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Volume Sitzung 29, 21. Juni 1921

Full text: Stenographische Berichte über die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt- und Residenzstadt Berlin (Public Domain) Issue48.1921 (Public Domain)

lStadtv. Frau Schmitz (Soz.-Dem.)] . . jetzt sind es drei weniger. Sie bekommen . einen Sack Weißuehl hinzu. Das bedeuten für die Be- bölkerung, die das schwarzr Brot nscht essen kann, sond wegen Krancheit usw. weißes Gebäck' essen 'muß, . schon eine Erleuchterung ; sie kann sich solches Gebäck laufen, und den Bäckern ist es freigestellt, welche Gebäck- preise sie ehonen wollen , jeachm sie es darstellen . So ist in der Preisgestaltung der ' freien . Konkurren freie Bahn gelassen worden ; die teuren Ber werden . nicht ' soviel davon verkaufen/ . die - im Preise mäger sind- verkaufen vielleicht ' nehr davon,gesetzt den Fall, . daß sie vorher einen großen' Absatz an Mehl und Brot hatten, m die Herstellung des Gebäs 1ngett sich nach der Brotmenge, die sie vorher herstellten/ ' l dieses w Weißmeht ihnen auf je einen Sack rbcenen Mes frei- gegeben wor st. So können wir ' der - Bevölkerung 1 Weischwtgebäck - zukommen lassen . Wir können aber nicht dem zuschmmen / daß aus Ausl mehl, das' zu eiriem -- so hohen Pree- angeboten .wir markusretes Gebäck . hergestellt - ; die ärmere Bevölkerung wäre ja dann vollkommrn davon -. ausgeschbossen, und wir . wär nur . für die reichenr Klassen ein- Priv i leg schaffen . Das -möchten ' aber eiden. Wenn also die Stadt das Mehl von . der sgetreibestelle übernehaen und es den Bäck mter eigener . Kvntrolle abgeben kann, ''r- den wir - die che ' begrüßen, ' aber so"' können wir dem Antrag nicht bieten. . Stadtv. Frau Decken lD.-nat.) : Meine Herren ) uab .men, es wäre dietlricht '' ascheusoert, einmal auch ' en ideellen Gedanken hier in die Batte hinein- zu en, . und das ist der, in ' weitesten Kreisen unseres lkes : Bestreben herrscht, einmal wieder , (rlichkeit kennen -zu lernen. Wir. leben in - einer Zeit, . die klenen gehängt . rden, wa man aber großen laufen lä. - So st es auch . hier in dev . Mehiveesorgung. Es werden gros Mengen ' Mehi ver- ' schoben. Wohar flammen diesä? Sie flammen aus .den putaten Landar ' ier, die ein so enorme Deputat . . bekommen, (Nur und Widerspruch lin) . . daß es gar nscht - möglich ist, - es - zu veröranchen. , (Erneuter W-. spruch links . ) -- Bitte, die - pvmmerschew Landarbeitet von Stadt .rede ich ja gar nicht -- hemmen ein rtiges . Deputat, daß .e vollständi.g nmöglich . t, es zu ver- brauchen . Es sind keine auern, sondern Landardter. ch habe heute le ' r die Zaen nicht hier.' . er ich . kam Ihnen sagen : ich habe . einen pommerschen Landr , arbeit putatsvertrag in Händen - gehabt und daraus . . weiß - ich genau Beschelo, daß es nämlich unmöglich ist, soviel Mehl zu verbrauchen . Das Mehl viw ver schoben an die Bäcr, die es dann . wieder der Allge- meindeit zugnie mmen lassen ; sie ' wurden hier in . . der Grossskadt ist . 1 . . .