52 Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. No. 7. 1905.
Die Gruppe architektonisch bemerkenswerter Landhäuser in
Nicolassee, die an dieser Stelle bereits mitgeteilt worden sind, hat einen
erfreulichen Zuwachs durch das vor kurzem vollendete, hier dargestellte
Landhaus erfahren, das mit seiner behaglichen, freundlichen Gesamt
erscheinung der Örtlichkeit vortrefflich angepasst ist. Es enthält ausser
der Wohnung des Besitzers im Untergeschosse eine solche für einen
Pförtner. Die geschickte Raumeinteilung ist aus den Grundrissen
ersichtlich. Bestimmend für die Lage der Haupträume war die Rücksicht
auf die Himmelsrichtungen (vergl. den Lageplan,). Die Höhenlage des
Baugeländes, rd. 3,50 m über der Straße, führte zu der abgestuften An
lage des Vorgartens. Der Hintergarten liegt nur drei Stufen tiefer als
der Fußboden der dem Speisezimmer vorgelegten Halle. Die künstlerische
Ausmalung des Hauses erfolgte zum Teile durch den Dekorationsmaler
Kutsch mann in Friedenau. Als an der Ausführung beteiligt gewesen
seien noch genannt; Maurer- und Zimmermeister A. Nicolai, Dach
deckermeister V. Bordych, Tischlermeister A. May bäum, Glaser
meister H. Wagner und' die Hofdekorationsmaler Frohns & Plath in
Steglitz, Steinmelzmeister Gebr. Huth und Tapezierer G. Jahn in
Berlin, Schmiedemeister J. Schultze in Gr.-Lichterfelde und Stuckierer
K. Rödel in Halensee. Die Erwärmung erfolgt durch eine von
E. Angrick in Berlin eingerichtete Warmwasserheizung.
Tafel 70. Die wichtigsten Baudenkmäler der Provinz Posen.
Besprochen von Prof. Dr. Kaemmerer. — VIII. Owinsk, Inneres
der katholischen Pfarrkirche, der Kirche des ehemaligen
Cisterzienserinnenklosters.
Die Gründung des Cisterzienserinnenklosters in Owinsk reicht in
das 13. Jahrhundert zurück. Der jetzige Bau, dessen Klausur in eine
Provinzialirrenanstalt umgewandclt ist, wurde nach einem Brande im
Anfang des 18. Jahrhunderts nach Entwürfen des damals in der Provinz
Posen tätigen Pompeo Ferrari 1720 begonnen und 1731 geweiht.
Die Klosterkirche ist ein zentraler Kuppelbau von mäßigen Abmessungen
und einfachen Formen, aber glücklich in den Verhältnissen. Über den
italienischen Architekten sind nur Mitteilungen aus den Jahren 1714—30
bekannt, aus denen hervorgeht, dass er in Obersilzko, Gostyn, Reisen und
Gnesen beschäftigt war.
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