Path:
Volume Sitzung 26, 15. Juni 1926

Full text: Stenographische Berichte über die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt- und Residenzstadt Berlin (Public Domain) Issue1926 (Public Domain)

Sitzung mit 15. Juni 1926. 
700 
Wer für diesen Antrag ist, Güte ich, mit „Ja" zu 
stimmen, wer dagegen ist, mit „Nein". Ich bitte nun, 
die namentliche Abstimmung vorzunehmen. 
(Geschieht.). 
Ich bitte die Herreit Schriftführer, hier Platz zu 
nehmen. Wer seinen Stimmzettel noch nicht abge 
geben hat, kann das jetzt noch vornelMteN. — Die 
Abstimmung ist geschlossen. Ich bi Ne die Herren Schrift 
sichrer, das Resultat festzustellen. — 
Wir müssen nun die Abstimmung solange aussetzen, 
bis das Ergebnis feststeht. 
Die erste Abstimmung hat folgendes Resultat er 
geben. Sie betrifft den Antrag der Deutschnationalen 
Fraktion ans Aufhebung der Weinstener: 
Es sind 175 Stimmzettel eingekommen. Davon 
unbeschrieben, also ungültig 2, gültige Stimmen 173. 
Es haben mit „Ja" gestimmt 73, mit „Rein" 100. 
Der Antrag ist also mit 100 gegen 73 Stimmen ab 
gelehnt. 
Die zweite Abstimmung hat suchendes Resultat er 
geben: Es sind 174 Stimmzettel eingegangen. Mit „Ja" 
haben gestimmt 33, mit „Nein" 141. Der Antrag 
der Herren Wobei und Ge», ist also mit 141 gegen 33 
Stimmen abgelehnt. 
Wir kommen nun zur Abstimmung über die Grund- 
Stenerordnnng, die Sie in Anlage 1, Drucks. 537, 
Seite 371 vor sich haben. Wer für diese Einführung 
der Grundsteuer ist, bitte ich mit „Ja" zu stimmen, 
wer dagegen ist, mit „Nein". 
(Stadtv. Merten: Ist das die Staffelung?) 
(Stadtv. Dr. Lohmann: Ich bitte, kurz zu skiziere»!) 
Ich habe ausdrücklich darauf hingewiesen, da st es 
Drucksache 537 Anlage 1 ist. Es handelt sich also um 
die Staffelung der Grundsteuer, den Antrag der Sozial 
demokraten aus dem Hnnshnltsausschnß, über den jetzt 
abgestimmt wird. 
Ich bitte die Herren Schriftführer, die S.immzettel 
einzusammeln. — Die Mi glieder, die noch nicht ab 
gestimmt haben, bitte ich jetzt, die Stimmzettel abzu 
geben. — Die Abstimmung ist geschlossen. Ich bitte, 
das Resultat festzustellen. 
Wir können inzwischen in der Abstimmung weiter 
fahren. Da liegt zunächst der Antrag der Herren Lüdicke, 
Merten und Parteifreunde vor, einzuschalten hinter 
„haben", also hinter „Für kinderlose Ehepaare über 
50 Jahre und alleinstehende Personen, die ein Jahres 
einkommen unter 1200 ’M haben", einzuschalten: 
„und Schwerhörige, die auf das Halte» eines Hundes 
angewiesen sind". 
Wer für diese Einfügung ist, bitte ich, eine Hand zu 
erheben. 
(Geschieht.) 
Das ist einstimmig beschlossen. 
Wer mit dieser Aenderung der Hundesteuer in der 
Beschlußfassung des Hanshaltsausschiisses, wie sie in An 
lage 2 zu Drucksache 537 abgedruckt ist, zustimmen will, 
bitte ich, mit „Ja" zu stimmen, wer dagegen ist, 
mit „Nein". - 
Ich bitte, die Stimmzettel einzusammeln. — 
(Geschieht.) 
Wer seinen Stimmzettel »och nicht abgegeben hat, kann 
das jetzt noch tun. 
Die Herren Schriftführer bitte ich, das Resultat 
festzustellen. 
Die Abstimmung über die Grundsteuerordnnug hat 
folgendes Resultat ergeben: Es sind 180 Stimmzettel 
abgegeben worden. 2"davon sind ungültig. Mit „Ja" 
gestimmt haben 105, mit „Nein" 73. 
