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Ausgabe Juli-August 2017
SPÄTLESE
Jahre
www.magazin-spätlese.net
DAS MAGAZIN FÜR AUFGEWECKTE SENIORINNEN UND SENIOREN
Inhalt der Ausgabe
Nicht nur das florale Feuerwerk erfreut die Besucher,
das ganze Umfeld soll auf der
IGA stimmen
2
Ein Highlight der besonderen
Art: Das Drachenfest im Kompass
3
Sorgenfreie Ferien – Tipps für
Großeltern
4
Durst auf den „längsten Biergarten der Welt“
5
„Tag der Logistik“ heute eine
feste Größe im Wirtschaftskalender
6
Verdi-Gala 2017 in
Bad Saarow
8
Deutschland feiert das
Lutherjahr
8
Wenn der Hahn kräht auf dem
Mist, ändert sich das Wetter,
oder es bleibt wie es ist…
9
Die Tränen des Laurentius
10
Mittelalterliche Fleischbänke
11
Heinz Sielmann: Nur wer die
Natur kennt, wird sie schützen
12
Den Schutz der sensiblen
Dickhäuter im Blick
14
Ein Glas Wasser bitte…
14
Mückenplage
16
Schwindel im Alter
16
Das Jahr fing mit einer Gasexplosion an
17
Die Rubinhochzeit
18
Ein Jahr Rentner
19
Abend
21
Im Hinterzimmer
21
WAS ERWARTET SIE IN DIESER AUSGABE?
Die neue Ausgabe des Senioren-Magazins „Spätlese” ist
online unter:
www.magazin-spätlese.net
verfügbar.
Die Leserinnen und Leser können sich auf interessante und
lesenswerte Themen, insbesondere auch zur Winterzeit
freuen. Die ehrenamtlichen
Autoren haben sich auch in
dieser Ausgabe bemüht, für
jeden Geschmack etwas anzubieten.
Ursula A. Kolbe berichtet über
die „Biermeile“, die IGA, den
Tag der Logistik, sensible Elefanten und Heinz Sielmann.
Waltraud Käß beschäftigt sich
mit dem Wettereinfluss auf
unser Leben und dem Wasser
in unserem Körper.
Rudolf Winterfeldt schreibt
über eine Gasexplosion, Tipps
für Großeltern, die Verdi-Gala
in Bad Saarow und eine Rubinhochzeit. Verschiedene Autoren berichten über die Mückenplage, das Rentnerdasein,
Gedanken am Abend, Kometen,
Fleischbänke, ein Drachenfest,
den Schwindel im Alter und
über Raucher.
www.magazin-spätlese.net
Seite 2
THEMA: AUS DEM BEZIRK
NICHT NUR
DAS GANZE
DAS FLORALE
UMFELD SOLL
FEUERWERK ERFREUT DIE
AUF DER IGA STIMMEN
BESUCHER,
von Ursula A. Kolbe
Foto: Frank Sperling / IGA
Es ist einfach immer wieder ein tolles
Gefühl auf der IGA, mit der Seilbahn
von der U-Bahn-Station „Kienberg –
Gärten der Welt“ über den Wolkenhain,
dann weiter das Wuhletal querend in
Richtung Blumberger Damm zu schweben. Und das inmitten in unserer quirligen Hauptstadt und doch umgeben von
Natur pur. In Hektik, Trubel stadteinwärts eintauchend, ländliche Idylle
auswärts nach Brandenburg hinaus erwartend. Rosengarten, Rhododendren,
überhaupt weiträumige Blumenrabatten, Sträucher, Gräser allerorten - für
Blumen- und Pflanzenliebhaber eine
wahre Augenweide. Für jeden ist etwas
dabei. Auf dem über 100 ha großen Gelände entfaltet sich in diesen IGAWochen im wahrsten Sinne des Wortes
ein florales Feuerwerk. Gartenarchitekten, Gärtner, überhaupt alle an diesem
Gesamtwerk Beteiligten machen
„Mutter Natur“ alle Ehre. Meine Aufmerksamkeit an diesem Tag hat besonders die Blumenhalle hinterlassen. Hier
vor allem die Orchideenschau, eine Augenschmaus. Der Star dieser Sorte, es
gibt ja unglaubliche 25.000 OrchideenGattungen ihrer Art, ist zweifellos die
Sorte Vanda, eine wahrhaft exotische
Schönheit. Insgesamt rund 15.000 Blüten verschiedenster Orchideen hatten
die Mitarbeiter gesteckt. Übrigens rund
2.000 davon formten sie zu großen Elefanten-Skulpturen. Die Idee einer Kollegin aus Thailand, die eine Botschaft
aus ihrer Heimat auf die IGA bringen
wollte, so Marei Karge-Liphard, die
Chefin des Orchideengartens Karge in
Dahlenburg, Niedersachsen.
Das Schild vor den symbolischen Blumen-Dickhäutern
gibt denn auch Auskunft darüber, dass Elefanten in Thailand schon seit Jahrhunderten
als ein Symbol für Glück und
Freude gelten. Wörtlich:
„Sukh-Sri – Freude heißt der
weibliche Elefant. Sie ist pink
geschmückt mit Vanda Kanchana Magic Pink. Der männliche Elefant heißt Choke-Dee Glück und ist geschmückt mit
Kanchana Magic Blue Blüten.
Diese zwei Elefanten kamen
den langen Weg aus Thailand,
um allen Besuchern Glück und
Freude zu wünschen.“ Ein Einschub sei an dieser Stelle gestattet: Mit Blick auf den bevorstehenden Weltelefantentag
am 12. August ist diese Botschaft mehr als eine aktuelle
und symbolische Geste. Denn
die Dickhäuter sind in Gefahr,
ja, vom Aussterben bedroht.
Gnadenlose Wilderer schlachten sie ab. Die Geldgier nach
dem kostbaren Elfenbein kennt
keine Grenzen. Schon viel wird
dagegen unternommen. National und international. Doch
der Kampf dagegen muss weitergehen. Der Weltelefantentag mahnt.
Besucher schwärmen von Blumenpracht
Ja, Blumenschauen sind ein
Magnet. So schnappte ich
kürzlich an einer Bushaltestelle in Marzahn das Gespräch
zweier offensichtlich gut Bekannter auf, die sich über die
IGA unterhielten. Die eine, im
Besitz einer Dauerkarte,
schwärmte von ihren schon
mehrmaligen Besuchen und
die sie dort umgebende Blumenpracht. Ich weiß nicht, wie
das Gespräch ausgegangen ist
und ob sie die Frau, zu einem
nächsten Besuch mitzukommen, überreden konnte. Der
Bus war gekommen…
Marion und Burghardt Menzel
waren mit ihrem Enkel Paul auf
der Gartenschau. Der Fünfjährige wäre am liebsten erst einmal nur Seilbahn gefahren.
Aber nach ein paar Runden
sollten sie erst mal einen Zwischenstopp einlegen, meinte
das Personal. Der Andrang
wurde nämlich immer größer.
Marion hatte sich über das
Lied junger Leute in der Kabine gefreut, die das Lied
„Berlin, Berlin, wir fahren nach
Berlin…“ trällerten. Den Enkel
lockte dann ja auch der Wasserspielplatz Konrads Reise in
die Südsee mit dem begehbaren Spiel-Wal. Spielzeuge auf
der Wiese überall. Überhaupt
wurde der Spielplatz gut angenommen, sagten die Großeltern. Beide waren beeindruckt
von der Gartengestaltung insgesamt. Aber, auch das ihr Fazit: Essen und Trinken sollte
man besser mitnehmen und vor
Ort picknicken. Und das lohnt
sich hier durchaus. So sind die
Freiflächen extra als betretbare Wiesen konzipiert. Es gibt
Stühle und Liegen. Neue, drehbare Doppelliegen wurden nahe den Wassergärten aufgestellt. Und noch ein Tipp: Auf
dem Kienberg nahe der Seilbahnstation wurden wetterfeste Lümmelmöbel platziert. Da
kann man sich sein Mitgebrachtes gut schmecken lassen, oder aber auch gleich nebenan am Stand eine Wurst
und ein Bier oder ein Stück
Kuchen und für die Kinder natürlich ein Eis holen. Bei allem
muss nur Petrus mitspielen.
Übrigens waren wir nicht das
letzte Mal auf der IGA, sagen
die Menzels. Das ist auch die
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Meinung von Monika und Uwe Vorpahl
aus Pankow. Sie waren schon beim
ersten Mal beeindruckt von dem, was
sie gesehen haben - Seilbahn, Blumenschau-hallen, Wolkenhain…
Ihre Meinung: „ Das sollte aber auch
einem breiteren Publikum und weiteren Zielgruppen kostengünstig ermöglicht werden. Diese Anlage wäre es
wert. Da vor das Staunen, die Parkwächter aber das Eintrittsgeld gesetzt
haben, ist zu erwarten, dass ähnlich
der BUGA vor zwei Jahren, über kurz
oder lang die Verantwortlichen ungenügendes Publikumsinteresse beklagen werden, um damit zu begründen,
dass sie ihre angepeilte Gewinnzone
mit der IGA nicht erreichen. Dazu werden Publikumszahlen benötigt, die nur
zustande kommen, wenn die IGA möglichst mehrfach besucht wird und das
nicht nur von Einzelnen, sondern von
Gruppen. Angesichts doch recht sportlicher Preise in Höhe von 20 Euro pro
Person dürfte das aber gerade für soziale Einrichtungen, Vereine oder Einrichtungen wie Seniorenheimen
schwerlich zu schultern sein, auch
weil Mobilitätshelfer für Seniorenausflüge (außer Schwerbehindertenausweis) keine Freikarten oder Ermäßigungen bekommen. Und wer gesehen
hat, wie um 18.30 Uhr, anderthalb
Stunden vor Schließzeit, das Personal
in den Gaststätten schon die Tische
abwischt, fühlt sich auch deshalb
nicht besonders willkommen, sondern
eher vergrault. Die Wirte haben um
diese Zeit aber vielleicht schon ihre
Tageseinnahmen dank gepfefferter Preise eingenommen. Immerhin erspart das dem späten Besucher ein kleines Vermögen. Doch
es gibt ja in der Nähe der IGA
wunderbare Gaststätten…und wir
wollen ja keine Schleichwerbung
machen. Doch erstens haben wir
wunderbar in der Remise gesessen, zweitens gegessen und drittens war die im Unterschied zum
IGA-Catering auch noch fast ein
Schnäppchen…“
An „Grünen Orten“ überall in der
Stadt IGA-Luft schnuppern
Apropos Preise. Wenn es immer
heißt, auf der IGA gibt’s nichts
umsonst, stimmt das so nicht.
Wer kennt eigentlich das im Rahmen der IGA vom Senat beschlossene Begleitprogramm. In deren
Umsetzung sind nämlich rund 20
Parks, Grünanlagen und Waldgebiete als IGA-Außenstellen neugestaltet worden. Jeder dieser
ein bis zwei „Grünen Orte“ pro
Stadtbezirk lädt mit verschiedensten Anziehungspunkten zu
einem Besuch ein, kostenlos. Das
sind in CharlottenburgWilmersdorf der Lietzenseepark,
in Neukölln der Gutspark Schloss
Britz, in Reinickendorf die Gartenstadt Frohnau und in Spandau
das Lindenufer. Manche Orte, wie
der Rosengarten an der KarlMarx-Allee in Friedrichshain, sind
selbst bei Berlinern eher unbekannt. Er wurde aber wieder so
gestaltet, wie man ihn beim Bau
der damaligen Stalinallee in den
50er Jahren angelegt hatte. Dort
erinnert inzwischen auch eine
Gedenktafel an den Ausgangspunkt des Volksaufstandes in
der DDR am 17. Juni 1953. Die
Lichtenberger Wasserlandschaft
um den Orankesee und der
künstlich angelegte Obersee
wird von Einheimischen gern
“Wannsee des Nordens“ genannt. Für die IGA wurde der
Ausflugsort, zu dem das Landhaus Lemke van Mies van der
Rohe gehört, in Althohenschönhausener Seenpark umbenannt.
Ebenso eine schöne Geste: Im
Hochzeitspark Marzahn brachten sich Brautleute und Baumpaten mit persönlichen Pflanzungen ein. Um die „Grünen Orte“ zu gestalten, standen insgesamt 14 Mio Euro bereit. Sieben
Millionen flossen aus einem Förderprogramm der EU. 3,5 Mio
übernahm der Senat, den Rest
die Bezirke. Für den konkreten
Überblick gibt es übrigens eine
Grüne-Orte-App für Smartphones und Tablets. Sie kann kostenlos in den App-Stores von
Google und Apple heruntergeladen werden. Zudem kann die
Seite www.berlins-grueneorte.de mit Informationen, Links
und Buchungsangeboten für
Touren angeklickt werden.
THEMA: AUS DEM BEZIRK
EIN HIGHLIGHT
IM KOMPASS
DER
BESONDEREN
ART:
DAS
DRACHENFEST
von Susanne Danowski
Foto: Brunhild Hauschild
Die Veranstaltungsreihe „Der
erzählende Garten“ im KOMPASS – Haus im Stadtteil ist angelaufen. Monatlich können
Jung & Alt Kunst und Kultur nicht
nur erleben, sondern auch aktiv
daran mitwirken. Am Freitag,
den 12. Mai wurde in diesem
Rahmen ein Drachenfest gefeiert. Kinder und Erwachsene bastelten Drachen aus Mülltüten,
die anschließend auch im Wind
ausprobiert werden konnten. Das
Wetter spielte mit, so konnten
die Drachenmärchen und geschichten unter freiem Himmel
in einem schnell improvisierten
Serail aus bunten Tüchern dargeboten werden. Mit kleinen gebastelten sehr individuellen Drachen
wurden die Bäume im Garten geschmückt, die mit den Dekorationen, auch von der ersten Veranstaltung, nun noch bunter ausse-
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hen. Es gab Feuersuppe, die auch kräftig nachgeschärft werden konnte, giftgrünen Drachentrunk und andere Köstlichkeiten. An der Feuerschale wurde
Stockbrot gebacken und unterstützt
durch Akkordeonklänge getanzt und
gesungen. Das lockte dann einen wirklichen Drachen an, der zum Gaudi aller,
getragen von 5 Personen, feuerspeiend
durch den Garten zog. Als am frühen
Abend die kleinen Akteure auf dem
Heimweg waren, gab es im Serail zum
Thema „Lass deinen Drachen steigen“
auch erotische Märchen. Erst beim gemeinsamen Aufräumen türmten sich
dicke Regenwolken auf.
