Sitzung am 1
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nigt, .meine Herreri ; ich bin überugt : Sie 'werden n
1 )
mehmen .
(Lebhafter Beifcal . )
Stndtv. Dr. Kuhluann : Meine Herren, der Antrag
tspricht in seinem Endzweck Wünschen, die ich schon
'der letzten 'Lebensmitteldebatte namens meineri
reunde bekanntgeben durfte : der Sicherstellung und
öglichsten Erhhung - der Kartoffelration . Ich will des-
ld hente meine damaligen Ausführungen nicht wieder-
,
len . Die statistische Zahl , die - ich damals hier be-
mntgegeben habe, von 34½ Millionen Ernteerträgnis
l inzwischen amtlich bestätigt worden , und wie wir
:ute abeud auch schon wiederholt gehört haben , hat
err Unterstaatssekretär Müller eine Verteilung dieser
11/a -Millionen Tonnen .in der Presse bekanntgegeben.
r kommt dann zu dem Schluß daß eine Erhöhung
Kartoffelration -über 7 Pfund hinaus danach nicht
öglich sei . Das lexempel, das er aufmacht, stünmt
allerdings ; aber Gott sei D ank haben wir diesmal .
ue amtliche Gewährsquelle , die uns das bestätigt, was
/rr schon vermuteten ; daß diese Angaben, die auf oen
ßirtschaftskarten gemacht worden sind, zum Teil nicht
en Tatsachen entsprechen, daß tatsächlich die Ernte viel .
esser gewesen ist, als durch diese statistische Zahl von
4y2 Millionen zum Ausdruck kommt . Wir haben des-
,
alb gar nicht nötig, von unserer Forderung Abstand
u nehmen, sondern können sie mit aller Dringlichieit
nederholen ; wir verlangen eine Erhöhung der kortoffel-
ation, denn sie ist " glich. Wenn sie aus den statistisch
achgewiesenen Mengen nicht möglich ist, dann ist si e
us den verschtviegenen Mengen möglich, die auf den
irtschaftskarten nicht bekanntgegeben sind .
Die Reichskartoffelstelle Herr Wurm hat ver-
wtenus die Sache schon zum Vortrag gebracht hat hie
atistik beanstandet, und sie ist sehr gut orientiert über
ie Ernten, die gemacht worden sind . Ich sehe nicht
in , wenn solche verschwiegenen Mengen vorhacden siud,
oerum wir gegenüher den Selbstversorgern zurückgesetzt
verden sollen . Diese dürfen 1½ Pfund Kartoffeln pro
rag für sich beanspruchen und wir unr 1 Pfund. Womit
ann das begründ-et werden? Haben wir nebenher noch
vviel zu essen ote die Selbstversorger ? Die konnten
ich mit Wintergemüse eindecken urd haben ihre Schmalz-
öpfe noch nebenh. Das wiffen wir zur Genüge.
ollten wirklich die verschiegenen Meugen nicht erfaßt
verden können, so mö ge man zchen uns mcd den
selbstversorgern das halbe Pfund teilen , dann kommen
r ungefähr ans 11/4 Pfund .
er, meine H en, es muß die Kartoffehntion
nhöht den ; wir können sonst mit den rationierten
ebensmitteln nicht auskonen.
l
Nun, meine Herren, diese fa se Jdee des Herrn
,w
don ldow mit ' den Lieferuugsverträgen ! Sollte man
sllt möglich ten , nachdern das Systern der Liefe-
mngsverträge vollständig bankerott gemacht hat, daß
man uns in einer , so ern sten Sache wiederum ans
r
Aeferungsverträge vertrösten ' l ? Darauf gehen oir
r
nichl ein . Es .muß unter .allen Umstänben verhindert
oerden, daß wir mit den Kartosfeln puf papierene
Lieserungsverträge gesetzt werden . Wir verlangen, daß
, was wir - zu beanspruchen haben, zunächst die uns
ntzl zugeteilte Ration, möglichst aber die erhöhte Ration,
m natura sichergestellt vird, uab daß nicht eher an
1
eine Verfügung er die Kartoffeln gegangen wird, als
die Mengen, die wir benötigen, uns sichergestellt
d . Wir könn en sie namrlich nich ganz nach lin
dezember 1917.
