische Echtzeit-Fahrgastinformation im ÖPNV und einem konzernweiten Wissensmanagement.
Mit dem Stadtwirtschaftsportal
„Darmstadt im Herzen“ hat die HEAG
erstmals eine digitale Plattform geschaffen, die den Bürgerinnen und Bürgern
der Wissenschaftsstadt Darmstadt die
Leistungen der Stadtwirtschaft gebündelt
präsentiert. Neben den kommunalen Leistungen sind auch Angebote von regionalen beziehungsweise nachhaltig orientierten Partnern enthalten. Eine zielgruppenspezifische Ansprache bringt Studierende,
Familien, Berufstätige oder Senioren in
wenigen Mausklicks zu den Angeboten,
die für sie von Interesse sind. Das Stadtwirtschaftsportal ist eines der ersten dieser Art in Deutschland und ergänzt die
App der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Mehr Informationen
www.heag.de, www.darmstadtimherzen.de
Fotos: Marc Fippel, tobias arhelger /Fotolia.de
Digitale Geschäftsmodelle
30 RepoRt
Anzeigen-Sonderveröffentlichung 01-02/2017
Was die Energiewende für die lokalen Stromnetze bedeutet
Autorin Maicke Mackerodt
„Ines” schützt vor zuviel Strom im Netz.
D
ie Energiewende findet im
Kleinen statt. Die Universität
Wuppertal hat ein System entwickelt, dass lokale Stromnetze akribisch
steuert und überwacht, um sie vor dem
Zusammenbruch zu schützen. „Ines” haben die Erfinder diese mit Preisen überhäufte Mess- und Regelstation genannt,
nur am Campus wird die intelligente
Netzstation „iNES“ geschrieben. Das intelligente Verteilnetz-Management steuert den Strombedarf in einem lokalen
Netz, kann bei Abweichungen einzelne
Verbraucher drosseln oder mehr Strom ins
Netz einspeisen lassen – je nach Bedarf.
In Wuppertal wird so ein großes Rechenzentrum neben einer Ladestation für
mehrere Elektroautos gespeist.
Die Aufgabe von Ines ist revolutionär.
Sie schützt vor lokaler Überlastung durch
zu viel eingespeisten regenerativen Strom,
da genau darauf das klassische eindimensionale Stromnetz nicht ausgerichtet
ist. „Damit löst Ines ein maßgebliches
Problem der Energiewende“, erläutert
Markus Zdrallek. Der Professor für Elektrische Energieversorgungstechnik ist mit
seinem Team eine Art Vater von Ines.
Für NRW-Wissenschaftsministerin Svenja
Schulze (SPD) ist Ines ein Paradebeispiel
aus dem „Musterforschungsland für die
Energiewende in Deutschland“ – NRW.
„Hier können Sie sehen, wie Forschung
funktioniert“, sagte sie voriges Jahr bei
einer Präsentation an der Bergischen
Universität. „Die Netze müssen leistungsfähiger und intelligenter werden, damit
die schwankende Stromerzeugung aus
Wind- und Solarenergie eine zuverlässige
Stromversorgung gewährleistet. Gelingt
die Energiewende deutschlandweit, kann
sie weltweit zum Vorbild werden.“
Das alte System war überlastet
Immer wieder gern erzählt Markus Zdrallek die Geschichte von einem sonnigen
Sonntagmorgen, als in Frankfurt-Bornheim das Stromnetz in die Knie ging. Der
Grund: Zeitgleich wurde zu viel regenerative Energie eingespeist. „Das alte System der Stromversorgung ist völlig durcheinander aufgrund der vielen Erzeuger.“
Die Zahl der Windräder oder Photovoltaik-Anlagen ist einfach deutlich gestiegen. „Dadurch wird der Zusammenbruch
durch lokale Übereinspeisung immer
Daten-tranSfer
30
Sekunden: In diesem Abstand
messen Sensoren im Netz
Strom und Spannung. „Ines“
kann darauf schnell reagieren.
eine kostengünstige Alternative
Das Bundeswirtschaftsministerium gab
2014 eine Studie in Auftrag. Je nach Szenario kostet der Ausbau 23 Milliarden
Euro oder gar das Doppelte. Im Vergleich
zu heute wird bis zum Jahr 2032 das Doppelte bis Dreifache an erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist. Dafür müsste
man 166.000 Kilometer Leitungen neuoder ausbauen. Kostengünstiger ist, die
hundertprozentige Einspeisung einfach
bei Bedarf um drei Prozent abzuregeln.
Dieser Trick spart die Hälfte des Netzausbaus. Gemeinsam mit der Bergischen
Universität entwickelten die Energieversorger in Frankfurt und Leverkusen Ines.
„Die Nachfrage übersteigt deutlich unsere
Erwartungen“, so Professor Zdrallek. Ines
hat das Netz bundesweit an über zehn
Ortsnetzstationen stets im Blick.
In Wuppertal, Leverkusen oder in Ratingen hat die Zukunft der intelligenten
Stromnetze bereits 2012 mit Pilotprojekten begonnen. Zusätzlich wird jeder
Neubau mit intelligenten Stromzählern
ausgerüstet. „90 Prozent der Energie aus
Wind, Sonne oder Biogas werden in die
unterste Netzebene in die Verteilernetze
eingespeist“, erläutert Geschäftsführer Dr.
