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Volume Nr. 17, 25. Februar 1982

Full text: Plenarprotokoll (Public Domain) Issue1981/82, 9. Wahlperiode, Band I, 1.-18. Sitzung (Public Domain)

964 
Abgeordnetenhaus von Berlin - 9. Wahlperiode 
17. Sitzung vom 25. Februar 
158 
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(A) 
(B) 
Sen Wronski 
Das bedeutet aber, und, wie gesagt, die Kollegen, die rechnen 
können, mögen da interessiert sein, daß wir natürlich die Differenz 
von ungefähr weiteren 24 Mio DM Wunschvorstellung in die 
Zukunft vorzutragen haben, daß also nicht gewünschte 80 Mio DM, 
sondern nur 54 Mio DM realisierbar geworden wären, wenn nicht 
diese zeitliche Verzögerung, die ja schon zitiert wurde, hinzugekom 
men wäre, die nun ihrerseits zur Folge hat, daß von den beabsichtig 
ten 54 Millionen weitere 13,5 Mio DM fehlen, die in den Verlustvor 
trag der Zukunft zu buchen sind. Es ist schon gesagt worden, daß 
dieser Betrieb mit knappen 100 Mio DM in die Zukunft marschiert, 
und, meine Damen und Herren, an einer Tatsache kommen Sie nun 
wirklich nicht vorbei: Entweder man treibt die Sache bis zum Exzeß, 
mit dem Ergebnis - und das sage ich nun an die linke Seite des 
Hauses -, daß wir beim endgültigen Offenbarungseid dieses Unter 
nehmens natürlich die Flanke für die sogenannte private Konkur 
renz voll öffnen - das bitte ich zu sehen und je mehr Sie sich 
dieser schrecklichen Operation verweigern, um so mehr öffnen Sie 
genau dieser privaten Konkurrenz die Operationsmöglichkeiten. 
Wenn Sie das also fordern wollen, dann sind Sie genau auf dem 
richtigen Weg, meine Damen und Herren; diese Konsequenz soll 
ten Sie sich aber bitte einmal überlegen. 
Ich haben den Eindruck, daß das Haus nunmehr abstimmungs 
willig ist, 
[Heiterkeit] 
und beschränke mich auf meinen Dank an die Abgeordneten, die 
bereit sind, dieses schlimme Unterfangen in diesem Jahr vorzuneh 
men; bei denen, die es aus eigener Einsicht mitmachen würden, 
aber nicht können - einige gibt's davon -, bedanke ich mich gleich 
falls. Den anderen ist eben nicht zu helfen, das müssen wir ertra 
gen. - Danke! 
[Beifall bei der CDU und der F.D.P.] 
Stellv. Präsident Uongolius: Weitere Wortmeldungen liegen 
nicht vor; wir kommen damit zur Abstimmung über die Vorlage 
Drucksache 9/144 im Wortlaut der Beschiußempfehlung des Aus 
schusses für Betriebe. Wer dieser Drucksache in dem soeben 
genannten Wortlaut seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich 
um das Handzeichen. - Die Gegenprobe - Enthaltungen? - Das 
erste war die Mehrheit. 
Ich rufe dann auf 
lfd. Nr. 10, Drucksache 9/360: 
Antrag der Fraktion der SPD über beschäftigungs 
wirksame Maßnahmen im Lande Berlin 
Der Senat wird aufgefordert, unverzüglich, spätestens 
aber bis zum 31. März 1982, 
a) ein Programm über die Durchführung der Beschlüsse 
der Bundesregierung im Lande Berlin vorzulegen, 
b) in Ergänzung dieser Maßnahmen darüber hinaus ein 
landeseigenes Beschäftigungsprogramm zu erarbeiten. 
und die 
ffd. Nr. 11, Drucksache 9/361: 
Antrag der Fraktion der SPD Uber Unterstützung des 
Beschäftigungsprogramms der Bundesregierung 
durch den Senat 
Der Senat wird aufgefordert, sich in den Beratungen des 
Bundesrates sowie seiner Ausschüsse für ein schnelles 
Wirksamwerden der Beschlüsse der Bundesregierung über 
beschäftigungswirksame Maßnahmen einzusetzen. 
