Jahresbericht 2019
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung
Struktur von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
(Stand: 31.12.2019)
Mitglieder von Gesundheit Berlin-Brandenburg
derzeit ca. 90 ordentliche und 50 außerordentliche Mitglieder
darunter gesetzliche Krankenkassen, Unfallkassen, kommunal- und landespolitische Ebene, Berufsvereinigungen,
Krankenhäuser, Wohlfahrtsverbände und Initiativen
Vorstand von Gesundheit Berlin-Brandenburg
Erweiterter Vorstand
paritätisch besetzt durch Berliner und Brandenburger Personen
Prof. Dr. Rolf Rosenbrock
Vorstandsvorsitzender
Prof. Dr. Theda Borde
Beisitzerin
Dr. Birgit Hoppe
Beisitzerin
Sabine Schweele
Beisitzerin
Sprecherinnen und Sprecher der Arbeitskreise
Gabriela Leyh
Vorstandsvorsitzende
Monika Gordes
Beisitzerin
AK Alter(n) und Gesundheit
AK Betriebliche Gesundheitsförderung
AK Bewegung
AK Gesundheitspolitik (derzeit ruhend)
Dipl.-Med. Hendrik Karpinski
Beisitzer
Kathrin Feldmann
Beisitzerin
Jürgen Hardt
Ehrenvorsitzender
AK Kind und Familie
AK Migration und Gesundheit
AK Patientenfürsprecherinnen und -sprecher Berlin
AK Patientenfürsprecherinnen und -sprecher Brandenburg
AK Psychische Gesundheitsförderung
Geschäftsführung
Verwaltung
Stefan Pospiech
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sandra Heise
Marion Amler
Standorte in Berlin
Geschäftsstelle
Berlin
Friedrichstraße 231
10969 Berlin
Fon: 030 – 44 31 90 60
www.gesundheitbb.de
Gemeindedolmetschdienst
(GDD) Berlin
Friedrichstraße 231
10969 Berlin
Fon: 030 – 44 31 90 90
www.gemeindedolmetschdienst-berlin.de
Standorte in Brandenburg
Beschwerde- und Informationsstelle
Psychiatrie (BIP) Berlin
Grunewaldstraße 82
10823 Berlin
Fon: 030 – 789 500 36 0
www.psychiatrie-beschwerde.de
Geschäftsstelle Potsdam
Behlertstraße 3a
Haus K3
14467 Potsdam
Fon: 0331 – 88 76 20 0
www.gesundheitbb.de
Eine Übersicht unserer ordentlichen Mitglieder finden Sie auf Seite 65. Die einzelnen Projekte und Initiativen der Geschäftsstellen werden auf Seite 11 näher vorgestellt.
Fachstelle Altern und Pflege im
Quartier (FAPIQ)
Standort Potsdam
Rudolf-Breitscheid-Straße 63-64
14482 Potsdam
Fon: 0331 – 231 607 01
www.fapiq-brandenburg.de
Weitere Standorte: Eberswalde,
Lübben, Luckenwalde, Neuruppin
Inhalt
Vorwort des Vorstandes | 4
Gesundheit Berlin-Brandenburg stellt sich vor | 6
Übersicht der Projekte und Initiativen in 2019 | 11
Für eine gesunde Region Berlin-Brandenburg | 12
Qualitätsentwicklung | 17
Gesundes Aufwachsen | 27
Gesund älter werden | 37
Seelische Gesundheit | 43
Migration und Gesundheit | 46
Die Rechte von Patientinnen und Patienten stärken | 50
Gesund arbeiten und teilhaben | 56
Bewegung und Ernährung | 59
Übersicht ausgewählter Publikationen | 64
Ordentliche Mitglieder | 65
Finanzen | 66
Mitgliedschaften | 66
Impressum | 68
Vorstandsmitglieder
Prof. Dr. Rolf Rosenbrock
Vorsitzender
Paritätischer Gesamtverband
Vorstandsvorsitzender
Gabriela Leyh
Landesgeschäftsführerin
der BARMER Berlin-Brandenburg
Vorstandsvorsitzende
Prof. Dr. Theda Borde
Alice Salomon Hochschule
Beisitzerin
Monika Gordes
stellv. Geschäftsführerin Städte- und
Gemeindebund Brandenburg
Beisitzerin
Dr. Birgit Hoppe
Direktorin Stiftung SPi
Beisitzerin
Hendrik Karpinski
Chefarzt der Klinik der Kinder- und
Jugendmedizin im Klinikum Niederlausitz
Beisitzer
Sabine Schweele
Planungs- und Koordinierungsstelle
Gesundheit, Bezirksamt
Friedrichshain-Kreuzberg
Beisitzerin
Kathrin Feldmann
Stadtkontor Gesellschaft für
behutsame Stadterneuerung mbh
Beisitzerin
Jürgen Hardt
Ehrenvorsitzender
4
Vorwort des Vorstandes von
Gesundheit Berlin-Brandenburg
Mit dem Jahresbericht 2019 von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. stellen wir Ihnen die Aktivitäten unserer Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung vor. Der Verein hat 2019 erfolgreich seine Ziele verfolgt und die Aufgaben im
Bereich seiner satzungsgemäßen Zwecke ausbauen können. Maßgeblich verantwortlich für
den Zuwachs ist die Umsetzung des Präventionsgesetzes. Insbesondere durch die Förderprogramme des GKV-Bündnisses für Gesundheit konnten über die Geschäftsstelle Strukturen und Prozesse auf Landes- und kommunaler Ebene für gesunde Lebenswelten gestärkt werden.
Diese Maßnahmen fügen sich ein in die Gesundheitszieleprozesse in Berlin und Brandenburg, die der Verein in beiden Bundesländern fachlich begleitet. Auf diese Weise bietet
er eine Plattform, auf der Landespolitik, Sozialversicherungsträger, kommunale Gebietskörperschaften, Träger von Lebenswelten sowie
Wissenschaft gemeinsame Bündnisse und Kooperationen realisieren können. Befördert wird
dadurch zudem die Zusammenarbeit der Vertragspartner der Landesrahmenvereinbarungen
nach §20f SGB V.
Neben dieser vernetzenden und koordinierenden
Tätigkeit wird durch den Verein ein wichtiger Impuls
zur Entwicklung und Sicherung von Qualität im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention gesetzt: Handlungsleitend sind hier die Good PracticeKriterien des Kooperationsverbundes Gesundheitliche
Chancengleichheit, die einen anerkannten Qualitätsrahmen für
alle Akteure bilden.
Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld stellt die Vertretung der Belange psychisch kranker Menschen sowie von Patient*innen dar.
Dies realisiert der Verein über die Trägerschaft der Beschwerdeund Informationsstelle Psychiatrie Berlin und das Projekt
„Stärkung der Patientenrechte in der psychiatrischen Versorgung
Brandenburg“. In 2019 wurde zudem der Arbeitskreis Psychische
Gesundheitsförderung neu gegründet. Auch der Gemeindedolmetschdienst Berlin (GDD) sowie die Fachstelle für Altern und
Pflege im Quartier (FAPiQ) Brandenburg fördern einen niedrigschwelligen Zugang zu gesundheitlichen und pflegerischen Beratungs- und Versorgungsangeboten.
Seine Zielsetzungen artikuliert der Verein insbesondere über seine
Arbeitskreise sowie den bundesweiten Kongress Armut und Gesundheit: Dazu gehört die Weiterentwicklung von Public Health in
Deutschland ebenso wie die Betrachtung politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die
gesundheitliche Chancengerechtigkeit.
Als Vorstand danken wir allen Engagierten in den Mitgliedsorganisationen, Arbeitskreisen, den Fördernden, Kooperationspartner*innen sowie den Mitarbeitenden in den Geschäftsstellen.
Ohne ihre Mitwirkung könnte der Verein nicht leisten, was er laut
seiner Satzung bewirken soll: „das Wohlbefinden und gesundheitsförderliche Lebenswelten für alle Menschen in der Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg zu unterstützen.“
Prof. Dr. Rolf Rosenbrock
Vorstandsvorsitzender
Gabriela Leyh
Vorstandsvorsitzende
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Die Mitgliederversammlung 2019 von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. wurde spontan durch ein Graphic Recording unserer Kollegin Betty Zepernick dokumentiert. Herzlichen Dank!
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
stellt sich vor
Gesundheit Berlin-Brandenburg (GesBB) ist
die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung in Berlin und Brandenburg. In ihr sind
etwa 140 mit Gesundheitsförderung befasste
Personen und Institutionen zusammengeschlossen. Die Arbeitsgemeinschaft versteht
sich als Interessensvertretung für Gesundheitsförderung, die Aktivitäten koordiniert, Sachkompetenz bündelt und gesellschaftliche sowie politische Kräfte ressort- und parteiübergreifend integriert. Ziel ist, das Anliegen der Gesundheitsförderung in den Regionen Berlin und Brandenburg
sowie bundesweit voranzubringen.
Unserer Arbeit legen wir den Gesundheitsbegriff
zugrunde, wie ihn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert. Dieser ressourcen- und verhältnisorientierte Ansatz prägt das Leitbild von
Gesundheit Berlin-Brandenburg.
„Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess,
allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Gesundheit steht für ein
positives Konzept, das in gleicher Weise die
Bedeutung sozialer und individueller Ressourcen für die Gesundheit betont wie die
körperlichen Fähigkeiten.“
WHO, Ottawa-Charta, 1986
6
Der Verein wurde 1993 als Gesundheit Berlin gegründet und am 26. Mai 2009 um die Region Brandenburg zu Gesundheit Berlin-Brandenburg erweitert. Von Beginn an hatte die Arbeitsgemeinschaft
für Gesundheitsförderung eine bundesweite Ausrichtung, nicht zuletzt als Veranstalter des bundesweit größten Public Health-Kongresses Armut
und Gesundheit sowie seit 2003 durch den Geschäftsstellensitz des Kooperationsverbundes
Gesundheitliche Chancengleichheit. Informationen zum Verein finden sich auch auf unserer
Website www.gesundheitbb.de.
Mitglieder
Gesundheit Berlin-Brandenburg (GesBB) verfügt
über insgesamt ca. 90 ordentliche und mehr als
50 außerordentliche Mitglieder. Hierzu zählen
zentrale Akteure des Gesundheitswesens in der
Region, darunter gesetzliche Krankenkassen,
Unfallkassen, Landesministerien, Bezirke und
Kommunen sowie andere kommunal- und landespolitische Institutionen, Berufsvereinigungen,
Krankenhäuser, Wohlfahrtsverbände und Initiativen. Eine Übersicht unserer ordentlichen Mitglieder finden Sie auf Seite 65. Die Mitgliederversammlung tagt einmal jährlich und bei Bedarf. Sie ist
oberstes Beschlussgremium des Vereins und legt die
Satzungsziele fest.
Vorstand des Vereins
Der geschäftsführende Vorstand ist paritätisch mit Mitgliedern aus Berlin und Brandenburg besetzt. Er tagt in der
Regel viermal jährlich. Der Vorstand bringt seine politische und
fachliche Kompetenz in die Umsetzung der Projekte des Vereins
ein. Er führt die Geschäfte des Vereins und vertritt ihn nach außen.
Geschäftsführung des Vereins
Stefan Pospiech stellt die Geschäftsführung von Gesundheit BerlinBrandenburg. Der Vorstand setzt ihn als besonderen Vertreter nach
§30 BGB ein. Stefan Pospiech leitet die Geschäftsstellen des Vereins. Die Befugnis der Geschäftsführung erstreckt sich auf alle
Handlungen, die der gewöhnliche Geschäftsbetrieb mit sich bringt.
Erweiterter Vorstand:
Sprecherinnen und Sprecher der Arbeitskreise
Die Sprecherinnen und Sprecher der Arbeitskreise bilden zugleich
den erweiterten Vorstand von Gesundheit Berlin-Brandenburg.
Dieser berät den Vorstand und die Geschäftsführung in strategischen Fragestellungen. Zudem setzt er fachliche und politische
Impulse.
Folgende Arbeitskreise waren in 2019 aktiv:
● AK Alter(n) und Gesundheit
● AK Betriebliche Gesundheitsförderung
● AK Bewegung
● AK Gesundheitspolitik (derzeit ruhend)
● AK Kind und Familie
● AK Migration und Gesundheit
● AK Patientenfürsprecherinnen und -sprecher Berlin
● AK Patientenfürsprecherinnen und -sprecher Brandenburg
● AK Psychische Gesundheitsförderung
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Carola Gold-Preis 2019
Wir vernetzen…
Wir koordinieren…
… die Arbeitskreise von Gesundheit Berlin-Brandenburg
… bundesweite Aktivitäten
Das inhaltliche Rückgrat der Vereinstätigkeit bilden die Arbeitskreise. Sie greifen verschiedene Themen der Gesundheitsförderung auf und bieten interessierten Akteuren eine Plattform für
Austausch und Diskussionen.
Seit 2003 koordiniert Gesundheit Berlin-Brandenburg
den Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit, der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiiert wurde (vgl. Seite
21). Ende 2019 gehörten ihm 74 Kooperationspartner
an, darunter alle Landesvereinigungen für Gesundheit, mehrere Landesministerien, die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V.
(BVPG), Krankenkassen, Ärzte- und Wohlfahrtsverbände, die kommunalen Spitzenverbände sowie
die Bundesagentur für Arbeit. Die Partner im Kooperationsverbund verstehen Gesundheitsförderung als ein Querschnittsthema. In 2019 beteiligte
sich die Geschäftsstelle an der Zusammenstellung
des Sammelbandes „Gesundheit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Konzept Health in All Policies und seine Umsetzung in Deutschland“.
Die Arbeitskreise von Gesundheit Berlin-Brandenburg sind länderübergreifend offen und richten sich an Mitglieder sowie alle
interessierten Personen. In den Arbeitskreisen mit bis zu 100
Mitgliedern werden aktuelle fachpolitische Themen vorgestellt
und diskutiert. Zudem werden Workshops, Handlungsempfehlungen und Fachtagungen gemeinsam geplant und veranstaltet.
Die Arbeitskreise werden durch die Geschäftsstellen organisatorisch und fachlich unterstützt.
… die Geschäftsstellen von
Gesundheit Berlin-Brandenburg
Die Geschäftsstellen initiieren und koordinieren Aktivitäten und
Projekte gemeinsam mit Akteuren auf Bundes-, Landes- und
kommunaler Ebene. Die Geschäftsstellen des Vereins in Berlin
und Brandenburg beschäftigen ca. 80 hauptamtlich Mitarbeitende mit verschiedenen fachlichen Qualifikationen (u. a. Gesundheits-, Politik-, Kommunikations- und Sportwissenschaften, Public Health, Soziologie, Sozialpädagogik, Psychologie,
Ökotrophologie) und realisierten im Berichtszeitraum rund 35
zuwendungsfinanzierte Projekte mit einem Fördervolumen von
ca. 4,6 Millionen Euro.
Die berufliche Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden wird
von Gesundheit Berlin-Brandenburg gefördert. Sie nehmen an
Arbeitskreisen, Fachtagungen und externen Fortbildungen teil.
Zudem bilden sie betriebsinterne Qualitätszirkel und organisieren sich in kollegialen Austauschforen.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Zentrale Aktivität des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit ist seit 2011 der
kommunale Partnerprozess „Gesundheit für alle“.
Ziel dieses Prozesses ist die Umsetzung sogenannter „Präventionsketten“ in Landkreisen, Städten und
Bezirken. Dabei werden bestehende Angebote so
miteinander verzahnt, dass es gelingt, gesundheitsförderliche Lebenswelten für alle zu schaffen.
Seit 2012 betreut Gesundheit Berlin-Brandenburg die
Servicestelle von inforo (vgl. Seite 22), eine virtuelle Austauschplattform, die es kommunalen Akteuren erleichtert,
miteinander in Kontakt zu treten und voneinander zu lernen. Oberstes Ziel ist dabei, einen Beitrag zur interdisziplinären Qualitätsentwicklung in den Kommunen zu leisten.
Am 14. März 2019 wurde im Rahmen
des Kongresses Armut und Gesundheit
zum siebten Mal der Carola Gold-Preis
verliehen. Seit 1993 werden mit diesem
Preis Menschen ausgezeichnet, die sich in
herausragender Weise für mehr gesundheitliche Chancengleichheit einsetzen. Seinen Namen verdankt er der ehemaligen Geschäftsführerin von Gesundheit Berlin-Brandenburg.
In 2019 wurden Dr. Karoline Schubert und Dr.
Claus Weth damit geehrt. Karoline Schubert ist
seit 1999 im Gesundheitsamt der Stadt Leipzig tätig, das Leipziger Modell der Gesundheitsförderung hat bundesweiten Vorbild- und Modellcharakter.
Claus Weth ist – genau wie Karoline Schubert –
eng mit dem Gesunde Städte-Netzwerk verbunden. Gemeinsam mit Carola Gold gelang es
ihm, die Gesundheitsförderung als Chance zur
Herstellung gesundheitlicher Chancengleichheit in das Programm Soziale Stadt zu integrieren.
Einen Bericht zur Preisverleihung finden
Sie unter www.armut-und-gesundheit.de/
carola-gold-preis.
7
Unser Profil in Kürze:
Kompetenzen der Arbeitsgemeinschaft
Koordinierung
Wir verfügen über eine langjährige Expertise in der Begleitung gesundheitsbezogener Gremien, Netzwerke
und Arbeitskreise.
Fortbildung
Die Expertise unserer Mitglieder, Arbeitskreise und Mitarbeitenden findet Eingang in die Gestaltung von Fort
bildungen und Qualifizierungen sowie im Rahmen eigener Fachgespräche, Workshops, Fachtagungen und Kongresse.
… Aktivitäten und Vernetzung in Berlin und
Brandenburg
In Berlin und Brandenburg ist die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung als koordinierende Stelle und als Träger zweier Fachstellen
insbesondere in die Gestaltung der Gesundheitszieleprozesse eingebunden und arbeitet
hierbei u. a. eng mit den Gesundheitsministerien der Länder zusammen.
Darüber hinaus liegt der Fokus auf der gesundheitsförderlichen Gestaltung der zentralen Lebenswelten. Die Koordinierungsstellen
Gesundheitliche Chancengleichheit begleiten Landkreise, Bezirke und Quartiere dabei,
Praxis
integrierte Strategien über die gesamte LeWir entwickeln, koordinieren und evaluieren innovative
bensspanne zu entwickeln. Verstärkt werden
(Modell-)Projekte zur gesundheitsförderlichen Entwickdie Maßnahmen des Vereins durch die Koorlung von Lebenswelten, z. B. im Setting Kommune oder
dination themen- und zielgruppenspezifiin der Kita.
scher Programme, auch dies bezogen auf alle
Lebensphasen. Vom Netzwerk Gesunde KinQualitätsentwicklung und Evaluation
der, über gesunde Kitas und Schulen, das geDie Kriterien guter Praxis in der Gesundheitsförderung
sunde
Arbeiten bis hin zu einem gesunden und
(vgl. Seite 17) finden fortlaufend Anwendung. Wir unselbstbestimmten Älterwerden, engagiert sich
terstützen Institutionen, Träger und Fachkräfte dabei,
der
Verein im Rahmen seiner Projekte und ArGesundheitsförderung in Lebenswelten qualitätsgebeitskreise.
Dies sowohl durch die Zusammensichert und partizipativ umzusetzen.
arbeit und Qualifizierung der Fachkräfte als auch
durch direkte Maßnahmen in den Lebenswelten.
Öffentlichkeitsarbeit
Der
Schwerpunkt unserer Arbeit liegt – entspreWir betreuen zahlreiche Websites (vgl. Seite 9)
chend
unserer Satzung – darauf, die gesundheitliund informieren über Newsletter, Apps, Podasts,
chen
Belange
der Menschen ins öffentliche Besoziale Medien sowie Publikationen über aktuwusstsein zu bringen und dadurch insbesondere
elle Entwicklungen und Themen der soziallaMenschen
in sozial belasteten Lebenslagen bessere
genbezogenen Gesundheitsförderung.
Gesundheitschancen zu ermöglichen.
8
Wir organisieren…
Die Geschäftsstellen führten im Berichtszeitraum kontinuierlich
regionale und bundesweite Fachveranstaltungen mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern durch. Eine Auswahl der Veranstaltungen können Sie zu Beginn eines jeden Themenbereiches
einsehen.
Kongress Armut und Gesundheit
Als die mit Abstand größte durch Gesundheit Berlin-Brandenburg organisierte Veranstaltung brachte der Kongress Armut
und Gesundheit in 2019 unter dem Motto „GESUNDHEIT. MACHT.
POLITIK“ über 2.000 Teilnehmende – davon allein mehr als 500
Expertinnen und Experten – in 128 Einzelveranstaltungen zusammen. Unter www.armut-und-gesundheit.de finden Sie weitere Informationen zum Kongress.
Wir unterstützen…
Mit Projekten wie der Beschwerde- und Informationsstelle Psychiatrie in Berlin (BIP) (vgl. Seite 53) oder dem Gemeindedolmetschdienst Berlin (GDD) (vgl. Seite 48) unterstützen wir Patientinnen und Patienten. Wir verbessern den Dialog zwischen
Professionellen, Betroffenen und deren Angehörigen und tragen
damit zur Qualitätsentwicklung und Patientenorientierung in
der gesundheitlichen Versorgung bei.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Wir informieren und
publizieren…
Regelmäßige Publikationen
● Info_Dienst für Gesundheitsförderung
Vereinszeitschrift von
Gesundheit Berlin-Brandenburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
In 2019 wurden u. a. die folgenden Web-Präsenzen
durch Gesundheit Berlin-Brandenburg betreut:
● www.armut-und-gesundheit.de
Gesundheit Berlin-Brandenburg informiert seine
Partnerinnen und Partner, Mitglieder sowie Interessierte mit vielfältigen Instrumenten der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Überwiegend richten sich diese Medien an die interessierte
Fachöffentlichkeit sowie Multiplikatorinnen
und Multiplikatoren. Veranstaltungen und Projekte – insbesondere auch der Kongress Armut
und Gesundheit – werden darüber hinaus durch
Pressearbeit begleitet, die sich neben Fachpresse auch an die Tagespresse und Publikumsmedien wendet. Auch für seine Mitglieder
gestaltet Gesundheit Berlin-Brandenburg die
Öffentlichkeitsarbeit und stellt ihre Organisation nach außen hin dar.
● Themenblatt
des Kooperationsverbundes
Gesundheitliche Chancengleichheit
● E-Mail-Newsletter
des Kooperationsverbundes
Gesundheitliche Chancengleichheit
● Gesundheitsförderung aktuell
Fachstelle für Prävention und Gesundheits
förderung im Land Berlin
● E-Mail-Newsletter
● www.berlin.gesundheitfoerdern.de
● www.buendnis-gesund-aufwachsen.de
Regelmäßige Publikationen
● www.buendnis-gesund-aelter-werden.de
Gesundheit Berlin-Brandenburg veröffentlicht
die Zeitschrift Info_Dienst für Gesundheitsförderung in gedruckter und elektronischer Form. Diese
Publikation richtet sich an eine bundesweite Leserschaft aus den Bereichen Gesundheitsförderung,
Soziales, Bildung und Politik. Der Info_Dienst kann
über die Geschäftsstellen bezogen werden. Wenn Sie
die Zeitschrift abonnieren möchten, senden Sie bitte
eine E-Mail an folgende Adresse: sekretariat@gesundheitbb.de. Zum Download stehen die aktuellen Ausgaben unter www.gesundheitbb.de zur Verfügung. Des Weiteren wurden von Gesundheit Berlin-Brandenburg pro-
www.familienbuendnisse-land-brandenburg.de
● www.fapiq-brandenburg.de
● www.gemeindedolmetschdienst-berlin.de
● www.gesundheitbb.de
● www.gesundheitliche-chancengleichheit.de
● www.inforo.online
● www.kidskompass.de
● www.netzwerk-gesunde-kinder.de
● www.psychiatrie-beschwerde.de
●
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
der Lokalen Bündnisse für Familie im Land
Brandenburg
● FAPIQ-Newsletter
der Fachstelle Altern und Pflege
im Quartier
9
jektspezifische Newsletter und Periodika erstellt,
die Akteuren der Gesundheitsförderung aktuelle
Informationen vermitteln (vgl. Seite 9).
Der Public Health-Podcast „Armut und
Gesundheit“
Hier diskutiert das Kongress-Team mit Mitstreitenden zum Thema Chancengerechtigkeit und
Gesundheitsförderung. Der Podcast lässt sich
bei Deezer, iTunes und Spotify abonnieren.
www.armut-und-gesundheit.de
Baby-App Berlin
Die Baby-Berlin App ist für alle Berlinerinnen und
Berliner, die ein Kind erwarten oder gerade Eltern
geworden sind. Sie informiert darüber, welche
finanziellen und materiellen Hilfen wann und wo
beantragt werden können und welche Unterlagen dazu benötigt werden.
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/
info-zur-app-rund-um-die-geburt
Erprobung neuer Formate
Die FAPIQ sammelte als erstes Projekt bei Gesundheit Berlin-Brandenburg im Jahr 2019 Erfahrungen mit dem Podcast-Format: In den ersten Episoden werden methodische Ansätze
sowie die Netzwerkarbeit des Projektes vorgestellt. Mit der Initiierung des Public HealthPodcasts „Armut und Gesundheit“ entwickelte auch das Kongress-Team ein Format, in dem
es mit Partnerinnen, Partnern und Mitstreitenden ins Gespräch kommen konnte.
Unter www.armut-und-gesundheit.de/podcast
finden sich alle bislang erschienenen Episoden. Über Deezer, iTunes und Spotify kann der
Podcast abonniert werden. Zudem wurde die
Öffentlichkeitsarbeit des Kongresses flankiert
durch die Einrichtung und Pflege des Twitter
accounts @Kongress_AuG, in dem seither tagesaktuelle Entwicklungen abgebildet und
kommentiert werden.
In den vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit entwickelten „Auf den Punkt“-Steckbriefen stellen Kommunen
sich und ihre Arbeit vor. Die KGC Brandenburg veröffentlichte im
Berichtszeitraum den Online-Wegweiser für geflüchtete Menschen
„How to deal with the health system im Land Brandenburg“, der auf
Arabisch, Deutsch, Englisch, Farsi und Russisch erhältlich ist.
Die Baby-App Berlin bietet werdenden Eltern und jungen Familien
schon seit 2015 wichtige Adressen und Ansprechpersonen in Berlin: Einfach den Bezirk auswählen, Geburtsdatum angeben und die
App informiert darüber, welche finanziellen und materiellen Hilfen
wann und wo beantragt werden können und welche Unterlagen da
zu benötigt werden. Eine Übersicht der in 2019 veröffentlichten Publikationen finden Sie auf Seite 64.
