[Stadtv . Danicke, Antragsteller iD.-nat .) l
.
,
,
ucd . wem gerade Sie uns an unser Christentnur. ge-
ren, so kommt mir das von der Seite ber Bo
,
1
wegung "Los von der -Kirche'' seht seltsam) vor .
(se-hr 'richtig ! rochts . )
.
Wer sind denn diejenigen , die an der Spitze stehen ,
,.e
um unsere Kinder aus den evangelischen und . katho-
sischen ulen herauszuholen ?
1 .
(r wahr ! -rechts . )
Wer sind denn diejenigen , die für dt- n Austritt aus
--
der Kircho - eintreten ? .. Es sind zum größten Teil
Angehörige des jüdischen Stannes .
achen und lebhafter Widerspruch und Zu rn se links . .
Ja , Herr Dr . Löweuskein , vollen lSie denn das leugnen ?
1.
(Grofie Heiterkeit.
Nun hat Herr Stadtverordneter Manasse "uns hier eine
.
ich möchte beinahe sagen - 'sehr . rührteltge Ge-
schichte ' erzählt. . Herr Manasse, . es ist so : nicht wr
--
sind diejenigen, die Ihnen da nehmen wollen , was
.
nen heilig ist, wir ollen e nicht uns den ' Shna-
gogen herausholen. er die Herren Dr. Löwensteh
und Dr . KrakauerSn . Neukölln z . . B . , die wollen unsere
Kinder ous der rche herausholen .
) (Unruhe . )
r
Das ftab die Angreifer : wir befinden uns in . Ver-
,--
tuidigung . Es gilt heute fast als ein Mangel an ldung,
oenu -man s Wort Jude übe upt aussp - t ; kein
Beruf, kein Stand, kein Volk, nichts hat Anspruch darauf,
nicht . angetastet zu werden, - -nur hier darf man das
Wort üüerhappt nicht einmal anssprechen , esen Stand-
punkt kann ich nicht als berechtigt anerkennen . Ich
habe nicht angegriffen ; aber wir haben das Recht, uns
.
1
zu verteidigen, venn man uns unser Dentschtu und
unser ,Chri sten ium ne en will .
(Unruhe links irnd Rufe ; Wohnungen ! )
,--
Ich herbe in meiner Begründung nichts gegen Jaden
-gesagt, und ich erkemre z . B . Ihnen, Herr - Dc.
srein, ohne . itere'. Ihre Tüclnigfeit , Ihre telligenz,
.
mldes gliche zu , aber ' schen Sio, der )1nter
--
ist der -wir sind im ' innersten Führen, in der ganzen
Weltafffassnng verschieden . Das ist der springende Punkt .
Wer so ' fest,. im Jüdischen verwuretr ist, wie verschte-
dene der genredner und Zwischenrufen, der darf eivem
aaberen , der fest in seinem g anisch-deutschen Be-
ßtstin sieht, n icht Avt isemitismus vorwerfen . rSie
.
w 9
sollen uns zufrieden lassen Ich muß es für eine
Anmafng erilärert, wenn man heute von . jüdischer Seie
ganz besonders auf dem biete der- ulen- uno der
.
ehung , wo das Ursprünglichste und Wichtigste liegt,
.
wo die tiefsten Duge, die aus denp Volkum stammenl
.gur (Cttwicklung wmmen sollen, einsetzt und uns unsere
1
Sie , meine Herren,Kltder wegnehnien bot .
(nach : links) werden ioch ei res Tages anders denken
Warten Sie ab, vielleicht ist es dann u spät.
Also . Herr Munasse,- ich erkenne jedem Jun ' sein
cht und seinen , olz zu ; mag er seinen Stammdaam
.
, fti .n , wie er will . Aber denken ieh bdte, einnval
, w
daran wer ,hat denn gerade iumer über Stammbawn
1 ,
gpottet , wrr hat unsere Adtigen schlecht gemacht, ' l
.
ssie auf ihre scher sto(z . ern ? s . sind
häufi gerade jüdische - Leute gei en :
--
. (Zurufe links : Munrenbrecher ! )
,
Was gelt 'msch Maurerbrechen an . Ich - spr hier
40 . Sitzg . Stadtv.-Vers-
von gmz allgemseinen ngen und kann nur viederhelerc
--
wir sind von . j üdischer ette ungegriffen worden, oir
,
wehren uns nur unserer Haut, und wem e die Tat-
, daß wir uns wehren, Antisemilisums nennen, danns
sind ' w†r allerdings Antiferniten .