- Nun meint Frau Schmitz, .daß es . hier in . Berlin . möglich sei, wei - Brot zu .erlangen . Ich ß . na drücchst bedo, daß das un '' glich d- den - , nö . lichen zirten der .Sta Berün, mr auf dem Umwege über kommunalsen rkaufssieslen, d . restios ..l , . i IIIl ra en e an 1 ° ene1 . sind die soz ivlistj schen .lnoffens sten. Sonst gibd es - kein weißes Brot im freien H el. Das ' ist ' eine falschen . hauptung der Frau Schmi Ich möchte daher dafür eintreten , daß, soweit es irgen5 möglich ist , der Be- völkerung weißes Mehl freigegeben wivd. Dus Aus- landsmehl ist von den Bäckern seinerzeit zu . erheblich niedrigerem Preise angeboten- )worden, und zwar infolge , der Verträge, die sie direkt mit den Erzeugern in , Amerika abschließen konnten, und hier . ist es von der .S tadt Berln und der Reichtgeestellr un terbunden nwrden. W hänen das Me eryebuch baliger bee kommen , als nir es jetzt bezahlen müssen. " lRe . die Stadt Berlin an s den Gedanken iommen, . die Mehlver- so rgmig selbst u überneuen, dann werden wir das- . selbe erleben, was wir jetzt bei dem ratioiterten . . Gvieß ' usto. erten, . daß er musterig und ungenießhar , st, il in n . Wirkschestsämter Leute sitzen, die von , der Behand(ung solcher oertvollen Lebensmittel keine . .. n ghu , . ' ( hr richtig ! rechts .) . Wir können ja eaber guch nicht alles ' von den Leuten , verlangen , darin sind Wohl aber können wir ver- langen, da die noti 'gen Lebensmittel und gerade . dieses es scha e Mehl jetzt endlich svergegeben , w n, damit wirklich weite Krei se unserer arbeitenden uab verd ' - Bevölkerung 'den Mangel 'an Brot- getret . ausgleichen' unen . Denn es .vird mir hier kein Mensch ' rspre, - wenn ' ich sage, daß die ar- bette tdike g zum Teil eher . in dev Lage ist, -- dieses eüvas tenrere äck zu laufen, als der weitaus gräßte Te unseres Mittelstandes. . (Lhaster Beifall ' rechts. Lachen lüks .) -- , w Stadtv. Levin (Dem.) : Meine Damen und erren, die Beratung über dieses Ant rag hat einen Umfang aeroen men, une wir - ihn wahrscheinlich alle nicht er- wartet en . Die .Schuld daran 1rägt meines Erachtens der Kollege Grüßer, der - wohl das Bedürfnis gehabt hat, h ier einmad stin bedrückten Hern Luft zu machen . Er hat ' über die Nöe ber - Bäcker in der Kriegszeit ge.- klage, und ' das kann man ihm: ja nachfühlen. Denn, daß gerade das Bäckergewerbe besonders unter den Sclanen -- der . Zwangswirft eiden - gehabt hat, darüber be- , steht hl kene. Meimmgsvrrschiedenheit . - Er hat die (legenheit weiter benutzt, über die Notwendi gkei t der . l Aufhung der Zwangswirtschaft zu sprechen . Ob oas . jetzt noch Zweck hatte, wo wir so , ziemlich am Ende der Zwangswirtschafts angelangt sind, das ge ich zu be- zweifeln. Der Magistratsvertreter hat gesagt, die Rede - des Herrn . Kollegen Grüßer htte vor den Reichttag gepaßt. Ich' bin - der- einung , diese Reve hätte am zweckmäßigsten von einer Versammlung . von B ueistern gehalten werden können , da hätte sie ihren Zoeck ' und Eindruck nicht 'verfehlt . Zur Sache selbst möchte - ich sagen : der langen Rede kurzer Sinn war der, da vas Meht, das der Reicht- getreibestelle zur Verfügung steht, nun den Bäckern direkt zugeführt wird, um sie in die Lage zu verletzen, morlen- freier Gebäck erzustellen . 'Meines .Erachtens ist die Hauptsache, daß das '. Auslanmehl, das rhaupt noch vorhanden ist und bei der . Reichtgetreibestelle liegt/ -seinem -- Zweck ' zugeführt, nämlich verda wird, und n es uün ' erst den Nunreg - über die Stadt geht, so befürchte ich, -daß das Mehl " ntoch' vetter versenert wird. Das . r ist eine Erfahrung, dia -- wir leider nun einmal gem haben und nicht : abstreiten '. können . Also, ich bin der Meinung, .daß es zrechnäg ist, 1 Stadtverordneten-Versammlung der Stadtgemeinde Berlin 1002 Siung am 21 . Juni 1921 .
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