Sitzung am 11.
dort eine Friedhofskapelle herzurichten, die so groß ist
und so schön, wie kaum eine mittlere Gemeinde eilte
Kirche besitzt. .Wir haben große Verwaltungsgebäude
errichtet, die kaum jemals in Gebrauch genommen
werden können. Augenblicklich wohnen zwar Beamte
dort, aber der Friedhof muß zu irgendwelchen anderen
Zwecken freigegeben werden. Wir haben große Park
anlagen dort, haben aber gesehen, daß der Grund
wasserstand ein so hoher ist, daß die Bäume und
Sträucher nicht gedeihen konnten, weil der Erdboden
zu naß und kalt war. Hätte die Höchbaudeputation
sich mit der Friedhofsdeputation in Verbindung gesetzt,
so hätte sie feststellen müssen, daß man besser getan
hätte, diesen Bau abzutragen und die Steine zu irgend
welchen anderen Siedlungsbauten oder zu besseren Zwecke»
zu verwenden und wir hätten nicht Geld ausgegeben
für unnütze Zwecke. Daß ist hier der Fall, denn der
Friedhof kann nicht in Gebrauch genommen werden.
Wir müssen jetzt natürlich die Mittel, diese 15 000
bewilligen, weil der Bau nun einmal soweit fertig
gestellt ist. Vielleicht können wir ihn später für andere
Zwecke gebrauchen. Deshalb werden meine Freunde jetzt
augenblicklich nicht gegen diese Anforderung stimmen,
aber wir werden niemals unsere Zustimmung dazu geben,
daß der Friedhof für die Leichenbestattung in Gebrauch
genommen wird.
(Beifall rechts.
Vorst. Haß: Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich
schließe die erste Beratung • Und eröffne die zweite Be
ratung. Keilte Wortmeldung, schließe sie.
Wir kommen zur Abstimmung. Wer für die Vorlage
Punkt 7 der Tagesordnung, Drucks. 309 ist, bitte ich,
eine Hand zu erheben.
(Geschieht.)
jJch bitte Um die Gegenprobe.
(Geschieht.)
Das erstere war die Mehrheit. Die Vorlage ist
angenommen.
Druck gon W. & so. 8oe»e»thal Äciliu
September 1924. 39
Wir kommen zu Punkt 8 der Tagesordnung,
Drucks. 349
I. und II. Beratung der Vorlage, betreffend
Bereitstellung von 200000 M zur Durchführung
der Finanzierung von Bauvorhaben erblindeter
Kriegsteilnehmer.
Ich eröffne die erste Beratung. Keine Wortmel
dung, schließe sie. Ich eröffne die zweite Beratung.
Keine Wortmeldung, schließe sie. Kein Widerspruch. Die
Vorlage ist angenommen.
P u n k t 9 der Tagesordnung, Drucks. 350
I. und II. Beratung der Vorlage, betreffend
• Uebernahme einer Bürgschaft durch die Stadt
Berlin für ein dem r,Berliner Tor- und Fuß
ballklub Union 929 von der ReichSverficherungs-
anstalt für Angestellte zu gewährendes Darlehen
von 10 000 M.
Von den Sozialdemokraten und der Deutschen Volks
partei.ist beantragt, diese Vorlage dem Sportausschuß
zu überweisen.
(Stadtv. Dr. Caspari: Haben wir auch einen Sport
ausschuß, das ist ja ganz ivas Neues!)
(Stadtv. Aug. Schmidt: Ich würde empfehlen, diese
Vorlage dein Ausschuß zu überweisen, der bereits für
die Vorlage Drucks. 285 hier gewählt worden ist, dem
Ausschuß für den Ausbau des Sportplatzes iit Köpenick.)
Das Haus ist sich darüber einig, daß diese Vor
lage dem Ausschuß überwiesen wird, dem bereits die
Drucks. ; 285 überwiesen ist.
Kein Widerspruch. Es ist so beschlossen.
Damit sind wir heute am Schluß der Tagesordnung.
Punkt 10, Drucks. 351, Vorlage, betreffend Neu
bau eines Lyzeums in Friedrichshagen, wird vertagt,
weil noch Aenderungen an der Vorlage bevorstehen.
Die Anträge werden ans die Tagesordnung der
nächsten Sitzung gebracht. '
Ich schließe die Sitzung.
(Schluß der Sitzung: 8 Uhr 45 Min. abends.)