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Volume No. 12, 29. April 1915

Full text: Stenographische Berichte über die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt- und Residenzstadt Berlin (Public Domain) Issue42.1915 (Public Domain)

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Sißung am 29. Slßril 1915. 
Stabtb.*Verf. 
big fegt fßlaßmangel nid)t befielt. Unb bagu, gu biefec 
jefferen ^Information, meine idj, ift bie öffentliche Verband» 
lang in bet Stadtberorbnetenberfammlung and) ein SSeg. 
SSotflegec tWirtjelet: Scg muß bodj Jagen, §err 
Dr. B“öe!, baß auf biefe Sßetfe eine Entgegnung auf Bf)re 
Borte nidjt guläffig ift, menn Sie felbft ben Schluß bet 
jiiStuffiion dadurch ^ecbeifüfjren, baß Sie ben Eintrag gurüct* 
jief»en. Sdjr fdjön ift baS nid)t, meine fetten. 
Stobtbcnnbnctcv Wommfen (gut ©efcgäftSorbnung): 
Keine §etten, burd) bie Vegrünbung, bie Sperr Kollege 
ßabet foeben bet 9lrt feines Vorgehens gegeben Ijat, gat et 
meines EradjtenS bie Sadjc noch fd)Iimmer gemocht. 
(Sei)t richtig!) 
'Beim er mollte, baff bie Deffentlidjteit übet bie <3ad)e 
orientiert mitb, bann hätte er ben 2tntrog nidjt gurüctgiegen 
jottcn. Sperr Kollege Badet ift nidjt allein beredjtigt, gier 
baS 2ßort gn nehmen, um namens bet Stobtberorbnetcnoer* 
jammlung bie OeffentIidf)feit gu orientieren. ®agu finb mir 
alle ba. 
(Seift ridjtig!) 
®S ift ein einfeitigeS Verfaßten, toenn fjier ein Antrag ge* 
fteOt unb begrünbet mitb, um bie Deffentlidjfeit gu orientieren, 
unb bann gejagt ioirb: igr anbern galtet nun aber ben Vtunb, 
id) gieße ben Eintrag gurüd! 
(Segr ridjtig!) 
Stabtucroebnetet l»r, Babe! (gut ©efdjäftSorbuung): 
3d) felbft gäbe nid)t ben SBunfd) gehabt, bie Verhandlung 
afjgufdjneiben. ES ift mir bloß bon meinen greunben be* 
beutet loorben, baß mir fdjneller gum Biele fommen, menn 
bie KrantengauSbeßutgtion fid) mit ber Sod)e befdjäftigt. 
Sen Slntrog gurüctgugießen, nachdem er einmal auf ber 
JageSorbnung geftanben gat, gäbe id) auS ben ©rünben, bie 
id) f)ier fd)on auSeinanbergefeßt f)abe, nid)t für ridjtig ge* 
galten. Bd) meine, über olle formalen Vebenten geht baS 
fadjlidje Qntereffe, baS in ber $at eine öffentlidje Erörterung 
bedangt. 
Stabtbctotbnctct Gaffe! (gut ©efcgäftSorbnung: 3d) 
toill nur gang furg ertlären, baß id) mid) ber Vermehrung 
beS Sgcrrn Kollegen VJommfen durchaus anfrfjlteßen muß. 
(Segr ridjtig!) 
ES ift nidjt ridjtig, baß gier nur Don einer Seite gefbrodjen 
loitb nnb bie Vtöglicßteit ber Etmiberung burdj Burüd:* 
gieljung beS Antrages obgefc^nittcn mitb. 
(Qu rufe.) 