Dokumentationen zu einzelnen Fachtagungen werden mittlerweile
vornehmlich online veröffentlicht. Auch die Dokumentation des
Kongresses Armut und Gesundheit findet seit 2015 ausschließlich
online statt.
Zu den gefragtesten Publikationen zählten in 2019 die Steckbriefe
der Good Practice-Kriterien für soziallagenbezogene Gesund
heitsförderung (vgl. Seite 17).
Aber auch bewährte Formate wurden (weiter-)
entwickelt. Hinweisen lässt sich an dieser Stelle
etwa auf die Wanderausstellung „GESA – Gemeinsam essen im Alter“, die von der Fachstelle Brandenburg entwickelt wurde. Sie erzählt von Initiativen, die in Brandenburg ältere Menschen zusammenbringen.
10
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Stand: 2019
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
Organigramm
www.gesundheitbb.de
VERWALTUNG
BEREICH BERLIN
n Fachstelle für Prävention und
Gesundheitsförderung im Land
Berlin
n Koordinierungsstelle
Gesundheitliche Chancengleichheit
(KGC) Berlin
n MitWirkung – Perspektiven für
Familien
PRESSE–UND
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
GESCHÄFTSFÜHRUNG
BEREICH GDD
BEREICH BUND
Gemeindedolmetschdienst
Berlin | GDD
n Gemeindedolmetschende (GMD)
Asyl-/Geflüchteten- und
Roma*Bereich
n inforo
n Honorardolmetschende
n Transparenzdatenbanke Ältere
Vermittlungsdienst
Honorardolmetsch-Pool
BEREICH
BRANDENBURG
n Fachstelle Gesundheitsziele im
n Kooperationsverbund
Gesundheitliche Chancengleichheit
n Kongress Armut und Gesundheit
Land Brandenburg
n Kiez-Kitas
n Koordinierungsstelle
Gesundheitliche Chancengleichheit
(KGC) Brandenburg
n Fachstelle Altern und Pflege im
Quartier (FAPIQ)
R.-BREITSCHEID-STR.63-64
14482 Potsdam
n Lokale Bündnisse für Familie
n Modellprojekt „Verzahnung von
n Modellprojekt ,,Verzahnung von
n Schatzsuche
n Netzwerk Gesunde Kinder
n Zentrum für Bewegungsförderung
n Netzwerk Gesunde Kita
Neuruppin (Region Nordwest)
Arbeits- und Gesundheitsförderung
in der kommunalen Lebenswelt‘‘
Arbeits- und Gesundheitsförderung
in der kommunalen Lebenswelt“
(ZfB) Berlin
Luckenwalde (Region Südwest)
n Schatzsuche
n 20m Vorsprung – Berlin gegen
Darmkrebs
BEREICH FAPIQ
n Stärkung der Patientenrechte in der
FRIEDRICHSTR. 231
10969 Berlin
psychiatrischen Versorgung
Lübben (Region Südost)
n Zahnärztliche Gruppenprophylaxe
Brandenburg
Eberswalde (Region Nordost)
n Beschwerde- und Informationsstelle
Psychiatrie (BIP)
GRUNEWALDSTR. 82
10823 Berlin
BEHLERTSTR. 3A, K3
14467 Potsdam
BRANDENBURG
Ausgewählte Veranstaltungen
● Wanderausstellung
„Bewegt und mobil älter werden!“
2019 brandenburgweit
Fachstelle Brandenburg
● 14. Perinatalkonferenz Brandenburg
„Kaiserschnitt: Eingriff zwischen Notfall
und Routine“
5. April 2019 in Potsdam
Fachstelle Brandenburg
● Ausstellung
„GESA – Gemeinsam essen im Alter“
seit Mai 2019 an 7 Stationen
brandenburgweit
Fachstelle Brandenburg
● 1. Brandenburger Präventionskonferenz
„Gemeinsam gestalten – Gesundheit fördern“
19. Juni 2019 in Potsdam
KGC Brandenburg
● Schulungsveranstaltung
„Die Integration der Mundhygiene in der
Pflege“
29. August 2019 in Potsdam
Fachstelle Brandenburg
Für eine gesunde Region
Berlin-Brandenburg
Gesundheitsziele sind ein Instrument, um Gesundheitspolitik zu gestalten. Auf freiwilliger Basis werden gemeinsame
Ziele oder auch konkrete Maßnahmen für spezifische Handlungsfelder oder Problemlagen des Gesundheitswesens erarbeitet. Die Beteiligten verpflichten sich, diese in eigener Verantwortung umzusetzen. Gesundheitszieleprozesse verbessern die Kooperation zwischen den beteiligten Fachressorts und den Mitarbeitenden des Gesundheitswesens. Bürgerinnen, Bürger, Betroffene sowie Partnerinnen und Partner – auch außerhalb des Gesundheitssystems – werden in die
Zielentwicklung sowie Umsetzung einbezogen.
Gesundheit Berlin-Brandenburg ist als koordinierende Stelle und als Träger zweier Fachstellen in die Gesundheitszieleprozesse der Länder Berlin und Brandenburg eingebunden und arbeitet hierbei u. a. eng mit den Gesundheitsministerien der Länder zusammen.
Die Strukturen, in denen die Gesundheitszieleprozesse verfolgt werden, sind dabei in beiden Bundesländern unterschiedlich. In Berlin laufen alle Fäden bei der Landesgesundheitskonferenz (LGK) zusammen. Die LGK ist einerseits
mit ca. 250 Teilnehmenden jährlich die größte Veranstaltung im Berliner Raum. In 2019 stand sie unter dem Motto
„Wachsende Stadt – Gesunde Stadt: Kindergesundheit bewegt“. Die LGK ist zudem ein Zusammenschluss von
28 zentralen Berliner Institutionen und Verbänden mit Geschäftsstellensitz bei der Berliner Fachstelle.
In Brandenburg werden die Themen „Gesund aufwachsen“ und „Gesund Älter werden“ in zwei Bündnissen bearbeitet, deren Teilnehmende vor allem in Arbeitsgruppen ihre Kompetenzen bündeln. In 2019 wurde die Ausstellung
„GESA – Gemeinsam essen im Alter“ fertiggestellt und an insgesamt sieben Ausstellungsorten präsentiert.
● 15. LGK „Wachsende Stadt – Gesunde
Stadt: Kindergesundheit bewegt Berlin“
20. November 2019 in Berlin
Fachstelle Berlin
● Gesundheitsforum der LGK –
„Gut leben bis zuletzt: Gemeinsam für
eine gute Hospiz- und Palliativversorgung in Berlin“
5. Dezember 2019 in Berlin
Fachstelle Berlin
12
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
AK Gesundheitspolitik
Im Dezember 2018 wurden die AK-Sprecherin und der
-Sprecher auf der Mitgliederversammlung von Gesundheit
Berlin-Brandenburg gewählt. An der Sitzung des Arbeitskreises am 30. Januar 2019 nahmen verschiedene Vertretungen von Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKVen),
Bezirksämtern, Wissenschaft und Patientenvertretungen
teil. Die Sprecherinnen und Sprecher gaben jeweils einen
Input zu folgenden Themen:
• Welche epidemiologischen Daten werden für eine Bedarfsermittlung, Zieldefinition und Evaluation benötigt?
• Gemeinsame Abstimmung und trägerübergreifende Koordination. Was sind die Essentials einer effektiven Planung und Steuerung für eine noch bessere Gesundheitszielerreichung?
An die Inpeuts schlossen sich rege Diskussionen
an, insbesondere zu den Fragen der ausreichenden Datengrundlage für die Prävention in Berlin
und zur Verknüpfung von Landesgesundheitskonferenz, Landesrahmenvereinbarung (LRV)
und Aktionsprogramm Gesundheit (APG).
Zu einer weiteren Sitzung des Arbeitskreises
wurde im Berichtszeitraum nicht mehr eingeladen. Grund war, dass die Sprecherinnen
und Sprecher ihre Ämter nicht weiterführten.
Der Arbeitskreis ruht derzeit und soll mit
neuen Impulsen reaktiviert werden.
Bestehend seit: 11/2018 (derzeit ruhend)
AK-Sprecherin und -Sprecher:
Frau Dr. Sabine Hermann (Senatsverwaltung für
Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in Berlin)
und Prof. Dr. Gerhard Meinlschmidt (Berlin School of
Public Health)
Ansprechperson bei GesBB:
Stefan Weigand,
weigand@gesundheitbb.de
Im Arbeitskreis treffen sich Fachleute aus Praxis, Politik
und Wissenschaft, der Selbstverwaltung von Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung, der freien Wohlfahrtspflege, des öffentlichen Gesundheits- und Sozialwesens und weiteren Interessierten. Gemeinsam bearbeiten
sie unterschiedliche Themen der Gesundheitspolitik, halten
Vorträge, diskutieren und erarbeiten gesundheits- und
sozialpolitische Empfehlungen.
Folgende Themen bearbeitet der Arbeitskreis Gesundheitspolitik vorrangig:
• Gesundheitsziele in allen Lebensphasen
• Weiterentwicklung der Kooperation und Koordination im
Bereich der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung
und Prävention, insbesondere im Hinblick auf die
Umsetzung des Präventionsgesetzes
• neue Ansätze der integrierten Gesundheits- und
Sozialberichterstattung sowie Interventions- und
Präventionsberichterstattung
• die Förderung von Gesundheitskompetenz
(Health Literacy) in Lebenswelten
Der Arbeitskreis ist grundsätzlich offen für alle
Interessierten.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
13
Projektlaufzeit: seit 2008
Finanzierung: Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung im Land Berlin
Fachstelle für Prävention und
Gesundheitsförderung im Land Berlin
www.berlin-gesundheitfoerdern.de
Neues aus der LGK
Ansprechpersonen bei GesBB:
Marisa Elle,
elle@gesundheitbb.de
Jennifer Nickel,
nickel@gesundheitbb.de
Die Fachstelle für Prävention und Gesundheitsförderung
im Land Berlin unterstützt seit 2008 die Arbeit der
Berliner Landesgesundheitskonferenz (LGK). Als Geschäftsstelle koordiniert sie unter anderem Abläufe der
Kommunikation und Gremienarbeit, organisiert und
dokumentiert die jährliche öffentliche LGK sowie weitere
Veranstaltungsformate. Darüber hinaus begleitet die
Fachstelle die Berliner Gesundheitszieleprozesse fachlich
und konzeptionell und entwickelt sie weiter. Derzeit
werden drei Gesundheitszieleprozesse bearbeitet:
• „Gesundheitschancen für Kinder und Jugendliche
erhöhen – Benachteiligung abbauen“
• „Gesundes Arbeiten in Berlin stärken – Erwerbs
leben für alle Berliner*innen gesund gestalten“
• „Selbständigkeit und Lebensqualität im Alter
erhalten“
Ziel der Fachstelle ist es, durch Prävention und
Gesundheitsförderung die Gesundheit und
Lebensbedingungen der Berliner Bevölkerung
zu verbessern.
14
2019 wurde die LGK um fünf neue Mitglieder erweitert: Neben der Senatsverwaltung für Justiz,
Verbraucherschutz und Antidiskriminierung sowie der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr
und Klimaschutz wurden die Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e. V., der Landespflegeausschuss Berlin und die Landesarbeitsgemeinschaft Berlin zur Verhütung von Zahnerkrankungen e. V. in das Gremium berufen.
Gesund aufwachsen – 16. LGK zum
Thema Kindergesundheit
Im Jahr 2019 erfolgten in den aktiven Unterarbeitsgruppen der AG Gesund aufwachsen
(Bewegung, Mund- und Zahngesundheit,
Lebenskompetenzen, Ernährung) Prozess
auftakte zur Weiterentwicklung der Zielematrizen. Dabei fand eine einheitliche Zielematrix erstmals pilothaft Anwendung. Weitere
Handlungsfelder (Impfen, Sprachentwicklung, Psychische Gesundheit und Suchtprävention) sollen im nächsten Jahr folgen bzw.
wieder aufgenommen werden. Das Diskussionspapier zur Bilanzierung des bisherigen Kindergesundheitszieleprozesses wurde veröffentlicht. Am 20. November stand die 16. LGK unter
dem Motto „Wachsende Stadt – Gesunde Stadt:
Kindergesundheit bewegt Berlin“, zu der ca. 250
Teilnehmende kamen.
Gesund arbeiten – Kernthemen Ausbildung
und Qualifizierung
Die AG Gesundheitsziele Arbeitswelt beschäftigte sich
2019 intensiv mit den Themen Ausbildung und Qualifizierung. In diesem Zusammenhang wurde ein Textentwurf
erarbeitet, welcher speziell Startups sowie kleine und
mittlere Unternehmen (KMU) zum Thema Betriebliches
Gesundheitsmanagement (BGM) informieren soll.
Gesund altern – Stationäre Einrichtungen und
IBE im Fokus
Für die Zielgruppe „Menschen in stationären Einrichtungen“ fand 2019 ein Kick-off-Workshop statt, welcher Ziele
und Maßnahmen bekanntmachen und dynamische Umsetzungsprozesse initiieren sollte. Auch in diesem Jahr
war der LGK-interne Prozess IBE „Bewegung im Alter“ wieder präsent. Eine entsprechende Kooperationsplattform
sollte hierbei neue Impulse geben und den Grundstein für
zukünftige Kooperationen legen. Den Umgang mit dem
Tod als gesellschaftliche Aufgabe verstehen, war das Ziel
des LGK-Gesundheitsforums am 5. Dezember. Zentral war
dabei auch die Frage, wie es in Berlin um die Hospiz- und
Palliativversorgung steht.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Geschäftsführer Stefan Pospiech im Gespräch mit
seinen Podiumsgästen auf der 16. Landesgesundheitskonferenz 2019.
Foto: André Wagenzik.
Projektlaufzeit: seit 9/2009
Finanzierung: Ministerium für Soziales,
Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz
(MSGIV) des Landes Brandenburg
www.buendnis-gesund-aufwachsen.de
www.buendnis-gesund-aelter-werden.de
Ansprechperson bei GesBB:
Holger Kilian,
kilian@gesundheitbb.de
Die Fachstelle Gesundheitsziele im Land Brandenburg, in
Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg, koordiniert in Abstimmung mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) die
Brandenburger Gesundheitszieleprozesse im Rahmen von
zwei landesweiten Bündnissen:
• Das Bündnis Gesund Aufwachsen (BGA) ist Träger des
Gesundheitszieleprozesses im Bereich der Kinder- und
Jugendgesundheit.
• Das Bündnis Gesund Älter werden (BGÄw) ist Träger
des Gesundheitszieleprozesses der Zielgruppe Ältere.
Die Bündnisse bieten eine Plattform für engagierte Akteurinnen, Akteure und Institutionen im Land Brandenburg, die gemeinsam Bedingungen für ein gesundes
Aufwachsen und Älterwerden gestalten wollen. Sie finden sich in Arbeits- und Steuerungsgruppen zusammen, tauschen sich über Herausforderungen und
Lösungsansätze aus und bringen gemeinsame Aktivitäten auf den Weg. Die Fachstelle Gesundheitsziele fördert und unterstützt diese Arbeit fachlich
und organisatorisch.
16
Fachstelle Gesundheitsziele im
Land Brandenburg
Bündnis Gesund Aufwachsen (BGA)
Im Jahr 2019 arbeiteten die Arbeitsgruppen an
der Umsetzung der Beschlüsse des BGA-Plenums 2018. Die Entwicklung und Vorbereitung
der Beschlüsse für die kommenden Jahre
2020-2022 wird 2020 fortgeführt.
Die AG Lebenskompetenz, Ernährung, Bewegung (LEB) nahm 2019 ihre Arbeit auf und
greift damit einen Impuls des Nationalen Gesundheitsziels „Gesund Aufwachsen“ auf.
Die 14. Perinatalkonferenz Brandenburg am
5. April stand unter dem Motto „Kaiserschnitt: Eingriff zwischen Notfall und Routine“. Zum gemeinsamen Austausch trafen
sich vor diesem Hintergrund nicht-medizinische und medizinische Berufsgruppen. Die
Tagung wurde in Kooperation mit der Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung Brandenburg, dem Ernst von Bergmann Klinikum
und dem Klinikum Westbrandenburg durchgeführt.
Ein übergreifendes Thema in den Arbeits- und
Steuerungsgruppen war die Vorbereitung des
Relaunchs der BGA-Website www.buendnisgesund-aufwachsen.de.
„Männer unter sich – das Milower Männerfrühstück“ statt,
als erster von insgesamt sieben Ausstellungsorten im Jahr
2019. Die Wanderausstellung „Bewegt und mobil älter
werden!“ war landesweit an zehn Standorten im Land
Brandenburg zu sehen.
Zur Schulungsveranstaltung „Die Integration der Mundhygiene in der Pflege“ trafen sich am 29. August stationäre
und ambulante Pflegefachkräfte.
In der zweiten Jahreshälfte wurde die begonnene Arbeit
der AG Impfschutz bei älteren Menschen fortgeführt und
die Handreichung „Stärkung des Impfschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen“ aktualisiert.
Bündnisübergreifende Aktivitäten
Im Rahmen der ersten
Brandenburger Präventionskonferenz
„Gemeinsam gestalten – Gesundheit fördern“ am 19. Juni 2019
wurden
Strukturen
und
Arbeitsinhalte
beider Bündnisse präsentiert.
Bündnis Gesund Älter werden (BGÄw)
Im Mai 2019 wurde die Ausstellung „GESA –
emeinsam essen im Alter“ fertiggestellt und wanG
dert seitdem durch das Land Brandenburg. Am
20. August fand die Eröffnung in Milow beim Projekt
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Qualitätsentwicklung
Der Themenbereich Qualitätsentwicklung und -sicherung zählte auch in 2019 zu den Schwerpunkten der Aktivitäten von
Gesundheit Berlin-Brandenburg. Er bildet ein zentrales Querschnittthema aller Projektaktivitäten. Insbesondere im Rahmen des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit fanden vielfältige Aktivitäten in diesem Bereich
statt. Seit 2004 unterstützen die zwölf Good Practice-Kriterien des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung. Der Verbund richtet hierfür
z. B. Lernwerkstätten aus.
Die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) fungieren als operative Ebene der Qualitätssicherung und -entwicklung: Hier werden (Modell-)Projekte umgesetzt, Fortbildungen und Werkstätten durchgeführt
sowie Materialien entwickelt.
Der Kongress Armut und Gesundheit thematisierte in 2019 unter dem Motto „POLITIK.MACHT.GESUNDHEIT.“ den
Health in All Policies-Ansatz. Mit diesem Ansatz sind Regierungen aufgefordert, den Themen Gesundheit und gesundheitliche Chancengleichheit Priorität im politischen Handeln einzuräumen. Ziel ist die Berücksichtigung gesundheitlicher Konsequenzen bei Entscheidungen in allen Politikfeldern.
Ausgewählte Veranstaltungen
● Satellitentagung
„Land in Sicht II. Orte der Begegnung in
ländlichen Räumen“
13. März 2019 in Berlin
Kooperationsverbund Gesundheitliche
Chancengleichheit in Kooperation mit dem
Deutschen Landkreistag
● Kongress Armut und Gesundheit
„POLITIK. MACHT. GESUNDHEIT.“
14. und 15. März 2019 in Berlin
Gesundheit Berlin-Brandenburg
und zahlreiche Partner
● Werkstatt
„Gesundheitsförderung in den Quartieren:
Alles in Butter?!“
22. Mai 2019 in Berlin
Clearingstelle Berlin
● Werkstatt „Präventionskette kompakt“
11. Juni 2019 in Berlin
KGC Berlin
● Fachseminar
Good Practice-Kriterien des
Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit
KRITERIEN FÜR GUTE PRAXIS DER
SOZIALLAGENBEZOGENEN GESUNDHEITSFÖRDERUNG
DES KOOPERATIONSVERBUNDES GESUNDHEITLICHE CHANCENGLEICHHEIT
KONZEPTION
NACHHALTIGKEIT
INTEGRIERTES
HANDLUNGSKONZEPT/VERNETZUNG
ZIELGRUPPENBEZUG
NIEDRIGSCHWELLIGE
ARBEITSWEISE
QUALITÄTSMANAGEMENT
SETTING-ANSATZ
MULTIPLIKATORENKONZEPT
PARTIZIPATION
EMPOWERMENT
DOKUMENTATION
EVALUATION
KOSTENWIRKSAMKEITSVERHÄLTNIS
Seit 2004 unterstützen die zwölf Good Practice-Kriterien des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung. Die 2015 erstmals erschienenen und 2017
in zweiter Auflage gedruckten „Steckbriefe“ stellen die Umsetzung jedes Kriteriums
anhand einer Stufenleiter dar und erläutern, wie diese in der Praxis aussehen kann.
Seit 2017 sind sie auch in englischer Sprache verfügbar unter www.gesundheitlichechancengleichheit.de/good-practice.
„Kompetenzentwicklung Digitale Medien“
17. September 2019 in Neuhardenberg
KGC Brandenburg
● „ko|ope|rie|ren: gemeinsam handeln für
gesundheitliche Chancengleichheit“
18. November 2019 in Berlin
Kooperationsverbund Gesundheitliche
Chancengleichheit
● Werkstatt
„Arbeitsbündnis 20/21“
29. November 2019 in Berlin
KGC Berlin
● Werkstatt „Gesundheit für alle“
Cottbus und OSL
KGC Brandenburg
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
17
Projektlaufzeit: 1.5.2018 – 30.4.2019
(seit 1995)
Finanzierung: Als Gemeinschaftsinitiative
finanziert durch Bundes- und Landesbehörden,
gesetzliche Krankenkassen, Wohlfahrtsverbände,
Stiftungen und Teilnahmebeiträge.
www.armut-und-gesundheit.de
Ansprechperson bei GesBB:
Maren Janella,
janella@gesundheitbb.de
Kongress Armut und Gesundheit
Im Berichtszeitraum fand der Kongress Armut und
Gesundheit am 14. und 15. März 2019 in der Technischen Universität Berlin statt. Das Motto lautete „POLITIK. MACHT. GESUNDHEIT.“. Für die
Eröffnungsveranstaltung konnten Prof. Stefan
Sell und Prof. Thomas Gerlinger gewonnen
werden.
Health in All Policies weiterdiskutieren
Die soziale Lage ist der größte Einflussfaktor auf die Gesundheit des Menschen. Unterschiede in der Lebenserwartung sind entsprechend groß und haben über die Jahre
zugenommen. Wer arm ist, muss früher sterben und verbringt sein Leben mit weniger gesunden Jahren. Um diesen
Missstand in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, fand
1995 der erste bundesweite Kongress Armut und Gesundheit in der Technischen Universität Berlin statt. Der Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit sollte mit
dem Kongress öffentlich gemacht werden. Ziel war es, politischen Handlungsbedarf aufzuzeigen und Konzepte zu
diskutieren, die zur Verbesserung der Gesundheitschancen besonders belasteter Bevölkerungsgruppen geeignet sind. Seit seiner Entstehung ist der Kongress nicht
nur hinsichtlich der Anzahl an Teilnehmenden, sondern
auch bezüglich des Themenumfangs stetig gewachsen. Er leistet jedes Jahr aufs Neue einen wertvollen
Beitrag zur Förderung der Public Health-Landschaft
in Deutschland.
18
In diesem Jahr nahmen ca. 2.300 Teilnehmende an 128 Einzelveranstaltungen und
einem begleitenden Rahmenprogramm teil.
Unter dem Motto „POLITK. MACHT. GESUNDHEIT“ wurde der Health in All PoliciesAnsatz unter der Frage politischer Einflussmöglichkeiten weiterdiskutiert. Mit diesem
Ansatz sind Regierungen aufgefordert, den
Themen Gesundheit und gesundheitliche
Chancengleichheit Priorität im politischen
Handeln einzuräumen. Ziel ist die Berücksichtigung gesundheitlicher Konsequenzen
bei Entscheidungen in allen Politikfeldern.
Gesundheit zu fördern oder wiederherzustellen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe,
die weder von Einzelpersonen noch von Bereichen im Alleingang erbracht werden kann: Es
braucht gesellschaftliches Zusammenwirken.
Highlights des Kongresses
• Erstmals fand die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH) im Rahmen des Kongresses Armut und Gesundheit statt.
• Der Carola Gold-Preis für gesundheitliche Chancengleichheit wurde im Kongressjahr 2019 an Dr. Karoline
Schubert und Dr. Claus Weth verliehen (vgl. Seite 7).
• Die Satellitenveranstaltung des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit (vgl. Seite 21)
„Land in Sicht II. Orte der Begegnung in ländlichen Räumen“ fand am Vortag des Kongresses statt.
• Erstmals wurde in 2019 auch das Thema Klima und
Gesundheit im Rahmen zweier Panels behandelt.
• Mit einer studentischen Posterpräsentation und dem
Science Slam „Wissenschaft verlässt den Elfenbeinturm“ wurden die Formate von Studierenden im Rahmen des Kongresses weiterentwickelt und erfuhren
großes Interesse: ca. 400 Teilnehmende nahmen am
Science Slam teil.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Prof. Dr. Stefan Sell hält die erste Keynote zum
Auftakt des Kongresses Armut und Gesundheit 2019.
Foto: André Wagenzik.
Podiumsdiskussion zur
Umsetzung des Präventionsgesetzes auf dem
17. Jahrestreffen des
Kooperationsverbundes
Gesundheitliche
Chancengleichheit.
Foto: André Wagenzik.
Projektlaufzeit: seit 2003
Kooperationsverbund
Gesundheitliche Chancengleichheit
Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes bei Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. koordiniert alle laufenden Aktivitäten des Verbundes, insbesondere:
• die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung der
Gremien und Veranstaltungen des Kooperationsverbundes
• die Erstellung und Bereitstellung von Informationsmaterialien
• die inhaltliche Pflege und Betreuung der Webseite
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de.
Health in All Policies
Die Partner im Kooperationsverbund verstehen Gesundheitsförderung als ein Querschnittsthema und unterstützen die Entwicklung gesundheitsfördernder Aktivitäten in
allen Politikbereichen und Berufsfeldern, die Gesundheit
beeinflussen. Demgemäß beteiligte sich die Geschäftsstelle an der Zusammenstellung eines Sammelbandes
„Gesundheit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das
Konzept Health in All Policies und seine Umsetzung in
Deutschland“, gemeinsam mit vielen Partnerinnen und
Partnern innerhalb und außerhalb des Verbundes. Das
Buch wird Ende 2020 erscheinen.
Weitere Publikationen
2019 wurden Themenblätter des Kooperationsverbundes
mit den Schwerpunkten „Gesundheitskompetenz“ und –
in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderhilfswerk –
„Kinderrechte“ veröffentlicht.
