--
Stadtverordneten-Versammlung der ' Stadtgemeinde Berlin 1898
Sitzung am 21 . Juni 1921 .
stadtv. Pfeisser (V. K. P, D .)l
.
--..
fragen, nnlche Klassen er eigentlich irn - Auge .hatte, als
er hier diese bestimmten Zahlen vorbrachte. Er sagte,
die Deputatmenge wäre pro Kopf und Tag 4 LitevMisch.
..
.
" (sindiv . Grüßer : Jawoh !)
. . ..
,'.
Du ' möchte ihn ch eimnal fragen, welche Kategorie
.
von Landarbeitern ev dabei im Auge gehabt hat. Viel-
.
leicht -die Oberinven, AduiuistJatoren und rean-
.
.
lei? w
--
hr ! . be der '. kommunistischen Fraktion.)(
.
Wenn er diese nscht gement hat, dann kann ich nur
anne en, daß er ese Behauptung . - r besseres Wissen
aufgestellt hat ; m nach - dem Tarif des Deuts
Landar - terverbas vomMI kein Landarbei ter mehr
als 1 Liter Milch p Tag'r ucd eine hebe Abgabe
darf dem , Landw als Depntatmeng überhaupt nicht
abgezogen werden . so -man soll uns hier ' niche
mit Zahlen kommen, die mü den tatsächlichen - Verhält-
, 1.
nissen in Widers ch stehen .
. . Mne Damen und Herren, sind gegen - diesen
.
.
Anwag, erstens weil er ' technisch gar ' nicht durchzuführen
ist. e . Ernähungsdeputation hat vor eini - Tagen
--
beschlossen, das chenbac ot etwas zi lockern, und
zwur . in Weise, daß etwas Mehl freigegeben wird,
um, ' He Grüßer schon in ber Teputation sagte,
einen ,,Preieuchen" herzusteuer. " Wn nun hier
'
schon auf einen Seite Mehl freigegeben wird und
Sie auf ber andern ite - für die Anebung . der - Preis
prüfurigfstellen eintreten, da frage ich Sie : wie haben
Sie eine kontrone d "ber, daß die Bäckermeister das
Gebäck, das aus sem 'billigen Mehl hergestrat wird,
.
auch wiräich zu billigen .Preisen verkaufest ? Wie wollen
--
Sie feststellen, da'der ous diesem Mehl gebauene chen
nach - nicht als aus Auslandsmehl ergestellter - Kuchen
zut Preien in den Handel gebracht wirdi ? Hier
.
liegt insofern eie gvos Gefahr or, es dahin ommen
köunte, da der rktätien Det)k ng schließlich nur
tenrer ausländischen kochen . ung ten - wird, . der tat-
füchlich aus billig: hiesig hl " ergestellt ish
, .1
. . .
( ' r aha ! be- Kommunistischen ' aktion.)-.
.. -- --
ha uns schon in der rnährungsdeputatinn ganz
.
entschte . dagegen gevandt, daß in einer -Zeit, -
vie . breiten Massen nicht nissen, wie ' .sie ihren - hangrien
Magrn -mit Vont fAlen sollen, vo -n Mensch mehr
.
mit rotkarte . auskonunt, etoa dazu - übergegangen
.
wird, einfach ichen backen zu lassen, statt . der Bevölke,
.
,-- .
runge mehr . Brot zu geben.
,
.
(Zusmmung bei der ' Komniunisztschen - aktion.)
. 1
.-- .
sind selbstversublich nicht et dagegen, da ' ber
.) .
pvoletMIschen Bwölkerung Kuchen ' gege . Aber
.
ich halte ' es für -unbedingt notwendieg, das ' in -einer Zeit,
bo . wir . Mangel ot haben, . sches .Gramm Mehl
.
daza v ' ndt wird, um die ontmenge zu ' steigein. Des-
wegen - sagen wir : :wum schob, das . Mehl, ' ..das zur ,Verr
fügung s t, nicht qusreicht/ um der gan ebölkerung
.
--
ei - .g '. es Brotquantum zu geben, - dann soll man
--
.. , --
n:nigs dastir ' Sorge trag - daß . ' . verwgndt - wird,
w--
l
um di Qualität des Brot.e.s, - \mter der wiralle
, .. .,
leiden, etwns zu -v erbesser n .' Es ist - soviel von
.
dèr - igkeit die' R , die . olesunt . zu
r
hen ; geb auf ' dem G - e r '
- aät .'s - . res it Möglicht
'n
s
zur -g r Volksgesund zun. ese Möglic
r .