Dieser fröhliche Tag macht neugierig
auf die 4 weiteren Veranstaltungen:
15.07.2017
der klingende
Garten, hörend den Garten
erkunden
01.09.2017 der duftende
Gärten, immer der Nase nach
29.09.2017 erzählende Bäume, pflück' dir eine Geschichte
20.10.2017 Märchentag
Alle Veranstaltungen werden
mit Künstlern aus dem Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf gestaltet und von der Stadt und
Land Wohnbautengesellschaft
mbH und dem Projektfonds Kul-
turelle Bildung des Bezirksamtes Marzahn- Hellersdorf unterstützt.
Kontakt: KOMPASS – Haus im
Stadtteil
Kummerower Ring 42; 12619
Berlin
Tel.: 56 49 74 01
Ottilie Vonbank – Leiterin:
Stadtteilzentrum HellersdorfSüd
Constanze Tornow – Leiterin:
Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung
Kontakt: Tel. 030/564 974 01
oder E-Mail:
vonbank@klub74.de
THEMA: POLITIK, WIRTSCHAFT, SOZIALES
SORGENFREIE
FERIEN
–
TIPPS
FÜR
GROßELTERN
von Rudolf Winterfeldt
Foto: Lucie Kärcher / pixelio.de
Die schönste Zeit für alle Schulkinder
steht vor der Tür – die Sommerferien.
Auch meine Urenkelin freut sich schon
riesig darauf. Mein Enkelsohn und seine Frau, beide berufstätig, allerdings
sehen es nicht so entspannt. Wo lassen
sie ihre Tochter in diesen sechs Wochen? So wird es wohl sehr vielen Eltern
gehen und sie sind dann froh, dass es
Großeltern gibt, die sich bereit erklären
und das Enkelkind in Obhut nehmen.
Wir haben unsere Enkelkindern auch in
den Ferien behütet und versorgt. Was
aber jeden Tag mit den lieben kleinen
anstellen? Da muss einem schon immer
was Vernünftiges einfallen. Die Kleinen
sind ja auch recht anspruchsvoll.
Da haben sich nun ein paar nette Leute
etwas einfallen lassen. Sie gründeten
das Portal www.grosseltern.de wo sich
Großeltern eine Fülle von Informationen
und Anregungen für eine sinnvolle Fe-
rienbetreuung holen können. In
einer Pressemitteilung der
„grosseltern AG“ heißt es: Es
liegt in der Natur der Sache,
dass die meisten Großeltern
nicht mehr bis zum Hals in der
Kindererziehung stecken. Das
macht sie so herrlich entspannt
für die Enkelkinder, die sich
glücklich in der vollkommenen
Aufmerksamkeit von Oma und
Opa sonnen dürfen. Andererseits sind Großeltern oft verunsichert, die die geparkten Enkel
in ihrer Obhut adäquat bespaßen möchten. Was steht heute
hoch im Kurs bei den Kleinen?
Welche Medien dürfen oder
müssen sein? Was sollen wir
unternehmen? Was müssen wir
einpacken? Was ist unverzichtbar in der Reiseapotheke?
Damit die gemeinsame Zeit mit
den Enkeln in den Ferien und
auf Reisen ein Erfolg wird und
entspannt genossen werden
kann,
hat das Portal
www.grosseltern.de in der Rubrik "Reise" eine Fülle von Informationen und Checklisten bereit gestellt. Es gibt zahlreiche
Anregungen für geeignete Reiseziele, Ausflüge oder die gemeinsame Beschäftigung daheim. Das Portal leistet über-
dies pragmatische Hilfestellung bei rechtlichen Fragen:
„Was dürfen Großeltern im Falle einer Krankheit oder eines
Unfalls entscheiden – diese
Frage wird bei der Planung oft
vergessen“, betont Dr. Stefan
Lode, Betreiber des Internetportals und als Jurist Experte
in Sachen Recht. Fahren die
Großeltern mit den Enkeln in
den Urlaub, übernehmen sie
für diese Zeit die Erziehungsund Fürsorgepflicht. Um dies
klar zu regeln und zum Beispiel
auch Ärzten Weisungen geben
zu dürfen, dient eine juristisch
geprüfte Vollmacht. „Hier gilt:
Vorbereitung ist alles. Mit einer entsprechenden Vollmacht
können sich Großeltern für die
Reise absichern.“ Ein entsprechendes Formular zum Download finden Sie bei
www.grosseltern.de auf der
Startseite. Für mich beinhaltet
das Portal viele Informationen,
die hilfreich sein können und
für die Enkelkinder eine abwechslungsreiche Ferienzeit
bedeutet. Eventuell finden ja
auch Sie wertvolle Anregungen. Ich würde mich freuen.
Mein Wunsch für Sie, verleben
sie einen erholsamen Sommer.
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THEMA: POLITIK, WIRTSCHAFT, SOZIALES
DURST
AUF
DEN
„LÄNGSTEN
BIERGARTEN
DER
WELT“
von Ursula A. Kolbe
Foto: Frank-Peter Bürger
„Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken!“ Diesen nunmehr sicher über 500
Jahre alten Spruch Martin Luthers –
dessen Name mit Blick auf 500 Jahre
Reformation jetzt in vieler Munde ist dürften die Bierliebhaber im Hinterkopf haben, die schon einen Termin im
Kalender fest vermerkt haben: Das 21.
Internationale Bierfestival in der traditionsreichen Berliner Karl-MarxAllee. Vom 4. bis 6. August 2017 bevölkern dann wieder Hunderttausende
die Stände zwischen Strausberger
Platz und Frankfurter Tor. Eine Touristenattraktion für Gäste aus aller Welt.
Und das sind die Biere ja allemal. Im
„längsten Biergarten der Welt“ präsentieren sich auf insgesamt 2,2 Kilometern 344 Brauereien aus 87 Ländern mit 2.400 einmalig vertretenen
Bieren. 22 Bierregionen bieten ihre
kulinarischen Spezialitäten an. Und
ebenso tragen die Auftritte nationaler
und internationaler Künstler auf den
19 Bühnen zum stimmungsvollen Bild
dieses Traditionsfestes bei. Jedes Jahr
stehen ein Land, eine Region oder ein
spezielles Thema im Fokus. Das war
natürlich im vergangenen Jahr die
Rückblende auf 500 Jahre deutsches
Reinheitsgebot. Dieses Jahr haben
zwei Traditionsbrauereien aus Nordrhein-Westfalen die Ehre: So feiert die
Privatbrauerei Ernst Barre aus dem
Kreis Minden-Lübbbecke im Wiehengebirge ihr 175jähriges Jubiläum.
Die 1842 von Ernst Johann Barre gegründete Erzquell Brauerei Bielstein
ist eine Ortschaft der Stadt Wiehl im
Oberbergischen Kreis und seit vier Generationen in Familienbesitz. Einen
zweiten Standort gibt es mit der
über 127jährigen Erzquell Brauerei in Siegtal am Fuße des Giebelwaldes.
Die Deutschen lieben ihren
„Gerstensaft“
Sozusagen schon altes Urgestein
auf der beliebten Biermeile ist
auch die 1. Dampfbierbrauerei
Zwiesel. Über den Berliner Geschäftspartner Michael Ruth, Inhaber der Firma „Biere-derWelt“, der auch das süffige
Dampfbier in Berlin und Umgebung vertreibt, sind die traditionsreichen Brauer aus dem anerkannten Luftkurort im niederbayerischen Landkreis Regen seit
dem ersten Bierfestival in Berlin
dabei, verrät uns Elisabeth Pfeffer, die uns damals bei unserem
Besuch in der Zwieseler Brauerei
in die Geheimnisse des Dampfbierbrauens eingeweiht hatte.
Überhaupt lieben die Deutschen
ihr Bier: Jedes Jahr werden hierzulande etwa acht Milliarden Liter Bier getrunken. Es gibt über
1.350
Braustätten, die circa
5.000 verschiedene Biere herstellen. Also kann ein Bierliebhaber theoretisch 13,5 Jahre lang
jeden Tag ein neues Bier aus
Deutschland trinken und verkosten.
Das Bierbrauen in die Welt
getragen
Aber nicht nur hierzulande werden deutsche Biere genossen. So
wurden 1,5 Milliarden Liter Bier
ins Ausland exportiert. Die Braukultur Deutschlandes ist weltweit
bekannt. Schon der Römer Tacitus beschrieb in seinem Werk
Germania im Jahr 98 n. Chr. das
deutsche Gebräu so. „Zum Getränk dient (den Germanen) eine
Flüssigkeit aus Gerste oder Weizen, zu einer gewissen Weinähnlichkeit vergoren.“ Unzählige
Touristen pilgern jedes Jahr nach
Deutschland, um die Heimat ihrer
Lieblingsbiere auf Bierfesten, in
Bars und Kneipen, bei Verkostungen kennen zu lernen. Umgekehrt haben viele Deutsche das
traditionsreiche Handwerk des
Bierbrauens in die Welt getragen. Und etliche internationale
Biere, zum Beispiel aus den
USA, China und Australien, werden in Andenken und mit einem
deutlichen Bezug zu deutschen
Bierbraurezepturen hergestellt.
So basieren die ersten Brauversuche des Brauereigründers Jim
Koch, der die amerikanische
C r a f t bi e r B r a u e r e i S a m u e l
Adams 1984 auf den auf dem
Dachboden wiedergefundenen
Braurezepten seines ursprünglich aus Deutschland stammenden Großvaters aufgebaut hat.
Ein weiteres Beispiel von deutscher Braukunst findet sich in
China: Die Tsingtao Brauerei
wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von deutschen Brauern
in der Stadt Tsingtau (heute:
Qingdao) gegründet und ist heute zweitgrößte Bierbrauerei Chinas sowie eine der größten der
Welt.
Brauhäuser „die vornehmsten
Apotheken“
Thomas Mann ist es allabendlich
gut bekommen, Richard von
Weizsäcker sehnte sich nach
heißen Reden oft nach dem kühlen Gerstensaft, und schon Paracelsus hielt es „für eine Medizin mit wunderbarer und unaussprechlicher Wirkung“.
Was dran ist am deutschen Bier,
erklärt vor allem das „Drin“ des
begehrtest en Kaltget ränke s
hierzulande. Denn deutsches
Bier ist nicht nur Geschmack
und Bekömmlichkeit, weil es
seit 1516 nach dem deutschen
Reinheitsgebot gebraut wird.
Die ausschließliche Verwendung
von Malz aus Braugetreide, Hopfen, Hefe und Brauwasser hat
auch eine Reihe wertvoller Inhaltsstoffe, die das Bier zu ei-
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nem Genuss- und Nahrungsmittel machen. Für den kursächsischen Arzt Henckel waren Brauhäuser sogar „die vornehmsten Apotheken“. Interessant ist
zu wissen, dass mengenmäßig größter
Bestandteil des Bieres mit ca. 90 Prozent Wasser ist. Demgegenüber stehen,
natürlich nach Reinheitsgebot, jeweils
ca. fünf Prozent Alkohol und Nährstoffe
wie Kohlenhydrate, Mineralstoffe und
Vitamine. Der hohe Wassergehalt und
die enthaltenen Elektrolyte und Mineralstoffe sorgen dann für die gute
durstlöschende Wirkung. Ebenso laden
die zahlreichen Kohlenhydrate die Energiekammern des menschlichen Körpers
wieder auf. Die im Bier mitgelieferten
Spurenelemente Eisen und Kupfer tragen zur Blutbildung bei. Ebenfalls mit
von der Partie ist zur Immunbildung
wichtiges Zink, Kalium, Kalzium, Mag-
nesium und besonders Phosphorsäure für den Zwischenstoffwechsel. Selbst die Zähne
bekommen das für die Stabilisierung des Zahnschmelzes so
wichtige Fluor. Den im Bier
präsenten Vitaminen der BGruppe, auch „Nervenvitamine“ genannt, wird eine
große Bedeutung zugeschrieben. Sie tragen zur Stärkung
der Konzentration bei, regen
den Stoffwechsel an und aktivieren den Kreislauf. Man ist
heute sogar überzeugt, dass
die medizinische Wirkung von
maßvollem Bier-Konsum nicht
unterschätzt werden sollte.
Noch ein Wort zum Malz: Besonders durch die 100%ige
Verwendung von Malz aus
hochwertigem Braugetreide
erhält deutsches Bier seinen
Status als Genuss- und Lebensmittel. Das zeigt auch die
Rezeptur für die Herstellung
eines Liters Bieres: 169g Malz,
2g Hopfen, genügend Hefe und
etwas mehr als 1 Liter Brauwasser.
Seine Bekömmlichkeit und anregende Wirkung auf unterschiedliche Organe ist ohnehin
legendär, denn Bier fördert die
Durchblutung, die Verdauung,
die Nierenfunktion und beruhigt die Nerven. Auch als Aperitif ist Bier ein geeigneter Appetitanreger vor der Mahlzeit.
Na denn, sehr zum Wohle – natürlich in Maßen !
