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Volume No 27, 25. September 1913

Full text: Stenographische Berichte über die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt- und Residenzstadt Berlin (Public Domain) Issue40.1913 (Public Domain)

Sitzung am 25. September 1913. 
Stadtv-Vers. 
Koppe, Heide, Bernstein, Krause und des Ober 
feuerwehrmannes Hamann. — Vorlage 794. 
20. des Direktors am Gewerbesaal Hrabowski, — 
Vorlage 796, 
21. des Vorschullehrers Bährmann, — Vorlage 797, 
22. der Gemeindeschulrektoren Bonnell, Löwa und 
Stephan I, — Vorlagen 798, 799 und 800, 
23. der Gemeindeschullehrer Berner, Döring, Drong, 
Külzow, Krause, Lenzer, Heintz, Protze, Ewald, 
Mosler, Mendel, Blättermann und Loerzer, — 
Vorlagen 801 bis 811, 813 und 814, 
24. der Gemeindeschullehrerinnen Schellewald II, 
Taege, Engel, Wisselinck, Wendland, Tokost, 
Küster, Knoenagel, Lorentz, Gillis, Hey, Klee 
mann und Secger, — Vorlagen 815 bis 827, 
25. der Gemeindeschulsachlehrerinnen Drechsel, Friese, 
Büttner, Jaqnemar, Zerbst, Blum, Ossent und 
Hut, — Vorlagen 828 bis 836, 
26. der Geineindejchuldiener Held und Dorscheiner, 
— Vorlagen 836 und 837; 
b) die Anstellung: 
1. der Supernumerare Heyden, Meier, Lowag als 
Bureaudiätare, — Vorlage 875, 
2. der Militäranwärter Schöne, Willimzik, Röpke, 
Kohn, Retzlaff als Bureauanivärter, — Vor 
lage 842 und 843, 
3. der Bureaugehilfen Michalski, Hehn, Bechthold, 
Peyler, Traue, Bönig, Wittwer und Pfeiffer als 
Bureauanwärter, — Vorlage 844, 
3a. der Bureaugehilfen Mett sch, Trutt und Herr als 
ständige Büreaugehilfen, — Vorlage 845, 
4. der Militäranwärter Röhnisch, Zdzicblo, Grzesk, 
Charlet und Laacke als- Magistratskanzlisten, — 
Vorlage 847, 
5. des Militäranwärters Hoppmann als Hilfsgeld 
erheber, — Vorlage 848, 
6. des ' Militäranwärters Taegen als Hilfssteuer 
erheber, — Vorlage 849, 
7. der Militäranwärter Jahp, Leuffert, Bade, Roth 
nick, Rndolphi, Jacobi, Wolter, Koepsel und 
Bartlitz alz. Arbeitshaushilfsaufseher, — Vor 
lage 850, 
8. des Technikers Hilterhaus als Oberkontrollenr, 
— Vorlage 852, 
9. des Kontrolleurs Deierding als Gasmeister 
II. Klasse, - Vorlage 876, 
10. der interimistischen Betriebsaufseher Schiller und 
Fritz als Betciebsaufseher und des interimistischen 
Maschinenführers Müller als Maschinensührer 
bei den Kanalwerken, — Vorlage 856, 
11. des Militäranwärters Höhne als Wächter am 
Viehhof, — Vorlage 862, 
12. des Militäranwärters Schrey, als Gemeinde- 
schnldiener, Vorlage 863; 
B. nach § 25 der Geschäftsordnung die Vorschläge des 
Ausschusses für die Wahlen von unbesoldeten Ge- 
meindebeamten; 
C. nach 8 28 der Geschäftsordnung die von den betreffenden 
Bezirksvorstehern befürworteten Naturalisationsgesuche 
a) des Porzellanmalers Josef Pfaff und seiner Frau, 
Baerwaldstraße 8, 
b) des Mechanikers Walter Schreier und seiner 
Familie, Schievelbeinerstraße 4. 
Der Berichterstatter zu Nummer 2 der Tagesordnung, 
Herr Ladewig, scheint noch nicht anwesend zu sein; dann 
müssen wir sie vorläufig zurückstellen. 
Wir gehen über zum dritten Gegenstand der Tages 
ordnung : 
Berichterstattung des Ausschusses zur Vorberatung 
der Vorlage, betreffend Uebernahme der Arbeitgeber 
beiträge zur Angestelltenversicherung sür die in 
städtischen Anstalten beschäftigten BiktoriaschWestern. 
, — Vorlagen 603 und 871. 
Hierzu liegt eine Mitteilung des Magistrats vor, nach 
- der auf das km Etat Kapitel XIII 2 Extraordinarium zu 
unvorhergesehenen Ausgaben vorgesehene Dispositionsquantum 
von 600 000 M nach den bis heute ergangenen Beschlüssen 
im ganzen 324 145,so M übernommen sind. 
Berichterstatter Stadtverordneter Dr. Wehl: 
Meine Herren, das Protokoll über die Ausschußberatung 
ist so ausführlich, daß ich glaube, der Notwendigkeit über 
hoben zu sein, Ihre Geduld allzu lange in Anspruch zu 
nehmen. 
Der Ausschuß war der Ansicht, daß, so lange Berlin 
der tatsächliche Arbeitgeber der Viktoriaschwestern ist, es 
nicht mehr als recht und billig erscheint, daß der Stadt 
die Arbeitgeberbeiträge zur Angestelltenversicherung aufer 
legt werden. 
In inniger Beziehung mit dieser Materie steht aber 
eine Frage, die wiederholt die Stadtverordnetenversammlung 