.-
,
.
kebt ist jedenfalls ' ii dem Augenblick .gegeben, ' wo '.nun
Mehi frei gibt, uv Kuchen zu backen. '
.
Wenn Herr Grüßer ' hier sein warmes Interessie
für die werktätige Bevölkerung entdeckte, ' indem er sagte :
.
wir wollen, daß die Bevölkerung wirtlich -ein üahrhastes
Brot bekommt, dann -michte ich . einmal die Aufmerk-
samkeit der Stadtverordnetenversammlung 'öus eire Tat-
sache leuten. St Jichden denüht sich der bekannte
Ing enieur Steinmetz, ein cach einer Meinung
.
praktischesBackveFfahrenundMehlverfahrn
.
in den Menstder Oeffentlichkeit zu stellen,
(Stadtv. Grüß : ' Ja, nach seine Mnung ! )
.
Der Ingenien r Strinm etz wlte schau einmal bar dem
Gremium ' der Stadtv rdnetenversamnilung einen Vor-
trag über den volkwrtschaftlichen und gesundheitsichen
Wert seines Systems halten , . es sind damals auch Ein-
ladungen an die Stadtverordneten ergangen ; leider .war
.
das - -Interessie d Hauses so gering, da aur Herrn
Grüßer und zu: kollegen meiner Fraktion niemand oben
im Bürgersaal anwesend war . Ich halte es doch - für
otwendi g, . weme man sich hier mit der age der
Qmali tät s Bootes bschftigt, wie Herr Grüsr es
sehr eingehend getan hat, er ehige Behauptungen
vorzub ' gen, die Herr Ingenieur Steinmetz - aufstelli,
,
Er ' sagt z. B. :
.
,
Die Gemeinde Alköeelin ' braucht wöchentlich 24 000
Doppelzentner Mehl, um die Bäcker ' mit Mehl . zu ver-
sorgen . Er macht nun den Vorschlag, von herge-
.
treiberteile - zu veangen, daß 10 pCt . - dieser Menge
nicht inMe, sow in Ge ide geltesert werden sollen,
. .
und dese 10 t. Getreibe soll man mütels - des Stein-
,
meerfahaens zl Mehl veranbetten ; das ßt also,
die Stadt erün sollte - anstalt 2400 dz Mehl Getreibe
einkaufen . Nun sagt Steinnetz, daß zur Herstellung
.
einer Mehimenge von 2400 . dz bei heütiger Ausmay-
lung 2900 - dz - Geire - ' nwtdig sind.
--
(Zun1 --w
Ich bvinge das hier vor/ nnil ich als Laie das Gefühl
.
habe, daß an se . "Anregungen nicht mit einer Hand-
--
bewegung abtun soll, . sondern halte mich . als Stadt-
verorbeieter für veret, darauf zuweisen, damit
,
' ganzeir Sache näergetreten ' rde. Stnnietz sagt
also, ' daß - bei seinem Verfahren -zur Erzeugung einer
Mehlmenge von 2400 dz nicht 2900 dz etreihe, sondern
,
nur 2530 dz notwendg sind, .ünd zwar des1wegen, weil
er mit seinem V aren das ehl zu 93 pCt : ausmayit ,
wreud es heute ' zu .'83 'plCt. unsgewahlen wird, Auf
'. die ' technisch Einze iten will ich nicht ' eingehen, das
.
würde zu weit fichren ; jedenfalls erklärt '.et, da sein
Mehl ntiosten denselben Nävert at und aufrdem
,---- 1
l belmmlicher ist . als das ehi, das wir je bekommen,
- da sein Verfahren an em den Vorzug hat, daß
1
mehr Mehl ' bekommen ols je. Steinmetz ' kommt
nun zu dem -Ergebw daß, m sein Ausmahlungs-
verfahren nur be 10 pCt. . der - Mehlmenge Anwendung
w
findet, die ' heute in - Berlin vertritt / dgnn wöchent-
lich eirie armis twn 48 000 olso' eine Jahres-
ersparnis von 2 460 000M erzielt wirdl Das ist immer-
hin . ehe so . äch . Summe, -da man ' sich mit
der . Sache jedenfalls bischästigen mus wenn - ' ein Sache
.
mann solche Behauptungen' fstellt. Man darf dan
one iteres leit der Mühlenbesir die - 'nach
. --
meiner Meinung doch se besaugen sind, anerke n,
.
so at ' icht, zt untersuch/ Htrr Ingenieur
Steimnetz 'mit sesnen Behagen recht hat.
- In dir Sitzung,di oben im rgersaal stattgefunden
.
-- .