THEMA: POLITIK, WIRTSCHAFT, SOZIALES
„TAG DER LOGISTIK“ HEUTE
WIRTSCHAFTSKALENDER
EINE
FESTE
GRÖßE
IM
von Ursula A. Kolbe
Foto: Pudimat / BVL
Die Logistik ist heute nach der Automobilindustrie und dem Handel der drittgrößte Wirtschaftsbereich deutschlandweit. Und als feste Größe im alljährlichen Kalender stehen im Oktober der
Deutsche Logistik-Kongress und im April der „Tag der Logistik“. Letzterer beging vor kurzem seinen nunmehr zehnten Aktionstag. Knapp 670 Unternehmen hatten sich daran beteiligt, und
rund 40.000 Teilnehmer warfen auf den
rund 400 Veranstaltungen einen Blick
hinter die Kulissen der Logistik in Industrie, Handel und Dienstleistungen;
gewannen Einblick in die Angebote der
Ausbildungs- und Studiengänge im Bereich Logistik. Realität ist geworden,
was der auf dem 24. Deutschen Logistik-Kongress im
Oktober 2007 in Berlin neu
gewählte Vorstandsvorsitzende
Prof. Raimund Klinkner mit der
Initiative der Bundesvereinigung Logistik (BVL) u. a. angekündigt hatte, nämlich, dass
der Tag der Logistik sehr breit
angelegt sein werde, um möglichst vielen Interessierten
Einblick in die verschiedensten
Facetten logistischer Aufgabenstellungen und Tätigkeiten
zu vermitteln. Weiter betonte
er: „Wir wollen einfach erreichen, dass sich die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit für
das, was Logistik ausmacht,
weitet und schärft. Außerdem
ist es uns ein Anliegen, junge
Menschen, die vor der Berufsoder Studienwahl stehen, für
eine Karriere in der Logistik zu
begeistern.“
Eugen Makowski – „der Vater“
des Tages der Logistik
Und so hat es angefangen: Bei
einem Workshop der BVL-
Gremien Mitte September
2007 in München waren die
Ideen so weit gediehen, dass
hier der Startschuss für das
neue Projekt gefallen ist. Der
Vater des Gedankens war Eugen Makowski, damaliger BVLRegionalgruppensprecher
Saar/Rheinpfalz. Der heute
66jährige war langjähriger Leiter der Unternehmenslogistik
der Hornbach-Baumarkt-AG,
Essingen. Zuvor hatte er die
weltweite Logistik des Handelsunternehmens Raab Karcher verantwortet. Als erster in
der Baumarktbranche stellte
Makowski 1999 die HornbachBeschaffung auf Cross Docking
um. Dieser Schritt war die logistische Basis für die internationale Expansion des Unternehmens. Mit Hochdruck begannen dann nach dem BVLKongress sofort die Vorbereitungsarbeiten, galt es doch, in
nur einem halben Jahr die Infrastruktur für das Projekt zu
schaffen, Mitstreiter in Unternehmen, Bildungseinrichtun-
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gen, Verbänden zu finden – und natürlich auch, diesen neuen Aktionstag in
der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Die Webseite www.tag-der-logistik.de
wurde als zentrale Informations- und
Koordinationsform ins Leben gerufen,
ein Signet entwickelt und ein Key Visual definiert, um der Veranstaltung ein
eigenes, unverwechselbares Gesicht
zu geben. Der Kraftakt gelang: Zum
ersten „Tag der Logistik“ am 17. April
2008 begrüßten 360 Unternehmen
und Organisationen auf 212 Veranstaltungen rund 20.000 Teilnehmer.
Dieser Tag hat an vielen Schauplätzen
ein beeindruckendes Echo hinterlassen, neue Anregungen gegeben, wurden weitere Mitstreiter gewonnen. Zu
den Unternehmen der ersten Stunde
gehören Audi, Dachser, DB Schenker
bzw. Schenker Deutschland, Daimler,
DHL, Geodis, Hermes und Lutra. Auch
Organisationen wie die LogistikInitiative Hamburg, Via Bremen, das
Logistik-Cluster Schwaben, Industrieund Handelskammern sind sehr engagiert, um sie stellvertretend für die
vielen Ungenannten zu nennen.
Motor für wirtschaftliches Wachstum
und Arbeitsmarkt
Mit Blick auf den 10. Aktionstag stellte Prof. Raimund Klinkner die Bedeutung der Logistik im Wirtschaftsgefüge auch anhand eindrucksvoller Fakten dar: „2016 lagen die logistischen
Leistungen bei einem Umsatz von rund
258 Mrd. Euro. Knapp drei Millionen
Menschen arbeiten derzeit in den vielfältigen logistischen Berufen. Für das
Jahr 2017 erwartet die BVL auf Basis
der Schätzungen der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services
und der Logistikweisen ein Wachstum
auf rund 263 Mrd. Euro bei ebenfalls
weiterhin steigenden Beschäftigtenzahlen. Im Logistic Performance Index
der Weltbank, der auf einer internationalen Umfrage beruht, belegte
Deutschland 2016 den ersten Platz vor
Luxemburg, Schweden, den Niederlanden und Singapur und gilt damit als
„Logistikweltmeister`“, betonte
Klinkner. Und „wenn wir über Logistik
sprechen, dann meinen wir komplexe
Vorgänge, die eine immense Bedeutung für die Wirtschaft, aber auch für
das tägliche Leben jedes einzelnen Menschen haben“, machte
Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer,
der Vorsitzende der Geschäftsführung der BVL, deutlich. Er
stellte die logistischen Aufgabenfelder vor und zog das Fazit, dass
bei der Vielfalt eigentlich für jedes Talent eine interessante berufliche Herausforderung dabei
sein dürfte. So seien es nicht nur
die Absolvent(innen) aus den
MINT-Fächern, die gesucht werden, sondern auch die wirtschaftsorientierten kaufmännischen Bildungsgänge seien stark
nachgefragt. In den eher operativen Tätigkeiten spielten Kaufleute, Techniker und Materialflussspezialisten Hand in Hand.
Fachkräftemangel offensiv entgegentreten
Als zunehmend vordringliche Aufgabe kristallisiert sich auch in
diesem wichtigen Wirtschaftszweig zunehmender Fachkräftemangel heraus, ergab eine aktuelle Befragung unter Mitgliedern
der Bundesvereinigung. Ebenso
ging daraus hervor, welche Berufe derzeit in der Logistik besonders gefragt sind und warum Stellen unbesetzt bleiben. Auch blieben Ausbildungsstellen frei.
Als Hauptgrund dafür, dass offene Stellen im Unternehmen nicht
besetzt werden, nannten 74 Prozent der Befragten das generelle
Fehlen von qualifizierten Bewerbern. Auch die mangelnde Bekanntheit der Berufsmöglichkeiten in der Logistik (53 Prozent)
sowie im Vergleich zu anderen
Wirtschaftsbereichen weniger
attraktive Vergütungen und Arbeitsbedingungen (43 Prozent)
sind nach eigener Einschätzung
Gründe für mangelndes Berufsinteresse. Daraus ergeben sich
weitreichende Folgen: Rund 82
Prozent der Befragten rechnen
damit, dass sich der Fachkräftemangel langfristig negativ auf ihr
Unternehmen auswirken wird.
Also: Umso wichtiger sei es, dass
die Logistik mehr für ihr Image
tue, stellt Prof. Thomas Wimmer
klar. Zu den laut Umfrage besonders gesuchten Berufsgruppen gehören Fachkräfte mit einer kaufmännischen oder technischen Ausbildung. Nach konkreten Fachkräftestellen gefragt, werden aktuell vor allem
IT-Fachleute (47 Prozent) gebraucht, gefolgt von Fahrern und
Zustellern (46 Prozent) und
Disponenten (41 Prozent). Bei
Ingenieuren und Betriebswirten
hingegen scheint sich die Lage
entspannt zu haben.
Tag der Logistik ist international
Ein weiterer Akzent konnte an
diesem zehnten Aktionstag manifestiert werden: Die Idee des
Tages der Logistik lebt grenzüberschreitend. Durch internationale Kontakte der Bundesvereinigung Logistik und europaweite
Verbindungen der European Logistics Association (ELA) in
Brüssel konnten in zahlreichen
Ländern Unternehmen und Organisationen gewonnen werden,
ebenfalls diesen Tag offensiv für
Veranstaltungen zu logistischen
Fragen durchzuführen. So gibt
es heute in folgenden Ländern
einen „Tag der Logistik“ oder
einen „Supply Chain
Day“ (alphabetisch geordnet):
Bahrein, Belgien, China,
Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien,
Litauen, Luxemburg, Österreich,
Polen, Portugal, die Schweiz,
Tschechien, die Türkei, die Ukraine, Ungarn. Jetzt richten die
Logistiker ihr Augenmerk auf
den nächsten Termin: Vom 25.
bis 27. Oktober diesen Jahres
findet der 34. Deutsche Logistik-Kongress in Berlin statt.
Sein Motto „Neues Denken –
Digitales leben“ bestimmt die
Marschrichtung.
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THEMA: KULTUR, KUNST, WISSENSCHAFT
VERDI-GALA
2017
IN
BAD
SAAROW
von Rudolf Winterfeldt
Foto: Veranstaltungsbüro Paulis
Vom Veranstaltungsbüro Paulis
(www.paulis.de ) erhielt ich folgende
Information, die ich gerne weitergeben
möchte. Eventuell finden Sie, liebe
User, Gefallen an dieser Veranstaltung.
Am Samstag, 19.08.2017 um 20:00 Uhr
findet in Bad Saarow – Erich-WeinertPlatz ein Klassik Open Air „Die Große
Verdi-Gala“ statt. Präsentiert wird sie
von der renommierten Festspieloper
Prag und den Tschechischen Symphoni-
kern Prag mit einer faszinierenden Auswahl der bekanntesten Stücke aus Verdis
Opern. Darunter Nabucco, Aida, Rigoletto und La Traviata.
Kernstück der Großen VerdiGala ist die Oper Nabucco. Erwarten dürfen die Opernbesucher unter anderem:
Als musikalische Leitung
den sehr erfolgreichen Dirigenten Martin Doubravský
Als Regisseur wird Oldřich
Křiž fungieren, der sich mit
mehreren großartigen Inszenierungen einen Namen
gemacht hat
Im Kernstück der VerdiGala, der Oper Nabucco,
wird Nikolaj Nekrasov als
Titelfigur zu sehen sein.
Giuseppe Fortunino Francesco
Verdi war der größte italienische Komponist der Romantik,
neben Richard Wagner der bedeutendste Opernkomponist
überhaupt. Neben seinen insgesamt 28 Opern schrieb er
auch geistliche Musik, Kantaten und kammermusikalische
Werke – diese meist in der
Pause zwischen zwei Opernkompositionen. Mit dem grandiosen Triumph von „Nabucco“
begann die große Ära der Verdi-Opern. Giuseppe Verdi hatte
sich vor dem Schreiben der
Oper „Nabucco“ auf einem beruflichen und privaten Tiefpunkt befunden.
Karten erhalten Sie an allen
örtlich bekannten Vorverkaufsstellen und Konzertkassen.
Weitere Infos und Ticketverkauf unter 0531 34 63 72 und
www.paulis.de
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen in Bad Saarow.
THEMA: KULTUR, KUNST, WISSENSCHAFT
DEUTSCHLAND
FEIERT
DAS
LUTHERJAHR
von Edelgard Richter
Foto: Burkard Vogt / pixelio.de
Vom 24. bis 28. Mai 2017 fand der
Deutsche Evangelische Kirchentag in
Berlin und Wittenberg statt. Die meisten Veranstaltungen werden in Berlin
stattfinden. Allerdings wird auf den Elbwiesen in Wittenberg die größte Feier
durchgeführt werden. Das Lutherjahr in
Deutschland findet statt, weil vor 500
Jahren, am 31. Oktober 1517,
Luther seine 95 Thesen gegen
den Ablasshandel an das Tor
der Schlosskirche zu Wittenberg schlug. Doch der Ablasshandel war für Luther nicht
allein der Grund seine 95 Thesen zu verfassen, sondern auch
die Prunksucht des Papstes
Leo X. sowie andere Missstände der römisch-katholischen
Kirche. Luther zweifelte auch
die Unfehlbarkeit des Papstes
und der Konzile an. Der erfolgreichste Ablassprediger war
Johann Tetzel. Die Ablassbriefe
sollten auf dem Weg zu Gott
vor dem Fegefeuer bewahren:
„Wenn das Geld im Kasten
klingt, die Seele aus dem Feuer
springt“. Ein sogenannter Tet-
zelkasten wird in der Nikolaikirche zu Jüterbog gezeigt, auf
den man sehr stolz ist. Im Kulturquartier Mönchenkloster ist
ein Ablassbrief im Original zu
sehen. Martin Luther wurde am
10. November 1483 in Eisleben
als zweites Kind von neun Kindern des Hüttenmeisters Hans
Luther und seiner Ehefrau Margarete geboren. Sein Vater
brachte es im Kupferbergbau
von Mansfeld zu bescheidenem
Wohlstand und konnte den
Sohn studieren lassen. Luther
besuchte die Schule in Mansfeld von 1488 bis 1496, dann
ein Jahr in Magdeburg. Von
1498 bis 1501 war er Schüler
der Georgenschule in Eisenach. 1501 bis 1505 studierte
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er in Erfurt unter anderem Jura; brach
aber das Studium ab um ins Kloster
der Augustiner-Eremiten in Erfurt einzutreten. Wegen seines vorbildlichen
Lebens wurde er bereits 1507 zum
Priester geweiht. 1508 nahm Luther
das Studium der Theologie in Wittenberg auf, wo er 1523 zum Doctor Theologiae promovierte. 1524 trat er aus
dem Mönchsorden aus und heiratete
ein Jahr später 41jährig die ehemalige
Nonne Katharina von Bora, damals 26
Jahre alt, mit der er drei Söhne und
drei Töchter hatte. 1518 wurde Luther
der Häresie beschuldigt und von der
Kurie nach Rom eingeladen, der er
nicht Folge leistete und um Anhörung
auf deutschem Gebiet bat. Der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise unterstützte sein Begehren. 1520 drohte
Papst Leo X. mit dem Kirchenbann,
dem Ausschluss aus der Kirche. Mit
der Bannbulle vom 3. Januar 1521
wurde Luther dann schließlich exkom-
muniziert. Auf Vermittlung des
Kurfürsten durfte er am 17. April
1521 seine Thesen vor dem
Reichstag zu Worms erläutern. Er
sollte sie widerrufen, was er ablehnte. Über Luther wurde die
Reichsacht verhängt; er war nun
„vogelfrei“, jeder konnte ihn töten. Auf dem Heimweg von Worms
ließ ihn Kurfürst Friedrich entführen und auf die Wartburg in
Eisenach bringen, wo er als Junker Jörg ein knappes Jahr lebte.