und die Krankenhausdeputation beschäftigte, die Frage der 
Verstadtlichung des V i k t o ri a h a u s e s, die durch 
diese Vorlage wieder in Fluß gebracht ist. 
Wir sagten uns im Ausschuß, daß Berlin vielleicht 
demnächst nach dem Muster von Charlottenburg unsern 
Berliner städtischen Schwestern den Rechtsanspruch auf Ruhe- 
geld und Hinterbliebenenversorgung gewährleisten wird. In 
diesem Falle wird eine Befreiung von der Angestelltenver- 
sicherung erreicht, die beiden Teilen, der Stadt als Arbeit 
geber und den städtischen Schwestern als Arbeitnehmer, be 
deutende Summen erspart. So lange nun für die Viktoria 
schwestern das jetzige Verhältnis weiter besteht, wird sich 
eine gleiche Befreiung für die Viktoriaschwesteru nicht er 
möglichen lassen. Immerhin handelt es sich um eine Summe 
von 14 000 M pro Jahr allein als Arbeitgeberbeitrag 
zur Angestelltenversicherung.; die gleiche Summe müssen 
die Viktoriaschwestern zahlen. 
Zu zweit kommt zu Gunsten einer Verstadtlichung des 
Viktoriahauses in Betracht, daß, wie wir uns in der Kranken 
hausverwaltung wiederholt gesagt haben, eine gewisse Ver 
einheitlichung des Schwesternsystems im Interesse der 
Krankenpflege in unsern Anstalten notwendig ist. Gegen 
wärtig ist uns in der Krankenhausverwaltung jegliche Be 
stimmung und Verfügung über die Viktoriaschwestern vorent 
halten. Selbst 'hinsichtlich der Verteilung der Mittel, die wir 
bezahlen, haben nur keinerlei Bestimmungsrecht; ja, wir 
müssen die Schwestern nehmen, wie sie uns das Mutterhaus 
schickt. 
Es kommt ferner hinzu, daß unsere überzähligen städti 
schen Schwestern nicht mehr untergebracht werden können, 
weil in zivei städtischen Krankenhäusern, dem Urban und 
Friedrichshain, die Plätze mit Viktoriaschwesteru besetzt sind. 
Endlich noch ein Moment, von dein sich der Ausschuß 
leiten ließ in der Frage: soll das Viktoriahaus verstadt- 
licht werden? Die Viktoriaschwestern gelten sozusagen als 
Schwestern erster Klasse. Bei ihrem Eintritt in das 
Mutterhaus wird eine / Sicherheit von 600 M verlangt; 
städtische Schwestern werden ohne Kaution aufgenommen. 
Bei den Viktoriaschwestern gilt als Vorbedingung für den 
Eintritt in ihren Beruf höhere Töchterschulbildung; bei 
den städtischen Schwestern genügt unsere Bolksschulbildung. 
Wir glauben, daß auf die Dauer ein derartiger Zustand in 
unsern Krankenhäusern unhaltbar ist, da ein Zusnminen- 
'arbeiten von Schwestern verschiedener Mutterhäuser minde 
stens mit großen Unstimmigkeiten verknüpft ist. 
Gewiß wird die städtische Verwaltung nie vergessen, 
welche großen Dienste das Viktoriahaus unsern Kranken 
häusern besonders in früheren Zeiten, als wir nicht über 
städtische Schwestern verfügten, aber auch noch bis ans 
den heutigen Tag geleistet hat. Deswegen möchte ich aus 
drücklich hervorheben, daß, wenn auch von allen Seiten 
die .Notwendigkeit einer Verstadtlichung des Viktoriahauses 
betont wurde, doch kein Mensch daran denkt, etwa den 
Viktoriaschwestern den Stuhl vor die Türe zu setzen. Wir 
glauben nur, daß es so gut wie für die Stadt, auch für 
die Schwestern das Vorteilhafteste wäre, wenn sie recht 
bald in städtische Verwaltung übernommen werden. 
Andererseits konnte sich der Ausschuß der Auffassung 
nicht entziehen, daß es unzweckmäßig ist, diesen Prozeß 
der Verstadtlichung etwa dadurch zu beschleunigen, daß dein 
Viktoriahaus die Existenzmittcl geschmälert würden. Das 
Viktoriahaus hatte ja erklärt, daß es die Arbeilgeberbei- 
trüge zur Angestelltenversicherung nicht bezahlen könne. 
Der Ausschuß wünscht eine friedliche Auseinandersetzung 
mit dem Viktoriahaus. Namentlich soll ernstlich erwogen 
werden, das Viktoriahaus, wenn es nicht, mehr in vollem 
Umfang wie gegenwärtig für unsere städtische Kranken 
pflege in Betracht kömmt, .zu erhalten, da es durch Ver 
legung seiner Wirksamkeit auf die Privatpslege als ei» 
noch sehr reformbedürftiges Gebiet viel Segensreiches leisten 
kann. Das Viktoriahaus ist ja zu dem Zwecke von der 
Kaiserin Friedrich ins Leben gerufen worden, Privatpflege 
in den Kreisen der Berliner städtischen Bevölkerung aus-
	        
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