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Stadtv.-vers . Sitzu
sich arbeiten lassen . Von biesen Leuten , die dem Berliner
Regattaverein - angehören, ist jeder einzelne sehr wohl in der
Lage, die 4000 M, die von der Stadt gefordert werden, selbst
zu bezahlen ; es macht ihm gar keine Schmerzen und gar nicht
große Umstände . Die Mitgliedschaft ist auf einen ganz be-
stimmten Kreis von Personen beschränkt . Dieser Verein ver-
kehrt nur mit einem ausgesuchten Publikum , kommt mit der
großen Masfe der Bevölkerung dnrchaus nicht in Verbinduug .
Arbeiter und Leute aus Mittelstandskreisen werden in den
Verein nicht aufgenommen ;
.
(hört, hört ! )
Leute, die von ihrer Häude Arbeit leben , die
nähren müssen, können dort nicht Mitglied wer
'br' ich
er-
Wir nehmen ohne weiteres au , daß in dieser Ver-
sammluug nieuand anwesend ist, der sich auf den Standpunkt
stellt , daß Arbeit schändet, oder daß Leute, die fich von ihrer
Häude Arbeit miuderwertig Ausernähren sind .mässen ,
diesem Grunde glaube ich auch, daß die Versammlung nicht
in der Lage und nicht gewillt sein wird, diese 4000 om dem
hierderVerein, stellen.anfordert, Verfügungsie zur zn
Meine Herren , die Mittel, die die Stadt Berlin besitzt ,
über die wir hier ja zu beschließen haben , werden von
steißigen, braven Bürgern zusammengebracht, und se müssen
unseres Erachtens auch fü r die Zwecke dieser Bürger aus-
gegeben werden ; man darf sie nicht Leuten zur Verfügung
stellen, wie sie hier in dem Berliner Regattaverein vereinigt
sind, und nicht zu Zwecken, zu denen sie dort verbraucht
werden sollen . Wir möchten Sie deshalb ersuchen , die Vor-
lage abzulehnen .
(Bravo ! bei den Sozialdemokraten . )
Stadtverordneter Mommsen : Meine Herren , ich
,
die Vorlagemöchte Sie anzunehmen .bitten.m Gegenteil
D ie Gründe, die Herr Kollege Fischer hier angeführt hat,
können uns nicht davon überzeugen, daß es nicht Pflicht der
,
ist, wenn solche Koukurrenzen hier beStadt uns stattfinden,
auch helfend einzugreifen. Ich kann mich der Begründung
im einzelnen für das Votum meiner Freunde enthalten ;
liehr richtig !)
ich nehme es als selbstverständlich an, daß wir eine solche
Borlage, wenn der Magistrat sie uns bringt, annehmen werden.
(Die Versammlun g beschließt nach dem Antrage des
Magistrats , wie folgt :
Die Versammluug ist damit einverstanden, daß dem Ber-
Euro-der diesjährigenzu den Kostenliner Regattaverein
päischen Rudermeisterschaftsregatta aus Kapitel XIII 2,
Extraordinarium I, Post 1 , ein Zuschuß con 4 000 M ge-
1
währt wird . )
Vorsteherstellvertreter Cassel : Siebenter Gegenstand
der Tagesordnuug :
Borlage zur Beschlnßfassung - über die Bewilli -
gnug einer Beihilfe an das l . Berliner Jugend-
bewahrungsheim . - Vorlage 448.
(Die Versammlung beschließt nach dem Antrage des
Magistrats, wie folgt :
ist damit einverstanden , daß für dasDie Versammlung
,
Berliner Jugendbewahrungsheim Beihilse voneme,
3 000 M aus . den Vorbehaltsmitteln im Kapitel XIII 2
des Stadthaushalts, Extraordinarium I, Post 1 , gewährt
wird .)
)
Achter Gegenstand der Tagesordnung :
Vorlage - zur Kenntnisnahme -- betreffend die Ab-
nahme und nebergabe des neuen owhlenplatzes am
Stralauer Platz . -- Vorlage 449.
ie Versammlung nimmt Kenntuis . )
Neurter Gegenstand der Tagesordnung -
Vorlage' zur Veschlußfassung -- über Ernenernng
der Filter der Vrunnenanlage D und Ersetzung der
Dampfejektoren durch Baeuumpumpen auf demwasser-
werk Tegel. Vorlage 450.