In dieser Zeit übersetzte Luther
das Neue Testament in eine allgemein verständliche deutsche
Sprache. Er schuf dabei neue
Worte: Lückenbüßer, Feuertaufe,
Machtwort, Schandfleck, Lockvogel und Lästermaul gehen auf
Luther zurück. Die Redewendungen „Perlen vor die Säue werfen“,
„sein Licht unter den Scheffel
stellen“, „die Zähne zusammen-
beißen“, „im Dunkeln tappen“,
„ein Herz und eine Seele“, „auf
Sand bauen“, „Wolf im
Schafspelz“, „etwas ausposaunen“ und „ ein Buch mit sieben
Siegeln“ stammen ebenfalls von
Luther. Die Bibelübersetzung
gilt als das Hauptwerk Luthers,
der sich auch für Reformen im
Kirchen-, Schul- und Sozialwesen einsetzte. Für das Seelenheil des Menschen maß Luther
der Musik eine hohe Bedeutung
bei. Neben 35 anderen Liedern
komponierte er das wohl bekannteste: „Ein feste Burg ist
unser Gott“, das auch heute
noch in den Gottesdiensten gesungen wird. Luther starb am
18. Februar 1546 in Eisleben,
wo er drei Tage zuvor noch in der
St. Andreaskirche eine Predigt
hielt. Bestattet wurde er in der
Schlosskirche zu Wittenberg.
THEMA: NATUR, TOURISMUS
WENN DER HAHN KRÄHT AUF DEM MIST, ÄNDERT
WETTER, ODER ES BLEIBT WIE ES IST…
SICH
DAS
von Waltraud Käß
Foto: Oliver Mohr / www.pixelio.de
Diese alte Bauernregel zitierte meine
Mutter jedes Mal dann, wenn sie sich
die Hand- und Kniegelenke rieb. Oft
folgte auch der Satz „Ich merk`s im
Kopf, es kommt ein Gewitter“. Allerdings war noch kein Wölkchen am
Himmel zu sehen, aber die Voraussagen der Wetterprophetin in unserer
Familie trafen meistens ein. Als Kind
hielt ich deshalb meine Mutter für eine Hellseherin, doch mit zunehmendem Alter bekam ich selbst diese hellseherischen Fähigkeiten, ich wurde
wetterfühlig. Und lange wollte ich es
nicht wahrhaben. Inzwischen
weiß ich, dass ich ein Mensch
unter Millionen bin, die dieses
Phänomen der Wetterfühligkeit,
oder Meteoropathie, wie die Mediziner es nennen, kennen. Wenn
die Information stimmt, leidet
jeder 2. Deutsche unter Wetterfühligkeit, bei den über 60jährigen Menschen sollen sogar
nahezu 70% damit zu kämpfen
haben. Was also ist schuld daran, dass wir uns ein bisschen
krank fühlen, mit Kopf- und Gliederschmerzen zu kämpfen haben,
abgespannt und müde sind, aber
an Schlafstörungen leiden. Und
manchmal unsere schlechte Laune an anderen Menschen auslassen. Was passiert da in unserem
Körper? Das vegetative Nervensystem, welches der Mensch
nicht willkürlich beeinflussen
kann, ist die Steuerzentrale unseres Körpers für so lebenswichtige Funktionen wie Atmung und
Blutdruck, Verdauung und Stoff-
wechsel oder den Wasserhaushalt. Es reagiert sehr sensibel
auf Schwankungen, die von außen auf den Menschen einwirken und versucht sie auszugleichen. Das im Einzelnen hier
auszuführen, würde das Thema
sprengen. Bleiben wir bei den
klimatischen Bedingungen. Große Hitzeperioden z.B. im Sommer oder harte, frostige Winter
verlangen eigentlich vom Körper
eine längere Zeit der Anpassung. Aber gerade in den Zeiten
des globalen Klimawandels, in
denen es nun aktuell schnell
wechselnde Wetterlagen gibt,
kommt das vegetative Nervensystem nicht mehr hinterher.
Der Mensch bekommt gesundheitliche Probleme – insbesondere ältere oder kranke Menschen mit einem geschwächten
Immunsystem sind davon betroffen. In Langzeitbeobachtungen
wurde festgestellt, dass es unterschiedliche Auswirkungen
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von Wetterlagen auf den Körper gibt:
Schwankungen des Luftdrucks z.B. führen besonders zu Kreislaufbeschwerden
und Schwindelanfällen. Bei schnellen
Temperaturschwankungen verändert
sich gleichlaufend die Konsistenz des
Blutes. Das führt vermehrt zu Herzbeschwerden. Feuchtwarme Temperaturen
führen bei uns Mitteleuropäern schnell
zu Kopfschmerzen. Venengeschädigte
Menschen leiden an geschwollenen Beinen. Bei nasskaltem Wetter reagieren
die Gelenke und senden Schmerzsignale aus. Sind die Temperaturen sehr kalt,
können sich Herz- und Kreislaufbeschwerden verstärken. Die Blutgefäße
verengen sich und das Herzinfarktrisiko
steigt. Hinzu kommt, dass wir Menschen immer stärker gegen unseren
Biorhythmus leben. Schichtarbeit, klimatisierte Arbeitsräume mit künstlichem Licht, Sommer- und Winterzeit, zu
wenig Schlaf stressen unseren Körper
und schwächen damit auch unser vegetatives Nervensystem. Doch auch hier
gilt: Wenn unsere Kondition im Argen
liegt, reagiert unser Körper empfindlicher auf Störungen. Das bedeutet im
Umkehrschluss, dass wir unseren Körper stark machen müssen. Wie das gelingt, könnte man mit einem Satz ausdrücken: Erforderlich ist eine gesunde
Lebensweise, eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung. Doch
das ist mitunter leichter gesagt, als
getan. Da helfen vielleicht einige Regeln, die man für sich selbst aufstellen
kann: Beim Aufstehen signalisiert das
vegetative Nervensystem dem Körper,
nun den Blutdruck zu erhöhen, aber keine Schwindelgefühle aufkommen zu
lassen. Mit fünf Minuten Gymnastik
können wir unseren Körper dabei unterstützen. Am Tage heißt es dann: Runter
vom Sessel und vom Sofa und raus an
die frische Luft. Schon eine halbe Stunde Spaziergang bringen alle Systeme
bzw. Organe in Bewegung. Und wer es
schafft, kann es gerne eine
halbe Stunde länger mit flottem Gehen versuchen. Das
sollte nicht nur bei Sonnenschein passieren. Unsere Haut
braucht unterschiedliche Reize
und muss den Regen und den
Wind auf dem Gesicht spüren.
Vergessen wir auch nicht, an
den Wasserhaushalt unseres
Körpers zu denken. Besonders
bei großer Hitze geben die
Schweißdrüsen über die Haut
viel Feuchtigkeit ab, die ersetzt werden muss. Mindestens 1,5 l Wasser braucht unser Körper über den Tag verteilt. Dann bleibt er im Gleichgewicht. Der kommende Sommer beschert uns viele frische
Früchte, die zu einer ausgewogenen Ernährung dazu gehören. Ein hübsch dekorierter,
bunter Obstteller lädt ja förmlich zum Zugreifen ein und sollte immer auf dem Tisch stehen.
Leckeres Gemüse, frischer
Rohkostsalat gehören unbedingt zur täglichen Ernährung.
Sicher macht das ein wenig
Arbeit, aber es lohnt sich. Wer
so lebt, neigt auch nicht unbedingt zum Übergewicht, welches unser vegetatives Nervensystem belasten würde. Sollte
es aus unterschiedlichen Gründen doch zu Schlafdefiziten
kommen, dann lassen sich
doch einige leichte Entspannungsübungen in den Tagesablauf einbauen. Wir sollten uns
nicht einreden, dass wir diese
fünf Minuten nicht hätten.
Aber natürlich gilt auch hier:
Jeder Mensch muss für sich
herausfinden, was seine Kondition stärkt und wo seine Grenzen liegen. Kranke Menschen
sollten vor Beginn irgendwelcher sportlicher Aktivitäten
immer ihren Arzt konsultieren.
Natürlich habe ich mich gefragt, ob auch Tiere
„wetterfühlig“ sind und habe
interessante Ergebnisse bei
der Recherche gefunden:
Tiere reagieren auf Licht und
Luftfeuchtigkeit, auf Temperatur und unterschiedlichen Luftdruck. Natürlich kommt als
erster der Frosch ins Spiel. Er
klettert bei schönem Wetter
wirklich nach oben, bei Regen
geht es nach unten zu den Leckerbissen. Sind Fliegen besonders „anhänglich“, dann
wird das Wetter schlecht.
Schwül warmes Wetter bringt
den Menschen zum Schwitzen,
was wiederum für die Fliege
ein Lockmittel darstellt. Maulwürfe sind fleißig vor dem Gewitter, denn der Regenwurm ist
da sehr aktiv. Und den möchten sie gerne fressen. Heuschrecken sollen spüren, wo es
in der Sahara regnen wird. Tatsächlich fliegen sie so lange
mit dem Wind, bis sie eine
Stelle finden, wo die Winde
zusammen treffen und mit Regen zu rechnen ist. Gegenwärtig wird erforscht, ob feine Erschütterungen und elektromagnetische Wellen von bestimmten Tieren registriert
werden. Das würde bei der Voraussage von Erdbeben wichtig
werden. So sind wir also nicht
alleine mit unserer
„Wetterfühligkeit“. Doch wenn
wir unseren Körper konditionieren, können wir besser mit
ihr umgehen.
THEMA: NATUR, TOURISMUS
DIE
TRÄNEN
DES
LAURENTIUS
von Tristan Micke
Alljährlich in den Monaten Juli und August können in wolkenlosen Nächten
zahlreiche Sternschnuppen (Meteore)
am Himmel beobachtet werden, denn in
der Zeit zwischen dem 17. Juli
und dem 24. August durchläuft
die Erde auf ihrer Bahn um die
Sonne einen Schwarm von Me-
teoriten. Die Zahl der Sternschnuppen steigt zunächst
ständig an, um am 12. August
ihren Höhepunkt zu erreichen.
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Danach lässt diese Naturerscheinung
allmählich wieder nach. Das Schauspiel setzt nach Einbruch der Dunkelheit ein. Die günstigsten Stunden für
die Beobachtung liegen zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen. Dazu sollte man möglichst eine Region
mit dunklem Himmel aufsuchen. Der
Himmel über Berlin wird wegen des
Lichts in der Stadt auch nachts nicht
mehr richtig dunkel. In der Nacht zum
12. August 2017, kurz vor der Morgendämmerung, werden die meisten
Sternschnuppen sichtbar sein. Da von
der Erde aus gesehen dieser Meteoritenschwarm aus Richtung des Sternbildes Perseus zu kommen scheint,
wird er Perseidenschwarm genannt. Im
Volksmund ist er auch als "Tränen des
Laurentius" bekannt, denn der Heilige
Laurentius wurde der Legende nach
als Märtyrer am 10. August 258 nach
Christi in Rom auf einem glühenden
Rost zu Tode gefoltert. Er hat am 10.
August seinen Namenstag. Die Perseiden sind das Auflösungsprodukt des
1862 entdeckten Kometen 109P/
Swift-Tuttle, dessen Bahn die Erdbahn
in diesem Zeitraum kreuzt.
Es handelt sich dabei um
einen eher unscheinbaren
Kometen, der eine Umlaufzeit von 133 Jahren um die
Sonne hat. Bei jeder Annäherung an die Sonne verdampft
ein Teil des aus Eis und Gestein bestehenden Kometenkerns, wobei Materieteilchen
mitgerissen werden und die
dann den Kometenschweif
bilden. Sie verteilen sich auf der
gesamten Kometenbahn. Diese
Materieteilchen treten mit einer
Geschwindigkeit von 60 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein und verglühen durch
die Reibungshitze in 80 bis 120
Kilometern Höhe. Trotz ihrer geringen Größe von unter einem
Millimeter bis zu wenigen Zentimetern Durchmesser können diese Teilchen aus der Urmaterie
unseres Sonnensystems dabei
durch Ionisierung der Luftmoleküle beachtliche Leuchtspuren
erzeugen. 1992 befand sich der
Foto: Andreas Möller / Wikipedia
Komet 109P/Swift-Tuttle letztmalig in Erdnähe. In den folgenden Jahren waren die Perseiden dann besonders ergiebig. Im Laufe der Zeit lösen
sich die Meteoritenströme auf.
Als Auflösungsprodukt anderer
Kometen können aber auch
neue entstehen. Es kreuzen
innerhalb eines Jahres auch
noch weitere Meteoritenschwärme die Erdbahn. Der
Perseidenschwarm ist jedoch
der bekannteste.
Beispiele weiterer Meteoritenschwärme innerhalb eines Jahres
Name
Quadrantiden
Lyriden
Draconiden
Orioniden
Leoniden
Andromediden
Geminiden
Ursiden
Dauer der Sichtbarkeit
2. - 4. Januar
20. - 22. April
9. Oktober
15. - 26. Oktober
11. - 20. November
18. - 26. November
9. - 14. Dezember
21. - 22. Dezember
Maximale Sichtbarkeit
3. Januar
21. April
9. Oktober
20. Oktober
15. November
23. November
12. Dezember
22. Dezember
Sie wissen ja, wenn Sie eine Sternschnuppe sehen, schließen Sie die Augen und wünschen Sie sich etwas. Sie
dürfen aber Ihren Wunsch niemandem verraten.