Ulrik Dietzler von der Energieversorgung
Leverkusen (EVL). „Mit Ines ist die Grundlage für ein effizientes Netzmanagement
gelegt und kann in Zukunft ausgebaut
werden.“ Sensoren messen alle 30 Sekunden an wenigen Stellen im Netz Strom
und Spannung. „Das hatten wir vorher in
der Niederspannung noch nie.“
Die Daten aus einem Netz werden an
einen Rechner übertragen. So lässt sich
ausrechnen, an welchem Strang welcher
Strom fließt. Ines kann notfalls einzelne
Verbraucher drosseln oder mehr Strom
einspeisen. Bestenfalls macht Ines an 363
Tagen im Jahr nichts. Aber in dem Augenblick, in dem Ines erkennt, dass sich ein
Netzproblem abzeichnet, fährt sie eine
einzige Photovoltaik-Anlage ein kleines
bisschen runter. Ines protokolliert dabei
genau, welche Anlage heruntergeregelt
wurde und die Hausbesitzer werden mit
95 Prozent entschädigt. Ines wird aktuell
weiterentwickelt zu Ines 2.0: Die Station
kann dann ein größeres Gebiet überwachen, etwa einen ganzen Stadtteil.
Weitere Informationen www.evt.uniwuppertal.de/forschung/forschungsgruppeintelligente-netze-und-systeme.html
Foto: bierwirm/Fotolia.de
Geregelter Stromfluss
dank intelligenter „Ines“
wahrscheinlicher.“ Um das zu verhindern,
müssten eigentlich viele Verteilernetze
verstärkt oder ausgebaut werden. Ein
teures Vergnügen.
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Besser verstehen.
Schneller handeln.
Ob Automobilindustrie oder Energieversorgung, ob kommunale Unternehmen oder
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© 2016 PricewaterhouseCoopers Legal Aktiengesellschaft Rechtsanwaltsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.
„PwC Legal“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Legal Aktiengesellschaft Rechtsanwaltsgesellschaft, die zum Netzwerk der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL)
gehört. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
32 RepoRt
Anzeigen-Sonderveröffentlichung 01-02/2017
kraftanlagen stark. Dieses Schwanken
und die Verbrauchsferne sorgen dafür,
dass hier von einer Netzentlastung keine Rede sein kann und in vielen Fällen
sogar zusätzlicher Netzausbaubedarf
entsteht. Ganz anders jedoch verhält es
sich bei der dezentralen Erzeugung mittels KWK, die in aller Regel verbrauchsnah, stetig und steuerbar erfolgt. Dezentrale Erzeugung mittels KWK trägt
auf diese Weise dazu bei, das bestehende Stromversorgungssystem tatsächlich
zu entlasten und hilft so, den Netzausbaubedarf zu verringern.
Das HWK-West der Mainova AG in Frankfurt am Main produziert verbrauchsnah Strom und Wärme.
Plädoyer für den Erhalt von
vermiedenen Netzentgelten
Die Abschaffung der vNNE würde die Wirtschaftlichkeit
von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen bedrohen
Autor Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, Frankfurt am Main
d
ie Bundesregierung plant aktuell, mit dem Gesetz zur
Modernisierung der Netzentgeltstruktur (NEMoG) die vermiedenen
Netznutzungsentgelte (vNNE) vollständig abzuschaffen. Falls diese Regelung
umgesetzt werden sollte, würde dies
die Wirtschaftlichkeit von Kraft-WärmeKopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) bedrohen. Dies ginge vor allem zu Lasten
der Stadtwerke, die häufig KWK-Anlagen betreiben und würde auch die Energiewende in vielen Kommunen erheblich beeinträchtigen. Außerdem hätte
die vollständige Abschaffung der vNNE
volkswirtschaftliche Nachteile zur Folge.
Netzausbaukosten sparen
Bei den vNNE handelt es sich um eine
Vergütung für dezentral eingespeisten
Strom. Den vNNE liegt der Gedanke zugrunde, dass die dezentrale Einspeisung
die vorgelagerten Netzebenen entlastet
und so hilft, Netzausbaukosten einzusparen. Die vNNE sollen diese Kosteneinsparung widerspiegeln und zugleich
vergüten. Hauptempfänger der vNNE
sind derzeit zum einen KWK- und zum
KWK-Anlagen
entlasten das
vorgelagerte
Stromnetz und
sind ein
wichtiger Baustein für den
Klimaschutz.
Dr. Constantin H. Alsheimer
anderen Erneuerbare-Energien-Anlagen
(EE-Anlagen), darunter vor allem PVund Windkraftanlagen.
Nach dem aktuellen Kabinettsentwurf für das NEMoG vom Januar 2017
sollen neue EE-Anlagen ab 2018 und
neue KWK-Anlagen ab 2021 keine vNNE
mehr erhalten. Bei EE-Bestandsanlagen
sollen die vNNE bis zum Jahresende
2026 und bei KWK-Bestandsanlagen bis
zum Jahresende 2029 auf Null zurückgefahren werden.
