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Full text: Jahresbericht ... (Rights reserved) Ausgabe 2019 (Rights reserved)

Jahresbericht 2019 Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung Struktur von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. (Stand: 31.12.2019) Mitglieder von Gesundheit Berlin-Brandenburg derzeit ca. 90 ordentliche und 50 außerordentliche Mitglieder darunter gesetzliche Krankenkassen, Unfallkassen, kommunal- und landespolitische Ebene, Berufsvereinigungen, Krankenhäuser, Wohlfahrtsverbände und Initiativen Vorstand von Gesundheit Berlin-Brandenburg Erweiterter Vorstand paritätisch besetzt durch Berliner und Brandenburger Personen Prof. Dr. Rolf Rosenbrock Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Theda Borde Beisitzerin Dr. Birgit Hoppe Beisitzerin Sabine Schweele Beisitzerin Sprecherinnen und Sprecher der Arbeitskreise Gabriela Leyh Vorstandsvorsitzende  Monika Gordes Beisitzerin  AK Alter(n) und Gesundheit AK Betriebliche Gesundheitsförderung AK Bewegung AK Gesundheitspolitik (derzeit ruhend) Dipl.-Med. Hendrik Karpinski Beisitzer Kathrin Feldmann Beisitzerin Jürgen Hardt Ehrenvorsitzender AK Kind und Familie AK Migration und Gesundheit  AK Patientenfürsprecherinnen und -sprecher Berlin  AK Patientenfürsprecherinnen und -sprecher Brandenburg AK Psychische Gesundheitsförderung Geschäftsführung Verwaltung Stefan Pospiech Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sandra Heise Marion Amler Standorte in Berlin Geschäftsstelle Berlin Friedrichstraße 231 10969 Berlin Fon: 030 – 44 31 90 60 www.gesundheitbb.de Gemeindedolmetschdienst (GDD) Berlin Friedrichstraße 231 10969 Berlin Fon: 030 – 44 31 90 90 www.gemeindedolmetschdienst-berlin.de Standorte in Brandenburg Beschwerde- und Informationsstelle Psychiatrie (BIP) Berlin Grunewaldstraße 82 10823 Berlin Fon: 030 – 789 500 36 0 www.psychiatrie-beschwerde.de Geschäftsstelle Potsdam Behlertstraße 3a Haus K3 14467 Potsdam Fon: 0331 – 88 76 20 0 www.gesundheitbb.de Eine Übersicht unserer ordentlichen Mitglieder finden Sie auf Seite 65. Die einzelnen Projekte und Initiativen der Geschäftsstellen werden auf Seite 11 näher vorgestellt. Fachstelle Altern und Pflege im Quartier (FAPIQ) Standort Potsdam Rudolf-Breitscheid-Straße 63-64 14482 Potsdam Fon: 0331 – 231 607 01 www.fapiq-brandenburg.de Weitere Standorte: Eberswalde, Lübben, Luckenwalde, Neuruppin Inhalt Vorwort des Vorstandes | 4 Gesundheit Berlin-Brandenburg stellt sich vor | 6 Übersicht der Projekte und Initiativen in 2019 | 11 Für eine gesunde Region Berlin-Brandenburg | 12 Qualitätsentwicklung | 17 Gesundes Aufwachsen | 27 Gesund älter werden | 37 Seelische Gesundheit | 43 Migration und Gesundheit | 46 Die Rechte von Patientinnen und Patienten stärken | 50 Gesund arbeiten und teilhaben | 56 Bewegung und Ernährung | 59 Übersicht ausgewählter Publikationen | 64 Ordentliche Mitglieder | 65 Finanzen | 66 Mitgliedschaften | 66 Impressum | 68 Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Rolf Rosenbrock Vorsitzender Paritätischer Gesamtverband Vorstandsvorsitzender Gabriela Leyh Landesgeschäftsführerin der BARMER Berlin-Brandenburg Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Theda Borde Alice Salomon Hochschule Beisitzerin Monika Gordes stellv. Geschäftsführerin Städte- und Gemeindebund Brandenburg Beisitzerin Dr. Birgit Hoppe Direktorin Stiftung SPi Beisitzerin Hendrik Karpinski Chefarzt der Klinik der Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Niederlausitz Beisitzer Sabine Schweele Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Beisitzerin Kathrin Feldmann Stadtkontor Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung mbh Beisitzerin Jürgen Hardt Ehrenvorsitzender 4 Vorwort des Vorstandes von Gesundheit Berlin-Brandenburg Mit dem Jahresbericht 2019 von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. stellen wir Ihnen die Aktivitäten unserer Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung vor. Der Verein hat 2019 erfolgreich seine Ziele verfolgt und die Aufgaben im Bereich seiner satzungsgemäßen Zwecke ausbauen können. Maßgeblich verantwortlich für den Zuwachs ist die Umsetzung des Präventionsgesetzes. Insbesondere durch die Förderprogramme des GKV-Bündnisses für Gesundheit konnten über die Geschäftsstelle Strukturen und Prozesse auf Landes- und kommunaler Ebene für gesunde Lebenswelten gestärkt werden. Diese Maßnahmen fügen sich ein in die Gesundheitszieleprozesse in Berlin und Brandenburg, die der Verein in beiden Bundesländern fachlich begleitet. Auf diese Weise bietet er eine Plattform, auf der Landespolitik, Sozialversicherungsträger, kommunale Gebietskörperschaften, Träger von Lebenswelten sowie Wissenschaft gemeinsame Bündnisse und Kooperationen realisieren können. Befördert wird dadurch zudem die Zusammenarbeit der Vertragspartner der Landesrahmenvereinbarungen nach §20f SGB V. Neben dieser vernetzenden und koordinierenden Tätigkeit wird durch den Verein ein wichtiger Impuls zur Entwicklung und Sicherung von Qualität im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention gesetzt: Handlungsleitend sind hier die Good PracticeKriterien des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit, die einen anerkannten Qualitätsrahmen für alle Akteure bilden. Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld stellt die Vertretung der Belange psychisch kranker Menschen sowie von Patient*innen dar. Dies realisiert der Verein über die Trägerschaft der Beschwerdeund Informationsstelle Psychiatrie Berlin und das Projekt „Stärkung der Patientenrechte in der psychiatrischen Versorgung Brandenburg“. In 2019 wurde zudem der Arbeitskreis Psychische Gesundheitsförderung neu gegründet. Auch der Gemeindedolmetschdienst Berlin (GDD) sowie die Fachstelle für Altern und Pflege im Quartier (FAPiQ) Brandenburg fördern einen niedrigschwelligen Zugang zu gesundheitlichen und pflegerischen Beratungs- und Versorgungsangeboten. Seine Zielsetzungen artikuliert der Verein insbesondere über seine Arbeitskreise sowie den bundesweiten Kongress Armut und Gesundheit: Dazu gehört die Weiterentwicklung von Public Health in Deutschland ebenso wie die Betrachtung politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die gesundheitliche Chancengerechtigkeit. Als Vorstand danken wir allen Engagierten in den Mitgliedsorganisationen, Arbeitskreisen, den Fördernden, Kooperationspartner*innen sowie den Mitarbeitenden in den Geschäftsstellen. Ohne ihre Mitwirkung könnte der Verein nicht leisten, was er laut seiner Satzung bewirken soll: „das Wohlbefinden und gesundheitsförderliche Lebenswelten für alle Menschen in der Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg zu unterstützen.“ Prof. Dr. Rolf Rosenbrock Vorstandsvorsitzender Gabriela Leyh Vorstandsvorsitzende Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Die Mitgliederversammlung 2019 von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. wurde spontan durch ein Graphic Recording unserer Kollegin Betty Zepernick dokumentiert. Herzlichen Dank! Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. stellt sich vor Gesundheit Berlin-Brandenburg (GesBB) ist die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung in Berlin und Brandenburg. In ihr sind etwa 140 mit Gesundheitsförderung befasste Personen und Institutionen zusammengeschlossen. Die Arbeitsgemeinschaft versteht sich als Interessensvertretung für Gesundheitsförderung, die Aktivitäten koordiniert, Sachkompetenz bündelt und gesellschaftliche sowie politische Kräfte ressort- und parteiübergreifend integriert. Ziel ist, das Anliegen der Gesundheitsförderung in den Regionen Berlin und Brandenburg sowie bundesweit voranzubringen. Unserer Arbeit legen wir den Gesundheitsbegriff zugrunde, wie ihn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert. Dieser ressourcen- und verhältnisorientierte Ansatz prägt das Leitbild von Gesundheit Berlin-Brandenburg. „Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Gesundheit steht für ein positives Konzept, das in gleicher Weise die Bedeutung sozialer und individueller Ressourcen für die Gesundheit betont wie die körperlichen Fähigkeiten.“ WHO, Ottawa-Charta, 1986 6 Der Verein wurde 1993 als Gesundheit Berlin gegründet und am 26. Mai 2009 um die Region Brandenburg zu Gesundheit Berlin-Brandenburg erweitert. Von Beginn an hatte die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung eine bundesweite Ausrichtung, nicht zuletzt als Veranstalter des bundesweit größten Public Health-Kongresses Armut und Gesundheit sowie seit 2003 durch den Geschäftsstellensitz des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit. Informationen zum Verein finden sich auch auf unserer Website www.gesundheitbb.de. Mitglieder Gesundheit Berlin-Brandenburg (GesBB) verfügt über insgesamt ca. 90 ordentliche und mehr als 50 außerordentliche Mitglieder. Hierzu zählen zentrale Akteure des Gesundheitswesens in der Region, darunter gesetzliche Krankenkassen, Unfallkassen, Landesministerien, Bezirke und Kommunen sowie andere kommunal- und landespolitische Institutionen, Berufsvereinigungen, Krankenhäuser, Wohlfahrtsverbände und Initiativen. Eine Übersicht unserer ordentlichen Mitglieder finden Sie auf Seite 65. Die Mitgliederversammlung tagt einmal jährlich und bei Bedarf. Sie ist oberstes Beschlussgremium des Vereins und legt die Satzungsziele fest. Vorstand des Vereins Der geschäftsführende Vorstand ist paritätisch mit Mitgliedern aus Berlin und Brandenburg besetzt. Er tagt in der Regel viermal jährlich. Der Vorstand bringt seine politische und fachliche Kompetenz in die Umsetzung der Projekte des Vereins ein. Er führt die Geschäfte des Vereins und vertritt ihn nach außen. Geschäftsführung des Vereins Stefan Pospiech stellt die Geschäftsführung von Gesundheit BerlinBrandenburg. Der Vorstand setzt ihn als besonderen Vertreter nach §30 BGB ein. Stefan Pospiech leitet die Geschäftsstellen des Vereins. Die Befugnis der Geschäftsführung erstreckt sich auf alle Handlungen, die der gewöhnliche Geschäftsbetrieb mit sich bringt. Erweiterter Vorstand: Sprecherinnen und Sprecher der Arbeitskreise Die Sprecherinnen und Sprecher der Arbeitskreise bilden zugleich den erweiterten Vorstand von Gesundheit Berlin-Brandenburg. Dieser berät den Vorstand und die Geschäftsführung in strategischen Fragestellungen. Zudem setzt er fachliche und politische Impulse. Folgende Arbeitskreise waren in 2019 aktiv: ● AK Alter(n) und Gesundheit ● AK Betriebliche Gesundheitsförderung ● AK Bewegung ● AK Gesundheitspolitik (derzeit ruhend) ● AK Kind und Familie ● AK Migration und Gesundheit ● AK Patientenfürsprecherinnen und -sprecher Berlin ● AK Patientenfürsprecherinnen und -sprecher Brandenburg ● AK Psychische Gesundheitsförderung Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Carola Gold-Preis 2019 Wir vernetzen… Wir koordinieren… … die Arbeitskreise von Gesundheit Berlin-Brandenburg … bundesweite Aktivitäten Das inhaltliche Rückgrat der Vereinstätigkeit bilden die Arbeitskreise. Sie greifen verschiedene Themen der Gesundheitsförderung auf und bieten interessierten Akteuren eine Plattform für Austausch und Diskus­sionen. Seit 2003 koordiniert Gesundheit Berlin-Brandenburg den Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit, der von der Bundeszen­trale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiiert wurde (vgl. Seite 21). Ende 2019 gehörten ihm 74 Kooperationspartner an, darunter alle Landesvereinigungen für Gesundheit, mehrere Landesminis­terien, die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V. (BVPG), Krankenkassen, Ärzte- und Wohlfahrtsverbände, die kommunalen Spitzenverbände sowie die Bundesagentur für Arbeit. Die Partner im Kooperationsverbund verstehen Gesundheitsförderung als ein Querschnittsthema. In 2019 beteiligte sich die Geschäftsstelle an der Zusammenstellung des Sammelbandes „Gesundheit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Konzept Health in All Policies und seine Umsetzung in Deutschland“. Die Arbeitskreise von Gesundheit Berlin-Brandenburg sind länderübergreifend offen und richten sich an Mitglieder sowie alle interessierten Personen. In den Arbeitskreisen mit bis zu 100 Mitgliedern werden aktuelle fachpolitische Themen vorgestellt und diskutiert. Zudem werden Workshops, Handlungsempfehlungen und Fachtagungen gemeinsam geplant und veranstaltet. Die Arbeitskreise werden durch die Geschäftsstellen organisatorisch und fachlich unterstützt. … die Geschäftsstellen von Gesundheit Berlin-Brandenburg Die Geschäftsstellen initiieren und koordinieren Aktivitäten und Projekte gemeinsam mit Akteuren auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Die Geschäftsstellen des Vereins in Berlin und Brandenburg beschäftigen ca. 80 hauptamtlich Mitarbeitende mit verschiedenen fachlichen Qualifikationen (u. a. Gesundheits-, Politik-, Kommunikations- und Sportwissenschaften, Public Health, Soziologie, Sozialpädagogik, Psychologie, Ökotrophologie) und realisierten im Berichtszeitraum rund 35 zuwendungsfinanzierte Projekte mit einem Fördervolumen von ca. 4,6 Millionen Euro. Die berufliche Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden wird von Gesundheit Berlin-Brandenburg gefördert. Sie nehmen an Arbeitskreisen, Fachtagungen und externen Fortbildungen teil. Zudem bilden sie betriebsinterne Qualitätszirkel und organisieren sich in kollegialen Austauschforen. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Zentrale Aktivität des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit ist seit 2011 der kommunale Partnerprozess „Gesundheit für alle“. Ziel dieses Prozesses ist die Umsetzung sogenannter „Präventionsketten“ in Landkreisen, Städten und Bezirken. Dabei werden bestehende Angebote so miteinander verzahnt, dass es gelingt, gesundheitsförderliche Lebenswelten für alle zu schaffen. Seit 2012 betreut Gesundheit Berlin-Brandenburg die Servicestelle von inforo (vgl. Seite 22), eine virtuelle Austauschplattform, die es kommunalen Akteuren erleichtert, miteinander in Kontakt zu treten und voneinander zu lernen. Oberstes Ziel ist dabei, einen Beitrag zur interdisziplinären Qualitätsentwicklung in den Kommunen zu leisten. Am 14. März 2019 wurde im Rahmen des Kongresses Armut und Gesundheit zum siebten Mal der Carola Gold-Preis verliehen. Seit 1993 werden mit diesem Preis Menschen ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise für mehr gesundheitliche Chancengleichheit einsetzen. Seinen Namen verdankt er der ehemaligen Geschäftsführerin von Gesundheit Berlin-Brandenburg. In 2019 wurden Dr. Karoline Schubert und Dr. Claus Weth damit geehrt. Karoline Schubert ist seit 1999 im Gesundheitsamt der Stadt Leipzig tätig, das Leipziger Modell der Gesundheitsförderung hat bundesweiten Vorbild- und Modellcharakter. Claus Weth ist – genau wie Karoline Schubert – eng mit dem Gesunde Städte-Netzwerk verbunden. Gemeinsam mit Carola Gold gelang es ihm, die Gesundheitsförderung als Chance zur Herstellung gesundheitlicher Chancengleichheit in das Programm Soziale Stadt zu integrieren. Einen Bericht zur Preisverleihung finden Sie unter www.armut-und-gesundheit.de/ carola-gold-preis. 7 Unser Profil in Kürze: Kompetenzen der Arbeitsgemeinschaft Koordinierung Wir verfügen über eine langjährige Expertise in der Begleitung gesundheitsbezogener Gremien, Netzwerke und Arbeitskreise. Fortbildung Die Expertise unserer Mitglieder, Arbeitskreise und Mitarbeitenden findet Eingang in die Gestaltung von Fort­ bildungen und Qualifizierungen sowie im Rahmen eigener Fachgespräche, Workshops, Fachtagungen und Kongresse. … Aktivitäten und Vernetzung in Berlin und Brandenburg In Berlin und Brandenburg ist die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung als koordinierende Stelle und als Träger zweier Fachstellen insbesondere in die Gestaltung der Gesundheitszieleprozesse eingebunden und arbeitet hierbei u. a. eng mit den Gesundheitsministerien der Länder zusammen. Darüber hinaus liegt der Fokus auf der gesundheitsförderlichen Gestaltung der zentralen Lebenswelten. Die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit begleiten Landkreise, Bezirke und Quartiere dabei, Praxis integrierte Strategien über die gesamte LeWir entwickeln, koordinieren und evaluieren innovative bensspanne zu entwickeln. Verstärkt werden (Modell-)Projekte zur gesundheitsförderlichen Entwickdie Maßnahmen des Vereins durch die Koorlung von Lebenswelten, z. B. im Setting Kommune oder dination themen- und zielgruppenspezifiin der Kita. scher Programme, auch dies bezogen auf alle Lebensphasen. Vom Netzwerk Gesunde KinQualitätsentwicklung und Evaluation der, über gesunde Kitas und Schulen, das geDie Kriterien guter Praxis in der Gesundheitsförderung sunde Arbeiten bis hin zu einem gesunden und (vgl. Seite 17) finden fortlaufend Anwendung. Wir unselbstbestimmten Älterwerden, engagiert sich terstützen Institutionen, Träger und Fachkräfte dabei, der Verein im Rahmen seiner Projekte und ArGesundheitsförderung in Lebenswelten qualitätsgebeitskreise. Dies sowohl durch die Zusammensichert und partizipativ umzusetzen. arbeit und Qualifizierung der Fachkräfte als auch durch direkte Maßnahmen in den Lebenswelten. Öffentlichkeitsarbeit Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt – entspreWir betreuen zahlreiche Websites (vgl. Seite 9) chend unserer Satzung – darauf, die gesundheitliund informieren über Newsletter, Apps, Podasts, chen Belange der Menschen ins öffentliche Besoziale Medien sowie Publikationen über aktuwusstsein zu bringen und dadurch insbesondere elle Entwicklungen und Themen der soziallaMenschen in so­zial belasteten Lebenslagen bessere genbezogenen Gesundheitsförderung. Gesundheitschancen zu ermöglichen. 8 Wir organisieren… Die Geschäftsstellen führten im Berichtszeitraum kontinuierlich regionale und bundesweite Fachveranstaltungen mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern durch. Eine Auswahl der Veranstaltungen können Sie zu Beginn eines jeden Themenbereiches einsehen. Kongress Armut und Gesundheit Als die mit Abstand größte durch Gesundheit Berlin-Brandenburg organisierte Veranstaltung brachte der Kongress Armut und Gesundheit in 2019 unter dem Motto „GESUNDHEIT. MACHT. POLITIK“ über 2.000 Teilnehmende – davon allein mehr als 500 Expertinnen und Experten – in 128 Einzelveranstaltungen zusammen. Unter www.armut-und-gesundheit.de finden Sie weitere Informationen zum Kongress. Wir unterstützen… Mit Projekten wie der Beschwerde- und Informationsstelle Psychiatrie in Berlin (BIP) (vgl. Seite 53) oder dem Gemeindedolmetschdienst Berlin (GDD) (vgl. Seite 48) unterstützen wir Patientinnen und Patienten. Wir verbessern den Dialog zwischen Professionellen, Betroffenen und deren Angehörigen und tragen damit zur Qualitätsentwicklung und Patientenorientierung in der gesundheitlichen Versorgung bei. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Wir informieren und publizieren… Regelmäßige Publikationen ● Info_Dienst für Gesundheitsförderung Vereinszeitschrift von Gesundheit Berlin-Brandenburg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit In 2019 wurden u. a. die folgenden Web-Präsenzen durch Gesundheit Berlin-Brandenburg betreut: ● www.armut-und-gesundheit.de Gesundheit Berlin-Brandenburg informiert seine Partnerinnen und Partner, Mitglieder sowie Interessierte mit vielfältigen ­Instrumenten der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Überwiegend richten sich diese Medien an die interessierte Fachöffentlichkeit sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Veranstaltungen und Projekte – insbesondere auch der Kongress Armut und Gesundheit – werden darüber hinaus durch Pressearbeit begleitet, die sich neben Fachpresse auch an die Tagespresse und Publikumsmedien wendet. Auch für seine Mitglieder gestaltet Gesundheit Berlin-Brandenburg die Öffentlichkeitsarbeit und stellt ihre Organisation nach außen hin dar. ● Themenblatt des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit ● E-Mail-Newsletter des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit ● Gesundheitsförderung aktuell Fachstelle für Prävention und Gesundheits­ förderung im Land Berlin ● E-Mail-Newsletter ● www.berlin.gesundheitfoerdern.de ● www.buendnis-gesund-aufwachsen.de Regelmäßige Publikationen ● www.buendnis-gesund-aelter-werden.de Gesundheit Berlin-Brandenburg veröffentlicht die Zeitschrift Info_Dienst für Gesundheitsförderung in gedruckter und elektronischer Form. Diese Publikation richtet sich an eine bundesweite Leserschaft aus den Bereichen Gesundheitsförderung, Soziales, Bildung und Politik. Der Info_Dienst kann über die Geschäftsstellen bezogen werden. Wenn Sie die Zeitschrift abonnieren möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an folgende Adresse: sekreta­riat@gesundheitbb.de. Zum Download stehen die aktuellen Ausgaben unter www.gesundheitbb.de zur Verfügung. Des Weiteren wurden von Gesundheit Berlin-Brandenburg pro- www.familienbuendnisse-land-brandenburg.de ● www.fapiq-brandenburg.de ● www.gemeindedolmetschdienst-berlin.de ● www.gesundheitbb.de ● www.gesundheitliche-chancengleichheit.de ● www.inforo.online ● www.kidskompass.de ● www.netzwerk-gesunde-kinder.de ● www.psychiatrie-beschwerde.de ● Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 der Lokalen Bündnisse für Familie im Land Brandenburg ● FAPIQ-Newsletter der Fachstelle Altern und Pflege im Quartier 9 jektspezifische Newsletter und Periodika erstellt, die Akteuren der Gesundheitsförderung aktuelle Informationen vermitteln (vgl. Seite 9). Der Public Health-Podcast „Armut und Gesundheit“ Hier diskutiert das Kongress-Team mit Mitstreitenden zum Thema Chancengerechtigkeit und Gesundheitsförderung. Der Podcast lässt sich bei Deezer, iTunes und Spotify abonnieren. www.armut-und-gesundheit.de Baby-App Berlin Die Baby-Ber­lin App ist für al­le Ber­li­nerinnen und Ber­li­ner, die ein Kind er­war­ten oder ge­ra­de Eltern geworden sind. Sie informiert da­rü­ber, wel­che finanziellen und materiellen Hilfen wann und wo beantragt wer­den kön­nen und wel­che Unterlagen da­zu benötigt wer­den. www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/ info-zur-app-rund-um-die-geburt Erprobung neuer Formate Die FAPIQ sammelte als erstes Projekt bei Gesundheit Berlin-Brandenburg im Jahr 2019 Erfahrungen mit dem Podcast-Format: In den ersten Episoden werden methodische Ansätze sowie die Netzwerkarbeit des Projektes vorgestellt. Mit der Initiierung des Public HealthPodcasts „Armut und Gesundheit“ entwickelte auch das Kongress-Team ein Format, in dem es mit Partnerinnen, Partnern und Mitstreitenden ins Gespräch kommen konnte. Unter www.armut-und-gesundheit.de/podcast finden sich alle bislang erschienenen Episoden. Über Deezer, iTunes und Spotify kann der Podcast abonniert werden. Zudem wurde die Öffentlichkeitsarbeit des Kongresses flankiert durch die Einrichtung und Pflege des Twitter­ accounts @Kongress_AuG, in dem seither tagesaktuelle Entwicklungen abgebildet und kommentiert werden. In den vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit entwickelten „Auf den Punkt“-Steckbriefen stellen Kommunen sich und ihre Arbeit vor. Die KGC Brandenburg veröffentlichte im Berichtszeitraum den Online-Wegweiser für geflüchtete Menschen „How to deal with the health system im Land Brandenburg“, der auf Arabisch, Deutsch, Eng­lisch, Farsi und Russisch erhältlich ist. Die Baby-App Berlin bietet wer­denden Eltern und jungen Fa­mi­lien schon seit 2015 wichtige Adressen und Ansprechpersonen in Berlin: Einfach den Be­zirk aus­wäh­len, Ge­burts­da­tum an­ge­ben und die App in­for­miert da­rü­ber, wel­che fi­nan­zi­ellen und ma­te­ri­ellen Hil­fen wann und wo be­an­tragt wer­den kön­nen und wel­che Unter­lagen da­ zu be­nö­tigt wer­den. Eine Übersicht der in 2019 veröffentlichten Publikationen finden Sie auf Seite 64. Dokumentationen zu einzelnen Fachtagungen werden mittlerweile vornehmlich online veröffentlicht. Auch die Dokumentation des Kongresses Armut und Gesundheit findet seit 2015 ausschließlich online statt. Zu den gefragtesten Publikationen zählten in 2019 die Steck­briefe der Good Practice-Kriterien für so­zial­lagen­bezogene Gesund­ heitsförderung (vgl. Seite 17). Aber auch bewährte Formate wurden (weiter-) entwickelt. Hinweisen lässt sich an dieser Stelle etwa auf die Wanderausstellung „GESA – Gemeinsam essen im Alter“, die von der Fachstelle Brandenburg entwickelt wurde. Sie erzählt von Initiativen, die in Brandenburg ältere Menschen zusammenbringen. 