Die AG Kommunale Strategien stellte unter dem Titel
„GESUNDHEIT.MACHT.KOMMUNE.STARK.“ sechs gute
Gründe für den Auf- und Ausbau von Präventionsketten
zusammen.
Die AG „Gesundheitsförderung mit Geflüchteten“ erstellte
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
ein umfangreiches Glossar zur Gesundheitsförderung mit Geflüchteten.
Good Practice
Ein Arbeitsschwerpunkt des Kooperationsverbundes ist die Auswahl und Präsentation von
Beispielen guter Praxis („Good Practice“) der
soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung. Die Beispiele sollen zur Nachahmung
motivieren und damit den Prozess der Qualitätsverbesserung unterstützen. Die AG
„Qualitätsentwicklung und Good Practice“
überarbeitet derzeit die Kernbereiche der
Broschüre „Gute Praxis für gesundheitliche
Chancengleichheit“. Sowohl die Good
Practice-Kriterien als auch die Praxisbeispiele werden modifiziert.
Kommunaler Partnerprozess
Seit 2011 stellt der kommunale Partnerprozess „Gesundheit für alle“ eine zentrale Aktivität des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit und der Koordinierungsstellen in den Ländern (KGC) dar. Er
unterstützt die Gesundheitschancen von Menschen in belasteten Lebenslagen in Städten,
Gemeinden und Landkreisen durch die Entwicklung und Umsetzung kommunaler Gesundheitsstrategien. Der Partnerprozess ist ein stetig wachsendes Netzwerk, dem inzwischen bereits rund 60
offizielle Partnerkommunen angehören. Die interaktiven Angebote der Plattform www.inforo.online
(vgl. Seite 22) werden für den Fachaustausch über
Ressort- und Ländergrenzen hinweg genutzt.
Finanzierung: Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de
Ansprechperson bei GesBB:
Stefan Bräunling,
braeunling@gesundheitbb.de
Der bundesweite Kooperationsverbund Gesundheitliche
Chancengleichheit verfolgt das Ziel, die soziallagenbezogene
Gesundheitsförderung in der öffentlichen Wahrnehmung wie
auch in der praktischen Umsetzung zu fördern und weiterzuentwickeln. Er wurde 2003 von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiiert. Er wird getragen aus der
Zusammenarbeit zwischen BZgA, den Verbänden der Krankenkassen auf Bundesebene, vier Länderministerien, allen Landesvereinigungen für Gesundheit, den kommunalen Spitzenverbänden und vielen weiteren Verbänden, die bundes- oder
landesweit auf dem Gebiet der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung aktiv sind. Insgesamt sind – nach nicht
weniger als sieben Beitritten im Jahr 2019 – 74 Partnerorganisationen im Kooperationsverbund vertreten.
Gesundheit Berlin-Brandenburg hat seit 2003 im Auftrag
der BZgA die Geschäftsstellenfunktion des Verbundes
inne.
21
Projektlaufzeit: seit 2012
Finanzierung: Bundesinitiative Frühe Hilfen,
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA), Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF)
www.inforo.online
Ansprechperson bei GesBB:
Stefan Bräunling,
braeunling@gesundheitbb.de
inforo ist ein Online-Portal für Fachkräfte der Gesundheitsförderung und Prävention in der Kommune. Es
fördert den interdisziplinären Austausch. Die Plattform
bietet die Möglichkeit, das Wissen von Fachkräften zu
bündeln und sich – in der eigenen Kommune, im eigenen
Land oder bundesweit – zu vernetzen. Ziel ist es, dass die
Fachkräfte sich informieren, austauschen und das
Erfahrene in ihrer täglichen Arbeit anwenden können, um
Gesundheitsförderung und Prävention vor Ort stärker zu
etablieren. Neben der Recherche für den eigenen
Fachbereich kann auch ein Blick in die Arbeit der anderen
Arbeitsbereiche geworfen werden.
inforo online
Im Jahr 2019 konnten viele der Möglichkeiten, die
für das Austauschportal mit dem großen Relaunch im Vorjahr entwickelt worden waren,
praktisch umgesetzt werden. In allen vier Fachmodulen – Frühe Hilfen, Suchtprävention, integrierte kommunale Strategien und partizipative Gesundheitsforschung – konnten starke
fachliche Beiträge generiert werden. Die Anzahl der Nutzenden des Portals und die Aktivitäten stiegen kontinuierlich an.
Neben dem offenen Austausch ist das Portal
auch ein zentraler Ort für den Austausch innerhalb von Systemen, beispielsweise für
die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC), die „Qualitätsdialoge Frühe Hilfen“, die
Landeskoordinierungen zur Suchtprävention „PrevNet“
und natürlich für viele kommunale Netzwerke.
Besonders informative oder hilfreiche inforo-Beiträge werden durch die Redaktion in ansprechend gestalteten
Newslettern zusammengefasst, die per E-Mail an registrierte Nutzende versandt werden.
Intern war das Jahr auch durch den Abschied des Projektleiters Niels Löchel geprägt. Er hatte die Idee eines Austauschportals für kommunale Fachkräfte seit 2011 maßgeblich mitentwickelt.
Das Projektteam bei Gesundheit Berlin-Brandenburg
fungierte sowohl als Redaktion als auch als unterstützende Stelle (Support) für die Nutzenden. Zu den
Aufgaben des Teams zählten Beratung zur Nutzung
des Angebotes sowie Hilfestellungen bei der
Umsetzung.
22
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Koordinierungsstelle Gesundheitliche
Chancengleichheit (KGC) Brandenburg
Gemeinsam gestalten – Gesundheit fördern
Am 19. Juni 2019 fand die erste Brandenburger Präventionskonferenz im Treffpunkt Freizeit in Potsdam statt. Weit über
200 Teilnehmende aus dem ganzen Bundesland kamen zusammen, um in einen Dialog zu treten. Gemeinsam diskutierten sie, wie gute Ansätze der Prävention und Gesundheitsförderung in Brandenburg fortgeführt und erweitert
werden können. Die Landesrahmenvereinbarung (LRV)
Brandenburg schafft eine wertvolle Grundlage, um neue
Kooperationen zu schließen und gemeinsame Initiativen
voranzubringen.
Aufbau von Präventionsketten im Land Brandenburg
Nach Vorbereitungsgesprächen mit dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Landrat, Amtsärztin) und der kreisfreien
Stadt Cottbus (Dezernentin) konnten Kooperationsvereinbarungen mit den Kommunen abgeschlossen werden, um
den Aufbau von Präventionsketten für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg weiterhin zu unterstützen.
Modellvorhaben – Gut und gesund älter werden im
Land Brandenburg
Im Rahmen des Modellvorhabens „Aufbau eines kommunalen Präventionsnetzes für ältere Menschen“ bringen die
Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit
Brandenburg und die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ) ihre unterschiedlichen
Zugänge zur Verbesserung der Lebenswelt von älteren
Menschen zusammen und erproben diese. Gemeinsames
Ziel ist, dass Ältere möglichst lange, gut und gesund in ihrem vertrauten Wohnumfeld leben können. Basierend auf
gemeinsamen Vorarbeiten im Jahr 2018 werden in dem Vor-
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
haben Gemeinden dabei unterstützt, ein kommunales Präventionsnetz vor Ort zu etablieren.
Im Jahr 2018 wurde in Kooperation mit der
Hochschule Neubrandenburg (Fachbereich
Gesundheit, Pflege, Management) eine Pilotstudie zur Ermittlung der Bedarfe älterer
Menschen in ländlichen Regionen in Brandenburg durchgeführt. Teil der Studie war
die Durchführung von zwei Gemeindewerkstätten. Die Methode basiert auf Forschungsergebnissen im Rahmen des Projektes „Lebensqualität und Erinnerung in
ländlichen Gemeinschaften“ – LETHE (Forkel et al., 2017), die ergebnisoffen die Anliegen, Bedarfe und Bedürfnisse diskutierten und bestehende formelle und informelle Hilfe- und Unterstützungsstrukturen
hinterfragten.
Auf der Grundlage der Studienergebnisse
wurde im Jahr 2019 durch die Hochschule
Neubrandenburg ein Schulungshandbuch
zur Durchführung einer Gemeindewerkstatt
erarbeitet, die Mitarbeitenden der KGC und
FAPIQ erhielten eine Schulung zur Durchführung.
Im Jahr 2020-2021 werden die KGC Brandenburg und die FAPIQ zwei Kommunen vor Ort
beim Aufbau eines Präventionsnetzes begleiten
und dort u. a. auch Gemeindewerkstätten durchführen.
Projektlaufzeit: seit 2004
Finanzierung: GKV-Bündnis für Gesundheit,
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes
Brandenburg
www.gesundheitlichechancengleichheit.de/brandenburg
Ansprechperson bei GesBB:
Ute Sadowski,
sadowski@gesundheitbb.de
Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Brandenburg ist landesweit aktiv mit dem Ziel,
für die Belange von Menschen in prekären Lebenssituationen zu sensibilisieren und die Umsetzung von Konzepten
der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung zu fördern. Zu den Zielgruppen gehören Kinder und Jugendliche
und ihre Familien (auch mit Fluchthintergrund) sowie ältere
Menschen. Die Arbeit der Koordinierungsstelle erfolgt vor
dem Hintergrund der strukturellen Rahmenbedingungen in
Brandenburg. In den ländlichen Regionen wird die Dynamik maßgeblich durch den demografischen Wandel, Arbeitslosigkeit, geringe Infrastruktur und den Zuzug von
Menschen mit Fluchthintergrund geprägt. Die Herausforderung besteht u. a. darin, durch den Aufbau von integrierten kommunalen Gesundheitsstrategien (Präventionsketten), die gesundheitlichen Chancen insbesondere von sozial Benachteiligten vor Ort zu fördern. Die
Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg richtet Fachveranstaltungen, Werkstätten, Fokusgruppen und regionale Partnerkonferenzen aus und leistet Öffentlichkeitsarbeit. Zudem
initiiert und begleitet sie Landkreise, kreisfreie
Städte und Gemeinden beim Aufbau von Präventionsketten.
23
Projektlaufzeit: seit 2003
Finanzierung: seit 2017 durch Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung,
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und
Wohnen im Land Berlin, BZgA und GKV-Mittel (im
Rahmen des Präventionsgesetzes)
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/berlin
Ansprechperson bei GesBB:
Danielle Dobberstein,
dobberstein@gesundheitbb.de
Mit der Umsetzung des bundesweiten Präventionsgesetzes
werden die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) seit 2017 über die BZgA mit Mitteln der
GKV und durch die Länder finanziert. Ziel der GKV ist es,
durch die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit Berlin kommunale Strategien/Netzwerke für Gesundheitsförderung zu begleiten, Qualitätsentwicklung und
-sicherung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung zu unterstützen und zu Fördermöglichkeiten im Rahmen des Präventionsgesetzes zu beraten. Am Bedarf des
Landes Berlin ausgerichtet hat die KGC Berlin gemeinsam
mit Vertreterinnen und Vertretern des Landes und der
GKVen die Ziele und Maßnahmen ihrer Arbeit festgelegt.
Zu den Schwerpunkten der KGC gehörten auch in 2019
die Beratung und Prozessbegleitung der Berliner Bezirke beim Ausbau von Präventionsketten, Kompetenzaufbau und Qualitätsentwicklung sowie die Arbeit der
Clearingstelle Gesundheit für Quartiere der sozialen
Stadt.
24
Koordinierungsstelle
Gesundheitliche Chancengleichheit Berlin
Integrierte kommunale Strategien
Werkstattreihe Präventionskette
Die KGC Berlin unterstützt seit 2010 den Auf- und
Ausbau von Präventionsketten in Berliner Bezirken. Auch in 2019 konnte diese Prozessbegleitung fortgesetzt und intensiviert werden. Die
Bezirke setzen bedarfsgerecht unterschiedliche Schwerpunkte. Einige fokussieren das
Thema „Gesund aufwachsen“, andere widmen sich dem Feld „Gesund älter werden“.
Im Highlightbericht 2019 sind die Erfolge der
Bezirke festgehalten.
Qualitätsentwicklung ist für die KGC Berlin weiterhin ein
wichtiger Baustein ihrer Arbeit. Durch die Werkstattreihe
Präventionskette unterstützt sie seit Jahren bezirksübergreifend die Fachkräfte hinsichtlich Kompetenzentwicklung und Prozesssteuerung. Der Austausch und das Lernen der Teilnehmenden unter- und voneinander gehören
hier mit zu den wichtigsten Aspekten. Als neues Modul ist
2019 die Werkstatt „Präventionskette kompakt“ hinzugekommen – ein Angebot für Neueinsteigende und Fachkräfte anderer Ressorts.
Großes Interesse bestand am Fachforum
„Präventionsketten – eine wachsende Stadt
braucht integrierte Strategien“, das die KGC
Berlin im Rahmen der Landesgesundheitskonferenz gestaltete und moderierte.
In der zweiten Jahreshälfte wurde die Werkstattreihe dafür
genutzt, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der
bezirklichen und der Landesebene unter Einbindung der
GKV ein „Arbeitsbündnis 2020/21“ zu schmieden.
In Zusammenarbeit mit bezirklichen Vertreterinnen und Vertretern konnte außerdem
das Schaubild Präventionskette (nebenstehend) erarbeitet werden. Ziel dieses Schaubildes ist es, darzustellen, welche Aspekte
Präventionsketten in Berlin umfassen. Weiterhin soll es dabei unterstützen, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln sowie weitere
Partnerinnen und Partner für den Ausbau von
Präventionsketten zu gewinnen.
Die Arbeit der Clearingstelle Gesundheit für Quartiere der
sozialen Stadt konnte auch in 2019 intensiviert werden. Im
vergangenen Jahr wurden 16 Quartiersmanagementgebiete begleitet. Für die Gesundheitsmodule standen je 5.600
EUR aus den Mitteln der GKV zur Verfügung. Die Clearingstelle Gesundheit wird weiterhin paritätisch von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen gefördert.
Clearingstelle Gesundheit
In der begleitenden Werkstatt wurden unter anderem Gemeinsamkeiten der Projekte in den Blick genommen. Als
Ergebnis konnten Handlungsempfehlungen für die Umsetzung von Projekten in sozial benachteiligten Quartieren
abgeleitet werden.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
PRÄVENTIONSKETTEN IN BERLIN
Integrierte kommunale Strategien zur Gesundheitsförderung
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Träger:
Graphic und Layout:
Esther Blodau
www.estherblodau.com
2019
Projektlaufzeit: 1.9.2019 – 31.8.2022
Mitwirkung – Perspektiven für Familien
Finanzierung: Auridis Stiftung gGmbH
www.mitwirkung-berlin.de
Ansprechperson bei GesBB:
Andrea Möllmann-Bardak,
moellmann-bardak@gesundheitbb.de
Mit dem Projekt „MitWirkung – Perspektiven für Familien“
möchten wir dazu beitragen, dass sich Strukturen für gutes
und gesundes Aufwachsen in Berlin nachhaltig verändern,
um vernetzt, zielorientiert und nah an den Bedürfnissen der
Menschen zu wirken. Dafür beschäftigen wir uns mit der Frage, was tatsächlich bei Familien in sozial benachteiligter Lebenslage ankommt: Wie erleben sie die Maßnahmen und
Angebote? Wie können sich einfach umsetzbare und gleichzeitig effektive Beteiligungsmöglichkeiten langfristig in kommunalem Planen, Steuern und Handeln etablieren?
Das Projekt qualifiziert in fünf Berliner Bezirken jeweils drei
Fachkräfte in koordinierender Funktion aus den Bereichen
Gesundheitsförderung (QPKs), Gesundheitsamt und Jugendamt zu Wirkungsbeauftragten. An ausgewählten Angeboten für Familien setzen die Fachkräfte eine wirkungsorientierte Arbeitsweise (Planen, Steuern und Handeln) in
die Praxis um. So können Wirkungen auf Familien exemplarisch sichtbar gemacht und in die Netzwerkstrukturen
zurückgespiegelt werden, als Impulse für Veränderung
und Weiterentwicklung im Rahmen bezirklicher Präventionsketten.
26
Im März 2019 führte Gesundheit Berlin-Brandenburg ein Interessenbekundungsverfahren unter
den Planungs- und Koordinierungsstellen Gesundheit (QPKs) der Bezirke durch, bei dem
zehn von zwölf Bezirken ihr Interesse zur Beteiligung an dem Projekt äußerten. Die Bezirke
• Charlottenburg-Wilmersdorf,
• Friedrichshain-Kreuzberg,
• Lichtenberg,
• Marzahn-Hellersdorf ,
• Tempelhof-Schöneberg,
konnten die verbindlich festgelegten Teilnahmebedingungen erfüllen:
• Verbindliche Kooperation zwischen dem
Träger und den Stadträtinnen und -räten
aus den Bereichen Gesundheit und Jugend
• Beteiligung von Fachkräften aus den Bereichen Gesundheits(förderung) und Jugend
Nach der Antragsphase im April-Juni 2019 startete das Projekt am 1.9.2019 mit einer sechsmonatigen Konzeptionsphase, in der die Kooperationsverträge unterschrieben,
vorbereitende Gespräche mit den bezirklichen Fachkräften
(„Tridems“) geführt, die erste bezirksübergreifende Werkstatt vorbereitet und das Projektmanagement auf die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst wurde.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Gesundes Aufwachsen
Kinderarmut ist in Deutschland und insbesondere in Berlin und Brandenburg ein zentrales Problem, das vornehmlich politisch angegangen werden muss. Soziale und gesundheitliche Benachteiligungen haben gravierende Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Insbesondere Bildung stellt einen wirksamen Schutz vor Armut und ihren Folgen dar. Präventive sowie gesundheitsfördernde Faktoren können vor allem kompensatorisch wirksam werden.
Dabei sind sie umso wirksamer, je früher sie im Lebensverlauf ansetzen. Deshalb nimmt das Thema Kindergesundheit in den Fachstellen (vgl. Seite 14 ff.) sowie in den Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit
(vgl. Seite 23 ff.) eine zentrale Rolle ein. Im Arbeitskreis Kind und Familie wurden im Berichtszeitraum u. a. die
ersten Ergebnisse der Landeskommission Kinder- und Familienarmut diskutiert.
Gleich mehrere Projekte bei Gesundheit Berlin-Brandenburg widmen sich dem gesunden Aufwachsen in Berlin
und Brandenburg, wobei unterschiedliche Zielsetzungen verfolgt werden. Schon vor dem Eintritt in die Kita setzt
das Netzwerk Gesunde Kinder an (vgl. Seite 30), welches über die Vermittlung von Familienpatinnen und -paten
in Brandenburg Eltern in ihren Kompetenzen stärken will – direkt zu Hause und von der Geburt bis zum dritten
Lebensjahr. Die Arbeit am Familienhandbuch, welches inhaltliche Standards für die Begleitung von Familien
setzt, wurde in 2019 fortgeführt und in 2020 zum Abschluss gebracht.
Die insgesamt 50 Lokalen Bündnisse für Familie (vgl. Seite 32) sind impulsgebend für eine familienfreundliche
Kommune und ein familienfreundliches Land Brandenburg. Zwei Projekte, die durch die Arbeitsgemeinschaft für
Gesundheitsförderung in Brandenburg umgesetzt werden, setzen im Setting Kita an: Im Netzwerk Gesunde Kita
(vgl. Seite 33) engagieren sich Kitas, die ein besonderes Interesse an Themen der Gesundheitsförderung, gesunder Ernährung, Bewegungsförderung und am seelischen Wohlbefinden von Kindern haben. Das Landesprogramm
Kiez-Kitas (Seite 34) hat sich zum Ziel gesetzt, Beteiligungsrechte und Mitwirkungsmöglichkeiten der Kinder in
der Kindertagesstätte weiterzuentwickeln und Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungskompetenzen zu
stärken.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Ausgewählte Veranstaltungen
● Fachtagung für die Familienpatinnen und
-paten des Netzwerkes Gesunde Kinder
9. März 2019 in Potsdam
Netzwerk Gesunde Kinder
● „Teilhabe und Mitbestimmung von Familien
vor Ort“
13. August 2019 in Potsdam
Lokale Bündnisse für Familie (LBfF)
● Fachtagung
„Zwischen Adultismus, Partizipation und laissezfairem Erziehungsstil“
25. September 2019 in Potsdam
Netzwerk Gesunde Kita
● Transfertag
„Kommunikation für eine gelingende Elternarbeit in
der Kita im Zeitalter digitaler Medien“
5. November 2019 in Potsdam
Netzwerk Gesunde Kita
● „Projektmanagement und -entwicklung“
20. November 2019 in Falkenberg/Elster
LBfF
27
Bestehend seit: 1994
AK-Sprecher: Prof. Dr. Raimund Geene
(Berlin School of Public Health, Alice Salomon
Hochschule)
Arbeitskreis Kind und Familie
Landeskommission Kinder- und
Familienarmut
Stellvertreterin: Katja Brendel
(wellcome Landeskoordination Berlin, Stützrad gGmbH)
www.gesundheitbb.de/Kind-und-Familie.1354.0.html
Ansprechperson bei GesBB:
Lisa Rösch,
roesch@gesundheitbb.de
Der Arbeitskreis Kind und Familie versteht sich als Lobby für
die Gesundheit von Kindern und Familien in Berlin. Der Arbeitskreis befasst sich mit den Lebensphasen und Lebenslagen von Kindern, Eltern/Erziehungsberechtigten und Familien sowie damit, wie deren Ressourcen gestärkt werden
können. Fachleute aus Selbsthilfeprojekten, dem öffentlichen Jugend- und Gesundheitswesen, der Wissenschaft
und dem Beratungsbereich tragen dazu bei, dass dem
Gesundheitsziel auch Taten für Kinder und Familien folgen.
Der Arbeitskreis besteht schon seit Gründung von Gesundheit Berlin e. V. im Jahr 1994, damals unter Leitung von Prof. Dr. Eva Luber, der Prof. Dr. Raimund
Geene 2006 in der Sprecherrolle nachgefolgt ist. In
diesem Vierteljahrhundert wurden über 100 Sitzungen durchgeführt, an i. d. R. jedem 1. Freitag
eines ungeraden Monats und mit jeweils einem Schwerpunktthema.
28
Am 4. Januar 2019 präsentierte Dr. Sören Hoyer,
Referatsleiter der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie das Konzept und die
ersten Ergebnisse aus der Landeskommission
Kinder- und Familienarmut. Zentrale Befunde
zur Kinder- und Familienarmut in Berlin sind
etwa:
• der SGB-II-Bezug bei über 172.000 Kindern
unter 18 Jahren,
• weitere knapp 76.000 Kinder leben in
„Aufstocker“-Haushalten,
• rund 147.000 Kinder leben in Alleinerziehenden-Haushalten, die überproportional
häufig von Armut betroffen sind,
• die höhere Armutsgefährdung beim Vorliegen gesundheitlicher Probleme sowie
die festgestellte fehlende Teilhabe. Kinder, die von Armut betroffen sind, haben
deutlich öfter problematische Bildungsbiografien.
Arbeitsweise der Landeskoordinierungs- und
Servicestelle Frühe Hilfen
Am 1. März 2019 stellte Friederike Schulze, Landeskoordinatorin Frühe Hilfen in Berlin, die Netzwerkarbeit in den
Bezirken sowie die Aufgaben und Arbeitsweise der Landeskoordinierungs- und Servicestelle Frühe Hilfen vor.
Deutlich wurde der nachhaltige Strukturaufbau, wenngleich diese Aufgabe weiterverfolgt und noch bessere Vernetzungsstrukturen entwickelt werden sollten, insbesondere in den Gesundheitsbereich hinein. Berlin zeichnet
sich zudem durch den hohen Stellenwert der Kooperation
von Jugend- und Gesundheitsämtern, die breite Trägerund Angebotslandschaft sowie die flächendeckende Vernetzung der Koordinierenden aus. Als aktuelle Herausforderungen wurden v. a. die fehlende Mittelanpassung/Dynamisierung sowie der Fachkräftemangel und -fluktuation
hervorgehoben. Als Aufgaben für eine Weiterentwicklung
wurden die Integration von niedergelassenen Ärztinnen
und Ärzten in das Netzwerk, die Überwindung der Entwicklungshemmnisse durch unterschiedliche Systemlogiken der Akteure sowie die Partizipation von Familien benannt. Fortzusetzen sei zudem der kritische Diskurs zur
Verortung der Frühen Hilfen im Spannungsfeld von Prävention, Früherkennung und Schutz.
Davon ausgehend hat sich die Politik hochrangig dem Ziel verschrieben, umfassende Maßnahmen zu ergreifen. Dabei ist familiäre Gesundheitsförderung eine wesentliche Zielgröße der Armutsbekämpfung.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Berliner Landesrahmenvereinbarung zur
Umsetzung des Präventionsgesetzes
Am 3. Mai 2019 berichtete Dr. Christian von Dewitz, Referatsleiter Prävention in der Berliner Senatsverwaltung für
Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, über die Berliner
Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung des Präventionsgesetzes. Mit der Vereinbarung sind Grundregeln definiert, welche in den nächsten Jahren noch mit Leben gefüllt und ausgestaltet werden müssen.
Ergebnisse verschiedener Elternbefragungen
Am 5. Juli 2019 referierten Prof. Dr. Raimund Geene und
Ulrike von Haldenwang von der Berlin School of Public
Health (einer gemeinsamen Einrichtung von Charité, TU
Berlin und Alice Salomon Hochschule), über die Ergebnisse verschiedener Elternbefragungen, die mit unterschiedlichen Zielfragen in Sachsen-Anhalt, Brandenburg sowie in
den Städten Leipzig und Berlin durchgeführt wurden. Die
Methode der Elternbefragung zeigt spezielle Nutzerperspektiven, was ein Kernelement ihres Forschungsansatzes
der Familiären Gesundheitsförderung darstellt. Eine der
Untersuchungen widmete sich der Arbeit von Familienhebammen und FGKiKPs (Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin) aus Sicht der Familien. Als Schlüsselkategorien wurden die Bedeutung von Sympathie und Vertrauen, die Freiwilligkeit des Angebots, die Erreichbarkeit
der helfenden Person sowie die wertschätzende Haltung
der Fachkraft gegenüber den familiären Kompetenzen herausgearbeitet.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Vorarbeiten zum Berliner Familienbericht 2020
Stand der Gruppenprophylaxe
Am 6. September 2019 stellten Gabriele Schmitz, Leiterin
der Geschäftsstelle des Berliner Beirats für Familienfragen
und Anja Bade, Studierende der Berlin School of Public
Health die Vorarbeiten zum Berliner Familienbericht 2020
vor. Dieser wurde im Frühjahr 2020 unter dem Titel „Familien in der wachsenden, vielfältigen Stadt“ veröffentlicht.
