70 Sitzung am 2.
Bei Punkt 12, Drucks. 385
1. und ll. Beratung der Vorlage betr. Vertrag mit
Boeder über Abänderung des Bebauungsplanes von
Straßenland in Lichkenberg
ist Ausschußberatung beantragt. Widerspruch dagegen
erhebt sich nicht. Diese Vorlage ist einem Ausschuß
überwiesen.
Punkt 13, Drucks. 386
I. und H. Beratung der Vorlage betr. Herabsetzung der
laufenden Lntwässerungsgebühr vom 1. Oktober
1924 ab
Ich eröffne die erste Beratung, keine Wortmeldung,
schließe sie. Ich eröffne die zweite Beratung, keine
Wortmeldung, schließe sie. Die Vorlage ist ange
nommen.
(Stadtv.-Vorst. haß kommt später im Verlaufe der
Verhandlung noch einmal auf diese Vorlage zurück.
Infolge einer Mitteilung des Magistrats wird be
schlossen, die Herabsetzung erst vom 1. November 1924
ab eintreten zu lassen.)
Punkt 14, Drucksache 387
I. und II. Beratung der Vorlage betr. weitere Mehr
arbeiten bei den Bauausführungen für das Freibad
Wannsee.
Ich eröffne die erste Beratung, keine Wortmeldung,
schließe sie. Ich eröffne die zweite Beratung, keine
Wortmeldung, schließe sie. Die Vorlage ist ange
nommen.
Punkt 15, Drucksache 388
I. und II. Beratung der Vorlage betr. Beteiligung des
Reichs an der Berliner Flughafen-Aktien-Gefellfchafk
m. b. H.
hier ist Ausschußüberweisung beantragt. Kein Wider
spruch. Die Vorlage wird einem Ausschuß überwiesen.
Punkt 16, Drucksache 391
I. und II. Beratung der Vorlage betr. Satzung der
Deputation für Handel und Gewerbe.
(Zuruf: Ausschuß!)
Ich eröffne die erste Beratung. Es ist Ausschuß be
antragt, kein Widerspruch, so beschlossen.
Punkt 17, Drucksache 392
1. und II. Beratung der Vorlage betr. Tieferlegung der
Spandauer Chaussee zwischen Reichsstraße und Braun-
fchweig-Allee im Bezirksamt Lharlotkenburg.
Ich eröffne die erste Beratung, keine Wortmeldung,
schließe sie. Ich eröffne die zweite Beratung, keine
Wortmeldung, schließe sie. Vorlage ist angenommen.
Punkt 18, Drucksache 393
I. und II. Beratung der Vorlage bekr. Änderung der
§§ 9, 14, 15 und 16 der Ordnung für den Anschluß an
die Sladtentwässerung usw.
Ich eröffne die erste Beratung, keine Wortmeldung,
schließe sie. Ick eröffne die zweite Beratung, keine
Wortmeldung, schließe sie. Vorlage ist angenommen.
Punkt 19, Drucksache 395
I. und II. Beratung der Vorlage betr. Statut der an
der Technischen Hochschule zu Berlin zu errichtenden
Stipendiensliftung.
(Zuruf links: Ausschuß I)
Es wird von der Sozialdemokratischen Fraktion der
Antrag auf Ausschußberatung gestellt. Kein Wider
spruch.' Es ist so beschlossen.
Punkt 21, Drucksache 389
Vorlage zur Kenntnisnahme bekr. Übernahme der neu
errichteten Vauanlagen des Freibades Wannsee.
Keine Wortmeldung. Von der Vorlage ist Kenntnis
genommen.
Dann kommen wir nach den Beschlüssen des
Aeltesten-Ausschusses zu Punkt 27, Drucks. 376
Antrag der Stadtv. von Eynern und Parteifreunde
und Dr. Salhgeber und Parteifreunde, bekr. Belastung
des Fräulein henfchke in ihrem Amte als Leiterin der
Viktoria-Forkbildungs- und Fachschule.
Wer wünscht zur Begründung das Wort?
(Stadtv. Flatau: Verzichten Sie doch!)
Das Wort zur Begründung hat die Frau Stadtv.
Klockow:
Oktober 1924.
