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Volume Sitzung 21, 26. April 1921

Full text: Stenographische Berichte über die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt- und Residenzstadt Berlin (Public Domain) Issue48.1921 (Public Domain)

avivcrordneen-Bersammtuna der tadtoemerude Veran11 izung am 26. - l 1921 . ,tadiv. Müller-Franken , Antragsteller (Wirtsch.-P .)1 . , . Ihnen nahestehender 'Bevölkermgs- und W ähierklassen gerade er die Milchversorgung von ute ganz besonders viele klagen hören ; Sie werden genau so ,wie ich aus den 'Klagen der Verbraucher eine star Unzusrienheit -- über die Behandtung und Bewirkschaftung der Milch in . letzter Zeit gespürt haben . Zwei K(agen werden von dm -- Verbrauchern immer wieder md wieder erheben . Eisimal die Kiage, daß die Milch . häufig in keinem rirvand- . freien Zustande, teilweise sogar in schlechtem .Zustande ) in ihre Hände kaumt ; dann, daß die Milch -. teilweise . außerordehtlich spät den Berftigen zur Verfügung steht . Wenn nir diesen beiden Klagen, .die gar nicht zu bestreiten 1 und ' zu widerlegen sind, nachgehen/ so.. kommen .nvir zu dem Ergebnis, dnß das Milchamt - und der hier beliebte . Verteilungsmodas daran allein die S chuld trägt . Ich ätte anerdings ' geglaubt, dererte vede, daß w -- Sie wenigsten s diesen Bingen etwas meh r Interessie w , en tgegenbrächten. . Vorst-Stellv . Sabian : ' Meine Damen und Herren, ich te wirklich um" etwas mehr-.' Ruhe und bllte noch- mals, die - lrivotgespräche außerhalb dieses Ranne ab - -- zuhalten . . Antragsteaer .adw . üuer-Frauen (it- schaftspartet) : Meine Damen und erren, damit Sie , . die Verhältn isse verstehen -' denn man kann ein . sehr . guter ' Stadtverordneter sein und dreucht deshalb noch w nicht über die - Art unserer Milchverteilung unterrichtet zu sein .. , will - ich bewerten, da -wir in Berlin di , . Milchzentralen haben, von denen aus die Verteilung der Milch vor sich - geht : die bekannte Molkerei Bolle, die in städtischer Regie ist, puf der einen Stile, und auf der andern Seite die Milchlieferungsgesellschaft ' m. b . . H . und die Molkerei Viktoriapark, die sich in 'H änder . des privaten Milchhandels befinden . Nun -müssen oir .. -. -- feststellen , daß die Molkerei Bolle . relativ überlastet ist, md daß/ obwohl die beiden privaten Zentralen .. zu .. viel -- 1größerer Leistmg herangezogen werden anten, - aus , nenb das Bestreben vorherrscht, die - Molkerei Bolle zu Ungunsten dieser be ,den privaten Milchzentralen zu be- vorzugeh . Man könnte hier in rsuchung kommen , dem . Gedanken Aus ' ck zu verleihen, daß her die beliebte Kommunnlisienugsabsicht -eber einmal ihren treibt . lber -ich denke gar 7icht daran, das zu tun . Mm soll die Menschen nicht zu nieder, man soll ' sie aber auch nicht ' zu -hoch einschätzen ; und ich glaube, un- hier diese mbegreistichen Schwierigkeiten für den lchhandel und die Verbraucher -entstehen , dann 'ist bei Per',onm im Milchemt, die dafür verantwortlich sind, nicht ' . einmal böser Wille schuld, - sondern es ' ist einfach ein lleinlicher Krämergeist, der hier herrscht . Die 'Herrschesten fühken sich zunächstr als- Konkurrenz ; ' Konkurrenten ssud niemals recht mit einander drfreundet. .Wenn aber diee eire Kon- kurrenz diee Macht - und d m e 'nkurrenz, nämlich ) der private Milchacdel, -das Verstäednis 'für - das -Ge- schäft hat und dieses Verständnis zu einer entsprechen w mangenehmen .aber berechtigten , --tik ausnutzt, dann , . kann .man sich denken daß ' - reantraten im Milch- amt ouf diese Konkurrenz - -nicht . ger freandtich zu sprechen , sind. Und , da . . der liebe - - tt in seinem Zorn -- über - die Mens it dieselben - te a noch zu einer Art . Behörde 7 so un. . sif einfach inst : 21 . Sitzg . Stad.