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Punkt 14:
I. und II. Beratung der Vorlage, betr. Bewilligung
von 185 000 JIM für Errichtung eines Vorort-
bahnhofs an der Zossencr und Lichterfelder Vor-
ortstrecke im Schönebcrger Südgclände — Druck
sache 157 —.
Meine Wortmeldung. Kein Widerspruch. Vorlage ist
angenommen.
Punkt 15:
1. und II. Beratung der Vorlage, betr. Einbeziehung
des OrtStciles Britz im Verwaltungsbezirk Neu
kölln in den Geltungsbereich des Ortsgesetzes über
die Müllbeseitignng in Berlin vom 3./8. Juli 1925
usw. — Trucks. 102 —.
Keine Wortmeldung. Kein Widerspruch. Vorlage
ist angenommen.
Punkt 10:
1. und II. Beratung der Vorlage, betr. Einbeziehung
der Ortsteile Cöpenick, Friedrichshagen und
Grünau im Verwaltungsbezirk Eöpenick in den
Geltungsbereich des Ortsgesetzes über die Müll-
beseitigung in Berlin vom 3./8. Juli 1925 usw.
Drucks. 103 —.
Keine Wortmeldung. Kein Widerspruch. Vorlage
ist angenommen.
Punkt 17:
1. und 11. Beratung der Vorlage, betr. Bewilligung
von 107 000 MM, zur uneingeschränkten Fort
führung der Kinderspeisung — Drucks. 167 —.
Keine Wortmeldung. Kein Widerspruch. Vorlage
ist angenommen.
Punkt 18:
1. und II. Beratung der Vorlage, betr. Bewilligung der
Mittel für den Ausbau des Rohrleitungönetzes
von Feuermeldeleitungen — Drucks. 171 —.
Keine Wortmeldung. Kein Widerspruch. Vorlage
ist angenommen.
Punkt 19:
I. und II. Beratung der Vorlage, betr. Herstellung
eines Betriebsgebäudes für den Kanalbetrieb Neu
kölln auf dem Pumpwcrksgrundstück Neukölln NW.
an der Schandauer Strafte Nr. 12—14 — Druck
sache 174 —.
Keine Wortmeldung. Kein Widerspruch. Vorlage
ist angenommen.
Punkt 20:
Vorlage zur Kenntnisnahme, betr. Aenderung der
Besoldungsordnung (Beschl. vom 18. Novemb. 1926
— Prot.Nr. 9, Ziff. 1 — Drucks. 98 —
Dazu liegen zwei Anträge vor, ein Antrag der
Herren Lüdicke und der übrigen Mitglieder der Deutsch-
nationalen Fraktion:
„Die Stadtverordnetenversammlung nimmt
Kenntnis von der Vorlage, betreffend Aenderung der
Besoldungsordnung, erklärt sich aber mit den vom
Magistrat getroffenen Maßnahmen nicht einver
standen, erwartet vielmehr, daß sich der Magistrat
über die finanzielle Auswirkung der restlosen Wieder
herstellung der Besvldnngsordnnng noch vor Beginn
der Etatsberatung für 1927 klar wird und der Stadt
verordnetenversammlung bestimmte Vorschläge
macht."
Ein weiterer Antrag Czeminski itttb Gen.:
Die Stadtverordnetenversammlung nimmt die
Vorlage Drucksache 98 zur Kenntnis und bringt hier
bei zum Ausdruck, daß
1. eine eingehende Prüfung durch den Magistrat vor
genommen werden möge über die finanzielle Aus
wirkung
. März 1927.
a) der völligen Wiederherstellung der BesolduNgs-
ordunng nach dem Staude vor Ausspruch der
Beanstandung durch den Oberpräsidenten,
b) der am 18. November 1920 — Prot. 9 Ziff. I —
angenommenen Anträge,
c) einer eveutl. notwendig werdenden Rück
datierung der durch die erwähnten Anträge ver
anlaßten Aenderungen der Besoldungsvrd
ttNUg,
2. ferner der Magistrat über das Ergebnis dieser
Prüfungen noch vor Beginn der. Etatsberatungen
der Stadtverordnetenversammlung Mitteilung
macht, und
3. der Magistrat neue präzisierte Vorschläge macht,
die den Interessen der bisher benachteiligten Be
amtengruppen gerecht werden."
Das Wort hat Herr Kollege Flatau. — Er ist nicht
anwesend. — Dann Herr Kollege Linxweiler.
Stadtv. Linxweiler (L)N.): Meine Damen und
Herren! Wie Sie aus der Vorlage ersehen können, hat
vor einigen Monaten die Stadtverordnetenversamm
lung den Magistrat ersucht, zu prüfen, wieweit die Be-
soldungsordnug restlos wiederhergestellt werden könnte.
Der Ausschuß der Stadtverordnetenversammlung ging
damals davon aus, daß die im Oktober erfolgte teil
weise Wiederherstellung der Besoldungsordnung, wobei
ausgerechnet die Beamten der untersten Gruppen un
berücksichtigt geblieben sind, eine große Härte bedeutet.
Es konnte nicht angehen, daß man einen Teil der Be
amtenschaft herausgreift und gerade den Teil heraus
läßt, bei dem zweifellos die Rot am allergrößten ist.
Der Magistrat ging allerdings damals davon aus, die
Besoldungsordnung nur in den Fällen wiederherzu
stellen, in denen das Landesschiedsgericht angerufen
war; in den übrigen Fällen wollte er es nicht tun.
Wir waren damals im Ausschuß wie auch sicherlich
hier in der Stadtverordnetenversammlung der Auf
fassung, daß die Auswirkung unseres Beschlusses, die
sich noch nicht gezeigt hatte, anders aussehen würde,
sonst wäre damals bereits eine andere Lösung von der
Stadtverordnetenversammlung erfolgt.
Jetzt bringt es nach einigen Monaten der Magistrat
fertig, in seiner Vorlage zu erklären, die vorläufige
Prüfung habe ergeben, daß es sich nicht empfiehlt, die
Besoldungsordnung generell in allen Punkten, auch in
denen das Landesschiedsgericht nicht angerufen worden
ist, wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen.
Er führt weiter aus, daß sich im übrigen auch die finan
ziellen Auswirkungen noch nicht genügend überblicken
lassen.
Auf diese beiden Punkte der Vorlage möchte ich
näher eingehen. Der Magistrat empfiehlt es nicht, die
Besoldungsordnung wiederherzustellen, aber an keiner
Stelle erklärt er, aus welchen Gründen er das nicht
empfiehlt, sondern setzt sich ganz glatt über die damals
gefaßten Beschlüsse des Ausschusses und der Stadtver
orduetenversammlung hinweg und glaubt hier mit
dieser kurzen Erklärung die Vorlage zur Kenntnis
bringen zn können.
Er sagt weiter, daß die finanzielle Auswirkung
noch nicht geprüft werden konnte. Ich erinnere Sie
daran, daß es damals im Oktober viel schwieriger war,
die finanzielle Auswirkung feststellen zu lassen als heute.
Heute, wo es sich nur um einige und ausgerechnet die
untersten Besoldungsgruppen handelt, bringt es der
Magistrat in zwei Monaten nicht fertig, die finanzielle
Auswirkung prüfen zu lassen. Wir haben jedenfalls
dafür kein Verständnis.
Ich habe aber.auch feststellen können, daß der Ma
gistrat gar nicht den ernsten Versuch gemacht hat, sich
über die finanzielle Auswirkung klar zu werden, wie er
es im Oktober getan hat. Es ist z. B. an die Bezirks-