Im Kabinettsentwurf zum NEMoG
wird die Abschaffung der vNNE damit
begründet, dass der Anstieg dezentraler
Erzeugung insbesondere auch in lastschwächeren Gebieten dazu führe, dass
dezentrale Erzeugung zunehmend Netzkosten verursache und perspektivisch in
immer geringerem Maße einspare.
Tatsächlich trifft diese Begründung
nur im Falle lastfern einspeisender, volatiler erneuerbarer Energien, nicht aber
für KWK-Anlagen zu. Der Ausbau der
erneuerbaren Energien findet schwerpunktmäßig in verbrauchsfernen Gegenden statt. Außerdem schwankt die
Stromproduktion mittels PV- und Wind-
Die vollständige Abschaffung der vNNE
würde die Wirtschaftlichkeit von KWKAnlagen bedrohen. Ohne die lastnahe
und steuerbare dezentrale Erzeugung
mittels KWK würde aber auch deren
netzentlastende Wirkung entfallen. Das
wäre vor dem Hintergrund der aktuellen Netzsituation (fehlender Ausbau bei
Ü-Netzen, angestiegenes Redispatchvolumen) kritisch zu sehen. Hinzu kommt:
KWK-Anlagen leisten einen wichtigen
Beitrag zum Klimaschutz. Auch dieser
Beitrag wäre bei einer Abschaffung der
vNNE gefährdet.
Angesichts dieser Sachlage wäre es
eigentlich angemessen, die Abschaffung der vNNE lediglich im Falle der
nichtsteuerbaren, lastfernen EE-Anlagen ins Auge zu fassen, die vNNE im
Falle der KWK aber beizubehalten.
Dies ist auch mit dem Europarecht
vereinbar. Bei den vNNE für KWK-Anlagen handelt es sich um ein Entgelt für
eine real erbrachte Leistung – nämlich
die Reduzierung des Netzausbaubedarfs
und die Verhinderung von Leitungsverlusten. Die EU-Energieeffizienzrichtlinie
verlangt eine sachgerechte Vergütung
von Netzkosteneinsparung durch dezentrale Erzeugung sogar ausdrücklich.
Während also die Abschaffung der
vNNE im Falle der erneuerbaren Energien
durchaus sachgerecht ist, sollte dieses
Instrument im Falle der steuerbaren
und verbrauchsnahen Erzeugung mittels KWK unbedingt erhalten bleiben.
Richtig konfiguriert entfalten vNNE eine
positive Steuerungsfunktion für die Entwicklung des Stromversorgungsystems.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht handelt
es sich bei den vNNE für KWK um ein
sinnvolles Preissignal, das zu einer effizienteren Ressourcenallokation – und
damit zu langfristig niedrigeren Netzkosten auch für die Verbraucher – beiträgt.
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Foto: Mainova aG
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34 RepoRt
Anzeigen-Sonderveröffentlichung 01-02/2017
startschuss für smart-meter
Das Messstellenbetriebsgesetz schafft Wahlfreiheit für Anschlussnehmer
und erlegt den Netzbetreibern Meldepflichten bis Mitte 2017 auf
Autor Dr. Sven-Joachim Otto, PwC Legal
n
achdem der Gesetzgeber den
Messstellenbetrieb zunächst
in einem Verordnungspaket
regeln wollte, hat er diese zukunftsweisende Regelungsmaterie jetzt in einem
Gesetz (dem „Gesetz über den Messstellenbetrieb und die Datenkommunikation in intelligenten Energienetzen“,
kurz Messstellenbetriebsgesetz – MsbG)
zusammengefasst. Hierbei hat er das
Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) teilweise geändert und die Messzugangsverordnung (MessZV) abgeschafft. Regelungen zur Messung in der Stromnetzzugangsverordnung (StromNZV) und
Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV)
hat der Gesetzgeber aufgehoben und
in modifizierter Form überführt. In der
Folge ergaben sich Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), KraftWärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) und
mehreren Verordnungen.
Verfahrensbeteiligte
Das Gesetz definiert zunächst die Verfahrensbeteiligten. Das sind der grundzuständige Messstellenbetreiber (gMSB)
sowie der wettbewerbliche Messstellenbetreiber (wMSB), der die Aufgabe des
Messstellenbetriebs durch Vertrag nach
Paragraf 9 tatsächlich für den gMSB
oder in Auftrag des Anschlussnehmers
oder Anschlussnutzers (nach den Paragrafen 5 und 6 MsbG) wahrnimmt.
Der Anschlussnehmer ist der Eigentümer eines Grundstücks, das an das
Energieversorgungsnetz angeschlossen
ist. Der Anschlussnutzer ist der zur Nutzung des Netzanschlusses berechtigte
Letztverbraucher oder betreibt Erzeugungsanlagen nach dem EEG oder dem
KWKG. Der Smart-Meter-Gateway-Administrator ist eine natürliche oder juristische Person, die als grundzuständiger Messstellenbetreiber oder in dessen
Auftrag für den technischen Betrieb des
intelligenten Messsystems verantwortlich ist.
