436 Sitzung am 1
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Stadtv. Klein (DN) 459
Koch (DN)' 448
Merckel (DN) 439
Merten (D) 441, 445
Peschke (K) 453
- Riese (S) 440
Roth (K) 455
- Dr. Saltzgeber (Z) 444
- Schalldach (V) 440
Schwarz (V) 442, 443
- Sommer, Hugo (D) 466
Urich (8) 460
(Beginn der Sitzung 5 Uhr 26 Min. nachm.)
Vorst. Hatz: Die Sitzung ist eröffnet.
Eingegangen ist ein Dankschreiben für die Bei
leidskundgebungen der städtischen Körperschaften aus
Anlaß des Todes des Stadtältesten und Stadtrats a. D.
Louis R i n g.
Wir haben zunächst einige Drlnglichkeiksvorlagen
und Dringlichkeitsanträge zu behandeln.
Zuerst eine Dringlichkeitsvorlage des Magistrats,
betr.
Bewilligung von 12 000 H2H für die versuchsweise
Einführung der täglichen Turnstunde in einigen
Schulen des Bezirks Schöneberg.
Die Beschlußfassung würde lauten:
„Die Stadtverordnetenversammlung erklärt sich
mit der versuchsweisen Einführung der täglichen
Turnstunde in einigen Schulen des Bezirksamts
Berlin-Schöneberg einverstanden und bewilligt die
hierfür erforderlichen Mehrkosten in Höhe von
12 000 RM unter Überschreitung des Haushalts
1926."
Der Aeltestenausschuß schlägt Ihnen vor, der Dring
lichkeit der Vorlage nicht zu widersprechen und damit
einen Dringlichkeitsantrag zu verbinden und ihn
gleichzeitig mit zu verabschieden:
Antrag der Herren Merten und der übrigen Mit
glieder der Deutschdemokratischen Fraktion:
„Die Stadtverordnetenversammlung ersucht den
Magistrat, mit größter Beschleunigung und
stärkstem Nachdruck beim Ministerium für Wissen
schaft, Kunst und Volksbildung die Genehmigung
zur sofortigen Einführung der täglichen Turn
stunde an einigen Schulen des Bezirksamts Schöne
berg zu erwirken."
Der Aeltestenausschuß schlägt Ihnen auch hier vor, der
Dringlichkeit des Antrages nicht zu widersprechen und
die Vorlage wie den Dringlichkeitsantrag ohne Debatte
anzunehmen.
Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist sowohl
die Vorlage wie der Dringlichkeitsantrag von der
Versammlung angenommen.
Wir haben es nun noch mit einer Dringlichkeits
vorlage, die unter Drucksache 322 vorliegt, zu tun,
betr. den
Verkauf der Grundstücke Voltasir. 18 und 19 und
den Ankauf des Grundstücks 47/48.
Es handelt sich nur darum, der Dringlichkeit dieser
Vorlage nicht zu widersprechen. Widerspruch erfolgt
nicht; dann wird die Sache nachher bei dem Bericht
des Ausschusses mitbehandelt.
(Stadtv. Fedler: Der Haushaltsausschuß hat
keine weiteren Sachen!)
Ich werde die Sache nachher mit aufrufen, oder wollen
Sie sie sofort verhandeln?
' (Zuruf.)
i. April 1926.
Es wird beantragt, die Sache sofort zu erledigen.
Herr Kollege Fedler wird berichten.
(Stadtv. Fedler: Ich verzichte!)
Herr Kollege Fedler verzichtet. Der Grundstücksaus
schuß hat die Vorlage einstimmig angenommen.
Widerspruch gegen den Beschluß des Ausschusses höre
ich nicht. Dann ist die Vorlage erledigt.
Nun ein Dringlichkeitsantrag der Herren Czc-
minski u. Gen., Gäbe! u. Gen.:
„Aus Anlaß der Feier des Internationalen Pro
letariats beschließt die Stadtverordnetenversamm
lung, den Magistrat zu ersuchen:
Allen Arbeitern, Angestellten und Beamten der
Stadt Berlin, die den 1. Mai durch Arbeitsruhe
feiern wollen, den gewünschten Urlaub zu erteilen."
Der Aeltestenausschuß hat der Dringlichkeit wider
sprochen. Ich frage, ob hier Widerspruch erhoben
wird.
(Rechts: Ja!)
Es ist Widerspruch erhoben worden, dann kommt der
Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung.
Nun ein Dringlichkeitsantrag der Herren Gäbet,
Roth und der übrigen Mitglieder der kommunistischen
Fraktion:
„Bis heute wurde die unentgeltliche Volksküchen
speisung der unterstützungsbedürftigen Berliner Be
völkerung entgegen den Zusagen der Magistrats
vertreter noch nicht durchgeführt. Wir beantragen
daher, den Bezirken ausreichende Mittel für diesen
Zweck zu überweisen."
Der Aeltestenausschuß schlägt Ihnen vor, der Dring
lichkeit dieses Antrages nicht zu widersprechen und ihn
ohne Debatte dem Erwerbslosenausschuß zu über
weisen.
Es erfolgt dagegen kein Widerspruch. So be
schlossen.
Nun ein soeben überreichter Dringlichkeitsantrag
der Herren Gäbet, Sellheim und der übrigen Mit
glieder der K.P.D.:
„Zur Durchführung einer städtischen Arbeiter-
Turn- und Sportwoche beantragen die Unterzeich
neten, daß der Magistrat 15 000 Ji dem Kartell
verband für Sport und Körperpflege zur Verfügung
stellt."
Ich frage, ob der Dringlichkeit widersprochen
wird.
(Zuruf: Jawohl!)
Es ist Widerspruch erhoben worden. Dann kommt
der Antrag auf die Tagesordnung der nächsten
Sitzung.
Meine Damen und Herren! Ich möchte nun, be
vor wir in die Verhandlungen eintreten, Ihnen be
kannt geben, was heute abgesetzt wird, und dann die
Vorlagen aufrufen, die Ausschüssen überwiesen wer
den sollen.
Abgesetzt von der Tagesordnung werden heute die
Punkte 8, 9, 10, 12 und 14.
Dann sollen folgende Vorlägen Ausschüssen über
wiesen werden:
Punkt 20 der Tagesordnung:
I. und II. Beratung der Vorlage, betr. den Stellen
plan 1926 — Drucks. 318 —.
soll dem Beamtenausschuh überwiesen werden.
Es erfolgt kein Widerspluch dagegen.
Dann soll Punkt 22:
I. und II. Beratung der Vorlage, betr. Pachtung
des ehemaligen Stammlagers Zehrensdors-Zossen
und Freigabe der im Kap. XIII für 1926 bereit
gestellten 150 000 RAI. für den Ausbau der Ge
bäude im Lager — Drucks. 319 —,