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Volume No. 25, 13. Dezember 1917

Full text: Stenographische Berichte über die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt- und Residenzstadt Berlin (Public Domain) Issue44.1917 (Public Domain)

Sitzung am 1 w ,..-- l nigt, .meine Herreri ; ich bin überugt : Sie 'werden n 1 ) mehmen . (Lebhafter Beifcal . ) Stndtv. Dr. Kuhluann : Meine Herren, der Antrag tspricht in seinem Endzweck Wünschen, die ich schon 'der letzten 'Lebensmitteldebatte namens meineri reunde bekanntgeben durfte : der Sicherstellung und öglichsten Erhhung - der Kartoffelration . Ich will des- ld hente meine damaligen Ausführungen nicht wieder- , len . Die statistische Zahl , die - ich damals hier be- mntgegeben habe, von 34½ Millionen Ernteerträgnis l inzwischen amtlich bestätigt worden , und wie wir :ute abeud auch schon wiederholt gehört haben , hat err Unterstaatssekretär Müller eine Verteilung dieser 11/a -Millionen Tonnen .in der Presse bekanntgegeben. r kommt dann zu dem Schluß daß eine Erhöhung Kartoffelration -über 7 Pfund hinaus danach nicht öglich sei . Das lexempel, das er aufmacht, stünmt allerdings ; aber Gott sei D ank haben wir diesmal . ue amtliche Gewährsquelle , die uns das bestätigt, was /rr schon vermuteten ; daß diese Angaben, die auf oen ßirtschaftskarten gemacht worden sind, zum Teil nicht en Tatsachen entsprechen, daß tatsächlich die Ernte viel . esser gewesen ist, als durch diese statistische Zahl von 4y2 Millionen zum Ausdruck kommt . Wir haben des- , alb gar nicht nötig, von unserer Forderung Abstand u nehmen, sondern können sie mit aller Dringlichieit nederholen ; wir verlangen eine Erhöhung der kortoffel- ation, denn sie ist " glich. Wenn sie aus den statistisch achgewiesenen Mengen nicht möglich ist, dann ist si e us den verschtviegenen Mengen möglich, die auf den irtschaftskarten nicht bekanntgegeben sind . Die Reichskartoffelstelle Herr Wurm hat ver- wtenus die Sache schon zum Vortrag gebracht hat hie atistik beanstandet, und sie ist sehr gut orientiert über ie Ernten, die gemacht worden sind . Ich sehe nicht in , wenn solche verschwiegenen Mengen vorhacden siud, oerum wir gegenüher den Selbstversorgern zurückgesetzt verden sollen . Diese dürfen 1½ Pfund Kartoffeln pro rag für sich beanspruchen und wir unr 1 Pfund. Womit ann das begründ-et werden? Haben wir nebenher noch vviel zu essen ote die Selbstversorger ? Die konnten ich mit Wintergemüse eindecken urd haben ihre Schmalz- öpfe noch nebenh. Das wiffen wir zur Genüge. ollten wirklich die verschiegenen Meugen nicht erfaßt verden können, so mö ge man zchen uns mcd den selbstversorgern das halbe Pfund teilen , dann kommen r ungefähr ans 11/4 Pfund . er, meine H en, es muß die Kartoffehntion nhöht den ; wir können sonst mit den rationierten ebensmitteln nicht auskonen. l Nun, meine Herren, diese fa se Jdee des Herrn ,w don ldow mit ' den Lieferuugsverträgen ! Sollte man sllt möglich ten , nachdern das Systern der Liefe- mngsverträge vollständig bankerott gemacht hat, daß man uns in einer , so ern sten Sache wiederum ans r Aeferungsverträge vertrösten ' l ? Darauf gehen oir r nichl ein . Es .muß unter .allen Umstänben verhindert oerden, daß wir mit den Kartosfeln puf papierene Lieserungsverträge gesetzt werden . Wir verlangen, daß , was wir - zu beanspruchen haben, zunächst die uns ntzl zugeteilte