Beim bon eingelneit Herren bagmifeßengerufen ift: Sie 
fötmen ja ben Antrag mieber aufneßmeni fo ift eS nidjt 
unfere ©emofjngeit, baburdj gum SBort gu gelangen, baß mir 
Inträge, bie mir nadjljer felber mieber gurüdgießen mürben, , 
triebet aufnefjmen, fonbern menn einer eine Bnitiatibe er* ! 
greift, bann foll et mit ber Burüdnoljme fo lange märten, ' 
MS andj anbere baS SBort gehabt Ijaben. 
(Segr ridjtig!) 
StabtUetortmeter »tun# (gut ©efdjäftSorbuung): 
3d) mödjte nur nochmals auf ben Sporagraßgen unferer ®e* 
idjäftSorbnung anfmerffom ntadjen, nad) bem es jebergeit 
jebent ÜÖHtgliebe bet Verfammlung unbenommen ift, bem 
Intrage auf VHeberaufnaßme eines Eintrages ftattgugeben. 
(Unrulje.) 
»otfteßec SWHcßelet; SKeine getreu, bamit ift bie 
©adje crlebigt. 
Siebenter ©egenftanb bet JogcSorbnung: 
Votloge — sur «efdjlnßfoffnna — übet bie »nleguna 
bon »rannen auf bem 'Waffermerföfttnnbftürt am 
SWnßflelfce. — Vorlage 224. 
(Sie Verfammlung befdjließt nadj bem Slntrogc beS 
BtagiftratS, mie folgt: 
SSie Verfammlung genehmigt bie Anlegung bon Vrunnen 
auf bem SBoffermertSgrunbftüct am SÜtüggelfee längs ber 
Ufermauer unb ift bamit einberftanben, baß bie beranfdjlagten 
Soften in ipöße bon 90 000 M auS Slnleiljcmitteln entnommen 
merben.) 
Siebter ©egenftanb ber SCageSorbnung: 
»arfafle — anr »ef^InSfaffnnß — betteffenb bie bor* 
übetöc^enbc »nfteKuns bon mcitcren ^ilfäftcuer* 
etbebern unb ^ilfSboÄäicbnnöäbeanitcn. ~ Vorlage 225. 
(®ie aSerfommlung befd^Iiefet nach bem Anträge beS 
SKagiftratS, mie folgt: 
®ie SSerfammlung ift bamit einberftanben, bafj nac^ ®?a§* 
gäbe beS S3ebürfniffeS au^er ben bereits bemilligten 30 
nod) meitere ißerfonen gut Vertretung bon Steuetet|ebern 
unb VoHgiebungSbeamten als fgitfSfteuererljeber unb ^ilfS* 
boügiebungSbeamte mit Veamteneigenfdjaft unter bem Vor* 
beljalt einer bierge^ntägigen Sünbigung oljne ißenfiönS* 
berec^tigung unb o^ne Slnfbtud) auf iginterbliebenenberfot* 
gung gegen bie Vefolbung bet nicht ftänbigen Vureau* 
gefjilfen gugüglicf) einer (Sienftunfoftenentfdhäbigung bon 
500 M jährlidj oljne botljerige 2lnljörung ber StobtoerorD* 
netenberfammlung angeftellt merben.) 
Bd) batf rooljl mit 3h rer Bnfüntmung, meine §erren, bie 
beiben Hummern 9 unb 10 betSageSorbnung in ber Veratung 
gufammenfaffen. 
(SBiberfprudj.) 
ES mirb miberffirodjeit; bann müffen mir fic gefonbert ber* 
Ijanbeln. 
Neunter ©egenftanb bet SogeSorbnung: 
»ortnßc — anv »cfdilufifrtffnttö — über bie Erhöhung 
ber nntcrftüünugefäljc für bie Gtjcfrauen ber Äricgg* 
tcilueljnter. — Vorlage 226. 