nehmen ; - denn hier können -wir sie nicht lagern . Aber sie
müssen sichergestellt werden durch schlagnnhme und
Aufrechterhaltung der öffentlichen B""" - rtschaftung . Wenn
darüber hlnaus Kartoffeln freigegeben werden. zum - Ver-
füttern für die Pferde und für die Zugochsen -und für das
Milchvieh, so liegt das jedenfalls im Interesse der All-
gemeinheit ; aber verhindert -werden muß, daß über-
schüssige Mengen von Kurtoffeln im Wege des Schleich-
handels verkauft werden, daß sie an die weine ver-
w
füttert werden, die nur für die ,Seibstversorger großge-
zogen werden,, daß sie verfüttert werden zum Aufziehen
von Geflügel, Kaninchen usw. , was natürlich eine sehr
I
lohnende - Sache wäre, und weshalb die Bestrebungen
der Landwirtschast dahin gehen, die Freigabe der Kar-
toffeln zu erreichen .
Meüe Herren, wir können heute nichts Besseres
tun, denn es wäre ein sehr erfreuliches Zeichen , und es
würde zeigen, daß der Ernst der Sache von der ganzen
Verfammlun g erkannt wird, als daß wir eine ein -
mütige Kundgebung heute obend veranstalten, indem wir
einstimmig den Antrag annehmen, der uns von den
Fraktionen vorgelegt wor ist .
(Lebhasi' er Beifailn
Vorst. Michelet : Meine Herren , die Herren Antrag-
steller verzichten auf das Schlußwort .
/Die Versammlung beschließt nach dem Antrage der
.
Stadtverordneten Cassel , Mommsen, .Heimann und Dr .
Weyl, wie folgt :
Die Versammlung ersucht den Magistrat, bei den
zuständigen Reich und Staatsbelrden dahin vor-
stellig zu werden ,
daß die städtische Bedarf an Kartofseln durch f-
rechterhaltuig der öffentlichen Bewirtschaftung und
nicht durch Verweismg auf Lieferungsverträge sicher-
gestellt wird, und zwar uuter Erhöhung der jetzigen
Kopfmenge bis zur möglichsten Höchfigrenze, und daß
.
eine Freigabe der aus der Kartoffelernte verbleiben-
den Ueberschüsse keinesfalls vor tatsächlicher Sicher-
siellung diese Bedarfs erfolgt . .
Ich darf feststellen , meine Herren, daß -der Antrag ei n -
.
sti m m ig angenommen worden ist . .Widerspruch hier-
gegen erfolgt .nicht .
Die beiden folgenden Gegenstände der Tagesordnung ,
Nr. 4 und 5 , werden .aus Wunsch der Antragsteller ab -
gesetzt -
Sechster Gegenstand der Tagesordnung :
Vorlage -- zur Beschlußfassuug über den Ankauf
des Grundstücks Kl. Parkstr. 18/19. Vorlage 641 .
(Die Versammlung beschließt nach dem Antrage des
Magistrats , wie folgt :
Die .Versammlung erklärt sich mit dem Ankauf des
Grundstücks kleine Parkstraße 18/19 hierselbst" zam
Preise von - 224 M einverstanden unb beniilligt
das Kaufgeld ,und die Kosten aus -dem Grundstückser-
w
werbungsfonds . )
Siebenter Gegenstand der Tagesordnung -
Borlage -- zur Beschlußfassung -- über die Ge,
währung vou Kriegsteuerungszulagen an die Ano
gestellten des Nationalen Frauendienstes. -- - Vor-
lage 642.
1
(Die Versammiung beschließt nach dem Antrage des
.
Magistrats , wie folgt
.
Die Versammlung ist damit einverstanden, daß zur
Gewährung von Kriegst euerungszulagen an die An-
-- . .
gestellteu des Nationalen Frauendienstes vom 1 . Juli
w
1917 ab nionaffich bi 2700 . vorbehnltlich einer