Abgeordnetenhaus von Berlin - 11. Wahlperiode
16. Sitzung vom 26. Oktober 1989
777
(A) Anlage 3
(C)
(B)
Nicht behandelte Mündliche Anfragen
aus der 15. Sitzung am 12. Oktober 1989
Mündliche Anfrage Nr. 18
des Abgeordneten Ekkehard Kittner (CDU) über
Altpapiersammlung
Ich frage den Senat;
1. Welche Gründe gibt es für den Senat, die Genehmigung für
das Aufstellen von „Altpapier-Iglus“ durch eine private Firma
zu verhindern?
2. Ist der Senat nicht der Meinung, daß durch Sammlung und
Wiederverarbeitung von Altpapier ein wertvoller Beitrag
zum Umweltschutz geleistet werden kann?
Antwort der Senatsverwaltung für Arbeit, Verkehr und
Betriebe vom 12. Oktober 1989
Im Namen des Senats von Berlin beantworten wir Ihre nicht
erledigte Mündliche Anfrage gemäß § 51 Abs. 5 der Geschäfts
ordnung des Abgeordnetenhauses wie folgt:
Zu 1 und 2:
Zu Beginn dieses Jahres haben die Berliner Stadtreinigungs-
Betriebe (BSR) sowie private Unternehmen ihre Absicht bekun
det, flächendeckend im gesamten Stadtgebiet Altpapier-Contai
ner auf öffentlichem Straßenland aufzustellen (Bringesystem).
Diesem Begehren ist zunächst insoweit entsprochen worden, als
das Aufstellen solcher Behälter nur für Wohngebiete zugelassen
wurde, in denen die Erfassung von Altpapier und Altglas durch
zusätzliche, neben den Müllgefäßen aufgestellte Behälter auf
grund der örtlichen Gegebenheiten nicht durchführbar ist
(Außenbezirke, Einfamilienhausgebiete). Der Senat hält es näm
lich für effektiver und auch für bürgerfreundlicher, die Erfassung
von Altstoffen auf diese Weise mittels Holsystem (Berliner
Modell) verstärkt auszuweiten.
Das Holsystem wird von den BSR und von privaten Unterneh
men bereits seit längerer Zeit in Teilen des Stadtgebietes und
auf freiwilliger Basis praktiziert. Sinnvoller wäre die Verpflichtung
aller Grundstückseigentümer, sich diesem System anschließen
zu müssen. Hierzu ist jedoch eine gesetzliche Grundlage erfor
derlich. Die BSR wären dann in der Lage, das Berliner Modell auf
alle einschlägigen Grundstücke und flächendeckend in allen
Stadtgebieten mit dichter Wohnbebauung auszuweiten. Der
Senat prüft gegenwärtig, wann eine solche gesetzliche Rege
lung zu verwirklichen ist. Sollte dies in absehbarer Zeit nicht
möglich sein, wird die Aufstellung zusätzlicher Container auf
öffentlichem Straßenland für das Bringesystem auch in den
Stadtgebieten mit dichter Bebauung nicht ausgeschlossen.
Aus alledem ergibt sich, daß es nicht darum geht, die Aufstel
lung von Altpapier-Containern zu verhindern. Vielmehr geht es
darum, welche Art der Erfassung von Altstoffen am sinnvollsten
und effektivsten ist.
Wagner
Mündliche Anfrage Nr. 20
des Abgeordneten Ekkehard Kittner (CDU) über
„kalter Weißer“ statt „großer Gelber“
Ich frage den Senat:
1. Befürwortet der Senat die für das nächste Jahr geplanten
weißen Züge und Busse bei der BVG, obwohl die Mehrheit
der Bevölkerung Berlins die neue Farbe ablehnt?
2. Welche Schritte wird der Senat im Verwaltungsrat der BVG
unternehmen, um eine Beteiligung der Bürger gegenüber
der Geschäftsleitung der BVG durchzusetzen?
Antwort der Senatsverwaltung für Arbeit, Verkehr und
Betriebe vom 12. Oktober 1989
Im Namen des Senats von Berlin beantworten wir Ihre nicht
erledigte Mündliche Anfrage gemäß § 51 Abs. 5 der Geschäfts
ordnung des Abgeordnetenhauses wie folgt;
Zu 1 und 2:
Der Senat begrüßt die Anstrengungen der BVG, auch durch
ein neues Marketing-Konzept die Attraktivität der BVG zu er
höhen.
Der Senat hat in diesem Zusammenhang gegenüber der
Geschäftsleitung der BVG jedoch deutlich gemacht, daß er eine
neue Farbgebung für Busse und Bahnen nicht wünscht, da die
derzeitigen Farben als Berliner Tradition für die Berlinerinnen
und Berliner einen hohen Stellenwert haben.
Wagner
(D)