THEMA: NATUR, TOURISMUS
MITTELALTERLICHE FLEISCHBÄNKE – EINE EINMALIGE
KULTURHISTORISCHE SEHENSWÜRDIGKEIT IN THÜRINGEN
von Wolfgang Prietsch
Wer einen sehr empfehlenswerten
Wanderurlaub im Tal der oberen Saale zwischen der Hohenwarte- und der
Bleilochtalsperre unternimmt,
braucht nach teilweise anspruchsvollen Wandertagen Ruhezeiten. Da bieten sich Stadtbesichtigungen im Saa-
le-Orla- Kreis an, z.B. in Neustadt/Orla. Hier sind neben dem
berühmten Cranach-Altar in der
St. Johannis-Kirche vor allem die
in Europa einmaligen erhaltenen
mittelalterlichen Fleischbänke
noch in nahezu ursprünglicher
Art zu besichtigen. Dabei handelt es sich um eine in einer
Gasse zwischen Markt und Kirche gelegene Ladenstraße der
Neustädter Fleischer aus dem
Jahre 1475. Von ehemals beidseitig angeordneten 17 Ver-
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Foto: Wolfgang Prietsch
kaufslauben sind noch 9 Lauben erhalten.
Die
in
den
Lauben/
Verkaufsständen tätigen Neustädter
Fleischer standen unter strenger Aufsicht eines vom Rat der Stadt beauftragten Fleischaufsehers. Nur hier in an
den Fleischständen durfte in Neustadt
Fleisch verkauft werden, und zwar zu
festgesetzten Preisen bei strenger Einhaltung der damaligen hygienischen
Bestimmungen und der Qualitätsanforderungen der damaligen Zeit. Bis 1948
wurden die Neustädter Fleischstände
als Freibank genutzt. In mühevoller
Kleinarbeit erfolgte 19841987 eine Instandsetzung und
Restaurierung, 2002 wurden
die Fleischbänke erneut saniert. Noch heute werden sie
als Verkaufsstände genutzt,
nämlich zum Stadtfest und zum
Adventmarkt. Aus Leipzig gibt
es Bilder von ähnlichen
Fleischbänken in der Reichsstraße aus dem Jahre 1895,
aus Frankfurt am Main Bilder
aus der dortigen Altstadt von
1911, und aus Gent (Belgien)
Ansichten von den sogenannten Kuttelhäuschen an der
Rückseite des dortigen
Fleischhauses. Auch Martin
Luther nutzte bei einer Visitation des Neustädter AugustinerEremitenklosters die Fleischbänke-Gasse als Wegabkürzung, als er in der St. Johanniskirche predigte, dieser LutherWeg ist durch Symbolsteine im
Pflaster gut nachvollziehbar.
Nicht nur wegen der Fleisch-
bänke und dem Cranach-Altar
ist ein Besuch der im 13. Jh.
gegründeten Stadt Neustadt/
Orla mit mittelalterlichem
Stadtkern und besonders auch
dem vor 1450 errichteten bauhistorisch außerordentlich sehenswerten Luther-Haus am
Markt (in dem aber Luther
wohl nie übernachtet hat) sehr
zu empfehlen. Dieses am
Markt gelegene, als LutherHaus bezeichnete Bauwerk mit
dem schönen Steildachgiebel
und dem auffälligen Erker enthält 2 mittelalterliche Bohlenstuben mit verzierten Decken,
viele mittelalterliche Wandmalereien und ermöglicht detaillierte Einblicke in die Bauart
und Baugeschichte des Hauses
und besonders der Bohlenstuben von der Gründung bis in
die Zeit der letzten Nutzung um
1985.
THEMA: NATUR, TOURISMUS
HEINZ SIELMANN:
SCHÜTZEN
NUR
WER
DIE
NATUR
KENNT,
WIRD
SIE
von Ursula A. Kolbe
Foto: Heinz Sielmann Stiftung
„Mir läuft es kalt über den Rücken,
wenn ich sehe, was wir mit der Erde angestellt haben“, hatte Heinz Sielmann
kurz vor seinem Tod gesagt. „Die Natur
sendet SOS“. Vor wenigen Wochen, am
2. Juni, wäre er 100 Jahre alt geworden.
Nach fast neun Jahrzehnten schaffensreichem Leben bleibt sein Name auch
heute als Tierfilmer, Kameramann, Prozent und Publizist im Dienste der Natur
und seiner Bewohner unvergessen. Sein
Credo in allen Lebenslagen:
„Nichts hinterlässt einen tieferen Eindruck als das persönliche Erleben in freier Natur.“
Besonders angetan hatte es
ihm seit seiner Kindheit die
Tierwelt und hier vor allem das
Interesse an Tierfilmen, dokumentiert und persönlich nachzuempfinden, die vor den
Hauptfilmen in den Kinos liefen
und manch angeregten Gesprächsstoff lieferten. Nach
ersten Versuchen mit dem Fotoapparat drehte Sielmann bereits 1938 seinen ersten Tierfilm „Vögel über Haff und Wiesen“ (noch als Stummfilm) in
Ostpreußen und dem ehemaligen vom Völkerbund abgetrennten Memelland. Der brachte
ihm große Anerkennung in der
Fachwelt und beim Publikum
ein. Die Begeisterung des stu-
dierten Biologen und Zoologen
für die Tierwelt blieb auch
nach dem Krieg ungebrochen.
Er drehte Filme – immer mehr
in dem Bewusstsein, seine Mitmenschen für den Erhalt bedrohter Naturen zu sensibilisieren. So drehte er unter der
Schirmherrschaft des belgischen Königs Leopold 1958 in
Belgisch-Kongo einen der ersten Filme über die Berggorillas: „Herrscher des Urwalds“,
der auch in die Kinos kam und
sozusagen den Durchbruch
brachte. „Immer öfter dachten
wir darüber nach, wie die Menschen innerhalb nur weniger
Generationen in Jahrmillionen
entwickelte Naturformen vernichten“, hatte einmal Inge,
die Gefährtin, die alle wichtigen Entscheidungen mit ihrem
Mann gemeinsam traf, einmal
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resümiert. In den 1960er Jahren erreichte Sielmann dann als Tierfilmproduzent den Zenit seines Schaffens.
Mit seinen unzähligen Filmen und Serien, darunter „Expeditionen ins Tierreich“, die er auch von 1965 bis 1991
im Ersten Deutschen Fernsehen moderierte, bereiste er sämtliche Kontinente. Oft war er monatelang unterwegs,
manchmal begleitet von seiner Ehefrau Inge. Sielmanns Sohn Stephan
kam 24jährig bei einem Unfall auf einer Expedition in Kenia ums Leben.
1994 erhielt Heinz Sielmann eine Honorarprofessur für Ökologie an der
Fakultät für Biologie der LudwigMaximilians-Universität München.
Der „Naturschutz als positive Lebensphilosophie“
Einen weiteren Mosaikstein seines
Schaffens legte der Naturwissenschaftler, als er 1988 den Film „Tiere
im Schatten der Grenze“ drehte. Seitdem engagierte er sich Sielmann dafür, den Todesstreifen der ehemaligen
Grenze zu Thüringen für den Naturschutz zu erhalten. Als „Grünes Band“
Deutschlands ist das Naturschutzprojekt inzwischen Teil des Grünen Bandes Europa. Nicht zuletzt aus diesem
Engagement resultierte 1994 die
Heinz Sielmann Stiftung, die der
längst berühmte Tierfilmer und –
forscher gemeinsam mit seiner Frau
Inge ins Leben rief. Der „Naturschutz
als positive Lebensphilosophie“ ist
seitdem Leitsatz der Stiftung, die seit
1996 auf Gut Herbigshagen bei Duderstadt ansässig ist. Die Maxime: Durch
Ankauf und Pflege von Biotopen Lebensräume für bedrohte Arten zu
schaffen und zu erhalten. Heinz Sielmann starb am 6. Oktober 2006 in
München. Seine letzte Ruhestätte
fand er auf dem Gelände der Heinz
Sielmann Stiftung in der Franz-vonAssisi-Gedenkstätte. Schon früh hatte
der Naturliebhaber erkannt, dass der
achtlose Umgang der Menschen mit
der Natur unseren Planeten in den
Abgrund stürzen würde, wenn dem
nicht entgegengesetzt würde. Artenund Waldsterben, Verschmutzung der
Gewässer, die unstillbare Gier nach
Rohstoffen – all das bewegte ihn. So
investierten er und seine Frau mit der
Sielmann Stiftung bewusst in den
Kauf von brachliegenden Flächen,
die zuvor – durch die langjährige
Nutzung – unbrauchbar geworden
waren. Ebenso erwarb die Stiftung auch Gebiete, die nach dem
Abbau von Braunkohle renaturiert
werden sollten. 23 Jahre nach
Gründung der Stiftung haben sich
in solchen Gebieten unzählige
seltene Tier- und Pflanzenarten
angesiedelt. Wo einst Panzer rollten, Bomben und Granaten zu
Testzwecken einschlugen, wo riesige Bagger Braunkohle abbauten, konnte und kann heute die
Natur wieder Natur werden. Die
Vision des Enthusiasten ist Wirklichkeit geworden – einzigartige
Landschaften haben sich entwickelt. Auch Inge Sielmann bleibt
diesem Vermächtnis treu. Nach
dem Tod ihres Mannes hat sie den
Vorsitz des Stiftungsrates übernommen. Neben dem unmittelbaren Naturschutz gilt ihre besondere Aufmerksamkeit der Naturund Umweltbildung von Kindern
und Jugendlichen. So sollen z. B.
die Jüngsten im „Inge Sielmann
Kindergarten“ in Fuhrbach, Kreis
Göttingen, ganz bewusst mit der
Natur aufwachsen. Es gibt eine
Jugendorganisation der Sielmanns Ranger Deutschland e. V.
Seit Mai 2006 trägt die Crinitzer
Grundschule den Namen „Heinz
Sielmann“.
Wanderausstellung SIELMANN!
im Naturkundemuseum Berlin
Zu Ehren des 100. Geburtstages
von Heinz Sielmann präsentieren
die Heinz Sielmann Stiftung und
das Naturkundemuseum Berlin
noch bis zum 5. November 2017
die Ausstellung SIELMANN! Dokumentiert werden seltene Tierarten der Sielmanns Naturlandschaften durch Objekte und Filmbeiträge des Geehrten. Diese
sind jedoch nicht für jedermann
sichtbar, sie müssen entdeckt
werden. Denn Naturbeobachtung
heißt – genau hinschauen. Kinder
entschlüsseln z. B. ganz andere
Geheimnisse als ihre Eltern. Und
erschließen sich so ihre eigene Faszination Natur. Die Ausstellung spiegelt damit auch
Heinz Sielmanns Motto wider:
„Nur wer die Natur kennt und
liebt, wird sie schüzen.“
(www.naturkundemuseum.berl
in)
Zu den wichtigsten „Sielmanns
Naturlandschaften“ zählen in
Brandenburg u. a. die Großschauener Seen, die Döberitzer Heide vor den Toren von
Berlin und Potsdam, die KyritzRuppiner Heide und das Naturerlebniszentrum Wannichen
(Luckau). Mit mehr als
100.000 Besuchern im Jahr
hat sich das Gut Herbigshagen
als Regionales Umweltbildungszentrum (RUZ) des Landes Niedersachsen als ein
wichtiger Partner für schulische Projekte entwickelt. Hier
gibt es u. a. einen Naturlehrpfad mit Bauerngarten, Bienenhaus, Insekten-Nistwand,
Feuchtbiotop sowie Damwildgehege, Öko-Bauernhof mit
seltenen Haus- und Nutztierrassen. In einer Sonderveröffentlichung der Heinz Sielmann Stiftung heißt es treffend charakterisierend:
„Sielmanns Naturlandschaften
gleichen Inseln der Vielfalt in
einer Welt, die ansonsten
durch das Zeitalter des Artenrückgangs gekennzeichnet ist.
Die Schönheit der Natur soll
auch für künftige Generationen erhalten bleiben. Dies war
einst der sehnlichste Wunsch
Heinz Sielmanns.“
Seite 14
THEMA: NATUR, TOURISMUS
DEN
SCHUTZ
DER
SENSIBLEN
DICKHÄUTER
IM
BLICK
von Ursula A. Kolbe
Foto: Lothar Henke / pixelio.de
Die Einweihung der neuen, weiträumigen Anlage für die afrikanischen Elefanten im Thüringer Zoopark auf dem
Roten Berg in Erfurt hatte mich seinerzeit sehr beeindruckt; gab es doch wieder viele neue Eindrücke und Einsichten
über Lebensweisen und Lebensräume
der Dickhäuter auf dem afrikanischen
Kontinent. Ihr Erhalt und Fortbestehen
ist heute wichtiger denn je, und auch im
Erfurter Zoopark setzen die Mitarbeiter
in die Zucht der afrikanischen Elefanten ihr Wissen und Können ein. Zugleich
im Bestreben, den Besuchern stets
Neues, Interessantes vermitteln zu können. Am 12. August ist Welt-ElefantenTag. Vor fünf Jahren von Elefantenschützern ins Leben gerufen, will er
nachdringlich auf die Bedrohung der
sensiblen Dickhäuter aufmerksam machen. Denn die Lage ist ernst. Die Wilderei hat in den letzten Jahren Rekordausmaße angenommen. ExpertenSchätzungen zufolge werden jährlich
zwischen 50.000 und 60.000 Elefanten
wegen ihres Elfenbeins getötet – einer
alle 15 Minuten. In Tansania ist
der Bestand schon um die Hälfte dezimiert. Das Elfenbein,
darum geht es. Am asiatischen
Schwarzmarkt z. B. wird die
Substanz ähnlich wie Rhinozeroshorn als Allheil- und Potenzmittel gehandelt – und für horrende Preise verkauft. Allein
2015 sind weltweit mehr als 32
Tonnen gewildertes Elfenbein
beschlagnahmt worden, vor allem in Asien und Südostasien.
Am häufigsten wird das „weiße
Gold“ in Thailand, Vietnam und
China sowie Ländern in allen
Teilen Afrikas sichergestellt.
