106 Sitzung am 2.
verliehen hat, wolle bie Stadtverordnetenversamm
lung beschließen, auch dem Rechnungsdirektor des
Bezirks Pan.ow für seine Person die Bezüge der
Gruppe IIA zuzugestehen."
Ich komme dann zn der Frage der Amtsräte.
Meine Damen- und Herren, bereits bei der Beratung
des Stellenplanes für 1927 hatten wir Bedenken
erhoben, zunächst nur für die Zentralverwaltung eine
Reihe von Amtsratsstellen zu bewilligen, da wir
befürchteten, daß dann die Bezirke wahrscheinlich
leer ausgehen würden.
Der Herr Magistratsvertreter erklärte damals,
daß auch für die Bezirke, und zwar rückwirkend vom
1. April 1927 ab, Amtsratsstellen geschaffen werben
sollen. Wir glaubten nicht so recht daran, und haben
damit auch recht behalten. Zu Beginn der Be
ratungen über den Ueberlettnngsstellenplan mußten
wir nämlich von dem Herrn Magistratsvertreter
hören, daß der Magistrat einem Vorschlage, auch den
Bezirken die versprochenen Amtsratsstellen zn geben,
nicht zugestimmt habe. Es erscheint uns zwecklos,
im Augenblick mit diesem Antrage wieder zu
kommen, nachdem er heute schon im Ausschuß durch
die Koalitionsparteien abgelehnt worden ist. Wir
haben aber die Hoffnung, daß mit Rücksicht auf die
gerade von diesen Koalitionsparteien bei der Ver
abschiedung der Besvldungsordnung aufgestellten
Entschließung wenigstens folgender von uns gestellte
Antrag angenommen wird:
„Die Stadtverordnetenversammlung beschließt:
Die für die Bezirksämter zu schaffenden Amts
ratsstellen werden so, erhöht, daß Vs der vor
handenen Amtmannstellen in solche für Amtsräte
umgewandelt werden können."
Eine weitere Frage ist die Zusammenlegung
der Gruppen III C und III B. Jeder, der die Möglich
keit hatte, nach der Verabschiedung der Besoldungs-
ordnnng draußen die Unruhe und Erregung in der
Beamtenschaft kennenzulernen, muß zugeben, daß mit
der Auseinanderziehung dieser Gruppen wirklich ein
großes Unrecht begangen worden ist. Wir glaubten,
wenigstens beim Ueberleitungsstellenplan diese Un
gerechtigkeit beseitigen zu können und hatten erneut
beantragt, die Gruppen III C und III B zusammenzu
legen. Es war uns aber nicht möglich, worauf wir dann
— leider auch ohne Erfolg — folgenden Antrag
stellten, den ich auch hier wiederhole:
„Die Stadtverordnetenversammlung beschließt:
Sämtliche in IIIC verbliebenen Beamten sind
in IIIB einzustufen.
Diejenigen Stellen, die nach erfolgter end
gültiger Festsetzung nicht als III B-Stellen aner
kannt werden, falten künftig fort."
Bei der Besoldungsgruppe IV A war bei der Be
ratung der Besoldungsordnung sowohl in erster als
auch in zweiter Lesung mit Rücksicht auf die Ma
gistratsbegründung das Endgehalt auf 5600 M fest
gesetzt worden, während im Reich das Endgehalt
5800 M beträgt. Es ist »ns unverständlich, wie im
Plenum dieser in erster und zweiter Lesung gefaßte
Beschluß wieder rückgängig gemacht werben konnte.
Wir sehen uns daher veranlaßt, heute zu beantragen:
(Stadtv. Wendt: Das haben Sie nicht einmal
im Ausschuß gemacht!)
„Die Stadtverordnetenversammlung wolle be
schließen:
Das Endgehalt der Besoldungsgruppe IV A
wird von 5400 M aus 5600 M erhöht."
