Abgeordnetenhaus von Berlin - 11. Wahlperiode
45. Sitzung vom 24. Oktober 1990
(A) [66]
Vereinbarungen mit der Evangelischen Kirche
und der Katholischen Kirche
über Änderungen und Ergänzungen
der Abschließenden Protokolle
vom 2. Juli 1970
Das Abgeordnetenhaus stimmt in Kenntnis der am 17. Sep
tember 1990 zwischen dem Senat und der Evangelischen sowie
der Katholischen Kirche geschlossenen Vereinbarungen zur
erneuten Änderung der Ergänzung der Abschließenden Proto
kolle von 1970 den haushaltsmäßigen Auswirkungen zu, die sich
nach Nummern 1 bis 4 der Vereinbarungen mit der Evange
lischen Kirche und der Katholischen Kirche vom Haushaltsjahr
1990 an ergeben.
(B)
II
[67]
Ausbaustopp der Spandauer Schleuse
Der Senat wird aufgefordert, im Rahmen der laufenden Ver
handlungen und in Abwandlung des bisherigen Verhandlungs
zieles auf den Bau einer zweiten Schleusenkammer in Spandau
zu verzichten. Statt dessen sollte ausschließlich eine behutsame
Grunderneuerung der bestehenden Schleusenkammer in kon
ventioneller Bauweise angestrebt werden. Das ist aus öko
logischen und denkmalpflegerischen - und damit auch aus öko
nomischen - Gründen zwingend geboten.
Die renovierte Schleuse soll nach Abschluß der Bauarbeiten
sowohl für die Personen- und Sportschiffahrt als auch für den
Güterverkehr in bisherigem Umfang und Tonnage zugänglich
sein.
Vor einer Festlegung über den Ausbau von Schleusen für
Europa-Schiffe soll der Senat ein Konzept über die Entwicklung
der Binnenschiffahrt vorlegen.
168]
Sicherung der Kleingärten in Charlottenburg
Der Senat wird aufgefordert, mit dem Bezirksamt Charlotten
burg von Berlin die Möglichkeiten einer planungsrechtlichen
Sicherung der nachfolgend aufgeführten Kleingärten als Dauer
kleingartenanlagen zu prüfen:
— Kolonien Pretoria, Habsburger Ufer, Habsburg/Gaußstraße,
Olbersstraße, Lambertstraße und Kalowswerder,
— Kolonien Birkenwäldchen, Bleibtreu, Neuer Fürstenbrunner
Weg und Blumenpflege,
— Kolonien Riedemannweg, Am Heckerdamm, Heideschlöß-
chen, Pferdemarkt und Wiesengrund sowie
— die Kolonien Trendelenburgstraße, Buchenweg, Wald
schule und Waldschulallee.
Dem Abgeordnetenhaus ist in angemessener Frist Bericht zu
erstatten.
[69]
Überprüfung der Planung der Stromtrasse
Angesichts der katastrophalen Energiesituation in der ehe
maligen DDR ist eine Neukonzeption der Energieversorgung
erforderlich. Sinnvoll ist dies nur in einer neuen Energie-Gesamt
planung für den Großraum Berlin.
Der Senat wird deshalb aufgefordert, trotz der erfolgten Frei- (C)
gäbe der Stromtrasse nach dem Energiewirtschaftsgesetz die
Planung der Stromtrasse im Lichte der politischen Veränderun
gen mit dem Ziel der Erarbeitung einer Neukonzeption der Ener
gieversorgung zu überprüfen. Besonders ist die Möglichkeit des
Wegfalls der ursprünglich vorgesehenen 380-KV-Leitung nach
Berlin zu prüfen. Entsprechende Alternativmodelle sind vorzu
legen.
Dem Abgeordnetenhaus ist bis zum 31. Mai 1991 zu
berichten.
[70]
Grundstücksgeschäft
(lfd. Nr. 17/1990 des Verzeichnisses
über Vermögensgeschäfte)
Der Bestellung eines Erbbaurechts an einer Teilfläche von ca.
2 521 m 2 des Grundstücks Berlin-Tegel, Am Tegeler Hafen Ecke
Berliner Straße, eingetragen im Grundbuch des Amtsgerichts
Wedding von Tegel Blatt 3750, Blatt 4514, Blatt 2444, Blatt
2900 und Blatt 5015, zu den Bedingungen des am 22. Juni
1990 beurkundeten, unter Vorbehalt geschlossenen Vertrages
wird zugestimmt.
[71]
Grundstücksgeschäft
(lfd. Nr. 18/1990 des Verzeichnisses
über Vermögensgeschäfte)
(D)
Das Abgeordnetenhaus und die Stadtverordnetenversamm
lung stimmen zu, daß sich Berlin an der zu gründenden „Olympia
Berlin 2000 Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ mit einer
Stammeinlage von 100 000 DM beteiligt.
[72]
Grundstücksgeschäft
(lfd. Nr. 20/1990 des Verzeichnisses
über Vermögensgeschäfte)
Dem Erwerb des insgesamt 2 066 m 2 großen Grundstücks
Berlin-Tiergarten, Alt-Moabit 82 B-C, eingetragen im Grundbuch
des Amtsgerichts Tiergarten von Tiergarten Blatt 10 780, zu den
Bedingungen des am 27. August 1990 beurkundeten, unter Vor
behalt geschlossenen Vertrages wird zugestimmt.
[73]
Unverzügliche Umsetzung
des Kommissionsberichtes Uber den Umgang
mit dem „Gestapo-Gelände“
am Martin-Gropius-Bau
Das Abgeordnetenhaus fordert den Senat auf, unverzüglich
Schritte zu unternehmen, um das „Gestapo-Gelände“ am Martin-
Gropius-Bau im Sinne des im März 1990 von der Fachkommis
sion zur Erarbeitung von Vorschlägen für die künftige Nutzung
des „Prinz-Albrecht-Geländes“ in Berlin-Kreuzberg vorgelegten
Abschlußberichtes wie auch der Ergebnisse der öffentlichen
Diskussion hierüber zu sichern.
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