Doch auch in Frankreich,
Deutschland und Spanien gibt
es immer wieder spektakuläre
Aufgriffe mit jeweils mehreren
Hundert Kilo Elfenbein. Zwar
hatten die 183 Mitgliedstaaten
des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) 1989
den Verkauf von Elfenbein weltweit verbannt. Aber das Morden
in den Nationalparks Afrikas
geht weiter. Auf dem 17. Weltartenschutzgipfel im südafrikanischen Johannisburg im Oktober vergangenen Jahres wurden
einige Beschlüsse gefasst, die
bedrohten Pflanzen- und Tierarten das Überleben sichern
könnten. Die emotionalste Debatte jedoch ist die um den
Schutz von Elefanten, vor allem,
weil sie afrikanische Nachbarn
gegeneinander ausspielt. So
hatte Namibia beantragt, die
Debatte um den Elfenbeinhandel zu beenden. Es fehlten nicht
nur Beweise, dass dies den illegalen Welthandel beeinflusse,
auch habe die internationale
Gemeinschaft kein Recht, über
einzelne Staaten zu verfügen.
Die afrikanischen Länder lehnten Namibias Antrag gemeinsam mit der globalen Mehrheit
ab. Auch der Antrag von Namibia, Südafrika und Simbabwe,
Handelsmechanismen für Elfenbein einzuführen, wurde unter
der Führung Kenias, der Republik Kongo und des Tschad zerschlagen. Ein vorläufiger Sieg
für die Dickhäuter. Auf einen
weiteren Aspekt verwies Ross
Harvey, Umweltökonom am Südafrikanischen Institut für internationale Beziehungen (SAILA)
auf der Tagung. Er sieht Theorie
und Praxis im Umweltschutz als
zwei verschiedene Paar Schuhe.
„Fakt ist, dass globale Normen
oft nicht mit der Realität vor Ort
übereinstimmen.“ Etwa beim
Elfenbeinhandel: Verböten die
Mitgliedstaaten diese Einkommensquelle, müssten sie Alternativen bieten, um das Leben
der lokalen Bevölkerung zu
verbessern. „Letztendlich sind
sie im Kampf gegen Wilderei die
Menschen an vorderster Front.“
THEMA: GESUNDHEIT
EIN
GLAS
WASSER
BITTE…
von Waltraud Käß
„Ein Schluck zwischendurch täte mir
jetzt gut“ denkt das Ungeborene und
labt sich am Fruchtwasser, in welchem
es wohlbehütet schwimmt. „Ich habe
Durst“ denkt der Wanderer bei 40°
Grad im Schatten und nimmt einen
kräftigen Schluck aus seiner Wasserfla-
sche. „Mir klebt die Zunge am
Gaumen“ denkt der Redner,
wenn er vor seine Zuhörer tritt
und greift dankbar nach dem
Glas Wasser auf dem Pult. „Ich
habe einen Durst“ denkt der
Gast im Ausflugslokal und hebt
das Glas Bier an den Mund.
„Ich habe überhaupt keinen
Durst“ sagte meine Oma, wenn
ich sie fragte, ob sie etwas trinken wolle und ignorierte das
Glas Wasser, welches vor ihr
stand. Doch der Mensch
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braucht Flüssigkeit. Ohne Wasser kein
Leben, weil: Der Körper des Menschen, besteht zu einem hohen Prozentsatz aus Flüssigkeit. Männer und
Frauen sind unterschiedlich prozentual beteiligt. Bei untergewichtigen
Menschen z.B. liegt der prozentuale
Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht bei 70%, bei übergewichtigen
Menschen beträgt er nur 45%, denn
diese haben einen höheren Fettanteil.
Körperflüssigkeit befindet sich überall
in unserem Körper, in den Zellen, in
den Zellzwischenräumen z.B. im Magen und Darm, in der Gallenblase, in
den großen Körperhohlräumen, außerhalb der Zellen im Blut und schließlich
auch im Gehirn. Z.B. hat ein Mann mit
68 kg Körpergewicht ca. 45 l Wasser
im Körper. Davon befinden sich etwa
27-32 l innerhalb der Zellen, 9 l Wasser befinden sich in den Zellzwischenräumen und etwas über 4 l finden sich
im Blutkreislauf. Der Körper kann
Schwankungen über eine gewisse
Steuerung ausgleichen und somit
auch die Körperfunktionen aufrecht
erhalten. Das gelingt ihm allerdings
nur bis zu einem gewissen Maße – bis
dieses brennenden Durstgefühl auftritt, was schon höchste Gefahr signalisiert. In jedem Moment unseres Lebens exportiert der Körper diese Flüssigkeit nach außen. Mit jedem Atemzug, jedem Schweißausbruch, jedem
Toilettengang verdunsten oder verlieren wir einen lebenswichtigen Baustein. Was wiederum auch notwendig
ist, denn mit diesem Export werden
Stoffwechselprodukte wie Harnstoff
oder Salze ausgeschieden und bei hohen Temperaturen wird damit auch die
Wärmeabgabe des Körpers über die
Haut reguliert. Der Sommer mit seinen
heißen Tagen bedeutet also Stress für
unseren Körper. Wissen muss man,
dass unser Körper Flüssigkeit leichter
ausscheiden als speichern kann – deshalb muss für eine regelmäßige Zufuhr, also einen Import von Flüssigkeit
in den Körper, gesorgt werden. Wir tun
das über die Gabe von Getränken und
Nahrungsmitteln, wobei das notwendige Maß an Flüssigkeit wiederum unterschiedlich ist. Aber etwas mehr
trinken kann nie schaden. Mit zunehmendem Alter nimmt aber das Durst-
gefühl und damit die Flüssigkeitszufuhr ab, und der Körper ist nicht mehr in der Lage, den Flüssigkeitsbedarf
auszugleichen. Über längere
Zeit entsteht ein Flüssigkeitsmangel. Erste Alarmzeichen hierfür sind z.B. ein
trockener Mund, brennende
Augen, trockene Nasenschleimhäute und die Entwicklung einer trockenen,
dünnen, pergamentartigen Haut,
die man oft zuerst an den Händen
entdeckt. Mundtrockenheit kann
zu einer außerordentlichen Belastung werden. Die Mundflora
gerät aus der Balance.
Im Normalfall produzieren unsere
großen und kleinen Speicheldrüsen täglich zwischen 0,5 und 1,5
l Speichel und halten damit unsere Mundhöhle feucht. Der Speichel ist nicht nur dazu da, den
Speisebrei gleitfähig zu machen,
sondern das in ihm enthaltene
Fluorid, Kalzium oder Natrium
wird frei gesetzt und dient somit
der Zahngesundheit. Ganz nebenbei hat der Speichel die Funktion
der Reinigung – alle Bakterien,
Pilze, Viren, Essensreste werden
weg gespült und dann verschluckt. Mundtrockenheit kann
außerdem zu ernsthaften Erkrankungen wie Speicheldrüsenentzündungen oder gut- und bösartigen Tumoren führen, ganz abgesehen von einem schlechten
Mundgeruch. Kommt daher der
Spruch „Ich kann dich nicht riechen“? Befördert wird die Instabilität der Mundflora, wenn noch
weitere Faktoren hinzukommen:
Trockene Luft – insbesondere im
Winter reizt sie die Schleimhäute,
die Augen, die Nase. Atmung mit
geöffnetem Mund – trockene
Schleimhäute, eingerissene Lippen und Mundwinkel sind oft die
Folge. Rauchen trocknet die
Schleimhäute aus. Männlein und
Weiblein schnarchen, da gibt es
keine Unterschiede. Geschnarcht
wird meist mit offenem Mund –
Heiserkeit und ein ausgetrockneter Hals und Mund sind lästige
Foto: Chrionny / www.pixelio.de
Erscheinungen am Morgen.
Krankheiten und Medikamentengaben, die hier nicht im
Einzelnen aufgelistet werden
sollen, haben ebenfalls solche
möglichen Nebenwirkungen.
Was also können wir selbst
tun, um den Flüssigkeitshaushalt unseres Körpers im
Gleichgewicht zu halten:
Mit dem Rauchen aufhören –
leicht gesagt, schwer getan,
aber jeder Versuch ist es wert.
Den Speichelfluss anregen –
zuckerfreie Kaugummis oder
Dropse bringen die Produktion
auf Hochtouren. Auf eine gute
Mundhygiene achten – das
schützt die Zähne vor dem Befall von Bakterien. VIEL TRINKEN – das hilft unserem Körper
am besten auf die Sprünge.
Wasser oder zuckerfreie Tees
eignen sich dafür hervorragend. Ein Glas Bier darf es
auch mal sein, da ist ja auch
Wasser drin. Ich habe mir z.B.
angewöhnt, ständig ein volles
Glas Wasser auf dem Küchenschrank stehen zu haben. Und
da die Küche ein wichtiger Arbeitsplatz im Haushalt ist, gehört der Griff zum Glas Wasser
im Vorbeigehen schon zur Routine. Tun Sie es auch! Unser
Körper dankt es uns. Denken
auch Sie jeden Tag einige Male
daran: Ein Glas Wasser könnte
mir jetzt gut tun!
Ich wünsche Ihnen einen unbeschwerten, „wasserreichen“
Sommer.
Seite 16
THEMA: GESUNDHEIT
MÜCKENPLAGE
von Edelgard Richter
Foto: www.JenaFoto24.de / pixelio.de
Mücken gibt es im Sommer überall: Auf
dem Balkon, auf der Terrasse, im Garten, im Freibad oder beim Waldspaziergang. Um zu verhindern, dass einem die
kleinen Plagegeister zu sehr zusetzen,
gibt es einige Tipps, die lästige Mückenstiche ersparen können: Helle und
dicht gewebte Kleidung beugt Mückenstichen vor. Es erschwert das Zustechen. Aber wer will sich schon an warmen oder heißen Tagen derart verhüllen? Insektenschutzmittel können die
Insekten sechs bis acht Stunden fernhalten. Ätherische Öle wirken aller-
dings nur kurzfristig und können außerdem Hautreizungen
oder Allergien auslösen. Deshalb sollten sie nie pur auf die
Haut aufgetragen werden. Ein
Insektenschutzmittel kann
auch selbst hergestellt werden.
Dazu nimmt man acht Tropfen
eines ätherischen Öls wie beispielsweise Basilikum, Lavendel oder Eukalyptus und mischt
sie mit 100 Millilitern Mandel-,
Kokos- oder Jojobaöl. Vor
Gebrauch sollte das Gemisch
dann gut geschüttelt werden.
Sollten die Mücken dennoch
zugestochen haben, sollte ein
kühlendes Gel auf die betroffene Stelle aufgebracht werden
oder bei stärkeren Hautreaktionen eine Salbe mit niedrig dosiertem Hydrocortison. Das
wirkt gegen das quälende Jucken. Auch Kühlen unter fließendem kalten Wasser oder mit
einem in ein Tuch geschlagenes
Coolpack kann helfen. Kratzen
sollte man an der Einstichstelle
auf keinen Fall, denn dadurch
können die Beschwerden noch
verschlimmert werden. Durch
das Aufkratzen können Bakterien in die Wunde eindringen und
es kann zu einer Infektion kommen. Auch auf Hausmittel wie
Essig, Zitronenöl oder den Saft
einer Zwiebel sollte man bei der
Behandlung von Mückenstichen
besser verzichten. Der Juckreiz
wird weniger gelindert als dass
sich die betroffene Hautpartie
dadurch entzündet. Mücken
finden ihre Opfer über das Kohlendioxid, das Menschen ausatmen. Ob eine Mücke zusticht
oder nicht, hängt außerdem von
der „richtigen“ Mischung aus
Milchsäure, Ammoniak und
Fettsäuren auf der Haut ab. Das
erklärt auch, warum manche
Menschen häufiger das Opfer
von Mücken werden und andere
nicht.
Funktionieren verschiedener
Körpersysteme ab. Zu den Ursachen zählen beispielsweise Erkrankungen im Innenohr, dem
Sitz des Gleichgewichtsorgans,
Störungen des Gleichgewichtszentrums im Gehirn, psychische
Leiden, aber beispielsweise
auch Abnutzungserscheinungen
der Halswirbelsäule im Alter.
Diese wirken sich auf die Gefäße und Nervenbahnen aus, die
für das Gleichgewicht eine Rolle spielen. So vielfältig wie die
Ursachen, sind auch die Formen
und die Dauer der Schwindelgefühle. Häufig werden Schwindelgefühle und Gangunsicherheit bei älteren Patienten aber
als hinzunehmende Begleiter-
scheinung des Alters abgetan.
Eine große Studie in Deutschland hat Schwindel kürzlich als
einen der Faktoren identifiziert,
der die Lebensqualität älterer
Menschen stark beeinträchtigt
und sie beispielsweise davon
abhält, an sozialen Aktivitäten
teil zu nehmen. Schwindelgefühle müssen auch deshalb unbedingt ernst genommen und
richtig diagnostiziert werden.
Zu den häufigsten Ursachen für
Schwindel bei älteren Patienten
gehören solche Beeinträchtigungen, wie beispielsweise die
Wahrnehmung, dass sich die
Umgebung scheinbar kurzzeitig
bewegt, was auf eine beidseitige Schädigung des Gleichge-
THEMA: GESUNDHEIT
SCHWINDEL
IM
ALTER
von Edelgard Richter
Die Umgebung dreht sich oder
schwankt hin und her: Mehr als jeder
zehnte Patient sucht innerhalb eines
Jahres seinen Hausarzt aufgrund von
Schwindelgefühlen auf. Bei den über
70jährigen klagt jeder Dritte darüber
und sogar jeder zweite Patient der über
80jährigen. Schwindel beeinträchtigt
vor allem ältere Menschen in ihrer Lebensqualität und kann zu sozialem
Rückzug führen. Schwindelgefühle entstehen dann, wenn die an unserem
Gleichgewichtssystem beteiligten Sinnesorgane – das Gleichgewichtsorgan
des Ohres und die zuständigen Nervenbahnen im Gehirn, die Augen, sowie die
Stellungsfühler der Muskulatur, Sehnen und Gelenke – widersprüchliche
Informationen an das Gehirn senden.