10 Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Stand: 2019 Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. Organigramm www.gesundheitbb.de VERWALTUNG BEREICH BERLIN n Fachstelle für Prävention und Gesundheitsförderung im Land Berlin n Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Berlin n MitWirkung – Perspektiven für Familien PRESSE–UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT GESCHÄFTSFÜHRUNG BEREICH GDD BEREICH BUND Gemeindedolmetschdienst Berlin | GDD n Gemeindedolmetschende (GMD) Asyl-/Geflüchteten- und Roma*Bereich n inforo n Honorardolmetschende n Transparenzdatenbanke Ältere Vermittlungsdienst Honorardolmetsch-Pool BEREICH BRANDENBURG n Fachstelle Gesundheitsziele im n Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit n Kongress Armut und Gesundheit Land Brandenburg n Kiez-Kitas n Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Brandenburg n Fachstelle Altern und Pflege im Quartier (FAPIQ) R.-BREITSCHEID-STR.63-64 14482 Potsdam n Lokale Bündnisse für Familie n Modellprojekt „Verzahnung von n Modellprojekt ,,Verzahnung von n Schatzsuche n Netzwerk Gesunde Kinder n Zentrum für Bewegungsförderung n Netzwerk Gesunde Kita Neuruppin (Region Nordwest) Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt‘‘ Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ (ZfB) Berlin Luckenwalde (Region Südwest) n Schatzsuche n 20m Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs BEREICH FAPIQ n Stärkung der Patientenrechte in der FRIEDRICHSTR. 231 10969 Berlin psychiatrischen Versorgung Lübben (Region Südost) n Zahnärztliche Gruppenprophylaxe Brandenburg Eberswalde (Region Nordost) n Beschwerde- und Informationsstelle Psychiatrie (BIP) GRUNEWALDSTR. 82 10823 Berlin BEHLERTSTR. 3A, K3 14467 Potsdam BRANDENBURG Ausgewählte Veranstaltungen ● Wanderausstellung „Bewegt und mobil älter werden!“ 2019 brandenburgweit Fachstelle Brandenburg ● 14. Perinatalkonferenz Brandenburg „Kaiserschnitt: Eingriff zwischen Notfall und Routine“ 5. April 2019 in Potsdam Fachstelle Brandenburg ● Ausstellung „GESA – Gemeinsam essen im Alter“ seit Mai 2019 an 7 Stationen brandenburgweit Fachstelle Brandenburg ● 1. Brandenburger Präventionskonferenz „Gemeinsam gestalten – Gesundheit fördern“ 19. Juni 2019 in Potsdam KGC Brandenburg ● Schulungsveranstaltung „Die Integration der Mundhygiene in der Pflege“ 29. August 2019 in Potsdam Fachstelle Brandenburg Für eine gesunde Region Berlin-Brandenburg Gesundheitsziele sind ein Instrument, um Gesundheitspolitik zu gestalten. Auf freiwilliger Basis werden gemeinsame Ziele oder auch konkrete Maßnahmen für spezifische Handlungsfelder oder Problemlagen des Gesundheitswesens erarbeitet. Die Beteiligten verpflichten sich, diese in eigener Verantwortung umzusetzen. Gesundheitszieleprozesse verbessern die Kooperation zwischen den beteiligten Fach­ressorts und den Mitarbeitenden des Gesundheitswesens. Bürgerinnen, Bürger, Betroffene sowie Partnerinnen und Partner – auch außerhalb des Gesundheitssystems – werden in die Zielentwicklung sowie Umsetzung einbezogen. Gesundheit Berlin-Brandenburg ist als koordinierende Stelle und als Träger zweier Fachstellen in die Gesundheitszieleprozesse der Länder Berlin und Brandenburg eingebunden und arbeitet hierbei u. a. eng mit den Gesundheitsministerien der Länder zusammen. Die Strukturen, in denen die Gesundheitszieleprozesse verfolgt werden, sind dabei in beiden Bundesländern unterschiedlich. In Berlin laufen alle Fäden bei der Landesgesundheitskonferenz (LGK) zusammen. Die LGK ist einerseits mit ca. 250 Teilnehmenden jährlich die größte Veranstaltung im Berliner Raum. In 2019 stand sie unter dem Motto „Wachsende Stadt – Gesunde Stadt: Kindergesundheit bewegt“. Die LGK ist zudem ein Zusammenschluss von 28 zentralen Berliner Institutionen und Verbänden mit Geschäftsstellensitz bei der Berliner Fachstelle. In Brandenburg werden die Themen „Gesund aufwachsen“ und „Gesund Älter werden“ in zwei Bündnissen bearbeitet, deren Teilnehmende vor allem in Arbeitsgruppen ihre Kompetenzen bündeln. In 2019 wurde die Ausstellung „GESA – Gemeinsam essen im Alter“ fertiggestellt und an insgesamt sieben Ausstellungsorten präsentiert. ● 15. LGK „Wachsende Stadt – Gesunde Stadt: Kindergesundheit bewegt Berlin“ 20. November 2019 in Berlin Fachstelle Berlin ● Gesundheitsforum der LGK – „Gut leben bis zuletzt: Gemeinsam für eine gute Hospiz- und Palliativversorgung in Berlin“ 5. Dezember 2019 in Berlin Fachstelle Berlin 12 Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 AK Gesundheitspolitik Im Dezember 2018 wurden die AK-Sprecherin und der -Sprecher auf der Mitgliederversammlung von Gesundheit Berlin-Brandenburg gewählt. An der Sitzung des Arbeitskreises am 30. Januar 2019 nahmen verschiedene Vertretungen von Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKVen), Bezirksämtern, Wissenschaft und Patientenvertretungen teil. Die Sprecherinnen und Sprecher gaben jeweils einen Input zu folgenden Themen: • Welche epidemiologischen Daten werden für eine Bedarfsermittlung, Zieldefinition und Evaluation benötigt? • Gemeinsame Abstimmung und trägerübergreifende Koordination. Was sind die Essentials einer effektiven Planung und Steuerung für eine noch bessere Gesundheitszielerreichung? An die Inpeuts schlossen sich rege Diskussionen an, insbesondere zu den Fragen der ausreichenden Datengrundlage für die Prävention in Berlin und zur Verknüpfung von Landesgesundheitskonferenz, Landesrahmenvereinbarung (LRV) und Aktionsprogramm Gesundheit (APG). Zu einer weiteren Sitzung des Arbeitskreises wurde im Berichtszeitraum nicht mehr eingeladen. Grund war, dass die Sprecherinnen und Sprecher ihre Ämter nicht weiterführten. Der Arbeitskreis ruht derzeit und soll mit neuen Impulsen reaktiviert werden. Bestehend seit: 11/2018 (derzeit ruhend) AK-Sprecherin und -Sprecher: Frau Dr. Sabine Hermann (Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in Berlin) und Prof. Dr. Gerhard Meinlschmidt (Berlin School of Public Health) Ansprechperson bei GesBB: Stefan Weigand, weigand@gesundheitbb.de Im Arbeitskreis treffen sich Fachleute aus Praxis, Politik und Wissenschaft, der Selbstverwaltung von Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung, der freien Wohlfahrtspflege, des öffentlichen Gesundheits- und Sozialwesens und weiteren Interessierten. Gemeinsam bearbeiten sie unterschiedliche Themen der Gesundheitspolitik, halten Vorträge, diskutieren und erarbeiten gesundheits- und sozialpolitische Empfehlungen. Folgende Themen bearbeitet der Arbeitskreis Gesundheitspolitik vorrangig: • Gesundheitsziele in allen Lebensphasen • Weiterentwicklung der Kooperation und Koordination im Bereich der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung des Präventionsgesetzes • neue Ansätze der integrierten Gesundheits- und Sozialberichterstattung sowie Interventions- und Präventionsberichterstattung • die Förderung von Gesundheitskompetenz (Health Literacy) in Lebenswelten Der Arbeitskreis ist grundsätzlich offen für alle Interessierten. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 13 Projektlaufzeit: seit 2008 Finanzierung: Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung im Land Berlin Fachstelle für Prävention und Gesundheitsförderung im Land Berlin www.berlin-gesundheitfoerdern.de Neues aus der LGK Ansprechpersonen bei GesBB: Marisa Elle, elle@gesundheitbb.de Jennifer Nickel, nickel@gesundheitbb.de Die Fachstelle für Prävention und Gesundheitsförderung im Land Berlin unterstützt seit 2008 die Arbeit der Berliner Landesgesundheitskonferenz (LGK). Als Geschäftsstelle koordiniert sie unter anderem Abläufe der Kommunikation und Gremienarbeit, organisiert und dokumentiert die jährliche öffentliche LGK sowie weitere Veranstaltungsformate. Darüber hinaus begleitet die Fachstelle die Berliner Gesundheitszieleprozesse fachlich und konzeptionell und entwickelt sie weiter. Derzeit werden drei Gesundheitszieleprozesse bearbeitet: • „Gesundheitschancen für Kinder und Jugendliche erhöhen – Benachteiligung abbauen“ • „Gesundes Arbeiten in Berlin stärken – Erwerbs­ leben für alle Berliner*innen gesund gestalten“ • „Selbständigkeit und Lebensqualität im Alter erhalten“ Ziel der Fachstelle ist es, durch Prävention und Gesundheitsförderung die Gesundheit und Lebensbedingungen der Berliner Bevölkerung zu verbessern. 14 2019 wurde die LGK um fünf neue Mitglieder erweitert: Neben der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung sowie der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz wurden die Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e. V., der Landespflegeausschuss Berlin und die Landesarbeitsgemeinschaft Berlin zur Verhütung von Zahnerkrankungen e. V. in das Gremium berufen. Gesund aufwachsen – 16. LGK zum Thema Kindergesundheit Im Jahr 2019 erfolgten in den aktiven Unterarbeitsgruppen der AG Gesund aufwachsen (Bewegung, Mund- und Zahngesundheit, Lebenskompetenzen, Ernährung) Prozess­ auftakte zur Weiterentwicklung der Zielematrizen. Dabei fand eine einheitliche Zielematrix erstmals pilothaft Anwendung. Weitere Handlungsfelder (Impfen, Sprachentwicklung, Psychische Gesundheit und Suchtprävention) sollen im nächsten Jahr folgen bzw. wieder aufgenommen werden. Das Diskussionspapier zur Bilanzierung des bisherigen Kindergesundheitszieleprozesses wurde veröffentlicht. Am 20. November stand die 16. LGK unter dem Motto „Wachsende Stadt – Gesunde Stadt: Kindergesundheit bewegt Berlin“, zu der ca. 250 Teilnehmende kamen. Gesund arbeiten – Kernthemen Ausbildung und Qualifizierung Die AG Gesundheitsziele Arbeitswelt beschäftigte sich 2019 intensiv mit den Themen Ausbildung und Qualifizierung. In diesem Zusammenhang wurde ein Textentwurf erarbeitet, welcher speziell Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) informieren soll. Gesund altern – Stationäre Einrichtungen und IBE im Fokus Für die Zielgruppe „Menschen in stationären Einrichtungen“ fand 2019 ein Kick-off-Workshop statt, welcher Ziele und Maßnahmen bekanntmachen und dynamische Umsetzungsprozesse initiieren sollte. Auch in diesem Jahr war der LGK-interne Prozess IBE „Bewegung im Alter“ wieder präsent. Eine entsprechende Kooperationsplattform sollte hierbei neue Impulse geben und den Grundstein für zukünftige Kooperationen legen. Den Umgang mit dem Tod als gesellschaftliche Aufgabe verstehen, war das Ziel des LGK-Gesundheitsforums am 5. Dezember. Zentral war dabei auch die Frage, wie es in Berlin um die Hospiz- und Palliativversorgung steht. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Geschäftsführer Stefan Pospiech im Gespräch mit seinen Podiumsgästen auf der 16. Landesgesundheitskonferenz 2019.  Foto: André Wagenzik. Projektlaufzeit: seit 9/2009 Finanzierung: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg www.buendnis-gesund-aufwachsen.de www.buendnis-gesund-aelter-werden.de Ansprechperson bei GesBB: Holger Kilian, kilian@gesundheitbb.de Die Fachstelle Gesundheitsziele im Land Brandenburg, in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg, koordiniert in Abstimmung mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) die Brandenburger Gesundheitszieleprozesse im Rahmen von zwei landesweiten Bündnissen: • Das Bündnis Gesund Aufwachsen (BGA) ist Träger des Gesundheitszieleprozesses im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit. • Das Bündnis Gesund Älter werden (BGÄw) ist Träger des Gesundheitszieleprozesses der Zielgruppe Ältere. Die Bündnisse bieten eine Plattform für engagierte Akteurinnen, Akteure und Institutionen im Land Brandenburg, die gemeinsam Bedingungen für ein gesundes Aufwachsen und Älterwerden gestalten wollen. Sie finden sich in Arbeits- und Steuerungsgruppen zusammen, tauschen sich über Herausforderungen und Lösungsansätze aus und bringen gemeinsame Aktivitäten auf den Weg. Die Fachstelle Gesundheitsziele fördert und unterstützt diese Arbeit fachlich und organisatorisch. 16 Fachstelle Gesundheitsziele im Land Brandenburg Bündnis Gesund Aufwachsen (BGA) Im Jahr 2019 arbeiteten die Arbeitsgruppen an der Umsetzung der Beschlüsse des BGA-Plenums 2018. Die Entwicklung und Vorbereitung der Beschlüsse für die kommenden Jahre 2020-2022 wird 2020 fortgeführt. Die AG Lebenskompetenz, Ernährung, Bewegung (LEB) nahm 2019 ihre Arbeit auf und greift damit einen Impuls des Nationalen Gesundheitsziels „Gesund Aufwachsen“ auf. Die 14. Perinatalkonferenz Brandenburg am 5. April stand unter dem Motto „Kaiserschnitt: Eingriff zwischen Notfall und Routine“. Zum gemeinsamen Austausch trafen sich vor diesem Hintergrund nicht-medizinische und medizinische Berufsgruppen. Die Tagung wurde in Kooperation mit der Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung Brandenburg, dem Ernst von Bergmann Klinikum und dem Klinikum Westbrandenburg durchgeführt. Ein übergreifendes Thema in den Arbeits- und Steuerungsgruppen war die Vorbereitung des Relaunchs der BGA-Website www.buendnisgesund-aufwachsen.de. „Männer unter sich – das Milower Männerfrühstück“ statt, als erster von insgesamt sieben Ausstellungsorten im Jahr 2019. Die Wanderausstellung „Bewegt und mobil älter werden!“ war landesweit an zehn Standorten im Land Brandenburg zu sehen. Zur Schulungsveranstaltung „Die Integration der Mundhygiene in der Pflege“ trafen sich am 29. August stationäre und ambulante Pflegefachkräfte. In der zweiten Jahreshälfte wurde die begonnene Arbeit der AG Impfschutz bei älteren Menschen fortgeführt und die Handreichung „Stärkung des Impfschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen“ aktualisiert. Bündnis­übergreifende Aktivitäten Im Rahmen der ersten Brandenburger Präventionskonferenz „Gemeinsam gestalten – Gesundheit fördern“ am 19. Juni 2019 wurden Strukturen und Arbeitsinhalte beider Bündnisse präsentiert. Bündnis Gesund Älter werden (BGÄw) Im Mai 2019 wurde die Ausstellung „GESA – ­ emeinsam essen im Alter“ fertiggestellt und wanG dert seitdem durch das Land Brandenburg. Am 20. August fand die Eröffnung in Milow beim Projekt Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Qualitätsentwicklung Der Themenbereich Qualitätsentwicklung und -sicherung zählte auch in 2019 zu den Schwerpunkten der Aktivitäten von Gesundheit Berlin-Brandenburg. Er bildet ein zentrales Querschnittthema aller Projektaktivitäten. Insbesondere im Rahmen des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit fanden vielfältige Aktivitäten in diesem Bereich statt. Seit 2004 unterstützen die zwölf Good Practice-Kriterien des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung. Der Verbund richtet hierfür z. B. Lernwerkstätten aus. Die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) fungieren als operative Ebene der Qualitätssicherung und -entwicklung: Hier werden (Modell-)Projekte umgesetzt, Fortbildungen und Werkstätten durchgeführt sowie Materialien entwickelt. Der Kongress Armut und Gesundheit thematisierte in 2019 unter dem Motto „POLITIK.MACHT.GESUNDHEIT.“ den Health in All Policies-Ansatz. Mit diesem Ansatz sind Regierungen aufgefordert, den Themen Gesundheit und gesundheitliche Chancengleichheit Priorität im politischen Handeln einzuräumen. Ziel ist die Berücksichtigung gesundheitlicher Konsequenzen bei Entscheidungen in allen Politikfeldern. Ausgewählte Veranstaltungen ● Satellitentagung „Land in Sicht II. Orte der Begegnung in ländlichen Räumen“ 13. März 2019 in Berlin Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit in Kooperation mit dem Deutschen Landkreistag ● Kongress Armut und Gesundheit „POLITIK. MACHT. GESUNDHEIT.“ 14. und 15. März 2019 in Berlin Gesundheit Berlin-Brandenburg und zahlreiche Partner ● Werkstatt „Gesundheitsförderung in den Quartieren: Alles in Butter?!“ 22. Mai 2019 in Berlin Clearingstelle Berlin ● Werkstatt „Präventionskette kompakt“ 11. Juni 2019 in Berlin KGC Berlin ● Fachseminar Good Practice-Kriterien des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit KRITERIEN FÜR GUTE PRAXIS DER SOZIALLAGENBEZOGENEN GESUNDHEITSFÖRDERUNG DES KOOPERATIONSVERBUNDES GESUNDHEITLICHE CHANCENGLEICHHEIT KONZEPTION NACHHALTIGKEIT INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT/VERNETZUNG ZIELGRUPPENBEZUG NIEDRIGSCHWELLIGE ARBEITSWEISE QUALITÄTSMANAGEMENT SETTING-ANSATZ MULTIPLIKATORENKONZEPT PARTIZIPATION EMPOWERMENT DOKUMENTATION EVALUATION KOSTENWIRKSAMKEITSVERHÄLTNIS Seit 2004 unterstützen die zwölf Good Practice-Kriterien des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung. Die 2015 erstmals erschienenen und 2017 in zweiter Auflage gedruckten „Steckbriefe“ stellen die Umsetzung jedes Kriteriums anhand einer Stufenleiter dar und erläutern, wie diese in der Praxis aussehen kann. Seit 2017 sind sie auch in englischer Sprache verfügbar unter www.gesundheitlichechancengleichheit.de/good-practice. „Kompetenzentwicklung Digitale Medien“ 17. September 2019 in Neuhardenberg KGC Brandenburg ● „ko|ope|rie|ren: gemeinsam handeln für gesundheitliche Chancengleichheit“ 18. November 2019 in Berlin Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit ● Werkstatt „Arbeitsbündnis 20/21“ 29. November 2019 in Berlin KGC Berlin ● Werkstatt „Gesundheit für alle“ Cottbus und OSL KGC Brandenburg Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 17 Projektlaufzeit: 1.5.2018 – 30.4.2019 (seit 1995) Finanzierung: Als Gemeinschaftsinitiative finanziert durch Bundes- und Landesbehörden, gesetzliche Krankenkassen, Wohlfahrtsverbände, Stiftungen und Teilnahmebeiträge. www.armut-und-gesundheit.de Ansprechperson bei GesBB: Maren Janella, janella@gesundheitbb.de Kongress Armut und Gesundheit Im Berichtszeitraum fand der Kongress Armut und Gesundheit am 14. und 15. März 2019 in der Technischen Universität Berlin statt. Das Motto lautete „POLITIK. MACHT. GESUNDHEIT.“. Für die Eröffnungsveranstaltung konnten Prof. Stefan Sell und Prof. Thomas Gerlinger gewonnen werden. Health in All Policies weiterdiskutieren Die soziale Lage ist der größte Einflussfaktor auf die Gesundheit des Menschen. Unterschiede in der Lebenserwartung sind entsprechend groß und haben über die Jahre zugenommen. Wer arm ist, muss früher sterben und verbringt sein Leben mit weniger gesunden Jahren. Um diesen Missstand in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, fand 1995 der erste bundesweite Kongress Armut und Gesundheit in der Technischen Universität Berlin statt. Der Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit sollte mit dem Kongress öffentlich gemacht werden. Ziel war es, politischen Handlungsbedarf aufzuzeigen und Konzepte zu diskutieren, die zur Verbesserung der Gesundheitschancen besonders belasteter Bevölkerungsgruppen geeignet sind. Seit seiner Entstehung ist der Kongress nicht nur hinsichtlich der Anzahl an Teilnehmenden, sondern auch bezüglich des Themenumfangs stetig gewachsen. Er leistet jedes Jahr aufs Neue einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Public Health-Landschaft in Deutschland. 18 In diesem Jahr nahmen ca. 2.300 Teilnehmende an 128 Einzelveranstaltungen und einem begleitenden Rahmenprogramm teil. Unter dem Motto „POLITK. MACHT. GESUNDHEIT“ wurde der Health in All PoliciesAnsatz unter der Frage politischer Einflussmöglichkeiten weiterdiskutiert. Mit diesem Ansatz sind Regierungen aufgefordert, den Themen Gesundheit und gesundheitliche Chancengleichheit Priorität im politischen Handeln einzuräumen. Ziel ist die Berücksichtigung gesundheitlicher Konsequenzen bei Entscheidungen in allen Politikfeldern. Gesundheit zu fördern oder wiederherzustellen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die weder von Einzelpersonen noch von Bereichen im Alleingang erbracht werden kann: Es braucht gesellschaftliches Zusammenwirken. Highlights des Kongresses • Erstmals fand die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH) im Rahmen des Kongresses Armut und Gesundheit statt. • Der Carola Gold-Preis für gesundheitliche Chancengleichheit wurde im Kongressjahr 2019 an Dr. Karoline Schubert und Dr. Claus Weth verliehen (vgl. Seite 7). • Die Satellitenveranstaltung des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit (vgl. Seite 21) „Land in Sicht II. Orte der Begegnung in ländlichen Räumen“ fand am Vortag des Kongresses statt. • Erstmals wurde in 2019 auch das Thema Klima und ­Gesundheit im Rahmen zweier Panels behandelt. • Mit einer studentischen Posterpräsentation und dem ­Science Slam „Wissenschaft verlässt den Elfenbeinturm“ wurden die Formate von Studierenden im Rahmen des Kongresses weiterentwickelt und erfuhren ­großes Interesse: ca. 400 Teilnehmende nahmen am Science Slam teil. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Prof. Dr. Stefan Sell hält die erste Keynote zum Auftakt des Kongresses Armut und Gesundheit 2019. Foto: André Wagenzik. Podiumsdiskussion zur Umsetzung des Präventionsgesetzes auf dem 17. Jahrestreffen des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit. Foto: André Wagenzik. Projektlaufzeit: seit 2003 Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes bei Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. koordiniert alle laufenden Aktivitäten des Verbundes, insbesondere: • die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung der Gremien und Veranstaltungen des Kooperationsverbundes • die Erstellung und Bereitstellung von Informationsmaterialien • die inhaltliche Pflege und Betreuung der Webseite www.gesundheitliche-chancengleichheit.de. Health in All Policies Die Partner im Kooperationsverbund verstehen Gesundheitsförderung als ein Querschnittsthema und unterstützen die Entwicklung gesundheitsfördernder Aktivitäten in allen Politikbereichen und Berufsfeldern, die Gesundheit beeinflussen. Demgemäß beteiligte sich die Geschäftsstelle an der Zusammenstellung eines Sammelbandes „Gesundheit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Konzept Health in All Policies und seine Umsetzung in Deutschland“, gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern innerhalb und außerhalb des Verbundes. Das Buch wird Ende 2020 erscheinen. Weitere Publikationen 2019 wurden Themenblätter des Kooperationsverbundes mit den Schwerpunkten „Gesundheitskompetenz“ und – in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderhilfswerk – „Kinderrechte“ veröffentlicht. Die AG Kommunale Strategien stellte unter dem Titel ­„GESUNDHEIT.MACHT.KOMMUNE.STARK.