Path:
Volume Erster Abschnitt. Berlin Provinzial-Behörden und deren Unter-Behörden

Full text: Adreß-Kalender für die königl. Haupt- und Residenzstädte Berlin und Potsdam, sowie Charlottenburg (Public Domain) Issue167.1881 (Public Domain)

Kirchen magistratualischen Patronats. 441 
Kloster-Kirche. 
(Klosterstr. zwischen 73 und 74. C.) 
(War früher Franziskanerkloster, und zwar der grauen Brüder, im Jahre 1271 gestiftet. 
Die Kirche wurde etwa 1290 vollendet, und schenkten die Markgrafen Otto der 
Lange und sein Bruder Albrecht III. dazu den Platz. Vermöge mehrerer anderer 
Schenkungen erhielt die Kirche eine solche Erweiterung, dass sie zu den bedeu 
tendsten Berlins gehörte und vielen fürstlichen Personen zur Grabstätte diente. 
Namentlich wurden hier beerdigt 1300 der Herzog Ernst von Sachsen, 1340 die 
Kurfürsten Margarethe, erste Gemahlin des Kurfürst Ludwig des Aelteren, 1357 
die Kurfürstin Kunigunde, Gemahlin Kurfürst Ludwig des Römers, und dieser 
selbst 1365. In den Jahren 1584, 1719 und in den Jahren 1842 und folg, ward 
sie nach der mittelst Allerhöchster Kabinetsordre vom 6. November 1841 ge 
nehmigten Zeichnung des Ober-Bau-Inspektors Berger renovirt. 1712 brannte der 
Thurm ab.) 
(Die Prediger und Beamten sind bei der St. Nicolai-Kirche aufgefübrt.) 
St. Marien-Kirche. 
(Zwischen der Klosterstrasse und dem Neuen Markt. C.) 
(Die Kirche wird schon in Urkunden von 1292 erwähnt. Zweimal brannte sie ab, 
1380 bei dem grossen Brande und 1514. Im Jahre 1661 brannte, durch den 
Blitz entzündet, der Thurm ab, der dann neu gebaut und 1666 vollendet wurde. 
Im Jahre 1787 wegen Baufälligkeit abgetragen, ward er bis 1790 in seiner jetzigen 
Gestalt nach Langhaus’ Zeichnungen von Boumann erbaut; 1818 ward die Kirche 
renovirt. Der Taufstein von Erz ist um 1437 angefertigt und die Kanzel 1703 
von Schlüter erbaut. Der Thurm hat 287 Fuss Höhe. Unweit davon der Neue 
Markt, der nach Urkunden schon im 14. Jahrhundert so hiess, und auf welchem 
einst die Hinrichtungen vollzogen wurden, auch der Pranger stand. An diesem 
Markte, jetzt in der Papenstr. 8a., sollen früher die Bischöfe von Havelberg ihr 
Palais gehabt haben.) 
(Begräbnissplatz: Prenzlauerstrasse 62 und ein zweiter am Anfang der Prenzlauer 
Chaussee rechts.) 
H- Dr. Brückner, Propst und Gen. 
Superint. von Berlin (s. vorher). 
Df- Müllensiefen, Archidiakonus, 
Prediger, Spandauerstr. 62. C. 
Kühn, 2. Diakonus, Bischofstr 5. C. 
Weser, Licent. theol., 3. Diakonus, 
Heiligegeistgasse 11. C. 
Patronats -Vertreter. 
Adel, Rechtsanwalt, Kronenstr. 4.5. 
Beamte. 
Turner, Vorst., Rendant (s. vorher). 
Büngel, Rendant (s. vorher). 
Dienel, Organist, Neuer Markt 7. C. 
Streich, Küster, Papenstr. 19. C. 
Krause, Rektor, Dirig. d. liturgischen 
Chors (s. vorher). 
Wilharm, Todtengräber (s. vorher). 
Bornhoeft, Kirchendiener,Hochzeits-, 
Tauf- u. Leichenbitter (s. vorher). 
Heiligegeist-Kirche. 
(Ecke der Spandauerstrasse und Heiligegeistgasse.) 
(Ei wird dieser Kirche zuerst 1313 in Urkunden erwähnt. 1476 ward der Thurm 
neu erbaut. 1611 wurden der Thurm und 1661 Thurm und Kirche renovirt. 
Letztere ward 1720 bei dem Aufspringen des nahe gelegenen Pulverthurms sehr 
beschädigt. 1829 ist sie innerlich und äusserlich renovirt worden. Eine eigene 
Parochie für die Kirche ist nicht vorhanden, dieselbe steht unter Verwaltung des 
Kuratoriums der Hospitäler zum Heiligen Geist und St. Georg. Der Begräbnissplatz 
>st derjenige der St. Marien-Kirche zu Ende der Prenzlauerstrasse rechts.)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.