Anja Bade schrieb hier an einer Analyse familiärer Gesundheitsförderung in Berlin, die als Grundlage eines gleichnamigen Kapitels des Berliner Familienberichts 2020 genutzt
werden kann. Ausgehend von den lebensphasenspezifischen Präventionsbedarfen und -potenzialen werden im
Familienbericht Handlungsempfehlungen formuliert. Z. B.
der weitere Ausbau von Präventionsketten, die stärkere
Beachtung der Perspektive von Familien, die Verbesserung der institutionellen Zusammenarbeit v. a. in den
Übergängen, eine ressortübergreifende gesamtstädtische
Gesundheitsstrategie sowie langfristige Finanzierungen
bewährter Angebote (Familienzentren, gegebenenfalls
vereinheitlichter Ehrenamtsangebote, Babylotsen, KJGDHausbesuche u. a.).
Am 1. November 2019 berichtete Andreas Dietze von
der Landesarbeitsgemeinschaft Berlin zur Verhütung
von Zahnerkrankungen e. V. (LAG) zusammen mit Dr.
Andrea Barth vom Bezirksamt Lichtenberg über den
Stand der Gruppenprophylaxe in Berlin. Grundsätzlich, so wurde berichtet, wird die Zahngesundheit in
Deutschland besser. Aber immer weniger Kinder vereinen immer schlechtere Zahnverhältnisse. Zudem
stagniert im Kleinkindalter der Kariesrückgang. Deshalb bleibt Aufklärung und Prophylaxe wichtig. 2018
wurden durch die LAG 28.488 Kitas, 634 Schulen und
22.357 Gruppen/Klassen betreut. Dabei sind erschwerte Rahmenbedingungen durch den enormen
Aufwuchs an Kita-Betreuung, aber auch an der Anzahl
an Grundschülerinnen und -schüler in Berlin zu beobachten. Andererseits unterstützt die Senatsverwaltung das Ziel, die Umsetzung der Gruppenprophylaxe
auch im Rahmen des geplanten Kinderschutzgesetzes
zu stärken.
Die hier dargestellten Inhalte sowie weitere Aspekte
der Gesundheitsförderung bei Kindern und Familien
wurden auch in zahlreichen weiteren Gremien eingebracht, so u. a. bei der Anhörung im Abgeordnetenhaus am 14. März 2019, bei Veranstaltungen in verschiedenen Berliner Bezirken oder auch in den Abstimmungsrunden der Landesgesundheitskonferenz,
insbesondere in der AG Gesund aufwachsen.
29
Projektlaufzeit: seit 2013
Netzwerk Gesunde Kinder
Finanzierung: Ministerium für Bildung, Jugend
und Sport (MBJS) des Landes Brandenburg
www.netzwerk-gesunde-kinder.de
Ansprechperson bei GesBB:
Annett Schmok,
schmok@gesundheitbb.de
Das Netzwerk Gesunde Kinder ist Teil des familienpolitischen Programmes in Brandenburg. Es richtet sich an alle
Familien des Landes Brandenburg ab der Schwangerschaft und bis zum dritten Geburtstag des Kindes. Ziel ist,
Eltern in ihren Kompetenzen und in ihrer Verantwortung
zu stärken und Kinder in ihrer gesunden Entwicklung zu
fördern. Hierfür werden im Netzwerk Gesunde Kinder
lokale Unterstützungsmöglichkeiten gebündelt, wichtige
Kooperationspartnerinnen und –partner in den Regionen
vernetzt und Ehrenamtsstrukturen zur Begleitung von
Familien etabliert.
Die Landeskoordinierungsstelle des Netzwerkes
Gesunde Kinder befindet sich in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg. Zu ihren Aufgaben gehören die qualitative Weiterentwicklung des Netzwerkes,
die Förderung des fachlichen Austausches, die landesweite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Unterstützung der Regionalnetzwerke in ihrer Arbeit.
30
Fachtagung für Familienpatinnen und -paten
des Netzwerkes Gesunde Kinder
Im Jahr 2019 hat mit der Fachtagung des Netzwerkes Gesunde Kinder erstmals eine landesweite Veranstaltung allein für die ehrenamtlichen Familienpatinnen und -paten stattgefunden. Die Veranstaltung diente in erster
Linie der Auseinandersetzung der Ehrenamtlichen mit ihrer Tätigkeit, der eigenen
Rolle als Familienpatin bzw. -pate, der Methodik und Didaktik sowie den Chancen
und Grenzen der ehrenamtlichen Begleitung der Familien. Rund 130 Ehrenamtliche
aus fast ganz Brandenburg folgten der Einladung. Hervorzuheben ist insbesondere
die Teilnahme von Ministerin Britta Ernst,
die das Engagement der Ehrenamtlichen in
ihrem Grußwort würdigte.
Wissenschaftliche Begleitforschung
des Netzwerkes Gesunde Kinder
In der Zeit von November 2018 bis April 2019
wurde für das Netzwerk Gesunde Kinder im
Auftrag des Ministeriums für Bildung, Jugend
und Sport des Landes Brandenburg durch die
Berlin School of Public Health eine wissenschaftliche Begleitforschung durchgeführt. Gegenstand der Untersuchung war die Perspektive
von Eltern mit kleinen Kindern auf ihre Bedarfe
und Bedürfnisse sowie auf das Netzwerk Gesunde
Kinder und seine Angebote. Dazu wurden u. a. leitfadengestützte Interviews und Fokusgruppen mit
Eltern durchgeführt. Die Ergebnisse der wissenschaft-
lichen Begleitforschung geben wertvolle Einblicke in die
Sicht der Eltern auf die sensible Phase der Familiengründung und -werdung und den Beitrag, den das Netzwerk
Gesunde Kinder hier leistet. Gleichzeitig zeigt die Studie,
an welchen Stellen sich das Netzwerk Gesunde Kinder
weiterentwickeln kann. Damit dies gelingen kann, werden die Erkenntnisse der Untersuchung sowohl in die Arbeit der Landeskoordinierungsstelle als auch in die der
Regionalnetzwerke Gesunde Kinder zurückfließen.
Weiterentwicklung gemeinsamer
Mindeststandards
Das Netzwerk Gesunde Kinder mit seinen 21 Regionalnetzwerken hat im Jahr 2019 die Überarbeitung gemeinsamer Mindeststandards zum Abschluss gebracht. Die
Mindeststandards sind seit 2010 Grundlage für die qualitative Ausgestaltung der Strukturen und Prozesse des
Netzwerkes auf Landes- und Regionalebene. Sie wurden
in einem zweijährigen Prozess und in enger Abstimmung
mit den verschiedenen Gremien des Netzwerkes überarbeitet mit dem Ziel, das Netzwerk besser an den regionalen Rahmenbedingungen der Regionalnetzwerke auszurichten.
Mutterpasshüllen
Nach Auswertung der erfolgreichen Testphase im Jahr
2018 haben sich die Mutterpasshüllen als geeignetes
Werbemittel, um Familien bereits in der Schwangerschaft
zu erreichen, etabliert und wurden im Jahr 2019 in Werkstätten für Menschen mit Behinderung gefertigt. In größerer Stückzahl stehen sie in Zukunft den Gynäkologinnen und Gynäkologen als wichtigen Kooperationspart
nern des Netzwerkes in Brandenburg zur Verfügung.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Positiver Werbeträger – zusammen mit der Agentur FORMWERK Eisenhüttenstadt
hat das Netzwerk Gesunde Kinder in 2019 eine langlebige Mutterpasshülle aus
nachhaltigen Materialien entwickelt, die künftig in größerer Stückzahl
Gynäkologinnen und Gynäkologen in Brandenburg zur Verfügung stehen.
Foto: Formwerk Eisenhüttenstadt
Projektlaufzeit: seit 2014
Finanzierung: Ministerium für Soziales,
Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz
(MSGIV) des Landes Brandenburg
www.familienbuendnisse-land-brandenburg.de
Ansprechperson bei GesBB:
Maria Lang,
lang@gesundheitbb.de
In den rund 50 Lokalen Bündnissen für Familie im Land
Brandenburg engagieren sich verschiedene kommunale
Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung.
Mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort zu verbessern, unterstützen und beraten die
lokalen Bündnisse Familien. Sie knüpfen soziale Netzwerke und vertreten Familien in kommunalen Gremien. Die
lokalen Bündnisse sind somit impulsgebend und wegweisend für eine familienfreundliche Kommune und ein familienfreundliches Land Brandenburg.
Seit 2014 begleitet die Überregionale Koordinierungsstelle (ÜKS) die einzelnen Bündnisse, macht Beispiele
guter Praxis landesweit bekannt und bietet den Bündnismitgliedern Möglichkeiten zur fachlichen Weiterentwicklung und zum kollegialen Austausch, zum Beispiel durch Themenworkshops. Die Überregionale
Koordinierungsstelle versteht sich als Kontakt-, Informations- und Servicestelle für Lokale Bündnisse
für Familie, deren Partnerinnen und Partnern und
weitere Interessierte.
32
Überregionale Koordinierungsstelle
Lokale Bündnisse für Familie (ÜKS)
Durch die Angebote der ÜKS konnten sich lokale
Bündnisse zu relevanten Themen informieren,
kollegial austauschen, regional und überregional vernetzen sowie beraten und fachlich weiterbilden.
Beratung und Vor-Ort-Begleitung
Neben telefonischer Beratung begleitete die
ÜKS einzelne Lokale Bündnisse auch vor Ort,
beispielsweise bei der organisatorischen
Weiterentwicklung. Auch über die gut gepflegte Website werden Informationen, die
relevant für Familien in Brandenburg sind,
verbreitet.
Landesweiter Austausch unter den
Bündnissen
Zum jährlichen Fachaustausch organisierte
die ÜKS 2019 eine Impuls-AG mit dem Themenschwerpunkt „Gemeinsam Älterwerden –
gesund und vernetzt im Alter“ in Kooperation
mit der FAPiQ. Um Informationen und Tipps
anschaulich darzustellen, wurden Praxisbeispiele der Bündnisse Michendorf und Falkensee präsentiert.
Regionalveranstaltungen
2019 organisierte die ÜKS zwei Workshops. In Falkenberg
(Elster) zum Thema „Projektmanagement und -entwicklung“ und in Potsdam zum Thema „Teilhabe und Mitbestimmung von Familien vor Ort“. Neben fachlichem Input
u. a. von Uta Meyer von der RAA Brandenburg, standen der
Erfahrungsaustausch, das voneinander Lernen und gute
Praxisbeispiele im Vordergrund. Die Dokumentationen
fassen die Erkenntnisse zusammen.
Austausch der Landesnetzwerke im Familienbereich
Die ÜKS organisierte 2019 einen Workshop zu Vernetzung
der Landesnetzwerke im Familienbereich. Gemeinsam
wurde über Kooperationsmöglichkeiten gesprochen.
Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit
2019 wurde die neue Website online gestellt. Sie bietet
Einblicke in die Bündnisaktivitäten, zeigt Veranstaltungen
an und ist eine Plattform für gemeinsame Materialien.
Über aktuelle Info-Mails und Newsletter wurden die Bündnisse von der ÜKS u. a. mit Informationen zu Fördermöglichkeiten für Bündnisaktivitäten, zur Sozial- und Familienpolitik und Fortbildungsmöglichkeiten für Bündnisse informiert.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Netzwerk Gesunde Kita
Beratung und Vernetzung z. B. durch Transfertage
Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit
Die Koordinierungsstelle des Netzwerks berät und informiert die Kitas im Netzwerk zu aktuellen Themen der Gesundheitsförderung sowie zu Fortbildungs- und Fördermöglichkeiten. Durch die Transfertage werden Kitas vernetzt und in den Austausch gebracht.
Das Netzwerk wurde mit seinen Aktivitäten auf
Dokumentation
Ein Arbeitsschwerpunkt der Koordinierungsstelle wurde
im November 2019 auf die Elternkommunikation zum Thema digitale Medien im Kita-Alltag gelegt und mit dem
Transfertag „Kommunikation für eine gelingende Elternarbeit in der Kita im Zeitalter von digitalen Medien“ in einer
Netzwerk- und Kiez-Kita durchgeführt.
verschiedenen Fachtagungen präsentiert, wie
zum Beispiel auf der Fachtagung der VernetFachtagung
Netzwerks
Gesunde Kita
zungsstelledes
Kitaund Schulverpflegung
des
Landes Brandenburg im April 2019. Um den
„Zwischen
Adultismus,
Austausch mit
und zwischenPartizipation
den Kitas anzuund
Erziehungsstil:
regenlaissez-fairem
sowie Information,
Materialien und
Dokumentation zu teilen,
wurde die Website
unterschiedliche
Erziehungsstile
und deren
des
Netzwerks
Gesunde
Kita
fortlaufend
akEinfluss auf die seelische (und körperliche)
tualisiert.
Entwicklung von Kindern im Kita-Alter!“
Fachtagung zu Adultismus und Kinder-Partizipation
Im September 2019 organisierte die Koordinierungsstelle
in Potsdam die landesweite Fachtagung „Zwischen Adultismus, Partizipation und laissez-fairem Erziehungsstil“.
Die Fachtagung sensibilisierte pädagogische Fachkräfte
und Eltern zu den Themen Adultismus und Kinder-Partizipation.
Die zwei Fachvorträge thematisierten die Folgen übertriebener Fürsorge oder Vorsicht, aber auch Vernachlässigung, Gleichgültigkeit oder strikter Autorität auf das seelische Wohlbefinden von Kindern. Ein abgesicherter Freiraum, um Neues selbst auszuprobieren und Selbstwirksamkeit zu erleben, ist der Schlüssel für eine gesunde
Entwicklung starker und selbstbewusster Kinder.
In den Workshops wurden die Teilnehmenden ermutigt,
ihre eigene Haltung zu reflektieren und über Grenzen und
Freiräume im Sinne einer gesundheitsförderlichen KinderPartizipation zu diskutieren.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
25. September 2019
Bürgerhaus am Schlaatz
Schilfhof 28
14478 Potsdam
Projektlaufzeit: seit 2001
seit 2009 bei GesBB
Finanzierung: Ministerium für Soziales,
Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz
(MSGIV) des Landes Brandenburg
www.gesunde-kita.net
Ansprechperson bei GesBB:
Etienne Fons,
fons@gesundheitbb.de
Das Netzwerk Gesunde Kita ist eine vom Familienminis
terium des Landes Brandenburg geförderte Initiative zur
Gesundheitsförderung im Kleinkindalter. Im Netzwerk engagieren sich Kitas, die ein besonderes Interesse an Themen der Gesundheitsförderung, gesunder Ernährung, Bewegungsförderung und am seelischen Wohlbefinden von
Kindern haben. Die Netzwerk-Kitas profitieren im gemeinsamen Fachaustausch von ihren Erfahrungen: Empfehlungen für den Kita-Alltag werden erarbeitet und zugänglich
gemacht. Das Netzwerk fördert Austausch, gegenseitige
Hilfe und Beratung und organisiert die Vermittlung von
Fachwissen durch Fortbildungen (Fachtagung, Transfertag). Es trägt so zur Weiterentwicklung guter Ansätze der
Gesundheitsförderung in der Kita bei. Das Netzwerk
steht allen interessierten Kitas im Land Brandenburg offen.
Seit 2001 ist das Netzwerk kontinuierlich gewachsen
und zählt derzeit 68 Mitglieder. Es befindet sich seit
2009 in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg.
33
Projektlaufzeit: 2018-2021
Landesprogramm Kiez-Kita – Bildungschancen eröffnen
Finanzierung: Ministerium für Bildung, Jugend
und Sport im Land Brandenburg
Ansprechperson:
Dr. Iris Schiek,
schiek@gesundheitbb.de
Im Jahr 2019 hat sich das Brandenburgische Landesprogramm „Kiez-Kita – Bildungschancen eröffnen“ in den
Strukturen des Landes, der Kommunen und in den Einrichtungen etabliert.
Kinder und Familien mit besonderen Zielsetzungen werden
durch zusätzliche Fachkräfte in über 120 Kindertagesstätten
und Horten unterstützt.
Zielsetzung ist die Weiterentwicklung von Beteiligungsrechten und Mitwirkungsmöglichkeiten der Kinder in der Kindertagesstätte sowie die Stärkung der Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungskompetenzen. Die pädagogischen
Ansätze und Konzepte der beteiligten Kindertagesstätten
werden weiterentwickelt, Netzwerke dichter gestaltet, um
den Folgen sozialer Benachteiligung zu begegnen. Zielgruppen sind entsprechend Kita- und Hort-Kinder, deren Eltern
sowie Erzieherinnen und Erzieher.
Gesundheit Berlin-Brandenburg fungiert als Landeskoordinierungsstelle des Projektes und unterstützt die Arbeit
der zusätzlichen Kiez-Kita-Fachkräfte. Dazu werden
Regionaltreffen und Fachtagungen durchgeführt, das
Elternprogramm „Schatzsuche“ als Multiplikatorinnen- und Multiplikatorenschulung mit Inhouse-Schulungen angeboten, die Befragung der Kiez-Kitas organisiert und ausgewertet und die Kitas beratend
begleitet. Außerdem wird gute Praxis erfasst und
dokumentiert, um ein Voneinander-Lernen zu
ermöglichen.
34
Im Jahr 2019 wurden die Regionaltreffen in den
Regionen Ost (Königs Wusterhausen) und West
(Brandenburg/Havel) durchgeführt. Fachthemen waren wiederum die Förderschwerpunkte
des Programms. Aber auch das Thema Wirkung
und Wirkindikatoren von Maßnahmen wurde
diskutiert, um bereits bei der Planung die Wirkung zu bedenken und Maßnahmen entsprechend qualitativ zu konzipieren.
Am 14. November wurde die Landesfach
tagung in Berlin umgesetzt, die analog im
Januar 2020 noch einmal stattfand, um allen
Kiez Kita-Fachkräften, Kita-Leitungen und
Jugendamtsmitarbeitenden die Teilnahme
zu ermöglichen. Schwerpunkte waren die
Themen Partizipation, Elternbeteiligung,
Stärkung der Erzieherungskompetenzen
und Kommunikation mit Eltern.
Die Auswertung zeigte, dass die Themen der Förderschwerpunkte deutlich mehr in den Fokus der Kitas gerückt sind, immer mehr Maßnahmen im Sinne dieser
Schwerpunkte entwickelt wurden und die Themen Partizipation und Elternbeteiligung zur gelebten Praxis in den
Kitas wurden.
Für die Umsetzung der Schatzsuche als Weg zur erfolgreichen Einbeziehung von Eltern wurden in 2019 mit dem
Kauf der Lizenzen für zehn Kitas die Voraussetzungen für
die Durchführung der Weiterbildung geschaffen.
Die in 2018 entwickelten Erfassungsbögen
für das Monitoring der Kiez-Kitas wurden in
2019 genutzt, um Daten der Kitas und Jugendämter zu erhalten und im Jahresvergleich die
Entwicklung in den Kiez-Kitas abzubilden.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Illustration: Maria Suckert
Projektlaufzeit: seit 2009
Finanzierung: Ministerium für Soziales,
Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz
(MSGIV) des Landes Brandenburg,
Landeszahnärztekammer Brandenburg
www.brandenburger-kinderzaehne.de
Ansprechperson bei GesBB:
Bettina Bels,
bels@gesundheitbb.de
Die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe ist gem.
§ 21 SGB V ein Maßnahmenpaket zur Erkennung und Verhütung von Zahnerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Die Maßnahmen werden jährlich flächendeckend in
Kitas und Schulen von den Teams der Zahnärztlichen
Dienste der Gesundheitsämter in den Landkreisen und
kreisfreien Städten des Landes Brandenburg durchgeführt. Diese aufsuchende niedrigschwellige Betreuung
leistet einen Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit.
1993 vereinbarten das Gesundheitsministerium, die Verbände der Krankenkassen im Land Brandenburg, die
kommunalen Spitzenverbände sowie die Landeszahnärztekammer u. a., eine zentrale Stelle zu schaffen, die
die Gruppenprophylaxe im Land koordiniert und für alle
Beteiligten Ansprechpartner ist. Die Aufgaben werden
seit 2009 vom Büro der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe im Land Brandenburg in Trägerschaft von
Gesundheit Berlin-Brandenburg wahrgenommen.
Die Koordinatorin des Büros nimmt ihre Aufgaben
in Zusammenarbeit mit dem Beirat für Zahngesundheit der Landeszahnärztekammer Brandenburg wahr.
36
Büro der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe
im Land Brandenburg
Das Präventionsprogramm „Kita mit Biss“ wird
von einer stetig steigenden Zahl an Kindertagesstätten umgesetzt. Initiiert und begleitet durch
die kommunalen Strukturen zur Umsetzung der
zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe gem.
§ 21 SGB V setzen die Kitas praktikable Handlungsleitlinien unter Einbeziehung der Eltern
um. In dieser Kooperation gelingt es, einen
(mund-)gesundheitsförderlichen Kita-Alltag
zu gestalten.
Kitas, die sich zur Einhaltung der vereinbarten Handlungsleitlinien bereit erklären, erhalten das Zertifikat „Kita mit Biss“. Dieses
Zertifikat wurde neu gestaltet und wird als
hochwertiges Acryl-Zertifikat an die Kitas
überreicht. Gut sichtbar im Außenbereich
der Kita angebracht, zeigt es, dass gesundheitsbezogene Qualitätsstandards eingehalten und Bestandteil in Kita-Konzeptionen
werden.
Vorschulalter, wird zurückgedrängt und ein Beitrag zum
gesunden Aufwachsen sowie zur gesundheitlichen Chancengleichheit aller Kinder geleistet.
Weiterhin stellte die Koordinatorin den Zahnärztlichen
Diensten halbjährlich auf Grundlage der Bedarfsmeldungen die für die Durchführung der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe benötigten Sachmittel zur Verfügung, rechnete die anteilige Personalkostenförderung mit den Landkreisen und kreisfreien Städten ab, bearbeitete Anträge
für Fortbildungsförderung sowie Projektanträge zum Tag
der Zahngesundheit. Zum Aufgabengebiet gehörte auch
die regelmäßige Aktualisierung der Internetseite.
Durch die Teilnahme an diesem Präventionsprogramm erreichen sowohl die Kitas als auch
die zahnmedizinische präventive Betreuung
eine breitere Öffentlichkeit. Familien, Erzieherinnen sowie weitere Multiplikatoren werden für
das Thema und dafür, dass Mundgesundheit ein
Teil der Kindergesundheit und bedeutsam für das
gesunde Aufwachsen der Kinder ist, sensibilisiert.
Das Auftreten der Frühkindlichen Karies, als die
häufigste chronische Erkrankung im Kleinkind- und
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Gesundes Älterwerden
Ausgewählte Veranstaltungen
● Arbeitskreis Alter(n) und Gesundheit
4 Termine in Berlin
Gesundheitsförderung und Prävention sind lebenslang wichtig. Indem die (gesundheitlichen) Ressourcen
älterer Menschen gestärkt werden, kann das Eintreten von Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit hinausgezögert bzw. verhindert werden. Ebenso wichtig ist der Erhalt der sozialen Teilhabe. Der Arbeitskreis Alter(n)
und Gesundheit widmete sich im Berichtszeitraum verschiedenen Dimensionen des Älterwerdens: von der
psychischen Gesundheit und Einsamkeit im Alter bis hin zur kultursensiblen Pflegeberatung.
Die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier (FAPIQ, vgl. Seite 40) ist eine tragende Säule der Brandenburger Pflegeoffensive, die 2015 gestartet ist. FAPIQ trägt dazu bei, Landkreise und kreisfreie Städte,
Initiativen und Menschen vor Ort bei der Entwicklung und Realisierung alternsfreundlicher Lebensräume zu unterstützen. Damit soll gewährleistet werden, dass alte Menschen so lange und so gut wie
möglich in vertrauter Atmosphäre leben können. Im Berichtszeitraum endete die Modellprojektphase
der FAPIQ. Ab 2020 wird das erfolgreiche Projekt für weitere drei Jahre über das Ministerium für So
ziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg und die Pflegekassen
finanziert.
● Fachdialoge und Praxismodule in den Handlungsfeldern
7 Termine in Brandenburg
FAPIQ
● Wanderausstellung „Gut älter werden im vertrauten
Wohnumfeld“
12 Stationen brandenburgweit
Fachstelle Altern und Pflege im Quartier (FAPIQ)
● 6. Bundeskonferenz „Gesund & aktiv älter werden“ der BZgA
„Ressourcen im Alter stärken – Gesundheitsförderung und
Prävention für ältere Menschen, Pflegebedürftige und pflegende
Angehörige“
16. Mai 2019 in Berlin
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
● Fachtag „Für ein gutes und gesundes Älterwerden im Land
Brandenburg! Kommunale Ansätze in der Gesundheitsförderung
und Versorgung gemeinsam (weiter-)entwickeln und
voranbringen.“
19. August 2019 in Potsdam
KGC Brandenburg in Kooperation mit der FAPIQ
● Exkursion zur alternsgerechten Quartiersentwicklung
24. September 2019 im Landkreis Ostpriegnitz
FAPIQ
Gute Praxis konkret
Die Arbeitshilfen „Gute Praxis konkret“ (vgl. Seite 42) stellen eine Weiterentwicklung der Kriterien für gute Praxis
der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung dar. Sie
wurden für die praktische Arbeit mit älteren Menschen entwickelt und stellen einen wertvollen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in diesem Themenfeld dar. Ende 2019 standen insgesamt fünf Arbeitshilfen zur Verfügung, weitere sind in Bearbeitung.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
● Fachtag „Kurze Wege gemeinsam gestalten“
23. Oktober 2019 in Potsdam
FAPIQ
● Fachtagung – Vier Jahre Modellprojekt
„Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land
Brandenburg“ – Wege zu alternsgerechten Kommunen
28. November 2019 in Potsdam
FAPIQ
37
Arbeitskreis Alter(n) und Gesundheit
AK-Sprecherinnen:
Prof. Dr. Barbara Weigl, Andrea Didszun
www.gesundheitbb.de/Altern-undGesundheit.641.0.html
Ansprechperson bei GesBB:
Stefan Weigand,
weigand@gesundheitbb.de
Der Arbeitskreis setzt sich auf Basis eines umfassenden
Gesundheitsverständnisses dafür ein, die gesundheitlichen Belange der Bürgerinnen und Bürger ins öffentliche
Bewusstsein zu bringen und die Gesundheitschancen
von sozial benachteiligten, ausgegrenzten Menschen zu
verbessern. Dafür gilt es, die Verhältnisse, in denen
Ältere leben, so zu verändern, dass ihre Gesundheit
verbessert und ihnen gesundheitsförderliches Verhalten
erleichtert wird.
Die Mitbestimmung Älterer bei allen sie betreffenden politischen Entscheidungen ist – unabhängig von Herkunft,
Geschlecht, sexueller Orientierung oder Glaubensüberzeugungen – dafür ebenso wichtig wie bei der Gestaltung von Angeboten und Quartieren.
