.
adiv .-Bers . Siung
Monakö, vormmags 9½ Uhr anberaumt . Dazu haben wir
Deputierie zu ernennen . Ich erlaube mir, die Bezirksstadt-
verordneten Herren Bäsell md Hintze vorzuschla gen .
(usttmmung. )
Zur Aslegung kommen :
.a nach § 25 der Gnchäftsordnung die Barschläge des
Ausschusses für die Wahlen von unbesoldeten Geineinde-
.beam
b) nach0 der Geschäftsordnung :
1 . eine von dem Zehdenicker Ziegeleibesitzerverein in
Gemeinschaft mit verschiedenen anderen , an dem
Berliner Baumarkt interessierten Vereinen heraus -
gegebene Denkschrift über die schwere Krisis auf
dem Terrain- und Baumarkt,
2 . eine Petition verschiedener größerer Geschäftsfirmen
am Dönhoffsplatz mu Ablehnung der auf der heutigen
Tagesordnung stehenden Vorlage, die Vergrößerung
der Rasenflächen auf dem Döuhoffplatz betreffend .
angemeldet :Urlaub haben
a) der Stadtv . Eckard vom 5 . Februar bis 5 . März ,
Thieme vom 12. bis 26. Februar ,b ) .
Butzke vom 12 . Februar bis 2 April ,c)
-- Fl ohr vom l3 . Februar bis 19 . März..
ie Vertretung in Bezirkswahlsachen übernehmen
zu a) der Stadtv . M ay ,
Liebeherr ,r
) für Stadtbez . 274A und B der Stadtv . Bitterhof ,
317/319 der Stadtv Bäsell ..
Der Stadtverordnete Dr . Tropske wünscht aus dem Aus-
' schuß zur Vorberathung des Antrages Dr . Arons und Gen.
denessend die Vermehrung der Armendirektion um drei durch
Bürgerdeputierte zu besetzende Stellen ausznscheiden und für
ihn dort einzutreten der Stadtverordnete Schulze .
(Zustimmung - )
. Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, bittet Herr
Kollege Körte um das Wort zu einer persönlichen Be-
merkung .
(Die Versammlung erhebt sich . )
Stad :verordneter Körte : Meine Herren , die Ge-
meindekörperschaften von Berlin haben an dem Hinscheiden
meines geltebten -Vaters so regen Anteil genommen md
diese Anteilnahme in so warmer Weise durch die Worte des
Herrn Vorstehers wie durch ein die Eigenart meines Vaters
so geistvoll und liebevoll schilderndes Telegramm des
Magistrats bekundet und meinem Vater durch eine . Ab-
ordnung der Versammlung und des Magistrats unter Führung
ihrer Spitzen eine so hohe Ehre erwiesen, daß wir Geschwister
Körte uns zum innigsten Dank verpflichtet fühlen . Wir
haben diese Ehrung ganz besonders dankbar empfunden , weil
sie einem Manne galt, der , im Anfang des 9 . Jahrzehnts
seines Lebens stehend, das heißt vor 14 Jahren , sich genötigt
gesehen hat, m der Erkenninis , daß seine Kräfte abnehmen,
sich von den Geschäften und von seinem heißgeltebten ärzt-
StelleNehmen Sie von dieserlichen Beruf zurückzuziehen .
den aufsichtigsten, herzlichsten Dank meiner Geschwister und
meinen eigenen für die uns wohltuende Teilnahme, die Sie
uns bekundet haben , freundlichst entgegen .
(Bravo!)
Vorsteher MUchelet : Erster Gegenstand der Tages-
ordnung .
Es liegen aus :
nach § 28 der Geschäftsordnung die von den betreffenden
Bezirksvorstehern befürworteten Naturalisationsgesuche
a) des Paul Gustav Dachmann, Swinemünoer Scraße 34,
b) des Chausseurs Hermann Massag und seiner Ehefrau,
Steinmetzstraße 44 .
Zweiter Gegenstand der Tagesordnung :
Antrag der Stadtverordneten Dr. Arons und vte-
nossen , betreffend die Auflösung des Kuratoriums der
städtischen Heimstatten usw. - Vorlage 54 .
Antragsteller Stadtverordneter Dr . Weyl : Meine
.
dieserhabeverschiedenenHerren, schon Malen vonichU
,
Stelle des Städ-systematischen Reformorganischen,enier
MeineSanitätswesens dassischen FreundeWort geredet .
verschiedenen Organisationen, die sich hi .rglauben , daß die
in der Stadt mit der Behandlung kranker Menschen und mit
I.
--.
un 1. Februar 1914.
1.
der Gesundheitspflege in engeren Sinne beschäftigen , am
besten zusanunengeschmeißt werden , um eine nachdrücklichere
Stoßkraft gegen körperliches und geistiges Ungemach unserer
Einwohner zu schaffen . Wir haben die Auffassung -- undhaben
dieser Auffassung, insbesondere als es galt, den Posten eines
Stadtmedizinalrates zu schaffen , Ausdruck gegeben --, daß unser
berlinisches städtisches Sanitätswesen am b :sten dadurch
auf die ihm ukommende Höhe gelangt, daß ein st ädtisches
G esund he its amt geschaffen wird , dem alle Einrich-
tungen mterstellt werden , die der Gesundheitspflege und
der Behandlmg kranker Menschen an allen möglicheu Krank-
heiten in den .verschiedenen Stadten der Krankheit dienen .