Stadkv. Frau klockow: Ich kann mich in Bezüg
auf diesen Antrag sehr kurz fassen. Fräulein henfchke,
die die Viktoria-Fortbildungsschule mit gegründet hat,
ist mitten in einer Neuorganisation, die den neu
zeitlichen Verhältnissen entspricht. Fräulein henfchke,
ist bereits in den Ruhestand getreten, hat aber den
dringenden Wunsch und wird dabei vom Handels
ministerium unterstützt, die Reform, die sie angefangen
hat, noch zu Ende zu führen. Deshalb bitten wir,
daß diese Bitte von Fräulein henfchke durch die Ver
sammlung genehmigt wird.
Stadkv.-Vorst. haß: Das Wort wird nicht ge
wünscht. Wir kommen zur Abstimmung. Der Antrag
lautet:
Die Stadtverordnetenversammlung wolle be
schließen, den Magistrat zu ersuchen, die Mitbegrün
derin und langjährige Leiterin der Viktoria-Fort-
bildungs- und Fachschule, Fräulein henfchke, noch
ein weiteres Jahr in ihrem Amte, wenigstens
ehrenamtlich, zu belasten, damit sie mit ihrer Er
fahrung und Sachkunde die von ihr begonnene be
rufspädagogische Umgestaltung der Schule voll
enden kann.
Wer für diesen Antrag ist, bitte ich, eine Hand zu er
heben.
(Geschieht.)
Bitte um die Gegenprobe.
(Geschieht.)
Das erstere war die Mehrheit. Der Antrag ist
angenommen.
Ich bitte einen Augenblick um Gehör. Bei Punkt
13 der Tagesordnung ist nicht berücksichtigt worden
eine erneute Mitteilung des Magistrats, daß diese
Herabsetzung des Preises erst vom 1. November 1924
ab eintreten soll, weil es vom 1. Oktober an nicht mehr
möglich ist, denn heute ist bereits der 2. Oktober. Ich
nehme an, daß das Haus mit dieser Aenderung ein
verstanden ist. Das ist der Fall. Es ist so beschlossen.
Wir kommen nun nach dem Beschluß des
Aeltestenausschustes zur Verhandlung der Anträge
Nr. 22, 23, 26, 30 und 31:
Nr. 22, Drucks. 304
der Stadkv. Dörr und Genossen bekr. Gewährung von
Darlehen an Erwerbslose aus Einlagen der Landes
versicherungsanstalt bei der Girokaste der Stadt
Berlin,
Nr. 23, Drucks. 353
der Stadtv. Dörr und Genossen belr. Maßnahmen im
Interesse der Erwerbslosen.
Nr. 26, Drucks. 371
der Stadkv. heimann und Genossen bekr. Wiederauf
nahme der zurückgestellten sozialen Aufgaben der
Stadt usw.
Nr. 30, Drucks. 381
a) der Stadtv. Dörr und Genossen betr. Schuh der
Erwerbslosen usw. gegen Aufhebung des Miek-
verhältniffes»
Nr. 31, Drucks. 382
b) betr. Unterstützung der Rentenempfänger.
Wer begründet die Anträge?
(Stadtv. Gehlmann: Ich bin eingezeichnet zu
Nr. 22 und 23)
Zur Begründung hat das Wort der Herr Stadtv.
Gehlmann.
Stadkv. Gehlmann: Meine Damen und Herren!
Wenn heute abend die Anträge Nr. 304, 353 und
381/82 der Erwerbslosen und Rentenempfänger zur
Debatte stehen, so sehen wir uns gezwungen, bei diesen
Anträgen, die längst erledigt sein konnten, im Inter
esse der notleidenden Arbeiterschaft hier in der
Öffentlichkeit gegen die Verschleppungstaktik inner
halb des Stadtparlaments den schärfsten Protest
einzulegen. Aus dem einfachen Grunde, weil die Er
werbslosen, die sich heute in diesem Elend befinden, in
das sie hineingebracht worden sind durch die schlechte
Politik, die in den letzten Jahren geführt worden ist,
sagen wir, daß im Interesse der Erwerbslosen diese
Anträge, die wir gestellt haben, berücksichtigt werden
müssen. In der nächsten Zukunft werden wir sehen,
wenn weiter durch die kolossalen Lasten, die das