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Staplverordneten-Versammlung der Stadtgemeinde Berlin2549
Sitzung am 6. Oktober 1921 .
--.
abgesetzt den . Dann ist es ja gar nicht mehr
nötig ,
(Geschäftsordnung)
"" überhaupt heute noch zu tagen ..
lStadtv. Dörr (V . K. P . D )) (Sehr gut ! bei ver Unabhängigen Sozialdemokratischen
.
amrm).
t ; teses llndische Spiel, das von der rechten Seite des
Hauses wieder versicht wird ! - Politische Debattei werden Die Herren von rechts
meinen, die Stadtverordneten-
versammlmg abe nicht mehr as - Recht, weitgeh ehier entriert 1
Beschlüsse zu fassen,e nicht mehr die nötige Autorität .(Rufe rechts Kindisch ?)
w
Meine Damen und Herren , innner. wenn ie in Be-
Mir ist ber Wille der Masse der Bürger Groß
Berlins
meh r oert als oas Unteil eines verknöcherten Juristen
dränguis geraten,
im Deutsä)en Staat.
(Große Ilnruhe nd Zurufe rechts ) .
(Zurufe. recht Bravo ! links. )
ich ' kann warten .
(Anhalte große llnrnhe Rufe rechts - Vorsteher ! )
Das sage ich Ih gan klar und deutlich .
er
lle es Volles hat entschieden md hat em- e St -
.
Vorst . Dr. Weyl : Herr Stadtv. Dörr, Sie haben verordnetendersammlung usammengebracht .
Nur bau
eben die Anträge der Herren , van Ehnern usw . als kin- Tüfteleien jener Juristen
von der rechten Seite war
dischef piet 'll reichnet . Ich muß betonen, daß ein es eoch nmal vergönnt,
dafür zu sorgen, daß die
Berliner Stadtverordneter- überhaupt kein kindisches Spiel Stadtverordnetenversammlung ausgelösl
wurde. as
.
.
hindert us aber nicht , die Geschäfte so ' zu führen, wie estreibt .
im Interessie der Stadt Berlin notwendig ist, und
wenn
(Große Heiterkeia)
diese Sachen auf die Tagesommg gestellt sind, wie
Alse bitte, fahren sie fort .
mter anverm d ie Frage der O rgesch und der Selb st-
Stadtv . Dörr (V . K . P . D . ) ! zur Geschäftsordnung) : schutzorganisationen
in Berlin, so können sie nicht bis
Immer, wenn Ihnen die Debatt e unangenehm wird,
zmu Sanktninnnerleinstag zurückgestellt werden, sondern
kommen Sie mit solchen , Anträgen; für die man ivirtlich
sie müssen schleunigst erledigt werden, damit
in die
.
keinen pa rlamentarischen Namen finden kani , u nd Sie .
dunkelsten Ecken jener Gesellschaftsklassen hineingeleuch-
tet wiro, damit wir sehen , was sich dort abspielt .
.ver uchen es auch hier wieder.
Sonst treten vie Herren von . rechts immer auf und
(Zurufe. e
Ganz richtig hat Herr (eminsti ' darauf hingewiesen
erklären, sie hätten eine gewisse Menschenfreundlichkeit
wenn Sie hier Ihre Judenhetze loslassen können, ist
gegenüber oen Arbeitern und den sogenannten Mittel-
das icht polit isch . Wcun man dagegen Sachen aus-
stand, die durch e Not der Arbeitslosigkeit in eine
deckt , vie He.rr Leupold , die Ihnen unangenehm sind, mangenehme
Lage gebracht sind . Hier von der Tribüne
die as ganze Netz Ihrer geheimen Organisationen ent- des
Hauses aus will ich feststellen , daß die Deutsche
Volkspartei beantragt hat, die Erhöhung der Erwerbs-
hüllen ,
losenuntermizungen, Punkt 24 der Tages ord -
(Große Heiterkeit rechts)
so ist Ihnen das nnaugeiehm . Es ist auch verständiich ,
nung , obizusetzen . -Diese Berichterstattung
über die Er-
.
daß te Deutschnationalen es ablehnen , sich an ver
Ver- werbslosenunterstützungen darf nicht abgese
wer . Wir
handlung dieser Anfrage zu beteiligten . las sonen
beantragen viebnehr , daß dieser Punkt alterster
diese Leute unt du schuldbeladenen Gewissen antworten7
Pun kt der Tagesordnung ve rh a ndel
t wird.