Ebenso war beabsichtigt, durch -den Ueber
leitungsstellenplan einen größeren Teil der Amts
gehilfen oder Amtsobergehilfen in Befördcrnngs-
stellen zu bringen. Zu diesem Zweck hatten die
Februar 1928.
Stadtverordneten bei der Beratung der Besoldungs-I
ordnung die Position „Amtsmeister" geschaffen. Wir!
durften erwarten, daß im Ueberleitungsstellenplan!
eine angemessene Zahl solcher Stellen vorgesehen!
würde. Wir haben aber nur eine geringe Zal»!
feststellen können und müssen daher beantragen:
„Die Stadtverordnetenversammlung wolle be-I
schließen:
Die zur Umwandlung in Amtsmeister-I
stellen vorgesehenen Stellen der Amtsober-i
gehilfen bei der Zentrale und den Bezirken!
sind um weitere 30 zu vermehren."
Wir werden bei der Beratung des Stellenplans!
für 1928 dann noch nachprüfen, inwieweit eine
weitere Vermehrung möglich ist.
Ferner haben wir uns wiederholt mit Anträgen
der geprüften Stadtassistenten und Stadtsekretäre
beschäftigt, die trotz abgelegter Prüfung keine Mög
lichkeit haben, befördert zu werden. Leider ist die
Redezeit abgelaufen, so daß ich nur noch einige An
träge verlesen kann:
„Die Stadtverordnetenversammlung wolle be
schließen:
Diejenigen Stadtassistenten und Sekretären
die am 30. September 1927 als solche planmäßig
angestellt waren und die Prüfung dcS Seht« I
ganges I oder II des Verwaltungsseminars ab
gelegt haben, erhalten bis zur Uebertragung
einer Planstelle der entsprechenden Gruppe, für
die sie die Prüfung abgelegt haben, für ihre
Person die Bezüge der Gruppe V A bzw. IV A."
Diese Regelung ist im Reiche und auch in
Preußen, wenn auch nicht genau, so aber immerhin
sinngemäß getroffen.
Auch für die Oberapotheker haben wir den
Wunsch gehabt, besondere Stellen zu schaffen. Wir
beantragen daher, die Stellen der leitenden Ober
apotheker in den großen Krankenhäusern in Stellen
von Apothekendirektoren der Gruppe IIA umzu
wandeln.
Die durch die Besoldungsordnung getroffenen
Bestimmungen über das Besoldungsdienstalter
können uns auch nicht ganz befriedigen. Wir hoffen,
durch folgenden Antrag auch hierin noch eine Er
leichterung bzw. Besserstellung für die Beamten zu
erwirken:
„Die Stadtverordnetenversammlung wolle be
schließen:
Sofern durch den Stellenllberleitungsplau
einzelne Beamte gegenüber dem Stande vom
30. September 1921 in eine höhere Besoldungs-
gruppe überführt werden, sind Kürzungen des
Besvldungsdienstalters dieser Beamten nach
Möglichkeit zu vermeiden.
Zu diesem Zwecke sind die Beamten vorerst
in die ihrer alten Besoldungsgruppe ent
sprechende Gruppe der neuen Besoldungsordnung
einzustufen, als wäre diese Einstufung am
30. September 1927 erfolgt. Alsdann find sie
vom 1. Oktober 1927 ab nach der dem Stellen
überleitungsplan entsprechenden neuen Besol
dnngsgruppe zu befördern."
(Stadtv. Dr. Lohmann: Dazu ist doch der
Ausschuß da!)
(Zuruf rechts: Das geht Sie doch nichts an, wir
machen doch, was wir wollen!)
Da meine Redezeit abgelaufen ist, will ich zum
Schluß nur noch feststellen, daß auch eine bessere
Einstufung der Ermittlungsassistenten, der Voll
streckungssekretäre, der Kanzleikräste und noch an
derer-Gruppen von uns versucht worden ist . . .
(Stadtv. Wendt: Im Ausschuß aber nicht!)