Hierzu liegt auch ein Änderungsantrag der Fraktion der AL vor,di 
bei Ihnen fotokopiert vorhanden sein müßte. 
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Der Senat wird aufgefordert, sich in den Beratungen des 
Bundesrates sowie seiner Ausschüsse für die Verabschie 
dung eines die Beschäftigungssituation wirklich verbessern 
den Programms einzusetzen. Die Gemeinschaftsinitiative 
der Bundesregierung verdient nicht die Bezeichnung „Be 
schäftigungsprogramm“, da die Maßnahmen sowohl von der 
Dimensionierung als auch von der zeitlichen Verteilung und 
der inhaltlichen Ausgestaltung vollständig ungeeignet sind, 
nur den weiteren Arbeitsplatzabbau im Laufe des Jahres 
1982 zu verlangsamen. Zur kurzfristigen Bekämpfung der , 
sprunghaft angestiegenen Arbeitslosigkeit ist ein Beschäfti- 
gungsprogramm für die Bundesrepublik Deutschland nötig 
das sich an folgenden Grundsätzen orientiert: 
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- Das Programm ist zu Lasten der hohen Einkom 
mensschichten durch Ergänzungsabgabe oder Arbeits 
marktabgabe und den Abbau von Steuerprivilegien zu p rb 
finanzieren 
Diese Mehreinnahmen dürfen nicht nach dem Gieß 
kannenprinzip für zusätzliche Investitionen verteilt wer 
den, sondern sind für eine gezielte Ausdehnung der 
öffentlichen Investitionen unter energiewirtschaftlichen 
Kriterien in den Bereichen: 
Öffentlicher Schienen-Verkehr 
Fernwärme /Energieeinsparung durch Kraft- 
Wärme-Kopplungs-Techniken 
Rohstoffeinsparung, einschließlich Wiederverwen 
dung 
Instandsetzung und Wärmedämmung von Wohn- 
raum und Verbesserung der Wohnverhältnisse 
Gewässerschutz 
Luftreinhaltung 
zu verausgaben. 
Das Programm muß sofort verabschiedet werden, so 
daß es 1982 schon wirksam werden kann. Soll nicht 
nur ein Propagandaerfolg, sondern eine wirkliche 
Verbesserung der Beschäftigungssituation erreicht 
werden, ist ein Programm nur dann realistisch, wenn es 
vom Volumen her einer Arbeitslosenzahl von 2 Mio kon 
zeptionell entgegenzuwirken vermag. 
Der Ältestenrat empfiehlt, die beiden Anträge in der Beratung a pac 
verbinden. Dagegen höre ich keinen Widerspruch. 
Das Wort zur Begründung hat der Abgeordnete Sund. 
Sund (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Burl 
desregierung hat eine Gemeinschaftsinitiative für Arbeitsplätze 
Wachstum und Stabilität vorgeschlagen und mit dem Beschluß 
über die Grundelemente gleichzeitig einen Appell an Bundestag 
und Bundesrat, an Länder und Gemeinden, die Bundesbank, and» 
Unternehmen und Wirtschaftsverbände, an die Gewerkschafte' 
und Tarifvertragsparteien gerichtet, an dieser Gemeinschaftsinitia 
tive mitzuwirken und Sonderinteressen zurückzustellen. Die Ausfoi 
mung der von der Bundesregierung beschlossenen Eckwerte i 
Gesetzesvorlagen steht in Bonn in diesen Tagen an. Die sozial 
demokratische Abgeordnetenhausfraktion fordert mit dem vorlie 
genden Antrag den Senat auf, sich in den Beratungen des Bundes 
rates und seiner Ausschüsse für ein schnelles Wirksamwerden de 
Beschlüsse der Bundesregierung einzusetzen. Bei bundeswes 
über 2 Millionen Arbeitslosen und über 70000 Arbeitslosen in Bef 
lin muß gehandelt werden! 
[Beifall bei der SPD] 
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