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rat dahin vorstellig wird, daß das Quantum vvu
.
1 Pfund pro Kopf vom 1 . Mä: an .beibehalten wird.
--
.
1
-Ferner die Preisfrage Bis 15. Februar haben
--
Reich und Staat und ebenso die -Grmenden einen Zu-
--
schuß zur Verbilligung der . Kartoffeln zuzugebrn -. Wir
haben diese M aßregel bempft ucd halten sie heute
noch für unzulässig. Wir können ' aber nicht zustinnnen, daß
der Preis nun gleichzeitig doppelt . erhöht wird, eiunal
um. 1M für den Erzeuger, dann wegen Fortfalls des Zu-
.
schusses. Der Preis würde mindestens ,auf 7 ,50 M
,
,
steigen müssen . Wir unirden bitten, darauf zu dringen ,
daß der Fehler, nachdem ' er gemacht ist, auch weiter über
den 15 . Februar hinaus fortgeführt wird .
Ich möchte aber hinzufügen, daß Bedenken für die .
Ernährung auch mit Kartofseln insofern nicht bestehen ,
r
als wir durch -Kohleüben ziemlich reich gebeckt sind . Sie
werden nicht in dem Maße abgefordert,7 wie sie uns zur
Verfügung stehen .
--
Wir bitten also den Magisirat, dahin zu wirken,
daß eine gleichmäßigere Verteilung der vorhandenen Vor-
räte .schen Stadt und Land und eine günstigere Ver-
sorgung Berüns ntit Milch, - Seit , Kartoffeln und Ge-
.
ntüse stattfindet.
Meine Freunde werden -dem Antrage, . den . Herr
l.
ollege Wurm zuletzt verlesen hat, zustimmen .
.
Was die Richtlinien. anbetrifft, die Herr Wurm
vorgetragen hat, so . bemerke ich, daß wir dem Prinzip
.-
der gleichinäßigeren Verteilung ich sage nicht gleiche
mäßigen zustimmen und dem, daß das Reich ein
einheitliches Versorgungsgebiei darstellt . Imvieweit diese
und die vorher - in . det Ricinien ' enwähnten Prinzipien
--
in der Praxis zur Durchführung gelangen können,
--
würden wir n icht - für zweckmäßig halten hier in der
Vollversamml ung zu besprechen . Die Lebensmitteldepu-
tation würde der e.ckmäßige Platz dafür sein . ,
.
Meine Freunde 'haben -es für richtig . erachtet , gee
1
meinsani mit den Herren Kollegen . der Freien . Fraktion
--
einen Antrag einzubringen; auf den sich der Herr Vor-
--
redner bereits zustimmend geäußert : hat . Der erste
.
Teil des nirags bezieht sich auf dle Ankäufe, die Berlin ,
getätigt hat . Es ist sehr zu bedauern, daß wir darin durch
Maßnahmen bereichsorgane und der Z . E. G. gehemmt
.
worden sind . Der zweite Teil .'des 'Antrages beschäftigt
sich mit den Vorschlägen, die Herr v . Batoeki bei
den emeindenfür den schluß von Lieferungsverträgen
).
mit Erzeugerorganisationen , die augenblicklich noch
.
nicht . bestehen , in Anregung bringt . Wir möchtet zur
Vorsicht warnen Es handelt sich mn diejenigen Lebens-
,
mittel , bei denen Herr v - Batocki Schiffbruch gelttten
hat Wenn wir vor die Front geschickt werden sollen
ohne die enügenden Mittel, unseren Ahlichten Geltog zu
verschaffen, so liegt darin die Gefahr , daß wir der
.
,
Prügelknabe werden sollen . Wenn -es sich darim hau-
1.
deln sollte, Lieferun g sverträge als Zssatz zu unserer
.
Lebensmittelbelieferung abzusthließen, so würden wir em-
pfehlen , darauf eingehen, Wir swürden da sogar die
Bitte an Herrn v Batoeki richten, dafür . zu sorgen, daß
.
die Erfüllung solcher Verträge mehr als bisher gesichert
--
.
wird ; wir mrden also sehr bitten
llebhafte Zurufe )
es ist doch g(eich, ob : ich ,,bitten'' ob "verlangen''
w.
sage --- daß wir mit dem K, E. A. in Verhandlungen
. .
. eintreten, um die Verträge, die mir abzuschließei haben,
. noch sicherer zu gestalten, zum Beispiel -durch Straf-
bestinnnungen Wir . rden' aber davor warnen, - daß
wir gez ngen den sollen, Lebemittel - in ' Bewirk-
v
.. ,
scha ng zu nehmen, . die wir nicht - selbst mit
Sicherheit
beschaffen können . Wir können verteilen, aber nur
das
,
verteilen, was uns zugefichrt wird. .