Der Messstellenbetrieb ist Aufgabe des gMSB (Netzbetreiber), soweit
nicht eine anderweitige Vereinbarung
nach Paragraf 5 oder Paragraf 6 getroffen worden ist. Für die Aufnahme des
Intelligente
Zähler:
Für Betreiber
von messstellen
gelten neue
regeln.
grundzuständigen Messstellenbetriebs
ist eine Genehmigung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) erforderlich. Die
Unabhängigkeit des grundzuständigen
Messstellenbetriebs von anderen Tätigkeitsbereichen der Energieversorgung ist
über die buchhalterische Entflechtung sicherzustellen.
Der gMSB hat allgemeine Bedingungen für Verträge im Internet zu veröffentlichen. Jeder Netzbetreiber muss die
Wahrnehmung der Funktion des gMSB
hinsichtlich Ausstattung mit intelligenten Messsystemen (iMSys) bei der BNetzA bis zum 30. Juni 2017 anzeigen und
innerhalb von drei Jahren zehn Prozent
der Pflichteinbauten von iMSys vornehmen, sonst kann ein Verfahren zur Übertragung des grundzuständigen Messstellenbetriebs (Zwangsausschreibung)
eingeleitet werden.
Sechs Monate vor Beginn des Rollouts
muss der gMSB Informationen über den
Umfang seiner Rollout-Verpflichtungen,
seine Standardleistungen (zum Beispiel
zum Potenzial der iMSys bezüglich der
Handhabung der Ablesung) und seine
möglichen Zusatzleistungen (etwa Bereitstellung von Strom- und Spannungswandlern) veröffentlichen. Die Veröffentlichung muss auch Preisblätter mit
Preisangaben für mindestens drei Jahre
beinhalten.
Freie Betreiberwahl
Der gMSB muss die betroffenen Anschlussnutzer, Anschlussnehmer und
Anlagenbetreiber auf die Möglichkeit
zur freien Wahl eines Messtellenbetreibers nach den Paragrafen 5 und 6 hinweisen. Auf Wunsch des betroffenen
Anschlussnutzers kann der Messstellenbetrieb anstelle des gMSB durch einen
Dritten durchgeführt werden (wMSB),
wenn durch den Dritten ein einwandfreier Messstellenbetrieb gewährleistet
ist. Messstellenverträge dürfen keine
Regelungen enthalten, die einen Lieferantenwechsel des Anschlussnutzers behindern.
Der Anschlussnehmer kann einen
wettbewerblichen Messstellenbetreiber
auswählen und den Anschlussnutzer
somit überstimmen (priorisiertes Wahlrecht), sofern dieser verbindlich anbietet, dadurch alle Zählpunkte der Liegenschaft für Strom mit iMSys auszustatten
und neben dem Messstellenbetrieb
Strom mindestens einen zusätzlichen
Messstellenbetrieb der Sparten Gas,
Fernwärme oder Heizwärme über den
Smart-Meter-Gateway zu bündeln (Bündelangebot).
Keine Mehrkosten
Der gebündelte Messstellenbetrieb darf
für jeden betroffenen Anschlussnutzer
der Liegenschaft im Vergleich zur Summe der Kosten für den bisherigen getrennten Betrieb nicht zu Mehrkosten
führen. Verträge für den Betrieb der
betroffenen Sparten, die mindestens zur
Hälfte abgelaufen sind, enden entschädigungslos.
Anschlussnutzer haben das Recht, alle zwei Jahre vom Anschlussnehmer die
Einholung von zwei Bündelangeboten
für Messstellenbetrieb zu verlangen. Vor
dem Übergang des Messstellenbetriebs
muss der bisherige Messstellenbetreiber dem neuen Betreiber die zur Messung vorhandenen technischen Einrichtungen vollständig oder einzeln gegen
angemessenes Entgelt zum Kauf oder
zur Nutzung anbieten. Nimmt der neue
Messstellenbetreiber dieses Angebot
nicht an, hat der ursprüngliche Messstellenbetreiber die Gerätschaften auf
seine Kosten auszubauen beziehungsweise eine Selbstvornahme durch den
neuen Messstellenbetreiber zu dulden.
Weitere Informationen
www.pwclegal.de
Impressum
Network Media GmbH, Bülowstraße 66, 10783 Berlin
Tel. (030) 740 73 16-00, Fax (030) 740 73 16-75
E-Mail: info@nwmd.de
projektleitung: Henning Witzel, Tel. (030) 740 73 16-36
Redaktion: Carl-Friedrich Höck
Anzeigen: Henning Witzel
Layout: Heidemarie Lehmann
Druck: J.D. Küster Nachf. + Pressedruck GmbH & Co. KG,
Industriestraße 20, 33689 Bielefeld
RepoRt 35
01-02/2017 Anzeigen-Sonderveröffentlichung
Daseinsvorsorge 4.0
Die VKU-Verbandstagung findet im März in Berlin statt
Autor Peter Schlass, VKU Service GmbH
A
lle zwei Jahre lädt der VKU zu
seiner Verbandstagung nach
Berlin – 2017 ins Estrel Hotel
in Neukölln. Die Veranstaltung ist der
zentrale Treffpunkt der kommunalen
Wirtschaft. Geschäftsführer und weitere Führungskräfte aus der kommunalen
Ver- und Entsorgungswirtschaft, Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft
kommen hier zusammen, um vor der
Bundestagswahl über aktuelle Trends
und Themen zu diskutieren. Rund 1.000
Gäste aus (Kommunal-)Wirtschaft, Politik und Wissenschaft werden erwartet.