Die Teilnehmenden des Arbeitskreises entscheiden
gemeinsam über die Schwerpunkte der Sitzungen.
Als Grundlage für den gemeinsamen Erfahrungsaustausch werden zu den anstehenden Themen Expertinnen und Experten eingeladen.
38
Vorstellung der FAPIQ
Katharina Wiegmann stellte die Fachstelle Altern
und Pflege im Quartier Brandenburg (FAPIQ)
(vgl. Seite 40) vor, die im Jahr 2015 aus der
Brandenburger Pflegeoffensive 2015 gestartet
wurde. Die FAPIQ ist ein Kooperationsprojekt
von Gesundheit Berlin-Brandenburg, der Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e. V. und
dem Institut für Gerontologische Forschung
e. V. Nach Abschluss der Modellphase 2019 ist
eine dreijährige Weiterförderung gesichert.
Zu konstatieren ist ein steigender Anteil älterer Menschen in Brandenburg gegenüber der
Abnahme von Menschen im erwerbsfähigen
Alter, die Aufgaben einer professionellen oder
informellen Pflege übernehmen könnten. Hieraus resultiert, dass die Fachkräftesicherung
allein nicht ausreichen wird, um die zukünftige Versorgung pflegebedürftiger Menschen
sicherzustellen. Zu den Zielen der Fachstelle
gehören Ansprache, Unterstützung und Vernetzung der Akteure zwecks des Auf- und Ausbaus altersgerechter und teilhabeorientierter
Quartiere sowie die Stärkung ambulanter Strukturen, um den Pflegebedürftigen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Insgesamt umfasst
die Arbeit der FAPIQ vier zentrale Handlungsfelder: kommunale Altenhilfe- und Pflegeplanung,
alltagsunterstützende Angebote, neue Wohnformen und alltagsunterstützende Technik sowie altersgerechte Quartiersentwicklung.
ktivitäten des Nachbarschaftshauses
A
Urbanstraße e. V.
Auch in Berlin-Kreuzberg steigt seit Jahren der Anteil älterer Bürgerinnen und Bürger, so dass sie zu einer immer
wichtigeren Zielgruppe für bewegungs- und teilhabefördernder Projekte im Stadtteil geworden sind. Zugleich
stellt sich die Frage, wie ältere Menschen in schwieriger
sozialer Lage am besten zu erreichen sind. Markus Runge
präsentierte die Aktivitäten des Nachbarschaftshaus Urbanstraße e. V. Dazu gehören das Netzwerk „Für mehr
Teilhabe älterer Menschen in Kreuzberg“, das seit 2013
Facheinrichtungen und Nachbarschaftsinitiativen miteinander vernetzt, um soziale und kulturelle Teilhabe älterer
Menschen zu stärken, sowie das Modellprojekt „Bewegung, Mobilität und soziale Teilhabe älterer Menschen im
Rahmen vernetzter Arbeit im Sozialraum fördern“. Zu den
Angeboten des Netzwerkes zählen die Qualifizierungsreihe zur Förderung der Bewegungskompetenz Älterer im
1:1-Kontakt, die Ausbildung von Kiezsportübungsleitenden, das Versenden von Seniorenbriefen mit Informationen zur Gestaltung der Nacherwerbsphase in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und
die Kiezspaziergänge „Älterwerden im Kiez“. Die Arbeit
des Nachbarschaftshauses Urbanstraße e. V. dreht sich
um vier Schwerpunkte: Begegnung, Mobilität, Bewegung
und Beratung. Perspektivisch soll ein weiterer Schwerpunkt zum Thema altersgerechtes Wohnen und Gestaltung altersgerechter Räume etabliert werden.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Interkulturelle Brückenbauer*innen
in der Pflege (IBIP)
Nazife Sari von den „interkulturellen Brückenbauer*innen
in der Pflege“ (IBIP) stellte Arbeitsergebnisse der letzten
drei Jahre vor, die sich schwerpunktmäßig mit der Schulung und Begleitung von Sprach- & Kulturmittelnden zur
Unterstützung der Beratung in den Berliner Pflegestützpunkten sowie der Begleitung der Begutachtung durch
den MDK befassten. Der Anteil an Pflegenden und Pflegebedürftigen mit Migrationshintergrund steigt permanent. Unabhängig davon, ob ein Migrationshintergrund
vorhanden ist oder nicht, kennen die meisten Menschen
das Gesundheits- und Pflegesystem nicht. Frau Sari hob
hervor, dass mehr kultursensible Pflegeberatung notwendig sei. Es brauche eine „Vielfaltskompetenz“, die
Angebote der Regeleinrichtungen seien nicht bzw. noch
nicht ausreichend auf die Bedarfe der kulturellen Vielfalt
ausgerichtet.ZielderinterkulturellenBrückenbauer*innen
ist es, allen einen gleichberechtigen Zugang zu Angeboten der Teilhabe und Pflege zu ermöglichen. Das vom Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte e. V. initiierte
deutschlandweit einzigartige Modellprojekt, dessen
Laufzeit 2018 endete, konnte dank der Finanzierung
durch die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit,
Pflege und Gleichstellung seit 2019 fortgeführt werden.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Arbeit der Zahnärztekammer Berlin
Dr. Helmut Kesler erläuterte die Arbeit der Zahnärztekammer Berlin. Die zahnärztliche Versorgung im Alter
nimmt einen wichtigen Stellenwert ein, da beispielsweise Lungenerkrankungen oder Diabetes in direktem Zusammenhang mit der Mundgesundheit stehen. In der
Gesetzgebung (§ 119b Abs. 2 SGB V) sind Anforderungen
an eine koordinierte zahnärztliche und pflegerische Versorgung von pflegebedürftigen Versicherten in stationären Pflegeeinrichtungen klar geregelt. In der Praxis
herrscht ein großer Bedarf an zahnärztlicher Versorgung
für pflegebedürftige und/oder immobile ältere Menschen in der eigenen Häuslichkeit sowie in stationären
Pflegeeinrichtungen. Bei Interesse einer Kooperation
bietet die Zahnärztekammer Berlin Zahnärztinnen und
-ärzte und stationären Pflegeeinrichtungen Informationen und Beratung. Zudem stellt sie Materialien zur Unterstützung der Mundpflege für ältere Menschen sowie
Pflegekräfte und Angehörige zur Verfügung.
Das Projekt PSY-CARE –
Psychotherapie älterer depressiver Menschen mit
Pflegebedarf
Auf die steigende Prävalenz von Depressionen im Alter
bei Personen mit Pflegebedarf wies Prof. Dr. Eva-Marie
Kessler (Medical School Berlin) hin. Trotz Kenntnis der
negativen Auswirkungen auf die Morbidität durch Wechselwirkungen von physischen und psychischen Ursachen, bekommen ältere und hochaltrige Patientinnen
und Patienten sehr selten eine Überweisung zur Psychotherapie. Genau an dieser Stelle setzt das Projekt PSYCARE an. Seit 2018 obliegt die Leitung des Projektes der
Medical School Berlin. Im Mittelpunkt steht die Psychotherapie älterer, depressiver Menschen mit Pflegebedarf,
die zuhause leben. Die Ergebnisse des Modellprojekts
sollen dem Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) vorgelegt werden, damit die Empfehlungen in die Regelversorgung aufgenommen werden können. Dafür werden
hohe methodische Standards, wie z. B. verblindete Diagnostik und Kontrollgruppen eingesetzt. Mitglieder der
Interventionsgruppe werden an ein Netzwerk niedergelassener Psychotherapeutinnen und -therapeuten zur
aufsuchenden Behandlung vermittelt. Zu den Zielen des
Projekts gehört auch die Verknüpfung von Psychotherapie und Pflege. Außerdem soll darauf hingewirkt werden,
das Bild der Psychotherapie im Alter zu wandeln und die
damit verbundenen gesellschaftlichen Vorurteile abzubauen.
39
Projektlaufzeit: 2015 – 2019 (Modellphase)
Finanzierung: Ministerium für Soziales,
Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz
(MSGIV) des Landes Brandenburg,
Landesverbände der Pflegekassen und Verband der
privaten Krankenversicherung im Land Brandenburg
www.fapiq-brandenburg.de
Ansprechperson bei GesBB:
Katharina Wiegmann,
wiegmann@fapiq-brandenburg.de
In Brandenburg leben mehr Menschen mit Pflegebedarf
in der eigenen Häuslichkeit als in allen anderen Bundesländern und werden dort zu einem großen Anteil von ihren
Familienangehörigen gepflegt. Sie und ihre Angehörigen
brauchen Unterstützung, damit sie, ihrem vielfach vorgebrachten Wunsch gemäß, in der vertrauten Umgebung alt
werden können.
FAPIQ verfolgt dabei das übergeordnete Ziel, älteren Menschen mit oder ohne Hilfe- und Pflegebedarf ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben in ihrer vertrauten
Lebensumgebung zu ermöglichen. FAPIQ unterstützt Akteure in den Kommunen beim Auf- und Ausbau alternsgerechter Strukturen.
Die FAPIQ ist ein Kooperationsprojekt von Gesundheit
Berlin-Brandenburg und der Alzheimer-Gesellschaft
Brandenburg e. V. und eine tragende Säule der Brandenburger Pflegeoffensive, die 2015 gestartet ist.
Fachstelle Altern und Pflege im Quartier
im Land Brandenburg
2019 war das letzte Jahr der Modellprojektphase
von FAPIQ. Der Schwerpunkt der Arbeit lag in diesem Jahr zum einen auf der Bilanzierung der bisherigen Arbeit und zum anderen auf der Weiterentwicklung der Konzeption für eine Fortführung der Fachstelle über die Modellphase hinaus. Zum Ende des Jahres 2019 hat FAPIQ einen Zuwendungsbescheid bis Ende 2022 erhalten. So war der Prozess der Weiterentwicklung und Verstetigung von FAPIQ, der
von beiden Trägern gemeinsam mit allen Mitarbeitenden erarbeitet wurde, erfolgreich.
Der jährliche FAPIQ-Förderaufruf „Gut Älterwerden im vertrauten Wohnumfeld“ stellt
einen Schwerpunkt der Arbeit im Handlungsfeld Quartiersentwicklung dar. Die Förderung unterstützt mit max. 5.000 Euro Mikroprojekte vor Ort. 2019 stand er unter dem
Motto „Kurze Wege gemeinsam gestalten“
und 15 Projekte wurden von einer unabhängigen Jury ausgewählt. In der Modellphase von
2016–2019 wurden insgesamt 50 Projekte gefördert. Mit einer Wanderausstellung sollen
die Ideen der Projekte Akteure in ganz Brandenburg zur Nachahmung anregen.
Kooperationen und gemeinsame Aktivitäten mit unterschiedlichen Akteuren im Land Brandenburg haben an Bedeutung für die Arbeit gewonnen. Mit der Akademie
2. Lebenshälfte und der AOK-Nord hat die Fachstelle an
einer Fachtagung zu Bewegungsförderung im Alter mitgewirkt, die Kooperation wurde durch die Mitwirkung am
Wohntag der Akademie 2. Lebenshälfte fortgesetzt. Ebenso arbeitete die Fachstelle mit der Koordinierungsstelle
Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg (KGC)
(vgl. Seite 23) bei der 1. Brandenburger Präventionskonferenz und beim Fachtag zu Ansätzen der Gesundheitsförderung im Alter zusammen. Zusammen mit dem Städteforum
Brandenburg organisierte die Fachstelle ein landesweites
Austauschtreffen von Quartiersmanagerinnen und -managern.
Austausch und Vernetzung waren 2019 die
Schwerpunkte der Arbeitsweise von FAPIQ. Die
Fachstelle sieht es als eine ihrer zentralen Rollen
an, Impulse von Akteuren aufzunehmen, bei ersten
Vernetzungsbestrebungen zu beraten und auch bei
Bedarf in der Anfangsphase zu moderieren.
Die Fachstelle hat die Projekte aus dem Förderaufruf
zum Austausch eingeladen, die Landkreise haben sich zu
40
einem Fachdialog „Wohn-Pflege-Gemeinschaften“ auf
Einladung der Fachstelle getroffen und für die geförderten
Netzwerke nach § 45c SGB XI fand ein Fachdialog „Vernetzung“ statt.
Gestaltung Graphic Recording: Katrina Günther
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Brandenburg – ein Land zum gut Älterwerden
Schwedt/Oder/UM
FAPIQ informiert und begleitet, um zu vernetzen und zu Kooperation und neuen Projekten anzuregen. Daher freuen wir uns sehr über die vielen unterschiedlichen Projekte,
die zeigen, dass und wie man im Land Brandenburg gut älter werden kann. Nicht zu allen Projekten haben wir beraten, aber alle Projekte empfehlen wir weiter. Bei Fragen
oder Interesse melden Sie sich gerne bei uns www.fapiq-brandenburg.de.
© Beate von Zahn
Hennigsdorf/OHV
Uckermark
1
© Lissy Boost
Wittstock/Dosse/OPR
17
Prignitz
1
Quartiersmanagement Röbeler Vorstadt
Der Quartierstreff ist ein Ort der Gemeinschaft, der Begegnung, der Kommunikation,
der Geselligkeit, der Bildung, der Gesunderhaltung, des kreativen Tätigseins und der
sozialen Beratung.
„Der Treff ist beispielhaft in der Zusammenarbeit
von privaten und sozialen Trägern.“
Wittenberge/PR
3
Musterwohnung SelmA
Selbständig leben mit Alltagshilfen (SelmA) ist
die erste technikunterstützte Musterwohnung
im Havelland. Durch SelmA erfährt man, wie
gut Alltagsunterstützung in den eigenen vier
Wänden gelingen kann. SelmA präsentiert
einfache und kostengünstige Lösungen in
typischen Wohnverhältnissen und berät zusätzlich individuell.
„SelmA ist authentisch und kommt an! Viele Be
sucher verlassen SelmA mit ganz konkreten Vor
stellungen zum Erhalt ihrer Selbstständigkeit.“
PM
Barnim
Oberhavel
2
Arbeitskreis
Initiierung und Begleitung eines altersübergreifenden Zusammenschlusses zum
Thema Pflege und Altern in Wittenberge mit
Option auf Netzwerk-Förderung.
„Der Arbeitskreis ist ein Projekt, in dem das Fürein
ander und Miteinander im Vordergrund steht.“
Rathenow/HVL
Eberswalde/BAR
16
18
3
Gewinnung von Mulitplikatoren im
Jobcenter
Berater*innen des Jobcenters informierten
sich über Beratungs- und Entlastungsangebote zum Thema häusliche Pflege. Nun können Sie diese Angebote Arbeitssuchenden
vermitteln, die zu Hause pflegen und Unterstützung benötigen.
„Die Pflege von Angehörigen belastet und behin
dert Menschen auch bei der Beschäftigungssuche.
Wir wollen unseren Kunden den Zugang zu Bera
tung und Entlastung erleichtern.“
15
© Pressestelle LDS
LDS
6
4
Brandenburg
an der
Havel
5
Potsdam
Frankfurt
(Oder)
OderSpree
7
14
PotsdamMittelmark
13
Potsdam
© Eva Gehltomholt
Brandenburg an der Havel
4
JACOB12
Die Begegnungsstätte JACOB12 wurde nach
den Bedürfnissen der Senior*innen des
Quartiers ausgerichtet. Sie wurden partizipativ in die Planung miteinbezogen.
„Viele der in der Zukunftswerkstatt entstandenen
Ideen und Projekte wurden schon erfolgreich in die
Praxis umgesetzt.“
TeltowFläming
Netzwerk Älter werden in der Landeshauptstadt Potsdam
Aktiver Zusammenschluss regionaler Akteure
aus dem Bereich Altern und Pflege zu einem
qualifizierten und bedarfsorientierten Versorgungsnetzwerk.
„Wir arbeiten gemeinsam daran, das gute Altern
in Potsdam auf allen Ebenen zu gewährleisten:
Hand in Hand finden wir optimale und kreative
Wege, um aktives Altern in Selbstbestimmung zu
gestalten.“
11
Pflegestammtisch
Verschiedene Akteure*innen aus dem
Bereich Pflege treffen sich regelmäßig,
um über die Versorgungssituation der
Region zu sprechen und auszutauschen. Der Stammtisch ist aus der Lenkungsgruppe Generationenfreundliche
Stadt Spremberg heraus entstanden.
„Wir vernetzen Pflege.“
DahmeSpreewald
12
Runder Tisch Wohnen im Alter
Der Runde Tisch Wohnen im Alter ist eine
landesweite Veranstaltung, an der Multiplikatoren aus unterschiedlichen Bereichen
im Land Brandenburg sich zu aktuellen
Themen informieren und miteinander
diskutieren.
„Wir führen vielfältige Erfahrungen und Sicht
weisen im Land zusammen und fördern damit
einen breiten und nachhaltigen Austausch und
Vernetzung.“
Vorgestellte Beispielprojekte
© Jule Schmidt
Fachdialog Wohnberatung
Der Fachdialog findet jährlich statt
– es werden relevante Themen für
Wohnberater*innen diskutiert, um gegenseitig von Bewährtem zu profitieren
und in einen gemeinsamen Austausch zu
treten.
„Es ist gut, das Thema Wohnberatung aus
verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten,
neue Impulse zu bekommen und sich mit
anderen Wohnberatern auszutauschen.“
Weitere Initiativen
© Gesine Lange
Frankfurt (Oder)
Ludwigsfelde/TF
7
© Andrea Peisker
Stadtteilspaziergang
Organisiert vom Seniorenbeirat der Stadt,
unternahmen Bürger*innen gemeinsam mit
dem Bürgermeister und Vertreter*innen der
Wohnungswirtschaft schon zum zweiten Mal
eine Stadtteilbegehung. Vor Ort wurden Barrieren und andere kritische Gegebenheiten
identifiziert und Verbesserungen diskutiert.
„Wir wollen die Bewohner*innen des Stadtteils ak
tivieren, bei der altersgerechten Gestaltung unserer
Stadt mitzuwirken, damit sich für alle die Möglich
keiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
weiter verbessern.“
8
Lange mobil und sicher zu Hause
Engagierte Ehrenamtliche aus den
verschiedenen Ortsteilen der Stadt
haben sich qualifiziert und machen
nun regelmäßig Bewegungsangebote für Menschen im hohen Alter.
„Wir unterstützen ältere Menschen in
unserer Stadt und ihren Ortsteilen da
bei, ihr Leben durch mehr Beweglichkeit
besser zu meistern.“
Herausgeber: Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg • Rudolf-Breitscheid-Straße 64 • 14482 Potsdam • Tel: 0331 23 16 07 00
FAPIQ ist ein Kooperationsprojekt von: Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. • Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.V. • Selbsthilfe Demenz
Gestaltung: Agentur 33 • Stand: März 2020
ElbeElster
8
OberspreewaldLausitz 9
Spree-Neiße
11
13
Nette Leute in Guten Stuben
Nette Leute in Guten Stuben wirkt drohender
Einsamkeit im Alter entgegen, indem Treffpunkte außerhalb von klassischen
Begegnungsstätten geschaffen werden.
„Das Projekt bringt ältere alleinlebende Menschen
zusammen und schafft – ohne aufwändige per
sonelle oder räumliche Infrastruktur – Raum für
Austausch und Kontakte.“
© Mandy Gärtner
Cottbus
© Marion Schumann
UebigauWahrenbrück/EE
14
Eisenhüttenstadt/LOS
Cottbus
10
Brandenburg übergreifend
15
Aufbau von Senioren WGs im Quartier
Beratung zur Umstrukturierung stationärer
Pflegestationen zu Wohn-Pflege-Gemeinschaften, inhaltliche Beratung und Input bei
Infoveranstaltungen für Interessenten.
„Isolation im Alter ade! Leben in unserer Wohn
GEMEINSCHAFT mitten im Quartier bedeutet,
dass niemand mit den Herausforderungen des
Lebens allein gelassen wird.“
12
Werkstattfrühstück des Landkreises
Weiterentwicklung der seniorenpolitischen
Leitlinien des Landkreises LDS mit dem Ziel,
diese flächendeckend umzusetzen.
„Der Landkreis hat mit den entwickelten Rah
menbedingungen, Vertretern der Seniorenbeiräte,
der Kommunalpolitik und von Einrichtungen der
Wohlfahrtspflege eine Grundlage für gemeinsame
Gespräche ermöglicht. Hauptziel ist die Teilhabe
am Leben in der Gemeinschaft sowie der gemein
same Austausch.“
Spremberg/SPN
6
Strausberg/MOL
Die Gute Stube
Das Projekt bietet einen Treffpunkt, an dem
Nachbarschaft gelebt werden kann und die
Bewohner*innen selbstorganisiert aktiv
werden können.
„Unsere „Gute Stube“ bietet in allen „Ecken“ Raum
für ein gutes Miteinander in der Gemeinschaft –
gemeinsam leben, voneinander lernen, miteinan
der lachen.“
MärkischOderland
Havelland
5
16
Kreisseniorensportfest – gesund älter
werden!
Gemeinsam mit dem Kreissportbund lädt
der Kreisseniorenbeirat alle Generationen
ein, sich sportlich zu betätigen. Seit 20 Jahren findet das Kreisseniorensportfest mit bis
zu 200 Leuten statt und ist bereits zur Tradition in Eberswalde geworden.
„Sport hält jung! Wir Senioren wollen nicht zum
alten Eisen gehören und werden beim Sportfest
selber aktiv! Das Sportfest trägt dazu bei, die Teil
habe der Senioren am gesellschaftlichen Leben zu
verbessern.“
OstprignitzRuppin
2
18
Ambulant betreute Wohn-Pflege-Gemeinschaften – eine Schulung für Angehörige
Neben der Informationsvermittlung findet
ein reger Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.
„Wir informieren pflegebedürftige Menschen und
ihre Angehörigen, die sich so besser für ein pas
sendes Angebot entscheiden können.“
17
„Unterstützung im Alltag“ durch Ehrenamtliche
Betroffene und pflegende Angehörige werden durch ehrenamtliche Helfer*innen in
der Häuslichkeit unterstützt.
„Wir ermöglichen durch ein vielfältiges Angebot
der Alltagsbegleitung und durch ehrenamtliche
Helfer, dass Betroffene möglichst lange in ihren
eigenen Wänden verbleiben können.“
© Linda Häusler
Senftenberg/OSL
9
Rikscha Projekt
Alltagsunterstützendes Angebot mal anders –
„Mit dem Rikscha-Taxi auf Tour“ – Trotz eingeschränkter Mobilität im Alter auf dem Fahrradtaxi die altbekannte Umgebung neu entdecken. Mit Herzenslust durch das Lausitzer
Seenland radeln lassen.
Teilnehmer sagen: „So etwas Wunderschönes haben
wir schon lange nicht mehr erlebt. Das machen wir
bald wieder!“
10
Nachbarschaftstreff SOS-Kinderdorf
Lausitz/Mehrgenerationenhaus
Aufbau von Nachbarschaftshilfe und Unterstützungsnetzwerken
„Das Leben im Wohnumfeld beeinflusst die
Lebensqualität älterer Menschen und verdient
besondere Aufmerksamkeit. Wir geben Sicherheit,
Vertrauen, Unterstützung, Beistand, Perspektiven
und Gesellschaft.“
Projektförderer: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV),
die Landesverbände der Pflegekassen und der Verband der privaten Krankenversicherung im Land
Brandenburg
Gestaltung: Agentur 33
Projektlaufzeit: seit 8/2014
Finanzierung: Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
www.gesund-aktiv-aelter-werden.de
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de
Transparenzdatenbank und Qualitätsentwicklung
im Handlungsfeld Prävention und
Gesundheitsförderung für ältere Menschen
Arbeitshilfen „Gute Praxis konkret“
Ansprechperson bei GesBB:
Maria-Theresia Nicolai,
nicolai@gesundheitbb.de
Mit dem Ziel der Förderung guter Praxis in den Handlungsfeldern der Prävention und Gesundheitsförderung mit älteren Menschen realisiert das Projekt bei Gesundheit BerlinBrandenburg seit Ende 2014 zwei zentrale Projektbausteine:
• die Qualitätsentwicklung im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention mit älteren Menschen und
• die Förderung der Transparenz guter Praxis.
Das Projekt wird durch die BZgA im Rahmen des Programms
„Gesund & aktiv älter werden“ initiiert und unterstützt sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit umgesetzt.
Neben dem kontinuierlichen Ausbau der Projektdatenbank „Gesund & aktiv älter werden“ sowie der Praxisdatenbank „Gesundheitliche Chancengleichheit“ und der
Weiterentwicklung der Arbeitshilfen „Gute Praxis konkret“ für Mitarbeitende der Prävention und Gesundheitsförderung mit älteren Menschen unterstützte
das Projekt im Jahr 2019 die 6. Bundeskonferenz Gesund & aktiv älter werden der BZgA.
42
Die Arbeitshilfe zum Kriterium „Zielgruppen
bezug“ wurde finalisiert und wurde 2020 veröffentlicht. Zur Fortführung der praxisnahen
inhaltlichen Erarbeitung der Kriterien „Qua
litätsmanagement“ und „Nachhaltigkeit“
konnten acht Interviews mit Akteurinnen und
Akteuren aus dem Bundesgebiet geführt
werden. Seit September 2019 stehen die fünf
bereits auf der Website www.gesund-aktivaelter-werden.de veröffentlichen Arbeitshilfen auch in gedruckter Form zur Verfügung.
Zur zielgerichteten deutschlandweiten Verbreitung der Arbeitshilfen „Gute Praxis konkret“ wurde mit allen Landesvereinigungen
für Gesundheit/Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit eine Befragung zur Bekanntheit und praxisnahen Verbreitung der Arbeitshilfen umgesetzt. Da der
Großteil einen Bezug zum Bereich „Alter“ aufweist, wurde eine Intensivierung der Zusammenarbeit im Bereich Qualitätsentwicklung im
Handlungsfeld Gesundheitsförderung mit älteren Menschen angestrebt.
Bundesweite Projektdatenbank
Die bundesweite Projektdatenbank auf der Website www.gesund-aktiv-aelter-werden.de konnte kontinuierlich ausgebaut werden, so dass sich Ende
2019 455 Projekte in der Datenbank befanden. Zur Ge-
winnung neuer Projekteinträge wurden im Jahr 2019 zwei
thematische Schwerpunkterhebungen „Einsamkeit im Alter“ und „Kunst und Kultur als Schlüssel zur Teilhabe von
Menschen in Pflegeeinrichtungen“ jeweils in Kooperation
mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e. V. (BAGSO) umgesetzt.
