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Volume No. 34, 11. September 1924

Full text: Stenographische Berichte über die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt- und Residenzstadt Berlin (Public Domain) Issue1924 (Public Domain)

Sitzung am 11. 
dort eine Friedhofskapelle herzurichten, die so groß ist 
und so schön, wie kaum eine mittlere Gemeinde eilte 
Kirche besitzt. .Wir haben große Verwaltungsgebäude 
errichtet, die kaum jemals in Gebrauch genommen 
werden können. Augenblicklich wohnen zwar Beamte 
dort, aber der Friedhof muß zu irgendwelchen anderen 
Zwecken freigegeben werden. Wir haben große Park 
anlagen dort, haben aber gesehen, daß der Grund 
wasserstand ein so hoher ist, daß die Bäume und 
Sträucher nicht gedeihen konnten, weil der Erdboden 
zu naß und kalt war. Hätte die Höchbaudeputation 
sich mit der Friedhofsdeputation in Verbindung gesetzt, 
so hätte sie feststellen müssen, daß man besser getan 
hätte, diesen Bau abzutragen und die Steine zu irgend 
welchen anderen Siedlungsbauten oder zu besseren Zwecke» 
zu verwenden und wir hätten nicht Geld ausgegeben 
für unnütze Zwecke. Daß ist hier der Fall, denn der 
Friedhof kann nicht in Gebrauch genommen werden. 
Wir müssen jetzt natürlich die Mittel, diese 15 000 
bewilligen, weil der Bau nun einmal soweit fertig 
gestellt ist. Vielleicht können wir ihn später für andere 
Zwecke gebrauchen. Deshalb werden meine Freunde jetzt 
augenblicklich nicht gegen diese Anforderung stimmen, 
aber wir werden niemals unsere Zustimmung dazu geben, 
daß der Friedhof für die Leichenbestattung in Gebrauch 
genommen wird. 
(Beifall rechts. 
Vorst. Haß: Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich 
schließe die erste Beratung • Und eröffne die zweite Be 
ratung. Keilte Wortmeldung, schließe sie. 
Wir kommen zur Abstimmung. Wer für die Vorlage 
Punkt 7 der Tagesordnung, Drucks. 309 ist, bitte ich, 
eine Hand zu erheben. 
(Geschieht.) 
jJch bitte Um die Gegenprobe. 
(Geschieht.) 
Das erstere war die Mehrheit. Die Vorlage ist 
angenommen. 
Druck gon W. & so. 8oe»e»thal Äciliu 
September 1924. 39 
Wir kommen zu Punkt 8 der Tagesordnung, 
Drucks. 349 
I. und II. Beratung der Vorlage, betreffend 
Bereitstellung von 200000 M zur Durchführung 
der Finanzierung von Bauvorhaben erblindeter 
Kriegsteilnehmer. 
Ich eröffne die erste Beratung. Keine Wortmel 
dung, schließe sie. Ich eröffne die zweite Beratung. 
Keine Wortmeldung, schließe sie. Kein Widerspruch. Die 
Vorlage ist angenommen. 
P u n k t 9 der Tagesordnung, Drucks. 350 
I. und II. Beratung der Vorlage, betreffend 
• Uebernahme einer Bürgschaft durch die Stadt 
Berlin für ein dem r,Berliner Tor- und Fuß 
ballklub Union 929 von der ReichSverficherungs- 
anstalt für Angestellte zu gewährendes Darlehen 
von 10 000 M. 
Von den Sozialdemokraten und der Deutschen Volks 
partei.ist beantragt, diese Vorlage dem Sportausschuß 
zu überweisen. 
(Stadtv. Dr. Caspari: Haben wir auch einen Sport 
ausschuß, das ist ja ganz ivas Neues!) 
(Stadtv. Aug. Schmidt: Ich würde empfehlen, diese 
Vorlage dein Ausschuß zu überweisen, der bereits für 
die Vorlage Drucks. 285 hier gewählt worden ist, dem 
Ausschuß für den Ausbau des Sportplatzes iit Köpenick.) 
Das Haus ist sich darüber einig, daß diese Vor 
lage dem Ausschuß überwiesen wird, dem bereits die 
Drucks. ; 285 überwiesen ist. 
Kein Widerspruch. Es ist so beschlossen. 
Damit sind wir heute am Schluß der Tagesordnung. 
Punkt 10, Drucks. 351, Vorlage, betreffend Neu 
bau eines Lyzeums in Friedrichshagen, wird vertagt, 
weil noch Aenderungen an der Vorlage bevorstehen. 
Die Anträge werden ans die Tagesordnung der 
nächsten Sitzung gebracht. ' 
Ich schließe die Sitzung. 
(Schluß der Sitzung: 8 Uhr 45 Min. abends.)
	        
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