Wir hoffen , es wird eine dankenswerke Aufabe des Herm
Stadtmedizinalrats sein , in absehbarer Zeit Reformen in
diesem Sinne anzubahnen .
Heute, meine Herren , bitten wir sie durch unsern An-
trag , einen winzigen Schritt vorwärts zur Erreichung dieses
Zieles zu gehen . Wir wcuschen, Sie möchten sich mit us
in dem Ersuchen an den Magistrat vereinen , zunächst ein -
mal die Heimstättenverwartung aufzulösen und sie de
Krankenhausverwaltung anzngliedem.
Was uns dazu veranlaßt , sind ausschließlich sachliche
Gründe, die gerade in der jetzigen Zeit oder mindestens
in der nächsten Zeit einen gewissert akkuellen Ccharakter 1ragen .
Wir werden dennächst das Leichtkrankenhaus eröffnen , in
absehbarer Zeit wird das Tderkuloskrankmhaus fertig , md
diese beiden Anstalten werden wohl der Krankenhausdeputa-
tion unterstellt werden - Auch in die Heimstättenv kommen
Leichtkranke, Lungenkranke zur Aufnahme . Wir möchten
verhüten , was heute Folge einer bedauerlichen Zersplitte .
rung ist, daß die Grundsätze für Aufnahme , Behandlung md
Entlassung gleicharrigen Kranker in den verschiedeucn städ-
sischen Anstalten verschiedene sind . Eine gewi ' se Einheit-
lichkeit statt der bestehenden Zersplitterung auf dem Ge-
biete der Behandlung kranker Menschen kann und wird da-
durch geschaffen werden, daß eine besondere Heimstättenv-
verwaltung in Zukunft nicht mehr besteht .
Meine Herren , die , Heimstättenv sind ja an und fü.
sich nur eine Art Ahängsel der Krankenhäuser. Wenn inan
in der Geschichte der Stadt nachschaut, so südet man, daß
einer der wesentlichsten Gründe mit, nu ' Heimstättenv zu
schaffen , die Frage war : wi,e entlassen wir di c
Ka nk en h än se r ? Also Kranke , bereu Leiden einen gr
wissen Abschluß gefunden hat, sollen , ehe sie für g : fund und
arbeitsfähig befunden werden , die Heimstättenv aufsnchcu .
Diese Bedeutung haben unsere Heimstättenv auch noch heute
sie dienen zu einem wesentlichen Teil zur En . lastung de r
--
Krankenhäuser .
.
Abee, meine Herren , nun hört man in der Kranken -
hausperwaltung erhebliche Klagen unserer Aerzte, sie seien
durch die Zweiteilung . hie Heimstättenverwartung, hie
Krankenhausverwaltung, beim besten Willen nicht in der
Lage, Kranke , deren )ustaub - Aufnahme in die Heimstättenv
erfordert, so schnell dorthin zu überführen , als es notiverdig
st . es vergeben darüber Tage und Wochen , trotzdem in
den Heimstättenv Plätze frei sind . Schuld daran soll das sehr
schlverfällige Geschäftsverfahren , sei es in dcr Krankenhaus- ,
sei es in der Heimstättenverwartung , tragen . Jedenfalls
handelt es sich hier um einen Uebelstand, von dem hier schon
seit Jahren die Rede ist . Ich erinnerne daran , daß wir uns
zuletzt in diesem Saale über diese Frage gel 'gs . lich der Er '
örterung der Nachberbilligung von erheblichen M .' tteln für
Eimbeisun von Kindern in Heimstättenv unterhielten ; das
war im Jahre 1909 und dann ein Jahr darauf, 19 10 .
Bei dieser Gelegenheit wurde am l6 . Dezember 1900 ein
Beschluß gefaßt
Die Versammlung ersucht den Magistrat , zu erwgen ,
ob es nicht im Interessie der raktionelleren Unterbringung
der Kranken und Rekonvaleszenten wsmschenswert s. i , di -
. driden Verwaltungen zu vereinigen .
Ein Jahr darauf wurde dieser Beschluß bei einer ähnlichen
Debatte erneuert , und mter dem . l 6 . Februar 1912 hat der
Magistrat dieses Ersuchen der Versammlung mit einem
glatten Nein beantwortet . Der Magistrat sagt . in dieser
seiner Vorlage, daß er det Anregung der Stad :verordneten-
versammlung auf Vereinigung der beiden Verwaltungen
nicht Folge geben kann . Die . Grcmde für diese ablehnende
Haltung , die intere-ssant genug sind , um hier zur Sprache ge-
bracht zu werden , sind in der Vorlage enthalten. Sie - ent-
behren 'meines Erachtens jeglicher Durchschlagstraft ; sie sind
sehr saberscheinig . Ich nmß sie anführ . n , um an der Hand
dieser Gründe. Ihnen zu berverfeu , daß in der Tät --unsere
, Auffassung - ich kann wohl sagen : die Afsassung der Stadt-