“ sechs gute Gründe für den Auf- und Ausbau von Präventionsketten ­zusammen. Die AG „Gesundheitsförderung mit Geflüchteten“ erstellte Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 ein umfangreiches Glossar zur Gesundheitsförderung mit Geflüchteten. Good Practice Ein Arbeitsschwerpunkt des Kooperationsverbundes ist die Auswahl und Präsentation von Beispielen guter Praxis („Good Practice“) der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung. Die Beispiele sollen zur Nachahmung motivieren und damit den Prozess der Qualitätsverbesserung unterstützen. Die AG „Qualitätsentwicklung und Good Practice“ überarbeitet derzeit die Kernbereiche der Broschüre „Gute Praxis für gesundheitliche Chancengleichheit“. Sowohl die Good Practice-Kriterien als auch die Praxisbeispiele werden modifiziert. Kommunaler Partnerprozess Seit 2011 stellt der kommunale Partnerprozess „Gesundheit für alle“ eine zentrale Aktivität des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit und der Koordinierungsstellen in den Ländern (KGC) dar. Er unterstützt die Gesundheitschancen von Menschen in belasteten Lebenslagen in Städten, Gemeinden und Landkreisen durch die Entwicklung und Umsetzung kommunaler Gesundheitsstrategien. Der Partnerprozess ist ein stetig wachsendes Netzwerk, dem inzwischen bereits rund 60 offizielle Partnerkommunen angehören. Die interaktiven Angebote der Plattform www.inforo.online (vgl. Seite 22) werden für den Fachaustausch über Ressort- und Ländergrenzen hinweg genutzt. Finanzierung: Bundeszentrale für gesund­heitliche Aufklärung (BZgA) www.gesundheitliche-chancengleichheit.de Ansprechperson bei GesBB: Stefan Bräunling, braeunling@gesundheitbb.de Der bundesweite Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit verfolgt das Ziel, die soziallagenbezogene Gesundheitsförderung in der öffentlichen Wahrnehmung wie auch in der praktischen Umsetzung zu fördern und weiterzuentwickeln. Er wurde 2003 von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiiert. Er wird getragen aus der Zusammenarbeit zwischen BZgA, den Verbänden der Krankenkassen auf Bundesebene, vier Länderministerien, allen Landesvereinigungen für Gesundheit, den kommunalen Spitzenverbänden und vielen weiteren Verbänden, die bundes- oder landesweit auf dem Gebiet der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung aktiv sind. Insgesamt sind – nach nicht weniger als sieben Beitritten im Jahr 2019 – 74 Partnerorganisationen im Kooperationsverbund vertreten. Gesundheit Berlin-Brandenburg hat seit 2003 im Auftrag der BZgA die Geschäftsstellenfunktion des Verbundes inne. 21 Projektlaufzeit: seit 2012 Finanzierung: Bundesinitiative Frühe Hilfen, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) www.inforo.online Ansprechperson bei GesBB: Stefan Bräunling, braeunling@gesundheitbb.de inforo ist ein Online-Portal für Fachkräfte der Gesundheitsförderung und Prävention in der Kommune. Es fördert den interdisziplinären Austausch. Die Plattform bietet die Möglichkeit, das Wissen von Fachkräften zu bündeln und sich – in der eigenen Kommune, im eigenen Land oder bundesweit – zu vernetzen. Ziel ist es, dass die Fachkräfte sich informieren, austauschen und das Erfahrene in ihrer täglichen Arbeit anwenden können, um Gesundheitsförderung und Prävention vor Ort stärker zu etablieren. Neben der Recherche für den eigenen Fachbereich kann auch ein Blick in die Arbeit der anderen Arbeitsbereiche geworfen werden. inforo online Im Jahr 2019 konnten viele der Möglichkeiten, die für das Austauschportal mit dem großen Relaunch im Vorjahr entwickelt worden waren, praktisch umgesetzt werden. In allen vier Fachmodulen – Frühe Hilfen, Suchtprävention, integrierte kommunale Strategien und partizipative Gesundheitsforschung – konnten starke fachliche Beiträge generiert werden. Die Anzahl der Nutzenden des Portals und die Aktivitäten stiegen kontinuierlich an. Neben dem offenen Austausch ist das Portal auch ein zentraler Ort für den Austausch innerhalb von Systemen, beispielsweise für die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC), die „Qualitätsdialoge Frühe Hilfen“, die Landeskoordinierungen zur Suchtprävention „PrevNet“ und natürlich für viele kommunale Netzwerke. Besonders informative oder hilfreiche inforo-Beiträge werden durch die Redaktion in ansprechend gestalteten Newslettern zusammengefasst, die per E-Mail an registrierte Nutzende versandt werden. Intern war das Jahr auch durch den Abschied des Projektleiters Niels Löchel geprägt. Er hatte die Idee eines Austauschportals für kommunale Fachkräfte seit 2011 maßgeblich mitentwickelt. Das Projektteam bei Gesundheit Berlin-Brandenburg fungierte sowohl als Redaktion als auch als unterstützende Stelle (Support) für die Nutzenden. Zu den Aufgaben des Teams zählten Beratung zur Nutzung des Angebotes sowie Hilfestellungen bei der Umsetzung. 22 Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Brandenburg Gemeinsam gestalten – Gesundheit fördern Am 19. Juni 2019 fand die erste Brandenburger Präventionskonferenz im Treffpunkt Freizeit in Potsdam statt. Weit über 200 Teilnehmende aus dem ganzen Bundesland kamen zusammen, um in einen Dialog zu treten. Gemeinsam diskutierten sie, wie gute Ansätze der Prävention und Gesundheitsförderung in Brandenburg fortgeführt und erweitert werden können. Die Landesrahmenvereinbarung (LRV) Brandenburg schafft eine wertvolle Grundlage, um neue Kooperationen zu schließen und gemeinsame Initiativen voranzubringen. Aufbau von Präventionsketten im Land Brandenburg Nach Vorbereitungsgesprächen mit dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Landrat, Amtsärztin) und der kreisfreien Stadt Cottbus (Dezernentin) konnten Kooperationsvereinbarungen mit den Kommunen abgeschlossen werden, um den Aufbau von Präventionsketten für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg weiterhin zu unterstützen. Modellvorhaben – Gut und gesund älter werden im Land Brandenburg Im Rahmen des Modellvorhabens „Aufbau eines kommunalen Präventionsnetzes für ältere Menschen“ bringen die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg und die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ) ihre unterschiedlichen Zugänge zur Verbesserung der Lebenswelt von älteren Menschen zusammen und erproben diese. Gemeinsames Ziel ist, dass Ältere möglichst lange, gut und gesund in ihrem vertrauten Wohnumfeld leben können. Basierend auf gemeinsamen Vorarbeiten im Jahr 2018 werden in dem Vor- Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 haben Gemeinden dabei unterstützt, ein kommunales Präventionsnetz vor Ort zu etablieren. Im Jahr 2018 wurde in Kooperation mit der Hochschule Neubrandenburg (Fachbereich Gesundheit, Pflege, Management) eine Pilotstudie zur Ermittlung der Bedarfe älterer Menschen in ländlichen Regionen in Brandenburg durchgeführt. Teil der Studie war die Durchführung von zwei Gemeindewerkstätten. Die Methode basiert auf Forschungsergebnissen im Rahmen des Projektes „Lebensqualität und Erinnerung in ländlichen Gemeinschaften“ – LETHE (Forkel et al., 2017), die ergebnisoffen die Anliegen, Bedarfe und Bedürfnisse diskutierten und bestehende formelle und informelle Hilfe- und Unterstützungsstrukturen hinterfragten. Auf der Grundlage der Studienergebnisse wurde im Jahr 2019 durch die Hochschule Neubrandenburg ein Schulungshandbuch zur Durchführung einer Gemeindewerkstatt erarbeitet, die Mitarbeitenden der KGC und FAPIQ erhielten eine Schulung zur Durchführung. Im Jahr 2020-2021 werden die KGC Brandenburg und die FAPIQ zwei Kommunen vor Ort beim Aufbau eines Präventionsnetzes begleiten und dort u. a. auch Gemeindewerkstätten durchführen. Projektlaufzeit: seit 2004 Finanzierung: GKV-Bündnis für Gesundheit, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg www.gesundheitlichechancengleichheit.de/brandenburg Ansprechperson bei GesBB: Ute Sadowski, sadowski@gesundheitbb.de Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Brandenburg ist landesweit aktiv mit dem Ziel, für die Belange von Menschen in prekären Lebenssituationen zu sensibilisieren und die Umsetzung von Konzepten der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung zu fördern. Zu den Zielgruppen gehören Kinder und Jugendliche und ihre Familien (auch mit Fluchthintergrund) sowie ältere Menschen. Die Arbeit der Koordinierungsstelle erfolgt vor dem Hintergrund der strukturellen Rahmenbedingungen in Brandenburg. In den ländlichen Regionen wird die Dynamik maßgeblich durch den demografischen Wandel, Arbeitslosigkeit, geringe Infrastruktur und den Zuzug von Menschen mit Fluchthintergrund geprägt. Die Herausforderung besteht u. a. darin, durch den Aufbau von integrierten kommunalen Gesundheitsstrategien (Präventionsketten), die gesundheitlichen Chancen insbesondere von sozial Benachteiligten vor Ort zu fördern. Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg richtet Fachveranstaltungen, Werkstätten, Fokusgruppen und regionale Partnerkonferenzen aus und leistet Öffentlichkeitsarbeit. Zudem initiiert und begleitet sie Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden beim Aufbau von Präventionsketten. 23 Projektlaufzeit: seit 2003 Finanzierung: seit 2017 durch Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen im Land Berlin, BZgA und GKV-Mittel (im Rahmen des Präventionsgesetzes) www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/berlin Ansprechperson bei GesBB: Danielle Dobberstein, dobberstein@gesundheitbb.de Mit der Umsetzung des bundesweiten Präventionsgesetzes werden die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) seit 2017 über die BZgA mit Mitteln der GKV und durch die Länder finanziert. Ziel der GKV ist es, durch die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit Berlin kommunale Strategien/Netzwerke für Gesundheitsförderung zu begleiten, Qualitätsentwicklung und -sicherung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung zu unterstützen und zu Fördermöglichkeiten im Rahmen des Präventionsgesetzes zu beraten. Am Bedarf des Landes Berlin ausgerichtet hat die KGC Berlin gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Landes und der ­GKVen die Ziele und Maßnahmen ihrer Arbeit festgelegt. Zu den Schwerpunkten der KGC gehörten auch in 2019 die Beratung und Prozessbegleitung der Berliner Bezirke beim Ausbau von Präventionsketten, Kompetenzaufbau und Qualitätsentwicklung sowie die Arbeit der Clearingstelle Gesundheit für Quartiere der sozialen Stadt. 24 Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Berlin Integrierte kommunale Strategien Werkstattreihe Präventionskette Die KGC Berlin unterstützt seit 2010 den Auf- und Ausbau von Präventionsketten in Berliner Bezirken. Auch in 2019 konnte diese Prozessbegleitung fortgesetzt und intensiviert werden. Die Bezirke setzen bedarfsgerecht unterschiedliche Schwerpunkte. Einige fokussieren das Thema „Gesund aufwachsen“, andere widmen sich dem Feld „Gesund älter werden“. Im Highlightbericht 2019 sind die Erfolge der Bezirke festgehalten. Qualitätsentwicklung ist für die KGC Berlin weiterhin ein wichtiger Baustein ihrer Arbeit. Durch die Werkstattreihe Präventionskette unterstützt sie seit Jahren bezirksübergreifend die Fachkräfte hinsichtlich Kompetenzentwicklung und Prozesssteuerung. Der Austausch und das Lernen der Teilnehmenden unter- und voneinander gehören hier mit zu den wichtigsten Aspekten. Als neues Modul ist 2019 die Werkstatt „Präventionskette kompakt“ hinzugekommen – ein Angebot für Neueinsteigende und Fachkräfte anderer Ressorts. Großes Interesse bestand am Fachforum „Präventionsketten – eine wachsende Stadt braucht integrierte Strategien“, das die KGC Berlin im Rahmen der Landesgesundheitskonferenz gestaltete und moderierte. In der zweiten Jahreshälfte wurde die Werkstattreihe dafür genutzt, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der bezirklichen und der Landesebene unter Einbindung der GKV ein „Arbeitsbündnis 2020/21“ zu schmieden. In Zusammenarbeit mit bezirklichen Vertreterinnen und Vertretern konnte außerdem das Schaubild Präventionskette (nebenstehend) erarbeitet werden. Ziel dieses Schaubildes ist es, darzustellen, welche Aspekte Präventionsketten in Berlin umfassen. Weiterhin soll es dabei unterstützen, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln sowie weitere Partnerinnen und Partner für den Ausbau von Präventionsketten zu gewinnen. Die Arbeit der Clearingstelle Gesundheit für Quartiere der sozialen Stadt konnte auch in 2019 intensiviert werden. Im vergangenen Jahr wurden 16 Quartiersmanagementgebiete begleitet. Für die Gesundheitsmodule standen je 5.600 EUR aus den Mitteln der GKV zur Verfügung. Die Clearingstelle Gesundheit wird weiterhin paritätisch von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen gefördert. Clearingstelle Gesundheit In der begleitenden Werkstatt wurden unter anderem Gemeinsamkeiten der Projekte in den Blick genommen. Als Ergebnis konnten Handlungsempfehlungen für die Umsetzung von Projekten in sozial benachteiligten Quartieren abgeleitet werden. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 PRÄVENTIONSKETTEN IN BERLIN Integrierte kommunale Strategien zur Gesundheitsförderung rcen, Bedürfnisse & Perspe Ressou enschen stehen im Mittelpktiven unkt. der M izinische Vors or M ed n ge sundheitsthe Ge m e eL sund ebensw Ge e n lte Un e & t Ins itutionen Ges und heitl ic it der Fachkrä rbe ft a n tio ina Koord n in de he Ch n e g ancengle un ichheit durch gute Rahmenbeding Weitere Förderer: Weitere Förderer: Träger: en! k r i Bez n teiligung tützung In alle sen gesund n Lebenslagen & Lebenspha erden. aufwachsen, leben und älter w Zusam m e Be s ter Träger: Graphic und Layout: Esther Blodau www.estherblodau.com 2019 Projektlaufzeit: 1.9.2019 – 31.8.2022 Mitwirkung – Perspektiven für Familien Finanzierung: Auridis Stiftung gGmbH www.mitwirkung-berlin.de Ansprechperson bei GesBB: Andrea Möllmann-Bardak, moellmann-bardak@gesundheitbb.de Mit dem Projekt „MitWirkung – Perspektiven für Familien“ möchten wir dazu beitragen, dass sich Strukturen für gutes und gesundes Aufwachsen in Berlin nachhaltig verändern, um vernetzt, zielorientiert und nah an den Bedürfnissen der Menschen zu wirken. Dafür beschäftigen wir uns mit der Frage, was tatsächlich bei Familien in sozial benachteiligter Lebenslage ankommt: Wie erleben sie die Maßnahmen und Angebote? Wie können sich einfach umsetzbare und gleichzeitig effektive Beteiligungsmöglichkeiten langfristig in kommunalem Planen, Steuern und Handeln etablieren? Das Projekt qualifiziert in fünf Berliner Bezirken jeweils drei Fachkräfte in koordinierender Funktion aus den Bereichen Gesundheitsförderung (QPKs), Gesundheitsamt und Jugendamt zu Wirkungsbeauftragten. An ausgewählten Angeboten für Familien setzen die Fachkräfte eine wirkungsorientierte Arbeitsweise (Planen, Steuern und Handeln) in die Praxis um. So können Wirkungen auf Familien exemplarisch sichtbar gemacht und in die Netzwerkstrukturen zurückgespiegelt werden, als Impulse für Veränderung und Weiterentwicklung im Rahmen bezirklicher Präventionsketten. 26 Im März 2019 führte Gesundheit Berlin-Brandenburg ein Interessenbekundungsverfahren unter den Planungs- und Koordinierungsstellen Gesundheit (QPKs) der Bezirke durch, bei dem zehn von zwölf Bezirken ihr Interesse zur Beteiligung an dem Projekt äußerten. Die Bezirke • Charlottenburg-Wilmersdorf, • Friedrichshain-Kreuzberg, • Lichtenberg, • Marzahn-Hellersdorf , • Tempelhof-Schöneberg, konnten die verbindlich festgelegten Teilnahmebedingungen erfüllen: • Verbindliche Kooperation zwischen dem Träger und den Stadträtinnen und -räten aus den Bereichen Gesundheit und Jugend • Beteiligung von Fachkräften aus den Bereichen Gesundheits(förderung) und Jugend Nach der Antragsphase im April-Juni 2019 startete das Projekt am 1.9.2019 mit einer sechsmonatigen Konzeptionsphase, in der die Kooperationsverträge unterschrieben, vorbereitende Gespräche mit den bezirklichen Fachkräften („Tridems“) geführt, die erste bezirksübergreifende Werkstatt vorbereitet und das Projektmanagement auf die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst wurde. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Gesundes Aufwachsen Kinderarmut ist in Deutschland und insbesondere in Berlin und Brandenburg ein zentrales Problem, das vornehmlich politisch angegangen werden muss. Soziale und gesundheitliche Benachteiligungen haben gravierende Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Insbesondere Bildung stellt einen wirksamen Schutz vor Armut und ihren Folgen dar. Präventive sowie gesundheitsfördernde Faktoren können vor allem kompensatorisch wirksam werden. Dabei sind sie umso wirksamer, je früher sie im Lebensverlauf ansetzen. Deshalb nimmt das Thema Kindergesundheit in den Fachstellen (vgl. Seite 14 ff.) sowie in den Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit (vgl. Seite 23 ff.) eine zentrale Rolle ein. Im Arbeitskreis Kind und Familie wurden im Berichtszeitraum u. a. die ersten Ergebnisse der Landeskommission Kinder- und Familienarmut diskutiert. Gleich mehrere Projekte bei Gesundheit Berlin-Brandenburg widmen sich dem gesunden Aufwachsen in Berlin und Brandenburg, wobei unterschiedliche Zielsetzungen verfolgt werden. Schon vor dem Eintritt in die Kita setzt das Netzwerk Gesunde Kinder an (vgl. Seite 30), welches über die Vermittlung von Familienpatinnen und -paten in Brandenburg Eltern in ihren Kompetenzen stärken will – direkt zu Hause und von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr. Die Arbeit am Familienhandbuch, welches inhaltliche Standards für die Begleitung von Familien setzt, wurde in 2019 fortgeführt und in 2020 zum Abschluss gebracht. Die insgesamt 50 Lokalen Bündnisse für Familie (vgl. Seite 32) sind impulsgebend für eine familienfreundliche Kommune und ein familienfreundliches Land Brandenburg. Zwei Projekte, die durch die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung in Brandenburg umgesetzt werden, setzen im Setting Kita an: Im Netzwerk Gesunde Kita (vgl. Seite 33) engagieren sich Kitas, die ein besonderes Interesse an Themen der Gesundheitsförderung, gesunder Ernährung, Bewegungsförderung und am seelischen Wohlbefinden von Kindern haben. Das Landesprogramm Kiez-Kitas (Seite 34) hat sich zum Ziel gesetzt, Beteiligungsrechte und Mitwirkungsmöglichkeiten der Kinder in der Kindertagesstätte weiterzuentwickeln und Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungskompetenzen zu stärken. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Ausgewählte Veranstaltungen ● Fachtagung für die Familienpatinnen und -paten des Netzwerkes Gesunde Kinder 9. März 2019 in Potsdam Netzwerk Gesunde Kinder ● „Teilhabe und Mitbestimmung von Familien vor Ort“ 13. August 2019 in Potsdam Lokale Bündnisse für Familie (LBfF) ● Fachtagung „Zwischen Adultismus, Partizipation und laissezfairem Erziehungsstil“ 25. September 2019 in Potsdam Netzwerk Gesunde Kita ● Transfertag „Kommunikation für eine gelingende Elternarbeit in der Kita im Zeitalter digitaler Medien“ 5. November 2019 in Potsdam Netzwerk Gesunde Kita ● „Projektmanagement und -entwicklung“ 20. November 2019 in Falkenberg/Elster LBfF 27 Bestehend seit: 1994 AK-Sprecher: Prof. Dr. Raimund Geene (Berlin School of Public Health, Alice Salomon Hochschule) Arbeitskreis Kind und Familie Landeskommission Kinder- und Familienarmut Stellvertreterin: Katja Brendel (wellcome Landeskoordination Berlin, Stützrad gGmbH) www.gesundheitbb.de/Kind-und-Familie.1354.0.html Ansprechperson bei GesBB: Lisa Rösch, roesch@gesundheitbb.de Der Arbeitskreis Kind und Familie versteht sich als Lobby für die Gesundheit von Kindern und Familien in Berlin. Der Arbeitskreis befasst sich mit den Lebensphasen und Lebenslagen von Kindern, Eltern/Erziehungsberechtigten und Familien sowie damit, wie deren Ressourcen gestärkt werden können. Fachleute aus Selbsthilfeprojekten, dem öffentlichen Jugend- und Gesundheitswesen, der Wissenschaft und dem Beratungsbereich tragen dazu bei, dass dem Gesundheitsziel auch Taten für Kinder und Familien folgen. Der Arbeitskreis besteht schon seit Gründung von Gesundheit Berlin e. V. im Jahr 1994, damals unter Leitung von Prof. Dr. Eva Luber, der Prof. Dr. Raimund Geene 2006 in der Sprecherrolle nachgefolgt ist. In diesem Vierteljahrhundert wurden über 100 Sitzungen durchgeführt, an i. d. R. jedem 1. Freitag eines ungeraden Monats und mit jeweils einem Schwerpunktthema. 28 Am 4. Januar 2019 präsentierte Dr. Sören Hoyer, Referatsleiter der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie das Konzept und die ersten Ergebnisse aus der Landeskommission Kinder- und Familienarmut. Zentrale Befunde zur Kinder- und Familienarmut in Berlin sind etwa: • der SGB-II-Bezug bei über 172.000 Kindern unter 18 Jahren, • weitere knapp 76.000 Kinder leben in „Aufstocker“-Haushalten, • rund 147.000 Kinder leben in Alleinerziehenden-Haushalten, die überproportional häufig von Armut betroffen sind, • die höhere Armutsgefährdung beim Vorliegen gesundheitlicher Probleme sowie die festgestellte fehlende Teilhabe. Kinder, die von Armut betroffen sind, haben deutlich öfter problematische Bildungsbiografien. Arbeitsweise der Landeskoordinierungs- und Servicestelle Frühe Hilfen Am 1. März 2019 stellte Friederike Schulze, Landeskoordinatorin Frühe Hilfen in Berlin, die Netzwerkarbeit in den Bezirken sowie die Aufgaben und Arbeitsweise der Landeskoordinierungs- und Servicestelle Frühe Hilfen vor. Deutlich wurde der nachhaltige Strukturaufbau, wenngleich diese Aufgabe weiterverfolgt und noch bessere Vernetzungsstrukturen entwickelt werden sollten, insbesondere in den Gesundheitsbereich hinein. Berlin zeichnet sich zudem durch den hohen Stellenwert der Kooperation von Jugend- und Gesundheitsämtern, die breite Trägerund Angebotslandschaft sowie die flächendeckende Vernetzung der Koordinierenden aus. Als aktuelle Herausforderungen wurden v. a. die fehlende Mittelanpassung/Dynamisierung sowie der Fachkräftemangel und -fluktuation hervorgehoben. Als Aufgaben für eine Weiterentwicklung wurden die Integration von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in das Netzwerk, die Überwindung der Entwicklungshemmnisse durch unterschiedliche Systemlogiken der Akteure sowie die Partizipation von Familien benannt. Fortzusetzen sei zudem der kritische Diskurs zur Verortung der Frühen Hilfen im Spannungsfeld von Prävention, Früherkennung und Schutz. Davon ausgehend hat sich die Politik hochrangig dem Ziel verschrieben, umfassende Maßnahmen zu ergreifen. Dabei ist familiäre Gesundheitsförderung eine wesentliche Zielgröße der Armutsbekämpfung. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Berliner Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung des Präventionsgesetzes Am 3. Mai 2019 berichtete Dr. Christian von Dewitz, Referatsleiter Prävention in der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, über die Berliner Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung des Präventionsgesetzes. Mit der Vereinbarung sind Grundregeln definiert, welche in den nächsten Jahren noch mit Leben gefüllt und ausgestaltet werden müssen. Ergebnisse verschiedener Elternbefragungen Am 5. Juli 2019 referierten Prof. Dr. Raimund Geene und Ulrike von Haldenwang von der Berlin School of Public Health (einer gemeinsamen Einrichtung von Charité, TU Berlin und Alice Salomon Hochschule), über die Ergebnisse verschiedener Elternbefragungen, die mit unterschiedlichen Zielfragen in Sachsen-Anhalt, Brandenburg sowie in den Städten Leipzig und Berlin durchgeführt wurden. Die Methode der Elternbefragung zeigt spezielle Nutzerperspektiven, was ein Kernelement ihres Forschungsansatzes der Familiären Gesundheitsförderung darstellt. Eine der Untersuchungen widmete sich der Arbeit von Familienhebammen und FGKiKPs (Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin) aus Sicht der Familien. Als Schlüsselkategorien wurden die Bedeutung von Sympathie und Vertrauen, die Freiwilligkeit des Angebots, die Erreichbarkeit der helfenden Person sowie die wertschätzende Haltung der Fachkraft gegenüber den familiären Kompetenzen herausgearbeitet. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Vorarbeiten zum Berliner Familienbericht 2020 Stand der Gruppenprophylaxe Am 6. September 2019 stellten Gabriele Schmitz, Leiterin der Geschäftsstelle des Berliner Beirats für Familienfragen und Anja Bade, Studierende der Berlin School of Public Health die Vorarbeiten zum Berliner Familienbericht 2020 vor. Dieser wurde im Frühjahr 2020 unter dem Titel „Familien in der wachsenden, vielfältigen Stadt“ veröffentlicht. Anja Bade schrieb hier an einer Analyse familiärer Gesundheitsförderung in Berlin, die als Grundlage eines gleichnamigen Kapitels des Berliner Familienberichts 2020 genutzt werden kann. Ausgehend von den lebensphasenspezifischen Präventionsbedarfen und -potenzialen werden im Familienbericht Handlungsempfehlungen formuliert. Z. B. der weitere Ausbau von Präventionsketten, die stärkere Beachtung der Perspektive von Familien, die Verbesserung der institutionellen Zusammenarbeit v. a. in den Übergängen, eine ressortübergreifende gesamtstädtische Gesundheitsstrategie sowie langfristige Finanzierungen bewährter Angebote (Familienzentren, gegebenenfalls vereinheitlichter Ehrenamtsangebote, Babylotsen, KJGDHausbesuche u. a.). Am 1. November 2019 berichtete Andreas Dietze von der Landesarbeitsgemeinschaft Berlin zur Verhütung von Zahnerkrankungen e. V. (LAG) zusammen mit Dr. Andrea Barth vom Bezirksamt Lichtenberg über den Stand der Gruppenprophylaxe in Berlin. Grundsätzlich, so wurde berichtet, wird die Zahngesundheit in Deutschland besser. Aber immer weniger Kinder vereinen immer schlechtere Zahnverhältnisse. Zudem stagniert im Kleinkindalter der Kariesrückgang. Deshalb bleibt Aufklärung und Prophylaxe wichtig. 2018 wurden durch die LAG 28.488 Kitas, 634 Schulen und 22.357 Gruppen/Klassen betreut. Dabei sind erschwerte Rahmenbedingungen durch den enormen Aufwuchs an Kita-Betreuung, aber auch an der Anzahl an Grundschülerinnen und -schüler in Berlin zu beobachten. Andererseits unterstützt die Senatsverwaltung das Ziel, die Umsetzung der Gruppenprophylaxe auch im Rahmen des geplanten Kinderschutzgesetzes zu stärken. Die hier dargestellten Inhalte sowie weitere Aspekte der Gesundheitsförderung bei Kindern und Familien wurden auch in zahlreichen weiteren Gremien eingebracht, so u. a. bei der Anhörung im Abgeordnetenhaus am 14. März 2019, bei Veranstaltungen in verschiedenen Berliner Bezirken oder auch in den Abstimmungsrunden der Landesgesundheitskonferenz, insbesondere in der AG Gesund aufwachsen. 29 Projektlaufzeit: seit 2013 Netzwerk Gesunde Kinder Finanzierung: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) des Landes Brandenburg www.netzwerk-gesunde-kinder.de Ansprechperson bei GesBB: Annett Schmok, schmok@gesundheitbb.de Das Netzwerk Gesunde Kinder ist Teil des familienpolitischen Programmes in Brandenburg. Es richtet sich an alle Familien des Landes Brandenburg ab der Schwangerschaft und bis zum dritten Geburtstag des Kindes. Ziel ist, Eltern in ihren Kompetenzen und in ihrer Verantwortung zu stärken und Kinder in ihrer gesunden Entwicklung zu fördern. Hierfür werden im Netzwerk Gesunde Kinder ­lokale Unterstützungsmöglichkeiten gebündelt, wichtige ­Kooperationspartnerinnen und –partner in den Regionen vernetzt und Ehrenamtsstrukturen zur Begleitung von ­Familien etabliert. Die Landeskoordinierungsstelle des Netzwerkes Gesunde Kinder befindet sich in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg. Zu ihren Aufgaben gehören die qualitative Weiterentwicklung des Netzwerkes, die Förderung des fachlichen Austausches, die landesweite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Unterstützung der Regionalnetzwerke in ihrer Arbeit. 30 Fachtagung für Familienpatinnen und -paten des Netzwerkes Gesunde Kinder Im Jahr 2019 hat mit der Fachtagung des Netzwerkes Gesunde Kinder erstmals eine landesweite Veranstaltung allein für die ehrenamtlichen Familienpatinnen und -paten stattgefunden. Die Veranstaltung diente in erster Linie der Auseinandersetzung der Ehrenamtlichen mit ihrer Tätigkeit, der eigenen Rolle als Familienpatin bzw. -pate, der Methodik und Didaktik sowie den Chancen und Grenzen der ehrenamtlichen Begleitung der Familien. Rund 130 Ehrenamtliche aus fast ganz Brandenburg folgten der Einladung. Hervorzuheben ist insbesondere die Teilnahme von Ministerin Britta Ernst, die das Engagement der Ehrenamtlichen in ihrem Grußwort würdigte. Wissenschaftliche Begleitforschung des Netzwerkes Gesunde Kinder In der Zeit von November 2018 bis April 2019 wurde für das Netzwerk Gesunde Kinder im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg durch die Berlin School of Public Health eine wissenschaftliche Begleitforschung durchgeführt. Gegenstand der Untersuchung war die Perspektive von Eltern mit kleinen Kindern auf ihre Bedarfe und Bedürfnisse sowie auf das Netzwerk Gesunde Kinder und seine Angebote. Dazu wurden u. a. leitfadengestützte Interviews und Fokusgruppen mit Eltern durchgeführt. Die Ergebnisse der wissenschaft- lichen Begleitforschung geben wertvolle Einblicke in die Sicht der Eltern auf die sensible Phase der Familiengründung und -werdung und den Beitrag, den das Netzwerk Gesunde Kinder hier leistet. Gleichzeitig zeigt die Studie, an welchen Stellen sich das Netzwerk Gesunde Kinder weiterentwickeln kann. Damit dies gelingen kann, werden die Erkenntnisse der Untersuchung sowohl in die Arbeit der Landeskoordinierungsstelle als auch in die der Regionalnetzwerke Gesunde Kinder zurückfließen. Weiterentwicklung gemeinsamer Mindeststandards Das Netzwerk Gesunde Kinder mit seinen 21 Regionalnetzwerken hat im Jahr 2019 die Überarbeitung gemeinsamer Mindeststandards zum Abschluss gebracht. Die Mindeststandards sind seit 2010 Grundlage für die qualitative Ausgestaltung der Strukturen und Prozesse des Netzwerkes auf Landes- und Regionalebene. Sie wurden in einem zweijährigen Prozess und in enger Abstimmung mit den verschiedenen Gremien des Netzwerkes überarbeitet mit dem Ziel, das Netzwerk besser an den regionalen Rahmenbedingungen der Regionalnetzwerke auszurichten. Mutterpasshüllen Nach Auswertung der erfolgreichen Testphase im Jahr 2018 haben sich die Mutterpasshüllen als geeignetes Werbemittel, um Familien bereits in der Schwangerschaft zu erreichen, etabliert und wurden im Jahr 2019 in Werkstätten für Menschen mit Behinderung gefertigt. In größerer Stückzahl stehen sie in Zukunft den Gynäkologinnen und Gynäkologen als wichtigen Kooperationspart­ nern des Netzwerkes in Brandenburg zur Verfügung. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Positiver Werbeträger – zusammen mit der Agentur FORMWERK Eisenhüttenstadt hat das Netzwerk Gesunde Kinder in 2019 eine langlebige Mutterpasshülle aus nachhaltigen Materialien entwickelt, die künftig in größerer Stückzahl Gynäkologinnen und Gynäkologen in Brandenburg zur Verfügung stehen. Foto: Formwerk Eisenhüttenstadt Projektlaufzeit: seit 2014 Finanzierung: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg www.familienbuendnisse-land-brandenburg.de Ansprechperson bei GesBB: Maria Lang, lang@gesundheitbb.de In den rund 50 Lokalen Bündnissen für Familie im Land Brandenburg engagieren sich verschiedene kommunale Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung. Mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort zu verbessern, unterstützen und beraten die lokalen Bündnisse Familien. Sie knüpfen soziale Netzwerke und vertreten Familien in kommunalen Gremien. Die lokalen Bündnisse sind somit impulsgebend und wegweisend für eine familienfreundliche Kommune und ein familienfreundliches Land Brandenburg. Seit 2014 begleitet die Überregionale Koordinierungsstelle (ÜKS) die einzelnen Bündnisse, macht Beispiele guter Praxis landesweit bekannt und bietet den Bündnismitgliedern Möglichkeiten zur fachlichen Weiterentwicklung und zum kollegialen Austausch, zum Beispiel durch Themenworkshops. Die Überregionale Koordinierungsstelle versteht sich als Kontakt-, Informations- und Servicestelle für Lokale Bündnisse für Familie, deren Partnerinnen und Partnern und weitere Interessierte. 32 Überregionale Koordinierungsstelle Lokale Bündnisse für Familie (ÜKS) Durch die Angebote der ÜKS konnten sich lokale Bündnisse zu relevanten Themen informieren, kollegial austauschen, regional und überregional vernetzen sowie beraten und fachlich weiterbilden. Beratung und Vor-Ort-Begleitung Neben telefonischer Beratung begleitete die ÜKS einzelne Lokale Bündnisse auch vor Ort, beispielsweise bei der organisatorischen Weiterentwicklung. Auch über die gut gepflegte Website werden Informationen, die relevant für Familien in Brandenburg sind, verbreitet. Landesweiter Austausch unter den Bündnissen Zum jährlichen Fachaustausch organisierte die ÜKS 2019 eine Impuls-AG mit dem Themenschwerpunkt „Gemeinsam Älterwerden – gesund und vernetzt im Alter“ in Kooperation mit der FAPiQ. Um Informationen und Tipps anschaulich darzustellen, wurden Praxisbeispiele der Bündnisse Michendorf und Falkensee präsentiert. Regionalveranstaltungen 2019 organisierte die ÜKS zwei Workshops. In Falkenberg (Elster) zum Thema „Projektmanagement und -entwicklung“ und in Potsdam zum Thema „Teilhabe und Mitbestimmung von Familien vor Ort“. Neben fachlichem Input u. a. von Uta Meyer von der RAA Brandenburg, standen der Erfahrungsaustausch, das voneinander Lernen und gute Praxisbeispiele im Vordergrund. Die Dokumentationen fassen die Erkenntnisse zusammen. Austausch der Landesnetzwerke im Familienbereich Die ÜKS organisierte 2019 einen Workshop zu Vernetzung der Landesnetzwerke im Familienbereich. Gemeinsam wurde über Kooperationsmöglichkeiten gesprochen. Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit 2019 wurde die neue Website online gestellt. Sie bietet Einblicke in die Bündnisaktivitäten, zeigt Veranstaltungen an und ist eine Plattform für gemeinsame Materialien. Über aktuelle Info-Mails und Newsletter wurden die Bündnisse von der ÜKS u. a. mit Informationen zu Fördermöglichkeiten für Bündnisaktivitäten, zur Sozial- und Familienpolitik und Fortbildungsmöglichkeiten für Bündnisse informiert. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Netzwerk Gesunde Kita Beratung und Vernetzung z. B. durch Transfertage Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit Die Koordinierungsstelle des Netzwerks berät und informiert die Kitas im Netzwerk zu aktuellen Themen der Gesundheitsförderung sowie zu Fortbildungs- und Fördermöglichkeiten. Durch die Transfertage werden Kitas vernetzt und in den Austausch gebracht. Das Netzwerk wurde mit seinen Aktivitäten auf Dokumentation Ein Arbeitsschwerpunkt der Koordinierungsstelle wurde im November 2019 auf die Elternkommunikation zum Thema digitale Medien im Kita-Alltag gelegt und mit dem Transfertag „Kommunikation für eine gelingende Elternarbeit in der Kita im Zeitalter von digitalen Medien“ in einer Netzwerk- und Kiez-Kita durchgeführt. verschiedenen Fachtagungen präsentiert, wie zum Beispiel auf der Fachtagung der VernetFachtagung Netzwerks Gesunde Kita zungsstelledes Kitaund Schulverpflegung des Landes Brandenburg im April 2019. Um den „Zwischen Adultismus, Austausch mit und zwischenPartizipation den Kitas anzuund Erziehungsstil: regenlaissez-fairem sowie Information, Materialien und Dokumentation zu teilen, wurde die Website unterschiedliche Erziehungsstile und deren des Netzwerks Gesunde Kita fortlaufend akEinfluss auf die seelische (und körperliche) tualisiert. Entwicklung von Kindern im Kita-Alter!“ Fachtagung zu Adultismus und Kinder-Partizipation Im September 2019 organisierte die Koordinierungsstelle in Potsdam die landesweite Fachtagung „Zwischen Adultismus, Partizipation und laissez-fairem Erziehungsstil“. Die Fachtagung sensibilisierte pädagogische Fachkräfte und Eltern zu den Themen Adultismus und Kinder-Partizipation. Die zwei Fachvorträge thematisierten die Folgen übertriebener Fürsorge oder Vorsicht, aber auch Vernachlässigung, Gleichgültigkeit oder strikter Autorität auf das seelische Wohlbefinden von Kindern. Ein abgesicherter Freiraum, um Neues selbst auszuprobieren und Selbstwirksamkeit zu erleben, ist der Schlüssel für eine gesunde Entwicklung starker und selbstbewusster Kinder. In den Workshops wurden die Teilnehmenden ermutigt, ihre eigene Haltung zu reflektieren und über Grenzen und Freiräume im Sinne einer gesundheitsförderlichen KinderPartizipation zu diskutieren. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 25. September 2019 Bürgerhaus am Schlaatz Schilfhof 28 14478 Potsdam Projektlaufzeit: seit 2001 seit 2009 bei GesBB Finanzierung: Ministerium für Soziales, ­Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg www.gesunde-kita.net Ansprechperson bei GesBB: Etienne Fons, fons@gesundheitbb.de Das Netzwerk Gesunde Kita ist eine vom Familienminis­ terium des Landes Brandenburg geförderte Initiative zur Gesundheitsförderung im Kleinkindalter. Im Netzwerk engagieren sich Kitas, die ein besonderes Interesse an Themen der Gesundheitsförderung, gesunder Ernährung, Bewegungsförderung und am seelischen Wohlbefinden von Kindern haben. Die Netzwerk-Kitas profitieren im gemeinsamen Fachaustausch von ihren Erfahrungen: Empfehlungen für den Kita-Alltag werden erarbeitet und zugänglich gemacht. Das Netzwerk fördert Austausch, ­gegenseitige Hilfe und Beratung und organisiert die Vermittlung von Fachwissen durch Fortbildungen (Fach­tagung, Transfertag). Es trägt so zur Weiterentwicklung guter Ansätze der Gesundheitsförderung in der Kita bei. Das Netzwerk steht allen interessierten Kitas im Land Brandenburg offen. Seit 2001 ist das Netzwerk kontinuierlich gewachsen und zählt derzeit 68 Mitglieder. Es befindet sich seit 2009 in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg. 33 Projektlaufzeit: 2018-2021 Landesprogramm Kiez-Kita – Bildungschancen eröffnen Finanzierung: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im Land Brandenburg Ansprechperson: Dr. Iris Schiek, schiek@gesundheitbb.de Im Jahr 2019 hat sich das Brandenburgische Landesprogramm „Kiez-Kita – Bildungschancen eröffnen“ in den Strukturen des Landes, der Kommunen und in den Einrichtungen etabliert. Kinder und Familien mit besonderen Zielsetzungen werden durch zusätzliche Fachkräfte in über 120 Kindertagesstätten und Horten unterstützt. Zielsetzung ist die Weiterentwicklung von Beteiligungsrechten und Mitwirkungsmöglichkeiten der Kinder in der Kindertagesstätte sowie die Stärkung der Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungskompetenzen. Die pädagogischen Ansätze und Konzepte der beteiligten Kindertagesstätten werden weiterentwickelt, Netzwerke dichter gestaltet, um den Folgen sozialer Benachteiligung zu begegnen. Zielgruppen sind entsprechend Kita- und Hort-Kinder, deren Eltern sowie Erzieherinnen und Erzieher. Gesundheit Berlin-Brandenburg fungiert als Landeskoordinierungsstelle des Projektes und unterstützt die Arbeit der zusätzlichen Kiez-Kita-Fachkräfte. Dazu werden ­Regionaltreffen und Fachtagungen durchgeführt, das Elternprogramm „Schatzsuche“ als Multiplikatorinnen- und Multiplikatorenschulung mit Inhouse-Schulungen angeboten, die Befragung der Kiez-Kitas organisiert und ausgewertet und die Kitas beratend begleitet. Außerdem wird gute Praxis erfasst und dokumentiert, um ein Voneinander-Lernen zu ermöglichen. 34 Im Jahr 2019 wurden die Regionaltreffen in den Regionen Ost (Königs Wusterhausen) und West (Brandenburg/Havel) durchgeführt. Fachthemen waren wiederum die Förderschwerpunkte des Programms. Aber auch das Thema Wirkung und Wirkindikatoren von Maßnahmen wurde diskutiert, um bereits bei der Planung die Wirkung zu bedenken und Maßnahmen entsprechend qualitativ zu konzipieren. Am 14. November wurde die Landesfach­ tagung in Berlin umgesetzt, die analog im Januar 2020 noch einmal stattfand, um allen Kiez Kita-Fachkräften, Kita-Leitungen und Jugendamtsmitarbeitenden die Teilnahme zu ermöglichen. Schwerpunkte waren die Themen Partizipation, Elternbeteiligung, Stärkung der Erzieherungskompetenzen und Kommunikation mit Eltern. Die Auswertung zeigte, dass die Themen der Förderschwerpunkte deutlich mehr in den Fokus der Kitas gerückt sind, immer mehr Maßnahmen im Sinne dieser Schwerpunkte entwickelt wurden und die Themen Partizipation und Elternbeteiligung zur gelebten Praxis in den Kitas wurden. Für die Umsetzung der Schatzsuche als Weg zur erfolgreichen Einbeziehung von Eltern wurden in 2019 mit dem Kauf der Lizenzen für zehn Kitas die Voraussetzungen für die Durchführung der Weiterbildung geschaffen. Die in 2018 entwickelten Erfassungsbögen für das Monitoring der Kiez-Kitas wurden in 2019 genutzt, um Daten der Kitas und Jugendämter zu erhalten und im Jahresvergleich die Entwicklung in den Kiez-Kitas abzubilden. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Illustration: Maria Suckert Projektlaufzeit: seit 2009 Finanzierung: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg, Landeszahnärztekammer Brandenburg www.brandenburger-kinderzaehne.de Ansprechperson bei GesBB: Bettina Bels, bels@gesundheitbb.de Die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe ist gem. § 21 SGB V ein Maßnahmenpaket zur Erkennung und Verhütung von Zahnerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Die Maßnahmen werden jährlich flächendeckend in Kitas und Schulen von den Teams der Zahnärztlichen Dienste der Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten des Landes Brandenburg durchgeführt. Diese aufsuchende niedrigschwellige Betreuung leistet einen Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit. 1993 vereinbarten das Gesundheitsministerium, die Verbände der Krankenkassen im Land Brandenburg, die kommunalen Spitzenverbände sowie die Landeszahnärztekammer u. a., eine zentrale Stelle zu schaffen, die die Gruppenprophylaxe im Land koordiniert und für alle Beteiligten Ansprechpartner ist. Die Aufgaben werden seit 2009 vom Büro der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe im Land Brandenburg in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg wahrgenommen. Die Koordinatorin des Büros nimmt ihre Aufgaben in Zusammenarbeit mit dem Beirat für Zahngesundheit der Landeszahnärztekammer Brandenburg wahr. 36 Büro der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe im Land Brandenburg Das Präventionsprogramm „Kita mit Biss“ wird von einer stetig steigenden Zahl an Kindertagesstätten umgesetzt. Initiiert und begleitet durch die kommunalen Strukturen zur Umsetzung der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe gem. § 21 SGB V setzen die Kitas praktikable Handlungsleitlinien unter Einbeziehung der Eltern um. In dieser Kooperation gelingt es, einen (mund-)gesundheitsförderlichen Kita-Alltag zu gestalten. Kitas, die sich zur Einhaltung der vereinbarten Handlungsleitlinien bereit erklären, erhalten das Zertifikat „Kita mit Biss“. Dieses Zertifikat wurde neu gestaltet und wird als hochwertiges Acryl-Zertifikat an die Kitas überreicht. Gut sichtbar im Außenbereich der Kita angebracht, zeigt es, dass gesundheitsbezogene Qualitätsstandards eingehalten und Bestandteil in Kita-Konzeptionen werden. Vorschulalter, wird zurückgedrängt und ein Beitrag zum gesunden Aufwachsen sowie zur gesundheitlichen Chancengleichheit aller Kinder geleistet. Weiterhin stellte die Koordinatorin den Zahnärztlichen Diensten halbjährlich auf Grundlage der Bedarfsmeldungen die für die Durchführung der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe benötigten Sachmittel zur Verfügung, rechnete die anteilige Personalkostenförderung mit den Landkreisen und kreisfreien Städten ab, bearbeitete Anträge für Fortbildungsförderung sowie Projektanträge zum Tag der Zahngesundheit. Zum Aufgabengebiet gehörte auch die regelmäßige Aktualisierung der Internetseite. Durch die Teilnahme an diesem Präventionsprogramm erreichen sowohl die Kitas als auch die zahnmedizinische präventive Betreuung eine breitere Öffentlichkeit. Familien, Erzieherinnen sowie weitere Multiplikatoren werden für das Thema und dafür, dass Mundgesundheit ein Teil der Kindergesundheit und bedeutsam für das gesunde Aufwachsen der Kinder ist, sensibilisiert. Das Auftreten der Frühkindlichen Karies, als die häufigste chronische Erkrankung im Kleinkind- und Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Gesundes Älterwerden Ausgewählte Veranstaltungen ● Arbeitskreis Alter(n) und Gesundheit 4 Termine in Berlin Gesundheitsförderung und Prävention sind lebenslang wichtig. Indem die (gesundheitlichen) Ressourcen älterer Menschen gestärkt werden, kann das Eintreten von Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit hinausgezögert bzw. verhindert werden. Ebenso wichtig ist der Erhalt der sozialen Teilhabe. Der Arbeitskreis Alter(n) und Gesundheit widmete sich im Berichtszeitraum verschiedenen Dimensionen des Älterwerdens: von der psychischen Gesundheit und Einsamkeit im Alter bis hin zur kultursensiblen Pflegeberatung. Die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier (FAPIQ, vgl. Seite 40) ist eine tragende Säule der Brandenburger Pflegeoffensive, die 2015 gestartet ist. FAPIQ trägt dazu bei, Landkreise und kreisfreie Städte, Initiativen und Menschen vor Ort bei der Entwicklung und Realisierung alternsfreundlicher Lebensräume zu unterstützen. Damit soll gewährleistet werden, dass alte Menschen so lange und so gut wie möglich in vertrauter Atmosphäre leben können. Im Berichtszeitraum endete die Modellprojektphase der FAPIQ. Ab 2020 wird das erfolgreiche Projekt für weitere drei Jahre über das Ministerium für So­ ziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg und die Pflegekassen finanziert. ● Fachdialoge und Praxismodule in den Handlungsfeldern 7 Termine in Brandenburg FAPIQ ● Wanderausstellung „Gut älter werden im vertrauten Wohnumfeld“ 12 Stationen brandenburgweit Fachstelle Altern und Pflege im Quartier (FAPIQ) ● 6. Bundeskonferenz „Gesund & aktiv älter werden“ der BZgA „Ressourcen im Alter stärken – Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Menschen, Pflegebedürftige und pflegende Angehörige“ 16. Mai 2019 in Berlin Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ● Fachtag „Für ein gutes und gesundes Älterwerden im Land Brandenburg! Kommunale Ansätze in der Gesundheitsförderung und Versorgung gemeinsam (weiter-)entwickeln und voranbringen.“ 19. August 2019 in Potsdam KGC Brandenburg in Kooperation mit der FAPIQ ● Exkursion zur alternsgerechten Quartiersentwicklung 24. September 2019 im Landkreis Ostpriegnitz FAPIQ Gute Praxis konkret Die Arbeitshilfen „Gute Praxis konkret“ (vgl. Seite 42) stellen eine Weiterentwicklung der Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung dar. Sie wurden für die praktische Arbeit mit älteren Menschen entwickelt und stellen einen wertvollen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in diesem Themenfeld dar. Ende 2019 standen insgesamt fünf Arbeitshilfen zur Verfügung, weitere sind in Bearbeitung. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 ● Fachtag „Kurze Wege gemeinsam gestalten“ 23. Oktober 2019 in Potsdam FAPIQ ● Fachtagung – Vier Jahre Modellprojekt „Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg“ – Wege zu alternsgerechten Kommunen 28. November 2019 in Potsdam FAPIQ 37 Arbeitskreis Alter(n) und Gesundheit AK-Sprecherinnen: Prof. Dr. Barbara Weigl, Andrea Didszun www.gesundheitbb.de/Altern-undGesundheit.641.0.html Ansprechperson bei GesBB: Stefan Weigand, weigand@gesundheitbb.de Der Arbeitskreis setzt sich auf Basis eines umfassenden Gesundheitsverständnisses dafür ein, die gesundheitlichen Belange der Bürgerinnen und Bürger ins öffentliche Bewusstsein zu bringen und die Gesundheitschancen von sozial benachteiligten, ausgegrenzten Menschen zu verbessern. Dafür gilt es, die Verhältnisse, in denen Ältere leben, so zu verändern, dass ihre Gesundheit verbessert und ihnen gesundheitsförderliches Verhalten erleichtert wird. Die Mitbestimmung Älterer bei allen sie betreffenden politischen Entscheidungen ist – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Glaubensüberzeugungen – dafür ebenso wichtig wie bei der Gestaltung von Angeboten und Quartieren. Die Teilnehmenden des Arbeitskreises entscheiden gemeinsam über die Schwerpunkte der Sitzungen. Als Grundlage für den gemeinsamen Erfahrungsaustausch werden zu den anstehenden Themen Expertinnen und Experten eingeladen. 