,Stadtrath egel
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meister Ritter und . Here -Stadtrath Hintze, - außerdem
noch von Schöneberg Herr Stadtrath Jacob und Herr '
Stadtrat Augustin, . ferner '-noch Herr Stadtrath Ester
Also die Stadt Berlin ist . mit . 5 Personen . im. Auf-
sichtsrat. vertreten , und die Namen dieser 5 Personen
geben wohl die Gewähr Dafür, daß die Geschäfte ard-
geführt werden .nungsmäßig
.
Den Antrag des Herrn Kollegen anziger, dafür'
zu sorgen , öaß nach Fertigstellung . ber .chkffe diesd
sofort verkauft werden, bitte ich dahin . abzuändern,
r
daß d as dunächst einmal der Gesellschaft siberlassen
bleibt . Wir wollen nicht, dadurch eingeengt , gezwun-
gen werden , die Schiffe unter allen mständen zu
,
verkaufen . Wir werden uns . die Möglichkeit zu '
schaffen suchen , entweder die Bürgschaft so schnell wie
möglich der Stadt Berlin zurückeben oder das ein-
gezahlte und gegebene Kapital von 26 ' MMonen zu-
rüc(zuerstatten . Die Handlungen der Gesellschaft dür-
sen aber nich t mit dem 'Antrage Danziger so be-
schwert werden , daß ste die 4 - Schiffe unter allen um-
--
ständen sofort verlaufen muß .
,
Ich glaube, daß ich nun Licht und Schalten für
die--Geseftichaft gerecht vertritt ' habe . . Ich will aber
infolge des Zwischenrufs des Herrn Kollegen Hoff::
mann , ich wäre ein olleo, ehrlicher Seemann , nur
.
noch feststellen , daß ich dieses Dezernot - vertretungs-
--
weise-- übernommen habe . Ich habe mich verpflichtet
,
gefühlt ,- Ihnen die .Vephältuisse so genau vorzutra-
--
gen, damit Sie in der Angelegenheit ganz klar shen.
Nun berlasse ich alles andare Ihrem Unteil .
r
(Bravol links . )
w
.
Stadtv . Frau Kirchner (D. V.-P.) 'Meine Damen
und Herren , unser Berichterstatter Herb 'Kollege John
hat gleich am Aufan seiner Berichterstattung - gesagt ,
daß von den drei ' Gruppen , die in dem - Ausschuß -
oertgeten waren, der Gruppe - der - Gegner , -- der GrUppe
derer, die auf einer mittleren ' Linie die . Sache auf
--
vollen wollten , und der Gruppe derer , die Fremde an
.
diesem Unternehmer hätten, sogar die ' letzte Gruppe -
sehr zweifelhaft gewesen sei und sich nicht hat - ent-
,
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schließen können -- bis auf 2 Stimmen -- die
schwere Verantwortung einer 'Bürgschast von nahezu
.
30 Millionen s sich zu nehmen.
Ueber den Gang des Unternehmers hat Ihnen Herr
Stadtrath Wege für den Magistrat jetzt eingehend Be-
richt erstattet . Mit den ahlen brauche - ich Sie also
nicht aufzuhalten . Was meine politischen Freunde
veranlaßt, die Sache 'abzulehnen, sind folgenden
.
Gründe.
Als das Unt ehmen damals ins Leben ge-
rufen wurde, lagen bte Verhältnisse ganz anders , als
sie hente liegen . Unser Boll , unsere Berliner Be-
,
völlerung , für die das Unternehmer - 1a hauptsächlich
gegründet wurde, hatte wenig zu essen . ' So wurde
der Fisch als gutes Nahrungsmittel sehr begehrt und
wurde . auch genug gelauft. Damals stand das Un-
r
ternehmen auch wirtschaftliche auf einer ganz anheren
Basis . Durch die. Ungaust ber Verhältnisse - hat sich
nun aber das lschäft derartig verschoben ; daß es
gar nicht zu übersehen' ist , ob dabei überhaupt - noch .
eine Rentabilität herausspringen wird . Heer Stadt-'
rat Wege hat selber in . der schußsitzung gesagt,
1
,
10. S itzg. Stadiv.-Vies.
daß er keine Gaoantie für die - Rentabilität -über-
nehmen könne, im Gegensatz zu dem ' Herrn Ober-
bürgermeister Deltus aus Geestemünde . Die neuen '
Dampfer sind -- derartig" tener , daß sofoot Abschreibun-
gen gemacht ' werden müssen, . ehe man überhaupt - zu .
w
einer Rentabilitüt kommt, so daß wahrscheinlich nichts ,
übrig . bleibt oder sogar eine Unterbilanz ' erscheint .