)'Die Versammlung bischließt nach dem Antrage des
Magistrats, wie folgt :
Die Versammlung genehmigt die Erneueuerung der
Filter der Brunnenalage B und die Erfetzung der Dampf-
ejektoren durch Vaeuumpumpen auf dem Wasserwerk Tegel,
md stellt die Kosten von 250 000 M aus den im Etat
der Wasserwerke für 1914 im lextraordinarium unter Ib
g am 4. Juni 1914.
und IIm hierfür bereits vorgesehenen Mitteln zur Ver
fügung . )
Zehnter Gegenstand der Tagesordnung :
Vorlage zur Veschlußfassung -- über den spezielle
Entwurf zum Neubau eiues Diphtherie- und Be
obachtungspavillons für das Krankenhaus am Urba
auf dem Grundstück Fontanepromenade 12/13.
Vorlage 451 .
(Die Versammlung beschließt nach dem Antrage de
.
Magistrats, wie folgt
Die Versanunlung genehmigt den ihr vorgeleg)en spezielle
Entwurf zum Neubau eines Diphtherie- und Beobachtungs
pavillons für das Krankenhaus am Urbau auf dem Grund
stück Fontanepromenade 12/13, Ecke Urbanstraße und stell
die in den Etats für 1913)14 Kapitel VI 1C für diese
Bau bereits vorgesehenenbauraten von zusammen 180000 -/l
zur Verfügung . )
Elfter Gegenstand der Tagesordnung :
Vorlage znr Beschlnßsassnng über 12 Rechnunge
aus den Jahren 1911 und 1912 . -- Vorlage 452 .
Ich beantrage, diese Vorlage dem Rechnungsausschuß zu
Vorprüfung zu überweisen .
(Die Versammlung beschließt demgemäß . )
Zwölfter Gegenstand der Tagesordnung ;
Borlage -- zur Beschlußfassung - über die ander
weitige Festsetzuug von Grabstellenpreiseu für Plätz
auf dem sogenannten Kinderberg in Friedrichsfelde
- Vorlage 453 .
)
(Die Versammlung beschließt nach dem Antrage de
agistrats, wie folgt :
Die Versammlung genehmigt die anderweite Festsetzun
von Grabstellenpreisen auf deu sogenannten Kinderberg de -
städtischen Friedhofes in .Friedrichsfelde nach Maßgabe de -
überreichten Planes sowie die für die Belegung maßgebende
l
Bedingnngen . )
eizehuter Gegenstand der Tagesordnung :
Borlage zur Veschlußsassung über die Au
nahme einer Juwendung des Kommerzienrats G. L
im Betrage von 100 000 M Prenßische Staffelanleih
zur Errichtung einer Stistung für wohltätige Zweck
oder für Wohlfahrtseinrichtungen. - Vorlage 454.
(Die Versammlung beschließt nach dem Antrage de
1
Magistrats, we folgt :
erklärt sich mit der Annahme derDie Versammlnng U
wendung des Herrn Kommerzienrats G . L. von 100 00(M
nominell zur Errichtung einer G . L-Stiftung für wohl
tätige Zwecke oder fürwohlfahrtseinrichtungen einverstanden.
Meine Herren, ich glaube in Ihrem allseitigen Einver
ständnis zu handeln , wenn ich hiermit dem edlen Geber fü -
seine hochherzige Gabe für so bedeutsame Zwecke unsern beste
Dank ausspreche .
"Bravo ! )
Ich konstatiere, daß -Sie dem zugestinunt haben .
Vierzehnter Gegeustand der Tagesordnung :
Vorlage -- zur Veschlußfassung über die Annahnn
eines Vermächtnisses von 50 0o0 M aus dem Nach
lasse der Fran Helena Rosenthal geb . Burchardt.
1
Vorlage 455.
(Die Verfanunluug beschließt nach dem Antrage de
Magistrats, wie
.
Die Versannnng erllärt sich mit der Annahme de
von der verstorbenen Frau Helena Rosenthal geb. Burchard
in ihrem Testamente der Stadtgeineinde Berlin ausgesee
Vermächtnisses von 50 000 M unter der von der Stifteri
gegebenen Zweckbestimmung einverstanden . )
Ich uehme auch hier Veranlassun der Vermächtnis
geberin für diese der Stadt und ihren ewohnern gewährt
Zuwendug herzlichen Dank auszusprechen .
(Bravo ! )
,
w
Das Protokoll der Sitzung werden am kommenden Sonu
abend Vormittag 11rUhr die Herren - Kollegen Rettig, Ritte
und Stapf gebeten zu . unterschreiben .
w
Ich schließe die öfsentliche Sitzung .
w
(Schluß der Sitzung 6 Uhc 15 Mdeuten .