..
Stadtv. Dr. Kirchner (D.-nat. (persönliche Be-
mkung) : Meine Damen uw7 Herren , bevor ich eine
perfünliche Bemerkung mache, möchte ich meinem Bedauem
.
" r - . . geben , daß ich m vorher nichtt
.
m Worte gene t eh um auszuführen, daß die
ente, ie ' aus - " Osten zu uns ein ndern
),
und uns in Wohnungen kommen , uns allerb:ngs -in
.
hohen( i e 'urch die Gefahr der (Ei(schleppung von
.
u o gesäden . -Denn das ecffieber wird d urch
Läufe 'übertragen , 1md es ist bekarmt, daß die Leute
,
aus dem Ostm kommen, hieran ganz besonders
w
leiden . Das hat allerbin gs nichts - mit . der Religion
zu tun, aber es erfordert Aufmerkfamkeit und behr.
Nun aber zu dem, was' unine Person betrsft . Herr
.
Dr . Krelitz hat behauptet , ich ' hält gt-sag t , die Jnden
fräßen - uns unsere Nahrung weg .
(hr richtig ! links .
,
bitte zuzuhören Herr Dr . Koeli hatte aus-
geführt, daß wir -in allernächster t - ,wahrscheinlich
,
.
größten Mangel ' an Nahrung haben" ür , weil die
Nahrungsmittel bei uns sehr kiapp seien ; und darauf
--
sagte . ich : "Umsso schlauner ; dann ivenden ' die, die aus
.
m. shaide kau)(nert, uns die Na ng . wegssessen''
(Hört, hört ! und Lachen - links .
. .
Das hat . gar- , auf nden bezogen , sonderv
-
auf alle aus d Osten kommenden Zuzügler .'
(Widerspruch link .
w-- r .--
Wenn 'Sie - behupten, das hätte sich allgernein auf' alle
Juden bezogen , dann ist . e"s eine- grobe Umvahrheit.
r--
Stadtv . Koch '-D.-nat, (persönliche Bemerkung)
Meine ,Dmneu 'und Herren , in dem Zusammenhange, in
.
dern . Herr Stadtverordneter D- . Koelitz . ' hier von den
r
Seuchen sprach, die . von den Ostjuden' eingeschl -pdt sind,
--
habe ich den heutlichen Zwischenruf gnncht, -daß die
Oftjaden selbst an sich eine .Seuche sind- Es hat mir
fern gelegen, u verallgenneinern und -zu sagen, daß die
Inden ei ae che sind.
(Widerspruch n nd .Lachen lmks .
Ich erkläre . ausdrücklich, 'daß ich weder Herrn Weinberg
noch Herrn Löweuskein - als eine Seuche .' b .;ei h - e' hbe,
lgroße Heiterke .t )
.
üb uupt - keinen- Juden in diesem Hau se . habe
--
l
den Ordnungsrus. bes - - Herrn Vorstehers dafür erhllten,
daß ich e Ostsude n ' als eine euch bezeicl t
. ,
,
habe, habe aber . vermißt/ da als vorher . Berlin er
r
.
Bürger und deutsche Volksgenossen als
.
-gne "Bestien' eichnet wurden, ein Ordnungsrus
)
erfolgt i st .
-- w
(e Versanrnilung 'lehnt - den Antrag '-der S adiv .
w
Lüd ' und Genossen ab.
--
Vorst . - Dr . Weyl : Der achte Gegenstand der Tages-
--
ordnung - ist der
r
Antrag der Stadtv. Lüdicke u . a ., betreffend
die Beteiligtung von Schulkindern an einer
kommunistischen Versammlung . Druck-
.
sache 64.
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Stadtv. Frau Riedger .Soz . -Dem. (zur Geschäfts-
--
ordmmg) an s meiner Frakaon möchte ich den Antrag
2524StadwerordneteucBersmmulnng der Stadtgeuninde Berlin523
Sitzung am 29 . September 1921 .
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