Im Zentrum steht dieses Jahr die Frage
nach der Daseinsvorsorge 4.0: Wie muss
sich Kommunalwirtschaft jetzt neu erfinden? Denn die Kommunalwirtschaft
steht vor herausfordernden Zeiten. Ob
Digitalisierung, Energiewende, Freihan-
del, Infrastrukturerhalt und -finanzierung oder Wertstoffsammlung: Auf viele
wichtige Fragen der modernen Daseinsvorsorge erwarten Wirtschaft und Gesellschaft eine Antwort.
Merkel und Schäuble erwartet
Dazu wird es zahlreiche Vorträge und
Diskussionsrunden geben, auch die Spitzen der Bundesregierung haben sich angekündigt: Bundeskanzlerin Dr. Angela
Merkel, Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble und Dr. Gerd Müller, Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Zudem gibt es 2017 zwei neue Formate: Bei einem Start-up-Pitch stellen
fünf im Vorfeld nominierte Start-ups ihre Ideen dem Auditorium vor und werden per Live-Abstimmung bewertet.
Am 14. und 15.
März 2017 findet
die Verbands
tagung des Ver
bandes kommuna
ler Unternehmen
(VKU) im Berliner
Estrel Hotel statt.
Das diesjährige
Motto: „Kommu
nalwirtschaft der
Zukunft – Auf
bruch in die neue
Daseinsvorsorge“.
Zudem wird es einen Live-Hack geben,
bei dem Götz Schartner, einer der bekanntesten Hacker Deutschlands, live
auf der Bühne versuchen wird, sich in
IT-Systeme einzuschleusen. Damit sollen
die Gefahren von Cyberangriffen auf ITSysteme plastisch vorgeführt werden.
Außerdem wird erneut der VKU-Innovationspreis verliehen. Er prämiert kommunale Unternehmen, die sich durch ein
besonders innovatives Geschäftsmodell
auszeichnen.
Die drei Fachforen am zweiten Veranstaltungstag sind den gesellschaftlichen
Megatrends „demografischer Wandel“,
„Klimaschutz“ sowie „Digitalisierung“
gewidmet. Hier geht es unter anderem
um die Frage, wie sich kommunale Unternehmen am Arbeitsmarkt der Zukunft
aufstellen, um auch künftig noch qualifiziertes Personal zu finden. Zudem wird
sich mit der Frage auseinander gesetzt,
ob kommunale Unternehmen im europäischen Ressourcenschutz eher Treiber
oder Getriebene sind.
Mehr zur VKU-Verbandstagung
ww.vku-verbandstagung.de
Anzeige
36 Nachruf / TermiNe
DEMO 01-02/2017
Nachruf auf Manfred Köhn
Wir trauern um unseren langjährigen Anzeigenverkäufer
Manfred Köhn
✳ 20. September 1940
Von Susanne Dohrn, ehemalige Chefredakteurin des „vorwärts“
†28. Januar 2017
Was für eine Stimme! Selbstbewusst- ging. Sein beruflicher Einsatz hätte
sein ausstrahlend, sonor und über- ihn sogar einmal fast das Leben gezeugend. Mit ihr hätte Manfred Köhn kostet. Manfred Köhn war nach eiHypnotiseur werden können, Schau- nem Termin in Hamburg in sein Auto
spieler oder Manager. Statt dessen gestiegen, als er den Lauf einer Pistole
wurde er mit seinen Qualitäten ein an einer Schläfe spürte. Den Wagen
wollte er nicht heraußergewöhnlicher
geben, bei dem
Anzeigenverkäufer
d a rau f fo l g e n d e n
– für die „DEMO“
Kampf stürzte er
und den „vorwärts“.
aus dem Fahrzeug,
Anzeigenleiter Knut
wurde mitgeschleift
Schumann warb ihn
und landete mit Ver1965 aus der Drudacht auf Milzriss im
ckerei des VorwärtsKrankenhaus – all
Verlagshauses in
das nur wenige Tage
Bonn Bad Godesvor dem Marathon,
berg ab, wo Manden er mitlaufen
fred Köhn bis dahin
wollte.
als Betriebsleiter
Marathonläufer
für die Technik ge- *20.09.1940 – =28.01.2017
sind zäh. Sie haben
arbeitet hatte. Der
neue Job wurde Beruf und Berufung einen langen Atem. Den hatte Manzugleich. 48 Jahre lang akquirierte fred Köhn bei allem, was er anpackte.
Manfred Köhn Anzeigen, weit über Kehrte ein Kunde nach einigen Jahren
im Ausland nach Deutschland zurück,
das Rentenalter hinaus.