Unsere Balance hängt also stark vom
Seite 17
wichtsorgans hinweist. Zudem gibt es
den zentralen Schwindel und den gutartigen Lagerungsschwindel. Bei zentralem Schwindel liegt der Ursprung für
die Störung des Gleichgewichtssinns
im Gehirn; Tumore des Hirnstamms
oder Multiple Sklerose können beispielsweise der Grund sein. Die Ursache des sogenannten gutartigen Lagerungsschwindels liegt an fehlplatzierten Kristallen im Innenohr und tritt bei
Veränderungen der Kopflage auf.
Die richtige Diagnose muss bei allen
Patienten mit Schwindelsymptomen
durch eine ausführliche Anamnese bei
einem Arzt gestellt werden. In diesem
Gespräch werden Art, Dauer und Auftreten der Symptomatik systematisch
erfasst, ebenso bestehende
Erkrankungen des Patienten
und mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten. Der
Arzt erhebt dann eine klinische Verdachtsdiagnose, die
in vielen Fällen vor allem
durch HNO-ärztliche und
neurologische Untersuchungsmethoden und bildgebende Verfahren abgesichert
wird. Richtig diagnostizierte
Schwindelsyndrome haben eine
gute Prognose und können häufig
mit Medikamenten oder auch einem Schwindeltraining zur Sturzprophylaxe behandelt werden. Das ist die gute Nachricht!
Foto: Martina Taylor / pixelio.de
THEMA: KURZGESCHICHTEN, GEDICHTE
DAS
JAHR
FING
MIT
EINER
GASEXPLOSION
AN
von Rudolf Winterfeldt
Foto: J.H.Gilgamesh / pixelio.de
Das Kraftwerk Boxberg sollte das
größte Kraftwerk der DDR werden. Zur
eventuell notwendigen Brandbekämpfung war ein WerksfeuerwehrKommando vorgesehen. Da ich bereits
eine Fachschule der Feuerwehr absolviert hatte, war meine Versetzung von
der Werksfeuerwehr Schwarze Pumpe
nach Boxberg beschlossen und wurde
zum 01.11.1967 wirksam. Nun war ich
hier Kommando-Leiter und damit nicht
mehr im Schichtdienst tätig. Wenn es
keine Brände und Havarien gab, war
ich am Abend, an den Wochenenden
und an Feiertagen zu Hause. So konnte ich also den Jahreswechsel
1967/68 zu Hause in Hoyerswerda
feiern (ein Umzug nach Boxberg war
für 1968 vorgesehen). Wir wohnten
hier in Neubaublocks in Plattenbauweise mit fünf Stockwerken. Silvester
hatten wir mit Brigitte, der Ehefrau meines Berufskollegen, gefeiert. Sie wohnten im Nebenblock und ihr Mann befand sich
zu dieser Zeit auf einer Fachschule. Der Neujahrstag zeigte sich
ohne Schnee, aber kalt und verlief für uns, unter Katerbeschwerden, im Wesentlichen normal. Die
Kinder wollten beschäftigt und
die Wohnung musste aufgeräumt
werden. Am Nachmittag saßen
wir dann alle vor dem Fernseher.
Draußen war alles still und friedlich, denn die Knallerei hörte in
diesen Jahren wirklich am Neujahrsmorgen um 8:00 Uhr auf und
man konnte sich von der anstrengenden Nacht etwas erholen. Es
war so gegen 15:00 Uhr, als ein
furchtbarer Knall diese Stille zerriss. Es hörte sich an, als wenn
ein Flugzeug die Schallmauer
durchbricht. Ich schaute aus dem
Fenster und schimpfte auf das
Militär, die an diesem Feiertag
solche Flugübungen machten.
Aber ich hörte kein Geräusch eines Triebwerkes, wie es sonst
üblich ist. Was sollte das denn
bloß gewesen sein? Ich schaute
aus dem Schlafstubenfenster in
die andere Richtung, auch hier
war nichts zu sehen. Wir rätselten
noch, was dieser Knall für eine
Ursache haben könnte, als an
unserer Wohnungstür heftig
geklingelt wurde. Vor uns
stand Brigitte, kreidebleich
und völlig verstört und stammelte etwas von einer Explosion. Da war mir alles klar. Sofort rief ich die Feuerwehr an.
Dort wusste man schon Bescheid. So wie ich war, in
Hemdsärmeln und in Filzpantoffeln, lief ich zum Nebenblock. Schon bei Annäherung
sah ich, dass etliche Fensterscheiben fehlten. Besonders
die Fenster des Treppenhauses
und in der 4. Etage waren zerstört. Flammen waren nicht zu
sehen, also augenscheinlich
kein Brand in den Wohnungen,
sondern vermutlich eine Gasexplosion, denn wir hatten hier
noch Gasherde in den Küchen.
Vor dem Hauseingang lagen
Glasscherben und Holzstücke
von den Fenstern des Treppenhauses. Davor auch einige
Menschen, die offensichtlich
unter Schock standen. Sie
starrten entgeistert auf das
Haus und jammerten um ihr
Hab und Gut. Einige Schaulustige hatten sich auch schon
Seite 18
eingefunden. Im Haus selbst allerdings
eine Seltsame Ruhe. Keine Menschen,
die umherliefen oder anderweitig zu
bemerken waren. Da ich von den Anwesenden keine Auskunft über noch im
Hause befindliche Bewohner erhielt,
die Feuerwehr auch noch nicht da war,
nahm ich die Sache selbst in die Hand
und begab mich in das Haus, um die
Lage zu erkunden. Im Treppenhaus kam
mir von oben Wasser entgegen gelaufen. Die Wohnungseingangstüren im
Erdgeschoss, links und rechts im Treppenhaus, waren offen, aber weiter keine Beschädigungen sichtbar. Auf mein
Rufen erhielt ich keine Antwort. Da keine Zerstörungen erkennbar waren, ging
ich davon aus, dass es auch keine verletzten Personen in diesen Wohnungen
gab. So war es auch bis zum 3. und
auch im 5. Obergeschoss. Aber im 4.,
da waren die Eingangstüren gar nicht
mehr vorhanden. Hier also hatte die
vermutliche Gasexplosion stattgefunden. Vom Treppenhaus ging man links in
den Korridor und von diesem links in die
Küche, dahinter lag gleich das Bad. Die
Küche war ein einziger Trümmerhaufen.
Die Zwischenwand zum Bad fehlte zur
Hälfte und die Küchenmöbel lagen zersplittert übereinander, der Küchenherd
war seitlich geneigt und es brannten
alle vorhandenen Gasflammen oben,
aber nicht im Backofen. Ich drehte den
Gashahn zu, um ein Ausströmen von Gas
zu verhindern. Bei meiner Suche nach
verletzten Personen fand ich unter den
Trümmern eine leblose Person.
Sie fühlte sich kalt an und lebte
offensichtlich nicht mehr. Weitere Personen fand ich nicht in
der Wohnung. Das Wohnzimmer
und das Schlafzimmer sahen
aus, als wenn ein Riese mit einem Besen einmal quer durchgefegt hätte. Welch eine ungeheure Kraft muss hier wohl gewirkt haben. Nun war für mich
klar, dass hier die Ursache des
Ganzen zu suchen war. In der
gegenüberliegenden Wohnung
fast das gleiche Bild. Glücklicherweise auch hier, wie in den
anderen Etagen, niemand, der
zu Schaden gekommen ist. Nur
fand ich hier die Eingangstür
am Ende des Korridors. Die Tür
von der anderen Wohnung war
nicht mehr vorhanden. Die
Wucht der Explosion hatte sie in
kleine Splitter zerlegt. Später
fanden wir nur noch den Türknopf. Inzwischen war die Feuerwehr Hoyerswerda eingetroffen und ich konnte dem Einsatzleiter meine Erkenntnisse mitteilen. Er übernahm alles Weitere bei diesem Einsatz. Ich
sagte ihm meine Adresse und
begab mich nach Hause. Eines
allerdings hatte ich vergessen,
ich hatte nicht gesagt, dass ich
den Gashahn am Herd zugedreht hatte. Später kamen dann
der Einsatzleiter der Feuerwehr
und die Kriminalpolizei zu mir,
um mich zu befragen. Dabei
rätselten sie mit mir um die Ursache der Explosion. Da der
Gashahn zu war, konnte ja kein
Gas ausströmen. Nachdem das
allerdings geklärt war, löste
sich der Fall auf. Später erfuhr
ich, dass der Mann in der Wohnung aus Liebeskummer Selbstmord begangen hatte. Er hatte
alle Gashähne des Küchenherdes geöffnet und die oberen
Flammen angezündet. Das ausströmende Gas tötete ihn zuerst
und nachdem es die notwendige
Konzentration erreicht hatte,
entzündete sich das explosive
Gemisch an den brennenden
Flammen. Glück im Unglück war
hier trotzdem im Spiel. Alle anderen Bewohner waren nicht in
ihren Wohnungen. Nur unsere
Bekannte, die genau darüber
wohnte und ein älteres Ehepaar
im Erdgeschoss. So wurde niemand weiter verletzt. Den
Schock haben diese Leute bald
überw un de n. Alles ande re
musste später geklärt werden.
Der Aufgang wurde gesperrt
und geräumt. So fing das Jahr
1968 für meine Familie und
mich mit einer großen Aufregung an.
THEMA: KURZGESCHICHTEN, GEDICHTE
DIE
RUBINHOCHZEIT
von Rudolf Winterfeldt
Foto: Ich / pixelio.de
Es sollte eine richtig schöne
Feier werden. Karl und Erna
sprachen schon fast ein Jahr
zuvor über diesen Jahrestag und
beratschlagten über den Ort,
den Ablauf und vor allem, wer
sollte alles dazu eingeladen
werden. Von beiden lebte jeweils die Mutter noch, dann
hatte Erna zwei Geschwister.
Mit ihren Familien waren das
sechs Personen. Karl hatte
noch eine Schwester und da war
auch noch eine Tante. Dann die
eigenen Kinder mit deren Fami-
lien und eine Enkeltochter aus
der ersten Ehe des jüngsten
Sohnes. Es kamen dann achtzehn Personen zusammen. Der
Ort wurde so gewählt, dass ein
Teil nach der Feier nach Hause
gebracht werden konnte. Das
war auch das erste Mal, denn
eine Feier in diesem Kreise hatte es bisher noch nicht gegeben. Nach einigem Suchen und
Vorsprachen fanden beide dann
auch ein Hotel, das ihren Vorstellungen entsprach. Das Hotel war umgebaut und eröffnete
Seite 19
neu. Für Karl und Erna gab es einen
Eröffnungspreis. Nun wurde ins Detail
gegangen. Mittagsmenü, Kaffeetafel
und kaltes Buffet wurden abgestimmt.
Zimmer für die Übernachtung gebucht
und die Raumgestaltung inklusive Musik festgemacht. Für den Nachmittag
dann noch im nachbarlichen Reiterhof
eine Kremserfahrt bestellt. Nun konnte nichts mehr schief gehen. Dann war
es soweit. 40 Jahre verheiratet zu sein
gelingt heute nicht mehr sehr vielen
Ehepaaren. Karl und Erna waren noch
recht rüstig und hatten keine großen
Sorgen mit ihrer Gesundheit. So waren
sie natürlich auch schon am Vormittag
im Hotel angekommen und erwarteten
nun ihre Gäste. Um 10:00 Uhr begann
dann der offizielle Empfang. Blumen
über Blumen und auch reichlich Geschenke füllten einen großen Tisch.
Karl hatte mit seinem Sohn abgesprochen, dass er das alles mit seiner Video-Kamera aufnehmen sollte. So hatte man später eine schöne Erinnerung
an diesen Tag. Viele der Gäste hatten
sich auch schon lange nicht mehr gesehen und die Freude über diese Feier
war in den Gesprächen zu spüren. Familienfeste sind ja schon immer dazu
geeignet, dass sich entfernt wohnende
Verwandte, Kinder und Enkelkinder
treffen und alle gemeinsam miteinander feiern. Sonst geschieht das ja
meistens im kleineren Kreis. Die
Schwierigkeit besteht aber ja darin,
dass man alle zu einem Termin an einen Ort bekommen muss. Das bedeutet langfristige Planung, damit recht-
zeitig Urlaub und dergleichen
eingeplant wird. Nun, bei Karl
und Erna hatte es richtig gut geklappt. Nach dem reichlichen
Mittagstisch ging die Fahrt mit
dem Kremser in Wald und Flur. Es
war Mitte Mai und der Frühling
war recht gut zu spüren. Aber damit es doch keinem zu kalt wurde,
haben wir und unsere Gäste „von
innen eingeheizt“. So ging es
auch recht lustig zu in unserer
Runde. Es wurde viel gelacht und
bei einem Halt auch mal die Beine etwas bewegt. Kaffee und Kuchen schmeckten danach besonders gut, zumal er hausbacken
war. Bis zum Abendbrot wurden
Geschichten und Erlebnisse aus
den vergangenen Jahren erzählt.
Erna lockte ihren Karl immer wieder, doch etwas von seinen früheren Liebschaften zu offenbaren.
Aber Karl versicherte, da gebe es
keine Geheimnisse. Er hätte
schon alles dazu gesagt. Zwischendurch wurde mit den Enkelkindern ein Tänzchen gemacht.
Sie wollten ja auch beschäftigt
werden. Karl zeigte sich dabei
von seiner kinderlieben Seite.
Erna sorgte sich um die Getränke
und dass auch keiner Not leide.
Sie hatte sich besonders auf diese Feier gefreut. Sie hatte schon
immer gern ihre Kinder und Enkelkinder um sich. Ja, sie ist eine
gute Mutter und Ehefrau und alle
haben sie lieb. Dann war das kal-
te Buffet aufgebaut und die
Gästeschar bestaunte das
Kunstwerk des Kochs und seiner Mannschaft. Einhellige
Meinung: viel zu schade zum
Aufessen. Aber hinterher sah
es dann doch wie geplündert
aus. Aber dazu war es ja da.
