Abgeordnetenhaus von Berlin - 11. Wahlperiode
45. Sitzung vom 24. Oktober 1990
(A) Anlage 3 (C)
Nicht behandelte Mündliche Anfragen
[80]
Mündliche Anfrage Nr. 7
des Abgeordneten Hartwig Berger (GRÜNE/AL) über
Eigentumsanspruch Berlins an Flächen der
ehemaligen Reichsbahn
Ich frage den Senat:
1. Trifft es zu, daß die Reichsbahn dem Senat Flächen am
Gleisdreieck und am Schöneberger Südgelände zur städtebau
lichen Nutzung zur Verfügung gestellt hat?
2. Hat der Senat den Anspruch geltend gemacht, daß diese
Flächen jetzt in das Eigentum des Landes Berlin übergehen, mit
welchem Ergebnis geschah dies, und, wenn nein, warum nicht?
Antwort der Senatsverwaltung für Finanzen vom
23. Oktober 1990
Im Namen des Senats von Berlin beantworten wir Ihre nicht
erledigte Mündliche Anfrage gemäß § 51 Abs. 5 der Geschäfts
ordnung des Abgeordnetenhauses wie folgt:
Zu 1:
Ja. In der Rahmenvereinbarung vom 25. Januar 1989 und den
dazugehörigen Protokollvermerken 1 und 2 sind dem Senat in
Abhängigkeit von von ihm zu erbringenden Gegenleistungen
(Ausbau des Hamburg/Lehrter Güterbahnhofs) ehemalige Bahn
flächen zur städtebaulichen Nutzung zugesagt worden.
Zu 2:
Der Senat hat den Anspruch auf Übereignung der in Frage
kommenden Flächen geltend gemacht.
Die Übertragung der Grundstücke ist nocht nicht erfolgt, weil
die bis einschließlich 2. Oktober 1990 erforderliche Zustimmung
der Alliierten noch nicht erteilt worden war. Nach Wegfall dieses
Zustimmungserfordemisses wird der Senat nunmehr auf eine
schnelle Übertragung drängen.
Dr. Meisner
[81]
Mündliche Anfrage Nr. 8
des Abgeordneten Dankward Buwitt (CDU) über
Halenseegraben
Ich frage den Senat:
1. Von welchen Planungsvorhaben bezüglich Wohnungsan
zahl, Gewerbeflächen, Frei- und Erholungsflächen geht der
Senat bei der Überbauung des sogenannten Halenseegrabens
aus?
2. Warum hat es zwei Jahre gedauert, bis der Bausenator sich
der von dem Vorgängersenat dazu erarbeiteten Planung ent-
sann?
Antwort der Senatsverwaltung für Bau* und Wohnungs
wesen vom 24. Oktober 1990
Im Namen des Senats von Berlin beantworten wir Ihre nicht
erledigte Mündliche Anfrage gemäß § 51 Abs. 5 der Geschäfts
ordnung des Abgeordnetenhauses wie folgt:
Zu 1;
Die aufgrund eines Senatsbeschlusses vom November 1988
durchgeführten vorbereitenden Untersuchungen für den Unter
suchungsbereich Halensee hinsichtlich der Eignung des Gelän
des für eine Überbauung sind mit Ausnahme der noch laufenden
Verhandlungen mit der Deutschen Reichsbahn abgeschlossen.
Ergebnis der Untersuchungen ist, daß unter Berücksichtigung
der wesentlichen städtebaulichen, ökologischen, wirtschaft
lichen und technischen Gesichtspunkte mit einer Bebauung Flä
chenpotentiale zu erschließen sind für die Errichtung von
— ca. 700 Wohnungen mit den erforderlichen sozialen Wohn-
folgeeinrichtungen,
— ca. 100 000 bis 150 000 m 2 Geschoßfläche zur Ansiedlung
nationaler und internationaler Dienstleistungsuntemehmen
und
— ca. 40 000 m 2 öffentlichen Grün- und Freiflächen.
Der Senat geht davon aus, daß mit der Realisierung des Pro
jekts Halensee auf der Grundlage dieser Rahmendaten ein wich
tiger Beitrag für die weitere Entwicklung Berlins als Hauptstadt
und europäische Metropole geleistet werden kann.
Zu 2:
Die vom Vorgängersenat vorbereiteten und nur teilweise ein
geleiteten Untersuchungen wurden nach dem Regierungswech
sel zügig und intensiv fortgeführt und im August d. J. nach weni
ger als 2 Jahren Bearbeitungszeit abgeschlossen. Die Dauer ent
spricht dem bereits vom Vorgängersenat konzipierten Zeitplan.
Im übrigen ist die Verfahrensdauer für ein Projekt dieser Größe,
Komplexität und Neuartigkeit als kurz zu bezeichnen. Von beson- (q)
derer Bedeutung hierbei ist auch, daß nunmehr ein Unter
suchungsergebnis vorliegt, das von allen zuständigen Senats
verwaltungen, dem Bezirksamt, der BW Wilmersdorf getragen
wird. Grund hierfür war die Öffnung des Verfahrens, in dem die
genannten Verwaltungen am Planungs- und Entscheidungspro
zeß im Rahmen einer eigens hierfür einberufenen Projektleit
gruppe beteiligt wurden.
Mit dem von dieser Gruppe verabschiedeten fachspezifischen
Anforderungsprofil und dem Modellprogramm über Art und Maß
der Nutzung hat der Senat eine hervorragende planerische
Grundlage für den für 1991 avisierten Realsierungswettbewerb.
Nagel
[82]
Mündliche Anfrage Nr. 9
des Abgeordneten Wolfgang Behrendt (SPD) Uber
mögliche Bodenverseuchungen
im ehemaligen Grenzstreifen
Ich frage den Senat;
1. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über Boden
verseuchungen aufgrund der früheren Anwendung von hochgifti
gen Planzenschutzmitteln im ehemaligen Grenzstreifen rund um
den Westteil der Stadt?
2. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Antwort der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und
Umweltschutz vom 24. Oktober 1990
Im Namen des Senats von Berlin beantworten wir Ihre nicht
erledigte Mündliche Anfrage gemäß § 51 Abs. 5 der Geschäfts
ordnung des Abgeordnetenhauses wie folgt:
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