Er war ein Profi, der immer zu- war er zur Stelle. Bei seinem ersten
gleich das Wohl des Kunden und des Marathon auf Kuba, das er 1985 mit
Verlages im Auge hatte, geschäfts- einer Vorwärts-Lesereise besuchte,
tüchtig und offen, authentisch und lernt er die Armut auf der Karibikinfair, zuverlässig und beharrlich, ein sel kennen. Seitdem fuhr er bis 2015
ehrbarer Kaufmann, Geschäftspartner jedes Jahr dorthin, im Gepäck Tausenund Genosse, der einmal zugesagte de Brillen, kistenweise Medikamente,
Konditionen und Verabredungen pe- Rollstühle, Kleidung, Fahrräder bei
nibel einhielt, wie ein Anzeigenkun- deren Transport ihm seine beruflichen
de sich erinnert. „Wenn ich eine Zei- Kontakte zu Fluggesellschaften haltung gründen würde, würde ich das fen. Manfred Köhn hatte die Gabe zu
mit Ihnen als Anzeigenchef machen“, tiefer Freundschaft und echtem Mitschrieb einer von „Mannis“ Anzeigen- gefühl. Vor allem deshalb werden ihn
kunden zum Abschied, als Manfred alle vermissen, die ihn gekannt und
Köhn mit über 70 in den Ruhestand mit ihm zusammengearbeitet haben.
Manfred Köhn war von 1965 bis 2013
für den vorwärts-Verlag tätig.
Wir trauern um einen klugen, lebenssprühenden
und hoch engagierten ehemaligen Kollegen.
Mit seinem unermüdlichen Einsatz für die „DEMO“
und den „vorwärts“ hat Manfred Köhn außerordentlich viel
dazu beigetragen, die wirtschaftliche Basis
des Verlages zu sichern.
Wir werden Manni sehr vermissen.
Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
Karin Nink
Geschäftsführerin der Berliner vorwärts
Verlagsgesellschaft mbH
Chefredakteurin der „DEMO“ und des „vorwärts“
Jens Berendsen
Matthias Linnekugel
Geschäftsführer der ddvg
und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
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Termine
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Workshop „motivieren und begeistern –
Kommunalpolitik neu gedacht!”
03.03.2017 – 04.03.17, Gelsenkirchen
https://www.fes.de/de/veranstaltung/
veranstaltung/detail/208509/
fachkonferenz der Bundes-SGK: „Digitale
agenda in den Kommunen – infrastruktur
für morgen – heute gestalten!“
31.03.2017 – 01.04.2017, Leipzig
https://www.bundes-sgk.de/digitale-agenda-kommunen-infrastruktur-morgen-heute-gestalten
10. DStGB-Klimaschutzkonferenz
14.03.2017, Bonn
www.dstgb.de/dstgb/Homepage/
Veranstaltungen/
5. Nationaler radverkehrskongress
03.04.2017 – 04.04.2017, Mannheim
www.nationaler-radverkehrskongress.de
VKu-Verbandstagung 2017
14.03.2017 – 15.03.2017, Berlin
https://vku-akademie.de/jahrestagungen/
vku-verbandstagung
hauptversammlung des
Deutschen Städtetages 2017
30.05.2017 – 01.06.2017, Nürnberg
www.städtetag.de/veranstaltungen
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Bücher 37
01-02/2017 DEMO
Chronik des Hasses
Foto: Ute GrAbowsky/Photothek
Andrea Röpke legt ein
„Jahrbuch rechte Gewalt” vor
„04.06. Halle (ST) Fünf bis sechs dunkel gekleidete Männer, darunter einer,
der sich selbst als ‚Fascho‘ bezeichnet,
schlagen und treten auf eine Gruppe ‚alternativer‘ Menschen ein. Einem
24-Jährigen fügen sie mehrere lebensgefährliche Stichverletzungen zu. (...)
04.06. Münster (NW) Unbekannte verüben erneut einen Brandanschlag auf
eine noch unbewohnte Flüchtlingsunterkunft.“
Diese Notizen sind Auszüge aus dem
„Jahrbuch Rechte Gewalt 2017 – Chronik des Hasses“. Die Journalistin Andrea
Röpke hat die Fälle zusammengetragen
und zählt sie, wie eben zitiert, knapp
und nüchtern auf. Dennoch füllt allein
diese Aufzählung der Übergriffe von
Oktober 2015 bis September 2016 fast
130 Seiten. Das allein genügt, um den
Leser zu erschrecken. Es zeigt aber auch
auf, wie sehr diese Gewalt mittlerweile
zum deutschen Alltag gehört.
Andrea Röpke ordnet aber auch ein: In
zehn thematischen Kapiteln geht sie auf
die Hintergründe rechter Gewalt ein und
beschreibt, welche Strukturen dahinter
stecken: Die Pegida- und Hooliganszene,
Facebook-Gruppen, als Bürgerinitiativen
getarnte NPD-Organisationen und rechte Terrorzellen. Dem Leser wird deutlich,
dass die rechte Szene sich gerade neu
sortiert. Mit dem Aufkommen von AfD
und Pegida hat die NPD ihre Vormachtstellung im rechten Spektrum teilweise
verloren – stattdessen vernetzen sich
etwa in Thüringen zunehmend Kleinstgruppen, schreibt Röpke. Gleichzeitig
nutzen Rechtsextremisten die Proteste
gegen Geflüchtete, um ihre Isolation zu
durchbrechen. „Der Ausspruch ‚Ich bin
rechts’ ist kein Stigma mehr“, stellt die
Autorin fest.
