2534Stadlverordneten-Versmmulung der Stadtgemem' de Berlin33
Sitzung am 29 . 'September 1921 .
1tadiv . ' Leupold, Antragsteller (V. K. P. D.)1 '
--
Organisationsbureau, ferner ist in der Schadeuruthe-
straße in teglitz ein Hvtel, vo.' sich auch en diesbezüg-
licht Organisationsbureau befindet . An belden Stellen
.,
hängen große Plakate aus, die zum nirttt in die
,
eiwilligenformationen ' auffordern . 'Der Herr Bermont
hat einen erleutuant von Raven dort, dcr ständig
w
mit einem Trausport von 40 bis 50 'Mann, wenn er
.
sie zusammen hat, enüveder nach Bayern -oder nach
Slesien ftihrt, un dort ungestört sein Handverk aus-
)
üben -- zu . können . e Orgesch hat sich nicht geschenk, .mit
großen Plakatanschlägen in großer Aufwachung -unter
falschen .agge, unter falschen Nanwn, auch in ' den
Kreisen der Arbeiterschaft für bestmie nat ionaltstische
Zvrcke Propagandg zu machen. Ich ' werde Ihnen na
- her erzählen, wie man da vorgegaugen ist, und Ihnen
,
,1
beweisen, daß man sich sogar nicht . geschenk hat, obdach-
lose Proletarier dazu zu -' nehmen, um sie für ' d ese
--1
Zwecke ' zu venvenden. Ich habe hier eine Liste von
87 Namen vnd ...hinterher noch eine . Liste mit 30 Namen.
-- alles . Leute aus Ihrer Klasse : , Offiziere, Hmptleute,
.
Maiore, die die Leitung in diesen Orgeschso irtionen
üb ommen ' haben ; sie unterstehen . einem. Herrn Klühr,
.
1
der als Komenandofer in Frage kommt.
.
Weiten ' möchte ich Ihnen zeigen, daß auch wir
als Proletarier nit Ihrem 'Auimarschplan sehr gut
Besch eid wissen, den e - von der rechten Seite pes
1
Hauses .ja auch wohl . alle kemien ' werden.
(Lachen und Widerspruch rechts . ) '
.
Hier auf diesem Plair at man ktlpp und llar die n-
,...
g rissspunkte . beschljeden , nd man glaubte sich schoi
vor bei Monaten stark genug, nur losschlagen zu
.
können, um den zweiter Kapp-Putsch vorzunehmen. Aber
,
ich bin fest davon überzeugt, daß die Arbeiterschaft
einen Strich durch diese Rochnung machen . , wird
Meine Duen und Herren, wenn wix uns heute
darüber unterhalten, ob die Orgesch äufgelöst ist, so habe
ich Ihnen scheu eingangs meiner Ausführungen gesagt :
scheinbar ist die Orgesch zwar ' aufgelösl ; aber ' a em
1--
sie angeblich aufgelösl bar, . ging sie weiter ' unter - dem
Namen Selbstschutz- und -Trutzbund. Diesen Selbstschu
Bourgeoisie haben- Sie vorlresslich ' organistert, das
muß ich Ihnen zugeben. Sl haben in dieser Begiehtmg
ein - vorzügliches Organisationstalent, und 'e haben ja
auch die nötigen Machtmittel ' zur -Verstigung , da die
Reich uab aatsbehörden Ihnen 'gefügig sind, um
.' 1
Ihr Uwvesen treiben zu können,
1
(Zurufe rechts und bei ber Demokratischen aktiou :
,
Was . lißt - e ?)
.
da ie ja in diesen Reicht- und Staatehörden . alle
Ih Stützen . haben, die Ihnen das Materinl utragen.'
w
lWiederhalte Rufe Zu.nr reden Sie' denn ?)
-- Ich rede zu Ihnen. Wenn - Sie pas nicht begreifen,
.
bau n haben Sie vielleich t zu viel . Schupps genossen,
um das verstehen zu können,
.
(Unruhe . )
.
Vorst.-Stenvertretrrin BeisiderinFraubtz :
Ich möchte den Herrn Reimer .bitten, . nicht so 'persönlich
. . .
'zu werden .
.
,
(Brada !)