Die . Dampfer sind außerdem recht klein geraten , sind
nur 280 Können groß und , wie schon ' ge'agt wurde,
gerade in r Zeit der allerleersten Materialpreise
.erbaut - worden.
.
Nun wurde über den Konkurr dee Stadt Gerste-
münde diel geredet . Ich stehe nicht auf dem Stand-.
punkt, daß die Stadt Geestemünde so schnell Kaukurs,
.machen muß ; sie hat es ja auch bis - jetzt noch nicht
getan . Damals , als sich die Gesellschgft zu dem An-
kauf dev ' Dampfer entschloß , hat sie nicht danach ge-
fragt , woher das Geld dafür kommt ; der - Aufsichtsrat
der Gesellschaft hat die Dampfer eins bestellt , ohne
.
danach , umzusehen , woher die Deckungsich irenhwie
haben das ,kommt . Sie wie Gerste-diesich - aus
münder sagten , - groe und reiche Berlin verlassen .
Eine Bürgschaft ist nur unter so schwierigen Bedin-
l
gungon zu erreichen , daß es vollkommen unmöglich
ist , und auch ein Darlehn zu geben, ist uns , glaube
ich eigentlich , bei der heutigen Finangiage nicht
möli .
.
e sieht es nun überhaupt mit .öer Rentabimut
praktisch aus ? Es soll doch . ein Unternehmer se !r,
.
das . der Gefamibevölkerung zugute kommt . Das aber
is: det dieser Grundlage nicht menschenm öglich . Wenn
n .an - heute durch diemarkthallen geht , oder wenn man
sich die Berliner Len ansicht , wird man dasseide
nämlichschonwas . - hier worden istgefaglsehen.
daß durch die letzten - großen Fänge reichliche Men-
gen von Sischen vorhanden sind . " Wie ' wird das nun
rst werden, wenn noch dieses oße Unsehenen
der Stadt Berlin / hinzukommt, wenn noch größere
.
Massenfänge .an den Berliner Markt kommen? 'Dann
1
verfaulen die sche zum großen ' Teil ; denn niemand
.r
kauft sie.
(Zurufe det der K muntstischen Fraktion )
Meine Herren, Sie . können jetzt soviel Sische haben
--
wie Sie wollen : Kabliau für 1 ,9o, Merlan schon
für 1 ,00, im Ausschnltt 1 , M . ' Gestern stand an
sämtlichen" Litfassäulen Berlins , was ich 1ahrelang
nicht ' mehr gesehen habe, ' ein Plakat , das hände-
ringend billige Sische anbot . Das ist ganz natür-
' lich ; sowie das Fleisch wieder im Lande erschienen
ist , wird - es , trotzdem die Sische da sind , lieber . ge-
gessen, weil es mehr fältigt und mehr kräftigenden
rt hat als.. der ' isch . Kommen erst die Sische
unsortiert auf den Berliner Marü --das ist näm-
lich auch ein wichtiger Punlt -- : unsortierte ' Sische
lauft kein 'Berliner, und Sie werden immer - die - Er-
fahrung gemacht haben, in guter und . in schlechten
Zeiten, daß erst, wenn es ganz schlimm kommt, wenn
tanm noch Lebensmittel vorhandn sind , jemand kleine
Sische kauft . Ich erinnerne"' daran , daß die kleinen
Plötzen , Stinie, Bleie , überhaupt die unte äßigen
'Sische herumgelegen haben vor dem Kriege und für
alle mögchen Zwecke ' verwendet worden sind/
llehr richtig ! rechts)
..
)
und daß man auch letzt r sehr schwer daran geht,
) ,--
sie zu . laufen .'