38 Vorstellung der FAPIQ Katharina Wiegmann stellte die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier Brandenburg (FAPIQ) (vgl. Seite 40) vor, die im Jahr 2015 aus der Brandenburger Pflegeoffensive 2015 gestartet wurde. Die ­FAPIQ ist ein Kooperationsprojekt von Gesundheit Berlin-Brandenburg, der Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e. V. und dem Institut für Gerontologische Forschung e. V. Nach Abschluss der Modellphase 2019 ist eine dreijährige Weiterförderung gesichert. Zu konstatieren ist ein steigender Anteil älterer Menschen in Brandenburg gegenüber der Abnahme von Menschen im erwerbsfähigen Alter, die Aufgaben einer professionellen oder informellen Pflege übernehmen könnten. Hieraus resultiert, dass die Fachkräftesicherung allein nicht ausreichen wird, um die zukünftige Versorgung pflegebedürftiger Menschen sicherzustellen. Zu den Zielen der Fachstelle gehören Ansprache, Unterstützung und Vernetzung der Akteure zwecks des Auf- und Ausbaus altersgerechter und teilhabeorientierter Quartiere sowie die Stärkung ambulanter Strukturen, um den Pflegebedürftigen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Insgesamt umfasst die Arbeit der FAPIQ vier zentrale Handlungsfelder: kommunale Altenhilfe- und Pflegeplanung, alltagsunterstützende Angebote, neue Wohnformen und alltagsunterstützende Technik sowie altersgerechte Quartiersentwicklung. ­ ktivitäten des Nachbarschaftshauses A Urbanstraße e. V. Auch in Berlin-Kreuzberg steigt seit Jahren der Anteil älterer Bürgerinnen und Bürger, so dass sie zu einer immer wichtigeren Zielgruppe für bewegungs- und teilhabefördernder Projekte im Stadtteil geworden sind. Zugleich stellt sich die Frage, wie ältere Menschen in schwieriger sozialer Lage am besten zu erreichen sind. Markus Runge präsentierte die ­Aktivitäten des Nachbarschaftshaus Urbanstraße e. V. Dazu gehören das Netzwerk „Für mehr Teilhabe älterer Menschen in Kreuzberg“, das seit 2013 Facheinrichtungen und Nachbarschaftsinitiativen miteinander vernetzt, um soziale und kulturelle Teilhabe älterer Menschen zu stärken, sowie das Modellprojekt „Bewegung, Mobilität und soziale Teilhabe älterer Menschen im Rahmen vernetzter Arbeit im Sozialraum fördern“. Zu den Angeboten des Netzwerkes zählen die Qualifizierungsreihe zur Förderung der Bewegungskompetenz Älterer im 1:1-Kontakt, die Aus­bildung von Kiezsportübungsleitenden, das Versenden von Seniorenbriefen mit Informationen zur Gestaltung der Nacherwerbsphase in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und die Kiezspaziergänge „Älterwerden im Kiez“. Die Arbeit des Nachbarschaftshauses ­Urbanstraße e. V. dreht sich um vier Schwerpunkte: Begegnung, Mobilität, Bewegung und Beratung. Perspektivisch soll ein weiterer Schwerpunkt zum Thema altersgerechtes Wohnen und Gestaltung altersgerechter Räume etabliert werden. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Interkulturelle Brückenbauer*innen in der Pflege (IBIP) Nazife Sari von den „interkulturellen Brückenbauer*innen in der Pflege“ (IBIP) stellte Arbeitsergebnisse der letzten drei Jahre vor, die sich schwerpunktmäßig mit der Schulung und Begleitung von Sprach- & Kulturmittelnden zur Unterstützung der Beratung in den Berliner Pflegestützpunkten sowie der Begleitung der Begutachtung durch den MDK befassten. Der Anteil an Pflegenden und Pflegebedürftigen mit Migrationshintergrund steigt permanent. Unabhängig davon, ob ein Migra­tionshintergrund vorhanden ist oder nicht, kennen die meisten Menschen das Gesundheits- und Pflegesystem nicht. Frau Sari hob hervor, dass mehr kultursensible Pflegeberatung notwendig sei. Es brauche eine „Vielfaltskompetenz“, die Angebote der Regeleinrichtungen seien nicht bzw. noch nicht ausreichend auf die Bedarfe der kulturellen Vielfalt ausgerichtet.ZielderinterkulturellenBrückenbauer*innen ist es, allen einen gleichberechtigen Zugang zu Angeboten der Teilhabe und Pflege zu ermöglichen. Das vom Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte e. V. initiierte deutschlandweit einzigartige Modellprojekt, dessen Laufzeit 2018 endete, konnte dank der Finanzierung durch die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung seit 2019 fortgeführt werden. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Arbeit der Zahnärztekammer Berlin Dr. Helmut Kesler erläuterte die Arbeit der Zahnärztekammer Berlin. Die zahnärztliche Versorgung im Alter nimmt einen wichtigen Stellenwert ein, da beispielsweise Lungenerkrankungen oder Diabetes in direktem Zusammenhang mit der Mundgesundheit stehen. In der Gesetzgebung (§ 119b Abs. 2 SGB V) sind Anforderungen an eine koordinierte zahnärztliche und pflegerische Versorgung von pflegebedürftigen Versicherten in stationären Pflegeeinrichtungen klar geregelt. In der Praxis herrscht ein großer Bedarf an zahnärztlicher Versorgung für pflegebedürftige und/oder immobile ältere Menschen in der eigenen Häuslichkeit sowie in stationären Pflegeeinrichtungen. Bei Interesse einer Kooperation bietet die Zahnärztekammer Berlin Zahnärztinnen und -ärzte und stationären Pflegeeinrichtungen Informationen und Beratung. Zudem stellt sie Materialien zur Unterstützung der Mundpflege für ältere Menschen sowie Pflegekräfte und Angehörige zur Verfügung. Das Projekt PSY-CARE – Psychotherapie älterer depressiver Menschen mit Pflegebedarf Auf die steigende Prävalenz von Depressionen im Alter bei Personen mit Pflegebedarf wies Prof. Dr. Eva-Marie Kessler (Medical School Berlin) hin. Trotz Kenntnis der negativen Auswirkungen auf die Morbidität durch Wechselwirkungen von physischen und psychischen Ursachen, bekommen ältere und hochaltrige Patientinnen und Patienten sehr selten eine Überweisung zur Psychotherapie. Genau an dieser Stelle setzt das Projekt PSYCARE an. Seit 2018 obliegt die Leitung des Projektes der Medical School Berlin. Im Mittelpunkt steht die Psychotherapie älterer, depressiver Menschen mit Pflegebedarf, die zuhause leben. Die Ergebnisse des Modellprojekts sollen dem Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) vorgelegt werden, damit die Empfehlungen in die Regelversorgung aufgenommen werden können. Dafür werden hohe methodische Standards, wie z. B. verblindete Diagnostik und Kontrollgruppen eingesetzt. Mitglieder der Interventionsgruppe werden an ein Netzwerk niedergelassener Psychotherapeutinnen und -therapeuten zur aufsuchenden Behandlung vermittelt. Zu den Zielen des Projekts gehört auch die Verknüpfung von Psychotherapie und Pflege. Außerdem soll darauf hingewirkt werden, das Bild der Psychotherapie im Alter zu wandeln und die damit verbundenen gesellschaftlichen Vorurteile abzubauen. 39 Projektlaufzeit: 2015 – 2019 (Modellphase) Finanzierung: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg, Landesverbände der Pflegekassen und Verband der privaten Krankenversicherung im Land Brandenburg www.fapiq-brandenburg.de Ansprechperson bei GesBB: Katharina Wiegmann, wiegmann@fapiq-brandenburg.de In Brandenburg leben mehr Menschen mit Pflegebedarf in der eigenen Häuslichkeit als in allen anderen Bundesländern und werden dort zu einem großen Anteil von ihren Familienangehörigen gepflegt. Sie und ihre Angehörigen brauchen Unterstützung, damit sie, ihrem vielfach vorgebrachten Wunsch gemäß, in der vertrauten Umgebung alt werden können. FAPIQ verfolgt dabei das übergeordnete Ziel, älteren Menschen mit oder ohne Hilfe- und Pflegebedarf ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben in ihrer vertrauten Lebensumgebung zu ermöglichen. FAPIQ unterstützt Akteure in den Kommunen beim Auf- und Ausbau alternsgerechter Strukturen. Die FAPIQ ist ein Kooperationsprojekt von Gesundheit Berlin-Brandenburg und der Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e. V. und eine tragende Säule der Brandenburger Pflegeoffensive, die 2015 gestartet ist. Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg 2019 war das letzte Jahr der Modellprojektphase von FAPIQ. Der Schwerpunkt der Arbeit lag in diesem Jahr zum einen auf der Bilanzierung der bisherigen Arbeit und zum anderen auf der Weiterentwicklung der Konzeption für eine Fortführung der Fachstelle über die Modellphase hinaus. Zum Ende des Jahres 2019 hat FAPIQ einen Zuwendungsbescheid bis Ende 2022 erhalten. So war der Prozess der Weiterentwicklung und Verstetigung von FAPIQ, der von beiden Trägern gemeinsam mit allen Mitarbeitenden erarbeitet wurde, erfolgreich. Der jährliche FAPIQ-Förderaufruf „Gut Älterwerden im vertrauten Wohnumfeld“ stellt einen Schwerpunkt der Arbeit im Handlungsfeld Quartiersentwicklung dar. Die Förderung unterstützt mit max. 5.000 Euro Mikroprojekte vor Ort. 2019 stand er unter dem Motto „Kurze Wege gemeinsam gestalten“ und 15 Projekte wurden von einer unabhängigen Jury ausgewählt. In der Modellphase von 2016–2019 wurden insgesamt 50 Projekte gefördert. Mit einer Wanderausstellung sollen die Ideen der Projekte Akteure in ganz Brandenburg zur Nachahmung anregen. Kooperationen und gemeinsame Aktivitäten mit unterschiedlichen Akteuren im Land Brandenburg haben an Bedeutung für die Arbeit gewonnen. Mit der Akademie 2. Lebenshälfte und der AOK-Nord hat die Fachstelle an einer Fachtagung zu Bewegungsförderung im Alter mitgewirkt, die Kooperation wurde durch die Mitwirkung am Wohntag der Akademie 2. Lebenshälfte fortgesetzt. Ebenso arbeitete die Fachstelle mit der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg (KGC) (vgl. Seite 23) bei der 1. Brandenburger Präventionskonferenz und beim Fachtag zu Ansätzen der Gesundheitsförderung im Alter zusammen. Zusammen mit dem Städteforum Brandenburg organisierte die Fachstelle ein landesweites Austauschtreffen von Quartiersmanagerinnen und -managern. Austausch und Vernetzung waren 2019 die Schwerpunkte der Arbeitsweise von FAPIQ. Die Fachstelle sieht es als eine ihrer zentralen Rollen an, Impulse von Akteuren aufzunehmen, bei ersten Vernetzungsbestrebungen zu beraten und auch bei Bedarf in der Anfangsphase zu moderieren. Die Fachstelle hat die Projekte aus dem Förderaufruf zum Austausch eingeladen, die Landkreise haben sich zu 40 einem Fachdialog „Wohn-Pflege-Gemeinschaften“ auf Einladung der Fachstelle getroffen und für die geförderten Netzwerke nach § 45c SGB XI fand ein Fachdialog „Vernetzung“ statt. Gestaltung Graphic Recording: Katrina Günther Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Brandenburg – ein Land zum gut Älterwerden Schwedt/Oder/UM FAPIQ informiert und begleitet, um zu vernetzen und zu Kooperation und neuen Projekten anzuregen. Daher freuen wir uns sehr über die vielen unterschiedlichen Projekte, die zeigen, dass und wie man im Land Brandenburg gut älter werden kann. Nicht zu allen Projekten haben wir beraten, aber alle Projekte empfehlen wir weiter. Bei Fragen oder Interesse melden Sie sich gerne bei uns www.fapiq-brandenburg.de. © Beate von Zahn Hennigsdorf/OHV Uckermark 1 © Lissy Boost Wittstock/Dosse/OPR 17 Prignitz 1 Quartiersmanagement Röbeler Vorstadt Der Quartierstreff ist ein Ort der Gemeinschaft, der Begegnung, der Kommunikation, der Geselligkeit, der Bildung, der Gesunderhaltung, des kreativen Tätigseins und der sozialen Beratung. „Der Treff ist beispielhaft in der Zusammenarbeit von privaten und sozialen Trägern.“ Wittenberge/PR 3 Musterwohnung SelmA Selbständig leben mit Alltagshilfen (SelmA) ist die erste technikunterstützte Musterwohnung im Havelland. Durch SelmA erfährt man, wie gut Alltagsunterstützung in den eigenen vier Wänden gelingen kann. SelmA präsentiert einfache und kostengünstige Lösungen in typischen Wohnverhältnissen und berät zusätzlich individuell. „SelmA ist authentisch und kommt an! Viele Be­ sucher verlassen SelmA mit ganz konkreten Vor­ stellungen zum Erhalt ihrer Selbstständigkeit.“ PM Barnim Oberhavel 2 Arbeitskreis Initiierung und Begleitung eines altersübergreifenden Zusammenschlusses zum Thema Pflege und Altern in Wittenberge mit Option auf Netzwerk-Förderung. „Der Arbeitskreis ist ein Projekt, in dem das Fürein­ ander und Miteinander im Vordergrund steht.“ Rathenow/HVL Eberswalde/BAR 16 18 3 Gewinnung von Mulitplikatoren im Jobcenter Berater*innen des Jobcenters informierten sich über Beratungs- und Entlastungsangebote zum Thema häusliche Pflege. Nun können Sie diese Angebote Arbeitssuchenden vermitteln, die zu Hause pflegen und Unterstützung benötigen. „Die Pflege von Angehörigen belastet und behin­ dert Menschen auch bei der Beschäftigungssuche. Wir wollen unseren Kunden den Zugang zu Bera­ tung und Entlastung erleichtern.“ 15 © Pressestelle LDS LDS 6 4 Brandenburg an der Havel 5 Potsdam Frankfurt (Oder) OderSpree 7 14 PotsdamMittelmark 13 Potsdam © Eva Gehltomholt Brandenburg an der Havel 4 JACOB12 Die Begegnungsstätte JACOB12 wurde nach den Bedürfnissen der Senior*innen des Quartiers ausgerichtet. Sie wurden partizipativ in die Planung miteinbezogen. „Viele der in der Zukunftswerkstatt entstandenen Ideen und Projekte wurden schon erfolgreich in die Praxis umgesetzt.“ TeltowFläming Netzwerk Älter werden in der Landeshauptstadt Potsdam Aktiver Zusammenschluss regionaler Akteure aus dem Bereich Altern und Pflege zu einem qualifizierten und bedarfsorientierten Versorgungsnetzwerk. „Wir arbeiten gemeinsam daran, das gute Altern in Potsdam auf allen Ebenen zu gewährleisten: Hand in Hand finden wir optimale und kreative Wege, um aktives Altern in Selbstbestimmung zu gestalten.“ 11 Pflegestammtisch Verschiedene Akteure*innen aus dem Bereich Pflege treffen sich regelmäßig, um über die Versorgungssituation der Region zu sprechen und auszutauschen. Der Stammtisch ist aus der Lenkungsgruppe Generationenfreundliche Stadt Spremberg heraus entstanden. „Wir vernetzen Pflege.“ DahmeSpreewald 12 Runder Tisch Wohnen im Alter Der Runde Tisch Wohnen im Alter ist eine landesweite Veranstaltung, an der Multiplikatoren aus unterschiedlichen Bereichen im Land Brandenburg sich zu aktuellen Themen informieren und miteinander diskutieren. „Wir führen vielfältige Erfahrungen und Sicht­ weisen im Land zusammen und fördern damit einen breiten und nachhaltigen Austausch und Vernetzung.“ Vorgestellte Beispielprojekte © Jule Schmidt Fachdialog Wohnberatung Der Fachdialog findet jährlich statt – es werden relevante Themen für Wohnberater*innen diskutiert, um gegenseitig von Bewährtem zu profitieren und in einen gemeinsamen Austausch zu treten. „Es ist gut, das Thema Wohnberatung aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, neue Impulse zu bekommen und sich mit anderen Wohnberatern auszutauschen.“ Weitere Initiativen © Gesine Lange Frankfurt (Oder) Ludwigsfelde/TF 7 © Andrea Peisker Stadtteilspaziergang Organisiert vom Seniorenbeirat der Stadt, unternahmen Bürger*innen gemeinsam mit dem Bürgermeister und Vertreter*innen der Wohnungswirtschaft schon zum zweiten Mal eine Stadtteilbegehung. Vor Ort wurden Barrieren und andere kritische Gegebenheiten identifiziert und Verbesserungen diskutiert. „Wir wollen die Bewohner*innen des Stadtteils ak­ tivieren, bei der altersgerechten Gestaltung unserer Stadt mitzuwirken, damit sich für alle die Möglich­ keiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben weiter verbessern.“ 8 Lange mobil und sicher zu Hause Engagierte Ehrenamtliche aus den verschiedenen Ortsteilen der Stadt haben sich qualifiziert und machen nun regelmäßig Bewegungsangebote für Menschen im hohen Alter. „Wir unterstützen ältere Menschen in unserer Stadt und ihren Ortsteilen da­ bei, ihr Leben durch mehr Beweglichkeit besser zu meistern.“ Herausgeber: Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg • Rudolf-Breitscheid-Straße 64 • 14482 Potsdam • Tel: 0331 23 16 07 00 FAPIQ ist ein Kooperationsprojekt von: Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. • Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.V. • Selbsthilfe Demenz Gestaltung: Agentur 33 • Stand: März 2020 ElbeElster 8 OberspreewaldLausitz 9 Spree-Neiße 11 13 Nette Leute in Guten Stuben Nette Leute in Guten Stuben wirkt drohender Einsamkeit im Alter entgegen, indem Treffpunkte außerhalb von klassischen Begegnungsstätten geschaffen werden. „Das Projekt bringt ältere alleinlebende Menschen zusammen und schafft – ohne aufwändige per­ sonelle oder räumliche Infrastruktur – Raum für Austausch und Kontakte.“ © Mandy Gärtner Cottbus © Marion Schumann UebigauWahrenbrück/EE 14 Eisenhüttenstadt/LOS Cottbus 10 Brandenburg übergreifend 15 Aufbau von Senioren WGs im Quartier Beratung zur Umstrukturierung stationärer Pflegestationen zu Wohn-Pflege-Gemeinschaften, inhaltliche Beratung und Input bei Infoveranstaltungen für Interessenten. „Isolation im Alter ade! Leben in unserer Wohn­ GEMEINSCHAFT mitten im Quartier bedeutet, dass niemand mit den Herausforderungen des Lebens allein gelassen wird.“ 12 Werkstattfrühstück des Landkreises Weiterentwicklung der seniorenpolitischen Leitlinien des Landkreises LDS mit dem Ziel, diese flächendeckend umzusetzen. „Der Landkreis hat mit den entwickelten Rah­ menbedingungen, Vertretern der Seniorenbeiräte, der Kommunalpolitik und von Einrichtungen der Wohlfahrtspflege eine Grundlage für gemeinsame Gespräche ermöglicht. Hauptziel ist die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft sowie der gemein­ same Austausch.“ Spremberg/SPN 6 Strausberg/MOL Die Gute Stube Das Projekt bietet einen Treffpunkt, an dem Nachbarschaft gelebt werden kann und die Bewohner*innen selbstorganisiert aktiv werden können. „Unsere „Gute Stube“ bietet in allen „Ecken“ Raum für ein gutes Miteinander in der Gemeinschaft – gemeinsam leben, voneinander lernen, miteinan­ der lachen.“ MärkischOderland Havelland 5 16 Kreisseniorensportfest – gesund älter werden! Gemeinsam mit dem Kreissportbund lädt der Kreisseniorenbeirat alle Generationen ein, sich sportlich zu betätigen. Seit 20 Jahren findet das Kreisseniorensportfest mit bis zu 200 Leuten statt und ist bereits zur Tradition in Eberswalde geworden. „Sport hält jung! Wir Senioren wollen nicht zum alten Eisen gehören und werden beim Sportfest selber aktiv! Das Sportfest trägt dazu bei, die Teil­ habe der Senioren am gesellschaftlichen Leben zu verbessern.“ OstprignitzRuppin 2 18 Ambulant betreute Wohn-Pflege-Gemeinschaften – eine Schulung für Angehörige Neben der Informationsvermittlung findet ein reger Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. „Wir informieren pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen, die sich so besser für ein pas­ sendes Angebot entscheiden können.“ 17 „Unterstützung im Alltag“ durch Ehrenamtliche Betroffene und pflegende Angehörige werden durch ehrenamtliche Helfer*innen in der Häuslichkeit unterstützt. „Wir ermöglichen durch ein vielfältiges Angebot der Alltagsbegleitung und durch ehrenamtliche Helfer, dass Betroffene möglichst lange in ihren eigenen Wänden verbleiben können.“ © Linda Häusler Senftenberg/OSL 9 Rikscha Projekt Alltagsunterstützendes Angebot mal anders – „Mit dem Rikscha-Taxi auf Tour“ – Trotz eingeschränkter Mobilität im Alter auf dem Fahrradtaxi die altbekannte Umgebung neu entdecken. Mit Herzenslust durch das Lausitzer Seenland radeln lassen. Teilnehmer sagen: „So etwas Wunderschönes haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Das machen wir bald wieder!“ 10 Nachbarschaftstreff SOS-Kinderdorf Lausitz/Mehrgenerationenhaus Aufbau von Nachbarschaftshilfe und Unterstützungsnetzwerken „Das Leben im Wohnumfeld beeinflusst die Lebensqualität älterer Menschen und verdient besondere Aufmerksamkeit. Wir geben Sicherheit, Vertrauen, Unterstützung, Beistand, Perspektiven und Gesellschaft.“ Projektförderer: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV), die Landesverbände der Pflegekassen und der Verband der privaten Krankenversicherung im Land Brandenburg Gestaltung: Agentur 33 Projektlaufzeit: seit 8/2014 Finanzierung: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) www.gesund-aktiv-aelter-werden.de www.gesundheitliche-chancengleichheit.de Transparenzdatenbank und Qualitätsentwicklung im Handlungsfeld Prävention und Gesundheitsförderung für ältere Menschen Arbeitshilfen „Gute Praxis konkret“ Ansprechperson bei GesBB: Maria-Theresia Nicolai, nicolai@gesundheitbb.de Mit dem Ziel der Förderung guter Praxis in den Handlungsfeldern der Prävention und Gesundheitsförderung mit älteren Menschen realisiert das Projekt bei Gesundheit BerlinBrandenburg seit Ende 2014 zwei zentrale Projektbausteine: • die Qualitätsentwicklung im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention mit älteren Menschen und • die Förderung der Transparenz guter Praxis. Das Projekt wird durch die BZgA im Rahmen des Programms „Gesund & aktiv älter werden“ initiiert und unterstützt sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit umgesetzt. Neben dem kontinuierlichen Ausbau der Projektdatenbank „Gesund & aktiv älter werden“ sowie der Praxisdatenbank „Gesundheitliche Chancengleichheit“ und der Weiterentwicklung der Arbeitshilfen „Gute Praxis konkret“ für Mitarbeitende der Prävention und Gesundheitsförderung mit älteren Menschen unterstützte das Projekt im Jahr 2019 die 6. Bundeskonferenz Gesund & aktiv älter werden der BZgA. 42 Die Arbeitshilfe zum Kriterium „Zielgruppen­ bezug“ wurde finalisiert und wurde 2020 veröffentlicht. Zur Fortführung der praxisnahen inhaltlichen Erarbeitung der Kriterien „Qua­ litätsmanagement“ und „Nachhaltigkeit“ konn­ten acht Interviews mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Bundesgebiet geführt werden. Seit September 2019 stehen die fünf bereits auf der Website www.gesund-aktivaelter-werden.de veröffentlichen Arbeitshilfen auch in gedruckter Form zur Verfügung. Zur zielgerichteten deutschlandweiten Verbreitung der Arbeitshilfen „Gute Praxis konkret“ wurde mit allen Landesvereinigungen für Gesundheit/Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit eine Befragung zur Bekanntheit und praxisnahen Verbreitung der Arbeitshilfen umgesetzt. Da der Großteil einen Bezug zum Bereich „Alter“ aufweist, wurde eine Intensivierung der Zusammenarbeit im Bereich Qualitätsentwicklung im Handlungsfeld Gesundheitsförderung mit älteren Menschen angestrebt. Bundesweite Projektdatenbank Die bundesweite Projektdatenbank auf der Website www.gesund-aktiv-aelter-werden.de konnte kontinuierlich ausgebaut werden, so dass sich Ende 2019 455 Projekte in der Datenbank befanden. Zur Ge- winnung neuer Projekteinträge wurden im Jahr 2019 zwei thematische Schwerpunkterhebungen „Einsamkeit im Alter“ und „Kunst und Kultur als Schlüssel zur Teilhabe von Menschen in Pflegeeinrichtungen“ jeweils in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e. V. (BAGSO) umgesetzt. Veröffentlichung von ausgewählten Projekten in gesonderten Formaten Die Rubrik „Interviews mit Projektverantwortlichen“ sowie die Rubrik „Interviews mit Projektmitarbeitenden“ der Website konnte mit insgesamt fünf ausgewählten Angeboten der Projektdatenbank „Gesund & aktiv älter werden“ bereichert werden. In Zusammenarbeit mit der Redaktion inforo bei www.inforo.online konnte im Jahr 2019 ein Online-Dossier „Bewegt älter werden“ mit insgesamt neun Beiträgen veröffentlicht werden. 6. Bundeskonferenz Gesund & aktiv älter werden Die 6. Bundeskonferenz „Gesund & aktiv älter werden“ der BZgA zu dem Thema „Ressourcen im Alter stärken – Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Menschen, Pflegebedürftige und pflegende Angehörige“ wurde am 16.5.2019 in Berlin in der inhaltlichen Planung und Umsetzung unterstützt. Mehr als 200 Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft und Praxis nutzten den Tag zur Information, Diskussion und Vernetzung. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Seelische Gesundheit Das Themenfeld „Seelische Gesundheit“ wurde in 2019 ebenfalls durch Gesundheit Berlin-Brandenburg bearbeitet. So gründete sich im Berichtszeitraum der Arbeitskreis Pyschische Gesundheitsförderung neu und zeichnet sich seither durch eine rege Tätigkeit aus. Grundlegender Ansatz ist ein positives Verständnis von psychischer Gesundheit – in bewusster Abgrenzung zu psychischer Erkrankung oder Störung, Bedingungen für die Entwicklung psychischer Gesundheit sowie Möglichkeiten ihrer gezielten ­Förderung werden gemeinsam ausgelotet. Bereits seit 2015 setzt Gesundheit Berlin-Brandenburg in Kooperation mit der AOK Nordost das Projekt Schatzsuche um, zunächst in Berlin und – seit 2016 – auch in Brandenburg (vgl. Seite 45). Die Schatz­ suche ist ein Programm zur Förderung des seelischen Wohlbefindens und der Resilienz von Kindern. Es folgt einem ressourcenorientieren Ansatz und ist ein niedrigschwelliges Angebot für alle Eltern. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Ausgewählte Veranstaltungen ● Arbeitskreis Psychische Gesundheitsförderung 2 Termine in Berlin ● Schatzsuche-Stammtisch Brandenburg an der Havel Schatzsuche ● 3. Fachaustausch für Brandenburger und Berliner Schatzsuche-Kitas Januar 2019 Schatzsuche 43 Bestehend: seit 2019 Arbeitskreis Psychische Gesundheitsförderung AK-Sprecherin und Sprecher: Tobias Prey und Petra Fischer www.gesundheitbb.de/Psychische-Gesundheits foerderung.2298.0.html?&L=90 Ansprechperson bei GesBB: Anja Mielke, mielke@gesundheitbb.de Der Arbeitskreis setzt sich zum Ziel, den Definitionen eines positiven Verständnisses von psychischer Gesundheit – in bewusster Abgrenzung von psychischer Erkrankung oder Störung – nachzugehen, Bedingungen für die Entwicklung psychischer Gesundheit sowie Möglichkeiten ihrer gezielten Förderung auszuloten. Dabei geht er von der grundlegenden These aus, dass psychische Gesundheit – verstanden als Fähigkeit, die Herausforderungen, die das Leben stellt, konstruktiv zu bewältigen – neben den geläufigen sozioökonomischen Faktoren in hohem Maß den Gesundheitsstatus erklärt. Er richtet sich an Menschen, die sich für die Weiterentwicklung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung interessieren. Dabei ist es das Anliegen des Arbeitskreises, die psychische Gesundheit bei der Entwicklung, Durchführung und Auswertung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und der psychosozialen Versorgung stärker zu fokussieren und sie in die Gesundheitszieleprozesse auf Landes-, Kommunal- und Bezirksebenen zu verankern. Der Arbeitskreis wurde im Jahr 2019 neu gegründet 44 Gründung des Arbeitskreises In der Gründungssitzung im August reflektierten die Teilnehmenden zunächst die Definitionen psychischer Gesundheit und ihre Einordnungsmöglichkeit in Modelle der Gesundheitsförderung und setzten sich mit der Abgrenzung von Modellen der Prävention psychischer Erkrankungen auseinander. In der anschließenden Diskussion äußerten die Teilnehmenden ihre Erwartungen zu Zielen, Themen und Arbeitsweise des Arbeitskreises. Das waren u. a. folgende: • Wunsch nach Informationsgewinn und Vernetzung • Wunsch nach Impulsen für die eigene Tätigkeit sowie Impulsen für die Beförderung der öffentlichen Diskussion • Konkretisierung methodischer Aspekte • Kennenlernen konkreter Praxisbeispiele • Faktoren, die (positiv) auf psychische Gesundheit wirken • Betrachtung bestimmter Lebenswelten und Personengruppen Schutzfaktoren und Psychiatrisierung der Gesellschaft Die zweite Sitzung im November befasste sich mit zwei Themen: Zunächst stellte Jennifer Nickel von Gesundheit Berlin-Brandenburg das Programm „Schatzsuche“ (vgl. Seite 45) vor, das Eltern von Kita-Kindern gezielt für die psychischen Ressourcen ihrer Kinder sensibilisiert und sich mit deren Förderung anhand der Entwicklung von Schutzfaktoren befasst. In der Fragerunde diskutierten die Teilnehmenden die Messbarkeit von Schutzfaktoren, wie „positives Selbstbild“, „sichere Bindung“, „Selbstwirksamkeit“ und „positive Grundhaltung“, und die Nachhaltigkeit ihrer Effekte. Im Anschluss referierte Timo Beeker von der Medizinischen Hochschule Brandenburg zum Thema „Psychiatrisierung der Gesellschaft – Warum immer mehr Menschen eine ­Diagnose haben“. Beeker stellte die Ausweitung des Diagnose-Manuals im Laufe der letzten sechs Jahrzehnte und den parallel dazu erfolgten Anstieg der Inzidenzen psychischer Erkrankungen sowie die damit einhergehende Veränderung in der Wahrnehmung psychischer Beschwerden und Krisen dar. In der anschließenden Diskussion tauschten sich die Teilnehmenden über folgende Fragen aus: ­Inwieweit befördert eine gesellschaftliche Erwartungshaltung „immer gut drauf sein“ zu müssen, eine derartige Problematik zusätzlich? Wie machen sich die finanziellen Anreize unseres Gesundheitssystems für eine Diagnosestellung bemerkbar? Im Problemausmaß ist offenbar ein Stadt-Land-Gefälle zu beobachten. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Schatzsuche – Programm zur Förderung des seelischen Wohlbefindens von Kindern in der Kita Die Schatzsuche in Berlin und Brandenburg In 2019 wurden erstmals in Brandenburg mehrere Gespräche mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport geführt, um die Schatzsuche auch für die Kiez-Kitas (vgl. Seite 34) anbieten zu können. Daneben wurden auf Fachtagungen der Kiez-Kitas die Schatzsuche vorgestellt und beworben. In Berlin konnte die Landeskoordination zwei neue Dozentinnen für die Themen „Kindliche Entwicklung“ und/bzw. „Resilienz und Schutzfaktoren“ sowie „Umgang mit Vielfalt“ und „Kommunikation und Kooperation mit Eltern“ gewinnen. Weiterhin passte die Landeskoordination Berlin das Curriculum der Inhouse-Schulung an. Auch in Berlin konnte die Schatzsuche auf verschiedenen Veranstaltungen und Gremien vorgestellt werden. Insgesamt haben bis zum Ende des Jahres 2019 in Brandenburg 66 und in Berlin 63 Einrichtungen an der Schatzsuche-Weiterbildung teilgenommen. Damit gibt es in Brandenburg 123 und in Ber- Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 lin 118 Schatzsuche-Referierende. Hinzu kamen in beiden Bundesländern Kitas und Familienzentren, die bereits am Programm teilnahmen und weitere Fachkräfte nachschulen ließen. Neue Kooperationen und Vorbereitung des Jubiläums in 2020 In Brandenburg konnte mit den Lokalen Bündnissen für Familie (vgl. Seite 32) eine neue Kooperation gestartet werden. Auch mit der kommunalen Verwaltung der Stadt Potsdam konnte ein wichtiger Partner gewonnen werden. Im Januar fand der dritte „Fachaustausch für Brandenburger und Berliner SchatzsucheKitas“ statt. Mehr als 40 Teilnehmende aus beiden Ländern tauschten ihre Erfahrungen zur konkreten Umsetzung des Eltern-Programms aus. Auch wurde der zweite „Schatzsuche-Stammtisch“ in Brandenburg a. d. Havel erfolgreich umgesetzt. Auch hier stand der Erfahrungsaustausch der Kitas im Mittelpunkt. 2020 hat die Schatzsuche Berlin fünfjähriges Bestehen. Hierfür wurden erste Vorbereitungen getroffen. Mit dem Ende des Jahres 2019 gab es zudem personelle Veränderungen in der Berliner Landeskoordination: Jennifer Nickel übergab ihre Aufgaben als Landeskoordinatorin an Stefanie Bärwald. Projektlaufzeit: seit 4/2015 in Berlin, seit 1/2016 in Brandenburg Finanzierung: AOK Nordost www.schatzsuche-kita.de www.gesundheitbb.de/ Schatzsuche.1783.0.html?&L=128 www.gesundheitbb.de/ Schatzsuche.1873.0.html?&L=878 Ansprechpersonen bei GesBB: Stefanie Bärwald (Berlin), baerwald@gesundheitbb.de, Dr. Iris Schiek (Brandenburg), schiek@gesundheitbb.de Die Schatzsuche ist ein Programm zur Förderung des seelischen Wohlbefindens und der Resilienz von Kindern. Es folgt einem ressourcenorientieren Ansatz und ist ein niedrigschwelliges Angebot für alle Eltern. Zertifizierte Fachkräfte führen das Eltern-Programm in ihrer Einrichtung durch. Mütter, Väter oder andere Bezugspersonen begeben sich als Expertinnen und Experten ihrer Kinder auf eine Reise. Sie entdecken Stärken und heben Schätze, die in den Kindern schlummern. Kreative Methoden und Materialien schaffen eine angenehme Atmosphäre und motivieren die Teilnehmenden bei ihrer Reise. In Berlin und Brandenburg koordiniert Gesundheit Berlin-Brandenburg im Auftrag der AOK Nordost die Weiterbildung für die pädagogischen Fachkräfte und unterstützt die Umsetzung des Eltern-Programms in Kitas und Familienzentren. Die Schatzsuche wurde von der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAG) entwickelt und ist evaluiert. Dank der Kooperation mit der AOK Nordost ist das Eltern-Programm für die teilnehmenden Einrichtungen kostenfrei. 45 Migration und Gesundheit Ausgewählte Veranstaltungen ● Arbeitskreis Migration und Gesundheit 4 Termine in Berlin ● Fachtagung „Vernetztes Handeln für ein gesundes Aufwachsen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen im Land Brandenburg“ 21. Februar 2019 in Potsdam KGC Brandenburg/Geflüchtete ● Werkstatt „Gesundes Aufwachsen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen gemeinsam gestalten“ 3. Juni und 5. August 2019 in Cottbus KGC Brandenburg/Geflüchtete 46 Im sozialen und gesundheitlichen Sektor herrschen häufig sowohl sprachliche als auch kulturelle Zugangsbarrieren, und zwar auf individueller, institutioneller und struktureller Ebene. Eine große Herausforderung besteht darin, Zugänge zu allen Diensten und Angeboten zu erleichtern. Hier will Gesundheit Berlin-Brandenburg einen Beitrag zur Gestaltung bedarfsgerechter Informations- und Unterstützungsangebote leisten und die interkulturelle Öffnung (Diversity-Management) von Einrichtungen und Angeboten unterstützen. Der Gemeindedolmetschdienst (GDD) bietet Sprach- und Kulturmittelnde vornehmlich im medizinischen und sozialen Bereich an, die die Verständigung zwischen Migrantinnen und Migranten sowie Fachkräften verbessern (vgl. Seite 48). Ein Projekt der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit in Brandenburg (vgl. Seite 49) sensibilisiert kommunale Akteure für die besondere Lage geflüchteter Kinder und Jugendlicher und richtet Werkstätten aus, die helfen sollen, das gesunde Aufwachsen dieser schutzbedürftigen Gruppe gemeinsam und bereichsübergreifend zu gestalten. In 2019 veröffentlichte das Projekt zudem den ­Online-Wegweiser „How to… deal with the health system im Land Brandenburg“. Der Wegweiser für ­geflüchtete Menschen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Russisch, Farsi und Arabisch hilft ihnen, sich im Gesundheitssystem in Brandenburg schnell zurechtzufinden. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Arbeitskreis Migration und Gesundheit im Jahr 2019 Der Arbeitskreis dient weiterhin als Plattform für den Austausch, die Formulierung neuer Bedarfe und Forderungen sowie als Informationsgremium. Im Jahr 2019 wurden vier Sitzungen abgehalten, jeweils zwei mit dem Schwerpunkt „Migration“ und zwei zum Thema „Geflüchtete“. Folgende Projekte wurden in diesem Zeitraum vorgestellt: • Auswertungen zum ersten Jahr der Arbeit des Projektes „TransVer – Psychosoziales Ressourcen-Netzwerk zur interkulturellen Öffnung“ durch Dr. rer. medic. Simone Penka (M.A.), Projektleiterin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte. Transkulturalität, psychosoziale Versorgung, Transfer von Informationen, Kompetenzen, Vermittlung und Begleitung in die psychosoziale Versorgung und Transparenz stehen im Mittelpunkt. • Vorstellung des Projektes PaSuMi – Suchtprävention und Suchthilfe für und mit Migrant*innen durch Diana Crăciun, Projektkoordinatorin der Deutschen Aidshilfe • Aufsuchende Psychosoziale Beratung und Suchtberatung für geflüchtete Menschen in Unterkünften – Bericht über die Arbeit und Konsequenzen durch die angekündigten massive Kürzungen der Finanzierung durch Umar Habeeb, Psychologe, KommRum e. V., Mitarbeiter Mobile KBS für Geflüchtete Friedrichshain-Kreuzberg, Mario Schellong, M.A. Klinische Sozialarbeit, ajb gmbh, Regionalleitung Friedrichshain-Kreuzberg und Szilvia Szavai, Mobile Beratung zu Suchtmitteln für Geflüchtete, Beratungsstelle für Alkoholkranke und Medikamentenabhängige im Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte e. V. Die Fortsetzung des Projektes war aufgrund der Streichung der Mittel fraglich. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 • Prävention und Gesundheitsförderung für geflüchtete Familien – Projektvorstellung: Mobiles Lotsenteam Spandau durch Marion Potzies, Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im Ev. Waldkrankenhaus Spandau, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Die Förderung des gesunden und chancengleichen Aufwachsens von Kindern mit Fluchthintergrund ist zentral. Durch die Erfragung der fachlichen Perspektive seitens der politischen Akteure in Bezug auf die aufsuchende Psychosoziale Beratung wird die Bedeutung des Arbeitskreises auch auf politischer Ebene verdeutlicht. Im September 2019 verfasste und veröffentlichte der Arbeitskreis eine Stellungnahme zur geplanten Reduzierung der Mittel für geflüchtete Menschen in den Kontakt- und Beratungsstellen, den Suchtberatungsstellen und den Zuverdiensten im Doppelhaushalt 2020/21. Weiterhin brachte sich der Arbeitskreis in die Gestaltung des Themenfeldes „Migration und Flucht“ auf dem Kongress Armut und Gesundheit ein. Bestehend seit: 2000 AK-Sprecherin: Sabine Schweele (Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit) Stellvertreterin: Dr. Susanne Deininger www.gesundheitbb.de/Migration-undGesundheit.1355.0.html Ansprechperson bei GesBB: Andrea Möllmann-Bardak, moellmann-bardak@gesundheitbb.de Der Arbeitskreis Migration und Gesundheit besteht seit 2000. Mit ihm wurde ein Austausch- und Informationsforum zur Theorie und Praxis der gesundheitlichen und psycho­sozialen Versorgung der in Berlin lebenden Migrantinnen, ­Migranten und geflüchteten Menschen geschaffen. Ansätze und Handlungsstrategien der Gesundheitsförderung und Prävention werden hier vorgestellt und diskutiert. Die gemeinsame fachliche Auseinandersetzung der unterschiedlichen Akteure bietet den Rahmen zur Weiterentwicklung der Arbeit und zur Initiierung und Stärkung von Kooperationen. Im Arbeitskreis können darüber hinaus Ergebnisse und Forderungen sowie politische und fachliche Empfehlungen erarbeitet und an Entscheidungstragende sowie die Öffentlichkeit weitervermittelt werden. Unter anderem fließt die Expertise aus dem Arbeitskreis ein in die inhaltliche Vorbereitung und Koordination des Bereiches Migration (und Flucht) des jähr­lichen Kongresses Armut und Gesundheit. 47 Projektlaufzeit: seit 2003 Finanzierung: seit 2010: Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung im Land Berlin www.gemeindedolmetschdienst-berlin.de Ansprechperson bei GesBB: Christian Hyza, hyza@gesundheitbb.de Seit 2003 ist der Gemeindedolmetschdienst Berlin | GDD der zentrale Vermittlungsdienst für spezialisierte Sprachund Kulturmittlung in Berlin in bis zu 50 Sprachen und Dialekten. Der GDD zählt damit zu den ersten Dolmetschdiensten in Deutschland und setzt sich Zeit seines Bestehens aktiv für die Qualitätsentwicklung und -sicherung in diesem Bereich ein. Die Sprach- und Kulturmittelnden, die über den Gemeindedolmetschdienst Berlin | GDD vermittelt werden, stehen den Einrichtungen des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesens im Rahmen von face-to-face-Dolmetscheinsätzen zur Verfügung, um sprachliche Barrieren zwischen Fachkräften, Klientinnen und Klienten unter Berücksichtigung von kulturellen Aspekten zu überwinden. Träger des Gemeindedolmetschdienstes Berlin | GDD ist Gesundheit Berlin-Brandenburg, finanziert wird der GDD mittlerweile über die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (SenGPG). 48 Gemeindedolmetschdienst Berlin | GDD Kontinuierlich hat sich die Zahl der durch den GDD vermittelten Dolmetscheinsätze gesteigert. Grund für den starken Anstieg waren nicht zuletzt die verstärkte Zuwanderung von Geflüchteten, Asylbewerberinnen und -bewerbern in Berlin und die damit verbundenen Herausforderungen einer angemessenen (sozial-)medizinischen Versorgung. Vor diesem Hintergrund konnte der GDD einen wichtigen Beitrag für die interkulturelle Öffnung und Verbesserung der Zugänge zu den Regelangeboten im Gesundheits- und sozialen Bereich leisten. Bis 2012 wurden die Dolmetscheinsätze ausnahmslos durch die Vermittlung von freiberuflichen Honorardolmetschenden abgedeckt. Zusätzlich standen dem GDD seit 2012 angestellte Sprach- und Kulturmittlelnde mit den Sprachen Bulgarisch, Rumänisch und Ungarisch zur Verfügung, die ausschließlich in Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) im Rahmen der Versorgung von EU-Bürgerinnen und Bürgern aus Südosteuropa mit geringen Deutschkenntnissen eingesetzt wurden. qualifizieren und als sozialversicherungspflichtig angestellte Mitarbeitende (Gemeindedolmetschende) im GDD Asyl- und Geflüchtetenbereich begrüßen. Die beim GDD angestellten Gemeindedolmetschenden standen kostenfrei vorrangig den Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) und den Not- und Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung. Im Zuge der Umstrukturierung des Feldes der Sprach- und Kulturmittlung durch die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung werden qualifizierte Dolmetschende für kostenfreie Dolmetscheinsätze seit November 2019 von der SprInt eG zur Verfügung gestellt. Als berlinweiter Vermittlungsdienst bietet der Gemeindedolmetschdienst Berlin | GDD weiterhin und ausschließlich die Vermittlung von spezialisierten, freiberuflichen, kostenpflichtigen Honorardolmetschenden in bis zu 50 Sprachen und Dialekten an. Die für Gesundheit zuständige Berliner Senatsverwaltung hat Anfang 2016 entschieden, die Zuwendung für den GDD aufzustocken. Im Rahmen der aufgestockten Zuwendung wurden 2016/2017 das Vermittlungsteam sowie die Fach- und Serviceebene verstärkt und der GDD konnte Sprach- und Kulturmittelnde für den (sozial-)medizinischen Bereich Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Zugang zur Gesundheitsversorgung und gesundheitlichen Prävention für Geflüchtete im Rahmen von integrierten kommunalen Strategien für ein gesundes Aufwachsen in Brandenburg Vernetztes Handeln für ein gesundes Aufwachsen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen Was können wir gemeinsam tun, damit geflüchtete Kinder und Jugendliche einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention erhalten? Welche Herausforderungen und Potenziale bietet vernetztes Handeln für Personen und Organisationen, die sich mit gesundem Aufwachsen von Geflüchteten befassen? Diese Fragen diskutierten Fachkräfte aus unterschiedlichen kommunalen Bereichen bei einer landesweiten Fachtagung in Potsdam. Zentrale Ergebnisse waren, dass Sprach- und Kulturmittlung, Partizipation von Geflüchteten, interkulturelle Öffnung von Kommunen und Gesundheitsdienstleistungen sowie vernetztes Handeln Voraussetzungen für ein gesundes Aufwachsen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen seien. Gesundes Aufwachsen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen gemeinsam gestalten! Fachkräfte und kommunale Mitarbeitende aus Cottbus traten bei einer zweitägigen Werkstatt in einen bereichsübergreifenden Austausch: „Ich konnte mein Netzwerk erweitern, v. a. mit anderen Berufsgruppen und habe neue Perspektiven und Anregungen bekommen.“ Vorträge und Gruppenarbeiten unterstützten sie, die eigene Haltung und Arbeit zu reflektieren. „Wir haben Gemeinsamkeiten gefunden: Auch in anderen Gruppen werden Antworten gesucht!“ So beschreibt eine Person die Erfahrung, dass Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen mit ähnlichen Herausforderungen umgehen. Dies zeigte, dass die Zusammenarbeit über Fachbereiche hinweg wichtig ist: Alle Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Akteure sollten kontinuierlich über Angebote informiert sein, um sich besser auf die Bedarfe von geflüchteten Kindern und Jugendlichen auszurichten. Online-Wegweiser „How to… deal with the health system im Land Brandenburg“ Der Wegweiser für geflüchtete Menschen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Russisch, Farsi und Arabisch hilft ihnen, sich im Gesundheitssystem in Brandenburg schnell zurechtzufinden. Darin finden Geflüchtete Antworten zu u. a. gesetzlichen Grundlagen der medizinischen Versorgung nach dem Aufenthaltsstatus, wo und wie sie medizinische Hilfe erhalten und an wen sie sich in einem Notfall wenden können, welche Angebote der Gesundheitsvorsorge es gibt und wer diese in Anspruch nehmen kann. „Ich finde die Wegweiser wirklich sehr gelungen – Gemeinschaftsunterkünfte, Sprachkursträger, der Jugendmigrationsdienst oder Vereine profitieren von den Informationen“, beschrieb eine Mitarbeitende der Verwaltung den Nutzen. Projektlaufzeit: 1.1.2017 – 31.12.2019 Finanzierung: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) Land Brandenburg Ansprechperson bei GesBB: Ute Sadowski, sadowski@gesundheitbb.de Geflüchtete Kinder und Jugendliche sind eine besonders vulnerable Gruppe. Im Zuge ihrer Fluchterfahrungen erleben sie Gewalt und Diskriminierung, verlieren Familienangehörige, Freundschaften und ihr gewohntes Umfeld. Dies erhöht ihr Risiko, psychosoziale Störungen zu entwickeln. Die kaum kindgerechte Wohnsituation in Gemeinschaftsunterkünften und die unsichere Aufenthaltsperspektive in Deutschland verstärken diese Probleme. Aufgrund ihrer prekären Lage benötigen sie die Angebote der Regeldienste besonders. Ziel des Projekts der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Brandenburg ist, Brandenburger Landkreise, kreisfreie Städte und Kommunen dabei zu unterstützen, das gesunde Aufwachsen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen zu fördern. Es stärkt Regeldienste darin, sich besser auf ihre Bedarfe auszurichten. Der Schwerpunkt liegt auf der fachlichen Fortbildung und bereichsübergreifenden Vernetzung kommunaler Akteure. 49 Ausgewählte Veranstaltungen ● Arbeitskreis Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher Berlin 4 Termine in Berlin ● Arbeitskreis Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher Brandenburg 2 Termine in Potsdam ● Fachgespräch „Fremdgefährdung als Herausforderung für gelingende Kooperation in der psychiatrischen Versorgung“ 6. Mai 2019 in Strausberg Patientenrechte ● Workshop „Der Blick der Kunden: Welche Erfahrungen und Erwartungen haben Betroffene?“ auf dem Fachtag „Psychische Belastungen – Einblicke, Perspektiven, Aussichten“ 11. September 2019 in Potsdam Patientenrechte ● Offene Sprechstunde – Rechte von Patientinnen und Patienten stärken Die strukturelle Stärkung von Patientenrechten ist Gesundheit Berlin-Brandenburg ein zentrales Anliegen. Wenn ­Patientinnen und Patienten körperlich und/oder seelisch beeinträchtigt sind, bedürfen sie der Stärkung ihrer eigenen Fähigkeiten mit dem Ziel vermehrter Selbstbestimmtheit in besonderer Weise. Die benannten Einschränkungen wirken sich vor allem dann besonders negativ aus, wenn sie in Kombination mit sozialer Ungleichheit auftreten. Hier fehlen häufig wichtige Bewältigungskompetenzen, aber auch materielle und soziale Ressourcen. Zu nennen sind hier beispielsweise das Wissen um geeignete Beratungsstellen und der Bedarf, Gespräche mit dem Arzt oder der Ärztin zu dolmetschen. Die Arbeitskreise der Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher in Berlin und Brandenburg koordinieren die ehrenamtliche Arbeit der Fürsprecherinnen und Fürsprecher als wichtige Anlaufstellen vor Ort (im Krankenhaus), um ­Patientinnen und Patienten ihre Rechte nahezubringen und ihnen Unterstützung bei der praktischen Umsetzung ­anzubieten. Die Beschwerde- und Informationsstelle Psychiatrie (BIP) Berlin und das Projekt „Stärkung der Patientenrechte in der psychiatrischen Versorgung im Land Brandenburg“ streben die Verbesserung der psychiatrischen Versorgung an. Die BIP unterstützt schwerpunktmäßig Menschen im Beschwerdefall bei der Klärung ihres Anliegens und der konkreten Umsetzung von Handlungsmöglichkeiten. Das Brandenburger Projekt stärkt die Handlungssicherheit im Umgang mit Patientenrechten über den Aufbau von Vernetzungsstrukturen. Lernen Sie die BIP kennen! 