(Hört, hört!) 
Diese gestaffelte Gruudsteuerordnung ist also mit 
105 gegen 73 Stimmen angenommen. 
(Stadtv. Reuter: Bravo!) 
Während das Resultat bezüglich der Hnndestener- 
ordnnng festgestellt wird, können wir abstimme» über 
die übrigen Beschlüsse des Haushaltsansschusfes zu 
Wachtel XVIII. 
(Stabile Gabel: Wir habe» den Antrag auf nament 
liche Abstimmung gestellt!) 
Das ist der Unilageverteilungsbeschluß, Ich bitte, 
ruhig mir die Führung der Geschäfte zn überlassen. 
(Stadtv. Gabel: Sie werden doch gestatten, das 
wir aufpassen! Was ist das für eine Bemerkung!) 
(Stadtv. Dr. Lohma»»: Wainni so nervös?) 
Wir komme» zur Abstimmung über die übrigen 
Beschlüsse des Haushaltsansschnsses zu Mochtet XVIII, 
die also außerhalb dieser beiseit Steuerordnnngeu noch 
beschlossen sind. 
Wer diesen Beschlüssen zustimmen will, bitte ich, 
eine Hand zu erheben. 
(Geschieht.) 
DaS ist mit großer Mehrheit beschlossen. 
Run sind die Steuern verabschiedet. - Das Resultat 
über die Hundcsteuerordnung wird noch verkündet werden. 
Wir können nun die Kapitel „Nachträg 
liches der Zentrale" und „Nachträgliches 
der Bezirke" herannehmen. Dazu sind ei.ie ganze 
Reihe von Anträgen gestellt. 
Zunächst eine Entschließung der Herren Gäbet, 
Raddatz und Gen.: 
„Die Stadtverordnetenversammlung beschließt: 
Der Magistrat wird ersucht, ans Anleihemitteln 
eilten Betrag von 1 Million Mark zur Wetterführung 
der Arbeiten des Multiirgürtels zur Verfügung zu 
stellen." 
Dann ein Antrag der Herren Merten und Schall 
dach: 
„Es wird beantragt: Aus Anleihemitteln werden 
weitere 501) 000 M als Arbeitgeberdarlehen zur För 
derung des Wohnungsbaues eingestellt." 
Ein Antrag der Herren Lange und Parteifreunde, 
Schwarz und Parteifreunde, Merten, Lüdicke, Koch, 
Pfitzner: 
„Die Sladtbe.o.dnetenversammlu g wolle be 
schließen: 
In den Zentralhaushalt Kapitel „Nachträgliches" 
ist die in Kapitel II, 3 Titel X gestrichene Unter 
stützung der Privatschulen wieder einzusetzen." 
Dann der Antrag der Herren Merten und Partei 
freunde zu „Nachträgliches, Zentrale und Bezirke": 
„Sämtliche Privatlyzeen, mit Ausnahme vo i Bo- 
retius, Fleck, finstern und Muche, werden vorläufig 
wie bisher unterstützt." 
Dann der Antrag der Herren Lange und Partei 
freunde, Reims und Kollegen, Caspari, Herzog und 
Merlen: 
„Die 'Stadtverordnetenversammlung wolle be 
schließen : 
Zu Kapitel „Nachträgliches, Zentrale" si d für 
Seelsorge in den Anstalten 18000 Ji einzustellen." 
Das Wort zu deut Kapitel „Nachträgliches" hat 
Herr Kollege Schalldach. 
(Stadtv. Schalldach: Ich verzichte!) 
Herr Schalldach verzichtet. Dann ist die Beratung 
geschlossen. Wir können nun die Abstimmung vornehme». 
Ich glaube, daß der erste Antrag, der abgestimmt 
werden muß, der der Herren Kollegen Gäbel, Raddatz 
und Gen. ist, 1 Millionen Mark für die Kulturgürtel 
einzustellen. Dann würde ich abstimmen lassen über 
die Einsetzung von 500 000 M als Arb.nlgeberdarlehn 
für den Wohnungsbau. 
— Aber ich bitte doch um Ruhe, ich kann doch dann 
gar nicht abstimmen lassen. — 
Dann die Zusätze über die gestrichenen Unter« 
stütznngen der Privatschulen. Das ist der weitgehendste 
Antrag. Wenn dieser abgelehnt wird, dann kommt der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.