Path:
Volume No. 13, 6. Mai 1915

Full text: Stenographische Berichte über die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt- und Residenzstadt Berlin (Public Domain) Issue42.1915 (Public Domain)

118 
Stobto.=Verf. Sißung am 6. 9Wai 1915. 
$>rud oon SB. & @. SoeWentftal, söetütt C19- 
bie alte, rüdftänbige ©efinbeorbnuug berufen. SaS muß 
fdfon nidft nur in beit beteiligten Greifen, fonbern bei unS 
überhaupt üerftimmenb mitten. SöaS Ijeifjt Sefinbe? Sie 
SauDarbeiter geboren and) pm ©efinbe, uub igetr «Stabtrat 
$ifd)bec£ roirb nic£)t behaupten loollen, baß ben männlichen 
Sanbarbeitern biefe Zulage oorenthatteu luerbeu müßte. Blut 
baS meiblidje ißetfonal fott nidjt in ben Sfeuuß ber 3ulage 
fommen. Sperr Stabtrot $ifd)bed fagt, eS ginge bod) cigent» 
üd) nidjt an, baß Vtäbcljeu mit einem Siufommen mm 22, 
25 im Vtonat in ben SSenuß ber ßriegStcnerungSgulage 
tomiuen, 2Bir haben uns nur gu unterhalten über bie 
richtige SluSlegimg eines ScmcinbebefdjluffeS. So gut, toic 
ben Sdpueftern mit einem Siufommen oon 40 M uub batüber 
eine ßriegSgnlagc Uon 30 M im iüionat gegafftt mitb, fo 
gut, luic ben 3lecgten mit 100 M mouatlid) bie ßtiegSguloge 
pon 180 M gezahlt mitb, ebeufo gut tönnte man einem 
•Stäbchen in ber ßüdje, in ber SBäfdjerei bei einem Sin» 
fommen oon 22 bis 25 M monatlich eine ßricgSgulagc uon 
10 M mouatlid) gönnen. 3$) bitte, auch biefen ©efidjtS» 
punft gu beadjteu. 
SS fommt uod) eins ^inju. 3n bem SluSfdjuß, bem 
ber Igerr Stabtrat ftfifdjbed als 9JtagiftratStommiffar bei» 
tuohnte, haben alle Sß.ebncr immer nnb immer loieDet aus» 
gefprod)en, baß boS gefamte ißerfonol, alle 91ngeftel(ten bis 
gu 2 000 M bie Bnlage erhalten; fein Vtenfd) hat an bie 
■SKöglidjfeit gebad)t, baß bet SDtogiftrat feine Notlage fo aus» 
legen fonnte, baß auSgeredjnet baS )oeiblid)c Sienftpcrfonal aus» 
genommen fein füllte, 3a meldje Verlegenheit hat ber ÜÄagiftrat 
bie Vermattungen unfeter Blnftaltcn gebrncljtl fragen Sie bie 
Sireftionenber f ranfenljäufet, ber3entrale, berSiedjenanftalten! 
Sie hatten fdjon Uorljet Siften aufgeftellt, in bie natürlich biefeS 
toeiblidje ißerfonal aufgenommen mar. bie üftäbdjen halten 
fc^on öor bem 1. 9Jtai ihre -Kamen unter bie Quittungen ge» 
feßt, als auf einmal eine Verfügung beS ÜKagiftratS einttaf: 
ben 9Käbdjen foll fein (Mb begahlt metben. Sie fönnen fid) 
üorftellen, meldje Verftimmung baS heroorgerufen hat. 2lm 
borigen Sonnabenb haben mir unS in ber ßranfenhmiä 
beputotion, gu ber in red)t beträdjtlidjer Btngaljl foldfe SOläbcljti 
gehören, über biefe $rage unterhalten. Saß bie Siteftotti 
für bie Semäljruug ber 3ulage eintraten, ift felbftuecftänblkj 
9Bir haben nun bie Sljre gehabt, in biefer Sißung .Sperrt 
(Mjeimrat Saffel als neues SKitglieb begrüßen gu bürfen 
et mar Vorfißenber beS SluSfdjnffeS, in bem mir uns übt 
biefe gragc unterhielten. SSir haben il)n um bie ridjtig 
Interpretation biefeS (MneinbebefdjluffeS gebeten, uub Sper 
ßoHege Saffel fo gut mie bie Vertreter fämtlidjer GJrttppei 
ber Verfammlung haben einmütig erflärt, biefe fonberbat 
Auslegung, baß baS meiblictjc Sicnftperfonal uicßtS befoin nei 
tonn, fei ni<ht berechtigt; baS fei ein SKangcl an Sotjnlitj 
gegenüber einem Vefdjluffe ber Stabtuerotbnetenuerfammliinj 
baß man mit einem SÖlolc fage, biefeS meiblidje Sienftperfonj 
habe nidjts gu beanfprudjeu, 
3d) miebetholc noch einmal: meint ber Vtagiftrat in bei 
näd)ftcu Jagen über bie Auslegung biefeS ©cmeinbebefdjlufjej 
gu Vale fißt, möge er entfpredjenb feiner 3afage bie 9liü 
leguug beS Vefdjluffes fo loyal uub meitljergig ootnehmen 
mie eS nießt nur bie Arbeiter uub ülrbeiterinuen, fonbern out 
mir in ber StabtUerorbnetenuerfommlung einmütig Uon iljn 
ermatten. 
(Sie Verfammlung befdjließt nach bem Anträge bei 
VfagiftratS, mie folgt: 
Sie Verfammlung ift bamit einoerftanben, baß ben 91j 
geftellten ber 3euerme£)r bie ßriegSgulage uon menatlij 
10 M uom 1. 91pril 1915 ob nad) ben Stunbfäßen jiii 
bie ftäbtifdjen ülngeftellten gegahlt mirb.) 
'.Wirijetet: SaS ißrotofoll ber fieutiget 
Sißung metben bie Herren Steiner, ^rö^Iich uub öömffei 
am Sonnabenb bormittag 11 Uljr uutergeidjnen. 
Sie öffentliche Sißung ift gefcßloffen. 
(Schluß ber Sißung 7 llßr 30 SUHnuten.)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.