--
intragsteuer Stavw. oeuvold . K. D.) :
Ja, ich werde rem -Wunsche folgen. Am 26. Mat
ersch ien im ,,tegeler Anzeiger'' ein Interat folgenden
Inhalts :
l ' . eitag, . 27 . Mni, abends 8 Uhe, findet
,
im Saale des Herrn Hamusch auptstraße, eine Ver-
sarumlung des ,Berliner Selbstschu'' statt . Männer,
die für Ruhe Ordnungund Sicherheit sind,
Der Einberufer.wollen rheinen.
Diese Mitglieder dürfen one Wa ssen s che in
Se ner 'wa ss en tragen ! Mitglisauveis legttt-
MIert . . vlitjk selbstverständlch ausge -
,
schlossen , jedoch werden Mitglieder dee
,,
V . K. P D. und U. S. P . D nicht auf -
w
geüonimen.
25 Verfanunlungstellnehmer meldeten darauchin sofort
,
ihren Peitritt. Als - Leiter r .Gruppe Tegel wurde - ein
Maior Wümig gewählt . Zum -Schluß teilte der Referent
mit, daß der Berliner Selb stschutz von der Regierung
'und den Poliz ' räsidenten Richter genehmigt sei.
.
n Herrn Polizeipräsidenten - Richter stellen wir nun
--
die frage, ob er zu diesen Zusammenkünsten seine
nehin igung gegeben hat.
1 ,
1
Selbstverständlich hat die . rbeiterschast aller drei
1
Parteien u diesen Dingen Fiel(ung genommen ; sie hat
.
versucht, diese Formalionen auseinanderzuschlagen, und
so ist es zu Vorkommnissen gekommen, die wir lehin in
Salau, in Potsdam" in Panow gehab t hab en und
en .Wiederholung täglich hause zu warten ist.
1
In er ersten Hundertschaft der tellung III,
.
BerlinMitte -nurde kürglich die Feier des einiäri gen
Bestehens Berliner dstschutzes begangen . . Ein
Bericht durüder sagt : 'Ein 'M itglied des ssichtsrats,
r
Kamerab Probst schilderie, wie sich . , . Berliner Selbst-
schutz aus winzigen Anfängen zu' stattUcher Stärke ent-
wickelt hat. Sie kennen ja den bekannten Berliner ,,not-
1
rn s ' " der je auch dazu verwendet wird, mn im gege-
denen Moment auf die iterschaft loszuschlagen und
eventuell èine neue aatsfvrm u schffen . Ich habe
)
vorh in schon envälhlt, daß man sich nicht schenk, selbst
die rmsten der Armen zu solchen Orga isationeä
heranzuziehen . Wir wissen, daß im Berliner Asyl für
Obdachose m Herr Fuchs ständig Versuche unserninnne
.
.,
und Propaganda treibt, um die Obdachlosen unter allen
.
mögiick Versprechungen heranzuziehm ; es wird chmen
1
in Aussicht gestellt, daß täglich gegeben werden sollen
--
30M pro Mann, 30 M . für die Frau 'md 5M für jedes
td, erhält der Betreffende noch beim 'Ausmarsch
10 M. Die Leute müssen sich -morgens von - 9 bis 10
.
und abends in derselben Zeit' am ." siesischen Bahnhof
tt:essen . Der Trausport geht nach Oberschlesien .
In m letzten lexenrplar, das wir cr st in voriver
Woche über den Berliner Selbstschutz erhalten haben, ist
,
von dem Schatz von , Leben und Gesundheit, Hab und
t innerhalb Bereiches Berlin - die Rede, und dann
otrd nichts hervorgehoben , daß die Betreffenden nicht
zu bes üvchten brauchen, daß sie ihr Amt übe rschreiten',
dem in einent Poragraphen heißt --es ; ,,ie Notwehr darf
jedach das gebotene Maß der Verteidi gung nicht über-
schreiten und nicht in Vergeltung ausarten. Die Ueber-
,
schreitung Notr ist nur dann nicht strafbar ,
wenn ' Tllter in Bestürzung , Furcht oder
Sch re cken übe r die Grenzen der Verteidigung ' hin-
ausgeht". mn, Furcht, Bestürzung und Schrecken wer-
den also in gukm . den nd fin die.ntong
von Leuten aus der A iterschaft 'abgeben,
.1 1
In leer Zeit haben oir' sehr -vi von -Werbmigen
iür den tschutz gert . Diese Werbungea shlelen in