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abzulehnen, lediglich deswegen, weil Wilmersdorf nicht
einen entscheidenden Einfluß auf diese Freibadgejellschast
ausüben tarnt.
Meine Damen und Herren, wenn mau dreimal im
Ausschuß gewesen ist, dann sönnen Sie glauben, daß man
solches Jntriguenspiel, wie es sich dort abgespielt hat,
doch auch einigermaßen durchschaut. Unsere grundsätz
liche Anschauung weicht sehr wesentlich von der Anschauung
des Herrn Dr. Caspari ab. Ich sage das deswegen,
damit nicht morgen vielleicht in irgendeinem Arbeiterblatt
steht, die Kommunisten arbeiten mit de i Bürgerlichen
Hand in Hand und die Dittgc so herausschält,
(Gelächter.)
weil nämlich Herr Caspari sich hierhergestellt hat und
sich ans dieselben Momente berief, die wir hier zum
Ausdruck bringen.
Wir erklären, daß wir gegen jede Umwandlung
irgendwelchen städtischen Besitzes in Aktiengesellschaften,
in G. nt. b. H.'s und dergleichen selbständige Organisationen
sind. Dagegen zu stimmen, sind wir jederzeit bereit.
Wir sind nur dazu zu haben, daß städtisches Eigentum
auch verwaltet und verantwortet wird von bett städtischen
Körperschaften und den Körperschaften, die die Berliner
Bevölkerung als Stadtverordnete hierher gewählt hat.
Deswegen lehnflt wir diese Vorlage ab, und ich möchte
Sie bitten, ebenfalls die Vorlage abzulehnen, nicht aus
den Voraussetzungen, wie sie hier Herr Dr. Caspari
dargelegt hat, da es sich hieibet lediglich um bezirks-
patriotische Einstellung gehandelt hat.
Vorst. Hatz: Die Beratung ist geschlossen. Wir
haben es mit zwei Beschlüssen des Ausschusses zu tun.
Einer ist unter Nr. 333. Den letzten vom 4. Mai
will ich nochmals verlesen:
Der Ausschuß empfiehlt in Ergänzung seines Be
schlusses vom 27. April — Drucks. 333 —, der Ihnen
gedruckt vorliegt, der Versammlung folgende Beschluß
fassung:
§ 11) erhält folgenden Wortlaut:
„Der Aufsichtsrat wird von der Gesellschafterver
sammlung gewählt. Er besteht aus 9 Personen, und
zwar aus 3 Vertretern des Magistrats und der be
teiligten Bezirksämter, 5 Stadtverordneten und
1 Sachverständigen."
Entschließung:
„Die Versammlung ersucht den Magistrat, bei der
Besetzung seiner Stellen im Aufsichtsrat der Freibad
. Mai 1925.
Wannsee-G. nt. b. H. die Bezirke Wilmersdorf und
Zehlendorf zu berücksichtigen."
Ich kann wohl über beide Beschlüsse zusammen abstim
men lassen.
Wer für die Beschlüsse des Ausschusses ist, bitte
ich, eine Hand zu erheben.
(Geschieht.)
Bitte um die Gegenprobe.
(Geschieht.)
Das erstere war die Mehrheit. Die Ausschußbe
schlüsse sind angenommen.
Meine Damen und Herren! Ich bitte mir nun
noch zu gestatten, Punkt 11 aufzurufen:
II. Beratung der Vorlage, betr. Neubau des Richard-
Wagner-Lyzcums in Friedrichshagcu. — Drucke
sache 251. und 334 —.
Mit diesem Punkte hatten wir das vorige Mal bereits
begonnen. Es hat sich nur Herr Stadtverordneter Dr.
Hildebraudt gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
(Zurufe.)
Herr Dr. Hildebrandt ist nicht anwesend. Dann
schließe ich die erste Beratung und eröffne die zweite
Beratung. Ich schließe die zweite Beratung.
Wir kommen zur Abstimmung.
Wer hier für den Ausschußbeschluß ist, bitte ich,
eine Hand zu erheben.
' (Geschieht.)
Das ist mit Mehrheit beschlossen.
Ich rufe nun noch Punkt 20 auf:
I. und II. Beratung der Vorlage, betr. Bewilligung
von 93 400 J{ für den weiteren Ausbau des Dach
geschosses im Bürgerhaus Charlottenburg, usw. —
Drucks. 328 —.
Es liegen keinerlei Wortmeldungen vor. Es erfolgt kein
Widerspruch. Die Vorlage ist angenommen. .
Punkt 23:
I. und II. Beratung der Vorlage, betr. Genehmigung
zur Ausführung von Bauvorhaben der Stadtent
wässerung. — Drucks. 331 —.
Auch hier liegen keinerlei Wortmeldungen vor. Es
erfolgt kein Widerspruch. Dann ist auch diese Vorlage
angenommen.
Damit sind wir am Schluß der heutigen Beratung
angelangt. Ich schließe die Sitzung.
(Schluß der Sitzung 9 Uhr 07 Min. abends.)
Druck von W. & S. Soerotntbal. Berlin C. 19.