1361 Stadtverordneten-Versammlung der Stadtgeineinde Berlin
Siung am 28 - Apri ( 1921 .
lStadtrat Weisel
den . Als damalsger Konnmssar der Erwerbslosen für-
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sorge hielt ich mich für verpflichtct , zu erklären, . daß ich
dahin wirken würde, die Schulen in allernächster Zeit
feei zu machen . Auf diese Versicherung n wurde der
Streit abgebrochen . Wir gingen wi auf die Suche
nach Räumen . Ich hell es für zweckmäsg und ersprieß-
lich, zwei Venmte der Er bslosenfürsorge dazu voll-
,
ständ ig freizumachen . e haben 6 Wochen lang in
allen Vierteln der Stadt gesucht, um einigermaßen brauch -
bare Näume zu bekommen .
Am 0 . Februar wurden wir nde: im Reichtwehr-
--
ministerium vorstellig . Wir wurden ' nicl vorgelaseu .
w
Erst auf Braulassung von Geheimrat Bote getang es
--uns, Eingang zu finden, und wir erfuhren, daß d'as
Reichtwehrministerjuni mit den Ungen mnig oder g :r
nichts zu tun habe und wit ums ' an das Ministerium
des Inneen wenden müßten . Auch dort wurden wir
.
erst durch Vermistlung des Oberbaurats Lud; vig vorge-
lassen . Der Erfolg war derselbe vie bei den anderen
Versuchen -- gleich Null. Es wurde uns erwidern ,
da ß Kasernen oder andere fiskalische Gebäude für Ver-
waltun gszwecke der Stadt Berlin nicht . zu haben sind.
Am 11 . Februar wandten wir uns an das
.
Wohnungfami, um zu bewirken, daß unsere Vertreter
.
eventuell beim Srenden von Rämnen ' diese sofort
beschla gnahmen könnten . (araktenistisch ist, daß der
Herr Vo rredner ausfühle, die Ellereiräte hätten uns
auf Räumlichkeiten zur Unterbringung .der 'Erwerbs-
losenfürsorge aufwerfsam gernacht - und diese Räume
hätten wir nicht besucht . Ich wei nichts davon. Die
Elternbeträte haben uns nur einen Raum in 'Moabit
--
nachgewiesen , die Markthalle, die von voneherein außer
Frage stand und für die Unterbringung der Gesch äfts-
räume der Erwerbslosenfgrsorge nicht geer'gnet ist .
,,
Dann wurden wir darauf aufm sarn - gemacht , daß
uns die Eisenbahnverwaltung unter Umsiärdr.n Stadt-
bahubögen würde zur Verfügung stellen unen . Wir
simd sofort dieser. Spur nachgegangen und am 14 . Se- '
brnar im Eisenbahmninisterium . vorstellig 'gew ordm.
Dort wurde ms gesagt, daß am Leher Bahnhof einige
.
Stadlbahnbägen freiwerden 'würden ; ober ' ob i'e uns zur
Verfügung gestellt werden könnten, sei mehr als frag-
lich. Es stellten -sich dam heraus, daß ese R äume
.
längst von der Kunstausstellung mit schlag belegt
waren . Das hätte mich nicht - gehi rt, durch da
Wohnungfami die Räume beschlagnahm zu lassen, wem
wir die Geschäftsräume der Erwerbslosenfürsorge darin
hätten unterbringen können . Der Umbau . dazu würde
aber mindestens 500 bs 8(w 000 , erforoert haben .
Dadurch wurde dieser Plan hinfällig.
Ich will nicht alle Einzelheiten unserer - Veruche an-
führen . Als wir diese.versuche ohne folg gemacht
hatten, sagten wir uns , daß der Magistrat Baracken
bauen müsse . Wir bekamen von der Oberpostd :rektion
ein Agebot von 12 Bara: -n zum . Prese von je 40 l)00
Mcark . Ich war sofort bereit, die racken -zu besichtigen,
und hohe die in Betracht kommen n Stellen benach-
richtigt, damit sie die in Frage kommenden Plätze an.--
1
suchen - miten .
Für den Verwaltungsbezirk II brauchten wir eine
,
große Baracke mit ungefähr 300 qm Fläche, für den Ve
waltungsbezirk II1 zvei Baracken mit . je 800 -dm bei
22 . . Sitzg . Stadtv.-vers.
chster Einschränkung , in Abelnacht der großen .An-
w
zal Erwerbsloser, im Venvaltnngsbezi IV ' eine Da-
.
racke mit 1000 qrn Fläche für die eine Hälfte, während
1.