15. Oktober 2019 in Berlin BIP Berlin ● Unabhängige Beschwerdemöglichkeiten in den psychiatrischen Kliniken Berlins: Unnötiges Übel oder wichtige Teilhabe? 17. Oktober 2019 in Berlin BIP Berlin 50 Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Arbeitskreis der Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher Berlin Personalwechsel Öffentlichkeitsarbeit Die Betreuung des Arbeitskreises erfolgt durch die BIP Berlin (vgl. Seite 53), im ersten Quartal durch Judith Becker, seit Mai 2019 durch Dr. Torsten Flögel. Unterstützt wird der Arbeitskreis von der Patientenbeauftragten Katrin Stötzner. Die mit Unterstützung von Frau Ulmer und Frau Becker in 2018 begonnene Überarbeitung des jährlichen Erfahrungsberichts wurde abgeschlossen. Ziel ist eine berlinweite Evaluation, die einen aktuellen Überblick verschafft, sowie Mängel und Ressourcen zu erkennen. Themen der einzelnen Treffen Februar: Entlassmanagement, Frau Kraus Juni: Gewalt in der Geburtshilfe, Diplom-Psychologe Watzel September: Arztpraxisinterne Sozialberatung, Dr. Martyna Voss Dezember: Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht im Klinik Alltag, RA Ulrich Höcke, Patientenfürsprecher Heliosklinikum Buch Auf der Website werden die Termine der AKTreffen kommuniziert und Kontaktmöglichkeiten benannt. Im Berichtszeitraum wurde der Stand bei dem Kongress Armut und Gesundheit erstmals von den Patientenfürsprechenden der Psychiatrie und der Somatik gemeinsam betreut. Die psychiatrischen Patientenfürsprecher treffen sich zusätzlich viermal im Jahr zum „Stammtisch“ in der BIP. Die neue Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten, Frau Prof. Dr. Claudia Schmidtke, lud bundesweit zum 14. Berliner Tag der ­Patientenfürsprechenden ein. Die Eröffnungsrede hielt Gesundheitsminister Jens Spahn. In einem sehr regen Austausch wurden mit den Teilnehmenden zehn Ziele als interne Vorlage für weitere Überlegungen erarbeitet. Fortbildungsangebote Im August 2019 fand für die psychiatrischen Fürsprechenden eine Fortbildung zum Thema „Geschichte der Psychiatrie in Berlin“ statt. Im November berichteten zwei Genesungsbegleiter (bzw. Experten aus eigener Erfahrung) über das Thema „Peer-Berater*innen in der stationären Psychiatrie“. Die sonst vom Büro der Patientenbeauftragten angebotenen Fortbildungen für alle Berliner Fürsprechenden entfielen ersatzlos. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Außerdem möglich war eine Teilnahme bei der 16. Landesgesundheitskonferenz, dem 9. Klinisch-ethischen Symposium im Bundeswehrkrankenhaus sowie beim „Gesundheitspolitischen Dialog – 2. Berliner Krankenhauskonferenz“. AK-Sprecherin: Daniela Golz (Patientenfür­sprecherin im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum) Stellvertretung: Kathrin Schuhmann (Patientenfürsprecherin im Vivantes Klinikum Neukölln) und Rüdiger Deinert (Patientenfürsprecher im Vivantes Klinikum Kaulsdorf) www.gesundheitbb.de/Patientenfuersprecherinnen-Berlin.1356.0.html Ansprechperson bei GesBB: Dr. Torsten Flögel, floegel@gesundheitbb.de Der Arbeitskreis der Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher trifft sich quartalsweise und richtet sich an alle Fürsprechenden aus dem Bereich Somatik und Psychiatrie, die in Berliner Krankenhäusern tätig sind. Der AK ist ein wichtiges Gremium für den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung untereinander. Auch dient er der Fort- und Weiterbildung. Die Fürsprechenden sind unabhängig, nicht weisungsgebunden und unterliegen der Schweigepflicht. Patientinnen, Patienten sowie deren Angehörige, die sich mit Kritik, Beschwerden und Anregungen gegenüber dem Krankenhaus an sie wenden, erhalten eine Beratung und können auf Wunsch von ihnen unterstützt werden, zum Beispiel in Form von Klärungsgesprächen. Die Fürsprechenden sind im Interesse der Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen tätig, wodurch Patienteninteressen und -rechte gestärkt werden sollen. Jährlich erstellen die Fürsprechenden einen Tätigkeitsbericht und legen ihn dem jeweiligen Gesundheitsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung ihres Bezirks vor. Nach der Aussprache werden die Berichte anschließend auf den Internetseiten der Bezirke veröffentlicht. 51 Bestehend seit: 2006 AK-Sprecher: Reiner Waldukat, Patientenfürsprecher am Krankenhaus Märkisch-Oderland Stellvertretung: Heidelore Lichey, Patientenfürsprecherin am Carl-Thiem-Klinikum Cottbus und am Elbe-Elster Klinikum www.gesundheitbb.de/Patientenfuersprecherinnen-Brandenburg.1357.0.html?&L=652 Ansprechperson bei GesBB: Anja Mielke, mielke@gesundheitbb.de Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher sind nach § 5 des Brandenburgischen Krankenhausentwicklungsgesetzes ehrenamtlich tätige unabhängige Stellen, die Beschwerden von Patientinnen und Patienten entgegennehmen und bearbeiten. Der Arbeitskreis richtet sich an alle Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher, die in Brandenburger Krankenhäusern tätig sind. Ziel des Arbeitskreises ist es, die Vernetzung und den Informations- und Erfahrungsaustausch untereinander zu fördern und die Mitglieder fortzubilden. Der Arbeitskreis diskutiert gesundheitspolitische Themen und fördert die Zusammenarbeit zwischen der Politik und dem Ehrenamt. Die Treffen des Arbeitskreises finden zweimal jährlich in Potsdam statt. 52 Arbeitskreis der Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher des Landes Brandenburg Die Treffen boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu aktuellen Themen fortzubilden und miteinander in den Erfahrungsaustausch zu treten. Im April 2019 stellte Cindy Stoklossa von der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen die gesetzlichen Vorgaben zum Entlassmanagement in Kliniken vor. Im Anschluss daran tauschten sich die Mitglieder des Arbeitskreises rege über die Umsetzung dieser Vorgaben in Brandenburger Kliniken aus. Im Oktober referierte Richterin Seidel vom Landgericht Frankfurt (Oder) über die Rechte von somatischen und psychiatrischen Patientinnen und Patienten bei Zwangsmaßnahmen und Fixierungen im Krankenhaus. Dieser Vortrag war Grundlage für den anschließenden, praxisbezogenen Austausch der Arbeitskreismitglieder untereinander zum Umgang mit Beschwerden im Zusammenhang mit Zwangsmaßnahmen und Fixierungen. • Welche Möglichkeiten zur Bekanntmachung des Ehrenamtes gibt es? • Wie lässt sich die Rolle von Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern in Kliniken stärken? • Welche Tipps zum Einstieg ins Ehrenamt lassen sich an neue Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher weitergeben? Auf den Treffen wurden die Mitglieder zudem über aktuelle politische Entwicklungen im Land Brandenburg informiert, so zum Beispiel über den aktuellen Stand der Krankenhausplanung und die relevanten Inhalte des Koalitionsvertrags der neuen Brandenburger Landesregierung über die gesundheitliche Versorgung. Zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung nahmen die Teilnehmenden im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit am bundesweiten „Berliner Tag der Patien­ tenfürsprecher*innen“ der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten am 25. Oktober 2019 in Berlin teil. Die Veranstaltung gab den Arbeitskreismitgliedern Impulse für ihren Arbeitsalltag und ihre Mitarbeit im Arbeitskreis. Des Weiteren diskutierte der Arbeitskreis zu Themen rund um das Ehrenamt der Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher: Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Beschwerde- und Informationsstelle Psychiatrie in Berlin (BIP) Beschwerdebearbeitung Im Jahr 2019 wurde die statistische Erfassung in der BIP umgestellt und damit begonnen, die Beratungen im Zusammenhang mit Informationsweitergaben differenziert von der Beschwerdebearbeitung zu erfassen. Insgesamt wurden im Jahr 2019 von der BIP 700 Beschwerden bearbeitet. Leider war das Jahr für die BIP geprägt von personellen Ausfällen und Wechseln. Deswegen mussten phasenweise die Öffnungszeiten eingeschränkt und konnten manche Beschwerden erst nach einer Wartezeit bearbeitet werden. Trotzdem konnten im Zusammenhang mit den einzelnen Beschwerdezusammenhängen auch viele strukturelle Impulse gesetzt werden. Besuchskommissionen Die BIP ist damit beauftragt, die Besuchskommissionen nach § 13 PsychKG in ihrer Arbeit zu unterstützen. Dabei nimmt die BIP beispielsweise an den Sitzungen der Besuchskommissionen teil und koordiniert die Kommunikation mit den zu besuchenden Kliniken. Im Jahr 2019 haben die Mitglieder der Besuchskommissionen ein einheitliches Berichtsraster erarbeitet, auf dessen Grundlage sie mit den Klinikbesuchen begonnen haben. Es fanden 16 Besuche der Besuchskommissionen in psychiatrischen Fachabteilungen von Allgemeinkrankenhäusern und psychiatrischen Fachkliniken statt, 4 in Abteilungen des KMV sowie 4 in kinder- und jugendpsychiatrischen Fachabteilungen von Allgemeinkrankenhäusern und kinder- und jugendpsychiatrischen Fachkliniken. Die Mitglieder der Besuchskommissionen trafen sich zu zwei Gesamtplenen und die Vorsitzenden trafen sich zu vier Treffen. Im März 2019 fand ein Vernetzungstreffen mit den Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern statt. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher für Psychiatrie in Berlin Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Vernetzung mit bestehenden Beschwerdeeinrichtungen – insbesondere den Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern und den bezirklichen Beschwerdestellen. Ziel ist es, deren Sichtbarkeit und Funktion zu stärken. Zur Qualifizierung der psychiatrischen Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher richtete die BIP zwei Fortbildungen aus. Im Jahr 2019 wurde die Geschichte der Psychiatrie in Berlin sowie die Rolle von Genesungsbegleiterinnen und -begleitern bei der stationären klinischen Versorgung thematisiert. Um darüber hinaus einen niedrigschwelligen Austausch zu ermöglichen, lud die BIP immer am ersten Montag des Quartals die Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher zu einem „Stammtisch“ ein. Projektlaufzeit: seit 2010 Finanzierung: Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung im Land Berlin www.psychiatrie-beschwerde.de Ansprechperson bei GesBB: Petra Rossmanith, rossmanith@gesundheitbb.de seit September 2020: Stefan Weigand, weigand@psychiatrie-beschwerde.de Die BIP fungiert als unabhängige Anlaufstelle bei Beschwerden mit Bezug zur psychiatrischen Versorgung in Berlin. Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige und Professionelle werden zu Handlungsmöglichkeiten beraten und auf Wunsch auch gegenüber Dritten bei der Klärung ihres Beschwerdeanliegens unterstützt. Dabei zeichnet sich die BIP durch ihren niedrigschwelligen und parteilichen, dabei aber auf Vermittlung abzielenden Ansatz aus. Sie ist weder mit sanktionierenden Kompetenzen noch mit Möglichkeiten zur rechtlichen Vertretung ausgestattet. Durch ihren spezifischen Ansatz hat sich die BIP das Vertrauen und die Kooperationsbereitschaft der Akteure in der psychiatrischen Versorgung erworben. Beschwerden erreichen die BIP zu allen Bereichen der psychiatrischen Versorgung sowie angrenzenden Gebieten und aus allen Berliner Bezirken. Neben einem meist positiven Beschwerdeabschluss im Einzelfall gibt die BIP auch zahlreiche strukturelle Impulse zur Verbesserung der Versorgungsqualität. Darüber hinaus gehört es zu den Aufgaben der BIP, die psychiatrischen Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher sowie die Besuchskommissionen in ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Genaueres regelt die Beschwerde- und Informationsstellenverordnung vom 2.Oktober 2018. 53 Foto: André Wagenzik Stärkung der Patientenrechte in der psychiatrischen Versorgung in Brandenburg 2019 lagen die Aktivitäten des Projektes schwerpunktmäßig in zwei Themenbereichen: Entwicklung von Strukturen zur Beteiligung und Qualifizierung zentraler Akteure Die 2018 gegründeten landesweiten Interessenvertretungen für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung und deren Angehörigen, die Arbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrene Brandenburg und die Landesarbeitsgemeinschaft Angehörige Psychiatrie Brandenburg, setzten 2019 ihre Arbeit fort. Das Projekt unterstützte den weiteren Aufbau dieser Interessenvertretungen fachlich und organisatorisch und vernetzte die Arbeitsgemeinschaften mit anderen Akteuren des psychiatrischen Versorgungssystems. Vernetzung auf kommunaler Ebene Im Mai wurden in Strausberg (Landkreis Märkisch-Oderland) bei einem Fachgespräch die an gesetzlichen Unterbringungen beteiligten Institutionen des Landkreises (Polizei, Rettungsdienst, psychiatrische Kliniken, Sozialpsychiatrischer Dienst, Staatsanwaltschaft etc.) zusammengeführt. Ziel war es, die Kooperation bei Menschen, die sich im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung fremdgefährdend verhalten, zu verbessern. Im September griff das Projekt das Thema Teilhabe am Arbeitsleben auf, gestaltete und moderierte zwei Workshops auf dem Fachtag des Jobcenters Potsdam. Die Workshops boten Mitarbeitenden von Jobcentern und Arbeitsagenturen die Möglichkeit, die Perspektiven ihrer Kundinnen und Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Kunden mit psychischen Erkrankungen kennenzulernen. Zwei Menschen mit Krisenerfahrung berichteten von ihren Herausforderungen mit dem System Jobcenter/Arbeitsagentur. Die Teilnehmenden der Workshops tauschten sich anschließend darüber aus, wie die Bedürfnisse der Menschen mit psychischen Erkrankungen mehr Berücksichtigung in Jobcentern und Arbeitsagenturen finden können. Im Herbst 2019 führte das Projekt Recherchen zu Informations- und Vernetzungsangeboten (u. a. psychosoziale Wegweiser, Psychose- und Trialogseminare, psychosoziale Arbeitsgemeinschaften) der einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte Brandenburgs durch. Die Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgt 2020 auf der Website des Projekts und soll Menschen mit psychischen Erkrankungen, Angehörigen und Fachkräften Orientierung bieten. Projektlaufzeit: seit 7/2015 Finanzierung: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg www.gesundheitbb.de/Staerkung-derPatientenrechte.1837.0.html Ansprechperson bei GesBB: Petra Rossmanith, patientenrechte@gesundheitbb.de Als zentrales Anliegen möchte das Projekt dazu beitragen, die psychiatrische Versorgung im Land Brandenburg im Interesse der Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörigen zu verbessern. Ziel ist es, die Handlungs­ sicherheit von Akteuren des psychiatrischen Versorgungssystems im Umgang mit den Rechten insbesondere von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen zu stärken. Das Projekt fördert den Austausch zwischen Menschen, die an der psychiatrischen Versorgung im Land Brandenburg beteiligt sind. Dabei sollen möglichst viele Perspektiven aller Beteiligten aus der psychiatrischen Versorgung berücksichtigt werden, insbesondere auch die der Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung und ihrer Angehörigen. Neben der Verbesserung der Vernetzungsstrukturen auf kommunaler Ebene sowie landesweit leistet das Projekt einen Beitrag dazu, dass Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung und ihre Angehörigen an der Gestaltung der psychiatrischen Versorgungsstrukturen und bei deren Umsetzung beteiligt werden. Ein weiterer Fokus des Projekts liegt auf der Arbeit der Besuchskommissionen. Diese sind ein Instrument, um die Wahrung der Rechte von Patientinnen und Patienten in stationärer psychia­ trischer Versorgung zu überprüfen. 55 Gesund arbeiten und teilhaben Ausgewählte Veranstaltungen ● Arbeitskreis Betriebliche Gesundheitsförderung 4 Termine in Berlin Gesundheitliche und psychosoziale Belastungen arbeitsloser Menschen können deren Chancen auf Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt erschweren. Umgekehrt kann Langzeitarbeitslosigkeit das Wohlbefinden und die Gesundheit beeinträchtigen. Die Erfahrung zeigt, dass es für eine nachhaltige Betreuung arbeitsloser Menschen mit multiplen Problemlagen eines konzertierten Fallmanagements bedarf. Hierfür müssen die Handlungsfelder Arbeitsförderung und Gesundheitsförderung im Interesse arbeitsloser Menschen stärker miteinander vernetzt werden. Genau hier setzt das Projekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ (vgl. Seite 58) an. Das bundesweite Kooperationsprojekt zwischen Krankenkassen- und Arbeitsmarktakteuren hat zum Ziel, Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit arbeitsloser Menschen zu stärken. Gesundheit Berlin-Brandenburg ist von den gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbänden beauftragt, drei Standorte in Berlin und zwei weitere in Brandenburg bei der Umsetzung des Projekts zu begleiten. 2020 kommen weitere Standorte hinzu. Durch das in 2015 verabschiedete Präventionsgesetz hat die Betriebliche Gesundheitsförderung eine deutliche, auch monetäre Aufwertung erfahren. Im Arbeitskreis BGF, der seit 1994 tagt, werden Beispiele guter Praxis der Betrieblichen Gesundheitsförderung vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vorgestellt und diskutiert. Aber auch die sich stetig wandelnden Arbeitsbedingungen werden thematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt im Berichtszeitraum war das Thema Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt, welches zunehmend an Bedeutung gewinnt. 56 Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Arbeitskreis Betriebliche Gesundheitsförderung Das Thema psychische Gesundheit in der Arbeitswelt hat bei den Auswertungen der Arbeitsunfähigkeitsdaten und in der realen Umsetzung von BGM-Aktivitäten einen prominenten Platz eingenommen. Daher hat der AK BGF in 2019 spezifische Ansätze in den Sitzungen betrachtet, diskutiert und ausgewertet. Ebenso wurden die vielfältigen Entwicklungen und Aktivitäten in der BGF-/BGM-Welt verfolgt, etwa die Wiederbelebung des lang vernachlässigten BGF-Netzwerkes DNBGF (Deutsches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung), die zunehmende Akzeptanz der Arbeitgeber-Regelung zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung, besonders zum Schwerpunkt Psyche und weitere Strategien zur wirkungsvolleren Einbindung von KMU/KKU in das BGM. Aufgrund des in den vergangenen Jahren erhöhten Bedarfs in der Pflegebranche wurden diverse Anpassungen im Versorgungsangebot (Spezifische Maßnahmen der Gesundheitsförderung) vorgenommen. Veränderungen in der Umsetzung des §20 SGB V basieren auf den konzeptionellen Beschreibungen des spezifischen GKV-Leitfadens. Auch diese neuen Betätigungsfelder waren Thema im AK BGF. Auch die Vorbereitung des Kongresses Armut und Gesundheit, die Beteiligung an den Aktivitäten zur Landesgesundheitskonferenz (LGK) und besonders die Mitarbeit in der AG Arbeitswelt standen auf der Agenda Themen der einzelnen Sitzungen Besonders vor dem Hintergrund der bisherigen (ernüchternden) Erfahrungen in der Umsetzung von Gefährdungsanalysen, gerade in KMU, wurde die Studie der BAuA Bun- Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 desanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin „Aktive Gefährdungsvermeidung bei psychischer Belastung“ betrachtet und diskutiert. Hier wurden neue Wege ausprobiert, um an den Bedarfen und selbst erbrachten Lösungen der Unternehmen anzusetzen. Daraus wurde ersichtlich, dass viele KMU bereits, konstruktive Ansätze realisieren, dies aber nicht dem Thema BGM zuordnen. Die zunehmenden Konflikte in den unterschiedlichsten Branchen und Unternehmen machen ein professionelles Interventionsprogramm notwendig. Das präsentierte Deeskalationsmanagement des Vivantes Netzwerkes für Gesundheit GmbH ermöglichte einen umfassenden Einblick in die konzeptionelle Basis und praktische Umsetzung. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen trug die Präsentation den Titel „Vom Fixiertraining zur professionellen Gewaltbeherrschung – 10 Jahre Deeskalationsmanagement“. Ausgehend von der Veröffentlichung im Fehlzeiten-Report 2018 mit dem Schwerpunkt „Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit“ wurde eine Sitzung „Sinn und Purpose – neue Themen für das BGM“ entsprechend gestaltet. Diese bedeutsame Thematik liefert ganz neue Hinweise bzw. Begründungen für ein umfassendes BGMKonzept. Bestehend: seit 1994 AK-Sprecher: Detlef Kuhn (ZAGG Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften GmbH) kuhn@gesundheitbb.de www.gesundheitbb.de/ Betriebliche-Gesundheitsfoerderung.1133.0.html Ansprechperson bei GesBB: Jennifer Nickel, nickel@gesundheitbb.de Der Arbeitskreis Betriebliche Gesundheitsförderung besteht seit 1994. Ziel ist der Erfahrungsaustausch unter den verschiedenen Akteuren im Bereich „Arbeit und Gesundheit“ und deren Vernetzung. Vertreten sind u. a. die Krankenkassen, Arbeitsschutzbehörden, Unfallversicherungsträger und Betriebe. Schwerpunkte des Arbeitskreises sind neben der Vorstellung konkreter Projekte die Diskussion um die konzeptionelle Weiterentwicklung der betrieblichen Gesundheitsförderung. Dies zeigt sich in der Entwicklung spezifischer Qualitätskriterien, dem Positionspapier zu psychischen Belastungen und Beteiligungen an Fachveranstaltungen. Der Arbeitskreis strebt als regionales Netzwerk an, zu anderen – auch überregionalen – Netzwerken Kontakt aufzunehmen und zu halten, um aktuelle Entwicklungen frühzeitig wahrzunehmen und sie mitzugestalten. Der Kreis der Teilnehmenden wächst und verändert sich damit ständig. Über den Verteiler werden etwa 150 Personen, vorwiegend in Berlin, bei Einladungen und Anschreiben erreicht. Die Zusammensetzung reicht von interessierten Einzelpersonen bis hin zu Vertreterinnen und Vertretern der unterschiedlichsten öffentlichen und privaten Institutionen. Zu den einzelnen Terminen kommen zwischen 15 und 25 Teilnehmende. 57 Projektlaufzeit: 6/2017 – 12/2019 Verlängerung bis Ende 2022 Finanzierung: Gefördert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach § 20a SGB V www.gesundheitbb.de/Arbeits-undGesundheitsfoerderung.2190.0.html Ansprechperson bei GesBB: Cornelia Reichert (Berlin), reichert@gesundheitbb.de seit 2/2020: Antje Peters-Schulz (Brandenburg), peters-schulz@gesundheitbb.de Das bundesweite Kooperationsprojekt zwischen Krankenkassen- und Arbeitsmarktakteuren hat zum Ziel, Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit arbeitsloser Menschen zu stärken. Es setzt direkt in beteiligten Jobcentern und Agenturen an und wirkt darauf hin, das Beratungs- und Dienstleistungsangebot gesundheitsförderlich auszurichten. Gleichzeitig sollen möglichst passgenaue Angebote arbeitslosen Menschen den Zugang zu Gesundheitsförderung erleichtern. Entsprechende Maßnahmen werden in kommunalen Steuerungskreisen mit lokalen Partnerinnen, Partnern und Koordinierenden für Gesundheitsförderung entwickelt und umgesetzt. Bei der Zusammenarbeit geht es vor allem darum, Brücken zu bauen, die arbeitslosen Menschen den Weg zu vorhandenen Aktivitäten in der Kommune ebnen. Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt Verstetigung und Ausweitung des Modellprojektes 2019 stand im Zeichen der Verstetigung und Ausweitung des Modellprojektes in der Region: bis Jahresende wuchs das Projekt von fünf auf insgesamt zehn Standorte an. In Berlin sind zu den bereits etablierten Standorten Lichtenberg, Steglitz-Zehlendorf und Spandau noch Mitte und Neukölln dazugestoßen. In Brandenburg wurden Eberswalde, Cottbus und Spree-Neiße neu für das Projekt erschlossen. Der etablierte Standort Märkisch-Oderland wurde weitergeführt. Oberspreewald-Lausitz beendete zu Ende 2019 die Kooperation aufgrund der dortigen guten Arbeitsmarktentwicklung, aber auch der Schwierigkeit, gesundheitsförderliche Angebote im dünn besiedelten Landkreis durchzuführen. Gesundheitstage und Kursangebote An den Standorten wurden weitere Fachkräfte der Jobcenter zur Durchführung gesundheitsorientierter Beratungsgespräche qualifiziert. Zahlreiche solcher Beratungen wurden mit arbeitslosen Menschen vor Ort durchgeführt, um sie an Angebote des Modellprojektes weiterzuleiten. Die Angebote fanden in Einrichtungen der kommunalen Infrastruktur, etwa in Stadtteil- und Familienzentren oder psychosozialen Tagesstätten statt. So wurden etwa Kurse zu Stressmanagement oder Eltern-Kind-Bewegungsangebote durchgeführt. Ein Lotse begleitete arbeitslose Menschen als „Türöffner“ zu bewegungsförderlichen Orten und Einrichtungen im Bezirk. Auch Gesundheitstage mit mehreren hundert Teilnehmenden fanden statt, bei denen Mitmach- und Beratungsangebote präsentiert wurden. All das selbstverständlich freiwillig und kostenlos. Gesundheit Berlin-Brandenburg ist von den gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbänden beauftragt, die Standorte in Berlin und Brandenburg bei der Umsetzung des Projekts zu begleiten. 58 Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Bewegung und Ernährung Der soziale Gradient der gesundheitlichen Ungleichheit spiegelt sich auch im Bewegungsverhalten wider. Dabei sind die Ursachen für das ungleiche Aktivitätsverhalten in der Bevölkerung vielfältig. Durch die Förderung von Bewegung und bewegungsförderlichen Rahmenbedingungen kann Gesundheit positiv beeinflusst werden. Ausgewählte Veranstaltungen ● Arbeitskreis Bewegung 3 Termine in Berlin Seit vielen Jahren ist Gesundheit Berlin-Brandenburg Geschäftsstelle des Berliner Zentrums für Bewegungsförderung (ZfB) (vgl. Seite 63). Aktivitäten des ZfB Berlin sind darauf ausgerichtet, niedrigschwellige Bewegung zu fördern und dabei gesundheitliche Chancenungleichheit abzubauen. Ansatz ist hierbei, dass gesundheitsförderliche körperliche Aktivität nicht nur sportliche Aktivität beinhaltet, sondern auch Bewegungsformen, die beispielweise im Kontext von Freizeit oder Alltag stattfinden. Bewegung wird dabei im Sinne eines aktiven Lebensstils verstanden. Den ursprünglichen Schwerpunkt auf Bewegungsförderung im Alter hat das ZfB Berlin im Jahr 2015 im Zuge der Ausgestaltung des Aktionsprogramms Gesundheit (APG) auf weitere Lebensphasen ausgeweitet. Gute Praxisbeispiele für Bewegungsförderung und aktuelle Entwicklungen waren auch Schwerpunkte des Arbeitskreises Bewegung. Zudem setzte Gesundheit Berlin-Brandenburg im Berichtszeitraum zusammen mit der AOK Nordost das Projekt „20m Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“ um (vgl. Seite 61). Mit der Kampagne sollten insbesondere Männer und Menschen in schwieriger sozialer Lage für die Darmkrebsprävention sensibilisiert werden. Das Projekt führte erfolgreiche Aktionstage in drei Berliner Bezirken durch. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 ● Aktionstag Schöneberg „20m Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“ 21. Juli 2019 im Rahmen des 27. LesbischSchwulen Stadtfestes in Berlin ● Aktionstag Spandau „20m Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“ 24. August 2019 im Rahmen eines Stadtteilfestes in Berlin ● Aktionstag Marzahn-Hellersdorf „20m Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“ 28. August 2019 in Berlin 59 Bestehend seit: 2019 (ehemals AK Bewegung und Ernährung) AK-Sprecherin und Sprecher: Tanja-Götz-Arsenijevic, Organistionseinheit Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination, Abteilung Bauen, Planen und Gesundheit, Bezirksamt Spandau Simon Schulte, SPORTKINDER BERLIN e. V. www.gesundheitbb.de/Bewegung-undErnaehrung.1352.0.html Ansprechperson bei GesBB: Jennifer Nickel, nickel@gesundheitbb.de Das Handlungsfeld Bewegung ist seit 2007 im Kindergesundheitszieleprozess im Land Berlin verankert. Die LGK hat 2018 die Weiterentwicklung beschlossen. Bewegungsförderung ist ein wichtiges Handlungsfeld des Berliner Zieleprozesses „Gesund aufwachsen“, weil einerseits Bewegungsmangel einen wichtigen gesundheitlichen Risikofaktor darstellt und andererseits die positiven Auswirkungen körperlicher Aktivität auf die Gesundheit eindeutig wissenschaftlich belegt sind. Arbeitskreis Bewegung Übergreifendes Ziel des AK Bewegung: Der AK Bewegung verfolgt das übergreifende Ziel, integrierte gesamtstädtische Strategien und Maßnahmen – nach Sichtung bestehender Strukturen, Fördermöglichkeiten und gesetzlichen Rahmenbedingungen der relevanten Lebenswelten (Kita, Schule, Kommunen/Bezirke usw.) – zu entwickeln, um die Bewegung bei Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, zu fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Entscheidungsträger aus Senatsverwaltungen, Krankenkassen sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Bezirken, wissenschaftlichen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen eingeladen. Konkrete Ziele des AK Bewegung sind: • Erarbeitung einer gesamtstädtischen Strategie für Bewegungsförderung, die für den Bereich Bewegungsförderung bei Kindern und Jugendlichen in konkrete Ziele, Maßnahmen und Indikatoren überführt werden soll (Zielematrix). • Aufbauend darauf die Erarbeitung von Empfehlungen für (gesamtstädtische) Maßnahmen bzw. für den Aufund Ausbau von Kooperationen zur Umsetzung und Finanzierung von Maßnahmen und einem Monitoringkonzept. Tagungsturnus des AK Bewegung: Der Arbeitskreis versammelt sich vier- bis sechsmal jährlich. Der AK Bewegung begleitet den Gesundheitszieleprozess „Gesund aufwachsen“ der Landesgesundheitskonferenz (LGK) Berlin im Handlungsfeld Bewegung als geschlossener Arbeitskreis. 60 Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 „20m Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“ Projektlaufzeit: 1.1.2019 – 31.12.2019 Finanzierung: AOK Nordost Schwerpunkt des Projektes war das größte begehbare Darmmodel Europas „Faszination Darm“, entwickelt von der Felix Burda Stiftung, das im Rahmen der Kampagne an mehreren öffentlichkeitswirksamen Plätzen in verschiedenen Berliner Bezirken für jeweils einen Tag aufgestellt wurde. Diese Aktion stand unter der Schirmherrschaft von Dilek Kalayci, Senatorin für Gesundheit und Pflege. • Aktionstag 1 auf dem 27. Lesbisch-schwulen Stadtfest am 21.7.2019 in Schöneberg Begleitet wurden die drei Aktionstage von Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Bezirke, den Ernährungsberaterinnen sowie dem Gesundheitsbotschafter der AOK, Jimmy Hartwig. Daneben waren Selbsthilfegruppen und Vereine, unter anderem die Beratungsstelle für behinderte, krebs- und chronisch kranke Menschen, Deutsche ILCO e. V., Berliner Krebsgesellschaft e. V. und Rote Hose Darmkrebsvorsorge e. V. vor Ort. Zielgruppe der Aktionstage waren insbesondere Männer sowie Menschen in sozial schwieriger Lebenslage, da diese seltener Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Letztere weisen zudem ein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen auf. Gleichfalls bezog sich die Maßnahme aber auf die gesamte Bevölkerung, um auch das familiäre Erkrankungsrisiko in den Blick zu nehmen. Besonderheit waren die begleiteten Führungen mit Ärztinnen und Ärzten durch das Darmmodell. Das medizinische Fachpersonal stand ganztägig an allen Standorten für Fragen zur Verfügung: Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 • Aktionstag 2 auf dem Stadtteilfest am 24.8.2019 in Spandau • Aktionstag 3 in Marzahn-Hellersdorf vor dem Rathaus am 28.8.2019 www.gesundheitbb.de/20m-Vorsprung-Berlingegen-Darmkrebs-Kampagne-der-AOKNordost.2310.0.html www.jetzthosenrunter.de Ansprechperson bei GesBB: Marion Amler, amler@gesundheitbb.de Um die präventiven Potenziale im Bereich einer gesunden Lebensführung sowie der Früherkennung zu heben, startete die AOK Nordost in Kooperation mit Gesundheit BerlinBrandenburg 2019 eine gemeinsame Kampagne in Form von Aktionstagen mit einem begehbaren Darmmodell. Im Rahmen der Durchführung jener Aktionstage in den Bezirken Tempelhof-Schöneberg, Marzahn-Hellersdorf und Spandau mit dem von der Felix Burda Stiftung entwickelten Modell wurde ein Beitrag zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung geleistet und das Thema Darmgesundheit öffentlichkeitswirksam auf Landes- und Bezirksebene kommuniziert. 61 Die AOK Nordost bietet Qi Gong im Park an. Das Bild entstand im Rahmen der Initiative „Berlin bewegt sich“, die das ZfB Berlin im Auftrag der für Gesundheit zuständigen Berliner Senatsverwaltung durchführte.  Foto: Fabian Schellhorn Zentrum für Bewegungsförderung Berlin Gesamtstädtische Bewegungsstrategie Anknüpfend an die durch das ZfB seit 2016 geleisteten Vorarbeiten zur Entwicklung der gesamtstädtischen Strategie für niedrigschwellige Bewegungsförderung unterstützt das ZfB seit 2018 die SenGPG bei der Weiterentwicklung des Landeskonzeptes „Berlin bewegt sich“. Die Unterstützung erfolgte auf fachlicher Ebene zum Thema Bewegungsförderung im öffentlichen Raum sowie mittels der Koordination und Erarbeitung von Übersichten für potentielle Parkanlagen sowie relevante, bestehende Bedarfserhebungen/Beteiligungsverfahren in den Berliner Bezirken. Kooperative Modellprojekte Durch die Begleitung zweier Modellprojekte findet die gesamtstädtische Bewegungsförderungsstrategie eine konkrete Ausgestaltung in den Lebenswelten Pflege und Quartier. Das Modellprojekt „Förderung von Bewegung, Mobilität und Teilhabe älterer Menschen im Sozialraum“ konnte im Jahr 2019 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Veröffentlichung eines zugehörigen Leitfadens bietet eine Grundlage für einen berlinweiten Transfer, der im Jahr 2020 angestrebt wird. Aufbauend auf die erste Förderphase konnte das Modellprojekt „Regionale qualitätsgesicherte Implementierung von verhaltens- und verhältnisbezogenen Maßnahmen zur Bewegungsförderung in der Lebenswelt Pflege in Berlin – Adaption, Prozessbegleitung und Integration des Lübecker Modells Bewegungswelten als verhaltenspräventives Element“ weiterentwickelt und Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 in eine zweite Förderphase überführt werden. In Trägerschaft des Qualitätsverbundes Netzwerk im Alter Pankow e. V. ist es ein Ziel, das Modellprojekt bis Ende 2021 berlinweit auszurollen, gefördert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Berliner Spaziergangsgruppen Das durch das ZfB bereits im Jahr 2010 entwickelte Angebot „Berliner Spaziergangsgruppen“ ist als Baustein der gesamtstäd­ tischen Strategie unter dem Dach „Berlin bewegt sich“ konzeptionell weiterent­ wickelt worden. Zur Identifizierung des berlinweiten Bedarfes setzte das ZfB im Jahr 2019 eine Bedarfsabfrage um. Es zeigte sich berlinweit ein großes Interesse an dem Aufund Ausbau „Berliner Spaziergangsgruppen“. Projektlaufzeit: seit 2009 Finanzierung: Senatsverwaltung für ­Gesundheit, Pflege und Gleichstellung im Land Berlin www.gesundheitbb.de/zfb Ansprechperson bei GesBB: Maria-Theresia Nicolai, nicolai@gesundheitbb.de Das Zentrum für Bewegungsförderung (ZfB) Berlin ist eine etablierte Koordinierungsstelle auf Landesebene. Aktivitäten und Maßnahmen des ZfB fördern Bewegung niedrigschwellig und verankern diese bedarfsgerecht, zielgruppenspezifisch und nachhaltig in Lebenswelten. Damit will das ZfB Berlinerinnen und Berlinern in benachteiligten Lebenslagen bewegungsförderliche und -freundliche Rahmenbedingungen als Beitrag für ein gesundes Leben bieten. In Rahmen des Aktionsprogramms Gesundheit (APG) leistet das ZfB seit 2016 umfangreiche Vorarbeiten zum Aufbau einer gesamtstädtischen Strategie für niedrigschwellige Bewegungsförderung im Land Berlin. Mit dem APG leistet die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (SenGPG) einen Beitrag zur Berliner Gesamtstrategie für soziallagenbezogene Gesundheitsförderung und (Primär-)Prävention mit dem übergeordneten Ziel, ungleiche Gesundheitschancen abzu­ bauen. 63 Anhang Ausgewählte Publikationen von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. in 2019 Alltagsunterstützung – eine Leistung der Pflegeversicherung Video Erklärvideo zum Thema „Angebote zur Unterstützung im Alltag“. Dies sind im Sinne des § 45a SGB XI anerkannte Angebote, die Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und soziale Teilhabe von pflegebedürftigen Menschen mit oder ohne Demenz fördern. Arbeitshilfe zur Teilhabeplanung für Seniorinnen und Senioren Ein Beitrag zur Sozialplanung im Land Brandenburg Arbeitshilfe zur Teilhabeplanung für Seniorinnen und Senioren Broschüre; Digitales Format Die Arbeitshilfe der FAPIQ geht der Frage nach, wie gutes Altern in der eigenen Kommune gestaltet werden kann. Armut und Gesundheit – Der Public Health-Podcast Podcast Das Kongress-Team sprach mit Mitgliedern der Programmkomitees und weiteren Mitgestaltenden des Kongresses zu Themenschwerpunkten. 15. Landesgesundheitskonferenz Berlin Wachsende Stadt – Gesunde Stadt: Alterung und Zuwanderung in Berlin Montag, 26. November 2018, 9.00 Uhr – 16.00 Uhr, Tagungswerk Jerusalemkirche Stand: Juli 2019 ErfAHrUnGEn UnD BEISPIElE GUtEr PrAxIS DEr GESUnDHEItSförDErUnG MIt ältErEn MEnScHEn good PrActice-Kriterium: PArtiziPAtion „Unser Wohnprojekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, älteren Menschen Entscheidungsmöglichkeiten einzuräumen. Das ganze Haus wäre ohne Beteiligung nicht denkbar, so dass wir konzeptionell die Bewohnerinnen und Bewohner einbeziehen.“ (Dr. Marco Pulver & Dieter Schmidt, netzwerk Anders Altern, Berlin) An wen richten sich die Arbeitshilfen? Die Arbeitshilfen „Gute Praxis konkret“ geben Mitarbeitenden der Prävention und Gesundheitsförderung mit älteren Menschen Impulse, ihre Arbeit anhand der Kriterien zu reflektieren und unterstützen sie dabei, neue Ansätze zu entwickeln. An der Erarbeitung waren auch Engagierte aus der Praxis beteiligt. Abgrenzung und Empfehlungen zur Verwendung von Begriffen und Konzepten Inhaltsverzeichnis 1. Migrantinnen und Migranten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2. Flüchtlinge oder Geflüchtete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 .1 . Flüchtling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2 .2 . Geflüchtete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2 .3 . Asylbewerberinnen und Asylbewerber, Asylsuchende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2 .4 . Asylberechtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2 .5 . Subsidiärer Schutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2 .6 . Menschen ohne Papiere, Menschen ohne Aufenthaltsstatus, irreguläre oder illegalisierte Migrantinnen und Migranten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2 .7 . Besonders schutzbedürftige Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3. Kultursensibilität, Interkulturalität und Transkulturalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3 .1 . Kultur und Kultursensibilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3 .2 . Soziokulturelle Sensibilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3 .3 . Interkulturalität und Transkulturalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3 .4 . Interkulturelle und transkulturelle Kompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1 Gesundheit vor Ort gemeinsam gestalten – für und mit älteren Menschen! 64 © Ernst Fesseler © Fabian Schellhorn © Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. © Ernst Fesseler Grüne reihe 2019 wie sind sie AufgebAut? 1. Bedeutung des Kriteriums 2. Visualisierung von Umsetzungsstufen inkl. Praxisbeispielen sowie Anregung zur Selbstreflexion 3. Erfahrungen, Handlungsempfehlungen und Good Practice-Projekte Arbeitshilfen Gute Praxis konkret Broschüren; Digitales Format Die Arbeitshilfen wurden für die praktische Arbeit mit älteren Menschen entwickelt. Ende 2019 standen fünf Arbeitshilfen zur Verfügung. Glossar zur Gesundheitsförderung mit Geflüchteten How to … deal with the health system im Land Brandenburg How to deal with the health system im Land Brandenburg Digitales Format Online-Wegweiser für geflüchtete Menschen soll Orientierung im Gesundheitssystem in Brandenburg vermitteln. Dokumentation der 15. Landesgesundheitskonferenz Berlin Broschüre; Digitales Format Die 15. LGK fand unter dem Motto „Wachsende Stadt – Gesunde Stadt: Alterung und Zuwanderung in Berlin“ statt. Impulspapier „Netzwerk psychosoziale Versorgung für Geflüchtete in Cottbus“ Digitales Format aus der Reihe „Impulspapiere für Gesundheitsförderung mit Geflüchteten“, die vielversprechende Projekte bekannt machen und Anregungen für die praktische Arbeit liefern. Glossar zur Gesundheitsförderung mit Geflüchteten Digitales Format Entwickelt von der AG „Gesundheitsförderung mit Geflüchteten“ des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit Projektbericht zur wissenschaftlichen Begleitforschung des Netzwerkes Gesunde Kinder in Brandenburg Digitales Format Der vorliegende Ergebnisbericht gibt Auskunft über Perspektiven von Eltern mit kleinen Kindern auf ihre Bedarfe und Bedürfnisse in den ersten Jahren des Familienlebens sowie zur Zufriedenheit mit den Netzwerkangeboten. Grüne Reihe 2019 „Gesundheit vor Ort gemeinsam gestalten – für und mit älteren Menschen!“ Broschüre (Ausgabe 2019); Digitales Format Schriftenreihe zur Gesundheit im Alter der KGC Brandenburg Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Ordentliche Mitglieder von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. (2019) (Ordentliche Mitglieder sind Institutionen.) Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atempädagogik und Atemtherapie e. V. (AFA) Akademie für Psychotherapie und Interventionsforschung an der Universität Potsdam Bezirksamt Spandau Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf BIG Gesundheit, Die Direktkrankenkasse Caritasverband für das Erzbistum Berlin Institut für Gesundheit und Sozialforschung (IGES) Schlosspark Klinik, Gesundheitszentrum IPSO gGmbH SEKIS, Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle Katte e. V. Akarsu e. V. Gesundheitsetage DAK-Gesundheit Kindergesundheitshaus e. V. Bunter Kreis Berlin Albatros e. V. Deutscher Verband der Ergotherapeuten, Landesgruppe Berlin Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH Klinikum Niederlausitz GmbH Deutscher Verband der Ergotherapeuten, Landesgruppe Brandenburg Knappschaft Verwaltungsstelle Cottbus Ärztegesellschaft für Naturheilkunde Deutsche Vereinigung für Sozialarbeit im Gesundheitswesen (DVSG) Ärztekammer Berlin Deutscher Verband für Physiotherapie Krankenhaus Waldfriede, Zentrum für Gesundheit und Physiotherapie Arbeitsgemeinschaft der Direktorinnen und Direktoren der Berliner Volkshochschulen Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Berlin BARMER GEK Berlin-Brandenburg Die Techniker, Landesvertretung Berlin-Brandenburg AOK Nordost Apothekerkammer Berlin Arbeitskreis Neue Medien Berliner Hebammenverband Berliner Krebsgesellschaft Berlin School of Public Health Berliner Sportärztebund Berufsverband der Kinder- und Jugendpsychiater im Land Brandenburg BKK Landesverband Mitte Bündnis für Familie Westhavelland Bundesverband der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V., Landesstelle Brandenburg Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf Bezirksamt Mitte Bezirksamt Neukölln Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Dr. Ebel Fachkliniken GmbH & Co ESTAruppin e. V. Fachhochschule für Sport und Management Potsdam Fixpunkt e. V. Forum Arbeit e. V. FU-Institut für psychosoziale Prävention und Gesundheitsforschung Gemeinsam im Stadtteil e. V. Gesellschaft für Inklusion und Soziale Arbeit e. V. FaZIT Hebammen Landesverband Brandenburg e. V. Hochschulen für Gesundheit e. V. Humanistischer Verband Berlin e. V. IKK Brandenburg und Berlin Krankenhaus Hedwigshöhe LAG Berlin zur Verhütung von Zahnerkrankungen e. V. Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände im Land Brandenburg Landesarbeitsgemeinschaft für Selbsthilfeförderung Brandenburg e. V. Landesgruppe Berlin des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten Landessportbund Berlin e. V. Landessportbund Brandenburg e. V. Landesstelle Berlin für Suchtfragen e. V. Schwulenberatung Berlin Selbstbestimmte Geburt und Familie e. V. Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Sport- und Gesundheitspark Berlin e. V. Stadtkontor GmbH Städte- und Gemeindebund Brandenburg Stiftung SPI Theodorus Hospiz gGmbH Überregionale Arbeitsstelle Frühförderung Brandenburg Unfallkasse Berlin Unfallkasse Brandenburg Verein Hoffnungstal e. V. Vielfalt e. V. Volkssolidarität Berlin e. V. Volkssolidarität Landesverband Brandenburg e. V. Weg der Mitte e. V., Zentrum für Ganzheitliche Gesundheit Windpferd e. V. ZAGG Zentrum für angewandte Gesundheits­ förderung und Gesundheits­wissenschaften GmbH Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg NEUhland e. V. Netzwerk Gesundheit und Kommunikation e. V. 65 Mitgliedschaften von Gesundheit Berlin-Brandenburg afgis e. V. BAG Mehr Sicherheit für Kinder e. V. Bündnis Gesund Älter werden in Brandenburg Finanzen Voraussichtliche Einnahmen in 2019: Spendeneinnahmen: Zuschüsse:  Mitgliedsbeiträge: Sonstige Einnahmen: –€ 4.889.342,99 € 45.436,82 € 582.349,17 € Gesamteinnahmen  Weiterleitungen: 5.517.128,98 € 392.270,00 € Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V. (BVPG) Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG) Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Berlin Deutscher Verband für Gesundheitswissenschaften und Public Health (DVGPH) e. V. Deutsches Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen e. V. (DNGfK) Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit Landesarmutskonferenz Berlin Landesgesundheitskonferenz Berlin Nationale Armutskonferenz (nak) Sie möchten uns unterstützen? ● Bringen Sie sich inhaltlich in die Arbeit für gerechtere Gesundheitschancen ein. ● Werden Sie Mitglied bei Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. ● Nehmen Sie an einem unserer offenen Arbeitskreise teil. ● Unterstützen Sie den Kongress Armut und Gesundheit, indem Sie sich inhaltlich beteiligen oder als Gast daran teilnehmen. ● Unterstützen Sie unsere Arbeit durch eine Spende: Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. BIC: BFSWDE33BER IBAN: DE31100205000003339600 Netzwerk Frauengesundheit Runder Tisch gegen Kinderarmut 66 Herzlichen Dank! Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. – Jahresbericht 2019 Impressum Herausgeber: Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. Friedrichstraße 231 | 10969 Berlin Fon: 030 – 44 31 90 60 Fax: 030 – 44 31 90 63 E-Mail: sekretariat@gesundheitbb.de Web: www.gesundheitbb.de Redaktion: Stefan Pospiech (V. i. S. d. P.) Marion Amler, Bettina Bels, Christian Himmelspach Layout: Connye Wolff www.connye.com Auflage: 500 Stück Druckerei: X-PRESS Grafik & Druck GmbH November 2020 Bildnachweise: Gesundheit Berlin-Brandenburg außer Seite 5 – Betty Zepernick Seite 7, 15, 19, 20, 54 – André Wagenzik Seite 25 – Esther Blodau Seite 31 – Formwerk Eisenhüttenstadt Seite 35 – Maria Suckert Seite 40 – Katrina Günther Seite 41 – Agentur 33 Seite 62 – Fabian Schellhorn Die Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Unerlaubte Vervielfältigung ist nicht gestattet.
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