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Volume No. 19, 11.06.1914

Full text: Stenographische Berichte über die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt- und Residenzstadt Berlin (Public Domain) Issue41.1914 (Public Domain)

232 Stadtv.-Vers. in, können . Wir beantragen, einen Ausschuß eüzusetzcn, da- mit wir Klarheit bekommen , warum der Magistrat nns die Vorlage so spät bringt, und zweiteus , warum er von dem vorjährigen Prviekt der Tiefbauverwaltung , den Betrieb der Werke in städtische Regie zu übernehmen , abgeht . Darüder verlaugen wir Anskunft . Stadtverordneter I)r. Glatzel : Auch im Nalen meier Freunde soll ich den Antrag auf Ueberweifuug der Vorlage an einen Ausschuß befürworten . Es wird beuäugelt, daß der Vertrgg nur anf 5 Jahre abgeschlossen werden soll, während sich bei einer längere Daner des Vertrages bessere Bedingnngen hätten erzielen lassen . Ferner wird bemängelt, daß zwar für die Schulen die löglichkeit der Ausstattunn mit normale Uhren vor gesehen ist , die Ansstattung selbst aber auf eine ganz nn- bestimmte Zeit hinansgeschobeu worden ist . Die Leiter der verschiedenen Anstalten haben schon seit Jahren den Antrag gestellt , die Scl) nlen mit Normaluhren zu vrrsehen , wegen der llnpüuktlichkeit , welche durch den nngenanen (siaug der Schuluhr im Schulbetrirbe veranlaßt wird . (s ist also dringendes Bedürfnis für die Anlage von Mvrmal - nhren in den Schuleu vorhauden . Die Leiter haben den Antrag auch schou mehrfach grstellt , sind aber vertröstet worden auf die Vorlage, welche eingebracht werden sollte, und nnu wird die Sache wieder in die weite Ferne verschoben . Auch die Kantion bei der Ilhrenvorlage erscheint zu gering gegenüber der Kation in der Vorlage für die Urania- säulen . Ich bitte, dem Antrage zuzustimmen , daß die Vorlage erst noch in einem Ansschuß besprocheu wird . Stadtrat Hambnrger : Ich habe mich zum Worte ge- meldet , um zuuächst dem ersten Herrn Vorredner auf die formellen Bemäugelungen zu antworten . Ich nniß an- erkennen, daß sie berechtigt sind ; ich möchte aber das Vorgehen des Magistrats erklären mit der Geschäftslage, die vorgelegen hat . Die Angelegenheit ist zuerst, wie auch der erste Herr Vorredner ausgeführt hat, von der Tiefbau- deputation bearbeitet worden . Das Projekt der Tiefbau- deputation ist dem Magistrat vorgelegt worden, dort zun Vortrag gekommen und eingehend geprüft worden . Diese Prüfmg hat es als wünschenswert erscheinen lassen, da bei der ganzeu Vorlage elektrotechnische Gesichtspunkte prä- valieren, zunächst das Projekt einer Nachprüfung durch das elektrotechuische Bureau zu uuterziehen . Diese Nach- prüfung hat derartige Dimeusionen angenommen -- es !at sich heransgestellt, daß weitere Offerten einzuziehen eien, daß große Untersuchungen vorzunehmen waren, auch daß es sich vorteilhaft er-m technischer Beziehung -- wiesen hat, die gauze Sache aus das elektrotechnische Bureau zn übertragen . Die Sache ist also in der Verwaltnng zweimal bearbeitet worden . Das elektrotechnische Bureau war nach eingehender und sorgfältiger Bearbeitung erst kürzlich iu der' Lage, die ihm kurz vorher übertragene Angelegeuheit dem Magistrat wieder vorlegen zu - können . Dem Magistrat hat die sehr ausführliche Ausarbeitung des elektrotechnischen Bureaus vorgelegen , und der Magistrat hat die technischen , vor allen Dingen aber auch die wirtschaft- t ichen Gesichtspunkte geprüft . Von den Herren Vorrednern sind uur die wirtschaft- a 1 liche : Gesichtspuukte uud die allgemeinen kommunalen Ge- sichtspunkte hervorgehoben worden ; ich möchte betonen, daß das Projekt noch einer eiugeheuden Prlifung in technischer Beziehung bedarf . .Die Normalzeit, mit der der Abschlß des Vertrages Ihuen vorgeschlagen wird, hat ein ganz be- stimmtes System, uämlich das Reguliersystem. ' Dies be- steht darin , daß die ösfeutlichen Uhren einen selbständigen Gang haben ; die Uhren gehen auch ohne elektrischen Kontakt . Der elektrische Kontakt hat nur die Anfgabe, die Uhren zn regulieren , d . h . richtig einzustellen . Demgegeuüber steht das sympathische System, das von anderen Firmen, hauptsächlich von Siemens & Halske, angeboten ist ; bei diesem System gehen die Uhren überhaupt' nicht . Es ist - ein Springsystem durchso möchte ich