Veröffentlichung von ausgewählten Projekten in
gesonderten Formaten
Die Rubrik „Interviews mit Projektverantwortlichen“ sowie die Rubrik „Interviews mit Projektmitarbeitenden“ der
Website konnte mit insgesamt fünf ausgewählten Angeboten der Projektdatenbank „Gesund & aktiv älter werden“
bereichert werden. In Zusammenarbeit mit der Redaktion
inforo bei www.inforo.online konnte im Jahr 2019 ein Online-Dossier „Bewegt älter werden“ mit insgesamt neun
Beiträgen veröffentlicht werden.
6. Bundeskonferenz Gesund & aktiv älter werden
Die 6. Bundeskonferenz „Gesund & aktiv älter werden“
der BZgA zu dem Thema „Ressourcen im Alter stärken –
Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Menschen, Pflegebedürftige und pflegende Angehörige“ wurde am 16.5.2019 in Berlin in der inhaltlichen Planung und
Umsetzung unterstützt. Mehr als 200 Teilnehmende aus
Politik, Wissenschaft und Praxis nutzten den Tag zur Information, Diskussion und Vernetzung.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Seelische Gesundheit
Das Themenfeld „Seelische Gesundheit“ wurde in 2019 ebenfalls durch Gesundheit Berlin-Brandenburg bearbeitet. So gründete sich im Berichtszeitraum der Arbeitskreis Pyschische Gesundheitsförderung neu und
zeichnet sich seither durch eine rege Tätigkeit aus. Grundlegender Ansatz ist ein positives Verständnis von
psychischer Gesundheit – in bewusster Abgrenzung zu psychischer Erkrankung oder Störung, Bedingungen für die Entwicklung psychischer Gesundheit sowie Möglichkeiten ihrer gezielten Förderung werden
gemeinsam ausgelotet.
Bereits seit 2015 setzt Gesundheit Berlin-Brandenburg in Kooperation mit der AOK Nordost das Projekt
Schatzsuche um, zunächst in Berlin und – seit 2016 – auch in Brandenburg (vgl. Seite 45). Die Schatz
suche ist ein Programm zur Förderung des seelischen Wohlbefindens und der Resilienz von Kindern. Es
folgt einem ressourcenorientieren Ansatz und ist ein niedrigschwelliges Angebot für alle Eltern.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Ausgewählte Veranstaltungen
● Arbeitskreis
Psychische Gesundheitsförderung
2 Termine in Berlin
● Schatzsuche-Stammtisch
Brandenburg an der Havel
Schatzsuche
● 3. Fachaustausch für Brandenburger und
Berliner Schatzsuche-Kitas
Januar 2019
Schatzsuche
43
Bestehend: seit 2019
Arbeitskreis Psychische Gesundheitsförderung
AK-Sprecherin und Sprecher:
Tobias Prey und Petra Fischer
www.gesundheitbb.de/Psychische-Gesundheits
foerderung.2298.0.html?&L=90
Ansprechperson bei GesBB:
Anja Mielke,
mielke@gesundheitbb.de
Der Arbeitskreis setzt sich zum Ziel, den Definitionen eines
positiven Verständnisses von psychischer Gesundheit – in
bewusster Abgrenzung von psychischer Erkrankung oder
Störung – nachzugehen, Bedingungen für die Entwicklung
psychischer Gesundheit sowie Möglichkeiten ihrer gezielten
Förderung auszuloten. Dabei geht er von der grundlegenden
These aus, dass psychische Gesundheit – verstanden als Fähigkeit, die Herausforderungen, die das Leben stellt, konstruktiv zu bewältigen – neben den geläufigen sozioökonomischen Faktoren in hohem Maß den Gesundheitsstatus erklärt.
Er richtet sich an Menschen, die sich für die Weiterentwicklung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung interessieren. Dabei ist es das Anliegen des Arbeitskreises, die
psychische Gesundheit bei der Entwicklung, Durchführung
und Auswertung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und der psychosozialen Versorgung stärker zu fokussieren und sie in die Gesundheitszieleprozesse auf
Landes-, Kommunal- und Bezirksebenen zu verankern.
Der Arbeitskreis wurde im Jahr 2019 neu gegründet
44
Gründung des Arbeitskreises
In der Gründungssitzung im August reflektierten
die Teilnehmenden zunächst die Definitionen
psychischer Gesundheit und ihre Einordnungsmöglichkeit in Modelle der Gesundheitsförderung und setzten sich mit der Abgrenzung von
Modellen der Prävention psychischer Erkrankungen auseinander. In der anschließenden
Diskussion äußerten die Teilnehmenden ihre
Erwartungen zu Zielen, Themen und Arbeitsweise des Arbeitskreises. Das waren u. a.
folgende:
• Wunsch nach Informationsgewinn und
Vernetzung
• Wunsch nach Impulsen für die eigene Tätigkeit sowie Impulsen für die Beförderung der öffentlichen Diskussion
• Konkretisierung methodischer Aspekte
• Kennenlernen konkreter Praxisbeispiele
• Faktoren, die (positiv) auf psychische Gesundheit wirken
• Betrachtung bestimmter Lebenswelten und
Personengruppen
Schutzfaktoren und Psychiatrisierung
der Gesellschaft
Die zweite Sitzung im November befasste sich mit zwei
Themen: Zunächst stellte Jennifer Nickel von Gesundheit
Berlin-Brandenburg das Programm „Schatzsuche“ (vgl.
Seite 45) vor, das Eltern von Kita-Kindern gezielt für die
psychischen Ressourcen ihrer Kinder sensibilisiert und
sich mit deren Förderung anhand der Entwicklung von
Schutzfaktoren befasst. In der Fragerunde diskutierten die
Teilnehmenden die Messbarkeit von Schutzfaktoren, wie
„positives Selbstbild“, „sichere Bindung“, „Selbstwirksamkeit“ und „positive Grundhaltung“, und die Nachhaltigkeit ihrer Effekte. Im Anschluss referierte Timo Beeker
von der Medizinischen Hochschule Brandenburg zum Thema „Psychiatrisierung der Gesellschaft – Warum immer
mehr Menschen eine Diagnose haben“. Beeker stellte die
Ausweitung des Diagnose-Manuals im Laufe der letzten
sechs Jahrzehnte und den parallel dazu erfolgten Anstieg
der Inzidenzen psychischer Erkrankungen sowie die damit
einhergehende Veränderung in der Wahrnehmung psychischer Beschwerden und Krisen dar. In der anschließenden
Diskussion tauschten sich die Teilnehmenden über folgende Fragen aus: Inwieweit befördert eine gesellschaftliche
Erwartungshaltung „immer gut drauf sein“ zu müssen,
eine derartige Problematik zusätzlich? Wie machen sich
die finanziellen Anreize unseres Gesundheitssystems für
eine Diagnosestellung bemerkbar? Im Problemausmaß ist
offenbar ein Stadt-Land-Gefälle zu beobachten.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Schatzsuche – Programm zur Förderung
des seelischen Wohlbefindens von
Kindern in der Kita
Die Schatzsuche in Berlin und Brandenburg
In 2019 wurden erstmals in Brandenburg mehrere Gespräche mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
geführt, um die Schatzsuche auch für die Kiez-Kitas (vgl.
Seite 34) anbieten zu können. Daneben wurden auf Fachtagungen der Kiez-Kitas die Schatzsuche vorgestellt und
beworben.
In Berlin konnte die Landeskoordination zwei neue Dozentinnen für die Themen „Kindliche Entwicklung“ und/bzw.
„Resilienz und Schutzfaktoren“ sowie „Umgang mit Vielfalt“ und „Kommunikation und Kooperation mit Eltern“
gewinnen. Weiterhin passte die Landeskoordination Berlin das Curriculum der Inhouse-Schulung an. Auch in Berlin
konnte die Schatzsuche auf verschiedenen Veranstaltungen und Gremien vorgestellt werden. Insgesamt haben bis
zum Ende des Jahres 2019 in Brandenburg 66 und in Berlin
63 Einrichtungen an der Schatzsuche-Weiterbildung teilgenommen. Damit gibt es in Brandenburg 123 und in Ber-
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
lin 118 Schatzsuche-Referierende. Hinzu kamen
in beiden Bundesländern Kitas und Familienzentren, die bereits am Programm teilnahmen
und weitere Fachkräfte nachschulen ließen.
Neue Kooperationen und Vorbereitung
des Jubiläums in 2020
In Brandenburg konnte mit den Lokalen
Bündnissen für Familie (vgl. Seite 32) eine
neue Kooperation gestartet werden. Auch
mit der kommunalen Verwaltung der Stadt
Potsdam konnte ein wichtiger Partner gewonnen werden.
Im Januar fand der dritte „Fachaustausch für
Brandenburger und Berliner SchatzsucheKitas“ statt. Mehr als 40 Teilnehmende aus
beiden Ländern tauschten ihre Erfahrungen
zur konkreten Umsetzung des Eltern-Programms aus. Auch wurde der zweite
„Schatzsuche-Stammtisch“ in Brandenburg
a. d. Havel erfolgreich umgesetzt. Auch hier
stand der Erfahrungsaustausch der Kitas im
Mittelpunkt.
2020 hat die Schatzsuche Berlin fünfjähriges
Bestehen. Hierfür wurden erste Vorbereitungen getroffen. Mit dem Ende des Jahres 2019
gab es zudem personelle Veränderungen in der
Berliner Landeskoordination: Jennifer Nickel
übergab ihre Aufgaben als Landeskoordinatorin an
Stefanie Bärwald.
Projektlaufzeit: seit 4/2015 in Berlin,
seit 1/2016 in Brandenburg
Finanzierung: AOK Nordost
www.schatzsuche-kita.de
www.gesundheitbb.de/
Schatzsuche.1783.0.html?&L=128
www.gesundheitbb.de/
Schatzsuche.1873.0.html?&L=878
Ansprechpersonen bei GesBB:
Stefanie Bärwald (Berlin),
baerwald@gesundheitbb.de,
Dr. Iris Schiek (Brandenburg),
schiek@gesundheitbb.de
Die Schatzsuche ist ein Programm zur Förderung des seelischen Wohlbefindens und der Resilienz von Kindern. Es folgt
einem ressourcenorientieren Ansatz und ist ein niedrigschwelliges Angebot für alle Eltern. Zertifizierte Fachkräfte
führen das Eltern-Programm in ihrer Einrichtung durch. Mütter, Väter oder andere Bezugspersonen begeben sich als Expertinnen und Experten ihrer Kinder auf eine Reise. Sie entdecken Stärken und heben Schätze, die in den Kindern
schlummern. Kreative Methoden und Materialien schaffen
eine angenehme Atmosphäre und motivieren die Teilnehmenden bei ihrer Reise. In Berlin und Brandenburg koordiniert Gesundheit Berlin-Brandenburg im Auftrag der AOK
Nordost die Weiterbildung für die pädagogischen Fachkräfte und unterstützt die Umsetzung des Eltern-Programms in Kitas und Familienzentren. Die Schatzsuche
wurde von der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft
für Gesundheitsförderung e. V. (HAG) entwickelt und
ist evaluiert. Dank der Kooperation mit der AOK
Nordost ist das Eltern-Programm für die teilnehmenden Einrichtungen kostenfrei.
45
Migration und Gesundheit
Ausgewählte Veranstaltungen
● Arbeitskreis Migration und Gesundheit
4 Termine in Berlin
● Fachtagung
„Vernetztes Handeln für ein gesundes Aufwachsen von
geflüchteten Kindern und Jugendlichen im Land
Brandenburg“
21. Februar 2019 in Potsdam
KGC Brandenburg/Geflüchtete
● Werkstatt
„Gesundes Aufwachsen von geflüchteten Kindern und
Jugendlichen gemeinsam gestalten“
3. Juni und 5. August 2019 in Cottbus
KGC Brandenburg/Geflüchtete
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Im sozialen und gesundheitlichen Sektor herrschen häufig sowohl sprachliche als auch kulturelle Zugangsbarrieren, und zwar auf individueller, institutioneller und struktureller Ebene. Eine große Herausforderung besteht darin, Zugänge zu allen Diensten und Angeboten zu erleichtern. Hier will Gesundheit Berlin-Brandenburg einen Beitrag zur Gestaltung bedarfsgerechter Informations- und Unterstützungsangebote leisten und
die interkulturelle Öffnung (Diversity-Management) von Einrichtungen und Angeboten unterstützen.
Der Gemeindedolmetschdienst (GDD) bietet Sprach- und Kulturmittelnde vornehmlich im medizinischen
und sozialen Bereich an, die die Verständigung zwischen Migrantinnen und Migranten sowie Fachkräften
verbessern (vgl. Seite 48).
Ein Projekt der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit in Brandenburg (vgl. Seite 49)
sensibilisiert kommunale Akteure für die besondere Lage geflüchteter Kinder und Jugendlicher und richtet Werkstätten aus, die helfen sollen, das gesunde Aufwachsen dieser schutzbedürftigen Gruppe gemeinsam und bereichsübergreifend zu gestalten. In 2019 veröffentlichte das Projekt zudem den
Online-Wegweiser „How to… deal with the health system im Land Brandenburg“. Der Wegweiser für
geflüchtete Menschen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Russisch, Farsi und Arabisch hilft ihnen, sich
im Gesundheitssystem in Brandenburg schnell zurechtzufinden.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Arbeitskreis Migration und Gesundheit im Jahr 2019
Der Arbeitskreis dient weiterhin als Plattform für den Austausch, die Formulierung neuer Bedarfe und Forderungen
sowie als Informationsgremium. Im Jahr 2019 wurden vier
Sitzungen abgehalten, jeweils zwei mit dem Schwerpunkt
„Migration“ und zwei zum Thema „Geflüchtete“. Folgende
Projekte wurden in diesem Zeitraum vorgestellt:
• Auswertungen zum ersten Jahr der Arbeit des Projektes
„TransVer – Psychosoziales Ressourcen-Netzwerk zur
interkulturellen Öffnung“ durch Dr. rer. medic. Simone
Penka (M.A.), Projektleiterin der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie, Charité-Universitätsmedizin Berlin,
Campus Mitte. Transkulturalität, psychosoziale Versorgung, Transfer von Informationen, Kompetenzen, Vermittlung und Begleitung in die psychosoziale Versorgung und Transparenz stehen im Mittelpunkt.
• Vorstellung des Projektes PaSuMi – Suchtprävention
und Suchthilfe für und mit Migrant*innen durch Diana
Crăciun, Projektkoordinatorin der Deutschen Aidshilfe
• Aufsuchende Psychosoziale Beratung und Suchtberatung für geflüchtete Menschen in Unterkünften – Bericht über die Arbeit und Konsequenzen durch die angekündigten massive Kürzungen der Finanzierung durch
Umar Habeeb, Psychologe, KommRum e. V., Mitarbeiter
Mobile KBS für Geflüchtete Friedrichshain-Kreuzberg,
Mario Schellong, M.A. Klinische Sozialarbeit, ajb gmbh,
Regionalleitung Friedrichshain-Kreuzberg und Szilvia
Szavai, Mobile Beratung zu Suchtmitteln für Geflüchtete, Beratungsstelle für Alkoholkranke und Medikamentenabhängige im Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte
e. V. Die Fortsetzung des Projektes war aufgrund der
Streichung der Mittel fraglich.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
• Prävention und Gesundheitsförderung für geflüchtete Familien – Projektvorstellung: Mobiles Lotsenteam Spandau durch Marion
Potzies, Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im Ev. Waldkrankenhaus Spandau, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Die Förderung des gesunden und chancengleichen Aufwachsens
von Kindern mit Fluchthintergrund ist
zentral.
Durch die Erfragung der fachlichen Perspektive seitens der politischen Akteure in
Bezug auf die aufsuchende Psychosoziale
Beratung wird die Bedeutung des Arbeitskreises auch auf politischer Ebene verdeutlicht. Im September 2019 verfasste und veröffentlichte der Arbeitskreis eine Stellungnahme zur geplanten Reduzierung der Mittel für geflüchtete Menschen in den Kontakt- und Beratungsstellen, den Suchtberatungsstellen und den Zuverdiensten im
Doppelhaushalt 2020/21.
Weiterhin brachte sich der Arbeitskreis in die
Gestaltung des Themenfeldes „Migration und
Flucht“ auf dem Kongress Armut und Gesundheit ein.
Bestehend seit: 2000
AK-Sprecherin: Sabine Schweele
(Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg,
Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit)
Stellvertreterin:
Dr. Susanne Deininger
www.gesundheitbb.de/Migration-undGesundheit.1355.0.html
Ansprechperson bei GesBB:
Andrea Möllmann-Bardak,
moellmann-bardak@gesundheitbb.de
Der Arbeitskreis Migration und Gesundheit besteht seit 2000.
Mit ihm wurde ein Austausch- und Informationsforum zur
Theorie und Praxis der gesundheitlichen und psychosozialen
Versorgung der in Berlin lebenden Migrantinnen, Migranten
und geflüchteten Menschen geschaffen. Ansätze und Handlungsstrategien der Gesundheitsförderung und Prävention
werden hier vorgestellt und diskutiert. Die gemeinsame
fachliche Auseinandersetzung der unterschiedlichen Akteure bietet den Rahmen zur Weiterentwicklung der Arbeit und
zur Initiierung und Stärkung von Kooperationen.
Im Arbeitskreis können darüber hinaus Ergebnisse und
Forderungen sowie politische und fachliche Empfehlungen erarbeitet und an Entscheidungstragende sowie die
Öffentlichkeit weitervermittelt werden. Unter anderem
fließt die Expertise aus dem Arbeitskreis ein in die inhaltliche Vorbereitung und Koordination des Bereiches Migration (und Flucht) des jährlichen Kongresses Armut und Gesundheit.
47
Projektlaufzeit: seit 2003
Finanzierung: seit 2010: Senatsverwaltung für
Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
im Land Berlin
www.gemeindedolmetschdienst-berlin.de
Ansprechperson bei GesBB:
Christian Hyza,
hyza@gesundheitbb.de
Seit 2003 ist der Gemeindedolmetschdienst Berlin | GDD
der zentrale Vermittlungsdienst für spezialisierte Sprachund Kulturmittlung in Berlin in bis zu 50 Sprachen und Dialekten. Der GDD zählt damit zu den ersten Dolmetschdiensten in Deutschland und setzt sich Zeit seines Bestehens aktiv
für die Qualitätsentwicklung und -sicherung in diesem Bereich ein.
Die Sprach- und Kulturmittelnden, die über den Gemeindedolmetschdienst Berlin | GDD vermittelt werden, stehen den
Einrichtungen des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesens im Rahmen von face-to-face-Dolmetscheinsätzen zur
Verfügung, um sprachliche Barrieren zwischen Fachkräften, Klientinnen und Klienten unter Berücksichtigung von
kulturellen Aspekten zu überwinden.
Träger des Gemeindedolmetschdienstes Berlin | GDD ist
Gesundheit Berlin-Brandenburg, finanziert wird der GDD
mittlerweile über die Senatsverwaltung für Gesundheit,
Pflege und Gleichstellung (SenGPG).
48
Gemeindedolmetschdienst
Berlin | GDD
Kontinuierlich hat sich die Zahl der durch den GDD
vermittelten Dolmetscheinsätze gesteigert.
Grund für den starken Anstieg waren nicht zuletzt die verstärkte Zuwanderung von Geflüchteten, Asylbewerberinnen und -bewerbern in
Berlin und die damit verbundenen Herausforderungen einer angemessenen (sozial-)medizinischen Versorgung. Vor diesem Hintergrund konnte der GDD einen wichtigen Beitrag für die interkulturelle Öffnung und Verbesserung der Zugänge zu den Regelangeboten im Gesundheits- und sozialen Bereich
leisten.
Bis 2012 wurden die Dolmetscheinsätze ausnahmslos durch die Vermittlung von freiberuflichen Honorardolmetschenden abgedeckt. Zusätzlich standen dem GDD seit 2012
angestellte Sprach- und Kulturmittlelnde mit
den Sprachen Bulgarisch, Rumänisch und
Ungarisch zur Verfügung, die ausschließlich
in Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) im Rahmen der Versorgung von EU-Bürgerinnen und Bürgern aus
Südosteuropa mit geringen Deutschkenntnissen eingesetzt wurden.
qualifizieren und als sozialversicherungspflichtig angestellte Mitarbeitende (Gemeindedolmetschende) im GDD
Asyl- und Geflüchtetenbereich begrüßen. Die beim GDD
angestellten Gemeindedolmetschenden standen kostenfrei vorrangig den Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) und den Not- und Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung.
Im Zuge der Umstrukturierung des Feldes der Sprach- und
Kulturmittlung durch die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung werden qualifizierte Dolmetschende für kostenfreie Dolmetscheinsätze seit November 2019 von der SprInt eG zur Verfügung gestellt. Als
berlinweiter Vermittlungsdienst bietet der Gemeindedolmetschdienst Berlin | GDD weiterhin und ausschließlich
die Vermittlung von spezialisierten, freiberuflichen, kostenpflichtigen Honorardolmetschenden in bis zu 50 Sprachen und Dialekten an.
Die für Gesundheit zuständige Berliner Senatsverwaltung hat Anfang 2016 entschieden, die Zuwendung für den GDD aufzustocken. Im Rahmen
der aufgestockten Zuwendung wurden 2016/2017
das Vermittlungsteam sowie die Fach- und Serviceebene verstärkt und der GDD konnte Sprach- und Kulturmittelnde für den (sozial-)medizinischen Bereich
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Zugang zur Gesundheitsversorgung und
gesundheitlichen Prävention für Geflüchtete
im Rahmen von integrierten kommunalen Strategien
für ein gesundes Aufwachsen in Brandenburg
Vernetztes Handeln für ein gesundes Aufwachsen
von geflüchteten Kindern und Jugendlichen
Was können wir gemeinsam tun, damit geflüchtete Kinder
und Jugendliche einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention erhalten? Welche Herausforderungen und Potenziale bietet vernetztes Handeln für Personen und Organisationen, die sich
mit gesundem Aufwachsen von Geflüchteten befassen?
Diese Fragen diskutierten Fachkräfte aus unterschiedlichen kommunalen Bereichen bei einer landesweiten Fachtagung in Potsdam. Zentrale Ergebnisse waren, dass
Sprach- und Kulturmittlung, Partizipation von Geflüchteten, interkulturelle Öffnung von Kommunen und Gesundheitsdienstleistungen sowie vernetztes Handeln Voraussetzungen für ein gesundes Aufwachsen von geflüchteten
Kindern und Jugendlichen seien.
Gesundes Aufwachsen von geflüchteten Kindern
und Jugendlichen gemeinsam gestalten!
Fachkräfte und kommunale Mitarbeitende aus Cottbus traten bei einer zweitägigen Werkstatt in einen bereichsübergreifenden Austausch: „Ich konnte mein Netzwerk erweitern, v. a. mit anderen Berufsgruppen und habe neue Perspektiven und Anregungen bekommen.“ Vorträge und
Gruppenarbeiten unterstützten sie, die eigene Haltung
und Arbeit zu reflektieren. „Wir haben Gemeinsamkeiten
gefunden: Auch in anderen Gruppen werden Antworten
gesucht!“ So beschreibt eine Person die Erfahrung, dass
Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen mit ähnlichen Herausforderungen umgehen. Dies zeigte, dass die Zusammenarbeit über Fachbereiche hinweg wichtig ist: Alle
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Akteure sollten kontinuierlich über Angebote
informiert sein, um sich besser auf die Bedarfe
von geflüchteten Kindern und Jugendlichen
auszurichten.
Online-Wegweiser „How to… deal with
the health system im Land
Brandenburg“
Der Wegweiser für geflüchtete Menschen in
den Sprachen Deutsch, Englisch, Russisch,
Farsi und Arabisch hilft ihnen, sich im Gesundheitssystem in Brandenburg schnell
zurechtzufinden.
Darin finden Geflüchtete Antworten zu u. a.
gesetzlichen Grundlagen der medizinischen
Versorgung nach dem Aufenthaltsstatus,
wo und wie sie medizinische Hilfe erhalten
und an wen sie sich in einem Notfall wenden
können, welche Angebote der Gesundheitsvorsorge es gibt und wer diese in Anspruch
nehmen kann.
„Ich finde die Wegweiser wirklich sehr gelungen – Gemeinschaftsunterkünfte, Sprachkursträger, der Jugendmigrationsdienst oder Vereine profitieren von den Informationen“, beschrieb eine Mitarbeitende der Verwaltung den
Nutzen.
Projektlaufzeit: 1.1.2017 – 31.12.2019
Finanzierung: Ministerium für Soziales,
Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz
(MSGIV) Land Brandenburg
Ansprechperson bei GesBB:
Ute Sadowski,
sadowski@gesundheitbb.de
Geflüchtete Kinder und Jugendliche sind eine besonders
vulnerable Gruppe. Im Zuge ihrer Fluchterfahrungen erleben sie Gewalt und Diskriminierung, verlieren Familienangehörige, Freundschaften und ihr gewohntes Umfeld. Dies erhöht ihr Risiko, psychosoziale Störungen zu entwickeln. Die
kaum kindgerechte Wohnsituation in Gemeinschaftsunterkünften und die unsichere Aufenthaltsperspektive in Deutschland verstärken diese Probleme. Aufgrund ihrer prekären
Lage benötigen sie die Angebote der Regeldienste besonders.
Ziel des Projekts der Koordinierungsstelle Gesundheitliche
Chancengleichheit (KGC) Brandenburg ist, Brandenburger
Landkreise, kreisfreie Städte und Kommunen dabei zu unterstützen, das gesunde Aufwachsen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen zu fördern. Es stärkt Regeldienste
darin, sich besser auf ihre Bedarfe auszurichten. Der
Schwerpunkt liegt auf der fachlichen Fortbildung und bereichsübergreifenden Vernetzung kommunaler Akteure.
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Ausgewählte Veranstaltungen
● Arbeitskreis
Patientenfürsprecherinnen und
-fürsprecher Berlin
4 Termine in Berlin
● Arbeitskreis Patientenfürsprecherinnen
und -fürsprecher Brandenburg
2 Termine in Potsdam
● Fachgespräch
„Fremdgefährdung als Herausforderung für
gelingende Kooperation in der
psychiatrischen Versorgung“
6. Mai 2019 in Strausberg
Patientenrechte
● Workshop
„Der Blick der Kunden: Welche Erfahrungen
und Erwartungen haben Betroffene?“ auf dem
Fachtag „Psychische Belastungen –
Einblicke, Perspektiven, Aussichten“
11. September 2019 in Potsdam
Patientenrechte
● Offene Sprechstunde –
Rechte von Patientinnen und
Patienten stärken
Die strukturelle Stärkung von Patientenrechten ist Gesundheit Berlin-Brandenburg ein zentrales Anliegen. Wenn
Patientinnen und Patienten körperlich und/oder seelisch beeinträchtigt sind, bedürfen sie der Stärkung ihrer eigenen
Fähigkeiten mit dem Ziel vermehrter Selbstbestimmtheit in besonderer Weise.
