Path:
Volume Erster Abschnitt. Berlin Korporation der Berliner Kaufmannschaft

Full text: Adreß-Kalender für die königl. Haupt- und Residenzstädte Berlin und Potsdam, sowie Charlottenburg (Public Domain) Issue167.1881 (Public Domain)

556 
Gemeinnützige Anstalten, Vereine etc. 
selben ihnen so wenig als möglich fühlbar zu machen. Dieses Waisenhaus, von 
dem Stifter ohne alle Geldmittel und nur im Vertrauen auf Gott gegründet und 
mit 4 Waisenknaben eröffnet, zählt jetzt 52 Waisenknaben, welche sämmtlich die 
städtischen höheren Lehranstalten besuchen und mit der Berechtigung zum ein 
jährigen freiwilligen Militärdienst die Anstalt verlassen; diejenigen Knaben, 
welche sich dem Studium widmen, verbleiben in der Anstalt bis nach bestandenem 
Abiturienten-Examen. Der Kapital bestand beträgt 676 530 .-Ä 11 /i|, ausserdem 
sind an Familienstiflungen für entlassene Zöglinge 47 283 M. 60 /$ vorhanden. Die 
ehemaligen Zöglinge der Anstalt bilden den „Baruch Auerbach-Verein“, welch« 
zur gegenseitigen Unterstützung im Jahre 1877 gegründet worden ist. Die Anstalt 
steht unter der Aufsicht des Königlichen Provinzial-Schulkollegiums.) 
Dr. Auerbach, 1. Vorst, u. Direktor, 
Oranienburgerstr. 38. N. 
Friedeberg, Kmrz. R., Hof-Juwelier 
cga4. t§a3., ü. d. Linden 42. NW. 
Liebermann, Kfm.u. Stadtv.,Kasseu- 
kurator t§i4., PariserPlatzT.NW. 
Israel, Kfm.,Kassenrendaut d. Anst., 
Königgrätzerstr. 7. W. 
Marckwald, dgl., Bellevuestr. 15. W. 
Fr. Dr. Auerbach, geb. Dahlheim, 
Ehrenmutter, Oranienburgerstr. 
38. N. [NW. 
— Beer, geb.Roseu, dgl., Alseustr. 8. 
— v. Bleichröder, geb. Gutteutag, 
dgl., Behrenstr. 63. W. 
Fr. Liebermann, geb. Haller, Ehren 
mutter, Pariser Platz 7. NW. 
— Marckwald, geb. Kolm-Speyer, 
dgl., Bellevuestr. 15. W. 
Dr. Oberneck, Lehrer u. Erzieher, 
in der Anstalt. 
Dr. Levy, dgl., das. 
Rosenfeld, Musikdirektor, Neue 
Königstr. 43. NO. 
Dr. Apolant, Religionslehrer und 
Prediger, Karlstr. 15. NW. 
Dr. Peltesohn, Arzt e|s2., Oranien 
burgerstr. 23. N. 
Frl. Rauh, Pflegemutter, i. d. Anst. 
Baruch Auerbach’sche Walsen-Erzieliungs-Anstalt für jüdische 
Mädchen. 
(Oranienburgerstr. 38. N.) 
(Protektorin: Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Kronprinzessin des Deutsches 
Reiches und von Preussen. Die Anstalt ist am 30. April 1842 ebenfalls von dem 
Direktor Baruch Auerbach gestiftet, jedoch erst am 13. November 1813, 
am Geburtstage der Hochsei. Königin Elisabeth, eröffnet worden, und geniesst die 
Rechte einer moralischen Person. Der Zweck derselben ist: Waisenkinder weib 
lichen Geschlechts, zunächst aus der hiesigen jüdischen Gemeinde, unentgeltlich 
zu verpflegen, zu erziehen, allen ihren leiblichen und geistigen Bedürfnissen ab 
zuhelfen und für den Verlust der Eltern ihnen einen möglichst genügenden Er 
satz zu gewähren. Die Zahl der zu erziehenden Waisen — gegenwärtig 22 — 
richtet sich nach dem Bedürfhiss und den Kräften der Anstalt Behufs Er 
weiterung der Anstalt um 16 Stellen wird gegenwärtig ein neuer Seitenflügel 
errichtet. Die Mädchen werden zu ihrer Ausbildung iu einer höheren weiblichen 
Bildungsanstalt, gegenwärtig in den städtischen höheren Töchterschulen und i n 
der Augustaschule unterrichtet; zur Besorgung häuslicher Geschäfte wird ihn« 0 
eine sorgfältige Anleitung gegeben, so dass sie bei ihrer Entlassung zur Führung 
eines Hausstandes vollständig befähigt sind. Die begabteren Zöglinge bilden sich 
zu Lehrerinnen aus und verbleiben in der Anstalt bis nach bestandenem Leh- 
rerinnen-Examen; sie erhalten auch Klavier-Unterricht. Da die Anstalt die Steh® 
der Eltern so viel als möglich ersetzen soll, so bleibt jedes Waisenmädchen auch 
nach seiner Entlassung bis zur Verheirathung oder erlangten Selbstständig^ 61 
Gegenstand der elterlichen Fürsorge derselben. Jedes von ihnen, welches sich 
tugendhaft und makellos beträgt, erhält bei der Verheirathung, wenn es eine >“ m 
zusagende und nach dem Urtheile des Vorstandes angemessene Verbindung elD ‘ 
gehen kann, ausser ihrem namhaften Guthaben eine Milgabe von 1800 Jl, 1111
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.