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Stadtverordneten-erfammtnna del,- tadigemei nde Berlin 796
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Fug mn 17 . März . 1921.
wohl ein Loch hat , daß ' sie sehr ber Nächprüfung be -
darf . Ich glaube nicht , daß die Befürchtungen, die
.
Sie ausgesprochen haben , eintreten .
Was schließlich die . .Valuta - betrifft , meine Da-
men und Herren, so haben . . wir uns ja auch darüber
im Ausschuß sehr eingehend unterhalten . Die ' Herren
klagen darüber, ste sagen : - ta , wenn ich . heute ein
Haus für 600 000 M verkaufe , das ich früher ein-
mal für 400 000 . M gekauft habe , so habe 'ich ja in
Wirtlichkeit weniger , weil die 60d 000 - mir in
Papiergeld gezahlt werden, während ich früher ,Gold
--
gegeben habe .' Meine '.Damen und Herren, das gilt
für uns alle . Wer ' irgendwelche Ersparnisse hat, mag
er . sie nun in . einem Haus , mag er ste in Wertpaple-
ren angelegt, . mag er sie auf die Bank als tägliches
Geld getragen haben, keiner von uns bekommt
das , was er einst in Gold eingezahlt hat , jemals .in
Gold wieder, sondern nur . in Papier. . Wir haben
von dem niedrigen Stand unserer . Valuta ' allesamt
einen 'Schaden, und ich sehe keinenGrund ein , .warum
wir hier den Hausbesitzern irgendwelche befanderen
Vorrechte einräumen und -' ihnen womöglich garan-
tiren sollen , daß ste ..das , was ste einmal bezahlt
--
haben , nun . in Gold wieder zurückerstattet betoenmen ,
Dofür. liegt ein Grund . absolut nicht dor .
Vorst.-stellv.Bruns : Wir kommen zur Abstinnnung.
Meine Damen und Herren , - ich 'würde vorsch en ,
über die einzelnen Paragraphen abzustimmen , und ich
werde so verfahren, daß . ich die Paragraphen, zu
denen Abänderungsanteäge nicht ' vorliegen , - ohne be-
sondere Abstimmung als angenommen bezeichne . 'Die
prinzipielle Entscheidung über die - Ablehnang - ober -
Annahme der Vorlage . lommt ig nachher bei ber
Schlußabstimmung zur Geltung . - Ein Widerspruch"
--
erfolgt nicht , ich werde so verfahren .
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nachVersammlung ' beschließt dem ' Antrnge(Die
des Ausschusses, wie folgt :
Die t - dem -derstimVersammlung Vorlage vom
29. Dezember 1 920 beigefögten Entwurfe einer Wert-
zuwachssteuerordnung der Stadtgemeinde Berlin mit -nach- '
stehenden Aenderungen bezw. Druckfehlerberichtgungen 'u.
l . Im § 10 Absatz 3 Zeile 6 ist hinter ,,teiles'' ein
1
zufügen : '
,,des Grundstückes einen bei ' der . Veräußerung
anderer Teile eingetretenen''-
2. In § 14 Ziffer 1 Zeite 2 ist statt "Rechtsderung''
zu setzen : ,,rechtländerungen''
3 . n § 17ffer4Zeite2 ifistan ,,2" zu seen : ,,3''
4 . In § 17 Ziffer e Zeile 9 ' ist statt ,,abschluß'' zu
.
.
setzen : ,,ablauf''.
5. In § 18 Ziffer 2 Zeile 2 ist hinter - ,,ei - . kommen'' ,
.
einzuschalten : ,,des Vorjahres' ',
6 . In § 21 Ziffer 4 Zeile 2 ist stan ,,oder'''- zu
.
setzen : ,,und' .
7 In § 22 Ja Ziffer 2 Zeile - 2 ist statt ,,det' zu
setzen : ,,der''.
),
8 . § 26 erhält folgenden Wortlaut : Zuwiderhandlungen
gegen die Bestimmungen dieser Steuerordnung werden
mit einer Geldstrafe bis zu dem nach dem Kommunal-
abgabengesess zulässigen Höchstmaß . bestraft, - so-
fern nicht nach den sonstigen Geseen eine höhere
.
Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe verwirkt ist.
9 . §27 erhält folgenden Wortlaut : Bereits beramagie
Steuern können auf Antragus Billigkeitsgründen
stadtv . Hirsch, Breichterstatter (Soz.-Dem)1
.
,
doch die Hauptsache -- daß dieser Rückgang bes
.
Verkehrs in Grundftitcken in einem ursächlichen Zu-
sammenhang mit der damalsgen Wertzuwachssteuer
.stedt-
ruf rechts . )l
-- Wenn er überall eingetreten ist , so : ist das -ein Be-
weis mehr dafür , daß vielleicht ganz andere Gründe
maßgebend waren , und wenn durch die wiotschaft -
liche Lage der Verkehr eingeschränkt wurde , wird es
auch letzt der Fall sein ; denn auch jetzt hängt der
Verkehr in ' Grundstücken im we 'entlichen von - unserer
wirtschaftlichen Lage ab . .Niemand weiß , wie ste
sich im - nächsten ' Jahr entwickeln .,.wird , und deshaw
ist nicht möglich , irgendeine Prognose für die Zu-
kunft zu stellen .
Run ist gesagt worden , die Steuer wirke wie
eine brosselungssteuer , und Herr Jatzow hat uns
ein Beispiel ausgerechnet, wonach jemand, ber - 4
Jahre ein Grundstück zum Werke von 400 000 M be-
sessen und dieses Grundstück mit einem Gewinn von
200 000 , verkauft hat , 13 000 M -weniger erhält ,
als . er ursprünglich dafür bezahlt hat . Herr Jatzow
war so liebenswürdig, mir seine . Berechnung eben ' zu
geben ; ich war nicht in der Lage , sie durchzulesen ,
und ich laun ste auf ihre Richtigleit hin überhaupt
nicht prüfen . Ich glaube aber , daß die Herren, die
.
solche Berechnungen ausstellen -- wir- haben auch im
Steueransschuß eine ' ganze Reihe solcher Berechnung-
gen gehört, so daß ich mich gewundert habe , daß die
He n - nicht auch ausgerechnet haben, daß die un-
glücklichen Leute , die ihr Haus verlaufen, von der
Stadt eigentlich noch eine tschädigung 'dazu be-
kommen müßten -- dabei.. einen Faktor falsch beur-
teilt ' haben . sie gehen davon aus , daß ' einmal
,
Reichteinkommensteuer und außerdem noch ' die Wert-
zuwachssteuer bezahlt werden . muß . Das stimmt nicht .
Wenn ber Wertzuwachs an einem Hause 100 000 M
,
betrllgt , und ich werde , sagen wir , mit 35 000 ' .M
von diesen 100 000 M zur Reichteinkommensteuer
herangezogen , so beträgt eben der Wertzuwachs nichs
mehr 100 000, sondern nur 65 000 - und nur von
d ( esen 65 M ' kann die Steuer berechnet werden.
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lZuf. )
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-- Es steht nicht -in der Vorlage drin, wir haben
aber im Ausschuß lang und breit darüber gesprochen
und - uns auf diesen Standpunkt gestellt .
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. (Zuruf Umgelehnt !
--
-- Umgelehrt soll es eben nicht sein .
Außerdem darf man aber ein weiteres nicht ver-
gessen : das. was ich aus dem Erlös eines Hauses
erziele , wird la doch nach dem Reichteinkommensteuer-
gesetz nur- dann als Einkommen, . das zur Reichsein-
kommensteuer herangezogen wird , betrachtet, 'wenn dos
Haus weniger als 10 ahre in meinem Besitz ge-
we(en ist . Verlaufe , ich ein Haus , das ich 10 Jahre
besitze --. )und wenn der Besitz ' schon im - Jahre 1914
mein Eigenium war, dann . gilt die Frist . von zehn
Jahren als erfüllt -- und verdiene ich daran - 100000M,
so habe ich von diesen 100 000 M Rei einkommen-
steuer überhaupt nicht zu zahlen . .
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; . '. begnüge mich - mlt diesen wenigen Bemerkun-
.
gen , um - Ihnen zu ' zeigen, daß die 'e . Rechnung doch
..
. .
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