Die benannten Einschränkungen wirken sich vor allem dann besonders negativ aus, wenn sie in Kombination mit sozialer Ungleichheit auftreten. Hier fehlen häufig wichtige Bewältigungskompetenzen, aber auch materielle und soziale
Ressourcen. Zu nennen sind hier beispielsweise das Wissen um geeignete Beratungsstellen und der Bedarf, Gespräche mit dem Arzt oder der Ärztin zu dolmetschen.
Die Arbeitskreise der Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher in Berlin und Brandenburg koordinieren die ehrenamtliche Arbeit der Fürsprecherinnen und Fürsprecher als wichtige Anlaufstellen vor Ort (im Krankenhaus), um
Patientinnen und Patienten ihre Rechte nahezubringen und ihnen Unterstützung bei der praktischen Umsetzung
anzubieten.
Die Beschwerde- und Informationsstelle Psychiatrie (BIP) Berlin und das Projekt „Stärkung der Patientenrechte in der
psychiatrischen Versorgung im Land Brandenburg“ streben die Verbesserung der psychiatrischen Versorgung an. Die
BIP unterstützt schwerpunktmäßig Menschen im Beschwerdefall bei der Klärung ihres Anliegens und der konkreten
Umsetzung von Handlungsmöglichkeiten. Das Brandenburger Projekt stärkt die Handlungssicherheit im Umgang mit
Patientenrechten über den Aufbau von Vernetzungsstrukturen.
Lernen Sie die BIP kennen!
15. Oktober 2019 in Berlin
BIP Berlin
● Unabhängige Beschwerdemöglichkeiten
in den psychiatrischen Kliniken Berlins:
Unnötiges Übel oder wichtige Teilhabe?
17. Oktober 2019 in Berlin
BIP Berlin
50
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Arbeitskreis der Patientenfürsprecherinnen
und -fürsprecher Berlin
Personalwechsel
Öffentlichkeitsarbeit
Die Betreuung des Arbeitskreises erfolgt durch die BIP
Berlin (vgl. Seite 53), im ersten Quartal durch Judith Becker, seit Mai 2019 durch Dr. Torsten Flögel. Unterstützt
wird der Arbeitskreis von der Patientenbeauftragten Katrin
Stötzner.
Die mit Unterstützung von Frau Ulmer und Frau
Becker in 2018 begonnene Überarbeitung des
jährlichen Erfahrungsberichts wurde abgeschlossen. Ziel ist eine berlinweite Evaluation,
die einen aktuellen Überblick verschafft, sowie Mängel und Ressourcen zu erkennen.
Themen der einzelnen Treffen
Februar: Entlassmanagement, Frau Kraus
Juni: Gewalt in der Geburtshilfe, Diplom-Psychologe Watzel
September: Arztpraxisinterne Sozialberatung, Dr. Martyna
Voss
Dezember: Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht im
Klinik Alltag, RA Ulrich Höcke, Patientenfürsprecher Heliosklinikum Buch
Auf der Website werden die Termine der AKTreffen kommuniziert und Kontaktmöglichkeiten benannt. Im Berichtszeitraum wurde
der Stand bei dem Kongress Armut und Gesundheit erstmals von den Patientenfürsprechenden der Psychiatrie und der Somatik gemeinsam betreut.
Die psychiatrischen Patientenfürsprecher treffen sich zusätzlich viermal im Jahr zum „Stammtisch“ in der BIP.
Die neue Beauftragte der Bundesregierung
für die Belange der Patientinnen und Patienten, Frau Prof. Dr. Claudia Schmidtke,
lud bundesweit zum 14. Berliner Tag der
Patientenfürsprechenden ein. Die Eröffnungsrede hielt Gesundheitsminister Jens
Spahn. In einem sehr regen Austausch wurden mit den Teilnehmenden zehn Ziele als
interne Vorlage für weitere Überlegungen erarbeitet.
Fortbildungsangebote
Im August 2019 fand für die psychiatrischen Fürsprechenden eine Fortbildung zum Thema „Geschichte der Psychiatrie in Berlin“ statt. Im November berichteten zwei Genesungsbegleiter (bzw. Experten aus eigener Erfahrung) über
das Thema „Peer-Berater*innen in der stationären Psychiatrie“.
Die sonst vom Büro der Patientenbeauftragten angebotenen Fortbildungen für alle Berliner Fürsprechenden entfielen ersatzlos.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Außerdem möglich war eine Teilnahme bei der
16. Landesgesundheitskonferenz, dem 9. Klinisch-ethischen Symposium im Bundeswehrkrankenhaus sowie beim „Gesundheitspolitischen
Dialog – 2. Berliner Krankenhauskonferenz“.
AK-Sprecherin: Daniela Golz (Patientenfürsprecherin
im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum)
Stellvertretung: Kathrin Schuhmann (Patientenfürsprecherin im Vivantes Klinikum Neukölln) und Rüdiger
Deinert (Patientenfürsprecher im Vivantes Klinikum
Kaulsdorf)
www.gesundheitbb.de/Patientenfuersprecherinnen-Berlin.1356.0.html
Ansprechperson bei GesBB:
Dr. Torsten Flögel, floegel@gesundheitbb.de
Der Arbeitskreis der Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher trifft sich quartalsweise und richtet sich an alle
Fürsprechenden aus dem Bereich Somatik und Psychiatrie,
die in Berliner Krankenhäusern tätig sind. Der AK ist ein
wichtiges Gremium für den Erfahrungsaustausch und die
Vernetzung untereinander. Auch dient er der Fort- und Weiterbildung. Die Fürsprechenden sind unabhängig, nicht
weisungsgebunden und unterliegen der Schweigepflicht.
Patientinnen, Patienten sowie deren Angehörige, die sich
mit Kritik, Beschwerden und Anregungen gegenüber dem
Krankenhaus an sie wenden, erhalten eine Beratung und
können auf Wunsch von ihnen unterstützt werden, zum
Beispiel in Form von Klärungsgesprächen.
Die Fürsprechenden sind im Interesse der Patientinnen
und Patienten sowie deren Angehörigen tätig, wodurch Patienteninteressen und -rechte gestärkt werden sollen. Jährlich erstellen die Fürsprechenden einen Tätigkeitsbericht und legen ihn dem jeweiligen
Gesundheitsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung ihres Bezirks vor. Nach der Aussprache werden die Berichte anschließend auf
den Internetseiten der Bezirke veröffentlicht.
51
Bestehend seit: 2006
AK-Sprecher:
Reiner Waldukat, Patientenfürsprecher am
Krankenhaus Märkisch-Oderland
Stellvertretung: Heidelore Lichey,
Patientenfürsprecherin am Carl-Thiem-Klinikum
Cottbus und am Elbe-Elster Klinikum
www.gesundheitbb.de/Patientenfuersprecherinnen-Brandenburg.1357.0.html?&L=652
Ansprechperson bei GesBB:
Anja Mielke,
mielke@gesundheitbb.de
Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher sind nach § 5
des Brandenburgischen Krankenhausentwicklungsgesetzes ehrenamtlich tätige unabhängige Stellen, die Beschwerden von Patientinnen und Patienten entgegennehmen und bearbeiten.
Der Arbeitskreis richtet sich an alle Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher, die in Brandenburger Krankenhäusern tätig sind. Ziel des Arbeitskreises ist es, die Vernetzung und den Informations- und Erfahrungsaustausch
untereinander zu fördern und die Mitglieder fortzubilden. Der Arbeitskreis diskutiert gesundheitspolitische
Themen und fördert die Zusammenarbeit zwischen der
Politik und dem Ehrenamt.
Die Treffen des Arbeitskreises finden zweimal jährlich
in Potsdam statt.
52
Arbeitskreis der Patientenfürsprecherinnen
und -fürsprecher des Landes Brandenburg
Die Treffen boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu aktuellen Themen fortzubilden
und miteinander in den Erfahrungsaustausch zu
treten.
Im April 2019 stellte Cindy Stoklossa von der
Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im
Gesundheitswesen die gesetzlichen Vorgaben zum Entlassmanagement in Kliniken vor.
Im Anschluss daran tauschten sich die Mitglieder des Arbeitskreises rege über die Umsetzung dieser Vorgaben in Brandenburger
Kliniken aus.
Im Oktober referierte Richterin Seidel vom
Landgericht Frankfurt (Oder) über die Rechte
von somatischen und psychiatrischen Patientinnen und Patienten bei Zwangsmaßnahmen und Fixierungen im Krankenhaus. Dieser Vortrag war Grundlage für den anschließenden, praxisbezogenen Austausch der Arbeitskreismitglieder untereinander zum Umgang mit Beschwerden im Zusammenhang
mit Zwangsmaßnahmen und Fixierungen.
• Welche Möglichkeiten zur Bekanntmachung des Ehrenamtes gibt es?
• Wie lässt sich die Rolle von Patientenfürsprecherinnen
und -fürsprechern in Kliniken stärken?
• Welche Tipps zum Einstieg ins Ehrenamt lassen sich an
neue Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher weitergeben?
Auf den Treffen wurden die Mitglieder zudem über aktuelle politische Entwicklungen im Land Brandenburg informiert, so zum Beispiel über den aktuellen Stand der Krankenhausplanung und die relevanten Inhalte des Koalitionsvertrags der neuen Brandenburger Landesregierung
über die gesundheitliche Versorgung.
Zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung nahmen
die Teilnehmenden im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit am bundesweiten „Berliner Tag der Patien
tenfürsprecher*innen“ der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten am
25. Oktober 2019 in Berlin teil. Die Veranstaltung gab den
Arbeitskreismitgliedern Impulse für ihren Arbeitsalltag
und ihre Mitarbeit im Arbeitskreis.
Des Weiteren diskutierte der Arbeitskreis zu
Themen rund um das Ehrenamt der Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher:
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Beschwerde- und Informationsstelle
Psychiatrie in Berlin (BIP)
Beschwerdebearbeitung
Im Jahr 2019 wurde die statistische Erfassung in der BIP
umgestellt und damit begonnen, die Beratungen im Zusammenhang mit Informationsweitergaben differenziert
von der Beschwerdebearbeitung zu erfassen. Insgesamt
wurden im Jahr 2019 von der BIP 700 Beschwerden bearbeitet. Leider war das Jahr für die BIP geprägt von personellen Ausfällen und Wechseln. Deswegen mussten phasenweise die Öffnungszeiten eingeschränkt und konnten
manche Beschwerden erst nach einer Wartezeit bearbeitet
werden. Trotzdem konnten im Zusammenhang mit den
einzelnen Beschwerdezusammenhängen auch viele strukturelle Impulse gesetzt werden.
Besuchskommissionen
Die BIP ist damit beauftragt, die Besuchskommissionen
nach § 13 PsychKG in ihrer Arbeit zu unterstützen. Dabei
nimmt die BIP beispielsweise an den Sitzungen der Besuchskommissionen teil und koordiniert die Kommunikation mit den zu besuchenden Kliniken. Im Jahr 2019 haben
die Mitglieder der Besuchskommissionen ein einheitliches
Berichtsraster erarbeitet, auf dessen Grundlage sie mit
den Klinikbesuchen begonnen haben. Es fanden 16 Besuche der Besuchskommissionen in psychiatrischen Fachabteilungen von Allgemeinkrankenhäusern und psychiatrischen Fachkliniken statt, 4 in Abteilungen des KMV sowie
4 in kinder- und jugendpsychiatrischen Fachabteilungen
von Allgemeinkrankenhäusern und kinder- und jugendpsychiatrischen Fachkliniken. Die Mitglieder der Besuchskommissionen trafen sich zu zwei Gesamtplenen und die Vorsitzenden trafen sich zu vier Treffen. Im März 2019 fand ein
Vernetzungstreffen mit den Patientenfürsprecherinnen
und -fürsprechern statt.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher
für Psychiatrie in Berlin
Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Vernetzung mit bestehenden Beschwerdeeinrichtungen – insbesondere den Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern und den bezirklichen Beschwerdestellen. Ziel ist es, deren
Sichtbarkeit und Funktion zu stärken. Zur
Qualifizierung der psychiatrischen Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher richtete die BIP zwei Fortbildungen aus. Im Jahr
2019 wurde die Geschichte der Psychiatrie
in Berlin sowie die Rolle von Genesungsbegleiterinnen und -begleitern bei der stationären klinischen Versorgung thematisiert.
Um darüber hinaus einen niedrigschwelligen Austausch zu ermöglichen, lud die BIP
immer am ersten Montag des Quartals die
Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher zu einem „Stammtisch“ ein.
Projektlaufzeit: seit 2010
Finanzierung: Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung im Land Berlin
www.psychiatrie-beschwerde.de
Ansprechperson bei GesBB:
Petra Rossmanith,
rossmanith@gesundheitbb.de
seit September 2020:
Stefan Weigand,
weigand@psychiatrie-beschwerde.de
Die BIP fungiert als unabhängige Anlaufstelle bei Beschwerden mit Bezug zur psychiatrischen Versorgung in Berlin.
Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige und Professionelle werden zu Handlungsmöglichkeiten beraten und auf Wunsch
auch gegenüber Dritten bei der Klärung ihres Beschwerdeanliegens unterstützt. Dabei zeichnet sich die BIP durch ihren
niedrigschwelligen und parteilichen, dabei aber auf Vermittlung abzielenden Ansatz aus. Sie ist weder mit sanktionierenden Kompetenzen noch mit Möglichkeiten zur rechtlichen
Vertretung ausgestattet. Durch ihren spezifischen Ansatz hat
sich die BIP das Vertrauen und die Kooperationsbereitschaft
der Akteure in der psychiatrischen Versorgung erworben.
Beschwerden erreichen die BIP zu allen Bereichen der psychiatrischen Versorgung sowie angrenzenden Gebieten
und aus allen Berliner Bezirken. Neben einem meist positiven Beschwerdeabschluss im Einzelfall gibt die BIP auch
zahlreiche strukturelle Impulse zur Verbesserung der
Versorgungsqualität. Darüber hinaus gehört es zu den
Aufgaben der BIP, die psychiatrischen Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher sowie die Besuchskommissionen in ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Genaueres regelt die Beschwerde- und Informationsstellenverordnung vom 2.Oktober 2018.
53
Foto: André Wagenzik
Stärkung der Patientenrechte in der
psychiatrischen Versorgung in Brandenburg
2019 lagen die Aktivitäten des Projektes schwerpunktmäßig in zwei Themenbereichen:
Entwicklung von Strukturen zur Beteiligung und
Qualifizierung zentraler Akteure
Die 2018 gegründeten landesweiten Interessenvertretungen für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung und deren Angehörigen, die Arbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrene
Brandenburg und die Landesarbeitsgemeinschaft Angehörige Psychiatrie Brandenburg, setzten 2019 ihre Arbeit fort.
Das Projekt unterstützte den weiteren Aufbau dieser Interessenvertretungen fachlich und organisatorisch und vernetzte die Arbeitsgemeinschaften mit anderen Akteuren
des psychiatrischen Versorgungssystems.
Vernetzung auf kommunaler Ebene
Im Mai wurden in Strausberg (Landkreis Märkisch-Oderland) bei einem Fachgespräch die an gesetzlichen Unterbringungen beteiligten Institutionen des Landkreises (Polizei, Rettungsdienst, psychiatrische Kliniken, Sozialpsychiatrischer Dienst, Staatsanwaltschaft etc.) zusammengeführt. Ziel war es, die Kooperation bei Menschen, die sich
im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung
fremdgefährdend verhalten, zu verbessern.
Im September griff das Projekt das Thema Teilhabe am Arbeitsleben auf, gestaltete und moderierte zwei Workshops
auf dem Fachtag des Jobcenters Potsdam. Die Workshops
boten Mitarbeitenden von Jobcentern und Arbeitsagenturen die Möglichkeit, die Perspektiven ihrer Kundinnen und
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Kunden mit psychischen Erkrankungen kennenzulernen. Zwei Menschen mit Krisenerfahrung
berichteten von ihren Herausforderungen mit
dem System Jobcenter/Arbeitsagentur. Die
Teilnehmenden der Workshops tauschten
sich anschließend darüber aus, wie die Bedürfnisse der Menschen mit psychischen Erkrankungen mehr Berücksichtigung in Jobcentern und Arbeitsagenturen finden können.
Im Herbst 2019 führte das Projekt Recherchen zu Informations- und Vernetzungsangeboten (u. a. psychosoziale Wegweiser,
Psychose- und Trialogseminare, psychosoziale Arbeitsgemeinschaften) der einzelnen
Landkreise und kreisfreien Städte Brandenburgs durch. Die Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgt 2020 auf der Website des
Projekts und soll Menschen mit psychischen Erkrankungen, Angehörigen und
Fachkräften Orientierung bieten.
Projektlaufzeit: seit 7/2015
Finanzierung: Ministerium für Soziales,
Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz
(MSGIV) des Landes Brandenburg
www.gesundheitbb.de/Staerkung-derPatientenrechte.1837.0.html
Ansprechperson bei GesBB:
Petra Rossmanith,
patientenrechte@gesundheitbb.de
Als zentrales Anliegen möchte das Projekt dazu beitragen,
die psychiatrische Versorgung im Land Brandenburg im Interesse der Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörigen zu verbessern. Ziel ist es, die Handlungs
sicherheit von Akteuren des psychiatrischen Versorgungssystems im Umgang mit den Rechten insbesondere von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen zu stärken.
Das Projekt fördert den Austausch zwischen Menschen, die
an der psychiatrischen Versorgung im Land Brandenburg beteiligt sind. Dabei sollen möglichst viele Perspektiven aller
Beteiligten aus der psychiatrischen Versorgung berücksichtigt werden, insbesondere auch die der Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung und ihrer Angehörigen.
Neben der Verbesserung der Vernetzungsstrukturen auf
kommunaler Ebene sowie landesweit leistet das Projekt
einen Beitrag dazu, dass Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung und ihre Angehörigen an der Gestaltung der psychiatrischen Versorgungsstrukturen und bei deren Umsetzung beteiligt werden. Ein weiterer Fokus des Projekts
liegt auf der Arbeit der Besuchskommissionen. Diese
sind ein Instrument, um die Wahrung der Rechte von
Patientinnen und Patienten in stationärer psychia
trischer Versorgung zu überprüfen.
55
Gesund arbeiten und teilhaben
Ausgewählte Veranstaltungen
● Arbeitskreis
Betriebliche Gesundheitsförderung
4 Termine in Berlin
Gesundheitliche und psychosoziale Belastungen arbeitsloser Menschen können deren Chancen auf Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt erschweren. Umgekehrt kann Langzeitarbeitslosigkeit das Wohlbefinden
und die Gesundheit beeinträchtigen. Die Erfahrung zeigt, dass es für eine nachhaltige Betreuung arbeitsloser Menschen mit multiplen Problemlagen eines konzertierten Fallmanagements bedarf. Hierfür müssen
die Handlungsfelder Arbeitsförderung und Gesundheitsförderung im Interesse arbeitsloser Menschen
stärker miteinander vernetzt werden.
Genau hier setzt das Projekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen
Lebenswelt“ (vgl. Seite 58) an. Das bundesweite Kooperationsprojekt zwischen Krankenkassen- und Arbeitsmarktakteuren hat zum Ziel, Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit arbeitsloser Menschen zu
stärken. Gesundheit Berlin-Brandenburg ist von den gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbänden beauftragt, drei Standorte in Berlin und zwei weitere in Brandenburg bei der Umsetzung des
Projekts zu begleiten. 2020 kommen weitere Standorte hinzu.
Durch das in 2015 verabschiedete Präventionsgesetz hat die Betriebliche Gesundheitsförderung eine
deutliche, auch monetäre Aufwertung erfahren. Im Arbeitskreis BGF, der seit 1994 tagt, werden Beispiele guter Praxis der Betrieblichen Gesundheitsförderung vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen
(KMU) vorgestellt und diskutiert. Aber auch die sich stetig wandelnden Arbeitsbedingungen werden thematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt im Berichtszeitraum war das Thema Psychische Gesundheit in der
Arbeitswelt, welches zunehmend an Bedeutung gewinnt.
56
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Arbeitskreis
Betriebliche Gesundheitsförderung
Das Thema psychische Gesundheit in der Arbeitswelt hat
bei den Auswertungen der Arbeitsunfähigkeitsdaten und
in der realen Umsetzung von BGM-Aktivitäten einen prominenten Platz eingenommen. Daher hat der AK BGF in
2019 spezifische Ansätze in den Sitzungen betrachtet, diskutiert und ausgewertet.
Ebenso wurden die vielfältigen Entwicklungen und Aktivitäten in der BGF-/BGM-Welt verfolgt, etwa die Wiederbelebung des lang vernachlässigten BGF-Netzwerkes DNBGF
(Deutsches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung), die zunehmende Akzeptanz der Arbeitgeber-Regelung zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung, besonders zum Schwerpunkt Psyche und weitere Strategien zur
wirkungsvolleren Einbindung von KMU/KKU in das BGM.
Aufgrund des in den vergangenen Jahren erhöhten Bedarfs
in der Pflegebranche wurden diverse Anpassungen im Versorgungsangebot (Spezifische Maßnahmen der Gesundheitsförderung) vorgenommen. Veränderungen in der Umsetzung des §20 SGB V basieren auf den konzeptionellen
Beschreibungen des spezifischen GKV-Leitfadens. Auch
diese neuen Betätigungsfelder waren Thema im AK BGF.
Auch die Vorbereitung des Kongresses Armut und Gesundheit, die Beteiligung an den Aktivitäten zur Landesgesundheitskonferenz (LGK) und besonders die Mitarbeit in der
AG Arbeitswelt standen auf der Agenda
Themen der einzelnen Sitzungen
Besonders vor dem Hintergrund der bisherigen (ernüchternden) Erfahrungen in der Umsetzung von Gefährdungsanalysen, gerade in KMU, wurde die Studie der BAuA Bun-
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
desanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
„Aktive Gefährdungsvermeidung bei psychischer Belastung“ betrachtet und diskutiert. Hier
wurden neue Wege ausprobiert, um an den Bedarfen und selbst erbrachten Lösungen der
Unternehmen anzusetzen. Daraus wurde ersichtlich, dass viele KMU bereits, konstruktive Ansätze realisieren, dies aber nicht dem
Thema BGM zuordnen.
Die zunehmenden Konflikte in den unterschiedlichsten Branchen und Unternehmen
machen ein professionelles Interventionsprogramm notwendig. Das präsentierte Deeskalationsmanagement des Vivantes Netzwerkes für Gesundheit GmbH ermöglichte
einen umfassenden Einblick in die konzeptionelle Basis und praktische Umsetzung.
Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen
trug die Präsentation den Titel „Vom Fixiertraining zur professionellen Gewaltbeherrschung – 10 Jahre Deeskalationsmanagement“.
Ausgehend von der Veröffentlichung im Fehlzeiten-Report 2018 mit dem Schwerpunkt
„Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit“ wurde
eine Sitzung „Sinn und Purpose – neue Themen
für das BGM“ entsprechend gestaltet. Diese bedeutsame Thematik liefert ganz neue Hinweise
bzw. Begründungen für ein umfassendes BGMKonzept.
Bestehend: seit 1994
AK-Sprecher: Detlef Kuhn
(ZAGG Zentrum für
angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften GmbH)
kuhn@gesundheitbb.de
www.gesundheitbb.de/
Betriebliche-Gesundheitsfoerderung.1133.0.html
Ansprechperson bei GesBB:
Jennifer Nickel, nickel@gesundheitbb.de
Der Arbeitskreis Betriebliche Gesundheitsförderung besteht seit 1994. Ziel ist der Erfahrungsaustausch unter den
verschiedenen Akteuren im Bereich „Arbeit und Gesundheit“ und deren Vernetzung. Vertreten sind u. a. die Krankenkassen, Arbeitsschutzbehörden, Unfallversicherungsträger und Betriebe. Schwerpunkte des Arbeitskreises sind
neben der Vorstellung konkreter Projekte die Diskussion
um die konzeptionelle Weiterentwicklung der betrieblichen
Gesundheitsförderung. Dies zeigt sich in der Entwicklung
spezifischer Qualitätskriterien, dem Positionspapier zu
psychischen Belastungen und Beteiligungen an Fachveranstaltungen. Der Arbeitskreis strebt als regionales Netzwerk an, zu anderen – auch überregionalen – Netzwerken
Kontakt aufzunehmen und zu halten, um aktuelle Entwicklungen frühzeitig wahrzunehmen und sie mitzugestalten. Der Kreis der Teilnehmenden wächst und verändert sich damit ständig. Über den Verteiler werden
etwa 150 Personen, vorwiegend in Berlin, bei Einladungen und Anschreiben erreicht. Die Zusammensetzung reicht von interessierten Einzelpersonen
bis hin zu Vertreterinnen und Vertretern der unterschiedlichsten öffentlichen und privaten Institutionen. Zu den einzelnen Terminen kommen
zwischen 15 und 25 Teilnehmende.
57
Projektlaufzeit: 6/2017 – 12/2019
Verlängerung bis Ende 2022
Finanzierung: Gefördert durch die
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen
Krankenkassen nach § 20a SGB V
www.gesundheitbb.de/Arbeits-undGesundheitsfoerderung.2190.0.html
Ansprechperson bei GesBB:
Cornelia Reichert (Berlin),
reichert@gesundheitbb.de
seit 2/2020: Antje Peters-Schulz (Brandenburg),
peters-schulz@gesundheitbb.de
Das bundesweite Kooperationsprojekt zwischen Krankenkassen- und Arbeitsmarktakteuren hat zum Ziel, Gesundheit
und Beschäftigungsfähigkeit arbeitsloser Menschen zu stärken. Es setzt direkt in beteiligten Jobcentern und Agenturen
an und wirkt darauf hin, das Beratungs- und Dienstleistungsangebot gesundheitsförderlich auszurichten. Gleichzeitig
sollen möglichst passgenaue Angebote arbeitslosen Menschen den Zugang zu Gesundheitsförderung erleichtern.
Entsprechende Maßnahmen werden in kommunalen Steuerungskreisen mit lokalen Partnerinnen, Partnern und Koordinierenden für Gesundheitsförderung entwickelt und umgesetzt. Bei der Zusammenarbeit geht es vor allem darum,
Brücken zu bauen, die arbeitslosen Menschen den Weg
zu vorhandenen Aktivitäten in der Kommune ebnen.
Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der
kommunalen Lebenswelt
Verstetigung und Ausweitung des
Modellprojektes
2019 stand im Zeichen der Verstetigung und
Ausweitung des Modellprojektes in der Region: bis Jahresende wuchs das Projekt von fünf
auf insgesamt zehn Standorte an. In Berlin
sind zu den bereits etablierten Standorten
Lichtenberg,
Steglitz-Zehlendorf
und
Spandau noch Mitte und Neukölln dazugestoßen. In Brandenburg wurden Eberswalde,
Cottbus und Spree-Neiße neu für das Projekt
erschlossen. Der etablierte Standort Märkisch-Oderland wurde weitergeführt. Oberspreewald-Lausitz beendete zu Ende 2019
die Kooperation aufgrund der dortigen guten Arbeitsmarktentwicklung, aber auch der
Schwierigkeit, gesundheitsförderliche Angebote im dünn besiedelten Landkreis
durchzuführen.
Gesundheitstage und Kursangebote
An den Standorten wurden weitere Fachkräfte der Jobcenter zur Durchführung gesundheitsorientierter Beratungsgespräche qualifiziert. Zahlreiche solcher Beratungen
wurden mit arbeitslosen Menschen vor Ort durchgeführt,
um sie an Angebote des Modellprojektes weiterzuleiten.
Die Angebote fanden in Einrichtungen der kommunalen
Infrastruktur, etwa in Stadtteil- und Familienzentren oder
psychosozialen Tagesstätten statt. So wurden etwa Kurse
zu Stressmanagement oder Eltern-Kind-Bewegungsangebote durchgeführt. Ein Lotse begleitete arbeitslose Menschen als „Türöffner“ zu bewegungsförderlichen Orten
und Einrichtungen im Bezirk. Auch Gesundheitstage mit
mehreren hundert Teilnehmenden fanden statt, bei denen
Mitmach- und Beratungsangebote präsentiert wurden. All
das selbstverständlich freiwillig und kostenlos.
Gesundheit Berlin-Brandenburg ist von den gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbänden
beauftragt, die Standorte in Berlin und Brandenburg
bei der Umsetzung des Projekts zu begleiten.
58
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Bewegung und Ernährung
Der soziale Gradient der gesundheitlichen Ungleichheit spiegelt sich auch im Bewegungsverhalten wider. Dabei sind die
Ursachen für das ungleiche Aktivitätsverhalten in der Bevölkerung vielfältig. Durch die Förderung von Bewegung und
bewegungsförderlichen Rahmenbedingungen kann Gesundheit positiv beeinflusst werden.
Ausgewählte Veranstaltungen
● Arbeitskreis Bewegung
3 Termine in Berlin
Seit vielen Jahren ist Gesundheit Berlin-Brandenburg Geschäftsstelle des Berliner Zentrums für Bewegungsförderung
(ZfB) (vgl. Seite 63). Aktivitäten des ZfB Berlin sind darauf ausgerichtet, niedrigschwellige Bewegung zu fördern und
dabei gesundheitliche Chancenungleichheit abzubauen. Ansatz ist hierbei, dass gesundheitsförderliche körperliche
Aktivität nicht nur sportliche Aktivität beinhaltet, sondern auch Bewegungsformen, die beispielweise im Kontext von
Freizeit oder Alltag stattfinden. Bewegung wird dabei im Sinne eines aktiven Lebensstils verstanden. Den ursprünglichen Schwerpunkt auf Bewegungsförderung im Alter hat das ZfB Berlin im Jahr 2015 im Zuge der Ausgestaltung des
Aktionsprogramms Gesundheit (APG) auf weitere Lebensphasen ausgeweitet. Gute Praxisbeispiele für Bewegungsförderung und aktuelle Entwicklungen waren auch Schwerpunkte des Arbeitskreises Bewegung.
Zudem setzte Gesundheit Berlin-Brandenburg im Berichtszeitraum zusammen mit der AOK Nordost das Projekt „20m
Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“ um (vgl. Seite 61). Mit der Kampagne sollten insbesondere Männer und Menschen in schwieriger sozialer Lage für die Darmkrebsprävention sensibilisiert werden. Das Projekt führte erfolgreiche
Aktionstage in drei Berliner Bezirken durch.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
● Aktionstag Schöneberg
„20m Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“
21. Juli 2019 im Rahmen des 27. LesbischSchwulen Stadtfestes in Berlin
● Aktionstag Spandau
„20m Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“
24. August 2019 im Rahmen eines Stadtteilfestes in
Berlin
● Aktionstag Marzahn-Hellersdorf
„20m Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“
28. August 2019 in Berlin
59
Bestehend seit: 2019 (ehemals AK Bewegung und Ernährung)
AK-Sprecherin und Sprecher:
Tanja-Götz-Arsenijevic, Organistionseinheit
Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination,
Abteilung Bauen, Planen und Gesundheit,
Bezirksamt Spandau
Simon Schulte, SPORTKINDER BERLIN e. V.
www.gesundheitbb.de/Bewegung-undErnaehrung.1352.0.html
Ansprechperson bei GesBB:
Jennifer Nickel,
nickel@gesundheitbb.de
Das Handlungsfeld Bewegung ist seit 2007 im Kindergesundheitszieleprozess im Land Berlin verankert. Die LGK
hat 2018 die Weiterentwicklung beschlossen. Bewegungsförderung ist ein wichtiges Handlungsfeld des Berliner
Zieleprozesses „Gesund aufwachsen“, weil einerseits Bewegungsmangel einen wichtigen gesundheitlichen Risikofaktor darstellt und andererseits die positiven Auswirkungen körperlicher Aktivität auf die Gesundheit eindeutig wissenschaftlich belegt sind.
Arbeitskreis Bewegung
Übergreifendes Ziel des AK Bewegung:
Der AK Bewegung verfolgt das übergreifende
Ziel, integrierte gesamtstädtische Strategien
und Maßnahmen – nach Sichtung bestehender
Strukturen, Fördermöglichkeiten und gesetzlichen Rahmenbedingungen der relevanten Lebenswelten (Kita, Schule, Kommunen/Bezirke usw.) – zu entwickeln, um die Bewegung
bei Kindern und Jugendlichen, unabhängig
von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft,
zu fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Entscheidungsträger aus Senatsverwaltungen, Krankenkassen sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Bezirken, wissenschaftlichen Einrichtungen, Verbänden und
Vereinen eingeladen.
Konkrete Ziele des AK Bewegung sind:
• Erarbeitung einer gesamtstädtischen Strategie für Bewegungsförderung, die für den Bereich Bewegungsförderung bei Kindern und Jugendlichen in konkrete Ziele,
Maßnahmen und Indikatoren überführt werden soll
(Zielematrix).
• Aufbauend darauf die Erarbeitung von Empfehlungen
für (gesamtstädtische) Maßnahmen bzw. für den Aufund Ausbau von Kooperationen zur Umsetzung und Finanzierung von Maßnahmen und einem Monitoringkonzept.
Tagungsturnus des AK Bewegung:
Der Arbeitskreis versammelt sich vier- bis sechsmal jährlich.
Der AK Bewegung begleitet den Gesundheitszieleprozess „Gesund aufwachsen“ der Landesgesundheitskonferenz (LGK) Berlin im Handlungsfeld Bewegung
als geschlossener Arbeitskreis.
60
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
„20m Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“
Projektlaufzeit: 1.1.2019 – 31.12.2019
Finanzierung: AOK Nordost
Schwerpunkt des Projektes war das größte begehbare
Darmmodel Europas „Faszination Darm“, entwickelt von
der Felix Burda Stiftung, das im Rahmen der Kampagne an
mehreren öffentlichkeitswirksamen Plätzen in verschiedenen Berliner Bezirken für jeweils einen Tag aufgestellt
wurde. Diese Aktion stand unter der Schirmherrschaft von
Dilek Kalayci, Senatorin für Gesundheit und Pflege.
• Aktionstag 1 auf dem 27. Lesbisch-schwulen
Stadtfest am 21.7.2019 in Schöneberg
Begleitet wurden die drei Aktionstage von Vertreterinnen
und Vertretern der jeweiligen Bezirke, den Ernährungsberaterinnen sowie dem Gesundheitsbotschafter der AOK,
Jimmy Hartwig. Daneben waren Selbsthilfegruppen und
Vereine, unter anderem die Beratungsstelle für behinderte, krebs- und chronisch kranke Menschen, Deutsche ILCO
e. V., Berliner Krebsgesellschaft e. V. und Rote Hose Darmkrebsvorsorge e. V. vor Ort.
Zielgruppe der Aktionstage waren insbesondere Männer sowie Menschen in sozial
schwieriger Lebenslage, da diese seltener
Vorsorgeuntersuchungen
wahrnehmen.
Letztere weisen zudem ein erhöhtes Risiko
für chronische Erkrankungen auf. Gleichfalls bezog sich die Maßnahme aber auf die
gesamte Bevölkerung, um auch das familiäre Erkrankungsrisiko in den Blick zu nehmen.
Besonderheit waren die begleiteten Führungen mit Ärztinnen und Ärzten durch das Darmmodell. Das medizinische
Fachpersonal stand ganztägig an allen Standorten für Fragen zur Verfügung:
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
• Aktionstag 2 auf dem Stadtteilfest am
24.8.2019 in Spandau
• Aktionstag 3 in Marzahn-Hellersdorf vor
dem Rathaus am 28.8.2019
www.gesundheitbb.de/20m-Vorsprung-Berlingegen-Darmkrebs-Kampagne-der-AOKNordost.2310.0.html
www.jetzthosenrunter.de
Ansprechperson bei GesBB:
Marion Amler,
amler@gesundheitbb.de
Um die präventiven Potenziale im Bereich einer gesunden
Lebensführung sowie der Früherkennung zu heben, startete die AOK Nordost in Kooperation mit Gesundheit BerlinBrandenburg 2019 eine gemeinsame Kampagne in Form
von Aktionstagen mit einem begehbaren Darmmodell. Im
Rahmen der Durchführung jener Aktionstage in den Bezirken Tempelhof-Schöneberg, Marzahn-Hellersdorf und
Spandau mit dem von der Felix Burda Stiftung entwickelten
Modell wurde ein Beitrag zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung geleistet und das Thema
Darmgesundheit öffentlichkeitswirksam auf Landes- und
Bezirksebene kommuniziert.
61
Die AOK Nordost bietet Qi Gong im Park an. Das Bild entstand im Rahmen der Initiative
„Berlin bewegt sich“, die das ZfB Berlin im Auftrag der für Gesundheit zuständigen
Berliner Senatsverwaltung durchführte.
Foto: Fabian Schellhorn
Zentrum für Bewegungsförderung
Berlin
Gesamtstädtische Bewegungsstrategie
Anknüpfend an die durch das ZfB seit 2016 geleisteten Vorarbeiten zur Entwicklung der gesamtstädtischen Strategie
für niedrigschwellige Bewegungsförderung unterstützt
das ZfB seit 2018 die SenGPG bei der Weiterentwicklung
des Landeskonzeptes „Berlin bewegt sich“. Die Unterstützung erfolgte auf fachlicher Ebene zum Thema Bewegungsförderung im öffentlichen Raum sowie mittels der Koordination und Erarbeitung von Übersichten für potentielle
Parkanlagen sowie relevante, bestehende Bedarfserhebungen/Beteiligungsverfahren in den Berliner Bezirken.
Kooperative Modellprojekte
Durch die Begleitung zweier Modellprojekte findet die gesamtstädtische Bewegungsförderungsstrategie eine konkrete Ausgestaltung in den Lebenswelten Pflege und Quartier. Das Modellprojekt „Förderung von Bewegung, Mobilität und Teilhabe älterer Menschen im Sozialraum“ konnte
im Jahr 2019 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Veröffentlichung eines zugehörigen Leitfadens bietet eine
Grundlage für einen berlinweiten Transfer, der im Jahr
2020 angestrebt wird. Aufbauend auf die erste Förderphase konnte das Modellprojekt „Regionale qualitätsgesicherte Implementierung von verhaltens- und verhältnisbezogenen Maßnahmen zur Bewegungsförderung in der Lebenswelt Pflege in Berlin – Adaption, Prozessbegleitung
und Integration des Lübecker Modells Bewegungswelten
als verhaltenspräventives Element“ weiterentwickelt und
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
in eine zweite Förderphase überführt werden. In
Trägerschaft des Qualitätsverbundes Netzwerk
im Alter Pankow e. V. ist es ein Ziel, das Modellprojekt bis Ende 2021 berlinweit auszurollen,
gefördert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Berliner Spaziergangsgruppen
Das durch das ZfB bereits im Jahr 2010 entwickelte Angebot „Berliner Spaziergangsgruppen“ ist als Baustein der gesamtstäd
tischen Strategie unter dem Dach „Berlin
bewegt sich“ konzeptionell weiterent
wickelt worden. Zur Identifizierung des berlinweiten Bedarfes setzte das ZfB im Jahr
2019 eine Bedarfsabfrage um. Es zeigte sich
berlinweit ein großes Interesse an dem Aufund Ausbau „Berliner Spaziergangsgruppen“.
Projektlaufzeit: seit 2009
Finanzierung: Senatsverwaltung für
Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
im Land Berlin
www.gesundheitbb.de/zfb
Ansprechperson bei GesBB:
Maria-Theresia Nicolai,
nicolai@gesundheitbb.de
Das Zentrum für Bewegungsförderung (ZfB) Berlin ist eine
etablierte Koordinierungsstelle auf Landesebene. Aktivitäten und Maßnahmen des ZfB fördern Bewegung niedrigschwellig und verankern diese bedarfsgerecht, zielgruppenspezifisch und nachhaltig in Lebenswelten. Damit will das ZfB
Berlinerinnen und Berlinern in benachteiligten Lebenslagen
bewegungsförderliche und -freundliche Rahmenbedingungen als Beitrag für ein gesundes Leben bieten.
In Rahmen des Aktionsprogramms Gesundheit (APG) leistet
das ZfB seit 2016 umfangreiche Vorarbeiten zum Aufbau einer gesamtstädtischen Strategie für niedrigschwellige Bewegungsförderung im Land Berlin.
Mit dem APG leistet die Senatsverwaltung für Gesundheit,
Pflege und Gleichstellung (SenGPG) einen Beitrag zur Berliner Gesamtstrategie für soziallagenbezogene Gesundheitsförderung und (Primär-)Prävention mit dem übergeordneten Ziel, ungleiche Gesundheitschancen abzu
bauen.
63
Anhang
Ausgewählte Publikationen von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. in 2019
Alltagsunterstützung – eine Leistung der
Pflegeversicherung
Video
Erklärvideo zum Thema „Angebote zur Unterstützung im
Alltag“. Dies sind im Sinne des § 45a SGB XI anerkannte
Angebote, die Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und
soziale Teilhabe von pflegebedürftigen Menschen mit
oder ohne Demenz fördern.
Arbeitshilfe zur
Teilhabeplanung für
Seniorinnen und Senioren
Ein Beitrag zur Sozialplanung
im Land Brandenburg
Arbeitshilfe zur Teilhabeplanung für
Seniorinnen und Senioren
Broschüre; Digitales Format
Die Arbeitshilfe der FAPIQ geht der
Frage nach, wie gutes Altern in der
eigenen Kommune gestaltet werden
kann.
Armut und Gesundheit – Der Public
Health-Podcast
Podcast
Das Kongress-Team sprach mit
Mitgliedern der Programmkomitees
und weiteren Mitgestaltenden des Kongresses zu
Themenschwerpunkten.
15. Landesgesundheitskonferenz Berlin
Wachsende Stadt – Gesunde Stadt:
Alterung und Zuwanderung in Berlin
Montag, 26. November 2018, 9.00 Uhr – 16.00 Uhr,
Tagungswerk Jerusalemkirche
Stand: Juli 2019
ErfAHrUnGEn UnD BEISPIElE GUtEr PrAxIS DEr
GESUnDHEItSförDErUnG MIt ältErEn MEnScHEn
good PrActice-Kriterium:
PArtiziPAtion
„Unser Wohnprojekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, älteren Menschen Entscheidungsmöglichkeiten einzuräumen. Das ganze Haus wäre ohne Beteiligung nicht denkbar,
so dass wir konzeptionell die Bewohnerinnen und Bewohner einbeziehen.“
(Dr. Marco Pulver & Dieter Schmidt, netzwerk Anders Altern, Berlin)
An wen richten sich die Arbeitshilfen?
Die Arbeitshilfen „Gute Praxis konkret“ geben Mitarbeitenden der Prävention und Gesundheitsförderung mit älteren Menschen Impulse, ihre Arbeit anhand der Kriterien zu reflektieren und
unterstützen sie dabei, neue Ansätze zu entwickeln. An der Erarbeitung waren auch Engagierte
aus der Praxis beteiligt.
Abgrenzung und Empfehlungen
zur Verwendung von Begriffen und Konzepten
Inhaltsverzeichnis
1. Migrantinnen und Migranten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2. Flüchtlinge oder Geflüchtete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 .1 . Flüchtling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 .2 . Geflüchtete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 .3 . Asylbewerberinnen und Asylbewerber, Asylsuchende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 .4 . Asylberechtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 .5 . Subsidiärer Schutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2 .6 . Menschen ohne Papiere, Menschen ohne Aufenthaltsstatus,
irreguläre oder illegalisierte Migrantinnen und Migranten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2 .7 . Besonders schutzbedürftige Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
3. Kultursensibilität, Interkulturalität und Transkulturalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
3 .1 . Kultur und Kultursensibilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
3 .2 . Soziokulturelle Sensibilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3 .3 . Interkulturalität und Transkulturalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3 .4 . Interkulturelle und transkulturelle Kompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
1
Gesundheit vor Ort
gemeinsam gestalten –
für und mit
älteren Menschen!
64
© Ernst Fesseler
© Fabian Schellhorn
© Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
© Ernst Fesseler
Grüne reihe 2019
wie sind sie AufgebAut?
1. Bedeutung des Kriteriums
2. Visualisierung von Umsetzungsstufen inkl. Praxisbeispielen sowie Anregung zur Selbstreflexion
3. Erfahrungen, Handlungsempfehlungen und Good Practice-Projekte
Arbeitshilfen Gute Praxis konkret
Broschüren; Digitales Format
Die Arbeitshilfen wurden für die
praktische Arbeit mit älteren Menschen
entwickelt.
Ende 2019 standen fünf Arbeitshilfen
zur Verfügung.
Glossar
zur Gesundheitsförderung
mit Geflüchteten
How to …
deal with the
health system
im Land
Brandenburg
How to deal with the health system
im Land Brandenburg
Digitales Format
Online-Wegweiser für geflüchtete
Menschen soll Orientierung im
Gesundheitssystem in Brandenburg
vermitteln.
Dokumentation der 15. Landesgesundheitskonferenz Berlin
Broschüre; Digitales Format
Die 15. LGK fand unter dem Motto
„Wachsende Stadt – Gesunde Stadt:
Alterung und Zuwanderung in Berlin“
statt.
Impulspapier „Netzwerk psychosoziale Versorgung für
Geflüchtete in Cottbus“
Digitales Format
aus der Reihe „Impulspapiere für Gesundheitsförderung
mit Geflüchteten“, die vielversprechende Projekte
bekannt machen und Anregungen für die praktische
Arbeit liefern.
Glossar zur Gesundheitsförderung
mit Geflüchteten
Digitales Format
Entwickelt von der AG „Gesundheitsförderung mit Geflüchteten“ des
Kooperationsverbundes
Gesundheitliche Chancengleichheit
Projektbericht zur wissenschaftlichen Begleitforschung
des Netzwerkes Gesunde Kinder in Brandenburg
Digitales Format
Der vorliegende Ergebnisbericht gibt Auskunft über
Perspektiven von Eltern mit kleinen Kindern auf ihre
Bedarfe und Bedürfnisse in den ersten Jahren des
Familienlebens sowie zur Zufriedenheit mit den
Netzwerkangeboten.
Grüne Reihe 2019 „Gesundheit vor Ort
gemeinsam gestalten – für und mit
älteren Menschen!“
Broschüre (Ausgabe 2019);
Digitales Format
Schriftenreihe zur Gesundheit im Alter
der KGC Brandenburg
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Ordentliche Mitglieder von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. (2019)
(Ordentliche Mitglieder sind Institutionen.)
Arbeits- und Forschungsgemeinschaft
für Atempädagogik und
Atemtherapie e. V. (AFA)
Akademie für Psychotherapie
und Interventionsforschung an der
Universität Potsdam
Bezirksamt Spandau
Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf
BIG Gesundheit, Die Direktkrankenkasse
Caritasverband
für das Erzbistum Berlin
Institut für Gesundheit und Sozialforschung
(IGES)
Schlosspark Klinik, Gesundheitszentrum
IPSO gGmbH
SEKIS, Selbsthilfe Kontakt- und
Informationsstelle
Katte e. V.
Akarsu e. V. Gesundheitsetage
DAK-Gesundheit
Kindergesundheitshaus e. V. Bunter Kreis
Berlin
Albatros e. V.
Deutscher Verband der Ergotherapeuten,
Landesgruppe Berlin
Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH
Klinikum Niederlausitz GmbH
Deutscher Verband der Ergotherapeuten,
Landesgruppe Brandenburg
Knappschaft Verwaltungsstelle Cottbus
Ärztegesellschaft für Naturheilkunde
Deutsche Vereinigung für Sozialarbeit im
Gesundheitswesen (DVSG)
Ärztekammer Berlin
Deutscher Verband für Physiotherapie
Krankenhaus Waldfriede, Zentrum für
Gesundheit und Physiotherapie
Arbeitsgemeinschaft der Direktorinnen und
Direktoren der Berliner Volkshochschulen
Deutsches Rotes Kreuz
Landesverband Berlin
BARMER GEK Berlin-Brandenburg
Die Techniker, Landesvertretung
Berlin-Brandenburg
AOK Nordost
Apothekerkammer Berlin
Arbeitskreis Neue Medien
Berliner Hebammenverband
Berliner Krebsgesellschaft
Berlin School of Public Health
Berliner Sportärztebund
Berufsverband der Kinder- und
Jugendpsychiater im Land Brandenburg
BKK Landesverband Mitte
Bündnis für Familie Westhavelland
Bundesverband der Zahnärzte des
Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V.,
Landesstelle Brandenburg
Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf
Bezirksamt Mitte
Bezirksamt Neukölln
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Dr. Ebel Fachkliniken GmbH & Co
ESTAruppin e. V.
Fachhochschule für Sport und
Management Potsdam
Fixpunkt e. V.
Forum Arbeit e. V.
FU-Institut für psychosoziale Prävention und
Gesundheitsforschung
Gemeinsam im Stadtteil e. V.
Gesellschaft für Inklusion und
Soziale Arbeit e. V. FaZIT
Hebammen Landesverband
Brandenburg e. V.
Hochschulen für Gesundheit e. V.
Humanistischer Verband Berlin e. V.
IKK Brandenburg und Berlin
Krankenhaus Hedwigshöhe
LAG Berlin zur Verhütung von
Zahnerkrankungen e. V.
Landesamt für Gesundheit und Soziales
(LaGeSo)
Landesarbeitsgemeinschaft der
Familienverbände im Land Brandenburg
Landesarbeitsgemeinschaft
für Selbsthilfeförderung
Brandenburg e. V.
Landesgruppe Berlin des Deutschen
Verbandes der Ergotherapeuten
Landessportbund Berlin e. V.
Landessportbund Brandenburg e. V.
Landesstelle Berlin
für Suchtfragen e. V.
Schwulenberatung Berlin
Selbstbestimmte Geburt und Familie e. V.
Senatsverwaltung für Gesundheit,
Pflege und Gleichstellung
Sport- und Gesundheitspark Berlin e. V.
Stadtkontor GmbH
Städte- und Gemeindebund Brandenburg
Stiftung SPI
Theodorus Hospiz gGmbH
Überregionale Arbeitsstelle Frühförderung
Brandenburg
Unfallkasse Berlin
Unfallkasse Brandenburg
Verein Hoffnungstal e. V.
Vielfalt e. V.
Volkssolidarität Berlin e. V.
Volkssolidarität Landesverband
Brandenburg e. V.
Weg der Mitte e. V.,
Zentrum für Ganzheitliche Gesundheit
Windpferd e. V.
ZAGG Zentrum für angewandte Gesundheits
förderung und Gesundheitswissenschaften
GmbH
Ministerium für Soziales, Gesundheit,
Integration und Verbraucherschutz (MSGIV)
des Landes Brandenburg
NEUhland e. V.
Netzwerk Gesundheit und
Kommunikation e. V.
65
Mitgliedschaften von
Gesundheit
Berlin-Brandenburg
afgis e. V.
BAG Mehr Sicherheit für Kinder e. V.
Bündnis Gesund Älter werden in Brandenburg
Finanzen
Voraussichtliche Einnahmen in 2019:
Spendeneinnahmen:
Zuschüsse:
Mitgliedsbeiträge:
Sonstige Einnahmen:
–€
4.889.342,99 €
45.436,82 €
582.349,17 €
Gesamteinnahmen
Weiterleitungen:
5.517.128,98 €
392.270,00 €
Bundesvereinigung Prävention und
Gesundheitsförderung e. V. (BVPG)
Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im
Gesundheitswesen (DVSG)
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband,
Landesverband Berlin
Deutscher Verband für Gesundheitswissenschaften und
Public Health (DVGPH) e. V.
Deutsches Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser
und Gesundheitseinrichtungen e. V. (DNGfK)
Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit
Landesarmutskonferenz Berlin
Landesgesundheitskonferenz Berlin
Nationale Armutskonferenz (nak)
Sie möchten uns unterstützen?
● Bringen Sie sich inhaltlich in die Arbeit für gerechtere Gesundheitschancen
ein.
● Werden Sie Mitglied bei Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
● Nehmen Sie an einem unserer offenen Arbeitskreise teil.
● Unterstützen Sie den Kongress Armut und Gesundheit, indem Sie sich
inhaltlich beteiligen oder als Gast daran teilnehmen.
● Unterstützen Sie unsere Arbeit durch eine Spende:
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
BIC: BFSWDE33BER
IBAN: DE31100205000003339600
Netzwerk Frauengesundheit
Runder Tisch gegen Kinderarmut
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Herzlichen Dank!
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019
Impressum
Herausgeber:
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
Friedrichstraße 231 | 10969 Berlin
Fon: 030 – 44 31 90 60
Fax: 030 – 44 31 90 63
E-Mail: sekretariat@gesundheitbb.de
Web: www.gesundheitbb.de
Redaktion:
Stefan Pospiech (V. i. S. d. P.)
Marion Amler, Bettina Bels, Christian Himmelspach
Layout:
Connye Wolff
www.connye.com
Auflage:
500 Stück
Druckerei:
X-PRESS Grafik & Druck GmbH
November 2020
Bildnachweise:
Gesundheit Berlin-Brandenburg außer
Seite 5 – Betty Zepernick
Seite 7, 15, 19, 20, 54 – André Wagenzik
Seite 25 – Esther Blodau
Seite 31 – Formwerk Eisenhüttenstadt
Seite 35 – Maria Suckert
Seite 40 – Katrina Günther
Seite 41 – Agentur 33
Seite 62 – Fabian Schellhorn
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