Schade ist, dass die Daten zu den
rechten Vorfällen lediglich chronologisch sortiert und nicht systematisch
ausgewertet werden. (Hier wäre eine
Jugendliche mit Deutschlandflagge (Archivbild von 2004):
rechte Gewalt wird nicht mehr
nur von rechtsextremen begangen, schreibt röpke.
ergänzende Online-Datenbank wünschenswert, die das ermöglicht.) Auch
die Frage, in welchem Maße die rechte
Gewalt seit Pegida zugenommen hat,
kann das Werk nicht klar beantworten.
Quellen für die Fall-Sammlung waren
Polizeistatistiken und teils ungeprüfte
Angaben „von Präventions- und Betreuungsexperten“, wie Röpke angibt. Diese
liegen nicht für alle Regionen gleichermaßen vor.
Dennoch ist das Jahrbuch ein wichtiges Projekt, denn es dokumentiert das
alltägliche Grauen. Und für Kommunalpolitiker noch wichtiger: Indem es schildert, wie rechte Strukturen entstehen,
liefert das Buch auch Anhaltspunkte, wie
sich das vor Ort verhindern lässt. CFH
Andrea röpke:
2017 Jahrbuch rechte Gewalt.
chronik des hasses
Knaur Verlag, 2017, 304 Seiten,
12,99 Euro, ISBN 978-3-426-78904-9
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38 DAS LETZTE
DEMO 01-02/2017
Kampf gegen Becherberge
Coffee-to-Go-Becher sind längst zum Müllproblem geworden.
Sogar eine Abgabe ist im Gespräch, um die Flut einzudämmen
Autorin Karin Billanitsch
Impressum
Demokratische Gemeinde,
Fachorgan der Sozialdemokratischen
Gemeinschaft für Kommunalpolitik
(Bundes-SGK)
Stresemannstraße 30, 10963 Berlin
Postfach 61 03 22, 10925 Berlin
Telefon: (030) 255 94 - 200
Telefax: (030) 255 94 - 290
E-Mail:
redaktion@demo-online.de
Internet: www.demo-online.de
Herausgeber:
Frank Baranowski, Vorsitzender der Bundes-SGK
Mehrwegbecher der Aktion
„Coffee to go again“ in
München.
Die Einwegbecher-Flut ist nicht
nur in den USA zum Problem gewor-
den – sondern auch in Deutschland.
Der erste Anschein täuscht: Die meisten Becher dürften doch aus Pappe
sein – was ist daran unökologisch,
mögen sich manche fragen? Einwegpappbecher aber sind recht häufig
mit Polyethylen beschichtet – was
ebenfalls schwer abbaubar ist. Und
auf den Plastikdeckel verzichten viele
Ad-hoc-Kaffeetrinker auch
nicht gern.
S e itde m
Kaffee hierzulande nicht
mehr nur in
Porzellantassen
oder im Kännchen
serviert, sondern
als LifestyleGetränk im
Vo r ü b e r g e hen geschlürft
wird, kämpfen
die Kommunen
gegen die wachsende Müllflut.
Die Deutsche
Umwelthilfe hat
berechnet, dass in
Deutschland stündlich
320.000 Coffee-to-Go-Einwegbecher über den Tresen gehen. Jährlich
summiert sich das auf 2,8 Milliarden.
Die Branche leugnet die konkreten
Zahlen – aber wer will abstreiten,
dass es sehr, sehr viele sind – und die
DEMO 03-04/2017
erscheint am 7. April 2017
Kosten für die Beseitigung nicht der
Kaffeetrinker, sondern die Gemeinschaft trägt.
Den kommunalen Stadtreinigern
machen die stetig wachsenden Mengen an To-Go-Bechern und -Verpackungen besonders zu schaffen.
Mülltechnisch gesehen gehören die
plastikbeschichteten Dinger in die
gelbe Tonne des Dualen Systems –
in der Praxis landen sie aber überall.
Um der überquellenden Müllkörben
in Parks, auf Spielplätzen und Straßen Herr zu werden, wird etwa in
Berlin eine Steuer auf Kaffeebecher
diskutiert.
Auch Private kämpfen gegen die
Becherberge und für ein Mehrwegsystem: In München gibt es die
Aktion „Coffee to go again“ einer
Münchner Studentin, in Hamburg
das Projekt „Refill it“. Das Berliner
Pendant heißt „Just swap it“. Das
Prinzip: Kunden können zu Bäckereien oder Shops gehen, die die mitgebrachten Becher auffüllen. In allen
teilnehmenden Cafés kann den Becher auch wieder abgeben, wer ihn
nicht behalten will. Idealerweise gibt
es sogar einen Rabatt vom Anbieter.
Doch auch im eigenen Hause
könnten Ämter und Behörden vorangehen: etwa, indem sie in Kantinen
Mehrwegsysteme einführen. Das
Hamburger Umweltamt geht hier
beispielhaft voran. Es führt Mehrwegbecher in der Kantine ein.