Ebcrbnröermciftcr SScrmutü: ÜJleine Herren, menn* 
gleid) Sie bie beiben Vorlagen nidjt berbunben fjaben, fo 
bitte id) hoch um bie Erlaubnis, einige Vemerfungen auch 
über bie nadjfolgenbe Vorlage einflechten gu dürfen. ®cnn 
beide oerfolgen benfelbeu Bümd und fteljen in untrennbarem 
Bufammenljang. 2Bie Sie bie gefchäftliche Veljanblung bet 
beiben Vorlagen belieben, fteljt ja Blnen gang anfjeim. 
90?eine Herren, mandje SluSgaben, bie ben Sriegerfamilien 
im VSinter obgelegen haben, fallen jegt fort, fo namentlich 
die SlnSgabe für Neigung unb größtenteils aud) bie für Ve* 
leuchtnng. 3lber eS laßt fid) gar nicht daran beiden, baß 
man oüS biefnn ©runde bie niedrigeren Säße jeßt tatfädjlidj 
einführt, meldje bie fReidjSgefeßgebung unb, ifjr folgend, bie 
©emeinbe für bie Sftonate 50iai bis CItober urfprünglidj in 
SluSficßt genommen hatten. ®enn auf ber andern Seite be 
finden fidj bie 5luSgaben für SebenSmittel jeßt gerade auf 
einem §öhebun!t. Se näher bie neue Ernte rüdt, um fo 
ftroffer mitten bie Sltaßrcgeln gur Verteilung ber Veftänbe 
auS bet alten Ernte, Sie mitten namentlich auf bie greife. 
Db eS nid)t möglich gemefen märe, durch beffete 9luS- 
geftaltung beS VerteilungSplaneS unb namentlidj baburdj, 
baß man biefen früher in Sraft fegte, bie gäßen, ja fieber* 
haften Vertagungen ber greife gu berriteiben, unter beiten 
jeßt unfere minderbemittelte Veoölteruug namentlich bei 
Sartoffeln unb Sleifd) leibet, biefe bicl erörterte fjrage habe 
ich hi er nicht gu beontmorten. 2Bir müffen uns Ijier bor bie 
gegebenen Sotjadjen fteöen unb ihnen mit allen Kräften gu 
begegnen fließen. 
deshalb folgen mir bet Entmidelung fornoßl auf bem 
©ebiete der allgemeinen Unterftüßungen mie auch au f bem 
ber üDiictunterftüßungen. 2)ie leßteren behandelt ber ÜDtagiftrat 
nach mie bor gleidjermoßen auS dem Bntereffe ber Krieger* 
farnilien mie auS bem bet SgauSbefißer heraus. 2)er Viogiftrat 
mödjte — idß tarnt baS nur loieberljolen — auch bem SjauS* 
befißerftanbe in feinen Sdjmierigfeiten bie l^anb reichen, fo» 
meit eS oljne Vcoorgugung eines eingelnen ErmerbSgmeigeS 
unb ohne Verlegung beS ©runbfaßeS, baß Ijier nur Kriegs* 
fdjäben gegeilt merben fotlen, irgend angängig ift, unb fomeit 
die ^inangen ber Stabt cS erlauben, deshalb fdjlagen mit 
Qfinen nidjt nur eine Erljöljuug ber allgemeinen Säße bor 
(ober richtiger: bie ^Beibehaltung bet alten Säße), fonbern 
aud) eine Erhöhung ber aJUetunterftüßungSfäße unb moHen 
gleidjgeitig, mie Sie auS der Vegrünbung erfehen, bei Ve* 
meffung ber ben Vermietern gugumutenben ißadjläfje ben 
Verfdjledhterungen billige iRedjnung tragen, meldje bet §auS* 
befißer gu erleiben gegabt gat. 
Vteine igerten, bie beiden Vorlagen gufammen gaben 
eine recljt namgafte finanzielle Sragmeite, befonbetS aud) 
beStoegen, meil bie B a ^en ber unterftüßten Familien jeßt 
gang anders auSfeljen als int §erbft, alfo gur Beit ber erft* 
maligen Veratung oder biefet §iIfSmoßregeIn. damals, am
	        
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