als Laie sagen Einsetzung des elektrischen Stromes wird der Zeiger and gezogeu und geht vor . Unsere technischen Instanzen, deren Prüfung der Magistrat beigetreten ist, haben dieses System anzunehmen nicht für gut erachtet, sondern haben das Reguliersystem vorgezogen . Diese Gedanken sind von dem Herrn Vorreduer noch nicht gewürdigt wordeu . Wenn der erste Herr Vorredner bemerkte, daß die Zahlen des städtischcn Projektes in der Vorlage nicht ent- am 1L Jani 1914 . hallen seien, so ist dies ein Irrtum ; sie sind darü ent halteu . Ich behalte mir weitere Ansführugen , namenllic über die wirtschaftlichen Beziehnugen , im Ausschuß vo Stadtverordneter 1r. Levy ll : Namens meim Frennde habe ich zu erklären , daß vir nns dem Antrag auf Ausschußeinsetzung anschließen . Wir könnteu dort noc eine Reihe vou Punktcn besprechen, die hier noch nicl berührt worden sind . . Stadtverordneter Ladewia : Ich will nur einige ga kurze Ausführungen machen . Zuuächst kaun ich mich nnr dem anschließen, wa Herr Kollege Wurm- über die Art gesagt hat , ' wie di Sache an uns gekommen ist . Die Bemängelungen, di Herr Kollege Wurm vorgetrageü hat, sind dnrch das was der Herr Magistratsvertreter gesagt hat, in keine eise widerlegt worden . Ein Jahr ist lange genug, di Sache so vorzubereiten, daß zvir hinlänglich Zeit gehal hätteu , sie in Rnhe zu erledigen md nicht nach de bekannteu Wort zn verfahren - Friß, Vogel oder stirb l Der Herr Magistratsvertreter hat dann uoch hervo gehoben , daß die Vorlage uit großer Sorgsamkeit , bc arbeitet ist . Das will ich iicht bestreiten ; aber dan , ich will mal sagen -bedare ich , daß sich l'm kleine Unstimmigkeit darin befindet . Ju der Vorlage heis es , daß es gelungen sei , den Preis , der bisher, ich glaub 2j 000 M pro Jahr betragen hatte , auf 15 930 M hera zusetzen . Es wird dann gesagt, daß noch 1780 M hi n zukommen für Nebeuausgaben . Das macht im ganze 17 710 M , .wenn ich richtig echnen kann . In §8 heistt es Die Stadt zahlt für die iu vorstehendeu Paragraphe überuonunenen Leistungeu ein jährliches Eitgrlt vo 17000 M . Meine Herren, 17 000 M sind, wenn ich auch kei großer Rechner bin , nicht l7 710 . Das ist ein Fehle Nun sagt mir eben persönlich -der Herr Magistralsve treter : das ist ein Drnckfehler . Das köuen wir aber nil wissen . Es war wohl durchans berechtigt von mir , da hervorzuheben ; deun der Vertrag stimmt, wenn kein Drucl fehler vorliegt, nicht mit der evorlage überein . Ich nehm allerdings jetzt nnch deu ' Zwischenrufen an , daß es ei . Drnckfehler ist . Vorsteherstellvertreter Cassel : Ich konstatiere , da die Magistratsvorlage die richtige Zahl enthält , und da ein Druckfehler vorliegt . Allerdings ist es eine sonderba Konsequeuz, daß eine audere Ausführung des Magistrat nicht von der richtigen Zahl, sondern von dem Druckfehle ausgcht . Das ist aber wohl nur Zufall . Ich möcht darauf ansmerksam machen, daß überhanpt die Vorlagen i der letzten Zeit sehr stark mit Druckfehlern behaftet sinl (Die Versammlung beschließt die Einsetzug eiues An schusses .) Der Vorstand hat zn Mitgliedern des Ausschusses gc wählt die Herrenconrad , Düring , Einwaldt , Dr . Glatze Gronewaldt , Ladewig , Leid , Dr . Levy II , Metzk Meyer , Dr . Rosenfeld , Solmitz , Dr. Tropfke , Ulri und Wurm. Der Ausschuß hat sich konstituiert : Vorsitzender ist d Stadtv . Dr . Levy II , sein Stellv . der Stadtv . Dr . Gla tze den Schriftführer stellt das Bureau , Achter Gegenstand der Tagesorduuug : Vorlage -- zur Beschlußfaffnng - über die Verpacl tnng der Uraniasänlen . - Vorlage 473 . , Auch hier liegt ein Autrag auf Bestellung eines Au ' schusses von l0 Mitgliedern zur Vorberatung vor, welch vom Vorstande zu ernennen - sein sollen . Der Autra ist von den Herren ' Hahn, Krliger und anderen Herrr gestellt lvorden. Sodanu liegt ein Antrag von Herr Kollegen Ladewig vor auch auf Ansschußberatnug , de aber die Mitglieder von deu Abteilungen ernannt haben wü Stadtverordn eter Ladew ig (zur Geschästsordnung Ich ziehe meinen Antrag zugunsten des Antrages des Her Kollegen Hahn zurück . Stadtverordneter Hahn : Meine Herren, die Ve pachtuug der Uraniasänlen ist den Mitgliedern der Ve sammlung durch eine große Reihe vou Druckschriften be
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