Ration, möglichst aber die erhöhte Ration, m natura sichergestellt vird, uab daß nicht eher an 1 eine Verfügung er die Kartoffeln gegangen wird, als die Mengen, die wir benötigen, uns sichergestellt d . Wir könn en sie namrlich nich ganz nach lin dezember 1917. nehmen ; - denn hier können -wir sie nicht lagern . Aber sie müssen sichergestellt werden durch schlagnnhme und Aufrechterhaltung der öffentlichen B""" - rtschaftung . Wenn darüber hlnaus Kartoffeln freigegeben werden. zum - Ver- füttern für die Pferde und für die Zugochsen -und für das Milchvieh, so liegt das jedenfalls im Interesse der All- gemeinheit ; aber verhindert -werden muß, daß über- schüssige Mengen von Kurtoffeln im Wege des Schleich- handels verkauft werden, daß sie an die weine ver- w füttert werden, die nur für die ,Seibstversorger großge- zogen werden,, daß sie verfüttert werden zum Aufziehen von Geflügel, Kaninchen usw. , was natürlich eine sehr I lohnende - Sache wäre, und weshalb die Bestrebungen der Landwirtschast dahin gehen, die Freigabe der Kar- toffeln zu erreichen . Meüe Herren, wir können heute nichts Besseres tun, denn es wäre ein sehr erfreuliches Zeichen , und es würde zeigen, daß der Ernst der Sache von der ganzen Verfammlun g erkannt wird, als daß wir eine ein - mütige Kundgebung heute obend veranstalten, indem wir einstimmig den Antrag annehmen, der uns von den Fraktionen vorgelegt wor ist . (Lebhasi' er Beifailn Vorst. Michelet : Meine Herren , die Herren Antrag- steller verzichten auf das Schlußwort . /Die Versammlung beschließt nach dem Antrage der . Stadtverordneten Cassel , Mommsen, .Heimann und Dr . Weyl, wie folgt : Die Versammlung ersucht den Magistrat, bei den zuständigen Reich und Staatsbelrden dahin vor- stellig zu werden , daß die städtische Bedarf an Kartofseln durch f- rechterhaltuig der öffentlichen Bewirtschaftung und nicht durch Verweismg auf Lieferungsverträge sicher- gestellt wird, und zwar uuter Erhöhung der jetzigen Kopfmenge bis zur möglichsten Höchfigrenze, und daß . eine Freigabe der aus der Kartoffelernte verbleiben- den Ueberschüsse keinesfalls vor tatsächlicher Sicher- siellung diese Bedarfs erfolgt . . Ich darf feststellen , meine Herren, daß -der Antrag ei n - . sti m m ig angenommen worden ist . .Widerspruch hier- gegen erfolgt .nicht . Die beiden folgenden Gegenstände der Tagesordnung , Nr. 4 und 5 , werden .aus Wunsch der Antragsteller ab - gesetzt - Sechster Gegenstand der Tagesordnung : Vorlage -- zur Beschlußfassuug über den Ankauf des Grundstücks Kl. Parkstr. 18/19. Vorlage 641 . (Die Versammlung beschließt nach dem Antrage des Magistrats , wie folgt : Die .Versammlung erklärt sich mit dem Ankauf des Grundstücks kleine Parkstraße 18/19 hierselbst" zam Preise von - 224 M einverstanden unb beniilligt das Kaufgeld ,und die Kosten aus -dem Grundstückser- w werbungsfonds . ) Siebenter Gegenstand der Tagesordnung - Borlage -- zur Beschlußfassung -- über die Ge, währung vou Kriegsteuerungszulagen an die Ano gestellten des Nationalen Frauendienstes. -- - Vor- lage 642. 1 (Die Versammiung beschließt nach dem Antrage des . Magistrats , wie folgt . Die Versammlung ist damit einverstanden, daß zur Gewährung von Kriegst euerungszulagen an die An- -- . . gestellteu des Nationalen Frauendienstes vom 1 . Juli w 1917 ab nionaffich bi 2700 . vorbehnltlich einer
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