Meine. Herren , ich möchte zuur Schlusse noch eine
Bemerkung machen . Wenn auch die Ernührung
deutschen Volles sich . recht schwierig gestaltes hat, wenn
auch Einschränkungen starker Natur nicht zu vermeiden -
sind, so ist doch kein Zweifel, daß der Aushangerungshlan
. --
unserer Feinde nicht gelangen ist ucd nicht gelingen wird .
Die ' offene Anssprache, die icht allgemein über unsere
''hrungsprobleme erfolgt, müßte doch unsere Gegner
aufklären , daß wir den vollen Einblick in unsere Lage nicht
zu scheuen haben . Dagegen werden unsere Sende immer
mehr erkennen müssen , wie sehr sie ihre eigene Ernährung
. 1
durch Fortsetzung des Kampfes geführden. Hoffen
bewährt sich gegenüber unseren Feinden und ihren Aus-
.
hungerungsplänen das bekannte Sprichtvorl Wer
ane .
.dern eine Grube grt , fällt selbst hinein .
(Lebhafter Beifall. )
adiv . Drr Kuhlmann : Meine Herren , ich will
auf die sozialdemokratischen Richtlinien nicht näher ein-
gehen ; aber einige Bemerkungen muß 'ich doch dazu
machen . Gleich zi dem ersten Punkt : gleichmäßige
Verteilung auf Stadt und Land habe ich recht wenig
Vertrauen, solange man nicht leben- jedes gackernbe
Huhn und neben jede milchgebende . Kuh einen Schutz -
.
mann stellen kann . Die Sprichwörter ; Wer das Kreuz
hat , der segnet sich ' und : Du sollst dem Ochsen, der
drischl, das Maul nicht verbinden bleiben einmal
1.
bestehen . Deshalb ist es auch gut, daß in dem Antrage der
.
Sozialdemokraten d a "gleichinäßige'' in "gleichmäßere"
.
abgeändert werden soll ; denn etwas absolut Gleich-
mäßiges läßt sich nicht durchführen .
)
Dann muich mich für meine Person und wohl auch
--
.für meine Freunde gegen den letzten Punkt wendet,
.
gegen die Forderung des Produktionszwanges . für die
Landwirtschaft . Ich 'glaube, es wäre ein Unglück, wenn -
wir den bekämen . So, wie die Sache jetzt gehandhabt
wird, daß durch freudliche Vereinbarungen mit der
--
Landwirtschaft nach dieser oder jener Richtung eingewirkt
.
wird, läßt sich . . die Sache auch ' weiter beibehalten, viel-
richt noch etwas ausbehren . Beim Rübeau, beim Kar -
toffelbau hab eiae . derartig e Einwirkung stattgefunden,
1
,
und .ste hat auch ine allgemeben genügt ; sobald Sie
. ,
aber - die Forderung nach dem Zwange aufstellen , haben
Ste - mit der passiren Resistenz der deutschen Landwirt-
schaft zu rechnen , .und 'das könnte ' unter Umständen ge-
radezu ein Unglück sein . -Machen Sie einen derartigen
.
Versuch .meinetwegen im Zukunftsstaat ! Aber einstweilen ,
. .
--
jetzt während des Krieges .machen Sie derartige Experi-
mente nicht, die . unsere ganze Versorgung - in .Frage.
.
stellen könnten s Denn das könnte .eine derartige Ver-
.
bitterung ' in ' der Landwirtschaft ansichten, daß unsere
einde daräus neue Hoffnung schöpfen müßten . Wenn -
)
sich das im Okkupationsgebiet - durchführen läßt , so - ist
noch lange nicht . damit gesagt, daß es . sich in Osteldien
--
durchführen läßt .
--
.
,
Dann haben die Sozialdemokraten . immer zu stark
--die reine Preispolitik betont . Auch das -ist nicht gut .
.
r
Es wird . .vielleicht um Magistratstisch -nicht gern gehört
worden ; nder ge.radr auf dem . Gebiete der Mllchversvc.
--
----.
gung haben . wir zu sehr dfe Preispolitik betont. Wir
.
habe.n. den Preis immer .-unter . allen ' Umständen niedrig
)
gehalten , und , Herr Kollege - Wurm, Sie sind nicht ganz
.
unschuldig ; -wenn wir jetzt derartige .Zustände . in der
.
.
Milchversorgung haben : Wenn 'wir -uns nicht so ab-