Redaktion: Karin Nink (Chefredakteurin),
Karin Billanitsch (Leitende Redakteurin),
Carl-Friedrich Höck (Redakteur)
Telefon: (030) 255 94 - 355
Produktionsleitung: Dagmar Günther
Layout/Sekretariat:H eidemarieL ehmann
Telefon: (030) 255 94 - 200
Verlag: Berliner vorwärts Verlagsgesellschaft mbH,
Stresemannstraße 30, 10963 Berlin, Postfach
61 03 22, 10925 Berlin
Telefon: (030) 255 94 - 100
Telefax: (030) 255 94 - 192
Geschäftsführer: Karin Nink,
Kerstin Thomberg
Anzeigen/Vertrieb: Network Media GmbH,
Gewerbehof Bülowbogen,Hof D, Eingang D1,
Bülowstraße 66, 10783 Berlin
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Telefax: (030) 740 73 16 - 20
Anzeigen: Henning Witzel
(Verkauf/Projektleitung)
Telefon: (030) 740 73 16 - 36
Gültige Anzeigen-Preisliste: Nr. 34 vom
1. Januar 2017
Vertrieb: Stefanie Martin
Telefon: (030) 740 73 16 - 61
Die DEMO erscheint mit sechs regulären
Ausgaben im Jahr und zusätzlich mit vier DEMO
Sonderheften/Impulse
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und 7 % MwSt.); für Schüler und Studenten
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um ein Jahr, sofern nicht spätestens drei Monate
vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.
Bei Nichterscheinen der Zeitung oder Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages
und im Falle höherer Gewalt besteht kein
Anspruch auf Leistung, Schadenersatz oder
auf Minderung des Bezugspreises.
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und Fotos wird keine Haftung übernommen.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Quellenangabe. Die Zeitung und alle in ihr
enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind
urheberrechtlich geschützt.
mit folgenden Themen:
Litho (Titel): metagate Berlin, Litfaß-Platz 1,
10178 Berlin, Telefon: (030) 283 06 - 0
Niemand darf im Abseits leben: Um die „Entwicklung ländlicher Räume“ dreht sich das nächste
Titelthema. Wie eine Region lebenswert bleibt, die
wichtige Infrastruktur in strukturschwachen Gebieten gesichert wird, steht dabei im Mittelpunkt. Im
Report geht es um das Management der Energiewende und um kommunale Wirtschaft.
Druck: J.D. Küster Nachf. + Pressedruck GmbH
& Co. KG, Industriestraße 20, 33689 Bielefeld,
Telefon: (05205) 14 700
Telefax: (05205) 14 704
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Zugleich Versandanschrift für
Beilagen und Beihefter mit Zusatz
„Warenannahme“.
FOTOS: CARL-FRIEDRICH HÖCK; UTE GRABOWSKY/PHOTOTHEK.NET
D
ie Latte ist hoch gelegt:
„Zero Waste“, also müllfrei
will die Stadt San Francisco
bis zum Jahr 2020 sein. Dafür hat sie
dem Styropor den Kampf angesagt:
Produkte aus dem Kunststoff, wie
zum Beispiel Coffee-To-Go-Becher,
sind verboten. Der Grund: Styropor
ist nicht biologisch abbaubar und zerfällt schnell
in kleine Teile,
die Land und
Wasser verschmutzen.
+49 177 5377009
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aktuelle News zur VKU-Verbandstagung
2017. Senden Sie STOP zum Abbestellen.
#VKU2017
VKU-VERBANDSTAGUNG 2017
14. und 15. März 2017 im Estrel Hotel Berlin
INNOVATION PITCH:
NEUE PRODUKTE, NEUE SERVICES!
LIVE-HACK:
WIE SICHER IST IHRE IT?
VERLEIHUNG DES
VKU-INNOVATIONSPREISES!
KOMMUNALWIRTSCHAFT DER ZUKUNFT –
AUFBRUCH IN DIE NEUE DASEINSVORSORGE
DR. GERD MÜLLER, MdB
Bundesminister für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
PROF. DR. UWE SCHNEIDEWIND
Wuppertal Institut für
Klima, Umwelt und Energie
THOMAS SATTELBERGER
HR-Vordenker und
ehemaliger Topmanager
MICHAEL EBLING
Präsident des VKU und
Oberbürgermeister der
Landeshauptstadt Mainz
MICHAEL VASSILIADIS
Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie, Energie
DR. WERNER HOYER
Europäische Investitionsbank
CATHARINA VAN DELDEN
Geschäftsführerin
innosabi GmbH und Mitglied
des Präsidiums des BITKOM e.V.
KATHERINA REICHE
Hauptgeschäftsführerin
des VKU
© VKU/Chaperon
DR. WOLFGANG SCHÄUBLE, MdB
Bundesminister der
Finanzen
© Stadt Mainz
DR. ANGELA MERKEL, MdB
Bundeskanzlerin
© Helge Krückeberg
© Bundesregierung/Kugler
© BMF/Ilja C. Hendel
© Bundesregierung/Kugler
Unter anderem mit
Infos und Anmeldung unter:
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