Der Abend verlief dann gemütlich bei feinen Getränken und
angeregter Unterhaltung, die
nur durch ein paar Tänzchen
unterbrochen wurde. Auch die
alten Damen kamen dabei
nicht zu kurz. Es ging langsam
und gemütlich zu und hat allen
viel Spaß bereitet. Zu vorgerückter Stunde wurde dann die
Feier beendet. Die in der Nähe
wohnenden Gäste verließen
das Hotel und wurden nach
Hause gefahren und die anderen suchten ihre Zimmer auf.
Karl und Erna blieben noch
eine Weile wach in ihrem Bett
liegen und ließen den Tag
noch einmal Revue passieren.
Sie waren zufrieden und voller
Freude darüber, dass sie es
geschafft hatten, die ganze
Familie zusammen zu bekommen und den Tag gemeinsam
zu begehen. Bevor Erna das
Licht löschte, besah sie sich
noch einmal den Rubin, den
ihr Karl zum Hochzeitstag geschenkt hatte. Sie lächelte
und gab ihrem Karl einen liebevollen Gute-Nacht-Kuss.
THEMA: KURZGESCHICHTEN, GEDICHTE
EIN
JAHR
RENTNER
von Edelgard Richter
24. Mai - Es ist geschafft. Mein letzter
Arbeitstag. Ich bin endlich Rentner.
Jetzt geht mein Leben richtig los. Ich
will einfach das machen, woran mich
diese verdammte Arbeit immer gehindert hat.
25. Mai - Ich stehe früh auf und weiß
gar nicht, was ich zuerst tun soll: Der
Rasen muss gemäht werden, ich will
die Dachrinne reparieren, ich muß die
Wasserhähne entkalken, ich will ein
Vogelhäuschen bauen und endlich mal
„Krieg und Frieden“ lesen. Treffe
vor dem Haus meinen Nachbarn.
Er ist auch Rentner. Er läuft unrasiert im Jogginganzug herum,
sieht aus wie Jörg Kachelmann
nach 30 Tequila. Er schaut den
ganzen Tag Nachmittagstalkshows oder löst Kreuzworträtsel.
Das wäre nichts für mich. Ich mähe erst einmal den Raten, reinige
die Dachrinne und fange mit dem
Vogelhäuschen an. Das Leben ist
wunderbar!
2. Juni - Der Rasen ist gemäht, die Dachrinne gereinigt
und das Vogelhäuschen ist fertig. Die Piepmätze kommen an
und tirilieren fröhlich. Ich fahre zu OBI, besorge Entkalker
für die Wasserhähne. OBI ist
voll mit Rentnern. Jeden Morgen trifft sich da das Krampfadergeschwader am Holzzuschnitt. Trübe Tassen! Fahre
Seite 20
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
nach Hausse und entkalke die Wasserhähne.
7. Juni - Etwas länger geschlafen. Dann
frühstücke ich und kontrolliere, ob die
Wasserhähne nicht neuen Kalk angesetzt haben. Danach Rasenmähen und
Fahrt zu OBI. Lasse mir Holz für ein weiteres Vogelhäuschen zuschneiden.
Dann hab ich zwei. Eins für die Vogelmännchen und eins für die Vogelweibchen.
22. Juni - Bis mittags geschlafen. Dann
noch ein Vogelhäuschen für Behinderte
gebaut. Dann Rasen gedüngt, damit er
schneller wächst und häufiger gemäht
werden muss. Danach Tee mit meiner
Frau. Ich gebe ihr Tipps für den Haushalt. Aber manchmal habe ich den Verdacht, ich nerve sie. Zum Beispiel,
wenn wir im Garten zusammen Darts
spielen. Nicht, dass wir uns streiten –
aber warum klebt sie vor dem Werfen
immer mein Foto auf die Dartsscheibe?
30. Juni - Will mal wieder mit einem anderen Menschenreden und gehe zum
Arzt. Viele Rentner gehen zum Arzt um
mal zu quatschen; ich habe mir Prostatabeschwerden ausgedacht. Aber er
schickt mich nach Hause – Prostata
würde bei Kassenpatienten in meinem
Alter nicht mehr behandelt; Rentner
hätten genügend Zeit zum Pinkeln.
13. Juli - Schlafen bis zwei. Danach Rasen mähen und ein Vogelhäuschen bauen. Im Garten stehen jetzt 28 Stück.
Als ich es aufstellen will, entdecke ich
auf dem Rasen einen Brief. Die Vögel
haben ihn geschrieben: „Alter hör auf
mit dem Scheiß Vogelhäuschen zu bauen. Wir haben es satt und es ist uns vor
den anderen Tieren peinlich“. Mein
Nachbar bietet mir ein Kreuzworträtselheft an. Ich schau mal rein:
Russischer Fluss mit 7 Buchstaben. Die
bekanntesten sind; Bjelaja,
Dnestr, Irtysch, Utschur und
Wolchow. Am Abend Krise mit
meiner Frau. Unser erotisches
Leben ist eingeschlafen. Passiert vielen Rentnern. Meine
Frau schlägt als Lösung vor, wir
sollten mal Sex an ungewöhnlichen Orten probieren.
4. September - Wir haben die
Seiten im Bett getauscht. Hilft
auch nicht. Habe gelesen, 50 %
der Männer über 65 nehmen
Viagra. 70 % davon können sich
allerdings nicht mehr daran
erinnern, warum . . .
30. September - „Krieg und
Frieden“ lese ich nicht mehr.
Schaue jetzt mehr Nachmittagstalkshows. Heute ist das Thema: „Ich mach dich kalt, du blöde Summse“. Na ja, ein bisschen lehnt sich das ja auch an
„Krieg und Frieden“ an.
26. Oktober - Meine Frau meint,
wir sollten etwas für unsere
Körper tun. . . . Wellness . . . .
Sobald man Rentner ist, soll
alles nur noch Wellness sein.
Man soll die Seele baumeln lassen . . . . Warum? Wenn man
älter wird, baumelt am Körper
sowieso schon so viel. Da muss
die Seele nicht auch noch mit
baumeln. Meine Frau schleppt
mich zum Rentner-Yoga, zur
Rentner-Sauna, zum Pilates.
Pilates! Das war für mich bislang der Typ, der Jesus gekreuzigt hat!
12. November - Beim RentnerYoga soll ich die Figur machen:
„Das Gnu liegt in der Morgensonne“. Ich mache die Figur
„Der Arbeitnehmer betätigt die
Stechuhr“. Werde aus dem Kurs
geworfen!
3. Januar - Habe mit dem Sport
aufgehört. Nur den Jogginganzug trage ich noch ganz gern.
Rasieren tu ich mich auch nicht
mehr. Wenn ich auf die Straße
gehe, fragen mich manchmal
die Obdachlosen, ob ich einen
Euro brauche.
Meine Frau will mich aktivieren
und schafft einen Dackel an.
Das ist das Ende. Wenn der beste Freund des Mannes eine
Wurst mit Beinen ist, die Purzel
heißt, ist es Zeit für ihn abzutreten. Dackel wurden Anfang
des 20. Jahrhunderts in England gezüchtet. Ziel der Züchtung war es, eine Nackenrolle
zu haben, die selbständig in die
Waschmaschine gehen kann.
Ich schäme mich. Aber ich geh
mit ihm spazieren. Sitze dann
im Wald auf einer Bank, mein
Blick fällt auf die Ameisen am
Boden. Tja, die arbeiten und
arbeiten, von denen sagt keine
„Ich bin in Rente und mach
jetzt Pilates“.
12. Februar - Bin nachts nicht
müde. Wovon auch? Stehe deshalb auf, setze mich ins Auto
und fahre durch die nächtliche
Stadt. Ich lande bei meiner alten Firma, steige aus, streichle
das Gebäude. Auf der Rückfahrt
sehe ich, wie an einer Landstraße Türken auf dem illegalen
Arbeitsstrich herumstehen und
warten, dass sie zur Schwarzarbeit abgeholt werden. Traurig
so was!
3. März - Habe mich dunkel geschminkt, mir einen Schnäuzer
angeklebt und reihe mich unter
die Türken an der Straße ein.
Serhat, Mehmet, Übür und Öczan. Im Auto stellt sich raus,
die heißen eigentlich Franz,
Theo, Günter und Willi. Und
sind auch Rentner mit angeklebten Schnäuzern. Am Nachmittag – Arbeit auf einer Baustelle. Ich war lange nicht so
glücklich!
12. April - Fahre jeden Morgen
mit den anderen Rentnern auf
die Baustelle. Nachmittags sitzen wir zusammen und überlegen, was wir noch machen
könnten. Wir wollen eine Firma
gründen, einen Konzern erschaffen, wir sollen ackern und
malochen. Auch mit 65 kann
man noch viel bewegen! Eine
Geschäftsidee
für unseren
Konzern haben wir auch schon:
Vogelhäuschen.
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THEMA: KURZGESCHICHTEN, GEDICHTE
ABEND
von Rela Ferenz
Abend
Verstummt sind die hitzigen Spiele.
Lautlos versinkt das Getue.
Aus vielerlei Gründen wird 's still.
Gibt alles zusammen die Ruhe.
Zweige wiegen den Wind.
Ein Bäumchen biegt sich darüber.
Endlich schläft das Kind
und regt sich nur hin und wieder.
Foto: Christina Günther
Abendliedchen
Bütenspitzen halten kleine Regentropfen fest.
Ein Sonnenstrahl verlässt noch mal sein Nest
und wird vom Flügelschlag bespritzt.
Atemstille wacht und lockt und zieht mich sacht
mit schlanken Armen in die dunkelgrüne Nacht.
Am Meer
Der Wind war wie Wolle, wie Seide die Sonne.
Der Himmel nur leicht bevölkert.
Mit weißen Wimpern winken die Wellen.
Ich bin zum Strand gestolpert.
Da war das Meer nur feiner Sand
und klare Wassermassen.
Hier hat noch keiner
einen großen
Eindruck hinterlassen.
Allein
Oh wär' ich ein Roserich
und die Rosen hörten auf mich.
Rosi und Rosemarie
und Röschen und Rosalie
müssten immerzu blühen und ich
wäre der Roserich.
THEMA: KURZGESCHICHTEN, GEDICHTE
IM
HINTERZIMMER
von Susanne Danowski
Gott sei Dank bin ich Nichtraucher.
Hab ich die rauchenden Familienangehörigen, Kollegen und Freundinnen
stets billigend ertragen, befürchte ich
nun eine vergehende Spezies. Die
Nichtraucher sind zähe gewesen.
Wenn der Qualm zu dick wurde, sind
sie halt in der Pause mal an die frische Luft gegangen. Ich habe mich bei
Familienfeiern gern zu den Kleinen ins
Kinderzimmer zurückgezogen. Bis
sie 12/13 Jahren alt waren,
konnte ich davon ausgehen, dort
vom Rauch verschont zu bleiben.
Danach hatte ich sowieso keinen
Zugang mehr zu ihren Gemächern
in meinem fortgeschrittenen Alter. Dann hat jemand erkannt,
dass Nichtraucher auch ein Recht
auf ein würdiges Dasein haben.
Es gab nun rauchfreie Beratungen, bei Familienfeiern ging
der Raucher auf den Balkon,
zumindest bis die Kinder im
Bett waren und der Alkoholpegel noch unter 2,5 Promille
war. Plötzlich gab es für
Nichtraucher eigene Büros,
Reisezugwagen, Restaurants.
Aber die gute Stimmung war
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woanders. Im Kurheim wurde im Raucherdomizil gefeiert, im Nichtraucheraufenthaltsraum wurde gestrickt und
philosophiert. Ich war meist bei den
Qualmenden. Es war keine zwingende
Voraussetzung, ne Kippe im Mundwinkel zu haben, ich wurde auch ohne
geduldet. Das Passivrauchen macht
auch krank, haben die Forscher herausgefunden. Dann hat der Gesetzgeber seine Aufgabe erkannt. Also Gruseltexte auf die Verpackungen, jetzt
auch Ekelbilder zu Abschreckung. Der
Umsatz ging zurück, also Preise drastisch raus, auf die Einnahmen will der
Fiskus nicht verzichten. Die Nichtraucher wurden immer mehr und vor allem
die Exraucher forderten nun massive
Veränderungen zu ihrem Schutz. Offensichtlich sind sie bis in die gesetzgebenden Bereiche vorgedrungen. Wo
sind die rauchenden Zeiten unter Altkanzler Schmidt geblieben? Per Gesetz und gegen massiven Widerstand
so mancher Wirtsleute, werden
Raucher aus Gaststätten, Zügen, Flugzeugen verbannt. Auf
Bahnhöfen dürfen sie noch in
prangergleichen gelb aufgemalten Vierecken quarzen.
Doch wie lange wird das noch
geduldet??? Nun stehen sie in
frierenden Grüppchen vor den
Lokalen, dem Spott der Passanten ausgesetzt, um ihrem
Laster zu frönen. Das Lachen
ist ihnen längst vergangen.
Selbst die von mitleidigen Wirten aufgestellten Heizpilze
werden ihnen per Anordnung
verwehrt. Demnächst wird bestimmt die Videoüberwachung
zur Verfolgung der letzten
Rauchabhängigen genutzt. Am
falschen Ort, außerhalb des
Vierecks, in der Nähe einer
Haltestelle oder gar auf der
öffentlichen Toilette den
Glimmstängel gezückt, sofort
werden die Aufnahmen in den
sozialen Netzwerken geteilt
und die Verfolgung wird unerbittlich geführt. Liebe Kneipenbesitzer, Lokalbetreiber, Barmänner und -frauen öffnet eure
Hinterzimmer für die gefährdete Spezies der Raucher. Gebt
ihnen einen Raum, in dem sie
ihrem Laster nachgehen können. Geht achtsam mit ihnen
um. Ich fürchte, wenn dem Fiskus die Einnahmen aus der Tabaksteuer nicht mehr genügt,
denkt er sicher über die Strafbesteuerung von Zucker nach,
seine weitreichenden gesundheitlichen Folgen sind ja schon
lange bekannt. Gottseidank bin
ich Nichtraucher, aber für's
dolce vita will ich nicht extra
zahlen müssen.
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