- rs. ihrer Behör eigenschest ihre Macht, um ihrer inange- -- nehn Kvuku rrenz - eins auszulichen . In welcher , srivolen und gewissenrosen- Weise , das geschieht, dafü , r ' uur ein eischel . 'Es wird nach gewissen Gegenden von Berlin - die Milch us dem sserwege geltesert, und zwar durch zioei Dampfer, die be migefähr zu. greichen Teilen ' je 30 Liter ch noch Steglitz uab Cöpenick fichren . Diese beiden ampfer sind notorisch für - diese - - - lch- menge - zu clein, und ein erlicher 'Teil der Milch muß halb in Räumen aufgesp - ert' werden, die unter , der Hitzwirkung Dampfkessels dieser --stehen . . Nun sollte n meinen, d eine einigermaßen gewissen- hafte - Milchversvrgmig alles . int. um - sen Uebelstand möglichst nig fühar zu enachen . . ' unserm Milchumt . ist 'das Gegen teil der Fall . Man nahm der Mil . lieferungsgesellschest m . b. H. , also der prjatru Zentrale, die Belieferung ber Darppser und obertrug sie der Mol- . kerei Bolle, s zur Folge hatte, daß diese Milch jetzt w . nicht mehr . 2 Stunden dieser Hitzwirkung ausgesetzte ist, sonder. teil ' se bis ' zur doppelten Zeit, wc-il -von der -- -- ladungfstelle. bei Bolle aus Sch sen zu - über ' sind, die' diese Dampfer oft - sehr lange aufhalten . Man w hat sein Mütchen m dun unangenehmen privaten ' Kon- . kurrenten ge. Aber, neine - men und Herren, -S brau sich nicht zu ndern, daß' je aus Steglitz und 'ni unch die agen lwn allen - iten kommen, daß die Milch so ßeror tlich ichtechtist u sehr eil saner wird. Das ' kommt von dem langen Trausport, , . der tl - se, wie gesagt, . unter der Hitzwirkung ' des -- Dampfkessels vor sich geht . Nun haben wir ungesr 200 000 Liter Milch täg- lic und es hl Nicht zu viel gesagt, unich be pe, . daß davon 230000 Liter durch die Meterei Bolle vertritt . werden . . Ich bemerkte schon , daß das relativ u viel . ist, und zwur bald, weil diese gvoße Milchmenge nicht in ' der kurzen t , wie es erfor lich wäre, das heißt bis ungefichr, 5 oder 6 lr Morgens laden u nd hin- a usgeschickt werden kum. as - hot zunächst die Folge, . dafi täglich 'ein ganz erhebliches Quantum . von Mil zurüableibt, ungefähr bis00 Liter . Wenn wir bedenken, daß wir wahrschech 'alle der Meinung sind, daß . es das ' ste ist, wenn' die Milch möglichst schnell . in die Hände" der Verbraucher kommt, veil sie 'dann am frischetten ist, und wenn dann diese schikanöse Einrich- tung es mit sich bringt, daß 80 bis "90000 'Liter ilch zunächst 24 Stunden aufgesprichert legen beiden, dann glaube 'ich, daß es niemanden in diesem Hause gibt, der solche . Maßnahmen Mil Mies gutheißt. Bei ' der . l Verteilung etates solch großrn Qnontums von einer Stelle , -- aus ist es s er gur n ' notglich, zeitig gg lief 1 Ich weiß bestimmt, daß auch I nen allen schon Klagen . dariwer ' zugegangen sind, daß de Milch bei einor Reih .-- , besonders .von privaten Mändler oft erst w mittags zwischen 9 uab 11 ichr in den Berkaufslä zu orhal ten ist, so daß die Verb raucher, die in diesen -- Lä eingetragen sind, ihre Misch nicht am Vormittag briommen können. Hier treffen. oir -nämlich - auf eine neue (skaue des Mücharntes dem - 'vater Milchhandel gegenüber, der untürlich ch r uns kosten -- dar Ve9 1 7 braucher geht . Die Verteilung ' Milch per Achse ) .- geschieht - einmal 0urch die Wagen -Meterei -ll . . das ' sind ' ißen ,,bolle gen'd -die in städtischer Regie . .. sind, ucd darch die ' privaten Milchfahren. Ganz - ' gleich, in eher Reih-nfol die - gen auf den s -- . der Meirrei . lle kommen, ' wer ' zunächst . die -weißerr --. -- 2
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