(Brava !h
(Große Heiterkeit rechts .)
Sie unen sich ja gar -nicht - reimwaschen, nachdem
sich Wir offen uno
wünschen , daß die Fraktion des Stadw.
.
Ihre Leute in Versammlungen derartig demaskiert haben .
Ehnern schn Antrag zurückieht .
,
Jetzt sift es ja ganz selbstverständlich , daß Ihnen kein
(Widerspruch bei der Fraktion der Deutschen Volpartei. )
Mensch mit gefunden Menschenverstand auch nu r ein Wir eben nach wie
vor auf dem Standpunkt, 'daß
.
die Tageso rdvung heute erledigt ivenden muß.einziges Wort glaubt .
Wir werden' selbstverständlich den Antrag des Herrn
Stadtv .Koch (D.-nat .) (zur Geschäftsordnungs) : Nach-
von Eynern ablehnen . Wt-nu Herr Kollege Czeminski
angeregt hat, wir möchten die Sachen nach ihrer Wich -
dem darch die uld des Vorstehers, der eine Fraktions-
tigteit erlegcu , so läßt sich darüber wohl von Fa ll sitzung
der Unabhängigen Fraktion abzuhalten alte,
zu Fall entscheiden, indem wir kurz geschäftsordnungs- der Beginn
der Verfanunlung m Dreiviertelstunden ver-
mäßig arlber sprechen, was motiverdig heute -erledigt schoben
worden ist, haben wir das . Bedürfnis, die Ge-
--l
schäfte umso schneller zu fördern.
werden muß .
(Zurufe. )
Stadtv . nrich (U . Soz . -Dem .) (zur Geschäft Wir haben schon aus diesen Grunde alle Ursache,
dafür
.
nung) Ich bar einigermaßen erstannt, als ich den aal einzutreten , daß nur die unbedingt
notwendigen Gegenr
.
betrat md Herrn Eyuern sah, der für sich das Recht stände heute erledigt werden . Wir haben
den Antrag,
in lnspruch nahm , in Namen seiner politischen Freunde diese Punkte abzusetzen , nicht deswegen gestellt ,
weil
zu beantragen , daß alle diese Punkte abgesetzt werden . wir, ote einer der Herren - Vorredner
sagte, eiz schulde
Um ellte sich ver Herr Stadtv . Eynern auf den beladenes Gerwissen hätten . Wir fürchten
uns nicht,
vor dieser Versammlunguuse rn Standpunkt da:ulegen,Standpunkt
und wir haben auch nichr die Absicht, usie es diese(Zuruf Von ! )
larh der Revolution gibt es in Deutschland keh Anträge bezeugen ,
hier Wahlreden noch ku rz vor der
1
Wahl zu halten , sondern wir wollen einfach weiter nichts"Von" )nehr !
t un, als vos zu r Konrpetenz der Berliner adtoer-(G00ße Heiterkeit rechts. ,
Wir nennen einen so wie andern l Der Herr ordnetenversammlung
gehört . Deswegen treten wir den
.
Stadtv. yiern hat das Recht in Ansp ruch genommen, Anträgen von
Eyn bei , die sich ja im wesentlichen
zu beantragen, oaß diese Anträge von der Tagesordiung mit unseren
Anträgen decken.
1'41. Sitzg . sstadtv.-vers.