1
die andere Hälfte im Wasserturm im Zuge der Belforter
.
--.
Straße untergebracht werden sollte , für Verwaltung
w
-- --
bezirk V zwei Pätze mik zvei Bcken je 300 qm gvoß .
Sär den Verwaltungsbezirk V l, Hallesches Tor, nurden
. . w.
ztvei oder drei ' aracker von je .000 bis' -700 qm vor
geseh So -wa r alles vo rbereitet und alle puta-
tionen und Verwaltmgsstellen der Stadt unterrichtot .
Die .in Betracht 'kommenden Steclen hatten sich bereit
erklärt , uns die nötii Plätze zur Verfügung zu stellen .
.
Dann ergab sich aber, daß für den Ausbau der Baracken
3,r Millionen Mars nötig wären, außerdeut die Kosten
.
für den Ausbau Wasserturms mit 800 000 .,M, ins-
gefami also ungefähr 4½ Millionen Mark .
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Dieser Plan ' wurde im Magistrat am 28 . März
besprochen , und der Magistrat tam nach eingehender
--..
Prüfung zu d em Schlu ß , daß -es in Anbetracht der
Fmanziage zur Zeit unmöglich ist, - diese Ause zu
--,
machen, zumal eärt wuvde und von mir nicht in Ab-
w w .
reive gestellt reden konnte, daß . ein - neues Fürsorge-
.- .
w
gese ausgearbeitet wird, und es fragüch ist, ib welchem
Sinne es teralchtedet wird , wie weit ' die Stadt Berlin
.
.
überhaupt Trägern der Unterb ringung der Erw erbs-
,
losenfürsorge sein wird. Aus diesen ' Gründen lehnte
--
der Mggistrat diesen Vorschlag ab- .und ersuchte, nach
anderen Räumen zu suchen .
Wir sind sofort 1:rnent den Wegen nachgegangen ,
die uns ' werb gviesen wurden . So solltw in der
ra ssterkasernen in der Srie senstraße Räume frei soin.
Ich habe 'persönlich festgestellt , daß nicht - ein Raum
--
dort frei ist . Ebenso war es mit der Kaseue in der ,
Bücherstraße .
--
Dann wurden wi darauf aufmerksam gemacht, daß
.
wir Baracken usiv vom Pionierübunp(atz ' - in der Leh.-
,
niner Straße nrden übenehmen können . Ich habe arch
, --1
da alles getan , was möglich wae, und vom Hochbauamt
einen Plan .für .die Unterbtingung -asarbeiteu lassen .
.
Dabei stellte sich heraus, daß die Unterbringung von
.
zwei Zahlstellen aus d Schule in -der Bergmannstraf
--
1 , e ' Millionen Mark wsten würde, Auch-- da kamen mir
also auf der tote Pnkt .
Ju : seiner Sitzung vom 13. April nahm der Ma-
--
gtstbat erneut zu der Frage Stellung, und zwar auf
Grund der Stelluntahine der Schuldeputation . -Die
Schulduta tiv n , vertreten du rch Stabischulrat Paulsen,
-- .
)
hat alles ist Bewegung gesetzt , mn die Räume frei zu
bekomnreu . 'er gistrat mußte 'wieder .einen Beschluß
fassen , der nicl ger - begrüßenswert ist ; dem Zwange
,
gehori-hend, mußte er di Schulaufsichtsbehörde und die
.
Schuldtation ersuchen, uns bi auf weiteres die
Schulräume zu ' belassen, während die Emrbsloscnsür-
sorge verpflichtet wurde, erneut alles 'zu tuv, was mög-
.
lich .ist, um - die Räanu: srer zu umchen .
--1
Ich darf wohl uneholen , daß Sie der Versicherung '
des Magistrats (aubeu ' schenken, daß ev bestrebt sein -
,
wird, baldigst 'd Anforderlagen nachzukommun, de gc-
stellt - worden ssud. Allerdings muß ich bi; ten, daß - de
Oeffenneit auf 'die Widerstände aufwerfsam gemacht '
.
wird, die sich geigt l en, und daß nicht zweckl os Er-
regung hineingetragen wird. Das muß vermieden wer-
.1
r
den . Ich hoffe, daß- -diese -Aussprache zuv Beruhigung -
-- -- ,
der "Bevölkerung ' tragen wiriv . e (tern und Eltern-
beträte - we rden einest, daß z ' 'eUos och ander.e
-- .
Interesfsn mitsprechen; und daß es -- nicht immer so gebt,